Korriban (Horuset-System)

Korriban - alter Sithtempel - Kerker - Kestrel, Kira, Brianna, Janus, Cal, Ranik + 3 Leichen

Kira hatte die gesamte Zeit das Szenario beobachtet. Ein dünnes Grinsen war stetig auf ihren Lippen zu sehen gewesen und sie erlabte sich an der Angst der Jedi. Tatsächlich war Ranik auf eine der Forderungen der Ritterin eingegangen, was sie persönlich stark verwunderte, denn dies hätte sie ihm nicht zugetraut. Anscheinend war er ziemlich verzweifelt und fürchtete, die Informationen sonst nicht zu bekommen. Kira bezweifelte, dass die Ritterin sprechen würde, doch für einige Momente, hatte sie geglaubt etwas in ihrem Gesicht gesehen zu haben, als hätte sie aufgegeben und wollte den Standort sagen, doch in dem Moment meldete sich die verdammte Echani zu Wort und versuchte ihre Freundin mit Worten davon abzuhalten. Anscheinend hatte sie das selbe Gefühl gehabt wie sie, dass die Ritterin vor gehabt hatte zu reden. Hätte Ranik dieses Drecksechani doch nur in dieser merkwürdigen Technik gelassen, dann hätte die Ritterin mit Sicherheit den Standort verraten! Ranik hatte einen Fehler gemacht! Wie dumm von ihm... . Andererseits...so war für sie noch die Chance offen, dass sie etwas aus der Echani bekam und sie den ganzen Ruhm damit absahnte und sie es hoch schaffte bis zur Imperatorin, wo ihr jeder die Füße küssen würde....ja... .

Kira wurde wieder aus ihren irren Gedanken gerissen, als Kestrel begann sich zu weigern, irgendetwas preis zu geben. Sie versuchte den Jungen sogar noch zu trösten. Wie erbärmlich..., doch leider, wie sie geahnt hatte, weigerte sie sich und dies nur wegen dieser Schlampe!
Kira?s dunklen Augen fixierten Brianna und sahen sie für einige Augenblicke bedrohlich an, als plötzlich der Raum anfing zu beben und die Wände und der Boden anfing zu zittern. Kira wich einen Schritt zurück und stellte sich mit ihrem Schüler direkt unter dem Türrahmen, der beim Einsturz noch die sicherste Stelle abgab. Ranik schien gerade innerlich zu toben, was Kira nicht im geringsten wunderte. Ihm jetzt zu nahe zu treten wäre töricht. Egal von welcher Seite aus. Hoffentlich war Brianna so dumm und würde etwas sagen, doch leider tat sie dies nicht. Zu schade, doch so hatte sie noch die Chance sich an ihr bitter zu rächen.

Ein kurzes Knacken war nun zu hören und der Junge fiel zu Boden. Nun war die gesamte Familie ausgelöscht und schuld waren die Jedi. Kira grinste kurz und beobachtete dann Ranik, wie er einen Schritt auf die Jedi zuging und ihnen drohte, jeden von diesem Planeten umzubringen. Als nächstes wäre wohl Brianna dran, wenn die Ritterin nicht bald auspackte. Wieder grinste Kira breit und erlabte sich kurz an dem erschrockenem Gesicht von Kestrel und sah dann zu Brianna, die ganz ähnlich drein schaute. Ja, sie hatte nichts anderes verdient als den Tod. Kira hoffte innerlich, dass sie ihr den Tod bescheren durfte und Ranik ihr nicht den Spaß nahm.

Ranik stürmte dann aus der Zelle und gab ihr dann ein Zeichen, sich ruhig mit der Padawan vergnügen zu dürfen. Kira verbeugte sich leicht und sah ihn dankend an, tat dennoch ganz angetan, dass sein Plan nicht aufgegangen war. Schnell war Ranik an ihr vorbei gelaufen und verschwand nun in den dunklen Gängen.

Die Sith drehte ihren Kopf dann langsam wieder zu der Padawan und lachte leise in sich hinein und ging langsam in die Zelle hinein. Dabei stieg sie achtsam über die Leichen und betrachtete jede davon einen Moment.


?Achje...was habt ihr da nur angerichtet? Ich hatte gar nicht gewusst, dass ihr Jedi zu so etwas fähig seit. Man hält doch immer so hohe Sprüche von euch und dabei seit ihr das egoistischste Volk was ich kenne. Tsts...da überlasst ihr eine so junge Familie dem Tod.?

Sagte Kira süffisant und trat dann vor Brianna, hielt jedoch Abstand von ihr. Einige Augenblicke betrachtete sie ihr erschüttertes Gesicht und die vielen anderen Gefühle, die sich darin mischten.

?Tut dir dass denn gar nicht leid? Nein, lass mich raten, du tust dir nur selber leid. Ja....du denkst nur an dich, denn jetzt bist du in Lebensgefahr. Ich hoffe, du hast Ranik vorhin gut zugehört. Du könntest dich auch selbst retten, indem du mir den Standort verrätst. Deine Freundin wird dich sicher nicht retten können und wird schweigen wie ein Grab und muss deinen erbärmlichen Tod mit ansehen. Sicher wird Ranik MIR die Erlaubnis geben, dich zu töten und es wäre mir ein Vergnügen.?

Sagte Kira süß-säuerlich und sprach unnormal langsam. Kira grinste dabei immer noch und ihre Augen waren wieder schwarz gefärbt, da sie schon die Vorfreude spürte, sie endlich für ihr Vergehen zu bestrafen.


?Aber....vielleicht will deine Freudin ja sogar dass du stirbst, um ihr eigenes Leben zu retten??


Meinte Kira und blickte kurz zu Kestrel, welche natürlich gleich entrüstet dagegen protestierte, doch die Sith hörte ihr nicht zu. Es war unwichtig, was sie sagte. Es war nur wichtig, was sie mit Brianna?s Verstand machte. Sie zum Wahnsinn zu treiben, bis sie starb und wenn sie Glück hatte, würde sie ihr auch noch den Standort verraten und sie würde über die Galaxis herrschen, da sie alle Jedi, einem nach dem Anderen, umbringen würde. Auch als schwangere, war sie mit der dunklen Seite der macht mächtig genug dazu. Davon war sie überzeugt.


?Ich denke mal, du weißt wieso ich hier bin...nicht wahr, Brianna? Wir haben noch eine Rechnung zu begleichen für deinen Verrat. Du kannst dir vorstellen, dass ich sicher nicht glücklich darüber war, als mich Ranik dafür bestraft hat.?

Sagte Kira mit einer unnormalen ruhigen Stimme, auch wenn sie sich bemühen musste, ihre Stimme so beizubehalten, denn bei dem Gedanken, wie Ranik sie bestraft hatte stieg wieder Wut in ihr hoch, doch nocht konnte sie sich beherrschen, doch ihre Augen, welche tiefschwarz waren, wie die Nacht, zeigten ihren Zorn.

?Und jetzt....wirst du dafür büßen, du kleines Dummerchen. Du hast wohl geglaubt, du könntest nur mich damit bestrafen, mich vielleicht sogar loswerden, doch da hast du dich gewaltig geirrt mein liebes Fräulein. Du warst dir wohl der Konsequenzen nicht bewusst, aber ich versichere dir, deine Tat hat ein großes Nachspiel und du wirst leiden. Ranik hat mir alles offen gelassen, außer, dass ich dich am Leben lassen muss, aber dies ändert sich sicher bald. Ich kann also alles mit dir machen, was mir gerade in den Sinn kommt und deine Freundin kann dir auch nicht helfen, denn sie ist völlig bewegungsunfähig und kann nur zusehen, was ich mit dir anstelle.?

Sagte Kira boshaft und funkelte sie mit ihren dunklen Augen an. Kira sah dann zu Janus rüber, der noch am Türrahmen stand und winkte kurz mit ihrer linken Hand.


?Mein Schüler, komm her! Heute kannst du etwas lernen, wie man mit erbärmlichen Jedi umgeht und Verräter bestraft!?

Rief sie ihm zu und wartete, bis er neben ihr stand und sah dann wieder Brianna an.

?Nicht noch einmal wirst du mich so demütigen und so bloß stellen vor meinem Meister. Nie wieder!?

Sagte sie hasserfüllt und sah dann kurz zu der Ritterin, welche sehr besorgt zu ihrer Freundin sah und sie immer wieder beschimpfte, dass sie Brianna in Ruhe lassen sollte. Kira konnte über ihren verzweifelten Versuch nur kurz lachen und wandte sich dann wieder Brianna zu. Sie hatte mehrere Pläne mit ihr, denn sie hatte Zeit, denn Ranik war sicherlich für einige Zeit mit sich selbst beschäftigt.


?Sieh her mein Schüler und lerne!?

Kira, die sich nicht traute, zu nah an Brianna heranzutreten, versuchte die Technik anzuwenden, die sie sonst immer nur mit Körperkontakt bewältigt hatte, um die Nerven zu manipulieren, doch sie war sich sicher, dass sie mittlerweile geübter darin war, es mit einer kurzen Distanz ebenfalls zu schaffen. So hob sie ihre rechte Hand und richtete sie zu Brianna und konzentrierte sich. Sie drang mit der dunklen Seite in den Leib der Padawan ein und suchte zuerst die Nervenbahnen ihrer Beine und begann sie zu manipulieren, so dass sie starke Krämpfe haben musste. Sie spürte ihre Schmerzen, doch es war auch für Kira eine schwierige Technik, was sie sehr anstrengte, doch für die Schmerzen der kleinen Göre, war es ihr wert. Immer höher ließ sie die Schmerzen steigen, biss auch ihr Oberkörper und ihre Arme betroffen waren. Diese Technik hatte sie damals schon bei janus angewandt gehabt, bei seiner Aufnahmeprüfung. Sicher erinnerte er sich noch lebhaft daran. Kira?s Arm zitterte leicht vor Anstrengung, dennoch zog sie die Technik für mehrere Minuten durch und überließ Brianna den Schmerzen und labte sich daran.

Schließlich ließ Kira sie los und atmete vor Anstrengung recht schnell, ebenfalls waren Schweißperlen an ihren Schläfen zu sehen.


?Nie wieder wirst du mich verraten, nie wieder! Nie wieder wirst du mich nochmals so demütigen! Hast du mich verstanden? Begreifst du, was du getan hast?!

Fuhr Kira sie an.

"Und dies....war nur der Anfang!"


Korriban-Sith-Tempel-Zelle-Janus, Kira, Brianna, Cal, Kestrel und tote Familie
 
Korriban-Alter Tempel der Sith-Zelle-Ranik, Janus, Kira, Brianna, Kestrel, scheintoter Cal und zwei Leichen

Es war zu Ende. Mit gelangweilter Miene verstaute Janus sein Lichtschwert und betrachtete bestenfalls mäßig interessiert, wie Ranik nun die Ritterin vor die Wahl stellte, entweder das Kind oder ihre Jedi-Freunde zu opfern. Der Adept war kurz davor, mit den Augen zu rollen. Was sollte denn dieses dumme Spielchen ? Selbst die Jedi waren nicht so dumm und naiv, und auch nicht so schwach, dass sie wegen eines Kindes ihren Traum von einer "besseren" Galaxis aufgeben würden. Besser. Pah. Herrschaft der Minderwertigen traf es eher. Janus wusste bereits, auf was das ganze hinauslaufen würde, und die Worte der Ritterin und Briannas, die offfenbar nach ihrem wütenden Ausruf von vorhin wieder die brave Padawan spielen wollte, änderten nichts daran, sie bestätigten alles nur. Wie süß. Erst am liebsten die Sith erwürgen, dann wieder die gute, beherrschte Jedi. Was für eine Verschwendung von Potenzial. Mörder. Ach, wie schrecklich. Der Graf verzog spöttisch das Gesicht, blieb aber still und konzentrierte sich wieder auf die Szenerie. Nichts überraschendes geschah, auch wenn Janus die Dramatik zu schätzen wusste. Das war so...unterhaltsam.

Wie eine Puppe, deren Fäden durchtrennt worden waren, sackte die Leiche des Jungen zu Boden. Janus betrachtete die Leiche mit einem Hauch von Bedauern...jung, gesund...er hätte ein wunderbares Testsubjekt für die Forschungen der Corporation abgegeben, gerade jetzt, wo Dr. Eldert mit "Nemesis" kurz vor dem langersehnten Durchbruch stand. Entschlossen ballte Janus die Fäuste, so sehr, dass sich seine Fingernägel in seine Haut schnitten und ein winziger Blutstropfen auf den Boden fiel. Der Adept besah es mit einem unheimlichen Lächeln, sich der Ironie des ganzen durchaus bewusst. Blut. Es war der Schlüssel...zu allem. Er konnte zufrieden sein...schon bald würde er über eine Waffe verfügen, so schrecklich, dass selbst er eine Zeit lang gezögert hatte, das Projekt fortzusetzen. Aber jetzt...Janus kicherte, ein Geräusch, dass ihm in der Stille schrecklich laut vorkam, ein unheimliches Kichern, das Kichern eines...Wahnsinnigen. Na und ? Was war schon ein bisschen mentale Instabillität, wenn man bald die Galaxis beherrschen würde ? Was ? Was !?

Allerdings...Lord Dran war sicher nicht so zufrieden. Der Warrior hatte bestimmt schon alles versucht, von der Folter bis zu dieser kleinen...Vorstellung hier. Und dennoch stand er mit leeren Händen dar. Wie...amüsant. Die Jedi waren zäher, als alle hier gedacht hatten. Oh, wie war das ? Ranik würde alle Zivilisten auf dieser Welt...Brianna sollte als nächstes sterben ? Nein, nein, nein...Janus wollte diese Frau lebendig. Sie war viel zu wertvoll, um sie jetzt schon zu töten, und außerdem...Wo blieb der Spaß bei der Sache ? Warum sie schon töten, wenn er doch vorher so wunderbar mit ihr spielen konnte ? Noch immer überrascht verfolgte Janus, wie Ranik mit wehendem Umhang den Raum verließ. Janus wich rasch zur Seite und stellte sich mehr in die Ecke des Türrahmens, unter dem er und Kira vorhin Schutz vor Raniks allzu leicht fehlgeleiteter Wut gesucht hatten. Kira...Ja, das erklärte einiges. Janus wusste, was als nächstes kam. Jetzt würde seine Meisterin das tun, worauf sie sich schon so lange gefreut hatte....und Ranik hatte ihr ganz offiziel die Erlaubnis dazu gegeben.

Oh, das fuhr aber jemand die Krallen aus, dachte Janus trocken, als seine Meisterin ihr üblichen zornigen Worte auf die Echani regnen ließ. Sehr charmant. Janus hielt vorerst Abstand, die Arme vor der Brust verschränkt, und hörte den süffisant-bösen Worten seiner Meisterin zu. He, das war gut. Sie konnte das beinah so gut wie er selbst. So, und jetzt durfte etwas lernen ? Nein, wie freundlich...Elegant löste er sich aus seiner Position am Türrahmen und schritt neben seine Meisterin, die Lippen zu einem herausfordernden, eindeutigem Lächeln geformt. Oh, wenn Kira fertig war, würde er sie auch zum Schreien und Weinen bringen...auf die ein oder andere Weise. Es würde gewiss...unterhaltsam für sie beide werden...auch wenn das Vergnügen wohl eher auf seiner Seite sein würde.

Der besondere Umgang mit Jedi und Verrätern...oh, wenn seine Meisterin nur wüsste. Wenn Janus erstmal über die Galaxis herrschen würde, würde er Kira am Leben lassen. Sie würde ein wunderbares Werkzeug abgeben und seine Feinde eliminieren...und dann würde er sie töten. Er würde alle machtbegabten Wesen der Galaxis töten lassen...und dann würde seine Herrschaft für alle Zeit gesichert sein....er würde unsterblich sein....allmächtig....ein Gott unter Ameisen. Ein neues Zeitalter brach an...sein Zeitalter. Nichts und niemand würde sich ihm in den Weg stellen. Leider störte die Ritterin diese schöne Szene mit ihren wütenden Beschimpfungen, und Janus blickte genervt zu Kira, die aber vollends in die Folterung der Padawan aufgegangen war.

Ah ja, diese wunderbare Technik. Janus erinnerte sich nur noch zu gut an die Folgen eines derart rigorosen Machteinsatzes. Nein, nein, er wollte nicht, dass sein Spielzeug beschädigt wurde, nein, das wollte er nicht. Aber Kira jetzt zu stören...Der Adept entschied sich zu warten, die Show zu genießen und einen besseren Moment abzuwarten. Brianna würde schon durchhalten...sie war zäh, und gerade das machte alles noch interessanter. Bedeutend interessanter. Dennoch, während Janus der Folter ungerührt zusah, bemerkte er, wie sehr dies Kira anstrengte. Wenn sie ewig so weitermachen wollte und dies wirklich nur der Anfang war, wie sie gesagt hatte...Nein, das würde nicht gutgehen. Außerdem störte diese Ritterin entsetzlich....


Janus beugte sich zu seiner Meisterin herüber und flüsterte ihr ins Ohr. Diese Unterhaltung war schließlich nicht für die Allgemeinheit gedacht.

"In bedaure sehr, Euch stören zu müssen, Mylady, aber...diese Technik ist sehr kräftezehrend. Ihr seid erschöpft, und glaubt Ihr nicht, dass es so weniger Spaß macht, diese kleine Jedi ein wenig zu quälen ? Ihr könntet eine Pause einlegen und Euch draußen die Beine vertreten...vielleicht sogar ein wenig schlafen. Wir wollen doch nicht, dass Ihr euch überanstrengt, Mylady. Ausgeruht macht alles viel mehr Spaß."

Janus hob die Stimme ein wenig, ebenso entschlossen wie amüsiert klingend.

"Glaubt mir, Meisterin...ich werde Euren Platz hier mit Bravour ausfüllen. Die Jedi wird leiden...und dieser nervtötende Ritterin werde ebenfalls ein paar Manieren beibringen, ich denke, ich werde sie einfach ein wenig ruhigstellen. Wenn Ihr später wiederkommt und ich mit Brianna fertig bin, könnt Ihr ihr ungestört und erholt den Rest geben. Es wird Euch gefallen."

Der Adept kehrte in seine ursprüngliche Haltung zurück, entspannte sich und wartete auf eine Antwort. Oh ja, er würde der Echani mehr Schmerz zufügen, als Kira jemals konnte...und zwar auf besonders befriedigende Weise.

Korriban-Alter Tempel der Sith-Zelle-Janus, Kira, Brianna, Kestrel, scheintoter Cal und drei Leichen
 
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Sith-Tempel, Zelle - Unschuldige und teilweise tote Familie :( - Janus, Kira, Ranik - scheintoter Cal, Kestrel, Brianna

Die Lage war kompliziert. Es war offensichtlich, dass sie den Standort der Basis nicht verraten konnten und durften, doch konnten sie andererseits den unschuldigen Jungen nicht einfach so kaltherzig opfern. Die Entscheidung setzte Brianna zu, obwohl sie nur eine Notlüge hätte vorbringen können, von der sie nicht gewusst hätte, ob Ranik sie schluckte, und ihr kamen die Tränen, als sie sich für eine der unangenehmen Alternativen entschied, wohl wissend, dass sie damit auch den Tod des Jungen zu verantworten hatte. Sie tat es nicht leichtfertig, doch das Alternativszenario war, ihr eigenes Schicksal zu besiegeln und viele Jedi in Gefahr zu bringen. Warum musste sie das Leben vor eine solche Wahl stellen? Sie war doch nur eine dumme, unfähige kleine Padawan, und sollte auch nur Entscheidungen treffen müssen, die dem angemessen waren. Sie fühlte sich so hilflos, getrieben, nicht agierend, und dennoch verantwortlich für das Schicksal dieser armen Unschuldigen. Erst Kestrels Nicken, das Zeichen, dass ihre Botschaft angekommen und sie ihr dankbar dafür war, richtete sie ein wenig auf. Manchmal musste man einfach schwierige Entscheidungen fällen. Auch das war ein Zeichen von Mut, und sie hatte sich immer als mutig betrachtet.

Die Ritterin gab ihr recht, was Raniks Sühne anging, und fügte hinzu, das einst alle Sith für ihre Taten büßen würden. Gleich im nächsten Satz stellte sie klar, dass sie weiterhin schweigen und den Sith niemals den Standort verraten würden, und beschimpfte den Warrior sogar lauthals, sie überhaupt vor so eine Entscheidung zu stellen. Die Echani wandte den Kopf zu dem armen Jungen und bedachte ihn mit ängstlichen Blicken. Sie hoffte, der Sith würde das sinnlose Töten beenden und ihnen allen zumindest das ersparen, doch glaubte sie nicht recht daran. Sie hörte eine schöne Ansprache der Jedi, die sich beim Jungen entschuldigte. Sie erklärte ihm, warum sie schweigen musste, obwohl sie glaubte, dass er es ohnehin nicht verstand, was Brianna in der Tat auch befürchtete. Das war alles ganz und gar nicht so, wie sie sich das Jedi-Dasein vorgestellt hatte.

Eine Träne tropfte von ihrem Kinn zu Boden, just in dem Moment, als der Boden der Zelle zu zittern begann. Die Vibration schaukelte sich hoch zu einem richtigen Beben, das die Weißhaarige in ihrem (leeren) Magen spürte. Es war jedoch sonnenklar, dass das kein natürliches Ereignis war, es handelte sich um ein Produkt der Macht, ein Zeichen von Raniks Wut, welche dem alten Gemäuer sichtbar zusetzte. Es staubte; Steinbrocken lösten sich und fielen zu Boden. Die Gefangene hatte Angst, was passieren würde, wer zum Ziel von des Warriors Zorn würde, abgesehen vom Jungen, was schon unabwendbar war, wie sie befürchtete. Ein kurzes Knacken, ganz plötzlich, beendete jedoch das Geschehnis. Das Kind sackte mit gebrochenem Genick zu Boden. Nach dem Geräusch, als er auf dem Boden auftraf, herrschte gespenstische Stille - betroffenes Schweigen überall, selbst Janus hatte inzwischen aufgehört zu spielen, zumindest, bis er irgendwann wie ein Geistesgestörter zu kichern begann. Schmerz und Wut stiegen in Brianna hoch, als sie die Leichen betrachtete. Dafür würde sie die Sith bezahlen lassen, wenn sie nur irgendwie die Gelegenheit dazu bekäme, jeden einzelnen von ihnen, denn jeder von ihnen hatte dazu beigetragen. Vielleicht konnte sie damit ihre eigene Schuld in den Augen der Verstorbenen etwas vermindern.

Ranik trat vor, doch war er inzwischen vorsichtig genug, sich nicht mehr in ihre Reichweite zu begeben. Vielleicht war es auch besser so, denn die junge Frau hätte für nichts garantieren können, vor allem nicht dafür, sich zurückhalten zu können, ihm nicht einen gewaltigen Tritt in seine unersetzlichsten Teile zu verpassen. Stattdessen fauchte er, dass das ihr Werk war, und meinte damit die Zivilisten. Der Cocktail aus Gefühlen in der Echani wurde immer stärker. Sie wusste nicht mehr, ob sie ihn oder sich hassen sollte, gleichzeitig empfand sie tiefe Trauer und fühlte sich als Versagerin in ihrem selbstgesetzten Ziel, dem Schutz Unschuldiger. Schließlich hatte sie Angst davor, was als nächstes kommen würde. Die Angst gewann schließlich, denn der Warrior drohte damit, jeden einzelnen auf Korriban vor Kestrels Augen zu töten, angefangen mit Brianna selbst. Danach drehte er sich wortlos um, gab Kira einen Wink und verschwand. Dabei ließ er eine erschrockene und ratlose Echani zurück. Lange hatte sie es befürchtet, nun war die Gefahr nahe. Die Sith waren dabei, zu erkennen, dass sie wertlos für sie war, außer als Druckmittel ihrer Freundin gegenüber. Sie überlegte fieberhaft, was sie tun könnte, um es zu verhindern, kannte den Warrior inzwischen jedoch gut genug, um zu wissen, dass er sich nicht mehr davon abbringen lassen würde, wenn er erst einmal den Entschluss gefasst hätte. Sie dachte an den armen kleinen Jungen. Sicher war ihr Genick viel robuster als seins, doch das würde Ranik wenig stören. Er würde sich wohl kaum auf einen Nahkampf mit ihr einlassen, also gab es kaum etwas, was sie tun könnte. Ohnehin war es erschreckend, wie leicht man mit der Macht töten konnte. Ein Gedanke, ein kurzer Moment der Konzentration, und Knochen zersplitterten wie Glas. Langsam musste sie sich damit abfinden, dass die Hoffnungen, die Kestrel ihr gemacht hatte, nie wahr werden würden, dass sie keine Gelegenheit bekommen würde, sich an all den Techniken, für die sie sich interessierte, überhaupt nur zu versuchen. Vermutlich hätte es gegen sowas eh keinen Zweck gehabt, selbst wenn sie sie gekonnt hätte, aber das tröstete sie wenig. Am Ende machte es wohl wirklich keinen Unterschied, dass Maedhros sie nicht ausgebildet hatte. Schlagartig kam sie zu der Erkenntnis, dass sie die letzten Wochen kaum an ihn gedacht hatte, und fragte sich, ob er wohl an sie dachte. Eher nicht, grummelte sie im Stillen. Wahrscheinlich war er zu sehr mit seiner kostbaren Werft beschäftigt. Würde er - oder irgendein Jedi - überhaupt jemals erfahren, was aus ihnen geworden war?

Kira unterbrach sie in ihren Gedanken. Sie bewegte sich aus ihrem Türrahmen, unter dem sie sich vorhin verkrochen hatte, heraus und näherte sich ihnen, wobei sie sorgsam über die Leichen, die Ranik zurückgelassen hatte, hinwegstieg. Sie betrachtete sie grinsend und wandte sich dann Brianna zu, um noch Salz in die Wunden zu streuen. Sie warf ihnen vor, das da angerichtet zu haben und nannte sie das egoistischste Volk, das sie kannte. Es tat ihr weh und traf sie zu sehr, um wortreich darauf antworten zu können. Sie fühlte sich trotz allem für den Tod der jungen Familie verantwortlich, doch gleichzeitig machte sie diese Scheinheiligkeit rasend.

Halt's Maul!

Fuhr sie die Apprentice an, doch diese dachte gar nicht dran, zu schweigen. Sie unterstellte ihr, dass die Familie ihr gar nicht leid tat, sondern nur sie sich selbst, immerhin musste sie jetzt um ihr eigenes Leben bangen. Sie bot ihr an, es zu retten, indem sie ihr den Standort verriete, da Kestrel schweigen würde und lieber ihren Tod mit ansehen würde, von dem sie hoffte, ihn selbst ausführen zu können. Die Echani-Sportlerin sah sie verblüfft an. So kannte sie Kira überhaupt nicht, kalt und intrigant und geschickt mit Worten. Die Kira, die sie kannte, war immer entweder rasend vor Wut oder in großer Angst vor Ranik, ließ sich von ihrem Schüler auf der Nase herumtanzen während sie sich um Kopf und Kragen redete. Dieser Wesenszug an ihr war neu für sie, und die junge Beinahe-Jedi hoffte, dass er nicht lange anhielt. Die alte Kira war ihr lieber. Doch die Sith fügte noch hinzu, dass ihre Freundin ja vielleicht wollte, dass sie stürbe, um ihr eigenes Leben zu retten.

Oh nein, da irrst du dich, da irrst du dich gewaltig.

Antwortete sie mit grimmiger Entschlossenheit in den Augen. Auch ihre Freundin protestierte, und Brianna wusste, dass sie in dieser Hinsicht einer Meinung waren.

Wir werden hier sterben, beide gemeinsam, und niemals werden wir die Basis der Jedi verraten, und selbst wenn, dann würde ich es eher Ranik sagen als dir. Aber wir werden schweigen, auch Kestrel wird weiter schweigen, wenn er mich schließlich tötet, und ich würde es auch nicht anders wollen. Ich bin nicht mehr wert als diese armen Unschuldigen, die ihr auf den Gewissen habt, ohne Bedeutung für den Orden der Jedi, und niemals würde ich zulassen, dass die Jedi meinetwegen in Gefahr gerieten. Ihr mögt uns geschlagen und gefangen haben, doch niemals werdet ihr Informationen aus uns heraus bekommen. Ich sage euch, ihr beißt euch an uns noch die Zähne aus!

Fauchte sie, die kaum mehr einen Hehl aus ihrem Selbstbild machte und versuchte, sich an den Gedanken zu gewöhnen, dass sie nach Lage der Dinge ohnehin nicht mehr lange leben würde. Eigentlich konnte sie nur hoffen, dass sie einen ähnlich leichten Tod wie die Familie bekommen würde, obwohl sie wenig Anlass hatte, das anzunehmen. Die Schwarzhaarige erläuterte ihr, dass sie wahrscheinlich wusste, warum sie hier war. Sie wollte sich dafür rächen, dass sie von ihrem Meister wegen der Lüge bestraft worden war, die die Padawan hatte platzen lassen.

Ach, dafür gibst du mir die Schuld?

Erwiderte sie spitz.

Du glaubst also tatsächlich, dass Ranik so blöd gewesen wäre, dir diese erbärmliche Lüge abzukaufen, wenn ich nichts gesagt hätte? Falsch gedacht! Scheinbar kenne ich deinen Meister besser als du selber. Du wirst noch böse auf die Nase fallen mit sowas, und ich hoffe, ich werde es noch miterleben!

Bisher war die Sith recht ruhig geblieben, doch inzwischen konnte man an ihren Augen ablesen, dass der Zorn in ihr immer stärker wurde. Sie kündigte an, dass sie jetzt dafür büßen würde. Sie hätte sich geirrt, wenn sie gedacht hätte, dass sie sie so vielleicht loswerden konnte, doch jetzt musste sie die Konsequenzen, deren sie sich anscheinend nicht bewusst gewesen war, ertragen. Sie durfte sie nur - noch - nicht töten, und ihre Freundin konnte ihr, bewegungsunfähig wie sie war, auch nicht helfen. Der Kommentar verleitete Brianna, sich umzusehen zu Kestrel die immer gequälter aussah und wo allein die Vorstellung dessen, was sie gerade empfinden musste, ausreichte, um sich schrecklich elend zu fühlen. Leider konnte sie ihr genauso wenig helfen, wie umgekehrt, und sie wünschte, sie könnte es Kira, die schadenfreudig vor ihr stand, irgendwie heimzahlen.

Nein, du irrst dich, schon wieder.

Erwiderte die junge Echani-Frau in eisigem Ton. Niemand konnte sie so auf die Palme bringen wie diese Frau.

Ich kenne einen Weg, um dich loszuwerden, und da ich ohnehin bald sterben werde, wobei mir Kestrel wohl bald folgen wird, und dies, wie ich befürchte, unabwendbar ist, weiß ich nicht, warum ich noch länger davor zurückschrecken sollte. Du und ich, wir beide teilen ein Geheimnis, und weißt du was? Ich habe eine große Schwäche: ich rede viel zu gern. Ich kann solche Geheimnisse sehr schlecht für mich behalten

Briannas Tonfall wurde immer süffisanter, ganz ähnlich wie Kiras zuvor.

Ranik wird sicher dabei sein wollen, wenn ich sterbe. Ich werde es ihm sagen, wenn es soweit ist. Vielleicht solltest du dir wünschen, dass dieser Moment noch nicht zu bald kommt.

Sie schenkte der verhassten Frau ein grimmiges Lächeln. Ja, das würde sie tun, und es würde die letzte Freude in ihrem traurigen Lebensende sein, keine Genugtuung für all das, was sie und ihre Freundin erlitten hatten, und doch ein kleiner Lichtblick.

Kira funkelte sie indes böse an und winkte Janus zu sich, der elegant und folgsam wie ein Hund angedackelt kam, es sich jedoch nicht nehmen ließ, zu zeigen, dass das Gehorsam aus Kalkül statt aus echter Überzeugung kam, genau so, wie die Echani es sich bei einem richtigen Sith eben vorstellte. Seine Meisterin sagte ihm, dass sie ihm zeigte, wie man mit Jedi umging, meinte zu ihr, dass sie sie nie wieder so demütigen würde, und zu dem Adepten, dass er zusehen und lernen sollte. Eigentlich wollte die junge Athletin nicht so genau wissen, was eigentlich, doch sie befürchtete, dass es nicht darin bestand, sich einen Fußtritt abzuholen. Die Anwendbarkeit aus der Distanz war in ihren Augen das größte Problem bei all den Machtfertigkeiten, und der Grund, warum sie eh nie was hätte werden können bei den Jedi. Ihre Fähigkeiten waren einfach nicht gefragt, auch wenn sie damit eine zeitlang Oberwasser verspürt hatte, war dies nicht von Dauer gewesen, und eine ebensolche Machtanwendung hatte sie wieder auf den harten Boden der Tatsachen zurückgeholt.

Es begann als leichtes Kribbeln in den Beinen und wuchs schnell zu schweren Krämpfen heran, die sie durchschüttelten und schlimme Schmerzen bereiteten. Brianna biss die Zähne zusammen, um der Sith nicht das Vergnügen zu bereiten, zu sehen, wie sie sich vor Schmerzen wand, auch, als die Krämpfe höher und höher stiegen und fast ihr ganzer Körper betroffen war. Eisern hielt sie durch, minutenlang, ihr einziger Trost war, dass sie nicht das Gefühl hatte, jeden Moment sterben zu können wie bei Raniks Technik, sondern es "nur" Krämpfe waren. Obwohl die Echani es nicht zeigte, und nur ein grimmiges Gesicht machte, war ihr klar, dass Kira wusste, welche Qualen sie ausstand, sie sah es an ihrer Mimik. Schließlich ließ diese los, selbst verschwitzt und angestrengt, was Brianna nicht als Trost empfand, und bläute ihr ein, dass sie sie nie wieder verraten oder so demütigen würde, und kündigte an, dass das erst der Anfang war.

Und ich sage dir, dass meine Drohung steht! Vielleicht solltest du lieber nett zu mir sein!

Fauchte die weißhaarige Frau mit ungebrochenem Willen. Sie sah, dass Janus sich der Sith näherte und irgendwas mit ihr tuschelte, konnte aber nicht verstehen, was.

Außerdem, mit so einem Schüler brauchst du eigentlich ohnehin keine Feinde mehr! Hoffentlich kann ich dein Untergang sein bevor er es ist!

Sith-Tempel, Zelle - Tote Familie :( - Janus, Kira - scheintoter Cal, Kestrel, Brianna
 
Sith Tempel-Kerker-Zelle-Kestrel,Ranik,Brianna, Cal, Janus, Kira

Kaum hatte sie ihre Worte ausgesprochen, begannen die Wände und der Boden an zu zittern. Staub und kleine Steine fielen zu Boden und die Rittern befürchtete, dass noch größere Steine von der Decken fallen würden, die sie trafen. Ranik schien seinen ganzen Frust gerade auszulassen und dies beängstigte die junge Jedi. Sie hatte Angst vor den Folgen, dass er sich nicht im Griff hätte und sie dafür alle sofort hinrichtete oder Ewigkeiten quälte.
Ein Knacken ging dann durch die Zelle und ihre Augen suchten sofort den Jungen, der nun leblos zu Boden fiel. Mit dem grauenhaften Geräusch endete auch das Beben und zum Glück hatte das alte Gemäuer dem stand gehalten. Dies tröstete Kestrel in dem Moment jedoch weniger, denn ihre Augen fixierten den toten Jungen und sie fühlte sich als Versagerin. Sie hatten ihn nicht retten können. Keinen der Familie hatten sie retten können und es tat der Ritterin sehr weh, dass wegen ihnen eine Familie ausgelöscht worden war, die gar nichts mit der ganzen Sache zu tun gehabt hatte. Selbst als normaler Zivilist war man vor den Sith nicht sicher.
Kestrel kämpfte gegen die Tränen an, doch dicke, heiße Tränen liefen ihr dennoch ab und zu über ihre, durch die Gefangenschaft, blassen Wangen.

Ranik trat schließlich einen Schritt vor und drohte ihnen damit, jeden Zivilisten auf dem ganzen Planeten zu töten, wenn sie nicht endlich rausrückten. Was er dann jedoch drohte, ließ ihr das Blut in ihren Adern gefrieren. Er drohte mit dem Leben ihrer lieben Freundin. Er benutzte nun sie als Druckmittel. Das gefiel Kestrel ganz und gar nicht und große Angst und Verzweiflung machte sich in ihr breit und ihr wurde klar, dass sie schnellst möglich von hier verschwinden mussten, doch wie? Noch sah sie nicht eine Chance wie sie hier rauskommen sollten und besonders jetzt nicht, wo sie völlig bewegungsunfähig an der Wand hing. Ein gebrochenes Handgelenk hatte sie nun auch noch und wer weiß, was er ihr noch alles antun würde!? Wie sollte sie da alle retten und das auch noch so schnell wie möglich? Sie traute Ranik sehr wohl zu, dass er seine Drohung wahrmachen würde und sie fürchtete, dass dies schon sehr bald eintreten würde. Entsetzt sah sie Ranik nach, welcher völlig geladen aus der Zelle stürmte. Sie konnten wohl froh sein, dass er nicht jetzt schon einen von ihnen getötet hatte.

Mit erschrockener Miene suchte sie den Blickkontakt zu Brianna, die ebenfalls völlig hilflos und erblasst dreinschaute. Sie wusste nicht, was sie ihr sagen sollte und konnte in dem Moment auch gar nicht reden, so schmerzhaft fest saß der Kloß in ihrem Hals. Sie trauerte noch um die tote Familie vor ihnen und nun bangte sie um das Leben ihrer besten Freundin und wusste sich keinen Rat. Tränen rollten immer wieder über ihre Wangen, bis sich plötzlich Kira zu Wort meldete und tänzerisch und scheinbar gut gelaunt über die Leichen stieg. Kestrel würdigte ihr nur einen bösen Blick und verfolgte ihre Bewegungen, bis sie vor ihrer Padawan stand und sie fertig machte. Man spürte, wie geladen Brianna darauf reagierte und die junge Ritterin konnte es verstehen, denn Kira gab dem Ganzen wirklich den Rest. Sie behauptete unfaire Dinge und spottete über sie. Außerdem versuchte sie ihrer Padawan auch noch weiß zu machen, dass sie ihren Tod wollte. Da platzte auch bei ihr der Kragen und konnte sich nicht mehr zurückhalten.


„Das ist nicht wahr! Das würde ich niemals denken und niemals tun! Sie ist meine Freundin, aber sowas wie Freundschaft kennt ihr ja nicht!“


Schrie sie ihr entgegen, doch die Sith schien sie bewusst zu ignorieren. Nur ihr Schüler, den sie zu sich gewunken hatte, sah sie mehrfach genervt an, doch dies interessierte Kestrel nicht. Er war nur ein Schüler. Nun beschlich sie auch die Angst, was Kira mit ihrer Padawan anstellen würde, denn sie sprach von Rache und die Ritterin erinnerte sich daran, wie Brianna ihr erzählt hatte, welche Sorgen sie sich darum machte, was Kira mit ihr anstellen würde, wo sie sie doch verraten hatte.
Kestrel überlegte krampfhaft, wie sie ihrer Freundin helfen konnte und rüttelte mehrfach an ihren Ketten, doch handelte sie sich dadurch nur mehr Schmerzen ein und ihr Handgelenk begann wieder stärker zu pochen. Außerdem spürte sie bereits jetzt, wie ihre Fingerspitzen langsam taub wurden. Lange würde sie diese Position nicht durchhalten, doch Ranik war dies sicher egal.
Brianna wusste sich gut gegen die widerwärtige Sith zu wehren, denn sprachgewandt war sie, doch hielt sie die Sith dennoch damit nicht auf, sich an ihr zu rächen.


„Lass sie in Ruhe, du widerwärtige Schlampe! Du hattest es nicht anders verdient! Sie hat recht, deine Ausrede war mehr als mies gewesen! Jeder Idiot hätte sie dir nicht abgekauft! Was bildest du dir eigentlich ein du widerwärtige Bestie!“

Schrie Kestrel und erhoffte sich, dass sie somit die Aufmerksamkeit auf sich lenken würde, um so ihre Freundin zu schützen, doch Kira schenkte ihr nur ein grausames Grinsen und brachte ihre Freundin schließlich mit einer kleinen Handbewegung zum Schreien. Kestrel wusste nicht, was sie mit ihr tat, denn sie konnte es ohne die Macht nicht ausmachen, doch es schien ihr Schmerzen zu bereiten. Kestrel kannte ihre Freundin schon gut genug, denn obwohl sie nicht aufschrie und es sich wohl stark verkniff, sah man ihre Schmerzen deutlich in ihren Augen. Kestrel tat es sehr weh, sie so zu sehen und hasste es, dass sie es nicht verhindern konnte. Sie musste tatenlos zusehen, bis die Sith endlich von ihr abließ.

Brianna ließ es sich nicht nehmen, ihr gleich darauf entgegenzudonnern, dass sie ebenfalls ihr Leben in der Hand hatte und ihre Drohung, ihr Geheimnis zu verraten, immer noch stand. Kestrel wusste von was ihre Freundin sprach und sie überlegte, ob sie sich einmischen sollte, denn sie befürchtete, dass Kira ihre Freundin noch absichtlich töten würde und es vor Ranik wie einen Unfall aussehen zu lassen, nur damit Brianna ihre Schwangerschaft nicht ausplauderte. Kira hatte schließlich nun noch mehr grünes Licht, wo Ranik eh vorhatte Brianna zu töten. Die junge Ritterin sah daher immer abwechselnd zwischen ihrer Freundin und der Sith hin und her und entschied sich schließlich, sich auch als aufgeklärte des Geheimnisses preis zu geben, um so das Leben ihrer Freundin zu schützen, denn die Sith konnte unmöglich sie beide töten. Zumindest schätzte sie die Apprentice als nicht so dumm ein. Zunächst war sie sich jedoch noch etwas unsicher, ob sie damit Brianna nicht mehr schadete, als schützte, falls Kira ausrasten würde, dass Brianna bereits geplaudert hatte, doch verwarf Kestrel die Gedanken schnell wieder. Kira veriet dann ihre Pläne, wie sie ihre Freundin am besten entsorgen könnte und fragte letztendlich, was sie also noch hindern könnte, sie einfach zu töten, auch ohne Ranik's Erlaubnis. Da konnte sich Kestrel nicht mehr halten und kreischte dazwischen:


"ICH!"

„Ich würde dir auch raten nett zu mir zu sein und ganz besonders zu meiner Freundin! Ich weiß ebenfalls, dass du schwanger bist und das Kind wahrscheinlich von Ranik ist und es ihm nur nicht traust zu sagen, weil er dich dafür töten würde. Ja....da schaust du was? Brianna hat mir alles erzählt. Wenn du sie also tötest, bist du dein Problem trotzdem nicht los, denn ich kann es genauso gut Ranik erzählen. Aber töte mich ruhig auch noch mit, dann ist dein Schicksal besigelt, denn Ranik wird sicher nicht erfreut sein, wenn du all seine Informationsquellen vernichtest!“


Schrie Kestrel und funkelte sie herausfordernd an.

Sith Tempel-Kerker-Zelle-Kestrel,Ranik,Brianna, Cal, Janus, Kira
 
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Korriban - alter Sithtempel - Metuendus’s Privaträume - Ranik

Ranik kniete in der Mitte des rundlichen, von Machtschlössern verriegelten Raum und hatte die Augen geschlossen. Er hatte sich seine weite Kapuze über das Haupt geschlagen, sodass von seinem Gesicht kaum mehr als die Umrisse erkennbar waren. Tief in Trance versunken ordnete er seine Gedanken, beziehungsweise lies sie von der Dunklen Seite ordnen. Der Warrior hatte diese spezielle Art der Meditation selbst entwickelt um sich nach einem Kampf, oder nach extremer Benutzung der Macht entspannen zu können. Seit seiner…Verwandlung…während der Apprentice-Prüfung hatte er gewisse Probleme nach der Anwendung besonders konzentrationsbedürftiger Techniken. Seine Entstellungen brannten wie Feuer, er hörte Flüstern und ferne Schreie in seinem Kopf und sein Zorn, egal wie lange er auch zu warten vermochte, nahm einfach nicht ab. Als Apprentice hatte er sich somit oft unbeabsichtigt in Schwierigkeiten gebracht und hatte sich deshalb diese komplizierte Beherrschungsmethode beigebracht…nun, da er mehr als doppelt so mächtig war und es im Orden kaum noch erwähnenswerte Sith gab die ihm etwas anhaben konnte, fürchtete er sich nicht mehr vor Bestrafungen, sondern vielmehr vor dem, was er mit seinem unkontrollierten Emotionen zerstören konnte. Er durfte die Gefangenen nicht vorschnell hinrichten und ohne ein gewisses maß an Selbstbeherrschung, würde ihm das gänzlich schwer fallen. Kestrels Gesicht tauchte vor seinem inneren Auge auf, nicht blass, geschunden und gequält wie es mittlerweile war, sondern mit einem gehässigen Grinsen auf den Lippen. Schnell schob er die Gedanken an sie beiseite. Er musste sein Zorn bändigen, nicht weiter anfachen, um diese Göre würde er sich früh genug kümmern. Sie war sein. Er konnte mir ihr tun und lassen was er wollte…und er würde ihr noch nicht die Gnade des Todes gewähren. Amüsiert erinnerte sich der Dunkle Lord an ihre Angst und ihre Schmerzen in der Folterkammer zurück. Nein…sie würde noch nicht sterben. Sich Lord Dran zu widersetzen bedeutete langes Leiden und das würde sie, ob die sprach oder nicht war dafür ohne belang. Ihre nächste Tortur würde nur seinem persönlichen Vergnügen dienen.
Erst dann würde die Echani sterben, vor den Augen der Ritterin und wenn diese dann noch immer schweig, ihren Padawan ebenfalls opferte würde Ranik die Koordinaten ihrem Hirn entreisen! Entweder erfolgreich…oder diesem hassenswerten Weib wenigstens einen qualvollen Tod bereitend!

Die Stunden vergingen, Raniks Wut legte sich allmählich und seinen Gedanken wurden klarer. Er hatte seine nächsten Schritte detailliert geplant. Keine Kompromisse mehr! Kein Zögern mehr! Allmählich verlor der Warrior die Lust und auch das Vertrauen in sein Vorhaben. Es juckte ihm in den Fingern einige von Allegious’s Sklaven zu töten und endlich wieder in diesem Krieg mitzumischen. Sicherlich fehlte er den Ursupatoren. Eigentlich war es eine Schande das sein Talent hier auf Korriban sinnlos umher vagabundierte, während dort draußen Kämpfe tobten. Wieviele der Unwürdigen hätte er mittlerweile schon vernichtet? Ein Dutzend etwa? Ärgerlich.
Der Deformierte löste sich aus der Trance, als er spürte das er alle Nachwirkungen beseitigt hatte, schlug die Augen auf und erhob sich. Noch hatte er kein Interesse daran in die Zelle zurückzukehren. Sollten sich Kira und ihr seltsamer Schüler noch ein Weilchen mit Brianna beschäftigen, vielleicht würde sie bei seinem nächsten Besucht dann wenigstens die nicht mehr so Vorlaut sein. Ranik setzte sich an das Computerterminal in der Mitte des Raumes und öffnete einige alte Aufzeichnungen des Erbauers dieser Gemäuer. Er begann dort, wo er zuletzt aufgehört hatte: Ein paar Dichtungen über Metuendus’s, die der einfache Pöbel der auf Korriban lebte zu Papier gebracht hatte. Oft fand man in diesen alten Schriften interessante Hinweise über verborgene oder vergessene Machttechniken und Praktiken. Der Deformierte öffnete und las ein paar der Dichtungen, musste den Kopf über die Ansichten der Normalen schütteln und über ihre Naivität, Metuendus sei ein Dämon lachen.


…die dunkle Horde fiel, jedoch ihr Meister, den sie riefen,
Der Dämonenlord selbst erhob sich nunmehr aus den Tiefen.
Er öffnete den Rachen, seine Augen glühten Brand,
Und modrig faule Finsternis erbrach er aus dem Bauch.
Wer diese atmete, verspürte kalten Todeshauch.
Am Himmel überm Tale wich die Helligkeit der Nacht.
Doch dann versiegte Metuendus unheilvolle Macht:
Die Sonnenschwerter riss man aus der Klauenhand…


Es schien die letzte der Dichtungen, die von dem Ende des alten Sithlords erzählten. Offensichtlich hatten zweihundert Jedi ihn und sein Sith Gefolge niedergeschlagen und diesen Ort für lange Zeit in einen, von den Eingeborenen abgesehen, toten Planeten verwandelt. Raniks Augen flogen durch die Zeilen und stoppten aprubt. In dem Text war in blumiger Sprache die Rede, dass der damalige Sithlord seinen Feinden die Kraft entzog, sich ihren übernatürlichen Fähigkeiten zu bedienen und somit noch ein halbes Dutzend mächtiger Jedi mit in den Tod nahm. Der Deformierte lehnte sich in seinem Stuhl zurück und sezierte die Worte im Geiste. Bei dem Geschilderte musste es sich um eine Jedi oder Sithtechnik handeln, doch von einer solchen Fertigkeit hatte er bisher noch nicht gehört. Die Macht anderen die Macht zu nehmen…das klang schon fast zu verführerisch um wahr zu sein. Mehrmals las der Warrior das Gedicht durch, sog die Worte in sich auf, interpretierte und verwendete sie und stürzte sich dann voller Leidenschaft auf weitere Aufzeichnungen, die ähnliches Beschrieben. Kestrel und Brianna waren vergessen. Getrieben von seiner Gier, von dem Gedanken über Machtsensitive zu richten wie es ihm beliebte las er sämtliche Schriften durch die er fand bis er der Technik endlich einen Namen geben konnte: Machtblendung.


Korriban - alter Sithtempel - Metuendus’s Privaträume - Ranik
 
Sith-Tempel, Zelle - Unschuldige und teilweise tote Familie - Janus, Kira, Ranik - Cal, Kestrel, Brianna

Kira war amüsiert darüber, wie sie die Padawan anscheinend reizte und erfreute sich an ihrem Zorn, den sie ihr entgegenbrüllte. Grinsend und leicht in sich hineinlachend hatte sie die Worte der jungen Jedi vernommen und sprach sie in Gedanken nach. Sie musste schon ziemlich verzweifelt sein, wenn sie ihrem Zorn so freien lauf ließ. Ihre Meisterin schien bei ihr wohl versagt zu haben, zu erklären, was Wut und Zorn unter den Jedi bedeutete. Schließlich drohte sie ihr sogar und es hatte doch auch irgendwie was von Rache. Und Jedi verübten keine Rache. Doch, warum wunderte sie sich überhaupt? Sie brauchte doch nur zu der armseligen Ritterin sehen, die völlig bewegungsunfähig an der Wand hing. Ihr Zorn und ihre ungezügelte Art hatte sie in diese Lage gebracht. Sie war wahrlich nicht besser als ihre Schülerin. Ranik hatte recht. Sie hielt sich wirklich nicht an ihren doch so strengen Kodex. Wäre die Lage anders, wäre sie sicher gut zu bekehren gewesen, genauso wie ihre Padawan, doch Ranik hätte es wohl schon getan, wäre es ihm in den Sinn gekommen. Doch...eigentlich war sie froh, dass es nicht so kam, denn die widerwärtige Visage von der Padawan konnte sie nicht ihr Leben lang ertragen. Sie musste vernichtet werden, doch leider war ihr dieser Schritt noch verwehrt, doch bald würde sie die Erlaubnis dafür bekommen. Dem war sie sich sicher, denn niemand hier in dieser Zelle würde reden und dann war sie diese Schlampe ein für alle mal los und ihr Geheimnis wäre dann nur noch bei ihr und bei ihrem Schüler und damit hoffentlich gut aufgehoben.

Kira ließ sich weiter anschreien und sie hörte ihre Verzweiflung nur zu gut heraus, wie sie ihr klar machte, dass sie und ihre Meisterin niemals reden und damit auch gemeinsam sterben würden. Außerdem sagte sie, dass sie die Informationen eher Ranik geben würde als ihr, doch das störte Kira weniger, denn sie interessierte sich mehr für ihren Tod, als für diese blöden Informationen. Ihre Meinung hatte sich diesbezüglich geändert. Und wenn sich einer bei ihnen die Zähne ausbeißen würde, dann nur Ranik und er hatte nicht die nötige Geduld und dann war Brianna?s Tod ihr Sieg!

Die törichte Padawan warf ihr dann weiter an den Kopf, dass sie für die Bestrafung von Ranik nicht Schuld war, da ihre Lüge ohnehin schlecht gewesen sei und prophezeite ihr, dass sie mit ihrer Art noch böse auf die Nase fallen würde. Kira vernahm die Worte nur mit einem halbherzigen Grinsen und stemmte ihre Hände in die Hüften und tat ziemlich gelangweilt von ihren Aussagen und im Grunde genommen war sie es auch, denn die Padawan erzählte ihr nicht unbedingt etwas neues oder was sie nicht selber wusste.

Doch was dann an ihre Ohren drang, holte sie dann doch wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Die Echani konnte sie immer noch erpressen und das nur, weil sie ihr alles ausgeplaudert hatte, weil sie ihren Mund nicht hatte halten können. Hätte sie doch niemals erwähnt, dass die Kinder von Ranik seien und welche Ängste sie diesbezüglich hatte. Sie war in der Beziehung sehr dumm gewesen und solch ein Fehler würde ihr nicht nochmal passieren. Sie musste die Zügel der Macht endgültig wieder an sich reißen! Sie durfte sich von so einer Jedi nicht einfach erpressen lassen! Vielleicht sollte sie ihr ein paar Sachen anhängen, ihr irgendwie den Zorn von Ranik aufhalsen, damit er sie nur von ihr töten ließe und weit genug weg von ihr war, so dass sie niemals die Geschichte ausplaudern könnte. Doch bis dahin, musste sie die Echani mit irgendetwas anderem erpressen, doch im Moment fiel ihr nichts passendes ein, außer sie auf der Stelle zu töten. Um etwas Zeit zu gewinnen, um irgendwie zu antworten, folterte sie die Padawan, wie sie auch schon Janus bei seiner Aufnahmeprüfung gequält hatte.

Die Technik hatte sie sehr angestrengt, denn nie zuvor hatte sie diese auf solch einer Distanz ausgeführt. Auch sie wurde immer besser, dennoch war sie nicht völlig am Ende. Ihr Schüler behauptete nämlich etwas anderes, denn er lehnte sich zu ihr rüber und wollte ihr mit einem miesen Vorwand den ganzen Spaß nehmen. Nein, dass war ihre Gefangene und sie nahm sich nicht den Genuss, auf den sie sich so lange gefreut hatte!

Kira drehte sich zu ihrem Schüler um und erwiderte seine Frage nur mit einem grimmigem:


?Nein, danke.?


Kira wollte nicht, dass die Echani noch glaubte, dass ihr Schüler dachte, sie seie schwach. Das wärs ja noch. Darum ging sie nicht weiter darauf ein und bedachte ihren Schüler mit einem drohendem Blick, dass er sich in Geduld ausüben sollte, denn er würde seine Chance noch bekommen.

Brianna fauchte ihr dann entgegen, dass ihre Drohung weiter stehe und mahnte sie, dass sie lieber nett zu ihr sein sollte.

?Nett?!?

Lachte Kira auf und fügte dann an:

?Ich denke, dass ist nicht die Behandlung, welche du benötigst. Droh mir so viel du willst, du wirst eher sterben, als du deinen Mund öffnen kannst und ...es gibt Mittel und Wege dich zum Schweigen zu bringen und es wie....einen Unfall aussehen zu lassen. In der Folterkammer gibt es sicher viele Utensilien, die mir da sicher helfen können. Ich könnte dich so vergiften, dass du nicht mehr reden kannst oder ich töte dich ganz ausversehen. Das wäre tragisch, aber das kann jedem passieren, drum wird meine Bestrafung relativ gering ausfallen, jetzt wo dich Ranik eh als ...Minderwertig abgestempelt hat. Was sollte mich also daran hindern dich zu töten?!?


Fragte Kira süffisant, doch in dem Moment kreischte die Ritterin ein lautes ?Ich? und die Sith wandte ihren Kopf der anderen Jedi zu, welche schon die ganze Zeit dazwischen geschrien und genervt hatte, doch jetzt war sie gespannt, was sie darauf zu sagen hatte. Sie hatte eine harmlose Drohung erwartet, da sie eh unfähig war irgendetwas zu tun, doch was sie dann hörte, ließ ihr das Blut in den Adern gefrieren und ihr Grinsen erstarb und ihre Gesichtsfarbe wurde von einem Mal fahl und Schweißperlen bildeten sich auf ihrer Stirn. Sie wusste was!? Daran hatte sie nicht gedacht! Sie war so blind gewesen! Natürlich hatte die Padawan es ihrer Meisterin erzählt...wie hatte sie das vergessen können, dass diese Möglichkeit bestanden hatte. Viel zu lange waren sie in der Zelle allein gewesen! Sie hätte sie trennen sollen!
Für Kira brach plötzlich ihr ganzes geschmiedetes Kartenhaus zusammen und fand sich wieder in der kalten und nassen Zelle, ohne zu wissen, was sie jetzt tun sollte. Fassungslos sah sie die Ritterin an und ihre Augen wanderten schließlich zu Brianna. Sie war verloren! Die Ritterin hatte recht, sie konnte sie nicht auch noch töten, dann würde Ranik sie dafür töten. Ihre ganzen Druckmittel waren dahin! Einfach weggeschwemmt!

Kira stolperte ein paar Schritte nach hinten und schien kurz vor einem Nervenzusammenbruch zu stehen. Ihre Augen zuckten panisch und ihre Hände zitterten. Hilfesuchend sah sie zu Janus, denn vielleicht könnte er für sie die Ritterin töten, ganz ausversehen, doch sie hatte die Verantwortung für ihn und würde somit ebenfalls in den Tod gehen. Die Sith begann schon zu hyperventilieren und man sah ihr an, dass es nur noch eine Frage der Zeit war, wann der Wutschwall aus Zorn aus ihr herausbrach. Schließlich sprang sie auf sie zu, aktivierte dabei ihr Lichtschwert und die rote Klinge fuhr heraus und stoppte nur knapp vor ihrer Kehle. Beiden Frauen starrten sich lange Zeit an und das rote Licht der Klinge tränkte ihre Gesichter in ein furchteinflößendes rot. Kira's Augen hatten sich wieder merkwürdig verfärbt und ihre führende Hand zitterte und war kurz davor, der Padawan die Kehle durchzuschneiden.


?Du elendes, verlaustes, mieses, widerwärtiges Luder!!! Ich hatte dir gesagt, dass du es niemandem, NIEMANDEM erzählen sollst! Das wirst du büßen! Du wirst leiden!?

Schrie die Apprentice und deaktivierte dann schließlich wieder die Klinge und trat zurück, auch wenn sie wusste, dass diese Drohung nicht mehr länger zog, denn sie hatte es schon viel zu oft gedroht, doch im Moment wusste sie sich keinen besseren Rat. Sie wusste nicht, was sie tun sollte und war völlig verzweifelt. Wie konnte sie dies nun alles noch stoppen?! Sie war so unvorsichtig gewesen! Es wussten viel zu viele und vielleicht konnte sie nicht mal ihrem Schüler trauen! Wenn die Jedi es nicht verraten würden, dann vielleicht er....nein, er war anders. Ganz bestimmt, ihm konnte sie vertrauen, die Padawan wollte sie nur immer wieder verunsichern und erzählte ihr das Gegenteil. Ihre Feinde waren die Jedi und nicht ihr treuer Schüler.
Doch was sollte sie tun?! Welche Drohung könnte sie schon aussprechen, dass sie beide davon abhalten würde, einfach ihren Mund aufzumachen?! Sie konnte ihnen schlecht drohen, dass sie sie dann eben beide tötete, denn sie wussten genau, dass sie dann der Tod erwartete und sie niemals so töricht sein würde. Leider waren die Jedi nicht all zu dumm, wie sie es sich oft wünschte. Kira?s Gedanken begannen sich zu kreisen und sie bekam richtige Schweißausbrüche. Schließlich zuckte sie zusammen, als ihre Kinder in ihrem Leib heftig zu treten anfingen und hielt sich den Bauch und versuchte tief durchzuatmen. Irgendwas musste es doch geben, mit was sie sie erpressen könnte, doch was? Ihr musste schnellst möglich etwas einfallen, denn sie wusste nicht wie viel Zeit ihr noch blieb, bis Ranik zurückkam.
Schließlich viel ihr etwas ein, was sie jedoch schnell wieder verwarf. Sie könnte den Jedi bei der Flucht helfen und sie mussten dafür versprechen, dass sie ihren Mund hielten, doch dies war viel zu riskant und eigentlich wollte sie die Jedi tot sehen, doch wenn es keine andere Möglichkeit gäbe dann...Nein! Sie durfte nicht, es musste etwas anderes geben!


?Wenn ihr irgendetwas verratet, dann verspreche ich euch, dass ich euch vorher verstümmeln werde, somit ist für euch jegliche Flucht ausgeschlossen und wenn ihr es doch schafft, so seit ihr für euer Leben entstellt! Oder ich töte Brianna und dich, Kestrel, werde ich verstümmeln und falls du fliehst, dann hast du nicht nur deine Freundin für immer verloren, sondern hast auch noch für immer ein Andenken an mich! Überlegt es euch also gut... . Noch habt ihr ja noch Hoffnung auf Flucht ...verbaut es euch nicht selbst.?

Meinte Kira, auch wenn es ein ziemlich verzweifelter Versuch gewesen war und es eigentlich fast unmöglich war für die Jedi überhaupt zu fliehen. Aber vielleicht bewirkte sie ja trotzdem etwas. Sie hoffte es, denn sie war mit ihren Ideen am Ende. Hilfesuchend sah sie nochmals zu Janus, vielleicht hatte er ja eine Idee, mit was man ihnen drohen konnte.
Kira kam sich plötzlich ziemlich schwach vor, nicht so wie am Anfang, wo sie noch beflügelt gewesen war, wo sie noch alles fest in der Hand gehabt hatte...


Sith-Tempel, Zelle - Unschuldige und teilweise tote Familie - Janus, Kira, Ranik - Cal, Kestrel, Brianna
 
Sith-Tempel, Zelle - Tote Familie :( - Janus, Kira - scheintoter Cal, Kestrel, Brianna

Brianna fühlte sich sehr mies. Die Ereignisse des Tages hatten ihr die Hoffnung genommen, noch entfliehen zu können, dafür aber die Gewissheit beschert, die nächste zu sein, die hier in dieser Zelle sterben würde. Das einzige, was sie noch hoffen konnte war, dass Kira, ihre verhasste Feindin, keine Gelegenheit haben würde, sich daran zu erfreuen, sondern ihre eigenen Probleme haben würde, die sie vorhatte, ihr aufzuhalsen. Bisher nahm die Sith ihre Worte jedoch leider recht gelassen zu Kenntnis, und sah sie nur gelangweilt mit in die Hüften gestemmten Händen an, selbst als Kestrel ihr beipflichtete, dass ihr kein Idiot ihre miese Ausrede abgekauft hätte und sie als widerwärtige Bestie beschimpfte. All das deprimierte die junge Echani, nur das grimmige "nein danke", das die Frau ihrem Schüler entgegenschleuderte, konnte sie ein wenig erfreuen. Sie hätte gerne gewusst, was ihr Schüler ihr angeboten hatte, doch es schien Kira nicht sonderlich zu gefallen. Vielleicht hatte er seine ganz eigenen Pläne, oder vertraute ihren Fähigkeiten nicht, ein Gedanke, der der Padawan durchaus gefiel.

Auch ihre Drohung schien nicht die erwartete Wirkung zu zeigen. Die Sith lachte nur auf und meinte, dass Nettigkeit nicht die Behandlung war, die sie brauchte. Sie konnte ihr ruhig drohen, aber sie würde eher sterben, als ihren Mund öffnen zu können. Sie konnte sie durchaus zum Schweigen bringen und es wie einen Unfall aussehen lassen, auch mithilfe der Utensilien in der Folterkammer und brachte Beispiele dafür. Zugleich vermutete sie, dass ihre Bestrafung nur milde ausfallen würde, gerade weil sie auch in Raniks Augen nur wenig wert war.

Diese Worte trafen Brianna hart. War ihre Lage schon so verzweifelt, dass sie nicht einmal mehr drohen konnte? Ja - stellte sie geknickt fest, seit Ranik ihren wahren Wert erkannt hatte und inzwischen wohl auch annahm, dass sie nichts wichtiges wusste. Was konnte sie jetzt noch tun? Sie war tatsächlich dem Tod geweiht und konnte es sich nicht länger leisten, Kira sehr zu provozieren. Nicht einmal diese kleine Freude war ihr noch vergönnt. Zwar klammerte sie sich noch an die Vorstellung, dass der Warrior nicht so erbaut wäre, wenn er durch einen ihrer Wutanfälle sein bestes Druckmittel verlieren würde, Kestrel doch noch zum Reden zu bringen, doch sie bezweifelte, dass die Apprentice so weit dachte, oder so weit denken konnte, wenn es dazu käme - und irgendwo hatte sie ja auch recht, sie war minderwertig. Die erwähnte Folterkammer schreckte sie jedoch nach wie vor, und daher hätte sie einen schnellen Tod durch Raniks Hand einem qualvollen Ende durch die Schwarzhaarige vorgezogen. Der Weg der Familie war ihr lieber, doch besaß sie nicht genug, um noch einen Einfluss auf dieses Sabaccspiel zu haben. Kestrel war die einzige, die noch mehr in ihr sah. Vielleicht sollte sie aufhören, zu drohen, und es einfach tun. Dem Warrior davon erzählen, dass Kira seine Nachkommen in ihr trug, und selbst wenn sie sie dafür postwendend tötete, konnte sie davon ausgehen, dass die Sith ebenfalls dafür sterben würde. Zumindest hätte ein Ende auf diese Art den Vorteil, dass es schnell ginge und ihre Freundin nicht mehr in Versuchung geführt wäre, ihretwegen die Jedi zu verraten.

Genau jene beantwortete nun die Frage, was die Sith davon abhalten sollte, ihre Padawan zu töten. Sie würde es, denn sie offenbarte, dass Brianna ihr von der Schwangerschaft erzählt hatte, und dass Ranik die werdende Mutter töten würde, wenn er davon erführe. Gleichzeitig war sie immer noch in Gefahr, sollte sie die Echani umbringen, und beide könnte sie schlecht töten, ohne sich selbst zugrunde zu richten. Die junge Weißhaarige sah ihre Meisterin erschrocken an. Warum tat sie das gerade jetzt? Kira würde dafür bestrafen, und mit Sicherheit langsam zu Tode quälen. Sie hätte sich das doch lieber aufheben sollen, wenn sie tatsächlich in akuter Gefahr durch die Apprentice gewesen wäre! Bis eben hatte sie dagegen nicht erwartet, dass die Sith ihr etwas antun würde, was ihr nicht ohnehin blühte. Wenn ihr sinnloses Leben nun schon zuende gehen musste, wollte sie zumindest nicht vorher noch unnötig leiden müssen! Es war ihr wie selbstverständlich klar, dass die Ritterin nur ihr Bestes wollte, doch sie hoffte, dass sie wusste, was sie tat.

Angsterfüllt wandte die Gefangene ihren Blick zu der schwarzhaarigen Sith und studierte ihre Reaktion. Sie wirkte fassungslos und so, als ob sie jeden Moment vor Wut platzte. Brianna wartete, dass sie sich gleich auf sie stürzen würde und fragte sich, ob sie sich überhaupt verteidigen sollte. So wäre es wenigstens vorüber. Eigentlich hatte sich ihre Haltung seit dem Kampfende auf Loronar verändert. Sie wollte keineswegs mehr unbedingt sterben, vielmehr musste sie einsehen, dass es nun keine anderen Alternativen mehr gab, da Kestrel körperlich nicht mehr in der Lage schien, sie zu retten. Obwohl es sicherlich nicht die Intention der Jedi hinter ihren Worten war, könnte sie ihr so vielleicht vieles ersparen. Schließlich kam Kira auf sie zugesprungen und aktivierte dabei ihr Lichtschwert, doch Briannas Echani-Instinkt, der ihr sagte, dass sie den kommenden Schlag nicht durchziehen würde, nahm ihr die Entscheidung ab. Die rote Klinge stoppte zitternd knapp vor ihrem Hals, ihr Licht verleihte ihnen ein gespenstisches Aussehen, und obendrein hatten sich die Augen der Sith wieder unheimlich verfärbt, dennoch hielt die Padawan dem Blick stand. Sie fragte sich, was sie tun sollte. Sie wegkicken? Sie provozieren, sie zu töten? Sie wägte das für und wieder gegeneinander ab, hatte das Gefühl, sich ständig im Kreis zu drehen, die gleichen Argumente, die sie zuvor schon hatte, wiederzukäuen, Schließlich entschied sie sich, die Chance, sich zu rächen, nicht so einfach wegzuwerfen, und nichts zu unternehmen oder zu sagen, solange die Sith ihr Lichtschwert an ihre Kehle hielt.

Diese schrie sie an, nannte sie ein widerwärtiges Luder, und dass sie dafür büßen würde, dass sie ihr Geheimnis doch weitererzählt hatte, zog sich dann aber doch überraschend zurück und deaktivierte ihre Waffe. Die Sith wirkte ein wenig ratlos und Brianna fühlte sich dadurch wieder etwas im Aufwind. Kestrels Offenbarung hatte scheinbar doch etwas gebracht und Kira den Eindruck vermittelt, dass sie mehr verlor als gewann, wenn sie die Padawan vorzeitig tötete. Schweißperlen bildeten sich auf der Stirn der Schwangeren, und sie schien sich nicht gut zu fühlen. Einige Zeit lang war es ruhig, doch schließlich machte sie sich wieder gerade und drohte ihnen erneut. Sie würde sie verstümmeln, um die Flucht auszuschließen oder sie zumindest zu entstellen. Oder sie würde sie, Brianna, töten und Kestrel entstellen, dass diese ihre Freundin verloren und die noch vorhandene Chance auf Flucht verspielen. Die Echani hatte das Gefühl, dass es an der Zeit war, das Wort zu ergreifen, obwohl die Drohung mehr gegen die Ritterin als gegen sie gerichtet war.

Du glaubst also, wir könnten noch aus eigener Kraft von hier fliehen? Deinen Optimismus habe ich nicht mehr. Doch ich weiß, ich werde nicht lange leiden.

Erwiderte diese gespielt kühl, denn eigentlich wollte sie ja eben nicht sterben, aber sie hoffte, dass die Erinnerung an die lebensmüde Brianna ausreichte, um die Sache glaubwürdig wirken zu lassen.

Was kannst du mir jetzt noch antun? Ich werde bald sterben, wenn kein Wunder geschieht, doch noch braucht mich Ranik lebend als Druckmittel. Ein stärkeres als mich hat er nicht, also bin ich wohl seine letzte Hoffnung, den Standort in Erfahrung zu bringen. Du wirst nicht viel Zeit haben, da er langsam die Geduld verliert, und wenn du mich zu sehr folterst, könnte Kestrel den Eindruck haben, der Tod wäre ohnehin eine Erlösung für mich. Du hättest mich schon auf Loronar töten könne, dann wäre mir vieles erspart geblieben. Glaubst du, es macht mir noch viel aus, ob ich jetzt einen Tag früher oder später sterbe? Doch wenn du mich in deiner Ungeduld tötest, zerstörst du die Hoffnungen deines Meisters endgültig, und dein Geheimnis wird trotzdem nicht wieder zu einem Geheimnis. Ich habe mich mit meinem Tod jedenfalls abgefunden.

Eigentlich, stellte sie fest, stimmte es ja, was sie sagte, nur abgefunden hatte sie sich noch nicht ganz, noch klammerte sie sich an einen Strohhalm, ohne zu wissen, woher das Wunder kommen sollte, jedoch befürchtete sie, dass es wohl unvermeidlicherweise zu Ende mit ihnen gehen würde. Sie sah traurig auf zu ihrer Freundin, die große Schmerzen dadurch haben musste, dass sie so aufgehängt war. Zumindest musste sie sie nicht sterben sehen. Ein schwacher Trost. Für sie hatte sie leider gar keinen.

Sith-Tempel, Zelle - Tote Familie :( - Janus, Kira - scheintoter Cal, Kestrel, Brianna
 
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Gerede, Gerede, nichts als Gerede...Janus langweilte sich. Was war denn das hier, eine Art...Diskussion über die Grundlagen des Universums ? Wirklich, wenn das so weiterging. Ruhig, aber mit verschränkten Armen seine Missbilligung deutlich machend, sah oder besser gesagt hörte Janus dem heftigem Streit zu. Immerhin, Brianna ließ es sich nicht nehmen, seiner Meisterin gehörig Kontra zu geben...und der Graf musste zugeben, dass diese Seite an ihr ihm besonders gefiel. Sie war so herrlich widerspenstig und damit eine wunderbare Herausforderung für seine Fähigkeiten, auch wenn das Ergebnis für ihn natürlich feststand. Es wäre ja wohl gelacht, wenn der diese kleine Jedi nicht brechen konnte. Ein arrogantes Lächeln zuckte an seinen Mundwinkeln, als die Echani, nachdem sie Kira quasi abgefertigt und damit eine beeindruckende Widerstandskraft gegenüber dem nicht gerade sanftem Vorgehen der Sith gezeigt hatte, auf ihn zu sprechen kam. Ah, es war jedensmal Musik in seinen Ohren, wenn sie von ihm sprach...egal, was sie auch sagen mochte.

So so, mit ihm als Schüler brauchte Kira also keine Feinde mehr ? Und die Padawan wollte unbedingt ihr Untergang sein, bevor er es war ? Aber, aber...


"Dafür müsstest du aber noch einiges zulegen, meine kleine Schönheit..."

Erwiederte er trocken, mit einem ebenso arroganten wie spöttischem Tonfall. Die Jedi konnte doch nicht mal eine Fliege erschlagen, ohne sich einen Finger zu brechen. Pah. Natürlich wollten sie unbedingt schweigen...natürlich. Mal sehen, wie lange die Jedi das noch durchhalten würden, aber so gesehen...Brianna verfügte über das gleiche Druckmittel wie er...und da sie ihm Gegensatz zu ihm nichts zu verlieren hatte...Ja, vielleicht hatten die Jedi noch eine Chance. Es war eine kleine Chance, aber sie existierte. Kira konnte die Padawan schlecht töten, und so ergab das ganze ein äußerst amüsantes kleines Puzzle.

Und genau in diesem Augenblick meldete sich die Ritterin, die noch immer in ihrer unangenehmen Position hing, zu Wort. Und wie sie sich zu Wort meldete ! Selbst Janus war überrascht, wie scharf der Tonfall der jungen Frau war, und dass...Sie wusste es auch ? Wie...Natürlich. Die beiden waren die ganze Zeit in der gleichen Zelle gewesen. Hm. Noch so ein Fehler, der niemals passiert wäre, wenn er hier das Sagen gehabt hätte. Hehe...jetzt war seine Meisterin wahrhaftig am Ende ihrer Kunst. Was würde sie jetzt unternehmen ? Einfach so töten konnte sie die Gefangenen nicht.

Helfen lassen wollte sie sich aber offensichtlich auch nicht, wie Janus ihrer grimmigen Antwort vorher entnommen hatte, also blieb er still und sah dem Wutausbruch-oder war nicht eher ein Nervenzusammenbruch ?-zu, den Kira gerade durchlebte. Der Adept hörte, wie sich ihr Atem höchst ungesund beschleunigte und ihr Gesichr roter wurde als der Gasriese Yavin. Vielleicht würde sie ja an einem Herzinfarkt oder Atemnot sterben ? Das wäre ja zu tragisch...Und jetzt fing sie auch schon an zu zittern und zu schwitzen...Gierig sah Janus zu, bereit, ihr notfalls den entscheidenden Stoß zu geben und sich ihrer ein für alle mal zu entledigen.

Aber es kam anders. Ganz dem klassichen Weg der Sith folgend aktivierte Kira ihr Lichtschwert und hielt es der Padawan an die Kehle, während ihre Augen wieder jenen so unheimlichen Farbton annahmen, der das unheimliche Rot noch verstärkte. Janus löste sich aus seiner ruhigen Position und ließ die rechte Hand zu seinem eigenem Lichtschwert wandern. Nur für alle Fälle. Der Adept hatte gewusst, dass Kira nicht wirklich zuschlagen würde, auch wenn es einen Moment gedauert hatte. Dennoch, man konnte nie wissen, was die wütende Apprentice anstellen würde. Jetzt kamen die Drohungen und wütenden Beschimpfungen, aber sie wirkten für Janus und bestimmt auch für die Jedi eher verzweifelt als wirklich bedrohlich. Der Ausbruch hatte seine Meisterin völlig erschöpft, und rasch trat Janus neben sie, um sie notfalls zu stützen oder andere...Maßnahmen zu ergreifen. So oder so, alles arbeitete für ihn. Es konnte kaum besser laufen, oder ?

Dem Grafen war der der hilfesuchende Blick, den seine Meisterin ihm zugeworfen hatte, nicht entgangen, aber er hielt sich zurück. Warum helfen, wenn er doch nur von ihrem Pech profitieren konnte.

Interessant war, wie ruhig Brianna das alles aufnahm...sowohl körperlich als auch mit Worten. Hatte die Echani etwa schon derart mit dem Leben abgeschlossen ? So hatte er sie eigentlich nicht eingeschätzt. Andererseits...Wo war denn da der Kampfeswille und die Entschlossenheit, die er vorher gespürt hatte ? Nun denn...Es würde ihm seinen Willen erleichtern, dachte er achselzuckend. Wen interessierte schon, was die junge Frau fühlte ? Was nun ? Janus entschied, seinen Plan weiter durchzuführen. Wenn er so leichter bekam, was er wollte...umso besser. Flüsternd wandte er sich an Kira, die nun, nach diesem Kräftemessen, völlig erschöpft wirkte...und wahrscheinlich auch war.


"Seht Ihr, ich habe Euch doch gesagt, dass es zu anstrengend ist...so werden wir nichts erreichen. Lasst mich diese Jedi weiter...verhören, Meisterin. In Eurem jetzigem Zustand werdet Ihr nichts erreichen...und vielleicht sogar Fehler machen, die Lord Dran sehr, sehr wütend machen würden. Ruht Euch aus, Mylady. Ich mache hier weiter und übernehme die Verantwortung für alles, was hier passiert. Vertraut mir."

Hauchte Janus beschwörend in ihr Ohr und legte ihr demonstrativ eine Hand auf die Schulter. Das war nicht schlecht, fand er. Er hielt noch immer ausgezeichnet die Maskerade des loyalen Schülers aufrecht, und bekam das, was er wollte. Kira würde bestimmt nicht weitermachen, also war er jetzt an der Reihe.

"Ich werde ihnen ein wenig Respekt beibringen..."

Murmelte er mehr für sich selbst bestimmt. Ja, das würde er...auf die eine oder andere Weise.

Korriban-Alter Tempel der Sith-Zelle-Leichen-Janus, Kira-scheintoter Cal, Kestrel, Brianna
 
Sith-Tempel, Zelle - Tote Familie - Janus, Kira - Cal, Kestrel, Brianna

Kira war innerlich noch völlig zerstreut und ärgerte sich über ihre eigene Dummheit. Immer wieder schaufelte sie sich selbst ihr Grab, da sie nur von hier bis zur Wand denken konnte. Sie hätte sich denken können, dass Brianna solche Informationen als Druckmittel verwenden könnte und genauso, dass dieses Plappermaul auch noch alles ihrer Freundin verriet. Jetzt saß sie wirklich in der Klemme und momentan wusste sie nicht was sie tun sollte. Die junge Apprentice lehnte sich mit dem Rücken gegen die schmutzige Wand, was sie normalerweise nicht getan hätte, doch momentan hatte sie das Gefühl den Boden unter ihren Füßen verloren zu haben. Sie suchte somit an der Wand halt und irgendwie wurde ihr durch die ganze Sache ganz schwindelig. Sie hielt sich ihre rechte Hand gegen die Stirn und drückte dabei Mittelfinger und Daumen auf ihre geschlossenen Augenlieder und massierte sie kurz. Sie versuchte dabei nachzudenken und kurz aus der miesen Situation zu entflüchten, doch leider fiel ihr nichts gescheites ein. Sie hatte all ihre Karten schon verspielt. Jedes Druckmittel ging an den Jedi vorbei. Besonders an der Padawan, welche ihr Leben schon abgeschrieben hatte und nun auch noch die Flucht für unmöglich hielt. Sie konnte dieser Göre noch nicht mal mehr falsche Hoffnungen machen. Sie hatte nicht ein Ass mehr im Ärmel und dies nur wegen ihrer Unachtsamkeit! Hätte sie doch mehr auf ihren Schüler gehört oder hätte sie einfach ihre privaten Sorgen nicht einfach jedem x-beliebigem erzählt!

Das schlimme war noch, dass diese widerwärtige Brianna auch noch recht hatte und die Lage besser durchschaute als sie. Ja, sie konnte sie nicht einfach töten, nicht ohne dabei von Ranik getötet zu werden, da Ranik sie momentan noch als Druckmittel für Kestrel brauchte. Sie galt zwar in seinen Augen als wertlos, so wie sie das mitbekommen hatte, aber noch nicht so wertlos, dass sie nicht anderweitig zu gebrauchen war. Zum Donnerwetter, warum fiel ihr einfach nichts ein!? Wenn ihr jetzt nichts einfiel, würde sie wahrscheinlich noch mit den Jedi zuammmen sterben müssen! Niemals!

Brianna hatte sie noch weiter gewarnt, dass sie sie noch nicht mal vor ihrer Freundin foltern durfte, da diese dann glauben könnte, dass der Tod für Brianna die rettende Erlösung wäre und so einfach die Wahrheit über die Schwangerschaft ausplauderte. Nein! Dies durfte nicht passieren! Und zu allem Überdruss hatte sich die Jedi auch noch mit ihrem Tod abgefunden. Eigentlich gab es überhaupt nichts mehr, mit was sie ihr drohen konnte und dies machte sie rasend und gleichzeitig verzweifelt.

Janus kam dann zu ihr und flüsterte ihr ins Ohr. Was er sprach machte sie nur noch wütender, denn er hielt sie tatsächlich für unfähig, denn dauernd erzählte er ihr etwas davon, dass dies alles hier zu anstrengend für sie war. Er bot ihr dann abermals an, die Jedi für sie zu foltern und versuchte ihr dabei weis zu machen, dass sie nur noch weitere Fehler machen würde, wenn sie in ihrem Zustand weitermachte. Er wollte für alles die Verantwortung übernehmen.


?NEIN, VERDAMMT NOCHMAL!?

Schrie Kira völlig außer sich, öffnete dabei wieder ihre roten Augen und schleuderte Janus mit einem Machtstoß von sich, so dass er auf den Boden knallte.

?Übe dich in Geduld, du bekommst schon noch deine Chance!?

Fuhr sie ihn weiter an und sah den auf dem Boden liegenden Janus zornig an.

?Noch bin ich nicht fertig und lasse mir nicht das nehmen, worauf ich schon so lange gewartet habe!?


Kreischte Kira und löste sich mit ihrem Rücker wieder von der Wand und ging langsam auf Brianna zu, welche auf der gegenüberliegenden Wand angekettet war, wie auch ihre Freundin neben ihr.

?Du magst dich vielleicht mit deinem Schicksal abgefunden haben, aber dies hält mich lange noch nicht auf, um mich an dir zu rächen! Ich hasse dich und es wird eine Freude für mich sein, euch beide schließlich tot zu sehen. Ranik hat momentan keine andere Wahl, außer mich am leben zu lassen, denn er wurde aus dem Orden der Sith verbannt. Er wird bis auf weiteres keine geeignetere Schülerin als mich finden, denn wenn ich sterben sollte, dann nehme ich Janus mit mir und dies weiß Ranik. Das heißt, dass eurer kleiner, erbärmliger Plan genauso schief gehen kann und deshalb lasse ich es mir nicht nehmen, dich jetzt angemessen zu bestrafen! Außerdem steht noch nicht fest, ob Ranik wirklich der Vater ist. Ich habe zu der Zeit noch mit jemandem anderen geschlafen, einem Sith und wenn die Kinder von ihm sind, so wird es Ranik gleich sein, ob ich schwanger bin oder nicht. Dann wird mir nichts geschehen. Aber ihr...werdet sterben und bevor dies passiert...meine liebe Brianna, wirst du leiden und...ich weiß, dass du eigentlich nicht sterben willst. Gib es doch zu... .?

Erzählte Kira trocken und sah dann zu Kestrel hoch.

?Ich werde deine Freundin jetzt für einige Zeit entführen. Solltest du nur ein Wörtchen über meine Schwangerschaft verlieren, so werde ich sie gleich töten und ihr könnt eure Flucht vergessen. Für immer, dass versprech ich euch!?

Meinte sie drohend, auch wenn sie selbst wusste, dass sie sich all ihre Argumente aus den Fingern saugte, doch vielleicht bewirkten sie ja doch mehr, als sie selbst glaubte. Oder zumindest ein wenig.
Sie wandte sich dann wieder an Brianna und sah ihr tief in die Augen.


?Ein Fluchtversuch und ich töte dich gleich, ganz gleich ob Ranik dich braucht oder nicht. Kestrel wird auch so reden, auch ohne dich!?

Drohte sie ihr und ihre Stimme klang dabei unnatürlich tief und ihre Augen waren bereits blutrot unterlaufen. Ihr Zorn wuchs immer mehr und sie spürte wie die dunkle Seite der Macht von ihr Besitz ergriff.
Ranik hatte zwar verboten, die Jedi aus ihren Ketten zu befreien, doch sie wollte sie ja auch nicht daraus befreien, sondern wollte sie nur...umquartieren und zwar nach draußen. Ein Plan, welchen sie schon vor einiger Zeit geschmiedet hatte, den sie nun endlich wahr machen konnte. Ein Hauch von kalter und böser Freude huschte über ihr Gesicht und irgendwo war es auch ganz gut, dass sie von Kestrel wegkam, falls das stimmte, was Brianna vorhin erwähnt hatte. Zu hoffen war nur, dass Ranik noch für eine Weile von der Zelle fern blieb, doch Kira war momentan eh alles egal, für sie galt nur noch ihre Rache an Brianna. Nichts anderes wollte sie mehr, so dass die dunkle Seite völlig ihren Verstand ausschaltete und jegliche Vernunft.

Mit der Macht löste sie den obersten Ring, an welcher die lange Kette hing und zu den Handschellen führte. Die Kette landete dann in der Hand von Kira und hatte die Padawan somit wie ein Haustier an der Leine. Drohend blickte sie nochmals in die Augen von Brianna und aktivierte dann ihr Lichtschwert und hielt es ihr entgegen, für jede falsche Bewegung.


?Solltest du dich auch nur einmal wehren, so trenne ich dir einen Arm ab oder töte dich gleich! Überlege dir was du tust!?

Mahnte sie sie und sah dann zu Janus, welcher von der ganzen Aktion ganz und gar nicht überzeugt schien, zumindest deute sie dies aus seinem Gesicht.


?Komm mein Schüler. Ich brauche dich draußen!?

Meinte Kira genervt und zog Brianna an der Kette aus der Zelle und Janus folgte ihnen. Hinter ihnen fiel die Zellentür zu, so dass Kestrel alleine zurückblieb. Das einzige, was man sie noch rufen hörte war:


?Brianna, tu nichts unüberlegtes!?

Kira kicherte darüber nur und zerrte sie den gleichen Flur wie vor einigen Tagen schon hinaus ins Freie. Die Sonne stand hoch am Himmel und der heiße Sand und die Sonne machten die Temperatur unerträglich. Besonders Kira machte die Wärme besonders zu schaffen. Bei dem Kampf vor einigen Tagen waren ihr ein paar Steinpfähler aufgefallen, welche mitten im Sand standen, direkt neben dem Tempel. Genau drot hin zerrte sie die Padawan und befestigte die lange Kette mit der Macht an einem Eisenring ganz oben am Pfahl. (wie in Episode 2 in der Arena ;) )
Die Sonne prallte hier entsetzlich heiß und Kira hatte ziemlich Probleme durch ihre Schwangerschaft, denn ihr Kreislauf spielte etwas verrückt.


?Janus! Du hälst bei ihr wache, ich suche mir ein paar Meter weiter hinten an der Tempelwand Schatten! Ich bin also ganz in der Nähe! Sie soll ein wenig in der Sonne bruzeln!?


Meinte sie zu ihrem Schüler und wandte sich dann an Brianna.

?Ich hätte übrigens einen Vorschlag für dich, auf den du mir nicht sofort antworten musst. Nein, su sollst gründlich darüber nachdenken. Was hälst du davon...du verschweigst weiterhin meine Schwangerschaft und verrätst mir den Standort der Jedi und um Gegenzug...sorge ich dafür, dass du und deine Freundin zu Essen und zu trinken bekommst und...verhelfe euch sogar bei der Flucht, bevor Ranik euch vernichtet. Aber du musst mir den Standort sagen, dass ist sehr wichtig! Nicht ihm, denn er wird euch vielleicht gleich töten, sobald er weiß, dass er stimmt. Ich werde den Standort für mich behalten, denn ich habe andere Pläne...eigene Pläne, die meinen Meister nichts angehen. Denk darüber nach. Vielleicht ist dies eure einzige Chance! Euer Schicksal liegt in deiner Hand! Entscheide dich! Doch ich gebe dir bis heute Abend Zeit, die Sonne wird dir sicher bei deiner Entscheidung behilflich sein!?

Meinte Kira und lächelte und drehte sich dann um und suchte sich einen Schattenplatz beim Tempel. Dennoch hatte sie Janus und Brianna im Blickfeld.


Wüste-beim Sith Tempel-Brianna gefesselt am Pfahl, Janus und Kira
 
Sith-Tempel, Zelle - Tote Familie :( - Janus, Kira - scheintoter Cal, Kestrel, Brianna

Janus erwiderte auf Briannas Ankündigung, dass sie Kiras Untergang sein wolle bevor er es war, dass sie dafür noch einiges zulegen müsste, und das machte sie wütend. Dass er sie seine "kleine Schönheit" nannte, verbesserte die Sache auch nicht.

Ohne die Macht bin ich besser als ihr alle! Und ich brauche keinen Finger mehr zu rühren, um deine Meisterin zugrunde zu richten!

Fauchte sie zurück und gab ihm mit eisigem Blick und kalter Stimme kontra.

Oder... meintest du vielleicht etwas anderes? Meintest du vielleicht, ich müsste mich mehr beeilen, weil du bereits hinter Kiras Rücken deine Messer wetzt und sie zu Fall bringen willst, bevor ich dazu überhaupt die Gelegenheit bekomme? Ist es das, was du dir vorstellst?

Als die Apprentice zu schwächeln begann und ihrem Schüler hilfesuchende Blicke zuwarf, näherte er sich ihr erneut und tuschelte wieder etwas, was die Echani nicht verstand. Die Reaktion der Sith jedoch sprach Bände. Sie schrie ihn an, und je mehr sie tobte, desto breiter wurde das Grinsen der Padawan, ihrer verzweifelten Lage zum Trotz. Die beiden Sith schienen sich überhaupt nicht grün zu sein, offensichtlich zweifelte der Halbechani an den Fähigkeiten seiner Meisterin, und das gefiel Brianna. Die Schadenfreude konnten sie ihr, die nach eigenem Empfinden kaum noch etwas zu verlieren hatte, nicht so leicht nehmen.

Doch sogleich wandte sich die Schwarzhaarige Sith an sie und verdarb ihr die Stimmung wieder. Sie konnte sich durchaus noch an der Padawan rächen, und würde sich freuen, wenn sie sie schließlich tot sähe. Darüberhinaus wiegte sie sich in Sicherheit, indem sie eröffnete, dass Ranik verbannt war und deswegen gar keine andere Wahl als sie für eine Schülerin hatte. Außerdem war es auf einmal nicht mehr sicher, dass die Kinder von dem Warrior seien. Doch dass die Jedi sterben würden, das stünde fest. Brianna hingegen musterte sie kühl, die momentane Schwäche ihrer Feindin ausnutzend, und antwortete mit Spott

Ach was, das redest du dir nur ein, weil du dich noch nicht mit deinem Tod abgefunden hast! Dabei ist der Strohhalm, an den du dich klammerst, nicht viel tragfähiger als unserer. Versprichst du mir, dass du Janus mit in den Tod nimmst? Mir jagst du jedenfalls keine Angst ein. Es geht hier nicht darum, was ich will oder nicht, das hat es noch nie getan! Im Gegensatz zu dir finde ich mich einfach mit dem Unausweichlichen ab.

Die junge Frau fürchtete allerdings, dass Kira in vielen Dingen recht hatte. Sie wollte nicht sterben, wusste aber, dass ihr Tod bevorstand und fast unausweichlich war. Außerdem fürchtete sie die Rache der Sith, obwohl sie es nicht zeigte. Sie musste nur am Leben gelassen bleiben, mehr brauchte Ranik eigentlich nicht. Schlimmes stand ihr bevor. Sie hatte solche Angst, dass sie sich die Sprüche, die ihr auf der Zunge lagen, wie der, dass sie der Schwarzhaarigen nicht zugetraut hätte, die Sorte Frau zu sein, die nicht wusste, von welchem Mann ihre Kinder waren, verkniff.

Zumindest erklärt das, warum dein Meister dermaßen hinter dem Standort der Basis her ist.

Fügte sie an, um ihre Sorgen zu überspielen. Als die andere Frau zu Kestrel aufsah und ihr erklärte, dass sie ihre Freundin "entführen" würde, und sie bedrohte, falls sie plauderte, hatte Brianna das Gefühl, jeder in der Zelle könnte ihr Herz klopfen hören. Die Berichte der Jedi-Ritterin von der Folterkammer kamen ihr wieder ins Bewusstsein. Sie rang mit sich, ob sie versuchen sollte, zu fliehen, und nicht einmal Kiras mit unnatürlich tiefer Stimme ausgesprochene Drohung, sie in diesem sofort zu töten, konnten sie davon abbringen. Was hatte sie denn noch zu verlieren` Sie starb doch ohnehin. Sie sondierte die Lage, als die Sith die Kette von der Wand löste und sie mit gezücktem Lichtschwert an der Kette festhielt, als sei sie ein Stück Vieh. Um den Adepten machte sie sich keine Sorgen, er war ihr nicht annähernd gewachsen. Das Problem war die Sith und ihre Waffe.

Brianna riss sich kurz vor der Zellentür urplötzlich und mit solcher Gewalt los, dass Kira nicht die geringste Chance hatte, sie zu halten und strauchelnd zu Boden ging. Die Echani bewegte sich blitzartig auf Janus zu und verpasste ihm einen Stoß mit beiden Fäusten gleichzeitig, die Handschellen straff gespannt. Schlüsselbein und kurze Rippen brachen mit einem Knacken, mit solcher Wucht getroffen, dass er auf in den Gang zurückgestoßen wurde. Die Kampfsportlerin setzte mit einem langen Schritt nach, schlug ihn mit einem gut gezielten Ellenbogenstoß k.o., und drehte sich in einer Bewegung herum in Richtung Kira und der Zellentür. Sie nutzte den Schwung, um gegen die halboffene Tür zu treten. Es war eine schwere Stahltür, doch längst nicht schwer genug für Briannas Beinkraft. Sie traf die Sith mit hoher Geschwindigkeit und schickte sie zu Boden. Die Echani trennte ihre Fesseln mit der aktivierten rotglühenden Klinge.​

So einfach wäre es, spekulierte die Weißhaarige. Doch es war riskant. Was, wenn sich Janus zu lange wehren konnte? Oder Kira die Kette mit der Macht festhielt oder gleich die Rage benutzte? Ihr Gesicht und besonders die Augen hatten sich bereits beängstigend verfärbt, und tief in ihrem Herzen wusste Brianna, dass sie nicht sterben wollte. Sie war noch nicht soweit, und es war einfach zu gefährlich. Überflüssigerweise drohte die Schwarzhaarige damit, sie zu verstümmeln oder zu töten, wenn sie sich auch nur wehren würde, und befahl ihrem Schüler, sie zu begleiten. Widerstandslos ließ die Padawan sich führen und versuchte, die letzten Gedanken an einen Fluchtversuch zu ersticken. Schließlich hörte sie Kestrel rufen, nichts unüberlegtes zu tun, und wusste, dass sie recht hatte, wie so oft. Brianna drehte sich um und warf ihr einen letzten traurigen Blick zu.

Nach kurzer Zeit erreichten sie auf bekannten Wegen das Freie, just den Ort, an dem sie vor einigen Tagen gekämpft hatte. In der Nähe standen einige Steinsäulen, und an eine von ihnen wurde die schlanke Frau gekettet. Die Apprentice beauftragte ihren Schüler damit, sie zu beaufsichtigen, während sie sich selbst in den Schatten legen wollte. Das hatte die Sith also vor, dachte sich die hellhäutige Echani. Einfallsreich.... und perfide. Es würde hart werden, und das war vermutlich erst der Anfang. Sie machte sich große Sorgen, was sich ihre Gegnerin noch alles einfallen lassen würde.

Diese unterbreitete ihr noch einen Vorschlag, bevor sie sich zurückzog. Brianna sollte auch gar nicht sofort antworten, sondern erst einmal in Ruhe darüber nachdenken, sonst wäre die Antworf vermutlich ohne Nachzudenken "nein" gewesen. Sie sollte über ihre Schwangerschaft schweigen und den Standort der Basis verraten, dafür würden sie mit Nahrung versorgt und sie würde den Jedi bei der Flucht helfen, bevor Ranik sie tötete. Doch nur sie sollte den Ort erfahren, er nicht, da er sie, wie die Echani ohnehin vermutete, sie vielleicht sofort darauf töten würde. Kira hätte ihre eigenen Pläne, und gab ihr bis zum Abend Zeit, sich zu überlegen, diese vielleicht letzte Chance zu überlegen.

Die Sith setzte sich in den Schatten, und nach einer kurzen Pause sah die junge Echani Janus an.

Da hast du aber auch nicht gerade das beste Los gezogen, mein Guter! Mit deinen dunklen Klamotten wirst du noch schneller am braten sein als ich - und ich kann nicht sagen, dass es mich nicht freut.

Giftete sie, und suchte daraufhin ein wenig Schatten hinter der Säule. Sie drehte ihren Kopf von der Sonne weg, und begann unwillkürlich nachzudenken. Sie wunderte sich, dass die Sith annahm, dass die Jedi nach der Sache mit der Familie so leicht zu kaufen wären, doch andererseits konnte sie nicht anders, so leid es ihr auch tat, und so schäbig und selbstsüchtig sie sich dadurch plötzlich vorkam. Inzwischen stand ihr Leben wirklich unmittelbar auf dem Spiel, und sie klammerte sich bereitwillig an jeden Strohhalm, den man ihr zuwarf. Warum sollte sie sich nicht darauf einlassen? Die Basis konnte sie ohnehin nicht verraten, und zu verlieren hatte sie nichts mehr. Was konnte schon schlimmes passieren, wenn sie der Apprentice ein Märchen auftischte und sie es wirklich nicht glaubte? DIe Wahrscheinlichkeit, dass die Versprechungen wahr werden würden, waren nicht groß, aber vielleicht konnte sie ihr ein paar Zugeständnisse aus den Rippen leiern. Vielleicht war die Schwarzhaarige wirklich schon so verzweifelt, den Behauptungen, die sie zuvor aufgestellt hatte, zum Trotz, dass ihnen lieber zur Flucht verhelfen würde, als zu riskieren, dass sie die Schwangerschaft ausplauderten. Hatte sie so viel Angst um ihr eigenes Leben, war es möglich, dass sie dies wirklich tun würde und sie sie für ihre Zwecke ausnutzen könnten? Vielleicht. Andererseits konnte sie sich auch nicht wirklich vorstellen, dass Kira ihnen einfach die Freiheit schenken würde? Sie wollte sie tot sehen, sie würde sie hintergehen, und deswegen war es wichtig, geschickt vorzugehen. Insbesondere dachte sie an ihre arme Freundin, mit etwas Glück konnte sie ihre Not etwas lindern. Möglicherweise konnte sie die andere Frau auch dazu bringen, dafür zu sorgen, dass Ranik sie noch ein Weilchen am Leben ließ, weil sie sie für ihre eigenen Pläne brauchte. Was danach kam, würde man sehen. Die Apprentice war nicht die hellste. Vielleicht konnte sie mit stückweise servierten Informationsbrocken in die entsprechende Richtung bringen, wenn sie sich selbst vergaß vor Gier und sie ihrerseits hinters Licht führen, bis es zu spät war. Wichtig war jedoch, dass sie Janus aus der Sache heraushielt, er war unberechenbar. Die Chancen waren nicht besonders gut, aber es war einen Versuch wert. In ihrer Lage konnte sie so etwas nicht einfach vorbeiziehen lassen. Sie überlegte wegen einer Geschichte, die sie ihr servieren konnte, und nahm einen Faden wieder auf, den sie vor Tagen an derselben Stelle fallen gelassen hatte.

Wüste, beim Sith-Tempel - Kira im Schatten, Janus und Brianna, gefesselt am Pfahl
 
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Korriban-Alter Tempel der Sith-Zelle-Janus, Kira, Brianna, Kestrel, Cal

Ah, sieh an, sieh an...Brianna wollte heute offenbar unbedingt ihre Lektion lernen, wie ? Selbst ohne die Macht war sie besser als sie alle ? Sie konnte Kira ohne den Finger zu rühren erledigen und er wetzte bereits sein Messer ? Janus musste sich zusammenreißen, kicherte aber trotzdem los und betrachtete das hübsche Gesicht der Echani mit einem amüsierten Gesichtsausdruck.

"Heute besonders schlagfertig, wie ? Ich frage mich, wie lange du das noch durchhälst...lange wird es bestimmt nicht mehr dauern."

Antwortete er trocken, und für ihr letzte Aussage setzte er sogar noch schiefes, unheimliches Grinsen darauf. Oh, wenn sie nur wüsste...Sie würde bestimmt nicht mehr so...widerspenstig sein, wenn sie seine Visionen gesehen hatte. Immer vorausgesetzt, ihr bescheidener Verstand würde deren Größe und Bedeutung überhaupt verstehen. Wohl eher nicht. Brianna mochte ein unterhaltsames Spielzeug und sehr attraktiv sein, aber sie würde wohl bis zu ihrem Tod in ihren kleingeistigen Idealen gefangen bleiben. Bedauerlich, aber kaum zu ändern. Vielleicht...Leider unterbrach Kira diesen befriedigenden Moment durch ihr Getöse, und ebenso schnell wie überraschend fand sich Janus auf dem Boden der Tatsachen wieder-im wahrsten Sinne des Wortes. Ärgerlich erhob sich der Adept wieder und ließ das Geschimpfe seiner Meisterin sichtlich desinteressiert, aber ruhig über sich ergehen, während er seine Kleidung wieder glattstrich und mit den Fingern den Staub abklopfte. Wunderbar, wunderbar, immer wenn er mal obenauf war, musste Kira kommen und es ruinieren.

"Natürlich, natürlich..."

Erklärte er brav und war froh, als sich die Apprentive wieder der Gefangenen zuwandte und diese mit wütenden Rede eindeckte. Janus verschwendete nicht allzu viel Aufmerksamkeit darauf, bis...Moment mal ! Sie wollte IHN mit den Tod nehmen ? Oho...das war nicht gut. Zornig kniff der Graf die Augen zusammen, sagte aber nichts und verhielt sich still. Jetzt war noch ein Problem hinzugekommen...Ein weiterer Grund, warum er Kira so schnell und unaufällig loswerden musste. Vielleicht ließen sich die Jedi ja dazu einsetzen ? Ja, das wäre etwas....Ein Plan begann in Janus zu reifen, der zusätzlichen Nährstoff erhielt, als Kira der Padawan erklärte, was im Falle eines Falles geschehen würde. Neue oder irgendwie verwertbare Informationen enthielt diese Wortflut nicht, aber es war dennoch interessant. Ah, eine kleine Entführung. Janus ahnte, was seine Meisterin vorhatte, aber es gefiel ihm nicht wirklich. Was, wenn die Jedi entkommen konnte ? Vielleicht würde Ranik als Konsequenz gleich beide bestrafen, und Janus hatte keine Lust, für die schlecht ausgeführten Pläne seiner Meisterin den Kopf hinhalten zu müssen. Nein, ganz und gar nicht. Janus sah zu, wie Kira die Kette aus ihrer Verankerung löste und Brianna damit wie ein Fisch am Haken hing. Ein reizvoller Vergleich, befand der Graf. Eine letzte Drohung, und dann wurde er auch schon aufgefordert, mitzukommen, während die Ritterin irgendeine ihrer hohlen Phrasen rief, die Kira ein Kichern entlockten. Die drei liefen aus der Zelle, wobei Janus den beiden Frauen den Vortritt ließ und Brianna misstrauisch im Auge behielt. Wenn sie auch nur irgendetwas verdächtiges versuchen sollte...

Wie hatte die Padawan doch vorhin gesagt ? Sie hatte sich dem Unausweichlichen abgefunden. Nein, das glaubte Janus weniger. Alle Lebwesen hingen an ihrem Leben und würden alles tun, um es zu behalten. So anders war die Echani nicht, nein...sie ähnelten sich mehr, als ihr vielleicht lieb war. Ja, das taten sie...Bevor der Adept großartig weitere Gedankengänge anstellen konnte, erreichten sie die freie Fläche vor dem Tempel. Janus kniff die Augen zusammen, als das grelle Sonnenlich ihn blendete. Das war einer der Gründe, warum er Dunkelheit bevorzugte...außerdem ruinierte dieses ganze Licht seinen vornehmen blassen Teint und würde ihn bestimmt nach einer Weile wie einen dieser primitiven Feuchtfarmer aussehen lassen. Von dem Sand, der überall um sie herum war, ganz zu schweigen...Kira steuerte zielstrebig eine Reihe von Steinsäulen an, die wie uralte Wächter aus dem Sand hervorragten. Seltsam, die waren im vorher noch gar nicht aufgefallen...Und schlagartig war ihm klar, was Kira anstellen würde. Die Lippen des jungen Mannes verzogen sich zu einem Lächeln. Nun, das würde unterhaltsam werden...er würde sich einen ruhigen Schattenplatz suchen und von dort aus in Ruhe zusehen, wie die Padawan gegrillt...

Dieser behagliche Gedanke wurde jedoch beinah augenblicklich zerstoben, als ihm Kira befahl, auf Brianna achtzugeben, während die Apprentice sich ein wenig in den Schatten legen würde. Janus war baff. Da wagte es doch eine dieser Kreaturen aus den unteren Ebenen der Gesellschafrt, ihm Befehle zu erteilen ! IHM ! Wütend verschränkte Janus die Arme vor der Brust und war kurz davor, sich zu weigern, brachte sich aber schlussendlich wieder unter Kontrolle. Immerhin, so würde er fast ungestört mit Brianna verfahren können, wie es ihm beliebte. Und wenn etwas schiefging...Nun, dann hatte er sie bedauerlicherweise "auf der Flucht" erschießen müssen. Tragisch, tragisch...


"Wie Ihr wünscht, Mylady."

Janus neigte den Kopf und hörte zu, wie Kira der Echani einen interessanten Vorschlag machte...einen höchst interessanten Vorschlag. Das konnte er doch bestimmt irgendwie zu seinem Vorteil verwenden...und er wusste auch schon, wie. Der Adept drehte Brianna den Rücken zu und sah zu, wie Kira sich entfernte. Noch ein bisschen...Wunderbar. Kira saß im Schatten, und wenn Janus sie richtig einschätzte, würde sie bald einnicken. Die Rage war einfach zu anstrengend für sie, von ihrem anderen...Problem einmal abgesehen. Ausgezeichnet. Alles verlief genau so, wie er es haben...

Da meldete sich auch schon die Padawan zu Wort, recht frech, wie Janus fand. Mochte ja sein, dass er durch diese herrlich dunkle Kleidung hier einen Nachteil hatte, aber er war trotzdem weitaus zäher als diese kleine Jedi. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht, aber da er Brianna immer noch den Rücken zugewandt hatte, konnte sie es nicht sehen.


"Deine ehrliche Sorge um mein Wohlergehen rührt mich zutiefst."

Erwiederte er sarkastisch, bevor er die rechte Hand ausstreckte und mithilfe der Macht einen etwa faustgroßen Stein vom Boden hob, ihn zu sich schweben ließ und ihn neben seiner Schulter in der Schwebe hielt.

"Dir dürfte klar sein, meine liebe Brianna, dass du nur noch am Leben bist, weil ich es so will. Wenn ich nicht konstant meiner Meisterin einflüstern würde, wie wichtig du doch bist...wer weiß, was dann passieren würde. Ein wenig...nein, nicht ein wenig mehr Dankbarkeit, du solltest mir auf Knien danken und wirklich einmal erkennen, wer hier deine einzige Chance aufs Überleben darstellt. Kira und Ranik sind es bestimmt nicht, also schränkt sich die Auswahl ein wenig ein, nicht wahr ? Vielleicht wäre es an der Zeit, dass du das endlich einsiehst und mir etwas...freundlicher begegnest."

Langsam drehte sich Janus und musterte die an die Säule gefesselte Frau mit einem kühlem, aber ohne Zweifel interessiertem Blick. Wenn sie nur nicht so widerspenstig wäre...wenn. Arrogant verschränkte Adept die Arme hinter dem Rücken.

"Eine schreckliche Hitze, nicht wahr ? Mal sehen, wie du damit klarkommst."

Kühl sah Janus ihr in Gesicht, den höflichen Plauderton negierend.

"Ich gebe dir eine Chance, zu überleben. Eine allerletzte Chance. Überlege dir gut, was dir wichtiger ist...die Loyaliät zu den Jedi oder dein Leben. Eine recht einfache Sache, nicht wirklich schwer...Du wirst MIR sagen, wo sich die Basis befindet, und im Gegenzug helfe ICH dir. Wasser, Nahrung, ein wenig Freigang...und wenn du ein braves Mädchen bist und das tun wirst, was ich dir sage, wirst du überleben und eine Jüngerin des Ordens werden. Dafür werde ich mich persönlich einsetzen."

Ein dünnes Lächeln glitt, vielsagendes Lächeln glitt über seine Züge. "Brav" war es zwar nicht, was er mit ihr vorhatte, aber nun gut...

"Was deine Freunde betrifft...nun, ich werde tun, was ich kann, aber du verstehst bestimmt, dass meine Möglichkeiten in dieser Hinsicht begrenzt sind. Ich fürchte, dass sie diesen Planeten nicht mehr verlassen werden. Aber du...du kannst leben, stärker werden, mächtiger werden...du kannst alles haben, was du willst. ALLES. Geld, Macht,...was immer du willst. Aber wir leben nun mal im Zeitalter des Kapitalismus, also keine Leistung ohne Gegenleistung. Du hilfst mir, ich helfe dir, und wir beide kommen wunderbar zurecht. Bin ich nicht gütig ? Glaubst du etwa, Kira würde nur ein Wort von dem halten, was sie gesagt hat ? Wohl kaum."

Spielerisch ließ Janus den Stein ein wenig näher an die Gefangene schweben.

"Aber ich...du kannst dich darauf verlassen. Kira hasst dich-sie würde dich lieber heute als morgen in Stücke reißen. Mir hingegen ist wichtig, was aus dir wird...und ich würde dich gerne am Leben sehen und nicht als Leiche auf einem verlassenen Hinterwäldlerplaneten. Bin ich dir nicht wenigstens etwas sympathischer als diese Furie ? Hm ?"

Nun, jetzt würde er sehen, ob sein Plan aufgehen würde. Natürlich konnte er nicht alles halten, was er versprach...aber es gab noch etwas.

"Außerdem...stell dir nur vor, wie leicht du dich dann an Kira rächen könntest. Stell dir nur vor, wie du sie quälen könntest...und Ranik wird sie ohne Zweifel früher oder später töten. Dann sind nur noch wir übrig..."

Ein gefährliches Funkeln trat in Janus Augen, und sein Lächeln drohte einen Augenblick in die Abgründe des Wahnsinns abzugleiten, aber er überwand dies schnell. Es wurde Zeit...Ruhig betrachtete Janus die Echani und wartete. Wartete auf seinen unvermeidlichen Triumph...

Korriban-Wüste beim Tempel-Kira im Schatten, Janus und Brianna, gefesselt am Pfahl
 
Korriban - alter Sithtempel - Trainingsraum - Ranik

Ranik zerriss die Luft mit Blitzen und zerschmetterte die Übungsdroiden in einem Inferno aus wabernder Energie. Herrlich. Doch so schön es auch war, diese unvorstellbare Kraft mit solcher Leichtigkeit zu entfesseln, war es nicht befriedigend. Der Sith Lord war es leid seine Fertigkeiten an Metall und Hilflosen auszutesten, es dürstete ihn nach einem Kampf. Nach einem Kampf mit der einen Person, die es gewagt hatte ihn zu demütigen, ihn zu verbannen. Der eine Mann, der ihm schon immer Steine in den Weg gelegt hatte, der zu allem Überfluss auch noch der Meister Illumina?s, der Todfeindin Raniks war und dessen ausgesprochener Name für den Deformierten wie Ohrengift war: Allegious! Alleine schon der Gedanke an diesen kybernetischen Teufel lies das Unwetter, das den Fingerkuppen des Warriors entfleuchte an Kraft und Lautstärke zunehmen. Die Droiden, in Teile gefetzt, lagen schon allesamt qualmend in der Ecke, aber dennoch lies er nicht von ihnen ab. Erst wenn der Noghri anstelle dieses Blechhaufens lag würde er zufrieden sein, doch ihm war klar, das es zu diesem Zeitpunkt unmöglich war. Ranik war seit seinem ersten Kampf mit dem Executor um einiges mächtiger geworden, doch er bezweifelte nicht, dass sich auch die Kräfte seines Feindes weiterentwickelt hatten. Sein Vorsprung war immens, in dieser kurzen Zeit war es lediglich Träumerei ihn bereits eingeholt zu haben. Geduld und Studien. Das war es was der Warrior benötigte, es sei denn er würde doch noch etwas aus den Jedi herausbekommen. So zufrieden stellend es auch sein würde Allegious im Kampf zu vernichten, war die Vorstellung ihn und seine Sklaven vom Orbit aus in Knochenmehl zu verwandeln beinahe noch reizvoller.

Der Deformierte senkte seinen Arm und die zerstörerische Kraft der dunklen Machtblitze versiegte. Während er die Überreste der Droiden mit der Macht zu kleinen Würfeln zusammenpresste begann er den weiteren Tagesablauf zu planen. Er würde ein wenig schlafen, etwas Nahrung zu sich nehmen und erneut die Archive des Tempels durchwühlen. Viel mehr als den Namen dieser höchst faszinierenden Technik ?Machtblendung? hatte er nicht herausfinden können. Die Berichte darüber waren spärlich und alles andere als gut beschrieben. Vermutlich lag es daran, dass die Verfasser keine Machtnutzer gewesen waren und die Technik oder deren Anwendung nicht verstanden. Metuendus selbst hatte die Machtblendung in keinem seiner Schreiben erwähnt. Es war anzunehmen das er schon in frühen Jahren von seinem Meister darin unterrichtet worden war, die Technik als etwas alltägliches angesehen und keinen Grund für irgendwelche Aufzeichnungen gehabt hatte. Der Deformierte strich sich mit der Hand durchs Haar. Jetzt währe die Bibliothek vom Tempel auf Bastion hilfreich, sie war bei weitem umfangreicher als diese hier. Einen Moment dachte er darüber nach das Gebäude zu verlassen und sich in anderen Tempeln hier auf Korriban umzusehen. Möglicherweise enthielten diese mehr oder andere Aufzeichnungen, die ihm behilflich sein könnten. Doch der Gedanke durch die brütende Hitze zu marschieren und sich mit etwas Pech mit einem Rudel Tuk?ata?s herumschlagen zu müssen erregte bei dem Deformierte keine sonderliche Begeisterung, weshalb er diesen Plan vorerst auf Eis legte. Vielleicht später, wenn die Jedi tot waren, oder irgendwann Abends wenn die Temperatur auf ein angenehmes Niveau gesunken war. Ranik ging zu einem Terminal, das in der Wand eingebaut und trotz der verstrichenen Jahrhunderte überraschenderweise noch einigermaßen Funktionstüchtig war. Er lies durch das Drücken einiger Tasten eine kleine Uhr rechts unten auf dem Display erscheinen. Es war früher Nachmittag und es wurde allmählich auch wieder Zeit sich um die Jedi zu kümmern. Schlafen und die Archive durchstöbern konnte er später noch, seine Kraftreserven waren bei weitem noch nicht verbraucht.

Ranik machte sich zum Kerker auf, lief jedoch einen kleinen Umweg um an der Kantine vorbei zu kommen und sich eine Kleinigkeit zu Essen mitzunehmen. Ein bisschen Fleisch für sich und um die Jedi zumindest bei Bewusstsein zu halten füllte er auch einen kleinen Teller für sie, allerdings nur mit alten, harten Brotresten. Raniks Portion wurde unterwegs mit hastigen Bissen verschlungen und er lies es sich nicht nehmen das ein oder andere mal auf den Teller mit den Brotstücken zu sabbern. Je ungenießbarer desto besser, immerhin hielt er seine Gefangenen nicht damit sie sich den Bauch mit Gebäck voll schlugen.
Schon Meter vor der Zelle spürte der Lord das etwas nicht stimmte. Es war ungewöhnlich Ruhig und er konnte weder seine Schülerin, noch diesen merkwürdigen Janus innerhalb des Raumes spüren. Es passte nicht zu Kira, dass sie sich eine Chance zur Folterung der Padawan entgehen lies. Was hatte diese Närrin nun schon wieder ausgefressen? Das öffnen der Türe und der Blick in den zu leeren Kerker lies Raniks genervte Stimmung in grausame Wut umschlagen.


Ich hätte sie töten sollen?

Murmelte er mit zusammengepressten Zähnen und trat ein. Wollte hier denn niemand auf ihr hören?! Kira war weg und sie hatte die Padawan entgegen seiner Anordnung aus dem Gefängnis entlassen! Sie schien geradezu begierig darauf zu sein, dass er ihr die Hände abschlug! Ranik öffnete seinen Geist, verband ihn mit der Macht und durchsuchte den Tempel und die Umgebung darum herum nach der Aura seiner eigensinnigen Schülerin. Es dauerte nicht lange bis er ihre Präsenz, die ihres Adepten und die der Echani gefunden hatte. Sie waren draußen, vor dem Tempeleingang?was zur Hölle trieb seine Apprentice dort?! Wutentbrannt schleuderte der Warrior den Teller mit den Broträndern vor Kestrel auf den Boden, was der Hygiene der Nahrungsmittel nicht sonderlich zu gute kam. Eine Bewegung seines Handgelenks und die Ritterin wurde aus ihrer gezerrte Pose entlassen. Deutlich erschöpft glitt sie zu Boden, doch viel Zeit zur Erholung hatte sie nicht. Ranik legte ihr einen brutalen Würgegriff um die Kehle und betonte seine Worte mit einem drohenden Unterton.

Was hat Kira mit Brianna gemacht? Hat sie vor sie zu töten?! Ist sie gerade dabei?!

Korriban - alter Sithtempel - Kerker - Kestrel, Koma-Cal, Ranik
 
Wüste, beim Sith-Tempel - Kira im Schatten, Janus und Brianna, gefesselt am Pfahl

Erbost funkelte sie Janus an. Was hatte er gesagt? Dass sie ihre Schlagfertigkeit nicht mehr lange durchhalten würde. Da täuschte er sich aber gewaltig, dachte Brianna. Vermutlich würde sie sie den Rest ihres Lebens durchhalten, wie lange oder wie kurz das sein würde. Es freute sie sehr, dass Kira ihn dazu abkommandiert hatte, mit ihr in der Mittagshitze zu schmoren, und es war ihr keineswegs entgangen, wie widerwillig sich der Adept gefügt hatte. Ihr gegenüber meinte er sarkastisch, dass ihn ihre Sorge rührte.

Die Echani erwiderte nichts darauf, sondern beobachtete ihr Gegenüber bei der Levitation eines kleinen Steins. Sie fragte sich nicht, was er damit bezweckte, fand nur, dass es nach ihren Maßstäben recht schnell ging, und fragte sich, ob es an der Begabung oder der Ausbildung lag. Janus nutzte die Aufmerksamkeit für eine kleine Ansprache und erzählte ihr, dass sie nur seinetwegen noch am Leben sei, und sie ihm dankbar sein sollte, dass er seiner Meisterin einflüsterte, wie wichtig sie war. Zudem wäre Brianna folgte seinen Worte, verblüfft darüber, dass er sie scheinbar für so dumm hielt, das zu glauben. Selbst wenn er sich für sie einsetzen würde, Kira konnte doch selbst nichts machen ohne Raniks Erlaubnis zu haben. Und er wollte sie davon abgehalten haben, sie zu töten? Das war doch ein allzu offensichtlicher Versuch, sich als Trittbrettfahrer zu betätigen, unmittelbar nach dem Angebot seiner Meisterin.

Aber natürlich bin ich dir dankbar. Ich bin froh, dass ich dich habe, sonst säße ich jetzt wohl ziemlich in der Tinte!

Kommentierte die Padawan mit unverhüllter Ironie und sah dem Sith-Anwärter frech in die Augen. Dieser plauderte von der Hitze, als wollte er das Thema wechseln, was ihr sullustanisch vorkam.

Mach dir um mich keine Sorgen. Ich habe meine eigene schattenspendende Steinsäule, ganz für mich allein, und was hast du? Nichts!

Erwiderte sie bissig. Von Schatten konnte um diese Zeit zwar keine Rede sein, doch das störte sie wenig. Sie sah den kühlen, ernsten Gesichtsausdruck des Halb-Echani, und hörte ihm zu, denn er kehrte zum eigentlichen Gesprächsfaden zurück. Er bot ihr eine letzte Chance, weiterzuleben, und sie sollte sich überlegen, was ihr wichtiger sei, ihr Leben oder die Jedi. Er wollte, dass sie ihm den Standort sagte, dafür bot er ihr Nahrung und Freigang, und vielleicht, wenn sie ihm gehorchte, das Überleben als dunkle Jüngerin. Tun, was ER ihr sagte? Am liebsten hätte sie ihn dafür ausgelacht. Sie hatte mehr Zeit als Schülerin eines dunklen Jedi verbracht als er bei den Sith, für wen hielt er sich? Andere hatten ihr die Freiheit ohne Nebenbedingungen versprochen, Ranik zum Beispiel. Da war es zwar sicherlich gelogen, aber viel mehr Grund hatte sie auch nicht, Janus' Versprechungen zu glauben, mit dem Unterschied, dass der Warrior die Macht besaß, sein Versprechen auch in die Tat umzusetzen, so er nur wollte. Doch letztendlich galt dasselbe wie zuvor: was hatte sie schon zu verlieren? Sie konnte ja leicht zum Schein darauf eingehen, verraten konnte sie ja ohnehin nichts, und wenn es ihr gelang, ihn hinzuhalten, mal sehen, wozu er imstande war. Leute manipulieren konnte er zweifellos, wusste sie. Vielleicht brachte er den Sith-Warrior dazu, sie noch eine Zeitlang am Leben zu lassen, und falls er tatsächlich auf die Idee kam, sie auf Freigang aus der Zelle zu lassen... sie konnte ihn ohne weiteres überrumpeln, um dann mit Cal und Kestrel von hier verschwinden, und zum Glück wusste er das anscheinend nicht.

Na schön. Angenommen ich vertraue dir und sage dir die Koordinaten - wie willst du es schaffen, mich freizubekommen und als Jüngerin akzeptiert zu bekommen, und als wessen Jüngerin überhaupt? Deine? Das Versprechen, es lediglich zu versuchen, sich für mich einzusetzen, ist ein bisschen wenig im Austausch für diese Information, findest du nicht? Und was wird aus den anderen?

Fragte sie mit Aufgeschlossenheit in den Augen und Skepsis in der Stimme. Natürlich würde sie niemals eine Sith werden, völlig ausgeschlossen, dafür hatte sie schon zu viel erlebt. Falls es soweit käme - und sie konnte es sich nicht ernsthaft vorstellen - würde sie die brave Jüngerin spielen, um bei der ersten Gelegenheit zu verduften.

Janus versprach wegen ihrer Freunde, dass er tun würde, was er konnte, aber nicht an einen Erfolg glaubte. Sie hingegen könnte stark, mächtig und reich werden. Ein großartiger Tausch, fand Brianna, die ihren Ärger darüber verbarg. Das Leben ihrer Freunde gegen Geld und Macht! Niemals würde sie sich auf einen Handel einlassen, der Kestrel nicht mit einschloss. Sie würden gemeinsam leben, oder gemeinsam sterben, nicht anders. Der Adept fügte zwischenzeitlich an, dass das schließlich das Zeitalter des Kapitalismus sei, wo es keine Leistung ohne Gegenleistung gab, sich also quasi gegenseitig halfen, und nannte das gütig. Außerdem fragte er sie, ob sie denn glaubte, dass Kira ihr Wort hielte. Die Weißhaarige fand ihn materialistisch, doch war sie nicht käuflich, und verspürte daher einen gewissen Widerwillen, dieses Spiel mitzuspielen, entschied sich aber doch dafür, und sah den jungen Mann ernst an. Natürlich würde die Apprentice ihr Wort nicht halten, aber er doch auch nicht.

Gütig? Wohl kaum. Wie du sagst, Leistung und Gegenleistung, du willst etwas von mir und ich von dir. Zwar weiß ich auch, dass die Leistung gewöhnlich vor der Gegenleistung erbracht wird, doch sag mir, warum ich glauben soll, dass du dich noch mit dem gleichen Nachdruck für mich einsetzt, wenn du erfahren hast, was du wissen willst? Ich schlage daher vor, dass du in Vorleistung trittst und mir die versprochenen Erleichterungen verschaffst, Essen, Trinken und Bewegung also. Beweise mir, dass du fähig bist, die Gegenleistung zu erbringen, dann reden wir über die Basis. Wie du merkst, begreife ich den Kapitalismus schnell.

Meinte sie und grinste. Der "Kapitalist" betonte, dass sie sich auf ihn verlassen könne, während die Sith sie am liebsten in Stücke reißen würde. Fast konnte man sagen, dass das auf Gegenseitigkeit beruhte, schmunzelte die junge Frau. Janus war nach eigener Aussage dagegen wichtig, was aus ihr würde, und wollte sie lieber am Leben sehen. Schließlich fragte er noch, ob er nicht sympatischer als die Furie Kira wäre. Brianna drehte sich unwillkürlich nach der Furie um, wie diese wohl darauf reagierte, bevor sie antwortete.

Ja, das bist du in der Tat, auch wenn der Vergleichsmaßstab nicht gerade gewagt ist. Ich glaube dir auch gern, dass du mich lieber lebendig als tot sehen würdest, doch würdest du auch etwas für mich riskieren? Dass Ranik einen schlechten Eindruck von dir bekommt weil du dich für mich einsetzt möglicherweise? Und traust du mir denn überhaupt?

Fragte sie mit großen Rehaugen (wie ein blauäugiges Reh zumindest). Ein kleiner Appell, vielleicht bewirkte er ja was, obwohl sie im Stillen dachte, die Antwort darauf genau zu kennen. Er war ein Opportunist, daher musste sie ihn dazu bringen, dass es ihm vorteilhaft erschien, ihr zu helfen. Wenn es ihm nichts nutzte, würde er keinen Finger für sie rühren, so traurig das auch war, und so sehr das im Gegensatz zu dem stand, was sie zu Beginn von ihm erhofft hatte.

Janus fügte an, zu bedenken, wie leicht Brianna sich dann an ihrer Feindin rächen konnte, und Ranik sie ja ohnehin töten würde, wonach es nur noch sie beide gäbe.

Oh ja....

Meinte die Padawan nur knapp und erzwang ein Lächeln. Sie fühlte sich nicht wohl bei dem, was sie momentan in dem Adepten spürte. Außerdem war es eher Kira, die sich an ihr rächen würde, wenn es so käme, wie er sagte. So sie denn die Schwangerschaft unbeschadet überstand, wäre die junge Echani dann Freiwild für sie, nach allem, was sie über die Sith wusste.

Ja, das wäre sicher sehr schön...

Wüste, beim Sith-Tempel - Kira im Schatten, Janus und Brianna, gefesselt am Pfahl
 
Korriban-Wüste beim Tempel-Kira im Schatten, Janus und Brianna, gefesselt am Pfahl

Ah, wunderbar...er hatte offenbar einen wunden Punkt getroffen, als er ihre Zähigkeit in Frage gestellt hatte, zumindest deutete Janus das aus dem wütendem Schweigen der Padawan. Wut, ja, überhaupt nich wie eine Jedi...sie würde eine ausgezeichnete Sith abgeben, befand Janus schmunzelnd. Diese zornige Funkeln in ihren Augen war einfach köstlich. War ein wenig gesunder Hass nicht die beste Grundlage für jede Zusammenarbeit ? Außerdem war diese dunkle Seite an ihr weitaus reizvoller als dieses langweilige Unschuldslamm, das sie sonst gab. Der Adept gönnte sich einen Augenblick des Schweigens, aber die Sonne und die Wärme begannen ihn rasch zu stören. Vielleicht hatte Brianna mit ihrem Kommentar doch nictt so unrecht gehabt, wie er geglaubt hatte. Ärgerlich schüttelte er den Gedanken ab, aber er wusste, dass er die Hitze nicht ewig ertragen würde...einer der Gründe, warum er die fein klimatisierten Räume des Firmensitzes auf Taris gegenüber jedem anderem Ort bevorzugte. Von dem Sand und dem leichten Schwindel, der ihn plagte, gar nicht zu reden...

Bevor er allerdings groß ins lamentieren geraten konnte sprach seine "Auserwählte" auch schon. Ihm entging die Ironie ihrer Aussage nicht-wie auch, sie war ja mehr als offensichtlich-musste aber trotzdem oder gerade deshalb kichern. Sie verstand so wenig...Und wieder dieser freche Blick. Langsam hatte Janus das Gefühl, dass sie ihn provozieren wollte, aber da brauchte es schon etwas mehr, um ihn aus der Reserve zu entlocken, also antwortete er ganz in der Pose des überlegenden, wissenden Wesens, das einem Kind eine eigentliche offensichtliche Wahrheit beibrachte.


"Ich erwarte nicht, dass du die Großartigkeit meines Plans und meiner Taten verstehst...wie auch, unter diesen schwierigen Umständen. Aber bald schon wirst du es verstehen...alles."

Offenbar war die Echani aber noch nicht fertig, als sie schnippisch verkündete, ihre eigene, schattenspendende Säule zu haben, während er nichts hatte. Nun, das mochte zwar durchaus der Wahrheit enstprechen, aber um diese Zeit nützte das der Gefangenen wenig, und er würde scho nicht gleich zusammenbrechen, auch wenn ihm die Hitze zu schaffen machte. Er würde ihr gegenüber bestimmt keine Schwäche zeigen. Ein Mensch wie er zeigte niemals Schwäche-es war geradezu eine Einladung an Feinde, diese dann auch auszunutzen. Dennoch konnte er das nicht unkommentiert lassen.

"Brianna, Brianna...einen solchen Egoismus und Mangel an Mitgefühl hätte ich von einer vorbildlichen Jedi wie dir gar nicht erwartet."

Janus lächelte spöttisch und trat einen Schritt näher, während er ihr forschend in die Augen sah.

"Oder...vielleicht willst du ja gar keine vorbildliche Jedi sein, hm ? Vielleicht willst du einfach das tun, was du willst, und nicht das, was anderen dir vorschreiben. Vielleicht willst du deine Gefühle ausleben und nicht von einem antiquitierten Kodex beherrscht werden, der deine...Entfaltung behindert."

Wachsam behielt er die Jedi im Augen, die augenscheinlich über seinen Vorschlag nachdachte. Ausgezeichnet, ein erster Schritt. Vielleicht würde das hier sogar noch leichter werden, als er gedacht hatte. Langsam aber sicher würde er Brianna dahin beeinflussen, wo er sie haben wollte...und er konnte in jedem Fall nur gewinnen. Sobald sie ihm gesagt hatte, was er wollte, würde er Ranik davon informieren. Der Warrior würde sehr erfreut sein...und diese Freude würde sich sogar noch steigern, wenn er die beiden anderen Jedi endlich töten konnte. Dann blieben nur noch Kira und Ranik selbst. Kira würde er schnell erledigt haben, er musste lediglich die Information über sie an die richtige Stelle weiterleiten, und schon...Blieben noch Ranik, Brianna und Janus selbst. Er würde den Warrior leicht überzeugen können, Brianna zu behalten...sie konnte sich noch als nützlich erweisen. Und nachdem Janus bereits den Standort der Basis herausgefunden hatte und den Warrior von seiner Schülerin befreit hatte, würde ihn dieser mit Dank überhäufen und ihm diese kleine Bitte gerne gewähren.. Er würde ihm vertrauen...und genau dann würde Janus zuschlagen. Natürlich würde er den Warrior nicht einfach ermorden oder ermorden lassen, nein...das wäre zu einfach. Er würde wiederum zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen und den Verbannten einfach an diesen Noghri-Executor verraten, der momentan auf Bastion saß. Dann konnte er gewiss mit Gnade rechnen und konnte Allegious mit Informationen über den Aufentshaltsort von diesem Chiss namens Menari versorgen...und schon hatte er noch einen dankbaren Sith. Dank dieser Information würde die Loyalisten rasch siegen können. Wenn Menari erledigt war, würde seine Bewegung zu Staub zerfallen. Viele Sith würden dabei umkommen-auf beiden Seiten. Ein Machtvakuum würde entstehen, in das er hineinstoßen konnte. Und mit so vielen ausgeschalteten Rivalen...Janus dachte den Gedanken nicht zu Ende, sondern genoss schlicht das Gefühl seines perfekten Planes. Was konnte ihn schon aufhalten ?

Ein einziges Problem aber blieb-Brianna. Sie war der Schlüssel zu allem. Nur mit ihren Informationen konnte er diesen Weg einschlagen, der sein logisches Ende erst in der absoluten Macht fand. Er würde es doch wohl noch schaffen, diese naive junge Frau zu manipulieren. So schwer konnte das doch nicht sein. Wie auf Stichwort meldete sich die Echani wieder zu Wort und äußerte ihre Bedenken bezüglich seiner Versprechungen vom Überleben. Außerdem war ihr sein Versprechen etwas zu wenig...Kluges Mädchen.


"Zerbrich dir darüber nicht deinen hübschen Kopf. Ich habe hier alles unter Kontrolle."

Erwiederte er mit einer wegwerfenden Handbewegung.

"Du besitzt großes Potenzial, Brianna...du könntest eine äußerst mächtige Sith werden. Außerdem, nachdem du deinen Sinneswandel bezüglich deiner Jedi-Freunde durch die Preisgabe der Basis bewiesen hast, gibt es für Ranik keinen Grund mehr, dich zu töten. Vergiss Kira. Sie ist ohnehin nur ein Bauer in diesem großem Spiel, und Ranik wird ihr nicht erlauben, dir irgendetwas anzutun...solange du das tun wirst, was ich will."

Wieder spielte ein arrogantes Lächeln an seinen Zügen.

"Ich werde dich unter meine Fittiche nehmen und auf dich achtgeben...und was deine Freunde betrifft..."

Janus seufzte gespielt bedauernd.

"Manche Opfer müssen nun mal gebracht werden. Es ist ein kleiner Preis für deine Überleben, findest du nicht ? Außerdem haben diese Narren ohnehin nur deine Entwicklung behindert und dich kontrolliert. Du schuldest ihnen gar nichts. Auf mein Wort ist Verlass...du wirst leben, die anderen eben nicht. Es gibt schlimmeres."

Erklärte Janus ruhig. Mittlerweile hatte Brianna wieder gesprochen, sie wollte wissen, ob er sich noch immer so für sie einsetzen würde, wenn er wusste, was er wissen wollte. Nun...Sie verstand den Kapitalismus also schnell und wollte Vorleistungen ? Nein, nein, so leicht kam sie ihm nicht davon...Janus erwiederte ihr Grinsen beinah raubtierhaft und setzte sich in Bewegung, so dass er lauernd den Pfahl umschlich, einen recht geringen Abstand wahrend.

"Sind wir nicht über so kindische Dinge wie Vertrauen längst hinaus ?"

Fragte er trocken, um dann ebenso überraschend wie elegant den Abstand zu verringern und sich nur einig wenige Zentimeter vor der gefesselten Frau zu postieren. Brianna sprach weiter, dass sie ihn tatsächlich mehr mochte als seine Meisterin, dies aber wenig zu bedeuten hatte, und fragte, ob er denn bereit wäre, für sie ein gewisses Risiko einzugehen und ob er ihr überhaupt vertraute. Dabei sah sie ihn so unschuldig an, dass Janus beinah hätte lachen müssen. Sie testete ihn...gut.

"Wie ich sehe, lernst du schnell..."

Flüsterte er und streckte beinah vorsichtig eine Hand nach ihrem Gesicht aus. Seine Fingerspitzen glitten bestimmt über ihre Wange, und Janus beugte sich ein wenig vor, um ihr in die Augen zu sehen. Eine Bewegung, und schon hatte er ihr Kinn in seinem Griff, so dass er ihr Gesicht dem seinen zuwandte.

"Uns beide verbindet doch mehr als bloß Vertrauen, Brianna...und das weißt du. Glaubst du, ich würde kein Risiko für dich eingehen ? Das habe ich schon längst getan. Du und ich...wir könnten weitaus mehr sein als bloß Feinde. Du musst doch zugeben, dass dir die Idee gefällt, oder ?"

Murmelte er und ließ sie los, während er durch ihr Haar strich. Ja, perfekt...Brianna sprach nun, das es sicher sehr schön wäre. Janus musste grinsen.

"Sehr schön ist ein wenig untertrieben..."

Hauchte er in ihr Ohr, während er den köstlichen Duft ihrer Haut und ihrer Haare atmete.

"Wir würden ein ausgezeichnetes Team abgeben, Brianna...du und ich."

Flüsterte der Adept und berührte erneut ihre zarte Haut. Ein ausgezeichnetes Team...und noch einiges mehr.

Korriban-Wüste beim Tempel-Kira im Schatten, Janus und Brianna, gefesselt am Pfahl
 
Sith-Tempel-Kerker-alleine mit Cal

Kira hatte nicht sehr erfreut darauf reagiert, als sie ihr verraten hatte, dass sie von ihrer Schwangerschaft wusste. Kestrel hatte sogar kurze Zeit geglaubt ihre Freundin damit noch mehr in Schwierigkeiten gebracht zu haben, als die Sith wie von einer Tarantel gestochen zu ihrer Freundin gesprungen war und ihr das Lichtschwert an die Kehle gehalten hatte. Kestrel hatte ihren ganzen Leib angespannt gehabt, noch mehr, als er eh schon war durch ihre unbequeme Stellung. Sie hatte beinahe vergessen zu atmen, denn sie hatte Angst gehabt, Angst um ihre aller beste Freundin. Es war ihr wie ein Wunder vorgekommen, als die Sith von ihr abgelassen hatte. Nie hätte sie es sich verzeihen können, hätte Kira ihre Freundin getötet, nie!

Was sie jedoch sehr überraschte, war die taffe Art ihrer Freundin. Sie war wirklich tapfer gewesen oder hatte wirklich, so wie sie sagte, mit ihrem Leben abgeschlossen, so dass ihr alles egal geworden war, doch sie kannte ihre Freundin so gut, dass sie glaubte zu wissen, dass sie der Sith nur etwas vorgemacht hatte und es in ihrem Inneren ganz anders aussah, dennoch war es sehr tapfer von ihr gewesen.

Die Sith hingegen hatte kurz vor einem Nervenzusammenbruch gestanden, denn sie hatte an der Wand angelehnt gestanden und hatte ihre Augen geschlossen gehabt, sowie ihre Schultern schlaff hängen gelassen. Es hatte Kestrel sehr gefreut, die Sith so zu sehen, denn nach allem, was sie Brianna angetan hatte, hatte sie dieses Leid verdient.
Ihr Schüler hatte ihr ständig etwas ins Ohr geflüstert, doch Kira hatte darauf ziemlich ungehalten reagiert, denn sie hatte ihn mit einem Machtstoß davon gefegt und ihn ziemlich angefahren.
Kira hatte dann versucht ihnen weis zu machen, dass sie nicht so einfach sterben würde, da sie scheinbar etwas besonderes wäre, zumindest deutete Kestrel ihre Selbstloberei so. Außerdem hatte sie noch behauptet, dass sie eh nicht wisse, wer wirklich der Vater ihrer Kinder sei. Diese Sith hatte wirklich keinen Anstand. Scheinbar sprang sie tatsächlich mit jedem ins Bett und tat nur auf eine gewisse Unschuld. Kestrel wusste nicht, ob sie ihr damit Unrecht tat, doch in diesem Fall war es ihr egal. Sie war eine Sith!

Zu ihrem Erstaunen hatte sich Brianna weiter tapfer gehalten und trotzte der Sith. Was ihr jedoch nicht gefallen hatte war, als Kira Brianna ziemlich gedroht hatte und sich schließlich sogar an sie gewandt hatte, um ihr zu sagen, dass sie über ihr Geheimnis schweigen sollte, wenn sie nicht wollte, dass ihre Freundin den Tod fand. Kestrel hatte ihr nur einen zornigen Blick zugeworfen. Natürlich hatte sie nicht vor gehabt ihre Freundin unnötig in Gefahr zu bringen, doch war ihr ziemlich mulmig geworden, als Kira ihre Freundin von der Wand gelöst hatte und wie ein Tier neben sich her gezogen hatte und schließlich mit ihr die Zelle verlassen hatte, um sie zu bestrafen. Kestrel hatte ihr helfen wollen und hatte an ihren Ketten gerüttelt, doch hatte all dies gar nichts bewirkt. Das einzige, was sie ihr noch hatte nachrufen können war, dass sie nichts unüberlegtes tun sollte und Brianna hatte ihren Ausruf gehört, sich umgedreht und ihr einen traurigen Blick zugeworfen. Danach war die Zellentür zugefallen und sie hatte sich alleine in der dunklen Zelle wiedergefunden.

Jetzt saß sie hier, alleine und völlig im Dunkeln. Cal schien immer noch bewusstlos und Kestrel liefen einige Tränen die Wangen hinab. Ihre Lage schien langsam wirklich aussichtslos. Sie saßen ziemlich in der Klemme und vielleicht hatte sich Brianna ja wirklich mit ihrem Tod abgefunden, doch sie konnte es nicht. Sie wollte nicht sterben und sie wollte den Tod ihrer Freundin ebenso nicht.
Sicher, sie hatten jetzt etwas gegen Kira in der Hand, doch ob es ihnen wirklich weiterhalf und ihnen nicht eher noch mehr schadete, war schwer zu sagen. Kestrel merkte auch hier, dass sie am liebsten die Macht fühlen wollte, denn sie hatte sie immer gut geleitet. Dies würde ihr jetzt sicher helfen, doch aus den Ketten konnte sie sich nicht befreien und musste mit ihrem hoffentlich noch gesunden Menschenverstand leben.
Kestrel wollte sich nicht ausmalen was ihre Freundin jetzt durchmachen musste, denn nach ihren Erzählungen schien Kira ziemlich brutal zu sein und so wie sie sie hier erlebt hatte, war sie auch eine gefährliche Furie. Sie hatte lange keine Sith mehr gesehen, die so stark der dunklen Seite der Macht verfallen waren. Kira und Ranik passten somit vorzüglich zusammen.
Wieder liefen Tränen über ihre Wangen hinab, bis zum Kinn und tropften dann auf ihre Kleidung. Sie betete innerlich, dass Kira ihre Freundin weitaus unbeschadet zurückbringen würde und hoffte sehr, das sie auch zurückkam. Kestrel drängte diesen negativen Gedanken schnell zurück. Nein, würde Kira sie töten wollen, dann hätte sie es vor ihr gemacht, um sie damit psychisch zu quälen. Dennoch konnte sie nur hoffen, dass Kira nicht ihre Beherrschung verlor und Brianna sie nicht noch so reizte, dass wirklich ein Unglück geschah. Die junge Ritterin hoffte sehr, dass ihre Padawan diesmal auf ihre Worte hörte, denn die Situation wurde immer ernster und ihr Tod stand unmittelbar bevor.
Kestrel dachte immer wieder angestrengt darüber nach, wie sie von hier fliehen könnten, doch wollte ihr nichts einfallen, selbst die nützlichen Informationen über die Schwangerschaft der Sith schien in ihren Augen nicht viel zu helfen, sondern könnte sie vielleicht noch eher in Schwierigkeiten bringen, somit entschied sie sich, wirklich vorerst das Geheimnis für sich zu behalten.

Mit einer leichten Kopfdrehung sah sie dann zu Cal, der ganz am Ende der Zelle angelehnt an der Wand lag. Kestrel seufzte leise und machte sich wirkliche Sorgen um ihn. Sie machte sich um alle hier Sorgen und machte sich selbst für all dies hier verantwortlich. Ihre Kraft hatte auf Loronar einfach nicht ausgereicht gehabt, um sie alle zu retten und nicht einmal jetzt fiel ihr eine geeignete Flucht ein. Sie war so schlecht! Sie konnte nichts und wahrscheinlich würden sie hier wirklich sterben und vermodern! Vielleicht sollte sie sich doch langsam mit ihrem Tod abfinden. Doch sie konnte nicht... . Zu viel hatte sie noch für ihr Leben geplant, zu viel hing ihr am Herzen. Sie könnte diese Welt nicht verlassen und sie wollte auch nicht zulassen, dass ihre liebsten Freunde sie wegen ihr verlassen müssten, nur weil sie als Ritterin völlig versagt hatte.
Kestrel schluckte hart und weitere Tränen liefen ihr über ihr Gesicht. Sie schluchzte laut und hatte keine Hemmungen, denn es hörte sie hier eh niemand.

Nach einiger Zeit hatte sie sich wieder halbwegs beruhigt und man hörte von ihr nur ab und zu ein leises Schluchzen. Ihre Augen waren noch feucht, doch keine Träne lief ihr mehr über ihre Wangen.
Gedankenverloren starrte sie auf die gegenüberliegende Wand und zwinkerte nicht einmal mehr. Ihre Arme waren ihr bereits eingeschlafen durch die unmögliche Stellung und waren somit unheimlich schwer und unangenehm. Ihr restlicher Körper spannte und schmerzte stark und sie hoffte, dass sie recht bald wieder aus der Stellung entlassen würde, denn sie war unerträglich.

Minuten vergingen, vielleicht sogar Stunden, Kestrel wusste es nicht, als sich die Zellentür öffnete. Sie brauchte gar nicht zur Tür schauen, um zu wissen, dass es sich nicht um Kira und Brianna handelte, denn nur Ranik hatten diesen schweren Gang. Kestrel sah ihn nicht an, sondern starrte weiterhin zur Wand. Sie zuckte jedoch schließlich zusammen, als es plötzlich schepperte und sie auf den Boden sah und einen Teller sichtete, welcher nun kaum noch belegt war, weil der Rest an Brotrinden auf dem dreckigen Boden verstreut lag. Wie? Das sollte sie essen?! Vor allem wie, wo sie sich doch gar nicht bewegen konnte. Irgendwie schien Ranik ziemlich wütend zu sein, jedoch hatte sie das Gefühl, dass sie diesmal nicht der Auslöser dafür war. Mit einem Mal löste sich die Halterung ihrer Kette an der Wand und klinkte sich an den Haken darunter ein, so dass sie zu Boden sackte und ihre Arme nun weniger gestrafft hingen. Keuchend und stöhnend kniete sie am Boden und jedes ihrer Glieder tat doppelt so weh wie vorher an der Wand. Ihre tauben Arme meldeten sich mit einem unangenehmen Kribbeln zurück und leider damit auch ihr gebrochenes Handgelenk und ihre Wunden an den Armen, welche die einschneidenden Ketten verursacht hatten. Nicht lange konnte sie sich jedoch von dieser Prozedur erholen, denn Ranik packte sie plötzlich gewaltsam am Hals und drückte sie so wieder an die Wand und würgte sie.

Verwirrt sah sie in die Augen des Warriors, welcher sie zornig ansah und sein Gesicht zu einer furchterregenden Fratze verzog. Am liebsten wollte Kestrel ihn treten oder seinen Arm von sich reißen, doch konnte sie es zum einen durch ihre Ketten nicht und zum Anderen, weil der harte Griff sie fast lähmte.
Er fragte sie brüllend, was Kira mit Brianna gemacht hatte und ob sie vor hatte sie zu töten. Nun wusste Kestrel, warum er so geladen war.

?Ich...ich weiß es nicht. Sie hat sie mit der Kette hinausgeführt mit ihrem Schüler, aber ich glaube sie wollte sie nur bestrafen. Vom töten hat sie glaube nicht gesprochen und wenn, hätte sie es wohl vor meinen Augen getan!?

Keuchte Kestrel mit erstickter Stimme und war sich nicht sicher, ob sie allen mit ihrer Antwort einen Gefallen getan hatte. Sie hatte aus Reflex sehr schnell geantwortet, da sie nicht ersticken wollte und wusste nun nicht, ob sie damit nicht eine Chance verbaut hatte, um Brianna zu retten. Doch würde sie Ranik jetzt auf Kira hetzen, wäre sicherlich auch Brianna in großer Gefahr und Kestrel wollte nicht, dass Ranik weiter ihre Folterung übernahm, da war Kira sicher das kleinere Übel. Andererseits wäre sie ihn dafür los und vielleicht hätte er Brianna eher helfen können falls Kira doch versuchte... . Nein, dass war unwahrscheinlich und Ranik würde die Situation ihrer Freundin bestimmt nur verschlimmern, denn er wollte sie ja anscheinend persönlich töten oder dabei zumindest zusehen. Kestrel war sich nicht sicher, ob sie nun das Richtige getan hatte oder nicht und beließ es einfach dabei, um nicht noch das Falsche eventuell zu tun.
Einen Moment dachte sie nochmals darüber nach die Schwangerschaft der Sith zu verraten, entschied sich jedoch dann dagegen, als die Drohung von Kira in ihrem Kopf widerhallte. Außerdem war nicht klar, was ihnen die Erkenntnis überhaupt brachte. Dadurch würden sie sicher nicht fliehen können... .


Sith Tempel-Kerker-Kestrel, Ranik, Cal
 
Wüste, beim Sith-Tempel - Kira im Schatten, Janus und Brianna, gefesselt am Pfahl

Brianna kam sich vor wie in einem Dejarik-Spiel. Es war ein ständiges Überlegen und Taktieren, nicht den falschen Zug zu machen, und Janus da hin zu bekommen, wo sie ihn haben wollte. Die pralle Sonne machte die Sache nicht leichter. Zum Glück reflektierten weiße Haare und Kleidung das Sonnenlicht, aber es wurde trotzdem langsam unangenehm, und es kam ihr so vor, als ob ihre Handschellen förmlich glühten. Der Sith erklärte ihr gnädig, dass er nicht erwartete, dass sie seinen großartigen Plan und seine Taten verstünde, sich das aber noch geben würde. Genau dafür hasste sie ihn. Dieser arrogante Schnösel! Er schien sich wohl für das Überwesen schlechthin zu halten und betrachtete sie offenbar wie fast jeden sonst als blöd. Doch das war auch seine große Schwäche, er unterschätzte die anderen... und irgendwann würde sich das rächen. Vielleicht machte er seinen Fehler, und er würde geschlagen vor ihr liegen, anstatt sie im Dreck, tot.

Möglicherweise konnte sie ihren Vorteil daraus ziehen, dass die Sith auch hier nicht an einem Strang zogen. Jedi oder vielen anderen wäre es egal gewesen, wer die Information letztendlich erhielte, aber diese Sith wollten ihn jeder für sich. Vielleicht konnte sie sie ja dazu bringen, sich gegenseitig zu überbieten, und dann wäre ihr Tod doch noch nicht so sicher, wie sie geglaubt hatte, weil die Anhänger dunklen Seite sie offenbar doch noch nicht ganz als Informationsquelle abgeschrieben hatten.

Janus spottete indes, dass er solchen Egoismus und Mangel an Mitgefühl von einer vorbildlichen Jedi wie ihr nicht erwartet hätte, und die Angesprochene fragte sich hierbei, ob er die Ironie nicht verstanden oder es nur nicht gezeigt hatte.

Es gibt hier noch mehr Säulen, such dir doch deine eigene. Kira kettet dich auch sicher gerne an, wenn du willst, und reden können wir von zwei Nachbarsäulen aus genauso.

Erwiderte sie genauso ironisch. Der Adept ließ sich jedoch nicht irritieren, kam einen Schritt näher - unangenehm nahe, wie Brianna fand - und spekulierte laut, dass sie vielleicht gar keine solche Jedi sein wollte, sich nicht alles vorschreiben lassen und keinen antiquierten Kodex befolgen wollte. Da musste er grad reden! War der Sith-Kodex, aka das Gesetz des Dschungels, denn modern? Freiheit und Individualismus wurden bei den Sith auch nicht grad großgeschrieben, im Gegenteil. Wie oft verrichtete er denn zähneknirschend die Fleißaufgaben seiner Meisterin? Sie beschloss, ihm in diesem Falle die Wahrheit ins Gesicht zu sagen. Ihre Hintergedanken zu verbergen, war eine Sache, aber sich zu sehr verstellen machte die Sache auch unglaubwürdig.

Genau genommen sehe ich mich weder als Jedi noch als Vorbild. Allerdings kann ich nicht gerade sagen, dass das mir Sithdasein attraktiver erscheint. Nur dass ihr eben einen anderen antiquierten Kodex befolgt... und wie oft sehe ich dich, wie du dich vor Kira zum Affen machst. Und wie oft sie wiederum unterwürfig vor Ranik kriecht?

Auf ihre Argumente, wie er seine Versprechungen erfüllen wollte, ging er nicht mal ein, er wischte sie einfach vom Tisch, und darüber ärgerte sie sich sehr. Sie sollte sich nicht ihren hübschen Kopf deswegen zerbrechen, hatte er nur gemeint, und erzählte ihr von ihrem Potential und wie mächtig sie werden könnte, und dass Ranik nach ihrem "Sinneswandel" keinen Grund mehr hätte, sie zu töten, während sie sich um Kira keine Sorgen zu machen brauchte. Ach was, dachte die Echani sich. Ganz was neues, dass der Warrior einen Grund bräuchte, jemanden zu töten. Um die Apprentice brauchte sie sich keine Sorgen zu machen, solange sie ihm gehorchte. Total größenwahnsinnig, genau das war er. Er würde auf sie achtgeben... da lachten ja die Mynocks!

Ich zerbreche mir aber den Kopf. Erzähl mir nichts von meinem angeblichen Potential! Ich kenne diese Sprüche bereits. Was Ranik angeht - Spekulationen und Vermutungen reichen mir nicht. Er scheint ja auch dumm genug zu sein, mich opfern zu wollen um Kestrel zum Reden zu bringen - dabei müsste ihm klar sein, dass sie schon zu lange bei den Jedi ist, um euch irgendwas zu verraten. So wenig scheine ich in seinen Augen wert zu sein. Potential? Pustekuchen!

Brianna zeigte ein bisschen echten Ärger. Um Vertrauen zu schaffen, oder zumindest ihres vorzutäuschen, behielt sie ihre Strategie bei, Janus mit authentischen, ehrlich gemeinten, aber weitgehend nutzlosen Informationen anzufüttern.

Da ich fürchte, dass niemand von uns Cal nochmal sprechen hören wird - noch so eine grandiose Fehlleistung von euch - bin ich auch eure letzte Chance. Wenn du so scharf auf den Standort der Basis bist, solltest du besser dafür sorgen, dass er mich nicht genauso vorschnell tötet wie diese unschuldige Familie, die ihr ihm ans Messer geliefert habt.

Der Sith-Anwärter bedauerte nicht allzu überzeugend, dass nun mal Opfer gebracht werden müssten, es aber nur ein kleiner Preis wäre für ihr überleben, und versuchte ihr einzureden, dass sie sie eh nur behindert hätten. Er schloss damit, dass auf sein Wort Verlass wäre, dass sie leben würde und die anderen eben nicht. Vorhin hatte er noch gesagt, er setzte sich für sowohl für sie als auch für die anderen ein und wäre bei denen nur nicht so optimistisch. Brianna fand, dass es schön wäre, wenn seine Worte zumindest über einen absehbaren Zeitraum konstant blieben, und beschloss ansonsten, das Spiel mitzuspielen, aber nicht bei Kestrel, ihrer besten und einzigen echten Freundin. Nicht einmal hier und jetzt würde sie etwas auf sie kommen lassen. Außerdem wäre es nicht glaubwürdig genug gewesen.

Du hast ja nicht so Unrecht, aber nicht bei Kestrel. Sie ist meine Freundin, nicht meine Meisterin. Cal ist ihr Padawan. Sie muss überleben, eine kleiner Preis für meine Informationen, findest du nicht. Mein Meister dagegen...

Die Padawan blickte durch Janus hindurch in die Ferne. Ob er wohl noch auf Loronar war?

Ich frage mich, ob er überhaupt bemerkt hat, dass ich weg bin. Ich glaube nicht, dass ich ihn vermissen würde. Ich wurde viel von Meister zu Meister herumgereicht und wenig ausgebildet. Hmm... was würde passieren, wenn ihr die Informationen bekommt, frage ich mich. Wie viele würdet ihr töten, bevor die Jedi über alle Berge wären? Ein oder zwei Prozent vielleicht, außer ihr lasst euch auf einen blutigen Nahkampf ein, der euch ebenso teuer zu stehen kommen würde. Es wäre vor allem das Material... das wäre ersetzbar.

Sie sah ihrem Gegenüber wieder in die Augen und spielte gedanklich tatsächlich die Schlacht durch, wie sie sich an dem Ort abspielte, den sie ihnen als Standort verkaufen würde, und fand ihn gar nicht so schlecht, hätte mit ihrer Einschätzung womöglich sogar recht. Nur war ihr das Leben ihres Meisters natürlich nicht egal, dafür verdankte sie ihm zuviel, und auch Fritz, der hatte sie ja ausgebildet, nur zu wenig Zeit gehabt wegen seinem eigenen Padawan. Sie seufzte und versuchte nicht mehr daran zu denken, sondern sich auf das hier und jetzt zu konzentrieren.

Der Sith-Adept schlich mittlerweile um den Pfahl herum und fragte, ob sie nicht längst über Dinge wie Vertrauen hinaus wären, um dann den Abstand plötzlich und ungefragt zu verringern, auf eine Distanz, die der jungen Weißhaarigen viel zu intim war, so dass sie wieder ein Stück zurückwich.

Nenn mich altmodisch, aber... nein, bin ich nicht.

Am liebsten hätte sie ihn weggestoßen, aber die Kette war zu kurz, sie konnte nicht einmal ihre Ellenbogen weit genug senken. Brutalere Maßnahmen schienen ihr noch nicht angebracht, da sie ihn nicht vergraulen durfte, solange noch Hoffnung bestand, dass er ihr nützlich sein konnte. Trotzdem behielt sie sich gedanklich das Recht vor, ihn mit einem Fußtritt zu töten, falls er zudringlich werden sollte. Er näherte sich ihr wieder an, meinte, dass sie schnell lernte, und strich ihr mit den Fingerspitzen über die Wange. Brianna zuckte instinktiv zusammen, erwiderte seinen Blick und sah ihm mindestens ebenso tief in die Augen.

Oh ja, das tue ich. Und du weißt hoffentlich auch, dass ich an den Meistbietenden verkaufe, denn ich bin mir bewusst, welche Werte ich anzubieten habe. Auch das ist Kapitalismus. Ich möchte, dass du erst etwas für mich tust.

Janus ergriff davon scheinbar unbeeindruckt ihr Kinn und hielt es fest. Innerlich brodelte es in ihr vor Zorn, ließ sich aber nichts anmerken. Vermutlich hätte er es eh nicht gemerkt, denn er hatte schon wieder diesen Blick, genauso wie am Anfang, bei ihrem "Verhör". Er flötete, dass sie mehr verbände als bloßes Vertrauen, dass er durchaus Risiken für sie einging und sie beide weitaus mehr sein konnten als bloß Feinde, und ob ihr das nicht gefielte. Na hoppla, dachte sie. Jetzt fehlte nur noch, dass er den Rest seines Lebens mit ihr verbringen wollte. Mit so einer bösen und selbstsüchtigen Person wie ihm würde sie das niemals. Sie empfand es als demütigend, was sie sich hier gefallen lassen müsste. Bildete er sich ein, dass er sie sich erkaufen konnte? Ihre verlegene Lüge, dass es sehr schön wäre, bemerkte er gar nicht mehr, sondern fand es nur untertrieben, und hauchte ihr ins Ohr, dass sie ein wundervolles Team abgeben würden. Brianna versuchte, sich zusammenzureißen. Er war ja hübsch, intelligent und charmant, eine Zeit lang würde sie es durchstehen und über die Schwächen seines Charakters hinwegsehen können. Vielleicht musste sie es sogar, so wie er offenbar darüber hinwegsah, dass sie dreckig und blutig war und in zerschlissenen Klamotten steckte, sowie seit Wochen in einer modrigen Zelle war ohne Gelegenheit sich zu baden. Sie wollte gar nicht wissen, wie sie roch. Sie selbst fand es furchtbar, noch nie in ihrem Leben war sie so verwahrlos gewesen. Aber vielleicht achtete er einfach auch nicht auf solche Oberflächlichkeiten, vielleicht sah er wirklich nur die Person, die dahinter steckte. Das wäre zumindest eine positive Charaktereigenschaft.

Natürlich. Wir passen gut zusammen.

Sprach sie sanft. Ja, man konnte sogar sagen, sie ergänzten sich wie Feuer und Wasser, dachte sie im Stillen. Doch dann drehte sie sich um, wandte ihm den athletischen Rücken zu, und drehte den Kopf, so dass sie ihm immer noch in die Augen sehen konnte.

Aber hör jetzt bitte auf damit. Ich bin schmutzig. Außerdem musst du dir die Zärtlichkeit erst verdienen.

Wüste, beim Sith-Tempel - Kira im Schatten, Janus und Brianna, gefesselt am Pfahl
 
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Korriban-Wüste beim Tempel-Kira im Schatten, Janus und Brianna, gefesselt am Pfahl

Hmm...Es war schwieriger, als Janus angenommen hatte. Zum einen war Brianna nicht so leicht zu manipulieren, wie er gedacht hatte, und zum anderen war es es hier so entsetzlich heiß. Der dunkelgekleidete Adept spürte, wie ihm die Sonne förmlich das Leben auszusaugen schien. Der Stein, den er vorhin ohne große Anstrengung levitiert hatte, fiel leise hinter ihm in den Sand. Ein eindeutiges Zeichen, fand Janus, und er verfluchte im stillen diese ganze elende Wacheschieberei. Als ob die Padawan entkommen könnte...und selbst wenn, wohin sollte sie denn überhaupt fliehen ? Ringsherum war nichts außer Wüste, und der menschliche Körper brach ohne Wasser in dieser Umgebung scnell zusammen. Außerdem würde doch die kleine idealistische Echani ihre "Freundin" doch nicht zurücklassen. Eine weitere Schwäche, der er nutzen konnte. Trotz der widrigen Umstände musste der Graf zugeben, das ihm dieses Spielchen gefiel...sehr sogar. Es war eine erfrischende Übung für den Geist, ganz abgesehen davon, dass er so endlich seinen großen Plan umsetzen konnte. Von Brianna gar nicht zu reden...Sie würde bestimmt auch nicht ewig durchhalten. Janus spürte und sah, das auch ihr die Hitze zu schaffen machte, auch wenn sie es bedauerlicherweise leichter hatte als er. Für einen Augenblick kniff Janus wütend die augen zusammen, aber er entspannte sich rasch wieder und setzte wieder ein ruhig-zufriedenes Gesicht auf, während er noch immer das Gesicht der Frau an seinen Fingerspitzen fühlen konnte. Ausgezeichnet.

Besagte Frau meldete sich nun wieder spitz zu Wort, nachdem sie augenscheinlich erst einmal verdauen musste, was er ihr gesagt hatte. Dennoch fand Janus, das sie erstaunlich selbsicher auftrat, nicht so, wie er es erwartet hatte. Eigentlich hatte er damit gerechnet, dass er sie leicht aus dem Konzept bringen könnte. Na schön. Wenn die kleine Jedi spielen wollte, dann würden sie auch spielen. Aber nach seinen Regeln. Brianna spottete, dass er sich gern seine eigene Säule aussuchen konnte, von der aus sie sich auch unterhalten könnten, und dass Kira ihn bestimmt auch gerne dort anketten wüde. Janus lächelte abwesend, als er antwortete.


"Danke für das Angebot, aber...nein. Du kommst bestimmt auch ohne mich ausgezeichnet zurecht."

Doch so schnell ließ sich die Gefangene nicht unterkriegen, wie Janus feststellen musste. Sein Argument mit dem antiquitierten Kodex konterte sie schlagfertig mit einem Hinweis auf den ihrer Meinung ebenso alten Kodex der Sith, und sie wagte es sogar...Janus biss die Zähne zusammen und hielt sich zurück, hätte ihr dafür aber am leibsten ins Gesicht geschlagen. Ja, ja, er musste Kira gehorchen...noch, wohlgemerkt. Dinge konnten sich manchmal sehr rasch ändern.

"Vielleicht hast du Recht. Ganz unter uns, mir missfällt dieser lächerliche Kodex auch...als ob mir jemand etwas vorschreiben könnte. Du weißt genau, das ich hier nur so viel Macht und Wissen mitnehme wie möglich und dann..."

Janus vollführte eine theatralischen Handbewegung und blickte in Richtung Tempel.

"Weg und nie wieder gesehen. Diese Narren sollen sich ohne mich in ihren Relikten suhlen. Was heute wirklich zählt, ist Geld...Geld und Macht. Alles andere ist bedeutungslos. Und was Kira angeht...Manche Dinge können sich sehr, sehr schnell ändern..."

Flüsterte er verschwörerisch, einen unheimlichen Ausruck auf dem Gesicht. Ja, bald schon würde er hier entscheiden. Er würde nie wieder irgendjemanden gehorchen müssen. Widerlich. Ranik überging der Adept bewusst...man konnte in dieser Hinsicht nie vorsichtig genug sein. Er wollte garnicht wissen, was passieren würde, wenn der Warrior das alles hier bemerken würde....Glücklicherweise sprach Brianna weiter und lenkte ihn so von dieser Befürchtung ab. Sie war ärgerlich, das merkte er, und sie hielt ihm vor, dass sie sich sehr wohl den Kopf darüber zerbrach und er ihr nichts von ihrem angeblichem Potenzial erzählen sollte. Gut, das war also ein Fehlschlag gewesen, aber er hatte ihr immer noch die absolute Kontrolle. Die Echani sprach weiter, das ihr bezüglich Ranik Spekulationen und Vermutungen nicht reichen würden, und kam auch auf die Dummheit des Warriors im Bezug auf diese Ritterin-Kestrel-zu sprechen. Janus wartete ab, bis sie ihrem Unmut Luft gemacht hatte, dann antwortete er ruhig. Er musste vorsichtig sein...die Jedi war zäher und klüger, als er angenommen hatte.
"Ich kann verstehen, dass du dir Sorgen machst...auch wenn sie unbegründet sind. Ranik mag dumm sein, ja...aber das ist auch eine vorzügliche Gelegenheit. Es ist nicht schwer, dumme Wesen zu manipulieren, ganz im Gegenteil, es ist viel zu leicht. Überlass das nur mir. Ich kümmere mich um alles."

Schloss er selbstsicher. Leicht war sogar noch untertrieben...hm. Wie es dieser Sith so weit gebracht hatte, war für Janus ein Mysterium ohnegleichen. Brianna war unterdessen noch nicht fertig. Sie befürchtete, dass dieser Cal niemals mehr sprechen würde-durchaus möglich, wie Janus fand-, und dass sie damit ihre letzte Chance darstellte. Wenn er wirklich so an der Basis interessiert war, dann sollte er besser auf sie achtgeben als auf die Familie, die im Tempel gestorben war. Ein wenig Ärger schwang in Janus Stimme mit, als er Antwort gab.

"Du wirst verstehen, wenn sich mein Mitleid in Grenzen hält."

Erklärte er kalt. Dieser nervtötende Idealismus...

"Willst du wissen, was dein guter Mitpadawan und diese Familie gemeinsam haben ? Sie sind schwach. Minderwertig. Des Lebens unwürdig. Der Dreck am Stiefel des Fortschritts..."

Janus schloss die Faust in einer wütenden Geste, und seine Augen glitzerten. Nichts weiter als gewöhnlicher Abschaum.

"Wir, Brianna, wir...wir sind mehr. Fortschritt. Fleischgewordene Macht. Wir sind die höchste Stufe der Evolution...Götter unter Ameisen. Es ist nur gerecht, wenn die Starken herrschen und die Schwachen beherrscht werden...selbst die Natur macht es nicht anders. Glaub mir, uns kann garnichts passieren...und ich werde dafür sorgen. Dir wird bestimmt nicht das gleiche passieren wie diesem...Abschaum."

Fuhr er etwas ruhiger fort. Brianna stimmte ihm nun teilweise zu, was die Jedi betraf, schloss aber Kestrel von jeder Kritik aus und bezeichnete sie sogar als ihre Freundin, während sie zugleich von ihrem Meister sprach. Ihrem Meister ? Janus gefiel die Vorstellung nicht, dass irgendjemand anderes Zeit mit hir verbracht hatte.

"Wer war dieser "Meister" ?

Fragte er argwöhnisch, sprach aber rasch von etwas anderem, um seinen Ärger zu verbergen.

"Ich werde sehen, was ich für deine..."Freundin" tun kann. Erwarte aber nicht zuviel. Auch du bist notfalls entebehrlich, wenn du dich zu sehr widersetzen solltest."

Warnte er scharf. Er würde bestimmt nichts für diese Ritterin tun...ha, soweit kam es noch, dass er sich wegen diesem Jedi-Gesindel die Finger verbrennen würde. Aber das musste Brianna ja nicht unbedingt wissen. Sie würde es schon bald verstehen...

Die Echani dachte nun laut nach, was wohl geschehen würde, wenn sie die Informationen endlich übergeben würde. Allzu große Chancen rechnete sie den Sith jedenfalls nicht aus.

"Lass das nur meine...ich meine, unsere Sorge sein. Es werden genug sterben, um den Orden stark genug zu schwächen. Aber vorallem wird dieser Sieg ein Botschaft aussenden...kein Jedi kann uns entkommen und hoffen, irgendwo in Sicherheit zu sein. Der Rest erledigt sich dann von ganz allein."

Erklärte er überzeugt. Jedi...als ob diese Anfänger überhaupt ernsthaften Widerstand leisten könnten. Mittlerweile hatte die Gefangene auf seine Frage nach dem Vertrauen geantwortet, dass sie noch noch nicht darüber hinaus sei. Hm. Kluger Zug, aber noch lange nicht genug...Und da kam auch der Moment, der Janus am meisten amüsierte. Sie zuckte zusammen, als er sie berührte...genau so, als hätte sie Angst. Hervorragend.

"Warum so ängstlich, Brianna ? Glaubst du etwa, ich würde dir wehtun ?"

Fragte er, einen beinah spöttischen Tonfall wahrend. Aber die Echani fing sich schnell, schaffte es, ihm in die Augen zu sehen, und verlangte nach einer kurzen Erinnerung an ihren Wert, dass er zuerst etwas für sie tun sollte. Janus schmunzelte.

"Kluges Mädchen...Nun gut. Ich sorge dafür, dass du und deine Freundin am Leben bleiben, dass ihr Essen und Wasser bekommt, und dass ihr euch vielleicht sogar waschen und ein wenig bewegen könnt. Und alles, was ich dafür bekomme, ist ein wages Versprechen, dass du mir vielleicht eines Tages die Informationen geben wirst, die ich haben ?"

Fragte Janus, schwieg aber, als die junge Frau weitersprach. Oh, jetzt spielte sie wieder die sanfte Schönheit. Der Adept kicherte, als sie erklärte, dass sie durchaus gut zusammenpassen würden.

"Gut, dass du das endlich erkannt hast."

Lobte er und verstärkte die letzte streichelnde Bewegung. Vielleicht hatte er sie ja schon so weit...Nein, hatte er nicht, musste er festellen, als sich die Frau von ihm fortdrehte und und ihn mit der Begründung, sie sei schmutzig, bat, aufzuhören. Außerdem müsse er sich die Zärtlichkeit erst noch verdienen. Hm. Na schön, wenn sie hier...Janus riss sich zusammen und löste sich von ihr, behielt aber dennoch einen recht kleinen Abstand bei.

"Warum so widerspenstig ? Solltest du nicht ein wenig dankbarer sein ?"

Janus trat einen Schritt zurück und sah ihr in die Augen, ein beinah makaberes Lächeln auf dem Gesicht.

"Eigentlich sollte ich dir ein wenig Manieren beibringen...aber im Interesse unserer gemeinsamen Sache verzichte ich darauf. Du sollst bekommen, was du wolltest...und ich werde mich sehr anstregen. Allerdings..."

Janus beugte sich ein letztes Mal nach vorne und flüsterte ihr ins Ohr.

"....arbeite ich nicht ewig umsonst. Du solltest dich besser rasch...erkenntlich zeigen. Nicht gleich mit der Basis...ich weiß, wie schwer dir das fällt. Aber ich will eine angemessene Gegenleistung...und ich bin mir sicher, dass dir etwas passendes einfällt."

Schloss er vieldeutig und trat damit zwei Schritte davon, während er sich noch immer bemühte, mit dieser entsetzlichen Hitze fertig zu werden. Aber ein ganz bestimmter Gedanke schaffte es schnell, ihn auf...andere Gedanken zu bringen...

Korriban-Wüste beim Tempel-Kira im Schatten, Janus und Brianna, gefesselt am Pfahl
 
Korriban - alter Sithtempel - Kerker - Kestrel, Koma-Cal, Ranik

Kestrels Worte besänftigten Ranik ein wenig, er spürte die Wahrheit in ihnen. Kira hatte Biranna bestrafen wollen und sie diesmal scheinbar mit der Sicherung der Kette aus dem Kerker geführt. Ranik konnte die Präsenz der Padawan vor dem Tempel ausmachen, also war sie am Leben und er musste zugeben dass die Ritterin in ihrem letzten Punkt recht hatte. Seine Schülerin hätte die Echani vor derer Freundin Augen getötet, wenn das ihre Absicht gewesen wäre. Trotzdem saß der Zorn auf die Dunkelhaarige tief. Wie konnte sie es wagen sich einer direkten Anordnung derart offensichtlich zu widersetzen? Dachte sie, dass ihm irgendwann die Lust an Bestrafungen verloren ging und sie mit genügend Sturheit erreichen konnte was sie wollte? Da hatte sie sich geschnitten! Wenn sie mit ihren Vorhaben nichts erreichte würde er sie Strafen wie es schon Allegious einmal getan hatte: Mit dem Abtrennen eines Gliedmaßes. Aber das hatte Zeit, die Padawan war schon draußen und erneute Uneinigkeit vor den Jedi zu zeigen würde deren Selbstvertrauen, dass er versuchte zu vernichten, nur stärken. Der Deformierte lies Kestrel los und sie sank abermals erschöpft zu Boden. Möglicherweise hatte Kira sogar einen Plan, mit der sie Brianna zum reden brachte und deshalb bereit war das Risiko seines Zornes auf sich zu nehmen. Ihre Selbstständigkeit konnte Ranik ihr in solchem Falle nicht verübeln. Sie war eine Sith, nur auf ihren Vorteil bedacht und natürlich darauf aus eine Belohnung für ihren Erfolg einzustreichen. Das war der Weg der Dunklen Seite?der wahre Weg, jener den die Maden auf Bastion nicht verstanden?und deshalb war es richtig!

Die Momente in denen der Warrior über die Situation nachgrübelte, hatte Kestrel genutzt um ihre Lungen mehrmals mit frischem Sauerstoff zu füllen, sofern man die Luft in diesem Rattenloch als frisch bezeichnen konnte. Wenn er nun schon hier war und ansonsten nichts zu tun hatte was nicht warten konnte, war es nicht verkehrt die junge Jedi ein wenig zu quälen. Mittlerweile glaubte er kaum noch durch physische Folter etwas aus ihr heraus zu bekommen zu können, doch die Chance ungenutzt zu lassen erschien ihm als Verschwendung. Zudem war es ein vergnüglicher Zeitvertreib und sein Geist lechzte geradezu nach Pein und Qual eines empfindungsfähigen Wesens.


Nun gut, dann währe es natürlich eine Schande, wenn ich die intime Zweisamkeit mit einer Jedi nicht angemessen nutzen würde.

Sprach der Deformierte und trat mit einer höhnischen, extravaganten Verbeugung einen Schritt zurück. Er lies ihr einen Augenblick um die Bedeutung seiner Worte zu deuten und labte sich an der aufkeimenden Furcht, die sie, wie er spürte niederzukämpfen versuchte. Äußerlich zeigte sie wenig Regungen, aber das war er ja nicht anders von ihr gewohnt.
Der Dunkle Lord griff in die Macht hinaus und Levitierte ihren schlanken Leib in eine Wagerechte Position, so als würde sie auf einer unsichtbaren Trage liegen. So hielt er sie, während er den Teller, der zuvor die Brotränder beherbergt hatte, in eine Pfütze tauchte und ihn mit dem widerwärtigen Wasser füllte, dass sich Tagelang in der Kuhle am Boden angesammelt hatte. Er lief auf sie zu, sodass er direkt neben ihrem schwebenden Körper stand und hob den Teller über ihr Gesicht.


Du kennst die Frage. Nun schön den Mund aufmachen und ?Aaah? sagen.

Ranik kicherte leise und zwang die Ritterin durch die Kraft der Dunklen Seite ihren Mund weit aufzureißen.

Wenn du etwas zu sagen hast, gib mir ein Zeichen mit den Händen.

Und mit diesen Worte lies er die erste Briese Schmutzwasser in ihren Rachen fließen, wodurch sie sofort von einem intuitiven Ertrinkungsgefühl gepackt wurde und heftig zu husten begann. Ranik spürte wie sie sich aus seinem Griff befreien wollte, doch ohne die Macht hatte sie keine Chance. Diese Foltermethode wirkte als Zuschauer recht harmlos, aber sie war weitaus schrecklicher als ausgepeitscht zu werden. Der Luftmangel, das Wasser, das in die Lungen eindrang, jedoch nicht tödlich war und die ständig Panik zu ertrinken waren grauenhafter als so mancher Schmerz. Ranik konnte hören wie sie nach Luft schnappte. Er wartete einige Sekunden, genug um seine Gefangene wenige Atemzüge nehmen zu lassen, dann schüttete er erneut bräunliches Wasser in ihre Kehle. Kestrel Hustete wild, schnappte dazwischen gurgelnd nach Luft und bekam die nächste Ladung ab. Die gelben Augen des finsteren Lords beobachteten ihre Hände und Finger. Gelegentlich ballte die Ritterin unter ihrer Qual die Fäuste, doch anstallten irgendetwas zu verraten machte sie nicht. So ging es weiter, Minute um Minute, eine schiere Ewigkeit, solange bis der Warrior die Lust verlor. Irgendwie fehlten ihm die Schreie. Das endlose Geröchel ging ihm mittlerweile auf die Nerven und so setzte er den Teller ab, lies die Jedi jedoch in der liegenden Position schweben. Die Erleichterung stand ihr ins Gesicht geschrieben, aber allzu lange würde sie nicht halten. Ranik hob beide Arme, auf die levitierende Jedi ausgestreckt und begann ihren Leib, genauer gesagt ihren Rücken zu biegen so weit es die Anatomie ohne zerstört zu werden zuließ. Es musste höllisch schmerzen, nur noch ein wenig weiter und ihre Wirbelsäule würde brechen, doch das war natürlich nicht der Sinn der Sache. Der Deformierte wollte sein Opfer nicht töten, er wollte sie Leiden sehen?wollte ihr zeigen wie leicht er sie in Stücke reisen konnte.


Schrei! Wenn du willst das ich aufhöre dann Schrei! Lass deine Schmerzen heraus, erfülle diesen modrigen Kerker mit dem klang deiner hübschen Stimme.

Rief er grinsend und überdehnte ihren Rücken noch ein paar Millimeter weiter um ihre Qual auf das Maximum zu kurbeln. Die Basis verriet sie nicht, so viel stand fest, nicht durch diese Mittel. Brianna war der Schlüssel, diese Vorstellung hier diente nur zu seiner persönlichen Befriedigung. Sie demütigte ihn mit ihrer Dickköpfigkeit, da war es nur gerecht gleiches mit Gleichem zu Sühnen.

Korriban - alter Sithtempel - Kerker - Kestrel, Koma-Cal, Ranik
 
Wüste, beim Sith-Tempel - Kira im Schatten, Janus und Brianna, gefesselt am Pfahl

Brianna lief der Schweiß von der Stirn. Es war entsetzlich heiß in der Wüste, und sie fragte sich, wie sie das bis zum Abend durchstehen sollte, was Kira ja angekündigt hatte, das ihr blühte. Für Janus in seiner dunklen Kleidung musste es jetzt schon die Hölle sein, und sie war sich durchaus nicht zu fein, um heimliche Schadenfreude zu empfinden. Er war so ein arroganter und gemeiner Kerl, dass ihr sogar seiner Meisterin manchmal leid tat. Sehr selten war das allerdings.

Der Adept lehnte ihr ironisches Angebot ab und meinte, dass sie auch ohne ihn glänzend zurecht kommen würde. Oh ja, das würde sie in der Tat, besser als mit ihm, dachte die Echani und nickte mit einem wissenden Lächeln auf den Lippen. Vielleicht würde ihn die Apprentice schon bald mit einer Sackkarre und per Levitation aus dem Sand bergen müsse, und eigentlich war es ihr auch lieber so, zumindest wenn sie ihn bis dahin schon so weit hatte, dass er tat, was sie wollte.

Janus gab ihr recht, was den Sith-Kodex anging, und Brianna vermutete, dass er hierbei sogar die Wahrheit sprach. Er meinte noch, dass er ja nur Macht und Wissen mitnähme was ginge und dann verschwand, denn nur Geld und Macht zählte. Oh ja, das klang nach ihm, dachte die junge Frau. In welch einer armseligen Welt er doch lebte! Außerdem flüsterte er verschwörerisch, dass sich die Dinge schnell ändern konnten, was Kira anging.

Oh ja, ich möchte sie leiden sehen. Ich will Rache!

Knurrte sie leise. Die Sith hatte zweifellos genau den Schüler, den sie verdiente.

Ich erinnere mich, das hast du gesagt. Es ist auch nur vernünftig. Die Sith sind selber nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht, warum sollte man sie anders behandeln? Nimm was du kriegen kannst und gib nichts zurück! Sagt man das nicht so?

Grinste die Echani und begann dann, ihn mit großen Augen anzusehen und mit gespielter Naivität weiterzusprechen.

Aber bei mir... bist du nicht so, nicht wahr? Du nimmst mich doch mit, wenn du gehst und lässt mich nicht bei denen zurück? Ich könnte keine Sith werden, ich will frei sein, wie ein Vogel im Wind. Ich habe dir doch erzählt, dass ich lange allein und frei gelebt habe, ohne jemanden, der irgendetwas über mich zu bestimmen hatte. Ich will mit dir gehen und frei sein. Sag, dass du das auch für mich tust, dass ich dir auch, nicht nur Geld und Macht etwas bedeuten!

Meinte Brianna mit scheinbarer Begeisterung. Wäre sie nicht teilweise recht verschlagen gewesen und hätte kein Talent zum Tarnen und Täuschen entwickelt, hätte sie wohl weder auf Nar Shaddaa noch bei ihrem dunklen Jedi-Meister lange überlebt. Mit Janus durchzubrennen wäre nicht viel besser als in der Zelle zu versauern, doch sie versuchte so zu tun, wie sie sich gefühlt hatte, als sie ihn zum ersten Mal sah. Natürlich bedeutete sie ihm nichts, er konnte weniger emotionale Wärme aufbringen als ein Durabetonpfeiler, doch schließlich ging es ihr darum, die Zweifel bei ihm bezüglich ihrer Motivation auszuräumen und zu verschleiern, was sie wirklich vor hatte. Er sollte erst viel zu spät merken, dass sie ihn nur ausnutzte.

Ihre momentane Verärgerung in Bezug auf Ranik wich weitgehender Emotionslosigkeit als sie vernahm, dass der Adept dessen Dummheit zu seinem Vorteil einzusetzen wusste. Sie nickte bestätigend, er sollte nur machen, Fragen, ob er fähig war, seine Versprechen wahr zu machen, würde sie nicht mehr stellen. Nur... der Warrior war alles andere als dumm, und wenn Janus das nicht rechtzeitig merkte, würde sein Leben ein frühes Ende finden, kalkulierte sie kühl. Hoffentlich hätte er bis dahin seine Aufgabe für sie erledigt. Vielleicht würde sie ihn schon ein bisschen vermissen, aber letztendlich wäre die Galaxis ohne ihn ein besserer Ort, wenn nur ein Teil von dem wahr war, was sie über ihn zu wissen glaubte. Skrupellose Konzerne und ihre ebenso skrupellosen Lenker... für die arme Familie hatte er auch kein Mitleid, wie er sagte, während sich die Weißhaarige für ihre unrühmliche Rolle hierbei schämte und sich schlecht fühlte, erst jetzt mit diesem Manöver begonnen zu haben, und es nicht versucht hatte, um die Zivilisten vor dem Tod zu bewahren. Leider hatte das alles seine gewisse Logik, und es war auch zu schnell gegangen, um viel machen zu können. Der angehende Sith dozierte zwischenzeitlich, dass Cal genauso war wie die tote Familie, schwach und minderwertig, während sie beide viel mehr waren, die höchste Stufe der Evolution, natürliche Herrscher über all die anderen. Er beruhigte sie, dass ihnen beiden gar nichts passieren konnte und sie nicht das gleiche Schicksal erleiden würden wie die anderen.

Ja... du hast recht. Wir überleben, weil wir stark sind, stärker als andere.

Antwortete sie nur knapp, sie hatte Angst, nicht überzeugend zu sein, wenn sie mehr sagte, denn sie fand seine Thesen vom lebensunwürdigen Leben ungeheuerlich. Aus größerer Stärke resultierte nicht mehr Rechte, sondern mehr Pflichten, Verantwortung für die Schwächeren. Jeder hatte ein Recht zu leben, glücklich zu sein und sich seine Träume zu erfüllen, solange er andere nicht beeinträchtigte, das war es, was sie glaubte. Sie beide waren so gegensätzlich, und sie verstand nicht, dass Janus das nicht merkte.

Ein Jedi-Ritter namens Maedhros, ausgesprochen attraktiv für einen Menschen, war mein letzter Meister. Wegen ihm bin ich nach Loronar gekommen, er stammt nämlich von dort. Zumindest an meiner Ausbildung war er leider nicht sehr interessiert.

Erwiderte die sportliche Padawan, als sie nach ihrem Meister gefragt wurde. Sie suggerierte ihm Dinge, die nicht stattgefunden hatten, der Sith durfte ruhig etwas eifersüchtig werden und sich etwas um sie bemühen. Dafür band sie ihm nicht auf die Nase, dass er ein ehemaliger Sith gewesen war, das hielt sie für keine gute Idee. Den Namen konnte sie ihm dagegen ruhig sagen, er war sicherlich nicht lange genug dabei, um ihn noch zu kennen. Janus führte aus, dass er sich um Kestrel bemühen wollte, sie aber nicht zuviel erwarten sollte und drohte, dass auch sie notfalls entbehrlich wäre. Brianna warf ihm finstere Blicke zu, und wusste, er würde keinen Finger für sie rühren. Falls der Plan klappte, musste sie sich selbst was für ihre Freundin einfallen lassen.

Das glaube ich kaum. Euch gehen bald die Jedi aus, daher wirst du meinen Wert mit der Zeit noch besser einschätzen können. Doch wie dem auch sei, da auch ich ein Interesse habe, zu überleben, und wir beides rationale Leute sind, bin ich mir sicher, dass wir uns einig werden.

Entgegnete sie kühl und vernahm wenig später, dass sie den Angriff auf die Basis seine Sorge lassen sollte und sprach von der moralischen Wirkung der Vernichtung eines solchen Stützpunkts. Brianna antwortete ihm spitzzüngig.

Eigentlich halte ich dich für zu klug, um an den Erfolg eines Frontalangriffs aus der guten jahrtausendealten Sith-Taktikkonserve zu glauben. Doch unsere Verhandlungen beziehen sich ja auf eine Information, nicht deren Verwertung, also lassen wir das.

Allzu groß dürfte die propagandistische Wirkung der Vernichtung von ein wenig Ungeziefer an einem erfundenen Standort auch nicht sein. freute sie sich im Stillen.

Janus erklärte sich Briannas unwillkürliches Zusammenzucken bei seiner Berührung mit Angst, doch Angst für Männern brauchte die muskulöse Echani durchaus nicht haben. Dennoch antwortete sie mit sanften Worten.

Nein, das ist es nicht, es ist nur, dass mich lange kein Mann mehr so berührt hat.

...vor allem nicht ohne ihre Erlaubnis, dachte sie sich. Die Nähe dieses ihr doch noch sehr fremden Halb-Echanis war ihr noch ziemlich unangenehm, und sie fühlte sich nicht wohl dabei. Unter normalen Umständen hätte er diese Dreistigkeit mit einer schmerzhaften Demonstration ihrer Wehrhaftigkeit und gegebenfalls Knochenbrüchen bezahlt, doch momentan brauchte sie ihn. Als sie sich schließlich von ihm löste und ihn bat, aufzuhören, blieb er trotzdem viel zu nahe hinter ihr, die Tatsache ignorierend, dass ihre Gesäßmuskeln nicht nur wohlproportioniert waren, sondern auch eine wirkungsvolle Waffe darstellte. Er versprach das Leben von ihnen beiden, Essen und Wasser und fragte sie, ob alles, was er bekäme, ein vages Versprechen sei, und warum sie so widerspenstig war. Allerdings entfernte er sich endlich doch wieder ein wenig, zu Briannas Erleichterung. Er meinte, dass er ihr eigentlich Manieren beibringen sollte, aber darauf verzichtete, der Sache zuliebe. Er versprach, dass sie bekäme, was sie wollte, er jedoch nicht umsonst arbeitete. Er erwartete eine Gegenleistung, was nicht gleich die Basis sein musste. Es war nicht allzu schwierig für die Weißhaarige, sich vorzustellen, was er damit meinte, und innerlich schüttelte sie sich bei dem Gedanken. Er verlangte viel. Sie war sich nicht sicher, ob sie das tun könnte, selbst im Hinblick auf die mögliche Freilassung war es schwer. Aber es konnte eben ein starker Hebel sein. Sie hatte schon lange gedacht, dass er das wollte, und zwingen konnte er sie nicht dazu, er musste wissen, dass sie dafür schon rein körperlich zu stark war. Er ihr Manieren beibringen, dass sie nicht lachte! Dazu kam, dass sich daraus leicht eine interessante Fluchtmöglichkeit oder sonstwie nutzbarer Freiraum ergeben konnte; sie konnte ihn sicherlich leicht überwältigen. Trotzdem ging es ihr ganz klar gegen den Strich. Hoffentlich stellte er sich wenigstens so geschickt an, nicht gleich mit der Tür ins Haus zu fallen, dass sie sich wenigstens versuchen konnte, sich an ihn zu gewöhnen, auch wenn sie sich aus freien Stücken nie darauf einlassen würde. Zumindest hielt sie ihn nicht für ungeschickt in diesen Dingen... sie grinste breit und betrachtete ihn mit vielsagendem Blick.

Dann sei es abgemacht, und hab keine Angst, es ist kein vages Versprechen, ich stehe zu meinem Wort und liefere dir die Informationen. Außerdem bin ich ja dann immer noch hier, bis das Versprechen erfüllt ist, was riskierst du also? Was die Gegenleistung angeht, wird mir mit Sicherheit etwas Angemessenes einfallen, um mich zu bedanken.

Zumindest, falls es vor ihrer Flucht so weit käme, und sie war ja schon dabei, sich nach bestem Wissen einen Basis-Standort für ihn auszudenken. Recht besehen war es ja noch nicht einmal richtig gelogen, sie wusste es ja nicht besser.

Die Sonne brannte immer noch gnadenlos auf sie herunter. Zum Glück war ihr Gesicht ihr noch nicht ausgesetzt, und die Haare reflektierten viel des Lichts. Nur ihre Hände, die konnte sie leider nicht schützen, und sie fürchtete, dass sie schon bald einen Sonnenbrand haben würde. Genauso, wie weder Haare noch Kleidung die Strahlung vollständig abhalten konnten...

Wüste, beim Sith-Tempel - Kira im Schatten, Janus und Brianna, gefesselt am Pfahl
 
Wüste, beim Sith-Tempel - Kira im Schatten, Janus und Brianna, gefesselt am Pfahl

Trotz der Tatsache, dass die brennende Sonne und die Hitze Janus überhaupt nicht behagten, genoss er dieses kleine Spielchen mit Brianna. Es war ungemein erfrischend, geradezu befriedigend, und all die Mühen wert. Auf gewisse Weise musste er Kira sogar dankbar sein, stellte Janus amüsiert fest. Wäre seine Meisterin nicht so kurzsichtig gewesen, ihn mit dieser Aufgabe zu betrauen, hätte er vermutlich länger auf seine Chance warten müssen. Aber so konnte er die gegebenen Umstände optimal nutzen und den größten Vorteil daraus ziehen, ohne das es irgendjemand mitbekam. Der Adept bezweifelte, dass Brianna auch nur ansatzweise verstand, wie nützlich sie für ihn war, von...anderen Faktoren einmal abgesehen. Nein, sie war etwas Besonderes...und schon bald würde ihr ihre neue Rolle gefallen.

Der Graf bezweifelte nicht, dass man jeden in dieser Galaxis korrumpieren konnte. Manche mochten vielleicht länger widerstehen und einen höheren Einsatz erfordern, aber im Grunde waren alle Lebewesen gleich in ihrem Bestreben nach Macht und der Erfüllung ihrer Wünsche. Genau so verhielt es sich auch mit seiner Jedi. Natürlich wehrte sie sich gegen diese Wahrheit, aber Janus würde ihr nur zu gerne die Augen öffnen. Und wenn sie erst einmal von dem süßem Gift gekostet hatte, so folgte augenblicklich das Verlangen nach mehr. Die Fassade würde bröckeln, und schlussendlich würde er die Echani nach seinen Vorstellungen geformt haben. Es würde ihr bestimmt gefallen. Jetzt musste er nur noch die letzten Reste von Skrupel und Widerstand in ihr beseitigen. Für ihn doch wohl ein leichtes Unterfangen...

Wenn er hier Erfolg hatte-und Janus zweifelte nicht daran, das er Erfolg haben würde-stand das Tor zu seinem nahezu unbegrenzten Aufstieg weit offen. Ob die Padawan überhaupt ahnte, wie froh er war, das sie zu den Gefangenen zählte und nicht irgendeine andere Jedi ? Wohl kaum. Sie war leicht zu beeinflussen, so dickköpfig sie auch sein mochte. Subtil und Schritt für Schritt hatte Janus sie dahin gebracht, wo er die Echani haben wollte. Und sie war nicht die einzigste Spielfigur in seinen Spiel um die Macht, obgleich sie natürlich ein wertvolleres Exemplar war als die gewöhnlichen und entbehrlichen Bauern, die er sonst einsetzte.

Einen ersten großen Schritt hatte die junge Frau bereits getan, als sie ihren Hass auf Kira zugab, sie leiden sehen wollte und nach Rache verlangte. Perfekt. Wut und Zorn, auf das richtige Ziel gelenkt. Janus würde den Eindruck erwecken, dass sie nur durch ihn diese Genugtuung bekommen würde. Das würde Brianna noch mehr an ihn binden und sie noch abhängiger machen.


"Es ist gut, das du dir diese Emontionen eingestehst, Brianna. Rache ist eine noble Empfindung...und eine mächtige noch dazu. Nutz diese Gefühle. Lass sie dich stärken und dich von ihnen durchströmen. Die Jedi wollten dich in eine leere Puppe ohne Empfindungen verwandeln, aber ich sage dir, lebe diese Gefühle ! Mit meiner Hilfe wirst du deine Rache bekommen...und noch viel mehr. Mehr, als du dir jemals erträumt hast."

Lockte er mit schmeichelnder, eindringlicher Stimme. Brianna würde rasch erkennen, dass sie ohne ihn Kira niemals etwas antun konnte...und dies würde seinen Wert in ihren Augen beträchtlich erhöhen. Sie würde sich an ihn und seine Einflüsterungen gewöhnen und ihnen letzten Endes erliegen. Wie hieß es so schön ? Alle bösen Taten wurden einmal aus einem guten Grund begangen. Wahr und falsch zugleich. Für andere mochte dies zutreffen, aber nicht für Janus. Seine Taten waren von Anfang an nur von seinem Willen bestimmt worden, nicht von irgendwelchen lächerlichen Moralvorstellungen.

Brianna kam nun auf seine Antwort bezüglich des Sith-Kodex zu sprechen, und ihre Antwort stellte Janus zufrieden. Sie lernte, und dies war eine der wenigen wahren Aussagen seines Lebens gewesen. Und ihr Grinsen führte unwillkürlich zu der exakt selben Regung auf seinem Gesicht. Ein Fortschritt.


"Richtig. Die, die sich auf die Güte ihrer Mitmenschen verlassen, werden betrogen und bleiben zurück. Die Sith sind ein Werkzeug, nichts weiter. Ein mächtiges Werkzeug zwar, aber dennoch nur ein Werkzeug. Das mag vielleicht für den ein oder anderen idealistischen Weltverbesserer hart klingen, aber wie du gesagt hast, es ist vernüftig und damit gerechtfertigt. Alles, was dir nützt, ist gerecht, verstehst du ? Lass dich niemals von irgendwelchen Ideen, Vorschriften oder gar Moral aufhalten. Es gibt keine Moral. Sie ist nur eine Illusion derer, die zu schwach für das Überleben sind."

Erklärte er gönnerhaft, wie ein Lehrer einem Kind etwas erklärte, dass noch jung und naiv war. Der Vergleich hinkte nicht, wie Briannas nächste Worte bewiesen. Geradezu betörend unschuldig fragte die Echani, ob es bei ihr nicht anders sei, und ob er sie mitnehmen würde, wenn er den Sith den Rücken zukkehren wurde. Sie wollte keine Sith werden, sondern frei sein, wie sie es früher gewesen war. Zusammen mit ihm wollte sie frei sein, und sie verlangte, dass der ihr sagen sollte, dass er dies für sie tat und sie ihm etwas bedeuten würde, nicht nur Geld und Macht. Janus musste schmunzeln und sah die Echani beinah liebevoll an. So jung und naiv...aber es sollte interessant werden. Brianna würde eine nützliche Verbündete abgeben und sich noch als nützlich erweisen. Es würde ihm Spaß machen, ihr diese kindliche Unschuld auszutreiben und sie nach seinem Willen zu formen. Warum also nicht ? Sie war schön, jung,...er fand bestimmt das Richtige für sie.

"Aber natürlich, Brianna. Ich habe alles, was ich bis jetzt getan habe, nur für dich getan. Du bedeutest mir sehr viel, und wenn ich diese Sith endlich hinter mir lassen kann, wirst du mir mir kommen und zusammen mit mir herrschen. Wir werden alles nach unseren Vorstellungen formen."

Bestätigte er freundlich. Nun, es würde wohl eher darauf hinauslaufen, dass er herrschen und sie lediglich Nr. 2 sein würde, aber das musste Brianna ja nicht schon wissen. Überraschungen waren doch etwas wunderbares, dachte der Sith sardonisch.

"Wolltest du nicht schon immer herrschen, Brianna ? Wolltest du nie die Macht über Leben und Tod in deinen Hände halten ? Ich kann sie dir geben...über ein Dorf,eine Stadt, eine ganze "Welt"...was immer du willst. Du wirst dir all deine Wünsche und Träume erfüllen können."

Versprach er vollmundig. Es war nicht übertrieben...die Alani Corporation verfügte über schier unbegrenzte Geldmittel und großen politischen Einfluss. Mehrere dünn besiedelte Welten im Äußeren Rand wurden von ihr zumindest indirekt kontrolliert, und auf Taris selbst wagte es niemand, sich seinen Zorn zuzuziehen. Irgendetwas abgelegenes, unwichtiges würde sich bestimmt für Brianna finden lassen. Dann konnte sie sich ganz der Illusion hingeben, Herrscherin zu sein, auch wenn Janus sie stets in seiner Nähe und an der kurzen Leine halten würde.

Offenbar hatten auch seine Worte bezüglich Cal und dieser Familie gewirkt, denn Brianna gab zu, dass er recht hatte und sie überleben, weil sie stärker waren als die anderen. Ah, eine wunderbar gelehrige Schülerin...


"Gut, das du es erkannt hast. Unsere Stärke gibt uns das Recht zu Herrschen, und ihre Schwäche zwingt sie, uns zu dienen. Ein sehr angenehmer Zustand, wenn du mich fragst."

Antwortete er arrogant. So war es schon immer gewesen...und so würde es auch immer bleiben. Manche Dinge änderten sich nie. Leider trübten die nächsten Worte der Echani seine Freude etwas, und ein nagender Stachel aus Eifersucht begann, sich in ihm zu bilden. Ausgesprochen attraktiv für einen Menschen...war mehr an ihr interessiert als an ihrer Ausbildung...Maedhros. Hm. Stumm fügte Janus den Namen seiner imagnären Liste zu beseitigender Personen hinzu. Oh, er konnte sich durchaus vorstellen, was geschehen war, und er brodelte innerlich. Wenn er diesen Jedi jemals in die Finger kriegen würde...

"Ein Jammer, dass ich ihn nicht treffen konnte...ich hätte ihm zu gerne erklärt, wie wichtig eine gute Ausbildung ist."

Knurrte er trocken, aber mit kaum zu überhörender Wut in der Stimme. Er mochte es einfach nicht, wenn andere das wollten, das ihm gehörte. Ihm. Ihm ganz allein. Mittlerweile hatte Brianna ebenso wütend auf ihre...Freundin Kestrel hingewiesen, und dazu noch etwas geäußert, dass Janus lachen ließ.

"Deinen Wert besser einschätzen ? Brianna, Brianna...dein Wert für mich lässt sich wohl kaum noch erhöhen. Wir werden sicher eine...passende Lösung für dieses kleine Problem finden."

Ja, und zwar indem er dafür sorgte, dass diese elende Ritterin möglichst bald die Radieschen von unten sah, vollendete er den Satz gedanklich. Aber darum würde er sich später kümmern. Momentan war einzig und allein Brianna von Interesse. Besagte Jedi erkärte nun frech, dass sie ihn eigentlich für zu klug hielt, um an den Erfolg eines Frontalangriffes zu glauben. Doch ihre Verhandlungen-eine recht höfliche Umschreibung-bezogen sich ja schließlich nur auf die Information selbst, nicht ihre Verwertung. Janus lächelte geheimnissvoll.

"Oh, glaub mir, am Erfolg eines solchen Angriffs lässt sich nur schwer zweifeln. Zwar werden tragischerweise auf beiden Seiten viele Opfer zu beklagen sein, aber schlussendlich werden die Sith siegen. Und während diese kleingeistigen Narren damit beschäftigt sind, ihre Wunden zu lecken und ihren Triumph zu feiern, werden wir zuschlagen. Jedi und Sith sind entbehrlich, Brianna, abgesehen davon, dass beide höchst unsympathisch sind. Ohne sie wird die Galaxis endlich viel...geordneter sein."

Das war zumindest nicht gelogen. Janus interessierte sich wenig für die Sith und ihre Lehren, ihm ging es einzig und allein um Macht. Wenn er dazu eine Zeit lang den braven Adepten spielen musste, dann war das zwar unangenehm, aber notwendig. Schon bald würde er diese Spielchen nicht mehr nötig haben. Aber seine Aufmerksamkeit wurde rasch wieder abgelenkt, als Brianna wieder sprach. Janus musste zugeben, dass sie eine recht große Ablenkung für ihn darstellte, aber was sollte schon groß passieren ? Ein wenig amüsieren durfte er sich angesichts der ganzen Arbeit ja wohl noch. Die Echani erklärte sanft, dass sie nicht aus Angst zusammengezuckt war, sondern weil sie lange kein Mann mehr so berührt hatte. Ah, wunderbar. Wenn sie keine Angst vor ihm hatte, würde es ihr leichter fallen, sich an ihn zu gewöhnen und ihn zu akzeptieren, ihre Rolle in diesem Spiel zu akzeptieren. Beinah träumerisch legte Janus den Kopf schief und lächelte sein neustes Schmuckstück an, einen halb amüsierten, halb ernsten Ausdruck in den Augen.

"Wir werden schon bald viel mehr Zeit für einander haben, meine liebe Brianna...und glaub mir, es wird dir gefallen, mein zu sein. Wir werden jede Freude mit einader teilen und uns nie trennen...und zusammen werden wir herrschen und all diese kleinen, unbedeutenden Dinge hinter uns lassen."

Versprach er zufrieden. Ja, die Echani würde ein wunderbares Spielzeug abgeben und schon bald ein wenig...Abwechslung in die öde Arbeit hier bringen. Und wenn er sie erstmal besaß, würde sie sich nie mehr von ihm lösen können...und wollen. Wie hatte jemand noch gleich zu ihm gesagt, als er vor ein paar Jahren ein ähnlich widerpenstiges Exemplar...gezähmt hatte ? Er war nicht ungeschickt in diesen Dingen...und bekanntlich brauchte jeder mächtige Mann eine kleine Schwäche. Andere mochten Spice oder Alkohol konsumieren, ihn hingegen interessierten bestenfalls lebendige "Genussmittel". Das breite Grinsen und der Blick, den ihm Padawan zuwarf, zeigte ihm zu seiner nicht geringen Zufriedenheit, dass sie verstanden hatte. Wunderbar. Zu naiv wäre sie ihm bestimmt lästig geworden...aber so war perfekt.

Auch die nächsten Worte der gefesselten Jedi trugen dazu bei, seine gute Laune zu verbessern. Es war abgemacht, und er sollte keine Angst haben, sie würde ihr Versprechen einhalten. Außerdem würde sie ohnehin hier bleiben, er riskierte also nichts. Und natürlich würde ihr etwas Angemessenes als Gegenenleistung einfallen...
Der Graf betrachtete sie einen Augenblick lang, dann lächelte er erneut. Alles verlief so, wie er es geplant hatte...und die Echani hatte sich für ihre Kooperation ein wenig mehr Rücksichtnahme verdient.


"Es freut mich, dass du die Wahrheit einsiehst, Brianna...ich muss zugeben, dass ich eine Weile befürchtet habe, die Jedi hätten dich bereits zu sehr indoktriniert. Aber du hast bewiesen, dass du meine Aufmerksamkeit wert bist...und mehr als das."

Janus beugte sich in einer eleganten Bewegung nach vorn und flüsterte ihr ins Ohr, während seine Nasenspitze mehr zufällig als gewollt über ihre Haut strich. Ja, sie war die Mühen wert gewesen.

"Lass dir Zeit. Denk darüber nach, und warte, bist du dich dafür bereit fühlst...ich bin ein geduldiger Mensch. Ein gütiger. Wenn wir endlich zusammen sein werden, soll es freiwillig geschehen. Aber warte nicht für immer. Ich wäre untröstlich, wenn dir etwas zustoßen sollte..."

Murmelte er beinah rücksichtsvoll, eine versteckte Drohung eingearbeitet. Sollte sie versuchen, ihn hereinzulegen oder ihn ewig zu vertrösten...Damit löste er sich wieder von ihr-bedauernd, wie er feststellen musste-und nahm wieder einen geringen, aber nicht allzu aufdringlichen Abstand ein. Es wurde Zeit für eine Belohnung. Ihm war klar, dass die Echani durstig sein musste, kein Wunder bei dieser Hitze, die auch Janus plagte und ihm Schweißperlen auf die Stirn zauberte, während sein Kreislauf zwar noch nicht schlappmachte, aber doch nicht mehr auf der Spitze seines Wirkens war. Wenn das hier wirklich bis zum Abend weitergehen sollte...Nein, würde es nicht, und wenn er Kira irgendwie überzeugen konnte, das ganze zu beenden, würde er es tun. Aber noch war seine Meisterin vermutlich nicht zufriedengestellt.

"Du bist durstig, nicht wahr ? Kein Wunder bei dieser Hitze. Ich werde sehen, dass ich Kira dazu bringen kann, aufzuhören...aber bis dahin..."

Janus nahm einen dünnen Behälter von seinem Gürtel. Er stammte aus der imperialen Fähre, mit der sie geflogen waren, und Janus hatte die Essens-und Trinkvorräte nur zu gut kennengelernt, als er für Kira den Butler hatte spielen müssen. Aber nun würde es sich noch als nützlich erweisen, so hatte er genügend Nahrung und Wasser, dass er Brianna und ihrer Freundin geben konnte, und niemand würde das Fehlen einiger Dinge dort bemerken. Ausgezeichnet. Mit einer fließenden Handbewegung ließ Janus den geöffneten Behälter zu der Jedi schweben, wobei er sich mehr anstrengen musste als sonst. Elende Hitze. Verstohlen warf er einen Blick in Richtung seiner Meisterin, aber auf diese Entfernung und angesichts der ungünstigen Lichtverhältnisse würde sie wohl kaum etwas so kleines wie den zylinderförmigen Behälter erkennen können, davon abgesehen, dass Brianna ihr ohnehin den Rücken zugewandt hatte und er sich rasch in eine günstige Position gebracht hatte.

"Trink. Wenn Kira ihr Spielchen noch lange weiter spielen will, wirst du das Wasser brauchen...bekanntlich verdurstet der Mensch rascher und qualvoller, als er verhungert. Betrachte es als eine kleine Geste meiner Wertschätzung."

Entspannt verlagerte Janus das Gewicht von einem Fuß auf den anderen und versuchte, die Hitze und die Sonnenstrahlung vorerst auszublenden, auch wenn es ihm mit jedem Augenblick schwerer fiel. Vielleicht sollte er seinen nächsten Feriensitz nach Hoth verlagern, dachter in einem Anflug von grimmigen Humor.

Wüste, beim Sith-Tempel - Kira im Schatten, Janus und Brianna, gefesselt am Pfahl
 
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