Noe’ha’on

[ Weltraum / Noe'ha'on-System / Noe'ha'on / Dschungel / Mathis' Blockhütte ] Fel, Adria, Mathis und Sylvia

Hungrig beobachtet Fel wie Mathis einen dampfenden Topf vom Herd nahm und auf den Esstisch stellte. Damit es keine Flecken auf dem schönen, dunklen Holz gab, legte er zwei Plättchen unter, die aus irgendeiner Pflanzenfaser geflochten zu sein schienen. Als er den Deckel hob und weglegte, erfüllte ein starker Duft nach Gemüsesuppe den Raum. Unwillkürlich gab der Magen des Mörders ein lautes Knurrgeräusch von sich. Der eigentlich billige Kantinenfraß auf der Red Ruby hatte nach dem Jahr Gefangenschaft bereits himmlisch geschmeckt und gerochen, doch das hier wirkte auf den ersten Blick wie pures Ambrosia!

Mathis grinste und setzte sich nun ebenfalls, während Sylvia Adria in den Raum schob. Widerwillig hob Fel den Kopf von dem dampfenden Topf und konnte ein überraschtes Aufkeuchen grade noch herunterschlucken. Das Mädchen sah um einiges Mädchenhafter aus als noch gestern im Dschungel. Man hatte ihr offenbar die Haare gebürstet und ihr mit einem weißen Schleifchen die Frisur befestigt. Doch das war nicht der Grund für die haltlose Überraschung des Mörders.

Adria sah wenigstens zwei Jahre älter aus, als gestern noch! Ihre Haare waren eine Spur länger und ihr Gesicht deutlich reifer. Was hatte es mit diesem Mädchen auf sich?! Hatte ihre Vergangenheit im Sithtempel bei diesem Darth Bor etwas damit zu tun? Das hier konnte unmöglich ein natürlicher Vorgang sein! Vielleicht war sie ja sogar noch wertvoller, als der Denker es erwartet hatte…

Auf ihren stolzen Kommentar hin, dass sie grade noch geschaukelt hatte, schenkte
Fel ihr ein breites und freundliches Lächeln. Seine Zähne waren durch exzessives Putzen auf der Red Ruby nicht mehr gar so gelb wie direkt nach seiner Flucht. Trotzdem wirkte es in dem entstellten Gesicht etwas gruselig. Doch Fel wollte seine freundliche Seite heraushängen lassen. Immerhin sollten Mathis und Sylvia nicht sofort merken, was dort bei ihnen am Tisch saß.


„Das ist schön. Ich hoffe du hattest Spaß“

Sagte Fel zu ihr, während sie sich nun ebenfalls an den Tisch setzte. Sylvia begann damit Suppe auszuteilen, während Mathis jedem ein Stück duftendes Brot reichte. Der Mörder ignorierte das penetrante treten gegen sein Schienbein, während Adria sich umsah. Er war ausgeruht genug, dass er sich nicht einmal vorzustellen brauchte die Kleine umzubringen um ruhig zu bleiben. Stattdessen wandte er sich an das Ehepaar.

„Es ist sehr nett von euch uns hier aufzunehmen“

Sagte er und lächelte Sylvia zu. Wer ihn so sah, hätte wohl niemals geglaubt was in seinem Kopf vorging. Selbst sein vernarbtes Gesicht wirkte weniger bedrohlich und finster, wenn er eine Maske der Nettigkeit aufsetze. Offenbar funktionierte dies auch bei Mathis und Sylvia.

„Das ist doch selbstverständlich“

Sagte ihr Gastgeber und tunkte sein Brot in die Suppe.

„An einem Ort wie diesem muss man zusammenhalten. Es ist schwer sich nicht selbst zu verlieren, wenn die Umwelt so…feindlich gesinnt ist. Man darf nicht zulassen, dass man im Kopf so wird wie die einheimische Spezies“

Auch Fel begann zu essen und stellte fest, dass sowohl Gemüsesuppe und Brot ausgezeichnet waren! Grade wollte er antworten, da wurden sie von Adria unterbrochen, die einen lecker duftenden Früchtekuchen in der Mitte des Tisches erspäht hatte. In ihrem unerzogenen, kindlichen Naturell fragte sie, ob man ihn später auch noch essen würde. Wäre Fel ein anderer gewesen, wäre ihm das Verhalten der Kleinen sicher peinlich gewesen, doch so ignorierte er es und überließ es Mathis sie darauf hinzuweisen, dass erst die Suppe gegessen werden würde.

Erst als sie ziemlich unhöflich nach einem weiteren Glas Saft verlangte, sah der Mörder sie direkt an.


„Es heißt ‚bitte‘, Adria. Bitte dürfte ich noch ein Glas Saft haben“

Wies er sie zurecht und fing sich ein Lächeln Sylvias ein. Mathis, der offenbar das Gespräch weiter vorantreiben wollte, stellte die Frage wie die beiden es geschafft hatten sich von der Absturzstelle bis hierhin durchzukommen. Grade wollte der Mörder eine knappe Zusammenfassung des Kampfes mit den K’lor’Schnecken – ohne seine multiplen Mordversuche an Adria – geben, doch da begann das kleine Mädchen bereits zu erzählen. Wenig ausführlich, doch dafür umso detailreicher berichtete sie von all den Leichen, die sie gefunden hatte, bevor sie auf Fel getroffen war.

Leicht amüsiert verfolgte der Mörder in der Macht die Mischung aus Unbehagen und Mitleid in den Auren des Ehepaars. Er verkniff sich ein Grinsen und Löffelte weiter.
Adria stellte äußerst treffend dar, welche Verrenkungen die Toten nach dem Absturz gemacht hatten. Außerdem wirkte es für ihn eher appetitfördernd, wenn sie davon berichtete!

Erst als sie sich der Luft an dem freien Platz am Tisch zuwandte und mit ihr redete, sah
Fel verwirrt auf. Hatte sie etwa auch eine ihm ähnliche Spaltung der Persönlichkeit wie er? Was hatte es damit auf sich? Er wollte sie fragen, doch aus Alibi musste er sie noch darauf hinweisen, dass man ‚F’ick dich‘ eigentlich nicht in Gesellschaft verwendete. Außer man brachte diese bald um, aber das konnte das Mädchen ja nicht wissen.


Adria, man sagt ‚F’ick dich‘ nicht…“

Dem Mörder fiel ein dass er es vermutlich gewesen war, der ihr den Ausdruck beigebracht hatte, also setzte er hinzu:

„…in Gesellschaft von Erwachsenen“

Plötzlich erhob sich Sylvia, in deren Aura im Gegensatz zu ihrem Mann mehr Mitleid als Unbehagen lag und kam mit einem verstrubbelten braunen Teddy für Adria wieder. Die Kleine jauchzte auf und begann sofort ihn zu knuddeln. Sie bedankte sich sogar bei Sylvia! Fel war überrascht, dass sie daran gedacht hatte. Er tätschelte ihr lobend den Kopf und lächelte sie freundlich an. Beiläufig gab er ihr einen Klaps auf die Hand, mit der sie Anstalten machte die Spitzentischdecke zu ruinieren und wandte sich wieder Mathis zu, der offensichtlich das Gespräch weiterführen wollte.

„Ich hoffe du nimmst es mir nicht übel wenn ich frage, Fel, aber du siehst nicht grade aus als hätte dir das Leben gut mitgespielt. Was ist dir denn passiert?“

Es war klar gewesen, dass die Frage irgendwann kommen würde. Seine Narben und Entstellungen waren ja nicht grade unauffällig, vor allem da er die meisten von ihnen mitten im Gesicht hatte. Deshalb hatte er sich vorhin bereits eine plausible Lüge ausgedacht. Dass er ein Sith war, wollte er dem Jedifreund Mathis nicht auf die Nase binden.

„Ich war beim Militär. Habe damals auf Corellia gekämpft. Das hier“

Er wies auf sein fehlendes Auge und die Brandnarbe darum

„Habe ich mir geholt, als meine Einheit in eine Brandmittelfabrik eingedrungen ist. Es war ein Hinterhalt und wir wurden sofort unter Beschuss genommen. Habe einen Spitzer Benzin ins Gesicht bekommen, der fast sofort Feuergefangen hat. Der Arm war später. Auf Vanquor haben wir ein paar Gundarks getroffen. Einer fand wohl meinen Blaster lecker und hat gleich den ganzen Arm abgerissen. Danach hatte dann die Armee keine Verwendung mehr für mich und ich bin nach keinen zwei Jahren Dienst abgetreten“

Beim Erzählen nahm Fel immer mal wieder einen Schluck Saft, stellte ihn dann jedoch wieder auf den Tisch.

„Ein Veteran also?“

Schloss Mathis und fügte dann hinzu:

„Für welche Seite hast du denn gekämpft?“

Natürlich wollte der Mann wissen ob Fel vertrauenswürdig war. Die Frage schien beiläufig, jedoch gab die Aura des Mannes seine innere Spannung preis. Der Mörder genoss es, die Situation zu dominieren. Quasi Gedankenlesen war eine großartige Fähigkeit.

„Republik natürlich. Ich bin Tarisianer. Hört man das nicht?“

Fel lächelte, als er beobachtete wie sich Mathis innerlich entspannte.

„Doch, doch. Natürlich. Es ist wohl zu lange her, seit ich im Ojoster-Sektor war“

Es war wirklich lächerlich einfach die Unterhaltung zu steuern. Fel war ein Schüler, was hätte wohl ein Krieger oder Executor mit diesem lächerlichen Menschen angestellt? Ihn zum Spaß an gedanklichen Fäden auf dem Tisch tanzen lassen?

„Und was ist mit euch? Was treibt euch auf einen grünen Felsbrocken wie diesen?“

Fast hätte der Mörder laut aufgelacht, als er die Alarmiertheit in der Aura des Gastgebers sah. Es war nicht wirklich schwer gewesen zu erraten, dass er sich mit seiner Frau hier vor irgendetwas hier versteckte. Vor allem wenn er explizit wissen wollte, für welche Seite der Mörder im Krieg angeblich gekämpft hatte. Aufmerksam konsultierte er also weiterhin die Macht um seinen Gegenüber zu lesen, während dieser antwortete:

„Wie du dir denken kannst sind wir nicht ganz freiwillig hier“

Oh er ist sogar ehrlich?

Fel war ehrlich überrascht!

„Ich habe mir den Zorn des Huttenkartells zugezogen…“

Hier verbarg sich die Lüge!

„…und mussten hierhin fliehen. Ein Kopfgeldjäger namens Dok Spel verfolgt ein hohes Kopfgeld, dass auf mich ausgesetzt ist“

Die besten Lügen enthielten immer ein Körnchen Wahrheit und diese war verdammt gut. Hätte Fel nicht explizit auf Mathis‘ Aura geachtet, er hätte sie nicht als solche erkannt. Der Teil mit der Flucht und dem Kopfgeldjäger stimmten wahrscheinlich, doch war der Auftraggeber falsch. Wenn er die früheren Reaktionen des Mannes bedachte, dann war es plausibel, dass er vielleicht mit dem Imperium im Clinch lag. Doch nicht so sehr, dass der IGD ihn verfolgte, sondern man eher ein Kopfgeld auf ihn aus- und Kopfgeldjäger auf ihn ansetzte. Vielleicht war es ratsam, nach Mathis Tod einen Teil von ihm mitzunehmen und das Kopfgeld zu kassieren? Ein bisschen Geld konnte nie schaden…

„Leider haben nur meine Frau und ich es geschafft“

Fügte Mathis noch hinzu. Offenbar war er mit seiner Erzählung noch nicht fertig

„Unsere Tochter, hat Spel auf Tibrin erwischt“

Traurig wies Mathis auf eine Reihe von Fotografien auf dem großen Wandschrank. Fel konnte nicht viel erkennen, doch zumindest so viel, dass sie drei Personen zeigten, von denen zwei eindeutig Mathis und Sylvia waren.

„Das ist traurig. Tut mir leid“

Antwortete Fel, obwohl er es nun wirklich nicht so meinte. Aber es galt den Eindruck aufrecht zu erhalten.

„Genug der traurigen Erzählungen“

Sagte Sylvia plötzlich und erhob sich

„Jetzt gibt‘s Kuchen!“

[ Weltraum / Noe'ha'on-System / Noe'ha'on / Dschungel / Mathis' Blockhütte ] Fel, Adria, Mathis und Sylvia
 
Noe'ha'on - Raumschiffwrack im brennenden Dschungel - Fel und Adria (irgendwo) - Kira und Billy

Die mächtige Kira Guldur, soso. Ob sie reale Macht besaß oder nur diesen einen Jedi-Zaubertrick beherrschte, blieb noch abzuwarten, doch eine gute Theorie für den Anfang war, dass diese Frau gefährlich war und sie entsprechend vorsichtig zu behandeln war.

»Angenehm Euch kennenzulernen, meine Dame,«

Tat Billy der Höflichkeit genüge und verbeugte sich zudem tief – sicher war sicher. Leider stellte sich alsbald heraus, dass sie genauso begriffsstutzig war wie andere Menschen auch und mit seinen ausgefeilten Erklärungen nur wenig anfangen konnte.

»Keine Bombe im ethisch-moralischen Sinne, sonder eher im pragmatisch-technischen…,«

Das war nicht wirklich besser, also versuchte der Arkanier es noch einmal.

»Wenn ich Bombe sagte, meinte ich keinen klassischen militärischen Sprengsatz wie eine Baradiumladung mit Zünder und Schnur, sondern vielmehr in der Form, wie ein Fass voll Hypermaterie eine Bombe sein kann. Es hat seinen legitimen Zweck als Raumschifftreibstoff und es wäre zwar ungewöhnlich, aber nicht verwerflich, falls ich eines bei mir hätte. Auch bei der Hypermaterie müssten wir zudem aufpassen, dass sie nicht instabil wird und den ganzen Dschungel hier in Brand setzt. Dieselbe Situation haben wir mit meinem Wonderfluonium, nur potenter und kompakter.«

Hoffentlich war diese Erklärung jetzt anschaulich genug für die Frau, jetzt musste er sie nur noch dazu bringen, dass sein Problem auch ihr Problem war. Billys Schwierigkeit mit der Sache war, dass falls diese Kira jetzt verschwand und es außerhalb des Explosionsradius schaffte, bevor das Wonderfluonium hochging, sie vielleicht auch vor dem resultierenden Waldbrand fliehen konnte. Er musste sie davon überzeugen, dass dies nicht wahrscheinlich war oder sich anderweitig unentbehrlich machen.

Während des Gesprächs hatten sie sich langsam wieder dem Standort des Wonderfluoniums genähert, wo sich inzwischen eine Herde zweibeiniger Reptilwesen eingefunden hatte, die Billy als Kaadus identifizierte und von denen sich einige, wie der Imperator es wollte, ausgerechnet an den Gamorreanerkadavern zu schaffen machten, in denen der Koffer mit dem Wonderfluonium steckte. Bereits der feuchte Atem dieser Viecher konnte im Falle eines Lecks ausreichen, dass alles um sie herum explodierte! In heller Panik rannte Billy auf eins der Viecher zu, welches seine überlange Nase geradezu in den Koffer steckte, stemmte sich dagegen und versuchte erfolglos, es von seinem Tun abzubringen, während Kira nichts besseres zu tun hatte, als zu überlegen, ob man auf diesen Viechern reiten kann.


»Das sind Kaadus von Naboo und das bedeutet zwei Dinge: a) man kann auf ihnen reiten, das tun die Einheimischen dort nämlich auch und b) wir sind nicht die einzigen intelligeten Wesen auf diesem Planeten. Irgendwer muss sie importiert haben und da diese Biester nicht gerade scheu wirken, lebt dieser jemand wohl immer noch hier!«

Nicht scheu war gut. Billy stemmte sich mit aller Kraft gegen das Kaadu und es rührte sich keinen Millimeter, während die Sith – daran bestand kein Zweifel mehr – gerade das erste Kaadu versehentlich abmurkste. Diese Frau war verdammt gefährlich und ein Teil von Billy hätte es lieber gesehen. wenn das Wonderfluonium mit ihr hochgegangen wäre, aber leider beträfe das ihn genauso. Andererseits wirkte die Frau genauso tollpatschig wie ihre Machtkräfte stark entwickelt waren und ohne ihn würde sie wohl weder ihre Tochter noch von diesem Planeten finden, Macht hin oder her, da war er sich sicher. Auf der anderen Seite war dies ein Dschungel und der nächste Bestandteil der hiesigen Fauna mochte vielleicht kein halbzahmes Reittier sein. Billy hatte keine Waffen, konnte sich nicht verteidigen, aber Kira konnte. Diener, wenn es sein musste, aber nicht ohne das Wonderfluonium. Er sah zu der Dunkelbraunhaarigen auf, die es inzwischen auf ein Kaadu geschafft hatte.

»In Ordnung, ich werde Euch dienen und ihr werdet sehen, meine technischen Fähigkeiten werden Euch nützlich sein, wenn wir diese grüne Hölle lebend und mit Eurer Tochter verlassen wollen. Aber nicht ohne das Wonderfluonium! Ich glaube, ihr habt das immer noch nicht verstanden. Unsere Wahl besteht nicht darin, ob wir es hier lassen oder nicht, sondern ob wir uns die Zeit nehmen, es zu stabilisieren oder ob es uns um die Ohren fliegt, sobald wir ihm den Rücken zuwenden. In letzterem Fall wird die Distanz zwischen uns und dem Wonderfluonium von untergeordneter Bedeutung sein. Der Koffer ist nur da drüben, in diesem Gamorreaner! Alles was ihr tun müsst, ist ihn aus ihn mit Euren Machtkräften herauszuziehen und mich die Instrumente ansehen lassen! Abgesehen davon werden wir womöglich eine starke Energiequelle brauchen, um einen Hilferuf per Langstreckenkomm abzusenden oder dergleichen. Diese sind im Dschungel nicht gerade dicht gesäht, aber das Wonderfluonium ist eine solche!«

Was Billy dabei verschwieg war, dass es keine praktikable Möglichkeit gab, mit den vorhandenen Mitteln das Wonderfluonium in seiner Rohform als Energiequelle nutzbar zu machen, aber das brauchte diese Kira ja nicht zu wissen. Dieses Problem würde er lösen, wenn es soweit war.

Noe'ha'on - Raumschiffwrack im brennenden Dschungel - Fel und Adria (irgendwo) - Kira und Billy
 
Noe'ha'on, Dschungel, Mathis Blockhütte: Zehnjährige Adria und Fel und Bibo mit Mathis und Sylvia(NPCs), an Absturzstelle: Mutter Kira und Billy


Fel streichelte Adria ganz lieb über den Kopf, was sie an ihm noch gar nicht kannte. Sie hielt ganz still und genoss es regelrecht, dass er so lieb hier zu ihr war. Überhaupt war er total anders!? Und er wies sie auch pausenlos zurecht, dabei hatte er ihr doch das schlimme Wort beigebracht?! Auch sollte er mal nicht so tun als ob er sonstwie wäre?! Und kaum hatte er sie gestreichelt, bekam sie auch schon einen Klaps auf die Hand. Überrascht sah sie nach oben. Scheinbar durfte man nicht mit den Fingern in den schönen Löchern der Tischdecke, die eigentlich eher ein Tischläufer war, herumstochern, bloß wozu waren die Löcher denn dann gut?! Und überhaupt, war das langweilig! Adria wollte einiges vom Gemüse aus der Suppe nicht essen und warf es über den Tellerrand auf den Tisch und bekleckerte alles. Manches sah doch aber so komisch aus! Und eigentlich wollte Adria lieber den Kuchen.

Und was Erwachsene immer so zu quatschen hatten?! Das hatte sie schon auf der Red Ruby im Gemeinschaftsraum mitbekommen! Voll ödes Zeug! Es war doch total langweilig, warum Fel so blöd aussah! Wen kümmerte das?! Es gab eben hübsche Leute wie Adria und ihre Mutter und so welche wie Fel! Na und?! Das Kind begann zu kichern. Sie musste plötzlich lachen. Er sah aber auch komisch aus! So sah doch niemand aus, kein vernünftiger Mensch! Wie konnte man nur so blöd aussehen! ? Jetzt, da er die Maske nicht trug, sah man erst so richtig, wie hässlich und verunstaltet Fel aussah. Adria sah ihn an und lachte immer lauter, ihr Bauch wackelte dabei immer stärker und zeigte auch noch mit ihrem Finger auf ihn und musste bereits eine Lachträne aus ihren Augen wischen und Bibo lachte laut mit und krümmte sich bereits vor Lachen. Sylvia drückte ihren ausgestreckten Zeigefinger runter und meinte kopfschüttelnd scharf:

„Adria, sowas macht man nicht! Lach`deinen Bruder nicht aus! Er musste sehr leiden!“

Pah, das hatte er verdient! Adria verstand kein Wort davon, irgendwas von Armee und Fabrik laberte Fel?!


„Da hättest du eben besser aufpassen müssen!“

“Adria!“

Die Kleine fand, sie passte immer auf! Adria klingte sich aus und träumte ein wenig vor sich hin oder besser gesagt, dachte nach. Also, wenn ihrem neuen alten Teddy nochmal etwas Ähnliches passieren würde, dann müsste sie Fel eher zwingen, ihn herauf zu holen. Das hatte er selber gesagt. Sie müsste ihn erpressen! Hm, was er wohl damit meinte? Was ist denn erpressen? Adria krempelte beiläufig den Ärmel ihrer weißen Bluse hoch. Er war zu kurz geworden und so sah es hübscher aus. Sie machte es auch mit der anderen Seite. Den Knopf der Bluse hatte sie schon auflassen müssen, denn sie war plötzlich so eng. Ihre Strumpfhose hatte sie sowieso weg gelassen, denn die war total zerfetzt gewesen, wäre jetzt eh zu klein und bei der Hitze brauchte man sie auch nicht. Ihr Rock wuchs irgendwie mit, da ja nur die Beine länger wurden. Ihre roten Stiefel passten noch.

Plötzlich horchte Adria auf. Sie hatte Gesprächsfetzen von einer Tochter aufgeschnappt. Interessiert sah sie zu Mathis und ihr Blick ging zu den Fotografien. Um sie besser sehen zu können, stellte sich nun Adria samt Stiefeln auf den Stuhl und schaute auf die Fotos. Das Mädchen war ihre Tochter gewesen? ! Sylvia setzte sie sofort wieder auf den Stuhl und sagte zum zweiten Mal hintereinander, dass sie nun den Kuchen essen würden. Aber, das fand doch Adria spannend!


„Wie ist sie denn tot gegangen?“,

fragte sie daher unverblümt und mit kindlicher Neugierde. Schließlich wollte genau das Adria jetzt präzise und ausführlich wissen! Das wusste Mathis zu verhindern, indem er das Thema wechselte und Adria nun fragte:

„War denn der Papa auch an Bord gewesen? Was macht denn euer Vater beruflich?“

Adria bekam große Augen. Ihr Papa? Also, sie hatte noch nie `was von ihrem Papa gehört. Hatte sie überhaupt Einen? Bestimmt war Onkel Bor ihr Papa. Ihr Blick fiel beiläufig hilfesuchend auf Fel. Dennoch antwortete sie, während Sylvia ein besonders großes Stück Kuchen auf ihren Teller legte:


„Er arbeitet im Labor und schneidet den Ratten die Beine ab und macht was Grünes in die Schnauze rein.“

Kaum ausgesprochen, biss sie genüsslich in das Kuchenstück.

„Also ist dein Papa Laborant?“

„Hm! Und wie wurde eure Tochter nun tot gemacht?“

Sylvia wurde blass. Mathis wurde sauer. Sein Blutdruck war deutlich gestiegen und sein Kopf war ziemlich rot.

„Sie ist noch klein!“,

besänftigte ihn Sylvia und fasste ihn am Arm an.

„Wer möchte denn noch Saft?“


„Ich!“,

meldete sich Adria sofort lautstark und hielt ihr Glas als erste hoch.

„Was möchtest du denn mal werden, wenn du groß bist? Erzähle uns das doch `mal!“

Adria musste nicht lange überlegen und erzählte freimütig:


„Ich werde später Königin und ich werde herrschen! Erwartet keine Gnade von mir! Ihr werdet alle leiden! Das Leben, was ihr kanntet, wird dann vorbei sein!“

Entsetzt starrten sich die Eheleute an und ein betretendes Schweigen entfaltete sich gerade über alle. Adria fiel das überhaupt nicht auf, sondern pulte gerade eine gewisse Sorte Früchte aus dem Kuchen. Dabei konnte man von Glück reden, dass Adria das Wort „Königin“ aus einer Laune heraus gewählt hatte und nicht „Imperator“. Adria begann die Früchte sich alle auf einmal in den Mund zu stecken. Den Kuchen schaffte sie einfach nicht mehr. Sylvia war die Erste, die ihre Sprache wieder fand und die Situation rettete, indem sie abwiegelte und zuerst Fel anlächelte und dann Adria mit ihrem milden verzeihenden Blick fixierte:

„Unsere Tochter hatte auch erst die wildesten Ideen, was sie werden wollte. Doch dann wollte sie Krankenschwester werden und aus ihr wäre auch ganz sicher eine Gute geworden. Kranke heilen und pflegen!“

Adria, interessierte aber nicht, was die Tochter werden wollte, sondern wie sie totgegangen war! Die Kleine begann gelangweilt mit dem Stuhl zu kippeln. Hin und her und unermüdlich! Es kam, wie es kommen musste! Mit einem lauten Krachen fiel Adria plötzlich samt Stuhl nach hinten um. Sie erschrak heftig. So heftig, dass ihr Magen förmlich in die Kniekehlen rutschte. Doch auch Sylvia und Mathis fuhren heftig zusammen. Sofort war Sylvia sichtlich bemüht, Adria rasch aufzuhelfen und den Stuhl wieder richtig, mit ihr darauf, an den Tisch heran zu schieben. Das Mädchen rieb sich währendessen ihren Ellenbogen und ihren Rücken, naja, wo sie halt dran kam und schaute erstmal mit einem Schippchen durch die Gegend. Den Kopf hatte sie glücklicherweise reflexartig rechtzeitig nach oben gerissen gehabt. Aber sich am Tisch noch festzuhalten, hatte sie nicht mehr vermocht.


„Du musst fleißig lernen! Wo bist du denn in die Schule gegangen?“,

mischte sich jetzt Mathis ein. Adria überlegte hektisch. In eine Schule gegangen?! Sie?! Adria suchte hilfesuchend Fels Blick und ließ ihn antworten und trank stattdessen lieber noch etwas.


„Es ist total langweilig hier!,

meldete sich ihr imaginärer Freund. Adria drehte sich zu dem, für die Anderen, leeren Stuhl.


„Das stimmt!“

„Und sie beantworten einfach nicht, was du wissen willst!“

„Echt mal!“,

antwortete sie Bibo ziemlich bockig.

„Frag sie doch mal, ob sie lange tot gegangen ist!“

„Wie lange ist sie denn tot gegangen? Eure Tochter!“

Jetzt sahen die Gesichter völlig schockiert aus und Sylvia kamen fast die Tränen und sie schüttelte heftig und fassungslos mit dem Kopf, als könne sie es nicht begreifen und ihr Mann wechselte ziemlich die Hautfarbe zu puterrot! Doch Adria stand nun noch auf und erklärte vorm Tisch stehend:

„Das kleine Schlangenbiest ist ganz langsam tot gegangen! Das hat sich im Feuer immer so hin und her bewegt!“

Und Adria hatte nichts besseres zu tun, als sich hinzustellen und pantomimisch ihre ganze Schauspielkunst zu zeigen und die Schlange nach zu spielen, wie sie sich im Feuer in Todesqualen gewunden hatte und begann zu guter Letzt auch noch die merkwürdigen Geräusche, die das Tier abgegeben hatte, also tierische Schrei-und Quiekgeräusche, einzubauen.

„Wo wolltet ihr eigentlich hinfliegen?“,

unterbrach der Mann des Hauses mit ziemlich gereizter Stimme das Spektakel.

„Nach Coruscant!“,

antwortete Adria prompt, während sich das Ehepaar komische Blicke zu warf und setzte sich wieder auf ihren Stuhl, denn das wusste sie mal. Adria störte ihr Armverband. Sie hatte das Gefühl, es würde etwas einschlafen. Ihre Finger brauchten Bewegungsfreiheit. So ganz nebenbei begann sie daran herum zu zupfen und ihn aufzuwickeln, was auch zum Teil aus Langeweile geschah.

„Und wo wohnt ihr?“


„Im Labor!“

Der abgewickelte Verband wurde langsam länger.

„Du meinst, da arbeitet dein Papa. Doch wo wohnt ihr? Mit Mama! Auf welchem Planeten, euer zu Hause!?“


Adria überlegte kurz. Wenn das Labor die Arbeit war, dann wohnte sie wohl in dem Appartment.

„Du meinst, wo ich schlafe und Mama wohnt?“

„Ja, genau!“

Kein Mensch konnte ahnen, warum Adria sowas fragte.

„Wir wohnen auf Bastion im Sith-Tempel da oben in der 12. Etage und ich schlafe unten in der Gruft.“

Und Adria entblößte mit den letzten Worten ihren Arm und er war makellos. Sie wackelte mit ihren Fingerchen, die alle völlig in Ordnung waren. Da war nichts mehr verstümmelt oder blutig. Alles war, wie es sein sollte, nur die Haut war noch jung und zart wie bei einem Neugeborenen.

„Was…!“



Noe'ha'on, Dschungel, Mathis Blockhütte: Zehnjährige Adria und Fel und Bibo mit Mathis und Sylvia(NPCs), an Absturzstelle: Mutter Kira und Billy
 
[Noe'ha'on - Dschungel - ca. 50 Kilometer von den anderen Überlebenden (Kira etc.) entfernt - Darth Ral und Darth Bor]

Wie von einer Giftspinne gebissen katapultierte Ral Bor und sich mit der Macht aus dem Blumenthron und ließ seine fetten Augen panisch umher zucken. Da sein Träger aber auf dem Bauch lag und er demnach nur in den Himmel schauen konnte, gab es nicht viel zu sehen. Also trieb er den Hünen an sich gefälligst aufzurichten und mit nach dem Koffer zu suchen. Welcher EIGENTLICH an Bors Körper hätte befestigt sein müssen. Sicherlich ein halbes Dutzend mal hatte der übergewichtige, Arm- und Beinlose Executor seinen Diener befohlen ihn sich ans Bein oder den Arm zu binden. Mit einem reißfesten Seil, Magnethandschellen oder sonst was. Danach war er eingeschlafen und hatte deshalb nicht mehr kontrollieren können ob Bor es getan hatte!
„Wo ist er Schwachkopf? Du solltest ihn doch an dir befestigen!“
„A-also auf dem Schiff hatte ich ihn noch in der Hand.“
„In der Hand sagt er! Sag mir nicht das du ihn einfach nur festgehalten hast!“
„Na ja … ich dachte halt … das reicht?“
„Ja. Es reicht! Absolut richtig.“

Ral packte den Metalldorn in Bors Schulter, welchen er aus seiner Position schon sehen konnte wenn er den Kopf nur leicht nach links neigte, und drehte ihn ein paar mal in der Wunde herum. Der Hüne jaulte daraufhin schmerzerfüllt auf, sprang tollpatschig herum und versuchte das Schrapnell aus dem Körper zu ziehen. Doch Ral hielt dagegen und da die Macht jeder Muskelkraft überlegen war, tat sich im Grunde nichts.
„Du … du … unsagbar dumme Kreatur! In dem verdammten Koffer waren die Elixiere des Meisters! Des Zirkelmeisters! Und du hast sie WEGEN DEINR INKOMPETENZ VERLOREN!“
„T'schuldigung.“

Laut und rasend wie Ral war, hätte er Bors gemurmelte Entschuldigung nicht mal gehört wenn er noch bei Sinnen gewesen wäre. Doch in seinem jetzigen Zustand hörte und sah er gar nichts, nahm nichts bewusst wahr und wollte nur noch einen gewissen Schädel einschlagen. Stattdessen hatte aber die Umgebung zu leiden. Pflanzen wurden ausgerissen, abgeknickt oder einfach nur in Stücke gerissen. Würde die kleinen und großen Bewohner des Dschungels sie nicht zumindest im Augenblick meiden, auch sie hätte es erwischt und eine rote Blume nach der anderen wäre zwischen all dem satten Grün herangewachsen. Doch was blieb war die Vegitation und der sie umgebene Insektenschwarm. Sie waren zwar nicht in der Lage auf dem Duo zu landen, doch so wirklich von ihnen lassen wollten sie auch nicht. Als ob sich irgendwas an ihrem Gestank oder Blut ändern würde...

Wie lange er sich seinen Mordphantasien auch immer hingegeben hatte, nach einer unbestimmten Zeit schien der Große etwas gefunden zu haben, denn er watschelte plötzlich los. Der auf seinem Rücken befestigte Ral wurde durch das übelkeiterregende Geschaukel derart aus der Bahn geworfen, das sein Wutanfall abebbte und er schließlich nur mit geschlitzten Augen und vor Misstrauen gefurchter Stirn vor sich hin starren konnte.
„Was zum Nerf tust du da? Und warum richtest du nicht erst einmal deine verdammten Knochen und Gelenke! Dieses mahlende Geräusch geht mir gehörig auf die Nerven! Nein … nein du Trottel, lass den Dorn drin oder willst du verbluten! Wage es ja nicht auch noch mein Blut zu vergießen! Die Knochen habe ich gesagt!“
„Aber ich habe nichts um sie zu richten. Keine Tränke, kein Stützen... t'schuldigung.“
„Dann improvisiere.“
„Im … pro ...“
„Improvisieren heißt das, Idiot. Nimm einfach irgendwas das deine Knochen richtet. Pflanzen, Trümmerteile, Leichenteile. Irgendwo in der Nähe ist was runter gekommen und beeil dich.“
„Hab's schon“
verkündete Bor freudig und nun konnte auch Ral sehen das sie inzwischen eines der Trümmer erreicht hatten.

Besagte Überreste des Raumschiffes konnte man mehr oder weniger dem Bereich zuordnen in dem sie sich aufgehalten hatten als es auseinander gebrochen war. Sogar die beiden Gamorreaner die ihnen oder genauer gesagt Bor Gesellschaft geleistet hatten, lagen da. Verständlich, wie Ral fand. Alle drei hatten sich köstlich amüsiert, wer weiß was getrunken und derbe Witze gerissen. Es war viel gelacht und mit den Muskeln gespielt worden. Drei hirntote Schwachsinnige, Brüder im Geiste. Kein Wunder das der elitäre Ral von ihnen geschnitten worden war. Doch er hatte seine Rache bekommen, zumindest in zwei von drei Fällen. Die beiden grünhäutigen Schweinsköpfe waren zwar von keinen Trümmern erschlagen, dafür aber beim Aufprall regelrecht auseinander gerissen worden. Geplatzt war Rals treffendste Beschreibung dafür. Bor, der sich ja gerne an mit allem und jeden anfreundete, musste erst von seinem Meister angeschrien werden damit er sich von den Leichen abwandte und nach dem Koffer suchte. Was das lange Elend aber schließlich fand, war kein dreifach versiegelter schwarzer Koffer, sondern ein zylindrischer Behälter für Nahrung und wer weiß was noch. Sie waren im Inneren so aufgebaut das man im Prinzip alles hinein tun konnte, inklusive Kühlakkus und eben was zu Essen das gekühlt werden musste. Ral konnte es aus seiner Position aus nicht richtig sehen, doch schien das Teil ordentlich was abbekommen zu haben.
„Den Koffer habe ich gesagt.“
„Brauch'n wir nich. Ich hab's doch umgepackt.“
„WAS hast du?“
„Na ja … als Ihr geschlafen habt …. da … nun ...“
„Da konntest du die Finger nicht vom Koffer lassen, richtig?!“
„Ja … nein … ich meine, Ouzik und Joukrat wollten ihn mal anschauen … und rein … schauen.“
„Wer? Die beiden Schweinsköpfe?! Du hast ihnen den Inhalt gezeigt?!“
„Ja … Ihr … Ihr hattest es mir ja … nicht verboten … also dachte ich … warum nicht?!“
„Wenn ich alles aufzählen müsste was du nicht tun darfst, würde ich ja nichts andere mehr tun. Du einfältiger Hohlschädel! Und wieso hast du den Inhalt dann umgepackt? Was ist mit dem Koffer?“
„Joukrat war etwas ungeschickt ...“

Ral seufzte und sein Gesicht wurde in diesem Augenblick förmlich von seinen Speckfalten gefressen. Falten die rot anliefen und perfekt zu den glühenden Sith Augen passten.
„Aber … es ist nichts kaputt gegangen! Ich schwöre, alles in Ordnung. Und ich habe mir viel Mühe gegeben das sie das auch bleiben. Ich habe mich an Eure Worte erinnert, wie wichtig sie sind und so. Hab mir Zeit genommen.“
Rals Wutanfall kam ins Stocken als kleine Funken der Hoffnung ihn heimsuchten. Funken, die gegen einen Berg aus Hass und Mordgier ankommen mussten.
„Zeig her. Dreh dich um.“
Bor tat wie ihm befohlen und ging in die Hocke, was dazu führte das Knochen erneut gegeneinander gerieben wurden. Falls der Riese Schmerzen hatte, schien er damit still umgehen zu können.

Der zylindrische Behälter war nicht wie Ral angenommen hatte beschädigt – also doch, eigentlich schon. Aber wenn man bedachte das er gerade tausende Meter gefallen und dann wie ein Meteor aufgeschlagen war... -, sondern von einer zweiten Schicht aus scheinbar sehr robusten Metall umgeben war. Das normalerweise rot lackierte Material war an vielen Stellen zerschrammt und durch Feuer angesengt worden, wodurch das helle Metall darunter sichtbar wurde, doch ansonsten mehr oder weniger intakt. Mehr oder weniger deshalb, weil diese zweite Hülle ganz offensichtlich dilettantisch auf den Zylinder aufgetragen bzw. mit diesem verbunden worden war. Schweißnähte, die ganz dringend mal abgeschliffen gehörten, überzogen den Behälter wie Narben. Hier und da gab es Stellen wo der eigentliche Zylinder noch zu sehen war. Bor schien sich einfach nur die Zeit vertrieben und deshalb nicht sonderlich sorgfältig gearbeitet zu haben. Diplomatisch ausgedrückt.
Als Ral die rote Farbschicht musterte, kam ihm ein furchtbarer Verdacht. Den er auch sogleich aussprach.
„Dieses Metall … wo hast du das her?“
„Oh da war ich clever, Meister. Es gibt in diesen Schiffen doch immer diese Bojen, ja? Mit Notfall -irgendwas-sender und so. Damit man weiß das und wo es abgestürzt ist und so. Und die sind robust, ja? Also … haha, habe ich ein wenig von ihrer Hülle abgemacht und an den Zylinder geschweißt. War ganz schön schwer das mit dem Lichtschwert zu machen, aber ich habs hinbekommen, ja?“
„Ja … hast du. Wie im Namen der corellianischen Höllen bist du an diese Boje heran gekommen?“
„Na Joukrat-“
„Reicht. Hab verstanden. Du hast uns vermutlich alle getötet, danke. Sehr gut gemacht. Wie immer.“
„Ich … ich … was?“
„DU VOLLIDIOT! Wie soll uns denn IRGENDWER hier auf diesem DRECKSPLANETEN finden wenn DU DEN NOTSIGNALGEBER ZERSTÖRT HAST!“

Daraufhin schwieg Bor erst einmal und kratzte sich verlegen am beinahe kahlen Schädel. Und erneut erzeugte er diesen widerliche mahlende Geräusch, das Ral eine Gänsehaut bekam und sein Gesicht verzog. Gut, der Trottel hatte also vermutlich jede Chance auf Rettung vernichtet. Andererseits – und das würde Ral niemals zugeben – hat wahrscheinlich weder der Koffer, noch hätte der Zylinder den Aufschlag überstanden, hätte er es nicht zusätzlich gepanzert. Rettungsbojen überstanden zwar nicht grundsätzlich die Explosion eines Hyperraumantriebes, doch das Auseinanderbrechen eines Schiffes und dann dessen Absturz schon. Solange sie danach dann nicht zufällig in einen Vulkan fiel, konnte sie sogar dann noch funktionieren wenn sie auf dem Grund eines zehntausend Meter tiefen Ozeans lag. All das würde aber den Inhalt nicht vor dem Aufprall schützen, sollten die Elixiere und Amulette im Inneren nicht vor diesem Stoß geschützt sein. Wenn Bor sie also einfach nur reingelegt hatte...
Ral musste den Zylinder gewaltsam öffnen, da dessen Öffnungsmechanismus nicht mehr intakt war.
Als sich die Geräuschwoge aus kreischendem Metall schließlich im Dschungel verflüchtigt hatte, atmete der fette Executor sicht- und hörbar auf. Bor hatte tatsächlich einmal in seinem Leben mitgedacht und den Dämmstoff aus dem Koffer auch in den Zylinder gepresst. Es hatte natürlich nicht ganz gepasst und sah mehr nach gewollt und nicht gekonnt aus, doch Ral konnte keine Beschädigungen an dem Dutzend faustgroßer Objekte und drei Fläschchen feststellen die ungeordnet darin lagen. Die kleinen Schachteln waren von vorn herein alle einzeln in eine zwei Zentimeter dicke Schickt aus absorbierendem Gel eingepackt gewesen. Ein durchsichtiger Stoff, der so ziemlich jeden härteren Schlag abfedern konnte. Wenn auch nicht jene Kräfte die bei einem Absturz auf sie einwirken konnten. Der verstärkte Zylinder hatte aber wohl genug von der kinetischen Energie absorbieren können, sodass Ral nun in der Lage war einen intakten, fast würfelförmigen Gelklumpen in die geisterhaften Machthände zu nehmen. Unbeschädigt, weil glasklar. Das Gel war so konzipiert worden, das es sich verfärbte wenn es etwas nicht vollständig absorbieren konnte.
Um ganz sicher zu sein und sicherlich auch zum Teil um seine Neugier zu befriedigen, durchschnitt er das Gel mit der Macht, schälte es förmlich von der darin enthaltenen schmucklosen schwarzen Schachtel und öffnete diese schließlich. Und da lag es vor ihm. In schwarzes Samt gebettet, ein rotbraunes Amulett mit einem karmesinroten Edelstein in der Mitte. Als hätte jemand zwei Hände voll Rost genommen, in eine Form getan und den Stein in die Mitte gesetzt, sah das Amulett weniger wie ein Schmuckstück, sondern viel mehr wie ein vollständig von grobkörnigem oxidierten Eisens bedecktes Irgendwas aus. Lediglich der Stein in der Mitte schien noch etwas wert zu sein. Was natürlich nicht der Wahrheit entsprach. Das von den mächtigsten und versiertesten Sith Alchemisten geschaffene Amulett barg eine nicht unerhebliche Macht und war in der Lage einen Träger quasi jede Hürde auf dem Weg zur höheren Macht zu nehmen. Würde Bor es zum Beispiel tragen, könnte dieser nun beinahe problemlos Machtblitze wirken, obwohl er eigentlich kaum Ahnung davon hatte. Es erschien dann alles so einfach, auch wenn die eigentliche Macht dadurch nicht verstärkt wurde. So weit zur ersten Anwendungsmöglichkeit. Die zweite war sogar noch besser, wenn auch gefährlicher. Ral's Blick schweifte ab und fing eines der Fläschchen ein. Er hob eines davon hoch und betrachtete den Inhalt mit großen Augen. Die Flüssigkeit an sich war farblos, doch hatte man eine nicht unerhebliche Menge an silberfarbenen Partikeln hineingegeben. Diese schimmerten nun im Sonnenlicht und ließen das gesamte Elixier wie dünnflüssiges Quecksilber erscheinen. Kombinierte man nun das Amulett, diesen Trank, einen Teil seiner eigenen Machtreserven und je nach Größe des Endproduktes auch eine Vielzahl von anderen Objekten, entstand einer der gefürchteten Diener des Sith Ordens: Ein Sithspawn. Wobei diese Exemplare sogar noch eine eigene Unterart bildeten, da sie nicht auf bereist vorhandene Humanoide oder Tiere zurück griffen. Eigentlich beschworen ausschließlich die Fürsten des Ordens und bei den Alchemisten auch nur der Zirkelmeister diese Bestien. Und das aus gutem Grund. Sie zu beschwören bedurfte nur Grundlagenwissen – Ral wusste zum Beispiel wie es ging – doch sie auch zu kontrollieren bedurfte dann doch um einiges mehr. Einen Umstand den ein gewisser Sith mal lieber nicht ignoriert hätte...

„Es scheint alles intakt zu sein. Dein Glück Schmalhirn.“
„Dann hab ichs gut gemacht, ja?“
„Werde ja nicht übermütig Bor. Jedes mal wenn du mal was richtig machst, beschwörst du gleich darauf ein Dutzend neuer Katastrophen herauf.“
„T'schuldigung … ähm … diese Amulette … damit kann man doch-“
„Kann man.“
„Ist das schwierig?“
„Nein, natürlich nicht. Ich kann das locker, aber jemand wie du wird das niemals können. Dafür braucht man dann eben doch ein Hirn.“
„Wir sollen uns doch diese Kira schnappen … warum-“
„Was heißt hier sollen! Ich will. Ist nur Zufall das der Meister dies und das gesagt und uns diesen Koffer gegeben hat.“
„Ach so? Hm … das verstehe ich auch nicht so recht. Warum hat er uns nochmal die Amulette und Elixiere gegeben?“
„Hirntot! Na weil er uns vertraut?! Was denn sonst. Er weiß das wir es nicht verbocken.“
„Aber … wir haben es doch verbockt?!“
„Wie. Bitte? Wir? Hast du grade Wir gesagt?“
„Äh nein, t'schuldigung … ich … ich habe es verbockt.“
„Ja, das hast du verdammt noch mal! Und ich darf es wieder grade biegen. Wir schnappen uns diese Kira und ihr Gör und liefern obendrein noch den Koffer ab … also den Zylinder.“
„Ah … okay … verstehe. Wem sollten wir denn den Koffer bringen?“
Ja, wem eigentlich?
„Keine Ahnung! Hat er nicht gesagt.“ Was?
„Das verstehe ich nicht. Warum hat er ihn uns dann gegeben?“ Gute Frage.
„Was weiß ich. Vielleicht damit wir sicher sein können das wir Kira erwischen?!“ Wohl kaum.
„Aber … der Meister wusste doch gar nicht das wir dieser Kira folgen, oder?“ Richtig.
„Er ist der Zirkelmeister der Alchemisten. Er weiß so gut wie alles. Ja, jetzt bin ich mir sicher. Wir sollen die Amulette nutzen um sie einzufangen.“ Genau...

Bor, dem nicht nur wegen der gebrochenen Knochen und Schläge auf den Schädel ganz heftig der Kopf weh tat, zog eine grässliche Schnute und kratzte sich erneut am Kopf. Das war ihm alles zu hoch. Dennoch wagte er einen hoffnungsvollen Vorstoß.
„Dann beschwören wir also die Spawn's? Wie viele denn?“
„Na alle“
empörte sich Ral, durch seine eigene Idee und vor allem Selbstüberschätzung inzwischen derart weit von der Realität abgedriftet, das selbst Bor, wäre er nicht „so dicht dran“ gewesen ,die Katastrophe hätte voraussehen können...

[Noe'ha'on - Dschungel - ca. 49.450 Kilometer von den anderen Überlebenden (Kira etc.) entfernt - Darth Ral und Darth Bor]
 
[ Weltraum / Noe'ha'on-System / Noe'ha'on / Dschungel / Mathis' Blockhütte ] Fel, Adria, Mathis und Sylvia

Fast war Fel froh, dass er die Kleine nicht getötet hatte. Er war durchaus verlockend gewesen und er hatte es versucht, doch wäre sie gestorben, dann wäre ihm diese Szene an Mathis‘ Esstisch abhandengekommen. Der Mörder musste sich arg beherrschen nicht laut loszulachen, während Adria – penetrant wie nur ein kleines Mädchen es vermochte – das Ehepaar zum Tod ihrer Tochter auszupressen versuchte.

Wie ein Schwamm sog er dabei all die negativen Emotionen auf, die von den Menschen ausgingen.
Mathis war wütend, das merkte man ganz deutlich. Rote und schwarze Schlieren verunzierten seine eigentlich gutherzig glühende Aura. Sylvia wurde dagegen von dunkelblauen und violetten Tröpfchen der Trauer dominiert. Immer wieder warfen beide hilfesuchende Blicke zu Fel hinüber, auf dessen Lippen jedoch nur ein verstörendes, kleines Lächeln lag, während er den Kuchen verspeiste. Um ihn herum schien die Situation ins Chaos zu versinken. Das passierte wenn man sich mit Sith an den Tisch setzte!

Fast vergessen war dabei, wie
Adria ihn vorhin noch ausgelacht hatte. Zugegeben, er hatte durchaus Ärger verspürt, aber der war spätestens dann verflogen, als sie stolz wie Oskar verkündete eines Tages Königin zu werden. Spätestens dort war der Punkt erreicht wo er doch arg an sich halten musste, nicht vor Lachen zu Brüllen. Typisch Sithkind! Zwar blickte sie dabei viel zu kurz – genau wie Janus und eigentlich fast alle Sith – doch das würde ihr Fel noch früh genug austreiben. Der Imperator dem sie zu dienen hatten hieß Darth Allegious und so er es verhindern konnte, würde er zeitlebens so heißen. Er hatte seine Macht bei der Siegesparade auf Bastion gesehen und sich mental ihm untergeordnet.

Die Szene strebte wie ein Theaterstück zum unaufhaltsamen Klimax. Um von ihrer Tochter abzulenken hatte
Mathis begonnen nachzuhaken, wo Adria mit ihrem angeblichen Bruder Fel und ihrer Mutter denn wohne. Der Mörder sah das Verhängnis kommen und hätte es womöglich verhindern können, doch warum sollte er? Diese beiden Menschen waren ab der Sekunde dem Tode geweiht gewesen, als sie die Verletzten in ihr Heim getragen hatten, anstatt sie für die K’lor’Schnecken und anderen wilden Tiere liegen zu lassen. Selbst der beste elektrische Zaun und die stärksten Wände brachten nichts, wenn man sich den eigenen Arm aufschnitt und sich das Verderben hineinsetzte. Das Böse kam in vielen Formen und manchmal auch als Klischee in Form eines entstellten Mannes und eines süßen Mädchens.

So kam es wie es kommen musste,
Mathis grub zu tief und deckte die Antwort auf, die das Ende des entspannten Tischgesprächs besiegelte. Adrias Mutter wohnte in der zwölften Etage des Sithtempels und Adria schlief unten in der Gruft. Fel hatte nun endgültig die Bestätigung, dass die Mutter der Kleinen eine Sith war. Nicht dass er die noch gebraucht hätte. Doch er wusste nun endlich woher er den Namen Guldur kannte. So hatte doch Janus‘ alte Meisterin geheißen? Kira Guldur? Vielleicht würde sie sich bereiterklären, die vorzeitig beendete Ausbildung zu Ende zu bringen, wenn er erwähnte ihren letzten Schüler gesiegt und getötet zu haben?

Das Ehepaar war fassungslos. Ihre Auren verfärbt von Schock, zu Angst und schließlich zu kaltem Horror.
Sylvias erstarrter Blick hing an Adrias plötzlich entblößten Arm, den sie gestern noch in die fleischfressende Blume hineingesteckt und nur zu Teilen wieder hinausgezogen hatte. Frische, bleiche Haut bedeckte die gestern noch entblößten Sehnen und neue Fingerkuppen bewegten sich, wo gestern noch nichts mehr übrig gewesen war. Auch der Mörder war verwundert, doch er war viel zu sehr damit beschäftigt emotionaler Vampir zu spielen, um dem größere Bedeutung beizumessen.

Plötzlich räusperte sich
Mathis und erhob sich.


„Wie dumm von mir. Ich habe doch tatsächlich die Schlagsahne vergessen. Entschuldigt mich für einen Augenblick“

Sagte er für seinen Gemütszustand mit nur wenig schriller Stimme. Der Mann war wirklich ein verdammt guter Lügner. Hätte Fel die Macht nicht zur Verfügung gehabt, er hätte sich täuschen lassen können. Doch seine Machtsinne sangen ein ganz anderes Lied. Mathis hatte ganz klar Angst, doch war irgendwo tief in ihm ein Hoffnungsschimmer zu erkennen. Er heckte also irgendetwas aus! Er erhob sich ganz sicher nicht, um den Monstern an seinem Tisch noch etwas Sahne zu bringen! Offenbar war auch Sylvia hartgesottener als es den Anschein machte. Auch sie räusperte sich und sagte weniger überzeugend, aber doch sehr gut:

„Noch etwas Kuchen, ihr zwei?“

„Sehr gerne“

Sagte Leto zuckersüß. Der Eisverkäufer war wieder da und diesmal würde er sich nicht einfach so abspeisen lassen. Diesmal würde er nicht weichen ohne Blut gesehen zu haben. Mit einem breiten Lächeln nahm er ein weiteres Stück Kuchen entgegen und gab es Adria, bevor er sich selbst nahm.

„Komm iss schnell auf, Adria. Sylvia und Mathis wollen ein kleines Spiel mit uns spielen“

Die Aura der Frau war ein Wrack. Auch äußerlich schienen die Dämme kurz vor dem Brechen zu sein. Ihr rechtes Auge zuckte, während sie sich zwang einen weiteren Bissen Kuchen in den Mund zu nehmen. In der Macht beobachtete Fel wie Mathis sich im Nebenraum bewegte und nun wieder auf die Tür zu ihrem Raum zukam. Mit einem jähen Knall schwang die Tür auf.

Noch bevor
Mathis die Tür mit seinem Tritt erreicht hatte, hatte Fel einen finalen Bissen Kuchen genommen, sich langsam erhoben und die Linke in die Richtung ausgestreckt. Mit wildem Blick stand nun Mathis im Türrahmen, eine archaische Schrotflinte in der Armbeuge – in den Augen die Erkenntnis, dass er zu spät kam.

Leto Fel grinste und biss sich mit den Schneidezähen sanft auf die Unterlippe. Er brauchte weder Denker noch Würger, die ihm sagten was als nächstes zutun war. Aus seiner Stirn peitschte ein unsichtbarer Gedankententakel und packte den Mann um den Hals. Leicht zuckten Fels Finger und sein verlängerter Arm imitierte die Bewegung. Mit einem hässlichen Knacken brach Mathis‘ Genick und die Schrotflinte fiel klappernd aus plötzlich kraftlosen Fingern. Doch noch war er nicht tot. Fel hatte nur so viel gebrochen, dass er sich nie mehr würde bewegen können, jedoch trotzdem noch alles sehen und miterleben würde. Bekäme er nicht noch etwas gegen den Kopf, dann würde er das auch. Wie ein Puppenspieler dirigierte er den wehrlosen Körper zu dem Bett am Kopfende des Raumes und legte ihn sanft wie eine treusorgende Mutter darauf ab.

Dann wandte er sich
Sylvia zu. Ein Machtstoß und die schockstarre Frau krachte samt Stuhl gegen die Wand. Hatte sie bis jetzt vor Angst und Trauer nichts sagen können, so verhinderte Fel nun dies, während seine Gedanken sie kopfüber an die Wand gepresst hielten.


Töten wir sie!

Brummte der Würger, doch noch war Fel nicht fertig. Langsam und anmutig schritt der um den Tisch herum, bis er ganz nah bei der blonden Frau stand und beugte sich zu ihr hinab.

„Mein süßes Schwesterlein hat dir eine Frage gestellt, meine Liebe Sylvia

Sagte er samtweich und strich ihr eine Strähne blonden Haares aus dem Gesicht, die sich aus dem Pferdeschwanz gelöst hatte

„Es wäre doch sehr unhöflich, nicht darauf zu antworten. Findest du nicht?“

Die Macht zwang den Kopf der Menschenfrau eine ruckartige Nickbewegung zu machen

„Siehst du. Also, wie ist eure Tochter gestorben?“

Der Mörder kostete die Situation voll aus. Nach so etwas hatte er sich in der Irrenanstalt und in Aethernitas‘ Kerker immer gesehnt. Er hatte Nächte damit verbracht zu träumen wie es sein würde, wenn er entkam und nun stand er hier! Alle Fäden lagen in seiner Hand! Das war es, wofür es sich lohnte zu leben. Nicht das ewige Streben nach dem Thron, oder nach größerer Macht, DAS HIER! Diese unendliche Macht, deren wahre Bedeutung ein Janus Sturn und der Großteil des Sithordens niemals erfassen würde. Seine Gedanken gaben den Mund der Frau frei.

SSpel. Er hat sie…“

„Na, na, lauter meine Liebe. Wir wollen doch dass unsere hübsche Adria uns versteht, oder?“

Sylvia schluchzte, sprach dann jedoch tatsächlich lauter. Tränen rannen ihr kopfüber gehängtes Gesicht hinauf

Dok Spel hat sie erschossen, als wir unser Schiff besteigen wollten“

Freundlich nickte Fel

„Danke sehr. So schwer war das doch nicht. Oder? Jetzt bleibt eigentlich nur eine Sache“

Der Mörder drehte sich auf dem Absatz um und strich katzengleich zum Tisch zurück und nahm das große Kuchenmesser in die Hand. Die Klinge blitzte und wirkte scharf genug für seine Zwecke. Kurz musterte er das Mädchen, dann nahm er ihre Linke in seine und drückte das Messer hinein.

Adria, meine Schöne, töte sie“

Der Befehl war knapp und klar, wie er durch den Raum hallte

„Schneide ihr die Kehle durch“

Du willst sie wirklich IHR überlassen!?

Fauchte der Würger ungehalten, doch er wurde ignoriert. Die Magie des Momentes war einfach zu stark. Das Mädchen machte ein paar Schritte auf ihr Opfer zu, blieb dann jedoch stehen. Fel folgte und kniete sich hinter sie. Seine Linke sanft auf ihrer Schulter, sein Mund ganz nah an ihrem Ohr.

„Sie und ihr Mann sind Verräter am Imperium, an unserer Heimat. Sie hätten uns getötet, nur für was wir sind, woher wir kommen. Sie verabscheuen die Sith. Sie verabscheuen mich und deine Mutter und vor allem dich. Sie halten sich für etwas Besseres als wir es sind. Aber das sind sie nicht, oder?“

Hauchte er und der Wahnsinn glomm ganz deutlich in seinem verbliebenen Auge. Sein Gesicht war zur ekstatischen Verzückung verzerrt

„Sie. Sind. Nur. Normale. Menschen. Merk dir das! Wir sind die, die etwas Besseres sind. WIR sind die Elite und Ihresgleichen taugt nur zum Dienen! Uns bekochen, uns pflegen, nur dafür sind sie gut! Und oh…auch um zu sterben“

Wieder machte Adria ein paar Schritte, doch plötzlich meldete der Würger sich zu Wort:

Geben wir Sylvia doch wieder ihren Mund frei. Machen wir daraus eine Herausforderung! Schafft Adria es, bleibt sie am Leben. Wenn nicht werden wir alle drei vernichten.

Es war ganz klar was der Würger vorhatte. Der Denker protestierte, doch Fel hörte nicht hin. In seinem Wahn klang der Plan gut. Drei Opfer waren allemal besser als eins. Ein nicht unerheblicher Teil von ihm hoffte, das Sithmädchen würde es nicht schaffen. Wieder ließ er Sylvia das Reden.

„NEIN, ADIRA!“

Schrie sie auch sogleich mit tränenerstickter Stimme

„Das ist nicht wer du bist! Du bist ein liebes Mädchen, das zu viel erlebt hat! Er manipuliert dich! Er ist böse! Bitte, leg das Messer weg! Wir können hier leben! Zusammen! Als glückliche, kleine Familie! Alles was du tun musst, ist das Messer wegzulegen! Denk nach! Das ist doch Wahnsinn!“

„Streng dich nicht an, meine wunderschöne Sylvia

Sagte Fel leise und leckte sich über die Lippen

„Wahnsinn hat viel mit Schwerkraft gemein. Alles was es braucht, ist ein kleiner…Schubs“

Sanft stieß er Adria zwei Schritte weiter, bevor sie wieder innehielt. Langsam begann es ihn zu nerven, das Mädchen immer weitertreiben zu müssen.

Sie schafft es nicht! Töten wir sie!

Nein. Sie wird es tun.

Nur WANN?! Sollen wir hier Wurzeln schlagen? Sollen wir warten bis der Dschungel zu uns eindringt und der Planet in die Sonne stürzt, bevor Adria Guldur zur Mörderin wird?!

Vielleicht braucht sie eine Ermutigung?

Wie was? Ein Dolch im Rücken?!

Nein. Etwas weniger destruktives.

Ein paar gebrochene Rippen.

Eine Ohrfeige.

Fünf.

EINE!

Langsam erhob sich Fel und schlich um Adria herum, bis er zwischen ihr und Sylvia stand.

„Tu es, Adria!“

„Tu es nicht!“

Noch immer war das Mädchen erstarrt und so flog Fels Linke. Einmal, zweimal klatschte sie auf beide Wangen des Mädchens. Der Würger hatte noch immer Einfluss!

„TU ES JETZT!“

[ Weltraum / Noe'ha'on-System / Noe'ha'on / Dschungel / Mathis' Blockhütte ] Fel, Adria, Mathis und Sylvia
 
Noe'ha'on, Dschungel, Mathis Blockhütte: Zehnjährige Adria und Fel und Bibo mit Mathis und Sylvia(NPCs), an Absturzstelle: Mutter Kira und Billy


Adria wackelte mit ihren Fingerchen, der noch gestern schwer verletzten Hand. Der Verband hatte scheinbar geholfen, dachte das Kind naiv. Währendessen wollte Mathis Schlagsahne holen, was das wohl wieder war? Sylvia verteilte nochmal Kuchen, dabei hatte Adria eigentlich schon den Rest des ersten Stückes zerbröselt. Doch Fel legte ihr, gut gemeint, noch ein riesiges Stück auf den Teller. Er schien Sylvia auch zu mögen, denn er sprach sehr lieb und besonders nett mit ihr. Also pulte Adria in dem Stück Kuchen weiter und suchte sich die hellgrünen, lecker schmeckenden Früchte heraus. Was sollte sie auch sonst machen?! War ja total langweilig hier und das Essen zog sich ellenlang dahin. Doch Fel sagte in dem Augenblick, dass sie schnell aufessen sollte, da sie alle ein schönes Spiel spielen wollten. Ein strahlendes Lächeln breitete sich unverzüglich auf ihrem lieblichen Antlitz aus und voller Vorfreude folgte sie seinen Worten und stopfte sich rasch den ganzen Mund voll, dass sie weder den Mund zu bekam und kaum noch das Stück kauen und wenden konnte. Dabei wackelten ihre Füße unaufhörlich unterm Tisch hin und her, weil sie so aufgeregt war und man könnte auch meinen, dass sie so schneller kauen könnte. Endlich würde diese Langeweile und dieses ewige Sitzen am Tisch und Essen und Erzählen ein Ende haben!

Plötzlich flog laut die Tür auf, dass Adria erschrocken zusammen zuckte und sich fast verschluckt hätte, so war sie zusammen gefahren, denn damit hatte sie jetzt nicht gerechnet. In der offenen Tür stand Mathis und hatte so ein Gewehr, wie sie es mit Onkel Bor im Horrorfilm gesehen hatte. Adria machte überraschte Augen und hörte auf zu kauen. Ein wenig Angst kroch zeitgleich in ihr hoch. Ihr fragender Blick wanderte zu Fel, der sich längst erhoben hatte. Adria sah, dass er leicht seine Finger bewegte und bekam sofort eine Ahnung, was er da gerade tat. Er benutzte die Macht! Sie sah deshalb blitzschnell wieder zu Mathis rüber und plötzlich war ein widerliches Knacken zu hören, dem das laute Herunterfallen des Gewehrs auf den Boden folgte. Das Spiel war irgendwie komisch?! Das Kartenspiel mit Onkel Bor war anders gewesen! Da hatten sie auch keine Macht benutzt. Nun flog der Mathis durch die Luft und Adria staunte und begann leicht zu schmunzeln, denn Mathis sah so komisch und witzig dabei aus. Er wirkte so schlapp, wie er in der Luft hing und guckte auch so merkwürdig! Fel machte das! Cool! Das fand Adria richtig lustig und freute sich. Das Spiel schien doch besser zu sein, als anfangs gedacht! So wie Fel den Knüppel bewegt hatte, um die Schlange zu bekämpfen, bewegte er jetzt Mathis durch den Raum und legte ihn auf dem Bett ab. Mathis blieb ganz steif so liegen! Adria staunte. Sie musste dringend mit den Stöckchen weiter üben, damit sie das auch später mal hinbekommen würde. Sowas wollte sie unbedingt auch können. Voller Achtung sah sie Fel an.

Plötzlich wurde neben Adria der Stuhl samt Sylvia in rasender Geschwindigkeit vom Tisch wegbewegt und dahinter gegen die Wand gedrückt, obwohl geschleudert, scheinbar passender ausgedrückt wäre. Adria blickte erschrocken zur Seite. Ihr Herz begann zu hämmern. Irgendwie gefiel ihr das Spiel doch nicht! Sie verstand nicht, wie das Spiel ging! Sylvia hing kopfüber mit ihrem Stuhl an der Wand! Das gefiel Adria nicht, denn Sylvia sah so erschrocken aus, obwohl sie gar nichts sagte! Das gefiel Sylvia wohl auch nicht und sie hatte sicher Angst runter zu fallen. Vielleicht spielte Fel zu dolle mit ihr!? Fel ging nun um den Tisch herum und zu ihr hin und sprach mit ihr.

„Mein süßes Schwesterlein hat dir eine Frage gestellt, meine liebe Sylvia!“,

hörte Adria ihn zu ihr sagen. Ja, genau! Das wollte Adria wirklich zu gerne wissen! Adria hielt nichts mehr auf ihrem Platz, sondern sie erhob sich und stellte sich nun seitlich, ein ganzes Stück entfernt, hinter Fel auf, um Sylvia besser dabei sehen zu können und wartete gespannt auf ihre Antwort. Auch Bibo gesellte sich neben Adria. Er war genauso gespannt! Fel war ganz lieb zu Sylvia, damit sie es endlich mal erzählen würde! Sogar ihre blonde Haarsträhne machte er aus ihrem Gesicht weg, damit sie besser gucken konnte und nicht sowas in ihren Augen herum hing. Fel musste ihr noch ein bisschen gut zu reden, dann begann sie endlich. Adria spannte ihren Ohren gut auf und ihr Blick hing an ihrem Mund. Doch sie sprach so leise! Das merkte auch Fel gleich und forderte sie auf, lauter zu reden, damit Adria sie auch verstehen konnte. Endlich erzählte sie es nun laut und deutlich. Allerdings war die Antwort ernüchternd enttäuschend. Irgendwie hatte Adria eine spannendere Geschichte erwartet! Fel bedankte sich bei Sylvia lieb, die dabei die ganze Zeit weinen musste und komisch aussah, wie sie da so verkehrt herum an der Wand hing. Sicherlich gefiel ihr das nicht so gut!

Fel ließ sie da hängen und ging nun um den Tisch herum. Er hatte gemeint, dass noch eine Sache fehlen würde. Adria war gespannt, was er wohl damit meinen würde. Überrascht sah Adria, dass Fel nach dem großen Messer griff. Wozu brauchte er denn das Messer? Adria wunderte sich! Doch Adria sollte es gleich erfahren! Fel nahm ihre linke Hand und legte ihr das große glänzende Messer in die kleine Hand. Die Augen der Zehnjährigen weiteten sich fragend und vor Schreck. Doch da sagte er schon:

„Adria, meine Schöne, töte sie!“

Es war ein grässlich kalter Schauer, der Adria über ihren kleinen zierlichen Rücken lief! Hatte Adria sich verhört? Das riesige Messer, in ihrer dafür viel zu kleinen Hand, begann kräftig zu zittern. Was sollte sie machen? Das war ein bescheuertes Spiel! Adria wollte nicht mehr mitspielen! Bibo auch nicht und er verschwand, wie immer wenn es stressig wurde!


„Schneide ihr die Kehle durch!“,

vernahm sie und ließ das Blut erst recht in ihren Adern erstarren, wurde doch dem kleinen Mädchen bewusst, dass sie sich nicht verhört hatte und seine Stimme klang auch so, als wenn er es sehr ernst meinen würde. Ihr ganzer Körper begann zu zittern und sie konnte weder etwas sagen, noch sich bewegen. Auch wagte sie nicht, das Messer fallen zu lassen, zu verneinen und aus dem Raum zu rennen. Er hatte sowas in seiner Stimme! Angst und das kalte Grauen und Entsetzen hatten sie gepackt! Wie erstarrt stand sie da und war zu keinem klaren Gedanken fähig. Adria stand nur da, einfach so mit einem entsetzlich großen und scharfen Messer in der Hand. Endlich machte sie wie von selbst zwei Schritte auf Sylvia zu, ihren Blick auf ihre traurigen, mit Tränen erfüllten, entsetzten, sonst so gütigen mütterlichen Augen gerichtet. Adria blieb wieder stehen.

Das Sith-Kind spürte plötzlich seine Hand auf ihrer Schulter und er flüsterte in ihr Ohr, dass die Zwei sie nicht leiden könnten, weil sie Sith seien. Sie hätten vorgehabt sie zu töten. Adria erschrak und dachte an Mathis mit seinem Gewehr in der Hand, als er die Stube betreten hatte. Sie wollten Adria und Fel töten?! Adria wollte noch nicht so schnell tot gehen wie deren Tochter! Fel sprach weiter, dass sie sich für etwas Besseres hielten und vergiftete weiter ihr reines Kinderherz. Er meinte, dass dies ja wohl nicht so wäre. Adria wusste von ihrer Mami und ihm längst, dass sie selbst etwas Besonderes war und Mami und Fel. Doch sie war unfähig zu antworten. Doch er erklärte es ihr nochmal eindringlich und ausführlich, wozu die Anderen, die wie Sylvia und Mathis wären, gut waren. Ihre kindlichen Gedanken rasten durch ihren Kopf und sie sah Sylvia vor sich, wie sie Adria auf der Schaukel angeschubst, wie sie ihr das Haar gebürstet, sie gewaschen, ihr beim Anziehen geholfen, ihr ein Märchen erzählt und ein schönes Lied gesummt hatte. Sie hatte so schön gekocht und hatte so eine liebe sanfte Stimme und so liebe Augen! Und ihre Hände! Sie waren so sanft! Sylvia war so lieb gewesen! Adria hatte sie auch ganz lieb! Sie hatte ihr einen Teddy geschenkt! Sylvia war lieber und mütterlicher zu ihr gewesen, als ihre eigene Mutter es je gewesen war! So lieb, wie sie war, war noch nie jemand zu ihr gewesen! Noch nie! Noch nie in ihrem Leben! Es schrie richtig in ihren Kopf! Verzweiflung machte sich in dem Kind breit! Doch sie wollte durchaus Elite sein! Sie wollte später herrschen! Unwillkürlich wie durch Geisterhand machte sie zwei weitere klitzekleine Schritte vorwärts zu Sylvia hin.

Plötzlich schrie Sylvia angsterfüllt mit tränenerstickter panischer Stimme:

„NEIN, ADRIA!“

Adria erschauderte. Erschrocken sah sie ihr in die Augen. Adria hatte furchtbare Angst. Mindestens genauso viel wie Sylvia. Die Kleine ließ ihrer Kehle ein Schluchzen entweichen und eine dicke Kullerträne bahnte sich ihren Weg über ihr erstarrtes Gesicht. Adria tat ihr kleines Herz so fürchterlich weh. Was sollte sie nur tun? Warum hörte er nicht auf?! Sie wollte das nicht mehr spielen! Sylvia schrie schnell hintereinander weg, dass sie das Messer weglegen sollte und es nicht tun sollte, dass Fel böse wäre und sie als kleine schöne Familie hier leben könnten. Besonders Letzteres bewegte Adrias kleines Herz. Es war so schön hier gewesen, naja, bis auf die Langeweile am Esstisch! Sie könnte hier wohnen und spielen und vor allem stundenlang schaukeln! Hier war es noch viel schöner als auf Bastion! Und Sylvia hatte recht, Fel war böse! Ein bisschen, eigentlich ziemlich dolle schon! Er hatte ihren Teddy nicht gerettet! Dagegen war Sylvia so richtig lieb! Sie hatte ihr gleich einen Teddy geschenkt! Sie wusste, was Adria wirklich brauchte! Da hörte Adria Fel schon leise und unheilvoll klingend sagen:

„Streng dich nicht an, meine wunderschöne Sylvia

Wieso sagte er „wunderschöne Sylvia“ und wollte sie aber gerne tot machen. Adria hatte plötzlich die kalte Leiche aus Darth Bors Labor vor Augen. Nein, das wollte Adria wirklich nicht. Sylvia sah so lieb und schön aus, wie ältere Leute eben schön sind. Fel sagte etwas, was sie nicht verstand und schubste sie weiter voran. Mittlerweile stand Adria fast vor ihr.

Doch nun schob sich Fel zwischen sie und Sylvia. Angsterfüllt und mit klopfendem Herzen, das Messer zitternd in der Hand, starrte sie nach oben in sein entstelltes Gesicht.

„Tu es, Adria!“

Sie vernahm die Aufforderung und ehe sich die kleine Adria versah, klatschte es und ihr Gesicht wurde erst zur einen Seite durch einen heftigen Schlag geschleudert, dann zur anderen Seite. Beide Wangen brannten wie Feuer. Sie hatte rechts und links je eine schallende Ohrfeige bekommen. Sofort begann das Mädchen sich aus der Erstarrung zu lösen und wie eine Sirene laut und bitterlich loszuheulen. Noch nie vorher, hatte irgendjemand sie geohrfeigt oder geschlagen! Sie hielt sich mit der rechten Hand die eine Wange und sah ihn beim Weinen verzweifelt an. Doch er wiederholte es nochmal eindringlich, sie sollte sie jetzt töten, dabei hatte er es so betont, dass Adria ganz genau klar war, dass er nicht länger warten wollte.

Adria ging wie Espenlaub zitternd an Sylvia ganz nah ran und stand nun unmittelbar vor ihr. Jetzt wechselte sie das Messer in ihre rechte Hand, da Adria ja Rechtshändlerin war. Sylvia sah sie flehend und zugleich angsterfüllt an. Adria schenkte ihr einen um Verzeihung flehenden Blick, aber sie fürchtete sich zu sehr vor dem Leto Fel. So hatte sie sich das ja nicht vorgestellt gehabt, einen großen Bruder zu haben. Sie hätte ihm nicht helfen und er hätte lieber abstürzen sollen! Mit ihren roten Kinderstiefeln hätte sie ihm von oben auf die blutigen Finger treten sollen, damit er runterfällt! Zu spät! Obwohl Adria sehr wohl vernommen hatte, dass sie Sylvia die Kehle durchschneiden sollte, verdrängte sie den Gedanken daran und Adria fasste sich lediglich ein Herz und schnitt ihr ganz leicht in die Haut im Oberarm, kurz unter dem Rand ihrer kurzärmligen Bluse. Aus dem zwei Zentimeter langen Schlitz sickerte sofort ein Tropfen Blut heraus. Unsicher sah Adria zu Fel hin und ging mit zittrigen Knien zu ihm hin und hielt ihm das verdammt große Küchenmesser hin.


„So! Hier! Fertig! Ich will jetzt nicht länger sowas spielen!“

Sie hoffte, dass ihm dies reichen würde. Sie hatte Sylvia immerhin ein blutendes Aua zugefügt! Dies war schließlich etwas Anderes, als bei den Ratten, denen sie auch ein Bein abgeschnitten hatte. Erstens hatte sie die Ratten nicht lieb, zweitens waren es Tiere und keine Menschen und drittens, gingen die Ratten davon nicht tot. Doch leider wurde sie umgehend zurück geschickt, mit der Aufforderung, es richtig zu tun.

„Tue es nicht!“,

flehte Sylvia. Adria schaute völlig verängstigt und mitleidig in ihr verweintes Gesicht. Dennoch wusste sie, dass es nicht genug war und sie hatte mächtige Angst vor Fel. Dennoch drehte sie sich flehend um:


„Sie hat mir einen neuen Teddy geschenkt! Ich kann es einfach nicht tun! Ich möchte lieber Mathis töten!“

Sie erschauerte selber darüber, was sie gerade ausgesprochen hatte. Doch da ihr völlig klar war, auch wenn sie noch ein Kind war, dass er es unweigerlich von ihr verlangen würde und Mathis ihr nichts bedeutete, würde sie es eben lieber bei ihm machen. Mathis war ihr egal! Aber Sylvia liebte sie. Doch Fel ließ sich leider nicht beirren! Sie sollte wohl gerade aus diesem Grund Sylvia töten.

Adria erhob wieder zitternd ihr Messer und wusste, sie müsste heftiger und tiefer zustechen. Sie sah Sylvias vor Angst geweitete Augen.


„Es tut mir leid!“,

flüsterte Adria ihr leise zu. Angstschweiß rann unaufhaltsam an ihr herunter. Ihre Bluse klebte klitschnass am Körper an. Mit aller Kraft rammte sie ihr das Messer aber nicht in den Hals, sondern unters Schlüsselbein hinein. Adria sank auf die Knie und weinte bitterlich. Doch Fel meldete sich, dass sie immer noch nicht tot wäre. Es war immer noch nicht vorbei!

„Sie geht so schwer tot!“,

wimmerte das Sith-Kind. Er zog ihr das Messer aus Sylvia nochmal heraus, gab es ihr und dazu nochmal präzise Anweisungen und die nötige Motivation und Adria sah sich veranlasst, aufzustehen, das blutige Messer zu greifen und wieder vor Sylvia zu stehen und einen erneuten Versuch wagen zu müssen.

Sylvia blutete und Adria wusste, wie weh es ihr sicherlich tat. Doch sie musste es wieder tun! Fel zwang sie dazu! Adria gab ihr ein Küsschen auf ihre verweinte nasse Wange und nahm entschlossen, aber aus ganzem Herzen weinend, das große Messer und schlitzte ihr endlich richtig die Kehle auf. Ihr reines unbeflecktes unschuldiges Kinderherz wurde von der Dunkelheit erfasst und aus einem kleinen Mädchen wurde eine Mörderin im zarten Alter von zehn Jahren. Als Kind in die Dunkelheit des Ordens hineingeboren, begann sie den vorgewiesenen Weg zu beschreiten. Völlig erschöpft und mit den Nerven fix und fertig blickte Adria schockiert in das Antlitz des Todes!


Noe'ha'on, Dschungel, Mathis Blockhütte: Zehnjährige Adria und Fel und Bibo mit Mathis und tote Sylvia(NPCs), an Absturzstelle: Mutter Kira und Billy
 
Zuletzt bearbeitet:
Noe'ha'on - Raumschiffwrack im brennenden Dschungel - Fel und Adria (irgendwo) - Kira und Billy


Dieser Mann erzählte viel. Zu viel und viel zu viel, was die Sith nicht verstand. Hielt er sie mit Absicht zum Narren, indem er Fachhuttisch sprach?! Beinahe hätte die Frau ihn dafür bestraft, entschied sich dann jedoch dagegen und zeigte sich durch gelegentliches Nicken viel mehr wissend und verstehend.


„Ja, wahrscheinlich sind hier noch andere Lebewesen, die wir berauben können, um unser Überleben zu sichern und von hier weg zu kommen.“


Kommentierte Kira die Schlussfolgerung über die Kaadus und versuchte dabei ihr Reittier in Schach zu halten, denn es wurde schon wieder unruhiger.


„Okay…mit der Macht berühre ich eure Bombe, allerdings aus sicherer Entfernung…. . Ich rate euch mich später nicht zu enttäuschen, sonst dauert euer Ableben mehrere Tage… .“


Drohte die Sith und wandte sich dann mit ihrem Reittier um und ritt ein Stück weiter, um dann mit der Macht den Koffer aus dem wabbeligen Bauch des Gamorreaner’s zu ziehen. So vorsichtig wie sie konnte legte sie das Gepäckstück neben den Leichen ab.


„Hier habt ihr euer Wonderdingsda.“


Meinte die Sith, wagte es jedoch nicht näher an den Mann mit der Bombe heran, falls jene hochging, sobald er sie untersuchte. Kira hatte schon bei der Levitation Blut und Wasser geschwitzt. Jetzt schützte sie sich noch immer mit einer Machtschutzblase gegen eine Detonation, auch wenn sie nicht wusste, ob dies ausreichen würde, um ihren schönen Körper zu schützen.


„Ich suche jetzt meine Tochter. Vielleicht braucht sie Hilfe und ich verschwende meine Zeit mit eurem….Experiment oder was ihr auch immer krankes mit euch tragt!“


Mit genervtem Tonfall wandte sich die Frau ab und ritt in die Richtung, in der sie ihre Tochter vermutete.


„Folgt mir, wenn ihr soweit seid! Wehe ihr tut es nicht, dann jage ich euch bis in den Tod! Vergesst nicht, ihr seid jetzt mein Diener!“


Rief Kira und ritt einige Meter voran, kehrte dann aber wieder zurück, da es ihr nicht gefiel den irren Mann mit Bombe im Nacken zu haben. Nachdem dieser bereits irgendwelche Bildschirme und Anzeigen überprüft hatte, ritt Kira an ihm vorbei und levitierte ihn grob auf das Kaadu, so dass er sich schleunigst irgendwo hinter ihr an etwas festhalten musste, um nicht von diesem riesigen Tier herunterzufallen.


„Wehe ihr fasst mich an!“


Denn das könnte sie nicht ertragen! Kräftig stieß Kira dem Tier ihre Beine in den Bauch, damit das Kaadu schneller lief.


Adria!? Wo bist du?! Adria?!“


Schrie sie, während sie nur so durch das Gestrüpp rasten von irgendwelchen ausladenden Pflanzen. Kira schaffte es sich immer wieder rechtzeitig weg zu ducken aufgrund ihrer Reflexe, so dass keine scharfkantigen Blätter ihr schönes Gesicht zerkratzten. Doch wie es um diesen Billy stand, da machte sie sich nicht einmal ansatzweise einen Kopf. Mit der Macht spürte sie ihre Tochter bereits sehr nah, doch sehen konnte sie ihr Mädchen noch nicht. Mit der Macht versuchte sie Adria geistig an zu stupsen um ihr deutlich zu machen, dass sie in der Nähe war.


Noe'ha'on – irgendwo im Dschungel - Fel und Adria (in der Nähe) - Kira und Billy
 
[ Weltraum / Noe'ha'on-System / Noe'ha'on / Dschungel / Mathis' Blockhütte ] Fel, Adria, Mathis und Sylvia

Wie das Monster das er war saugte er jede Emotion im Raum in sich hinein. Angst, Trauer, Wut, das Zimmer war so davon getränkt, dass er sich fühlte als könne er Berge versetzen. Vermutlich hätte es sogar funktioniert, da Größe für die Macht keine Rolle spielte, doch das wusste Fel natürlich nicht. Janus war gestorben, bevor er ihm so manches hatte sagen können. Er war nichts weiter als ein Schüle – doch gab er seine eigene Verderbtheit trotzdem bereits an seine Umwelt weiter.

Merklich zitternd trat
Adria auf das erste Opfer zu, welches der Mörder für sie auserkoren hatte. Die Spitze des viel zu großen Messers schwankte bedenklich hin und her, doch sie ließ es nicht fallen. Hätte sie es getan, wäre ihr Schicksal besiegelt gewesen. Diesmal gab es keine K’lor’Schnecke, die seinen Angriff vereiteln konnte. Falls das Mädchen versagte, würde er ihr mit mit der Macht verstärkten Muskeln den hübschen Kopf von den Schultern reißen.

Leicht zuckte seine Hand, als sie
Sylvia lediglich in den Arm schnitt, doch er beherrschte sich. Sie hatte den ersten Schritt getan und damit gezeigt, dass sie mit dem richtigen Anreiz tun würde, was er ihr aufgetragen hatte. Sie stand nun unter seinem Einfluss. Langsam schüttelte er den Kopf, als sie ihm das Messer mit flehentlichem Blick hinhielt und mit weinerlicher Stimme verkündete, dass sie dieses ‚Spiel‘ nicht länger spielen wollte.


„Du musst, Adria. Manche Spiele im Leben müssen gespielt werden, bis es einen Sieger gibt. Du kannst nicht einfach den Kopf in den Sand stecken, denn das Spiel geht weiter und wenn du es tust, dann wirst du ganz sicher verlieren und aus dem Gedächtnis des Universums getilgt, als hättest du niemals existiert“

Wie ein Prediger sprach diese fast schon philosophisch zu nennenden Sätze. Streng blickte er auf seinen Schützling hinab. Zögerlich drehte sich das Mädchen wieder um, doch in diesem Moment war es wieder an Sylvia zu flehen und Adrias Entschlossenheit bröckelte erneut. Diesmal bot sie an, dass sie lieber Mathis töten würde, als Sylvia. Ein weiter Meilenstein auf dem Weg zum Erfolg. Gierig sog Fel das Entsetzen ein, dass bei diesem Satz aus der Aura der Frau strömte und den unbändigen Hass, der von Mathis ausging.

„Du erinnerst dich, was ich im Dschungel sagte. Geh keine engen Bindungen ein, denn früher oder später werden sie sterben. Manchmal wirst du sie selbst vernichten müssen, um das Spiel zu gewinnen. Du musst es jetzt lernen, sonst wird es dir eher früher als später zum Verhängnis“

Diesmal nahm Fel sie bei den Schultern und drehte sie in Sylvias Richtung, der stumme Tränen über das hübsche Gesicht liefen. Er konnte spüren, wie in Adria eine Entscheidung fiel. Mit schweißnassen Händen packte sie das Kuchenmesser fester und sprach eine leise Entschuldigung. Leise lächelte der Mörder, dann stieß das Mädchen zu. Kaltes Metall trennte Fleisch und Gewebe und Blut schoss hervor, während Sylvia durch Fel am Schreien gehindert in stiller Agonie versank. Doch es war noch nicht vorbei. Das Sithkind hatte an der falschen Stelle zugestoßen. Die Wunde unter dem Schlüsselbein war gewiss schmerzhaft, doch auf lange Sicht nicht lebensgefährlich.

„Gut Adria. Du bist ein tapferes Mädchen. Aber noch ist es nicht vorbei. Sie lebt noch“

Das Mädchen weinte, doch sie musste einen weiteren Anlauf wagen! Leise sagte sie, dass es schwer wäre zu töten.

„Ich weiß, meine Kleine. Das weiß ich nur zu gut. Aber es ist nicht unmöglich“

Fast schon einfühlsam kniete er sich neben sie

„Du musst am Hals ansetzen. In der Mitte. Und dann stellst du dir vor, du malst ihr einen lachenden Mund auf die Haut. Genau so“

Exemplarisch fuhr er mit dem Zeigefinger über ihre weiche Kehle und trat dann wieder einen Schritt zurück. Dann war es soweit. Der Vorgang selbst mochte unspektakulär sein, doch für Fel war es der Höhepunkt seines Rausches, als das Messer Sylvias Hals auftrennte und eine rote Flut ihr Gesicht hinaufkroch. Hinter ihm explodierte Mathis Aura in unglaublichem Schmerz und heißer, jedoch ohnmächtiger Wut. Klappernd fiel die Waffe zu Boden und auch Adria ließ sich fallen, doch Fel fing sie auf.

Sanft barg er das schluchzende Mädchen an seiner Brust und strich ihr über den Kopf


„Schhh“

Flüsterte er und wiegte sie hin und her wie ein Kleinkind. Er konnte zwar absolut nicht nachvollziehen wie sie sich fühlte – er selbst fühlte sich immer großartig nach einem Mord – doch war ihm klar, dass sie jetzt mehr als alles andere Bestätigung brauchte, sonst würden sich die Lektionen nicht festigen. Außerdem würde er sie damit noch enger an sich selbst binden.

„Das hast du gut gemacht. Du bist ein starkes Mädchen, stärker als die meisten. Welcher Sith kann von sich behaupten in deinem Alter diese Linie überschritten zu haben? Gestern im Dschungel habe ich mich geirrt. Du bist nicht unnütz“

Zunächst hatte das Mädchen reglos an ihn gelehnt gelegen, doch plötzlich bäumte sich Widerstand in ihr auf. Er konnte spüren wie Wut und Hass in ihr Wuchsen, wie Pilze nach einem Regen. Adria begann zu zappeln und versuchte sich aus seiner Umklammerung zu lösen. Sie wand sich hin und her, lehnte sich zurück beschimpfte ihn mit Schimpfworten, die er selbst ihr beigebracht hatte. Doch der Mörder ließ sie nicht los. Während hinter ihm die Kuchenplatte und alle Teller mit einem laute Klirren barsten, presste er sie an sich und flüsterte beruhigende Worte. Unbändig versuchte sie zu entkommen, vermochte es jedoch nicht. Seine Muskeln fingen ihre Kraft ab und sein Geist ihre Emotion. So hielt er sie, bis er die Kapitulation in ihr spüren konnte und sie wieder begann an seiner Schulter zu weinen. Sanft strich er ihr über das Haar und redete ihr gut zu.

Eine weitere halbe Stunde später erhob er sich und trug das schlaffe Mädchen ins Schlafzimmer, wo er sie in das nun leerstehende Doppelbett legte und sie sanft zudeckte.
Adria schloss ihre Augen und er wandte sich dem großen Wandschrank in der Ecke zu, in dem er zufällig Kleidung fand, die ihr vermutlich passen würden. Ihr jetziger Aufzug wirkte ein wenig zu klein und war zudem noch voller Blut. Recht wahllos suchte er eine Hose und ein T-Shirt mit der grell gedruckten Aufschrift ‚Banthaking‘ und seinem stilisiert-flauschigem Maskottchen hervor und legte es ihr aufs Bett. Offenbar hatten Mathis und Sylvia alte Kleidung ihrer Tochter behalten, nachdem sie gestorben war.


„Hier. Schlaf dich erstmal aus, meine Kleine. Und dann schlüpf in die neuen Sachen. Anschließend können wir uns überlegen, wie wir dich für dein entschlossenes und gutes Handeln belohnen können. Wenn du willst werde ich dir noch ein wenig über die Macht beibringen“

Fel lächelte ihr freundlich zu und ließ sie dann allein. Sollte sie nur schlafen, er hatte noch etwas zu tun. Seine Maske war schnell gefunden und zwischen Mathis‘ Sachen fand er einen speckigen, grauen Ledermantel, den er sich überzog und die Kapuze aufsetzte. Ihr ehemaliger Gastgeber saß noch immer an der Stelle, wo der Mörder ihn abgelegt hatte. Sein Körper war starr und unbeweglich, doch die Augen zuckten hin und her und sprachen von unsäglicher Trauer und unbändigem Hass, den dieser Mensch empfand. Doch die Augen bargen noch etwas. Einen Schimmer, den Fel bisher nur erblickt hatte, wenn er in den Spiegel sah. In den braunen Augen sprühte ein Funke von Wahnsinn.

Der Mörder hätte es sich eigentlich denken können. Er hatte es
Sylvia selbst gesagt. Wahnsinn war wie Schwerkraft und brauchte nur einen kleinen Stoß. Mathis hatte sogar mehr als dies erhalten. Der Mensch hatte mehr erlebt, als ein gesunder Geist brauchte um dem Wahnsinn zu verfallen. Er hatte seine Tochter sterben sehen, er war dabei gewesen als seine Frau von einem kleinen Mädchen geschlachtet worden war wie Vieh und er hatte nichts tun können! Halb war Fel versucht Mathis am Leben zu lassen, doch der Mensch war gelähmt und würde nichts mehr tun können, was für ihn von Vorteil war. Ein Gedanke, ein kurzes aufbäumen der Macht und Mathis‘ Augen brachen, als alles Leben aus ihm wich. Leise lächelte Fel. Auch ohne einen spektakulären Todesschrei war das Ende eines Lebens jeden Blick wert. Doch dann gab er sich einen Ruck. Die Arbeit rief.

Eine Stunde später erhob sich der Mörder und rieb sich den schmerzenden Rücken. Er befand sich draußen vor der Hütte und sah auf das große Metalltor, auf dem sein Werk prangte. Er hatte beschlossen
Mathis‘ und Sylvias Schädel mitzunehmen, wenn er den Planeten verlies. Er würde diesen Kopfgeldjäger, Dok Spel, aufsuchen und ihm entlocken wer ein Kopfgeld auf die beiden ausgesetzt hatte und warum dieser jemand es getan hatte. Doch er hatte keine Verwendung für alles Fleisch und die Haut an den Köpfen, also hatte er beschlossen den Insekten und Tieren des Dschungels zu überlassen. Zu diesem Zweck hatte er die abgetrennten Köpfe auf zwei der langen Stacheln über dem Tor gespießt.

Die Körper lagen irgendwo im Dschungel, dort wo sich K’lor’Schnecken und anderes Viehzeug sich ihrer annehmen würde. Zufrieden rieb sich
Fel die Hände und versuchte einen bereits getrockneten Blutfleck von seinem Mantel zu kratzen. Unzufrieden mit seinem Erfolg trat er an das Tor heran und sah versonnen in den Dschungel hinein. Früher oder später mussten sie aufbrechen. Die Charon-Schnecken ließen ihm nicht viel Zeit und hatten sich schon zu mehreren dunklen Striemen getrennt, die an seinem Arm hinaufkletterten. Doch er wollte Adria die Gelegenheit geben sich ein wenig zu erholen. Doch nicht zu lange. Fel dachte noch immer in erster Linie egoistisch.

Plötzlich hörte er eine Stimme. Zunächst dachte es wäre
Adria, die aufgestanden wäre, doch dann realisierte er, dass diese zwar weiblich klang, jedoch von einer viel älteren Frau stimmen musste.


Das muss Kira sein!

Schloss der Denker folgerichtig und Spannung erfüllte den Mörder! Das war die Gelegenheit eine neue Ausbilderin zu finden! Dass sie Janus ausgebildet hatte, lies darauf schließen, dass sie mächtiger sein würde und kein solch leichtes Opfer! Mit zitternden Händen betätigte er den elektronischen Öffnungsmechanismus des Tores und trat rasch zurück. Langsam öffneten sich die Flügel und dann kamen auch bereits zwei Personen auf zweibeinigen Reptiloiden hineingeritten. Die eine war tatsächlich Kira Guldur, der er bereits auf der Red Ruby begegnet war. Der andere war ein anscheinend menschlicher Mann, den nichts wirklich auszeichnete, außer dem großen Paket, unter dem sich sein Reittier beugte.

Kaum hatte
Fel das Paar gesehen, schon sank er in die Knie und sah unterwürfig zu seiner hoffentlich zukünftigen Meisterin hoch.


„Es ist mir eine Ehre, Lady Guldur

Sagte er aalglatt, auch wenn seine Stimme unter der Maske ein wenig dumpf klang. Nervös strich er den grauen, hier und dort mit halb geronnenen Blut besudelten Mantel glatt

„Ich bin Leto Fel, ehemaliger Schüler von Graf Janus Sturn, den ich auf Aargau tötete“

Es war ein Spiel mit dem Feuer, diese Information bereits jetzt preiszugeben. Immerhin lag es im Bereich des Möglichen, dass der Graf für sie so wichtig gewesen war, dass sie seinen Tod umgehend rächen würde, doch Fel war bereit dieses Risiko einzugehen. Möglich war immerhin auch, dass sie beeindruckt von seiner Stärke wäre und ihn sofort zum Schüler nähme.

„Eure Tochter, Adria, ist wohlbehalten und gesund. Ich habe sie vor den Gefahren des Dschungels bewahrt und sie mehr als einmal gerettet. Sie ist noch in der Hütte“

Kaum hatte er dies ausgesprochen, da hörte er bereits das Getrappel von nackten Kinderfüßen auf warmem Erdboden.

[ Weltraum / Noe'ha'on-System / Noe'ha'on / Dschungel / Mathis' Blockhütte ] Fel, Adria, Kira und Billy
 
Noe'ha'on, Dschungel, Mathis Blockhütte: Zehnjährige Adria und Fel und Bibo mit Mathis und tote Sylvia(NPCs), an Absturzstelle: Mutter Kira und Billy


Während der Toten das Blut in Strömen über ihr Gesicht lief, ließ Klein –Adria das riesige blutverschmierte Messer fallen und fiel wieder fast auf ihre Knie, da ihre Beine so zitterten, dass sie sie nicht mehr zu tragen vermochten. Sie war so erschöpft. Doch ehe sie den Boden mit ihren Knien berühren konnte, hatte sie Leto Fel aufgefangen, der immer noch hinter ihr kniete und zog sie in seine Arme. Adria vergrub ihr tränennasses Gesicht an Fels Brust und schluchzte ungehemmt laut auf. Herzzerreizend musste sie, die soeben zu tragende schwere Last, loswerden, indem sie sich ausweinte. Es war so schwer gewesen, dies bei Sylvia zu tun! Sie hatte doch immer so lieb geguckt! Sylvia hatte sich so gut um Adria gekümmert! Und es war so schwer gewesen, sie tot zu kriegen!

Fel begann sie hin und her zu wiegen. Das tat gut. Es hatte sowas beruhigendes. Sanft schwingend bewegte er Adria in seinen Armen hin und her, während ihre Beine über seinen Knien lagen. Relativ rasch beruhigte sich Adria und ihr Herz tat längst nicht mehr so weh. Mit der grauenvollen Tat war Adria bereits schon erleichtert gewesen, dass es geschafft und endlich vorbei war. Nach dem Ausweinen fühlte sie sich besser, war ihr angestauter Kummer verflogen. Sylvia war die erste Person gewesen, für die sie überhaupt dieses Gefühl, was man Mitleid nannte, aufgebracht hatte und dennoch hatte sich das Gefühl für sie doch in Grenzen gehalten. Irgendwie hatte Adria auch eine Menge Mitleid für sich selbst verspürt, da nun niemand mehr lieb zu ihr sein und sich kümmern würde, wie es Sylvia getan hatte, auch würden sie nun keine Kekse mehr backen können und dies hätte Adria doch zu gerne einmal gemacht. Auch, dass Adria das mit dem Töten machen musste, da es so schwierig war und schwer fiel.

Nun, machte sich in dem Kind eine große dumpfe Leere breit und sie hörte, wie er sie lobte und davon sprach, dass sie dies gut gemacht hätte, dass sie ein starkes Mädchen und sie doch nicht unnütz wäre, wie er erst geglaubt hatte. Das hörte Adria gerne. Welches Kind wurde nicht gerne gelobt?! Lob hatte etwas Beflügelndes. So auch bei Adria! Doch richtige Freude oder gar Stolz konnte nicht aufkommen, noch nicht.

Doch zeitgleich kam ein anderes Gefühl in ihr hoch und füllte die Leere in ihrem Herzen aus. Wut! Nicht besonders stark, aber sie ertrug es einfach nicht mehr, von Fel getröstet zu werden! Sie hätte lieber in Sylvias Armen gelegen! Er war es gewesen, der es von ihr verlangt hatte und erst schuld daran war, dass sie getröstet werden musste! Sie begann ihre Hände gegen ihn zu stemmen und sich aus der Umarmung lösen zu wollen. Adria warf ihren Oberkörper mit aller Kraft nach hinten zurück, also ließ sich blitzschnell zurückschnellen, um der Umarmung zu entkommen, doch Fel hielt sie immer fester! Dies förderte Adrias Aufstand gegen seine Umarmung nun erst recht! Ihr Wutlevel schnellte in gefährliche Höhen und ihre kleinen Fäuste trommelten vergeblich gegen seine Brust. Unbemerkt von Adria, spielte ihr unkontrollierter Machtgebrauch verrückt, ähnlich wie schon `mal im Labor. Doch Fel reagierte anders als Darth Bor und hielt dagegen und somit alles in Schach und verhinderte so ein Chaos, wie es bei Bor entstanden war. Zeitgleich fluchte Adria und betitelte ihn, wie er es ihr beigebracht hatte und:


„F`ick dich!!“,

war nur eines der harmloseren Beschimpfungen, die aus ihrem Mund entfleuchten, dafür wurde es aber mindestens zwanzig Mal eingebaut und sollte deshalb nicht unerwähnt bleiben! Fel sprach mit beruhigender Stimme auf sie ein, doch Adria nahm nicht Eines seiner Worte wahr! Nicht Eines kam bei ihr auch nur an!

Doch irgendwann bemerkte Adria, dass sie keine Chance hatte und ergab sich und ihre Wut verebbte nach und nach ebenso. Langsam wurde sie wieder ruhiger und weinte leise vor sich hin und blinzelte völlig übermüdet immer wieder. Sie musste wie ein kleines Blinkerpüppchen wirken. Seine Hand strich ihr immer wieder über ihren Kopf und wenn er immer wieder an ihrer Stirn ansetzte blinkerte sie mit den Augen, indem sie sie in dem Moment schloss. Auch, wenn dies merkwürdig anmutet, doch Adria schmiegte dabei ihr Gesicht wieder fest an seine Brust. Trotz allem, sah sie in ihm ihre Bezugsperson, seit sie auf diesem Planeten war und ihn getroffen hatte. Seine Worte kamen nun bei ihr an, auch wenn sie eher auf den sanften Klang seiner Stimme hörte, als auf den Inhalt. Sie regte sich überhaupt nicht mehr. Fel lockerte langsam seine festen Griffe, sei es sein Griff seiner Hand und der fest umgelegten Arme oder die mittels der Macht, die ihre strampelnden, um sich tretenden Beine umklammert hatten.

Plötzlich erhob er sich und nahm sie auf den Arm und trug sie in den Raum nebenan. Fel legte sie ins Ehebett, was Adria unglaublich groß vorkam. Müde sank das Kind in die Kissen.


„Hier. Schlaf dich erstmal aus, meine Kleine. Und dann schlüpf in die neuen Sachen. Anschließend können wir uns überlegen, wie wir dich für dein entschlossenes und gutes Handeln belohnen können. Wenn du willst werde ich dir noch ein wenig über die Macht beibringen“

Adria nickte und freute sich, als sie das Wort „belohnen“ vernahm und dann fielen ihr sofort die Augen zu und sie versank in einen tiefen traumlosen Schlaf. Sie schlief etwa eine dreiviertel Stunde, vielleicht auch einige Minuten mehr, tief und fest.

Dann erwachte die Kleine aus ihrem Mittagsschlaf, den sie wirklich dringend gebraucht hatte. Putzmunter schlüpfte Adria sofort aus ihrem Bett und griff nach den Klamotten, auf ihrem Bett unten am Fußende, die auf der Zudecke lagen. Als Erstes fiel Klein-Adria sofort das Maskottchen vom Bantha-King auf, welcher ihr vom dunkelblauen T-Shirt zulächelte. Adria musste erstmal glücklich lächelnd eine Weile darauf starren und fuhr mit ihrem blutverschmierten Finger, was aber angetrocknet war, die Konturen nach. Das war doch ihr Liebling, der liebliche hellblaue Bantha mit der rot- weißgetupften Latzhose samt gleichfarbiger Schirm-Mütze! Darüber stand:

„Banthaaa-Kiiiing!“

Adria las langsam laut vor sich hin und zog die Buchstaben mühselig zusammen. Sie hatte ja zum Glück auf dem Flug lesen gelernt, musste aber noch üben! Adria entledigte sich ihrer blutbesudelten, viel zu klein gewordenen Klamotten. Rasch zog Adria das T-Shirt über und schlüpfte dann in die zurechtgelegte kleine Jeans. Adria huschte vor den großen Spiegel des Schlafstubenschrankes. Sie fand sich super schick. Sie holte schnell die Bürste herbei und kämmte ihr vom Schlafen verstrubbeltes Haar. Gar nicht so ungeschickt, machte sie sich einen Pferdeschwanz. Und, sie sah fast wie neu aus! Eines fehlte noch! Sie lief zur Waschschüssel und wusch noch schnell ihr Gesicht und ihre Hände nebst Unterarme sauber. Sie waren blutverschmiert gewesen! Auch ihre roten Stiefel müsste sie dringend abwischen, hatten auch sie einige Blutspritzer abbekommen und in einer großen Blutlache gestanden. Schließlich war dies aber so ekelhaft, dass sie beschloss barfuss zu bleiben!

Dann erinnerte sich Adria an ihren neuen alten hellbraunen kleinen Teddy mit den schwarzen traurigen Knopfaugen. Klein-Adria machte langsam die Tür zum anderen Zimmer auf und ihr Herz begann zu rasen! Gruselig war das! Sie wollte die tote Sylvia nicht nochmal so blutig, verkehrt rum an der Wand hängend, mit ihren toten erstarrten Augen sehen. Letztere hatten so einen milchigen Schleier angenommen. Doch wegen dem Teddy überwand sich Adria und flitzte schnell zu ihrem Stuhl, wo der Teddy noch genauso darauf lag, wie sie ihn abgelegt hatte. Schnell nahm sie ihn in den Arm und musste dann doch einen Blick auf die besagte Stelle werfen. Sie war da nicht mehr und Adria holte endlich wieder Luft! Aber, die Blutlache war noch zu sehen. An Mathis verschenkte Adria keinen müden Gedanken.

Plötzlich hörte Adria etwas in sich. Es hatte sich in ihren Kopf gebohrt. In Gedanken erschien ihre Mutter und rief sie. Doch fast im gleichen Augenblick vernahm Adria draußen ihre Stimme und sie rief nach ihr. Da nahm aber Adria herzklopfend und total aufgeregt ihre „Beine in die Hand“ und flitzte mit dem Teddy in der Hand los und stürmte nach draußen. Fel war auch draußen. Und dann sah sie die Mutti, auf irgendeinem Reittier, mit irgendeinem Mann (Billy) hinter sich sitzend, auch schon. Bereits von weitem rief sie freudig:


Mutti, Mutti, da bist du ja endlich! Ich habe schon so lange auf dich gewartet! Ich habe dich gesucht! Guck mal, hier ist eine schöne Schaukel! Und ich habe einen neuen Teddy, der schon ein bisschen alt ist!“,

und sie zeigte beim Rennen erst auf die Baumschaukel im Garten, durch den sie lief und hielt dann ihren Teddy in die Höhe. Völlig aus der Puste kam sie neben Fel an, der, merkwürdiger Weise, auf einem Bein im Dreck kniete. Adria blieb neben ihm stehen und wartete, dass Mutti von dem Reittier, was sie noch nie gesehen hatte, auch nicht auf dem Data-Pad, absteigen würde. Ihr Blick landete auch auf dem fremden Onkel (Billy), den sie erkannte. Den hatte sie doch schon einmal gesehen. Dabei legte sie ganz beiläufig ihre kleine rechte Hand auf Fels Schulter und fragte aufgeregt und neugierig:

„Mit was kommst du denn angeritten? Und warum bringst du den blöden Onkel (Billy) mit, den du auf dem Schiff ausgeschimpft hattest?“

Adria holte rasch noch Luft und fügte hinzu:

„Wir mussten ein Spiel zu Ende spielen! Ich bekomme noch eine Belohnung von Fel!“

Dann stürmte sie los und umarmte ihre Mutter, als sie endlich unten stand.

„Kann ich das Tier mal streicheln?“

Adria begann sofort das Tier zu streicheln, denn sie wollte wissen, wie es sich anfühlt, noch ehe sie eine Antwort erhielt. Dann sprang sie vergnügt um ihre Mutter herum und erzählte alles wie im Flug, ohne Luft zu holen und ohne Punkt und Komma und nicht immer grammatikalisch einwandfrei:

„Da kamen die Schlangenbiester und der Fel hat mit der Macht, mit den Knüppeln, sie ganz dolle verhauen! Dann sind wir auf den Baum hoch und ich war in der Blume und Fel ruppte mich raus und ich hing in der Luft und die Blume hatte ganz viel von meinem Arm gefressen! Wir sind dann hochgeklettert auf den Baum und dann sind wir geschaukelt, wegen dem Feuer, hinüber auf den anderen Baum und wir haben Fels gebratenen Vogel gegessen und Fel hat mich auf den Rücken bis hier her geschleppt. Und gucke, mein Arm ist schon wieder geheilt und die Finger sind auch schon wieder dran. Und schau mal, was ich auf meinem T-Shirt drauf habe! Vom Bantha-King!“,

und Adria gluckste vergnügt, bis ihr Blick auf die aufgespießten Schädel fiel und Adria blickte leicht irritiert. Irgendwie hatte sie eine Ahnung, von wem diese stammen könnten. Doch nachfragen wollte sie nicht.


Noe'ha'on, Dschungel, im Garten vor Mathis Blockhütte an geöffnetem Tor: zehnjährige Adria und Fel, Mutter Kira und Billy
 
Zuletzt bearbeitet:
Noe'ha'on - Raumschiffwrack im brennenden Dschungel - Fel und Adria (irgendwo) - Kira und Billy

›Es - ist - keine - Bombe!‹ schrie Billy innerlich auf. Nur eine sehr seltene und teure Verbindung, die ein wenig, er korrigierte sich, sehr instabil war, die bei falscher Behandlung (oder manchmal auch bei richtiger und ungünstigen Rahmenbedingungen) explodieren konnte. Er versuchte, sich zu beruhigen. Sollte Kira doch quaken, was sie wollte, Hauptsache er kam an das Wonderfluonium heran und er war dabei sehr gespannt, wie sie das anstellte.

Zuerst schaffte sie ein bisschen mehr Distanz zwischen ihr und dem Koffer - wie töricht! Hatte Billy nicht mehrfach versucht zu erklären, dass so ein bisschen nicht den geringsten Unterschied machen würde, falls das Wonderfluonium tatsächlich hochging. Der Arkanier betrachtete das Spektakel, wie der Koffer schwerelos wirkend durch die Luft schob (nicht ohne zunächst ein schmatzendes Geräusch von sich zu geben, als er sich aus dem Kadaver des Gamorreaners löste) und sanft wie eine Feder landete.


»Wonderfluonium. Mit Verlaub, das war höchst beeindruckend, meine Dame. Euch gebührt mein allergrößter Dank.«


Billy verbeugte sich tief – das Kriechen und Buckeln hatte er sehr schnell gelernt, vor allem weil er sich nicht vorstellen konnte, dass die Sith leere Drohungen ausstieß. So wie er sie inzwischen einschätzte, hätte sie bestimmt Spaß daran, ihn ein paar Tage lang auf einem Holzstock gespießt langsam auf kleiner Flamme zu rösten.

Die dunkelhaarige Frau kündigte an, nun ihre Tochter zu suchen, aber den arkanischen Wissenschaftler kümmerte dies nicht wirklich. Er hatte sich kaum wieder aufgerichtet, als er sich auf den Koffer stürzte, ihn hastig öffnete, um die Anzeigen zu überprüfen.


»Ich komme gleich, meine Herrin! … Gute Nachrichten, alles ist in Ooooo…«


Alle Parameter waren im grünen Bereich. Billy hatte gerade den Koffer zugeklappt und wollte ihn mit seinem gesunden Arm nehmen, als er urplötzlich unsanft von derselben unsichtbaren Kraft gepackt wurde, die eben das Wonderfluonium gerettet hatte. Ehe er sich's versah, fand er sich hinter Kira auf dem riesigen Echsenvieh.

Nicht anfassen, jaja. Die Frau wäre so ziemlich das einzige in Reichweite gewesen, an dem er sich hätte festhalten können, noch dazu mit nur einem guten Arm. Er überlegte, ob er sich nicht lieber fallen lassen sollte, er wäre viel lieber bei seinem Koffer geblieben als bei der Sith. Er konnte das Wonderfluonium nicht einfach hier zurücklassen! Nicht, nach allem, was er eingegangen war, um es zu kriegen! Nicht zuletzt wollte er gerne vorher wissen, wenn es im Begriff war, zu explodieren! Doch am Ende scheute er doch den Sturz bei dem Tempo, welches das Kaadu vorlegte. Krampfhaft hielt er sich an irgendwelchen Hautlappen fest, während Kira mit schriller Stimme nach ihrer Tochter rief. Es gab zweifellos schlimmere Anblicke als diese schlanke Frau von hinten, vor allem musste er ihr nicht in die Augen sehen, aber sie fiel ihm immer mehr auf die Nerven.

Als wäre das alles noch nicht genug, ritt sie mitten durch das Gestrüpp und wo die Sith-Frau übermenschliche Reflexe bewies, indem sie fast allen Zweigen, Blättern, Stacheln und den teilweise riesigen Insekten hier erfolgreich auswich, hatte Billy nicht so viel Glück: erstens war er nicht so schnell wie sie und zweitens sah er das nächste Unglück meist erst kommen, wenn sich Kira bereits wegduckte. Nicht von ungefähr waren sie völlig zerkratzt, als sie unvermittelt mitten im Dschungel ein Blockhaus mit martialisch wirkendem Zaun vorfanden.

Dass am Tor zwei frische Menschenköpfe aufgespießt waren, machte ihn noch martialischer und dass es sich, kaum dass sie sich näherten, selbsttätig öffnete, erinnerte Billy an ein schlechtes Horrorholo. Eben jenem entsprang alsbald ein Mann mit einer seltsamen Maske, diversen Narben und frischen Blutflecken auf dem Mantel. Ah, das erklärte die Köpfe, dachte der Arkanier und fragte sich anschließend, ob es ein gutes oder schlechtes Zeichen war, dass sich dieser mutmaßliche Mörder Kira gegenüber fast noch unterwürfiger gab als er. Er rühmte sich eines weiteren Mordes an einem Grafen Sturn, dem Vernehmen nach wohl ebenfalls ein Sith, so dass man sich fragen konnte, ob die Bezeichnung »Mord« überhaupt angebracht war. Wenn Billy einmal das Wonderfluonium benutzen würde, um diese Verkommenheit, diesen Sith-Abschaum und alles, was dazu gehörte, aus der Galaxis zu bomben, würde es ebenfalls kein Mord sein, sondern Notwehr.

Einstweilen behielt der Arkanier aber seine Gedanken für sich und sagte auch nichts, während die gesamte Szenerie noch surrealer wurde. Dieses Kind, Adria, es musste doch dasselbe Kind sein wie auf der Red Ruby, konnte es aber nicht, sie sah eher wie ihre ältere Schwester aus und sie trug jetzt ein Bantha-King-T-Shirt, ein ziemlich altes noch dazu. Das ergab keinen Sinn! Sie hätte seit dem Absturz um bestimmt zwei Jahre gealtert sein müssen! Selbst für arkanische Klonbiologen war ein derart schnelles Wachstum unmöglich, erst recht unter diesen Bedingungen. Aber es musste etwas derartiges sein. Für ein Mädchen ihres Alters sprach sie schlecht, sie benahm sich kindlicher und kindischer. Der blöde Onkel, ja danke…

Als Adria anschließend das Kaadu streichelte, fiel Billys Blick auf ihre Fingernägel. Darunter war eingetrocknetes Blut. Offensichtlich hatte sie sich die Hände gewaschen, sie aber nicht ganz sauber bekommen. Oder es nicht registriert, schließlich wirkte sie im großen und ganzen eher wie eine Vierjährige, was natürlich auch an Kiras Genen liegen konnte. Das bedeutete, diese Adria hatte sich die Finger blutig gekratzt, oder sie war beim dem Gemetzel dieses Leto Fel an den Vorbesitzern der beiden aufgespießten Köpfe dabei gewesen. Das war der Tropfen, der das riesige Plastistahlfass zum Überlaufen brachte. Nun nahm Billy schon für sich in Anspruch, ein niederträchtiger Wissenschaftler zu sein – er versuchte es wenigstens. Aber diese Leute waren einfach total krank!

Während Adria in der Folge eine wirre Zusammenfassung ihrer Erlebnisse ablieferte, reifte der Entschluss des Arkaniers. Er musste weg von diesen Irren! Der Dschungel mochte gefährlich sein, aber das gefährlichste an ihm hatte er bereits gefunden. Zweifellos war er besser dran ohne sie, sicherer auf jeden Fall. Er sprang vom Kaadu, verdrehte sich fast den Knöchel dabei und wandte sich an Kira, vor der er sich ein weiteres Mal verbeugte.


»Kira, meine Herrin! Ich beglückwünsche Euch dazu, Eure liebreizende Tochter wohlbehalten wiedergefunden zu haben. Ich nehme an, dass ich meine Aufgabe hiermit erfüllt habe. Es war mir eine Ehre, Euch zu dienen, werde ich zu meinem Wonderfluonium zurückkehren und anschließend den Planeten verlassen. Es war mir eine Ehre, Euch kennengelernt zu haben, ebenso Euch, Leto Fel und Adria. Natürlich werde ich nochmals nach Euch sehen, bevor ich abreise, und euch falls nötig auflesen.«

Sprachs, als ob das so einfach wäre. Aber vielleicht fand er in den Trümmerteilen alle Bestandteile eines Langstreckenkoms. Damit konnte er vielleicht die bösartige Liga des Bösen um Hilfe rufen, was seiner laufenden Bewerbung natürlich großen Schaden hinzufügen würde, aber mit dem Wonderfluonium als Joker auf der Hand würde sich seine Reputation in Nullkommanix wieder ausgleichen lassen. Danach müsste er nur noch ein paar Tage oder Wochen auf dieser Welt überleben. Die größten Hinderungsfaktoren in dieser Hinsicht standen wohl vor ihm.

Noe'ha'on - Dschungel, am Tor vor der Blockhütte - Fel, Adria, Kira und Billy
 
[ Weltraum / Noe'ha'on-System / Noe'ha'on / Dschungel / Mathis' Blockhütte ] Fel, Adria, Kira und Billy

Der Mörder musste lächeln, als Adria wie ein Wirbelwind an ihm vorbeistürmte und vor Wiedersehensfreude schier überquoll. Nicht dass er sich darüber gefreut hätte, das Mädchen glücklich zu sehen. Nein. Dafür war er noch immer zu sehr Soziopath. Doch den Eindruck den sie verbal von Fel zeichnete war durchaus positiv und deckte sich mit seiner Behauptung ihr das Leben gerettet zu haben.

Außerdem schien sie sich schnell von dem Trauma erholt zu haben, das Sylvias Tod sicherlich bei ihr ausgelöst hatte. Bei
Fel war es nicht anders gewesen. Nach seinem ersten Mord mit zehn Jahren an einem gleichaltrigen trandoshanischen Spielgefährten war es nicht anders gewesen. Er hatte zwei, vielleicht drei Stunden gebraucht, um sich von der Schockstarre zu erholen, die das Überschreiten dieser Grenze bei ihm ausgelöst hatte. Doch dann hatte er sich aufgerafft und sich der sterblichen Überreste des Echsenwesens entledigt. Nur spontan entwickelten, sehr überzeugenden schauspielerischen Fähigkeiten und dem Kalkül des Denkers war es zu verdanken gewesen, dass er damals nicht schon aufgeflogen war.

Langer Rede kurzer Sinn:
Adria schien eine große Zukunft zu haben. Vielleicht würde sie sich sogar einen ähnlichen Ehrentitel verdienen, wie Fel ihn mit ‚Der Würger von Taris‘ innehatte. Die Unterhaltung des Mädchens mit scheinbar leerer Luft am Esstisch, lies sogar noch positivere Vermutungen zu. Vielleicht litt sie sogar an einer ähnlichen Persönlichkeitsspaltung wie er? Nunja, litt war das falsche Wort. In den richtigen Momenten genoss er sie eher. Falls es sich so verhalten sollte, war es sogar noch ein Grund mehr die Kleine nicht zu früh zu töten. Fel hatte noch nie jemanden wie sich getroffen. Nicht einmal in der Irrenanstalt war jemand auch nur annähernd gewesen wie er. Ihnen allen hatte etwas Entscheidendes gefehlt: Die Macht. Doch das war eher unterbewusst ein Kriterium gewesen. Immerhin wusste er erst seit Janus von ihrer Existenz.

Wie dem auch sei,
Adria schilderte in einem wirren Redeschwall ihre Begegnung mit den K’lor’Schnecken. Damit war Kira abgelenkt, denn natürlich widmete sie sich zunächst ihrer Tochter, bevor sie sich anderen Wesen in ihrer direkten Umgebung zuwandte. Zwar war Fel ein ungeduldiger Mensch, doch entschloss er sich zu warten und so verharrte er weiter mit einem Knie im Schmutz und ignorierte das kühl-nasse Gefühl, als sich sein Hosenbein langsam begann vollzusaugen. Trotzdem trommelten die Finger seiner verbleibenden Linken auf seinen Oberschenkel.

Schließlich endete
Adrias wirrer Bericht, ohne dass sie die Ereignisse in der Blockhütte auch nur angeschnitten hatte. Doch dann meldete sich jemand zu Wort, von dem der Mörder es in der jetzigen Situation am wenigsten erwartet hatte. Der unscheinbare Mensch, der hinter Kira gewesen hatte, beglückwünschte sie mit überschwänglich-schleimigen Worte dazu ihre Tochter wiedergefunden zu haben. Er merkte an, dass es eine Ehre gewesen war ihr gedient, sowie Fel und Adria getroffen zu haben. Er würde nun zu irgendetwas mit ‚Wonder…‘ im Namen zurückkehren und vor seiner Abreise nochmal nach ihnen sehen.


Der Typ geht nirgendwo hin.

Brachte im Innern von Fels Schädel der Würger umgehend seine gewiss berechtigten Bedenken zum Ausdruck

Wenn wir weiter diese Selbstgeißelung vornehmen und weder Adria noch Kira einen Dolch in den Rücken rammen wollen, brauchen wir eine Ration Leben für Notfälle in unserer Nähe.

Man musste dem Würger zugestehen, dass er Fortschritte gemacht hatte. Durch den nur kurz zurückliegenden Tod Mathis‘ und Sylvias war er einigermaßen gesättigt – ihn voll zu befriedigen lag irgendwo zwischen einer vernichteten Stadt und einem Kriegsschauplatz, wie zum Beispiel dem auf Rendili V – und wollte nicht sofort allen Anwesenden an die Gurgel. Natürlich hätte er da nichts gegen gehabt, aber er konnte sich grade beherrschen und damit Fel erst recht.

Das stimmt. Außerdem hat Kira den Mann noch nicht freigegeben. Ich gehe nicht davon aus, dass sie erfreut sein wird, wenn ihr Diener einfach so geht, ohne zu fragen…

Halten wir ihn auf!

Wir haben nicht den Befehl dazu.

Wir können doch nicht den ganzen Tag hier im Schlamm knien!

Wir wollen einen guten Eindruck machen, schon vergessen?!

Den machen wir indem wir ihn schnell und gekonnt davon abhalten sich vom Acker zu machen!

NEIN! Wir…

Ach komm das wird lustig!

Fel brauchte nur den Bruchteil einer Sekunde um sich zu entscheiden. Er hatte in den letzten Stunden fast schon zu viel auf den Denker gehört – immerhin atmete Adria noch und besaß alle ihre Gliedmaßen – also war es nun einmal Zeit seinen gutgemeinten Ratschlag zu ignorieren und zu tun, was sein Gegenpart ihm gebot.

Mit übermenschlicher Schnelligkeit katapultierte er sich aus dem Dreck, auf das reptiloide Reittier zu und an dem Menschen vorbei, der inzwischen ungelenk abgesprungen war und Anstalten machte, zum geöffneten Tor wieder hinauszumarschieren. Um den gewünschten Effekt zu erzielen, wollte er nicht gesehen werden, also nahm er die Seite, an der der Mensch ihm den Rücken zudrehte, während er sich umdrehte. Den Bruchteil einer Sekunde später stand hinter dem Mann, seine Maske nur Zentimeter von dem bleichen Gesicht entfernt.

Fel grinste unter dem weißen Duraplast breit, als sein Gegenüber überrascht aufkeuchte, den Mörder urplötzlich und unbemerkt so nah vor sich zu haben.


„Na, na, na, wohin denn so eilig?“

Sagte er mit freundlicher, leicht gedämpfter Stimme

„Wir haben uns doch gar nicht so richtig kennen gelernt. Ich weiß zum Beispiel gar nicht deinen Namen. Findest du das nicht ein wenig unhöflich?“

Mit einem belehrenden Unterton hob er seinen Zeigefinger und wedelte damit ein wenig vor der Nase seines Gegenübers herum. Leicht beunruhigt stellte er fest, dass seine ganze Hand nun ebenfalls einen aschgrauen Farbton angenommen hatte und ein pechschwarzer Striemen von der Größe eines halben Fingernagels langsam an seinem Zeigefinger emporkletterte und dabei rhythmisch pulsierte. Doch das war ein Problem um das er sich kümmern würde. Sobald er von Noe’ha’on entkommen wäre.

„Im Dschungel lauern so viele Gefahren. K’lor’Schnecken, eklige blaue Würmer, Riesenmücken…hier ist es doch viel schöner. Wir haben Kuchen“

Fels Stimme, die in einer anderen Situation und einem anderen Ort – und an einer anderen Person! – gut in eine Holonetwerbung für Schokokekse gepasst hätte, wirkte in Summe der zu berechnenden Punkte ein wenig sehr grotesk. Viele Regisseure die ihr Leben damit verbrachten Figuren in Horrorholos gruselig wirken zu lassen, hätten ihr komplettes Werk überdacht, wären sie zu diesem Zeitpunkt anwesend gewesen, um Fels lockerem Plauderton zu lauschen.

„Zugegeben, wir müssen wohl ein paar Scherben aus ihm herausziehen und einmal den Boden in der Hütte sauberwischen. Aber das ist doch viel schöner, als der blöde Dschungel. Findest du nicht?“

Unter der Maske schien Fels verbliebenes Auge vor Vergnügen zu leuchten. Das hier machte Spaß. Nicht so viel Spaß wie den Menschen vor ihm umzubringen, aber doch genug, um die benötigte Zeit zu investieren.

„Was ist eigentlich dieses Wonderfluonium?“

Fragte er unvermittelt und stemmte die Linke in die Hüfte.

[ Weltraum / Noe'ha'on-System / Noe'ha'on / Dschungel / Mathis' Blockhütte ] Fel, Adria, Kira und Billy
 
Noe'ha'on - Dschungel, am Tor vor der Blockhütte - Fel, Adria, Kira und Billy


Kaum erreichte die Sith eine unterentwickelte Wohnbehausung, schon kam ihr eine Gestalt entgegen, die mehr als beängstigend aussah. Jene sank sofort unterwürfig vor der dunkelhaarigen Sith auf die Knie. Etwas, was Kira begrüßte, doch auch skeptisch machte. Es war der selbe Mann aus dem Raumschiff. Hatte er etwa etwas mit dem Absturz zu tun? Wieso hatte er sich erst im Schiff so schlecht benommen und kniete nun vor ihr? Ihre Fragen beantworteten sich von selbst, denn dieser Jünger (Leto) berichtete ihr kurz und knapp freiwillig alle wichtigen Informationen. Wut stieg in der Sith auf. Sie wusste nicht was sie von dieser halben Leiche halten sollte. Angewidert und wütend musterte sie den Mann und stieg dann elegant von dem Kaadu.



„Wie bitte? Was hast du gesagt? Du wagst es meine Arbeit zu zerstören? Meinen Diener und meine Arbeit von Jahren?! Ich hoffe, du bist der Sohn des Imperators, dass du dir ein solches Verhalten erlauben darfst…denn ansonsten sieht deine Zukunft der nächsten paar Stunden wenig rosig für dich aus!“


Meinte Kira und baute sich vor ihm bereits auf, als ihr Kind plötzlich auf sie zustürmte und offensichtlich von dieser ungepflegten Gestalt versorgt worden war.


Adria!“


Stieß Kira erleichtert aus, änderte sofort ihre Körperhaltung und wirkte nun nicht mehr bedrohlich, sondern mütterlich. Sofort drückte sie ihr Kind, als es neben diesem vernarbten Mann stehen blieb und sah nicht nur optisch, dass sich ihr Kind verändert hatte, sondern spürte es auch anhand der Größe ihres Kindes, als sie es drückte.


„Du bist schonwieder gewachsen…. .“


Hauchte die Sith verwundert und hörte ihrem Kind gar nicht richtig zu, so sehr war sie beeindruckt von ihrer Entwicklung.


„Erstaunlich… .“


Meinte sie gedankenverloren mehr zu sich selbst und wurde erst wieder aus ihren Gedanken gerissen, als ihr Kind ihr Löcher in den Bauch fragte.


„Das ist ein Reittier. Ich weiß nicht wie sie heißen, aber das ist auch unwichtig. Hauptsache…sie erfüllen ihren Zweck. Und dieser Mann aus dem Rücken dieses Tieres ist Billy. Er ist ab sofort mein Diener und nun auch deiner, mein Schatz. Du darfst ihn herumkommandieren, schlagen, schubsen…was dir beliebt. Er ist nicht von großem Wert. Wenn er uns keinen großen Nutzen bringt, werden wir ihn schnellstmöglich entsorgen.“


Erklärte sie ihrem Kind und deutete dabei auf Billy, welcher zu jener Zeit ungeschickt vom Kaadu sprang.


Danach sprach Adria von vielen verschiedenen Dingen und nicht alles war für die Sith wirklich relevant, doch bei einer Sache horchte die Dunkelhaarige auf.



„Was? Deine Finger?!“


Entfuhr es Kira geschockt und griff sofort nach den Armen ihres Kindes und untersuchte sie und sah ihr Kind dann mit böse funkelnden Augen an.


„Hör auf dir immer diesen Blödsinn auszudenken! Nutze deine Fantasie um anderen Leid zuzufügen, aber nicht um deine eigene Mutter in Angst und Schrecken zu versetzen!“


Schrie sie ihr Kind an und sah ihr ernst in die bernsteinfarbenen Augen, welche bereits seit der Geburt diese Farbe zeigten.


Als sich Billy aus dem Staub machen wollte, aufgrund seiner zurückgelassenen Bombe, schritt Leto zuvor ein und hielt den Diener von Kira drohend auf.



„Nicht so schnell….du hast dich verpflichtet mein Diener zu sein und als deine Herr und Meisterin befehle ich dir zu bleiben. Es sei denn du bist an deinem verfrühten Ableben interessiert. Wir kehren zu deiner Bombe zurück, bis wir einen wirklichen Nutzen dafür finden. Bis dahin bleibt sie da liegen wo sie ist! Ich möchte sie nicht in der Gegenwart von meiner Tochter und mir haben, wenn dieses…Ding so schnell hochgehen kann. Verstanden?!“


Zischte Kira den Mann (Billy) an und wandte sich dann wieder Leto zu.


„Und nun zu euch…. . Euer Glück, dass ihr euch gut um meine Tochter gekümmert habt und dass mein ehemaliger Schüler Janus Sturn noch lebt. Ihr habt eure Sache anscheinend nicht richtig gemacht. Ich hätte seinen Tod gespürt und dies habe ich nicht. Es tut mir leid euch enttäuschen zu müssen, doch Janus Sturn lebt! Doch genau dies…ist euer Glück und rettet genaugenommen euer doch eher unbedeutendes Leben.“


Meinte die Sith mit einem gefährlichen Unterton in der Stimme und trat näher an ihn heran.


„War dieser Absturz auch eines eurer schlecht gemachten Hausaufgaben?“


Fragte Kira im Plauderton und beäugte den Mann kritisch.


„Was habt ihr auf dem Schiff zu suchen gehabt? Sprecht schnell, ehe ich es mir anders überlege und dem Dschungelboden an dieser Stelle ein neues Muster verpasse.“


Drohte Kira Leto und beäugte ihn durchaus neugierig.


Noe'ha'on - Dschungel, am Tor vor der Blockhütte - Fel, Adria, Kira und Billy
 
Noe'ha'on, Dschungel, im Garten vor Mathis Blockhütte an geöffnetem Tor: zehnjährige Adria und Fel, Mutter Kira und Billy



Die kleine Adria, mit ihrem Teddy im Arm, war so glücklich, dass nun ihre Mutter wieder da war und deren Lebenslicht flackerte so hell wie eine Leuchtfackel und ihr Temperament und ihre Art und Weise nahmen jeden und die gesamte Umgebung ein. Und Adria erfreute sich daran. Mutti drückte sie freudig an sich und Adria schmiegte sich ebenso erfreut an sie ran. Die Mutti meinte, dass Adria schon wieder gewachsen sei. Das glaubte Adria auch zu wissen, da ihre Sachen so eng, kurz und einfach viel zu klein mit einem „Schlag“ waren. Sie nickte zustimmend.

Auf ihre Frage, was das für ein Tier war, sagte die Mutti erklärend:

„Das ist ein Reittier. Ich weiß nicht wie sie heißen, aber das ist auch unwichtig. Hauptsache…sie erfüllen ihren Zweck. Und dieser Mann aus dem Rücken dieses Tieres ist Billy. Er ist ab sofort mein Diener und nun auch deiner, mein Schatz. Du darfst ihn herumkommandieren, schlagen, schubsen…was dir beliebt. Er ist nicht von großem Wert. Wenn er uns keinen großen Nutzen bringt, werden wir ihn schnellstmöglich entsorgen.“

Adria erfuhr, dass es egal war, Hauptsache es war nützlich für sie. Aha! Das mit der Nützlichkeit war ihr bereits ein Begriff! Und der Onkel hieß Billy!


Billy? Auch mein Diener?! Ist gut, Mutti! Ja, wie ich will!“,

und dabei betonte sie "will" besonders und Adria warf Billy einen merkwürdigen Blick zu. Wie sprang er denn von dem Reittier runter?! Das sah aber nicht sportlich aus! Adria beschloss gleich schon mal Gebrauch davon zu machen, mit Billy machen zu dürfen, was sie wollte! Doch sie musste noch ihren Redeschwall beenden, denn sie war noch nicht fertig.


„Was? Deine Finger?!“,

fragte die Mutti entsetzt. Und fügte sofort lautstark schimpfend an:

„Hör auf dir immer diesen Blödsinn auszudenken! Nutze deine Fantasie um anderen Leid zuzufügen, aber nicht um deine eigene Mutter in Angst und Schrecken zu versetzen!“

Im ersten Moment blickte Adria entsetzt zu ihrer Mutter hoch. Mutti schimpfte laut mit ihr! Dabei hatte doch Adria die Wahrheit erzählt! ? Warum glaubte sie ihr nicht?! Das war keine Fantasie! Als sie sich dann gefasst hatte, begannen ihre Augen ihren ganzen bernsteinfarbenen Glanz zu zeigen und Wut und Ärgernis zu versprühen. Die kleine Sith-Tochter fühlte sich unverstanden und sie wurde grundlos getadelt und ausgeschimpft und sie ärgerte sich, dass Mami ihr einfach nicht glaubte!


„Das ist doch die Wahrheit! Die Blume hatte sie abgerissen und auf gegessen! Frag doch Fel! Alles war voller Blut! Die ganze Haut war bis zum Ellenbogen ab! Und nur der Daumen war noch richtig dran. Doch dann hat Fel mir einen Verband darum gemacht und dann wurde alles wieder gut! Nur eine Nacht musste ich schlafen! Das ist keine Fantasie!“,

schrie nun das kleine Sith-Töchterchen ungehalten zurück. Ungebändigte Macht ließ Wind im Garten aufkommen, die Schaukel bewegte sich von alleine wie durch Geisterhand und die Holzbank hinten vor der Hütte rutschte knarrend alleine von der Hauswand weg, während sich Blumen, Sträucher, Gemüse, Kräuter und Obstbäume hin und her bogen. Das war doch wirklich nicht schön, dass Mami ihr nicht glaubte und sie auch noch ausschimpfte, dabei war ihr Arm so schlimm und Adria so tapfer gewesen! Adria mochte nicht länger bei ihrer Mutter stehen.

Klein-Adria lief nun zu dem komischen Onkel (Billy) und Fel hin und schaute den neuen Gast (Billy) unverblümt an, denn das hatte er mit ihr auch vorhin gemacht. Sie hatte es genau gesehen. Adria ging ohne Umschweife zu ihm hin und trat ihm erstmal vors Schienbein. Er konnte von Glück reden, dass sie barfuß und somit der Tritt wie nur angedeutet, da kaum zu spüren, war. Doch Adria musste sich abreagieren. Auch ihr geliebter Teddy wurde von ihr wutentbrannt quer durch den Garten geschleudert und landete mitten im Gemüsebeet.


Der Billy wollte zu schnell wieder losgehen, hatte sie mit bekommen. Er hatte sich verabschiedet und kannte sogar ihren Namen. Fel hatte das auch bemerkt. Es waren doch jetzt zwei Stühle mehr am Esstisch in der guten Stube frei! Warum jetzt Scherben im Kuchen sein sollten, wie Fel sagte, verstand Adria nicht, denn sie hatte selbst nicht registriert, dass sie es gewesen war. Auch warum Fel die Stube durchwischen wollte, leuchtete ihr nicht ein. Wieso? Doch, wie konnte es Adria stören, dass Blut am Boden war?! Adria war aus dem Labor einen ganz anderen Grad an Sauberkeit gewöhnt oder sollte man lieber von einem Verschmutzungsgrad sprechen?! Der Boden hatte gestanden vor Dreck, versifft von Blut und Chemikalien!

Fel hatte einige Fragen an ihn. Adria stellte sich neben Fel hin. Gespannt schaute Adria den Onkel (Billy) mit großen Augen an. Irgendwann zupfte sie Fel an seinem Ärmel, dem ohne Arm wohl bemerkt, und zog ihn zu sich nach unten, denn nun war ihr wieder etwas eingefallen. Vielleicht lag es an der Art wie Fel mit dem Onkel (Billy) sprach?! Vielleicht auch an dem, was ihre Mutter ihr bezüglich Billy gerade erklärt hatte? Wahrscheinlich lag es an Beidem! Sie wollte ihm etwas leise ins Ohr flüstern:


„Müssen wir mit ihm auch wieder ein langes Spiel zu Ende spielen? Wenn ja, vielleicht sollten wir ihn danach ausstopfen, denn dass hat Onkel Bor mit der Ratte auch gemacht, als sie nicht mehr zappelte, als ich mit dem Skalpell abgerutscht bin?“,

und Adria schaute ihn total verschmitzt lächelnd an und ihr Grinsen wurde immer breiter und mit einem Blick, von der Art kleines Mädchen, die nachts ihre schlafende Familie abfackelt und hinterher behaupten würde, der Teddy ihres Bruders hätte es ihr befohlen. Fel und Adria verband ein delikates geheimnisvolles Spiel. Es war wie ein offenes Buch, mit Blut geschrieben und nur von den Zweien möglich zu lesen. Adria mochte Geheimnisse. Das es kein großes Geheimnis war, angesichts der aufgespießten Schädel, war ihr in dem Moment nicht klar, denn sie dachte gerade nicht daran.

Aber auch die Mutti war böse, dass Billy schon gehen wollte. Sie verbot es ihm. Adria grinste vergnügt. Die Mami bestimmte und herrschte! Was zum Teufel aber war eine Bombe?


„Was ist denn eine Bombe?“,

fragte sie daher dazwischen.

Dann sprach die Mutti mit Fel. Adria hörte gespannt zu und war total irritiert. Sie verstand das Alles nicht. Fel gab damit an, irgend wen tot gemacht zu haben, doch Mami fand dies nicht so gut, dass er das Spiel zu ende gespielt hatte. Aber, sie verzieh ihm, weil er es nicht richtig gemacht hatte, weil sie merkte, dass der Mann noch lebte. Das klang alles total irre! Wie merkte sie denn das überhaupt, dass er noch lebte, wenn sie ihn nicht sehen konnte? Und man musste doch das Spiel zu ende spielen! Das war doch gut?! Verwirrt schaute sie zu Mama. Aber, Fel wusste doch, wo man das Küchenmesser an die Kehle setzen musste! Er hatte es ihr doch selbst gezeigt? Wieso hatte er das bei Janus Sturn falsch gemacht?! Total ungläubig sah sie nun zu Fel hoch.

Beobachtend blickte sie wieder auf den Mann (Billy) . Sie sah, um ihn herum, plötzlich etwas wabern. Es waren Farben, die ineinander flossen und regelrecht pulsierten und um diese Person zu sehen war. Wieder rüttelte sie ungeduldig an Fels Ärmel und zog ihn zu sich runter:

„Du, um den Onkel (Billy) ist etwas Rotes, Schwarzes und Graues!“,

und sie zeigte mit ihren Fingern um ihren eigenen Kopf herum.

„Was ist denn das Komisches? Sowas habe ich ja noch nie gesehen? Wie eine Kaputze! ?“

Verwundert, mit großen Augen, blickte sie wieder in Billys Richtung. Adria hatte dabei total dazwischen gequatscht, denn die Mutti hatte sich eigentlich gerade drohend vor Fel aufgebaut gehabt und hatte zeitgleich den Maskenonkel gefragt, was er auf dem Schiff zu suchen hatte und ob er für den Absturz verantwortlich sei.

Als Adria keine Antwort erhielt, ging sie missmutig zum Gemüsebeet und riss wütend dem Teddy ein schwarzes Knopfauge raus. Sie warf das Auge weit durch den Garten und den Teddy hinterher, so dass er kurz vor der Holzbank liegen blieb. Adria ging hin und stieß verärgert nochmal mit dem Fuß dagegen. Blöde Erwachsenen aber auch! Bibo saß auf der Bank und lachte laut. Adria setzte sich neben ihn.


„Da bist du ja endlich wieder! Schau, Mama ist gekommen und hat ein Reittier und einen Gast mit gebracht! Aber, ich bin gerade Luft!“

Erwachsene sind blöd!“

„Ich werde mal nicht so blöd, wenn ich groß bin!“

„Nein, du wirst noch schlimmer!“

„Hah, alle werden vor mir zittern!“

„Ja, und jeder wird dir zu hören!“

„Ja, sonst spiele ich ein Spiel mit ihnen!“

Adria kicherte laut vor sich hin, schlug die Hand vor den Mund und wippte mit ihren Beinen.


Noe'ha'on, Dschungel, im Garten vor Mathis Blockhütte an geöffnetem Tor: zehnjährige Adria und Fel, Mutter Kira und Billy und ihr imaginärer Freund Bibo
 
Zuletzt bearbeitet:
Noe'ha'on - Dschungel, am Tor vor der Blockhütte - Fel, Adria, Kira und Billy

Als Kira die wirren Erzählungen ihrer seltsamen Tochter von der Blume und den Fingern mit einer rhetorischen Handbewegung weggefegt hatte, hatte die Welt noch halbwegs einen Sinn für Billy ergeben. Genau das hatte er sich auch gedacht. Aber die Kleine, Adria, bestand auf ihren Behauptungen und der Arkanier konnte keine Anzeichen ausmachen, dass sie dabei flunkerte. Er kannte sich nicht sehr mit Kindern aus, besonders nicht damit, wie diese traditionell ohne die reichhaltigen Segnungen der Klontechnik heranwuchsen, aber von ihrem geistigen Entwicklungsstand her traute er ihr eigentlich nicht zu, überzeugend zu lügen. Aber es war unmöglich, abgerissene oder -bissene Finger unter diesen Bedingungen so anzunähen oder -kleben, dass davon am anderen Tag keine Spur mehr zu sehen war. Aber war es das auch für Sith? Billy wusste nicht, welche Vorstellung er schlimmer finden sollte, dass Sith zu so etwas in der Lage wären oder dass sich ein Kind wie Adria derartige Geschichten ausdachte.

Und als ob das nicht schon reichte, setzte Adria prompt die Erlaubnis, über Billy zu verfügen in die Tat um. Der Tritt war zwar nicht sehr fest und die Kleine war barfuß, aber trotzdem… er hatte den Spruch für einen dummen Witz gehalten! Entrüstet sah er von der Tochter zur Mutter, konnte an letzterer jedoch kein Anzeichen erkennen, dass sie dieses Verhalten nicht gutheißen würde, und sie hatte es gesehen. Musste es gesehen haben! Damit war er auch noch der Spielball dieses (ganz vorsichtig formuliert) verhaltensauffälligen Kindes! Das war verrückt und endgültig zuviel! Stehenden Absatzes machte er also kehrt und setzte zum Gehen an, spürte jedoch bereits im nächsten Moment Leto Fels heißen Atem im Nacken.

Laaangsam drehte sich Billy wieder um – was auch immer das jetzt wieder für ein Trick war, denn so schnell konnte er Distanz zwischen ihnen nicht auf natürlichem Wege überwunden haben - und fixierte den Maskenmann. Dass man ihn nicht einfach so gehen lassen würde, war keine Überraschung, obwohl er natürlich gehofft hatte, es würde passieren. Jetzt hoffte er zumindest noch, diese Horrorgestalt würde nicht auf Dauer sein Wachhund werden. Diese Hände waren… seltsam. Zwar wusste jeder, dass die dunkle Seite den Körper verfallen ließ (jeder, der nicht blind der imperialen Propaganda glaubte zumindest), auf derselben Basis zumindest wie dass jeder wusste, dass Zombies grün waren und schlurften. Aber er war nur ein Schüler, wenn Billy alles richtig verstanden hatte! Das schlimmste war, was er sagte und wie er es sagte. Nur ein vollkommen Wahnsinniger würde es fertigbekommen, ihn in dieser Situation mit dieser freundlich-jovialen Stimme zum Kuchen einzuladen.


»Der Name ist Billy, einfach nur Billy, und es ist schön, Euch kennenzulernen, Leto Fel,«

Erwiderte der Angesprochene und zwang ein Lächeln auf sein Gesicht. Das war ein Alptraum! Ein brutaler, völlig irrationaler Alptraum! Wann wachte er endlich auf!

»Hmm, Kuchen. Warum habt Ihr das nicht gleich gesagt? Auf einen Kuchen bleibe ich gerne noch.«

So spielte er das Spielchen mit, nur war es leider nicht von Dauer. Unvermittelt wechselte Leto die Gangart, fragte nach dem Wonderfluonium, und Billy wechselte mit. Möglichst wenig konkret werden, das war die Devise, und keine Anwendungsgebiete erwähnen, die ein Sith nützlich finden könnte.

»Eine sehr dichte, blaue und außerordentlich seltene Flüssigkeit, die als extrem kompakte und leistungsfähige Energiequelle dienen kann,«


Erklärte der Wissenschaftler sofort nüchtern und hoffte, so wenig wie möglich und so viel wie nötig gesagt zu haben. Falls es noch die geringste Hoffnung gegeben hatte, sich doch noch aus dem Staub zu machen, zerschlug sich diese, als Kira ein Machtwort sprach. Die Aussicht, vorläufig nicht zum Wonderfluonium zurückkehren zu können war schrecklich, aber nicht so schrecklich wie einen grauenhaften Tod zu sterben. Er musste Geduld haben und darauf vertrauen, dass niemand anders den unauffälligen Koffer, der wie alle anderen durch den Absturz verstreuten aussah, finden würde. Immerhin wurde es wahrscheinlicher und wahrscheinlicher, dass niemand hinter ihm her war und der Absturz der Red Ruby diesem Haufen machtbegabter Irrer zu verdanken war. Die zweite wichtige Erkenntnis war, dass in diesem Haufen Kira der Schlüssel zu seinem Überleben war. Sie hatte das Sagen, und mit er musste er sich also gut stellen. Dazu passte, dass sie noch die normalste von den Dreien zu sein schien.


»Jawohl, wie ihr befehlt!«

Bestätigte Billy und verbeugte sich tief vor der gut gebauten Sith. Interessiert verfolgte er anschließend die Drohungen, welche sie Fel gegenüber ausstieß. Er hatte auch keinen wirklich besseren Stand bei ihr und wenn Billy die Sith überzeugen konnte, dass er ebenso wertvoll war wie ein machtsensitiver Schüler, oder dass der andere eine Gefahr für sie darstellte, konnte ihm das womöglich die Haut retten und als Kira den Mörder mit der Maske wegen des Absturzes zur Rede stellte, klinkte der arkanische Wissenschaftler sich sofort ein. Er stellte sich an ihre Seite und meinte leise zu ihr:


»Nach dem versuchten Mordanschlag auf Euren Schüler ist es mehr als wahrscheinlich, dass der Absturz ein weiterer dilletantisch ausgeführter Attentatsversuch ist, Lady Kira. Er könnte im Dienste eines Eurer Konkurrenten stehen – Ihr könnt ihm und seinen Worten nicht vertrauen. Ihr wisst, warum Ihr und ich auf dem Schiff waren, aber bei ihm? Wägt ab, welches Motiv plausibler erscheint. Eure zurecht gestellte Vermutung oder die Ausflüchte, welche er gleich vorbringen mag.«

Was Adria mit Fel zu tuscheln hatte, ignorierte er geflissentlich. Kira war wichtig, die beiden waren es nicht. Sie stellten keine Bedrohung dar, wenn er die dunkelbraunhaarige Sith für sich gewann.

»Ich bin Euer und Adrias Diener, nicht wahr, nicht seiner? Leto darf nicht über mich verfügen? Bedenkt, dass er eine potentielle Gefahr darstellt, wie der feige Anschlag auf Graf Sturn zeigt, und dabei keine Fähigkeiten mitbringt, über die ihr nicht selbst verfügt, meine Dame. Dagegen wisst ihr, dass ich keinerlei Bedrohung für Euch darstelle, aber Fertigkeiten besitze, die euch sonst niemand der Anwesenden bieten kann. Vielleicht niemand sonst auf diesem elenden Drecksplaneten.«


Billy konnte sehen, dass Adria ihn ansah und herumgestikulierte. Was sie sagte, konnte er nicht verstehen, aber er hoffte, dass es nichts… blödes war. Er war fast erleichtert, dass sich die Kleine in Richtung einer Holzbank trollte. Ihm gefiel nicht, wie eng sie und der Maskenmörder zu sein schienen.

Noe'ha'on - Dschungel, am Tor vor der Blockhütte - Fel, Adria (mit Bibo), Kira und Billy
 
[ Weltraum / Noe'ha'on-System / Noe'ha'on / Dschungel / Mathis' Blockhütte ] Fel, Adria, Kira und Billy

Mit weit aufgerissenem Auge starrte Fel die Sithkriegerin an als hätte diese grade zum Besten gegeben, dass sie konvertieren und doch lieber zu den Jedi überlaufen wolle. So unglaublich unglaubwürdig, so absolut lächerlich die Nachricht die sie überbrachte auch war, sie brachte sie mit absolutem Ernst und völlig seriösen Gesicht rüber. Etwas um das sie die gesammelten Komiker der Galaxis beneidet hätten. Graf Janus Sturn lebte. Laut ihr. Kaum hatte sie die Worte ausgesprochen, begannen die Schultern des Mörders leicht zu zucken. Er versuchte sich zu beherrschen, doch es ging einfach nicht! Langsam steigerte die Bewegung sich zu einem Schütteln und dann fügte sich seine Stimme hinzu.

Fel lachte. Ein Kichern zuerst, doch dann steigerte es sich immer mehr, bis schließlich die ganze Lichtung davon wiederhallte. In diesem Moment war ihm egal, dass Kira ihn wahrscheinlich dafür grillen würde. Er verschwendete keinen einzigen Gedanken daran, das einzige woran er dachte war, wie lächerlich diese Annahme einfach nur war! Er hatte dem Grafen einen massiven Steinaltar von der Größe einer Wäschetruhe ins Gesicht geschleudert! Er hatte seine Brust mit einem Messer bearbeitet, bis sie nichts mehr als blutiger Matsch gewesen war. Er hatte eine verdammte Kirche über ihn zum Einsturz gebracht! Wenn er das überlebt hatte das war er zäher als eine coruscanter Kakerlake - und das war schier unmöglich!

Kurz, er bog sich vor Lachen und er hörte erst auf, als Seitenstiche und Atemnot ihn zu ersticken drohten. Schwer atmend stützte er sich auf seine Knie, sah aber weiterhin Kira an, die alles andere als erfreut schien.

„Vielleicht…wart Ihr beschäftigt als er starb?“

Versuchte er dann doch halbherzig – und atemlos – diplomatisch eine Brücke zu schlagen. Dass sie Janus nicht sterben gespürt haben sollte, lies ihn sehr an ihren Machtfertigkeiten zweifeln, die sie eigentlich in ihrem Rang her haben sollte. Doch man sollte nicht vom ersten schlechten Eindruck auf jemanden schließen, oder nicht?

„Er ist tot, das versichere ich Euch. Darth Aethernitas strafte mich lange, lange Zeit in den Kerkern des Tempels für mein Vergehen. Tötet mich, wenn es Euch Genugtuung verschafft! ICH HABE IHN ZERQUETSCHT!“

Ein Funke Fanatismus war in Fels Auge getreten und jeder rationaler Gedanke abgeschaltet. Diese Person würde ihm nicht seinen größten Erfolg absprechen, egal ob mächtige Sith oder nicht! Seine Worte spuckte er ihr entgegen und riss sein Hemd auf Brusthöhe auf und streckte ihr die Stelle wo sein Herz sich befand provokant entgegen.

„Vernichtet mich! NA LOS!

Wie ein Tier fletschte er die Zähne – was man natürlich unter der Maske nicht sehen konnte.

„Aber bedenkt, dass Ihr damit das zerstört, was stärker als eure ach so lange und harte Arbeit war! Janus konnte einen Schüler nicht aufhalten, was sagt das über sein Potenzial aus? Und was sagt das über MEIN Potenzial aus, dass ich einen ausgebildeten SithKRIEGER töten konnte? ICH bin wertvoller als JANUS es je war oder werden konnte! Das Gräflein war eine einzige Enttäuschung für euch, im Leben wie im Tod“

Leicht leckte sich Fel über die Lippen als er Luft holte um fortzufahren

„Als er mich fand, sagte er nicht dass er euch diente. Er sprach vielmehr davon sein eigener Herr zu sein. Er wollte großer, allmächtiger Imperator werden! Über diese und andere Galaxien! Euer Name fiel nur als er mich einweihte, dass Ihr eines der zu beseitigenden Hindernisse auf seinem Weg zu größer Macht wärt. Er wollte mich als Werkzeug einspannen um euch zu vernichten! Seht ihr wie nützlich er euch war? Mit der richtigen Gelegenheit hätte er euch ohne mit der Wimper zu zucken einen Dolch in den Rücken gerammt! ICH sollte seine Waffe sein! Er erkannte mein Potenzial, doch was er nicht erkannte war das ein Dolch in zwei Richtungen schneidet. Das war seine Verdammnis! Er war unvorsichtig und das kostete ihn den Kopf!“

Schwer atmend holte er tief Luft. Noch immer herablassend hatte Kira wissen wollen was er auf den Schiff zu suchen gehabt hatte und ob er für seinen Absturz verantwortlich gewesen war.

„Der Absturz war nicht meine Schuld, aber man könnte ihn wohl auf mich zurückführen. Niemand den ich tötete war direkt in vitale Prozesse der Red Ruby involviert. Aber ich werde verfolgt. Darth Aethernitas war nicht in der Lage mich festzuhalten und trachtet danach mich zurück nach Bastion zu schleifen. Vermutlich ist das Schiff deshalb abgestürzt!“

Bevor Kira auf den Ausbruch und die Frechheiten des Mörders reagieren konnte, wurde ihre Aufmerksamkeit von Billy – so hieß der Mensch offenbar – in Anspruch genommen, der ihr etwas zuflüsterte. Das gab dem Mörder ein paar Sekunden, um auf Adrias Feststellungen und Fragen zu antworten, oder zumindest anzureißen. Man musste das Band pflegen und er empfand mittlerweile regelrecht Stolz für die kleine Mordmaschine, die er im Begriff war zu erschaffen. Provokant die Flüsterhaltung Billys nachäffend brachte er sein Gesicht auf Höhe ihres Ohrs und sagte leise:

„Das ist eine ausgezeichnete Idee, kleine Schwester. Wir sollten unbedingt ein Spiel mit Billy zu Ende spielen, sobald wir die Gelegenheit dazu haben. Wie deine Mutter richtig bemerkt hat ist er nur zum Dienen gut. Diesmal könnten wir es zusammen tun. Zusammen ist es noch besser…“

Aus seiner halb knienden Haltung heraus betrachtete Fel Billy, der noch immer energisch auf Kira einredete! Was hatte der zu bequatschen was der Mörder nicht mithören durfte?! Wiegelte er sie etwa gegen ihn auf?! Er musste eingreifen bevor er irreparablen – noch irreparabler als Fels vorheriges Verhalten – Schaden anrichtete.

„Das mit den Farben erkläre ich dir gleich. Gib mir einen Moment“

Sagte er leise zu Adria und richtete sich wieder auf. Hätte er mit seinen Blicken töten können er hätte es jetzt (und wahrscheinlich auch schon öfters) getan. Wütend fauchte er Billy an.

„Versuch es erst gar nicht! Kira Guldur ist eine Sith!“

Drohend machte er einen Schritt auf den scheinbaren Menschen zu

„Sie kann spüren ob ich Lüge, sie kann es sehen was in meinem Kopf vorgeht! Janus lehrte mich die Verschleierung meiner Gedanken nicht. Übrigens noch ein Grund der seinen Tod einfach nur lächerlich macht. Sie kann es SEHEN…“

Vielleicht hätte der Mörder an dieser Stelle aufhören sollen, doch er wäre nicht Leto Fel, wenn nicht noch ein Halbsatz gefallen wäre, für den sich die meisten wohl auf die Zunge gebissen hätten und für den sich der Mörder möglicherweise später noch verfluchen würde.

„…wenn sie die Sith ist für die ich sie halte!“

Es war nicht abzusehen, ob Fel mit seinem Verhalten grade sein eigenes – sehr schmerzhaftes – Schicksal besiegelte, ob er sich sehenden Auges stundenlanger Folter aussetzte, oder gar den Nerv traf, den er bei Kira Guldur treffen musste. Durch das Anzweifeln seines Mordes an Janus war der Denker gründlich ausgehebelt und der Würger ans Steuer gelassen worden. Dass das keine Toten gegeben hatte war aber auch schon alles! Die frechen Antworten und Drohgebärden wirkten gegen Fels Gewohnheiten beinahe schon handzahm. Gut dass Mathis‘ und Sylvias Tode noch nicht allzu lange her waren.

„Ach übrigens, um auf deine sehr dichte Flüssigkeit zurückzukommen, Billy, einfach nur Billy, da bereits festgestellt wurde es sei eine Bombe“

Als sei nichts vorgefallen fiel der Mörder zurück in den Plauderton

„Wie groß ist die Sprengkraft? Genauso extrem wie ihre Kompaktheit und Leistungsfähigkeit? Hübsch dass du auf einen Kuchen bleibst. Du musst mir alles darüber erzählen“


[ Weltraum / Noe'ha'on-System / Noe'ha'on / Dschungel / Mathis' Blockhütte ] Fel, Adria, Kira und Billy
 
Noe'ha'on - Dschungel, am Tor vor der Blockhütte - Fel, Adria, Kira und Billy


Kira gefiel das Verhalten ihrer Tochter. Sie dachte nicht zu viel über die moralischen Dinge nach, sondern tat das, was für sie nützlich war. Auch wenn der Nutzen in den meisten Fällen nur Spaß bedeutete, doch dies war in den Augen der Sith ein genauso guter Grund und sparte vor allem Spielzeug ein für die nahe Zukunft. Als Adria darauf bestand, dass ihr wirklich der halbe Arm abgebissen worden war, beäugte Kira ihre Tochter kritisch. Sie spürte wirklich keine Lüge in ihren Worten. Das war unmöglich! War die Alchemie wirklich dazu fähig solche Wunder hervorzurufen oder war es die zusätzliche Verbindung zur dunklen Seite der Macht?! War Adria vielleicht der Schlüssel zur Unsterblichkeit?! Kira war unsicher, was sie darauf sagen sollte. Es klang einfach zu unwirklich! Daher sagte sie lieber nichts dazu und tat dann eher so, als hätte sie all dies überhaupt nicht gehört.


Ihre Aufmerksamkeit wurde so und so von Billy und insbesondere von Fel stark in Beschlag genommen. Billy versuchte eindeutig Fel loswerden zu wollen und sah ihn wohl als weitere Bedrohung. Die Dinge die er ihr anscheinend einimpfen wollte im Flüsterton, ließen Kira nur überheblich grinsen.



“Er soll für mich eine Bedrohung darstellen? Wohl kaum. Er ist schwach. Ränge unter mir! Und er hat meinen Schüler nicht getötet, auch wenn er darauf besteht! Ich bin bei weitem mächtiger als er! Vielmehr kann er ein Diener von mir werden, genauso einer wie du. Du solltest dir eher Gedanken machen, ob du mir genauso gut dienen kannst wie er! Bedenkt, dass ich eure Herr und Meisterin bin und über euer Leben bestimme. Ich bestimme ob es euch in der nächsten Zeit gut oder schlecht geht. Strengt euch also an. Haben wir uns verstanden?!”


Zischte Kira Billy leise flüsternd ins Ohr und wandte sich dann Fel und seinem losen, frechen Mundwerk zu.


“Dann hat sich Darth Aethernitas eben geirrt und euch umsonst so lange gequält! Das tut mir für euch furchtbar leid… .”


Meinte Kira süffisant grinsend, denn sie meinte ihr Bedauern keinesfalls ernst.


Als er sie aufforderte ihn zu töten, konnte Kira nicht anders als zu kichern und zeigte dabei ihre schneeweißen Zähne.


“Nicht so hastig, mein Lieber. Tot nützt ihr mir gar nichts und ich verschwende keine Potentiale. Ich finde für jedes Lebenwesen einen Nutzen in Knechtschaft!”


Meinte Kira und grinste den Mann gehässig an.


“Vorsicht!”

Warnte die Sith den machtsensiblen Möchtegern Sith, als jener begann ihre Arbeit von Jahren schlecht zu reden.


“Janus war nie eine Enttäuschung, sondern mein ergebener, fähiger Diener! Und ihr seid nichts! Ihr habt einfach nur zu viel Phantasie und wollt Ruhm kassieren, den ihr nicht verdient habt! Denn entweder seid ihr nie auf Janus getroffen und wollt mich nur blenden oder ihr habt auf ganzer Linie versagt! Und ihr ertragt eurer Versagen nicht, weshalb ihr an eure eigene peinliche Lüge glaubt! Janus lebt jedoch!”


Meinte die Sith nun schon ziemlich bedrohlich und langsam immer aggressiver. Dennoch versuchte es dieser Fel weiter, sie von Janus Ungehorsam zu überzeugen.


“Jeder Sith-Schüler hat das Ziel irgendwann seinen Meister zu töten! Das ist nichts Neues, was ihr mir da erzählt! Würdet ihr euch nur ein wenig mit der Geschichte der Sith beschäftigt haben, dann würdet ihr mir nicht so etwas erzählen, als wäre Janus eine sonderlich große Bedrohung für mich, insbesondere, wenn ein Halbstarker Narr wie ihr ihn angeblich getötet hat! Ich fürchte Janus nicht, denn ich bin viel mächtiger als er! Sollte er es versuchen mich anzugreifen, dann soll er es. Ich fürchte ihn nicht. Vielmehr muss er mich fürchten und dies tat er bis jetzt auch! Und für eure Gesundheit wäre es auch ratsam mich zu fürchten und mich nicht zur Närrin zu halten!”


Fuhr sie den Mann an und ihre Augen verfärbten sich langsam dämonisch schwarz.


“Belästigt mich nicht mit eurem Peiniger. So wichtig seid ihr nicht! Ihr bildet euch viel zu viel ein!”


Entnervt schüttelte Kira den Kopf.Als der Sith auch noch ihre Macht und ihre Fähigkeiten anzweifelte, reichte es der Sith . Mit einem Machtstoß schmetterte sie den Mann gegen den nächsten Obstbaum und weg von Adria und drückte ihn mit der Macht fest gegen den Baum und schützte sich mit der Macht gleichzeitig gegen Gegenwehr dieses Narren.


“Wagt es nicht noch einmal so zu sprechen! Schon schlimm genug das ihr solche Lügen erzählt und euch da stellt, als wäret ihr sonst wie mächtig, doch in Wirklichkeit seit ihr ein Niemand! Eine zerstörte Seele mit einem zerstörten Körper! Wer will euch schon haben?! Einen Lügner und einen Versager!? Eure Art ist so widerlich wie euer Körper, den ich daher nicht einmal berühren möchte. Bis jetzt habt ihr mir noch keine wahre Stärke gezeigt, die euch zu etwas Besonderem macht! Ihr seid nur ein armseliger Narr, der anscheinend nach schmerzhafter Aufmerksamkeit sucht!”


Sprach Kira, während sie sich mit entspannt, langsamen Schritten immer mehr dem Baum näherte, an den sie Fel presste.


“Selbst wenn ihr gegen Janus gekämpft habt, so war es eine dumme Idee so dessen Meisterin beeindrucken zu wollen.”


Mit einer kleinen Handbewegung brach sie dem Mann jeden einzelnen kleinen Knochen seiner Hand und seiner Zehen.


“Wenn ihr mir wirklich dienen wollt, dann beeindruckt mich mit waren Taten und nicht mit Lügen und Frechheiten!”


Meinte Kira und drückte mit der Macht seine Luftröhre zu, ehe er vor Schmerzen aufgrund der gebrochenen Knochen aufschreien konnte.


“Doch wieso sollte ich euch eigentlich noch leben lassen?”


Fragte Kira während sie ihn würgte und immer mehr am Stamm des Baumes hochdrückte und gegenpresste. Schließlich löste sie den Griff um seine Luftröhre, denn sie war doch interessiert, was er zu sagen hatte. Wie würde er jetzt argumentieren? Würde er weiter lügen und sich wieder überschätzen oder würde er ihr ein wahres Angebot machen?


“Nun….ich höre? Zu was seid ihr nützlich? Oder seit ihr wirklich nur Abfall?”


Noe'ha'on - Dschungel, am Tor vor der Blockhütte - Fel, Adria, Kira und Billy
 
[ Weltraum / Noe'ha'on-System / Noe'ha'on / Dschungel / Mathis' Blockhütte ] Fel, Adria, Kira und Billy

Plötzlich wurde Fel von den Füßen gerissen. Wie ein Blatt im Wind wurde er nach hinten gedrückt und der Machtschild, den er während seiner Ausbildung unterbewusst aufgebaut hatte, zerschmettert wie eine Fensterscheibe von einem Vorschlaghammer. Alle Luft wurde aus seinen Lungen gepresst, als er rücklings gegen einen der umstehenden Bäume krachte und mittels der Macht oben gehalten wurde. Wie ein Spielball wirbelte die Maske beiseite und gab den Blick auf die Ruine seines Gesichts frei.

Der Mörder konnte sich genauso wenig regen wie
Sylvia vorhin, doch Kira hielt es nicht für nötig sein Gesicht zu versteinern. Wie ein Tier fletschte er die Zähne und das Grün in seinem Auge wich einem hässlichen Sithgelb. Langsam und überlegen redend kam die Sith auf ihn zu. Arrogant erklärte sie, dass jeder Nutzer der Dunklen Seite früher oder später das Ziel hatte seinen Meister zu töten und dass er ihr damit nichts Neues erzählte.

Je länger redete, desto mehr Wut konnte man in ihrem Gesicht ablesen.
Fel war arrogant gewesen, frech, so anmaßend, dass es eines Kriegers oder gar Exekutors würdig gewesen wäre. Doch Arroganz alleine, ohne die nötige Macht hatte keine Daseinsberechtigung. Und dafür zahlte er nun den Preis. Mit jedem Wort wurden Kiras Augenhöhlen dunkler, bis sie zwei dämonisch schwarzen Löchern in ihrem eigentlich Bildhübschen glichen. Sie wirkte wie ein Sukkubus der seine wahre Gestalt annimmt um sein Opfer zu verschlingen.

Doch noch immer war
Fel so weit von eigentlicher Angst entfernt wie es nur ging. Der Denker war still und der Würger jagte immer neue Wellen der Wut und des unirdischen Hasses durch seinen Körper. War die Sith das Ebenbild tödlicher Schönheit, ein Sukkubus am Ende der Jagd, so war Fel in diesem Moment ebenfalls Dämon. Die Zähne gefletscht, das Gesicht zu einer teuflischen Fratze verzerrt, strömte die Macht stark, doch machtlos und ungezielt aus seinem Körper. Nichts wünschte er sich in diesem Augenblick mehr, als der Frau mit den schwarzen Augen an die Gurgel zu springen und ihr mit bloßen Fingern die Haut und ihre Sehnen und ihre Knochen in einer blutigen Orgie herauszureißen.

Der Baum in seinem Rücken ächzte und wankte, obwohl kein Lüftchen über die Lichtung strich. Seine Blätter wurden zusammengedrückt, seine kleinen grünen Früchte platzten saftig und süß und seine Äste brachen und wurden nach innen gepresst. Irgendwo an der Hütte hob sich langsam eine Schubkarre voll Unkraut in die Höhe. Auch sie bekam die volle Stärke von
Fels unbändiger Wut zu spüren. Mit einem metallenen Kreischen wurde sie zu seinem nutzlosen Paket aus Stahl und Biomasse von der Größe eines kleinen Schuhkartons zusammengepresst und begann wie ein Kreisel zu rotieren.

Kurz bevor
Kira den Mörder erreicht hatte flog das metallene Geschoss los. Pfeifend und tödlich schwer wirbelte es auf die Stelle zu, an der Kira grade noch gestanden hatte und an der Billy das Geschehen gebannt verfolgte. Offenbar hatte er das verräterische Summen des sich drehenden Projektils gehört, denn im letzten Moment drehte er sich um und duckte sich weg. Haarscharf sauste die ehemalige an seinem Kopf vorbei, passierte Kira und krachte schließlich in den Elektrozaun, der die idyllische Lichtung bis jetzt noch vor den Alpträumen beschützt hatte, die im Urwald lauerten.

Mit einem ohrenbetäubenden Krachen durchschlug die Schubkarre den Maschendrahtzaun und blaue Energieblitze schlugen aus dem nun geerdeten Metall in den Boden ein, wo sie schwarze Brandstellen erschufen. Irgendwo im Haus krachte es und dann, gefolgt von einem metallenen Klingen explodierte der Generator, der der erhöhten Leistung nicht gewachsen gewesen war. Mit einem Mal schlugen blutrote Flammen aus Fenstern und Dach und ein Stück Schaukel flog durch die Luft, verfehlte
Adria nur knapp und bohrte sich bis zum Anschlag ins weiche Gemüsebeet. Zuvor noch blau, verdunkelte der Himmel sich mit einem Mal zu einem rußigen Schwarz, das rötlich von den züngelnden Flammen angestrahlt wurde.

Nun stand
Kira endlich vor ihm. Leise verriet sie dem Mörder, dass es eine dumme Idee gewesen war sie mit Janus‘ Tod beeindrucken zu wollen. Denn bewegte sie leicht ihre Hand. Fel öffnete den Mund zum Schrei, doch kein Ton wollte aus seiner Kehle dringen, die wie von Zauberhand zusammengedrückt wurde. Rasende Schmerzen schlugen durch seine Linke und beide Füße. Fast drohte er bewusstlos zu werden, als er förmlich sehen konnte wie die Knochen brachen und sich schwarz und blutig durch seine graue Haut bohrten. Tränen der Wut und Angst traten in Fels Auge und sein Gesicht wurde totenbleich im Schein der brennenden Hütte.

Resigniert, für den endgültigen Tod bereit, wartete er was als nächstes geschehen würde, doch nichts tat sich! Die Zeit schien wie angehalten. Die meterhohen Flammen rührten sich nicht länger, alle Geräusche schienen aufgehört zu haben zu existieren. Der Mörder konnte sich nicht rühren, nur sein Auge rollten hin und her und versuchten zu ergründen was vor sich ging. Dann hörte er ein Klatschen.

Er brauchte einige Sekunden bis er die Quelle ausmachen konnte. Erst als sich ein vornehmes Lachen hinzugesellte fiel sein Blick auf eine Gestalt an einem der Obstbäume die vorher nicht dort gewesen war.


„Hallo Leto. Welch‘ schönes Spektakel du mal wieder abgibst“

Sagte die Gestalt und trat seelenruhig, die Hände nun in den Taschen seines teuren Anzugs versenkt auf ihn zu. Graf Janus Sturn war genau so, wie der Mörder ihn von Taris in Erinnerung hatte. Jedes Stäubchen war an Ort und Stelle, bis hin ein paar Spritzern einer undefinierbaren Flüssigkeit, die ihm noch im ‚Drunk Wookiee‘ auf die Anzughose getropft war.

‚Ich hab dich getötet! GEH WEG!‘

Konnte Fel nur denken, doch der Graf schien ihn zu hören. Genauso wie die Eingefrorenen auf der Lichtung ihn nicht wahrnehmen konnten

„Also wirklich. So lernresistent hatte sich dich nun wirklich nicht in Erinnerung, kleiner Br…“

‚HALTS MAUL! Du bist tot, also verp’iss dich! Ich hab eine verdammte Kirche auf deinen verfluchten Kopf runterkommen lassen! Ich hab seine blasierte Visage mit einem sch’eiß Altar poliert!‘

Bevor Janus hatte aussprechen können was Fels Unterbewusstsein längst wusste, jedoch weder sein wacher Geist noch seine Stimmen je ansprechen würden, hatte der Mörder ihn unterbrochen. Es war noch nicht an der Zeit dass er erfuhr, dass er ein B’astardsohn Adrian Sturns und damit Janus Sturns Halbbruder war. Doch der bleiche Halbechani, dessen eigentlich dunkle Haare im erstarrten Schein des Feuers seltsam weiß wirkten, lachte nur.

„Aber, aber. Meine bezaubernde Meisterin hat es dir doch schon gesagt. Ich bin nicht tot. Ich lebe und werde das beenden, was ich beim letzten Mal nicht vermochte. Sie hat ganz Recht. Ein gebrochener Geist in einem gebrochenen Körper, du hast deinen rechten Arm und dein rechtes Auge dafür geopfert mich zu töten und doch hast du es nicht geschafft! So viele hast du getötet, nur um deinen Meister zu töten, dem du dies törichterweise versprochen hast, hat es nicht gereicht. Wirklich enttäuschend.“

Der Halbechani spuckte aus. Hätte Fel sich bewegen, oder die Macht nutzen können, er wäre ihm an die Gurgel gesprungen und hätte so lange auf ihn eingeprügelt, bis die arrogant grinsende Visage ein weiteres Mal ein blutiger Trümmerhaufen war.

„Dafür werde ich dich nun finden. Ich werde beenden was ich angefangen habe und dich Gliedmaße um Gliedmaße auseinanderpflücken, bis du um deinen jämmerlichen Tod bettelst. Oder besser noch: Ich lasse Kira das machen. Provozier sie weiter, Kleiner. Sie weiß äußerst…mhhh…fantasievoll zu sein“

Der eigentlich tote Sithkrieger grinste und drehte sich wieder auf dem Absatz um. Schnellen Schrittes ging er auf den Schatten zu, aus dem er gekrochen war und war im nächsten Moment wieder verschwunden. Ohne ein verräterisches Geräusch von sich zu geben drehte sich die Welt weiter. Das Feuer begann wieder zu dröhnen und Kira sprach weiter.

Mit reglosem Gesicht fragte sie warum sie ihn nicht töten sollte, wozu er ihr nützlich wäre. Und mit einem Mal war der Druck auf seiner Kehle verschwunden. Wäre es nach dem Würger gegangen, hätte
Fel ihr ins Gesicht gespuckt. Er hätte seinen Kopf nach vorne Gerissen und ihr mit den Zähnen ein großes, blutiges Stück aus ihrem hübschen Gesicht gerissen. Schon sammelte Fel den Speichel in seinem Mund, doch da kehrte der Denker zurück.


DU UNFASSBARER IDIOT! DU GOTTVERDAMMTER DÄMLACK! Du wirst uns alle noch umbringen!

Brüllte er so laut, dass seine Stimme von den Innenwänden Fels Schädel widerzuhallen schien.

Wir müssen sie ZERFETZEN!

Spuckte der Würger bar jedes rationalen Gedankens zurück. Wild versuchte er den Mörder zum Handeln zu bewegen, doch der Denker wusste es zu verhindern.

Halt dein dummes Maul! Verschwinde! ICH übernehme das!

NEIN! Ich…

Doch mehr hörte Fel nicht mehr vom Würger, als sie andere Seite die Kontrolle übernahm. Sein Körper erschlaffte und die Iris seines linken Auges nahm wieder sein originales Sturngrün an. Vorbei war es mit allem Wehren. Ruhig wie ein tiefes Wasser hob der Mörder den Kopf und sah Kira Guldur direkt an. Mit einer tieferen, kontrollierten Stimme, die so gar nicht zum Gewesenen passen wollte sagte er:

„Ich kann Euch dienen. Ich kann für Euch töten. Ich kann eure Waffe sein auf dem Weg nach oben. Gebt mir ein Ziel und ich werde Euren Willen erfüllen. Ich unterwerfe ich mich Eurem Urteil“

Resigniert schloss er sein Auge, während der Würger irgendwo in seinem Hinterkopf tobte und nach Blut schrie. Doch Fel hörte dies nicht. Sein ganzes Ich war darauf fixiert, was in den nächsten Sekunden passieren würde.

[ Weltraum / Noe'ha'on-System / Noe'ha'on / Dschungel / Mathis' Blockhütte ] Fel, Adria, Kira und Billy
 
Noe'ha'on, Dschungel, im Garten vor Mathis Blockhütte: zehnjährige Adria und Fel, Mutter Kira und Billy und ihr imaginärer Freund Bibo


Adria saß nach wie vor mit Bibo auf der Bank vorm Haus, den Teddy vor ihren Füßen. Immer noch war sie mit Bibo im Gespräch vertieft.


Fel hat auch gesagt, dass wir nun mit Billy spielen. Er ist der Nächste, der dran ist.“

„Prima, das wird sicher lustig.“

„Ja, weil wir es diesmal zusammen spielen! Fel und ich! Ich bin schon gespannt!“


Sie blickte auf, als sie Fel laut kichern hörte. Was war denn da so zum Lachen? Adria stellte sich auf die Bank, um besser sehen zu können, was los war.


„Was ist denn da so spaßig?“,


fragte Bibo, ihr imaginärer Freund und machte es ihr nach und stand kurz darauf neben ihr auf der Bank und begann vergnügt auf ihr herum zu hopsen. Das glich einer „Aufforderung“, die sich Adria nicht zweimal sagen ließ und hüpfte nun ebenfalls auf der Bank herum und sah weiterhin neugierig zu Fel und Mutti, um heraus zu bekommen, was da so witzig war. Die Mutti lachte auch, doch ihrem Lachen fehlte jeglicher Humor. Das kleine Sith-Mädchen erkannte schnell, dass die vermeintlich heitere Situation trügerisch war. Das Wortgefecht wurde ziemlich schnell hitzig und plötzlich wurde Fel an den nächsten Baum geschleudert und langsam hoch gehoben. Nanu? Spielten die Zwei etwa ohne Adria?! Doch Adria blieb wie angewurzelt auf der Bank stehen. Ja, sie hüpfte nicht mehr! Irgendwie sah das Spiel nicht so gut für Fel aus! Wieder war Adria völlig irritiert und ratlos und deshalb beschloss sie gleich mal nach zu fragen:



„Ich denke, das Spiel wird mit Billy gespielt?!“


Das Billy dies durchaus mithören konnte, interessierte Adria herzlich wenig! Fel wirkte ein wenig wie kürzlich davor Sylvia. Auch er schwebte in misslicher Lage an etwas gedrückt. In seinem Fall war es der Baum, in ihrem war es die Wand gewesen. Wollte Mami etwa mit ihm das Gleiche machen wie Adria mit Sylvia?! Das passte dem Sith-Töchterchen gar nicht! Überhaupt nicht! Erst hatte sie sich gefreut gehabt, dass sie mit Sylvia Kekse backen würde, doch daraus wurde dann ja nichts, weil Adria das Spiel zu Ende spielen musste, weil Fel das so gewollt hatte. Jetzt freute sie sich darauf, dafür noch ihre Belohnung von ihm zu bekommen und außerdem mit ihm gemeinsam ein Spiel mit Billy zu spielen und er wollte ihr das noch mit den Farben um Billy erklären, die Adria vorhin kurzzeitig gesehen hatte. Doch Fel, der für Adria eine entscheidende Rolle in Gegenwart und Zukunft spielen sollte, auf was sich die Kleine bereits so sehr freute und sehnsüchtig wartete, sah Alles ins Wanken geraten. In Adria wuchsen Besorgnis und Angst um Fel, nicht wegen seiner selbst Willen, sondern wegen ihrer Pläne und Wünsche.


Allerdings war es auch irgendwie ein tolles Schauspiel, wie er da so herum und seine Maske völlig schief hing. Der Maskenmann war mit seiner Maske hübscher als ohne und die Maske war wirklich ein grässliches Ding! Mutti schimpfte ihn auch widerlich, genau wie seine Art. Naja, so übel fand Adria den Fel nicht von seiner Art. Mutti meinte allerdings, er wäre ein Lügner! Hm?


Eine gewisse Faszination hatte das ganze Schauspiel schon! Beeindruckend, wie mächtig und stark die liebe Mami war! Ihre Mami! Kritisch musterte sie das Geschehen und wusste nicht wirklich, auf Grund ihrer gemischten Gefühle, was sie davon halten sollte. Außerdem, mal ganz ehrlich, was sollte eine Zehnjährige schon besehen können, als lediglich zum Zuschauer verdammt zu sein?! Und wen interessierten momentan Adrias Gefühle oder was sie von der ganzen Sache hielt?! Es ging immer um diesen Grafen Janus Sturn! Was war das nur für ein blöder Typ?! Mit dem sollten sie auch mal ein Spiel zu Ende spielen, denn schließlich nervte dieser Typ gewaltig! Also, wenn den Adria mal zu Gesicht kriegen würde, dem würde sie aber etwas erzählen! Zum Beispiel, dass er mal schleunigst ganz schnell tot gehen sollte! Das wäre doch wirklich das Beste! Der störte gewaltig! Das Schlimme war, dass der Typ namens Janus nicht einmal anwesend war! Dennoch dieser Ärger! Alles wegen ihm!


Währenddessen ging Mami einige Schritte auf Fel zu. Sie schien immer wütender zu werden, doch auch Fel sah nicht traurig sondern wutentbrannt aus und Mutti schien seinen Hass zu nähren und umgekehrt. Die Situation war so brenzlig, dass Adria vor Aufregung der Mund offen stand und sich ihr Puls beschleunigte. Sie konnte nicht anders und musste nun entzückt grinsen. Die Luft schien Spannungs geladen und wie elektrisiert.


Adria beobachtete beeindruckt jeden arroganten Schritt ihrer Mutter. Jede Geste saugte Adria gierig auf. Mami war ihr Vorbild! Sie war so selbstsicher, machtvoll und selbstherrlich und obendrein so wunderschön! Wie sie ihre Hände bewegte?! Ihren Kopf arrogant in den Nacken warf! Wie toll ihr dunkles Haar dabei fiel und glänzte! Ihre Stimme und ihr Tonfall dabei! Das wirkte einfach umwerfend und nachahmenswert für Adria. So wollte die Kleine später auch einmal sein! Herrschend, bestimmend, mächtig! Und so bildschön dabei! Die Fantasie der kleinen Sith-Tochter wurde beflügelt und sie sah sich herrschen! Natürlich würde Adria noch hübscher und angsteinflößender und viel grausamer sein! Sie würde alles später noch viel besser machen!


„Deine Mami sieht hübsch aus, wenn sie so atemberaubend boshaft ist!“


„Sie ist ja auch meine Mutti!“

„Aber du wirst noch viel schöner und besser später sein!“

„Ich weiß, Bibo!“


Der Baum hinter Fel bekam ein seltsames Eigenleben. Er wackelte und schwankte hin und her und seine Früchte fielen massenhaft gleichzeitig zu Boden. Adria bemerkte im Augenwinkel, dass die gefüllte Schubkarre unmittelbar in der Nähe der Bank am Haus, auf der sie stand, in die Höhe trudelte. Adria schaute erstaunt auf und hielt ihre Hand schützend über ihre Augen, damit sie nicht geblendet wurde. Anfangs wirkte die Sache direkt lustig. Dann sauste das mittlerweile unförmige Teil weiter durch die Luft und Adria hörte dabei ein merkwürdiges, wirklich seltsames, unheilvolles Geräusch und es flog auf Mutti und Billy zu und Billy musste sich ducken, sonst hätte es ihm den Kopf vermutlich zertrümmert oder abgeschlagen oder ihn umgerissen?! Wer konnte dies schon so genau sagen? Adria jedenfalls nicht! Gebannt und erschrocken schaute Adria der Schubkarre nach. Kurz darauf krachte es fürchterlich. Adria zuckte erschrocken zusammen und ihr Herz hämmerte wild und ungestüm in ihrer Brust. Die Schubkarre, die plötzlich total verformt aussah, war in den schützenden Elektrozaun gekracht. Es war so laut, dass Adria rasch die Hände auf ihre Ohren hielt! Der Zaun schien bläulich zu blitzen, zu explodieren oder was auch immer und dies bis in den Boden hinein! Es wirkte gefährlich und Angst einflößend! Bibo verschwand auf der Stelle, wie immer, wenn es hektisch und ungemütlich wurde! So ein Idiot! Dieser Angsthase! Der Zaun hatte nun ein riesiges klaffendes Loch! Adria schrie lautstark! Rasch sprang sie von der Bank, ergriff ihren einäugigen Teddy vom Boden und lief quer durch den Garten zu den Dreien hin. Sie wollte auf keinen Fall länger alleine abseits der Anderen sein. Wie war dies eben nur geschehen? Wie konnte sowas Dummes nur passieren? Jetzt war der Zaun kaputt! Und sowas Lautes und Blitzendes hielt doch kein Mensch aus?! Das Reittier allerdings auch nicht. Es lief aufgeregt im Zick Zack, schlug nach hinten aus, bäumte sich auf und sprang über den Zaun und verschwand ruck zuck im Dickicht des Dschungels. Weg war es!


Es war gut, dass Adria den Weg zu ihrer Mutter suchte, es war wie eine Eingebung, wenn auch aus der Angst geboren, denn hinter ihr krachte und explodierte etwas im Haus, ebenso, nein viel lautstarker und heftiger als eben der Zaun. Eine Druckwelle erfasste das Kind und sie landete bäuchlings im Dreck inmitten des Gemüsebeets mit den Kohlköpfen. Fast zeitgleich verfehlte die Schaukel Adria nur knapp und hätte um ein Haar das Kind erschlagen. Als Adria ihr Gesichtchen aus der Dschungelerde erhob, drehte sich noch alles. Sie wusste gar nicht richtig, was mit ihr passiert war und ahnte nicht, was sie doch für ein Glückskind war, trotz all`der Widrigkeiten und Unglücke in ihrem Leben. Bis auf einen aufgeschlagenen blutenden Ellenbogen hatte die Jeanshose und ihr Glück alles abgehalten. Taumelnd erhob sie sich langsam und fiel erstmal gleich wieder zurück. Wieder wagte die Kleine einen Versuch aufzustehen und lief torkelnd und taumelnd sowie ziemlich benommen in Richtung Mutter. Dabei stolperte sie über ihren Teddy und hob ihn unterwegs auf. Er war ein paar Meter vor ihr zu Fall gekommen. Der Garten glich einem Kriegsgebiet!


Adria drehte sich nun doch mal um, denn sie spürte Hitze im Rücken und roch Rauch, doch dass Knistern und Züngeln der Flammen konnte sie nicht hören. Ihre Ohren waren wie mit Watte verstopft und sie hörte alles nur noch dumpf und leise wie weit weg. Nun blickte sie in das loderne Feuer, welches die hölzerne Blockhütte voll im Griff hatte. Die Flammen hatten längst das ganze Häuschen im Griff und schlugen züngelnd aus den Fenstern hinaus. Gierig fraßen und verschlangen sie die idyllische Blockhütte und die weit und breit einzige Zivilisation inmitten des Dschungels. Adria liefen sofort die Tränen unaufhaltsam über ihr kleines verschmutztes Gesichtchen. Als sich Adria wieder umdrehte, erblickte sie nun die zerstörte Schaukel, die sich teilweise ins Erdreich gebohrt hatte. Das war zu viel für sie. Laut schreiend hob sie zu Weinen an. Ein tiefes unbändiges Gefühl der Verzweiflung erfasste das Kind.


Mama!“


So schnell sie ihre nackten Füße trugen, lief sie zu ihrer Mutter, die dicht vor Fel stand, den Blick fest und unbeirrt auf ihn gerichtet. Adria lief näher zu ihr, doch ihr Blick blieb weiter unerbittlich auf Fel gerichtet, der schrecklich aussah. Er war so blass bis bläulich im Gesicht, sein Auge weinte und seine Hand und seine Füße! Er blutete! Auch so schwarz unter Anderem wieder! Ekelhaft! Und man sah die Knochen! Entsetzt starrte Adria Fel an und hörte, wie er Mami alles Mögliche versprach. Das Kind war schockiert! Aus Angst und Schock wurde Wut! Für sie war das alles Mutti mit der Macht gewesen! Sie war an Allem schuld! Wütend schlug Adria mit ihrer kleinen Hand nach ihr und traf sie am Rücken.


„Bist du verrückt geworden?! Du machst alles kaputt! Du hast die Schaukel, die schöne Schaukel kaputt gemacht! Spinnst du wirklich! ? Das Haus ist auch kaputt gegangen! Wo sollen wir denn jetzt schlafen! ? Und du hast Fel völlig kaputt gemacht! Wie soll er denn jetzt mit mir spielen?! Wir wollten doch mit Billy spielen, nicht mit Fel! Er ist doch mein Bruder geworden!“,


schrie Adria, ganz ihre Mutter, genau Diese ungehalten und sehr laut, da fast taub, an und ging wütend zu Billy und zeigte mit dem Finger nochmals auf ihn und schrie erklärend und nachdrücklich nochmals:


„Wir spielen nur mit ihm!“


Und ungebändigte Macht schoss aus dem Zeigefinger der unausgebildeten Sith-Tochter und sorgte dafür, dass Billy einen Satz nach hinten flog und rücklings im Blumenbeet zwischen den Dornen landete. Erschrocken schlug Adria ihre Hand vor den Mund, begann dann im nächsten Moment zu kichern und rief erfreut und überrascht aus:


„Schaut mal, was ich gemacht habe! Gut was?!“


Bibo klatschte anerkennend, hinter Billy stehend, in die Hände. Jetzt war er wieder da.



Noe'ha'on, Dschungel, im Garten vor Mathis brennender Blockhütte: zehnjährige Adria und Fel, Mutter Kira und Billy und ihr imaginärer Freund Bibo
 
Zuletzt bearbeitet:
Noe'ha'on - Dschungel, am Tor vor der Blockhütte - Fel, Adria (mit Bibo), Kira und Billy

Unglücklicherweise war Kira zu überheblich, um in Leto eine Bedrohung zu sehen, bzw. Billy wusste nicht genau, ob es sich dabei um Überheblichkeit handelte. Sith konnten getötet werden wie jede andere Person, soviel stand fest, auch wenn die imperiale Propaganda gerne etwas anderes behauptete. Aber waren sie in der Lage, Blasterschüsse zu reflektieren oder ähnliches? Dass er selbst keine Bedrohung für die dunkelhaarige Sith darstellte, nicht bevor er Zeit gehabt hatte, das Wonderfluonium in sein Labor zu schaffen und nutzbar zu machen, durfte als Arbeitstheorie gelten, fand der Arkanier. Aber Leto… zumindest behauptete er, diesen Janus getötet zu haben, dass er die Mittel hatte, Sith zu töten. Nun galt als wahrscheinlich, dass Kira einem Außenstehenden wie ihm gegenüber selbst wenn sie es glaubte, nicht zugeben würde, dass der Maskenmann eine Gefahr für sie darstellte. Aber sie schien es wirklich zu glauben, und das hielt Billy für dumm. Interessanter als die Frage, welcher der Sith vielleicht bald sein Leben verlor war die, was mit seinem eigenen geschah.

»Ihr werdet mich überaus nützlich finden, das verspreche ich, und ich weiß, dass mein Leben in Euren Händen liegt, Meisterin. Aber, nur um sicherzugehen, in Euren, nicht in seinen…?«

Leider geriet Billy alsbald doch wieder ins Visier Letos, der mitbekommen hatte, dass er der weiblichen Sith Dinge zugeflüstert hatte und ganz recht vermutete, dass er versuchte, sie gegen ihn aufzubringen.

»Ich bin selbstverständlich über ihren Status im Bilde und als staatstreuer imperialer Bürger würde es mir nicht im Traum einfallen zu versuchen, einem Sith etwas vorzumachen. Abgesehen davon mische ich mich grundsätzlich nicht in innersithliche Angelegenheiten ein. Ob ihr den Grafen getötet habt oder nicht, ist für mich nicht von Belang,«


Erklärte der arkanische Wissenschaftler schnell und hoffte, dass sie seine Gedanken nicht lesen konnten, als Leto sich völlig unvermittelt noch einmal nach dem Wonderfluonium erkundigte. Dabei reduzierte er Billys Schatz ebenso auf eine bloße Bombe, wie Kira es wiederholt getan hatte, was ihm langsam auf die Nerven ging, auch wenn der Arkanier sich hütete, es zu deutlich zu zeigen.

»Ich habe es schon einmal gesagt, erkläre es aber gerne immer wieder: es… ist… keine… Bombe!«

Dass sich das gefühlte familiäre Wiedersehen zunehmend in eine Konfrontation der beiden Sith ausartete, kam dem Wissenschaftler zupass, nahm es ihn doch aus der Schusslinie. Die nächste Zeit würde der Mörder hoffentlich keine Zeit haben, sich zu viel Gedanken über einen Nicht-Sith wie ihn zu machen, zudem klang ermutigend, dass Kira erklärtermaßen das Potential von nützlichen Leuten nicht verschwendete, in dem sie sie einfach tötete.

Mit einer Mischung aus wissenschaftlicher Schwachpunktanalyse, ehrfürchtig-entsetztem Staunen und morbider Neugier beobachtete Billy den weiteren Verlauf und hoffte dabei, dass er sich nicht den Zorn dieser Frau zuzog. Er war sich nicht sicher, ob er es überleben würde und auch Leto schien nicht in der Lage zu sein, sich zu wehren, obwohl der Zorn in ihm fast mit Händen greifbar war. Sein entstelltes Gesicht veränderte sich ebenfalls auf beängstigende Weise. Gleichzeitig schaffte es Adria, Billy mit ihrem naiven Kommentar fast noch zum Lachen zu bringen. Kapierte das Mädchen eigentlich irgendwas von dem, was um sie herum vorging? Der Arkanier verstand nicht wieso, aber der offensichtlich unterlegene Sith entlud seine Wut an einer Schubkarre und so weit er es erkennen konnte, versuchte er gar nicht erst, sich gegen Kira zu wehren. Hätte Billy das Geschehen nicht so aufmerksam verfolgt, hätte ihn die traurigen Überreste des Gartengeräts glatt geköpft.

Das Ergebnis war trotzdem schlimm genug, da das Projektil einen Kurzschluss im Elektrozaun des Anwesens verursachte, der, wie es schien, den offenkundig nicht arkanischen Designs entstammenden Generator explodieren ließ und sie auf diese Weise auf einen Schlag Unterkunft, Schutz, die Hoffnung auf eine Kontaktmöglichkeit zur Außenwelt und um ein Haar noch Adria vernichtete – nicht, dass letzteres ein Grund zur Trauer für Billy gewesen wäre. Aber sie rappelte sich wieder hoch und machte doch glatt ihrer Mutter Vorwürfe, das Desaster angerichtet zu haben, und sie schlug sie, oh oh… Dabei hatte selbst der einzige anwesende nicht Machtsensitive den Zusammenhang erkannt, der sich zusammenreißen musste, um nicht mit den Augen zu rollen. Er wandte sich an Fel, immer noch verärgert über seine Blödheit, welche für den Hüttenbrand und das Loch im Zaun verantwortlich war und die sie wohl noch büßen müssen würden! Im Geiste sah er bereits Horden von Nexu durch das Loch im Zaun kommen.


»Na großartig! Wir hatten alles, einen Unterschlupf, Schutz vor wilden Tieren, Energie, mit der wir vielleicht einen Kontakt zur Außenwelt hätten herstellen können! Hat es sich denn wenigstens gelohnt, hat es sich gut angefüüühhh…«

Weiter kam der Arkanier nicht mehr und es war nicht einmal der Mörder, dessen Antwort er zu spüren bekam, sondern Adria. Unvermittelt wurde er von einer unsichtbaren Gewalt gepackt und in die Rosen geschleudert und an ihrer Reaktion konnte man zweifelsfrei ablesen, dass sie es gewesen war. Gut, ja, wirklich großartig, dachte Billy sich, als er sich mit seinem gesunden Arm von den Dornen losriss und aufstand und dabei zwangsläufig seine Arbeitskleidung noch mehr ruinierte als jetzt schon
.

Noe'ha'on - Dschungel, im Blumenbeet vor der brennenden Blockhütte - Fel, Adria (mit Bibo), Kira und Billy
 
Noe'ha'on - Dschungel, am Tor vor der Blockhütte - Fel, Adria (mit Bibo), Kira und Billy


Ein Kampf der Emotionen begann. Beziehungsweise ein Kampf der Machtpositionen. Kira war sich ziemlich sicher den Kampf gewinnen zu können. Es wurde Zeit, dass die Schrauben wieder zurecht gerückt wurden und vor allem angezogen wurden. Ihre Macht zeigte Wirkung, denn Fel wehrte sich nach seinen Leibeskräften. Ja, sie wollte seinen Willen so gut wie möglich brechen. Doch der angehende Sith ließ sich nicht so leicht brechen. Jedenfalls nicht sofort. Emotionen geladene Machtausstöße verwüsteten dabei die Umgebung. Kira machte dies nicht sonderlich viel aus. Sie schützte sich gegen eventuelle Angriffe durch eine Machtblase. Nur leider hatte sie nicht rechtzeitig ihr Kind im Blick gehabt, welches beinahe verletzt worden wäre. Doch die dunkle Seite der Macht war stets mit dem Kind und dies nur, weil sie bereits im Mutterleib durch die Saat der dunklen Seite verbessert wurde. Andere würden vielleicht sagen, sie sei verdorben worden, doch Kira sah es als eine Bereicherung an und die Sith-Alchemie tat ihr Übriges. Sie und ihr Kind würden bald über die ganze Galaxis herrschen.


„Wehre dich nur! Lass deinen Emotionen freien Lauf, Leto Fel!“


Meinte Kira in einem amüsierten Tonfall und sah ihn mit einem überheblichen Grinsen an, während sie ihn noch würgte.


„Lass dich vom Hass übermannen! Lasse los von deinen Zielen und Plänen! Gebe auf und gebe dich mir hin und ich werde dich in Zukunft belohnen. Sei mein ergebenster Diener und du wirst leben- wirst du mein Diener mit eigenen Absichten, so wirst du sterben!“


Meinte Kira und spürte dann, wie ihre Tochter sie von hinten schlug. Kira grinste für einen Moment und drehte sich dann leicht zu ihr um. Ihre Konzentration ließ dies durchaus zu.


Adria, dass verstehst du noch nicht, aber du wirst es bald verstehen, weshalb man solche Dinge tun muss. Du reifst sehr schnell heran mein Kind und schon bald werden wir beide über jeden herrschen können! Das verspreche ich dir. Und Leto muss für sich selbst entscheiden, ob er das Leben oder den Tod wählt. Wählt er den Tod, so ist er entweder dumm oder schwach…oder beides. Dann war er es nicht wert weiter einen Platz in dieser Galaxis zu haben. Wenn er den Tod wählt, dann möchte er nicht mehr mit dir spielen, Adria. Er war es, der das Haus zerstört hat. Sein schwacher Teil seines Bewusstseins wehrt sich. Hört er auf und ergibt sich, dann hat er den Kampf gewonnen und kann sein altes Leben hinter sich lassen und sein neues Leben an unserer Seite beginnen.“


Meinte Kira kryptisch und glaubte auch, dass sie Leto bald soweit hatte. Das Adria auch mit ihren Emotionen zu kämpfen hatte, wunderte Kira nicht wirklich.


„Aber Adria…schlage mich nie, nie wieder. Verletze von mir aus jedes andere niedere Wesen, aber niemals deine Mutter! Haben wir uns verstanden? Ich habe dich wirklich sehr lieb, Adria und ich möchte dir eigentlich nicht weh tun müssen.“


Drohte sie ihrem Kind ernst und bedrohlich und wandte sich dann wieder Leto zu und grinste ihn höhnisch an, während Adria Billy in die Dornen schickte.


Leto gab endlich auf. Er wehrte sich nicht mehr und sie spürte auch keinen Widerstand mehr in ihm. Nur noch formbare Rohmasse, denn sein Wille war in Kira’s Augen gebrochen. Sofort ließ Kira den Mann los und schleuderte ihn unsanft zu Boden.



„Das klingt durchaus verlockend, Fel. Du wirst für mich bedingungslos dienen. Du wirst meine Tochter beschützen und meine Befehle ausführen. Egal wie absurd sie auch sein mögen. Tust du es nicht, wird dein Ableben schneller stattfinden, als dir lieb ist. Dein Ziel ist es mir zu dienen, Adria mit deinem Leben zu beschützen und uns alle hier von diesem Planeten weg zu bringen. Da ich natürlich kein Unmensch bin, gibt es natürlich auch eine Gegenleistung meinerseits und dies nicht nur, dass du meine Gegenwart überlebst, sondern ich werde dich in den dunklen Künsten der Macht unterweisen. Wäre dies ein Angebot?“


Fragte Kira den am Boden liegenden Fel und Kira betrachtete fast nebenbei ihre Fingerspitzen ihrer rechten Hand, an denen weiß-blaue Blitze entlang zuckten. Bereit um den Mann gegebenenfalls zu foltern oder zu töten, falls der Mann das falsche von sich gab.


„Und du…Billy, richtig? Du wirst Adria jeden Wunsch erfüllen und ihr Spielkamerad sein. Gleichzeitig wirst du Leto dabei unterstützen einen Weg von diesem Planeten zu finden. Solltest du eigenmächtig…bzw. egoistisch handeln, so werde ich das spüren, verlasse dich drauf.“


Drohte Kira dem in den Dornen liegenden Mann und grinste ihn vielsagend an.


„Und wenn wir für unsere gemeinsame Rettung von diesem Planeten deine Wonderbombe benötigen, dann wirst du daran arbeiten, dass sie uns auch hilft. Verstanden?“


Sprach Kira gespielt ruhig ihre Drohung aus.


„So…und da wir nun leider keine Reittiere mehr haben, wird als nächstes nach weiteren Transportmitteln gesucht und nach irgendeinem Unterschlupf. Ich fürchte, es wird bald dunkel… . Die Tage scheinen hier auf dem Planeten ziemlich kurz zu sein und ich möchte eigentlich nur ungern herausfinden, welche Bestien hier nachtaktiv sind.“


Wies Kira die Gruppe an und sah dann gespielt mitleidig zu Leto’s Füßen.


„Als Zeichen meines guten Willens, werde ich dir helfen.“


Meinte Kira und ging vor dem Mann in die Knie und hielt ihre Hand knapp über seine Füße.


„Ich kann sie nicht wirklich heilen, aber ich kann zumindest Abhilfe verschaffen, mein neuer Schüler.“


Meinte Kira und betonte insbesondere die letzten beiden gesagten Worte.

Mit der Macht linderte die Sith die Schmerzen des Mannes und richtete die Knochen so, dass sie zumindest wieder richtig standen und versuchte auch eine angehende Verbindung zwischen den Knochenenden herzustellen zur schnelleren Heilung. Das Gleiche tat sie ebenso mit seiner hand und holte dann aus einer ihrer schwarzen Gürteltaschen Bactapflaster hervor.



Billy! Verbinde dem Mann damit die Hand und die Füße!“


Befahl sie schroff, denn immerhin wollte sie ihren Schüler nur ungern berühren. Das war Arbeit für niedere Lebewesen.


Danach wandte sie sich wieder ihrer Tochter zu.


Du hast bei Billy die Macht eingesetzt mein, Kind! Ich bin stolz auf dich. Übe ruhig weiter, dann wirst du bald so groß und stark sein wie ich heute. Immerhin werde ich auch immer mächtiger. Tag für Tag und dies schaffst du auch. Ich habe dich bereits in meinem Bauch jeden Tag mit der dunklen Seite der Macht gestärkt.“


Erklärte sie ihrem Kind und hob es auf den Arm. Ihr Kind wurde wirklich langsam immer schwerer und größer.


Noe'ha'on - Dschungel, am Tor vor der Blockhütte - Fel, Adria (mit Bibo), Kira und Billy
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben