Metellos - Flying City 407 „Sanddornland“ - Gouverneurssitz - Büro des Gouverneurs
Schweigen.... nein: Es war eher mit tosender Stille zu umschreiben, was sich in diesem Augenblick innerhalb des Büros des jungen Chiss aufhielt, nachdem er seinen „kleinen Auftrag“ für die Architekten eben diesen Mitgeteilt hatte. Chalot neben ihm war schneeweiß geworden, was die Hautfarbe anbelangte. Und die Architekten nebst den Statikern sahen einander an. Jedoch bemerkte man, wie es hinter ihren Stirnen rotierte. Sie alle waren irgendwie erregt, dass ausgerechnet jemand, der nur wenige Minuten im Amt war schon ein derartig Mutiges, ja geradezu Jahrtausenträchtiges Projekt in Anlauf nehmen würde. Die Finanzierung spielte anscheinend gerade eine Nebenrolle. Andererseits: Der neue Gouverneure war ein Sith und musste damit das Imperium doppelt hinter sich wissen. Und gerade das würde, neben anderen Dingen gerade dazu führen, dass der Chiss mit seinem Projekt erfolg haben würde. Und was währen sie, wenn sie sich einen derartigen Prestige-Gewinn entgehen lassen würden?
Orakel hingegen lehnte sich in diesem Augenblick nur mit einem dämonischen Lächeln auf den Lippen in seinem Stuhl zurück. Er wußte schon sehr viel eher, dass er die Leute längst in seiner Hand hatte. Denn auch wenn das Geschrei absolut unangenehm war. Er war sich sicher irgendwo dazwischen ein paar Stimmen vernommen zuhaben, die von Gier und Ruhmsucht flüsterten, kaum das er seine Ideen vor den Männern ausgebreitet hatte. Ja, die Vier würden den Auftrag annehmen. Und Chalot würde der junge Chiss kurzerhand in die Koordination des ganzen stecken. Ein kleines Sonderprojekt seines Nähesten Beraters, wobei der Gouverneure natürlich immer das letzte Wort haben würde. Was für eine äußerst faszinierende Entwicklung.... die nur im Kopf eines einzelnen Mannes bislang Form angenommen hatte. (Oder von der dunklen Seite der Macht schon von langer Hand her vorbereitet worden war. Je nachdem aus welchem Blickwinkel man das ganze betrachten wollte.) Schließlich hob einer der Architekten, nachdem er mit seinen Kollegen lange Zeit über sletsame Gesten und Kopfnicken stumme Zwiesprache gehalten hatte den Kopf und erwiederte den Blick des Chiss direkt:
“Nur damit ich dass richtig verstehe: Sie stellen und die Aufgabe eine schwarze Pyramide zu bauen, welche die Höhe unserer Stratosphäre-Tower hat, lassen uns aber bei der Umsetzung freie Hand? Und es werden keinerlei Kosten gescheut, was die Umsetzung anbelangt?“
Was kurz darauf den Raum erfüllte war das wirre, gehässige Kichern des Chiss:
“Aber natürlich werden sie in nichts aufghalten, was die Kosten anbelangt. Metellos ist, so wie ich das sehe, brachland bislang Gewesen. Ein Großauftrag durch das Imperium wird diesen Planeten stärken und im Anschluss werden wir in Zusammenarbeit dafür sorgen, dass die Auftragslage auch weiterhin hoch bleibt. Denn wer sollte schließlich einem Sith etwas abschlagen?“
Und gerade mit eben diesen letzten Worten konnte sich der junge Chiss sicher sein: Er hatte die Leute auf seine Seite gezogen. Schließlich waren Menschen der Wirtschaft als Allerletztes durch eines zu bekommen: Durch Geld. (Oder die Aussicht auf eine sich steigernde Möglichkeit an eben dieses heranzukommen.) Denn auch wenn Metellos eine Schwerindustrie-Planet war: Von den fliegenden Städten mal abgesehen sah es hier insgesamt betrachtet verdammt Schlecht aus. Und das Projekt, welches der Chiss hier gerade in Auftrag gegeben hatte würde sich das alles Vorraussichtlich bessern. Und was musste man schon großartig an Risiken tragen? Die Arbeit würden die Ameisen, weit unten am Boden erledingen und am Ende wären sie alle sogar die direkte Gefahr durch einen Sith auf Sanddornland wieder los. Versprach doch alles nichts als Vorteile zu bringen. Der Mann dort auf dem Sessel würde lediglich einen übergroßen Protzbau herstellen, der seine Macht repräsentieren sollte, oder etwas nicht? Wie falsch sie lagen konnten sie in diesem Augenblick noch nicht einmal erahnen. Und Orakel blieb bei all dem Ruhig und zurückhaltend, lies die Männer in der Freude ihrer ach so schönen Illusion und gab sich selbst in der Zwischenzeit seinen Gedanken hin, die seinen eigenen Verstand umnachteten.
Allerdings nicht für zu lange Zeit:
“Wir sind uns also einig, dass sie alle, wie sie hier anwesend sind dieses Projekt durchziehen... nun, dann erwarte ich mit Freunden in der nächsten Zeit ihre Entwürfe. Wie gesagt: Direkt unter der Spitze soll meine Persöhnliche Komandozentrale sein. Und das Stockwerk darunter meinen übrigen Bedürfnissen nach Austattbar sein. Das ist alles. Ich hoffe, sie werden ansonsten sich um alles weitere entsprechend kümmern.“
Und mit diesen Worten erhob sich der junge Chiss, als Zeichen, dass diese „Audienz“ hiermit zu Ende sein würde. Seine Gäste erhoben sich ebenfalls, nickten dem jungen Chiss zum Abschied zu... und verließen Fluchtartig den Raum. Orakel sank wieder in seinem Sessel zusammen, nachdem die Tür hinter den Männern ins Schloss gefallen war.
“Chalot, ich möchte dass sie bis auf weiteres die Grundüberprüfung dieses kleinen Projektes überwachen werden...“ –
“Ja, Sir.“, eine kurze, fast nichtssagende Antwort. Und dennoch war alles klar. Der Mann war binnen weniger Sekunden von einem Sekretär zu einem billigen Vorarbeiter degradiert worden. Aber das sollte für den Augenblick noch nicht alles gewesen sein. Mit einem mal schrillte der Empfang des Büro-Eigenen Interkomms. Orakel aktivierte das Display, betrachtete nachdenklich die Nachtricht und zog die Stirn kraus. Er sollte so bald diesen Planeten schon wieder verlassen? Offenbar liefen entweder innerhalb der Informationswege des Imperiums einiges schief, oder aber dies hier sollte ein teil einer erweitereten Strafmission werden. So oder so: Der junge Chiss würde wohl auch diesen Auftrag annehmen und einiges im Anschluss daran überprüfen. Jedi... und scheinbar nur ein kleiner Hinweiß darauf, wie man an diese herankommen könnte. Das hieß, dass sie alle hier darum bemüht waren hier wenigstens einen weiteren Anhänger dieser pervertierten Machtauslegung auszulöschen. Und er würde der Jäger sein, der die Beute erlegen konnte. Mit einem gehässigen Lächeln ging der junge Chiss schließlich dazu über eine kurze Antwort zu verfassen. Er nahm den Auftrag an!
“Und noch etwas, Chalot. Ich werde für eine Zeit lang im Auftrag des Imperiums unterwegs sein.“ –
“Wie?“, die Gesichtszüge des Sekretärs entglitten jetzt endgültig. -
“Sie haben Richtig verstanden. Anscheinend gibt es einen Hinweiß auf einen Jedi in diesem Teil des Universums, und ich bin der einzige Sith, der derzeit in der Nähe ist. Bereiten sie ein Shuttle vor. Ich werde sofort zum Raumhafen aufbrechen.“, die Stimme des jungen Chiss ließ keinerlei Wiederspruch zu. Er stand auf, und ging in Richtung der Tür des Büros zu.
“Für die nächste Zeit bin ich nicht zu erreichen. Sagen sie also alle eventuell bereits bestehenden Termine ab. Die Ausrottung der Jedi-Brut ist letzten Endes wichtiger, als die unbedeutenden Teile die hier neben dem, was wir bereits Abgesprochen haben, nicht auftreten könnten. Die Architekten werden ihre Pläne bei ihnen abliefern, sie werden die notwendigen Aufträge in Anlauf nehmen... und anschließend wird meine schwarze Pyramide diesen Planeten ihr Gesicht aufdrücken.“
Und mit einem gehässigen Lachen verließ er das Büro. Verließ das Gebäude und ging anschließend auf das Orbitalshuttle, dass ihn zum nächsten Raumhafen schaffen würde. Ein relativ kurzer Satz über den Planeten und einen wirklich kurzen Aufenthalt im Raumhafen später betrat der junge Chiss sein Shuttle. Und das, was daraus folgte, war das Orakel sein eigenes Interkom ergriff und erneut eine kurze Nachricht verfasste.
Holonachricht von Orakel an Ralrra
Ich werde für eine kurze Zeit den Planeten noch mal verlassen müssen.
Übe das, wass ich dir aufgetragen habe. Und studiere dein Verständnis in der Macht.
Wir werden miteinander Reden, sobald ich von der Jedi-Jagdt wieder zurückgekehrt bin.
Das Shuttle, was der junge Chiss kurz darauf betrat war soweit es ging in aller Eile startbereit gemacht worden. Ein Zielplanet war in den Navicomputer eingegeben worden. Alles was er jetzt noch erledigen musste war diesen Haufen Metall in den Orbit zu bewegen und den Rest dem Hyperraum zu überlassen. Was auch nur einige Einstellungen später geschah. Das Schiff hob von der Oberfläche ab und verließ die Atmosphäre von Metellos. Einige Zeit später jagte das Schiff durch die leere des Alls, bewegte sich vom Planeten weg. Und an Bord berührte der junge Chiss die notwendigen Knöpfe, um die Berechnungen für den Hyperraumsprung durchzuführen. Danach war es eine Zeit des wartens, die verstreichen musste. Bis endlich das erlösende Piepsen ihn darauf Aufmerksam machte, dass seine Notwendigen Sprungkoordinaten feststünden. Ein kleiner Hebelstreich war es danach nur noch... und aus den Punkten der Sterne wurden langsam die Linien des Hyperraums. Ein Schiff inmitten eines tosenden Strohmes, der Universum hieß.
Hyperraum Richtung Mimban – Shuttle - Orakel