Ithor (Ottega-System)

Grunch

Legat
Ithor
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[ Infos zum Planeten: Ithor (engl.) | Ithor (dt.) ]

[ Zugehörigkeit: Neue Republik ]

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Namhafte Lokalitäten

Tafanda Bay – Dieses Herdenschiff, das auf etlichen Decks eine ganze Metropole beherbergt, ist eines der größten in der ithorianischen Flotte und kreist in einem hohen Orbit um den Planeten. Während sich die technischen Sektionen in dessen unteren Bereichen befinden, spielt sich der Großteil des gewöhnlichen Lebens auf den oberen Ebenen ab. Wohnkomplexe, die aus nachhaltigen Rohstoffen gebaut sind und sich unter gewaltigen Kuppeln befinden, bieten der Bevölkerung Platz zum Wohnen. Des Weiteren findet man in diesen Kuppeln auch wunderschöne Grünanlagen und die meisten Gebäude des öffentlichen Lebens.

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Söhne & Töchter

Mocho Chabam | Jedi; Jolina Norrs | Sith; Jeff Sind'il | Jedi; Zauzar | Senator

Stand: Beitrag #8, 21.04.2022
Aiden Thiuro
 
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- Ithor ? Tafanda Bay ? Habat Straße 12 ? Mocho Chabam -

Mocho wanderte durch die Habat Straße. Es war ein sehr heißer Tag und am Himmel stand keine einzige Wolke. Jede Bar und Eisdiele war überfüllt. Mocho blieb an der Nummer 12 stehen und ging in das große Haus. Es war eine Bibliothek. Als er durch die Eingangstür ging kam ihm eine kühle Brise entgegen. Nur die wenigsten wussten, dass es in einer Bibliothek immer kühl war. Er ging durch den Gang, zur Rezeption, an der man ihn schon wie einen Stammkunden begrüßte. Zielstrebig ging er in Richtung Karten. In der Bibliothek war ein Verkauf von allen Büchern, Schriftrollen etc. Mocho schnappte sich 10 Karten und ging zurück zur Rezeption.
?Wie viel kosten die Karten??, fragte er und griff in seinen Geldbeutel.
?Nein, lass mal! Da du sozusagen Stammkunde bist, kriegst du sie umsonst!?, antwortete der Ithorianer der an der Rezeption saß. Mocho bedankte sich und eilte wieder aus der Bibliothek. Und ging in Richtung Mozata-Garten. Er ging in Richtung eines steinernen Hauses. Er öffnete die Tür, eilte hinein und stopfte die Karten in eine Tasche. Auf dem Tisch stand eine gepackte Tasche. Er nahm seinen Geldbeutel, stopfte ihn sich zusammen mit einem Ticket in seine Tasche, zog sich seinen knielangen Mantel an, zog sich den einen Rucksack mit Verpflegung um und nahm die beiden Taschen. Als er aufblickte stand der Priester Muno Mano in der Tür.
?Wollt Ihr diesen wunderbaren Planeten verlassen??, fragte Muno verwundert.
?Ich muss! Sonst wird von diesem wunderbaren bald nichts mehr übrig sein!?, antwortete Mocho. Muno sah traurig aus und sagte niedergeschlagen: ?Dann wünsche ich dir bei deiner Reise viel Glück. Du wirst es brauchen!?
Mocho verbeugte sich zur Verabschiedung und ging hastig an Muno vorbei der ihm nun hinterher rief:
?Wir werden für dich extra Schichten beten!?
Mocho drehte sich noch einmal um und verbeugte sich. Dann ging er in Richtung Raumhafen.

- Ithor - Tafanda Bay - Mozata-Garten 2 - Mocho Chabam und Muno Mano -
 
- Ithor - Tafanda Bay - Raumhafen - Mocho Chabam und Pono Makal -

Mocho stand am Raumhafen, seinen rieseigen Rucksack an und auf das Shuttle wartend. Neben ihm stand Pono Makal. Pono war ein Priester, der ihm tragen helfen sollte, denn Muno Mano hatte darauf bestanden, dass einer seiner Mönche Mocho zum Raumhafen begleitet. Dann erschien das kleine, wie für die Ithorianer üblich, energiesparende Shuttle. Pono gab Mocho seine Taschen und steckte noch eine kleine Pflanze hinein.
“Ein Geschenk von Herr Mano.”, erklärte er. Die beiden Ithorianer verbeugten sich und dann rannte Mocho los zu seinem Shuttle.
Innen in der Fähre war es still. Mocho war noch nie mit einer Fähre geflogen. Wenn er genau darüber nachdachte, bemerkte er, dass er überhaupt noch nie geflogen war. Er setzte sich neben einen Ithorianer mit grauer Haut. Mocho war nervös. Es war so still. Nur das Brummen des Antriebs. Kein Vogelgezwitscher und keine Geräuschkulisse von Passanten. Er blickte durch das Fenster zurück zu dem riesigen Herdenschiff, namens Tafanda Bay. Das Schiff wurde durchgerüttelt als es die Atmosphäre durchstieß. Mocho sah zum ersten Mal in seinem Leben Ithor als Planeten. Es war ein Atemberaubender Anblick, der allen Ithorianern in der Fähre die Sprache verschlug. Dann gab es einen Ruck und das Shuttle war im Hangar des kleinen Docks, außerhalb des Atmosphäre gelandet. Mocho stieg aus und fand sich in einer riesigen sterilen Halle wieder. Er folgte der Gruppe in die Haupthalle, setzte sich auf einen Sitz und betrachtete die Anzeigetafel. Er bemerkte, dass der Transporter, der nach Loronar noch 2 Stunden brauchte. Mocho sah sich nach einer Art Imbiss um und entdeckte einen Algen-Eis-Stand, auf den er direkt zu ging.


- Ithor - Orbit - Raumstation - Haupthalle - Mocho Chabam -
 
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- Ithor - Orbit - Raumstation - Haupthalle - Mocho -

Es ertönte eine Durchsage, die Verkündete, dass der Transporter nach Loronar angedockt hatte. Mocho stand auf und hatte das Gefühl, dass ihn etwas rief. Er schüttelte das Gefühl ab und nahm seine Sachen. Auf dem Weg zu den Andock-Gängen hörte er erneut etwas, das aus weiter Ferne zu kommen schien. Er löste sein Ticket ein und stand vor einer Gabelung. Er wollte nach rechts zum Transporter nach Loronar gehen, doch etwas schien an ihm zu zerren und er hatte plötzlich das Gefühl den falschen Weg zu gehen. Er sah den linken Gang hinunter: Der Transporter nach Mon Calamari. Er hatte schon mal von diesem Planeten gehört. Mocho hatte sich ein Ticket gekauft mit dem er überall hinfliegen durfte. Kurzerhand beschloss er seinen Gefühlen zu vertrauen und nach Mon Calamari zu fliegen.
Er ging zu dem kleinen Schalter im linken Gang und löste sein Ticket ein. Dann stieg er ein. Es war ein großer GR-Transporter. Mocho wusste nicht viel über Raumschiffe und wusste nicht einmal, warum in dem Raumschiff Schwerkraft vorhanden war. Er setzte sich neben einen Mann in einer Rüstung. Er fragte sich wozu der Mann in einem Raumschiff eine Rüstung trug und betrachtete interessiert das T-Visier des Helms. Der Mann bemerkte den neugierigen blick und sagte wütend zu dem Ithorianer:

"Glotz nicht so oder mein Freund "Vibrorklinge" begrüßt dein Gesicht!"
Mocho wendete seinen Blick ab, schluckte schwer und sah sich nach einem neuen Platz um.
Er spürte einen Ruck und das Raumschiff flog in Richtung Systemrand. Mocho wechselte seinen Platz in die hinterste Reihe am Fenster, sah wie die Sterne zu hellen Linien wurden und wurde durch einen Ruck in seinen Sitz gedrückt.


- Ithor - Orbit - GR-47 Transporter - Mocho -
 
(Jedi / Glenn Alun Rui)


- Ottega System – im Anflug auf Ithor – Raumschiff – Cockpit – Mit Miex –

Dichte, weiße Wolken nahmen Glenn Alun Rui die Sicht. Jede Sekunde erwartete er den Blick frei zu bekommen auf die grünen Wälder Ithors, die weit unter ihnen lagen, unberührt und heilig im Sinne der Ithorianer. Es war verboten, den Dschungel zu betreten. Die Ithorianer verfolgten strenge Gesetzte was den Erhalt ihres Planeten anging. Sie schützten die Natur ihrer Heimat mit bewundernswerter Hingabe. Viele Systeme konnten sich daran ein Beispiel nehmen, allen voran Coruscant, auch wenn es dort längst zu spät war um etwas zu ändern. Als sich die Wolkendecke teilte und der YT-2400 die letzten Nebelfelder hinter sich ließ, sah Glenn sie vor sich: die riesigen Herdenschiffe der Ithorianer und darunter die weiten grünen Flächen, die sich schier unendlich weit zu erstrecken schienen. Sie dockten an einer der Plattformen an, die für Besucher errichtet worden waren und deren Nummer die Raumfahrtkontrolle ihnen zugewiesen hatte. Miex, ihr Pilot – ein Mensch in gesetztem Alter mit einer Vorliebe für Kautabak - sorgte für eine weiche Landung. Glenn erhob sich von dem Sitz des Copiloten, auf dem er gesessen und von dem aus er den Anflug und die Landung verfolgt hatte. Es war Zeit, nach seiner Padawan zu sehen.

Amber-Rose lag bäuchlings, mit einem Datenblock in den Händen, auf ihrem Bett, als Glenn ihr Quartier betrat. Ihre nachtschwarzen Haare waren zu zwei Zöpfen geflochten. Sie hatte eine Decke über sich ausgebreitet und trug dennoch, soweit Glenn erkennen konnte, ihre Jedi-Robe inklusive des warmen Umhangs. Sie fror immer, wenn sie im Weltraum unterwegs waren.


“Da scheint jemand sehr vertieft in seine Aufgaben zu sein.“

Bemerkte Glenn schmunzelnd, als er den kleinen Raum betrat.

“Hast du überhaupt mitbekommen, dass wir gelandet sind?“

Mit einem konsternierten Ausdruck im Gesicht sah Amber-Rose zu ihrem Mentor auf.

“Habe ich.“

Antwortete sie und schaute dann plötzlich sehr resignierend drein.

“Aber ich komme einfach nicht auf das Ergebnis!“

Die Padawan legte den Datenblock aus der Hand und schob ihn so weit von sich fort wie das auf dem schmalen Bett möglich war. Glenn betrachtete sie durch seine großen, schwarzen Augen. Amber-Rose war noch jung und er hatte es zu seiner Verantwortung gemacht, sich nicht nur um ihre Jedi-Ausbildung zu kümmern, sondern gleichzeitig auch um ihre Erziehung. Als Vollwaise hatte sie niemanden außer ihm und Cheetah und Glenn hatte sich ihrer angenommen, seit er sie damals auf Agamar aus den Flammen gerettet hatte, die ihr Zuhause verschlungen und ihre Eltern getötet hatten.

“Dann lass mich doch mal sehen, ob ich dir helfen kann.“

Schlug er vor, setzte sich zu Amber-Rose auf die Kante des Bettes und nahm den Datenblock an sich. Amber-Rose drehte sich auf den Rücken, ihre grünen Augen fest auf ihn gerichtet.

“Den Kampf zwischen Jedi und Sith sehen insgesamt 852 Personen.“

Las Glenn mit lauter Stimme.

“Unter den Zuschauern sind einige Senatoren, 263 Jedi und doppelt so viele Zivilisten. Frage: Wie viele Senatoren sind anwesend?“

Die Tentakel des Nautolaners zuckten. Aus seiner Sicht war das eine leichte Aufgabe, doch auf Amber-Rose musste sie recht schwierig wirken. Er begegnete dem abwartenden Blick des Mädchens. Seine Schülerin sah ihn an, als erwartete sie, dass er ihr Lösung verriet und auf dem silbernen Tablett präsentierte, doch so einfach konnte er es ihr unmöglich machen.

“Also gut.“ Räusperte sich Glenn. “Wir haben also 852 Zuschauer, richtig?“

Stumm nickte Amber-Rose und Glenn runzelte die Stirn. Ihm persönlich war schleierhaft, warum derart viele Personen einen Kampf zwischen Jedi und Sith verfolgen sollten, es sei denn, er fände in einer öffentlichen Arena statt, was ziemlicher Unsinn war. Aber vermutlich ging es in mathematischen Textaufgaben auch eher um die rechnerischen Probleme und nicht um die inhaltlichen Hintergründe.

“Von diesen 852 Zuschauern sind 263 Personen Jedi, richtig?“

Wieder ein Nicken. Einen besonders motivierten Eindruck machte Amber-Rose nicht.

“Wenn es also doppelt so viele Zivilisten gibt wie Jedi, wie viele sind das dann?“

Schweigen. Eine ganze Weile lang regte Amber-Rose sich nicht. Glenn ließ den Datenblock sinken und schaute seine Padawan fragend an. Diese seufzte tief und zuckte schließlich mit den Schultern.

“Ich weiß nicht.“

Sagte sie, obwohl die Frage selbst für sie zu lösen hätte sein müsen und es war keine Kunst zu erkennen, dass sie sich nicht die geringste Mühe gab. Glenn Alun Rui legte den Datenblock auf den Boden. Für ihn, der die Gefühle anderer Lebewesen schon anhand sich leicht verändernder Pheromone lesen konnte, war leicht zu erkennen, dass seinem Schützling etwas Sorgen bereitete.

“Amber-Rose.“

Sagte er sanft.

”Was hast du auf dem Herzen?”

Der bisher unbewegte Ausdruck der Padawan veränderte sich und der Blick aus ihren mattgrünen Augen, in denen sich eine Spur von Grau wiederfand, begann zu flackern. Langsam setzte sie sich auf.

“Ich will, dass Cheetah wieder kommt.“

Forderte sie und rückte somit endlich mit der Sprache heraus. Glenn Alun Rui seufzte. So etwas hatte er fast erwartet. Cheetah, die Cathar, die für gewöhlich mit ihnen reiste und zu einer wichtigen Bezugsperson in Amber-Rose‘ Leben geworden war, hatte sich vor wenigen Tagen von ihnen getrennt, um dem Ruf des Jedi-Rates zu folgen und sich an der Rückeroberung Corellias zu beteiligen. Der Planet, der vor Jahren an das Imperium gefallen war, sollte endlich wieder die Fahnen der Republik tragen und der Orden schien großes Engagement zu zeigen, seinen Teil dazu beizutragen, dass die Schlacht von der richtigen Seite gewonnen wurde. Cheetah hatte nicht gezögert, nachdem sie die Nachricht des hohen Rates gelesen hatte. Alle Jedi, die sich berufen fühlten, für Corellia in den Kampf zu ziehen, sollten sich auf Lianna einfinden. Cheetah hatte sich sofort auf den Weg gemacht. Ihre Entscheidung konnte Glenn verstehen. Vor Jahren hatte sie ihren Schüler durch die Hand des Imperiums verloren. Das war auf Corellia gewesen. Die anstehende Schlacht war ein Weg für sie, nicht etwa Rache, aber Gerechtigkeit zu erlangen.

“Du hast Angst um sie, nicht wahr?“

Fragte Glenn und beobachtete, wie sich Amber-Rose‘ Augen mit Tränen füllten.

“Ja.“ Bestätigte sie. “Sie soll wieder kommen.“

Der nautolanische Jedi-Ritter nahm seine Padawan in den Arm und drückte sie fest an sich. Er wusste wie es war, nicht zu wissen, ob man jemanden, den man liebte, jemals wiedersehen würde. Amber-Rose hatte ihre Eltern früh durch eine, wie es schien, einfache Tragödie verloren. In ihrem neuen Leben würde sie viele Freunde durch den Krieg verlieren. Er war allgegenwärtig, eine Erfindung aller intelligenten Spezies, die geprägt waren von Machthunger und Gier und die unschuldige Seelen leiden ließen.

“Sie kommt bestimmt zurück.“

Antwortete Glenn leise, obwohl ihm klar war, dass er es nicht versprechen konnte. Aber manchmal tat es einfach gut, es zu hören. Amber-Rose hob den Kopf und sah ihn an, ihre großen Augen fest auf die seinen geheftet.

“Ganz sicher?“

Ihre Stimme klang zittrig und er musste schlucken, ehe er antwortete. Der Anblick ihrer sorgenvollen Miene, der geröteten Wangen und ihrer feuchten Augen, brach ihm fast das Herz.

“Ganz sicher.“

Bestätigte er rauh und hielt sie fest. Erst nachdem sie eine ganze Weile gesessen und keiner von ihnen ein Wort gesprochen hatte, wagte Glenn es doch wieder, die Stille zu stören und sich leise zu räuspern.

“Was deine Aufgabe angeht…“

Begann er und Amber-Rose richtete sich auf.

“63.“ Antwortete sie, ehe er seinen Satz beenden konnte. “Es sind 63 Senatoren.“

Glenn Alun Rui sah seine Padawan verwirrt an und griff nach dem Datenblock, um sich die Zahlen wieder ins Gedächtnis zu rufen. 852 Zuschauer, 263 Jedi, doppelt so viele Zivilisten…

“Du hast Recht.“ Staunte er. “Das ist richtig!“

“Es war gar nicht so schwer.“

Gab Amber-Rose zu.

“Und Cheetah hat es mir auf Glee Anselm schon erklärt. Ich hatte es nur vergessen.“

Ein warmer Ausdruck legte sich auf Glenns Gesicht und mit einem Mal war er sich viel sicherer, dass sie die Cathar wieder sehen würden. Sie mussten nur daran glauben und auf die Macht vertrauen.

“Komm, es wird Zeit für uns.“

Sagte er und zog Amber-Rose mit sich hoch, als er aufstand.

“Ich wette, du bist noch nie auf einem echten Herdenschiff gewesen.“

Ithor erwartete sie, ein Planet, dessen Erde noch fast unberührt war und dessen Herdenschiffe eines der größten technischen Wunderwerke darstellten, die die Galaxis zu bieten hatte. Vielleicht, so wagte er vorsichtig zu hoffen, würde dies Amber-Rose ablenken, zumindest für eine Weile. Und schlussendlich hatten sie hier auch noch einen Auftrag zu erledigen.

- Ithor - Tafanda Bay – Raumschiff – Mit Amber Rose –



Mit freundlicher Unterstützung meiner netten Arbeitskollegin, die mir eine Star Wars mäßige Textaufgabe gebastelt hat.
 
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(Jedi / Glenn Alun Rui)

- Ithor - Tafanda Bay – Mit Amber Rose –

Tafanda Bay war nicht zu vergleichen mit einer der bekannten Orbital- oder Raumstationen. Die Herdenschiffe der Ithorianer erinnerten nur auf den zweiten oder dritten Blick daran, dass es sich um eine technische Station handelte. Der erste Eindruck vermittelte stattdessen die gründe, blühende Umgebung einer naturbehafteten Landschaft. Zwischen den Gehbereichen waren künstliche Wiesen angelegt, auf denen farbenprächtige Blumen aller Art ihre Blüten darboten. Sträucher und Büsche, aber auch Bäume, mal in die Wiesen eingebettet, mal in großen Pflanzkübeln untergebracht, vervollständigten das Bild. Tafanda Bay war schön anzusehen und zauberte eine idylissche Atmosphäre, die die Ithorianer dafür entschädigte, dass sie nicht auf ihrem Planeten selbst, sondern lediglich hoch über ihm lebten.

“Meister, mir ist etwas aufgefallen.“

Sagte Amber-Rose nach einer Weile, während sie sich von der Landeplattform und ihrem Schiff entfernten und in Richtung des Atriums liefen.

“Und das wäre?“

Fragte Glenn zurück. Die Padawan blieb stehen.

“Violette Sulfatinien.“

Mit einem Finger deutete Amber-Rose hinüber zu einem der Blumenbeete.

“In meinem Biologiebuch steht, dass sie so gut wie unmöglich zu züchten sind, weil ihre natürlichen Farbpigmentierungen die richtigen Kombinationen nicht zulassen!“

“Oh, achso?“

Fragte Glenn. Die junge Schülerin nickte eifrig.

“Ja, wirklich.“

Bekräftigte sie, als hätte ihr Meister nicht geglaubt.

“Die Ithorianer müssen ganz schon geschickt sein.“

Der Nautolaner grinste. Ithor war bekannt nicht nur für die prächtige Flora und Fauna des eigenen Planeten, sondern auch für die große Pflanzenvielfalt, die die Ithorianer im Laufe der Zeit auf anderen Planeten gesammelt und erforscht hatten. Entsprechend vielfältig fielen die Bepflanzungen auf ihren Herdenschiffen aus. Hier wuchs nicht nur, was überall wachsen würde, sondern auch Veredelungen oder von Ausrottung bedrohte Arten. Entsprechend gut war Amber-Rose Beobachtung gewesen, wobei sie für Pflanzen ohnehin ein besonderes Interesse aufzeigte und auch Geschick bewies. Das war eine Leidenschaft, die sie mit Cheetah teilte, und nicht zuletzt waren es ihre besonderen Fähigkeiten was genau diese Thematik anging, die sie heute hier sein ließen.

“Ahh, Meister Jedi!“

Ein Ithorianer, der sich nur dadurch von den anderen seiner Rasse unterschied, dass er die Arme ausbreitete und auf Glenn Alun Rui zukam, winkte ihnen.

“Mesmer Elarn, zu Euren Diensten. Wir wurden von Eurer Ankunft in Kenntnis gesetzt und sind sofort hergekommen um Euch zu begrüßen. Willkommen auf Tafanda Bay!“

Der Ithorianer verbeugte sich. Glenn faltete die Hände.

“Vielen Dank für den Empfang.“

“Oh, bitte!“

Mesmer Elarn winkte ab.

”Es ist uns seine große Ehre, einen Vertreter des Ordens willkommen zu heißen. Professor Arew übermittelt seine besten Grüße und bat, Euch zu ihm zu geleiten. Wenn Ihr bitte folgen würdet, Meister Jedi?“

Der Ithorianer, der seinen Kopf noch immer ein wenig gebeugt hielt, wenn Glenn sich nicht täuschte, ging voraus und winkte Glenn und Amber-Rose hinter sich her. Professor Arew war der Leiter eines ithorianischen Forschungsinstitutes und arbeitete an einem Projekt zur Züchtung besonderer Heilpflanzen, das ihm augenblicklich Kopfzerbrechen bereitete und zu dessen Fortsetzung er die Jedi um Hilfe gebeten hatte.

- Ithor - Tafanda Bay – Mit Amber Roseund Mesmer Elarn –
 
(Jedi / Glenn Alun Rui)

- Ithor – Herdenschiff – Medizinischer Komplex- Labor – Mit Amber Rose, Mesmer Elarn, Professor Arew –

Das Labor von Professor Arew war kleiner, als Glenn es sich vorgestellt hätte. Es bot genügend Platz für ein halbes Dutzend Mitarbeiter und deren Arbeit. Die zweckmäßige Einrichtung war komplett in weiß gehalten und in der Luft hing der typische sterile Geruch, den man aus Krankenhäusern und Arztpraxen kannte. Auf länglichen Tischen reihten sich Regale mit Reagenzgläsern, die penibel mit Nummernfolgen beschriftet waren, aneinander. Zwei Forscher waren in ein Gespräch vertieft, ein dritter wertete Proben unter einem Mikroskop aus und ein vierter betrachtete einige Holoaufzeichnungen auf einem Terminal. Sie alle trugen weiße Kittel, ganz wie man es sich vorstellte. Professor Arew selbst war deutlich älter als der Rest seiner Mannschaft. Es fiel Glenn zwar nicht leicht, der ihm fremden nichtmenschlichen Rasse bestimmte Altersgruppen zuzuordnen – oder gar einzelne Personen auseinander zu halten, denn sie sahen für ihn alle gleich aus – doch die Körperhaltung, die Art, wie er alles viel gemächlicher anging als seine Kollegen und auch seine Stimme, sprachen dafür, dass er seine besten Jahre bereits hinter sich hatte.

“Ovilutus Skengratas 4G1 greift im fortgeschrittenen Stadium diesen Teil des humanoiden Gehirns an.“

Der auf einem Beistelltisch platzierte Holoprojektor projizierte in den gewohnten bläulichen Farbtönen das 3D-Modell eines menschlich anmutenden Kopfes, der auf einer rechten Seite Einblick auf das dort liegende Gehirn bot.

“Hernach kommt es zur Bildung von Blutgerinseln und den bereits vor einigen Minuten ausgeführten Folgen.“

Einen Moment noch ließ der Ithorianer das Gesagte auf seine Zuhörer wirken, dann schaltete er den Holoprojektor ab. Glenn Alun Rui hatte die Hände hinter dem Rücken verschränkt.

“Vielen Dank für ihren Vortrag, Professor. Ich bin ein Laie, was solche Dinge angeht, doch Sie haben den Krankheitsverlauf sehr verständlich geschildet. Danke sehr.“

Sagte Glenn.

“Unsere Forschungen sind von großem Wert.“

Antwortete der Ithorianer.

“Wenn sich die Spur, die wir verfolgen, als erfolgreich erweisen sollte, werden wir viele Leben retten können.“

Verständnisvoll nickte der Jedi-Ritter. Man hatte ihm nicht viel gesagt, bevor er hier her gekommen war. Der Rat hatte keine fundierten Informationen über die Forschungen von Professor Arew besessen. Jetzt jedoch wurde ihm klar, warum die Tests, die hier durchgeführt wurde, so wichtig waren. Ovilutus Skengratas 4G1 war der Fachbegriff einer immunschwächenden Krankheit mit fatalen, tödlichen Folgen, die sich zwar nur auf einige wenige humanoide Spezien zu beschränken schien, dort jedoch bereits nicht unerhebliche Zahlen von Todesopfern gefordert hatte. Professor Arews Forschungen liefen bereits seit Jahren. Er hatte schon einige Male geglaubt, einen Erfolg verzeichnen zu können, dann jedoch immer Rückschläge erlitten. Diesmal schien es anders. Der Spezialist hatte eine Pflanze entdeckt, die natürliche Heilstoffe in ihrem Blütenstaub produzierte. Diese Stoffe erwirkten schon nach einigen wenigen Versuchen erhebliche Veränderungen in den Erregern von Ovilutus Skengratas 4G1. Die Hoffnung eines Heilmittels keimte auf in den Wissenschaftlern und ihrer Arbeit.

“Ich möchte Ihnen unser Treibhaus zeigen.“

Mit einer Handbewegung wies Professor Arew den Nautolaner und seine Padawan an, ihm zu folgen. Glenn sah sich um. Amber Rose trottete pflichtschuldigst hinter ihm her, den Blick auf ihre Schuhspitzen geheftet, vermutlich darin vertieft ihre Schritte zu zählen. Die Langeweile war ihr deutlich anzusehen. Hinter ihr ging Mesmer Elarn, der erste Assistent des Professors. Sie verließen das Labor, begaben sich in einen schmalen, schmucklosen Gang und gelangten von dort aus durch eine doppelte Tür und einen Windfang in einen Raum mit einer hohen, tropisch anmutenden Luftfeuchtigkeit. Hier drinnen war es außergewöhnlich warm, eine These, die von einem entsprechenden Temperaturmessgerät, das an der Wand neben der Tür angebracht war, unterstützt wurde. Aus den Augenwinkeln sah Glenn, wie Amber Rose aufgrund des leicht modrigen Geruchs, der hier vorherrschte, die Nase rümpfte. Der Raum war voll gestellt mit Pflanzkübeln. Direkt neben Glenn rankte sich ein ihm unbekanntes Gewächs an einem Gestänge hinauf. Kleinere Bäume standen in Reih und Glied entlang der Wand. Grün lehnte sich an Grün, Pflanze an Pflanze.

“Hier entlang, bitte.“

Professor Arew gab ihnen nur einen kurzen Moment, um sich an die neuen Temperaturen zu gewöhnen und sich umzusehen. Der Ithorianer übernahm abermals die Führung und brachte die kleine Gruppe in einen zweiten, angrenzenden Raum des Treibhauses, in dem mehrere Glaskästen an den Wänden angebracht waren. Dünner Erdschichten schienen so gut wie unberührt darin verteilt worden zu sein. Von Pflanzen war hier keine Spur.

“Dies sind unsere Zuchtkästen.“

Erkärte der Forscher.

“Die Samen befinden sich in unterschiedlichen Stadien. Wenn Sie bitte hier rechts sehen möchten, Meister Jedi…“

Glenn Alun Rui wandte den Blick – und tatsächlich. Genau auf seiner Augenhöhe, zu hoch für Amber Rose um es erkennen zu können, hatten es ein paar zarte, mattgrüne Pflänzchen gewagt, ihre Köpfe aus der Erde zu stecken. Die Kästen, in denen sie sich befanden, waren anders nummeriert als jene, in denen man noch keinen Fortschritt erkennen konnte.

“Die rotfeurige Shinmooskugel. Sie wächst nur sehr langsam.“

Meldete sich plötzlich Mesmer Elarn zu Worte und Glenn wandte ihm seine Aufmerksamkeit zu.

“Die Hypogäische Keimung allein dauert bereits bis zu acht Standardwochen. Sechs weitere Monate vergehen bis eine Pflanze ausgewachsen ist. Wir würden Ihnen ein bereits fertiges Exemplar zur Veranschaulichung zeigen, Meister Jedi, doch genau das ist unser Problem: wir haben kein Exemplar mehr zur Verfügung.“

Glenn Alun Rui nickte. Jetzt verstand er, worum es ging. Professor Arew und sein Team waren mit der Suche nach einem Heilmittel für eine immunschwächende Krankheit beschäftigt, verfolgten dabei die Spur einer Heilstoff produzierenden Pflanze, hatten von dieser jedoch keine Exemplare mehr, um ihre Forschungen fortzuführen. Der Nautolaner wandte seinen Blick auf seine Padawan. Amber-Rose hatte sich auf die Zehenspitzen gestellt und den Hals gereckt, um einen Blick auf die oberen Zuchtkästen zu erhaschen. Kurzum packte Glenn sie unter den Armen und hob sie hoch, damit sie sehen konnte.

“Es ist vermutlich eine unsinnige Frage, aber haben Sie es mit künstlichen Wachstumsverstärkern versucht?“

Wollte Glenn wissen, auch wenn er sich nicht vorstellen konnte, dass die Wissenschaftler diese Methode ausgelassen hatten. Wie erwartet nickte Mesmer Elarn.

“Selbstverständlich. Leider haben die chemischen Stoffe die Gene der Pflanzen manipuliert. Die Heilstoffproduktion war daraufhin eingeschränkt und verfügte nur noch über eine 25%ige Wirkung. Darum, Meister Jedi, wandten wir uns an Euren Orden. Es heißt, Jedi seien in der Lage, Pflanzen durch die… Macht wachsen zu lassen. “

Die Worte des Ithorianers kamen zögerlich. Seine Zurückhaltung legte ein Schmunzeln in Glenns Gesicht. Für einen Wissenschaftler mochte die Macht ein großes Geheimnis sein, eine Herausforderung oder ein Fremdkörper, den er niemals verstehen würde.

“Diese Machttechnik existiert, das ist richtig.“

Antwortete Glenn. Erleichterung glitt jetzt über die Züge Elarns, sowie des Professors.

“Und Ihr beherrscht diese Fähigkeit, Meister Jedi? Könnt Ihr uns helfen?“

Dieses Mal musste der Nautolaner den Kopf schütteln. Seine Tentakel nahmen augenblicklich die eintretende Enttäuschung in den Gemütern der Forscher wahr.

“Nein, leider nicht.“

Teilte er ihnen mit und gestattete sich ein breites Grinsen ob der zierlichen Person, deren zappelnde Beine ihm signalisierten, dass er sie wieder herunter lassen sollte. Vorsichtig, als handele es sich um eine Porzellanpuppe, stellte er Amber Rose wieder auf ihren eigenen Füßen ab.

“Ich kann Ihnen nicht helfen.“ Sagte er. “Aber sie kann.“

- Ithor – Herdenschiff – Medizinischer Komplex - Treibhaus– Mit Amber Rose, Mesmer Elarn, Professor Arew –
 
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(Jedi / Glenn Alun Rui)

- Ithor – Herdenschiff – Medizinischer Komplex - Treibhaus– Mit Amber Rose -

Die Macht rann lebendig durch Amber Rose hindurch. Das zierliche Mädchen war wie ein Filter. Ihre kleinen Hände waren warm, als Glenn seine eigene Hand über die ihren legte. Sie war das Bindeglied zwischen ihm und der Pflanze, das Bindeglied zwischen ihnen allen und der Macht. Bei ihrem ersten Versuch hatte sie eine ganze Stunde lang vor einem der Aufzuchtkästen gesessen und sich so gut wie nicht geregt. Sie hatte die Augen geschlossen, den Kopf frei von allen Gedanken. Glenn hatte ihre Aura gespürt. Sie war so rein gewesen wie selten zuvor. Hier auf Ithor, umringt von der Grüne der Pflanzen und beschwingt durch die Farbenvielfalt der Blüten, schien Amber Rose vollkommen in ihrem Element zu sein. Sie hatte verstanden, worum es ging, nachdem er ihr alles ruhig und ausführlich erklärt hatte und natürlich war sie auch stolz gewesen – stolz darüber, dass sie etwas tun konnte und dass sie eine Fähigkeit besaß, die wichtig war für die Galaxis. Glenn ließ ihr diese Freude gerne. Es war ein schönes Gefühl, gebraucht zu werden und ein befriedigendes Gefühl zu wissen, dass die eigenen Studien und all das Lernen zu etwas gut waren. Amber Rose war noch jung und sie würde noch viel lernen. Diese Erfahrung hier auf Ithor würde sie dazu anspornen, noch besser zu werden.

Anfangs schien nichts zu passieren. Sie hatten auf braune, aufgelockerte Erde gestarrt, in deren Mitte irgendwo die Samen der Pflanzen geruht hatten. Glenn hatte sie durch die Macht erfassen können. Sie waren dort gewesen, doch nichts war geschehen und nachdem Amber Rose erschöpft gewesen war, hatten sie eine lange Pause eingelegt. Am nächsten Tag dann hatte sich das Wunder gezeigt: der blassgrüne Kopf einer jungen Pflanze hatte es gewagt, wenige Millimeter weit aus der Erde hinaus zu schauen. Von da an hatten sie gewusst, dass es funktionierte.

Seine Schülerin hatte versucht ihm zu zeigen, wie sie es tat, doch Glenns Versuche waren erfolglos geblieben. Er hatte es nicht geschafft, auch nur eine einzige Pflanze durch die Macht zum Wachsen zu bringen. Amber Rose hingegen war ein Naturtalent. Sie konnte es, ohne dass ihr jemals jemand gezeigt hätte, was sie zu tun hatte. Inzwischen waren sie seit zwei Wochen auf Ithor und zwischen dem Wachsen der Pflanzen, das die Padawan noch immer große Anstrengung bereitete, auch wenn Glenn oftmals seinen Geist mit dem ihren verband und ihren Zugriff auf die Macht dadurch stärkte, hatten sie viele Sparziergänge auf dem Herdenschiff unternommen, den von Amber-Rose ungeliebten Gebrauch mit dem Lichtschwert trainiert und sogar einmal einen Flug in einem Gleiter über die Planetenoberfläche hinweg gemacht, die Touristen angeboten und von erfahrenen Piloten geleitet wurde. Die Zuchtkästen im Labor von Professor Arew zeigten mittlerweile saftige Grüntöne anstatt der vorherigen Leere und ihre Arbeit hier war vorerst getan. Unter Amber Rose Hand geriet die Knospe der Pflanze hin Bewegung, als sie sie durch die Macht berührte und auf dem Gesicht des Mädchens zeigte sich ein Lächeln. Sie hob den Kopf und begegnete Glenns Blick. Der Jedi-Ritter löste seine Hand von der ihren. Dieses letzte Stück würde sie alleine gehen. Er konnte bereits das Aufblitzen eines satten Rottons sehen, als die Blüte begann sich zu öffnen. Wäre nur Cheetah hier, dachte er für einen Moment fast wehmütig. Sie wäre mindestens genauso stolz auf seine Padawan, wie er selbst.


- Ithor – Herdenschiff – Medizinischer Komplex - Treibhaus– Mit Amber Rose -
 
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