Müssen Sith ausgelöscht werden?

lightside1985

Offizier der Senatswache
Hallo alle zusammen.

Wir befinden uns nun auf dem Endspurt von der FotJ-Reihe und jeder, der die Reihe verfolgt hat und wie ich auf die deutsche Veröffentlichung des letzten Teils wartet, weiß, dass sich eine ausgesprochen spannende Frage stellt.


Themainteressierte, aber FotJ Unkundige sollten aufpassen, da wahrscheinlich massiv gespoilert wird. Deswegen nach diesem Satz besser nicht weiterlesen, wenn ihr keine Spoiler mitkriegen wollt.

Wie oben mit der Frage bereits angedeutet, bleibt abzuwarten, ob die Sith einfach ausgelöscht werden oder nicht. Vielleicht verfährt man mit ihnen wie mit den Yuuzhan Vong, vielleicht aber auch wie mit jedem anderen Sith, der bisher auf der Bildfläche aufgetaucht ist. Da ich mich aber nicht in Spekulationen ergehen will, die sich sowieso in ein paar Monaten von selbst erledigen, stelle ich eine mindestens genauso interessante Frage: Sollte man alle Sith vernichten?

Da diese Frage vollkommen unabhängig von jeder Romanreihe ist, werde ich versuchen dieses Thema so generell wie möglich anzugehen.

Was spricht also dafür jegliche Sith zu vernichten? Nun, wir alle wissen, dass die Sith, gemäß des Essential Guide to the Force, nicht nur einfach Wesen sind, die sich der dunklen Seite verschrieben haben. Ihr erklärtes Ziel hingegen ist die vollständige Auslöschung der Jedi und die Herrschaft über die Galaxis. Führt denn eine solche Zielsetzung nicht stets zu Unruhen oder gar Krieg? Werden in einem solchen Krieg nicht Millionen, vielleicht sogar Milliarden Lebewesen getötet? Sollte man das nicht zu verhindern versuchen? Ist es nicht gerechtfertigt Sith umzubringen damit Milliarden andere in Frieden leben können?
Ihre Anzahl klein zu halten ist auch keine wirkliche Option, denn Palpatine hat sehr eindrucksvoll bewiesen, dass die Sith in kleinen Zahlen sogar noch gefährlicher sein können als in großen. Man könnte natürlich sagen, man spricht den Sith einen Teil der Galaxis zu und kontrolliert sehr stark die Grenzen. Aber ist es nicht unethisch einen Teil der Galaxis Herrschern zuzusprechen, die historisch belegt grausame, rassistische, rücksichtslose Herrscher sind? Ist es nicht unter all diesen Gesichtspunkten und aus Mangel an Alternativen nicht das beste, alle Sith auszulöschen?

Gegenfrage: Ist es nicht das beste, alle bösen Menschen, wie zum Beispiel Verbrecher, hinzurichten, damit sie niemanden mehr Schaden können? Ich hoffe doch, dass die meisten dem nicht zustimmen wollen. Und warum nicht? Weil das Credo "Einmal Verbrecher, immer Verbrecher!" einfach nicht wahr ist. Doch wenn es für Verbrecher nicht wahr ist, wie kann es dann für Sith wahr sein? Haben nicht auch Sith das Recht auf Leben? Haben sie nicht auch die Chance auf Bekehrung? Ja, die haben sie. Das ist genauso historisch belegbar, wie die Tatsache, dass Sith zu grausamen Herrschaften tendieren. Kann man denn dann aber einfach ein ganzes Volk über einen Kamm scheren? Sollte man bei einer so gravierenden Strafe wie der Tod wirklich auf die Sippenhaft vertrauen? Meines Erachtens nicht! Insbesondere nicht, wenn man genau weiß, dass diese Maßnahme sowieso keine dauerhafte Lösung generiert. Sith werden immer mal wieder auferstehen. Alles andere anzunehmen wäre naiv. Ist es da nicht besser, Mittel und Wege zu finden um mit den Sith zu koexistieren anstatt alle 10 Jahre eine Hexenjagd zu veranstalten? Mal ganz davon abgesehen, dass es meiner Auffassung der Jedi-Philosophie nicht entspricht ganze Kulturgruppen umzubringen, weil sie mal etwas böses tun könnten.

Meine perösnliche Meinung ist, dass jeder Sith das Recht hat, zu leben. Jeder Sith hat das Recht eine Chance auf Bekehrung zu bekommen. Gleichzeitig behaupte ich aber, dass ein nicht bekehrbarer Sith eine derart große Gefahr darstellt, dass sein Recht auf Leben weniger schwer wiegt als das Recht auf Leben von Milliarden anderen. Sollte also die Bekehrung scheitern, wohlgemerkt nicht nach dem Motto: "Willste nich lieber zu hellen Seite gehören?" "Nö" Totschlag!, sondern eine ernstgemeinte, intensiv betreute Bekehrung, dann ist es sogar die Pflicht eines jeden (Jedi) den Sith aufzuhalten, was leider meistens den Tod bedeutet.

Wie seht ihr das? Könnt ihr euch einem der beiden Lager anschließen? Aus denselben Gründen, die ich genannt habe oder habt ihr ganz andere Begründungen? Oder stimmt ihr sogar meiner persönlichen Meinung zu?
 
Sagt Palpatine im Roman zu EP III nicht, daß die Verfassung der Republik selbst eine Bekennung zum Sith zuläßt ?
Daher wäre eine Ausslöschung der Sith wohl nicht legal gewesen.
 
@Jedihammer: Man muss da zwischen den Sith als Weltanschauung und als Gruppierung unterscheiden. Es ist, wie du sagst, in der Republik legal, die Philosophie der Sith zu teilen (und wohl auch, diese (im Privaten) auszuleben).
Im zweiten Band der Darth Bane-Trilogie wird jedoch auch erwähnt, dass die Sith als verbrecherische Organisation verboten seien.

Es wäre somit illegal gewesen, Palpatine zu töten, weil der den Sith-Lehren folgt, aber dadurch gerechtfertigt, dass er einer verbotenen Organisation angehört.
 
Die Sith aus FOTJ sind nicht direkt so wie die anderen, die wir so kennen. Sie stammen direkt von den Sith aus dem alten Sith-Imperium ab, und sind kein verstrahlter Anti-Jedi-Kult, den irgendwelche Spinner später gegründet haben. Mich erinnern die FOTJ-Sith von Kesh mehr an Spartaner als an größenwahnsinnige Faschisten.

Die Typen haben über 5000 Jahre ihre Version einer ausgestorbenen Kultur bewahrt, man muss ihnen meines Erachtens Zeit geben, sich an die Realität der Gegenwart zu gewöhnen. Ein Genozid an diesem Volk macht definitiv keinen Sinn und wäre im höchsten Maße verwerflich!
 
Nein, die Sith müssen nicht ausgelöscht werden. Denn ein Gleichgewicht der Macht bedeutet, dass es die gleiche Menge an Hell und Dunkel gibt, also Jedi und Sith. Daher werden die Sith für dieses Gleichgewicht benötigt.

Übrigens lese ich zur Zeit Lost Tribe of the Sith: The Collected Stories, bis jetzt ein sehr gutes Buch. Wenn ich fertig bin, kann ich mehr zu sagen. Mit FOTJ habe ich nach drei Büchern aufgehört, eine der schlechtesten SW-Romanreihen überhaupt. Schlimmer sind nur LOTF und DN.

Legal würde eine Auslöschung sein, denn die Neue Republik oder Galaktische Allianz könnte das Gesetz einfach ändern.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Die Typen haben über 5000 Jahre ihre Version einer ausgestorbenen Kultur bewahrt, man muss ihnen meines Erachtens Zeit geben, sich an die Realität der Gegenwart zu gewöhnen. Ein Genozid an diesem Volk macht definitiv keinen Sinn und wäre im höchsten Maße verwerflich!

Verwerflich ist mMn. noch untertrieben.
Ihre Vorfahren auf Korriban und den umliegenden Sithwelten fielen ja einen solchen Genozid fast alle zum Opfer, dort lebten bis zum Ende des Großen Hyperaumkrieg über 9 Millarden Sith, nach dem Krieg folgte eine Säuberungsaktion durch Jedi und die Truppen der Republik, danach waren die Planeten faktisch unbewohnt.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Jedihammer: Man muss da zwischen den Sith als Weltanschauung und als Gruppierung unterscheiden. Es ist, wie du sagst, in der Republik legal, die Philosophie der Sith zu teilen (und wohl auch, diese (im Privaten) auszuleben).
Im zweiten Band der Darth Bane-Trilogie wird jedoch auch erwähnt, dass die Sith als verbrecherische Organisation verboten seien.

Es wäre somit illegal gewesen, Palpatine zu töten, weil der den Sith-Lehren folgt, aber dadurch gerechtfertigt, dass er einer verbotenen Organisation angehört.

Aber die AR war doch eine demokratische Rebuplik.
Da darf man doch wohl auch den Anhänger einer verbotenen Organisation nicht so mir nichts Dir nichts töten.
 
Sagen wir es mal so: es wird nie dazu kommen, dass die eine oder andere Seite dieses seit abertausenden von Jahren anhaltenden Konfliktes (denn im Grunde ist es wirklich nur ein immer wieder auf- und abflammender Krieg, der nie wirklich aufgehört hat seit dem ersten großen Schisma) wirklich ausgelöscht wird. Beweis dafür ist die Tatsache, dass beide Seiten immer in den Boden gestampft wurden und dann doch wieder triumpfierten und den Spieß umdrehten.

Insofern: ja, die Sith müssen ausgelöscht werden, das gehört zu diesem "Spiel" dazu... genauso wie die Jedi ausgelöscht werden müssen. Die Motivation muß bestehen, falls diese Balance weiter getragen werden will. Ist dies nicht der Fall, bricht das Konstrukt "Jedi" und das Konstrukt "Sith" zusammen und etwas neues würde entstehen, so wie vor den Jedi (und den Sith) eben auch schon Gleichgewichts-Regulatoren tätig waren.
Wobei ich es wirklich mal schön finden würde, wenn etwas neues kommen könnte, dieser Krieg geht mit seit einigen hundert Jahren dann doch auf den Senkel ;)

Aber dann würden die meisten Fans des alten Stoffes halt auch nicht mehr wirklich SW darin erkennen...
 
Na ja, man muss schon sagen, dass jetzt z.B. der Keshiri-Sith-Stamm gar nichts mit einem jahrtausendelangen Krieg zwischen Jedi und Sith zu tun hatte. Das Alte Sith-Imperium war gefühlte fünf Minuten mit den Jedi und der Republik im Krieg. Dann wurden sie auch schon besiegt und nahezu ausgelöscht, wenn man von Vitiates Truppe und dem Keshiri-Stamm absieht.

Alle nachfolgenden sogenannten Sith waren Neugründungen, und hatten mit der Kultur, Biologie und Lebensweise der echten Sith nahezu nichts mehr gemeint.

Von daher muss man da schon unterschiedliche Maßstäbe anlegen. Die Sith von Kesh, die des Alten Imperiums und Vitiates Sith waren eine Theokratie, die auf der Herrschaft durch Machtsensitive begründet war. Es gab dort auch 'Sith', die die Macht nicht spüren konnten (z.B. Vestaras Mutter), die aber trotzdem den Sith-Idealen anhingen. Diese Leute verdienen es aber ganz sicher nicht, ausgelöscht zu werden. Nicht zuletzt weil sie ja auch nichts dafür können, in welcher Kultur sie aufgewachsen sind, und welchen bestehenden Lebensbedingungen sie sich unterordnen mussten. Ähnliches gilt ja auch für die Sith von Kesh. Die könnten sich durchaus in eine Richtung entwickeln, die eine Koexistenz mit den Jedi oder der GA ermöglicht.
 
von Tahirih
Legal würde eine Auslöschung sein, denn die Neue Republik oder Galaktische Allianz könnte das Gesetz einfach ändern.

Genau aus diesem Grund habe ich auch nicht die Frage nach der Legalität gestellt, denn die ist, wie du zurecht bemerkt hast, vollkommen beliebig zu wählen. Es ging mir mehr um die moralisch/ethischen Aspekte einer Auslöschung.

Nein, die Sith müssen nicht ausgelöscht werden. Denn ein Gleichgewicht der Macht bedeutet, dass es die gleiche Menge an Hell und Dunkel gibt, also Jedi und Sith. Daher werden die Sith für dieses Gleichgewicht benötigt.

Au weh. Mit dieser Definition des Gleichgewichts werden sich wahrscheinlich einige die Haare raufen. Das würde nämlich bedeuten, dass die Macht im Ungleichgewicht ist, sobald eine Seite, Jedi oder Sith, auch nur einen Machtanwender mehr hat (zumindestens wenn man von einem homogenen Machtpotential ausgehen will). Da dies hier aber kein Thread über die Gleichgewichtstheorie sein soll, schau einfach mal hier im entsprechenden Thread nach. Da wirst du entsprechende Antworten finden, wenn ich mich recht entsinne sogar eine von mir.

von Jedihammer
Aber die AR war doch eine demokratische Rebuplik.
Da darf man doch wohl auch den Anhänger einer verbotenen Organisation nicht so mir nichts Dir nichts töten.

Nun ja, streng genommen schützt eine demokratische Republik nicht vor solchen Übergriffen. Wenn nämlich die Mehrheit des Senats solche Übergriffe für sinnvoll hält, dann wird das eben legitimiert. Deswegen eben mein Verweis oben auf die eigentliche Frage der Moral anstatt der Legalität.

von Minza
Insofern: ja, die Sith müssen ausgelöscht werden, das gehört zu diesem "Spiel" dazu...

Das ist mir irgendwie zu leicht gedacht. Das heißt für dich, dass sich die Vergangenheit ständig wiederholen muss und zwar ausschließlich aus dem Grund, dass es halt immer so war. Aber wie begründet das den Massenmord an den Sith bzw. ihr Überleben?

genauso wie die Jedi ausgelöscht werden müssen.

Warum noch gleich?

Ist dies nicht der Fall, bricht das Konstrukt "Jedi" und das Konstrukt "Sith" zusammen...

Das hört sich für mich danach an, als würdest du Jedi und Sith ausschließlich durch ihren Konflikt definieren. Das ist meiner Meinung nach falsch!
 
Interessantes Thema, wie praktisch, dass ich gerade jetzt nach einer längeren "Chaosphase" wieder etwas mehr Zeit habe. :)


Meine Meinung zur fatalen Abkehr vom "Redemption"-Gedanken in neueren EU-Werken, insbesondere gegenüber den gar nicht so sithigen Lost Tribe-Sith, habe ich ja in anderen Threads ausgiebig geäußert ;) und will daher hier ebenfalls versuchen, möglichst allgemein zu antworten.

Den höchsten ethischen Standards folgend - und diese sollten IMHO für Jedi maßgeblich sein, unabhängig davon, was der Staat, in dessen Einflussbereich sie sich bewegen, als legal einstuft - gibt es nur einen akzeptablen Grund zu töten: Die unmittelbare Verteidigung von sich selbst und / oder Personen, die sich nicht selbst verteidigen können. Und auch dann nur, wenn es keine andere Möglichkeit gibt.

In einer gewissen Grauzone bewegen sich prä-emptive Schläge gegen erwiesene Aggressoren, Attacken auf militärische Ziele eines erklärten Gegners und Angriffe mit dem Ziel der Befreiung Unschuldiger. In solchen Fällen "dürfen" auch Jedi, nach angemessener Abwägung des Einzelfalles, töten.

Ganz klar nicht abgedeckt sind jedoch Genozid und jeder Angriff auf Personen, die selbst nichts getan haben, sondern nur irgendwann mal etwas tun könnten oder zu Gruppierungen gehören, die etwas tun oder getan haben. Auch Todesstrafe von Gefangenen kommt demnach nicht in Frage.

Mit anderen Worten: Nein, die Sith müssen nicht ausgelöscht werden bzw. die Jedi dürfen die Sith nicht gezielt auslöschen. Angesichts des üblichen Verhaltens von Sith kann es sich aber durchaus ergeben, dass die Jedi sie in Kämpfen nach der ganz sauberen Variante oder der Grauzonen-Tötung komplett vernichten.

Die Aufgabe der Jedi ist, auf Bedrohungen zu reagieren, zu stärken, zu schützen, zu verteidigen, nicht als marodierende Horden durch die Galaxis zu ziehen und "unwertes" Leben auszurotten.


Bei der Definition des Machtgleichgewichtes als "gleich viele Jedi wie Sith" (oder auch "gleich viel Dunkelseitenpotenzial wie Hellseitenpotenzial") schließe ich mich lightside1985 an. Abgesehen davon, dass es diese Art von Gleichgewicht kaum jemals geben wird, finde ich es auch schlicht und einfach langweilig, wo es doch so viele andere spannende philosophische Interpretationen von "Machtgleichgewicht" gibt. :)


Nun ja, streng genommen schützt eine demokratische Republik nicht vor solchen Übergriffen. Wenn nämlich die Mehrheit des Senats solche Übergriffe für sinnvoll hält, dann wird das eben legitimiert. Deswegen eben mein Verweis oben auf die eigentliche Frage der Moral anstatt der Legalität.

*selbst Mund verbiet in Bezug auf eine Real Life-Angelegenheit, auf die diese Beschreibung zutrifft*


Das ist mir irgendwie zu leicht gedacht. Das heißt für dich, dass sich die Vergangenheit ständig wiederholen muss und zwar ausschließlich aus dem Grund, dass es halt immer so war. Aber wie begründet das den Massenmord an den Sith bzw. ihr Überleben?

Etwas komplexer beschrieben, kann ich Minzas Erklärung durchaus etwas abgewinnen. Irgendwie sind Jedi und Sith schon schicksalhaft miteinander verbunden und dazu bestimmt, einander immer wieder auszulöschen, wenn auch mit unterschiedlichen Motivationen: Die Sith, weil sie aktive Aggressoren sind und mit oft brutalen Mitteln die Galaxisherrschaft zu übernehmen versuchen, die Jedi, weil sie verpflichtet sind, sich dem entgegenzustellen.


Das hört sich für mich danach an, als würdest du Jedi und Sith ausschließlich durch ihren Konflikt definieren. Das ist meiner Meinung nach falsch!

In dem Punkt schließe ich mich wiederum lightside an. Sowohl Jedi als auch Sith bestehen aus mehr als nur dem Bestreben, einander zu bekämpfen und auszulöschen. Dass sie immer wieder aneinander geraten, ergibt sich nur aus den grundlegenden Motivationen der beiden Gruppen. Aber Sith / Jedi können durchaus noch Sith / Jedi sein, ohne dass sie Jedi / Sith bekämpfen (nicht nur, aber auch wenn gerade keine da sind ;)).

Micah
 
Dafür geht mir dieser Jahrtausende lange Konflikt aber schon zu lange und zu extrem... klar gibt es immer wieder Vertreter beider Seiten, die eher konfliktlos und schaffend leben wollen, dieser grosse Endlos-Kampf kann aber nur funktionieren, weil immer wieder Fanatiker beider Fraktionen ohne Wenn und Aber Jagd auf den jeweils anderen machen wollen.
 
Dafür geht mir dieser Jahrtausende lange Konflikt aber schon zu lange und zu extrem... klar gibt es immer wieder Vertreter beider Seiten, die eher konfliktlos und schaffend leben wollen, dieser grosse Endlos-Kampf kann aber nur funktionieren, weil immer wieder Fanatiker beider Fraktionen ohne Wenn und Aber Jagd auf den jeweils anderen machen wollen.

Wieso? Wenn sie aufgrund ihrer grundlegenden Motivationen (brutale Herrschaft über die Galaxis vs. Schutz der Galaxis) immer wieder aneinandergeraten, dann kann das doch über Jahrtausende gehen.

Wohlgemerkt habe ich ja nicht gesagt, dass Jedi und Sith in größerem Stil anstreben, zu koexistieren, ich sage nur, dass es nicht ihre grundlegende Ur-Motivation ist, einander zu bekämpfen. Das ergibt sich nur bzw. hat sich über die Jahrtausende immer wieder ergeben, so dass es manchmals als Selbstzweck wahrgenommen wird, was es aber nicht ist.

Micah
 
Seit den ersten Kämpfen ist es eher eine Art Erbfeindschaft, aber ja: wirklich zwingend ist es nunmal nicht. Aber es gehört dennoch dazu und wird imo auch nie aus dem Programm genommen werden ;)
 
Na also, da haben wir doch noch eine gemeinsame Ebene gefunden. ;)

Ich stimme Dir im Übrigen zu, dass diese simple Schwarz-Weiß-Feindschaft weiter Teil der SW-Geschichten sein wird, weil das für viele Fans eben das ist, was SW ausmacht. Die Gruppe, die das auf Dauer langweilig findet und lieber auch mal andere Gegner oder insgesamt differenziertere Geschichten hätte, ist einfach zu klein und repräsentiert zu wenig Kaufkraft...

Micah
 
von Micah
Den höchsten ethischen Standards folgend - und diese sollten IMHO für Jedi maßgeblich sein[..]

Aber ist allein diese Annahme nicht schon ein wenig zu viel verlangt? Forderst nicht gerade du immer, dass Jedi auch nur Menschen (im übertragenen Sinn) sind? Das man auch mal Fehler der Jedi thematisieren sollte? Ist es denn unter diesem Gesichtspunkt überhaupt fair die Jedi an dem höchstmöglichen Idealen zu messen?

Und darüber hinaus bleibt die Frage natürlich, ob das nicht nur fehlgeleitetes Gutmenschentum ist, dass du da postulierst. Geht es bei so weitreichenden Konsequenzen, wie dem Überleben der Sith, nicht um zuviel, als dass man sich mit zwar theoretisch guten Idealen aufhält, anstatt der praktischen Realität nachzukommen?

Nein, die Sith müssen nicht ausgelöscht werden bzw. die Jedi dürfen die Sith nicht gezielt auslöschen.

Nun, stellen wir uns doch gerade mal den Verlorenen Stamm vor. Ist es realistisch, dass Sith, die in einer Gesellschaft groß geworden sind, die nach den meisten Maßstäben zutiefst fragwürdige Moralvorstellungen postuliert, einen guten Kern in sich tragen? Um mal wieder ein wunderbar ambivalentes Biologiebeispiel zu bringen: Können Löwen zahm sein? Natürlich, wenn sie unter Menschen aufgewachsen sind, wobei selbst dann immer noch Vorsicht im Umgang mit ihnen geboten ist. Sind freie Löwen zahm? Ich würde es nicht ausprobieren wollen. Wo liegt also der Unterschied? Ich wage zu behaupten, dass es an der Art des Großwerdens gelegen hat. Sollten also nicht alle Sith des Verlorenen Stammes umgebracht werden, weil eine "Umererziehung" einfach zu spät kommt? Zumindestens für alle Sith ab einem gewissen Alter? Kann man vor dieser vermeintlichen Tatsache überhaupt mit dem oben beschrieben Gutmenschentum argumentieren? Wäre es nicht naiv und in diesem Zusammenhang überaus gefährlich die Sith nicht einfach im Keim zu ersticken?

Irgendwie sind Jedi und Sith schon schicksalhaft miteinander verbunden und dazu bestimmt, einander immer wieder auszulöschen, wenn auch mit unterschiedlichen Motivationen

Ist das nicht nur eine Ausrede keine sinnvolle, dauerhafte Lösung zu erarbeiten? Es ist unbestreitbar, dass die Geschichte durch die KRiege zwischen Jedi und Sith bestimmt ist, aber sollte das einen daran hindern nach Alternativen zu suchen?

Ich stimme Dir im Übrigen zu, dass diese simple Schwarz-Weiß-Feindschaft weiter Teil der SW-Geschichten sein wird, weil das für viele Fans eben das ist, was SW ausmacht. Die Gruppe, die das auf Dauer langweilig findet und lieber auch mal andere Gegner oder insgesamt differenziertere Geschichten hätte, ist einfach zu klein und repräsentiert zu wenig Kaufkraft...

Ich denke, es gibt gewisse Dinge in Star Wars, die kann man nicht einfach rausstreichen. Muss deswegen der Böse ausschließlich böse sein? Oder gute ausschließlich gut? Meines Erachtens nein, denn Star Wars beruht nach meinem Verständnis zwar auf einer eindeutigen Dualität zwischen gut und Böse, aber diese Dualität darf durchaus ambivalent sein. Man kann die Prequels verteufeln wie man will, aber sie haben sehr deutlich gezeigt, dass selbst George Lucas nicht viel von eindimensionalen Bösewichtern hält. Bevor ich mich deswegen alle erschlagt gebe ich aber gleich zu, dass solche Ambivalenz in so manchem EU-Roman aber auch schon besser eingesetzt wurde.
 
Da lobe ich mir doch "Star Wars: The Old Republic", denn dort hat man in der Story des Jedi-Ritter einen ersten Schritt in eine neue Richtung getan. (Man betrachte hierzu seinen letzten Gefährten, den er bekommt) Aus Spoilergründen gehe ich nicht näher darauf ein. ;)
 
Aber ist allein diese Annahme nicht schon ein wenig zu viel verlangt? Forderst nicht gerade du immer, dass Jedi auch nur Menschen (im übertragenen Sinn) sind? Das man auch mal Fehler der Jedi thematisieren sollte? Ist es denn unter diesem Gesichtspunkt überhaupt fair die Jedi an dem höchstmöglichen Idealen zu messen?

Meiner Ansicht nach können die Ideale, die man / ein Jedi sich setzt, gar nicht hoch genug gesteckt sein. Natürlich ist es nur menschlich, daran zu scheitern, und auch Jedi sind (und sollen sein!), wie Du ja auch schreibst, nur Menschen (bzw. Aliens :p) und somit nicht davor gefeit. Das macht das hohe Ziel aber nur noch wichtiger, da man dann selbst beim Scheitern noch relativ weit oben bleibt. Hat man sich von vorneherein einen niedrigeren Standard gesetzt und scheitert dann auch noch, geht es viel weiter in den Keller.

Natürlich darf das Scheitern nicht tabuisiert werden, im Gegenteil, es ist essentiell, dass es als solches erkannt und offen thematisiert wird. Denn ansonsten erscheint man als Heuchler und riskiert zudem, auf der ethischen Spirale durch zunehmende Relativierung immer weiter abzurutschen.

Ein vielleicht banales, aber womöglich gerade deswegen besonders griffiges Beispiel aus dem Leben eines Jedi: Er hat jemanden in Wut unnötig getötet. Es ist ein Riesenunterschied, ob er das als schweren Fehler ansieht, als Abweichen von dem eigentlich angestrebten Ideal und sich vornimmt, alles zu tun, damit es in Zukunft nicht wieder vorkommt. Oder ob er sich sagt, das war nur menschlich, das angestrebte Ideal ist eh zu hoch und nicht erreichbar. Dann ist es nämlich beim zweiten und dritten Mal schon Normalität, und beim vierten Mal metzelt er vielleicht eine ganze Bar nieder...

Das ist doch eigentlich auch genau das, was Jacen passiert ist. Er hat immer mehr Abstriche gemacht von dem hohen Ideal, an das er sich einst hielt, bis er irgendwann das Bombardement von Planeten für "normal" und gerechtfertigt hielt. Das ist in meinen Augen viel entscheidender für einen Fall als Gefühle zu haben oder in Wut auch mal auszuticken.


Und darüber hinaus bleibt die Frage natürlich, ob das nicht nur fehlgeleitetes Gutmenschentum ist, dass du da postulierst. Geht es bei so weitreichenden Konsequenzen, wie dem Überleben der Sith, nicht um zuviel, als dass man sich mit zwar theoretisch guten Idealen aufhält, anstatt der praktischen Realität nachzukommen?

Von einem der Realität enthobenen Wolkenkuckucksheim habe ich doch gar nicht gesprochen. Das wäre der pazifistische Extremfall Elegos A'Kla und der (die Macht hab' ihn selig) Balance Point-Jacen, die die offensichtlich aggressiven und massenmordenden Yuuzhan Vong zu Tode lieben wollten. ;)

Solchen Extremen steht ja schon der von mir ausgegebene Blankoscheck im (Fremd)Verteidigungsfall entgegen. Darüber hinaus habe ich noch grauzonige Ausnahmen eingeräumt, mit denen schon sehr viel Handlungsspielraum besteht.

Doch selbst die dunkelsten, im Einzelfall akzeptablen Grauzonen sind immer noch meilenweit entfernt von einem gezielten Genozid.

Nehmen wir mal die Lost Tribe-Sith. Natürlich ist der Glaube an eine nachhaltige Bekehrung des ganzen Volkes, auch wenn sie in vieler Beziehung gar nicht so sithig erscheinen, hochgradig naiv. Abgesehen von den von Kindesbeinen an verinnerlichten Denkmustern und Charakterzügen steht dem auch der Stolz auf die Identität und auf das jahrtausendelange Bewahren der Traditionen entgegen. Im Zweifelsfall ist eine Einflussnahme von außen sogar kontraproduktiv, weil sie diese Identifizierung und Selbstbezogenheit nur noch verstärkt. (Was natürlich nicht bedeutet, dass Individuen oder Gruppen, die sich von sich aus offen für ein Umdenken zeigen, keine Chance gegeben werden soll!)

Eine Bekehrung ist aber genausowenig wie ein Genozid nötig, um die Galaxis vor dem Lost Tribe zu schützen. Es würde ausreichen, den Vakuumraum um Kesh herum zu überwachen und diejenigen, die sich tatsächlich zur Galaxiseroberung aufmachen, gleich zu Beginn aufzuhalten, bevor sie Schaden anrichten können.

Ja, das ist aufwändig und kostspielig, insbesondere langfristig. Mit einer Massenvernichtungswaffe sämtliches Leben auf Kesh auszulöschen (was IMHO von vorneherein komplett außer Frage steht!), wäre sicherlich einfacher und billiger. Eine gezieltere Ausrottung der gefährlichen Individuen, die z.B. Sklaven und kleine Kinder verschont (was man ansatzweise noch diskutieren könnte), wäre allerdings schon wesentlich schwieriger und würde, neben der Korruptions- und Traumagefahr, viele Jedi das Leben kosten, was ein sich langfristig auswirkender "Preis" ist, den man eben auch einkalkulieren muss. Doch diese kaltschnäuzigen wirtschaftlichen Betrachtungen sollten meiner Ansicht nach sowieso keine Rolle spielen. Wenn eine permanente Überwachung der einzige Weg ist, wie sich die Jedi nicht in die Niederungen ihrer Gegner begeben müssen, pathetisch gesagt, wie sie ihre Seelen rein halten können, dann ist das eben der Preis, der zu zahlen ist.

Ja, ein Überwachung birgt auch ein Risiko. Es könnten Sith durchschlüpfen oder sie könnten eines Tages in so großer Stärke kommen, dass sie nicht aufgehalten werden können. Aber es ist sowieso illusorisch und in der Tat ein der Realität enthobenes Wolkenkuckucksheim, zu glauben, dass die Jedi jeden Bösewicht ausrotten können, bevor er etwas angerichtet hat und so jedes Übel und alle unnatürlichen Tode in der Galaxis verhindern können. Das sollte eigentlich die Lektion aus Caedus sein: Man kann die Galaxis nicht "sicher" machen, und selbst wenn man könnte, wäre der Preis dafür viel zu hoch.

Die Jedi können nur aufmerksam sein, wach und bereit, sich so schnell wie möglich dazwischenzuwerfen, wenn etwas passiert.

Eine Möglichkeit von einer Art Genozid, bei dem die Jedi ihre Hände unter perfider Ausnutzung der Sith-Mentalität halbwegs rein halten könnten, gäbe es ansonsten noch: Die Jedi könnten sich einfach mit einer größeren Gruppe auf Kesh einnisten, ohne etwas zu tun. Bei dieser Provokation können sie ziemlich sicher darauf setzen, früher oder später von den Sith angegriffen zu werden, und könnten so eine Welle tatsächlicher Aggressoren nach der anderen "sauber" töten. Abgesehen davon, dass ihnen das erstmal gelingen muss, sie viele Todesopfer zu erwarten haben und sich das ganze natürlich im sehr dunkelgrauen Bereich bewegt, gibt es aber auch ein paar Fußangeln: Was, wenn die Sith unschuldige Kinder und Sklaven als Schutzschilde einsetzen? Was, wenn sie die Jedi damit erpressen, Unschuldige zu töten, wenn sie nicht verschwinden? Was, wenn die Sith alle verbleibenden Unschuldigen vor ihrer "letzten Welle" töten, damit sie nicht in die Hände der Jedi fallen? Was wenn die Unschuldigen, die die Jedi am Schluss befreien wollen, sich gehirngewaschen so heftig zur Wehr setzen, dass sie sie töten müssen - oder sich selbst töten? Summa summarum möchte ich nicht der Grand Master sein, der die Entscheidung über diese Taktik auf sein Gewissen lädt. ;)

(Nebenbei bemerkt setzen natürlich sämlichte Varianten - Genozid, "Provokations-Genozid" Kollektivbekehrung und Überwachung - voraus, dass die Jedi wissen, wo sich Kesh befindet, was zum Ende von FotJ der Fall sein mag oder eben auch nicht. :braue)


Natürlich kann man die Causa Lost Tribe noch beliebig verkomplizieren. ;) Sind die Jedi dazu verpflichtet, Sklaven und andere, die unter der Sith-Herrschaft auf Kesh leiden, zu befreien? Falls ja, welche Mittel sind für diesen Zweck angemessen? Könnte man sogar argumentieren, dass die Jedi Kinder aus dieser Gesellschaft holen müssen, bevor sie die "charakterverbiegende" und in vielen Punkten auch grausame, misshandelnde Sithprägung erfahren? Falls ja, wie um Himmels willen ist das im Einklang mit ethischen Standards möglich?


Ist das nicht nur eine Ausrede keine sinnvolle, dauerhafte Lösung zu erarbeiten? Es ist unbestreitbar, dass die Geschichte durch die KRiege zwischen Jedi und Sith bestimmt ist, aber sollte das einen daran hindern nach Alternativen zu suchen?

Das wäre sicherlich sinnvoll, ist aber nur möglich, wenn beide Parteien ein Interesse daran haben. Siehe das Beispiel Yuuzhan Vong, hier war die Koexistenz erst möglich, nachdem sie so weit geschwächt waren (militärisch und vor allem ideologisch durch das Zonama Sekot-Erlebnis), dass sie zur Kompromisssuche bereit waren.

Die Sith dagegen streben immer wieder nach Beherrschung, Eroberung, Expansion und sind dabei meist grausam und zerstörerisch. Eine friedliche Koexistenz mit ihnen, so lange sie diese Ziele mit diesen Mitteln verfolgen, steht im Widerspruch zu dem grundlegenden Sinn und Zweck der Jedi. Daher ist es den Jedi - die grundsätzlich bereit für solche Lösungen sein sollten, beispielsweise gegenüber einer sich "ruhig" verhaltenden Sith-Gruppe - unmöglich, mit den Sith dauerhaft friedlich zu koexistieren.


Ich denke, es gibt gewisse Dinge in Star Wars, die kann man nicht einfach rausstreichen. Muss deswegen der Böse ausschließlich böse sein? Oder gute ausschließlich gut?

Nach Meinung vieler (amerikanischer) Star Wars-Fans leider schon.


Meines Erachtens nein, denn Star Wars beruht nach meinem Verständnis zwar auf einer eindeutigen Dualität zwischen gut und Böse, aber diese Dualität darf durchaus ambivalent sein. Man kann die Prequels verteufeln wie man will, aber sie haben sehr deutlich gezeigt, dass selbst George Lucas nicht viel von eindimensionalen Bösewichtern hält. Bevor ich mich deswegen alle erschlagt gebe ich aber gleich zu, dass solche Ambivalenz in so manchem EU-Roman aber auch schon besser eingesetzt wurde.

Die Stärke der Filme ist vielleicht, dass man sie so oder so interpretieren kann, wobei ich ehrlich gesagt bei den Prequels schon ein paar Probleme habe, die von Dir angeführte Mehrdimensionalität bei den Bösewichtern zu erkennen. ;)

Die EU-Romane, die Ambivalenz "besser eingesetzt" - vielleicht auch einfach deutlicher gemacht - haben, sind womöglich gerade die, die die entsprechenden Proteststürme / Kaufverweigerungen ausgelöst und zu dem aktuell zu beobachtenden bedauerlichen Backlash in Richtung simpler Schwarz-Weiß-Malerei geführt haben...

Was das betrifft, bin ich übrigens gerade über diese unerfreudliche Info gestolpert: "The Essential Reader’s Companion reveals the existence of The Vergere Compendium, an outline written by Troy Denning that details Vergere’s scheme to turn Jacen Solo."

Uhg! :nope:

Micah
 
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