general-michi schrieb:
Klar ist Tigh in der Befehlskette in der Serie hinter Adama die Nr. 2, es ging mir jedoch darum, dass Adama und Tigh beides meine Favoriten sind und sich den ersten Platz teilen müssen.
Ich finde, man kann sich mit ihm am besten identifizieren, weil er wie einer von uns wirkt, der in einer anderen Welt umhergeht. Seine Unbeholfenheit und sein innerer Konflik, aber auch seine dunkle Seite machen ihn zu besten Charakter, wie ich finde.
Ich bin ehrlich gesagt nie auf die Idee gekommen mich mit diesem arroganten selbstverliebten "Weiberhelden" zu identifizieren, so sehr ich den Charakter auch mag.
Generell mag ich einfach die Mächtigen oder auch die symphatischen Helden und ziehe sie den Jedermann-Charakteren vor. Bei Galactica steht auch deswegen natürlich Adama hoch in Kurs, beim Herrn der Ringe identifiziere ich mich liebe mit Aragorn (wohlbemerkt den Filmcharakter, - der Buch-Aragorn ist mir mittlerweile furchtbar unsymphatisch) als mit den Hobbits und bei Star Wars liegt in ANH Darth Vader ganz klar vor Bauerntrampel Luke und seiner Proleten-Gang.
Trotzdem versteh ich dein Kriterium, aber wenn ich mich mit den bodenständigeren Charakteren identifizieren soll, so fiele meine Wahl klar auf Helo oder vielleicht auch Billy. Das sind symphatische bodenständige Personen, die in der Serie ein bisher ziemlich interessantes Leben hatten.
Ohne ihn und ohne Adama wäre die Serie zum scheitern verurteilt, behaupte ich mal
Ohne die beiden würde auf jeden Fall etwas fehlen.
Er ist die typische Heldenfigur, gutausehend, impolsiv, hat eine Person, die er liebt verloren (sein Bruder), alles in allem sehr nobel, aber dafür langweilig, weil seine Schwäche "zu gut" sind. Er entspricht das gleiche Profil wie Jack in "Lost". Meiner Ansicht nach der langweiligste, weil "sauberster" Charakter, dennoch braucht man solche Figuren und es ist gut so, wie es ist, finde ich. Bloss nicht verändern, höchstens wachsen.
Ich finde überhaupt nicht, dass Apollo impulsiv ist. Generell ist er sehr kühl, überlegt und berechnend. Man hat eigentlich immer den Eindruck, dass er alles bis ins kleinste Detail durchdacht hat, bevor er den Mund aufmacht.
Es ist ja auch gerade Kernpunkt der väterlichen Kritik im Sesonfinale, dass Apollo eben nicht zum Tier wird sondern ein kühler Vernunftsmensch ist.
Schon möglich, dass eine Serie solche Figuren braucht, aber es geht doch auch erheblich besser.
In Alias z.B. ist Vaughn auch ein sehr ehrenhafter, nobler Mann mit hohen Idealen und trotzdem ist sein Charakter um ein vielfaches interessanter als Apollo.
Der Figur fehlt noch das gewisse Etwas.
Sehr interessant fand ich ja, wie Apollo in "Colonial Day" diese Schlägerei provoziert, - aber sowas ist eben immer nur von kurzer Dauer und danach verhält er sich dann wieder normal.
Hier bin ich deiner Meinung, ich würde sogar das "(fast) weg lassen. Wen meinst du denn mit "fast"?
Bei dem "fast" denke ich an Charaktere wie Chrashdown, HotDog, Kat oder auch den zweiten Zylonen, der auf Caprica immer mit Six unterwegs ist. Es ist nicht so, dass ich diese Figuren nicht leiden könnte, sie sind mir nur einfach ziemlich gleichgültig.
Die anderen Charaktere mag ich aber eben wirklich und freue mich immer, wenn sie zu sehen sind.
Hier geb ich dir auch recht, wobei ich nicht wüsste, wie man es hätte anders machen sollen, Folgen wie die, wo sie den Zylonen verhört hat zeigen aber, dass das Profil dieser Figur dennoch gut ist...
Ich finde schon, dass man einiges hätte anders machen können. Teilweise gewinnt man den Eindruck, dass Adama ohne Starbuck noch nichtmal auf Toilette gehen würde.
Zum Beispiel bei dem Angriff auf die Förderstation der Zylonen, wo Adama Starbuck ins Planungsteam holt, - wieso können Adama, Tigh und Apollo das nicht einfach alleine durchplanen?
Klar ist die nachfolgende Handlung für den Charakter Starbruck recht interessant, aber was bitte wirft das für ein Licht auf Adama und Tigh, die eigentlich dafür ausgebildet wurden solche Schlachtpläne zu entwerfen.
Deshalb kann ich manchmal nicht nachvollziehen, wenn jemand eine Figur nicht mag, denn selbst sowas ist "gewollt". Nur tolle Charaktere würde die Serie langweilig machen. Ich persönlich hege antipathien gegen die Präsidentin, aber im "positiven" Sinne, weil ihre Exikution des Zylonen Modells zum Beispiel Wut in mir ausgelöst hat, und wenn mich eine Se´rie emotional bewegt, dann kann es nicht besser laufen.
Nun ja, gut (im Sinne der Qualität) sollten nach Möglichkeit schon alle Charaktere einer Serie sein, aber wenn alle Charaktere positiv gezeichnet wären, wäre das in der Tat sehr langweilig.
Eine Stärke von BSG ist, dass praktisch alle Charaktere sehr realistisch gezeichnet sind und sich in Grauzonen bewegen.
Einen qualitativ hochwertigen Charakter, den ich zutiefst verachte, würde ich niemals aus einer Serie hinauswünschen, denn ich mag ihn, weil ich ihn verachten kann. Das sind eben Emotionen die bei einem vollständigen Genuß einer Story einfach dazu gehören.
Was ich allerdings ablehne sind langweilige Charaktere, wie Harry Kim.