Alter Sithtempel - Kerkergänge - Janus, Kira - Cal, Brianna
Totale Verteidigung also. Dies stand in völligem Gegensatz zu der Strategie, die Brianna den längsten Teil des Kampfes soweit befolgt hatte: Offensive, die erste zu sein, die angriff. Diejenige zu sein, die ihre schlechte Ausgangsposition, zwei gegen einen, durch frühzeitige Treffer auszugleichen versuchte... und darin erfolgreich war. Den ersten Schlag zu führen, das widersprach aus der Sicht von vielen der Philosophie der Kampfkunst, doch die Weißhaarige war anderer Meinung. Entscheidend war doch, von wem die Aggression ausging. Wenn man einer Spezies angehörte, deren Kampfinstinkte sich über Jahrtausende derart hoch entwickelt hatten, deren Gehirne wie Computer blitzschnell die nächsten Aktionen ihrer Gegner voraus"berechnen" konnten, dann war es relativ natürlich, diesem beim Angriff zuvorzukommen und dessen Pläne gar nicht erst Gestalt annehmen zu lassen. Nein, sie stritt gar nicht ab, dass sie Spaß am Kämpfen hatte und wusste, dass sie bisweilen auch ganz schön aggressiv auftrat, doch der Kampf lag in der Natur der Echani, und ganz sicher suchte sie keinen Kampf, um jemanden zu verprügeln oder sowas. Wenn eine Echani wie sie den Kampf suchte, dann üblicherweise aus anderen Gründen und in beiderseitigem Einverständnis. Sei es, um sich mit jemanden anders zu messen, zu trainieren, jemanden besser kennen und verstehen zu lernen. Künstlerische Darbietungen oder einfache Unterhaltung, vieles war denkbar. Es konnte sogar eine Liebeserklärung sein, oder in einer enden.
Doch dies war etwas anderes, ein Kampf auf Leben und Tod. Die meisten Echani erlebten niemals einen solchen, für Brianna hingegen war es die Regel, und alles andere die Ausnahme. Die Echani-Kämpferin hatte ihn nicht gewollt, ihn aber auch nicht vermeiden können, und hätte ihn am Liebsten beendet. Die einzigen Wege hierzu waren ihre Kontrahenten entweder niederzuschlagen oder zu töten, wenn sie weglief hätte sie Cal aufgeben müssen und wäre doch nur auf Ranik, denn ohne Kestrel würde sie nirgendwohin gehen. Hilfe zu holen war keine Option mehr, der Sith würde ihre Freundin wahrscheinlich töten. Ohne ihre Freundin hätte sie nicht gewusst, was sie in der Galaxis noch anfangen könnte. Sie hatte ihr in ihren schwärzesten Stunden, als der Tod wie eine Erleichterung schien, und an all den Tagen, an denen sie hier im Kerker am Verzweifeln war, beigestanden. Es würde ihr das Herz brechen, sie tot zu wissen. Deshalb würden sie alle entkommen, oder niemand, solange es diese Option gab.
Doch dazu musste sie diesen Kampf schnell beenden, anstatt sich einzuigeln und ihn so zu verlängern. Leider hatte sie keine andere Wahl. Sie hatte zwei Treffer von Janus am Hinterkopf eingesteckt und stand noch, wozu zweifellos nicht viele andere in der Lage wären, doch ihr Kopf dröhnte, ihr war immer noch ziemlich schummrig und sie spürte das Blut ihren Nacken hinunterlaufen. Sie wusste, dass er und Kira zu ihr gesprochen hatten, als sie am Boden lag, aber nicht, was sie sagten, zuletzt irgendwas über ihr Haar, glaubte sie.
"Mein seidiges Haar wird immer besser aussehen als deine pechschwarze Tolle, so schlimm kann es gar nicht werden!"
Fauchte sie zurück, eine Antwort auf Verdacht. Woran sie sich hingegen erinnerte, waren die Worte des Adepten, bevor sie auf den Trick seiner Meisterin hereingefallen war. Er hing immer noch seinen Allmachtsphantasien nach, und drohte damit, ihre Großmutter und alle anderen zu töten, die ihr etwas bedeuteten oder die ihr bei etwas halfen. Ihm schien immer noch nicht klar zu sein, wie kurz diese Liste war. Sie umfasste, wenn man den Kreis enger zog, nur einen Namen - und ob Kestrel weiterlebte oder starb, lag nicht in Janus' Hand. Sie hätte gerne gesagt, ihre Großmutter bedeutete ihr was. doch sie wusste es nicht. Brianna stellte sich vor, dass es sich wie eine halbe Mutter anfühlte, doch es gab kein solches Gefühl in ihr. Sie hatte sie nie gekannt, und auch keine anderen Verwandten.
"Wenn du meine Großmutter findest, gib mir bitte Bescheid, ich möchte sie gerne kennenlernen."
Sagte sie ihm ungerührt und fand, dass das genug Antwort für die verrückten Phantasien war, die er geäußert hatte. Was Brianna erstaunte war, dass die Sith bisher kein Kapital aus ihrer momentanen Schwäche schlugen. Beide hielten sich zurück und gaben der Padawan so genügend Zeit, sich zu erholen. Der Echani nannte nun die Leichtigkeit, mit der sie ihn, kaum dass sie wieder stand, zu Boden geworfen hatten, beeindruckend, um gleich spöttisch anzufügen, dass sie verlieren würde, wenn das schon alles sei. Der Padawan blieb ob der absurden Behauptung nur ein müdes Lächeln. Sie wussten beide, dass er von ihrer Kraft und Geschicklichkeit nur träumen konnte. Was dann kam, steckte sie jedoch nicht so leicht weg. Er meinte, dass verlieren für sie als Straßenkind eh Normalität sei. Auf eine gewisse Weise, fand sie, mochte er sogar recht haben, und das machte sie traurig. Wenn man als Waisenkind auf den Straßen von Nar Shaddaa landete, konnte man schon sagen, dass man eine Verliererin war, doch einen Kampf auf dem Hutt-Mond zu verlieren, bedeutete, dass man versklavt oder tot war, und natürlich war das nie passiert. Allein die Unterstellung machte sie wütend. Der Sith fragte, ob ihre Eltern ihr nichts anderes beigebracht hätten, und korrigierte sich, nannte sie nichtskönnende Kreaturen vom unteren Rand der Gesellschaft. Dass er ihre Eltern beleidigte, war eindeutig zu viel! Auf Vater und Mutter ließ sie nichts kommen! Obwohl Brianna schon innerlich vor Wut kochte, setzte Janus noch eins drauf, fragte, wie sie auf diese Weise so lange überlebt habe und unterstellte, ihren hübschen Körper für gewisse zweifelhafte Dinge zur Verfügung gestellt zu haben. Mehr als nur ein paar hatten solche Dinge damals gegen ihren Willen versucht, alle hatten es schnell bereut, und es war absolut nichts, was sich für Scherze oder Hänseleien eignete!
"ES REICHT!"
Schrie sie ihn an. Aus dem Nichts machte sie einen Schritt nach vorne und schleuderte den hinteren Arm durch die Hüfte nach vorne in sein Gesicht. Sie verpasste ihm rechts ein blaues Auge und eine Platzwunde an der Braue. Die Wucht des Schlages war so gewaltig, dass ihr Gegenüber mehrere Schritte zurück stolperte und trotzdem beinahe zu Boden ging. Brianna hielt inne, ohne nachzusetzen. Wenn sie jetzt so weitermachte, fiel sie in das gleiche Muster wie vorhin. Sie würde nicht zweimal denselben Fehler machen, sie musste ruhig bleiben, zumindest einigermaßen.
"Meine Eltern waren wohlhabende Händler, und meine Mutter hat in ihrer Jugend viele Preise und Turniersiege mit ihrer Kampfkunst! Außerdem hast du keine Ahnung, wie es auf Nar Shaddaa zugeht. Wenn du dort verlierst, bist du so gut wie erledigt. Du magst ja ein guter Kämpfer sein, von der sportlichen Seite, aber Selbstverteidigung, tatsächlich in einem Kampf auf Leben oder Tod bestehen können, ist etwas völlig anderes als das Training in einem Verein oder in einer Sportschule. Deswegen hast du keine Chance gegen mich. Du bist mir weder körperlich gewachsen, noch bist du vertraut in dem, was du gerade tust."
Dozierte sie, schnell und mit hörbarem Ärger in der Stimme. Als die Echani-Sportlerin meinte, dass sich hinter ihrem Rücken etwas rührte, drehte sie sich ruckartig mit einem Zischen um und funkelte sie böse an. Kira grinste jedoch nur. Ihr konnte man absolut nicht nachsagen, dass sie nicht mit allen Mitteln kämpfte, die ihr zur Verfügung standen. Die Sith spottete, dass es doch witzig gewesen sei, sie eine gute Schauspielerin sei und sie ihr Gesicht hätte sehen sollen. Das Schlimme war, dass sie recht hatte. Die Apprentice war wirklich ungeheuer überzeugend gewesen, obwohl Brianna so etwas halb erwartet hatte, glaubte sie am Ende an die Echtheit der geschauspielerten Wehen. Aber niemals würde sie ihr ins Gesicht sagen, dass sie gut war, sie ärgerte sich zu sehr darüber, um das zuzugeben, und griff ohne ein weiteres Wort an.
Die Padawan vollführte einen hohen kreisbogenförmigen Fußtritt, der auf Kiras Schläfe gezielt war, doch diese duckte sich darunter hinweg, und traf sie im Nachsetzen mit der Faust an der Schulter, bevor sie sich wieder zurückzog. Schlussendlich lief es doch wieder so wie üblich, Brianna griff als erste an, doch sie war auf der Hut und riskierte nichts. Die Verteidigung hatte absoluten Vorrang. Das bedeutete auch, dass sie sich beruhigen musste, mit kühlen Kopf kämpfte sich nun einmal am besten.
"Hoffentlich lachst du auch dann noch, wenn ich dich wirklich am Bauch treffe und ich dir dann nicht mehr glaube."
Entgegnete sie in eisigem Ton. Der Kampf ging weiter, doch die Weißhaarige musste sich nicht allzusehr verteidigen. Die Angriffe der Apprentice waren zu langsam, um sie groß zu gefährden, und Briannas Konter zu stark, so dass ihre Gegnerin nach und nach immer weiter zurückgedrängt wurde. Sie selbst war auch erschöpft und angeschlagen, durch die lange Gefangenschaft hatte sie längst nicht mehr die Reserven, über die sie normalerweise verfügte, aber sie bekam genügend Zeit, die Treffer, die sie kassiert hatte, zu verdauen. Janus hatte sie inzwischen so viel Respekt eingeflößt, dass er nicht mehr wagte, sich ihr zu nähern, und Kira war durch die Schwangerschaft inzwischen so gehandicapt, dass sie der Echani nach dem langen Kampf, den sie bereits hinter sich hatten, kaum noch gefährlich werden konnte. Es ging eine kurze Weile so, Brianna wurde mit der Zeit mangels schlagkräftiger Gegenwehr immer offensiver, und als die Sith dem letzten Schlag einer Kombination aus Faustschlägen und Tritten, einem Fauststoß gegen die kurzen Rippen auswich, knickte ihr Bein ein und sie ging zu Boden.
Die junge Echani war zuerst ebenso überrascht wie die Sith, die sich eilends auf allen vieren - eher dreien - rücklings davon machte. Sie beschäftigte die Schwarzhaarige mit einigen halbherzigen Tritten, denen sie ausweichen musste, hatte es aber nicht so eilig, denn sie sah, was Kira wohl gerade nicht realisierte: ihr Weg endete bald an einer Wand. Es war vorbei, die Schwangere konnte sich kaum mehr aus ihrer Lage winden und Brianna bezweifelte auch, dass sie noch irgendetwas in der Macht unternehmen konnte, dem sie nicht zuvorkommen würde. Die andere Frau schien ähnlich darüber zu denken. Sie wirkte ängstlich, so wie sie mit dem Rücken an der Wand lehnte, und rief ihren Schüler zu sich. Danach wandte sie sich mit einem falschen Lächeln an die Padawan, bot ihr ein Ende des Streits an und berief sich auf ihr Abkommen, das zu erfüllen sie noch nicht die Gelegenheit gehabt hätte. Wäre die Situation nicht so todernst gewesen, hätte Brianna vermutlich laut aufgelacht, so lächerlich und verzweifelt hörte sie sich an. Falls sie Zeit gewinnen wollte, war das Spielchen nutzlos, die Echani war bereit, all dies mit einem letzten Schlag oder Tritt zu beenden. Dass die Sith immer noch glaubte, sie würde sie trotz der Schwangerschaft töten, war schon beinahe traurig, denn niemals hätte Brianna den Zwillingen Schaden zufügen könnte, unabhängig davon, was vermutlich passierte, wenn Ranik davon erführe. Das war eine dumme Sache für sich, aber keine, an der sie irgendetwas ändern konnte.
"Natürlich werden wir ihn beenden, ich werde nur sicherstellen, dass du mir nicht nachläufst."
Meinte sie süffisant und mit einem Seitenblick auf das verletzte Bein.
"Du hast mir doch ohnehin geholfen. Ohne dein Lichtschwert und die Stärkung, die du mir zukommen hast lassen, wäre das alles nicht möglich gewesen. Schade nur, dass du es so gemacht hast, anstatt uns gemeinsam etwas überlegen zu lassen, denn auf diese Weise befürchte ich, dass Ranik mit dir noch ein paar Wörtchen wechseln wird. Das ändert nichts daran, dass ich mein Wort halten werde. Ich werde ihm nichts sagen, falls ich entkomme, und es tut mir ehrlich leid, dass ich dir beim Standort der Jedi-Basis nicht weiterhelfen kann."
Fuhr sie fort, und genau in diesem Moment geschah es. Sie hörte die Stimme ihrer Meisterin in ihrem Kopf, so klar und deutlich, als ab sie neben ihr stünde.
"Kestrel."
Hauchte sie. Ihre Meisterin war in Not und brauchte sie! Sie musste das alles beenden, so schnell es ging. Am liebsten hätte sie die Macht zu Hilfe gerufen, die Geschwindigkeit zu benutzen, aber das konnte sie nicht und es würde auch nicht einfach so passieren, jetzt, wo sie sie am dringendsten brauchte. Ohne Kestrel gab es keine Flucht, und falls sie zu spät käme und allein fliehen müsste, für was? Wen hatte sie sonst noch in der Galaxis? Ihr alter Meister hatte sie einmal gerettet, doch dieses Mal im Stich gelassen, genau wie alle anderen Jedi. Die Republik hatte sie ebenfalls im Stich gelassen. Wäre die Flotte damals wie versprochen erschienen, wären sie auf Loronar niemals in Gefangenschaft geraten! Wen hatte sie sonst, dem sie vertrauen konnte? Wer konnte ihr sonst die Wege der Macht nahebringen, die ihr doch so schwer fielen, zu begreifen. Und wer würde bei ihr sein, wenn sie einsam und unglücklich war? Sie wusste die Antwort, und sie fühlte sich wie ein Eisblock um ihr Herz an. Sie würde ihre Freundin nicht im Stich lassen. Sie würde den Kampf gewinnen, jetzt. Jetzt oder nie.
"Ich habe keine Zeit mehr für dich, Weib! Meinetwegen nennst du vor lauter Dankbarkeit ein Kind nach mir!"
Herrschte sie die Apprentice zu ihren Füßen an, dann ging sie einen schnellen Schritt nach vorne und schlug mit der Faust nach ihrem Kinn. Kira blockte den Schlag mit Mühe und bekam ihren eigenen Unterarm mangels Schwung an die Stirn. Der Gegenangriff endete darin, dass Brianna den linken Ellenbogen mit einer diagonal nach unten geschlagenen Schwerthand verletzte, was die Verteidigerin mit nur einem funktionsfähigen Arm zurückließ. Es war wirklich vorbei, und Brianna dachte an Janus. Er mochte feige sein, doch hier konnte er nicht einfach abwarten, dass wusste sie. Ihm war sicherlich klar, dass Kira den Kampf überleben würde und hatte zu fürchten, was ihm blühte, wenn er ihr nicht half. Die Echani glaubte, ihn kommen zu hören, und sie hob ihr linkes Bein, wie um seine Meisterin mit einem geraden Fußstoß nach vorne matt zu setzen. Das hatte sie jedoch niemals geplant. Stattdessen drehte sie ihren Kopf, um den Adepten sehen zu können, und katapultierte gleichzeitig ihr Bein nach hinten. Der Angriff kam völlig unvorhersehbar und landete hart an seinem Kinn. Das Momentum des Tritts warf ihn zurück und ließ ihn mit dem Hinterkopf auf den Boden krachen. Er war bewusstlos.
"Tut mir leid, Janus."
Sagte die Echani währenddessen, allerdings nicht ohne ein leichtes Grinsen auf den Lippen, durch die Freude über einen geglückten Coup. Kira blieb nicht viel länger bei Bewusstsein.
"Du weißt doch, dass ich keine werdende Mutter töten kann!"
Zischte sie, und noch während sie ihr Bein wieder anzog, schlug sie zuerst mit links und dann rechts nach dem Kopf der verbleibenden Gegnerin. Die Rechte kam durch und traf sie mitten auf die Stirn, woraufhin ihr Hinterkopf an der Wand aufschlug.
Es war vorbei. Brianna sah sich ungläubig um. Sie hatte sie tatsächlich besiegt... alle beide! Sie konnte sich noch gar nicht freuen, alles kam ihr zu unwirklich vor, und sie hatte auch gar keine Zeit dazu. Sie musste Kestrel helfen! Hektisch schnappte sie sich Cal und die Sachen, legte sich den Padawan trotz der Erschöpfung wie eine Puppe über die athletische Schulter und rannte los, was sie vorhin in der Zelle noch für "schwierig" befunden hatte, doch das war die wundersame Wirkung des Adrenalins. Keine Zeit zu verlieren!
Schnell erreichte sie eine Kreuzung, und es war Kiras "Tempelführungen" zu verdanken, dass sie sich in diesen Gängen auskannte. Zu ihrer Linken befand sich der Ausgang. In der Mitte, der Hangar, wo sich mindestens ein funktionstüchtiger Speeder befand, rechts, dorthin hatte es sie noch nie verschlagen. Der rechte Gang wirkte irgendwie kalt und dunkel, aber irgendwoher wusste sie, dass ihre Freundin sich genau in dieser Richtung befand.
Der Weg wurde kälter und dunkler, als sie ihn entlangeilte, und Brianna wusste, dass es nicht mit Temperatur oder Helligkeit zu tun hatte. Sie war auf dem Weg ins Herzstück des Tempels, und obendrein wohl geradezu auf dem Weg zu Ranik. Was konnte sie gegen ihn ausrichten? Hoffentlich ging es Kestrel noch gut genug, dass ihre Unterstützung ihr überhaupt noch nutzen würde. Was wenn... nein. Das war ein dummer Gedanke. Ihre Meisterin war am Leben, das wusste sie, aber nicht, woher dieses Wissen stammte.
Als sie Kestrel erreichte, war die Padawan ziemlich verblüfft. Ein Teil des Raumes vor ihr war eingestürzt - oder der Warrior hatte ihn einstürzen lassen. Die Jedi-Ritterin lag vor ihr am Boden, ein Bein unter einem Stein eingeklemmt, und von Ranik war nichts zu sehen. Ihre Freundin war indes am Leben und bei Bewusstsein. Briannas Herz machte einen Luftsprung. Sie war sich fast sicher, dass der stärkste der drei Sith irgendwo hinter der Einsturzstelle war... vielleicht sogar tot und unter den Steinmassen begraben. Nein, nicht tot, irgendwie fühlte sie es, aber er stand nicht mehr zwischen ihnen und der Freiheit. Das hätte sie sich bis eben nicht einmal erträumen lassen. Was hinderte sie jetzt noch an der Flucht?
"Kestrel! Ich fasse es nicht! Komm, steh auf, wir müssen weg hier! Wo ist Ranik?"
Stieß sie erleichtert aus und ergriff die Hand ihrer Gefährtin.
"Los!"
Alter Sithtempel - Saal der Sith-Lords - Cal (bewusstlos), Kestrel, Brianna