Korriban (Horuset-System)

Korriban ~ Tal der alten Lords ~ Gräber ~ Alaine & ihr Vater (Geist eins Sith Lords; NPC), Hssiss

Der Glanz in ihren smaragdfarbenen Augen besaß etwas eisiges und ebenso rätselhaftes. Die Verbindung zu dem Lebewesen war fühlbar. Sie spürte das Pulsieren seiner Energie, die Lebensfassern und Strenge welches ihn umgaben und ihn ausfüllten. Sie spürte die Stärke darin und den Willen. Es war ein starker Überlebenswille. Der Hssiss strotze von Kraft und Energie. Sein Blick glitt dem der Warrior entgegen. Ihr Kampf mochte ausgestanden sein, psychisch jedenfalls. Er hatte sich ergeben und trotz allem konnte man in seinen Augen deutlich sehen, dass der keinesfalls gänzlich damit einverstanden war. Es ging gegen seine Natur und damit gegen alle seine Natürlichen Triebe. Alaine hielt dem Blick stand. Um keinen Preis würde sie aufgeben, nicht jetzt. Bis hier hatte sie es geschafft. Ein weiterer Teil. Nun wo das Wesen ihr Diener war konnte sie sich an die Gestalt ihres Vaters wenden, welcher noch immer im Hintergrund stand und alles beobachtetet. Sein Nicken zeugte von Zustimmung, dann trat er nach vorn.

„Du hast diese Prüfung bestanden Tochter. Indem du erkannt hast, dass nicht nur der Tod einen erfüllen kann sondern die Ausübung einer anderen Form von Macht weit aus reizvoller ist, solltest du wissen was es bedeutet diese Macht über mehr als nur ein Geschöpf zu besitzen. Wir sind Sith und es ist unsere Leidenschaft die uns vorantreibt. Für sie leben wir. Unserer Wünsche erfüllen wir uns. Unterdrücke nicht wonach es dir verlangt sondern nimm es dir. Es ist eine Sache dessen wie du dies tust. Deine Gefühle gänzlich zu unterdrücken macht dich zu einem leblosen Wesen. Wertlos und unwichtig. Doch bist du keine niemand Alaine, Tochter aus dem Hause Aren, Tochter der alten Linie und letzte der Letzten.“

Es waren Worte die ihr einiges zu Denken gaben und anderes endlich klar machten. Dennoch war noch immer nicht alles geklärt. Sie wusste bereits das ihre Abstammung weit aus höher war als sie geahnt hatte, ebenso wie sie wusste dass sie die letzte einer Linie war und eine Aufgabe besaß. Doch was genau dies beinhaltete wusste sie nicht wirklich. Bisher hatte sie darauf keine Antwort erhalten. Es gab eine Prophezeiung, aber traf diese auf sie zu? War sie damit gemeint oder war es ein Irrtum?

„Es gibt eine Prophezeiung, die schon recht alt ist und auf die ich bei meinen Studien stieß. Was hat es mit ihr auf sich?“


Fragend sah sie ihn an. Der Sith Lord nickte einen Moment.


„Ja es gibt eine Prophezeiung. Die alten Archive der Sith bewahren sie auf und bei deinen Studien bist du über sie gefallen. Es ist eine Prophezeiung die schon sehr alt ist davon spricht dass ein Sith wieder aufleben lassen wird was einst war und die Macht derer zurückbringt, die verloren gegangen ist. Sie sagt nicht wann diese Person erscheinen soll und welchem Geschlecht sie angehört noch welcher Familie ganz genau. Sie besagt aber, dass sie dem alten Geschlecht entstammen soll als letzte. Du bist diese letzte aus einem alten Geschlecht.“

Nun war es an Alaine zu nicken. Diese Frage war damit geklärt doch wie sie diese Prophezeiung erfüllen sollte blieb dagegen noch immer offen. Aufleben lassen was einst war und die Macht derer zurückbringen, die verloren gegangen ist. Eine gewaltige Aufgabe, welche nicht einfach zu erfüllen sein würde und zum anderen schwierig werden würde. Besonders unter diesen Umständen. Wo sollte sie beginnen und wie sollte sie verfahren?

„Es ist eine gewaltige Aufgabe, dessen bist du dir bewusst. Doch nur du allein wirst den Weg finden und wissen wie du dies tun sollst. Personen, die wir als Feinde betrachten, uns aber von Nutzen sein könnten, weil deren Macht wieder reicht als unsere eigene, sollten zu unseren Freunden werden. Es ist stets ein Machtspiel welches ausgetragen wird und es entscheidet der stärkere. Aber nicht nur er sonder jener, der sie mit Klugheit und Geschick kombiniert wird sein Ziel erreichen. Wir manipulieren und wir erschaffen. Formen nach unserem Willen und nutzen dies. Wir versklaven. Du hast diesen Hssiss zu deinem Diener gemacht, mache andere ebenso zu deinen Dienern. Beweise dein Geschick darin es sie nicht merken zu lassen. Du bist es, die über sie herrscht und die die Fäden in den Händen hält nicht sie. Lerne, Studiere, eifere, benutze was du gelernt hast und du wirst dein Ziel erreichen. Es ist ein länger Weg, ein längerer Prozess und dennoch nochtwendig.

Doch gibt es zuvor noch andere Dinge die du lernen musst. Dazu gehören auch Verbesserungen in deinen Fähigkeiten mit der Macht und die endgültige Erweckung dessen war du bist. Allerdings werden die klein beginnen und uns Schritt für Schritt unserem Ziel nähern. Dies wird bedeuten, dass dein Aufenthalt hier auf Korriban länger sein wird als du dir vielleicht gewünscht hast. Wie ich allerdings schon zu Anfang gesagt hatte werde ich dich nicht eher gehen lassen bis deine Ausbildung perfekt ist. Wer auch immer dein Meister einst war und dich unterrichtet hat, dessen Arbeit war keine gewesen die zu meinen Zeit durchgegangen wäre. Damit meine nicht dich sondern vielmehr dass dein Meister nicht erkannt hat wozu du fähig bist und deine Stärken nicht geschliffen hat. Ein Versagen von ihm oder ihr und zwar ein schändliches.“


Alaine musste ihm zustimmen. Was dies anging hatte er mehr als nur Recht. Jene, die einst ihre Meisterin gewesen war und mit der sie gebrochen hatte vor einer ganzen Weile, gehört zu jenen Sith, die es nicht verdient hatten auch nur einen Titel zu tragen. Sie waren nicht mehr als bedeutungsloses Gewürm. Die Tatsache dessen, dass Alaine überhaupt zu etwas gekommen war beruhte auf ihren Studien und die Ausbildung anderer. Doch auch sie hatten ihren Fähigkeiten nicht erkannt oder sie aber mit Absicht nicht erkennen wollen. Sie sollte schon längst mehr sein und weiter sein als sie bisher war. Dennoch war sie es nicht. Einen langen Moment dachte die Warrior darüber nach ehe ihr klar wurde woran dies lag. Ihre alte Meisterin musste von ihren Fähigkeiten gewusst haben, sie aber mit Absicht nicht weiter schulen wollen um zu vermeiden dass ihre Schülerin mächtiger werden würde als sie selbst. Nur dass sie es mittlerweile schon war. Andere hatten dies ebenso gesehen aber nicht gewollt dass sie zu mächtig wird, damit sie keine Gefahr darstellen konnte. Die Augen der Sith verdunkelten sich. Diese schändliche Tat würden sie bereuen. Sie würde zu einer Gefahr werden, mehr noch sie würde eine sein. Sie würde sich lösen. Lösen vom Dasein eines Sklaven, lösen von der Dienerschaft. Denn sie war keine Dienerin mehr sondern jene die Herrschte. Jene, die die Zukunft selbst bestimmte und die ihre Fähigkeiten so sehr ausweiten würde, dass sie eine wirkliche Gefahr darstellen würde. Eine Gefahr für diejenigen, die Macht besaßen. Sie würde der Dorn im Fleisch sein, der störte. Der sie unentwegt daran erinnern würde wie Schmerzhaft er war. Ein Dorn, der sich tief in ihr Fleisch bohren würde und den man nicht einfach so würde entfernen können. Er würde sich eingraben nicht nur in ihr Fleisch sondern auch in ihren Geist.

„Ich werde ein Dorn sein, ein schmerzhafter Dorn, welcher sich tief in ihr Fleisch graben wird.“

Sie sah ihren Vater an, dessen Blick dem ihren standhielt. „Worte die du endlich erkannt hast. Doch Worte allein genügen nicht, ihnen müssen Taten folgen.“

Sie würden folgen, dessen war sie sich sicher. Es gab noch einiges zu lernen und sie wusste wo sie beginnen würde. Wo der Anfang sein würde und sie wusste was sie tun musste um ihre Zukunft zu gestalten auch wenn dies vorrübergehen bedeuten würde sich jenen anzuschließen, die sie verachtete. Vorübergehend würde sie akzeptieren, doch nicht für lange. Sie würde mitspielen ja, bis sie selbst eingreifen konnte und wenn dieser Zeitpunkt gekommen war würde sie es tun. Würde zermalmen und neu aufbauen. Es lag an ihr und dem was sie tat, was sie tun würde. Mit einem Nicken gab sie ihrem Vater zu verstehen dass sie verstanden hatte.

„Gut lass uns beginnen!“


Korriban ~ Tal der alten Lords ~ Gräber ~ Alaine & ihr Vater (Geist eins Sith Lords; NPC), Hssiss
 
Korriban ~ Tal der alten Lords ~ Gräber ~ Alaine & ihr Vater (Geist eins Sith Lords; NPC), Hssiss

Die Lektionen begannen wobei sich Alaines Vater zuerst auf die einfachen Dinge konzentrierte wie den Lichtschwertkampf. Die Übungen waren zu Anfang leicht und die Warrior beherrschte sie einwandfrei. Nachdem der alte Lord zufrieden war wechselte er vom Kampf mit dem Lichtschwert zu Übungen der Macht. Da Alaine sich viel damit beschäftigt hatte war sie in vielen Bereichen recht weit entwickelte, weiter wahrscheinlich wie andere Sith ihres Ranges, je nachdem worauf sie sich konzentrierten und was sie am meisten interessierte. Bisher hatte die Warrior viel Zeit damit zugebracht ihre Schulungen auf die Macht selbst zu konzentrieren, da in ihren Augen jene Techniken weit aus effektiver waren als der bloße Kampf mit dem Lichtschwert. Es war nicht so dass die Sith jenen vernachlässigte oder keinerlei Aufmerksamkeit schenkte, besonders nicht da sie zu jenen Sith gehörte, die mit zwei Schwertern kämpfte, dennoch behielt sie stets einen offenen Blick für die Macht, der ein starker verbündeter sein konnte. Schon zu Beginn ihres ersten Trainings bei den Sith und damit der ersten Zeit unter ihnen hatte sie gelernt dass die Fähigkeiten der Macht weit aus kostbarer sein konnten. Viele der heutigen Sith konzentrierten zu viel auf die Beherrschung eines Lichtschwertes anstatt auf andere wichtige Dinge. Diesen Fehler hatte Alaine noch nie begangen. Fähigkeiten wie den Machtgriff oder den Schub beherrschte sie. Ebenso beherrschte sie mittlerweile die Machtblitze und das schaffen von Illusionen. Dieser Fähigkeiten bedient sie sich recht gerne. Dennoch wusste sie, dass es noch weit aus mehr Fähigkeiten gab und diese wollte sie lernen. Ihr jetziger Lehrer testete sie und bisher war er zufrieden gewesen. Dennoch erreichte sie bald einen Punkt an dem sie feststellen musste, dass sie Schwächen aufwies und diese waren es, die es nun zu korrigieren galt. Alaine konzentrierte sich auf die Macht und dann auf den Sand vor sich. Das Wasser zu manipulieren hatte sie schon gelernt, nun beförderte sie den Sand in die Luft, wobei sie sich darauf konzentrierte die einzelnen Sandkörner in einem Rhythmus tanzen zu lassen. Mehr und mehr gesellten sich zu ihnen und dann veränderte sich ihr Tanz. Sie verdichteten sich und sahen aus wie ein Wirbelsturm, der jeden Moment eine Schneise durch den Sand graben würde. Die rothaarige konzentrierte sich darauf jenen erzeugten Sandwirbel vorwärts zu treiben. Wenn sie nun gleichzeitig in die Luft griff und dafür sorgte dass der Wind sich mit dem Sandwirbel verband hätte sie einen Sandsturm erschaffen. Sie wusste dass dies nicht einfach war und dennoch versuchte sie es. Einen Teil ihrer Konzentration legte sie nun auf den Wind. Ihn zu verstärken würde bedeuten in die Gewalten einzugreifen. Die Elemente waren stark und jene zu beherrschen stellte eine durchaus beeindruckende Fähigkeit dar.

Die Gedanken der Warrior hielten zum einen den Sandwirbel aufrecht, zum anderen wurde der Wind nun langsam stärker. Sie hatte ihn schon einmal manipulierte damals auf einer ihrer Missionen allerdings hatte sie dabei nicht auch noch einen Wirbelsturm erzeugt. Nun allerdings tat sie beides. Sachte, geradezu langsam wurde der Wind stärker und Alaine wies ihm den Weg in die Richtung, in der sie ihn haben wollte. Er gehorchte, bewegte sich auf ihren Wirbelsturm zu und vereinte sich dann mit ihm. Im nächsten Moment verwandelte sich die Ruhe in ein Chaos als Wind und Sand gemeinsam entbrannten und durch das Tal fegten. Die Warrior öffnete die Augen und blickte ihrem Werk hinterher, welches sich innerhalb von Sekunden verstärkte, da weiterer Sand nach oben gepflügt wurde und sich mit dem Sturm vereinte. Der Wirbelsturm wurde stärker und fegte davon. Einen langen Moment stand sie da ehe ihr Blick zu ihrem Vater glitt, der ihr eine Pause gewährte ehe sie in ihren Übungen fort fuhren.

Sie wusste nicht wie lange sie schon hier standen und wie lange das Training in den verschiedensten Bereichen schon andauerte, sie wusste nur, dass sie nun langsam müde wurde und eine Pause brauchte ehe sie zusammenbrechen würde
.

„Du hast dich gut geschlagen Alaine. Vieles hast du schon gelernt und weiteres hast du nun hinzugewonnen. Ich bin davon ausgegangen dass du noch nicht so weit bist. Dies überrascht mich ein wenig. Viele Sith deines alters konzentrieren sich viel mehr auf ihre Fertigkeiten mit dem Lichtschwert. Du hast bewiesen, dass du denkst und du dir darüber im klaren bist, was wichtig ist und was weniger wichtig ist. Wir werden uns damit auf Dinge konzentrieren, die nichts mit Kampffähigkeiten zu tun haben sonder mit der Philosopie. Etwas was kaum einer tut weil alle der Ansicht sind, dass sie unwichtig und unbedeutend ist. Doch ist dies ein Irrtum. Du besitzt Aufzeichnungen, denen du dich widmen solltest Tochter.“

Alaine nickte. Dies stimmte. Sie hatte jene Aufzeichnungen noch nicht gänzlich studiert, da sie noch keine Zeit dazu gehabt hatte. Die alten Schriften lagen verborgen in ihrem Schiff. Gut versteckt wo sie niemand finden konnte, darauf wartend endlich entschlüsselt zu werden. Ihr Vater gab ihr kurz ein Zeichen dass sie gehen konnte und sie nickte ihm zu. Wandte sich dem Hssiss zu, der sich noch immer in ihrer Nähe befand und sie aufmerksam beobachtete. Alaine griff von neuem in die Macht und gab der Bestie zu verstehen dass sie gehen würde, ehe sie sich umwandte. Ihre Gedanken kreisten um vieles auf ihrem Rückweg zum Schiff. Unter anderem auch zu Nyantho, der irgendwo hier draußen sein musste um sich durch die Einöde zu schlagen. Sie war gespannt wie er zurückkehren würde, wenn er denn überlebte.

Vor der Feuer blieb Alaine stehen um noch einmal in den Himmel zu schauen, dessen Sonne sich langsam senkte. Es würde bald Nacht werden und damit würden die Temperaturen fallen. Dies machte ihr zwar wenig, dennoch konnte es kalt werden. Nyantho würde zwar nicht erfrieren, aber er würde durchaus frösteln wenn er sich keinen Unterschlupf suchte. Dennoch glaubte die Warrior nicht, dass er so dumm sein würde. Bisher hatte er Intelligenz bewiesen und Charakter. Innerlich schüttelte sie den Kopf und riss sich von ihren Gedanken los, betrat das Innere ihres Schiffes, hindurch zu ihrem privaten Quartier. Die Tür öffnete sich und schloss sich in ihrem Rücken. Das Licht flammte auf und Alaine trat an ihren Tisch auf dem der Computer stand, der anzeigte dass sie Suche bezüglich Az Aufenthaltsort gelüftete sei. Der Name des Planeten war Coruscant. Leicht zog die Warrior eine Braue nach oben als sie sich daran erinnerte dass die Nachricht ihrer Freundin beinhaltete hatte, dass sie bereits auf dem Weg wo anders hin sei. Ein wenig verärgert war Alaine allerdings schon und trotz allem würde sie Coruscant aufsuchen. Vielleicht würde sie dort Anhaltspunkte finden, die ihr bezüglich ihrer Suche helfen würde, auch wenn Az ihr mitgeteilt hatte, dass sie sie nicht suchen solle. Coruscant war ein Ort, der ein gutes Versteck abgab und wenn die Jedi sich dort aufgehalten hatten zusammen mit einer ehemaligen Sith, dann waren sie verrückt. Wobei Alaine das Verrückt durchaus als Mutig ansah. Ein Planet der zum Imperium gehörte als Versteck zu wählen. Az konnte mitterlweile überall sein ebenso auf einem Planeten der Republik. Eine weitere suche Blind zu starten wäre nicht wirklich effizient und schnell genug. Also blieb der Warrior die Option nach Coruscant zu reisen. Warum auch nicht. Sie empfand nur sehr wenig Lust zurück nach Bastion zu kehren und sich dort eher zu langweilen. Nur wenige Sith hielten sich auf Bastion auf, viele waren unterwegs und Alaine würde es ihnen gleichtun. Es gab so einiges was sie erledigen wollte und dabei ging es nicht nur darum Az zu finden. Fürs erste allerdings würde sie sich hier auf ihre Aufgaben konzentrieren und dies zu Ende bringen. Alaine schaltete den Computer aus und wandte sich dann einem der Schränke zu. Das Geheimfach öffnete sich nachdem Alaine eine Kombination von Codes eingegeben hatte. Mit einem Rucken öffnete sich die verborgene Tür und gab ihren Inhalt preis. Die Warrior griff nach den Rollen und zog sie hervor, breitete sie auf dem Bett aus und fing an sie zu studieren.


Korriban ~ an Bord der Feuer ~ Quartier ~ Alaine
 
Korriban ~ an Bord der Feuer ~ Quartier ~ Alaine

Es waren Worte die Alaine sofort in ihren Bann zogen. Worte die sich einbrannten.

Die Schwachen werden immer verlieren, sterben oder versklavt werden. Nur die Starken werden überleben und in Freiheit existieren. Wir, die wir den Lehren der Sith folgen, akzeptieren diesen Grundsatz als eine fundamentale Wahrheit – im Gegensatz zu den Jedi. Die Jedi predigen eine Existenz, die an Regeln, Gesetze und Einschränkungen gekettet ist. Durch die Ablehnung von Leidenschaft und Gefühlen versuchen sie sich vom Kampf und somit vom Leben selbst zu entfernen. Wir aber nehmen das Leben an. Wir verstehen den wahren Wert unserer Leidenschaften und Gefühle, wir akzeptieren ihre Kraft und genau dadurch finden wir unsere Freiheit. Dieses Buch enthält die gesamte Weisheit unseres Ordens. Unsere Lehren. Unsere Geschichte. Unser Erbe.

Es folgten Geschichtliche Ereignisse, die Alaine zum Teil schon kannte, wenn auch nicht in jedes Detail. Andere wiederum waren ihr unbekannt.

Die Jedi können ihre Geschichte bis zu den Anfangstagen der Alten Republik zurückverfolgen. Als aber diese ersten Jedi die dunkle Seite der Macht spürten, wichen sie erschrocken zurück, zu feige, um die großartige Macht zu ergründen, die vor ihnen lag. Stattdessen beriefen sie einen Rat ein der mittels strikter Regeln und Verbote diejenigen unter Kontrolle halten sollte, die ihren Lehren folgten. Doch nicht alle ließen sich zu willigen Sklaven machen. Im Jahre 24500 vor der Schlacht eroben sich die Legionen von Lettow – eine abtrünnige Gruppe von Jedi – unter der Führung eines mutigen Mannes – gegen den Jedi-Orden und beschworen damit die Erste große Spaltung herauf. Sie hatten der gefühllosen Existenz und der endlosen Meditation der alten Jedi-Meister abgeschworen und experimentierten mit neuen Wegen der Macht, ließe sich von ihren Leidenschaften und Gefühlen hinreißen und berührten die Macht der Dunklen Seite. Der Jedi-Rat, erzürnt über so viel Ungehorsam, erklärte jenem Mann den Krieg. Tragischerweise waren die Lettow nicht zahlreich genug, um der Übermacht der Jedi zu trotzen – sie fielen in der Schlacht, ausgelöscht für ihr so genanntes Verbrechen, die Suche nach verbotenem Wissen.

Für die nächsten 17000 Jahre wurden diejenigen, die es wagten, sich dem Jedi-Rat zu widersetzen, für ihren Glauben verfolgt. Verbannt in die Schatten der Unterwelt, trieben diese dunklen oder „gefallenen“ Jedi ihre Studien im geheimen weiter. Erst nach vielen Jahren, 7003 vor der Schlacht, wagten die dunklen Jedi sich wieder in größerer Zahl ans Tageslicht und erklärten sich für unabhängig von der Weisungsgewalt des Jedi-Rats. Das Resultat dieser zweiten großen Spaltung war die Hundertjährige Dunkelheit, ein hundert Jahre währender Krieg zwischen den Diener der Dunkelheit und jenen des Lichts. Unglücklicherweise erwiesen sich auch hier die Jedi als zahlenmäßig überlegen und die dunklen Jedi wurden in der Schlacht von Corbos vernichtend geschlagen. Ihre Namen und alle Beweise ihrer Existenz wurden aus den galaktischen Geschichtsbüchern gestrichen, und die Überlebenden wurden an den Äußeren Rand der Galaxis verbannt, eine damals noch unerforschte Gegend. Doch war es ihr Rachedurst und ihre Leidenschaft, die ihnen die Kraft gab in den leeren weiten zu überleben. Geleitet von der Dunklen Seite tauchte ihr Schiff in der Nähe es Planeten Korriban aus dem Hyperraum wieder auf, der Heimatwelt der Sith, einer primitiven und bis dahin unentdeckten Kultur. Mit Hilfe der Macht eroberten die Neuankömmlinge schnell den gesamten Planeten und erklärten sich zu Königen und lebendigen Göttern ihrer neuen Untertanen. Uns so legten sie den Namen der Jedi ab um sich fortan Dunkle Lords der Sith zu nennen.

Im Laufe der folgenden Jahrhunderte mischte sich das Blut der Herrscher mit dem ihrer Sklaven und Diener. Angespornt von der dunklen Seite der Macht entwickelten sich die eingeborenen Sith weiter und entdeckten neue Wege und Methoden, die dunkle Seite der Lebendigen Macht zu manipulieren: Alchemie, Zauberei und die Fähigkeit, neue Lebensformen durch kontrollierte Mutationen zu erzeugen. Mit jenem Wissen gerüstet, begannen sie ihre Macht auszuweiten und ihren Einfluss. Damit wurden sie zu einem Imperium und einer ernsthaften Bedrohung. Weitere Kriege folgten und das Königreich zerfiel. Trotz dieser Kriege überlebten die alten Lehren und mit ihr viele der Artefakte, welche erst weiter Jahre später wiederentdeckt werden sollten. Weitere Jahre des Krieges folgten in denen die Sith verloren und dennoch erhoben sich neue. Es würde keine Zeit geben in denen die Sith nicht existierten auch wenn dies den Anschein haben sollte. Die Regeln veränderten sich und Tausend Jahre folgten wir ihnen. Die Regel der zwei, ein Meister und ein Schüler. Wir lebten im Schatten, warteten auf unsere Zeit, bauten unsere Macht aus und spürten unseren Hass. Die Bruderschaft der Sith war – ebenso wie die Jedi, die sie zu besiegen suchten – auf Lügen und Unwissenheit gebaut. Wahre Schüler der dunklen Seite verstehen, dass Gleichheit eine Lüge ist, die die Starken auf das Niveau der Schwachen hinunterzieht. Der neue Orden sollte auf Geduld und List gebaut sein. Er sollte davon ausgehen, dass wahre Macht nicht in Armeen lag, sondern in der Dunklen Seite selbst. Der Grundsatz dieses neuen Ordens sollte die Regel der zwei sein: ein Meister und ein Schüler. Einer, der die Macht verkörpern sollte, und einer, der sie begehren sollte.

Alaine legte eine kurze Pause ein an diesem Punkt. Was als nächstes folgen würde, war etwas, worüber sie ebenfalls schon nachgedacht hatte und hier würde sie den Beweis finden.

Die Regel der Zwei war die Rettung. Nie wieder sollten die Sith durch die Rivalitäten verschiedener Meister und ihrer internen Machtkämpfte geschwächt werden. Nie wieder sollte sich eine Rotte schwächerer Schüler verbünden, um einen mächtigen Meister zu stürzen, denn ab sofort würde es nur noch einen Schüler geben. So geschah es und dennoch verschwanden wir erneut von der Bildfläche. Es schien so als ob unsere Lehren verschwunden seien, verloren für immer- doch diejenigen, die das glauben, verstehen nichts von der Macht der dunklen Seite. Die Sith werden zurückkehren. Wie lang der Tag auch immer dauern mag, die Nacht wird kommen und es ist nur eine Frage der Zeit, bis die dunkle Seite wiederersteht, um ihre rechtmäßige Macht über die Galaxis wieder auszuüben. Unsere Zeit steht bevor und sie wird kommen. Denn es sind unsere Lehren, die niemals gänzlich verschwinden werden. Wir sind es, deren Platz in der Galaxis auf ewig von Bestand sein wird, denn es wird die Zeit kommen, in der ein Kind geboren wird, welches die Zukunft verändern wird. Dieses Kind wird es sein, welches unsere Lehren, die frei sind von den Neuerungen, zu neuem Glanz erstrahlen lässt.

Wir, die wir zu den alten Sith zählen, werden im verborgenen dieses Kindes erwachen und dieses Kind, welches heranwachsen wird und dessen Weg vorherbestimmt ist, wird dafür sorgen dass alles, was wir einst getan und wofür wir einst gelebt haben, in neuer Stärke erwachen wird. Wer dieses Kind ist und wann es geboren wird wissen wir nicht, doch was wir wissen ist, dass es von uns abstammt. Es wird unser Blut in sich tragen als letzte unseres Stammes. Eine Name von Macht aus einer Familie von Imperatoren mit einem Zeichen welches nur sehr wenige erkennen werden. In diesem Kind liegt all unsere Hoffnung.

Die Schrift endete und ließ Alaine allein zurück. Dennoch wusste sie nun weit mehr. Es war das zweite mal dass sie über diese Legende etwas zu lesen bekam, nur dass dieses Mal deren Inhalt ein wenig mehr deutlich machte. Es sprach davon dass die alten Sith in diesem Kind erwachen sollten. Ein Hinweis, der sich bei der Warrior erfüllt hatte. Den ihre Aura glich nicht mehr der von anderen. Sie war einzigartig und sie war anders. Sie war anders. Die Zeichen hatten sich gezeigt. Sie war die letzte der alten, geboren in eine neue Welt, die verändert werden musste.

Die Augen der Warrior zogen sich zu schlitzen zusammen und die Farbe in ihr veränderte sich. Sie fühlte wie ihre Aura flackerte, fühlte wie sie endlich verstand. Der jetzige Orden war noch immer nicht gesäubert. Noch herrschten zu viele Sith. Zu viel Unreinheit. Sie wusste welchen Weg sie nun gehen musste und sie würde ihn gehen. Dennoch war ihr klar, dass sie nun mehr denn je darauf achten musste was sie tat und dass sie ihre Vorteile nur erlangen würde, wenn sie vorläufige Kompromisse schloss. Diese würde sie treffen. Sie würde das Spiel spielen und dennoch zu keiner Marionette dabei werden noch zu einer Sklavin. Sie würde ihre eigene Herrin bleiben. Doch dies würde sie im verborgenen halten, so wie es vieles gab, was man im verborgenen halten würde.


Korriban ~ an Bord der Feuer ~ Quartier ~ Alaine
 

Korriban ~ an Bord der Feuer ~ Quartier ~ Alaine​

Die Wege eines Sith konnten eigen sein und jene die sich dazu entschlossen sie zu gehen konnten an Macht gewinnen. Es war die Frage dessen welchen Weg sie einschlugen und was sie daraus machten. Wahre Macht bedeutete mehr als nur einen Titel zu besitzen, ein guter Kämpfer zu sein oder gar große Worte zu sprechen. Wahre Macht war ein Spektrum von vielem, sie zu erlangen war erstrebenswert. Wer sie besaß konnte allmächtig werden und es war jene Allmacht, die Alaine interessierte. Es gab so viele Punkte, die durchaus von Interesse waren und die sie aufnehmen wollte. Es genügte ihr nicht mehr allein durch die Gegend zu streifen und Missionen zu erfüllen, die keinerlei wirkliche Befriedigung boten weil man sie nicht für sich selbst ausführte sondern für andere. Gerade jetzt kam sie auf den Geschmack, jetzt wo sie diese alten Schriften lass. Weshalb also nicht tun wonach einem der Sinn stand? Weshalb nicht ergreifen was schon längst hätte ergriffen werden können. Macht konnte jeder haben und wenn es nur ein winzig kleiner war. Doch mit dieser gab sich die Warrior nicht zufrieden. Mit so vielem war sie nicht zufrieden, es gab so vieles was sie störte, was ihr missfiel und was ausradiert werden musste. Dies alles würde Zeit in Anspruch nehmen. Sie mochte eine Sith sein ja, doch sie war ebenso eine Frau, eine Kriegerin und in gewisser Weiße eine Politikerin. Jenes Gebiet war es, welches sie mehr nutzen wollte. Von kleine auf war sie darin ausgebildet, geradezu dazu gezwungen worden. Damals hatte sie es nicht so sehr interessiert, denn sie war zu jung gewesen. Erst mit der Zeit war ihr Interesse an der Politik gestiegen und mittlerweile befassten sie sich sehr damit. Wenn sie auch keiner direkten Arbeit diesbezüglich nachging. Doch auch dies konnte man ändern. So wie es vieles zu ändern galt. Sie war jung und sie konnte noch vieles erreichen. Sie würde Machtspielchen spielen aber auf ihre Weise und sie würde alle Mittel dazu einsetzen, die sie benötigte um zu erreichen was sie erreichen wollte. Das Spiel der Ränke war das ihre. Sie war geschult darin und würde sich weiter schulen.

„Die dunkle Seite der Macht ist der Pfad zu mannigfaltigen Fähigkeiten, welche manche von uns für unnatürlich halten.“

Bei diesen Worten musste sie lächeln, denn sie entsprachen durchaus der Wahrheit. Mehr noch sie versinnbildlichten etwas ganz bestimmtes. Umso weiter Alaine mit ihren Nachforschungen und Studien kam umso mehr erkannte sie und umso klarer wurde ihr wie weit fort die Sith der heutigen Zeit von dem waren, was einst von Bedeutung gewesen und von wirklicher Macht gezeugt hatte. Zu sehen wie weit ab sie vom Weg gekommen waren, wie schändlich verfallen sie waren und wie falsch ihr Weg war veranlasste Alaine dazu nur umso mehr den Willen dazu zu entwickeln dafür zu sorgen, dass der jetzige Orden vernichtet werden musste. Nicht sofort nein, aber im laufe der Zeit. Schritt für Schritt. Es gab keinen wirklichen Weg daran vorbei. Jene die sich heute Sith nannten waren nicht mal mehr ein Abklatsch dessen was man früher als Sith bezeichnet hätte. Die Toten würden sich aus ihren Gräber erheben wenn sie jemals erfahren würden wie wenig ihre angeblichen Nachfahren wert waren. Doch waren sie überhaupt Nachfahren? Waren sie es ‚Wert so genannt zu werden!? Nein, sie waren es nicht. Sie waren Emporkömmlinge, welche die Macht nutzten und nicht mehr. Sie waren nichts und würden zu nichts werden. Zumindest sehr viele von ihnen. Nur wenige existierten, die es überhaupt wert waren den Sauerstoff zu atmen.

Die Warrior schloss für einen Moment die Augen. Außerhalb des Schiffes war es bereits tiefste Nacht und trotz ihrer Anstrengungen, ihres langen Tages und der Übungen war sie noch immer nicht müde. Es gab noch so vieles was sie wissen, was sie studieren wollte. Die Bibliothek des Ordens bot ebenso vieles zum Studieren. Auch dort würde sie weiterforsche. Weiterlernen und eine Teil ihrer Zeit mit Studien verbringen und dennoch mussten Zyklen des aus Ruhens folgen. Der Körper war belastbar und man konnte ihm viel abverlangen, er war strapazierbar doch auf Dauer gesehen konnte man ihn nicht überfordern. Dies wusste Alaine, hatte es selbst schon erfahren. Ihre Gedanken begaben sich auf die Reise ehe sie dennoch einschliefen. Das Bett unter ihr war warm und weich, ihr Kopf lag gebettet auf den Manuskripten, der Rest der Nacht verlief ruhig und ungestört. Wer sonst hätte sie auch stören sollen auf einem Planeten wie diesem, der verlassen war, wenn man von den Tieren absah. Niemand sonst war hier, mit Ausnahme von ihr selbst und eines Jüngers, der wahrscheinlich um sein Überleben kämpfte.
Die Stille der Nacht erschien wie der Tod selbst. Sie glich wie einem Grab. Einsam und verlassen, ungewollt und nicht beachtet. Sich selbst überlassend und vor sich hinvegetierend. Eine Nacht, die nicht dunkler, die nicht schwärzer sein konnte. In ihr ruhte eine junge Frau, in tiefen Schlaf gebettet, darauf wartend, den neuen Tag zu entdecken. Diesen zu beginnen und weiteres zu lerne. Die Nacht dauerte lang, vielleicht sogar länger als der Tag zumindest dann, wenn man anderes plante und dennoch endete selbst die längste Nacht irgendwann um zu neuem Leben zu erwachen. Die Sonne vertrieb den Mond und mit ihr die Dunkelheit. Sie waren ein ungleiches Paar, stets darum kämpfend, wer die Herrschaft erlangen würde. Es war stets das gleich, stets dasselbe. Es gab keinen Gewinner und keinen Verlierer, gleich wie sehr sie in ihrem Krieg entbrannten, denn auf die Dunkelheit folgte das Licht. Sie waren ein Paar welches sich liebte und gleichzeitig hasste. Denn ohne das eine konnte das andere nicht existieren und so gewann die Helligkeit von neuem, tauchte den Planten in ein sanftes Licht. Seine Strahlen glitten über den Sand und die Pflanzen, die gelernt hatten zu überleben. Während die Sonne weiter aufging und es langsam wärmer wurde erwachte die Raubkatze aus ihrem Schlaf. Sie streckte sie und öffnete dann die Augen.

Alaine setzte sich auf und schob ihr langes Haar über die Schulter zurück. Sie fühlte sich ausgeruht und so erhob sie sich. Die Nacht über hatte sie in ihrer Kleidung verbracht und jetzt wollte sie sich ein wenig frisch machen, also betrat sie die Nasszelle, öffnete den Hahn und wusch sich das Gesicht. Das kühle Wasser erfrischte ihre Haut und gab dieser einen rosigen Ton. Im nächsten Schritt kämmte sie ihr Haar und trat dann zurück zum Bett. Wieder setzte sie sich darauf um die nächsten Schriften zu studieren und mit ihr weiter Weisheiten die folgten. Es waren die Gedankengänge Alaines, welche vieles auf ihre Art deuteten.

Die Dunkelheit war großzügig. Denn ihr erstes Geschenk war die Geheimhaltung: Ihre waren Gesichter lagen in der Dunkelheit unter ihrer Haut, ihre wahren Herzen lagen noch tiefer im Schatten. Aber dir größte Geheimhaltung lag nicht im Schutz ihrer verborgenen Wahrheiten, sondern darin, sie vor den Wahrheiten der anderen zu schützen. Die Dunkelheit schützte sie vor dem, was sie nicht zu wissen wagten. Ihr zweites Geschenk war die tröstende Illusion: die Entspannung von sanften Träumen in der Umarmung der Nacht, eine Schönheit, die Vorstellungskraft jenen Dingen gab, die im grellen Tageslicht abstoßend wären. Doch der größte Trost war die Illusion von der vorübergehenden Natur der Dunkelheit: dass jeder Nacht ein neuer Tag folgte. Denn es war der Tag, der vorüberzog.
Der Tag war die Illusion. Denn das dritt Geschenk war das Licht selbst: Tage wurden durch die Nächte definiert, die sie trennten, und Sterne wurden durch die unendliche Schwärze definiert, die sie umgab – die Dunkelheit umarmte das Licht und brachte es aus ihrem eigenen Zentrum hervor. Mit jedem Sieg des Lichtes war es die Dunkelheit, die gewann und die stets gewinnen würde.

Dennoch war dies nicht alles. Ja die Dunkelheit war großzügig und geduldig. Denn es war die Dunkelheit, welche grausames unter die Gerechtigkeit säte, die Verachtung in Anteilnahme tropfen ließ und Liebe mit Körnern des Zweifels vergiftete. Sie mochte geduldig sein, denn ein Regentropfen genügte um die Saat aufgehen zu lassen. Jener Regen würde kommen und die Saat würde aufgehen, denn die Dunkelheit war der Boden, in dem sie wuchs und sie war die Wolke über ihnen und sie wartete hinter dem Stern, welcher ihr Licht gab. So unendlich die Geduld der Dunkelheit war, so gewiss war es auch, dass selbst Sterne sterben würde. Wenn auch nicht sofort, so doch irgendwann.


Korriban ~ an Bord der Feuer ~ Quartier ~ Alaine​
 
Korriban ~ an Bord der Feuer ~ Quartier ~ Alaine

Die Dunkelheit war großzügig und geduldig, und sie gewann immer. Sie tat es stets, weil sie überall war. Gleich wohin man blickte, man war umgeben von ihr. Es gab kein entfliehen, kein davonkommen. Sie befand sich im Holz, welches im Kamin verbrannte, und im Kessel auf dem Feuer. Sie war unter dem Stuhl, unter dem Tisch und unter den Laken des Bettes. Selbst das wandern in hellem Sonnenschein beinhaltete die Dunkelheit, den sie begleitete einen. Sie klebte einem an den Sohlen der Füße. Das hellst Licht warf den tiefsten Schatten. Wo der Schatten sich befand dort lauerte das Verderben für jene, die noch immer nicht begriffen hatten.

Es war die Dunkelheit die alles umgab, die alles in sich aufsog. Sie war es, die das Leben bestimmte und die darüber entschied welchen Weg man ging. Sie war der Verbündete und gleichsam der Feind. Denn es war ihre Geduld, ihr Großzügigkeit, die alles überdauerte, die alles zusammenhielt und dennoch wie ein scharfes Schwert war, stets bereit dazu alles zu zerschneiden. Sie war es die Urteile fällte. Ein wacher Geist, der Verstand besaß, der die Realität von der Illusion unterscheiden konnte, war fähig dazu, jene Dunkelheit zu nutzen. Sie zu seinem Vorteil zu nutzen.

Es war dieser Planet, der so vieles erkennen ließ. Der so vieles klar machte und der Wege aufwies, die man bisher noch nicht erkannt hatte. Dies bedeutete einen gewissen undbezahlbaren Reichtum, einen Reichtum, den man nichts aufwerten konnte noch mit irgendetwas bezahlen konnte. Hier her zu kommen, in diese verlassen Gegend, in eine Welt, die schon so lange existierte und die zum Teil in Vergessenheit geraten war, hatte sich zu einer wahren Schatzkammer entwickelt. Für die Warrior, deren Weg noch nicht klar gewesen, die nicht gewusst hatte wer sie war und für was sie stand, ergab nun alles einen Sinn. Sie war keine Sith unter hunderten von Sith. Sie war die Sith und ihr Weg war klar und deutlich. Er lag vor ihr und es war nun an ihr diesen Weg zu beschreiten und dass zu tun, was getan werden musste. Was spielte es schon für eine Rolle wer oder was sein Leben verlieren musste. Was dem Untergang geweiht war und was nicht. All dies spielte keine Rolle, wenn es darum ging zu erwecken. Sie würde dies alles hinter sich lassen um endlich zu beginnen, was sie schon lange hätte in Angriff nehmen sollen. Ihr Entschlüsse standen fest und dafür würde sie kämpfen.

Die Zeiten des angeblich naiven Mädchens waren vorüber. Es war eine neue Frau geboren, eine die klar wusste was sie wollte und die alles dafür tun würde, selbst wenn dies bedeuten sollte die Galaxis zu verraten. Sie würde gnadenlos handeln und nach ihrem Willen.

Alaine erhob sich von dem Bett, packte die Schriften zusammen und verstaute sie an ihrem Versteck. Dann verließ sie ihr Schiff um hinaus in die Sonne zu treten, welche vom Himmel brannte. Die Wärme umfing sie sofort als ihre Füße den Sand berührten. Ihre Augen hatten sich mittlerweile an die Helligkeit gewöhnt und so brauchte sie nicht inne zu halten. Die Schritte der Rothaarigen brachten sie in die Nähe des Tempels, als sie fühlte wie sich ihr ein Lebewesen näherte. Es handelte sich dabei um das Tu’kata, welches sie schon bei ihrem ersten Eintreffen hier kennen gelernt hatte. Die Warrior blieb stehen und wandte sich der Aura die sie spürte zu als das Wesen erschien. Wieder blieb es vor ihr stehen und Alaine sah es an.


[Deine Aura hat sich verändert seit unserem letzten Gespräch Tochter aus dem Hause Aren. Du bist nicht mehr jene, die du einst warst.]

Die Kopfbewegung des Tieres stellte ein nickten dar, wobei es sich der alten Sprache der Sith bemächtigte.

[[„Dem stimme ich zu. Es ist vieles geschehen seit unserer letzten Begegnung und es ist ebenso Zeit vergangen seit ich hier her zurückgekehrt bin. Du und deine Gefährten waren stets in der Nähe. Selbst bei dem Kampf mit dem Hssiss wart ihr anwesend und du scheinst zufrieden mit dem zu sein was du gesehen und gespürt hast.“]]

Wieder folgte ein nicken der Bestie.

[Wir sind es. Besonders da du nun endlich begriffen hast. Dennoch wird vieles auf dich zukommen. Du bist dem mittlerweile gewachsen aber es wird viel Arbeit bedeuten. Viel Aufopferung und du wirst es sein, die entscheiden wird was geschehen wird. Vergiss niemals Alaine, Tochter aus dem Hause Aren, Tochter der letzten, was alles von dir abhängt. Du wirst schon bald diesen Planeten verlassen und andere werden hier herkommen. Sie werden ihr Unwesen treiben und vielleicht noch mehr. Es ist deine Verbundenheit mit diesem Ort, die dich erkennen lassen wird. Knie nieder.]

Alaine nickte schweigend und ging dann vor dem Wesen auf die Knie. Als dieses den Sand berührte und sie den Kopf leicht nach vorn schob, schob das Tu’kata seinen Kopf dem ihren entgegen. Die Stirn des Geschöpfes traf jene der Warrior und diese schloss die Augen.

[Du bist wer du bist und was du bist. Verleugne es nicht und vergiss es niemals!]

Mit diesen Worten spürte die Warrior wie ein kribbeln über die Haut ihrer Stirn ging und im nächsten Moment das Ornament zum Leben erwachte während die Erinnerungen des Tu’kata auf sie übergingen. Es waren alte Erinnerungen, sehr alte, die vieles aus einer Zeit vor ihrer Geburt zeigten und darüber hinaus. Alaine hielt die Augen geschlossen bis das Kribbeln vorüber und das Licht verebbt war. Dann erst öffnete sie ihre Augen erneut.

[[„Ich danke dir!“]]

Mit jenen Worten erhob sie sich und das Geschöpf verschwand.

Korriban ~ nahe dem alten Tempel ~ Alaine
 
Korriban ~ nahe dem alten Tempel ~ Alaine

Einen Moment blieb die Warrior wo sie war. Verharrte dort in Ruhe, ihr Blick auf den Tempel gerichtet. Sie würde nicht mehr lange bleiben, dennoch wusste sie, dass sie noch oft hier her zurückkommen würde. Korriban besaß einen Anziehungspunkt für sie und da sie nun wusste woher er stammte, war dies kein Wunder mehr. Trotz allem wollte sie dennoch in Erfahrung bringen was aus ihrer Freundin Az geworden war, die ihr zwar eine Nachricht gesandt hatte, darin aber nicht erklärt hatte wohin sie gegangen war. Alaine kannte ihren letzten Aufenthalt, wobei es sich um Coruscant handelte, aber dies half ihr nur gering weiter. Dennoch wollte sie dort hin. Die Möglichkeit, dass es dort Hinweise gab war zwar nicht sonderlich groß, dennoch waren sie besser als gar keine. Sie hatte sich geschworen Az zu finden, auf die ein oder andere Weise und genau dies würde die auch tun. Ihre Freundin hatte sie verlassen und dies nicht gerade auf die Charmante Weise, dennoch war sie ihr nicht mehr so böse wie am Anfang noch. Nicht da sie ihr hatte nachempfinden können. Trotz allem hatte sich nun einiges geändert. Gerade wollte sich die Warrior dazu herablassen in Richtung der Tempel zu laufen, als ihr Vater erschien. Vor ihr blieb er stehen und sah sie einen Moment schweigend an, ehe sich seine Stimme dann doch erhob.

„Es wird Zeit zu gehen Tochter. Du hast Aufgaben, Verpflichtungen, doch solltest du eine alten Freund der Familie besuchen. Er lebt auf Coruscant. Von ihm wirst du mehr über deine Familie erfahren, zumindest über mich und deinen Onkel sowie deine Tante, welche dich aufgezogen haben. Aber er hat auch etwas für dich, was er bis heute aufheben sollte. Du bist ihm schon begegnet, damals auf einem der Politischen Empfänge Coruscants. Er war ebenso Politiker wie mein Bruder.“


Alaine zog ihre linke Braue leicht nach oben. Sie hatte vielen voller Empfänge beigewohnt, dennoch viel ihr der Name dieses Mannes nicht ein noch dessen Gesicht. Zumindest für diese Sekunde nicht.


„Ich wollte nach Coruscant um dort nach Hinweisen zu suchen. Allerdings kann ich mich nicht wirklich an diesen Mann erinnern.“

Ihr Vater nickte kurz. Vielleicht hatte er sich dies gedacht, vielleicht wunderte es ihn auch. Dennoch stellte er keine Fragen.


„Jacen Ko’lan. Er müsste bereits fast sechzig Jahre alt sein. Wenn du Coruscant erreichst findest du ihn entweder im Hauptgebäude der Administration oder aber auf einer der Feste und Feierlichikeiten dort. Er wird dich sicherlich erkennen. Jacen ist noch immer voll und ganz ein Politiker wenn auch eher im Hintergrund.“

Alaine nickte kurz.

„Ich werde ihn aufsuchen. Wahrscheinlich wird mein Aufenthalt dort von längerer Dauer sein. Es dürstet mich nicht wirklich zurück nach Bastion zu kehren. Zumindest noch nicht, auch wenn es durchaus Dinge zu tun gibt dort. Doch sind jene weniger wichtig für diesen Moment.“

Der alte Sith Lord nickte.

„Geh nun und vergiss nicht, was du gelernt hast. Ich bin Stolz auf dich Alaine.“

Ein kurzes Lächeln kam über seine Lippen, welches Alaine erwiderte, dann verschwand er auch schon und die Warrior machte auf dem Absatz kehrt, stieg in ihr Schiff und bewegte sich zum Cockpit. Dort angekommen setzte sie sich in ihren Pilotensitz um die Triebwerke zu starten und den Check durchzugehen. Nachdem dieser durchlaufen war stieg die Feuer vom Planeten auf. Das Schlanke Schiff schoss dem Horizont entgegen und erreichte dann die Umlaufbahn des Planeten. Der Navcomputer hatte die Daten verarbeitet. Die Feuer sprang in den Hyperraum, mit Ziel Coruscant. Ein Planet, den Alaine kannte, von früher noch.

Der Autopilot übernahm den Flug und so konnte Alaine sich an den Computer wenden um heraus zu finden, was zur Zeit auf Coruscant stattfand. Der Planet besaß sehr interessante Gebiete. Musen und immer wieder Kunstvorstellungen. Wie lange war es schon her dass sie eine solche Veranstaltung besucht hatte? Fast eine Ewigkeit wenn sie es genau nahm. In der letzten Zeit war sie keinesfalls mehr dazu gekommen. Im Grunde sehr Schade und dies wollte sie nachholen. Coruscant bot genug Sehenswürdigkeiten und sie hatte nicht die Absicht als Sith auf zu treten. Zum anderen war ihr klar, dass ihr Aufenthalt von längerer Dauer sein würd, was bedeutete, dass sie einige Sachen packen und dort in ein Hotel ziehen würde. Also erhob die junge Frau sich aus ihrem Sitz, verließ das Cockpit und betrat ihr Quartier. Dort angekommen holte sie einen der Koffer aus einem Schrank und öffnete dann ihren Kleiderschrank. Zum Glück besaß sie einiges an Kleidung an Bord der Feuer. Bei der Wahl ihrer Kleidung sollte sie allerdings darauf achten, dass sie passte. Was sie für den Augenblick trug konnte sie bei anderen Gelegenheiten nicht tragen und so packte sie in ihren Koffer außer ein paar Abendkleidern noch einen Hosenanzug und einige weitere Stück, von denen sie wusste, dass sie sie brauchen würde. Der Rest folgte kurz darauf, dann schloss sie den Koffer. Ihr Lichtschwert würde sie trotz allem mitnehmen. Ansonsten allerdings entschied sie sich für ein Messer, eine Blaster sowie einen Ärmelblaster. Ihr Umhang würde hier bleiben. Allerdings entscheid Alaine sich dann doch andere Kleidung an zu ziehen, die weniger auffällig war als ihre Corsage und der Hose. So entschied sie sich für einen Hosenanzug, der nicht zu exklusiv war, ihre Figur dennoch sehr hervorhob. Ihr langes Haar steckte sie zu einem Konten nach oben und das Messer glitt in den Stiefel. Mit diesem Spiegelbild war sie jedenfalls zufrieden.

Kurz entschlossen wandte sie sich um. Bis nach Coruscant würde es noch einen Moment dauern und bis dahin konnte sie sich noch ein wenig ausruhen von den letzten Tagen.



Hyperraum nach Coruscant ~ an Bord der Feuer ~ Alaine, Nyantho?
 
[Korriban - In der Nähe eines eingestürzten Grabes eines alten Sith - Im Heckeingangsbereich der Teroch A'den - Shao Lung]

Die Heckluke der Teroch A'den, dem Raumschiff von Shao Lung, schloss sich mit einem dumpfen Zischen als sich der Druck aufbaute und dem für normale Wesen unhörbaren Geräusch der dicken Bolzen die sich in die dafür vorgesehenen Bohrungen schoben und die Luke somit absicherten.

Eine muskulöse Gestalt in eine Schwarze Kutte gehüllt stand in der Mitte des Heckeingangsbereichs und mit ihren behandschuhten, kräftigen, Händen die Kapuze, die das Gesicht des Wesens in Schatten hüllte, anhob und die Kapuze nach hinten gleiten ließ sodass sie jetzt auf dem Rücken nach unten hing um den tätowierten und mit Stacheln besetzten Kopf eines furchterregenden Jungen Zabrak, dessen Augen geschlossen waren da er in Gedanken noch immer bei dem alten Sith Grab war aus dem er gerade gekommen war, freizugeben.

Er war so lange in diesem Grab das er sich gar nicht mehr an die wohl temperierten und mit Frischluft versorgten Räumlichkeiten seines Schiffes erinnerte, obwohl er sich in dem Grab sichtlich wohl gefühlt hatte indem ihn die dunkle Macht umzingelt hatte und ihn versuchte zu erdrücken war er froh wieder in sein "zuhause" zurückgekehrt war.

Langsam und vorsichtig ließ er einen schwarzen Rucksack von seinem Rücken gleiten, fast so als ob er aus Glas wäre und bei einem Sturz von fünfzig Zentimetern Höhe in kleinste Teile zerborsten wäre, und stellte ihn genauso vorsichtig vor sich auf den Boden.

Sein Kopf wandte sich nach links auf eine der beiden mittleren Türen der linken Seite des Schiffes, seine Augen waren noch immer geschlossen und seine Gedanken bei den Inschriften in dem Grab die er allesamt sorgfältig in seinen Datapad übertrug. Während er seine Kutte in einer einzigen Bewegung in einem Kreis von seinem Körper schwang und der Sand von Korriban durch die Luft wirbelte öffnete er gleichzeitig seine orange-roten Augen, die einer Sonne die gerade implodierte glichen, als er mit dieser Bewegung seine modifizierte Mandalorianische Rüstung entblößte.

Die Rüstung war in einen hautengen blutroten Overall, der seinen athletischen und muskulösen Körper betonte, und den mattschwarzen Beskar'gam Platten (Beskar'gam ist ein sehr leichtes und doch sehr robustes Material das gerne von Mandalorianern für ihre Rüstungen benutzt wurde) unterteilt. An seinen Unterarmen hatte er schlanke Armschützer ebenfalls aus Beskar'gam die unter anderem sein Datapad-Kommlink Kombigerät beherbergten.

An beiden Seiten seiner Hüften baumelte eines seiner beiden Zabrak Vibro Schwerter immer griffbereit, innerhalb von einem Bruchteil einer Sekunde konnte er beide Klingen zeihen, in einem weiteren Bruchteil konnte er sie zu einem Doppelklingen-Vibroschwert umwandeln und in Angriffspose bereitstehen.
Das hatte er auf Korriban zu genüge trainieren können.
Darüber in einem schwarzen Leder Schulter Holster hingen an den Seiten seines Oberkörpers jeweils eine seiner zwei schwarz und rot lackierten Westar 34 Blaster griffbereit, sogar noch ein wenig schneller als seine Schwerter schussbereit.

Er ging auf die Luke zu und fuhr mit der rechten Hand über einen Sensor an dem Türrahmen, der diese öffnen ließ und hängte seine Kutte in dem kleinen Raum, der als Kleiderschrank diente, neben seiner Kampfrobe auf.
Die Türe schloss sich wieder als er sich umdrehte um zu dem schwarzen Rucksack zurückzugehen, diesen nahm er so vorsichtig wie er ihn abgelegt hatte auch wieder auf und gelangte mit dem Lift in der rechten Wand zwischen der Schlafzelle und der "Arrestzelle" in die obere Ebene und somit in das große runde Cockpit.

Shao schritt auf einen Passagiersessel an der Rückseite des großen Cockpits, legte den Rucksack dort vorsichtig nieder und schnallte ihn vorsichtig fest, als würde er ein sehr zerbrechliches Baby anschnallen.

Seine Pupillen hatten wieder die gewohnte Pechschwarze Farbe angenommen, sein Zorn den die Macht in diesen alten Gemäuern hervorbrachte und verstärkte hatte sich langsam wieder ein wenig gelegt und ruhte sicher verwahrt in seinem Inneren um bei der nächsten Gelegenheit wieder zum Vorschein zu kommen.
Aber dazu gab es momentan keinen Grund.
Eigentlich war er sehr zufrieden mit sich und der Zeit die er auf Korriban verbracht hatte, jedoch lag immer etwas sehr gefährliches auf Korriban auf der Lauer. Etwas noch gefährlicheres als die Wesen die er vor und in den Gräbern bekämpfte, viel schlimmer.
Das hatte er zumindest Instinktiv gedacht und es hatte den Zabrak Jünger haarscharf an einer Paranoia vorbeigeführt.

Doch nun war die Zeit gekommen um sich von Korriban zu verabschieden und sich einem größeren Ziel zu widmen, nämlich das Finden eines starken und strengen Lehrmeisters der ihm die Wege der dunklen Macht zeigte.
Er spürte den Drang danach diesen Meister zu finden nun immer stärker, seitdem er auf Korriban angekommen war hatte sich der Drang mit jedem Tag verstärkt und er konnte nur durch den eisernen Willen ein Relikt der alten Sith zu bergen widerstehen.

Nun als er seinen Willen bekommen hatte konnte er sich dem Drang nun ganz hingeben.

Shao zog die beiden Vibroklingen in einer eher Kunstvollen und langsameren Sequenz die er bei einem Kampf nie verwenden konnte und steckte die beiden Schwerter in die dafür vorgesehenen "Scheiden" zu beiden Seiten seines Pilotensessels.
Dann stellte sich der Zabrak Jünger zwischen seinen Sessel und den Kontrollen des Raumjägers.
Noch während er sich hinsetzte tätigte er mit seiner rechten Hand ein paar Eingaben auf den Konsolen, die der Bedienung der Sensoren des Schiffes dienten, er lies einen Scan des Schiffes und einen der näheren Umgebung laufen um festzustellen ob sich in der Zwischenzeit jemand an seinem Schiff zu schaffen gemacht hatte und ob dieser jemand in der näheren Umgebung lauerte.
Nach einer sehr kurzen Zeit, als Shao sich gerade gesetzt hatte, meldeten die Sensoren keine technischen Veränderungen an dem Schiff, keine Signale die vom Schiff ausgingen die auf einen Peilsender deuteten und keine Lebensformen oder Schiffe in der näheren Umgebung des Schiffes die einen Start gefährden konnten.

Zufrieden und doch ein wenig misstrauisch schnallte er sich mit den Vierpunktgurten an, legte mit der linken Hand ein paar Kippschalter um und die Ionentriebwerke sprangen mit einem leisen dröhnen begleitet von einem vibrieren das durch das ganze Raumschiff fuhr an.
Als die Ionentriebwerke auf ihrem Level ankamen, fand die Vibration ein Ende.
Mit der rechten Hand nahm er jetzt einen Steuerknüppel, der auf der rechten Seite seines Sessels angebracht war, in die Hand und mit der linken nahm er den Energieregler, der auf der linken Seite des Sessels angebracht war.

Die kantige Silhouette der Teroch A'den hob sich vom Boden, wirbelte eine Menge Sand auf, die Standbeine schienen sich mit der Form des Schiffes zu verbinden und die Kühlflügel auf beiden Seiten der runden Kapsel öffneten sich auf 45°.

Als die Kühlflügel bei 70° Öffnung angekommen waren, was relativ schnell von statten ging, schob Shao den Schubregler ein auf 40 Prozent Energie und zog den Steuerknüppel leicht zu sich.
Die Teroch A'den beschleunigte in zehn Metern Höhe, im selben Moment als shao den Energiehebel nach vorne schob, mit einem Knall und schoss steil in den Himmel und auf die Atmosphäre des Planeten zu.

Der Zabrak Jünger schob den Energiehebel nun langsam auf 60 und dann auf 70%, die Kühlflügel erreichten nun 75° Öffnung und schon war der Raumjäger im Orbit um Korriban die Trägheitsdämpfer stellte Shao nun von 95% auf 100% um und die Geschwindigkeit kam einem schon nicht mehr so schnell vor wie bei dem Start aus zehn Metern Höhe in der Atmosphäre von Korriban.

Durch den Sichtschirm konnte man die Sterne und eine entfernte Raumstation sehen die im Orbit um Korriban lag.

Shao drückte auf einen blau leuchtenden Knopf in der Mitte der Konsolen direkt vor ihm und auf dem Sichtschirm erschien eine große Karte der Galaxis mit den gespeicherten Hyperraumrouten zu den wichtigsten Planeten, die deswegen ein wenig gezoomt dargestellt wurden.
Der Zabrak legte seinen Kopf etwas schief und studierte die Karte gründlich bevor er sich entschied Coruscant anzusteuern um sich Treibstoff und Vorräte zu besorgen. Außerdem vermutete er dort unter den vielen Wesen mit Sicherheit auch einen Sith Meister anzutreffen dem er noch nicht im Tempel begegnet war.

"Coruscant!"

donnerte eine tiefe Stimme aus dem Mund des Zabraks, der nur sprach wenn es von Nöten ist und selbst dann bevorzugte er Taten, in einem scharfen Befehlston.
Die Karte schloss sich und auf dem Schirm stand auf Mando'a "Ziel: Corruscant" in roten Lettern. Dann verschwand die Schrift und nach einem Countdown aus drei dumpfen Signaltönen in einem Sekundenabstand waren die Kühlflügel auf 85°, ihren vollen Öffnungswinkel, geöffnet und die Teroch A'den verschwand in einem hellen Licht im Hyperraum.

Nachdem die Beschleunigungskompensatoren ihre volle Leistung erreichten konnte Shao sich seelenruhig abschnallen und aufstehen. Nun konnte er sich endlich dem Rucksack widmen, den er zuvor in einem Passagierstuhl festschnallte.

Er trug ihn vorsichtig zu der linken Wand des Schiffes, drückte mit dem rechten Zeigefinger zielgenau auf einen bestimmten Punkt in der augenscheinlich leeren Wand und an exakt derselben stelle öffnete sich eine Miniatur Luke die einen Iris Scanner zum Vorschein brachte der sofort begann die Iris des Zabraks zu scannen dann sagte Shao etwas leises auf Zabraki und die kleine Luke schloss sich wieder. Jedoch öffnete sich kurz darauf links daneben eine viel Größere quadratische Luke, sie war circa so groß wie der Oberkörper von Shao und gab ein recht geräumiges Geheimfach frei.

Shao öffnete den Rucksack und kramte mit der rechten Hand vorsichtig nach dem einem Pyramidenförmigen Konstrukt das mit dünnen roten Sith Inschriften übersät war. Es fühlte sich aber komischerweise nicht mehr so an wie auf Korriban in dem Grab, zwar war es noch recht kalt aber es strahlte auch keine Präsenz der dunklen Macht mehr aus.
Shao runzelte die Stirn, legte das Pyramidenförmige Ding in eine mit einer Art Schaumstoff gefüllten Truhe die sich in dem Geheimfach mittels einem Regalfach eingezwickt war, sodass es nicht umherwirbelte bei den Manövern die Shao manchmal vollführte.
Dann sprach er wieder etwas Leises auf Zabraki, die Luke schloss sich wieder mit einem zischen und es sah so aus als wäre an der Stelle nie ein Fach gewesen.

Jetzt da er das Relikt in Sicherheit wusste, er sich im Hyperraum Richtung Coruscant befand konnte er in Ruhe in einer Dusche entspannen und das letzte Jahr vor seinem geistigen Auge Revue passieren lassen.

Denn Zeit hatte er jetzt ja genug bis er in den Orbit von Coruscant kam.

[Hyperraum Richtung Coruscant - An Bord der Teroch A'den - Shao Lung]
 
Geschrieben aus der Sicht von Lord Knarr

[Horuset-System :: nach Korriban :: Consular-Class Cruiser (Sith-Modifikation) :: Privatgemächer :: Lord Knarr]

Schwerfällig sprang das modifizierte Schiff der Consular-Klasse aus dem Hyperraum. Doch für ihr hohes Alter und den eher miserablen Zustand schien selbst diese Rückkehr in den realen Raum eine Meisterleistung zu sein. Kurz darauf folgte auch der Truppentransporter der längst ausgedienten CR Zwanzig-Klasse. Beide Schiffe hatten ihr Ziel erreicht. Nach etwa vierzehn Standardtagen hatten sie Bastion endlich hinter sich gelassen, um nun die karge Wüstenwelt Korriban vor sich zu sehen. Hier hatten die Sith ihren Ursprung, ihre Wurzeln, ihre Geschichte. Langsam koordinierten sich die alten Kähne. Nach modernen Maßstäben für Geschwindigkeit krochen beide Schiffe förmlich auf die tote Sith-Welt zu, die einst deren ganzes Leben und Sein bestimmt hatte.

Tief atmete der hünenhafte Jarell mit der bulligen Gestalt ein. Seine unzähligen Tentakeln bewegten sich aufgeregt. Denn mit jedem Kilometer, den sie Korriban näher kamen, spürte der Sith-Inquisitor ein bisschen mehr den Ruf der Dunklen Seite.
'Rein', dachte er plötzlich. 'Hier klingt er vollkommen rein. Nicht wie auf Bastion.' Noch immer verachtete Knarr die Arroganz der jüngeren Generationen, die schon längst den wahren Ursprung ihrer erhaltenen Machtbasis vergessen hatten. 'Kennen diese Maden außer Artek III und Bastion überhaupt eine andere Welt ihrer ideologischen Ahnen?' In aller Ruhe erhob er sich, nachdem er die Aktivität seiner beiden ehemaligen Schüler (Cygnus und Se'laine) spürte. Gemächlich humpelte der Jarell in Richtung Hauptraum.

Schwächlich leuchteten die schmalen Lichtröhren im Inneren des Korridors. Sie ließen den dunklen Schatten genügend Platz. Kurz fragte sich der nichtmenschliche Hüne wann dieses Schiff die letzte professionelle Wartung erhalten hatte. Zu Arcanious' Zeiten hatte man diese Modelle noch in großer Zahl produziert. Jedoch waren das auch die letzten Tage der Republik gewesen. Spätestens mit dem Nachfolger Arcanious', Darth Ferit, hatten Imperium und Sith einen eigenen Weg beschritten. Außer im Anspruch auf die legitimierte Nachfolge sah man sich nicht mehr an den gescheiterten Vorgänger gebunden. Die Republik war verendet und aus ihrer Asche hatten sich die Sith samt einem riesigen Imperium erhoben. Eingeschränkt durch sein langsames Schritttempo, hatte Knarr selbst auf diesem kurzen Weg zum Hauptraum genügend Zeit um solche Gedanken – abseits von Erhalt und Mehrung der eigenen Macht – zu haben. Plötzlich kam ihm ein Jünger entgegen.


„Meister, alle Vorbereitungen für die Landung sind getroffen“, meldete der Jünger mit zittrigem Ton in der Stimme. „Der Transport signalisierte uns ebenfalls seine Bereitschaft. … Und gerade meldete uns Darth Orcus, dass man einen provisorischen Landeplatz errichtet hätte.

Knarr grunzte ungeduldig: „Und was stehst du dann so herum, Made? Lande dieses Schiff endlich.“

Ein „Ja“ brachte der nervöse Jünger gerade so über seine zitternden Lippen. Dann war er wieder aus dem Sichtfeld des schlechtgelaunten Inquisitors verschwunden. Nicht einmal eine knappe Sekunde sah der bullige Jarell dem schwachen Untergebenen nach. Wozu auch? Respekt oder Neid empfand er bloß für starke Individuen.
'Diese Made wird nicht weiterwachsen...', dachte er noch kurz, bevor andere Gedanken sein Bewusstsein bestimmten. Orcus war im Orden ein Warrior, der genau wie er, Knarr, seinen Fokus auf die alten Sith und deren Geschichten gelegt hatte. Aus diesem Grund hatte der neue Imperator, Darth Allegious, sowohl ihn, Knarr, als auch Orcus mit dem Bau eines winzigen Postens auf Korriban beauftragt. Dort sollte das Wissen gesammelt werden, dass man aus den vielen Gräbern der „Vorfahren“ bergen konnte. 'Und Horth wird der Anfang sein.' Erneut zuckten all seine Tentakeln.

Cygnus, nach der Landung legte ich das Ausrüsten der Maden in deine Hände“, wies der Inquisitor seinen ehemaligen Schüler an. „Mal sehen wie viele von ihnen den Flug überlebt haben.“

Se'laine kicherte bei den letzten Worten. Schon seit den zwielichtigen Anfängen der Sith kannte die ältere Generation die schiere Brutalität, die immer in den Jüngeren inne wohnt. Sie hatten keinerlei Erfahrung mit der Dunkelheit und waren damit deren perfektes Instrument. 'Wilde Tiere', dachte der Jarell und schnaubte abfällig bei diesem Gedanken. 'Ohne Nachzudenken würden sie augenblicklich in die Klinge eines verblendeten Jedi rennen, anstatt die Fertigkeiten zu nutzen, die sie sich von der Macht erzwingen könnten. Unwissendes Fußvolk – mehr nicht.' Noch einmal schnaubte Knarr. Zur gleichen Zeit schien seine Präsenz noch eine Nuance kälter zu werden. Erneut hüllte sich der bullige Sith in seine eigene Dunkelheit. Zwar lauschte er lieber den Verführungen auf Korriban, aber selbst auf dieser uralten Welt wollte er nicht zu tief in einem „Hätte“, „Würde“ oder „Könnte“ versinken.

Mit aller Macht zerrten Korribans physikalischen Kräfte an dem uralten Kahn als dieser langsam in dessen Atmosphäre eintrat. Unerbittlich kämpfte das Schiff der Consular-Klasse dagegen an. Wehrte sich mit all seinen Triebwerken und Repulsoren. Dabei zeigte es, dass es noch immer hervorragend den planetaren Naturgewalten trotzen konnte. Trotzdem trieb die Mannschaft das Schiff langsam in Richtung Boden. Karge Wüstenlandschaften zeigten sich, nachdem man die mächtige Wolkendecke erfolgreich durchbrochen hatte. Zwischen dem vielen Sand und Dünen gab es auch massive Gebirge und tiefe Kluften. Dennoch schien der Planet mehr tot denn lebendig. Begleitet vom Dröhnen aller Maschinen flog das längliche Schiff, das einst für Botschafter gedacht war, über ein riesiges Tal, das Bauwerke beheimatete, die schon etliche Jahrtausende alt waren. Sehr weit entfernte ich das Schiff jedoch nicht. Maximal einen Kilometer von dem Tal entfernt setzte der rostige Koloss zur Landung an. Fuhr quietschend seine Landevorrichtungen aus, reduzierte das Tempo und setzte am Ende sehr leichtfüßig auf – zur Überraschung der Insassen. Mit derselben „Eleganz“ kam nur wenige Minuten später auch der Transporter zu Boden. Sie hatten ihr Ziel endlich erreicht.

Humpelnd ging der hünenhafte Jarell die Rampe entlang. Se'laine und Cygnus folgten ihm dabei auf den Fuße. Höchstens einen Meter Platz ließen sie zwischen sich und den Inquisitor. Hörbar sog der Sith die Luft ein. Genoss für einen Moment die dunkle Präsenz, die sich über viele Jahrtausende in dem Tal festgesetzt hatte. Dann ließ er seinen Blick allmählich in die Richtung schweifen, die etwas mehr moderne Zivilisation versprach. Baracken aus schlichten Duraplast dienten den hiesigen Sith, die sich um den Aufbau einer kleineren Enklave kümmerten, als Wohnstätte. Knarr grunzte. Danach warf er sich beiläufig die Kapuze über den Kopf, während er weiter über den Landeplatz ging. Etwa gleichzeitig ging der trandoshianische Sith-Warrior seiner Pflicht nach – die Jünger mit der nötigen Ausrüstung zu versorgen. Mehr als eine leichte Rüstung, einen Vibrodolch und ein künstliches Licht sollte keiner von ihnen bekommen. Der eine oder andere von ihnen wurde höchstens noch mit der „Ehre“ bedacht, die Boxen zu tragen, die das schwere, technische Gerät beinhalteten.


[Horuset-System :: Korriban :: in der Nähe zum Tal der Dunklen Lords ::vor dem Consular-Class Cruiser (Sith-Modifikation) :: Lord Knarr; im Hintergrund die ersten Jünger sowie Lady Se'laine]
 
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:: Horuset-System :: Korriban :: in der Nähe zum Tal der Dunklen Lords :: unweit des Consular-Class Cruisers :: Darth Cygnus


Den gesamten Flug über hatte der finstere Trandoshaner über die Flugrouten gegrübelt. Er hatte sinniert und nachgedacht. Hatte sich, wann immer es ging, auf die Technik gestürzt - nur um einer drohenden Eskalation mit Lady Se'laine zu entgehen. Nicht das er die Sith fürchtete - ihm lag nur nichts an einer dann notwendigen Rechtfertigung gegenüber seinem Meister und Mentor. Lord Knarr mochte alt und verkrüppelt sein, doch war er immer noch ein mächtiger Anwender der Dunklen Seite der Macht. Sein Wissen überstieg alles, was der Trandoshaner bisher gesehen hatte. Nur aus diesem Grund folgte Cygnus dem Jarrell noch. Weil das Wissen die Stärke des Inquisitors war. Stärke, von der man zehren konnte.

Als er der Technik überdrüssig geworden war, hatte sich der geschuppte Sith-Warrior zurückgezogen - um zu meditieren. Seine Aufmerksamkeit hatte dann nur noch sich selbst gegolten. Sich selbst und der anstehenden Mission. Natürlich beschämte es den Schuppenträger, nicht mehr als ein besserer Aufpasser für ein ganzes Rudel schlachtreifen Abschaums zu sein. Doch spornte ihn die Möglichkeit an, in den vergessenen Grabmälern vergangener Sith-Lords zu plündern. Die Aussicht auf altehrwürdige Artefakte war zu verlockend und Cygnus selbst zu gierig, als das er es vergessen konnte. Seine Meditionen waren beherrscht von Bildern des Kampfes, von möglichen Auseinandersetzungen und von dem Hochgefühl des Triumphes. Vergessen die ewigen Streitereien mit Lady Se'laine, verdrängt der Ärger über die Anmaßungen der Jünger. In der Beinahe-Trance aktivierte der Krieger wieder und wieder seine blutrote Klinge - war sie doch Fokus seines Seins.

Als das Schiff der höherrangingen Sith Stunden später aufsetzte, verspürte der Trandoshaner ein wahres Hochgefühl. Jede Faser seines Körpers gierte danach, Korriban zu sehen. Es zu erfahren, zu spüren. Kaum das die Laderampe herunterfuhr, bellte Lord Knarr einen kurzen Befehl. Eine Order, die der Warrior nur beiläufig wahrnahm, übermannte ihn doch der Rausch der Gier. Als seine nackten Schuppenfüße erstmalig die staubige Ebene Korribans berührten, durchströmte ein Gefühl der düsteren Wonne den Körper von Cygnus. Jahrtausende alte Traditionen und eine Geschichte permanenten Krieges schmeckten süßer als jeder Sieg im Zweikampf. Der Reptiloid hatte Schwierigkeiten, sich auf sein reales Dasein zu konzentrieren - zu sehr wollte er geballte Aura des Planeten erfahren. Die ersten Schritte durchlebte der Trandoshaner, als wäre er nicht Teil seines Körpers. Er hatte das Gefühl sich selbst zu betrachten, war nicht Herr seiner selbst und dennoch genoß er jeden Augenblick. Fahrig vor Gier wurde ihm schwarz vor Augen und er sackte kurzerhand auf ein Knie herab, trieb seine Klauen in die ruhmreiche Erde. Doch die Anwesenheit seines Mentors und Meisters rief ihm seine Aufgabe in Erinnerung. Er würde später noch genug Zeit haben, die dunklen Essenzen von Korriban zu kosten. Knurrend hob sich die Echse im schweren Anzug und stapfte in Richtung des Transporters mit den Jüngern. Von selbigen erschienen direkt eine handvoll an der Rampe.


"Ihrrr, Gewürrrm, sssteht da nicht nurrr herrrum! Die Waffenkammerrr im Schiff wirrrd geöffnet. Trrragt die Kisssten herrrausss. Sssoforrrt!"

Es war unumgänglich, den Ablauf dieser Aufgabe zu überwachen. Die Jünger waren dumm, faul und unnütz. Aber für derlei Aufgaben hatte der Trandoshaner schließlich seine persönlichen Lakaien. Mit einem bösartigen Grinsen hob der Reptiloid seinen linken Arm. Dort, an der Unterarmpanzerung, befand sich eine eingebautes Kom. Mit gespitzter Klaue der rechten Hand betätigte er die Taste. Sofort leuchtete eine kleine Lampe auf - als Zeichen der aktiven Verbindung. Zufrieden knurrte der Sith-Warrior.

"Ssserrrpentisss, komm' zzzu mirrr. Thasssusss, Du überrrwachssst den Trrransssporrrt derrr Kisssten."

Das Fauchen des Schuppenträgers bekundete lediglich die lüsterne Freude. Vorfreude auf Quälereien der Jünger, auf Zurechtweisungen und auf Erniedrigungen. Besonders freute sich der Warrior auf weitere Zurschaustellung von Macht gegenüber des Gleichrassigem. Die andere trandoshanische Made zu zertreten - das würde viel Freude bereiten. Soviel war sicher.

Während er auf seinen Schüler wartete, trugen die ersten nichtsnutzigen Sith-Schüler bereits Transportboxen aus den Eingeweiden des Schiffes. Der Reptiloid dirigierte sie unweit des altersschwachen Raumers und ließ die Kisten halbkreisförmig aufbauen. Natürlich sollte die entgültige Ausrüstung der Jünger erst im eigentlichen Lager erfolgen, doch musste auch die Vollzähligkeit überprüft werden. Es war ohnehin interessant, wieviele der Maden den Flug überlebt hatten. Die Wildheit der Jugend erfüllte viele Sith mit Stolz. Cygnus hingegen verachtete sie alle weiterhin, ganz gleich wie zornig sie waren oder wie talentiert. Sie waren Abschaum und standen ihm letztlich im Weg.


"Ihr rieft nach mir, Meister?", ertönte mit einem Mal eine Stimme. Selbst für den Warrior wahr das Erscheinen von Serpentis nicht bemerkt worden. Der Apprentice hatte ein unglaubliches Talent dafür, sich lautlos zu bewegen. Waren seine anderen Fähigkeiten fast verkümmert, so gab Serpentis den perfekten Spion ab - ein Fakt, dem sich der Trandoshaner zunehmend mehr und mehr bediente. Die kuttenverhangene Gestalt stand gebückt neben dem Warrior, den Kopf demütig gesenkt. Sofort blitzten die nadelspitzen Zähne des Reptils gierig auf.

"Ssserrrpentisss, berrrichte mirrr überrr den Flug. Wieviele Tote gibt esss?"

"Ihr fragt zuviel, mein Meister! Aber ich bringe es g...", setzte der Apprentice zur Antwort an, ehe die rechte Pranke von Cygnus vorschnellte und sich um den Hals des berobten Schülers legte. Einem Schraubstock gleich schnitt der Trandoshaner durch bloße Körperkraft die Luftzufuhr ab. Kurz schien sich der Apprentice wehren zu wollen, dann jedoch klammerte er sich nur an den mächtigen Unterarm der geschuppten Bestie. Dessen Augen funkelten mordlüstern.

"Wenn ich Dich nach etwasss frrrage, belehrrrssst Du mich nicht, bedeutungssslossse Glatthaut. Tu esss doch und verssspeissse Deine Eingeweide und trrrage Deine Haut wie einen Mantel!"

Die Botschaft des Sith-Warriors war klar und eindeutig. Sein Apprentice keuchte, zappelte - dann wurde er freigegeben. Röchelnd fiel Serpentis auf die Knie, sprach jedoch kein Wort. Nach und nach trafen mehr der Jünger ein und wurden so Zeugnis des Vorfalls. Ohne ein Wort zu sagen betrachtete der Trandoshaner die größer werdende Schar der für ihn wertlosen Würmer. Bald schon sollten weitere Bestrafungen dafür sorgen, das man ihn fürchten würde.


:: Horuset-System :: Korriban :: in der Nähe zum Tal der Dunklen Lords :: unweit des Consular-Class Cruisers :: Darth Cygnus
 
[Korriban-in der Nähe zum Tal der Dunklen Lords-nahe des CR 20]Kossekos mit vielen vielen Jüngern

Zischend sog Kossekos die staubige Wüstenluft Korribans ein. Es wäre eigentlich Vorraussehbar gewesen das sie genau hierher kamen. Sith wollten macht, sie wollten Wissen. Und wo würde man das eher herbekommen als in den Gräbern alter, großer Sith? Vielleicht nurnoch in irgend einem vergammeltem Archiv auf Bastion aber hier wahr die Dunkle Seite, dieses Gefühl geradezu greifbar. Kurz kniff der Trandoshaner die Augen zusammen und blickte empor zur sengenden Sonne des Planeten. Besser Heißt als Kalt wie im altem CR20 dachte die Echse und nickte. Ja, die Wärme würde ihm als Kaltblüter gute Dienste leisten. Kämpfe gegen andere Jünger würden dann einfacher ablaufen und die Arbeiten auch einfacher von der Hand gehen.
Der Sith der ihnen die Aufgabe mit den Wertsachen gegeben hatte (Darth Thasus) verteilte an einige Jünger die Aufgabe einige Kisten zu tragen und verteilte unter ihnen Vibrodolche und künstliche Lichter. Das Licht war ein Indiz dafür das es wohin gehen würde wo es dunkel war, wahrscheinlich in irgendeine Grabkammer. Doch wozu der Dolch? Für jemanden wie Kossekos war solch eine Waffe nutzlos da seine Klauen mehr schaden zufügen würden und selbst für viele andere der Jünger wäre es auch gut gewesen allein die Körperliche Stärke entscheiden zu lassen.
Aber wenigstens etwas dachte der Trandoshaner grimmig und steckte das Messer in eine Tasche am Gürtel. Er war immernoch schlecht gelaunt weil man ihm sein wunderbares ACP Gewehr weggenommen hatte aber er würde keinen Mucks sagen, sonst würden ihn alle Jünger oder Cyngus selbst töten. Er hatte etwas von einer Lady Se´laine gehört, wahrscheinlich war sie die andere Sith auf dieser Mission auser dem Inquisitor, sollte sich die Gelegenheit bieten würde Kossekos versuchen ihr gegenüber zu glänzen und womöglich auch vor Lord Knarrr. Dies würde Cyngus eine Lektion erteilen und hoffentlich würde dann einer der beiden ihn als ihren Schüler aufnehmen.



[Korriban-in der Nähe zum Tal der Dunklen Lords-nahe des CR 20]Kossekos mit vielen vielen Jüngern
 
[Horuset-System | Korriban | Consular-Class Cruisers | Quartier] Sarafina, mit anderen Jüngern darunter Titus Kornairund Kossekos


Der restliche Flug von Bastion nach Korriban, im Horuset-System verlief ohne weiter nennenswerte Zwischenfälle für Sarafina. Die junge rothaarige Halb-Sephi hielt sich so gut es ging von den meisten Jüngern fern. Allerdings gestaltete sich das in ihrem Schlafraum als ein fasst unmögliches Unterfangen. Selbst hier machten die Jünger vor Plünderungen der Mitreisenden nicht halt. Bis jetzt konnte sich Sarafina recht gut gegen solche Übergriffe erwehren und verteile großzügig blutige Nasen und blaue Flecken. Aber auch die zierliche junge Frau kam nicht immer unversehrt davon, was ein Veilchen, das in allen möglichen Grün- und Blautönen schimmerte, ihres rechten Auges aussagte. Doch konnte sie bis jetzt ihr Kleinod, das sie im Frachtraum dieser fliegenden Rostlaube gefunden hatte, recht gut verteidigen und noch ihr Eigen nennen. Sarafina lag gerade auf dem Rücken in dem oberen Etagenbett, was ihr während der Reise als Schlafstätte gedient hatte, starrte gegen die Decke und hatte den linken Arm hinter ihrem Kopf verschrenkt. Ihre rechte Hand umklammerte fest das Kleinod, was in ihrem Ausschnitt des Oberteils ruhte. Befestig war das Kleinod an einer goldenen Kette, was die junge Frau um den schmalen Hals trug.

Nachdenklich hatte sie ihre Lippe zu einer Schnute gezogen, als sie die letzten Tage, ganz besonders über den Kampf mit dem Apprentice (Vul Isen) vor der Waffenkammer nachdachte. Er war ein starker Gegner gewesen und Sarafina hätte den Kampf wohl verloren, wenn nicht die Echse (Kossekos) und der Soldat (Titus Kornair) plötzlich wie aus dem nichts aufgetaucht wären. Diese kleine Pause hatte die junge Frau gebraucht, um neue Kräfte zu sammeln um sich gegen einen neuerlichen Angriff von dem Apprentice (Vul Isen) oder dem Kat-Hund vorzubereiten und erfolgreich abzuwehren. Allerdings war sich Sarafina bei dem Biest nicht mehr so sicher, ob sie sich es nicht doch nur einbildete. Die dann folgenden Geschehnisse liefen in sehr kurzer Reihenfolge ab, dass die junge Frau quasi zur Zuschauerin verdammt hatte. Bevor Sarafina überhaupt richtig reagieren konnte landete sie zweimal hart auf dem Boden des Korridors und wurde ihres Vibroschwert erleichtert von einem anderen Apprentice (Xishel), der wie aus dem Nichts sich zu den Streithähnen gesellt hatte.


Ein Ruck ging durch den betagten Frachter und holte Sarafina aus ihren Grübelei und Erinnerungen zurück. ‚Wir sind da‘. Wie auf Bestätigung ihrer Vermutung wurden sie schon aus den Betten und dem Schlafraum gescheucht. Mit einem erleichterten Seufzen, da sie endlich diese Enge des Quartieres verlassen konnte, richtete sich die Halb-Sephi auf, schwang die Beine über die Bettkante und sprang behänd von dem obersten Etagenbett herunter. Wehmütig, wegen dem Verlust ihres Schwertes, griff sie nach ihrem Rucksack, wo sie ihren Mandel und die Schwerthalterung verstaute hatte und warf die Tasche sich über die Schultern. Gemeinsam mit den anderen Jüngern (darunter Titus und Kossekos) wurde die junge Frau zuerst in einen der Frachträume getrieben, dort wurden ihnen Kisten in die Hände gedrückt, um anschließend mit Beschimpfungen und Erniedrigungen zur Einstiegsrampe geschoben zu werden. Sarafina kämpfte um ihre Balance und um die Kiste in ihren Händen, damit sie ihr nicht entglitt. Der Apprentic Thasus , der dem Rotschopf die Box gereicht hatte, musste wohl ein Scherzkeks gewesen sein. Denn als sie die Kiste in empfang nahm, sausten ihre Arme – begleitet mit einem entweichenden „Uff“ - erst einmal nach unten, sodass die Kiste nur Zentimeter über dem Boden schwebte. Was die Umherstehenden wohl sehr lustig fanden.

Die Sonne von Korriban brannte erbarmungslos nicht nur auf das Lager der Ausgräber, sondern breitete ihre Strahlen auch über die Tempelanlage aus. Trotz der Sonne und der Wüstenlandschaft war das Klima eher als kalt zu beschreiben. Sarafina schleppte ihre Kiste zu dem ihr zugewiesenen Platz und mit einem ‚Whomp‘ ließ die junge Frau sie einfach auf den sandigen Boden fallen. Nach dieser Kraftanstrengung musste sie sich erst mal auf die Box setzen, wischte sich den Schweiß von der Stirn, schirmte ihre Augen mit der einen Hand ab und verschaffte sich erst mal einen kleinen Überblick. Das Lager befand sich nicht unweit eines Tempels, an dem man schon Ausgrabungen vorgenommen hatte. Der Tempel oder das Grab an sich war schon ein beeindruckendes Bauwerk. Sarafina ließ ihren Blick aus bernsteinroten Augen zurück zu den beiden Transportern gleiten, wo auch die anderen Jünger mit dem Ausladen der Kisten und Behälter beschäftigt waren. Das mittlerweile vertraute Kibbeln des Hinterkopfes setzte ein nur, um kurz darauf zu stechenden Kopfschmerzen sich auszuweiten. Ein Zeichen, das sich einer der Sithlords oder Lady Se'laine nicht unweit von der Halb-Spehi sich aufhielten.


[Horuset-System | Korriban | in der Nähe zum Tal der Dunklen Lords- unweit des Consular-Class Cruisers ] Sarafina, Lord Knarr, Darth Cygnus, Lady Lady Se'laine mit anderen Jüngern darunter Titus Kornair, Nyantho, Lisha, Achas und Kossekos
 
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Korriban-System | Korriban | CR-20 Troop Carrier | Titus

Der Transporter der Jünger hatte endlich Korriban erreicht und Titus viel nicht zum ersten Mal auf, dass es unter Sith keine ‚Kameraden‘ sondern nur Herrscher und Beherrschte gab. Den Befehlen der ‚Herren‘ nachkommend, trug Kornair eine Kiste mit Ausgrabungswerkzeugen aus dem Schiff. Eine trockene Kälte schlug dem ehemaligen Soldaten entgegen als dieser den CR-20 Troop Carrier verließ. Kurz setzte er die Kiste ab um seine Jacke zu schließen. Auf Befehl von Darth Cygnus setzte sich die Kolonne der schleppenden Jünger in Bewegung, vor sich in der Schlange konnte Titus den rot Schopf (Sarafina) aus seinem Quartier erkennen. Der Trandoshanische jünger (Kossekos) lief noch weiter vorne, quasi im Windschatten des Darth. Dann viel das Land steil ab und ein gewundener Pfad führte in das Tal der dunklen Lords. Dann verklärten Schlieren, wie Hitzeflimmern, den Blick von Kornair.

… Die Sonne stand blutig Rot direkt über der Kante des Tals und war im Begriff unterzugehen. Eine Prozession bewegte sich langsam unter monotonen Trommelschlägen und einem Gesang, der sich wie das Summen einer Weltraumwespe anhörte. Riesige rothäutige Wesen trugen einen Aufgebahrten goldenen Sarg, der mit einem reich verzierten Antlitz geschmückt ist. In Roben und Kutten gehüllte Wesen vervollständigten die Prozession. Zwei weiß häutige und Barhäuptige Männer schritten neben dem Sarg.

Diese Prozession bewegte sich auf eine Stufenpyramide zu, an deren Fuß ein dunkler klaffender Eingang am Fuße der Pyramide befand. In diesem Eingang verschwanden nun die Wesen und der Sarg. Doch kurz bevor auch die weißen Wesen hinein gingen drehte sich einer der Männer wieder um und Sah direkt in Kornairs Richtung. …


„Du wirst zu mir kommen, denn ich habe dich gerufen. Deine Feinde werden fallen, dein Wissendurst soll gestillt werden, dir wird an nichts mangeln solange du mir dienst. Komm und besiegle den Packt.“

Unsanft wurde Kornair vorwärts gestoßen hinab in das Tal der dunklen Lords, das sich unter ihm ausbreitete. Übersäht mit Trümmern der Tempel und Gräber und inmitten dieses Trümmerfeldes, dort wo sich in der Vision die Zelte der Prozession befunden hatten, lag ein kleines aus Weltraumschrott und Frachtkisten bestehendes Lager. Im Lager waren bereits jünger verschiedenster Spezies damit beschäftigt, das Lager zu erweitern oder die Neuankömmlinge in Unterstände einzuweisen.

Korriban-System | Korriban | Lager im Tal der dunklen Lords | Titus, andere Jünger und höherrangige Sith
 
.:.:. Horuset-System .:. Korriban .:. Tal der Dunklen Lords .:. CR20-Truppentransporter .:. Nyantho .:.:.​




Das Rascheln aufgescheuchter Wumpratten drang an das Ohr des schlafenden Dunklen Disciples. Dazu gesellte sich das vertraute Gefühl einer natürlichen Anziehungskraft, die nur ein Planet auf den Geist und Körper eines Organismus‘ auszuüben vermochte; ein Planet, der gespeist war von zeitlos wabernder Dunkler Energie, die nur darauf wartete, mit der weltumgreifenden Präsenz eines edlen Eroberers und der eines mächtigen Meisters der alten Lehren beseelt zu werden. Ein Planet, von diesem aus zahlreiche Feldzüge der Sith geführt worden waren, die die Galaxis in ein Flammenmeer wandelten mit Wellenbergen, die ganze Systeme verschlungen, und deren Feuerzungen florierende, grüne Planeten einäscherten; die ganze Wasserplaneten verdampfen ließen. Ein Planet, dessen Atem dem irrgeleiteten Geist wahnsinniger Lords Vernunft und Klarheit einhauchte und ihre Astralkörper von Schwäche und Sterblichkeit läuterte. Dieser Quellursprung der reinblütigen Sith war noch lange nicht versiegt. Er würde ewig sprudeln, Tod und Verderben hervorbringen und damit die Galaxis überfluten. Die Republik würde hierbei erneut einer erlöschenden Supernova gleichen, durchströmt von gierigen Flammenwolken und verzweifelt gegen ihre Endlichkeit ankämpfend. Korriban war die Verkörperung des Willens der Dunklen Seite der Macht. Er war ein Juwel der Sith. Mochte man der Legenden der reinblütigen Sith Glauben schenken, so wählte Korriban selbst würdige Diener aus, denen er die Sprache der Macht verlieh. Seine Diener sollten seine Stimme in die Weiten heraustragen und in seinem Namen wandeln und handeln. „Die Stimme Korribans“ wurde über die Jahrtausende von den Sith perfektioniert, von den machtbesessenen Dunklen Jedi aber in den Sithlehren manifestiert und niedergeschrieben. Ganze Schulen gründeten als Abarten auf der „Stimme Korribans“. Eben jener Planet erhitzte die Gemüter der Dunklen Jünger in den stählernen Bäuchen des CR20-Truppentransporters. Auch diese der Aufseher, die, nachdem die Transporter der Turbulenzen Korribans Atmosphäre ausgesetzt waren, unaufhörlich Anweisungen brüllten. Ihre donnernden Stimmen kämpften gegen das Zischen und Aufjaulen der Triebwerke und der Kompensatoren an, die, dem Stand der Technik dieser alten Klapperkisten entsprechend, einen relativen Gleitflug erlauben konnten.

Doch der Dunkle Disciple Nyantho schlief tief und fest, ließ sich durch nichts aus der Fassung bringen. Was in dieser Kammer der unteren Ebenen des Transporters passiert war, erschien ihm ein surreales Ereignis gewesen zu sein. Ein irreführendes Phänomen der Dunklen Seite der Macht, das sich in seinem Geist manifestiert hatte und ebenso geisterhaft verschwunden war, wie es erschien, kurz nachdem er sein Quartier verlassen hatte, um, wie ihm und anderen aufgetragen von den Aufsehern, drei persönliche Gegenstände mitzubringen. Dass er sein Quartier verlassen hatte, an dieser Tatsache haftete keine Geistesirrung, kein bitterer Geschmack einer Halluzination. Aber diese düsteren Kammern, durchwoben von Spinnenweben und übersät mit Leichen ausgesaugter Disciple, die auf ihrem Weg der Erkenntnis gescheitert waren; dieses ganze Kapitel in der Schublade seiner Erinnerung schien nicht der Wirklichkeit entsprechend. Es wirkte einfach unecht, und doch hielt er einen runden Gegenstand in seiner rechten zur Faust geballten Hand, deren Knöchel schmerzten. Einen Gegenstand mit einer rauen, rissigen Oberfläche, alt, korrodiert, vergessen. Was war ihm widerfahren in diesen Kammern? Wie lange mochte er seitdem geschlafen haben und vor allem, wie kam er wieder in sein Quartier zurück, dass er sich mit blutlüsternen Schülern teilte, die jeden Fehler, jede Schwäche des anderen zu ihrem Vorteil schmiedeten? Weder widerfuhren ihm Zufälle, noch hatte er Glück. Die Archive der Akademie lehrten ihn, dass es weder das eine, noch das andere unmöglich geben konnte. Eine Fügung des Schicksals? Ein aufblitzender Wille der Dunklen Seite? Eine schützende Machtblase, die ihn vor Schaden bewahrte wie die Fruchtblase einen Fötus? Fest stand, dass er noch lebte. Alles andere konnte er sich nicht erklären. Seine gesamten Erinnerungen der letzten Stunden –oder Tage des Fluges- waren von einem dichten, schwarzen Nebel umgeben, der die Sonne der Erkenntnis verdeckte und deren Strahlen absorbierte.

Nyantho erwachte aus einem tiefen Schlaf unbekannter Dauer. Sein Quartier war mit einer geisterhaften Leere gefüllt. Nur er und die bedrohlich donnernden Stimmen der Aufseher, die eisern und streng Anweisungen verlautbarten, die keinen Widerspruch zuließen, teilten sich dieses eine Quartier. Sie hatten ihn liegen gelassen. Sie taten etwas, dass nicht zum Handlungsschema der Aufseher passen wollte, je stärker er über dieses Faktum nachdachte. Mit einer geschmeidigen, die Meridiane der Macht erweckenden Bewegung, erhob er sich der Hüne von seiner steinharten, versifften Pritsche, die für einen Zwerg genügend Platz geboten hätte. Er versuchte, sich einen Überblick zu verschaffen, der seinen Geist klären und seine Wahrnehmung für den Ist-Zustand, in dem er sich befand, schärfen sollte. Diese Stille. Diese bedrohliche Ruhe, die seine Brust eindrückte. Sie mussten unlängst gelandet sein, anderenfalls hätte er sich auf einem Geisterschiff oder in einer weiteren manifestierten Illusion der Dunklen Seite der Macht befunden. Er verließ, unmittelbar nachdem er aufgestanden war, sein weiträumiges Quartier. Schwere Stiefel hallten durch die korrodierten, von Dreck und getrocknetem Blut befallenen Gänge und bahnten sich ihren Weg in Richtung der bereits ausgefahrenen Zunge des CR20-Transporters, der die Dunklen Schüler aus ihrem Magen in den Staube Korribans ausspuckte.

Die gleißenden Lichtstrahlen Korribans Sonne tönten die felsigen Weiten der Höhen und Täler in der Farbe des Blutes. Keine Wolke schwebte in der Atmosphäre um Korriban, die den Dunklen Machtanwendern hätte Schatten spenden können. Unbarmherzig prasselten die sengenden Sonnenstrahlen auf die teils bedeckten, teils unbedeckten Häupter der Disciple nieder. Einige entledigten sich ihres Mantels der glühenden Bodenhitze wegen, die feine Luftverspiegelungen entsendete und zugleich die Gemüter der Schüler erhitzte. Die gellenden Rufe der Aufseher, an erster Stelle sein beschuppter Schirmherr und Gönner Darth Cygnus, durchschnitten die flimmernde, stickige Luft, die das Atmen unmöglich machte. Dazu gesellte sich das schweißtreibende Schleppen der Kisten aus den Waffenkammern beider Transporter. Ächzen, Stöhnen und Hecheln belebten die Sphäre der Selektion, der die Schüler seit ihrem Abflug an ausgesetzt waren. Die wachsamen Blicke der Aufseher lasteten schwer auf den Schultern der noch unbehauenen Seelen. Nyantho bemerkte aus den Augenwinkeln eine schmächtige Sith, die unter dem Gewicht der Kiste und der prüfenden Blicke der Bluthunde zusammengebrochen war und liegengelassen wurde. Die Herde zog weiter und interessierte sich nicht vereinzelte schwache Individuen. Weder für die Leblosen in den Gängen, Kammern und Quartieren der Transporter, noch für die, die folgen würden. In den klimatisierten Innenräumen dieser entwickelten die Leichname keinen stechenden, übelkeitserregenden Gestank, wohl aber in der zersetzenden Lava Korribans Atmosphäre. Mit ruhigen Schritten näherte sich Nyantho der zusammengebrochenen, jungen Schülerin, deren Gesicht erschöpft im heißen Sand Korribans lag. Aus ihrem geöffneten Mund, der geziert von sinnlichen Lippen war, floss zäher Speichel, der auf dem felsigen Boden verdampfte. Ihre Augen hatte sie verdreht und nur ein leises Klagen in Form eines Wimmerns erreichte seine Ohrmuscheln. Ein belebendes Grinsen schlich sich bei diesem Anblick auf Nyanthos aufgerissenen Lippen. Die Not der gefallenen Schülerin ignorierend, griffen seine beiden behandschuhten Pranken nach der Waffenkiste, die sie fallengelassen hatte. Die massiven Arme seines wie aus einem Marmorquader geschlagenen Oberkörpers hätten noch die Last weiterer Kisten verkraftet. Er spürte eine feine Nuance das Leids in den anderen, speziell Gefallener, für die er nur ein trockenes Lächeln übrig hatte. Aber auch er bemühte sich darum, sich seine Erschöpftheit nicht anmerken zu lassen. Wie ein Wildpferd schnaubte auch er durch seine schmalen Nüstern seiner mehrmals gebrochenen Nase. Jedes starke Schnauben wurde von einem Schmerz begleitet. Auf seinem Weg zu der provisorisch eingerichteten Lagerstätte wenige Meter abseits des Landeplatzes, bemerkte er eine weitere Schülerin mit rotem Haar (Sarafina), der ihr Schweiß in Flüssen von ihren Schläfen ab hinab rann. Doch sie schien noch mit ihrer Schwäche zu ringen. Sie saß auf ihrer Kiste, anstatt die Steinplatten Korribans mit ihrem Speichel zu entwürdigen. Doch auch ihr schenkte Nyantho keine Beachtung. Er würde niemanden brauchen, um Korriban zu überleben. Schweren Schrittes näherte er sich dem provisorischen Lager für die Kisten, das umsäumt war von ehrwürdigen, kolossalen Statuen, die berobte, längst verstorbene Meister der Dunklen Seite darstellten, und das seit Tausenden von Jahren in dieser ungnädigen Hitze.





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[Korriban-in der Nähe zum Tal der Dunklen Lords-nahe des CR 20]Kossekos mit vielen vielen Jüngern

Mit leicht zusammengekniffenen Augen blickte Kossekos empor zur warmen Sonne von Korriban. Die Jünger hatten alles zum Lager gebracht und sich versammelt, die Sith Lords waren im Gebäude verschwunden und erst jetzt wieder heraus gekommen. Sie sprachen von einer Expedition, davon das sie in kleineren Gruppen ein Grabmal durchsuchen sollten, diejenigen welche etwas fanden sollten es den Sith aushändigen, oder die Konsequenzen tragen. Kurz flammte wieder die Erinnerung an Cyngus Tat auf Bastion auf und pumpte wieder Hass in Kossekos Geist. Irgendwann würde Cyngus dreifach büßen, seine haut würde er abreißen und sie als Ersatz für seinen Wookiefellumhang benutzen.
Die Jünger setzen sich alle in Bewegung, scheinbar ging es los. fast eine ganze Stunde war die Gruppe durch das Tal der Siths unterwegs, die größe der Statuen und Grabmäler gaben ein trugerisches Bild auf die Fläche zwischen ihnen, es war ein langer Weg aber er sah anfangs noch so kurz aus?
Als sie, endlich, eine Verschnaufpause vor einem gigantischem Steintor machten hörte Kossekos einige laute Schreie und blickte zu ihrem Erzeuger, scheinbar hatte ein Twi´lek einen Menschen angefallen als dieser die Wasserflasche des ersteren stehlen wollte, jetzt wälzten sie sich durch den Sand und versuchten einander zu erstechen während einige andere Jünger darum standen und sie anfeuerten, wie bei irgendwelchen Hutt Gladiatorenkämpfen. Idioten
brummte der Trandoshaner und wendete seine Aufmerksamkeit wieder den Sith am Steintor zu, wo jedoch keines mehr stand. Irgendwie hatten sie dieses geöffnet oder beseitigt und so einen Weg hinein geebnet. Vorfreudig drückte sich Kossekos durch die Reihen der Jünger näher an das Tor heran um in Hörweite zu sein sollten sie noch etwas sagen wollen bevor sie hinein gehen.


[Korriban-in der Nähe zum Tal der Dunklen Lords-vor dem Grab]Kossekos mit vielen vielen Jüngern und Sith
 
[Korriban, Tal der dunklen Lords, nahe des Cr 20] Cyna, Jünger, Sith

Einsteigspost

Korriban

Nur wenige Planeten in der Galaxis werden so oft im selben Atemzug mit der dunklen Seite genannt, wie dieser rötliche Felsbrocken. Und sie war hier. Sie. Sie, die sie noch vor wenigen Monaten Teil der „Letzten Dämmerung“ war, eine kleine Gruppe militanter Anarchisten. Zwar konnte sich die rothäutige Twi`Lek nie vollends für die Ideologie der Gruppe begeistern, doch hatten die Jahre in ihrer Mitte ihre Spuren hinterlassen. Ein seltsamer Wink des Schicksals, sofern es so etwas wie Schicksal denn überhaupt gab, als ehemalige Anarchistin ein Teil dessen zu sein, was sie die letzten Jahre ihres Lebens bekämpft hatte.
Doch auch wenn ihre Gefühle zu Imperium und dem Sith-Orden gespalten sein mögen, so war all dies doch letztendlich bedeutungslos. Nicht nur dass sie dem Tod von der Schippe gesprungen ist, nein. Sie war ein Dunkler Jünger. Die Chance Sith zu werden, wusch alle Bedenken mit der Wucht eines Orkans hinweg. Sith. Bestand dass streben der Sith nicht letztendlich nach der größtmöglichen, ultimativen Freiheit? Der bloße Gedanke daran war berauschend.

Das rütteln des Frachters riss die junge Lethan aus ihren Gedanken. Sie waren da. Bewaffnet mit einer Kiste machte sie ihre ersten Schritte auf dem staubigen Boden Korribans. Eine Hälfte von ihr staunte über die mystische, beinahe greifbare Aura dieses uralten Ortes. Die andere Hälfte hingegen störte diesen Eindruck, war dieser Ort letztendlich doch nicht mehr als ein Haufen Stein. Ein wertvoller, potenziell nützlicher Haufen Stein. War dieser Ort nicht in gewisser Weise der perfekte Beweis für das Scheitern der Ordnung? All die Pracht, all der Glanz vergangener Tage, all die großen Reiche mit ihren Herrschern. Schlussendlich endeten sie alle als Knochen und Ruinen.

Mittlerweile hatte Cyna sich von ihrer Kiste befreit und durchgeatmet. Ein Blick auf den Vibrodolch entfachte wehmütige Gedanken an ihre Vibroklinge, welche man ihr nicht gestattete mitzunehmen. Unter dem stoischen Blick der gewaltigen Statuen der Sith vergangener Tage verschaffte sich die Twi`Lek einen Überblick über das Geschehen. Augenscheinlich ging es los. Unter der sengenden Hitze Korribans begann ein langer Marsch zu einem der Gräber. Unterwegs registrierte sie die Blicke einiger männlicher Jünger. Als Lethan war sie es mittlerweile gewohnt, Ziel des männlichen Blickfeldes zu sein. Innerlich lächelte die rothäutige Frau. Ihre Erscheinung hatte ihr bereits mehr als einmal zum Vorteil verholfen.

Am vermeindlichen Ziel ihrer Reise angekommen, schien das erste, was den anderen Jüngern in den Sinn kam zu sein, sich gegenseitig umzubringen. Um die am Boden liegenden Kontrahenten sammelten sich rasch anfeuernde Jünger. Sollen sie sich ruhig gegenseitig umbringen. Zwei Schwachköpfe weniger. Aus dem Augenwinkel entdeckte sie einen Trandoshaner (Kossekos), der sich einen Weg durch die Jünger in Richtung nicht mehr vorhandenem Steintor bahnte. Die Grabkammer als Ziel, entschied die junge Frau sich ebenfalls einen Weg zum Eingang zu bahnen. Schließlich war dies der Grund, weshalb sie überhaupt einen Fuß auf diesen staubigen Brocken gesetzt hatte.


[Korriban, Tal der dunklen Lords, vor dem Grab] Cyna, Kossekos, Jünger, Sith.
 
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[---Korriban – Tal der dunklen Lords – in der Nähe der gelandeten Transporter – Lord Knarr und seine Schüler, deren Schüler und eine Menge Jünger---]

Noch bevor Achas Korriban mit Hilfe des Transporters erreichen und einen Fuß auf die rostig rotbraune Erde hatte setzen können, hatte ein gelinde ausgedrückt bedrückendes Gefühl ihm klar gemacht das dieser Planet mit all seiner finsteren Vergangenheit kein Ort war an dem er sein sollte. Als würde die Macht selbst ihm damit sagen wollen das er viel zu schwach war um den Gefahren trotzen zu können, die dort auf ihn lauerten, drehte sie ihm regelrecht den Magen um. Stumm ächzend und sich unter seiner relativ weiten Robe den Bauch haltend war er wie die anderen zur Schleuse gegangen, welche sie nun noch von der Rampe trennte. Die war, nun da sie gelandeten waren, schon unten. Bevor sie jedoch aussteigen durften, musste sich jeder eine der Kisten aus der Waffenkammer schnappen und sie zu einem provisorischen Lager schleppen. Da Achas Körper, genau so wie sein Gehirn aber auch nicht die geringste Anstalt machte dieser Aufgabe freiwillig nachzugehen, waren ein paar Rempler von anderen weit aus muskulöseren Jünger notwendig damit er sich in Bewegung setzte.

Sei es nun die Nachsicht der dunklen Seite der Macht oder Achas Körper, der sich an das Magengeschwür gewöhnt hatte, kaum näherte er sich einer der Kisten, verschwand der Schmerz. Doch allzu leicht würde es trotzdem nicht werden. Kaum erkannte der frisch gebackene Adept wie schwer die Behälter wohl sein mussten, sackte er innerlich noch weiter zusammen. Körperliche Arbeit, nein, das war für seinen geschundenen Leib nichts, hatte er in der Vergangenheit doch nie irgendwelche Muskelpartien trainieren können. Nichts desto trotz griff er ohne zu Zögern zu als er an der Reihe war. Bloß keine Schwäche zeigen lautete hier das Motto. Dieser Gedanke half dem jungen Menschen auch noch aus dem Transporter heraus und dann weitere 20 Meter weiter, doch dann wirkten alle hier auf Korriban vorherrschenden Faktoren zusammen und die Kiste wurde schwerer und schwerer. Da Achas wie viele andere auch mit einer schwarzen Robe bekleidet war, welche die Sonne ja geradezu dazu einlud sie derart aufzuheizen das der Träger sich wie in eine Sauna versetzt fühlte, schwitzte er seine komplette Wasserration binnen weniger Minuten aus. Zumindest kam es ihm so vor. Zu der drückenden Hitze und Trockenheit und den bleiernen Armen kam dann noch die dunkle Präsenz, welche nach seinem Geist griff. Anfangs hatte er sie ausblenden, wenn auch nicht abwehren können, doch nun schien sie wieder zu kommen.

Ein paar Meter schaffte Achas noch, dann war das widerwärtige Gefühl einfach zu stark und er stellte die Kiste ab, wobei er versuchte nicht erschöpft zu wirken. Einen kurzen Augenblick gönnte er sich trotzdem indem er sich auf seine Knie abstützte und einfach mal nur bewusst ein und ausatmete, dann stemmte er sich in die Höhe und schaute gen Himmel. Da sich die Sonne nicht direkt in seinem Blickfeld befand, konnte er sich die gewaltigen Statuen an den Seiten anschauen, welche im Gegensatz zu all jenen neumodischen Technologien und Durastahlgerippen um sie herum unverwüstlich zu sein schienen. Im Grunde wusste Achas nur das über Korriban was er so nebenbei von den anderen Jüngern darüber gehört hatte, nämlich das es ein Zentrum der dunklen Seite der Macht war, eine ehemalige Hochburg der Sith und, falls das stimmte, auch nach Tausenden von Jahren noch ein Hort von unvergleichlichem Wissen und damit Macht. Selbst wenn die Maden im Transporter es nicht selbst ausgesprochen hätten, hätte auch Achas sich gefragt: Wenn diese Welt unter den machtgierigen und egoistischen Sith so bekannt war, warum gab es dann nach so vielen Jahren immer noch etwas zu finden? Warum hatte man nicht längst alles mitgenommen?
Die Jünger hatten ein paar Antworten die sie ohne groß nachzudenken ausgeplaudert hatten, während Achas scheinbar schlafend daneben gelegen hatte.

Sogenannte Sithspawns, von den Sith verstümmelte und mit Hilfe der dunklen Seite zu Monstrositäten transformierte Tiere, Geister gefallener Sith Lords, selbst für Sith tödliche Fallen und noch vieles mehr. Einige der Gräber sollten angeblich so tödlich sein, das niemand der sie betreten hatte, jemals wieder gesehen wurde, weswegen man natürlich nicht wusste was darin hauste und Machtnutzer, geldgierige Grabräuber und Archäologen verzerrte. Achas hatte all das eigentlich schon an Information gereicht um zu wissen das er, der kleine unbedeutende Adept, in diesen Gräbern hoffnungslos verloren war, würde er sich dort allein hinein trauen. Da stellte sich nur noch die wohl berechtige Frage: Würde er in einer Gruppe aus Schwächlingen und sich in erster Linie nur sich selbst treuen Sith Lords in dieser Todesfalle überleben? Hatte sein Meister ihn wissentlich in den Abgrund der schwarzen Hölle geschickt? Damit er dort starb?


„Nein, er glaubt ich überlebe das“ hatte Achas schließlich geglaubt und war aus dem Raum gegangen um den paranoiden Geschichten der Jünger nicht länger lauschen zu müssen.
Doch nun war er hier, auf Korriban, genauer gesagt im Tal der dunklen Lords. Monumentale Statuen, von der Witterung so weit abgeschliffen das man zwar noch grob Humanoide erkannte, doch Gesichter, falls überhaupt mal existent, waren nicht mehr zu erkennen. Außerdem sah man überall vom rostigen Sand verklebte Trümmerhaufen voller Durastahl, Plastoid und anderen nicht identifizierbaren Schrott, welche man wohl zurück gelassen hatte da man sie ohnehin nicht mehr gebrauchen konnte. Einen Augenblick lang fragte sich Achas noch ob Korriban selbst diese ehemaligen Ausrüstungsgegenstände derart verunstaltete hatte, da sah er aus dem Augenwinkel den Blick von einen der Sith Apprentice. Als hätte man ihn geschlagen griff er sich wieder sofort die Kiste, drehte auf dem Absatz um und marschierte mit schweren Schritten zum Lager, wo er sie mit den letzten verbliebenen Kräften auf eine der anderen absetzt. Die dunkle Präsenz war inzwischen wieder in den Hintergrund getreten, als könne sie sich nur manifestieren wenn Achas besonders schwach war.


„Ich muss unbedingt trainieren“ dachte er nicht zum ersten und mit Sicherheit nicht zum letzten mal. Ein Schnaufen unterdrückend, ließ er die nächsten Szenen an sich vorbei ziehen ohne sich groß einzubringen oder sich für irgendwas zu interessieren. Kommentarlos nahm er das für ihn bestimmten Equipment entgegen und verstaute es überall an seinem Körper. Dann marschierte er mit der gesamten, jetzt noch kleiner gewordenen Gruppe zu einem der Gräber. Schon gut 20 Meter davor lag alles im Schatten, doch die erhoffte Abkühlung kam kaum bis gar nicht, zumindest stellte der Adept unter seiner Robe keinen Unterschied fest.
An seiner Wasserflasche saugend, als würde er Kraft und Macht aus dieser erhalten, schaute der Mensch kurz zu den beiden am Boden liegenden Jüngern. Doch die geballte Machtkonzentration am Eingang des Grabmals, also dem noch verschlossenen steinernen Tor lenkte seine Aufmerksamkeit schnell darauf. Den Blick auf Lord Knarrs Rücken geheftet, welcher sich nun am Eingang zu schaffen machte, vergaß Achas das Atmen und wartete einfach nur darauf das sich das Portal öffnete. Und das tat es. Das er nicht auch nur im Geringsten sagen konnte wie der Sith Lord das geschafft hatte störte ihn in dem Augenblick kaum, denn obwohl der Vorgang an sich nicht wirklich spektakulär war und aus dem Grab auch keine Armee von Sith Bestien ausbrach um den Lord zu verschlingen, war es doch ein entscheidender Augenblick.

Ein paar Minuten später befanden sich alle, einschließlich des einen Jüngers welcher siegreich und mit einer Wasserflasche mehr aus dem Kampf gekommen war, im Grab. Achas war inzwischen irgendwo im Zentrum der Gruppe. Weit genug vom Kopf der Schlage entfernt um nicht eines der Opfer der Fallen zu werden, welche sicherlich noch ausgelöst werden würden und auch nicht zu weit hinten damit er gar nichts mehr mitbekam und vor allem fand. Sein Meister wollte etwas aus diesem Grab, weswegen Achas keine Möglichkeit sah einfach nur auf Sicherheit zu spielen.
Mit einem düsteren Blick nach vorne macht sich der Adept immer wieder eines klar: Dieser Planet und seine körperlosen, aber nicht endgültig toten Bewohner wollte seine Geheimnisse nicht preis geben und dafür würde er gerne alles und jeden auslöschen. Die dunkle Seite würde Achas nichts schenken, ihm keine Gelegenheit geben mal so eben ein Artefakt abzustauben und wieder zu verschwinden. Selbst wenn das vor Tausenden von Jahren noch möglich gewesen wäre, der Adept glaubte es nicht, heute gab es nur noch die am besten bewachten und geschützten Objekte die es zu bergen galt. Einmal mehr kam Achas nicht drum herum daran zu denken, dass Lord Knarr sie alle nur als Fallenauslöser einsetzen würde um selber mächtiger zu werden...


[---Korriban - Tal der dunklen Lords - Im Inneren eines der Gräber - in der Nähe des Eingangs - Expedition---]​
 
Geschrieben aus der Sicht von Sith-Inquisitor Knarr

[Horuset-System :: Korriban :: Tal der Dunklen Lords :: Expedition :: Lord Knarr; hinter ihm der Tross]

Eine trockene, kalte Felswüste – viel mehr stellte Korriban für die überwiegende Mehrheit in dieser riesigen Galaxie dar. Doch besaß man die richtigen Fähigkeiten; hatte man Kontakt zur Macht, dann konnte man hinter diese schlichte Fassade schauen und die finstere, erbarmungslose Präsenz dieses Planeten erblicken. Hier, auf Korriban, hatte der mystische Orden der Sith seinen Ursprung. Hier, in dieser trostlosen Felswüste, ruhten die knöchernen Überreste uralter, mächtiger Lords, während ihre ruhelosen Geister in den dunklen Grabkammern von Zeit zu Zeit auf ihre Rückkehr oder wenigstens auf einen würdigen Schüler warteten. So stand es jedenfalls in den alten Legen der Spezies, die hier – ebenfalls etliche Jahrtausende zuvor – gelebt und die ersten dunklen Machtnutzer, die auf diesem Planeten strandeten, als ihre Götter verehrt hatten. Sie hatten dem dunklen Orden auch ihren Namen überlassen: Sith.

Der nichtmenschliche Inquisitor, Lord Knarr, folgte schweigend einem schmalen Pfad ins „Tal der Dunklen Lords“. Dabei passierte er zu erst kantige Felsen und später die Überreste riesiger Statuen, die einst – als Korriban noch der Ordenssitz war – erbaut worden waren. Ihm folgte dabei ein Tross aus knapp vierzig Disciples. Zusätzlich begleiteten den grimmigen Jarell noch zwei Sith, die längst ihre Ausbildung beendet hatten und den Rang „Warrior“ begleiteten, sowie deren Schüler. Langsam trottete die Kolonne an gewaltigen Bauten vorbei, die seit unzähligen Jahrhunderten den alten Lords nur noch als „Stätte der letzten Ruhe“ dienten. Ihr Leben konnte man nicht spüren. Dafür deren sehr finstere Präsenz, die sich förmlich in den rötlichen Stein gefressen hatte. Mit jedem Atemzug schien ein Hauch Dunkelheit die Lungen der einzelnen Ordensmitglieder zu füllen. Niemand konnte dieser gegenwärtigen Aura entfliehen. Längst hatte sie einen umhüllt.


Cygnus, treib dieses Gewürm an“, wies er die zischenden Echse, die an seiner Seite ging, an. „Man soll sich sputen … oder man kann für immer ruhen.“

Ein hässliche, schuppige Fratze erwiderte den Befehl. Nicht mehr als den Bruchteil einer flüchtigen Sekunde konnte Knarr in der Macht erhaschen, dass der erbarmungslose Trandoshianer mit voller „Freude“ der geäußerten Anweisung nachkommen würde. 'Über die Jahre hat sich diese Echse doch entwickeln können', sinnierte der Inquisitor über seinen Handlanger. 'Die Blutrünstigkeit scheint sie förmlich zu Höchstleistungen treiben zu können.' Unwillkürlich bewegte sich die kleinen Tentakeln, die sich vor seinem Maul befanden. Er musste aufpassen. 'Verrat gehört zur Natur der Sith.' Zu jeder Zeit und überall konnte sich ein Niederer spontan erheben, um den Stärkeren zu stürzen und dann anschließend dessen Platz übernehmen. Diese Philosophie dominierte im Orden. Zwar klammerten sich die Höheren an ihre Macht, aber ewig konnten sie sich nicht halten. Selbst der Jarell hatte seine altersschwache Vorgängerin eiskalt gemeuchelt und war dann unter Phollow offiziell aufgestiegen.

Laute Schmerzensschreie erfüllten den Hintergrund als sich auf einmal eine weibliche Stimme an ihn wandte:
„Das Grab ist etwas versteckt, Mylord. Ich nehme einen Teil dieser Jüngerschaft und bereite derweil Eure Ankunft vor.“

„Sehr gut“, knurrte der Inquisitor und machte eine Handbewegung, um die Arkanierin endlich zum Gehen zu bewegen.

Humpelnd erreichte der Jarell eine kleine Erhöhung. Kalter Wind riss an seinem Umhang sowie der lilafarbenen Haut. Schweigend musterten die blutroten Augen, die eher an kostbare Rubine denn an Sinnesorgane erinnerten, die überschaubare Kolonne, die ihm folgte. Der Großteil der Disciple trug auf dem Weg zu Niudiaz Horths versteckten Grab schwere Kisten. Expeditionsausrüstung, ein paar ältere Vibro-Waffen und leichte Rüstungen befanden sich in diesen Behältern. Zwischen den Maden konnte der Inquisitor hin und wieder den schuppigen Warrior sowie dessen Schüler erblicken. Straff führte Cygnus den Tross an. Harsche Worte, Flüche und Drohungen gelangten in kleinen Fetzen an Knarrs Gehörgänge.
'Schon bald werden sie merken, dass er in Wirklichkeit ihre geringste Sorge auf diesem Planeten ist', dachte der breitschultrige Sith und seine Augen verengten sich. Wer würde das Dunkel überleben? Wer würde stärker nach Bastion zurückkehren? Wer würde stattdessen hier sein Ende finden? Noch immer zerrte der Wind an seinem roten Umhang. Schweigend humpelte der alte Jarell weiter in Richtung „Horths Stätte“.

…​

Künstliches Licht vertrieb die vorherrschende Dunkelheit. Staub wirbelte derweil fröhlich zwischen Licht und Dunkelheit hin und her. Frisch roch die Luft nicht, doch auf der anderen Seite schien sich jeglicher Verwesungsgeruch längst gelegt zu haben. Jeweils in den Ecken hatte eine winzige Gruppe an Disciples schmale Gerätschaften aufgestellt, die im aktivierten Zustand Licht verbreiteten. Durch diese Maßnahme konnte man nun – mehr oder weniger gut – das Innere der Eingangshalle sehen. In ihrer Grundform wirkte die gewaltige Räumlichkeit quadratisch, wobei sich jedoch die Decke eher zu einer Kuppel wölbte. Farbenfrohe Reliefs zierten an manchen Stellen die Wände. Manche waren sogar zusätzlich mit Schriftzeichen der alten Sith-Sprache versehen. Etwa genau in der Mitte befand sich eine ovale Steinplatte. Knapp einen halben Meter ging sie in die Höhe. Im Durchmesser konnte man sie auf fünf oder sechs Standardmeter schätzen. Zur Linken und Rechten der steinernen Platte hatten Horths fanatische Kultisten zudem jeweils eine Statue aufgestellt. Betrachtete man die rechte Statue näher, konnte man einen zornigen Sith-Krieger entdeckten, der mit einem funkelnden Dolch in der Hand einen Angriff vollführte. Die linke Statue hingegen zeigte einen sterbenden Menschen auf Knien, der ebenfalls einen funkelnden Dolch in den Händen hielt. Weitere fünf Meter hinter der Platte befand sich zudem eine Erhöhung samt Altar.

Die eigenen Schmerzen hinter einer eisernen Maske aus Grimm verbergend, humpelte der Knarr auf die Platte zu. Lady Se'laine, seine ehemalige Schülerin und „Entdeckerin“ dieses alten Grabes, gab gerade diverse Instruktionen an ihre Schüler weiter. So sollten die Jünger nun mit ihrer Ausrüstung ausgestattet werden: eine leichte Rüstung, eine Vibro-Waffe, Knicklichter, etwas Verpflegung sowie ein Gerät zur Kommunikation. In kleineren Teams wollte man die Grabkammern erforschen, wenn man endlich den Eingang zum eigentlichen Grab fand. Nachdem der Jarell endlich die letzten Meter überwunden hatte, blieb er genau vor der zierlichen Arkanierin stehen und baute sich augenblicklich zu seiner vollen Größe von über zwei Standardmetern auf. Selbst im Zwielicht funkelten seine roten Rubinaugen unheilvoll. Hörbar atmete der nichtmenschliche Hüne ein und wieder aus.


„Sind die Gruppen bereit?“, fragte er und ließ seinen Blick durch das Zwielicht gleiten. „Oder ruhen sich diese Maden nach diesem kurzen Marsch schon aus? Haben sie etwa nach einer kleinen Pause verlangt?“

Se'laine kannte ihren Meister seit einigen Jahren, weshalb sie erst nach dessen recht verächtlichen Schnauben antwortete:
„Die Überlieferungen der letzten Kultisten sprechen von einem Ritual. Sie sehen im Krieger den wahren Nachfolger. Nur durch reine Erbarmungslosigkeit soll der Starke den Schwachen überwinden – und so das Privileg haben Horths Reich zu betreten.“

„Und das heißt?“, knurrte der Jarell, wobei sich dessen Tentakeln bewegten. „Vielleicht zählte einst der Mystizismus zum Leben der Sith, aber Fakten wären mir lieber.“

Mit einer leichten Verneigung entgegnete die Sith-Lady: „Mein Schüler Isen sucht schon nach zwei Kandidaten, die für das Ritual geeignet sind.“

Noch einmal schnaubte Knarr verächtlich. Doch er widerrief die Anweisung nicht. Schließlich hatte sich Se'laine schon mit den alten Sith beschäftigt, bevor das Zweite Schisma schlagartig den Orden in zwei Teile riss. Allegious gegen Menari. Loyalisten gegen Ursupatoren. In der Zweiten Schlacht um Bastion hatte sich letztendlich der Stärke behauptet und Phollows Erbe angetreten. Damit hatten auch die Sith wieder neue Ziele und Aufstiegsmöglichkeiten. Der Jarell schob seine Gedanken rasch zur Seite als ein Givin zwei ahnungslose Jünger zu ihnen brachte. Bloß ganz flüchtig zeigte sich ein Lächeln auf ihren schmalen Lippen. Ohne ein Wort zu sagen bedachte sie beide mit einem eiskalten Blick. Knarr hielt sich währenddessen zurück. Dann brach sie endlich ihr Schweigen und erzählte in aller Ruhe noch einmal die kurze Geschichte, die sie zuvor schon ihm mitgeteilt hatte. Ihre Stimme glich dabei einem Flüstern.

„Das Leben ist ein ewiger Kampf“, begann die weißhaarige Sith und wandte sich damit an die zwei Maden, die etwas verwirrt vor ihr standen. „Und nur ein Krieger beherrscht diese Kunst perfekt. Er bezwingt seine Feinde, herrscht über die Schwächen und verdient sich somit den Zugang zu Wissen und noch mehr Macht. Seit Jahrtausenden hat sich daran nichts geändert. Jedoch hat ein großer Teil der Galaxie diese Lektion über unzählige Jahrhundert vergessen. Es waren allein die Jedi, die diese unumstößliche Weisheit verschleierten. Sie wollten schon immer die Galaxie schwächen, um einen Machtwechsel zu ermöglichen. Nun unterdrücken die Schwachen die Starken, diktieren ihnen ihre Sichtweisen auf und nennen es „Demokratie“ – Volksherrschaft. … Doch die Sith haben weder die Galaxie, noch die Wahrheit vergessen. Sie sind der neue Lehrmeister. Unter ihrer Herrschaft kehrte stets das alte Gleichgewicht zurück. Sie sind der Krieger – und müssen damit herrschen. … Seid ihr Sith? Seid ihr Krieger? Stellt ihr euch dem Ritual? Reinigt unsere Reihen! Nur die Stärksten dürfen das Grab betreten … und einer von euch ist diesem Privileg nicht würdig! … Legt die Rüstungen ab und zeigt eure Bereitschaft. Nehmt Horths Waffen und beweist euch!“

[Horuset-System :: Korriban :: Tal der Dunklen Lords :: Horths Grab :: Eingangshalle :: Expedition :: Lord Knarr samt Expedition]

[OP: Es reicht ein Kampf zwischen SC und NSC. ;)]
 
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[Korriban, Tal der dunklen Lords, Grabkammer.] Cyna, Sith und Jünger.

Es war ein bedrückendes Gefühl, dieses uralte Grab zu betreten. Der Pulk um die zwei kämpfenden Jünger war längst vergessen. Stattdessen galt die volle Aufmerksamheit der Twi`Lek der gewaltigen Eingangshalle, in welcher sie sich gerade befand. Durch das künstliche Licht hindurch ließen sich zahlreiche Reliefs erkennen. Trotz der allgegenwärtigen Staubschicht, die praktisch überall zu finden war, bot das Grabmahl noch immer einen beeindruckenden Anblick. Cyna trat näher an eines der Reliefs heran, strich mit ihren behandschuhten Fingern vorsichtig über die, ihr völlig unbekannten Zeichen der alten Sith-Sprache. Ein kalter Schauer lief über den Rücken der jungen Frau. Mochte sie diesen Planeten vor wenigen Minuten noch als simplen Felsbrocken bezeichnet haben, so überwog mittlerweile eindeutig die Ehrfurcht. Die dunkle Seite, die grenzenlose Freiheit, für die Lethan war sie hier praktisch greifbar.

All diese Pracht. Die Macht. Die Freiheit. Wie musste es sich wohl anfühlen, ein derartiges Gefühl der Freiheit? Zu tun und zu lassen, was man wollte. Das Schicksal tausender in den Händen zu halten. Doch Unterbewusst zweifelte Cyna. Grenzenlose, ultimative Freiheit. Gab es so etwas überhaupt? Gab es letztendlich nicht immer irgendwo einer der, in der Sith-Philosophie erwähnten Ketten? Gab es nicht immer jemanden, der über einem stand? Befehle erteilte? Seinen Willen anderen diktierte? War letzten Endes nicht gar der Imperator selbst in Ketten gefangen? Gefesselt durch die Politik. Konnte er wirklich frei entscheiden, selbst wenn dies bedeuten würde, offensichtliche, schwerwiegende Folgen im Imperium auszulösen? Wie frei konnte er agieren, wie viel erlauben, bis die seinen gegen ihn aufbegehrten? Nein, so etwas wie ultimative Freiheit gab es nicht. Danach zu streben wäre närrisch. Zum scheitern verurteilt. Das Ziel, zu diesem Schluss kam die Twi`Lek, war nicht die vollkommene Freiheit. Sondern die größtmögliche.

Die Worte der Sith-Lady Se'laine, einer zierlichen Arkanierin, brachten sie zurück ins hier und jetzt. Das Groß der Jünger hatte es in das Grabmahl Horths geschafft und bekam nun die Instruktion, sich mit einer leichten Rüstung, einer Vibrowaffe, Knicklichter, Versorgung und einem Kommunikator ausgerüstet werden. Und so geschah es. Ein Gefühl der Genugtuung überkam die Frau in der leichten Rüstung, als es ihr gelang eines der Vibroschwerter aus den Waffenkisten zu ergattern. Diese Klinge war bei weiten nicht so handlich und elegant wie ihre eigene Waffen, doch war es letztendlich allemal dem Vibrodolch vorzuziehen. Gerade als Cyna ihren Kommunikator greifen wollte, als Isen, ein Givin und Schüler der Sith-Lady, plötzlich hinter ihr auftauchte und sie unsanft zu ihm herumdrehte. Die meisten der Jünger kannte sie nicht. Die Sith und ihre Schüler, sie zu erkennen und, wenn möglich, ihre Namen in Erfahrung zu bringen, dies war eine andere Sache. Nicht, dass man sie mit irgendeinem Jünger verwechseln würde. Das war ausgeschlossen. Dennoch, schaden konnte es nicht. Umso überraschter war Cyna, als Isen sie mit einem unmissverständlichen „Mitkommen“ begrüßte. War etwas vorgefallen? Wieso sollte sie den Schüler der Sith-Lady begleiten? Was hatte man mit ihr vor? Und wer war dieser sichtlich ebenso verwirrte Gran-Jünger, der den Givin ebenfalls begleitete? Diese und tausend ähnliche Gedanken schossen mit der Geschwindigkeit eines vorbeizischenden Tie-Abfangjägers durch ihren Kopf.

Von den Blicken neugierigen Jünger begleitet, stand die Twi`Lek und der Gran nach kurzer Zeit vor einer ovalen Steinplatte von vielleicht 6 Standartmetern, links und rechts von Statuen mit funkelnden Dolchen flankiert. Einige Meter dahinter befand sich, auf einer Erhöhung gelegen, ein Altar. Als Cyna die weißhaarige Sith-Lady und den schuppigen Lord Knarr höchst selbst erblicke, stieg ihre Verwirrung und allem voran ihre Unsicherheit um ein vielfaches. Was könnte die Sith von ihr und dem Gran wollen? Keine Schwäche zeigen. Wirk selbstbewusst. Du bist eine angehende Sith, verdammt noch mal!, sagte ihre innere Stimme. In den letzten Jahren war sie in genug brenzlichen Situationen. Sie hatte gelernt, äußerlich ruhig und gefasst zu wirken. Doch innerlich war sie natürlich verunsichert. Eine normale Reaktion, sagte sie sich. Nur ein Dummkopf wäre in einer solchen Lage nicht verunsichert.

Dem eiskalten Blick der Arkanierin standhaltend, ihn gar erwidernd, vergingen gefühlte Minuten, ehe die Sith-Lady ihr schweigen brach und im Flüsterton zu den beiden Jüngern sprach. Den Beginn machte eine Erzählung über das Leben, den damit verbundenen Kampf, sowie die Falschheit der Jedi. Im Grunde, was jeder potenzielle Sith ohnehin bereits wusste. Oder besser gesagt, wissen sollte. Die folgenden Worte weckten erheblich mehr Aufmerksamkeit bei der Twi`Lek. Von irgendeinem Ritual war die Rede. Man verlangte von ihr und dem Gran offenbar, gegeneinander zu kämpfen. Bei der Erwähnung der Waffen Horths fiel ihr Blick auf die glänzenden Dolche der Statuen, die ihr bereits zuvor aufgefallen waren. Vermutlich gab es eine Art Ritual, welches ein Opfer erforderte. Und dieses Opfer sollte entweder sie oder der Gran sein. Manche würden sich nun vermutliche fragen, weshalb gerade sie ausgewählt worden waren. Welchen bösen Streich das Schicksal ihnen nur gespielt haben mochte. Doch nicht so Cyna. Dies war keine Strafe, es war eine Chance. Eine Gelegenheit, die es zu ergreifen galt. Sie würde vor den Augen der versammelten Jüngerschaft und viel wichtiger: Vor den Sith Lords, einen Kampf abhalten. Eine Gelegenheit, ihren Wert zu beweisen.

„So soll es sein, mein Lord.“ Kam es auf ihrem Mund. Ein „Ich werde Sie in der Luft zerreißen!“ des Gran folgte. Während die beiden Kontrahenten begannen ihre gerade erst angelegte Rüstung wieder abzulegen, begann sich eine Traube an Jüngern um den Altar zu sammeln. –Mit respektvollem Abstand zu den Sith-Lords, versteht sich-. Frei von der Rüstung schritten die zwei auf die etwa 6 Meter große Steinplatte. Cyna ging als erste zum Ort des Kampfes. Sie wollte es sich nicht nehmen lassen, den Dolch aus jener Statue zu nehmen, welche den Menschen der anderen Statue niederstreckt. Es war nicht mehr als eine symbolische Geste, möglicherweise gar eine, die kaum jemand wahrnahm. Dennoch, im besten Falle würde es registriert werden. Im schlimmsten… würde überhaupt nicht passieren. Ihr Schaden konnte es also nicht sein. Mit festem Griff lösten die Twi`Lek und der Gran die Dolche aus den Statuen. Ihr Gegner war ungefähr so groß wie sie, jedoch recht stämmig gebaut. Zwar wusste sie nicht um die kämpferischen Fähigkeiten ihres Kontrahenten, doch ihrer eigenen war sie sich durchaus bewusst. Schon als sie noch als kleines Mädchen im Tacura Clan auf Ryloth lebte, zeigte die junge Frau ein reges Interesse für den Nahkampf mit Vibrowaffen. Eine Neigung, die sie in ihrer Zeit bei der anarchistischen Gruppierung der „Letzten Dämmerung“ keineswegs vernachlässigt hatte. Ganz im Gegenteil. Zwar zog sie das Vibroschwert dem Dolch vor, doch geschickt war sie mit beiden Waffen.

Langsam begannen die beiden Jünger sich zu umkreisen, wie zwei hungrige Raubtiere, die nur auf den rechten Moment zum Angriff warteten. Den ersten Zug machte Cyna. Mit einem Ausfallschritt näherte sich die Lethan, vollführte einen schnellen, vertikalen Hieb, den der Gran blockierte. Es folgte ein zweiter und ein dritter, schneller Angriff, aus verschiedenen Richtungen und verschiedenen Winkeln. Sie testete die Verteidigung des Gegners. Dieser war, bedingt durch seinen stämmigen Körper, eher auf starke Hiebe bedacht, statt wie sie auf Schnelligkeit. Auch zog der Gran es vor, Angriffe mit seinem Dolch zu blockieren, statt ihnen auszuweichen. Es folgten ein, zwei wuchtige Hiebe des dreiäugigen Mannes. Cyna wich geschickt aus, landete ihrerseits einen oberflächlichen Schnitt am linken Oberarm. Ihr Gegner war gut. Doch die Wunde machte ihn wütender. Unvorsichtiger. Aber auch gefährlicher. Schließlich zogen die Sith aus Wut und Hass ihre Kraft. Wie zur Bestätigung stürmte der Gran mit einem wütenden knurren vor, deckte die rothäutige Frau mit einem Hagel an hieben ein. In einem Moment der Unachtsamkeit landete er einen Fausthieb mit der freien Hand in ihren Bauch. Ächtzend wich Cyna einige Schritte nach hinten um sich zu sammeln. Auch sie musste sich von ihrem Zorn leiten lassen, wenn sie erfolgreich sein wollte. Erinnerungen an ihre Tage auf Ryloth kamen hoch. Wo sie nicht mehr war als eine ansehnliche Dekoration der Männer. Zorn kochte in ihr auf. Zorn, der ihr Kraft verlieh. Wieder setzte sie zum Angriff an, täuschte einen schnellen Hieb von rechts an, versetzte dem Kontrahenten dann aber einen wuchtigen Hieb in die Weichteile. Es folgte ein Hieb mit der linken, krallenartigen Hand, quer über das Gesicht des ächzenden Mannes. Sie hätte ihn töten können. Ein schneller Hieb mit dem Dolch hätte seinem Leben ein Ende gesetzt. Doch dies war kein einfacher Messerkampf. Die Sith-Lords würden vermutlich mit Argusaugen den Kampf verfolgen. Entsprechend wollte sie ihn nicht einfach nur töten. Sie würde ihn brechen. Durch ihren Angriff ermutigt, folgten eine Reihe weiterer, wilder Angriffe. Der Gran erwies sich als zäh. Rasend durch die Schmerzen gelang es ihm die Verteidigung erfolgreich aufrechtzuerhalten, und einen leichten Schnitt an ihrem linken Oberschenkel zu setzen. Und doch war es abzusehen, dass der Gran allmählich Müde wurde. Die schweren Hiebe und das blockieren der Angriffe forderte seinen Tribut. Durch den Schmerz gestärkt, machte sie einen Satz auf den Feind zu. Dieser wollte sie mit seinem Dolch begrüßen, doch Cyna wich Seitlich und schlug zu. Die glänzende Klinge wurde in Lebenssaft getränkt, als sie eines der drei Augenstiele des aufkreischenden Grans abtrennte. Mit einer Drehung war die Twi´Lek hinter ihrem Kontrahenten, ließ ihn mit einem Kniestoß in die Kniekehle auf alle Viere gehen. Einen letzten Blick warf die Lethan den beiden Sith zu, ehe sie den Kopf des Gran packte und ihren Dolch im mittleren Augenstiel versenkte.

Ein letztes Zucken durchlief den Körper des Jüngers, ehe er leblos zu Boden fiel. Schwer atmend zog Cyna, zu dessen roter, tätowierter Haut sich das Blut des Grans gemischt hatte, den Dolch aus dem Auge des Toten, und wandte sich den Sith zu. Was würden sie nun sagen? Würden sie überhaupt etwas sagen? Und was würde nun im Hinblick auf das Ritual geschehen? Viele Fragen, die die nächsten Augenblicke vermutlich beantworten würden. Nur eines wusste sie schon jetzt: Sie hatte gesiegt.



[Korriban, Tal der dunklen Lords, Grabkammer] Cyna, Sith, Jünger, Leiche.
 
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Die kränklich gelben Augen blitzten in blinder Mordlust auf. Die Aussicht auf Blutvergießen versetzte den Trandoshaner in ein Hochgefühl. Seine Keratinklauen schabten über die Schuppen der Handflächen, während die feiste, violette, gespaltene Zunge über die trockenen Lippen fuhr. Spitze Zähne peinigten ihn dabei, doch er genoß die selbst zugefügten Schmerzen. Cygnus, Sith Warrior, ergötzte sich an dem Schauspiel, welches ihm geboten wurde. Eine junge Twi'lek-Disciple maß sich mit einem Gran - beide wollten um die Gunst von Lord Knarr buhlen. Von ihm und Lady Se'laine, die befohlen hatte, sich zu beweisen. Geistesgegenwärtig hatten sich die Kombattanten um die präsentierten Dolche der alten Sith-Statuen bemüht. Der tödliche Tanz der unbedeutenden Maden indes ließ den schuppigen Krieger mitfiebern. Jeder Treffer sorgte für ein freudiges Stöhnen des Reptiloiden. Wann immer rubinroter Körpersaft austrat, verspürte der Warrior den Wunsch, seine Klauen in das Fleisch der Dunklen Jünger zu treiben. Es gierte Darth Cygnus danach, sie auszuweiden. Zu schön wäre es, die blutigen, zerfetzten Leiber auf dem alten Altar aufzubahren. Er vermisste den metallischen Geschmack warmen Blutes im Rachen, es dürstete ihn danach, Knochen brechen zu lassen. Seine Rechte fuhr fast ungewollt zum kalten Stahl seines Lichtschwertgriffes. Er spürte die dunkle Präsenz dieses Ortes, fühlte die alte, verborgene Kraft. Sie war erdrückend, bedrohlich und kehrte in Wogen zurück. Wann immer er das Gefühl hatte, wieder Herr seiner Sinne zu sein, prallten längst vergessene Mächte gegen die geistige Barriere. Der Leib des Trandoshaners bebte unter der Anstrengung. Er wehrte sich, er bäumte sich auf - er schnaubte und in ihm schien ein Kampf zu toben. Natürlich wollte der Sith Warrior hier, an dieser fast heiligen Stätte, seiner Mordlust nachkommen. Er wollte ein Blutbad anrichten. Die Dunklen Jünger sollten leiden. Sie sollten sich unter Agonie und Pein winden, um Erlösung bitten und mit einem Schrei auf den Lippen ihr Ende finden.
Die Twi'lek, deren Haut so rot war wie das Blut ihres Gegners, gewann mehr und mehr die Oberhand. So sehr, das sie in der Lage war, den dreiäugigen Gran zu töten, indem sie ihm den rituellen Dolch in den mittleren Sehstiel rammte. Der Körper des Jüngers zockte unkontrolliert während das Leben aus ihm wich. Ihm gefiel die brutale Art, mit der die Lethan [Cyna] zu Werke ging. Ihre Bewegungen hatte eine tödliche Geschmeidigkeit. Zwar hatte sie der Kampf erschöpft, aber es wirkte auf den finsteren, gepanzerten Warrior, als sei sie die einzig taugliche unter all den nichtswürdigen Amöben von Jüngern. Ohne auf eine Regung seines Herrn - Lord Knarr - zu warten, machte der Trandoshaner im Multy-Ply-Anzug einen Schritt nach vorn. Seine Fußkrallen schabten über den staubigen, kalten Boden des Grabmals.


"Sssehrrr gut. Beende esss. Den Kopf! Den Kopf auf den Altarrr!"

Die Gier packte ihn. Es war Zeit mehr Blut zu vergießen. Wie Cygnus war auch Korriban selbst durstig nach frischem, warmen Lebenssaft. Und auch Niudiaz Horth oder dessen unsterbliches Erbe, freute sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit über klebriges Blut in der Gedenkstätte seiner Überreste. Der trandoshanische Sith Warrior, angepeitscht vom Kampf, benebelt von metallischen Geruch des Blutes, berauscht von der allgegenwärtigen dunklen Präsenz finsterer Sith-Magie - er genoß jeden Augenblick. Er fühlte von Atemzug zu Atemzug, wie seine Zuversicht stieg. Er hatte das Bedürfnis, sich zu duellieren, wollte sich beweisen. Jetzt und hier, so befand er, war er in der Lage, es mit jedem aufzunehmen. Ein kerniges Grollen entfuhr seiner Kehle, vermischte sich mit dem Stimmengemurmel der zahlreichen Jünger, hallte in der zentralen Vorkammer, bescheinigte seine Stärke. Natürlich wusste er um die Anwesenheit seines Meisters, doch der Jarrell war nicht mehr der Inquisitor von einst. Er war schwächer als zuvor. Cygnus indes, fühlte sich so mächtig wie nie zuvor. Hier, auf Korriban, den Wurzeln der Sith, konnte jeder Anhänger der Dunklen Seite der Macht die notwendige Kraft finden, um sich selbst auf eine neue Stufe zu hieven. Genau das hatte der Geschuppte vor. Sein schwerer Akzent ertönte erneut, als er die linke Klaue hob und auf den Altar am anderen Ende deutete.

"Derrr Kopf ... bessstehe die Prrrüfung. Errrweissse Dich alsss würrrdig!"

Es mochte ein schwerer Gang für die Twi'lek sein - vielleicht war es das auch nicht. Noch mussten sich die Jünger selbst finden, mussten ihren Wert beweisen. Jeder der Wissbegierigen buhlte um die Aufmerksamkeit der Stärkeren, wollte lernen, erfahren. Sie alle wollten durch die Strömungen der Dunklen Seite erstarken, wollten Macht erfahren und mit ihr wachsen. Um dann selbst in ferner Zukunft zu einem mächtigen Sith zu reifen. Dafür jedoch musste sie erst einmal überleben. Und selbiges konnten sie nur durch stumme Gefolgschaft tun. Lady Se'laine mochte zwar das heimliche Liebchen, die favorisierte Schülerin von Lord Knarr - waren sie doch beide an der Geschichte und der Archäologie interessiert - doch Cygnus war ein mächtiger Kämpfer. Sein Name hatte zumindest in diesem Bereich Bedeutung im Orden. Die Fähigkeiten am Lichtschwert waren berüchtigt, sein wüster Kampfrausch gefürchtet. Und hier auf Korriban, konnte er seine wahre Natur entfesseln. Hier auf Korriban war alles rein, alles richtig. Jeder Drang zu töten, glich hier einem hehren Ziel. Es gierte den Planeten nach Auseinandersetzung, nach Konflikt und nach den Schmerzen seiner Bewohner. Wieder leckte sich der Reptiloid mit seiner gespaltenen Zunge über die spröden, schuppigen Lippen.

Cygnus registrierte, wie die Präsenz seines Meisters dominanter wurde. Er erkannte jedoch auch, das sich tief im Gewölbe der Gruft eine ungleich mächtigere Entität regte. Etwas - oder jemand - schlummerte dort unten. Der Schuppenträger grinste huttisch. Neben ihm tauchten seine beiden Apprentice-Begleiter, Serpentis und Thasus, auf. Das Duo flankierte den reptilischen Sith Warrior, der jedoch einstweilen nur Augen für die taugliche Twi'lek-Frau hatte. Und er erwartete die Ausführung seiner Anweisung - ungeachtet dessen, was Lady Se'laine oder Lord Knarr hier noch wollten.



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[Korriban, Tal der dunklen Lords, Grabmal] Cyna, Sith, Jünger, Leiche

Hier stand sie nun, schwer atmend, die rötliche, tätowierte Haut mit Schweiß und Blut überzogen. Zu ihren Füßen die Leiche des Grans, aus dessen abgetrennten oder durchbohrten Augenstielen ein stetiger Fluss aus Blut quoll. Den ebenso mit Lebenssaft getränkten Dolch hielt sie noch immer in Händen. Darth Cygnus, der Trandoshaner, ergriff die Initiative. Begleitet von dem schabenden Geräusch seiner Fußklauen, trat der Sith-Lord einen Schritt vor und forderte von der Twi´lek, den Kopf ihres getöteten Widersachers auf den Altar zu legen.

Man konnte es dem Trandoshaner wortwörtlich ansehen, wie er den blutigen Zweikampf genossen hatte. Und allem Anschein nach, war seine Gier noch lange nicht befriedigt. Wie zur Bestätigung hob der Sith seine linke Klaue, deutete auf den Altar und forderte erneut, den Kopf des Toten auf den Altar zu legen und so die Prüfung zu bestehen.
Die Prüfung. War dies noch immer Teil der Prüfung? Des Rituals, für das man sie ausgewählt hatte? Bis jetzt zumindest war noch nichts passiert. Dennoch, ob des schwer zu übersehenden Blutdurstes Cygnus regten sich zweifel in Cyna, ob sie den Toten nur enthaupten sollte, weil er nach mehr Blut gierte. Die Lethan warf einen flüchtigen Blick zu Lord Knarr und Lady Se´laine.

Der Trandoshaner verlangte unmissverständlich den Kopf. Doch würden die anderen beiden Sith-Lords dies gutheißen? Würden sie erwarten, dass man sie um eine Bestätigung oder ähnliches bitten würde? Und sollte dem so sein, was würde geschehen, wenn Sie dieser Erwartung nicht nachkäme? Andererseits galt es ebenso zu berücksichtigen, wie Lord Cygnus eine mögliche nachfrage ihrerseits an die anderen Lords auffassen würde. Ganz gleich wie Cyna sich entscheiden würde, jede Möglichkeit bot unkalkulierbare Risiken. Aber welche Wahl hatte sie schon? Sie war nur ein dunkler Jünger. Den Befehl eines Sith-Lords in Frage zu stellen glich einem Todesurteil. Die Lethan musste darauf hoffen, dass diese Aktion die Zustimmung Knarrs und Se´laines fand. Schließlich waren sie bisher noch nicht eingeschritten. Und auch zeigte sich noch immer keine sichtbare Veränderung im Grab, seit sie den Gran niederstreckte. Sie durfte nicht zögern. Man könnte es ihr als Moment der Schwäche auslegen. Und das war wirklich das letzte, was sie wollte.

Die rothäutigen Twi´lek hatte sich entscheiden. Den Sith Lords neigte sie das Haupt, bemüht darum, dass alle drei Sith annahmen, diese Geste galt ihnen. Dann ging sie in die Hocke und legte den Dolch an den Kopf des toten Gran an. In der Regel zog Cyna es vor, unnötige Grausamkeiten zu vermeiden. Nicht, weil es sie anekelte oder aus irgendwelchen moralischen oder anderweitigen Gründen. Sie sah darin zumeist schlichtweg keinen praktischen Nutzen. Als Liebhaberin kalter Effizienz zog sie schnelle, saubere Tode vor. Gewiss, der Tod des Gran war alles andere als sauber. Jedoch hatte in diesem Falle die Grausamkeit einen Sinn. Schließlich erhoffte sie sich davon, bei den Sith mehr Eindruck zu schinden – sofern man es denn so nennen mochte-. Auch in diesem Fall hatte die Grausamkeit ihren Sinn. Zum einen würde sie Darth Cygnus zufrieden stellen, was ihre Lebenserwartung hoffentlich erheblich steigern würde. Zum anderen war es möglicherweise tatsächlich nötig, um das Ritual zu vollenden.

Manche hätte es als abstoßend und ekelhaft betrachtet, einem Toten mit einem Dolch den Kopf abzuschneiden. Hätten wohlmöglich gezögert. Bedenken gemeldet. Etwas, was sie sich hier nicht erlauben konnte. Und auch nicht erlauben würde. Wieder einmal kam der Twi´lek die Zeit in der „Letzten Dämmerung“, der kleinen Gruppierung militanter Anarchisten zugute. Sie hatte genügend brutalen Exekutionen und Hinrichten beigewohnt, oder gar selbst durchgeführt, sodass sich keine Bedenken meldeten, als der Kopf sich langsam aber sicher vom Torso des Grans zu lösen begann. Es war eine blutige Arbeit, welche dank der vergleichsweise geringen Größe des Dolches erheblich mehr Zeit in Anspruch nahm, als wenn sie eine Klinge genommen hätte. Bei der Wirbelsäule angelangt, musste die Lethan gar anfangen zu „sägen“, ehe sie den abgetrennten Kopf endlich in Händen hielt. Vor allem letzteres dürfte der Trandoshaner genossen haben, dessen war sie sich gewiss.
Mit festen, entschlossenen Schritten brachte Cyna das tropfende Haupt zu dem steinernen Altar und legte es in dessen Mitte. Anschließend trat sie einen Schritt zurück und stellte sich seitlich daneben, sodass sie sowohl zum Altar schauen konnte, sollte sich dort im Zuge des Rituals irgendetwas tun, als auch zu den versammelten Sith und Jüngern, die in entgegengesetzter Richtung standen.



[Korriban, Tal der dunklen Lords, Grabmal] Cyna, Sith, Jünger, Leiche.
 
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