Gleichberechtigung von Mann und Frau

Nun was das grammatikalische Geschlecht (den Genus) angeht (z.B. unterscheidet Französisch in feminin und maskulin, Deutsch hat noch die neutrale Kategorie), kann ich diesen Artikel empfehlen: http://www.belleslettres.eu/content/deklination/genus-gendersprech.php

Gamergate drehte sich meines Wissens nach vorallem um tatsächliche und vermeintliche sexistische Darstellungen von Mädels und Frauen in Videospielen, aber auch um ähnliche und verwandte Themen.
 
Hasbro bringt mit "Ms Monopoly" eine Version des Spiels auf den Markt, die Männer explizit benachteiligt: Sie bekommen zum Start hin weniger Kapital und bekommen auch beim Überschreiten des "Los-Feldes" weniger Geld ausgezahlt. Statt Straßen werden berühmte Erfindungen von Frauen zu kaufen sein, auf die man Unternehmenssitze bauen kann.

Ich finde die Idee witzig und die Reaktionen in den Online-Kommentarspalten sind ebenfalls grandios. Plötzlich tauchen da Leute auf, die betonen, dass Monopoly schon immer ein geschlechterneutrales Spiel gewesen sei und man sich ja auf einen Shitstorm gefasst machen müsste, wenn man Frauen in ähnlicher Weise in einem Spiel benachteiligen würde. Das ist Realsatire at it's best!

Der Butthurt der Kommentatoren ist echt sehr lesenswert: https://www.welt.de/vermischtes/art...Monopoly-Version-werden-Frauen-bevorzugt.html
 
Ungleiche und vor allem ungerechte Bezahlung von Männern und Frauen ist also ein "Spaßfaktor". Na herzlichen Glückwunsch. Ist ja klar, dass die Springer-Presse für diesen Marketing-Gag Werbung macht. Mich würde hier interessieren, ob es Hasbro denn selbst so genau mit der Gendergerechtigkeit nimmt. In den Artikeln, welche ich zum Thema auf die Schnelle gefunden habe, wird dazu nichts gesagt. Dabei wäre das doch wirklich interessant. Kann da jemand weiterhelfen?

Dass Erfindungen von Frauen an Stelle von Straßen gekauft werden, ist eine sehr gute Idee. Diese finden medial, gesellschaftlich und folglich auch wirtschaftlich viel zu wenig Anerkennung. Da kann man die Allgemeinbildung vieler an der richtigen Stelle aufpolieren, und hat sogar Spaß dabei. Ging mir schon beim Lesen der Artikel so, wie ich zu meiner Schande gestehen muss.
 
Ich habe durch den Artikel erst erfahren, dass die Grundlagen für WLAN und Bluetooth von einer Frau erfunden wurden. Und schon hat das Spiel für mich einen Mehrwert, alles richtig gemacht.

...wenn man Frauen in ähnlicher Weise in einem Spiel benachteiligen würde...
Es gibt Spiele, da darf der/die Jüngste mit Würfeln beginnen. Da könnten sich die selben Leute über Jugendwahn aufregen.

P.S.: "Butthurt" ist mein neues Lieblingswort, Danke dafür;-)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Mich würde hier interessieren, ob es Hasbro denn selbst so genau mit der Gendergerechtigkeit nimmt. In den Artikeln, welche ich zum Thema auf die Schnelle gefunden habe, wird dazu nichts gesagt. Dabei wäre das doch wirklich interessant. Kann da jemand weiterhelfen?

2017:
https://www.hasbro.com/common/docum...24427085/B1FCC6799C064A51957028612F648457.pdf

2018:
https://www.hasbro.com/common/docum...24427085/D9B33B6C431D49A2AAE7A9B99A6F1DF3.pdf

Ist ja klar, dass die Springer-Presse für diesen Marketing-Gag Werbung macht.

Ja, wirklich erschreckend:
Tagesspiegel, Spiegel, FAZ, Focus
 

Vielen Dank!


Den Artikel vom Spiegel habe ich auch gelesen. Dass viele Zeitungen Schleichwerbung statt Journalismus betreiben, macht die Sache nicht besser. Es liegt in der Natur der Sache, dass Unternehmen aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen aufgreifen und zu Marketing-Zwecken verwenden. Manchmal sind es ernste, positive Bestrebungen, manchmal eben genau das: Marketing. Marktforschungsinstitute existieren schließlich nicht zum Selbstzweck. Meiner Ansicht wäre es Aufgabe der Presse, exakt hier anzusetzen. Leider wurde bei dem, was ich zu diesem Thema gelesen habe, lediglich die Meldung des Unternehmens weitergegeben, ohne kritischer zu recherchieren.

Es kann doch nicht Sinn eines solchen Artikels sein, egal wo veröffentlicht, dass sich der Leser anschließend selbst informieren muss, ob es nur Werbung war oder eine lobens- und unterstützenswerte Aktion. Gerade der Spiegel leistet doch sonst auch oft gute Arbeit. Gerade bei wichtigen Themen wie Gleichberechtigung, würde ich einfach mehr Sorgfalt bei der Recherche wünschen. Dilettantismus ist nur Wasser auf die Mühlen der Ewig-gestrigen.
 
Hasbro bringt mit "Ms Monopoly" eine Version des Spiels auf den Markt, die Männer explizit benachteiligt: Sie bekommen zum Start hin weniger Kapital und bekommen auch beim Überschreiten des "Los-Feldes" weniger Geld ausgezahlt. Statt Straßen werden berühmte Erfindungen von Frauen zu kaufen sein, auf die man Unternehmenssitze bauen kann.

Ich finde die Idee witzig und die Reaktionen in den Online-Kommentarspalten sind ebenfalls grandios. Plötzlich tauchen da Leute auf, die betonen, dass Monopoly schon immer ein geschlechterneutrales Spiel gewesen sei und man sich ja auf einen Shitstorm gefasst machen müsste, wenn man Frauen in ähnlicher Weise in einem Spiel benachteiligen würde. Das ist Realsatire at it's best!

Also wer sich ernsthaft wegen so etwas diskriminiert fühlt hat wohl keine anderen Sorgen.

„denn damit genießen Frauen die Vorteile, die in der realen Welt häufig Männern vorbehalten sind“

Diese Unsitte habe ich ehrlich gesagt nie verstanden. Das wäre mal ein Sache für ein Verbot.
Bei uns gibt es das Gott sei Dank nicht. Da verdient Männlein das selbe wie Weiblein. Wir müssen auch alle die gleiche Arbeit machen.
Früher war es sogar so,dass man bestimmte Bezirke nicht mit Frauen besetzt hat. Zum einen wegen sozialer Brennpunkte oder wegen der körperlichen Anforderung an den Bezirk.
So hat man z.B. Frauen nicht in reine Hochhausgegenden geschickt die sehr mehrheitlich von Assos bewohnt waren. Oder bei Bezirken wie meinem,der auf Grund seiner Topographie und seiner Intensität an Postaufkommen eine gewiße körperliche Stärke voraus setzt(womit ich NICHT sagen will das alle Frauen schwach sind) Da hat man früher einfachj "gestandene Männer" genommen.
Was ich auch nicht falsch finde.Ich versuche heute noch immer wenn ich Urlaub habe dafür zu sorgen das mein Bezirk von einem Mann bedient wird.
Aber eines Tages kamm es wie es kommen mußte. Es haben sich Männer mit den Worten beschwert,wenn die Frauen das selbe bekommen sollen sie auch das selbe arbeiten.
Auch wenn ich in einigen Dingen immer sage das die Gleichberechtigung eine Tür ist die nach beiden Seiten schwingen muß,so verstehe ich doch das es auch Dinge geben kann, bei der man auch einmal auf eine Frau Rücksicht nehmen muß. So kann ich z.B. von einer Frau die schwanger ist nicht verlangen das sie 20 Kilo schwere Kisten durch die Gegend schleppt. Oder in einer Gegend wo Frauen angefasst werden kann ich keine Frau schicken. Es gibt nun einmal körperliche Unterschiede und Situationen die berücksichtigt werden müssen.

Aber leider gibt es auch Männer die wirklich ein großes Pr0blem damit haben wenn die eigene Frau/Partnerin mehr verdient als er selber.
Eben solcher Schwachsinn. Am 15. gibst Geld bei mir und bei meiner Frau. Und dann kommt der und der Betrag zusammen von dem wir leben müssen.
Und wenn die Zarin 3/4 dieses Betrages heim bringen würde und ich nur 1/4. Das wäre mir so egal wie nur etwas. Hauptsache der Betrag kommt zusammen.
 
Eine sehr gute Idee. Da Frauen ja bekanntlich nicht mit Geld umgehen können und keine Ahnung von Wirtschaft haben, gibt es so wenigstens eine faire Chance beim Spieleabend :p;)

Ne, aber Spaß beiseite. Mich nerven diese Art von Publicity Stunts und Werbungen nur noch. Gilette, Edeka, Hasbro... ist die neue Mode auf den Genderzug aufzuspringen. Bietet halt die beste Werbung. Die "alten weißen Herren" gehen an die Decke und die Social Justice Warrior pellen sich ein Ei drauf. Einfach mit Kalkül, damit der Mist auch ja in allen Timelines und Filterblasen breitgetreten wird. Dagegen wirkt manche schlechte TV-Werbung schon wieder ehrlich.
 
ist die neue Mode auf den Genderzug aufzuspringen. Bietet halt die beste Werbung. Die "alten weißen Herren" gehen an die Decke und die Social Justice Warrior pellen sich ein Ei drauf.

Jetzt müssen wir eben nur noch darüber reden, wofür hier überhaupt Werbung gemacht wird und wie ganz viele Menschen darauf reagieren:

1. Ein Brettspiel.
2. Spielprinzip: Last Man Standing.

Und hier an dieser Stelle kann man eigentlich schon wieder mit der Erklärung aufhören. Es geht nämlich darum, und NUR darum, jeden erdenklichen Vorteil zu nutzen, um seine Konkurrenten platt zu machen. Skrupellosigkeit führt zum Ziel und wer fair sein will oder Mitleid hat, der ist bei Monopoly falsch und wird verlieren. Trotzdem weiter:​

3. Hasbro bringt jetzt ne Version auf den Markt, die ziemlich banale Gesellschaftskritik mit der Brechstange übt (was dem grundsätzlichen Spielprinzip hinter Monopoly übrigens gar nicht mal unangemessen ist) und haufenweise Menschen werden dadurch getriggert. Plötzlich schwafeln diese Leute nun etwas von Fairness, Gleichheit der Chancen, Geschlechtergleichstellung und entblöden sich im gleichen Atemzug jedoch nicht, jedes noch so dämliche misogyne Argument aufzubringen oder gleich dämliche Witze über Frauen zu reißen.

4. Und das alles im Kontext eines Spiels, das überhaupt keinerlei Art von Gleichheit anstrebt, sondern im Gegenteil puren Ellbogenkapitalismus im Wohnzimmer zwischen Freunden und Familienangehörigen betreibt. Das alleine ist schon ein total überspitztes Zerrbild der Wirklichkeit. Und wenn man noch ne Schippe drauf setzt und die systematischen Ungleichheiten auf den Gehaltszetteln zwischen Männlein und Weiblein in einem völlig folgenlosen Brettspiel persifliert, dann verlieren alle den Verstand. Man könnte fast zu dem Schluss kommen, dass "Monopoly" schon immer eine Gesellschaftskritik am Kapitalismus war und der Gender-Pay-Gap nur eine weitere Nuance in diesem System der Rücksichtslosigkeit ist.
 
Man könnte fast zu dem Schluss kommen, dass "Monopoly" schon immer eine Gesellschaftskritik am Kapitalismus war und der Gender-Pay-Gap nur eine weitere Nuance in diesem System der Rücksichtslosigkeit ist.

Ich finde es wird vor allem deutlich, dass Monopoly kaum in der Lage ist eine gesellschaftskritische Note zum Gender-Pay-Gap darzustellen. Zum Kapitalismus...eindeutig...darauf ist das Spiel aufgebaut. Für den GPG fehlt die spielerische Tiefe und die Bereitschaft am Spielprinzip was zu ändern, so dass halt diese oberflächlichen Benachteiligungen bleiben.
 
Jetzt müssen wir eben nur noch darüber reden, wofür hier überhaupt Werbung gemacht wird und wie ganz viele Menschen darauf reagieren:

1. Ein Brettspiel.

Ich behaupte, hier wird keine Werbung gemacht, um Monopoly zu verkaufen. Ob diese Version oder eine andere. Das Spiel ist eh immer in den Jahres Top-Charts drin (zumindest bei Amazon).

Solche Kampagnen zielen darauf ab, das Unternehmen ins Gespräch zu bringen. Oder zumindest allen ins Gedächtnis zu rufen Hasbro = Brettspiele. Quasi Steigerung der Markenbekanntheit oder brand awarewness, wie man es so schön nennt. Sollte dadurch noch mal ein Spiel mehr verkauft werden, sicher fein, aber günstigere Namenswerbung geht halt nicht.

Man kann dem Spiel, oder dieser Version vielleicht mit viel Wohlwollen einen gesellschaftskritischen Vorsatz unterstellen, die Werbeagenturen, die dahinterstecken haben das aber mit Sicherheit nicht zum Ziel. Die Menschen reagieren wie geplant, Zweck erreicht.

Die Kommentare und getriggerten Äußerungen selbst sind, losgelöst von der Werbemache betrachtet, sicherlich aus soziologischer Sicht interessant. Obwohl am Ende vielleicht auch nur der sich immer wiederholende Shitstorm nach schema f, bei dem sich alle im Kreis drehen und wodurch sich mit Sicherheit nichts ändert.
 
Es gibt/gab übrigens auch ein Anti-Monopoly. In diesem ging es darum Kartelle zu sprengen. War aber leider kein so großer Erfolg.

Ob es irgendwann mal noch eine Risiko Version gibt, bei der Frauen mit ein paar Extra-Armeen aufstarten?
 
Männerwelten - Belästigung von Frauen

Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf haben auf ProSieben fünfzehn freie Minuten Sendezeit, die sie sich gegen ihren Arbeitgeber erspielt haben, genutzt, um auf alltägliche sexuelle Übergriffe auf Frauen aufmerksam zu machen.

 
Männerwelten - Belästigung von Frauen

Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf haben auf ProSieben fünfzehn freie Minuten Sendezeit, die sie sich gegen ihren Arbeitgeber erspielt haben, genutzt, um auf alltägliche sexuelle Übergriffe auf Frauen aufmerksam zu machen.



Ich kann zumindest Joko sonst echt nicht ausstehen und man kann auch gerne darüber diskutieren, welchen PR Effekt das für die beiden und Pro7 jetzt hat, aber dieses Thema anzusprechen ist unglaublich wichtig.
Das was dort gezeigt wird ist sicherlich nur die Spitze eines ekelhaften Eisbergs, aber es ist richtig das anzusprechen.

Bevor sich jemand das Video anguckt, sollte aber eine Triggerwarnung beachtet werden. Es geht um sexuelle Belästigung von "einfachen" Dickpics bis hin zur Vergewaltigung.
 
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