[Rwookrrorro – Regierungskomplex - Ältestenrat] – Horox, Mara, Selina, Tashbacca, Rukkchebba und Tomm
Sie war zurückgetreten und hatte den Worten Tashbacca's gelauscht. Auch wenn sie selbst niemals mit dem Imperium anbandeln würde, nachdem sie in dessen Visage geblickt hatte, begann sie so langsam zu begreifen welcher Punkt hier entscheidend war. Die Wookiees wollten schlicht und ergreifend Schutz. Schutz, denen ihnen die Republik nicht gegeben hatte und bei dem derzeitigen Stand wohl auch nicht in absehbarer Zeit zukommen lassen konnte. Schade dass sie nicht hatte helfen können. Sie hatte das Beste beigetragen was ihr möglich war. Gerade war die Knurr – Bell - und Grunzkanonade Tashbaccas verebbt, als sie unvermittelt ein heftiger Schmerz durchzuckte.
Eine eisige Kälte durchdrang ihre Seele und ihr Herz. Etwas Furchtbares war passiert. Selina benötigte lediglich einen Herzschlag um zu wissen woher es kam. Reflexartig hatte sich die kleine Twi'lek nach vorne gebeugt und klappte fast zusammen, während sie sich auf die Brust fasste. Ihr Oberkörper zog sich zusammen und sie bekam fast keine Luft mehr. Ein halb ersticktes, von Entsetzen geprägtes Keuchen stieß die Jedi aus: Ulic!
Es war recht leise, aber die sie Umgebenden hatten die Möglichkeiten es zu verstehen falls sie gute Ohren hatten. Das Gesichtsfeld Selinas verschwamm nach und nach, alles fing an sich zu drehen. Sie musste hier raus!
Ich bitte um Verzeihung!
Ohne auf eine Reaktion zu warten, torkelte die Blauhäutige aus dem Versammlungshaus um Halt an einem nahe gelegenen Baumstamm zu finden. Was war bloß passiert? Was war mit ihrem Geliebten? Warum hatte sie ihn bloß gehen lassen? Warum hatte sie ihn nicht festgehalten? Die Sorgen, die sich schon vorher gemacht hatte, schienen ins Unendliche zu wachsen. Ihm war etwas zugestoßen, aber was nur? Verzweifelt tauchte Selina so tief in sich hinein wie sie es vermochte, nutzte die Macht um den Kern dessen zu finden, was er in ihr hinterlassen hatte.
Da es ihr in dem momentanen Zustand auch äußerst schwer fiel die Macht kontrolliert zu lenken, gelang es ihr nicht, einen Eindruck von ihrem Verlobten zu ergattern. Ein mentaler Schrei entsprang ihrem Geist, doch lediglich ein Gefühl von Leere und Finsternis blieb zurück. Selina war geschockt und erschüttert. Noch nie in ihrem Leben hatte sie sich so hilflos und angreifbar gefühlt wie in diesem Moment. Nur ihr eiserner Wille konnte verhindern dass sie sofort zur Landebucht stürmte um nach Onderon zu fliegen und Ulic zu suchen. Was natürlich schwierig werden konnte, da sie nicht wusste wie man ein Raumschiff flog.
Was sollte sie denn jetzt machen? Nach und nach schwand ihre Kontrolle und die junge Jedi stand kurz davor die Beherrschung zu verlieren und durchzudrehen. Sie musste sich zusammenreißen! Aber sie konnte dieses Gefühl nicht vergessen, es hatte sich so tief in sie hinein gebohrt das sie keine Schutzmassnahmen ergreifen konnte. Selina hatte mit dem Rücken an dem Baumstamm gelehnt, nun sackte sie nach unten in die Hocke und bedeckte ihr Gesicht mit den Händen. Unausweichlich begannen die ersten Tränen zu fließen, die Ritterin in einer Welt von Ungewissheit und Angst festhaltend.
Schließlich konnte sie es nicht mehr aushalten und schaute zu dem Anx auf, nachdem dieser ihr eine Frage gestellt hatte. Was geschehen war? Einfach etwas Fürchterliches, nur wusste sie nicht genau was es war. Deshalb musste sie einfach wissen was mit ihrem Geliebten geschehen war. Die Sorge, dass sie damit möglicherweise Schwierigkeiten bei der bevorstehenden Mission verursachte, ignorierte sie einfach.
Ich weiß es auch nicht Horox, aber ich spüre das meinem Verlobten etwas zugestossen ist. Ich weiß das sich das nicht gehört, aber ich muss wissen wie es ihm geht. Ich weiß, ich bin nicht die Meisterin die ich sein sollte und das schon wieder alles durcheinander ist. Lass uns gehen! Sie legte ihre Hand auf seinen Arm und zerrte ihn mit. Es musste schnell gehen.
Ihre Füße trugen sie zum Raumhafen, wo sie Maras Schiff erkannte, dummerweise konnte sie nicht hinein. Na gut. Sie tippte eine kurze Botschaft für ihre ehemalige Meisterin und klemmte die Datacard zwischen zwei Röhren. Nahe des Codefeldes für die Tür. So und jetzt?
Ein Schiff, einen Piloten. Sie schaute sich um und marschierte zügig um die Landefelder auf der Suche nach einem Schiffsverleih, aber sosehr sie sich auch anstrengte, sie fand so etwas nicht. Verdammt noch mal! Das gab es doch nicht! Da war ein kleiner Transporter, dessen Besitzer gerade seine Sachen die Rampe hochschob und kurz davor war zu starten. Vielleicht konnte sie mit dem reden. Schnell war sie bei dem etwas älteren Mann angelangt und begrüßte ihn freundlich.
Guten Tag guter Mann! Kann ich sie kurz sprechen?
Der Mann drehte sich zu ihr um und schaute überrascht. Okay, aber nur kurz. Womit kann ich ihnen denn helfen?
Ich wollte sie fragen ob sie mich vielleicht mitnehmen könnten. Es handelt sich um einen Notfall und ich bezahle natürlich auch.
Der Mann war selbstredend mehr als verwundert. Das tut mit leid, aber da wenden sie sich doch bitte an das Personal vor Ort, die können sicher etwas für sie tun.
Der Kerl war schon im Begriff sich umzudrehen, da verlor Selina, die so Besonnene, die Geduld.
Bitte, sie müssen mir einfach helfen.
Sie hatte keine Zeit für lange Diskussionen, es musste sofort etwas geschehen. Sie hätte sich mehr mit dem Manipulieren von Gedanken beschäftigen sollen, doch so benutzte sie einfach das was sie schon angewandt hatte. Der doch recht ungeschützte Geist des Mannes wurde ausgewählt und wie damals bei Yag'Dhul, sammelte sie alle ihre Emotionen die sie momentan durchflossen und drückte sie dem Mann in den Kopf. Dieser stöhnte auf und torkelte ein paar Schritte, während er sich den Kopf hielt. Es tat Selina jetzt schon Leid, aber es ging um Leben und Tod. Sie steckte alles was sie an Credits bei sich hatte dem Mann in die Jackentasche und bestieg mit ihrem Schüler das Schiff.
Der Droide, der scheinbar keine entsprechende Programmierung erhalten hatte, gehorchte zum Glück auf ihre Befehle. Nachdem sie sich ein wenig mit den Kontrollen vertraut gemacht hatte, meldete sich ab und hob ab. Just in dem Moment kamen ein paar Wookiees herbei und untersuchten den Mann, der nach und nach zu sich kam. Bloß schnell weg! Als die Twi'lek im Orbit kreuzte konnte sie nur annehmen das die Macht wollte das sie noch lebte. Dass sie nicht irgendwo gegen geflogen war, konnte sie selbst kaum fassen. Den Anweisungen folgend berechnete der Astromech den Kurs nach Onderon. Die unglückliche Jedi hielt sich nicht lange auf und zog den Hebel für den HR – Antrieb. Hoffentlich kam sie nicht zu spät.
[Hyperraum nach Onderon – "geliehener Transporter"] - Selina & Horox