Lianna

Lianna, Jedi-Basis, Gärten, mit Ian und Yaro

Eowyn hatte keine Ahnung, ob sie Ian in einem erfolgreichen Versuch gestört hatte. Sie hatte kein bisschen darauf geachtet, wie sie zugeben musste. Sie hatte ihm zumindest ein kleines bisschen zurückgeben wollen.
Und außerdem war sie nun einmal verdammt neugierig.
Als sie die Augen öffnete, da wusste sie, dass es geklappt haben musste. Sie lächelte schief und ein kleines bisschen unsicher. Es gab noch so viel zu entdecken... sie stand erst am Anfang einer hoffentlich sehr weiten Reise. Dieser Weg der Kommunikation jedenfalls war sehr interessant, und auch da gab es sicher so einige Möglichkeiten... Es war so anders als das "normale" Reden. Weniger genau, man konnte keine ganzen Romane erzählen, aber es hatte seine Vorteile. Nähe, vor allem... Unglaubliche Nähe.


Sie schloss die Augen wieder, und dieses Mal gelang es Eowyn, sich nicht von ihren Gefühlen und ihrer Neugier ablenken zu lassen. Sie beobachtete von außen, wie er mühelos seine Körperfunktionen verlangsamte. Der zweite Teil brauchte ein kleines bisschen länger, aber wie sie schon vermutet hatte - diese Sache bereitete Ian keine Probleme. Weshalb auch? Sie selbst hatte es vor Jahren gelernt, die Grundzüge noch bei Tionne, und Ian hatte sicher mehr Einblick in die Fähigkeiten der Macht als sie damals.
Eowyn spürte, wie Ian sich langsam immer mehr zurückzog, verschwand - noch war es keine vollständige Trance, aber das war auch nicht nötig, es ging ums Prinzip. In ein paar Sekunden würde er vermutlich, wenn sie nichts tat, tatsächlich "weg" sein.

Ian, bleib da, sagte sie sanft und gab auf seine Hände ein kleines bisschen Druck, während sie die Augen wieder öffnete. Ich glaube, du hast es verstanden... Was denkst du?
Das Problem ist jetzt allerdings, dass in der Vergangenheit ich dich geweckt habe. Wenn du die Trance allerdings auch ohne mich anwenden möchtest, dann musst du lernen, von alleine aufzuwachen. Es gibt mehrere Möglichkeiten dazu - am einfachsten ist es wohl, sich auf ein Ereignis zu konzentrieren, bei dem du wieder aufwachen möchtest, ein Weckerklingeln zum Beispiel, oder die Stimme einer Person. Zugegebenermaßen ist es nicht ganz so leicht, sich darauf beim Zurückziehen auch noch zu konzentrieren, aber mit ein bisschen Übung klappt das sicher. Etwas schwerer ist es, deine innere Uhr zu nutzen, aber das bringt die Erfahrung dann mit sich.

Die Crux an der Sache war nur, dass Ian das schlecht testen konnte. Sie sollte theoretisch bei ihm sein, wenn er versuchte, von selbst aufzuwachen, damit sie ihm, wenn es nicht klappte, helfen konnte. Tja. Sie konnten es hier und jetzt gleich versuchen, aber wollte Ian seine Zeit im Garten wirklich schlafend verbringen? Ein Weilchen sollte er schon in der Trance bleiben, damit die Übung wirklich aussagekräftig war. Fragen kostete nichts. Wenn du willst, dann probieren wir das gleich aus... Und ich bin da, damit du nicht doch länger weg bist als gedacht. Andererseits, auch wenn dieser Winkel ein wenig abgelegen lag, er würde hier, ohne bewusst da zu sein, auf dem Präsentierteller liegen. Vermutlich keine angenehme Option. Oder wir probieren es später. Oder... gleich heute Abend und ich wecke dich morgen zur Not, wenn ich vorbeikomme... Oder sie blieb einfach da. Das hätte doch nur Vorteile - Ian hätte die Sicherheit, dass nichts schief gehen würde, und sie... würde sich nicht so einsam fühlen. Aber das aussprechen? Irgendetwas sträubte sich in ihr dagegen. Unsicherheit wohl vor allem... Außerdem die Angst von gestern, Ian mit ihrer dauernden Jedi-Anwesenheit auf die Nerven zu gehen. Und selbstverständlich wieder das Gefühl, dass sie keine Ahnung hatte, wie man sich eigentlich verhielt.

Lianna, Jedi-Basis, Gärten, mit Ian und Yaro
 
Lianna - Jedi-Basis - vorm Trainingsraum mit Raiken, Jeg Harkness, Allison, Ima-Gun und Matthew

Jo's Augenbrauen wanderte deutlich erkennbar einige Millimeter nach oben als Harkness so pingelig auf die Einhaltung der vorgegebenen Reihenfolge pochte. Nun gut, eine gestellte Aufgabe war exakt aus zu führen, denn jede Bewegung konnte für eine ordentliche Erlernung eines Stils wichtig sein, doch hier ging es, sofern sie es mitbekommen hatte, nicht um einen speziellen Stil sondern um Schlagtechnik, Präzision und Zusammenarbeit.
Und ein Kleinwenig kam sie sich getadelt vor denn sie hatte die Nichteinhaltung der Reihenfolge nicht bemerkt und Harkness hatte es, zumindest kam es ihr so vor, dies auch Hauptsächlich in ihre Richtung gesagt.
Gut sie hatte auch einen anderen Fokus gehabt als Harkness die Aufgabe erklärt hatte. Aber im Grunde hätte es ihr auffallen müssen. So verzog sie kurz die Mundwinkel , lächelte im nächsten Moment jedoch als er, dieses Mal so das nur sie es hören konnte, weiter sprach.


Na, wenn sie es rausfinden...armer Raiken!

Kommentierte Jo mit amüsiertem Unterton und war sich sicher, das Allison und Ima schlau genug waren schnell auf den Trichter zu kommen.
Just in diesem Moment verbreitete sich ein leichter Grillgeruch. Anscheinend war da nicht die Puppe sonders Raiken getroffen worden allerdings konnte ja nicht viel geschehen und das Training ging auch bereits weiter.


Zielstrebig sind sie jedenfalls alle!

Bemerkte Jo dazu noch knapp und legte dann ihren Kopf etwas schräg als könne sie Matthew, der zu ihnen getreten war und sie und Harkness begrüßt hatte, ansehen.

Ich gehe davon aus, dass du die Anderen im Raum nur nicht im Training stören wolltest und dich ihnen deshalb noch nicht vorgestellt hast.
Ja?


Ermahnte sie ihn leicht.
Ja, sie kannte ihn, sie wusste, dass er nur zu gern im Hintergrund und unbemerkt blieb! Vielleicht würde er später einmal ein Jedischatten werden. Dafür würde ihn diese Eigenschaft jedenfalls sehr prädestinieren.
Doch darüber nach zu denken war es noch sehr viel zu früh. Jetzt erst einmal war ihr wichtig, das er genau diese Eigenschaft etwas ablegte und.... oh ja, sie würde ihn wohl zwingen müssen mehr mit Anderen zu interagieren. Erst recht da sie eine Person hier im Raum ins Auge gefasst hatte und sollte sich bestätigen, was sie vermutete, würde Matthew mit ihr sehr viel mehr zu tun bekommen. Doch das war Zukunftsmusik. und so wandte sie sich erst einmal wieder zu Matthew.


Ich weiß, dass ich nicht überprüfen muss das du deine Rechercheaufgaben erledigt hast doch jetzt werden wir mal etwas mehr aus der Bibliothek heraus gehen.

Sie grinste wieder breit und nickte in Richtung der Trainierenden.

Sieh erst einmal genau zu und finde die Eigenheiten der Beiden heraus! Das macht es dir nachher leichter dich auf sie ein zu stellen.

Mit der Aufgabe lies sie ihn erst einmal allein und ging hinüber zu einem der integrierten Ausrüstungsschränke und entnahm ihm drei Trainingslichtschwerter. Eines drückte sie Matthew in die Hand, die anderen behielt sie erst einmal bei sich während sie sich wieder Harkness zu wandte.

Ich hoffe ihr nehmt es mir nicht übel, wenn ich eure Aufgabe nachher ein bisschen modifiziere.
Und vielleicht findet ihr ja auch noch ein paar Haltungsfehler in meiner Technik!


Wieder lag das schiefe Grinsen auf ihren Lippen, doch sie meinte dies auch durchaus ernst. Sie wusste genau, dass ihre Kampftechnik durchaus korrekturwürdig war. Sie verschliff manche Bewegungen, hatte Lieblingsaktionen und der Winkel manchen Schläge war mehr als inkorrekt!
Im Training mit Schülern riss sie sich meist zusammen was die korrekte Ausführung anging aber ein Meister des Schwertes wie Harkness würde sofort jeden Nanofehler erkenne. Sie hoffte nur er war gnädig und rügte sie vor den Schülern nicht zu sehr, denn sie wollte jetzt mit eingreifen und die Übung verändern. Nicht zuletzt um das was Harkness zu erreichen hoffte, zu forcieren.
Erst einmal folgte sie dem Geschehen zwischen Raiken, Ima und Allison weiter. Diesmal fanden sie die richtige Reihenfolge, schlugen auf Raiken ein und fanden mit der Zeit ihren Rhythmus zwischen einander.
Ein paar Durchgänge lies Jo sie noch machen, dann hob sie leicht ihre Hand und gleichzeitig ihre Stimme.


Ich schlage vor wir heben die Übung jetzt auf die nächste Ebene.
Raiken, legst du unseren armen Arthi mal bei Seite. Ich denke der ist erst einmal genug traktiert worden.


Während er dies tat legte Jo ihre Robe sowie ihr Lichtschert ab und reichte Raiken eines der noch bei ihr verbliebenen Trainingsschwerter. Das Letzt behielt sie in ihrer Hand.

Raiken und ich werden jetzt das Ziel eurer Bemühungen sein! Natürlich werden wir versuchen zu vermeiden das ihr uns trefft. Wir werden uns nur verteidigen! Das heißt Abblocken! Ihr werdet versuchen durch unsere Blocks durch zu kommen. Für den Anfang bleiben wir bei der Abfolge von Meister Harkness.

Das heißt bei jedem von uns sind jeweils nacheinander Kopf, linker Arm, rechter Arm, Körper und Beine die Angriffszonen. Wer wann schlägt und ob ihr uns abwechselnd angreift oder euch Einen nach dem Anderen vornehmt, liegt jetzt jedoch in eurer Absprache. Allerdings wird mein Schüler auch auf eurer Seite mit dabei sein!

Mit Absicht stellte sie Matthew nicht näher vor, denn das hatte sie ihm ja vorhin durchaus noch als Aufgabe gelassen.

Ihr seid also Drei gegen Zwei!
Oh, und nur zu Warnung. Falls ihr Raiken oder mich zu lange außen vor last und euch nur auf den Anderen konzentriert, könnte es durchaus sein, das wir uns zu kleinen Interventionen hinreißen lassen.


Mit den Worten stellte sie sich, mit ausreichend Abstand, neben Raiken in Positur, lächelte ihm auffordernd zu, aktivierte ihr Trainingslichtschwert und meinte dann mit fröhlicher Stimme zu den Padawanen.

Seit bitte gnädig mit einer armen, alten, blinden Frau.

Lianna - Jedi-Basis - vorm Trainingsraum mit Raiken, Jeg Harkness, Allison, Ima-Gun und Matthew
 
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Lianna, Jedi-Basis, Gärten, mit Eowyn und Yaro

Diese Technik war seltsam und Ian wusste nicht, ob sie ihm gefiel oder nicht. Da war nicht einmal die Möglichkeit gegeben, sich während dem Versuch, sich in die Trance zu begeben, überhaupt darüber nachzudenken. Die Umgebung verschwamm mehr und mehr, neben ihr auch die Eindrücke. Alles, was normalerweise so deutlich mit der Macht wahrzunehmen war, war es nun nicht mehr. Sogar sein Selbst fühlte sich anders an, fast so, als könne er auch das nicht mehr wahrnehmen. Als würde er… sterben? Kurz bevor Ian quasi verschwand, nahm er Eowyns Stimme wahr, die so weit weg schien, als befände sie sich nicht direkt gegenüber, sondern meilenweit entfernt. Ihre Stimme in seinem Ohr war seltsam, hohl, unecht und es war weder einfach, sie zu ignorieren, noch sie richtig wahrzunehmen. Erst ihre Berührung, brachte Ian langsam zurück, ließ ihn fast ein wenig schwerfällig die Augen öffnen.

„Ich glaube, ich habe es wirklich verstanden, aber ob mir das alles gefällt?“
Das Gefühl war seltsam gewesen und Ian, der schon mehr, als einmal kurz vor dem Tode gestanden hatte, wusste nicht,, ob ihm das Gefühl der Leichtigkeit, die sich ausgebreitet hatte, wirklich zusagte. Damals, auf der Mission, die ihn von Alisah getrennt hatte, hatte er ähnliches erlebt. Der Moment, als die Decke über ihm zusammengestürzt war. Auch da hatte sich seien Wahrnehmung verändert. Alles hatte sich verwandelt, war einfacher geworden. Leichter. Das einzige, was die Trance davon zu unterscheiden schien war, dass man bei ihr kein Licht sah, dem man entgegen streben wollte.
Sich selbst aus dieser Trance zu erwecken klang furchtbar kompliziert. Sein Selbst irgendwie gehen zu lassen, mit einem dünnen Strang aber weiterhin damit verbunden zu sein: Es klang kompliziert und wenn Ian ehrlich war, auch ein wenig unheimlich. Morichro war anders. Irgendwie ungefährlicher, weil er dort nicht die Angst haben musste, nicht wieder aufzuwachen.

Ob sie die Übung hier wirklich weiter vertiefen wollten? Das würde bedeuten wegzudämmern und Eowyn in Langeweile verharren zu lassen. Noch dazu, stahl es hier, mitten am Tag einfach ihre Zeit. Es später oder wirklich erst am Abend auszuprobieren klang da schon weitaus besser. Was hingegen nicht gut klang war die Vorstellung, dass Eowyn am Abend wieder in ihrem eigenen Zimmer verschwand. Bloß war das eine der Sachen, die so ohne weiteres, nicht auf den Tisch zu bringen war. Was sicher nicht allein an ihm und Eowyn lag, sondern auch und vor allem an der Situation. Sein Zimmer war kein reguläres Zimmer, kein Hotel. Es war eine Arrestzelle mit einem Wächter vor der Tür. Selbst wenn Ian Eowyn darum bitten würde, bei ihm zu bleiben, gefiel ihm nicht, dass das immer jemand mitbekommen würde. Es machte seine Position des ungebetenen Gastes nur deutlicher. Dabei war der Wunsch, die Nacht nicht alleine verbringen zu müssen und am Morgen gemeinsam mit Eowyn aufzuwachen, mehr als nur verlockend. Auf Va’art war genau das normal gewesen und nichts, worüber Ian sich auch nur eine einzige Sekunde hätte Gedanken machen müssen. Hier war das anders. Die erste Nacht in der Basis hatte Eowyn quasi versehentlich bei ihm verbracht, weil sie zu müde gewesen und einfach eingeschlafen war. Und je länger Ian darüber nachdachte, umso absurder wurde das Ganze. Die Wache hatte sie ohnehin schon Hand in Hand gesehen und dennoch oder gerade deshalb, war ihre ständige Anwesenheit vor der Türe mehr als nur störend. Wie musste Eowyn sich vorkommen, wenn sie das Zimmer verließ und so auch dem Blick der Wache ausgeliefert war? Gerade dann, wenn sie ihn erst am nächsten Tag verließ? Das machte es fast unmöglich sie darum zu bitten, am Abend bei ihm zu bleiben. Und da schlich sich ein ganz anderer Gedanke ein, der ganz zu Ende gedacht, nur noch mehr mit Scham behaftet sein konnte. Diese Wache vor der Tür, Ian verfluchte sie in Gedanken, denn sie nahm nicht nur jegliche Privatsphäre, sondern sorgte gleich im Vorhinein, dass manches absolut unmöglich war.


„Ich glaube, am Abend wird diese Übung am besten sein“, sagte er da fast ein wenig missmutig, fand erst im Folgesatz zu seinem Lächeln zurück. „Es wäre ein wenig verrückt unsere Zeit jetzt mit Schlafen zu verschwenden.“ Was ihn für eine Sekunde unweigerlich zurück zu seiner Zelle und der Wache brachte. Na wunderbar. Ein seufzen unterdrückend und die Wache ein weiteres Mal verfluchend, war es Zeit, dieses Thema – zumindest für jetzt - gedanklich abzuhaken.
„Trance ist erst mal verschoben, Lichtschwerttraining nicht möglich. Wollen wir dann irgendetwas anderes Trainieren oder uns lieber bewegen?“

Lianna, Jedi-Basis, Gärten, mit Eowyn und Yaro
 
Lianna, Jedi-Basis, Gärten, mit Ian und Yaro

Ein wenig hilflos zuckte Eowyn mit den Schultern. Für mich persönlich ist die Trance nichts, was ich jeden Tag ausführen möchte... Normales Schlafen hat durchaus seine Vorzüge. Aber in gewissen Situationen ist sie durchaus hilfreich. Ich schätze, du wirst dich ein wenig daran gewöhnen, sobald du sie ein paar Mal ausprobiert hast. Und normales Schlafen war für Ian nun einmal eigentlich keine Option. Allerdings war Eowyn sich sicher, dass eine regelmäßig Trance da auch keine Lösung darstellte. Er würde irgendwie das Grundproblem angehen müssen, aber wie? Das überstieg ihre Kompetenzen und ihren Einfallsreichtum. Schlafen nur schwer möglich, die Trance unangenehm... Sie hoffte dringend, dass Ian eine Lösung finden würde, aber helfen konnte sie ihm dabei leider auch nicht.
Ian überlegte ein paar Momente, bis er ihr antwortete, aber seine Miene zeugte nicht davon, dass es irgendwelche positiven Gedanken hatte. Das bestätigte sich, als er ihr schließlich antwortete. Was war los, war ihm die Trance so zuwider? Dabei hatte es auf Va'art eigentlich ganz gut geklappt... Er lächelte schließlich, und Eowyn beschloss, das Thema aus sich beruhren zu lassen. Sie gab ihm das Lächeln zurück.
Ich habe schon Verrückteres erlebt. Unter anderem ein paar Situationen auf einem gewissen Dschungelplaneten. Aber kein Problem, verschieben wir es auf später...

Und nun? Ian überließ ihr die Wahl, aber Eowyn hatte keinen Schimmer, wann sie zuletzt so völlig frei in ihrer Zeitgestaltung gewesen war. Ian die Trance beizubringen war... sinnig gewesen. Nun kam sie sich allerdings ein wenig nutzlos vor. Etwas anderes trainieren? Was? Eowyn hätte nichts dagegen, laufen oder schwimmen zu gehen, auch ein wenig Körpertraining wäre sie nicht abgeneigt, aber Ian konnte nicht hinaus aus der Basis. Dass Ian ihr im Umkehrschluss versuchte, Dinge wie Morichro beizubringen kam aktuell nicht in Frage. So nützlich wie diese Technik vor ein paar Tagen gewesen war, momentan verspürte sie noch eine gewisse Abneigung dagegen.
Einfach nur bewegen war wohl da die einfachere Alternative.

Lass uns ein bisschen losziehen... Meditation stand für Ian momentan wohl ohnehin nicht auf der Liste der möglichen Aktivitäten, und sie selbst brauchte dafür Ruhe und keine Ablenkung. Sie stand auf und klopfte sich das bisschen Gras von der Kleidung. Yaro schien sich mittlerweile wahnsinnig wohl hier draußen zu fühlen - er würde ihnen schon hinterherlaufen. Und wenn nicht - er hatte sie auch auf Va'art immer wieder gefunden.
Sie setzte sich schweigend in Bewegung, sich den Kopf darüber zerbrechend,
wohin genau sie sich bewegen sollten. So groß waren die Gärten nun einmal auch nicht. Ebenso hatte sie plötzlich keine Ahnung, worüber sie sich unterhalten sollten. Alles, was ihr in den Sinn kam, war keine gute Idee - unter anderem, Ian wegen seinem Zögern vorhin zu fragen, ob alles in Ordnung war. Natürlich war alles nicht in Ordnung... Genausowenig wollte sie Ian nach seiner Vergangenheit fragen, oder auch nach... wie war ihr Name? Sie hatte ihn vergessen. Das Thema Tahiri war gestern ebenfalls nicht so sonderlich gut geendet. Zukunftspläne? Noch eine schlechte Idee. Sorgen, Ängste? Nein, nicht jetzt. Bloß nicht. Und da sie gerade bei der Trance gewesen waren... erst Recht nicht würde sie ihn danach fragen, was sie bei ihrem allerersten Versuch dabei gesehen hatte. Danach würde sie ihn niemals fragen.
Eowyn seufzte ein wenig. Es gab noch eine Möglichkeit... sie konnte einfach schweigen und Ians Nähe genießen. Jeden Augenblick, den sie bei ihm war... anstatt sich zu überlegen, wie sie diese Augenblicke am sinnvollsten füllen konnte. Man musste nicht immer reden, die Momente bis zum Letzten auskosten... Manchmal war weniger mehr. Noch etwas, das sie vermutlich noch lernen musste.
Also versuchte sie, ihren Kopf wieder wie an jenem bedeutungsvollen Abend in der Höhle zum Schweigen zu bringen.
Irgendwie war das mit den Früchten einfacher gewesen.
Aber es würde sicher leichter werden.
Irgendwann.


Lianna, Jedi-Basis, Gärten, mit Ian und Yaro
 
[Lianna-System, Lianna, Lianna City, Raumhafen, Landebucht 42, Empress of Blades, Lounge]- Cris, R6, (Lorraine)

Es dauerte einige Zeit und ein paar Dejarik-Partien, in deren Verlauf Cris einem Sieg gegen den Astromechdroiden immer näher zu kommen schien – ob aus tatsächlichen Lerneffekten heraus, oder weil R6 gnädig schrittweise seine eigenen „Fähigkeiten“ zurückschraubte – ehe sich Cris‘ Kalkül des Wartens schließlich auszahlte. Ein erstes Anzeichen für einen Teilerfolg war zumindest ein verstummen der Musik – und fünf Standardminuten später ertönte dann auch tatsächlich das Entriegelungsgeräusch des Schlosses von Lorraines Kabine, ehe der Kopf seiner Tochter in der sich öffnenden Tür erschien und das Mädchen sich misstrauisch umsah. Als ihr Blick auf Cris fiel, war nicht ganz klar, ob sie enttäuscht, oder vielleicht sogar glücklich darüber war, dass er sich nicht an einen gänzlich anderen Ort auf der Yacht begeben hatte.

„Ich habe Hunger“, verkündete Lorraine trotzig und setzte sich Richtung Kombüse in Bewegung, wobei sie allerdings zwangsläufig Cris passieren musste – der sie festhielt.

„Hey.“

Halbherzig versuchte sie, sich aus seinem Griff zu lösen, blieb dann jedoch stehen und sah ihn an. Als er sich sicher war, dass sie nicht sofort abhauen würde, ließ er ihr Handgelenk wieder los.

„Was ist los, hm? Bedrückt dich was?“

Cris steckte seine Hand aus, um Lorraine über den Kopf zu streicheln, doch sie bückte sich geschickt weg, sodass er den Versuch wieder einstellte.

„Du kannst mit mir über alles reden.“

Oh, ein gefährliches Angebot. Was, wenn die Gesprächsthemen, vor denen er sich so gefürchtet hatte, jetzt schon kamen? Doch nein. Lorraine war erst 12. Das konnte es nicht sein. Noch nicht. Oder doch?

„Schule war doof“, murmelte seine Tochter schließlich und Cris hatte das Gefühl, als würde ihm ein Stein vom Herzen fallen. Eine gewisse Gnadenfrist war ihm also noch gestattet worden. Schule… darüber konnte er reden. Auch wenn er sich an seine eigene Schulzeit nicht erinnern konnte. War er überhaupt jemals auf einer tatsächlichen Schule gewesen?

„Was ist denn passiert?“, fragte er sanft.

Lorraine vermied seinen besorgten Blick und starrte auf den flauschigen Teppichboden der Lounge.

„Ich wusste in Mathe eine Antwort nicht… und alle haben gelacht…“

Cris seufzte leise. Er hatte sofort den Verdacht, dass „alle“ eine schamlose Übertreibung war, doch er hütete sich davor, Lorraine diesbezüglich genauer zu befragen. Stattdessen streckte er beide Arme nach seiner Tochter aus.

„Komm mal her.“

Widerstandslos ließ Lorraine sich von ihr in den Arm nehmen, sodass er sie zärtlich an sich drücken konnte. Derweil zog R6 sich mit einem diskret-gedämpften Trillern zurück.

„Ist doch nicht so schlimm, wenn man nicht sofort alle Antworten weiß, oder?“

Raya hat gesagt, dass die Frage voll einfach war…“, murmelte Lorraine in Cris‘ Schulter, an die sie sich jetzt bereitwillig angelehnt hatte.

„Nur Dummköpfe verstehen sie nicht.“

„Ohne die Frage zu kennen, kann ich dir sagen, dass das totaler Quatsch ist“, erwiderte Cris bestimmt.

„Okay?“

Lorraine antwortete nicht, sondern gab nur ein deutlich hörbares Schluchzen von sich. Cris drückte sie noch ein wenig fester.

„Wollen wir uns den Stoff nachher mal zusammen anschauen?“

Weil er ja der totale Mathematikexperte war… bereits jetzt hatte er die leise Vorahnung, dass das nur ein einem totalen Desaster enden konnte. Lorraine jedoch löste sich von ihm und nickte eifrig, plötzlich gar nicht mehr so bedrückt wirkend wie noch ein paar Minuten zuvor. War er etwa gerade manipuliert worden…?

„Okay.“

Sie lächelte vorsichtig, was Cris‘ Herz so sehr aufgehen ließ, dass ihm sofort egal war, ob sie vielleicht ein wenig übertrieben hatte, um sich seine Hilfe zu erschleichen.

„Aber erst hab ich wirklich Hunger!“

„Na schön.“

Cris erhob sich vom Dejariktisch und begab sich zur Kühleinheit, in der die üppigen Reste des opulenten Frühstücks, das er sich mit Noa geteilt hatte, verwahrt waren.

„Es ist aber nur etwas vom Frühstück übrig… ich hoffe du magst das…“

Lorraine war ihm gefolgt und machte bei der Menge der Dinge, die er wieder auf dem Tisch ablegte, große Augen.

„Wow, so viel? Isst du so viel zum Frühstück?“

Cris räusperte sich, entschied dann aber, dass es keinen Grund gab, Lorraine zu verschweigen, dass er nicht alleine gegessen hatte.

Noa war heute Morgen hier. Wir haben zusammen gefrühstückt.“

„Und jetzt ist sie schon wieder weg?“

Er nickte.

„Sie hatte einen Termin auf der Arbeit.“

„Oh, schade.“

Lorraine wirkte ehrlich enttäuscht darüber, dass er ihr nicht gesagt hatte, dass Noa einfach nur irgendwo anders auf dem Schiff war und sich zu ihnen gesellen würde, war dann allerdings beschäftigt damit, sich die besten Leckereien, die vom Frühstück übrig geblieben waren, auf den Teller zu packen, den Cris ihr hingestellt hatte. Dann jedoch fiel ihr Blick wieder auf ihren Vater.

„Was habt ihr noch gemacht?“, fragte sie in einem so unschuldigen Tonfall, dass Cris praktisch als unmittelbare Gegenreaktion spürte, wie ihm das Blut in die Wangen schoss.

„Äh… was meinst du?“

Das Mädchen warf ihm einen wissenden Blick zu.

„Ihr habt geknutscht, ne?“

Sie kicherte.

„Wie Nira und Dan!“

Cris hatte zwar keine Ahnung, wer Nira und Dan waren, konnte sich den ungefähren Grund für den Vergleich mit Noa und ihm allerdings durchaus vorstellen. Er räusperte sich und griff selbst nach einem luftig gebackenen, süßlichen Gebäckstück, um bedingt durch das Kauen nicht antworten zu müssen. Doch Lorraine hatte offenkundig nicht die Absicht, so einfach locker zu lassen. Ihren Schulkummer jedenfalls hatte sie anscheinend völlig vergessen.

„Hast du Noa lieb?“, bohrte sie hartnäckig nach.

Kapitulierend ließ Cris seine Hand wieder sinken, die gerade im Begriff war, sich ein weiteres Alibigebäckstück zu besorgen, und sah seiner Tochter stattdessen direkt in die Augen – jene blauen Augen, die ihn so an die erinnerten, die ihm aus dem Spiegel entgegenblickten.

„Ich hab sie sehr lieb“, sagte er schließlich und lächelte, wenn auch ein wenig schwermütig. Er wusste nicht genau, warum Lorraine ihm diese Frage gestellt hatte. Fragte sie sich vielleicht, was das für Cris‘ Gefühle für ihre Mutter bedeutete? Die Kette an Fragen, die dadurch ausgelöst werden konnte, würde sie an einen Ort führen, auf den Cris sich noch nicht ausreichend vorbereitet hatte…

Doch zu seiner Überraschung sagte seine Tochter etwas anderes.

„Ich mag Noa.“

Sie nickte.

„Sie hat coole Klamotten.“

Dann beugte Lorraine sich verschwörerisch zu Cris vor.

„Und sie ist voll hübsch!“

Cris musste schmunzeln.

„Ja, das ist sie.“

„Hast du sie deswegen so lieb?“

„Nicht nur. Sie ist auch witzig, klug… stark… manchmal etwas eigensinnig…“

Seine Stimme verlor sich. Noa war gerade erst ein paar Stunden weg – warum vermisste er sie bereits so sehr, als ob es Wochen oder gar Monate wären?

„Und sie ist cool!“, ergänzte Lorraine derweil ungerührt, verstummte dann jedoch und wirkte für einen kurzen Moment nachdenklich.

„Meinst du, sie mag mich auch?“

Als Folge dieser Frage musste Cris lächeln und streckte seine Hand nach seiner Tochter aus, um ihr verspielt das Haar zu zerzausen.

„Ich glaube schon. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, wie man dich nicht mögen kann.“

Und doch war er sich natürlich im Klaren darüber, dass es nicht nur ein Quell der Freude für Noa gewesen war, zu erfahren, dass er der Vater einer Tochter war. Aber dafür konnte Lorraine am wenigsten – und tief in seinem Herzen glaubte er fest daran, dass sich zwischen den beiden Frauen, die die Welt für ihn bedeuteten, ein liebevolles Band entwickeln konnte. Und dann wären sie eine Familie – wenn schon nicht durch Blutsverwandtschaft verbunden, dann doch durch Liebe und Zuneigung.

[Lianna-System, Lianna, Lianna City, Raumhafen, Landebucht 42, Empress of Blades, Lounge]- Cris, Lorraine
 


Lianna, Jedi-Basis, Gärten, mit Eowyn und Yaro



„Auch ich habe nicht vor, die Trance jeden Tag anzuwenden, eben nur dann…“
‚Wenn du nicht bei mir bist‘, „ich nicht schlafen kann.“ Oder wenn ihn ein Alptraum nach dem anderen heimsuchte. Eowyn hatte ganz recht damit, dass normaler Schlaf seine Vorzüge hatte, aber von normalem Schlaf war Ian eher weit entfernt. Irgendwann würde er das in Angriff nehmen müssen – auch ohne Eowyn neben sich. Und sie hatte wohl auch recht damit, dass er sich irgendwann daran gewöhnen musste. Doch anders, als es wohl bei Eowyn der Fall war, waren für ihn so einige Machttechniken mit Erinnerungen verknüpft, auf die er heute gerne verzichten konnte. Erinnerungen, die er Eowyn besser vorenthielt.

„Verrückteres?“ Ian lächelte breit. „Kann ich mir so gar nicht vorstellen.“ Kurz machte er ein sehr nachdenkliches Gesicht, grinste letztendlich aber wieder doch. Die Trance auf später verschiebend, fiel Eowyns Wahl auf einen Spaziergang und so erhob sich auch Ian, nur ein paar Sekunden nach Eowyn. Yaros Begeisterung für die Blume, war ungebrochen und offensichtlich gefiel ihm der Garten, auch wenn er sicher nicht mit Va’art Flora und Fauna zu vergleichen war. Zumindest machte er diesmal keine Anstalten ihnen zu folgen und Ian ließ ihn im Gras sitzen. Sie würden sich schon wieder finden, da war Ian sicher. Dennoch stockte der Dunkelhaarige kurz. „Meinst du, jemand würde ihn mitnehmen?“, wandte er sich an Eowyn. Vielleicht war es besser, wenn sie ihm ein Halsband besorgten. Bloß war da die Tatsache, dass Ian die Basis nicht verlassen durfte und Eowyn jetzt alleine loszuschicken, nein. Auf der einen Seite war es idiotisch und auf der anderen wohl auch absolut unnötig. Wäre da nicht die leise Sorge, die lauter wurde. Yaro war doch bloß ein Tier!
Wie weit waren sie gelaufen? Fünf Schritte? Ian musste innehalten, warf einen Blick zurück zu Yaro, sah dann zu Eowyn. „
Das ist idiotisch“, nahm er gleich vorweg, ehe er sich auf den Boden kniete und ein paar der langen Grashalme pflückte, „ich weiß.“ Aber Yaro mit seinen großen Augen war einfach zu niedlich und sicher hatte noch keiner, der hier auf Lianna war, ein Wesen wie ihn gesehen. Auf Va’art hätte ihn niemand mitnehmen können, aber hier?
Es dauerte nur ein paar Minuten, ehe Ian einen kleinen Kranz geflochten hatte und ein wenig peinlich berührt, sah er nun doch zu Eowyn, hob die Hand, um sie in jedem Fall davon abzuhalten, etwas zu sagen.
„Ja, ja“, sagte er da, lächelte deutlich verlegen, „vielleicht haben wir uns verbrüdert. Aber wenn ihn jemand sieht…“ Der Kranz wurde kurzerhand um Yaros Hals gelegt, der sich das, mit einem großen Gähnen gefallen ließ. „Wehe du machst ihn ab“, richtete er also direkt an Yaro, ehe er aufstand. „Ich glaube, wenn das jemand sieht, nimmt ihn keiner mit. Und so lange wir kein richtiges Halsband oder so etwas haben, tut es das vielleicht.“
Ob Eowyns Seufzen ihm galt?
„Na, schon genervt?“, war demnach die nicht ganz so ernst gemeinte Frage, die er schmunzelnd stellte. „Ich kann nichts dafür. Ich hatte noch nie ein Haustier.“ Was tatsächlich so etwas wie eine Entschuldigung war.



Lianna, Jedi-Basis, Gärten, mit Eowyn und Yaro

 
Lianna, Jedi-Basis, Gärten, mit Ian und Yaro

Yaro mitnehmen? Eowyn überlegte, schüttelte dann aber den Kopf. Ich denke nicht... Welcher Jedi hält sich schon ein Haustier? Viel zu unpraktikabel. Schließlich waren die meisten ja andauernd unterwegs... nur wenige, wie Eleonore, waren dauerhaft länger in der Basis. Eowyn selbst hätte Yaro vermutlich überhaupt nicht pflegen können. Bei Ian war das selbstverständlich etwas anderes... Was sie mit Yaro allerdings machen würden, wenn sie irgendwann vielleicht tatsächlich beide unterwegs wären, das war ihr noch nicht ganz klar. Aber das würde die Zeit zeigen.

Noch während sie grübelte, worüber sie reden konnten, war Ian schon wieder stehen geblieben. Hatte er etwas vergessen? Er kroch auf dem Boden herum... oder verloren? Was war idiotisch? Völlig irritiert stand sie da und beobachtete, wie Ian die Grashalme aneinanderfügte. War er jetzt unter die Hobbybastler gegangen oder einfach nur ein wenig durchgedreht? Naja, immerhin hatte er zugegeben, dass es idiotisch war - was auch immer "es" war. Es dauerte einige Zeit, bis der Credit bei ihr fiel, und beinahe hätte sie aufgelacht. So aber zuckte nur ein Lächeln um ihre Mundwinkel, während sie ein wenig entspannter beobachtete, wie Ian weiter knotete und flocht. Er stellte sich dabei ganz geschickt an... Hatte er Erfahrung darin? Yaro war für Ian mehr als "nur" ein Haustier, wenn sie es noch nicht begriffen hätte, dann spätestens jetzt. Yaro war ein Halt für Ian, der immer da war, im Gegensatz zu ihr. Ein Halt, der, wieder im Gegensatz zu ihr, auch nicht widersprach. Ein Anker... Und wenn Ian das Bedürfnis hatte, sicherzugehen, dass Yaro nicht abhanden kam, nun, dann sollte er dem nachgehen, so einfach war es.

Während Ian bastelte wichen ihre Gedanken wieder zu ihrem vorherigen Problem ab, bis er schließlich wieder das Wort an sie richtete. Vielleicht?, fragte sie amüsiert und beobachtete, wie Ian das Gebilde um Yaros Hals legte. Oh, ihr habt euch so was von verbrüdert... Etwas anderes kannst du mir jetzt nicht mehr weismachen. Ob Yaro dem Befehl, den Kranz umzulassen, gehorchen würde? Eowyn hatte da so ihre Zweifel, aber die würde sie jetzt nicht äußern. Wenn Ian durch diese Sache beruhigter war, dann war es völlig unfair, das gleich wieder zu zerstören. Ein richtiges Halsband aber kam sofort auf die Liste der Erledigungen für ihren nächsten langen Dauerlauf. Ob es so etwas am Raumhafen gab? In diesem Punkt war sie sich nicht sicher, aber einen Versuch war es wert. Ansonsten würde es auch noch andere Möglichkeiten geben.
Der Seufzer entfuhr ihr, als ihr klar wurde, dass ihr "Problem" nur ein wenig aufgeschoben worden war, und sie war sich absolut nicht sicher, wie Ian diesen intrepretierte. Dachte er tatsächlich, sie war genervt von seiner... Fürsorge? Kurzerhand nahm sie Ian bei den Händen und zog ihn zu sich heran.
Komm her, du... Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn auf die Wange. Nein, ich bin nicht genervt. Höchstens von mir selbst. Das war eine gute Idee... wenn auch etwas... unorthodox. Ich verstehe das. Und sie fand es unglaublich süß. Aber das war vermutlich etwas, das man einem Mann nicht sagte - das erkannte selbst sie mit ihrer kaum vorhandenen Erfahrung.
Wieder war sie Ian so nahe, und dieses Mal sprach absolut nichts dagegen, dass sie ihrem Impuls, sich noch mehr Nähe zu suchen, nicht ein klein wenig nachgeben sollte. Ja, sie war unbeholfen, ja, sie war zurückhaltend, aber wenn sie nicht irgendwann ihrem Gefühl folgte, dann konnte sie sich noch tausend Mal sagen, dass sie ihren Kopf abschalten musste. Irgendwann musste sie es auch tatsächlich
tun. Also machte sie noch einen kleinen Schritt nach vorne, löste eine Hand, die sie auf Ians Wange legte und streckte sich dann noch einmal, um ihm diesmal einen richtigen Kuss zu geben.

Lianna, Jedi-Basis, Gärten, mit Ian und Yaro
 
Lianna, Jedi-Basis, Gärten, mit Eowyn und Yaro

Ian hatte keine Ahnung, welcher Jedi sich ein Haustier hielt, oder ob Jedi überhaupt Haustiere hielten. Für ihn stand aber völlig außer Frage, dass jemand, der Yaro erblickte, sehr wohl auf den Gedanken kommen konnte,
ihn als Haustier zu halten. Und das konnte Ian unmöglich zulassen, dafür war ihm das kleine Tier viel zu sehr ans Herz gewachsen, was er kaum noch verleugnen konnte. Das provisorische Halsband musste her. Bisher hatte Ian keine kleinen Kinder ausgemacht, was die Wahrscheinlichkeit, dass jemand Yaro an sich riss, hoffentlich minimierte. Seit Va’art war ihnen das Tier nicht mehr von den Fersen gewichen und es war dabei gewesen, in den dunkelsten Momenten. Wie hätte es Ian da nicht ans Herz wachsen können? Solche Sachen verbanden nun mal.

Das Halsband war geknüpft und um Yaros Hals gelegt, nun war es an ihm, sich nicht davon zu befreien. Zumindest konnte es ihm nicht gefährlich werden, würde er sich irgendwo verfangen, es würde im Gegensatz zu einem echten Halsband reißen. Noch immer mit ein wenig Verlegenheit in der Stimme, lachte Ian leise auf.
„Ich gebe es ja zu und werde es nie wieder abstreiten.“ Ein letztes Mal wurde Yaro sanft über den Kopf gestrichen, dann erhob sich Ian aus der Hocke und wischte sich die Hände an der Hose ab. Eowyn sollte im Gegenzug auch nicht versuchen, ihm zu erklären, dass Yaro völlig ohne Bedeutung für sie war. Selbst wenn sie nur halb so vernarrt in das Wesen war wie er, abstreiten konnte auch sie das nicht. Doch ehe Ian etwas in der Richtung hätte sagen können, hatte Eowyn auch schon nach seinen Händen gegriffen und Ian ließ sich bereitwillig zu ihr ziehen, um den Kuss auf seiner Wange zu empfangen. Lächelnd stellte Ian fest, dass das eine von Eowyns Gesten zu sein schien, an die er sich durchaus gewöhnen konnte. Vielleicht war es auch ihre Art der Zurückhaltung – und dennoch bedeutete Ian dieser Kuss eine ganze Menge, auch wenn er im direkten Vergleich natürlich nur verlieren konnte. Als hätte Eowyn diesen Gedankengang geahnt, beließ sie es nicht einfach bei diesem Küsschen. Ihre Hand an seiner Wange fühlte sich so wunderbar warm an, eine einfache, zarte Berührung die vielleicht gerade deswegen so unter die Haut ging? Auch Ian ließ seine freie Hand folgen, führte sie an Eowyns Wange vorbei, zu ihrem Hinterkopf und erwiderte ihren Kuss, der seinen Herzschlag schon wieder beschleunigte und gab zumindest seine Abschirmung auf. Ein paar Sekunden, vielleicht auch eine ganze Weile, nachdem der Kuss verklungen war, blieb Ian einfach in derselben Position stehen. Den Kopf nach unten geneigt, ihre Stirn mit der seinen berührend. Wie hatte er je aufhören können, an Liebe zu glauben, war doch das, was er jetzt spürte so stark und intensiv?

Das dünne Band, vor dessen Reißen sich Ian auf Va’art noch vor seinem Geständnis gefürchtet hatte, war jetzt so anders. Um so vieles dichter und gerade jetzt fühlte es sich unzerstörbar an. Mit viel Zeit und mit noch mehr Geduld hatten sie beide daran gewebt und das, was bisher daraus entstanden war, war überwältigend. Da suchte Ian selbst noch einmal die Nähe von Eowyns Lippen und was seine verlorene Abschirmung vielleicht nicht verriet – was keinen Sinn ergab – verriet doch sein Kuss. Er liebte diese Frau, die ihn auf Nar Shaddaa und Coruscant zuweilen wahnsinnig gemacht hatte, Eowyn, die stur und klug und liebevoll war. Dass sie ihm verziehen, dass sie sich für ihn entscheiden hatte war Ians absolut unfassbares, wundervolles Glück.

Nur langsam löste sich Ian leicht von ihr, baute seine Abschirmung nicht wieder auf. Ihre Hand behielt er sicher in der seinen.
„Weißt du, wie lange es schon her ist, dass ich nicht mehr in einem Garten war?“, fragte er dann, leise und viel eher rhetorisch. „Ich hätte fast vergessen, wie schön das ist.“ Da war so vieles, was er fast vergessen hätte. Unbewusst, neben all dem, was er wirklich hatte Vergessen wollen. “Nar Shaddaa“, sagte er dann, “Die klügste aller Entscheidungen war, auf diesen Planten zu reisen“. Vergessen war sein Ziel gewesen, stattdessen aber hatte er sich erinnert. Schon dort hatte Eowyn dafür gesorgt, ihn wieder empfinden zu lassen, wieder Dinge zu sehen, zu erkennen. „Du solltest nicht genervt von dir sein“, musste Ian letztendlich sagen – ohne belehrendem Ton in der Stimme. "Ich bin es auch nicht, ganz im Gegenteil," und dabei schenkte er Eowyn sein aufrichtigstes Lächeln. Dann zwickte er ihr sanft mit angewinkeltem Zeige- und Mittelfinger in die Nase. "Selbst dann nicht, wenn du mich mit Yaro und unserer Verbrüderung aufziehst."

Lianna, Jedi-Basis, Gärten, mit Eowyn und Yaro
 
Lianna, Jedi-Basis, Gärten, mit Ian und Yaro

Es war auf jeden Fall die richtige Entscheidung gewesen, ihrem Impuls zu folgen. Dass sie Ian jetzt auch wieder durch die Macht fühlen konnte war ein kleiner, aber durchaus positiver Nebeneffekt. Eowyn ließ sich in den Kuss fallen, vergaß alles andere um sich herum - Yaro, die Basis, die Jedi, die Situation. Der einzige, der da war, war Ian, und er war auch das einzige, das zählte.
Hinterher standen sie da, keiner wohl dazu in der Lage, sich vom jeweils anderen zu lösen. Wie auch? Wie sollte man sich lösen von etwas, das so wunderbar gut tat? Wie sich lösen von jemandem, der einem so viel bedeutete? Hinzu kam, dass Eowyns Bedürfnis nach Nähe und Halt nicht wirklich gestillt worden war. Es war, als würde man nur einen Bissen von einem geschmackvollen Kuchen nehmen, den man dann wieder weglegte. Ein Teil von ihr sehnte sich danach, die nächsten Stunden, Tage, nur mit Ian zu verbringen, als wäre es eine Sucht - und
dieser Teil machte ihr wahrlich eine Riesenangst. Es lag nicht an Ian - wenn sie jemandem so verfallen sein wollte, dann wohl ihm. Aber alles um sich herum vergessen zu wollen, Pflichten, Aufgaben, Alltag, das war fürchterlich unheimlich. Das klang so gar nicht nach ihr, und Eowyn tat ihr Bestes, diesen Teil so klein wie möglich zu halten. Das war nun wirklich nicht erstrebenswert - aber das geschah wohl, wenn man den Kopf ausschaltete? Stang. Weder das eine, noch das andere funktionierte. Da hatte sie sich daran gewöhnt, dass da dieses Band war, diese Nähe, und es geschafft, sich davon keine Angst mehr einjagen zu lassen, jetzt das.

Ian riss sie aus ihren Gedanken, indem er sie noch einmal küsste, und dieser war so innig, dass sie für kurze Zeit ihre angsteinflößenden Gedanken vergaß. Sie liebte ihn, und wenn es jemanden gab, der ihr Angst einjagen durfte, dann war es wohl er...
Sie tauchte wieder an die Oberfläche, als Ian sich langsam wieder von ihr löste. "Bedauerlich..." zuckte es kurz durch ihren Kopf, was sie gleich wieder nach hinten schob. Aber wenigstens seine Hand war weiter in der ihren, und sie konnte ihn weiterhin
spüren. Er ließ seine Abschirmung weg? Das war immerhin ein Schritt. Ein kleiner, aber ein wichtiger. Vielleicht würde er sich ja doch an alles gewöhnen, irgendwie.
Sie lachte leise, als Ian seine Frage stellte.
Ich schätze, es ist eine ganze Weile her. Ich nehme an, auf Bastion ist das Besuchen von Gärten nicht gerade eine Freizeitbeschäftigung. Sacht strich sie über die Blätter des Ladalums. Er blühte gerade, und seine Blätter fühlten sich dann immer besonders weich und samtig an. Bei mir ist es wohl nicht annähernd so lange her... aber so... ruhig war es wohl schon ewig nicht mehr. Sie lächelte, als Ian von Nar Shaddaa sprach. Was wäre gewesen, wenn sie dem Hinweis nicht gefolgt wäre? Was wäre gewesen, wenn sie nicht den groben Fehler begangen und Shen mitgenommen hätte, welcher noch nicht gelernt hatte, sich abzuschirmen, wodurch auch ihre Abschirmung unwichtig geworden war? Shen wäre wohl wenigstens noch ihr Padawan... oder hätte er ihr auch ohne Nar Shaddaa den Rücken gekehrt?
Herrje, das war die falsche Richtung. Sie drückte Ians Hand. Keine was-wäre-wenn-Spielchen! Im großen Ganzen war Nar Shaddaa wohl richtig gewesen. Richtig und wichtig. Nicht nur für sie und Ian... auch für die Republik. Und ändern konnte sie ohnehin nichts.


Nicht genervt von sich sein. Er hatte gut reden, er wusste ja nicht, welche...
bescheuerten Gedanken da in ihrem Kopf herumspukten. Sie war schlicht unfähig, einfach zu genießen. Zu viel Kopf, zu wenig Kopf. Würde sie es irgendwann schaffen, einen Mittelweg zu finden? Es war schon vor Ian langsam schwer geworden, mit ihren Gedanken klarzukommen, seit sie Ian kannte... Er warf noch mehr Dinge auf, manchmal einfach durch seine Anwesenheit; neues, altes, und auch neue Blickwinkel. Es war so schön einfach gewesen, als sie noch jünger war. Und sie hatte weniger Grund gehabt, von sich genervt zu sein.
Antworten konnte sie darauf allerdings nichts. Was sollte sie sagen - "in Ordnung"? "Kein Problem"? Oder, ganz ehrlich, "es lässt sich nicht ändern", weil
sie sich einfach nicht ändern konnte? Womit sie wieder bei Ians großer Frage war. Wer also war sie? Eigentlich war sie sogar einen Schritt zurück gegangen - seit Nar Shaddaa war selbst die Antwort "eine Jedi", bei der sie so sicher gewesen war, dass es sich niemals ändern würde, ins Wanken geraten.

Es wäre ja noch schöner, wenn auch Ian schon von ihr genervt wäre... Auch wenn ihr dieser Gedanke ja durchaus schon gekommen war. Aber mit seinem Zwicken brach er ihre Stimmung ein wenig.
Hey!, quietschte sie ein wenig, überrascht von diesem "Angriff", und piekste Ian als Gegenwehr in die Seite. Und ich ziehe dich nicht auf. Im Gegenteil. Wenn schon, dann musste sie sich wohl eingeschüchtert fühlen ob der geballten kombinierten Kompetenz und Meinungsbildung der beiden. Es ist schön, dass ihr zwei euch so gut versteht. Sie warf ihm einen schmunzelnden Blick von unten zu. Auch, wenn es dann immer zwei gegen einen heißt. Aber damit komme ich klar. Ich werde mich tapfer gegen eure gemeinsamen Meinungen zur Wehr setzen. Sie setzte eine heldenhafte Miene auf.

Lianna, Jedi-Basis, Gärten, mit Ian und weiter hinten Yaro
 
Lianna, Jedi-Basis, Gärten, mit Eowyn und weiter hinten Yaro

Ian hatte nicht den Hauch einer Ahnung, wie er Eowyn an diesem Abend würde gehen lassen können. Je länger er Zeit mit ihr verbrachte – diese Zeit – je intensiver das wurde, was da war, desto schwerer fiel ihm nur der Gedanke, sie am Abend zurück in ihr eigenes Zimmer gehen zu lassen. Anders als der Tag, bot der Abend die ideale Möglichkeit, sich nicht so schnell von ihr lösen zu müssen, wie jetzt. Allein schon deshalb, weil es so möglich war, die ganze Nacht an sie gekuschelt da zu liegen, ganz ähnlich wie in der Höhle, vermutlich aber um einiges gemütlicher. Etwas musste Ian sich einfallen lassen, irgendwie. Irgendwie würde er sie fragen müssen und wenn es ihm doch hier so gut gelang, die Außenwelt auszublenden, musste ihm das in seinem Zimmer doch auch gelingen. Dabei war doch nur diese Wache auszublenden, gemeinsam mit dem Gefühl, ein wenig gläsern zu sein. Die Wache wusste ohnehin von Eowyns und Ians Gefühlen füreinander, denn blind war sie nicht. Warum also ließ Ian sich derart davon irritieren? War es nicht der normalste Wunsch der Welt, gerade die Nächte nicht alleine verbringen zu wollen, sondern in diesen, mit dem Menschen zusammen zu sein, den man liebte? Wäre da nicht die Tatsache gewesen, wer er war. Was er war. Und wäre nicht so schwer auszublenden, wie sehr er sich von den Jedi unterschied. Auf der anderen Seite war er auch jetzt hier mit Eowyn im Garten, sichtbar für jeden, der in der Nähe war und an ihnen vorbei gehen würde. Bloß war eine ‚Anstandsdame‘ vor der Tür einfach etwas anderes. Absurd, es war so absurd, sich den Kopf über diese Wache zu zerbrechen und sich dadurch so einschränken zu lassen. Immerhin war da nichts verbotenes, was sie taten.


„Es ist wirklich eine ganze Weile her“
, bestätigte Ian dann lächelnd. Das letzte Mal, dass er bewusst in einem Garten gewesen war und die Zeit dort genossen hatte, war in seiner Anfangszeit mit Alisah gewesen und diese lag tatsächlich nahezu zehn Jahre zurück. „Bastion ist so anders, als Lianna“, fiel es Ian nicht schwer, sich zu erinnern. „Viel größer, mit 49 Stockwerken, düster und teilweise ungemütlich. Bis auf die Gärten.“ Diese standen im krassen Gegenzug zu den Katakomben des Ordens die schlicht und ergreifend nur eines waren: angsteinflößend. Nein, die Gärten waren schön. Erneut lächelte er sanft, sah zu Eowyn. „Am Ende profitieren wir beide von diesem Garten hier. Ich lerne, mich ein wenig wohler zu fühlen und du kommst ein bisschen zurück zur Ruhe.“ Worte, die Ian nicht nur sagte, sondern wirklich so meinte. Vielleicht waren die Gärten nicht der perfekte Rückzugsort, aber wenn sie so etwas Ähnliches waren oder dazu werden konnten, würde das einiges erleichtern.

Auf Eowyns Quietschen hin musste Ian lachen, auch wenn er Sekunden später ein wenig zur Seite sprang um Eowyns Piekser nicht ganz abzubekommen.
Zwei gegen einen?“, lachte der Dunkelhaarige erneut. „Irgendwo habe ich das schon mal gehört.“ Natürlich auf Va’art, auch wenn Ian sich an den genauen Zusammenhang nicht mehr erinnern konnte, bloß, dass er im Umkehrschluss viel eher von einem Zusammenschluss Eowyns und Yaros gesprochen hatte.Oh, wir sind ja besonders mutig,“ und da zog er sie kurz ein wenig näher an sich heran. „Aber ich schätze, Yaro liebt dich. Zwar nicht so sehr wie ich,“ lächelte er ihr zu, „aber mehr als genug, um im Zweifelsfall auf deiner Seite zu stehen.“ Immerhin hatte Yaro sich viel eher zu Eowyn gesellt und quasi von Anfang an vermehrt ihre Nähe gesucht. Wer aber konnte ihm das verübeln?

Lianna, Jedi-Basis, Gärten, mit Eowyn und weiter hinten Yaro
 
Lianna, Jedi-Basis, Gärten, mit Ian und weiter hinten Yaro

Gärten auf Bastion. Sie war noch nie dort gewesen - so wie wohl die wenigsten Jedi. Wer war schon so lebensmüde und begab sich freiwillig in die Hauptstadt des Imperiums? Wenn sie an Bastion dachte, dann dachte sie an dunkle Gemäuer, prachtvolle Statuen, Prunk und Protz. Aber nicht an Gärten voller Blumen und Pflanzen, voll von blühendem Leben. Da waren sie wieder, ihre Vorurteile. Immerhin, zum Teil wurden sie ja von Ian bestätigt. 49 Stockwerke... nicht schlecht.
Nun ja... Es wäre auch schön, wenn die Basis ein wenig größer wäre. Mitunter wird es schon ganz schön eng hier. Fragend sah sie Ian an. Entschuldige, aber irgendwie konnte ich mir bisher nicht vorstellen, dass es bei den Sith schöne Gärten geben könnte. Aber du hast mir ja schon klargemacht, dass ich meine Vorurteile überdenken muss... Auch Sith wussten Schönheit sicher zu schätzen. Unter Umständen sogar mehr als Jedi, das alles hatte nichts mit einer Gesinnung zu tun.
Trotzdem... irgendwie konnte sie sich nicht vorstellen, dass Jünger wie Padawane im Garten saßen, versuchten, die Würmer und Insekten zu erspüren oder Blumen zum Blühen brachten. Aber wer wusste das schon... vielleicht irrte sie auch hier. Ian war der Beweis, dass nicht jeder Sith einfach durch und durch böse und niederträchtig war oder auf Macht aus. Auch da gab es vermutlich viele Graustufen, wie auch bei den Jedi.


Eowyn nickte. Die Gärten halfen Ian offenbar wirklich, ein wenig offener zu werden. Sie selbst kam allerdings nicht zur Ruhe, denn wie sie eben festgestellt hatte, war Ruhe etwas, das nur möglich war, wenn man nicht so einen verflixten, sturen Dickschädel hatte wie ihren eigenen, einen, den man auch einmal ignorieren konnte. Vermutlich brauchte sie aber auch dafür einfach nur Zeit... Zeit, Zeit, Zeit. Oh sie war ja so geduldig!

Und natürlich hatte Ian beste Reflexe, so dass sie ihn kaum erwischte. Das würde noch zu einem Problem werden, denn ihre eigenen waren nun einmal immer ein wenig hintendran geblieben. Das hieß also - er würde sie immer erwischen, sie ihn vermutlich seltener. Das plus die Verbrüderung mit Yaro und sie konnte doch eigentlich nur verlieren.
Langfristig musste sie unbedingt an ihren Reflexen arbeiten.

Verspätet stimmte sie in Ians Lachen ein. Natürlich hast du das schon einmal gehört, aus deinem eigenen Mund. Du wolltest Yaro keinen Namen geben, weil du Angst hattest, dich sonst mit ihm zu unterhalten... Und sieh dir an, was daraus geworden ist! Bei dem Gedanken musste sie nur noch mehr lachen. Diese Taktik war ja hervorragend aufgegangen. Irgendwie tröstend, dass nicht nur sie Vorsätze hatte, die nicht aufgingen.
Sie beruhigte sich ein wenig. Natürlich
bin ich mutig. Erstaund und vorwurfsvoll blickte sie zu Ian auf, legte dann ihren Arm um seine Taille. Was denkst denn du. Schließlich habe ich mich auch schon heldenhaft auf Treppen gewagt und mich mit gleich zwei Tabletts aus der Kantine geschlichen. Wenn das nicht mutig ist... Sie grinste. Da werde ich es doch wohl mit euch beiden gleichzeitig aufnehmen können.
Eowyn lächelte. Es war nett, wie Ian versuchte, ihr klarzumachen, dass Yaro sie nicht vergessen würde. Er übersah da nur eine Kleinigkeit... Sie war überhaupt nicht eiferüchtig oder neidisch. Ian hatte den Kleinen geheilt, er hatte überhaupt dafür gesorgt, dass er keine Schmerzen mehr hatte. Und Ian war ohnehin derjenige, der hier Halt und Nähe mehr brauchte als jeder andere, auch wenn er das vermutlich niemals zugeben würde. Es war in Ordnung, in dieser Hinsicht nur in der zweiten Reihe zu stehen.
Oh, ich weiß, dass er mich gernhat. Trotzdem ist ein Verbrüdern durchaus in Ordnung... wenn man von ver"brüdern" sprechen kann. Er darf sich ruhig auf deine Seite schlagen... früher oder später wird das ohnehin geschehen, wenn ihr zusammen wohnt. Ich komme auch mit euch beiden klar. Sie musste grinsen. Schlimmer als meine Padawane könnt ihr auch nicht sein.

Lianna, Jedi-Basis, Gärten, mit Ian und weiter hinten Yaro
 
Lianna, Jedi-Basis, Gärten, mit Eowyn und weiter hinten Yaro

Ian lachte, als Eowyn erklärte, sich nicht vorstellen zu können, dass es ausgerechnet auf Bastion schöne Gärten gab. Sie hatte wahrlich seltsame Vorurteile, was die Sith oder vielleicht auch die Imperialen betraf. Dabei hatte ein Garten reichlich wenig mit der Gesinnung zu tun. Ians Eltern waren vernarrt in den eigenen Vorgarten gewesen, hatten ihn gehegt und gepflegt, wie nichts anderes. Telos war zwar nicht Bastion, aber ein kleiner Beweis dafür, dass auch Imperiale einen Sinn für Schönheit hatten. „Weißt du, nicht alles an den Sith ist schlecht“, war seine vorsichtige Formulierung. Er sprach hier sicherlich nicht für sich, aber durchaus für den ein oder anderen. „Mein Meister, Darth Noctious war anders, als die meisten. Er war nicht durch und durch böse, er quälte keine Jünger, keine Schüler und er hatte Geduld.“ Noctious aber war viel zu schnell verschwunden, vielleicht gerade weil er nicht dem Standard entsprochen hatte? Wieder andere, wie Ranik und Ysim hingegen waren wohl das, was man von Grund auf, böse nannte. Genau wie Allegious, dem er nie die Treue geschworen hatte. „In den Riegen der Sith gibt es gemäßigte.“ Auch Aden zählte zu ihnen, vielleicht sogar Camie und Alaine und ob es ihm gefiel, oder nicht, Alisah war sicher auch keine Ausgeburt des Bösen.
„Ein paar von ihnen, waren wirklich in Ordnung.“
Dabei war es seltsam, von den Sith zu erzählen, ohne selbst noch ein Teil von ihnen zu sein. „Es waren sogar Liebende unter ihnen, die Charakter und Prinzipien besaßen, die nicht deshalb töteten, weil sie Freude daran empfanden.“ Er seufzte. „Andere hingegen…“ Ian schüttelte den Kopf, schüttelte die aufkommenden Erinnerungen ab. „Anderen hingegen möchte man lieber erst gar nicht begegnen, nicht einmal am Tage.“ So wie man manche Bereiche des Ordens nicht betreten wollte, weil sie auf ihre eigene Art beängstigend waren. Genug aber von den Sith, am Ende gehörte das zu den Themen, über die Eowyn überhaupt nichts hören wollte. Doch die Sith waren lange Zeit ein Bestandteil seines Lebens gewesen.

Eowyns nächster Satz sorgte schlussendlich dafür, dass Ian sie durchaus verlegen ansah. „Ich unterhalte mich nicht mit ihm“, brachte er zu schnell und ohne zu überlegen, über die Lippen. Hatte er nicht aber vorhin noch Yaro ans Herz zu legen versucht, den Kranz nicht zu entfernen. Schön, dass er zu ihrer Erheiterung beitrug und so lachte Ian schlicht mit, allein weil er die Unwahrheit in seinen Worten erkannte, dennoch schüttelte er den Kopf. Na schön, sie hatte wieder einmal Recht. „Ich muss das Unterhalten üben“, erklärte Ian dann, halb im Scherz, halb, um sich zu verteidigen, „schließlich bin ich das nicht mehr gewohnt und das kommt dir nur zu Gute.“ Ein wichtiges Nicken folgte, wobei Yaro natürlich nichts erwiderte, was ihn als Übungspartner nicht unbedingt prädestinierte. Kurz darauf, gab sich Ians ‚junge Dame‘ besonders Selbstbewusst. „Ja,“ nickte Ian demnach, mit einer völlig überzeugten Mine, „das mit den Tabletts hätte ich mich im Leben nicht getraut. Entführung von Lebensmitteln ist absolut todesmutig und wahrscheinlich habt ihr hier einen achtäugigen Küchenchef, der jeden, der auch nur den Anschein erweckt, die Kantine verlassen zu wollen, sofort zur Küchenarbeit verdonnert.“ Auch Ians Arm wanderte zu Eowyns Taille, als sie die offizielle Erlaubnis der Verbrüderung gab. „Wie gut, denn uns beide“, und er verstellte seine Stimme ein wenig, „gibt es nur im Doppelpack.“ Er lachte, auch wenn er mit einem leichten Stich feststellte, dass das, was mit Yaro so einfach war, mit Eowyn viel komplizierter schien: Zusammen wohnen. Dieser absurde und vielleicht auch viel zu frühe Gedanke, wurde besser bei Seite geschoben, bracht er ihn letztendlich doch nur zum Abend zurück.

„Dass wir nicht allzu schlimm sind, will ich doch hoffen.“
Da schwebte wieder die Frage im Raum, ob Eowyn etwas von Aketos gehört hatte, aber Ian war sich nicht ganz sicher, ob es ratsam war, diese Frage jetzt zu stellen. Auf der anderen Seite, nun auf der anderen Seite wollte Ian Teil an dem haben, was Eowyn beschäftigte und würde ihr das Thema für jetzt zu unangenehm sein, konnte sie es auch wieder beenden. „Ist Aketos denn so schlimm?“, schob Ian daher an den Anfang - noch mit einem großen Grinsen. „Und hast du etwas von ihr gehört?“ Und was war eigentlich mit dem anderen Padawan, der auf Nar Shadda mit dabei gewesen war? Ian erinnerte sich nicht mehr an den Namen und hier hielt er es – aus welchen Gründen auch immer – tatsächlich für besser, nicht nachzufragen. Immerhin konnte die erste Frage zu Aketos schon ins Aus führen. Denn Ian erinnerte sich noch deutlich daran, dass Eowyn behauptet hatte, ihre Padawane nicht mehr richtig zu kennen.

Lianna, Jedi-Basis, Gärten, mit Eowyn und weiter hinten Yaro
 

Occ: Da mein PC abgestürzt ist, bevor der Post gespeichert war, bitte ich die nun folgende Qualität zu entschuldigen


Lianna-System - Lianna - Lola Curich - Raumhafen - Bereich des Jedi-Ordens - Shana, Tenia, Akani


Ein paar Sekunden später, war Akani der nächste, der eintrudelte. Von Phil hingegen fehlte jegliche Spur, was die Entscheidung, ihn mitzunehmen fast zwangsläufig beantwortete.
„Oho, wir haben hier also den Frauenkenner schlechthin?“, wandte sich Tenia an Akani. „Bei dem vielen Schmuck, den ich trage, kann deine Theorie ja nur stimmen,“ zwinkerte sie auch ihm schließlich zu. Denn Schmuck trug die Nullianerin tatsächlich nicht, auch wenn sie zugeben musste, sich durchaus für schöne Ketten begeistern zu können. Selbst was Kleidung betraf, hatte der Chiss wohl nicht ganz unrecht, denn diese hässlichen, Kartoffelsackartigen Jedi-Roben würden niemals zu der Kleidung zählen, die Tenia freiwillig anzog. Es sei denn, sie war durch irgendetwas dazu gezwungen. Das einzig schöne an den Roben war ihre Farbe, sofern sie braun waren und vielleicht noch die Art des Stoffes. Aber sonst? Nein, sonst war diesen elenden Kleidungsstücken überhaupt nichts abzugewinnen und Tenia verstand ohnehin nicht den Sinn, andauernd einen Mantel zu tragen, um ihn, im Falle eines Kampfes, weil zu unpraktisch, abzulegen. Tenia bevorzugte sportlich-schicke Kleidung und wann immer die Möglichkeit dazu bestand, Kleider. Diese konnten, ganz gegen Klischees, mehr als nur praktisch sein und sie kleideten eine Frau eben viel besser, als es jede Hose getan hätte. Akanis Worte an Shana, ließ Tenia unkommentiert. Waren ihr seine Witze zu unangemessen, lag es wohl an ihr, ihm das zu sagen.

„Ich habe keine Ahnung, was mit Phil ist,“ war die ehrliche Antwort, die sie geben konnte. Seit Shana aufgetaucht war, war Phil praktisch abgetaucht und nun war er nicht einmal mehr zum Raumhafen gekommen. Tenia seufzte, denn sie wusste nicht, wie sie in dieser Situation reagieren sollte. Phil war nicht ihr Schüler, demnach auch nicht einmal ihr Schützling und dennoch fühlte sie sich ein klein wenig verantwortlich. Sie konnte jetzt aber schlecht die ganze Basis nach ihm absuchen und Phil war erwachsen und musste selbstverantwortlich entscheiden, was er tat. Dennoch hielt sie es für ratsam, die Basis davon in Kenntnis zu setzen und so zückte Tenia kurzer Hand ihr Kom-Gerät, um eine kurze Nachricht zu verfassen, die hoffentlich direkt zu den verantwortlichen der Verwaltung meisterloser Padawane ging. Damit war auch ihr schlechtes Gewissen ein wenig beruhigt.
„Da er aber allem Anschein nach, nicht mehr auftaucht, werden wir eben ohne ihn reisen.“

Ein Schiff auserkoren, machte sich das Trio auf, in das Innere und Tenia begutachtete erst einmal das Cockpit, das so anders aussah, als das in Anakins Schiff. „Hätten die uns nicht wenigstens einen Pilotendroiden stellen können?“, kam daher ein wenig ungehalten. Als wäre sie je in einem MC-18 Leichter Frachter gewesen! Immerhin hatte der Droide, der die Schiffe verlieh, diesen Typen genannt, eine Erklärung wie man das Ding flog, wäre wohl viel besser gewesen, aber gut. Probleme waren ja bekanntlich da, um sie zu lösen und so studierte die Nullianerin einen Moment das Cockpit, das sich so stark, nun doch nicht von dem Anakins unterschied. In der Größe zwar, aber im Prinzip… Ach, im Prinzip konnte sie Fliegen einfach nicht leiden! Die Daten Thyferras im Bordcomputer eingestellt, dauerte es nicht mehr lange, bis das Schiff in den Hyperraum sprang.

„Nun haben wir wohl ein bisschen Zeit und da mir gerade nicht nach Modeschow ist,“ ihr Blick wanderte mit einem aufziehenden Grinsen zu Akani, „hast du mal wieder die Chance mitzuteilen, was du unbedingt machen willst, oder du musst dich meinen langweiligen Vorschlägen unterziehen. Es sei denn, du hast eine Idee?,“ womit sie auch Shana mit einbezog. Dabei hatte sie ehrlicherweise mal wieder keine Ahnung, ob es sinnvoll war, überhaupt zu dritt zu trainieren. Denn so ganz begabt in Konversation war Tenia nun einmal nicht.


Lianna-System - Lianna – Hyperraum nach Thyferra – an Bord der Mc-18- Shana, Tenia, Akani




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Lianna, Jedi-Basis, Gärten, mit Ian und weiter hinten Yaro

"Nicht alles an den Sith ist schlecht." Eowyn seufzte. So schwer, wie es Ian wohl fiel, zu den Jedi Vertrauen zu fassen - wenigstens so schwer fiel es ihr, sich vorzustellen, dass nicht alles an den Sith schlecht war. Seit sie Ian kannte, wusste sie, dass es theoretisch so sein musste. Aber Theorie und Praxis lagen nun einmal weit voneinander entfernt. Alle Sith, auf die sie bisher gestoßen war, waren sicher keine Leute gewesen, mit denen sie öfter kommunizieren oder näheren Kontakt haben wollte. Aber vielleicht hatte sie auch nur besonderes Pech gehabt... Nein. Sie verzog das Gesicht. Wären sie sonst seit Jahren im Krieg gewesen? Vielleicht gab es ein paar Ausnahmen. Vielleicht waren nicht alle abgrundtief böse - aber wie konnte man sich dieser Gruppierung anschließen, wenn man auch nur einen Funken Anstand in sich trug? Vielleicht war nicht jeder zum Jedi geeignet. Aber deshalb wurde man noch lange nicht zu einem Sith. Es wäre schön, wenn ich dir einfach glauben könnte... aber du sagst es ja selbst. Dein Meister war anders als die meisten. Er quälte keine Jünger. Er hatte Geduld. Aber was ist mit all jenen, die quälen, ungeduldig sind, leiden lassen, töten aus Freude? Fassungslos schüttelte Eowyn den Kopf. Wie verdreht musste man sein, um so etwas zu tun? Es mag Ausnahmen geben... Aber Ian, nur weil es ein paar wenige gibt, die vielleicht tatsächlich Prinzipien besitzen... Verzeih mir. Aber ich befürchte, ich bin nicht so weit, dass ich besser über diesen Orden denken kann. Und du sagst selbst, dass es genug gibt, die vermutlich genau so sind, wie ich es denke. Meinetwegen... meinetwegen nenne mich blind, oder ignorant, oder voller Vorurteile. Aber wie kann man jemandem dienen, der Millionen tötet, nur um seine Pläne durchzusetzen, seine Macht zu erweitern? Vermutlich weiß es kaum einer, ja, dessen bin ich mir bewusst. Aber das ist doch nicht das erste Mal, dass ein Imperator seinen Größenwahn auslebt. Und Eowyn hatte mittlerweile schon so einige Imperatoren erlebt, mehr als so manch anderer. So blind konnte man nicht sein... Die Sith mussten wissen, auf was sie sich einließen. Nein. Erneut schüttelte sie den Kopf. Ich bin nicht so weit, meine Vorstellungen in dieser Hinsicht zu ändern... Ein Schmunzeln umzuckte ihre Mundwinkel, und in dem Versuch, diesen Stunden hier draußen nicht eine Schwere zu geben, fügte sie hinzu: Auch wenn ich mich vielleicht darauf einlassen kann, dass so mancher einen schönen Garten zu schätzen weiß. Ein Anfang, vermutlich.

Ians schnelle Gegenäußerung brachte sie nur noch viel mehr zum Lachen. Nein, er unterhielt sich nicht mit Yaro, überhaupt nicht... Sie hatte sich das wohl nur eingebildet. Ian, das ist in Ordnung, brachte sie unter Lachen hervor. Immerhin unterhielt sie sich selbst oft genug mit dem Bild ihrer Eltern, und das war noch nicht einmal ein lebendes Wesen. Oder, wie sie Ian sicher nicht verraten würde, mit ihrem alten Bantha. Rede mit ihm, so viel du willst. Es ist nur... interessant. Ich weiß dein Üben außerdem zu schätzen, vielen Dank. Sie grinste Ian an.

Eowyn nickte Ian selbstsicher zu.
Siehst du. Ich bin also sehr mutig gewesen. Und von wegen achtäugig... zehn! Zwölf! Wenn nicht Vierzehn! Ians Arm um sie fühlte sich so gut an, und sie lachte ihn an. Ich glaube, das kriegen wir hin. Euch zwei im Doppelpack, ich muss nur aufpassen, dass Yaro mich nicht allzu bettelnd ansieht und du daraus dann einen Vorteil ziehst.

Aketos, schlimm? Oh, furchtbar ist sie, grinste sie erst einmal, bevor sie ernst wurde. Nein... Aketos ist in Ordnung. Sie gibt sich wirklich große Mühe, aber manches fällt ihr nicht so leicht... wie vermutlich jeder Padawan hat sie ihre eigenen kleinen Baustellen. Aber sie wird ihren Weg machen, ich habe Glück mit ihr als Schülerin. Nur... Eowyn seufzte. Es ist eben das, was ich dir schon gesagt habe. Ich kenne sie so wenig... Was größtenteils wohl meine Schuld ist. Und ich möchte das ändern, nur weiß ich nicht wie. "Es ändern" sagt sich immer so leicht. Abwesend zupfte sie ein Stück des Kata-Wata ab und betrachtete es. Der Farn konnte Infektionen verhindern, Blutungen stoppen... Wäre es doch nur bei Dingen wie dem Verhalten genauso einfach. Also... bin wohl eher ich diejenige, die furchtbar ist. Eowyn lächelte schief. Ich habe von ihr seit unserer Rückkehr nichts gehört... Ein paar Nachrichten, die sehr besorgt klangen, sie hat wohl auch bei Eleonore nachgefragt... Aber seither, nichts. Ich schätze, sie ist noch auf der Suche nach ihrem Kristall... Eowyn seufzte. Sie war beunruhigt... das konnte sie nicht verleugnen. Aber dazu gab es eigentlich keinen Grund. Sie war wohl durch ihren eigenen Absturz viel zu sensibilisiert. Ihr ist sicher nichts zugestoßen, bestätigte sie Ian und sich selbst noch einmal laut. Weshalb auch? Sie machte sich immer zu viele Sorgen. Die Kristallsuche kann schließlich dauern. Vielleicht ist sie schon bald zurück...

Lianna, Jedi-Basis, Gärten, mit Ian und weiter hinten Yaro
 
Lianna, Jedi-Basis, Gärten, mit Eowyn

Dieses Gespräch über die Sith, war durchaus nicht einfach. Früher hätte Ian vielleicht unwirsch reagiert, denn er war lange Zeit ein Sith gewesen und so wie Eowyn es ausdrückte – hätte sie ihm niemals eine Chance geben dürfen. Der Dunkelhaarige aber war in der Zwischenzeit weise genug, ihre Worte nicht auf sich zu beziehen und dennoch konnte er das Thema nicht einfach abhacken. Nicht, weil er die Sith verteidigen wollte, nicht, weil er sich selbst verteidigen wolle. Oder vielleicht doch letzteres zumindest ein bisschen?
„Eowyn, aber glaubst du, es ist sinnvoll, sie alle im Vorhinein zu verteufeln?“ Ein klein wenig hatte Eowyn das getan, als er sich auf Nar Shaddaa als Sith zu erkennen gegeben hatte. Sicher war es richtig vorsichtig zu sein, aber gleich im Vorhinein vom Schlimmsten auszugehen? Das war nicht fair, bloß konnte Ian das nicht ohne weiteres sagen, weil wie ein Vorwurf geklungen hätte, den wiederum Eowyn zu machen, unfair gewesen wäre. „Als ich mich den Sith anschloss, war nicht Allegious derjenige, der an der Macht war und als ich mich den Sith anschloss, war mein Ziel sicher nicht, die eigene Macht zu erweitern, um andere zu unterdrücken.“ Seine Worte kamen mit Nachdruck, vielleicht doch auch, um sich zu verteidigen, immerhin sprach Eowyn hier nicht zuletzt doch irgendwie auch von ihm. Telos gehörte zum Imperium, als ich geboren wurde, ich bin praktisch unter imperialer Hand aufgewachsen und ich glaube,“ er stockte kurz, weil es ihm fast vorkam, als würde er sich nun die ganze Zeit verteidigen, obwohl das sicher gar nicht nötig war. Was ich eigentlich sagen möchte ist, dass es einen großen Unterscheid macht, wie man aufwächst. Imperium, Republik. Es sind jeweils andere Ideale und für jemanden von der einen Fraktion,“ und er lächelte dabei milde, ist es einfach, über die andere zu schimpfen, egal ob berechtigt, oder nicht.“ Ian drückte ihre Hand, um ihr verständlich zu machen, dass all das kein Vorwurf sein sollte. „Und ich erwarte und verlange nicht, dass du deine Sicht änderst.“ Nur vielleicht, dass sie verstand. Aber wenn sie derart gegen das Imperium war, in ihm nur das Böse sah, konnte er sie kaum um Verständnis dazu bitten. Aber diese Sicht war nicht ganz richtig. Denn auch die Republik war in Kämpfen verwickelt. Vielleicht war dort kein Diktator an der Macht, aber längst nicht alles, was die Neue Republik tat, war zu begrüßen. Und zu erkennen, welche Seite die ‚Gute‘ war, zählte kaum zu den einfach zu erkennenden Dingen, zumindest nicht für Ian. Sowohl Imperium als auch Neue Republik warfen sich gegenseitig Korruption vor. Wer konnte da noch klar erkennen?


„Ich heiße nicht gut, was Allegious zuletzt getan hat. Ich heiße nichts gut, was er überhaupt getan hat. Und ich hätte niemals,“ und obwohl Eowyn das sicher wusste, sah Ian sie dabei ernst und eindringlich an, auch nur die Idee gehegt, mich dieser Regierungsform anzuschließen, wenn ich gewusst hätte, wie größenwahnsinnig, wie brutal Allegious ist.“ Phollow hatte anders regiert und Ian selbst war damals jung gewesen, hatte anfangs tatsächlich geglaubt, dass dem Imperium am Frieden lag. Bis dieser falsche Frieden aufgetaucht war, wie Ian mit verziehendem Gesicht feststellen musste. „Allegious ist ein guter Intrigant und wer ihm nicht nahe genug ist, hat kaum die Möglichkeit, Einblick hinter diese Fassade zu bekommen.“ Was wie eine dünne Entschuldigung klang. Aber begriff Eowyn, dass es einen Unterscheid machte, unter der Hand des Imperiums groß geworden zu sein, oder unter der der Republik? Wieder seufzte er leise. „Ich bin kein Fürsprecher für das Imperium, ich will es nicht gut reden und wahrscheinlich tust du gut darin, Vorsicht zu bewahren.“ Was nach einem Aber klang, behielt Ian besser für sich. Er war unter der Hand des Imperiums aufgewachsen, hatte seine Lehren quasi mit der Muttermilch aufgenommen und das veränderte die Situation einfach. Das Imperium hatte nicht nur schlechte Dinge vollbracht, so wie die Neue Republik eben nicht nur Gutes getan hatte. Gerade in Zeiten des Krieges waren sie doch kaum voneinander zu unterscheiden gewesen…

Letztendlich gelang es dem Dunkelhaarigen doch wieder zu Lächeln.
„Immerhin hast du dich auf mich eingelassen, und es war pure Dankbarkeit, die aus seiner Stimme sprach. Es war beruhigend, dass sie sich deswegen nicht stritten und hoffentlich nicht streiten würden.

Ihr Lachen zumindest sprach für sich und es tat so gut, es zu hören, dass er sie eine Sekunde voller Liebe ansah, eher er selbst einstimmte.
"Vielen Dank für deine Erlaubnis.“ Ob sie wusste, dass sie ihrer Mutter ähnlich war, wenn sie lachte? Natürlich hatte er Freya nur auf dem Holo gesehen, aber ihr Lächeln war ähnlich und vor allem das, was Eowyn darüber gesagt hatte. Ansteckend. Oh, es war so ansteckend. So losgelsöt, wie Eowyn lachte, so frei, so… sie war wunderschön und die Sorglosigkeit mit der sie lachen konnte, der Witz und Charme, den sie dabei versprühte, machten sie nur noch schöner und das nicht nur äußerlich. Es war ein Wunder. Es konnte nur ein Wunder sein. Sie, mit ihm zusammen, ihre Entscheidung, ihn nicht zu verachten, es war ein Wunder, sein persönliches Wunder. Irgendwie würde er ihr genau das beweisen, sie selbst Glauben daran machen.
Vierzehn Augen? Ian lachte.
Gemeingefährlich, wusste ich es doch. Dann bist du wohl meine kleine Heldin?“ Sie ein wenig nähe an sich ziehend, gab Ian ihr einen Kuss auf die Stirn und bedauerlicherweise, aber auch sehr sicher, hatte Eowyn keine Ahnung, wie ernst er diese Worte eigentlich meinte.

Dann sprach Eowyn doch ein wenig über Aketos und schmunzelnd fügte Ian zumindest in Gedanken an, dass auch Aketos Glück mit ihrer Meisterin hatte. Laut sagte er das nicht, immerhin wollt er sein glück nicht überstrapazieren.
Ich glaube, wenn du ihr zuhörst, lernst du sie am besten kennen. Und“, hierbei sah er sie wieder an, „ich weiß, dass du darin gut bist. Sprich mit ihr, sag ihr, dass du sie besser kennen lernen möchtest. Das wird euch näher bringen, da bin ich mir sicher.“ Er schmunzelte, eher er seiner Stimme einen dunkleren klang gab. Und ich als böser Sith, muss das doch wissen.“ Was die Kristallsuche betraf, konnte Ian kaum mitreden, hatte er seine Kristalle doch gezüchtet. Kristalle. Lichtschwert. Es erinnerte ihn an etwas anderes, das er Eowyn hatte fragen wollen. „Du als Meisterin der Materiemanipulation“, wurde sie wieder direkt mit einem Lächeln angesprochen, hast mir bis heute kein Wasser erwärmt und da dachte ich mir, dass du etwas anderes für mich tun musst. Müssen? Sicher nicht und da ließ er seine ‚Spaßmine‘ fallen, wurde wieder etwas ernster.Ich könnte vielleicht wirklich bald deine Hilde gebrauchen. Wenn ich auf mein Schiff darf… Dort ist der Griff meines Lichtschwertes und ich möchte es weder Joseline, noch einem anderem Jedi abliefern.“ Nicht, weil er sich gegen das Gebot, seien Waffe abzugeben widersetzte, nein. „Ich will es nicht behalten, keine Angst, ich möchte den Griff, genau wie den Kristall damals, unbrauchbar machen.Materiemanipulation konnte dabei nur helfen.Damals auf Telos, habe ich den Ring, den ich einst für Tahiri auserkoren hatte, zum Schmelzen gebracht.“ Geradewegs auf dem Stein ihres Grabes. „Der Griff, ich möchte das gleiche mit ihm machen. Zumindest so ähnlich. Und vielleicht kannst und möchtest du mir dabei helfen? Es würde die letzte, symbolische Zerstörung der Waffe sein, das letzte symbolische Zeichen für seine Trennung von den Sith und für Ian war es wichtig, die Waffe nicht auszuhändigen, sondern sie zu zerstören.


Lianna, Jedi-Basis, Gärten, mit Eowyn
 
- Lianna - Innenstadt - Gleiter -

Natürlich fuhr Noa nicht direkt von der Redaktion aus zurück zur Jedi-Basis. Das war ein dummer ursprünglicher Plan gewesen. Die Freizeitmöglichkeiten in ihrem winzigen Quartier waren begrenzt. Sie hätte nicht einmal einen Hula Hoop Reifen um ihre Hüften kreisen lassen können ohne irgendwo anzustoßen, besaß kein tragbares Holo-Abspielgerät und konnte dort auch keine Musik hören. Das einzige das Noa wirklich in ihrem Zimmer tun konnte, war schlafen, doch um sich aufs Ohr zu hauen war es wirklich noch viel zu früh, also vertrödelte sie ihre Zeit mit sinnlosem Cruisen durch Lianna Citys Stadtteile, ließ die Soundanlage des Gleiters als Untermalung des Stadtlärms leise vor sich hin dudeln und versuchte ihren Kopf frei zu bekommen. Das Gespräch mit ihrem Chef war überhaupt nicht so verlaufen wie sie es sich vorgestellt hatte. Robin Lachey hatte nicht erfahren sollen was Noa auf Naboo passiert war. Noa war einfach nur hier um einen Job zu machen und alles andere war ihre verdammte Privatangelegenheit. Er aber würde sie von jetzt an immer mitleidig ansehen, das würde er nicht abschalten können. Noa war ein Opfer und damit war sie auf ewig gebrandmarkt: als schwach, hilflos und verletzt. In welchem Licht sollte man sie auch sonst sehen? Wäre sie an seiner Stelle, würde sie genau das gleiche denken. Sie drehte die Musik etwas lauter, um ihre Gedanken dadurch in den Hintergrund treten und im Idealfall ganz verstummen zu lassen. Lianna war ganz schön, bemerkte sie im Vorbeifahren. Es war sauber, gepflegt und überall gab es Park- und Grünanlagen, fast also der perfekte Ort zum Leben, wenn man es denn gepflegt und idyllisch mochte. Dass Cris trotzdem Coruscant bevorzugte war eigentlich nicht ganz nachvollziehbar. Er hatte nur sentimentale Gründe genannt, warum er dort leben wollte. Andererseits war es die einzige logische Konsequenz wenn es darum ging wirklich dauerhaft irgendwo zu leben. Bevor sie wieder zusammen gekommen waren hatte Noa für sich entschieden für eine Weile auf Lianna zu leben, doch "eine Weile" hatte in diesem Zusammenhang nur "für ein paar Monate" bedeutet. Sie hatte etwas erleben und herum kommen wollen, um dann irgendwann erfahrener und weltgewandter nach Coruscant zurück zu kehren. Jetzt aber hatten sie Lorraine zu berücksichtigen und dort wo sie sich mit ihr niederließen, sollten sie vorläufig auch bleiben, wobei in dem Fall "vorläufig"mit "ein paar Jahre" zu übersetzen war. So lange würde Noa ihrer Heimat und ihrer Familie niemals fern bleiben wollen und wahrscheinlich ahnte das auch Cris. Sie warf einen Blick auf den Beifahrersitz wo ihre Tasche lag und erwog, ihm eine Nachricht zu schreiben, einfach nur so, und schon suchte ihre Hand blind nach ihrem Komlink, während sie vorne auf den Verkehr achten musste. Als sie es gefunden hatte, flatterte für eine Sekunde ein gespanntes Gefühl durch sie hindurch - vielleicht hatte er ihr etwas geschrieben. Doch das war nicht, was das Display anzeigte. Stattdessen zeigte es mehrere gescheiterte Kontaktversuche, jedoch nicht von ihm, sondern von Thalia. Verwirrt runzelte Noa die Stirn. Warum sollte ihre Schwägerin sie versuchen zu erreichen? Sie und die Kids mussten längst auf Coruscant angekommen sein. Irgendetwas war da schief gelaufen. Mit einem flauen Gefühl im Magen ließ Noa das Komlink eine Verbindung aufbauen und drehte die Musik wieder leiser. Es dauerte einige Momente, bis sich jemand meldete, dann -

"Noa? Mein Gott, endlich! Wo steckst du?"

Das war Thalia. Noa hörte den Vorwurf in ihrer Stimme.

"Ähm, unterwegs... und du?"

"Auch. Wir waren grad beim Kinderarzt. Camilla hat aus dem Putzeimer getrunken. Seit wann bist du von Naboo zurück und warum meldest du dich nicht?"

Kinder konnten der Horror sein. Man musste sie ständig im Blick haben. Hatte man das nicht, konnte es passieren dass sie sich aus Versehen umbrachten.

"Aus dem Putzeimer...?

"Noa, bleib beim Thema."

Thalia war bestimmend wie immer. Aber was war das Thema? Dass sie dich nicht gemeldet hatte?

"Ich bin seit gestern zurück, aber ich habe Cloé Bescheid gegeben. Aber wieso, ihr seid doch alle wieder auf Coruscant... oder nicht?"

Am anderen Ende herrschte für einen Moment Stille.

"Ricardo, warte! Nimm mal kurz deine Schwester, ja? So. Noa?"

"Ja?"

Thalia klang absolut gestresst. Sie atmete tief durch.

"Du hast Cloés Nachricht nicht bekommen, oder? Ich bin noch auf Lianna. Cloé und Jesper sind weg, aber wir haben meinen Flug auf die letzte Minute storniert."

"Was? Warum? Das wusste ich nicht!"

Das Gespräch war schwieriger als sie sich vorgestellt hatte und Noas Gefühl, dass etwas nicht stimmte, nahm immer weiter zu. Sie blinkte nach rechts und stellte den Gleiter in der nächstbesten Parkbucht ab, die sie finden konnte. Vor einem Herrensalon, vor dessen Tür ein schmieriger Typ mit nass gegelten Haaren stand und eine Zigarre rauchte, hielt sie.

"Rámon hat im Krankenhaus von diesem Virus gehört, kurz nach der Übergabe des Planeten an die Republik."

Erzählte Thalia.

"C-Virus nennen sie es. Breitet sich rasend schnell aus und in den Unteren Ebenen sind schon einige daran gestorben. Zuerst wurde das natürlich noch vertuscht, aber..."

Thalia unterbrach sich selbst und rief eine ungeduldige Anweisung in Ricardos Richtung. Noa wartete schweigend, bis ihre Schwägerin fertig mit ihrer Erzählung war.

"Rámon wollte, dass wir noch mit dem Rückflug warten."

Schloss sie schließlich, nachdem sie Noa erzählt hatte, dass Pablos Kontakte im Widerstand die Gerüchte um den mysteriösen Virus schnell bestätigt hatten.

"Und was ich vorhin in den Nachrichten gehört habe, klang nicht gut. Noa... ich mache mir Sorgen."

Es konnte sein, sagte sich Noa, dass ihre Schwägerin nur übertrieb. Sie hatte ihren Mann lange nicht mehr gesehen und wollte unbedingt, wahrscheinlich mehr als alles andere, nach Hause. Es war sogar sehr wahrscheinlich, dass sie komplett über reagierte. Grippeviren veränderten sich ständig und es wurden immer mal wieder Warnungen über angebliche Epidemien raus gegeben. Das geschah für gewöhnlich dann wenn die Presse sonst nichts wichtiges zu berichten hatte. Trotzdem wurde Noa den leichten Knoten in ihrem Brustkorb noch nicht ganz los. Sie versprach Thalia, sich zu informieren und später bei ihr vorbei zu kommen. Mit einem unguten Gefühl beendete Noa das Gespräch und starrte nachdenklich vor sich hin.

- Lianna - Innenstadt - Gleiter -
 
Lianna, Jedi-Basis, Gärten, mit Ian und weiter hinten Yaro

Sinnvoll? Eowyn überlegte kurz. Sinnvoll... was ist schon sinnvoll? Sie zuckte mit den Achseln. Vermutlich ist es nicht sinnvoll... Aber ich bin auch nur ein Mensch. Ich handle auch nur nach meinen Erfahrungen... und die sind nun einmal nicht sonderlich gut. Geht es dir mit den Jedi nicht ähnlich? Hattest, oder hast, du nicht ähnliche Vorurteile? Es mag nicht immer korrekt sein, und vielleicht löst auch dieses Misstrauen erst negative Reaktionen aus, aber ich bin lieber einmal zu viel misstrauisch als einmal zu wenig. Das... hat mich die Vergangenheit gelehrt. Ja, vermutlich war es nicht die Art, wie eine Jedi denken sollte. Aber konnte man das gerade ihr, mit der Berufung und Erfahrung eines Schattens, verübeln? Wovon Ian genaugenommen noch nicht einmal etwas wusste.
Sie schwieg kurze Zeit, als Ian von
seinen Gründen sprach. Aber... er redete nur davon, was nicht seine Gründe gewesen waren... Aber Ian, was war denn dein Ziel? Das soll kein Vorwurf sein. Es interessiert mich wirklich - wenn du es mir sagen möchtest, kannst. Ich möchte es verstehen... Ich möchte verstehen, was die Motivation ist, sich einer solchen Gruppe anzuschließen. Vielleicht... Vielleicht war es mit Verständnis möglich, mehr zu bewirken. Ganz vielleicht sogar, jemanden zum Nachdenken zu bringen. Ich verstehe, dass die Tatsache, wie man aufwächst, natürlich einen großen Teil beeinflusst. Aber irgendwann, da fängt man doch an zu denken... Da beginnt man doch, Dinge zu hinterfragen. Sich zu überlegen, ob es richtig ist, was man tut. Sie selbst tat es jeden verdammten Tag. Spielen dann Dinge wie Republik oder Imperium überhaupt eine so große Rolle? In erster Linie muss einem doch selbst zusagen, was man tut. Sie schüttelte den Kopf. Ich schimpfe nicht über das Imperium. Eowyn stockte. Gut, vielleicht doch. Aber... sagen wir andersherum. Ich weiß genau, dass die Republik nicht die Regierungsform ist, die ich mir vorstelle. Ich weiß, dass auch hier Teile korrupt sind, dass es egoistische Senatoren gibt, dass Entscheidungen gefällt werden, die mir nicht zusagen. Nimm nur... sie sollten eigentlich nicht offen vom Virus sprechen. ...die aktuelle Situation. Joseline mag richtig liegen, was die momentane Handlungsweise angeht. Aber ich weiß nicht, ob mir gefällt, die Tatsachen darüber hinaus einfach so zu ignorieren... und den Friedensvertrag aufrecht zu erhalten mit einem Imperium, das sie alle hintergangen hatte. Was war das für ein Frieden? Krieg wollte sie jedoch genauso wenig, Eowyn hatte ihn satt, so satt... Aber dafür Prinzipien verraten? Bürger verraten? Vortäuschung falscher Tatsachen? Und wann würde dem Imperator einfallen, dass er den Frieden doch nicht wollte? Sie seufzte. Die Republik ist wahrlich kein unbeschriebenes Blatt. Wie oft hatte sie sich gefragt, ob sie auf der richtigen Seite stand? Eigentlich zu oft, um noch immer auf dieser Seite zu stehen. Aber was für Alternativen gab es? Aber sie ist wohl in meinen Augen das, was gerade am ehesten einen für mich annehmbaren Kompromiss bietet, auch wenn ich mit vielem nicht einverstanden bin. Hinzu kommt aber... Die Jedi dienen der Republik. Die Sith herrschen über das Imperium. Alleine von dieser Tatsache her... macht einen das nicht stutzig? Fragt man sich nicht, ob man das Recht dazu hat, für andere zu entscheiden, für andere, die einen niemals dazu autorisiert haben? Sie verstand es wirklich nicht. Ian, bitte... Flehend sah sie ihn an. Bitte, nimm mir all das nicht übel. Nimm es nicht persönlich. Ich versuche, offen zu sein, aber es fällt mir unglaublich schwer... Ich kann es einfach nicht nachvollziehen. Ich kann es nicht verstehen.

Ich weiß, dass du dich gelöst hast, und dass du Allegious' Taten verurteilst. Sonst stünde ich jetzt nicht mit dir hier...
Sie lächelte ein wenig kläglich. Aber weshalb nur du? Siehst du nicht, dass es noch so viele andere gibt, die ihm weiterhin folgen, die ihm wahrscheinlich auch folgen würden, wenn sie die ganze Wahrheit wüssten? Aber auch hier. Sie kannte die Strukturen trotz ihrer Recherchen und Studien nicht gut genug. War Allegious so manipulativ, dass sie ihm alle folgten, ohne es zu wollen? Aber das gab keinen Sinn. Ian hatte sich gelöst. Auch andere mussten doch sehen, erkennen... wenn sie überhaupt wollten. Nur vermutlich wollten sie nicht. Oder konnten sie es nicht sehen?
Sie zumindest
hatte etwas gesehen. Ich habe mich auf dich eingelassen, weil du mir von Anfang an klar gemacht hast, dass du anders bist. Dass du diese Vorurteile von mir nicht verdienst. Du hast mir gezeigt, dass ich mich irre, vom beinahe ersten Moment an. Von dir... ging keine direkte Gefahr aus. Was nicht hieß, dass sie auf Nar Shaddaa nicht andauernd kontrolliert hatte, ob ihr Lichtschwert noch da war und in Hochspannung alle Sinne bereit gehalten hatte. Und daher, Ian... ich kann nicht von dir auf den Orden der Sith schließen. Sie lächelte. Denn du bist keiner mehr, erinnerst du dich? Du bist Ian... Einfach nur mein Ian. Sanft sah sie ihn an, mit einem kleinen, unregelmäßigen Hüpfer ihres Herzens. Ihr Ian. Was hatte sie nur getan, um dieses wunderbare, große Glück zu verdienen?


Aketos zuhören. Ja, sicher... Aber hatte sie das nicht bisher auch getan? Und wahrscheinlich würde Aketos sie seltsam ansehen, wenn sie plötzlich sagte "Hey, erzähl mir von dir, ich kenne dich gar nicht, und das ist total doof!". Nein... so funktionierte das nicht. Vielleicht musste sie einfach ehrlich sein. Ehrlich sagen, was sie bewegte, ehrlich ihre Fehler zugeben... Auch Großmeisterinnen durften Fehler machen. Hoffte sie. Sie musste es zumindest versuchen, das stand fest - nur dafür musste Aketos erst einmal zurückkommen. Sie lächelte und knuffte Ian in die Seite.
Dann werde ich meine neue Offenheit beweisen und dem bösen Sith, der gar keiner ist, einfach einmal versuchen, zu glauben.

Sie hatte ihm bis heute kein Wasser erwärmt? Das würde er ihr ewig nachtragen, wenn sie das nicht irgendwann bald nachholte. Aber darum ging es diesmal wohl gar nicht...? Nein. Der Griff seines Lichtschwertes. Des Schwertes, aus dem er den Kristall genommen hatte, den er vor ihren Augen zerstört hatte. Der zu einem guten Stück dazu beigetragen hatte, dass sie ihm geglaubt hatte. Ihn vernichten... Das hieß, auch seine letzte Verbindung zu trennen. Und sie verstand auf Anhieb, weshalb ihm wichtig war, den Griff nicht einfach abzugeben. Ihr Lichtschwert bedeutete ihr so viel... Ein Lichtschwert war für manche mehr als nur eine bloße Waffe. Ian gehörte wohl dazu.

Es wäre mir eine Ehre, sagte sie leise. Das bekommen wir schon hin... Vielleicht half es auch. Diese Verbindung zu kappen konnte ihn weiter befreien, ein ganz kleines bisschen. Und Schritt für Schritt würde es aufwärts gehen... Bis schließlich, irgendwann, Ian in der Lage sein würde, nicht mehr andauernd an seine Vergangenheit zu denken. Verschwinden würde sie niemals, aber das war auch nicht unbedingt falsch. Sie gehörte zu ihm, genau wie die Narbe auf seiner Hand. Sie beide mussten lernen, damit umzugehen.

Lianna, Jedi-Basis, Gärten, mit Ian und weiter hinten Yaro
 
Lianna, Jedi-Basis, Gärten, mit Eowyn

Sinnvoll war nicht das richtige Wort gewesen, das Ian genannt hatte. Es war nicht sinnvoll, andere im Vorhinein zu verurteilen, stattdessen war es schlicht und einfach nicht fair. Auf der anderen Seite aber konnte Ian nachempfinden, dass man in einem Sith nicht unbedingt etwas Gutes vermutete. Eine Zwickmühle. Unfairness gegen Unvorsichtigkeit? Genau zu sagen wusste er es nicht. Die Gegenfrage, ob es ihm mit den Jedi denn nicht ähnlich ergangen war, war da nur logisch und so seufzte Ian. „Habe ich auf dich herab gesehen, als ich dich sah?“ Er hatte es nicht und das, obwohl für ihn von Anfang an zu erkennen gewesen war, dass Eowyn zu den Jedi gehörte, eine Jedi sein musste.
„Ich hatte meine Ansichten über sie, sicher keine guten, ich hab es vor Joseline laut gesagt…“ Dort hatte er zugegeben, die Jedi gehasst zu haben. „Es klingt unlogisch, aber ich hatte nicht unbedingt etwas gegen die Personen, die Jedi waren, sondern etwas gegen die Jedi an und für sich. Nicht personenbezogen, sondern viel mehr gegen den Orden selbst. Gegen den Begriff. Alisahs Bruder, auch er war, laut ihrer Aussage ein Jedi und als sie mich darum bat, ihn nicht zu verachten, war das keine Bitte, die ich ihr abschlagen musste.“ Klangen seine Worte aber nicht danach, als wolle er hier seine Fairness besonders betonen? „Ja, ich hatte große Vorurteile und viele Bedenken, dass möchte ich nicht abstreiten.“ Aber es war die Wahrheit: Sein Hass hatte sich viel mehr gegen das gerichtet, wofür die Jedi standen. Hinter leeren Phrasen. Zumindest war das Ians Sicht der Dinge gewesen. Erinnerte sich Eowyn zurück an ihre erste Begegnung, hatte Ian dort eigentlich schon deutlich gemacht, was er von den Jedi hielt, ohne sie dabei direkt angreifen zu wollen. Nur hatte sie das dort nicht ganz verstanden, und erklärt, nun einmal eine Jedi zu sein, gerade, als wäre die Begrifflichkeit wirklich das, was jemanden formte.

Ihre Frage nicht persönlich zu nehmen, war schwer und einfach zugleich. Einfach, weil er wusste, dass sie ihm keinen Vorwurf machte, schwer aber schon allein aus dem Grund, weil er sich so oft die Gleiche Frage gestellt hatte. Denn auch er hatte Tag für Tag gehadert, überlegt und wie hatte es so weit kommen können, dass Ian es vermied, in den Spiegel zu sehen? Sicher nicht, weil er blind gefolgt war. Schwer war es außerdem näher auf all das einzugehen, weil es mit Schmerz verbunden war. Mit seiner Vergangenheit und nicht zuletzt mit all den Dingen, von denen Ian sich nicht sicher war, ob es klüger war, sie von Eowyn fern zu halten. Wie detailliert sollte er ihr antworten?

Eowyn“, begann er also, hörte den Ernst in seiner Stimme und spürte deutlich, dass dieses Thema von Bedeutung war – mindestens für ihn. „Ich wuchs anders auf, nicht behütet, nicht mit liebevollen oder fürsorglichen Eltern.“ Ja, sie wusste genau das bereits und er wollte es nicht extra betonen, es schon gar nicht zum Vorwurf machen. Aber seine Stimme machte das hoffentlich deutlich genug. Aber all das, gehörte zu seiner Geschichte und wenn sie auch nur im Ansatz verstehen wollte, dann musste er irgendwie beginnen und genau das noch einmal erwähnen, weil es bedeutunsgvoll war. Für alles. „Ich möchte nicht im Detail erklären, was sie alles getan haben, aber sie haben es über Jahre getan, sie haben ihre eigene Macht über mich ausgeübt und ich konnte nichts dagegen tun. Ein einziges Mal ist es mir, wie durch ein Wunder gelungen, eine Empfindung zurückzuleiten.“ Danach hätte die gröbste physische Gewalt geendet. Längst aber nicht die psychische. „In der Nachbarschaft lebte ein Jedi, ein Jedi, dessen Tochter zuweilen auch ihren Spaß daran hatte, kindliche Grausamkeiten auszuleben. Eowyn, er wusste alles. Von Anfang an und er hat nie auch nur einen Versuch unternommen, mit zu helfen. Später lehnten die Jedi mich ab, das habe ich dir erzählt. Dann starb mein Meister, lange bevor ich in den Orden der Sith kam, durch ihre Hand, auch das habe ich dir erzählt.“ Was hätte sie an seiner Stelle getan? Den Jedi gedankt? Sie als Hüter der Gerechtigkeit gesehen? Als ich nach Bastion ging, war da vor allem Ziel: Ich wollte, dass nie, niemals wieder irgendjemand die Macht dazu haben würde, mich zu quälen. Ich wollte, dass es aufhörte. Ich wollte kein wehrloses Kind mehr sein. Ja, ich wollte Macht, aber nicht um zu zerstören, Eowyn ich wollte…“ Sie musste doch verstehen, was er wollte. „Es sollte aufhören. Ich wollte gerecht sein und ich weiß, wie blind und naiv dieser Gedanke war. Die Jedi kamen nicht mehr in Frage, ihr Kodex kam nicht in Frage, ihre Lehren auch nicht. ‚Gefühle gibt es nicht‘, ‚Chaos gibt es nicht‘, das waren die wesentlichen Punkte, die sich anfühlten wie ein Schlag ins Gesicht.“ Vielleicht hatte Iounas Vater nicht gehandelt, weil er an diesen Sätzen festgehangen und sie niemals hinterfragt hatte? „Ich wollte mich nicht nur verteidigen. Ich wollte stärker sein als jeder andere. Nicht um Gewalt zu verbreiten. Nein, ich wollte meine Ketten sprengen, wollte siegen. Und ich glaubte, wenn ich nur mächtig genug werden würde, würde sich alles von alleine regeln. Da sollte keiner mehr mächtiger sein, um mir etwas anzuhaben. Kein Machtmissbrauch, keine Demonstartion von Überlegenheit. Ich wollte, dass sich keiner mehr über den anderen stellte, nur weil er vermeintlich stärker ist.“ Welch Trugschluss. Welch Irrglaube. Dann wurde Ians Stimmer leiser, fast tonlos, denn auch das Folgende hatte er schon einmal gesagt. „Ich dachte, meine Entscheidungen wären gerecht, ich dachte, ich könnte entscheiden darüber, wer Schuld trägt und wer nicht und ich habe so oft und so viel darüber nachgedacht ob das, was ich tue das richtige ist, oder nicht. Da waren so viele Stimmen in meinem Kopf und ich wusste nicht, welcher ich Glauben schenken sollte. Aber Dinge die falsch sind, können sich richtig anfühlen. Und Dinge die richtig sind, können sich falsch anfühlen.“ Genau darin lag doch ein großes Problem. Gut und böse, richtig und falsch, es war so einfach darüber zu sprechen, die Begriffe zu erwähnen, aber sie hatten keine universelle Übersetzung.Gerade weil es Korruption, weil es Egoismus, weil es Machtmissbrauch auf beiden Seiten gibt, ist es so schwer, sich überhaupt zu entscheiden, auf welcher Seite man stehen will. Imperium, Republik, ich glaube nicht, dass es egal ist. Mir ist es nicht mehr egal. Wie könnte ich, wie kann ich nach all dem… nach all diesen… du weißt schon," das Virus, „nein, Eowyn, wie kann es da keine Rolle spielen, auf welcher Seite man steht?“

Dann lachte er auf, aus einer Mischung aus Traurigkeit und Bitterkeit. „Dienen und Herrschen.“ So einfach war es nicht. Und es war zu einfach zu behaupten, dass genau diese beiden Dinge stutzig machten mussten. „Wem dient die Republik? Nicht auch irgendjemandem der herrscht?“ Wo lag also der Unterschied? Dass Sith die Executive bildeten und die Jedi eher die Legislative und Judikative, oder etwas völlig anderes? „Ich kann einem Herrscher und seinen Ansichten dienen, oder selbst ein Herrscher sein. Wo liegt der Unterschied? Und wird nicht ständig über einen entschieden?“ Der Vorteil am Gedanken des Herrschens und die Gefahr, die daraus resultierte, waren nach eigenen Ansichten handeln zu können. Milde, Güte, Gnade. Oder eben Härte. Wie funktionierte Politik? Nicht zuletzt auch dadurch, dass Entscheidungen getroffen wurden. Entscheidungen von Personen, die glaubten zu wissen, wie es funktionierte. Entscheidungen von Personen die doch auch immer irgendwie herrschen wollten. Macht über andere, Macht über Geschehnisse – darum ging es doch immer. „Entscheidet Politik nicht zwangsläufig mehr oder weniger über uns? Entscheiden du und ich immer über all das, über das wir entscheiden wollen?“ Welcher Planet beispielsweise aufgenommen wurde entschied kein einfacher Mann – und so war es mit vielem. Sacht drückte Ian schließlich Eowyns Hand. „Ich weiß, wie du es meinst,“ und sein Lächeln scheiterte nicht kläglich.

„Nicht jeder weiß alles, Eowyn.“ Nicht jeder wusste über die Lüge, das Virus betreffend. „Die Sith versprechen andere Dinge, Stärke, Macht und Sieg.“ Für sie mochten diese Worte fürchterlich klingen. Aber für jemand, der zu oft verloren und zu selten macht über Geschehnisse behalten hatte. Es machte eben einen Unterschied. „‘Die Macht wird mich befreien‘, genau das ist vielleicht das, was andere beflügelt. Ausbrechen, Ketten sprängen, sich wieder bewegen können“ Der Kodex fachte Ideale an, was der Kodex der Jedi nun einmal nicht tat. Was längst nicht hieß, dass Ian sich weiter mit dem Kodex der Sith identifizierte. „Machtgier, Größenwahn und Schmerz können blind machen, deswegen folgen so viele Allegious. Und eine Sache…“ Eine Sache sollte Eowyn auch nicht vergessen. „Du kannst für oder gegen Allegious sein, dazwischen gibt es nichts. Ich muss dir nicht sagen, was denen blüht, die sich seinen Befehlen widersetzen.“ Sicher folgte ihm nicht jeder freiwillig. Dennoch bot der Orden andere Möglichkeiten der Entwicklung. Aber es war leidig die ganze Zeit darüber nachzudenken. „Leider kann Macht und das Gefühl der Erhabenheit, die dunkelsten Seiten aus einem Wesen herauslocken. Macht auszuüben über andere, sie dazu zu bringen, sich vor einem zu fürchten: Wahrscheinlich das für manche Grund und Berechtigung für alles.“ Etwas aber, um was es Ian nie gegangen war. Macht und Stärke hatte er gewollt, nicht aber, um anderen zu unterdrücken. Ob dieser Unterschied irgendwie klar geworden war? Ob Eowyn begriff, dass seine Alternativen eingeschränkt gewesen waren? „Der Imperator war gerade am Anfang eher etwas wie ein Gerücht. Jemand, von dem man weiß, den man aber nie zu Gesicht bekommt. Sich den Sith anzuschließen, um ganz seinen eigenen Machenschaften nachzugehen, ist manchmal möglich.“ Bis der Imperator einen zu sich rief… „Gerade für Desillusionierte, für Hoffnungslose, für solche, denen eine Vergangenheit anhaftet, die nicht einfach war, bieten die Sith Wege und Möglichkeiten.“ Vor allem durch ihren Kodex. „Ich kann nicht für die anderen sprechen, sicher sind nicht nur Verirrte unter ihnen. Aber vielleicht begreifst du ein wenig meine Hintergründe.“ Die Jedi hatten sich damals wahrlich nicht als gerecht für ihn erwiesen und dass die Sith nicht besser als seine Familie gewesen waren, dass auch sie brutal und ohne Skrupel handeln konnten, war leider etwas, dass Ian von Kindesbeinen an gewohnt war. Das Thema war anstrengend, sehr anstrengend und aus Gründen die Ian nicht ganz nachvollziehen konnte, tat es unheimlich gut, als Eowyn noch einmal versuchte, ihn davon zu überzeugen, dass er anders war. Als sie herausstellte, dass er anders gewesen war. Glaubte ihre Worte auch längst nicht ganz – nicht, weil er ihr nicht glaubte, sondern weil er sich weitaus weniger verzeihen konnte - sie taten dennoch gut.

„Jeder hat seine Geschichte und manchmal zeichnen sich Wege vor,“ schloss Ian das Thema schließlich. Über Aketos zu sprechen, dann zumindest ihn ein wenig aus der Anstrengung, denn Eowyns Padawan war ihn eine Fremde. Die Sith und alles eben, waren mit zu vielen persönlichen Gefühlen verknüpf. Endlich war da dann auch wieder ein Lächeln, das Ian Eowyn schenken konnte. „Mach das, sei ehrlich, das hilft.“ Sie beide waren der beste Beweis dafür.

Das Lichtschwert, oder besser der Griff, war das nächste, sensible Thema und als Eowyn sich bereit erklärte, Ian zu helfen und nicht versuchte, ihn abzubringen, löste das erneut eine tiefe Dankbarkeit aus. „
Danke“, kam es daher leise, aber nicht minder eindringlich. „Das bedeutet mir viel.“ Und tatsächlich bedeutete es ihm eine ganze Menge. Ein Abschluss, noch einmal. Ein Ritual, dass nicht nur seine Ernsthaftigkeit unterstreichen sollte, sondern dass hoffentlich dazu verhalf, etwas zu ändern – in sich.



Lianna, Jedi-Basis, Gärten, mit Eowyn
 
Zuletzt bearbeitet:
Lianna – Jedi-Basis – im Trainingsraum: Matthew, Ima, Allison, Raiken, Joseline und Jeg Harkness

Oh, Joseline tat Raiken schon für den Fall leid, dass Allison und Ima den Dreh mit der Zusammenarbeit herausbekämen und das ließ Jeg schmunzeln. Er hielt es für eher unwahrscheinlich, dass die beiden Padawane es in der kurzen Zeit lernten, gleichzeitig schnell und koordiniert zu agieren, auf jeden Fall nicht zu schnell für Raiken, und wenn doch, dann hatte es der Jedi-Ritter auch nicht anders verdient. Etwas anderes hatte er sich vielleicht nicht verdient, was genau, hatte der Jedi-Meister nicht gesehen, weil die Szene für ihn verdeckt gewesen war, Joseline aber anscheinend schon.

»Hab's nicht mitbekommen, aber man könnte meinen, er hätte es herausgefordert?«


Raunte er der blinden Jedi-Rätin zu, die daraufhin den Padawan namens Matthew begrüßte. Währenddessen behielt Jeg die Padawane im Auge, die sich zunehmend besser schlugen und jetzt auch die Reihenfolge im Griff hatten. Gut gefiel ihm, wie Allison Ima Platz machte, ob ihm Platz für den Angriff zu lassen. Dies war keineswegs eine Selbstverständlichkeit; immerhin würde sie mit dem Punktesystem davon profitieren, wenn der Kämpfer an ihrer Seite nicht traf. Tatsächlich wirkte Ima verbissener und agierte komplizierter als nötig, wenn man bedachte, dass sein Ziel nur der steife, alte Arti war, aber er traf.

Joseline wandte sich nach dem beendeten Gespräch an Jeg und kündigte an, seine Übung ein wenig zu modifizieren, wogegen der Zeltron nichts einzuwenden hatte. Schließlich war Arti ohnehin nur ein Lückenfüller gewesen, während sie sich um diese Ian-Dice-Angelegenheit gekümmert hatte.

»Nur zu! Allerdings möchte ich darauf hinweisen, dass Ihr sicherlich keine Fehler macht, wenn Ihr die Lichtschwerttechniken nicht nach dem Holocron ausführt. Das ist dann eben Euer Stil. Aber ich kann Euch trotzdem gerne in alternativen Stilen beraten,«

Erwiderte Jeg und die Übung ging noch eine Weile, bis Joseline sie beendete und die neue Aufgabenstellung vorgab. Dieses Mal würde Matthew miteinbezogen, und Joseline würde Raiken helfen. Nach den bisherigen Erfahrungen hatte der Zeltron dabei ein mulmiges Gefühl, da auch ein Trainingslichtschwert für gefährliche Verletzungen gut sein konnte – wobei er sich um die Rätin weniger Sorgen machte. Er kannte die Geschichte, wie diese erblindet war, nur von Hörensagen, und wie viele Sith hatten wohl schon die Worte von der »armen blinden Frau« als letztes in ihrem Leben gehört? Bei Raiken war er sich dagegen nicht so sicher, er war schon einmal getroffen worden und zumindest Ima wirkte ein wenig übermotiviert. Matthew konnte Jeg nicht einschätzen.


»Bitte prüft alle nochmals, dass eure Übungsschwerter auf die niedrigste Stufe eingestellt sind! Außerdem geht es hier um Schnelligkeit und Präzision, also keine zu harten Schläge und keine Treffer außerhalb der Trefferzonen, insbesondere nicht die Augen, den Hals, den Unterleib und die Nieren! Ich werde aufpassen!«

Lianna – Jedi-Basis – im Trainingsraum: Matthew, Ima, Allison, Raiken, Joseline und Jeg Harkness
 
Lianna, Jedi-Basis, Gärten, mit Ian und Yaro irgendwo

Wie sollte sie Ian hierauf am Besten antworten, ohne ihn zu verletzen? Er hatte nicht auf sie herabgesehen, nein... aber er hatte sie verachtet und verhöhnt. Vielleicht hatte er es selber nicht bewusst wargenommen. Es schien Monate her zu sein, aber dennoch konnte sie sich an manches aus ihrem ersten Gespräch noch sehr gut erinnern. Sie konnte sich auch daran erinnern, dass er zum Teil nicht verstanden hatte, weshalb sie sich angegriffen gefühlt hatte - vielleicht tat er es bis heute nicht. Hatte es einen Sinn, nun darüber zu reden? Es würde doch nichts ändern, und sie wollte nicht ins Diskutieren oder Streiten verfallen. Erst Recht nicht wollte sie, dass Ian sich nun hinterher irgendwelche unnötigen Gedanken machte. Lange blickte sie ihn an, bis sie sich dennoch dafür entschied, ehrlich zu sein.
Ehrlich, aber hoffentlich ein wenig zurückhaltend.

Nein, du hast nicht auf mich herabgesehen, sagte sie zögernd. Es war eher... Eowyn schüttelte den Kopf. Wie sollte sie es ausdrücken? Sie hätte doch lieber schweigen sollen. Was, wenn er es nun als Vorwurf auffasste? Versteh mich nicht falsch. Aber... deine Verachtung war in jedem Wort über die Jedi klar und deutlich zu spüren. Deine Aussagen damals waren nicht sehr objektiv... Und ich werfe dir das nicht vor. Doch verstehst du nicht - ich habe es nicht ohne Grund auf mich bezogen. Eine Jedi zu sein ist das, was mein Leben ausmacht. Es mag dir nicht gefallen, ihr vielleicht auch nicht, aber es ist so. Alles, was du damals sagtest, hast du auch über mich gesagt. Vielleicht hast du es nicht so wargenommen, aber für mich war es sehr wohl persönlich. Denn ich war diejenige, die vor dir stand, die sich alles anhörte, nicht irgendein ominöser Orden. Das war alles die ganz falsche Richtung. Es ging hier überhaupt nicht um ihre beider Vergangenheit.
Aber um zum Thema zurückzukommen... Ich schätze, du hattest ähnliche Vorurteile und Bedenken wie ich. Mit dem kleinen Unterschied, und nun seufzte sie, dass du wohl zumindest damit begonnen hast, sie abzulegen.
Wobei ihr eine erschreckende Erkenntnis in den Sinn kam - wollte sie ihre Vorurteile überhaupt ablegen? Sie kam wunderbar zurecht damit, die Sith abzulehnen. Sie war eine Jedi, eine Jedi-Schatten, gehörte es nicht sogar zu ihren Pflichten, die Sith abzulehnen? Offener zu sein - würde das nicht bedeuten, auch offener für die dunkle Seite zu werden? Verständnis für die Sith zu haben, würde das nicht das wandeln auf dem schmalen Grat noch erschweren?
Sie schob diese Fragen in den Hintergrund, als Ian weiter ausholte. Ihre anderen Fragen waren erst einmal wichtiger gewesen.


Sie schwieg, als Ian begann, seine Geschichte noch einmal komplett und von vorne zu erzählen. Ja, es ergab Sinn, ja, sie konnte es nachvollziehen. Das war mit ein Grund gewesen, weshalb sie ihn hatte akzeptieren können... Aber hatte sie ihm nicht zugehört? Hatte sie nicht ihre Vorurteile links liegen lassen, als ihr klar wurde, dass er es ernst meinte? Hätte sie das auch bei diesem Twi'lek versuchen sollen, oder bei Tear, oder... Tear. Sie war jung gewesen, zu jung für eine Meisterin, verunsichert noch dazu durch die Flucht. "Ihr wisst gar nichts über uns, Eowyn." Er hatte gemeint, reden zu wollen, während des Kampfes... Sie hatte ihm das nicht geglaubt. Nie und nimmer. Hatte sie sich auch damals geirrt? Oder war es tatsächlich eine Finte gewesen, so wie sie es vermutet hatte? Was, wenn, und sie hätte sich darauf eingelassen? Vielleicht stünde sie nicht mehr hier. Aber sollte sie nicht immer und überall zumindest die Hoffnung haben, dass da ein klein wenig Gutes in jemandem steckte, und sprach ihr Misstrauen nicht dagegen? Die Jahre hatten sie gewandelt... Früher war es so gewesen.
War das Bestandteil davon, dass sie sich heute selbst nicht mehr kannte?
Wieder schwieg sie eine Weile, bis sie Ian antwortete.
Ich denke, ich kann alles nachvollziehen, was du mir sagst. Mir ist klar, war es schon lange, dass dein Weg nicht nur auf deinen eigenen Taten, sondern auch auf denen von anderen beruhte. Jedi, die nicht eingreifen... Ich habe dir schon gesagt, wie unverständlich ich das finde. Unverständlich und unglaublich, denn das Handeln dieser einen Person hatte Ians Weg zu einem Großteil mitbestimmt. Ein Jedi durfte Fehler machen, aber nicht andauernd. Ein Jedi durfte nicht andauernd die Augen verschließen. Sie fragte sich erneut, wer das gewesen war, und ob der Orden eine Ahnung davon hatte... Ob dieser Jedi zur Rechenschaft gezogen worden war. Nur, wo kein Kläger... Und so manches Mal saßen die Jedi auf einem zu hohen Bantha, um sich um "Kleinigkeiten" zu kümmern. Ganz falsch war das nicht.
Dein Weg... Sie schüttelte den Kopf. Ich habe dir noch niemals übel genomomen, dass du die Jedi verachtest. Ich kann das wirklich nachvollziehen. Ich weiß nicht, wie ich an deiner Stelle gehandelt hätte. Aber... Er war jahrelang bei den Sith gewesen. Jahre. Sie hatte gesehen, wie die Sith handelten. Er nicht? Hatte es ihn nicht zum Nachdenken gebracht? Oder war es so befreiend gewesen, endlich einmal nicht selbst zu leiden, dass alles andere dabei in Vergessenheit geriet? Sie sollte, wollte darüber nicht urteilen. Ohnehin war es Vergangenheit. Dennoch ging es einfach nicht in ihren Kopf, so weit entfernt war die Vorstellung, bewusst andere leiden zu lassen. Ian hatte gesagt, dass nicht alle Sith so waren, aber genügte es nicht, dass ein Großteil so handelte? Half das nicht dabei, zu sehen, auf welchem Weg man sich befand? Es war ihm darum gegangen, keinen Machtmissbrauch mehr zu erleben, keine Überlegenheitsdemonstrationen. Aber war nicht genau das das, was im Sith-Orden an der Tagesordnung war? Weshalb dann hatte er nicht die Sith verlassen, seine Entscheidung in Frage gestellt?
Egal was sie nun sagte, es würde wie ein Vorwurf klingen. Ein Vorwurf über etwas, das heute nicht mehr aktuell war. Abgesehen davon, dass sie ihm keinen Vorwurf
machte. Sie verstand es nur immer noch nicht ganz. Würde sie jemals? Vielleicht war das ein Kapitel, dass sie niemals verstehen konnte, weil sie zu verschieden waren.
Ihren begonnenen Satz ließ sie unvollendet. Ein "Aber" durfte es hier nicht geben. Zu sensibel war das Thema, zu riskant, dass Ian irgendetwas viel zu persönlich nahm und sie ihn tief verletzte. Das war es wirklich nicht wert.


Vehemment schüttelte sie dann aber ihren Kopf. Die Republik dient niemandem, der herrscht. Die Republik dient ihren Bürgern, und auch wenn ich weiß, dass das vielleicht nicht immer so funktioniert, wie es sollte, so ist das doch der Grundgedanke. Nenn mich naiv, aber wenn ich daran nicht mehr glauben kann... Dann war es das. Daran musste sie irgendwie festhalten, da gab es keine andere Wahl. Ian durfte ihr das nicht ausreden. Und das ist der Unterschied. Selbstverständlich wird andauernd über einen entschieden, aber es geht dabei darum, auf welcher Grundlage diese Entscheidungen fallen. Sind sie zum Wohle aller, oder zum Wohl weniger? Werden diese Entscheidungen getroffen, weil es einem einzelnen so passt, oder weil mehrere denken, dass es das Beste wäre? Es gibt natürlich Entscheidungen, die ich nicht gutheißen kann. Aber so funktioniert das Zusammenleben vieler - man schließt Kompromisse. Alles andere wäre purer Egoismus.
Wusste er wirklich, wie sie es meinte? Ganz sicher war Eowyn sich da nicht.

Nicht jeder wusste alles, aber einige wussten genug. So blind konnte man nicht sein, das konnte Ian ihr nicht weismachen. Außer, man verschloss die Augen bewusst.
Stärke, Macht, Sieg... Eowyn schauderte es. Es klang so gegensätzlich zu dem, was ihre Beweggründe waren. Weshalb zog es so viele Lebewesen, danach zu streben? Wie konnte man leben, wenn man wusste, auf was für einem Preis seine Stärke beruhte? Wie konnte man Leid in Kauf nehmen, um seine Ziele zu erreichen? Es waren so völlig unterschiedliche Welten, aus denen sie stammten.
Das Argument, dass eine Stellung gegen den Imperator natürlich lebensgefährlich war, das war das erste, das Eowyn wirklich nachvollziehen konnte. Doch war die Galaxis nicht groß genug, um sich zu verstecken? Man musste nicht wie Ian zum Hochverrat greifen und sich zur Neuen Republik absetzen - schließlich war das ursprünglich nicht einmal sein Plan gewesen. Wenn man erkannte, dass der Weg falsch war, musste man es nicht zumindest versuchen? Aber auch hier... Sie hatte einen völlig anderen Blickwinkel als Ian. Sie verstand vermutlich nicht.
Eowyn biss sich auf die Zunge. Sie sollte nichts sagen. Sie war vermutlich ebenfalls zu verbohrt.... zu selbstgefällig. Die Realität war vermutlich völlig anders, als sie es sich in ihrem Kopf ausmalte. Und es gehörte wahrlich Mut dazu, sich gegen den Imperator zu stellen.
Und so schwieg sie.
Was Ian dann erwähnte, war genau das, wie sie von den Sith dachte - Macht, Erhabenheit. Um jeden Preis. Sollte sie
das etwa akzeptieren? Sollte sie offen sein gegenüber solchen Wesen? Ihnen zuhören, während diese planten, wie sie ihr am Besten das Lichtschwert in die Brust rammen konnten? Ian wusste doch, wie ihre eigenen Erfahrungen mit den Sith aussahen. Und bisher waren sie nicht widerlegt worden - denn Ian hatte den Orden verlassen gehabt, bevor sie auf ihn gestoßen war.

Ich verstehe deine Beweggründe, ja... Zumindest die, die dazu geführt hatten, dass er dort gelandet war. Aber das hatte sie auch schon vorher. Und es ist falsch, dass der Sith-Orden als Auffangbecken für jene dient, mit denen das Leben es nicht gut gemeint hat... Es muss dafür doch andere Lösungen geben. Man müsste irgendetwas dagegen tun... Nur was? Enttäuscht schüttelte Eowyn den Kopf. Sie hatte manchmal hohe Ambitionen, aber das übertraf selbst sie, selbst sie erkannte, dass sie hier an ihre Grenzen stieß. Ich weiß, es ist aussichtslos, fügte sie leise an und blickte auf den Weg.
Diese Verirrten... ja, sie hatten es sicher nicht verdient, dass Eowyn sie in eine Gruppe mit jenen steckte, die ihr Leben so schwer gemacht hatten. Aber wie konnte Ian von ihr verlangen, offener zu sein? Hinzu kam, dass
ihr wiederum ihr ganzes Leben lang eingetrichtert worden war, die Sith zu verabscheuen, die dunkle Seite zu meiden. Sie konnte es nicht innerhalb weniger Tage einfach so ablegen. Und weiterhin blieb die Frage... wollte sie überhaupt? War es überhaupt richtig? Es mochte Ausnahmen geben... aber war der Großteil der Sith nicht zu bekämpfen, musste sie es nicht sogar - es war essentieller Teil ihrer Aufgabe. Ihr Job war es, gegen die dunkle Seite anzukämpfen. Für sie war die dunkle Seite gleichbedeutend mit jenen, die sie nutzten... Wie konnte sie da versuchen, offener ihnen gegenüber zu werden? Es würde alles verraten, was sie tat.
Momentan war sie nicht so weit. Momentan war sie viel zu sehr damit beschäftigt, überhaupt ihren Weg zu finden. Das letzte bisschen, was ihr blieb, konnte sie nicht einfach so unterlaufen.

Ian, es tut mir Leid, sagte sie so flüsternd, den Kopf von ihm abwendend. Vielleicht würde Ian jetzt beginnen, zu verstehen, weshalb sie ihm andauernd gesagt hatte, sie war nicht so, für was er sie hielt... Und dabei würde sie ihn nicht ansehen. Aber ich kann nicht offener sein. Zu viel hängt daran... Die dunkle Seite... Alles was mit ihr zu tun hat. Ich muss gegen sie ankämpfen, verstehst du das nicht?

Lianna, Jedi-Basis, Gärten, mit Ian und Yaro irgendwo
 
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