Original geschrieben von Folken
Ach ja in einem anderen Thread wurde behauptet, dass der Film voll mit amerikanischem Patriotismus sei - ich hab davon gar nichts gesehen. Nur weil, am Ende des Filmes die Ami-Flagge gefilmt wird??
Der Film ist jetzt nicht unbedingt voll mit "Ami-Patriotismus" aber er kippt gegen Ende immer mehr in Richtung Kriegsverherrlichung. Außerdem war Spielberg offensichtlich nicht in der Lage, ohne "Bösewicht" auszukommen, denn natürlich ist der deutsche Landser, den die großherzigen Amis laufen lassen, feige und verschlagen.
Anstatt sich "der ersten US-Einheit, die er trifft" zu ergeben, schließt er sich natürlich wieder der Wehrmacht an. Was hätte er auch sonst tun sollen? Capt. Miller (Hanks) führt eine Spezialeinheit, die HINTER den feindlichen Linien operiert. Um also auf eine US-Einheit zu treffen, hätte der Mann durch die deutschen Linien laufen müssen, und seinen Kameraden sagen: "Sorry, aber ich muß weiter, weil der nette Capt. Miller gesagt hat, ich soll mich den Amis ergeben!" Schwachsinn!
Zu allem Überfluß darf dann noch der schusselige Dolmetscher dieses verschlagene Schwein nach dessen Gefangennahme über den Haufen knallen, und wird dadruch vom Weichei zum Mann. Jawoll, dafür ist der Krieg gut! Komm zur Army, werde zum Mann!
Unnötig zu betonen, daß der gerettete Ryan natürlich ein Bilderbuch-Leben führt und eine Bilderbuch-Familie in die Welt setzt.
Die ersten 20 Minuten sind wirklich beeindruckend, und zeigen den Krieg, wie er tatsächlich ist: Blutig, menschenverachtend und sinnlos. Am Ende wird dann jedoch der Schmalz zentimeterdick aufgetragen, verknüpft mit der fragwürdigen Message, daß der Krieg eben doch einen Sinn hat, daß das große Stahlgewitter aus Jungs Männer macht, und daß es natürlich auch im Krieg immer "Gute" und "Böse" gibt. Unnötig!
Ach ja, meine Favs:
-Platoon
-Die Brücke
-Das Boot
-Die Brücke von Arnheim
-Band Of Brothers
-Apocaypse Now
-FMJ
@ Remus
Was stört Dich an BoB? Obwohl von Spielberg produziert ist diese Serie um Längen besser, als "Ryan". Das dürfte daran liegen, daß es sich dabei um Tatsachenberichte handelt, und alle Protagonisten auch tatsächlich gelebt haben (oder sogar noch leben), wodurch die Handlung wesentlich sachlicher und un-schmalziger als in erdachten Stoffen wie eben "Ryan" daherkommt.
C.