Militärgeschichte

Naja,
Der Prozeß verlief wohl nicht sauber und sie war laut Aussage des Staatsanwaltes unschuldig.
Das Urteil war eindeutig politisch Motiviert.
 
Gettysburg Vorgeschichte & Tag 1

Heute vor genau 150 Jahren, am 1.7.1863, begann nahe der Kleinstadt Gettysburg im US-Bundesstaat Pennsylvania die größte Schlacht, die bis heute auf amerikanischem Boden geschlagen wurde, und die das Kriegsglück im Sezessionskrieg zugunsten der Union wendete. Drei Tage lang sollte das Kämpfen und Sterben andauern und am Ende waren fast 50.000 Soldaten tot, verwundet, vermisst oder gefangen.

Anlässlich des 150. Jubiläums der Schlacht werde ich diese heute, sowie an den beiden folgenden Tagen etwas ausführlicher schildern. Ich bitte daher, mir etwaige Doppelposts nachzusehen. ;-)

Die Vorgeschichte:
In der ersten Jahreshälfte hatte die Nord-Virginia-Armee unter Robert E. Lee auf dem östlichen Kriegsschauplatz eine Reihe beeindruckender Siege errungen. Besonders die Schlacht bei Chancellorsville im Mai 1863 gilt als Lee’s perfekte Schlacht, in der er seine zahlenmäßig unterlegene Armee mehrmals so geschickt aufgeteilt hatte, um seinem Kontrahenten Joseph Hooker und der von ihm geführten Potomac-Armee eine vernichtende Niederlage beizubringen. Lee wusste jedoch um die schwindenden Ressourcen an Menschen und Material des Südens, und dass es jetzt an der Zeit war, die Entscheidung zu erzwingen. Zu diesem Zweck plante er, das Gebiet der Konföderation zu verlassen, und in Pennsylvania einzumarschieren. Dadurch würde die Potomac-Armee gezwungen sein, ihm zu folgen. Im richtigen Moment würde sich Lee Hooker stellen, ihn erneut schlagen und die Hauptstadt Washington bedrohen. Wäre dieser Plan aufgegangen, hätte das mit ziemlicher Sicherheit dazu geführt, dass der kriegsmüde Norden einem Verhandlungsfrieden zugestimmt und die Konföderierten Staaten anerkannt hätte.
So marschierte Lee also mit seiner ca. 75.000 Mann starken Armee im Schutz der Blue Ridge Mountains nach Norden, gefolgt von der Potomac-Armee, die weiter östlich quasi parallel zu Lee’s Truppen marschierte. Um über die Bewegungen des Feindes auf dem Laufenden zu sein, hatte Lee seine Kavallerie unter J.E.B. Stuart ausgesandt. Diese lieferte sich einige Gefechte mit der Unions-Reiterei, u.a. die Schlacht bei Brandy Station, welches als das größte Reitergefecht des Krieges gilt. Danach entschloss sich der impulsive Stuart dazu, die Potomac-Armee komplett zu umrunden, bevor er zur Hauptstreitmacht zurückkehrte. Unter anderen Voraussetzungen ein Husarenstück, im Nachhinein jedoch ein schwerwiegender Fehler. Am 24.6. lagen Lee’s Korps in einem weiten Bogen verteilt um den South Mountain. Das I. Korps (Longstreet) bei Chambersburg, das II. (Ewell) bei Carlisle und das III. (A.P. Hill) bei Cashtown. Lee war jedoch von seiner Kavallerie abgeschnitten, und hatte somit keine exakten Informationen über die Position der Unionstruppen. Als er am 28.6. durch Spione erfuhr, dass sein Gegner den Potomac in Richtung Norden überquert hatte, befahl er seiner Armee, sich bei Cashtown zu sammeln. Ebenfalls am 28.6. hatte US-Präsident Lincoln den überforderten Hooker als Befehlshaber der Potomac-Armee durch George Gordon Meade ersetzt. Meade wollte ursprünglich noch weiter Richtung Norden marschieren, um Lee an der Überquerung des Susquehanna zu hindern. Dieser machte jedoch keinerlei Anstalten dazu, weswegen Meade ein Korps in den Raum Gettysburg verlegte. Die Kleinstadt war seinerzeit ein Verkehrsknotenpunkt, an dem 10 Straßen aus allen Richtungen sternförmig zusammenliefen. Am 30. Juni näherte sich eine konföderierte Brigade (Pettigrew) aus Heth‘ Division der Stadt, drehte jedoch wieder ab, als sie Unionskavallerie in der Stadt erblickte. Lee hatte größere Gefechte untersagt, bevor die Armee komplett versammelt war. Dennoch befahl A.P. Hill Heth am nächsten Tag gewaltsam in Richtung Gettysburg aufzuklären. Hill ging davon aus, dass ihn in der Stadt nur örtliche Miliz erwartete, und er hoffte dort Verpflegung und vor allem Schuhe zu finden, an denen in der Konföderierten Armee ein chronischer Mangel herrschte.

Der erste Tag der Schlacht (1.7.1863)
Am Morgen gegen 7:30 marschierten zwei Brigaden (Archer und Davis) von Nordwesten auf Gettysburg zu, da sie mit wenig Widerstand rechneten, befahl Heth den Brigaden sich zu entfalten. In der Nacht hatte jedoch Brigadegenral John Buford zwei komplette Brigaden Kavallerie herangeführt, die sich nun abgesessen den Konföderierten entgegenstellten, und entlang der McPherson Ridge verteidigten. Buford gelang es die weit überlegenen Südstaatler mehr als zwei Stunden aufzuhalten, bevor er in Richtung Stadtzentrum zurückfallen musste. Just in diesem Moment erschienen zwei Brigaden aus der 1. Division des I. US Korps in Gettysburg und verstärkten die dezimierten Kavalleristen. Als er die Truppen in ihre Verteidigungsstellungen entlang der McPherson Ridge einwieß, wurde der kommandierende General des I. Korps John F. Reynolds tödlich getroffen. Damit verlor die Union einen ihrer besten hohen Offiziere. Das I. Korps – jetzt geführt von Abner Doubleday – hielt seine Stellungen bis ca. 14:30, während das eintreffende XI. Korps (Howard) Verteidigungsstellungen Richtung Norden bezog. Heth hatte inzwischen seine beiden anderen Brigaden ins Gefecht geführt und erhöhte den Druck auf die Unionslinien. Er selbst erlitt eine Kopfverletzung und fiel für den Rest der Schlacht aus. Seine Division führte fortan Pettigrew. Hill führte dazu noch William D. Pender’s Brigade ins Gefecht, woraufhin das I. US-Korps sich hinter die Seminary Ridge in die Stadt zurückziehen musste. Etwa zeitgleich gingen die Divisionen der Generalmajore Rodes und Early aus Ewell’s II. Korps gegen die Regimenter des XI. Korps vor. Schließlich wurde der Druck auf die Linien der Union zu groß, sodaß diese sich durch die Stadt zurückzogen und sich auf den Anhöhen südlich der Stadt reorganisierten. Dort, auf der Cemetery Hill war die Division des deutschstämmigen Generals Adolph von Steinwehr bereits am Vormittag in Stellung gegangen, um die strategisch wichtigen Höhen im Fall der Fälle zu halten. Lee war am frühen Nachmittag auf dem Schlachtfeld eingetroffen, und hatte die Bedeutung der Anhöhen südlich der Stadt sofort erkannt. Daher befahl er Hill und Ewell die Angriffe fortzusetzen, und die beiden Anhöhen Cemetery Hill und Culps Hill zu nehmen, falls dies möglich sei. (if practicable) Hill’s Einheiten waren jedoch den Tag über arg gebeutelt worden und hatten schwere Verluste erlitten, außerdem fehlte es an Munition. Ewell, der das Korps erst vor kurzem vom verstorbenen Thomas „Stonewall“ Jackson übernommen hatte, konnte mit Lee’s Art zu führen nicht umgehen. Lee fasste seine Befehle immer recht allgemein und überließ es dem Ermessensspielraum seiner Generäle, wie sie diese letztlich umsetzten. Jackson kam damit wunderbar klar, Ewell, der vorher unter dem hingegen sehr detailliert befehlenden Jackson gedient hatte, jedoch nicht. Er wartete auf die Gelegenheit, den Hügel zu nehmen, tat jedoch nichts dafür, diese Möglichkeit selbst herbeizuführen. Damit vergab Ewell eine riesige Gelegenheit, die Schlacht quasi am ersten Tag zu entscheiden, und die Potomac-Armee unter Umständen vernichtend zu schlagen.
Am Ende des ersten Tages hatten sich ca. 25.000 Konföderierte und 18.000 Nordstaatler gegenüber gestanden, und die Konföderierten hatten letztlich den Tag gewonnen. Sie hatten die Unionstruppen von den Höhen nördlich und nordwestlich der Stadt vertrieben. Als sich Lee am Abend mit dem Kommandant seines I. Korps James Longstreet traf, plädierte dieser dennoch dafür, sich vom Feind zu lösen, weiter Richtung Washington vorzustoßen und dem Feind auf einem besser geeigneten Gelände entgegen zu treten. Die Union hatte zwar die Höhen nördlich der Stadt räumen müssen, jedoch waren die Höhen südlich der Stadt ebenso gut zu verteidigen und während der Nacht, die den Kämpfen ein Ende gesetzt hatten, führten die Blauröcke weitere frische Truppen heran. Lee wollte davon jedoch nichts wissen. Er entschied, dem Feind nicht das Sclachtfeld zu überlassen, und am nächsten Tag den Kampf auf den beiden Flügeln wieder aufzunehmen.

Morgen geht’s weiter…

C.
 
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Gettysburg, Tag 2

Tag 2 (2.7.1863)

Zu Beginn des zweiten Tages stellte sich die Lage wie folgt dar: Die Linie der Union sah, hätte man sie von oben betrachtet, in etwa aus, wie ein Angelhaken. Sie begann im Nordosten auf Culps Hill, wo das XII. Korps (Slocum) lag. Links davon die Reste des I. und des XI. Korps (Howard) auf dem Cemetery Hill, wo die Linie nahezu eine 90° Kurve beschrieb und in das II. Korps (Hancock) überging, das zusammen mit dem III. Korps (Sickles) die Cemetery Ridge hielt. Die Linie endete kurz vor dem Little Round Top.
Auf der Gegenseite waren inzwischen fast alle Truppenteile auf dem Schlachtfeld eingetroffen. Lediglich Pickett's Division aus Longstreet's Korps stand noch ca. 28 Meilen entfernt und wurde für den späten Nachmittag erwartet. Ebenso war J.E.B. Stuarts Kavallerie noch immer nicht zurück. Lee's Plan sah vor, beide Flügel der Potomac-Armee anzugreifen. Dazus sollte Longstreet mit drei Divisionen, eine davon (Anderson) aus dem Korps A.P. Hill's, gegen den linken Flügel der Union vorgehen. Zeitgleich sollte Ewell den rechten Flügel beschäftigen, Culps Hill aber nur nehmen, wenn sich dazu eine günstige Gelegenheit ergäbe. Erneut erwies sich die mangelnde Aufklärung durch Stuarts abwesende Reiterei als fatal, als die Division von Lafayette McLaws statt des linken Flügels der Potomac-Armee Sickles III. Korps frontal angriff. Sickles, ein Politiker, der seinen Generalsrang im Wesentlichen seinen Beziehungen in Washington und weniger seinen militärischen Fähigkeiten verdankte, hatte sein Korps eigenmächtig auf Anhöhen westlich der Cemetery Ridge verlegt, da das Gelände höher war, als das, welches er ursprünglich hätte halten sollen. Sickles war bei Chancellorsville vom erhöhten Gelände vertrieben worden und anschließend unter mörderisches Feuer der konföderierten Artillerie geraten, was er nun unter allen Umständen vermeiden wollte. Als Meade davon erfuhr, schlug er die Hände über dem Kopf zusammen, da durch diese Aktion die Linie überdehnt war. Er stellte Sickles mit folgenden Worten zur Rede:

„General Sickles, dieses ist in gewisser Weise höheres Gelände als das hinter Ihnen, aber es gibt noch höheres Gelände vor Ihnen, und wenn Sie weiter vorgehen, werden Sie immer wieder höheres Gelände bis hin zu den Bergen finden!“


Für eine Rücknahme des Korps war es jedoch bereits zu spät, also befahl Meade dem Pionierführer seiner Armee, Gouverneur K. Warren, geeignete Auffangstellungen hinter Sickles Stellungen zu finden. Warren erkannte sofort die Möglichkeiten, welche die beiden Round Tops südlich der Unionslinie boten und empfahl dem Kommandeur des V. Korps George Sykes umgehend Truppen dorthin zu verlegen. Dieser reagierte umgehend, und sandte seine 1. Division zu den Anhöhen. Derweil verzögerte sich Longstreets Angriff, da er noch auf das Eintreffen einer Brigade warten musste. Einer seiner Divisionskommandeure, John Bell Hood, hatte inzwischen die Bedeutung der beiden Round Tops erkannt, und drängte Longstreet, die Flanke der Union rechts zu umgehen, und die beiden nur schwach verteidigten Anhöhen zu nehmen, doch Longstreet lehnte ab. Um 16:30 schließlich entschied Hood eigenmächtig durch den Devil's Den auf die beiden Tops vorzustoßen. Devil's Den wurde genommen, ebenso der Big Round Top, doch als das 15. Alabama Regiment auf den viel wichtigeren Little Round Top vorstoßen wollte, stieß es dort auf das 20. Maine Regiment unter dem Kommando von Col. Joshua L. Chamberlain, welches erst 10 Minuten zuvor dort in Stellung gegangen war. Die nun folgende Episode ist recht bekannt und fand vielfachen Einzug in die Populärkultur. Das Alabama-Regiment rannte mehrere Male gegen das 20. Maine an, und wurde jedesmal unter hohen Verlusten auf beiden Seiten abgewiesen. Als Chamberlain's Männern die Munition ausging, befahl dieser einen berühmt gewordenen Bajonettangriff, der die Konföderierten auf ihre Ausgangsstellungen zurückwarf und die linke Flanke der Potomac-Armee rettete. Chamberlain, eigentlich ein Rethorikprofessor, der für diese Aktion die Ehrenmedaille des Kongresses erhielt, sollte später bis in den Rang eines Generalmajors aufsteigen.
Währenddessen war auch im Bereich des III. US-Korps die Kämpfe entbrannt. Bei einem Weizenfeld und einer Pfirsischplantage lieferten sich Nord und Süd wütende Gefechte, bei denen die Unionstruppen gegen 17:30 von den durch Sickles eigenmächtig besetzten Anhöhen auf die Cemetery Ridge zurückfallen mussten. Verstärkungen aus dem II. Korps stabilisierten die Lage kurzzeitig, bevor die Konföderierten erneut durch das Weizenfeld angriffen. Derweil attakierte die Division Anderson's aus Hill's Korps die nördliche Flanke des III. US-Korps, woraufhin dort zwei Brigaden zurückwichen und der Zusammenbruch der Front drohte. In dieser Situation befahl der Kommandeur des II. Korps Winfield Scott Hancock (einer der wohl fähigsten Feldkommandeure auf Seiten der Union) dem 1. Minnesota Regiment einen Gegenangriff, um Zeit zu gewinnen und frische Truppen in die Lücke zu werfen. Trotz vielfacher Überlegenheit führte das 1. Minnesota diesen Befehl ohne zu zögern aus, und verlor innerhalb weniger Minuten 224 von 262 eingesetzten Männern. Das ist bis heute die höchste Verlustrate, die ein US-Regiment jemals zu erleiden hatte. Und dennoch konnte der Vormarsch der Südstaatler lange genug gebremst werden, um die Front zu stabilisieren. Schließlich setzte die Dunkelheit den Kämpfen am linken Flügel der Potomac-Armee ein Ende. Zwar konnten Hood's (der dabei schwer verwundet wurde und einen Arm verlor) Männer Devil's Den erobern, aber ein entscheidender Einbruch in die Unionslinien konnte nicht erzielt werden. Am Ende des Tages standen beide Seiten in etwa wieder in ihren Ausgangsstellungen. An diesem Frontabschnitt verloren neben Hood beide Seiten weitere hohe Offiziere. Dem umstrittenen Sickles zertrümmerte eine Kanonenkugel das rechte Schienbein, welches später amputiert werden musste, und die Konföderierten verloren Generalmajor Pender, als er die Front seiner Division abritt. Auch ihm zertrümmerte eine Kanonenkugel ein Bein. Die anschließende Amputation überlebte Pender nicht.
Auf dem rechten Flügel begann Ewell sein Ablenkungsmanöver in etwa Zeitgleich um 16:00 Uhr mit Longstreets Angriffen. Meade fiel jedoch nicht darauf herein, und löste sogar Truppen aus dem XII. Korps heraus, um den linken Flügel zu verstärken. Kritisch wurde es auf diesem Flügel, als Ewell entschied, die Unionslinien, die auf Culps Hill endete zu flankieren. Seine Angriffe führten bis auf 600 Meter an die Hauptnachschublinie der Potomac-Armee bei der Baltimore Pike heran, jedoch konnte das 137. New York Regiment in einer ähnlichen Situation wie das 20. Maine auf der anderen Seite, die Gefahr abwenden und die Front bei minimalen Geländeverlusten halten. Auch hier setzte die Dunkelheit den Kämpfen ein Ende, allerdings nicht bevor es zu unübersichtlichen Handgemengen gekommen war. Die Soldaten waren zu dieser Zeit nicht gewohnt, bei Dunkelheit zu kämpfen, und so kam es vor, dass z.B. auf eigene Truppen gefeuert wurde, oder sich ganze Einheiten verirrten. Schließlich gaben die Kommandeure auf beiden Seiten frustriert auf und auch an diesem Frontabschnitt endeten die Kämpfe quasi in Ausgangstellungen des Vormittags.
In der Nacht entschied Meade nach einer Lagebesprechung mit seinem Stab am nächsten Tag weiterhin defensiv zu bleiben, und abzuwarten, was Lee tun würde.
Lee wurde zum wiederholten Male von Longstreet gebeten, sich vom Feind zu lösen, die Armee zu sammeln und weiter auf Washington vorzurücken. Doch Lee lehnte ab. Er wollte die Entscheidung und er wollte sie in Gettysburg. Da er nun beide Flügel der Potomac-Armee hatte angreifen lassen, und gescheitert war, folgerte er daraus, dass der Feind in seinem Zentrum am schwächsten sein musste. Daher fasste er den Entschluss zu einem folgenschweren Angriff, von dem ich morgen berichten werde... ;)

C.
 
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Gettysburg, Tag 3

Tag 3 (3.7.1863)

An diesem Tag wollte Lee die Entscheidung erzwingen, mit einem frontalen Angriff auf das Zentrum der Unionslinien am Cemetery Ridge. Dazu sollten 3 Divisionen ca. eine Meile offenes und ansteigendes Gelände, das zudem noch von Zäunen durchzogen war, überwinden, und die feindliche Linie durchbrechen. Noch zu Napoleons Tagen wäre ein solcher Angriff eine vielversprechende Option gewesen, fünfzig Jahre später - in Zeiten von Kanonen und Musketen mit gezogenen Läufen - war es ein gewaltiges Risiko, welches an Selbstmord grenzte. Lee betraute seinen erfahrensten Korpskommandeur, James Longstreet, damit, die Attacke zu führen, obwohl dieser von dem Unterfangen in keinster Weise überzeugt war. Dazu standem ihm die frische Division George Pickett's aus seinem I. Korps zur Verfügung sowie die Divisionen Pettigrew's (vormals Heth) und Trimble's (vormals Pender) aus A.P. Hill's III. Korps; insgesamt mehr als 12.000 Mann.
Gegen 13:00 Uhr begann das bis dahin stärkste Artillerie-Bombardement des Krieges. 170 konföderierte Geschütze sollten die Stellungen auf Cemetery Ridge sturmreif schießen und die Unions-Artillerie ausschalten. Zunächst erwiderte diese das Feuer, doch als der Artilleriekommandant der Potomac-Armee Henry J. Hunt bemerkte, dass das Feuer der Südstaatler größtenteils zu weit ging und hinter seinen Stellungen wirkungslos verpuffte, befahl er die Gegenwehr sukzessive einzustellen. Zum einen wollte er Munition für den zu erwartenden Infanterieangriff sparen, zum anderen dem Feind suggerieren, sein Feuer erziele eine weitaus größere Wirkung, als tatsächlich gegeben.
Als sich die Artillerie der Nord-Virginia-Armee gegen 15:00 Uhr weitgehend verschossen hatte, gab Longstreet widerstrebend den Befehl zum Angriff, der als "Pickett's Charge" in die Geschichtsbücher Einzug halten sollte. Über keine andere Attacke des Krieges wurde soviel geschrieben, wie über den Angriff auf Cemetery Ridge bei Gettysburg.
Die mehr als 12.000 Mann traten aus den Wäldern entlang der Seminary Ridge und marschierten zunächst in perfekter Schlachtordnung, auf ca. einer Meile Breite unter klingendem Spiel und mit wehenden Fahnen auf die feindlichen Linien zu. Die aufgepflanzten Bajonette schimmerten in der Nachmittagssonne und die Unionssoldaten, die auf der Höhenrippe hinter einer niedrigen Steinmauer in Deckung lagen konnten annehmen, sie sähen einer Parade zu. Doch sobald alle Truppen in offenem Gelände waren, brach die Hölle über sie herein. Die Unionsartillerie feuerte aus allen Rohren und riss große Löcher in die Reihen der Angreifer. Als besonders mörderisch erwies sich das Flankenfeuer von Cemetery Hill im Norden und den Hängen des Little Round Top im Süden. Als die Angreifer noch 360 Meter entfernt waren, schoss die Artillerie mit Kartätschen und die Unions-Infanterie beteiligte sich mit Musketenfeuer. Die Südstaatler verkürzten die Linie auf etwa eine halbe Meile. Pickett's Division an der rechten Flanke drehte nach Nordosten ein, während sich Pettigrews Division auf der linken plötzlich einem Flankenangriff des 8. Ohio-Regiments ausgesetzt sah, der eine komplette Brigade veranlasste, in Panik zu ihrer Ausgangsstellung am Seminary Ridge zu flüchten. Im Zentrum drängten sich die Konföderierten immer mehr zusammen, und schließlich gelang es einer ca. 200 Mann starken Truppe unter Führung von Brigadegeneral Lewis A. Armistead die besagte Steinmauer zu erreichen, und in die Unionsstellungen einzubrechen. Doch der Angriff hatte seinen Schwung verloren und die Verluste waren zu groß. Armistead wurde schwer verwundet und sollte zwei Tage später in einem Unionslazarett seinen Verletzungen erliegen und seine Männer wurden vom Gegenangriff der Union wieder aus den Stellungen geworfen oder gerieten in Gefangenschaft. Der Angriff war gescheitert. Die Stelle, an der Armistead kurzzeitig die Steinmauer überwinden konnte trägt heute den Namen "High Water Mark of the Confederacy", da niemals vorher und niemals nachher konföderierte Truppen weiter auf Unionsterritorium vordringen konnten.
Die Verluste der Südstaatler waren enorm und betrugen beinahe 50% aller eingesetzten Männer. Ca. 5.600 Soldaten waren entweder tot, verwundet, gefangen oder vermisst, darunter alle 3 Brigadekommandeure sowie alle 13 Regimentskommandeure aus Pickett's Division. Als Lee den sichtlich schockierten Picket aufforderte, er solle seine Division auf einen etwaigen Gegenangriff vorbereiten, antwortete dieser" "General Lee... ich habe keine Division!"
Doch der erwartete Gegenangriff der Yankees blieb aus. Auch die Potomac-Armee hatte an den 3 Tagen schwer gelitten, und Meade war zufrieden damit, die Stellungen gehalten zu haben. Dies brachte ihm später schwere Kritik ein, da ein beherztes Vorgehen der Nord-Virginia-Armee durchaus den Rest hätte geben und den Krieg um zwei schmerzhafte Jahre verkürzen können. Lee, der die volle Verantwortung für das Desaster auf sich nahm, löste sich am 4. Juli vom Feind und führte die Reste seiner Armee geordnet und fast ohne weitere Verluste am 14. Juli zurück über den Potomac nach Virginia. Der Gettysburg-Feldzug war beendet.

Heute Abend gibt es noch was über die weitreichenden Folgen der Schlacht sowie die Gründe, die zu Lee's Niederlage führten. Bleiben Sie dran! ;)

C.
 
Gettysburg Nachlese

Die Folgen von Gettysburg

In den ersten vier Julitagen 1863 verspielte der Süden die wohl letzte wirkliche Gelegenheit, den Krieg zu ihren Gunsten zu entscheiden. Lee war zum zweiten Mal auf Unionsterritorium vorgedrungen, und zum zweiten Mal gescheitert. Der Nimbus der Unbesiegbarkeit Lee's und der Nord-Virginia-Armee war dahin.
Nur einen Tag nach Gettysburg sollte es noch schlimmer kommen für den Süden. Nach Monaten der Belagerung gelang es Ulysses S. Grant am 4. Juli Vicksburg zu nehmen, die letzte Basis der Konföderation am Mississippi. Damit stand der gesamte Strom unter Kontrolle der Union. Das Territorium der Konföderation war somit gespalten und die Blauröcke besaßen perfekte Ausgangsbasen für militärische Operationen ins Kernland des Gegners. Von da an lag die Initiative für den Rest des Krieges nur noch auf Seiten der Union und es war nur eine Frage der Zeit, wann der industrialisierte und bevölkerungsreiche Norden den landwirtschaftlich geprägten und dünn besiedelten Süden in die Knie zwingen würde.
Meade muss sich ankreiden lassen, dass er seinem Gegner nicht nachsetzte, nicht einmal, als Lee mehrere Tage am Nordufer des Hochwasser führenden Potomac festsaß. Die Nord-Virginia-Armee war zwar geschwächt und geschlagen, aber Lee schaffte es, sie geordnet nach Virginia zurück zu führen. Der wichtigste Großverband der Konföderation blieb aufgrund dessen bis zum Schluss ein gefährlicher Gegner auf dem Schlachtfeld, der den Generälen der Gegenseite noch manch schlaflose Nacht bereiten sollte...

Gründe für die Niederlage

Lee hatte die Schlacht bei Gettysburg nicht gewollt, das zeigen seine Befehle in den Tagen davor. Sie entstand eher zufällig aus einem Begegnungsgefecht. Hätte Lee gewusst, dass sich bereits zwei Birgaden Kavallerie in der Stadt aufhielten und zwei Koprs Infanterie auf dem Weg waren, hätte er wohl nie gestattet, gewaltsam Richtung Gettysburg aufzuklären.
Damit wären wir bei einem weiteren Grund für die Niederlage: fehlende Aufklärung. Ohne Kavallerie war ein Verband dieser Größe seinerzeit quasi blind und konnte nur vermuten, wo sich der Gegner aufhielt. J.E.B. Stuart war fraglos einer der besten Kavallerieoffiziere seiner Zeit, aber er war eitel und neigte zu Husarenstücken, in dem Fall der Umrundung der Hauptmacht des Gegners. Damit trug er allerdings zur Niederlage seiner Farben bei.
Ein weiterer Grund war die zuvor vorgenommene Umgruppierung der Nord-Virginia-Armee. Der Verlust "Stonewall" Jacksons wog schwer, und sein Nachfolger Ewell hatte zuvor noch nie ein ganzes Korps geführt. Zudem kam er mit Lee's Art zu führen nicht klar, und verpasste am ersten Tag eine mehr als günstige Gelegenheit, die Flanke der Potomac-Armee aufzurollen.
Lee hätte zudem Longstreet niemals die Führung des Angriffs am 3. Tag überlassen dürfen. Lngstreet war von Anfang an dagegen, den Kampf an dieser Stelle anzunehmen, und so führte er auch die ganze Zeit über. Bereits am zweiten Tag zögerte er den Angriffsbeginn immer weiter hinaus, und führte seine Einheiten nicht konzentriert sondern zeitlich und räumlich gestaffelt ins Gefecht, teilweise im Beisein Lee's, der jedoch in sein Hauptquartier zurückritt, ohne Longstreet wegen seiner Tändelei zu ermahnen. Am dritten Tag hielt er die Verstärkung zurück, als er sah, dass Pickett's Angriff scheiterte. In der Tat stand Andersons Division bereit, um nachzustoßen. Longstreet verbot jedoch den Abmarsch, da er es für "nutzlos" hielt.
Lee selbst allerdings muss sich vorwerfen, dass es vielleicht besser gewesen wäre, am zweiten Tag auf Longstreet zu hören, und die Potomac-Armee auf ein besser geeignetes Gelände zu locken. Der Angriff auf Cemetery-Ridge war in der Tat waghalsig und höchst riskant. Man kann heute nur spekulieren, was den sonst eher besonnen und defensiv handelnden Lee zu diesem Schritt bewegt haben mag. Vermutlich war er nach dem großartigen Sieg bei Chancellorsville der Vorstellung erlegen, dass seine Armee unbesiegbar war. Doch die Potomac-Armee bei Gettysburg war nicht mehr die von Chancellorsville. Sie war mittlerweile gut geführt und kämpfte auf ihrem eigenen Territorium zäh und verbissen um jeden Fußbreit Boden.

Gettysburg heute

Die Schlacht bei Gettysburg ist ein nationaler Mythos und das Schlachtfeld heiliger Boden für die Amerikaner. Jedes Jahr besuchen mehr al vier Millionen Menschen den Nationalpark, wo hunderte Mitarbeiter dafür sorgen, dass es möglichst auf ewig so aussieht, wie Mitte des 19. Jh. Für 35 US$ kann man eine geführte Busrundfahrt durch das mit Statuen und Gedenktafeln gespickte Gelände machen und jedes Jahr zum Jahrestag der Schlacht stellen tausende Re-Enactors in originalgetreuen Uniformen die Kämpfe von damals nach. Ebenfalls einen großen Anteil an der Entstehung des Mythos' Gettysburg hatte die kurze Rede Abraham Lincolns, die dieser am 4.11.1863 dort bei der Einweihung eines Soldatenfriedhofs hielt. Diese nichteinmal 3-minütige Ansprache ist ein rethorisches Meisterwerk, welches kurz und prägnant die Gründe für den Konflikt aufgreifen und das Selbstverständnis eines demokratischen Staates ausdrücken. Diesen Text lernt bis heute jedes Schulkind in den USA auswendig und er ist in die Seitenwand des Lincoln-Memorial in Washington D.C. eingemeißelt.

Damit möchte ich meine Ausführungen zur größten Schlacht, die je auf amerikanischem Boden stattgefunden hat schließen, und hoffe der ein oder andere hatte beim Lesen ebensoviel Freude, wie ich beim Schreiben! :kaw:

C.
 
Dies waren wahrlich schwarze Tage, als Unrecht über das Recht siegte.

Wie darf ich das verstehen?
Meiner Ansicht nach hatte der Süden keinerlei Recht, sich abzuspalten und die Hand gegen die Zentralregierung zu erheben. Die US-Verfassung sieht die Möglichkeit zum Austritt aus dem Staatenbund nicht vor. Darüberhinaus versuchte eine Minderheit eine demokratisch gefasste Mehrheitsentscheidung (in dem Fall die Wahl Abraham Lincolns) auf erpresserische Art und Weise zu torpedieren. Der Norden hatte seit Jahrzehnten dem Süden immer wieder Zugeständnisse gemacht, um ein Auseinanderbrechen der Union zu verhindern, mit der Sezession und der offenen Rebellion gegen die Zentralgewalt hatten die Südstaaten den Bogen endgültig überspannt.
Auch völkerrechtlich gesehen hatte die Union das Recht, gegen den Süden vorzugehen. Kein Drittstaat hatte die Konföderation völkerrechtlich anerkannt, somit handelte es sich beim Sezessionskrieg um eine innere Angelegenheit der USA, um die staatliche Einheit wieder herzustellen.
Und letztlich wäre da noch die moralische Frage, dass die CSA in der zweiten Hälfte des 19. Jh. (!) unter anderem auch darum kämpften, ein System zu erhalten, in dem Sklaverei gestattet war.
Also, wo bitte hat in Gettysburg das Unrecht gesiegt?

C.
 
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Die Sklavenfrage wird in ihrer Wichtigkeit heute maßlos überschätzt, es mag bei dem ein oder anderen Industriearbeiter-Gutmenschen aus dem Norden der Grund für das Ausharren in der Schlacht gewesen sein, Ursache für den Krieg war sie aber selbstverständlich nicht, wenn überhaupt der winzige Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bracht.
Ebenso war die Stellung der Neger im Süden bei weitem nicht mehr so schlecht wie noch zu den Anfängen der Sklaverei. Meines Wissens gab es auch viele, die auf Seiten des Südens mitkämpften (wohl oft mit einem Freiheitsbrief als Belohnung).

Rein juristisch mag die Abspaltung nicht rechtens gewesen sein, moralisch jedoch sehr wohl.

Als großer Anhänger des Regionalismus, des Förderalismus und des Freihandels sind meine Sympathien einfach bei den Konförderierten, auch haben sie weitaus mehr Ruhm verdient. Sie waren gebildet, hatten meist ein eigenes Pferd und eine eigene Waffe. Mit vollem Herzen verteidigten sie ihre Idee von Recht und Freiheit und ihr Hab und Gut. Dagegen standen die proletarischen Industriearbeiter im Norden, die nicht wirklich etwas hatten, wofür sie kämpften. Denn die Blauröcke kämpften nur für ihre Regierung (also in deren Namen, und bei weitem nicht so freiwillig wie dies der Süden in Scharen tat), diese fast ausschließlich für wirtschaftliche Ziele.
 
Die Sklavenfrage wird in ihrer Wichtigkeit heute maßlos überschätzt,

Nein, wird sie nicht. Nach dem Krieg gegen Mexiko drehte es sich sehr lange um die Frage, ob und wie man die Sklaverei auf die neuen Territorien ausdehnen wollte. Das zeigen z.B. die Unruhen in Kansas und Missouri, die dem Krieg vorrausgingen. Klar gab es weitere Gründe wirtschaftlicher, gesellschaftlicher und politischer Natur, aber die Sklaverei war der Funke, an dem sich diese Gegensätze immer wieder entzündeten.


es mag bei dem ein oder anderen Industriearbeiter-Gutmenschen aus dem Norden der Grund für das Ausharren in der Schlacht gewesen sein

:rolleyes: Die Motivation des einzelnen Soldaten zu kämpfen hat nichts mit den Gründen eines Krieges an sich zu tun.

Ebenso war die Stellung der Neger im Süden bei weitem nicht mehr so schlecht wie noch zu den Anfängen der Sklaverei.

Ja, genau. Der arme, ungebildete "Neger" soll doch bitte froh sein, wenn ihm der Massa ein Dach über dem Kopf gibt, und er auf dessen Plantage arbeiten darf. :rolleyes: Sklaverei ist und bleibt Sklaverei, und kein Mensch sollte das Recht haben, andere Menschen zu besitzen.

Meines Wissens gab es auch viele, die auf Seiten des Südens mitkämpften (wohl oft mit einem Freiheitsbrief als Belohnung).

Nein, taten sie nicht. Erst im Februar 1865 planten die Südstaaten Regimenter aus Schwarzen aufzustellen, als ihnen die weißen Männer langsam ausgingen. Die Sklavenhalter dachten garnicht daran, ihre Sklaven zu bewaffnen.

Als großer Anhänger des Regionalismus, des Förderalismus und des Freihandels sind meine Sympathien einfach bei den Konförderierten, auch haben sie weitaus mehr Ruhm verdient. Sie waren gebildet, hatten meist ein eigenes Pferd und eine eigene Waffe.

Das trifft vielleicht auf 2 - 5% der reichen Oberschicht des Südens zu. Das Gros der weißen Männer aus dem Süden war genauso arm oder gar noch ärmer als ihre Gegner aus dem Norden. Ebenso waren die Alphabetisierungsquote im Norden weitaus höher und Bildungseinrichtungen sehr viel weiter verbreitet.

Mit vollem Herzen verteidigten sie ihre Idee von Recht und Freiheit und ihr Hab und Gut.

Eine Idee von Recht und Freiheit sagt aber nichts darüber aus, dass diese Idee auch richtig oder gar legal ist. Im Übrigen kämpften die ach so edlen Südstaatler für die Unfreiheit mehrerer Millionen Schwarzer, die sie ebenfalls zu ihrem "Hab und Gut" zählten. Auf sonstiges Hab und Gut des Südens erhob der Norden übrigens keinerlei Ansprüche. Echt tolle "Freiheitskämpfer". Vielleicht hätten die "gebildeten" Südstaatler mal von selbst darauf kommen sollen, dass die Sklaverei Mitte des 19. Jh. einen Anachronismus darstellte, besonders in einem Land, welches sich Demokratie, Freiheit des einzelnen und unveräußerliche Rechte des Individuums in die Verfassung geschrieben hatte.

Denn die Blauröcke kämpften nur für ihre Regierung (also in deren Namen, und bei weitem nicht so freiwillig wie dies der Süden in Scharen tat), diese fast ausschließlich für wirtschaftliche Ziele.

Der Süden kämpfte ebenso für wirtschaftliche Ziele. Den von Dir erwähnten Freihandel z.B. oder darum, das Plantagensystem mit billigen, versklavten Arbeitskräften aufrecht zu erhalten, was die Grundlage der Wirtschaft im Süden bildete.

C.
 
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Die Sklavenfrage wird in ihrer Wichtigkeit heute maßlos überschätzt, es mag bei dem ein oder anderen Industriearbeiter-Gutmenschen aus dem Norden der Grund für das Ausharren in der Schlacht gewesen sein, Ursache für den Krieg war sie aber selbstverständlich nicht, wenn überhaupt der winzige Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bracht.

Wenn unfreie Menschen den größten Teil der Stimmgewalt eines Staates ausmachen, dann kann die Rolle der Sklaverei im Sezessionskrieg gar nicht genug betont werden:

Wegen der Regelung, dass die Anzahl der Abgeordneten eines Bundesstaates zum Repräsentantenhaus von der Bevölkerungszahl abhing – Sklaven wurden zu drei Fünfteln auf die Bevölkerungszahl angerechnet – war der Einfluss der stimmberechtigten Bevölkerung der Südstaaten größer als derjenige der Nordstaatler.

Sezessionskrieg


Dies waren wahrlich schwarze Tage, als Unrecht über das Recht siegte.

Dieses "Rechts"-System beruhte darauf, dass Sklaven eben nur zu 60 Prozent Mensch genug waren, um eine politische Machtbasis begründen zu können. Der von dir propagierte Föderalismus ist ja schön und gut, wenn dieser aber nur für den geringsten Teil der Bevölkerung tatsächliche Vorteile mit sich bringt, dann nennt man dies schlicht und ergreifend "Unrecht". Es war nur folgerichtig, dass dieses unmenschliche Kalkül der systematischen Ausbeutung auf politischer, wirtschaftlicher und moralischer Ebene zum Scheitern führte.
 
@Crimson

Erstklassige Beiträge zur Schlacht von von Gettysburg:thup::thup::thup:


Anfang Juli jährte sich zum 70ten Mal die letzte deutsche Großoffensive im Osten, die Operation "Zitadelle".
Da ich zu diesem Zeitpunkt wie bekannt verhindert war hier eine kurze Übersicht des Geschehens um diese Offensive :


Nachdem Erich von Manstein am Südflügel die Lage wieder hergestellt hatte und die Intiative wieder auf der deutschen Seite lag, plante Adolf Hitler eine neue Großoffensive im Osten.
Ziel der Offensive, welche von der Heeresgruppe Mitte und Generalfeldmarschall von Kluge, sowie von Mansteins Heersgruppe Süd geführt werden sollte, war die Einschliesßung und Vernichtung der sowjetischen Truppenmassierungen im Kursker Frontbogen im Süden der Sowjet-Union. Quellen sprechen von bis zu 40% des sowjetischen Feldheeres, die in diesem Frontbogen versammelt sein sollte. Den Stoßverband der Heeresgruppe Mitte bildete die 9. Armee unter dem damaligen Generaloberst und späteren Generalfeldmarschall Walter Model. Von der Heeresgruppe Süd sollte die 4. Panzerarmee unter Generaloberst Hermann Hoth, sowie der Armee-Abteilung Kempf unter General der Panzertruppen Werner Kempf nach Norden vorstoßen.
Die Luftunterstützung übernahmen die Luftflotte 4 unter Generaloberst Otto Deßloch und die Luftflotte 6 unter dem damaligen Generaloberst und späteren Generalfeldmarschall Robert Ritter von Greim. Der Beginn der Offensive, die den Namen „Zitadelle“ trug, und in die Hitler große Hoffungen setzte (Der Sieg von Kursk muss für die Welt wie ein Fanal wirken) war ursprünglich für den Mai 1943 geplant, wurde aber immer wieder verschoben. Viele Offiziere, wie z.B. der Generalinspekteur der Panzerwaffe, Generaloberst Heinz Guderian, der gerade mühevoll die Panzerwaffe wieder aufgebaut hatte, sprachen sich gegen eine Offensive im Osten aus. Und Hitler verschob den Beginn immer wieder. Durch den dadurch verursachten verlangsamten Truppenaufmarsch sowie durch Verrat aus dem Führerhauptquartier (Werther) waren die Sowjets über die geplanten Angriffspunkte unterrichtet, und konnte ihre Verteidigungsstellungen ausbauen. Den nördlichen Stoßarm sollte die sowjetische Zentralfront unter dem damaligen Armeegeneral und späteren Marschall der Sowjet-Union Konstantin Konstantinowitsch Rokosswski abfangen. Diese verfügte über 37 Schützendivisionen, 6 Panzerkorps und 3 motorisierte Brigaden.

Den südlichen Stoßarm sollte die Woroneschfront unter Armeegeneral Nikolai Fjodorowitsch Watutin aufhalten, die dafür über 30 Schützendivisionen, 8 Panzerkorps und 13 motorisierte Brigaden verfügte. Am 01.07.1943 wurde Erich von Manstein ins Führerhauptquartier befohlen, wo ihm und den übrigen maßgeblichen Offizieren der entgültige Angriffstermin bekannt gegeben wurde .Im Morgengrauen des 05.07.1943 traten die deutschen Truppen nach der Artillerievorbereitung zum Angriff an. Die 9. Armee stieß von Orel aus mit 7 Infanteriedivisionen , 6 Panzerdivisionen und 2 Panzergrenadierdivisionen in Richtung Süden vor. Die 4. Panzerarmee und die Armee-Abteilung Kempf stießen von Belgorod aus mit 7 Infanteriedivisionen, 11 Panzerdivisionen sowie 3 Sturmbrigaden nach Norden vor.
Auf deutscher Seite wurden 2.000 Panzer und 1.800 Flugzeuge eingesetzt. Zum ersten Mal auch Tiger und Panther.
Gegen die geballte Streitmacht hinter tiefgestaffelten Abwehrstellungen kam der mehrfach verschobene und durch sowjetische Bombardements gestörte Angriff nur schleppend und unter unvertretbar hohen Verlusten voran. Am 10.07.1943 erlosch die Offensivkraft des nördlichen Angriffskeils, der nur 15 km vorgedrungen war, im Süden blieb der deutsche Vorstoß nach 35 km liegen, nachdem die Sowjets 2 Armeen und 1 Garde-Panzerkorps von der Steppenfront unter dem damaligen Armeegeneral und spätere Marschall der Sowjet-Union Ivan Stephanowitsch Konjew zur Verstärkung herangeführt hatten. Vollends gescheitert war das Unternehmen "Zitadelle" spätestens am 12.07.1943, als nördlich Orel eine sowjetische Gegenoffensive der Westfront unter dem damaligen Generaloberst und späteren Marschall der Sowjet-Union Wassili Danilowitsch Sokolowski und der Brjansker Front unter Armeegeneral Markian Michailowitsch Popow gegen die 2. Panzerarmee unter Generaloberst Rudolf Schmidt losbrach, sodass Hitler sich am nächsten Tag zur Einstellung des Angriffs gezwungen sah, zumal die krisenhafte Entwicklung auf Sizilien bei unsicher werdendem Bundesgenossen die Abgabe von Kräften erforderte. Die Initiative im Osten war mit dieser größten Panzerschlacht des Krieges, an der 6.000 Kampfwagen und fast 2 Mio. Mann beteiligt waren, endgültig an die Rote Armee übergegangen, auch wenn ihre Verluste durch die Operation "Zitadelle" höher lagen als bei der Wehrmacht: Die Sowjets zählten 17.000 gefallene und 34.000 gefangene Rotarmisten, auf deutscher Seite waren 3.300 Mann gefallen und 17.420 in Gefangenschaft geraten, die unersetzlichen Materialverluste nicht gerechnet.
Erich von Manstein, bei dem es im Süden, wenn auch nur langsam, noch voran ging, protestierte gegen den Abbruch, aber es nutzte nichts. Josef Stalin lies nach dem Abbruch der Offensive erstmals in diesem Krieg Siegessalut der Artillerie schießen.
Er wußte,jetzt hat Hitler nicht nur den Sieg,jetzt hat er auch das Remie verspielt.

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P.S.
Hier mal ein kurzes Zitat von Lincoln,der als der achso edle Sklavenbefreier gilt :

"Mein oberstes Anliegen in diesem Zwist ist, die Union zu erhalten, und ist nicht, die Sklaverei zu erhalten oder zu zerstören. Wenn ich die Union erhalten könnte, ohne einen einzigen Sklaven zu befreien, würde ich es tun; und wenn ich sie erhalten könnte, indem ich alle Sklaven befreite, würde ich es tun; und wenn ich es tun könnte, indem ich einige befreite und andere ließe wie sie sind, so würde ich auch das tun. Was ich in Bezug auf die Sklaverei und die farbige Rasse tue, tue ich, weil ich glaube, es würde helfen, die Union zu erhalten; und was ich unterlasse, unterlasse ich, weil ich nicht glaube, es wird die Union zu erhalten helfen. Ich werde weniger tun, sobald ich glaube, daß mein Tun der Union schaden könnte, und mehr, wenn dies nach meinem Dafürhalten der Union hilft,"
 
Der Koreakrieg endete am 27.07.1953 mit einem Waffenstillstand.

Vorgeschichte

Korea wurde 1905 ein Protektorat Japans und 1910 wurde die Kolonie Korea durch Annexion in das japanische Kaiserreich eingegliedert. Koreanische Nationalisten und Intelligentsia verliessen Korea und bildeten in Shanghai eine Exilregierung, die vom nationalisten Syngman Rhee angeführt wurde. Korea galt im japanischen Reich, neben Taiwan, als industriealisierte Kolonie.
Im zweiten Weltkrieg nutzte Japan Koreas Lebensmittelproduktion, Tierzucht und Bodenschätze für die eigene Kriegsmaschinerie. Zwischen 1941 und 1945 erhöhte sich die Anzahl an japanischen Soldaten in Korea von 46.000 Soldaten auf 300.000 Soldaten. Ab 1942 wurden Koreaner zum Dienst in den kaiserlichen Streitkräften zwangsverpflichtet.
Japan zwang etwa 2.6 Millionen Koreaner zur Zwangsarbeit, die von Koreanischen Kollaborateuren in Schach gehalten wuren. Etwa 723.000 Koreaner wurden in von Japan kontrollierten gebieten und auch auf den japanischen Heimatinseln zur Zwangsarbeit gezwungen. Im Januar 1945 wurde japans Arbeitskraft zu 32% von Koreanern getragen. Etwa 25% der durch die Atombombenangriffe auf Hiroshima und Nagasaki Getöteten waren Koreanische Zwangsarbeiter.

Die USA, Grossbritannien und die Republik China (heute Taiwan) beschlossen 1943 auf der Kairo-Konferenz, dass Korea auf lange Sicht unabhängig werden sollte. Auf der Konferenz von Jalta wurde im Februar 1945 beschlossen dass die Sowjetunion militärisch gegen Japan vorgehen sollte. Bereits am 10. August besetzte die Sowjetunion den nördlichen Teil der koreanischen Halbinsel und am 26. August wartete man am 38. Breitengrad auf die U.S. Truppen, die Südkorea einnehmen sollten.
Die USA hatten jedoch Zweifel ob die Sowjetunion bereit war die gemeinsamen Beschlüsse einzuhalten. Colonel Dean Rusk und Colonel Charles H. Bonesteel III hatten Korea einen Monat zuvor am 38. Breitengrad geteilt damit die USA mindestens zwei Seehäfen auf der koreanischen Halbinsel besitzen würde.
Rusk begründete seine Entscheidung, Korea am 38. Breitengrad zu teilen, obwohl der 38. Breitengrad viel zu weit nördlich Lag um von den U.S. Truppen rechtzeitig erreicht zu werden, damit dass es für die U.S. Truppen wichtig war die Hauptstadt Koreas zu besitzen. Die Sowjetunion überliess den USA den Teil der koreanischen Halbinsel, die sich unter dem 38. Breitengrad befindet um sich damit einen größeren Spielraum bei den Verhandlungen über Osteuropa zu sichern. Ausserdem würde man die Kapitulation Japans ohnehin aktzeptieren, und zwar egal wo sich die eigenen Truppen befanden.

Der chinesische Bürgerkrieg und seine Folgen

Nach dem Ende des zweiten Weltkriegs unterstützte Nordkorea die chinesischen Kommunisten im chinesischen Bürgerkrieg mit Material und Arbeitskraft. Laut chinesischen Quellen unterstützte sandte Nordkorea mehr als 2.000 Wagenladungen an die chinesischen Kommunisten und tausende Koreaner kämpften in der kommunistischen Volksbefreiungsarmee. In der Manchurei (heute Ostchina) ermöglichte Nordkorea den einen Rückzugsort für Zivilisten und Flüchtlinge. Daneben ermöglichte man den Kommunisten von dort aus mit Kommunisten in ganz China zu kommunizieren.

Nachdem die chinesischen Kommunisten 1949 die Volksrepublik China gründeten und man die Republik China vom Festland vertrieben hatte würdigte man den Beitrag Nordkoreas. Zwischen 50.000 und 70.000 koreanische Soldaten wurden bewaffnet nach Nordkorea zurück geschickt, wo diese bei der Invasion Südkoreas eine bedeutende Rolle spielten. China versprach Nordkorea bei einem Krieg gegen den Süden zu unterstützen.

Die Volksrepublik China sah die westlichen Nationen, unter der Führung der USA, als den größten Feind der nationalen Sicherheit. Die chinesische Führung befürchtete, die Volksrepublik könnte ein Schlachtfeld des antikommunistischen Feldzugs der USA werden. Als Gegenmaßnahme und um den eigenen Status als kommunistische Schutzmacht zu stärken, entschied man sich aktiv kommunistische Bewegungen an den Grenzen Chinas zu unterstützen.

Die Teilung Koreas

Auf der Potsdamer Konferenz, die zwischen Juni und August 1945 stattfand, wurde beschlossen Korea, ohne Korea in diese Entscheidung miteinzubeziehen, dass Korea geteilt wurde. Am 8. September des selben Jahres erreichte Lieutnant General John R. Hodge Incheon um dort die Kapitulation Japans, unterhalb des 38. Breitengrades, entgegen zu nehmen.
Hodge diente von 1945 bis 1948 als Militärgoverneur in Südkorea, als Oberhaupt des United States Army Military Government (Militärregierung der United States Army). Er stellte die Kontrolle in Südkorea wieder her indem er die japanischen Beamten und deren koreanische Kollaborateure als Verwalter in ihre ehemaligen Ämter einsetzte.
Die strikte Politik der Militärregierung und die Verweigerung der Unabhängigkeit führte in Korea zu Aufständen und Guerillaangriffen gegen die Fremdregierung.
Lieutnant General Yoshi Kozuki informierte Hodge am 3. September 1945 davon dass sich die Sowjets unterhalb des 38. Breitengrads befanden. Hodge vertraute dem japanischen Bericht.

Ab Dezember 1945 wurde Korea durch eine Kommission der USA und der Sowjetunion regiert. Dies war auf der Moskau Konferrenz beschlossen, bei der koreanische Vertreter bewusst ausgeschlossen wurden. Dort wurde ausserdem beschlossen Korea nach einer fünfjährigen Treuhandschaft in die Souveränität zu entlassen.
Um die Aufstände zu unterbinden wurden Streiks am 8. Dezember 1945 verboten und am 12. Dezember wurden die Regierung der koreanischen Volksrepublik und das kommunistische‚Volkskommittee verboten. Dies führte zu weiteren Aufständen, die am 23. September 1946 in einen Eisenbahnstreik in Pusan mündeten, an dem 8.000 Menschen teilnahmen. Darauf kam es zu landesweiten Unruhen. Am 1. Oktober erschossen koreanische Polizisten drei Studenten, was dazu führte dass die Aufständischen 38 Polizisten ermordeten. Zwei Tage später stürmten etwa 10.000 Menschen eine Polizeistation in Yeongcheon, töteten drei Polizisten und verwundeten 40 weitere. Um der Gewalt Einhalt zu gebieten wurde das Kriegsrecht ausgerufen.

Das Representative Democratic Council, angeführt von Syngman Rhee, lehnte die Besatzung durch die Sowjetunion und den USA entschieden ab. Begründet wurde dies damit dass Korea zwischen 1910 und 1945 bereits unter japanischer Fremdherrschaft befand und Korea keine weitere Besatzung dulden würde. Die USA entschieden sich die Besatzung mit der Sowjetunion mindestens fünf Jahre fortzuführen. Am 31. März 1948 sollten Wahlen in Südkorea stattfinden, in der eine antikommunistische Regierung in Südkorea gewählt werden sollte.
Am 10. Mai fanden die ersten gemeinsamen Wahlen in Korea. Diese wurden von den Sowjets zuerst abgelehnt und schließlich boykotiert. In Nordkorea wurde am 25. August eine Parlementswahl abgehalten.
Die Antikommunistische Südkoreanische Regierung verkündete am 17. Juli eine Verfassung und wählte am 20. Juli einen Präsidenten, den nationalisten Syngman Rhee, der von den USA ausgebildet worden war. Nach der Wahl kam es zu Aufständen, bei denen mindestens 600 Menschen starben. Die Republik Korea wurde am 15. August ausgerufen. In der Sowjetischen Besatzungszone wurde eine Nordkoreanische Republik gegründet, die von Kim Il-Sung angeführt wurde.
Präsident Rhees Regime begann damit Kommunisten und Sozialisten aus ihren Ämtern zu vetreiben. Die Vetriebenen flüchteten in die Hügel Koreas und begannen mit einem Gueriallkrieg gegen die Republik Korea.

Beide Staatsführer Syngman Rhee und Kim Il-Sung waren darauf bedacht Korea wieder zu vereinigen. Nordkorea wurde sowohl von der Sowjetunion als auch von China unterstützt. Bis zum Koreakrieg unterstützten die Sowjets und China Scharmützel und Angriffe an der Grenze zu Südkorea und bereiteten die Armee Nordkoreas auf eine bevorstehende Invasion vor.
Im selben Jahr verliessen die Sowjetischen Truppen Nordkorea und die USA zog ihre Truppen im darauffolgenden Jahr ab. Sükorea, das von den USA kaum mit Kriegsmaterial unterstützt wurde, sah sich einer Übermacht Nordkoreas ausgesetzt. Hinzu kam dass im Oktober Sozialisten der Südkoreanischen Armee gegen das harte durchgreifen gegen den Jeju Aufstand rebellierten.
Am 24. Dezember 1949 töteten Südkoreanische Soldaten etwa 88 Menschen und beschuldigten kommunistische Plünderer. Im Frühjahr 1950 saßen 30.000 vermutliche Kommunisten in Südkoreanischen Gefängnissen und die kommunistischen Guerillas waren von 5.000 auf 1.000 dezimiert worden.
Kim Il-Sung ging jedoch davon aus dass die kommunistischen Gueriallas die Südkoreanischen Streitkräfte geschwächt hatten. Ausserdem war er der Ansicht die Bevölkerung Südkoreas würde eine Nordkoreanische Invasion willkommen heißen.

Beginn des Koreakriegs

Anfang 1950 reiste Kim Il-Sung nach Moskau und Peking um sich für die Unterstützung eines Krieges gegen Südkorea stark zu machen. Die Sowjetunion half Nordkorea bei der Planung eines Angriffkriegs gegen Südkorea und bereits seit 1949 hatte man Nordkorea mit großen Mengen Kriegsmaterial ausgerüstet. Im April 1950 erhielt Kim Il-Sung die Erlaubnis Stalins für einen Angriff auf Südkorea, jedoch nur unter der Bedingung dass China Verstärkung entsenden würde, würde dies notwendig werden. Ausserdem stellte Stalin klar, dass man weder Verstärkung entsenden würde, noch in einen Konflikt mit den USA eingreifen werde. Kim Il-Sung traf sich im Mai mit dem chinesischen Führer Mao Zedong. Dieser war besorgt, die USA könnte in einen Krieg gegen Südkorea eingreifen, entschied sich aber dennoch dafür Nordkorea militärisch zu unterstützen und versprach eine Armee an die Grenze Nordkoreas zu entsenden.

Am 07. Juni 1950 kündigte Kim Il-Sung Koreaweite Wahlen und eine Konferenz in Haeju an, die vom 15-17 Juni 1950 stattfinden sollte. Vier Tage später entsandte Nordkorea drei Diplomaten nach Südkorea, die ein Friedensangebot unterbreiten sollten, das von Südkorea mit Sicherheit abgelehnt werden würde. Kim Il-Sung bat am 21. Juni in Moskau darum eine breite Invasion gegen den Süden starten zu dürfen.
Südkoreaneische und Amerikanische Geheimdienstmitarbeiter sahen einen bevorstehenden Überraschungsangriff vorher. Jedoch ging man auch dieses mal davon aus, dass Nordkorea nicht angreifen würde, da man bereits mehrere Angriffe vorhergesehen hatte, die nicht stattgefunden hatten. Man registrierte auch die Truppenbewegungen in Richtung Süden, jedoch wurde diese als reine Vorsichtsmaßnahme Nordkoreas interpretierte. Eine Invasion war daher als unwahrscheinlich erklärt worden. Selbst Beobachter der U.N., die die Grenze zur Nordkorea inspizierten, schlossen eine bevorstehende Invasion aus.

Am 25. Juni 1950 übertraten acht Divisionen und eine Panzerbrigade in drei Kolonnen die Grenze entlang des 38. Breitengrades. Die meisten Soldaten, dieser 90.000 Mann starken Streitmacht, waren kampferprobte Soldaten, die während des zweiten Weltkriegs für China und Russland gekämpft hatten und die seit Mai 1950 nach Nordkorea zurück kehrten. Die Sowjetunion unterstützte Nordkorea mit militärischen Beratern, die aus kampferprobten Generälen der Roten Armee bestanden. Die Streitkräfte Südkoreas, die über ca. 98.000 Mann verfügten, wurden von 500 militärischen Beratern der U.S. Korean Military Advisory Group unterstützt. Jedoch waren die Streitkräfte Südkoreas schlecht ausgebildet, schlecht ausgerüstet und besaßen keine Panzer.
Angeführt von Panzern stießen die Nordkoreanischen Streitkräfte in hoher Geschwindigkeit nach Uijeongbu im Westen Südkoreas vor und eroberten bereits am 27. Juni die südkoreanische Haupstadt Seoul. Die südkoreanischen Streitkräfte flüchteten darauf hin in Richtung Pusan (heute Busan), einem Seehafen an der südöstlichen Küste Südkoreas.

Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen forderte Nordkorea bereits am 25. Juni auf, die Feindseligkeiten einzustellen und seine Streitkräfte zum 38. Breitengrad zurück zu ziehen. Der amerikanische Präsident Harry S. Truman befahl am selben Tag dem Leiter des Far East Command (FEC), General Douglas MacArthur, Angehörige der USA aus Südkorea zu evakuieren und den Streitkräften Südkoreas Waffen und Munition zur Verfügung zu stellen. Bereits einen Tag später genehmigte Truman den Einsatz der U.S. Air Force und der U.S. Navy in Südkorea unterhalb des 38. Breitengrads. Wiederrum einen Tag später forderte die U.N. ihre Mitgliedstaaten dazu auf Südkorea militärische Hilfe zur Verfügung zu stellen um die Invasion Nordkoreas abzuwehren.
Daraufhin genehmigte Truman den Einsatz der U.S. Airforce und der U.S. Navy in Nordkorea sowie den Einsatz von Bodentruppen um Pusan zu befestigen. MacArthur empfahl darauf hin den Einsatz eines Regiments der U.S. Army in der Nähe von Seoul. Truman folgte dieser Empfehlung und gab MacArthur am 30. Juni die Vollmacht sämtliche ihm zur Verfügung stehenden Truppen einzusetzen.

Einsatz von U.S. Truppen in Südkorea

MacArthur standen die 1st Cavalry Divisionn, die 7th, 24th und 25th Infantry Divisions zur Verfügung, die Teil der Eighth Army waren und deren Hauptquartier sich in Japan befand. Dazu kamen das 29th Regimantal Combat Team, ebenfalls aus Japan und das 5th Regimental Combat Team aus Hawaii. Jedoch waren diese Einheiten gar nicht ausgerüstet um die Streitkräfte Südkoreas ausreichend zu unterstützen da sie weder über genügend Personal noch über genügend Ausrüstung verfügten.
Um den Vorstoß der norkoreanischen Streitkräfte zu verlangsamen entsandte MacArthur das 1st Batallion und das 21st Infantry Regiment der 24th Infantry Division, in ein offensive Position an der Hauptstraße zur Stadt Osan, südlich von Seoul. Diese kleine Streitmacht wurde als Taskforce Smith bezeichnet. Die 540 Mann starke Taskforce Smith war jedoch weder ausgerüstet um sich gegen Panzer zu verteidigen noch war sie in der Lage den anrückenden nordkoreanischen Streitkräften etwas entgegen zu setzen. Nachdem sie flankiert worden waren, 200 Mann getötet oder verwundet worden waren und man sämtliche Ausrüstung verloren hatte, flüchteten die übrigen Soldaten der Taskforce Smith in den Süden.

Zur selben Zeit gründete die U.N. die United Nations Command (UNC). Grossbritannien, Australien, die Niederlande, Kanda, Neuseeland, Frankreich, die Philippinen, die Türkei, Thailand, Griechenland, Südafrika, Belgien, Luxemburg, Kolumbien und Äthiopien entsanten Kampftruppen nach Korea. Schweden, Indien, Dänemark, Norwegen und Italien unterstützten die USA und die U.N. Truppen mit medizinischer Versorgung. Unter dem UNC wurden die Truppen der USA und die U.N. Truppen, unter dem Oberbefehlshaber MacArthur, zusammengeführt. Er übergab den Oberbefehl über die Eighth Army in Korea an Lieutnant General Walton H. Walker. Auf Anfrage des südkoreanischen Präsidenten Syngman Rhee wurde Walker auch der Oberbefehlshaber die Streitkräfte Südkoreas.

Das 29th Regimantal Combat Team erreichte Südkorea am 26. July. Anfang August des selben Jahres hielten die Streitkräfte Südkoreas und der USA nur noch einen kleinen Teil im südosten Südkoreas, den sog. Pusan Perimeter. Walker ordnete an einen Verteidigungslinie um den Teil Sükoreas zu ziehen, den die U.S. Streitkräfte und die Armee Südkoreas besetzt hielten. Die U.S. Streitkräfte besetzten den westlichen Teil des Pusan Perimeters, entlang des Naktong Flusses. Die Streitkräfte Südkoreas besetzten den nördlichen Teil des Pusan Perimeters.
Nach der Befestigung des Pusan Perimeters erreichten weitere Streitkräfte und Ausrüstung die Streitkräfte in Südkorea, mit denen die Verteidigungslinie verstärkt wurde. Zur selben Zeit erreichten das 5th Regimantal Combat Team von Hawaii, die 2th Infantry Divsion, 1st Provisional Marine Brigade aus den USA und eine britische Infantery Brigade den Pusan Perimeter.

Invasion bei Inchon

Nachdem MacArthur Boden für Zeit eingetauscht hatte, sah er dass die nordkoreanischen Streitkräfte, je weiter sie nach Süden vorstießen, gegenüber einem Angriff vom Meer her verwundbar wurden. MacArthur hatte den Entschluss gefasst in der Nähe von Inchon mit einer Streitmacht zu landen. Diese sollte aus der 1st Marine Division und der 7th Infantry Division bestehen, die mit tausenden koreanischen Freiwilligen aufgestockt wurden. Die Invasion nahe Inchon war jedoch ein sehr gefährliches Unterfangen da die Gezeiten nur ein kleines Zeitfenster für die Landung ließen. Ausserdem entsandte MacArthur seine letzten Reserven, während selbst in den USA für ihn keinerlei Reserven zur verfügung standen.

Auf die erfolgreiche Landung nahe Inchon, am 15. September, folgten heftige Straßenkämpfe in Seoul. Am 29. September konnte der südkoreanische Präsident Syngman Rhee nach Seoul zurückkehren. Die nordkoreanischen Streitkräfte hatten nach der erfolgreichen Invasion in Inchon ihre Schlagkraft verloren. Von den nordkoreanischen Invasoren blieben jedoch vereinzelte kommunistische Guerilla in Südkorea zurück.

Offensive der U.N. Streitkräfte

Am 27. September genehmigte Truman den Einsatz der U.S. Truppen über dem 38. Breitengrad. Zur selben Zeit gab es keine Hinweise dass die Sowjetunion oder China in den Koreakrieg eintreten würden. Zehn Tage später genehmigte die U.N. Generalversammlung den Einsatz von U.N. Truppen über dem 38. Breitengrad. U.S. Truppen und südkoreanische Truppen begannen mit dem Vormarsch nach Nordkorea.
Während die U.N. Truppen in den Norden vorstießen wurden Warnungen laut, dass China in den Koreakrieg eintreten könnte. Am 15. Oktober genehmigte Truman MacArthur weiter vorzustoßen, wenn sich MacArthur sicher wäre dass die U.N. Truppen einen Sieg erringen könnten. Dadurch wurden Hoffnungen laut, der Korekrieg könnte noch vor dem Beginn des Wintners beendet werden. MacArthur befahl allen Bodentruppen so schnell wie möglich an die Grenze zu China vorzustoßen.

Ab dem 25. Oktober stießen die U.N. Truppen entlang der Front auf heftigen Widerstand. Das 8th Cavalry Regiment der 1st Cavalry Division führte ab dem 1. November hitzige Gefechte mit chinesischen Truppen. Nach dem 6. November zogen sich die chinesischen Truppen abrupt zurück, und ließen die U.N. Truppen in Ungewissheit darüber ob die chinesischen Truppen vielleicht nur defensiv gehandelt hatten.

Die Eighth Army führte ihre Offensive fort. Dies führte jedoch dazu dass die Nachschublinien ausgedünnt wurden und Geheimdienstinformationen oftmals unbrauchbar waren. Hinzu kam dass die Temperaturen auf den Gefrierpunkt fielen.
Als die Eighth Army am 24. November auf den Yalu Fluss vorstießen traf man auf heftigen Widerstand von chinesischen Truppen. Am 27. November begann die Schlacht am Changjin-Stausee (Chosin Reservoir), der sich im Westen der Front befand. Einen Tag später hatten die U.N. Truppen bereits Probleme ihre Posten an der Front zu halten.
MacArthur informierte Washington dass sich der Koreakrieg gewandelt hätte und dass man nun einen völlig neuen Krieg führen würde.
Da von aus China 300.000 Soldaten nach Süden drängten befahl MacArthur dass sich Walker zurück ziehen musste bevor die U.S. Truppen und die südkoreanischen Truppen umzingelt werden würden. MacArthur befahl den U.N. Truppen sich zu einem Brückenkopf bei Hangnam, im Osten Nordkoreas, zurück zu ziehen.

Der Rückzug der U.N. Truppen, während die chinesischen Truppen oftmals Nachts angriffen und auch nicht vor Nahkampf zurückschreckten, war gefährlich und wurde teuer erkauft. Die 2nd Division, die den Rückzug anderer Truppen sicherten, wurden bei Kunu-ri von stark befestigten chinesischen Truppen überrascht. Beim Ausbruch durch die chinesischen Truppen verlor die 2nd Divsion rund ein Drittel ihrer Stärke.

Die Schlacht am Changjin-Stausee

Am 5. Dezember wurde die nordkoreanische Hauptstadt Pyongyang von den U.NN. Truppen aufgegeben. Zehn Tage später erreichten U.N. Truppen den 38. Breitengrad, auf dessen Höhe man eine Verteidigungslinie von Küste zu Küste errichteten wollte.
Am Changjin-Stausee stießen Teile der 1st Marine Division und 7th Army Division auf starken Widerstand von chinesischen Truppen, die sich so verschanzt hatten, dass sie die Straße, die durch die Berge zur Küste führte, überblicken konnten. Die 3rd Division, die sich nahe Hungnam befand, hatte mit der Unterstützung des X Corps die Aufgabe diese Straße zu befreien und U.S. Army sowie U.S. Marine Einheiten auf ihrem Rückzug zu beschützen. Am 11. Dezember erreichte das X Corps Hungnam und begann noch am selben Tag mit U.S. und südkoreanischen Truppen den Rückzug nach Pusan. Die X Corps, welche in die Eighth Arym eingegliedert wurden, beendeten den Rückzug am Weihnachtsabend.

Wechsel des Oberbefehlhabers

Durch den Rückzug und fortwärende Angriffe war die Eighth Army geschwächt. Am 23. Dezember verunglückte Lieutnant General Walker. Sein Nachfolger Lieutnant General Matthew B. Ridgway übernahm die Führung der Eighth Army am 26. Dezember. Trotz seiner Bemühungen die Verteidigungslinie zu stärken konnte die chinesische Neujahrs-Offensive nicht zurück geschlagen werden. Seoul fiel bereits Anfang Januar 1951 in die Hände der chinesischen Truppen. Daher musste Ridgway die Eighth Army und die südkoreanischen Truppen unter den 38. Breitengrad zurück ziehen. Mitte Januar stockte der Vorstoß der chinesischen Truppen. Ridgway war nun bereit für eine Konteroffensive. Seine Strategy zielte darauf ab dem Gegner möglichst viel Schaden bei gleichzeitig möglichst wenigen Verlusten zuzuführen. Er schlug vor seine Truppen möglichst beweglich zu halten, den Gegner beim Rückzug zu beharken und bei einem Gegenangriff des Gegners Verzögerungstaktiken einzusetzen. Landgewinne wurden unbedeutend da der Fokus auf dem Zufügen von möglichst hohem Schaden lag.

Die Offensive begann am 25. Januar. Ridgways Truppen begannen langsam und methodisch gegen den Gegner vorzugehen. Jeder Widerstand wurde vernichtet bevor weiter in Richtung Norden vorgestoßen wurde. Seoul wurde daher erst im März befreit und die Eighth Army näherte sich nun langsam dem 38. Breitengrad. Im April sondierte die Eighth Army vorsichtig das Gebiet hinter dem 38. Breitengrad. Das Ziel war ein Gebiet in dem sich der Nachschub der chinesischen Truppen, das sich etwas mehr als 10 Meilen hinter dem 38. Breitengrad befand.

Ridgways Strategie stellte sich als geeignet für die nun limiterten Ziele der U.S. und U.N. Führer heraus. Sie führte auch dazu dass sich China und Nordkorea für Friedensgespräche öffneten. Aufgrund von Differenzen zwischen Truman und MacArthur über die Kriegsstrategie und Kriegsziele wurde MacArthur von seinem Posten als Oberbefehlshaber der U.N. Truppen enthoben und Ridgway übernahm diesen Posten. Am 14. April wurde Lieutnant General James A. Van Fleet der Befehlshaber der U.S. und südkoreanischen Truppen.
Acht Tage später begann China mit der Frühlingsoffensive. Ein Hauptziel der chinesischen und nordkoreanischen Truppen war die Eroberung Seouls. Das I Corps konnte den Vorstoß der chinesischen und nordkoreanischen Truppen aufhalten. Die Eighth Army stoppte ihren Angriff, nachdem chinesische und nordkoreanischen Truppen bereits 30 Meilen in Südkorea vorgedrungen waren. Um einen weiteren Vorstoß aus dem Norden auszuschließen befahl Van Fleet de Eighth Army vorzustoßen. Ende Mai war die Eighth Army etwa 10 Meilen hinter den 38. Breitengrad vorgedrungen. Van Fleet gab den Befehl weiter vorzustoßen, da sich die Eighth Army dadurch in eine sehr starke Verteidigungsposition begeben würde, die der Eighth Army Kontrolle über einen großen Teil des sog. Iron Triangle (Eiseners Dreieck) geben würde. Das Iron Triangle war ein Gebiet das etwa 30 Meilen hinter dem 38. Breitengrad begann, in dem sich die chinesischen und nordkoreansichen Truppen sammelten. Im Iron Triangle befand sich auch ein wichtiger Kommunikationsknotenpunkt in Nordkorea.
Als die sowjetische Delegation der U.N. einen Waffenstillstand für den 23. Juni vorschlugen, befand sich die Eighth Army bereits in einer starken Verteidigungsposition.
 
Der statische Krieg

Am 10. Juli 1951 begannen die Waffenstillstandsverhandlungen in Kasesong. Die Front hatte sich zu diesem Zeitpunkt bereits so weit beruhigt dass hauptsächlich zu lokale Scharmützel stattfanden. Die beiden Parteien einigten sich darauf die Kampfhandlunge während der Waffenstillstandsversammlungen nicht einzustellen. Bis auf wenige Vorfälle blieb der Koreakrieg ab diesem Zeitpunkt verhältnismässig ruhig.
Bei den Waffenstillstandsverhandlungen hatten sich die Parteien innerhalb von 30 Tagen darauf geeignit eine Demarkationslinie zwischen dem Norden und Süden zu erreichten, wenn der Waffenstillstand beginnen sollte. Am 12. November befahl Ridgway sämtliche offensiven Operationen einzustellen. Die Kampfhandlungen an der Front beschränkten sich von nun an auf gelegentlich stattfindende Artillerieduelle, Zusammenstöße von Patroullien, Überfälle und kleinen Gefechten um Stützpunkte oder eigentlich wertlose Hügel innerhalb des Niemandslandes.
Die ruhige Front ermöglichte es die 1st Cavalry Division mit der 24th Infantry Division nach Japan zurück zu verlegen und sie durch die 40th und 45th Infantry Division zu ersetzen. Bei der 40th und 45th Infantry Division handelte es sich um zwei National Guard Divisionen, der Eighth Army, die bereits im ersten Kriegsjahr mobilisiert worden waren. Die National Guard ist die Nationalgarde der USA und dient im Kriegsfall als Reserve.
Im Mai 1952 wurde Ridgway als Oberbefehlshaber der U.N. Truppen von General Mark W. Clark abgelöst. Van Fleet wurde im Februar 1953 von General Maxwell D. Taylor abgelöst.

Ende der Kampfhandlungen

Die Waffenstillstandsverhandlungen begannen ihre heiße Phase im Mai 1953. Die chinesischen und nordkoreanischen Truppen verstärkten zu diesem Zeitpunkt ihre Operationen. Chinesische Truppen griffen U.S. Stützpunkte entlang der Demarkationslinie mit Regimentsstärke an. Im July hatte man das Ziel den U.S. Truppen Boden zu entreißen und trieb einen Keil durch den zentralen Bereich, der von U.S. Truppen besetzten Gebiete. Taylor startete unverzüglich einen Gegenschlag um die chinesischen Truppen wieder zurück zu treiben. Da ein Waffenstillstand jedoch direkt bevorstand stoppte er seine Operationen am 20. Juli, in der Nähe der Linie, die zuvor von U.S. Truppen gehalten worden waren. Nur sieben Tage später trat der Waffenstillstand in Kraft und sämtliche Kampfhandlungen endeten.

Die Kampfhandlungen dauerten insgesammt 37 Monate bis zur Unterzeichnung des Waffenstillstandsabkommens. Bis heute befinden sich beide Kontrahenten im Kriegszustand und es kommt immer wieder zu Scharmützeln an der Grenze.
Die Verluste der U.N. Truppen im Koreakrieg belaufen sich auf insgesammt 550.000, davon 95.000 getötet. 33.686 U.S. Soldaten wurden durch Kampfhandlungenn getötet und 103.284 wurden verwundet. Die U.S. Army hatten mit 27.728 Toten und 77.596 Verwundeten den größten Anteil an den Getöteten und Verwundeten, der U.S. Truppen und ihren Allierten. Der größte Anteil der Verluste wurde den U.N. Truppen im ersten Kriegsjahr beigebracht.
Die Verluste der chinesischen und nordkoreanischen Truppen wird auf 1.500.000 Millionen Mann geschätzt. 900.000 davon entfällt auf chinesische Soldaten.

Zur Sicherung Südkoreas wurden von den USA acht Division der U.S. Army in Südkorea stationiert: 1st Cavalry Division, 2nd Infantry Divison, 3rd Infantry Division, 7th Infantry Division, 24th Infantry Divsion, 40th Infantry Division und die 45th Infantry Division. Hinzu kamen das 5th Regimantal Combat Team, 29th Regimantal Combat Team und das 187th Regimantal Combat Team.

@Jedihammer

Schön, Dich wieder zu sehen. :)
 
@ Spaceball:

Vielen Dank für den interessanten Post. Wie lange hast du dafür gebraucht den zu schreiben?

Was mir zum Koreakrieg immer einfällt ist das Zitat aus "Tomorrow never dies": Amerikas Geschenk an den Frieden in Korea - 1 Millionen Landminen."
 
Das hat schon ein paar Stunden gedauert und ist noch lange nicht fertig. Ich arbeite gerade an einem Buch und dazu habe ich das geschrieben. Das ist eine Übersetzung des Artikels "Korean War" der englischsprachigen Wikipedia (Vorgeschichte) und des U.S. Army Artikels "Fact Sheet - An Overview of the U.S. Army in the Korean War, 1950-1953". Das ist mir einerseits zu ausführlich (Vorgeschichte) und der Teil über den eigentlichen Krieg ist mir noch zu einseitig.
 
P.S.
Hier mal ein kurzes Zitat von Lincoln,der als der achso edle Sklavenbefreier gilt :

"Mein oberstes Anliegen in diesem Zwist ist, die Union zu erhalten, und ist nicht, die Sklaverei zu erhalten oder zu zerstören. Wenn ich die Union erhalten könnte, ohne einen einzigen Sklaven zu befreien, würde ich es tun; und wenn ich sie erhalten könnte, indem ich alle Sklaven befreite, würde ich es tun; und wenn ich es tun könnte, indem ich einige befreite und andere ließe wie sie sind, so würde ich auch das tun. Was ich in Bezug auf die Sklaverei und die farbige Rasse tue, tue ich, weil ich glaube, es würde helfen, die Union zu erhalten; und was ich unterlasse, unterlasse ich, weil ich nicht glaube, es wird die Union zu erhalten helfen. Ich werde weniger tun, sobald ich glaube, daß mein Tun der Union schaden könnte, und mehr, wenn dies nach meinem Dafürhalten der Union hilft,"

Das sagte er als Politiker. Als Mensch war er sehr wohl von der Unrechtmäßigkeit der Sklaverei überzeugt, aber war zu sehr Realpolitiker, als das er ein radikaler Abolitionist hätte sein können. Lincoln war ohnehin der Kandidat des geringsten Widerstandes, sowohl innerparteilich, als auch in seiner Haltung gegenüber dem Süden. Er war in der Lage, die Flügel der republikanischen Partei zu einen, und auch seine Haltung gegenüber dem politischen Gegner war - wie man an dem Zitat erkennt - eher gemäßigt. Das "Problem" welches der Süden hatte, war, dass es eben nicht "ihr" Kandidat gewesen war, der die Wahl gewonnen hat, sondern nach langer Zeit jemand aus dem Norden. Das ist auch einer der Gründe, warum ich die Rebellion des Südens als nicht legitim empfinde. Es war eine faire und gesetzmäßig durchgeführte demorkratische Wahl, die Lincoln in das Amt des Präsidenten gebracht hat. Demokratische Entscheidungen nur dann zu akzeptieren, wenn der eigene Kandidat das Rennen, und ansonsten beleidigt den Staatenbund einseitig aufkündigen funktioniert nunmal nicht.
Der Nachwelt gilt Lincoln nunmal als Befreier der Sklaven, ganz einfach, weil er sie letztlich befreit hat. Über seine Gründe kann man nur spekulieren, da er ja ermordet wurde, noch bevor der Krieg wirklich zuende war. Letztlich werden es wohl recht rationale Gründe gewesen sein. Durch das Ausweiten der Kriegsziele auf die Beendigung der Sklaverei stellte er den Kampf der Union auf eine höhere moralische Stufe, und verhinderte gleichtzeitig, dass die europäischen Mächte England und Frankreich die Konföderation anerkennen würden. Ebenfalls dürfte ihm klar gewesen sein, dass die Sklaverei tatsächlich eines der - wenn nicht sogar dass - Grundübel war, welches die Nation entzweit hatte, und dass es an der Zeit war, diese abzuschaffen, wenn man schon soviel Blut vergoß. Ein Festhalten an der Sklaverei über den Krieg hinaus hätte über kurz oder lang zu neuen Konflikten geführt.
Den bis dahin unfreien Schwarzen dürfte es zudem relativ egal gewesen sein, wer sie befreit, und ob das aus purer Menschlichkeit oder politischem Kalkül geschah. ;)

C.

PS: Willkommen zurück! :D :thup:
 
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