Onderon, Dxun (Japrael-System)

[ Onderon ~ Murata-Anwesen ~ Audienzsaal ~ Shigeru mit Han ]

Han verzog leicht die Lippen als ihm Shigeru erklärte warum seine Schwiegertochter sich zu ihrer eigenen Familie zurückgezogen hatte. Dass Shigerus eigener, nun verstorbener Vater, die Traditionen zum Leidwesen seiner Familie gebogen und gänzlich anders ausgelegt hatte, zeigt Han, dass in der Familie Murata noch immer Probleme verhaftete waren. Wenn ein Familienoberhaupt beschloss die Traditionen nach seinen Wünschen aus zulegen, dann konnte dies zur Folge haben, dass sich einiges anders ereignete als es letztlich sollte. Diesen beweiß fand der Offizier hier, indem Hinoto den Sitz beim Oberhaupt der Familie aufgegeben hatte und zurück zu ihrer eigentlichen Familie gegangen war. Dies war eigentlich nicht üblich, denn den die Ehefrau des Verstorbenen hatte die Pflicht auch weiterhin zu ihre Familie da zu sein. Dies bedeutete für ihre richtige Familie was ganz eindeutig jene ihres toten Mannes war, der sie sich mit der Hochzeit verschrieben hatte. Hinoto hätte sich darüber im Klaren sein sollen und ebenso, dass ihr Sohn hätte bei seinem Großvater aufwachsen müssen um die Traditionen der Familie zu erlernen. In diesem Fall hatte Kenjis Frau töricht gehandelt. Auch wenn Han sie verstand so hätte ihr Sohn ihr doch am wichtigsten sein müssen. Da Hinoto das Leben einer Hausfrau und Mutter gewählt hatte gab es somit keine wirkliche Entschuldigung und Shigeru hätte ihr dies klar machen müssen. Wenn letztlich nicht der Verstorbene Vater seines alten Freundes seinen Finger im Spiel gehabt hätte. Han wusste dass das Oberhaupt einer Familie alles veranlassen konnte und dies letztlich respektiert werden musste. Somit konnte nichts daran geändert werden, dass Tojis Mutter fort gegangen war. Mittlerweile allerdings sollte ihr klar geworden sein, dass es ein Fehler gewesen war. Ihr Sohn hatte somit einige Möglichkeiten verpasst. Auch wenn Han wusste das Toji ein Traditionsmensch war, so war ihm auch klar, dass dies nicht in allen Punkten zutraf und genau dies würde zu einem Problem werden.

„Ich verstehe sehr gut und trotz allem war es ein Fehler. Toji ist wie du sagst ein Dickkopf, dies habe ich selbst erlebt und ich gehe jede Wette ein, dass es Traditionen gibt, die er nicht sonderlich schätzt. Hinoto hätte die Wahl gehabt und in diesem Punkt hat sie leichtfertig gehandelt. Auch wenn ich ihre Absichten sehr gut verstehen kann. Nichts desto Trotz hat sie ihrem Sohn damit nichts Gutes getan. Ja selbst ich habe einen Teil der Traditionen abgeändert indem ich Serenety wie einen Sohn aufwachsen ließ und Sayaka war nicht begeistert. Doch nach dem Tod unseres ältesten Sohnes und dem darauf folgenden hatte ich keine andere Möglichkeit. Ich erachtete es als meine Pflicht dafür zu sorgen dass Serenety, obwohl sie ein Mädchen war, die Traditionen erlernte. Sie ist die Erbin meines Anwesens, da ich sonst keine Kinder habe. Zu Anfang haben dies einige nicht für gut geheißen weil sie meinten eine Frau hätte nicht zu lernen mit den Traditionellen Waffen umzugehen oder gar über Geschäfte zu sprechen und diese zu führen. Schlimmer noch sogar selbst zu entscheiden. Aber wie du selbst weißt wandeln sich die Zeiten und heute weiß ich, dass es richtig war. Ich würde es jeder Zeit wieder tun.“

Han schwieg. Sah sein Gegenüber an. Er wusste, dass ein alter Freund nie ein sonderlich gutes Verhältnis zu seinem eigenen Vater gehabt hatte und es deshalb zu Komplikationen gekommen war. Trotz allem ehret Shigeru seinen Vater jedes Jahr zum Fest der Toten aufs neu. Ebenso war dem Offizier klar, dass sein alter Freund, die Hochzeit noch unter Dach und Fach bringen wollte, ehe er sich selbst zur Ruhe setzte um sein vorgerücktes Alter zu genießen. Es war normal und verständlich. Das jetzige Oberhaupt konnte seine Arbeit niederlegen sobald er es für angemessen ansah. Han selbst war schon sehr früh zum Oberhaupt seiner Familie geworden. Sein Vater, der noch lebte und ein ruhiges Dasein fristete, hatte in seinem Sohn genug Potential gesehen diese wichtigen Aufgaben zu übernehmen und er hatte sich nicht geirrt. Auch wenn Han zu Anfang dagegen gewesen war. Die Frage des Murata Oberhauptes ließ Han einen kurzen Moment lächeln. Sie war berechtigt. Ja wie würde er Serenety erklären, dass sie schon vor ihrer Geburt versprochen worden war und dies an Toji? Eine nicht all zu leichte Aufgabe wie er wusste. Doch machte sich Han nicht viele Sorgen da seinen Tochter, was Traditionen anging ihrem Vater sehr ähnelte. Es gab hier und da Dinge, die sie nicht für gut hieß, doch da Han für Serenety einer der wichtigsten Dinge im Leben war, konnte Han sich sicher sein, dass seine Tochter akzeptieren würde.

„Keine Sorge. Sie wird hier her kommen. Ich werde ihre Mutter ebenfalls hier her holen lassen. Serenety wird vermuten dass ich versuchen werde das Thema Ehe vor der ganzen Familie anzusprechen und sie wird nicht begeistert sein aber trotz allem wird sie wissen was zu tun ist. Ich kenne meine Tochter gut genug um zu wissen, dass sie mich nie enttäuschen würde, selbst dann nicht, wenn es ihr gegen den Strich geht. Ich denke dass es wesentlich schwerer für deine Enkel wird. Aber du scheinst einen Plan gefasst zu haben. Dies lässt mich hoffen.“

Han beobachtete das listige Lächeln seines Freundes, welches sich über das ganze Gesicht abzeichnete. Beide Männer waren gerissen und spielten dies auch aus. Shigeru war der ernstere von beiden. Han war ein Mensch der es gut verstand Witze von sich zu geben. Die Philosophie seines Freundes bezüglich des Verdienstes der Familie war nur all zu wahr. Irgendwann wurde man alt und musste seine Aufgaben an die nächste Generation weiter geben. Auch für ihn würde dieser Tag eines Tages kommen. „Du hast Recht auch ich werde mich eines Tages zur Ruhe setzten können. Doch dieser Tag liegt noch in einiger Entfernung. Lass uns hoffen dass unsere Wünsche respektiert werden.“

Han nippte erneut an seinem bittern Tee. Schon jetzt freute er sich auf die Hochzeit, die dazu führen würde, dass zwei der mächtigsten Häuser ihres Volkes sich verbünden würden. Eine Eher und es würde dazu führen, dass das Ansehen unter ihrem Volk noch mehr stieg. Sowohl die Muratas als auch die Akajis waren die Angesehensten Oberhäupter überhaupt und sie würden alles tun, damit es auch so blieb. Die Hochzeit würde stattfinden und in den alten Traditionen verlaufen, die strenge Vorschriften hatten. Es war Hans Pflicht dafür zu sorgen ebenso die Hochzeit auszulegen. Denn er war der Brautvater. Ein liebevolles lächeln legte sich auf die Lippen des Mannes, dann nickte er.

„Selbstverständlich werde ich bleiben und sowohl dir als auch deiner Frau Gesellschaft leisten. Dein Angebot nehme ich gern wahr. Ich freue mich Henzo und seine Familie wieder zusehen aber ebenso auch deine Frau. Sayaka wäre sicherlich gerne hier um deiner Frau zur Hand zu gehen.“
Han lächelte und offenbarte dabei ebenfalls weiße Zähne.

[ Onderon ~ Murata-Anwesen ~ Audienzsaal ~ Shigeru mit Han ]
 
[ Onderon ~ Murata-Anwesen ~ Audienzsaal ~ Shigeru (NPC) mit Han Akaji (NPC) ]

Han war wirklich einer der verständnisvollsten und traditionellsten Männer seines Volkes. Jedes Wort sprach dieser Mann mit Bedacht aus. Es gab keine Missverständnisse zwischen den beiden Oberhäuptern. Sie waren sich, trotz der Jahre, sehr ähnlich. Die Akaji-Familie, soviel war für Shigeru sicher, setzte in ihrer Erziehung sehr viel Wert auf die Vermittlung der völkischen Traditionen. ?Serenety muss wirklich eine vorbildliche Tochter und vortreffliche Ehefrau sein?, dachte sich der alte Mann und strich sich über seinen seidenen Kimono. Der Drang seinen Enkel mit dieser Frau zu vermählen wuchs in seinem Kopf immer mehr. Es wäre ein Triumph für seine Familie. Eine regelrechte Auszeichnung gegenüber den anderen Familien seines Volkes. Trotz dieser Gefühl, die wie Euphorie seinen Körper erfassten, beherrschte er sich vornehm. ?Die Zeit des Jubelns ist noch nicht gekommen?, dachte sich Shigeru.

?Meine Familie würde sich geehrt fühlen, wenn auch deine Frau zu Besuch sein würde?, griff das Familienoberhaupt der Murata die Planung von Han wieder auf. ?Ich denke auch sie wird es mit Stolz erfüllen, wenn sie Toji erst einmal sehen wird. Während seines Besuchs werden wir, Henzo und ich, ihm die letzten Flausen austreiben. Ich denke länger als zwei Wochen werden wir dafür nicht brauchen. In dieser Zeit werden dir und deiner Familie alle Annehmlichkeiten dieses Hauses zuteil.?

Er lächelte bedächtig und dachte an das schöne Badehaus und die kunstvollen Teezeremonien seiner Frau. In den letzten Jahrzehnten hatten die Muratas es wirklich geschafft das Anwesen Stück für Stück ausbauen zu können. Neben einem prächtigen Dojo waren auch noch ein kleines Haus für ehrwürdige Gäste gebaut worden. Shigeru hatte schon daran gedacht die Akaji in diese Unterkunft einquartieren zu lassen. ?Natürlich nur auf ihren Wunsch hin?, korrigierte sich Shigeru und klatschte laut in die Hände.

Sofort schob sich eine der Türen leise auf und ein Bediensteter in einfacher Kleidung erschien. Ehrfürchtig verneigte er sich vor den beiden Männern. Shigeru verlangte nach einer neuen Kanne mit Tee sowie einem kleinen Spiel (dieses ähnelt sehr der japanischen Version von Schach), das ihr Volk sehr gerne spielte. Gerade für die beiden Offiziere war es eine gute Möglichkeit in Ruhe über Probleme nachdenken zu können. Der Diener verneigte sich erneut und verließ auf schnellsten Weg das Zimmer. Mit einem Lächeln wandte sich der Gastgeber wieder seinem Gast zu. Han hatte gerade die Frage bejaht, dass er an diesem Abend noch hier bleiben wollte.


?Meine Frau wird es schon überleben, dass deine wunderschöne Frau nicht dabei ist?, scherzte er ungewohnt. ?Ich werde Henzo nachher bescheid geben. Er wird auch einen Abend ohne Arbeit auskommen und seine Kinder sowie seine Frau sind ausgesprochen höflich. Eine wunderbare Verbindung, die der Murata-Familie sher viel genützt hat.?

Einen Augenblick später kamen zwei Bedienstete in den Raum und stellten sowohl eine frische Kanne mit Tee sowie das Spielbrett mit den dazugehörigen Figuren ab. Schnell wurden die Spielfiguren auf die richtigen Felder gestellt. Es gab nur noch wenige dieser Geräte, denn sie funktionierten komplett ohne jegliche Elektronik. Ein schlichtes Überbleibsel aus der Vergangenheit. Dennoch war Shigeru ein begeisterter Spieler.


?Nun gut alter Freund, dann wollen wir die Stunden bis zum Abendessen ordentlich nutzen?
, forderte er Han auf. ?Ich hoffe du beherrscht die Regeln noch.?

...

Gemächlich fuhr der schwarze Gleiter die Auffahrt zum Eingangsportal hinauf. Am Himmel waren die ersten Sterne zu erkennen und man erkannte, dass der Herbst in diesen Gefilden langsam Einzug hielt. Am Steuer des Fahrzeugs saß ein wortkarger Chauffeur, im hinteren Abteil befand sich Henzo mit seiner Familie. Sie alle trugen, wie Shigeru sie angewiesen hatte, Kleidung aus feinsten Stoffen. Die beiden Frauen (Henzo hatte eine Tochter und einen Sohn) waren dezent geschminkt und sahen umwerfend aus. Die beiden Männer der Kleinfamilie wirkten hingegen robust und Ernst lag in ihren Gesichtern. Es war eine Ehre für die vier Familienmitgliedern, dass das Oberhaupt ihres Clans sie eingeladen hatte. Bis auf Henzo wusste keiner weshalb Han Akaji überhaupt zu Besuch war. ?Es gab einfach Themen, die man mit seiner Frau erst zu gegebener Zeit besprechen sollte?, dachte sich der wohlgenährte Unternehmer und starrte grübelnd aus dem Fenster des Luxusgleiters.

Die Gewächse, die neben der Auffahrt gepflanzt worden waren, warfen zu diesen Stunden schon längere Schatten und verdunkelten damit den ganzen Vorgarten. Ein Bediensteter war gerade dabei am Eingangsportal altmodische Lampen anzuzünden. Shigeru Murata war einfach ein echter Nostalgiker. Der alte Mann liebte die Sachen, die sehr lange vor der modernen Zeit für ein angenehmes Leben gesorgt haben mussten. Henzo teilte diese Leidenschaft bis zu einem gewissen Grad sogar. Trotzdem verzichtete er nur ungern auf die Annehmlichkeiten der Technologie. Fast im Schritttempo hielt das Fahrzeug am Eingangsbereich. Der Diener ging mit dem gebührenden Respekt auf den Gleiter zu und öffnete die Tür. Henzo gab seinem Chauffeur die letzten Anweisungen und dann machte er sich an den Ausstieg. Die Kälte der nahenden Nachtluft hatte mittlerweile auch das Anwesen der Murata erreicht. Deshalb ging man auf schnellsten Weg in die Eingangshalle des riesigen Anwesens. Henzos Familie war eine der wenigen Kleinfamilien des Hauptstamms, die außerhalb dieses Geländes wohnten. Er wollte in seiner Jugend einfach ein kleines Grundstück wo er selbst Herr sein durfte. Trotzdem traf man ihn hier (oder in seinem Büro) recht häufig an.

Es dauerte nicht sehr lang und alle Teilnehmer dieses kleinen Banketts saßen an einer reichgedeckten Tafel (natürlich streng nach Tradition auf dem Boden). Hitomi, die recht hübsche Frau von Shigeru, hatte ein vielfältiges Essen auftischen lassen. Es gab vom gekochten Reis, über heimischen Fisch, bis zu exotischen Früchten alles was das Herz begehrte. Shigeru saß am Kopf der Tafel. Zu seiner rechten hatte Henzo und zu seiner linken Han Platz genommen. Auf der linken Seite saß dann noch Hitomi und der Sohn von Henzo (Daichi Murata). Auf der rechten saßen Henzos Frau (Kaede Murata) und seine Tochter (Kimiko Murata). Besonders die Frauen sahen in ihren Kleidern atemberaubend aus.


?Lass es dir schmecken, Han?, sagte Shigeru und reichte seinem Gast die Reisschale.

[ Onderon ~ Murata-Anwesen ~ Zentral ~ Speisesaal ~ Shigeru (NPC) mit Han Akaji, Henzo Murata und dessen Familie ]




 
[ Onderon ~ Murata-Anwesen ~ Audienzsaal ~ Shigeru (NPC) mit Han Akaji (NPC) ]

Ein kurzes Lächeln stahl sich über die Lippen des Akaji Oberhauptes als er an seine hübsche Frau denken musste. Sayaka fehlte ihm wahnsinnig, besonders bei solchen Anlässen. Seine Frau war etwas besonders für ihn. Auch wenn sie als Schauspielerin Arbeitet, so waren ihr trotz allem die alten Traditionen wichtig. Sayaka war eine Mischung aus Tradition und Neuheit. Aber beides passte perfekt. Für Han war es nicht immer einfach allein durch dass All zu reisen und dies ohne seine Frau. Lange, sehr lange hatte er sich gewünscht dass sie ihre Schauspielerei aufgab um ihn zu begleiten, doch Sayaka hatte ihm klar gemacht dass sie dies nicht wollte. Auch wenn es Han zuerst schwer gefallen war zu verstehen, dass für Sayaka das Weltall nichts war, so hatte er es letztlich doch eingesehen und umso mehr freute er sich nun, dass Serenety nach ihm kam. Solange Han auf der Brücke stand konnte er sich ablenken und ebenso auch wenn die Arbeit in seinem Büro sich angestaut hatte. Aber des Nachts allein in einem kalten Bett zu verbringen ohne die Frau, die einem alles bedeutete, nun dies war etwas woran er sich in all den Jahren nie gewöhnt hatte und es auch nicht würde. Sayaka war der Dreh und Angelpunkt in seinem Leben und dann erst kam alles andere. Als er sie damals gesehen hatte war er hin und weg gewesen. Auch Han und Sayaka waren noch vor ihrer Geburt einander versprochen worden. Beide waren jung gewesen als sie verheiratet wurden. Er damals hatte gerade die Akademie abgeschlossen und sie war an die Schauspielschule gegangen. Seine hübsche Lilie wie er immer zu sagen pflegte war zu jener Zeit ein junges Mädchen gewesen. Doch beide hatten gewusst was auf sie zukommen würde und hatten es aktzepiert. Es war nicht so das Han auf die Liebe beim ersten Blick glaubte aber es war so gewesen. Mittlerweile waren sie einige Jahre verheiratet und er hatte nichts bereut. Sein Vater hatte schon gewusst warum er sich dieses Mädchen ausgesucht hatte. Jetzt wo er hier bei Shigeru saß wurde ihm klar wie sehr er seine Frau doch erneut vermisste. Ihr liebes Wesen und ihre Warmherzig Art fehlten ihm umso mehr.

?Ganz recht Sayaka würde es freuen deinen Enkel wieder zusehen. Es ist lange her. Sehr lange und damals war er noch ein Knabe. Die Flausen aus austreiben. Mein lieber Shigeru, ich hoffe nur, dass es nicht mehr ist wie Flausen. Toji ist siebenundzwanzig wenn ich mich nicht irre und in diesem Alter hat ein Mann mehr im Sinn als nur Flausen. Zwei Wochen. Dies mag sich für uns nicht viel anhören aber für die beiden wird es einen Ewigkeit sein und für dein Enkel erst Recht. Er liebt seine Freiheit. Ich habe seine militärische Laufbahn verfolgt und bin zufrieden mit den meisten Dingen. Aber es ist nicht von Vorteil zu hören wenn hin und wieder Gerüchte die Runde ziehen. Besonders dann nicht wenn hier und da ein Wort hervortritt. Frauenheld! Sein Cousin ist das Gegenteil von ihm was dies angeht. Nun, wie auch immer, sollte Toji trotz all deiner Bemühungen nicht zustimmen wird es Probleme geben. Es ist nicht so, dass ich mir keine Sorgen bezüglich meiner Tochter mache. Serenety ist eine Frau mit Ehre und auch daran bin ich Schuld. Zumindest dann wenn es Ehre und Stolz ist. Dadurch dass sie so erzogen worden ist wie ich es getan habe, hat sie auch gelernt, dass Stolz und Ehre ein Bestandteil unserer Traditionen sind und sie würde es einem Mann nicht verzeihen sollte an dem Wort Frauenheld mehr dran sein. Eben sowenig wie ich dies dulden würde wäre es in umgekehrten Fall so gewesen mit meiner Frau. Mag sein dass ich einige Dinge momentan düster Sehe. Es wie eine Art Vorahnung. Lass uns hoffen dass dieses Gefühl nur ein Selbstbetrug ist.?

Han machte eine kurze Pause. Sah einen Moment zur Wand, blickte dann wieder seinen alten Freund an und lächelte. ?Ich weiß dass du ein großzügiger Gastgeber bist mein Freund und ich nehme sie mit dank an.? Shigeru klatschte in die Hände und einer seiner Diener erschien wie auf leisen Sohlen. Ihm wurden Anweisungen gegeben und er verschwand wieder. Mit Wohlwollen sah Han dem Mann hinterher und dachte an sein eigenes Haus auf Bastion. Seine Frau war wahrscheinlich damit beschäftigt sich aus ihrer Kleidung zu schälen um dann Essen zu können. Wie gern er doch bei ihr wäre um ihr zu helfen, sie in den Arm zu nehmen und das Mahl mit ihr zu teilen. Aber all dies musste warten. Han grinste als er die Worte seines Freundes vernahm. Sein Scherz war hinreisend.

?Sayaka wird es mir wohl verzeihen deiner Angebeteten nicht helfen zu können. Henzo ist ein Mann voller Tatendrang. Bewundernswert. Auf deine Familie kannst du stolz sein mein guter. Es wird mich freuen zu hören, wie er die Geschäfte tätigt und wie er mit seiner Familie zu Recht kommt. Besonders seine beiden Kinder habe ich lange nicht mehr gesehen. Tu nicht so, als ob ich sie nicht kenne Shigeru. Es ist ein Weilchen her aber ich habe sie noch in Erinnerung.?

Nachdem er seinen Satz zu Ende gesprochen hatte öffneten sich die Schiebetüren von neuem und zwei Diener traten ein um einen Neue Kanne mit frischem Tee zu bringen und ein altes Spiel. Bei diesem Anblick strahlten die Augen des Commodore. Er selbst besaß ebenfalls ein altes Spiel und es gehörte zu seinen liebsten. ?Die Stunden bis zum Abendessen werden köstlich. Oh ja ich kenne die Regeln noch sehr gut. Du glaubst doch nicht, nur weil ich ständig von Technik umgeben bin dies außer Acht zu lassen. Oh nein mein lieber, denn ich spiele dieses Spiel noch heute. Entweder mit meiner Frau oder aber mit Serenety wenn diese da ist. Leider verliere ich hin und wieder gegen sie.?

Han grinst breit, ließ sich etwas von dem Tee einschenken und trank während das Spiel begann.

***​

Der Abend war fortgeschritten. Das Spiel war Spannend bis zum Schluss gewesen. Sie hatten ihr letztes nicht einmal zu Ende bringen können, denn Shigerus Frau hatte sie unterbrochen. Denn kurz drauf war der Rest der Familie Murata eingetroffen. Jener Teil, der zu Henzo gehörte. Han begrüßte den Geschäftsmann, dann dessen Frau und Kinder. Kaeda war ebenso schön wie Hans eigene Frau und seine beiden Kinder spiegelten die Schönheit ihrer Eltern wieder. Kimiko erinnerte Han an seine Tochter.

Ein Lächeln traf Hitomi die Frau Shigerus, die für ein Mahl gesorgt hatte, was üppiger nicht sein konnte und dafür lobte er sie. Als alles Saßen wurde dass Essen eröffnet. Es war Tradition dass Shigerus Sohn Henzo zu seine rechten saß während Han an dessen linken. Der Boden war mit seinen Kissen bequem und der kleine Tisch zwischen ihnen angefüllt. Der Offizier des Imperiums warf einen Blick in die Runde. Shigeru reichte ihm eine Reisschale und Han nahm sie entgegen.


?Ich danke dir alter Freund. Auf dich und deine Familie und natürlich auf unser vorhaben.? Wieder grinste er, dann fing er an zu essen. Unterbrach sich aber nach einigen bissen und sah zu Hitomi. ?Meine liebe Hitomi, wieder einmal hast du dich selbst übertroffen. Du gehörst zu einer der besten Frauen unseres Volkes die ich kenne wenn es um die Köstlichkeiten des Essens geht.? Mit Freude sah er noch einen Moment die Frau seines Freundes an, die sich über sein Kompliment Freute, dann blickte er zu Henzo. ?Sag Henzo, wie laufen deine Geschäfte? Es ist eine ganze Zeit her als ich dich zuletzt sah.?

Einen Moment sah er Fragend den Sohn seines Freundes an ehe er sich erneut für einen kurzen Moment seiner Reisschale widmete. Es gab so viel was er gern hören würde. Einlanger Abend stand ihnen allen bevor. Noch bevor Henzo mit samt seiner Familie eingetroffen war, hatte Han einem der Diener Shigerus aufgetragen eine Nachricht an Sayaka zu schicken. Seine Frau würde also ebenfalls bald hier herkommen.

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Gelassen hantierten die anwesenden Gäste mit ihren Stäbchen. Ein köstlicher Duft ging von den Speisen aus und auch so waren die Teller sehr ansehnlich angerichtet worden. Henzo wählte seine Mahlzeit sehr gründlich aus. Wie immer hatte sich seine Stiefmutter, Hitomi Murata, selbst übertroffen. Sie war eine wirkliche Künstlerin in der Küche und Kochen gehörte eindeutig zu ihren Hobbys. Immer wieder lächelte er der älteren Dame freundlich zu. Sie gab ihm ein warmes Lächeln zurück und tischte zwischendurch weiter auf. Es war genügend Essen für alle da. In solchen Augenblick konnte Henzo, der von Beruf Unternehmer war, seinen Feierabend genießen. Gerade im engsten Familienkreis genoss er solche Momente bis zur letzten Sekunde. Keiner seiner Angestellten durfte ihn nun stören. Genüsslich führte er seine Essstäbchen zum Mund. Sofort breitete sich der Geschmack von zartem, gebratenen Fleisch auf seiner Zunge aus. Dazu gab es einen anspruchsvollen Wein aus der Gegend. Eine der wenigen Annehmlichkeiten, die sich die Muratas von Zeit zu Zeit beim Essen gönnten. Plötzlich sprach ihn Han von der anderen Seite des Tisches an. Er wollte kurz über das Geschäft reden.

“Die Firma läuft wirklich sehr gut”
, berichtete Henzo und legte für einen Moment seine Stäbchen zur Seite. “Wir konnten unseren Umsatz steigern. Gerade die Kolonien im Outer-Rim brauchen immer öfters unsere Droiden, da wir mittlerweile für eine sehr hohe Qualität stehen. Der Vorstand plant sogar zu expandieren und irgendwo am anderen Ende eine weitere Fabrik zu eröffnen. Natürlich alles auf imperialen Raum und zum Wohle des Imperiums.”

Flink griff er nach seiner Trinkschale und sprach einen kurzen Toast auf den Imperator und sein Wunderwerk, das Galaktische Imperium, aus. Alle Anwesenden stimmten diesem Zuspruch zu und leerten dann die Schälchen. Auch dieses Mal genoss der beleibte Henzo jeden einzelnen Tropfen dieses edlen Weins. Es passte sehr gut zu dem Essen und bewies erneut das perfekte Händchen seiner Stiefmutter. Ohne zu Zögern sprach er Hitomi ein Kompliment aus. Danach wandte er sich wieder Han zu. Sein Interesse über dessen Tochter Serenety und seine Pläne über Toji war wirklich unbezwingbar. Trotzdem hielt er sich, da hier auch “normale” Familienmitglieder anwesend waren, zurück. Im Moment musste einfach noch niemand wissen, dass man eine Hochzeit zwischen beiden Häusern plante. Er selbst suchte schon seit einer Weile nach einer geeigneten Schwiegertochter für seinen Sohn Daichi.

“Ich habe gehört, dass deine Tochter nun unter dem Kommando meines Neffen Toji dient”, nahm Henzo das Gespräch wieder auf. “Kommen die beiden denn miteinander aus oder treffen hier zwei Arten von Temperament aufeinander?”

Henzo musste bei dieser Metapher schmunzeln. Man konnte es nämlich auch als eine erste Prognose über das Eheleben der beiden “Auserwählten” bezeichnen. Shigeru hüstelte leicht und warf seinem Sohn einen harten Blick zu. Anscheinend hatte das alte Oberhaupt nicht mit so einem Richtungswechsel im Gespräch gerechnet. ‘Bestimmt haben sich die beiden schon den ganzen Nachmittag über diese Sache unterhalten’, dachte sich der Unternehmer und strich sich über den leicht rundlichen Bauch. Seine Frau tätschelte ihm leicht die rechte Hand. Sie war eine der wenigen außenstehenden Personen, die in diese Sache eingeweiht waren. Als Ehefrau hatte sie, nach Ansicht von Henzo, ein Anrecht auf solche Sachen. Wahrscheinlich würde sie kurz vor der Hochzeit auch versuchen hier und da ihre eigenen Ideen unterzubringen. Jedem aus der Familie war bekannt, dass Toji einer der Lieblingsverwandten von Kaede war. Selbst Daichi blickte manchmal etwas neidisch zu seinem Cousin. Gerade in diesem Augenblick war er ungewöhnlich ruhig. Vielleicht war es aber auch der Respekt gegenüber Han Akaji.

“Ich hoffe du und deine Frau werden sich in nächster Zeit um eine Gegeneinladung kümmern”
, sprach Henzo weiter und nahm noch einen Schluck vom Wein. “Immerhin schwärmt mein Vater sehr oft von ihren Kochkünsten. Ich glaube, deine Frau und meine Stiefmutter sind wohl die besten Köchinnen des Imperiums.”

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Immer wieder wurden die Essstäbchen zum Mund geführt wo letztlich dass Essen verschwand um zerkaut zu werden. Der Duft der verschiedensten Speisen erfüllte den ganzen Raum und ließ jedem das Wasser im Mund zusammenlaufen. Hitomi, die Frau Shigerus hatte sich mehr als nur selbst übertroffen. Sie hatte ein Meisterwerk kreiert und jeder einzelne von ihnen tat sich gütlich daran. Die Mahlzeit, welches als solche keine mehr war sondern eher einem Festbankett ähnelte erinnerte Han erneut an seine geliebte Frau. Obwohl sie Schauspielerin war und viel zu tun hatte, ließ sie es sich nicht nehmen selbst zu Kochen. Eine Leidenschaft von ihr, der sie immer nachkam. So wie bei Hitomi auch. Was die Kochkünste von Hans Frau anging, so war sie Shigerus Frau ebenbürtig. Stundenlang verbrachten Frauen ihre Zeit in der Küche um irgendwelche leckeren Mahlzeiten zu kreieren, die zu einem absoluten Gaumenschmaus wurden. Han fühlte sich hier sehr wohl. Es war nicht alles perfekt, denn Sayaka fehlte. Aber auch sie würde bald auf Onderon eintreffen und sich zu ihnen gesellen. Dann zumindest wären sie alle so gut wie komplett, wenn man von den Kindern absah. Der Commodore war gespannt wie es seiner Tochter erging. Erst Recht unter der Führung von Toji. Aber sie würden noch früh genug erfahren was an Bord der Musashi vor sich ging und bis dahin konnten sie das Essen genießen und die Unterhaltungen. Han griff mit seinen Stäbchen nach einem Stück Fleisch und kaute andächtig. Der Saft dieses Fleisches, verteilte sich in seinem Mund und bereiteten ihm verzücken. Essen war ein Genuss aber man sollte sich nicht zu sehr diesem Genuss hingeben, denn der Körper konnte sich schnell beleiben. Essen konnte, wenn man nicht Acht gab zu einer Sucht werden und Han war ein Strikter Gegner von Süchten. Essen war notwendig und hin und wieder konnte man genießen. Aber da er ein Offizier des Imperiums war konnte er es sich nicht leisten Fettpolster an zu setzten. Also trainierte er seinen Körper jeden Tag mehrere Stunden. Je nachdem wie er Zeit hatte. Henzo griff nach einem Moment das Thema, welches Han angeschnitten hatte auf. Seine Geschäfte schienen gut zu laufen. So gut, dass dieser sogar in Erwägung zog zu expandieren. Dass sie ihren Umsatz gesteigert hatten konnte sich Han gut vorstellen. Besonders der Outer Rim war was Technologie anging noch ein wenig Rückständig. Eine weitere Fabrik wäre natürlich von Vorteil um das Unternehmen zu erweitern.

Henzo griff nach der Trinkschale und sprach eine Toast aus. Alle schlossen sich ihm an.
„Der Outer Rim ist eine gute Basis für die Erhöhung der Produktion. Zu Expandieren ist von daher eine sehr gute Idee. Etwas, was du vielleicht tun solltest. Vergiss nur nicht, dass die Geschäfte später einmal an deinen Sohn weitergegeben werden sollten. Soweit ich weiß ist er als Sturmtruppen Offizier von Onderon tätig.“

Ein grinsen umspielte die Lippen des Akaji Oberhauptes. Daichi musste im alter seines Cousins sein und damit eigentlich auch eine geeignete Frau heiraten. Bisher schien sein Vater noch keine geeignete Schwiegertochter gefunden zu haben. Aber auch seine Tochter war alt genug um verheiratet zu werden. Kimiko war dreiundzwanzig ebenso alt wie Serenety. Es wurde Zeit. Mit spätestens vierundzwanzig sollte jede Frau aus gutem Haus vermählt sein und ihre eigene Familie führen dürfen. Wobei sich Han gut vorstellen konnte das Henzos Tochter nicht unbedingt so einfach war. Sie war hübsch ohne Zweifel aber Han wurde das Gefühl nicht los, dass sie was ihren Vater anging die Hand vorn hatte. Vielleicht würde Han dahinter kommen sobald die Männer unter sich waren um ihren Gesprächen nachzukommen, die für den Rest nicht wichtig waren. Außer vielleicht für die Ehefrauen. Als nächstes stellte Henzo eine Frage bezüglich Hans Tochter. Was er damit bezweckte war dem Commodore durchaus bewusst, allerdings gefiel es Shigeru nicht, dass dieses Thema hier aufgegriffen wurde. Han machte dies nicht so viel aus. Der Scharfe Blick des Vaters, der Henzo traf ließ Han innerlich grinsen. Aber trotz allem würde er eine Antwort erhalten und die Restlichen Fragen konnte man dann auf später verschieben.

„Du hast richtig gehört. Ja meine Tochter dient unter dem Kommando deines Neffen. Sie ist sein erster Offizier und zugleich Counselor des Schiffes. Soweit ich bisher weiß kommen die beiden gut miteinander zu Recht.“ Han grinste spitzbübisch. „ Ob zwei Temperamente aufeinander Stoßen? Nun dies will ich wohl meinen. Aber ich bin mir sicher, dass sie sich gut ergänzen werden.“ Wieder grinste er breit und sah kurz zu Shigeru. „Männer und Frauen haben zu meist unterschiedliche Temperamente mein lieber Henzo. So ist es bei dir und deiner Frau wohl auch. Aber wie ich sehe seit ihr beiden doch glücklich miteinander.“ Der Blick in den Augen des Imperialen Offiziers war belustigt.

„Sicherlich werden meine Frau und ich die Zeit hier in diesem Haus genießen und selbstverständlich wird eine Gegeneinladung folgen. Ich wäre ein schlechter Freund würde ich dies nicht tun. Du und deine Familie werden dann herzlich geladen sein und selbstverständlich wirst du dich selbst von den Kochkünsten meiner Frau überzeugen können. Möglich dass sowohl deine Stiefmutter als auch meine Frau die besten Köchinnen des Imperiums sind. Allerdings sollten wir dies für uns behalten ehe jemand auf die Idee kommt sie uns abspenstig zu machen.“

Han lachte, nahm eine Schale mit Wein in die Hand und trank einen Schluck. Bisher war er sehr zufrieden mit dieser Gesellschaft gewesen. Auch wenn es eher ruhig verlaufen war. Das das Essen sich nun seinem Ende neigte würden die Frauen aber auch die jüngern Mitglieder der Familie die drei Männer in kürze allein lassen, damit sie reden konnten. Es gab noch dass ein oder andere zu klären. Der letzte Gang wurde serviert. Hierbei handelte es sich um einen Nachtisch, der ebenso lecker war wie das Essen zuvor. Für diesen Moment herrschte schweigen, denn der Nachtisch wurde kurz flambiert. Als dies geschehen war ließ Han sich diese Köstlichkeit auf der Zunge zergehen. Es war Süß aber nicht zu Süß und passte perfekt als Abschluss. Der Tisch wurde abgeräumt und die Männer allein gelassen. Als die Tür sich zuschob stand Han auf um sich ein wenig die Füße zu vertreten und blieb an einem der Fenster stehen um hinaus in den Garten zu blicken. Einige Sekunden verharrte er dort ehe er sich zu den anderen beiden umdrehte.

„Nun da wir allein sind können wir offen über alles Sprechen. Dein Vater und ich haben geplant, dass Toji und Serenety hier herkommen sobald sie von ihrer Mission zurück sind. Es ist an der Zeit, dass sie von ihrer Verlobung erfahren. Du wirst zum Teil aufgeklärt sein über die Dinge Henzo. Dies nehme ich an. Mir ist klar, dass du was Traditionen angeht nicht so verankert bist wie dein Vater und ich. Aber Kenjis Wunsch werde ich erfüllen. Als dein Stiefbruder starb war ich leider nicht bei ihm. Aber einen Tag zuvor hatte ich mit ihm gesprochen und unsere Vereinbarung wurde noch einmal besiegelt. Nun sind es ein paar Jahre her, indem wir die Zeit haben verstreichen lassen und es macht mich zutiefst traurig. Unweigerlich wird es wohl zu kleineren Problemen kommen sobald die beiden wissen dass sie heiraten sollen, aber ich denke und hoffe, dass alles seiner Geordneten Bahn folgen wird.“

Han machte eine Pause, sah Henzo an und strich sich über das Kinn. „Du weißt was diese Vermählung mit unseren beiden Häusern bedeutet Henzo. Allen diese Tatsache genügt. Aber darum geht es nicht. Die Vorbereitungen müssen beginnen. Alles muss gut durchdacht und geplant werden. Da ich der Brautvater bin, ist es klar, dass ich für die Kosten aufkommen werde. Allerdings betrieft die Planung trotz allem uns alle. Ich weiß dass sowohl Hitomi, wie auch Kaede und Sayaka mit Sicherheit einige Vorstellungen haben und dies gern einbringen möchten und ich bin der Meinung dass sie dies auch sollten. Der engste Familienkreis wird geladen sein und ich hoffe dass deine Tochter es versteht sich zu benehmen.“

Ein kühler Blick traf Henzo. Han war nicht so dumm um nicht zu wissen, dass Toji genug Attraktivität besaß um Frauen zu bezaubern. Besonders junge Frauen und er schätzte Kimiko für eine Frau ein, die sehr wohl wusste was sie wollte und die darum kämpfen würde. Wenn sie ihrem Vater ähnlich war, dann mit Sicherheit. „Wann gedenkst du eigentlich deine Kinder zu verheiraten? Beide haben das nötige Alter erreicht und sind attraktiv. Es sollte also nicht schwer sein einen geeigneten Partner für sie zu finden.“ Han kehrte zu dem Kissen auf dem Boden zurück und setzte sich erneut. Trank einen Schluck Tee, der gebracht worden war und blickte von einem zum anderen. Er hatte ein Thema angeschnitten welches nicht ohne Belang war. Wahrscheinlich hatte Henzo damit auch zu kämpfen. Sturheit war nicht unüblich in einer Familie und Han glaubte, dass sie in Henzos Familie ziemlich ausgeprägt war. Inwieweit konnte er nicht sagen, aber bisher hatte ihn sein Gespür noch nie betrogen auch wenn er darin nicht so gut war wie Serenety. Trotz allem hatte er einen klaren und scharfen Verstand. Einen, der es ihm sehr wohl ermöglichte klar zu sehen.

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[ Onderon ~ Murata-Anwesen ~ Zentral ~ Speisesaal ~ Shigeru (NPC) mit Han Akaji, Henzo Murata und dessen Familie ]

Ein köstlicher Nachtisch rundete das gelungene Essen perfekt ab. Hitomi hatte sich als Köchin mal wieder übertroffen und zauberte ein Lächeln auf die Gesichter ihrer Gäste. Auch Shigeru lobte seine Frau in höchsten Tönen. Damit war mal wieder ein teures Geschenk, was sich nicht unbedingt nur auf materielle Dinge bezog, für sie fällig, denn so funktionierte irgendwie ihre Ehe. Henzo genoss die Kleinigkeit und verfiel in leichtes Schweigen. Liebevoll tätschelte er nebenbei die Hand seiner Frau. Er liebte sie so sehr, konnte aber wegen der Traditionen nicht so offen mit seinen Gefühlen umgehen. Trotzdem konnte er sich ein anderes Leben nicht vorstellen. Die Erziehung durch seinen Vater war so gründlich gewesen, dass er nur selten über den Tellerrand seines Volkes schaute.

Nachdenklich nippte er an seinem Sake während die Frauen und Daichi im Anschluss an den Nachtisch das Zimmer verließen. Jetzt kam für Henzo der interessante Teil dieses Abends. Die Männer waren unter sich. Nun folgten die wichtigen Gespräche über die Zukunft der Familie. Besonders Toji stand, wie Henzo durch seinen Vater schon wusste, bei diesen Gesprächen im Mittelpunkt. Eigentlich war es für den Unternehmer alles andere als toll, dass sein Neffe so viel Raum in diesen Sachen einnahm, aber nur deshalb war Han Akaji da. Er selbst musste auch für seine Kinder noch die geeigneten Ehen finden. Nachdenklich saß er den beiden anderen Männern gegenüber und wartete auf eine Eröffnung des Gesprächs.

Sehr lange musste er nicht warten, denn Han Akaji nahm die ganze Sache in die Hand. In kurzen Sätzen schilderte der Offizier des Imperiums und gleichzeitiges Oberhaupt der Akajis was für einen Plan die beiden Männer geschmiedet hatten. ?Es geht also noch immer um das Versprechen gegenüber Kenji?, dachte der etwas dickliche Unternehmen und erinnerte sich an seinen lebhaften Halbbruder. Die Tradition sah vor, dass solche Vereinbarungen nicht gebrochen werden konnten. Die beiden Familien hatten Verpflichtungen und bestimmt gab es auch schon Pläne für die Zukunft. Heirat war eine der sicheren Möglichkeiten zwei Familien aneinander zu binden. So wurden Sicherheiten für die Zukunft geschaffen. Gerade deshalb musste ein Familienoberhaupt sehr viel beachten.


?Ich verstehe?, sagte Henzo nachdenklich und griff nach seinem Schälchen, welches mittlerweile mit teurem Sake gefüllt war. ?Die Hochzeit dürfte für beide Familien viele Vorteile bringen. Die Akaji können sich besser an der ?Murata-Corp? beteiligen und auch eine Menge Wissen über verschiedene Kampfkünste wird so ausgetauscht. Auch kann ich dich, Han, und deine Beharrlichkeit bei dieser Sache nachvollziehen. Der frühe Tod von Kenji hat der Familie eine tiefe Wunde zugefügt, welche nur langsam verheilt war. Ich respektiere diese Verlobung und begrüße eine Hochzeit zwischen beiden Familien. Meine Frau und ich werden natürlich die Hochzeit mit allen Kräften unterstützen.?

Einen Moment herrschte Stille zwischen den drei Männern. Ideen über die Hochzeit hatten wahrscheinlich beide Familien schon seit Jahren gefasst. Dass die Aussprache erst so spät kam, konnte keiner wissen. ?Würde Kenji noch leben hätte man diese Sache viel früher in Angriff genommen.? Henzo genehmigte sich einen kräftigen Schluck des alkoholischen Getränks und schaute sich um. Han stand in Gedanken versunken am Fenster und betrachtete den nächtlichen Garten. Plötzlich drehte sich der Offizier um und schaute zu Henzo herüber. Die Blicke der beiden Männer trafen sich. Er sprach nun einen Grundidee der Hochzeit an. Es ging um den engsten Familienkreis.

?Die Trauung sollte, streng nach den Traditionen, wirklich im engsten Familienkreis stattfinden?, griff Henzo die Sache auf. ?Wo sollen denn die ganzen Feierlichkeiten abgehalten werden? Auf eurem oder unserem Anwesen? Soll es danach noch eine größere Feierlichkeit für die Familie geben und wer kümmert sich um die Einladungen? ? Ich weiß, ich greife weit voraus, aber wir müssen uns schon früh um diese Themen kümmern, damit wir später flexibel bleiben und einen ordentlichen Zeitplan haben.?

Shigeru musste bei diesen Worten lächeln. Han hatte es geschafft bei Henzo den Geschäftsmann zu wecken, obwohl er Feierabend hatte. Jetzt zählten für den ältesten Sohn nur Zahlen und Fakten. Leicht belustigt musterte das Familienoberhaupt seinen Gast, der sich langsam wieder zu den zwei Muratas setzte. Wahrscheinlich hatte er damit nicht gerechnet. ?Im Militär lernt man diese Art des Denkens einfach nicht. Da zählen andere Sachen?, dachte sich Shigeru und goss sich etwas Sake nach. Im Gegensatz zu dem Gespräch, welches die Oberhäupter vor ein paar Stunden in Ruhe geführt hatten, würde es nun etwas dynamischer werden.

Als nächstes griff Han das Privatleben von Henzo auf. Eigentlich ging es ihm sogar eher um die Pläne für dessen Kinder. Shigeru selbst hatte sich auch schon etwas über Henzos Verhalten gewundert, denn die beiden waren im gleichen Alter wie Toji und Serenety. Henzo musste wirklich ein echtes Ass im Ärmel haben um diese Sache zu erklären. Natürlich könnte er aber genauso darauf warten zum Oberhaupt der Muratas ernannt zu werden und erst dann, ohne größere Probleme, handeln zu können. Toji war Shigerus letzte Aufgabe, diese Aussage hatte der alte Mann mehr als einmal in der Öffentlichkeit gesagt. Er, Shigeru, sah es einfach als seine Pflicht gegenüber seinem verstorbenen Sohn an.


?Du hast es richtig erkannt, Han?, sagte Henzo mit einem Lächeln. ?Leider ist es immer schwer eine geeignete Schwiegertochter für Daichi zu finden, aber ich habe da schon ein paar Pläne in der Hinterhand. Auch diese Hochzeit wird den Muratas, sowie der anderen Familie, zu viel Ansehen verhelfen. Leider wird er nicht die Firma übernehmen wollen. Sein Geschick liegt eindeutig im Kampf Mann gegen Mann. Deshalb bin ich bei Kimiko auf der Suche nach einem Schwiegersohn, der die nötigen Voraussetzungen zum Unternehmer mitbringt. Keine einfache Sache??

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Die Hochzeit würde für beide Familien mehr als nur große Vorteile bringen. Toji war ein Mann mit ansehen und die Murata Familie war eines der Mächtigsten Häuser, die es gab. Ausgenommen dass der Akaji. Wenn sich die beiden Höchsten Häuser zusammen taten machten sie allen anderen klar, dass sie es waren, die die Oberhand besaßen. Neider gab es genug und so auch in ihrem eigenen Volk. Überall war dies gleich. Zur Schande aller. Die Verbindung zwischen den beiden Familien würde dazu führen, dass sich niemand anders an sie heran traute. Schon gar nicht um irgendwelche bösen Sprüche laut werden zu lassen. Es hatte einen Sinn warum Kenji und Han gewollt hatten dass ihre beiden Kinder heirateten. Freundschaft hatte eine große Rolle gespielt ja aber auch, die Traditionen sollten weiter bestehen bleiben. Beide Häuser sollten zu den mächtigsten überhaupt werden und diese Ehe war dafür perfekt. Selbstverständlich konnte sich die Familie Akaji somit auch an der Murata-Corp beteiligen. Eine lohnenswerte Investition. Zudem wurde auch alles andere ausgetauscht was von Belang war. Die Ehe zwischen Serenety und Toji würde dazu führen, dass sämtliche Riten und Traditionen in einem Haus blieben, welches Ehrbar war. Han nickte als Henzo ihm erklärte, dass er dessen Beharrlichkeit verstehen konnte. In der Tat, Kenji war eine ganze Weile schon tot und eigentlich hätten die Kinder von ihrer Verlobung erfahren müssen nachdem Kenji zur letzten Ruhe gebracht worden war und man seinem Tod gedacht hatte. Doch dies hatten alle Beteiligten nicht getan. Man hatte Gras über die Sache wachsen lassen und Han empfand es als einen großen Fehler. Zumal ihn Gewissenbisse plagten. In diesem Punkt hatte er sich als ein schlechter Freund erwiesen. Kenji würde sich im Grabe herumdrehen wenn er dies wüsste und er hätte Recht, dies musste Han unweigerlich zugeben. Er war seiner Pflicht nicht nachgekommen. Dies hieß er hatte sie vernachlässigt weil er allen Beteiligten hatte Zeit lassen wollen. Diese Wunde die Henzo erwähnte war der Grund warum Han eine ganze Weile gezögert hatte. Aber sich nun darüber das Hirn zu zermatern würde ihm nichts bringen. Was geschehen war, war geschehen und würde nicht mehr Rückgängig zu machen sein. Im nächsten Moment zeichnete sich ein Lächeln auf dem Gesicht des Commodore ab als Henzo erklärte, dass er die Hochzeit begrüßte und dass er und seine Frau sich involvieren wollten.

„Es ist schön zu hören, dass du diese Sache begrüßt. Eine ganze Zeitlang habe ich mir Vorwürfe gemacht, da ich Gras über alles habe wachsen lassen anstatt auf den Tisch zu bringen was wichtig war. Kenji würde sich im Grab herum drehen wenn er wüsste, dass sein Sohn und meine Tochter noch immer nichts von ihrer Verlobung wissen. Es ist eine Schande, die mich noch heute belastet. Aber, ich halte mein Versprechen. Dies wiegt die Sache wieder auf. Ich freue mich über jegliche Unterstützung.“

Für den nächsten Moment herrschte erneut schweigen und Han nippte an seiner Schale. Er war ruhig. Aber trotz allem puschte ihn diese ganze Sache ein wenig nach oben. Seine einzige Tochter würde nun endlich bald Heiraten und er würde sie versorgt wissen. Sie würde die Erbin des Akaji Clans werden. Dies stimmte Han höchst zufrieden. Seine Tochter war ihm mit das Liebste. Sie kam direkt nach seiner Frau. Manchmal hatte Sayaka sich schon beschwert, dass er ihr Serenety vorzog. Was natürlich so nicht stimmte. Beide Elternteile liebten ihre Tochter über die Massen und wollten nur das Beste für sie. Dies war normal. Die Trauung sollte allerdings nach strenger Tradition verlaufen. Dies ausgerechnet von Henzo zu hören war ein Wunder. Aber äußerst erfischend. Shigeru und Han selbst hatten dies eh geplant und da Henzo nun seine Unterstützung zusagte war ein Thema aus der Welt geschafft. Der engste Familienkreis würde geladen sein. Zumindest zur eigentlichen Feier. Eine gute Frage war allerdings wo die Feier stattfinden sollte. Entweder auf dem Anwesen der Muratas oder dem der Akajis. Han ließ sich diese Frage einen Moment durch den Kopf gehen. Er versuchte ab zu wegen. Henzos Geschäftssinn war angeregt worden und nun musste natürlich alles besprochen werden. Warum auch nicht. Immerhin sollte die Hochzeit ja bald stattfinden. So zumindest nach Han.

„Langsam langsam mein guter Henzo. Dein Geschäftssinn geht mit dir durch. Wir werden Punkt für Punkt alles absprechen. Als erste wir die Trauung selbstverständlich streng nach Tradition abgehalten werden. Erklären muss ich dies keinem, denn jeder kennt die Gepflogenheiten. Damit wird sie auch im engsten Familienkreis gehalten werden. Später folgt eine Feier auf die dann alle geladen sein werden. Nun ich denke die Feier sollte hier stattfinden. Zu ehern Kenjis, dies hätte er sich gewünscht. Die Einladungen sollten die Frauen übernehmen. Sie verstehen es weit aus besser diese gestallten zu lassen als wir Männer. Du greifst keinesfalls weit hinaus. Dies sind alles Themen über die gesprochen werden müssen. Hinzu kommt natürlich auch die Mitgift über die sich dein Neffe Gedanken machen muss.“

Dieses Gespräch würde sicherlich bis tief in die Nacht hinein gehen, da es so viel zu besprechen gab. Eine Hochzeit war Aufwendig und musste bis ins aller kleinste Detail besprochen und dann geplant werden. Nichts durfte dem Zufall überlassen werden. Das Thema schwankte um und Henzo kam auf seine eigenen Kinder zu sprechen, da er noch die Fragen Hans beantworten musste diesbezüglich. Keine einfache Sache. Es stimmte, einfach war es nicht eine geeignete Schwiegertochter zu finden. Zumindest dann nicht, wenn man gewisse Ansprüche hatte, die erfüllt werden mussten. Und genau dies war das absolute Hauptproblem. Aber damit musste jeder Vater fertig werden und Han war glücklich darüber in dieser Hinsicht keine Probleme zu haben. Das Henzo schon Pläne im Hintergrund hatte war da ein Fortschritt. Das Daichi die Firma nicht übernehmen würde war ein Schlag. Besonders irgendwo für dessen Vater. Eigentlich wurde die Firma immer an den Sohn weitergegeben wenn es einen gab. Somit würde also Kimikos zukünftiger dieses Erbe antreten. Han dachte einen Moment darüber nach und nickte. Letztlich war dies logisch allerdings machte er sich sorgen.

„Du hast also konkrete Pläne bezüglich deines Sohnes. Ein guter Anfang. Schade ist nur, dass er die Firma nicht übernehmen wird. Eigentlich wäre es seine Pflicht. Aber seinen Wunsch sollte man wohl respektieren. Kimiko wird einen Mann brauchen, der es versteht mit dem Geschäft umzugehen aber auch, der ihr den Kopf zu Recht setzt. Ich denke nicht dass dir aufgefallen ist, dass sie scheinbar ein Interesse an Toji hat. In wie weit dieses geht kann ich nicht ganz sagen. Noch nicht. Aber das Aufblitzen ihrer Augen war unverkennbar. Ich bin der Meinung dass sie weiß wie sie mit dir umgehen muss um zu erreichen was sie will. Ein geschicktes Frauenzimmer, die es meiner Ansicht nach faust dick hinter den Ohren hat. Dir wäre gut daran getan du würdest einen Mann wählen, der nicht nur mit beiden Beinen auf dem Boden steht sondern auch jemanden, der es versteht mit ihr umzugehen. Sie erinnert mich sehr an die Tochter eines Freundes."

Han schüttelte den Kopf. Kajika war hübsch und ein Jahr älter als Serenety aber sie beherrschte es einen Mann zu umgarnen und bei ihrem Vater hatte sie ein großes Geschick darin. Der Commodore sah dies nicht gern. Kajika hatte ihren Kopf durchgesetzt und denn Mann geheiratet, denn sie gewollt hatte. Dies hatte sie nur geschafft, weil sie ihren Vater hatte überreden können. Daji Katsumo war in einigen Dingen ein Narr. Er hatte zwar die gleiche Erziehung genossen wie Han aber schon als Junge hatte er seine ganz eigene Ader entwickelt. Ein Frauenheld sondergleichen. Die beiden Freunde kamen miteinander aus, aber es gab Themen, die man nicht ansprechen sollte, wenn man nicht Gefahr laufen wollte in einem Kampf der Worte zu Enden.

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Han wirkte leicht bedrückt, denn er gab sich die Schuld so lang mit der Verlobung gewartet zu haben. Henzo betrachtete den imperialen Offizier ganz genau. Als Unternehmer hatte er mit der Zeit gelernt, wie man Verhandlungspartner analysieren muss um ein echtes Bild über ihre Gedanken zu bekommen. Han selbst wirkte in diesem Fall alles andere als ein Lügner. Ihm war diese Vermählung anscheinend wirklich von vorrangiger Bedeutung. Dabei handelte er, wie es sich für einen ordentlichen Vater ihres Volkes gehörte, nur im eigentlichen Interesse seiner Tochter. Diese Haltung imponierte vielen Männern. Sowohl Henzo als auch Shigeru rechneten dies dem Oberhaupt der Akaji auch sehr hoch an. Aufmerksam folgten beide Muratas den Worten ihres Gastes.

“Du brauchst dich nicht schuldig zu fühlen, Han, entgegnete Shigeru gelassen. “Für uns alle war der Tod von Kenji ein Schock. Dieser Schicksalsschlag brachte uns alle aus der Bahn und wir mussten etwas Zeit in die Wiedererlangung der Kontrolle stecken. Deine Tochter und mein Enkel sind noch jung, wir werden das rechtzeitig zu einem guten Ende bringen.”

Henzo nickte bei den Worten seines Vaters. Seine Gedankengänge waren in dieser Beziehung ähnlich gewesen. Es hatte die Muratas eine Menge Kraft und Willen gekostet den Tod ihres geliebten Kenji zu überwinden. Der Murata-Clan war in dieser Zeit wirklich sehr empfindlich gewesen. Trotzdem hatte sich die Familie behauptet und war an ihren alten Platz, an der Doppelspitze des Volkes, zurückgekehrt. Ehrgeizig hatte man neue Pläne in Angriff genommen um die alte Stellung zu sichern. Shigeru hatte damals persönlich für die Entwicklung gekämpft. Nun waren Daichi und Toji die Zukunft dieser Familie, wobei man in diesem Moment den Hauptteil der Aufmerksamkeit auf Kenjis Sohn lenkte. Henzo selbst sah darin aber kein Problem, denn es ging um eine sichere Verbindung zwischen den beiden größten Häusern ihres Volkes. Mit einem leichten Lächeln nahm er einen Schluck von dem alkoholischen Getränk in seiner Schale und lauschte weiter den Worten von Han.

“Gut, dann werden wir in dieser Sache etwas ruhiger werden”, stimmte Henzo zu und veränderte seine Position, wie er auf seinem Sitzkissen saß. “Ich wollte nur ein paar Vorschläge machen, wobei in diesen Sachen die Frauen meist das bessere Händchen haben.”

“Wegen der Mitgift musst du warten bis Toji hier angekommen ist”, warf Shigeru gelassen ein und zündete sich eine Pfeife an. “Ich werde mit ihm das Vorgehen besprechen. Streng nach der Tradition werden wir uns einen ordentliches Geschenk für die Akaji ausdenken.”

Ein Lächeln stahl sich auf das Gesicht des alten Mannes während er sich langsam einnebelte. Es war ein Privileg der älteren Familienmitglieder auch etwas mehr auf Luxus zu schauen. Henzo selbst genoss dieses Zeug nur, wenn ein ordentlicher Vertragsabschluss zustande gekommen war. Doch anscheinend war sich der alte Herr der Muratas in diesem Fall sehr sicher. Das besondere Interesse von Han Akaji sprach aber wirklich für ein gutes Ende dieser Absprache. Trotzdem widerstand der Unternehmer einer ähnlichen Handlung. ‘Sollen die beiden Oberhäupter die ganze Sache unter sich ausmachen’, dachte sich der beleibte Murata.

Auch die Ansicht von Han über die Pläne von Henzo bezüglich seiner Kinder war sehr interessant. Das Oberhaupt der Akaji sprach in dieser Sache recht offen und brachte seine eigenen Erfahrungen und Eindrücke mit ein. Hin und wieder musste der Unternehmer leicht schmunzeln. Hier taten sich erste Unterschiede zwischen beide Familien auf. Obwohl sowohl die Akajis als auch die Muratas als sehr konservativ beschrieben wurden hatten sie in dieser Sache wirklich andere Ansichten. Henzo selbst war höflich und ließ den Gast in Ruhe ausreden. Jedes gesagte Wort wurde dabei für sich verarbeitet.


“Nun mein Freund, hier gibt es einen Unterschied zwischen unseren Familien”, nahm Henzo mit ruhigem Ton Stellung. “Die “Murata-Corp” ist nicht immer auf einen Sohn angewiesen. Ich persönlich hab die Firma von meinem Onkel, dem Bruder von meinem Vater, übernommen. Es gibt in dieser Richtung auch keine genauen Traditionen, welche ein anderes Handeln fest vorschreiben. Die Wahl ist, soweit ich mich mit dem Clanoberhaupt abgesprochen habe, offen. Daichi ist ein begabter Soldat, aber selbst Shigeru sieht in ihm keinen Unternehmer. Wir wollen sein Talent fördern und so mit sicheren Schritten mehr Ehre und Anerkennung im Volk und dem Imperium erlangen. ... Und wegen Kimiko brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Sie hegt keine Gedanken für ihren Cousin, das kann ich dir versichern. Ihre Ehre ist mir und meiner Frau sehr wichtig und deshalb haben wir darauf ein Auge.”

Der letzte Satz hatte einen harten Nachdruck. Es wäre nun ein Fehler, wenn Han weitere Versuche bezüglich Kimiko machen würde. Es wäre ein echter Bruch im Vertrauen und im Ehrgefühl von Henzo, wenn nicht gar der ganzen Familie. Zu diesem Thema verstand der Vater einfach keinen Spaß. Er kannte seine reizende Tochter und würde jedes abfällige Gerücht im Keim ersticken. Eine gewisse Macht für diese Taten hatte er auf alle Fälle. Shigeru, der die Sache richtig einschätzte, erhob sich und man sah ihm erneut das Alter an.

“Wir sollten an dieser Stelle nun einen Strich machen”, sagte er. “Ein alter Mann muss seine Kraft einteilen und das Thema ist zu groß um die ganze Nacht zu diskutieren. Han, du bist in diesem Haus als Gast willkommen. Henzo, wir werden die Tage wieder miteinander reden.”

Henzo verbeugte sich vor seinem Vater ehrfürchtig. Danach machte er sich auf den Heimweg. Die Zeit war schnell vorangeschritten und so konnte man die Ausflüchte von Shigeru verstehen. Im Moment konnte er sein Alter sehr gut als vorgeschobenes Argument verwenden. Ohne große Abschiedsworte verabschiedete sich die Familie von Henzo und es kehrte gemäßigte Ruhe ins Anwesen ein. Mit ruhigen Worten wies Shigeru einen seiner Bediensteten an ein geräumiges Zimmer für seinen Gast herzurichten.

[ Onderon ~ Murata-Anwesen ~ Zentral ~ Speisesaal ~ mit Han Akaji ]​
 
[ Onderon ~ Murata-Anwesen ~ Zentral ~ Speisesaal ~ Gespräch unter Männern ]

Leichte Traurigkeit lag noch immer im Blick des älteren Akaji. Für ihn war der Tod seines besten Freundes ein harter schlag gewesen. Kenji war fast schon wie ein Bruder für ihn gewesen. Es hatte kaum etwas gegeben was die beiden nicht voneinander gewusst hatten. Umso schwerer hatte es Han getroffen zu erfahren dass ein Tag nachdem er ihn besucht hatte der Tod unwiderruflich an dessen Tür geklopft hatte. Die gesamte Mannschaft war gestorben und das Schiff zerstört worden. Han konnte es noch heute nicht fassen dass Kenji einfach in die Analen ihres Volkes eingegangen war. Auch wenn Shigeru ihm sagte, dass er sich nicht schuldig zu brauchen fühlte so half ihm dies nicht so sehr viel. Sein alter Freund meinte es gut aber Han wusste, dass er seinem Versprechen schön viel früher hätte nachkommen müssen. Doch seine Trauer hatte es nicht zugelassen. Selbst heute dachte er immer wieder wehmütig an seinen besten Freund und Bruder. Die Jahre mochten Wunden verheilen lassen, aber die Erinnerungen blieben. Erst Recht dann, wenn es eine tiefe Freundschaft gewesen war. Hätte Han die Möglichkeit heute die Zeit zurück zu drehen, er hätte es getan. Doch dies war schlichtweg einfach nicht möglich und so würde er damit leben müssen. Dass für die Familie Murata der Tod Kenjis ein Schlag gewesen war, wusste Han sehr genau. Er war bei der Beerdigung dabei gewesen und hatte erlebt was geschehen war. In dieser Zeit hatte er Shigeru beigestanden und seine Frau dessen Schwiegertochter. Gern hätte er dies noch mehr getan wenn seine Pflichten für das Imperium ihn nicht fast völlig vereinnahmt hätten. Desto mehr Han darüber nachdachte umso klar wurde ihm, dass ein Kind zu verlieren sehr viel mehr bedeutete als nur zu trauern. Als Sayaka ihren ersten Sohn geboren hatte und dies eine Todgeburt gewesen war, hatte er sich gefühlt wie ein Haufen Elend. Für seine Frau war es noch viel schlimmer gewesen. Kenji hatte davon gewusst und Han geholfen damit fertig zu werden. Er war ihm damals sehr dankbar gewesen und nachdem Sayaka zum zweiten Mal Schwanger gewesen war, diesmal Zeitgleich mit Kenjis Frau war die Freude umso größer gewesen. Kenji hatte ihm Mut gemacht gehabt, denn die Angst war an die Oberfläche gedrungen und letztlich hatte sie sich bestätigt als Sayaka auch ihren Zweiten Sohn tot zur Welt gebracht hatte. Ab diesem Moment war alles für Han zusammengebrochen. Sein Mut war ins Schwanken geraten und ebenso sein Glaube an alles. Doch Sayaka hatte noch sehr viel mehr darunter gelitten. Sie hatte sich in ihrer Arbeit gestürzt um sich abzulenken. Es war hart gewesen sehr hart. Und doch war Kenji nicht von seiner Seite gewichen und hatte ihm Hoffnung gemacht. Er war es gewesen der zu Han gesagt hatte, dass sollte Sayaka noch einmal Schwanger werden und es zu einem Mädchen kommen, sein Sohn dieses heiraten sollte. Han hatte nur genickt und es ihm versprochen, auch wenn er hin und wieder daran gezweifelt hatte, dass seine Frau jemals wieder ein Kind zur Welt bringen würde. Doch sein alter Freund sollte Recht behalten und Sayaka wurde ein drittes Mal schwanger. Diesmal mit einer Tochter. Diese Botschaft Kenji zu überbringen war eine Freude gewesen. Vier Jahre nach der Todgeburt seines zweiten Sohnes war Serenety zur Welt gekommen. Das Glück war perfekt gewesen doch Kenji starb. Ein tiefes Loch welches Han ergriffen hatte, der noch immer an dem Tod seiner ersten beiden Söhne zu knappern hatte und dann war Kenji gestorben. Serenetys Geburt hatte ihm geholfen wieder auf die Füße zu finden.

„Ich weiß dass ich mich nicht schuldig fühlen sollte Shigeru und doch tue ich es. Dein Sohn war all die Jahre für mich ein Freund, nein ein Bruder gewesen. Er stand mir bei als Sayaka ihre beiden Söhne tot zu Welt brachte.Für einen kurzen Moment schwieg das Oberhaupt der Akaji. „Sein Tod war für uns alles schlimm und wie sehr euere Familie gelitten hat ist mir vertraut. Ich war auf seiner Beerdigung dabei, so wie ich für euch da war. Wenn auch nicht genug. Doch was geschehen ist, ist geschehen und nicht rückgängig zu machen, auch wenn ich dies tun würde, wenn es meiner Macht stünde. Ein weiterer Grund, warum die Verbindung zwischen Toji und Serenety funktionieren muss. Es geschieht so viel und vieles davon steht nicht in unserer Macht es aufzuhalten. Etwas, was wir akzeptieren müssen auch wenn es uns nicht gefällt.“

Han senkte leicht den Kopf, ehe er ihn Henzo zuwandte, der nun das Wort ergriff. Für seine Vorschläge war er dankbar. Alles würde sich finden. Die Hochzeit zwischen den Muratas und Akajis würde stattfinden und dies allein zählte. Daran würden sich beide Familien halten um die Ehre Kenjis nicht zu beschmutzen. Han hatte Vertrauen darauf, dass sich alles klären würde. Shigeru kam für einen Moment auf die Mitgift zu sprechen und Han nickte. Es war die Sache Tojis wie er dies tun würde. Der Preis war jedenfalls nicht gerade niedrig. Nicht für eine Akaji. Der Commodore sah seinem Freund zu, während er sich genüsslich einnebelte. Für Han war dies für den Moment noch kein Genuss, aber er hatte auch noch nicht dass passende Alter dafür. Vielleicht für dies mit den Jahren noch kommen.

Was die Übernahme des Familienunternehmens anging gab es allerdings Unterschiede zwischen den beiden Familien. Han dachte darüber anders als Henzo. Doch jede Familie hatte mittlerweile ihre eigenen Sitten und Bräuche und Han würde sich nicht einmischen. Dass Unternehmen würde somit an Kimiko weitergehen und Daichi würde weiter als Soldat arbeiten. Warum auch nicht, auch wenn Han was die Tochter Henzos anging anderer Meinung war. Doch ein Vater sah seine Tochter immer anders als ein Außenstehender. Er war klug Genug auf dieses Thema nicht weiter einzugehen um nicht jemanden zu beleidigen. Doch sah er Kimiko in einem völlig anderen Licht als Henzo. Die junge Frau, deren Alter dem Serenetys entsprach war eine Frau, die wusste was sie wollte. Zwar fügte sie sich für den Moment noch, aber auch dies würde bald ein Ende finden. Sorgen machte Han sich nur darüber, dass das Mädchen sich gegen seine Tochter intrigieren könnte. Dies wäre nicht unüblich. Vielleicht sah er es aber auch nur ein wenig zu extrem wobei Han kein Mann war, der sich was solche Dinge anging täuschte. Auch bei Dajis Tochter Kajika hatte er sich nicht getäuscht. Ihr Vater hatte es damals auch nicht sehen wollen und erst heute begriff er es. Wer nicht hören wollte, musste schließlich fühlen und Daji hatte es erleben müssen um klüger zu werden. Shigeru erhob sich und dabei sah man ihm erneut sein Alter an. Er erklärte, dass sie unter diese Sache einen Strich machen sollten und Han nickte nur. Er wäre selbst sowieso nicht näher darauf eingegangen. Er wünschte Henzo nur, dass was seine Tochter anging er nicht so hereinfallen würde wie Daji. Han erhob sich ebenso und lächelte kurz.


„Deine Gastfreundschaft erfreut mich Shigeru und ebenso wie du denke ich, dass diese Diskussion nicht weiter verfolgt werden sollte.“ Henzo verbeugte sich vor dessen Vater. Dann verabschiedeten sich die Familien und Han blieb mit Shigeru zurück. Bei ihm wusste er dass er offen Reden konnte und so schüttelte er leicht den Kopf. „Ein Vater zu sein ist nicht immer einfach. Manchmal kommt es vor, dass wir uns, was unsere Kinder angehen schon fast selbst etwas vormachen. Zumindest in der Hinsicht, dass wir sie nicht immer so sehen, wie sie wirklich sind.“ Han machte eine Pause. Der Abend war spät geworden. Einer der Bediensteten richtete für Han ein Zimmer her. „Nun, ich denke wir werden Morgen sprechen Shigeru. Es ist spät und du solltest dich ausruhen. Deine Frau wird sich sonst beschweren wenn du es übertreibst.“ Han lächelte, nickte seinem alten Freund zu und folgte dann einem seiner Diener in sein Schlafgemach.

[ Onderon ~ Murata-Anwesen ~ Zentral ~ Speisesaal ~ mit Han Akaji ]

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Hyperraum nach Onderon - auf dem Weg zu den Muratas - privatraumschiff der Akaji - Sayaka

Sayaka hatte die Nachricht ihres Mannes empfangen und musste noch immer über seine Wortwahl lächeln. Er war ein Schamör wenn es darum ging mit Worten bei einer Frau Eindruck zu schinden. Kurz nachdem sie seine Nachricht gelesen hatte, hatte sie ihre Termine verschoben und hatte sich ins private Shuttle gesetzt um nach Onderon zu reisen. Der Flug dorthin würde noch einige Stunden brauchen und so hatte sie Zeit darüber nachzudenken wie sie, sobald ihre Tochter von der Verlobung erfuhr mit ihr sprechen sollte. Sayaka wusste von dem Abkommen ihres Mannes und Kenji, der mittlerweile Tot war bescheid. Sie war mit dieser Verlobung mehr als nur Einverstanden gewesen. Etwas außergewöhnliches, wenn man Sayaka kannte. Aber selbst dann war sie immer wieder dazu geneigt den alten Traditionen ihren Vorrang zu geben anstatt auf die Neuheiten. Der Dunkle Kimono, der in einem Blaugrau gehalten war und an dessen Kragen und auch sonst feine Stickereien eingearbeitet waren, saß gut. Sie Strich den untern Teil glatt und legte ihre Hände in den Schoß. Ihr langes Schwarzes Haar war in der Tradition nach oben gesteckt worden und wurde durch zwei kleinere Käme gehalten. Eine Lotusblüte befand sich seitlich an ihrem Kopf und vervollkommnte damit ihr hübsches Äußere. Sayaka Akaji, ehe Frau von Han Akaji war eine bekannte Holo Darstellerin und beliebt bei ihrem Volk. Viele junge Mädchen wären gern wie sie. Etwas was Sayaka sehr schmeichelte aber sie ging damit gänzlich ruhig zu. Eitelkeit war nicht ihre Natur, auch wenn einige ihrer Kolleginnen was dieses Verhalten anging alles daran setzten diese widerzuspiegeln. Es gab Moment in denen die Schwarzhaarige Exotin ihre Kolleginnen am liebsten gefragt hätte ob sie vorhatten ihre Nase noch weiter in die Höhe zu strecken als sie es eh schon taten. Aber sie unterließ es und begnügte sich damit sie nur aus zu lachen. Jeder musste selbst wissen was er tat. Die Frau des Oberhauptes der Akaji schloss die Augen. Ihre Gedanken veränderten sich und kehrten zurück zu den wesentlichen Dingen. Diese betrafen ihre Tochter. Ihr einziges Kind, welches sie über alles liebte und für die sie nur das Beste wollte. Ebenso auch was ihre Ehe anging. Sie konnte nicht leugnen, dass sie sich ebenso Enkel wünschte wie ihr Mann, auch wenn sie der Meinung war, dass sich Serenety noch Zeit lassen konnte. Nicht jeder musste so jung Kinder kriegen wie Sayaka. Auch wenn sie dieses verloren hatte.

Zum anderen freute sie sich aber auch darauf Toji wieder zu sehen. Es war lange Zeit her und für eine Frau war es interessant zu erfahren, wie er herangewachsen war und sich sein äußeres Entwickelt hatte. Von ihrem Mann wusste sie dass ihr zukünftiger Schwiegersohn schön war. Auch aus anderen quellen wusste sie dies und ebenso, dass er beim weiblichen Geschlecht gut ankam. Aber trotz allem wollte sie sich selbst überzeugen, denn immerhin kam es nicht wirklich auf das Äußere an sondern eher auf die inneren Werte und dabei war ihr dass ein oder andere zu hören gekommen. Auch dies wollte sie aus der Welt geschafft haben ehe sie ihre Tochter in die Hände dieses Mannes gab. Seine Gesichtskontrolle stand somit was sie anging noch bevor.


Hyperraum nach Onderon - auf dem Weg zu den Muratas - privatraumschiff der Akaji - Sayaka
 
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[ Onderon ~ Murata-Anwesen ~ Zentral ~ Gänge ~ auf dem Weg zum Schlafzimmer ~ Han & ein Diener ]

Han wurde in das Schlafzimmer geführt, welches man für ihn zu Recht gemacht hatte. Er bedankte sich bei dem bediensteten und schickte ihn dann fort nachdem man ihm versichert hatte, dass wenn er etwas benötigte einfach nur eine Klingel betätigen musste. Der Offizier des Imperiums und Mann von Bastion schob die Tür zu seinem Reich zu und wandte sich dann dem Innenraum zu. Auch hier war alles nach alter Tradition eingerichtet. Ein kleiner Tisch stand fast in der Mitte des Raumes und darum herum lagen Kissen am Boden auf die man sich setzten konnte. Shigeru hielt nicht viel von den Technologischen Errungenschaften und dies war in seinem Haus sichtbar. Für Han, der es ähnlich sah, war dies kein Problem. Hinter dem kleinen Wohnzimmer befand sich das Schlafzimmer und die Schritte des Mannes führten ihn dort hin. Er war Müde von den langen Gesprächen und der Reise nach Onderon. Schlaf war alles was er benötigte, denn Morgen früh würde er seine Frau am Raumhafen abholen um sie dann endlich wieder in seine Arme schließen zu können. Wieder einmal wurde sich Han umso mehr bewusst wie sehr Sayaka ihm doch fehlte. Aber wer würde nicht mehr lange von ihr getrennt sein. Nur noch wenige Stunden lagen zwischen ihnen und in diesen verbliebenen Stunden würde er sich ausruhen. Vorsichtig schälte er sich aus seinem Kimono und hängte das gute Stück in den Schrank. Nur in einer kurzen Hose bekleidet streckte er sich und vollführte einige Übungen ehe er endlich in das Bett kroch und die Augen schloss. Doch schlief er nicht sofort ein. Seine Gedanken schweiften ab, verließen Onderon und kehrten zu seiner Tochter, die auf dem Weg zu ihrer Mission war. Sobald diese beendet war, würde er sie hier her holen, damit sie endlich von ihrer Verlobung mit Toji erfuhr und er ebenso von seiner mit Serenety. Er kannte seine Tochter sehr gut und er wusste, dass sie keinesfalls begeistert sein würde sobald er ihr verkünden würde was sich ereignet hatte. Sie hätte es früher erfahren sollen. Sehr viel früher. Es war seine Schuld, dass sie noch immer nichts wusste. Han legte sich auf die Recht Seite und öffnete erneut die Augen. So viele Dinge ließen ihn in letzter Zeit nicht in Ruhe. Alles musste auf einmal auf ihn zukommen. Anstatt der Reihe nach. Es war wie verhext. Als ob die alten Götter dies verlangten und Han konnte nichts anderes als zusehen und es über sich ergehen lassen. Wäre in diesem Moment Sayaka hier gewesen hätte sie behauptete es wäre eine Strafe für alle Männer. Vielleicht mochte sie Recht haben, vielleicht auch nicht. Gleich was die Götter sich dabei dachten für ihn war klar, dass er selbst alles in die Hand nehmen musste um letztlich seine Entscheidungen zu treffen. Niemand würde sie ihm abnehmen auch kein Gott. Der Mann von Bastion seufzte. Wirre Gedanken die durch sein Gehirn schlichen. Er sollte sich entspannen und dann endlich schlafen. Doch war dies nicht so einfach. Irgendetwas tief in seinem inneren sagte ihm, dass etwas geschehen würde. Etwas, womit niemand gerechnet hatte. Probleme lagen in der Luft. Noch waren sie nicht nahe genug, aber dies würde sich ändern. So wie alles im Universum. Gleich was es war, auch dies würde er überstehen. Zumindest dann, wenn es ihn betraf. Die Zukunft, sie war stets ungewiss. Ständig veränderte sie sich. Kam aus dem Gleichgewicht und renkte sich wieder ein. Niemand konnte sie steuern. Keiner hatte die Macht dazu und doch lag sie in der Hand von Geschöpfen. Wenn auch nicht Menschen oder andere Spezies. Das Universum war sonderbar für viele Lebewesen und doch wurden sie alle gelenkt. Es gab unterschiedliche Auffassungen. Jedes Volk hatte seine eigene ganz Spezielle Meinung und oder Vorstellungen. Was davon schlussendlich zutraf, wusste niemand so genau zu sagen.

Die Nacht war schon weit fortgeschritten als Han endlich der Schlaf heimsuchte. Seine Augen waren schwer geworden. Seine Lieder hatten sich gesenkt. Entspannt war sein Körper und floss davon. Die unendlichen weiten der Träume suchten ihn heim. Doch nichts davon würde am anderen Morgen in seiner Erinnerung sein. Nichts von Bedeutung außer der Tatsache, dass seine Frau für ihn im Traum getanzt hatte. Han war wie seine Tochter, jemand, der früh wach wurde und aufstand und so war es auch an diesem Morgen. Das Licht weckte ihn. Die ersten Strahlen des Tages kitzelten sein Gesicht und in seiner Nase und als er die Augen öffnete lächelte er. Der Frühe Morgen war etwas Besonderes. Für jeden von ihnen. Han ließ die Decke zur Seite rutschen und kam nach oben. Dann verließ er dass Bett. Wie an jedem Morgen vollführte er zuerst ein Trainingsprogramm. Es war Standart für ihn und so verging die erste Stunde des Morgens ehe er sich wusch und ankleidete. Nur wenige waren um dieser Uhrzeit schon wach. Sein Chrono meldete ihm 0600. Als er sein Zimmer verließ und sich auf den Weg durch das Haus machte begegnete er einem der Diener, welchen er anwies Shigeru bescheid zu geben sobald dieser Wach war, dass er Sayaka abholen gegangen war. Der Diener nickte und ging dann seines Weges. Han verließ das Haus, bestieg ein Schwebetaxi und ließ sich an den Raumhafen bringen. Dort angekommen sagte er dem Fahrer er solle warten.


[ Onderon ~ Raumhafen ~ wartend auf die Ankuft von Sayaka ~ Han ]

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Hyperraum nach Onderon - auf dem Weg zu den Muratas - privatraumschiff der Akaji - Sayaka

Sayaka hatte ein wenig geschlafen ehe man sie geweckt hatte um ihr mit zu Teilen, dass die Fähre in wenigen Minuten landen würde. Kurz strich sie über ihr Haar und schnallte sich dann fest. Die Fähre trat in den Orbit ein. Die Koordinaten für die Landung hatte man ihnen mitgeteilt und innerhalb weniger Minuten brachte ihr Pilot sie auf den Boden. Sayaka Akaji wartete bis die Maschinen abgeschaltete waren, dann stand sie auf. Die Rampe glitt nach unten und sie hörte wie jemand herauf kam. Noch sah sie diesen jemand nicht aber sie wusste, dass es ihr Mann war und ein Lächeln huschte über ihre Lippen. Wenige Minuten später stand er vor ihr, zog sie in die Arme und küsste ihre Stirn. Sayaka sah zu ihm auf und streichelte seine Wange. Es waren Monate her seitdem sie ihn zuletzt gesehen hatte. Monate, in denen sie ihn schmerzlich vermisst hatte.

„Es ist schön dich zu sehen meine Liebe. Die Zeiten der Trennung kommen mir wie eine Ewigkeit vor. Doch jetzt, kann ich dich in meinen Arme schließen und deine Duft einatmen und mir ist, als ob du die ganze Zeit lang bei mir gewesen wärst.“

Die Worte ihres Mannes ließen Sayaka leicht rot werden. Noch immer schaffte er es, sie aus dem Konzept zu bringen wenn er wollte. Manchmal zog er sie damit auf. Doch nur im Spaß, denn er wusste sehr wohl, dass wenn er seine Worte falsch wählte, er etwas von ihr zu hören bekam. Ihr Gatte sah gut aus. Beländend. Seine Augen zeugten von Stärke und Liebe. Jedes Mal wenn er sie ansah schimmerten darin die Lichter der Sonne. Das Braun seiner Augen verwandelte sich in Bernstein und ihr wurde warm ums Herz. Sie liebte ihn von herzen und konnte sich ein Leben ohne ihn nicht mehr vorstellen. Auch wenn er ein Offizier des Imperiums war, so zählte dies in den Momenten ihrer Zweisamkeit nicht. Dann war er einfach nur noch Han Akaji. Ehemann und Oberhaupt des Akaji Clans. Sie brauchte so wenig in ihrem Leben. Aber ihn, ihn brauchte sie, denn sonst wären alle Mühen vergebens. Sie hatte sich zwar für die Schauspielerei entschieden anstatt mit ihm an Bord seiner Dragon zu sein, aber nichts desto trotz waren diese beiden ein Fleisch. Sayaka lächelte und ihre Augen strahlten. Er brachte die Sonne in ihr Herz und ließ sie alles andere Vergessen.

„Auch ich bin Glücklich dich zu sehen Liebster. Du hast mir so sehr gefehlt und ich hoffe dass unsere gemeinsame Zeit nicht so begrenzt ist wie beim letzten Mal. Jetzt wo du deinen alten Freund hier besucht hast ist meine Hoffnung umso größer als noch vor Wochen. Sag mir Han, war deine Unterredung mit Shigeru und Henzo von Erfolg?“

Han lächelte und senkte den Kopf zu ihr hinab um ihre warmen weichen Lippen zu küssen. Lippen, die ihm so vertraut waren und die geradezu dahin schmolzen. Er liebte alles an ihr. Einfach alles. Keine andere Frau könnte jemals dass für ihn sein was Sayaka war. Keine hatten auch nur ihre Eleganz oder ihren Charakter. Sein zärtlicher Kuss raubte ihr für einen Moment die Sinne, dann löste er seine Lippen von den ihren. Sie sah in ihrem Graublauen Kimono wundervoll aus. Ihr langes Schwarzes Haar war nach oben gesteckt. Er genoss ihren Anblick, musste dann aber endlich auf ihre Fragen antworten.

„Ja meine Unterredung mit den beiden ist gut verlaufen. Sie halten immer noch an dieser Vereinbarung fest. Einiges wurde schon besprochen anders wird folgen. Shigeru wird sich freuen dich zu sehen und ebenso dessen Frau. Deine Fragen werde ich dir auf dem Weg zu seinem Anwesen beantworten mein Liebe. Lass uns gehen.“ Erneut traf ein Kuss seine Lippen, dann nickte er dem Piloten zu der in diesem Moment zu ihnen trat. Ein paar kurze Worte wurden zwischen den beiden Männern ausgetauscht, dann verließ dass Ehepaar die Fähre, bestieg das Taxi und flog dem Anwesen der Muratas entgegen. Auf dem Weg dorthin sprachen die beiden über all dass was Han mit Shigeru und Henzo besprochen hatte.


Onderon - auf dem Weg zum Anwesen der Muratas - Taxie - Sayaka & Han
 
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Onderon - auf dem Weg zum Anwesen der Muratas - Taxie - Sayaka & Han

Sayaka lauschte aufmerksam den Worten ihres Mannes, die Schritt für Schritt jegliches Detail, was bisher zwischen den Männern besprochen worden war wiedergab. Sie konnte Stolz auf ihren Mann sein, der alles in Bewegung setzte um den Wunsch seines alten verstorbenen Freundes Kenji zu erfüllen. Beide Männer hatten sich gegenseitig sehr geschätzt und Sayaka hatte die Freundschaft zwischen ihrem Mann und Kenji Murata immer für etwas besonders gehalten. Dem war auch so. Wann immer die beiden Männer sich gesehen hatten, hatten sie Stunden damit zugebracht zu Reden oder Vergnügungen nachzukommen die auf die alten Spiele beruhten. Sie waren schon fast wie Brüder gewesen wenn nicht sogar noch mehr. Als Kenji starb hatte Sayaka ihren Mann unterstützt und versucht ihm jegliche Hoffnungen wieder zu geben, die für eine Weile verschwunden waren. Sie hatte Erfolg gehabt, wenn dieser auch nur Schrittweise gekommen war. Ihr Gatte hatte sich letztlich umso mehr in seine Arbeit gestürzt und sie hatte ihn verstanden auch wenn sie hin und wieder böse auf ihn gewesen war, da er sie fast vernachlässigt hatte. Doch diese Zeit war vorüber. Kenji lebte im Herzen ihres Mannes weiter und würde von dort nie ausgelöscht werden. Mit seinem Versprechen an seine alten Freund flammte die Liebe wieder auf die die beiden Männer füreinander empfunden hatten. Die Liebe zweier besten Freunde, die wie Brüder waren. Sayaka betrachtete ihren Mann von der Seite her und ließ ihn erzählen. So konnte er ihr sein Herz ausschütten. Die Verbindung zwischen den beiden Liebenden war eine Besonderer und fand auf einer Ebene statt die sehr viel mehr beinhaltete als die bloße Ehe. Dies zu umschreiben war nicht einfach aber beide wurden zu einer einzigen Seele. Verschmolzen zu einer Person. Es gab nur wenige Ehepaare, die auf einer solch hohen Ebene existierten und Sayaka hoffte von Herzen, dass es so auch zwischen ihrer Tochter und ihrem Verlobten sein würde. Auch wenn sie einiges über den Jungen Mann gehört hatte und dabei nicht immer gutes dabei gewesen war so zählte für sie doch der Charakter mehr als manche Taten, die entweder aus dem Affekt entstanden oder aber geschehen waren, weil die Umstände es so heraufbeschworen hatten. Sie würde sehen wie der Junge Mann sich entwickelt hatte sobald er hier her nach Onderon kam und ebenso wollte sie wissen wie es ihrer Tochter in der Zeit ergangen war. Dass man sie auf das Schiff der Musashi versetzt hatte war nicht nur allein vom Oberkommando gekommen sondern auch von ihrem Gatten. Serenety war nun der erste Offizier des Schiffes und gleichzeitig die Schiffspsychologin. Han war sehr stolz auf seine Tochter was ihre Tätigkeiten beim Imperium anging und er zeigte dies immer wieder. Durch die Fehlgeburten Sayakas war Serenety zu seinem ein und alles geworden. Die Vater Tochter Beziehung war sehr intensiv und es gab Momente in denen Sayaka nur den Kopf schütteln konnte. Sie neckte ihren Mann, wenn er sich zu sehr mit seiner Tochter beschäftigte. Eifersüchtig war sie nicht, denn auch für sie war ihre Tochter alles. Dass einzige Kind welches lebend zur Welt gekommen war. Sie machte beide Elternteile stolz auch wenn Sayaka sich gewünscht hatte, dass ihre Tochter den ihrigen Beruf annahm oder aber als Model arbeiten würde. Doch ihre Tochter hatte sich dagegen ausgesprochen und Han war mit der Idee seiner Frau nicht einverstanden gewesen. Besonders nicht mit letzterem. Für ihn, ein Mann der Traditionen war es ein Unding seine Tochter halb Nackt wo herumlaufen zu lassen. Gleich ob dieses die entsprechende Figur dazu hatte oder nicht. Serenety war ihrem Vater in den Dienst des Imperiums gefolgt, etwas was Sayaka nicht gefallen hatte, aber sie hatte auch nichts ändern können. In dieser Hinsicht war sie regelrecht überstimmt worden. So einiges hatte es gegeben mit dem die Exotin nicht einverstanden gewesen war, aber sie hatte es geschehen lassen um ihren Ehemann den Rücken zu stärken. Letzten Endes war diese Entscheidung auch richtig gewesen denn das Leben einer Holo –Darstellerin hätte Serenety nur unglücklich gemacht. Es gab Momente in denen eine Mutter nicht unbedingt immer wusste was gut für das eigene Kind war. Man konnte seine Ideale nicht auf die des Kindes pflanzen. Nicht was die Wünsch nach dem Beruf anging, dies hatte Sayaka lernen müssen und heute war sie sehr stolz auf ihre Tochter und deren Erfolge. Alle Kinder wurden einmal erwachsen und dies mussten die Eltern akzeptieren. Sie konnten sie nicht immer behüten, denn das Universum war riesig und darin lauerten eine Menge Überraschungen. Es war der Lauf der Dinge, wenn einen Tochter hinaus ging um sich ein eigens Bild von dem zu machen was vor sich ging. Ein Elternteil spielte dabei nicht mehr eine so große Rolle. Auch wenn die Familie Akaji glück gehabt hatte was ihre Tochter anging und deren Gesunden Menschenverstand. Ein Grund warum Sayaka so dankbar war, dass ihre Tochter den alten Traditionen ihres Volkes so sehr folgte war, das sie niemals Gefahr laufen würde den guten Namen der Familie zu beschmutzen oder zu entehren.

Sayaka selbst hatte in anderen Familien mitbekommen wie deren Töchter Schande über sie gebracht hatten und verstoßen worden waren, nur weil sie sich an nichts hielten was ihre Eltern ihnen gesagt hatten und dabei wollten Eltern doch immer nur das Beste für ein Kind. Es war traurig zu sehen, dass die Rebellion nicht nur auf Seiten der Republik existierte sondern auch im eigenen Haushalt. Kinder waren Rebellen, wenn auch auf eine völlig andere Art. Das Schwebetaxi fuhr um die nächste Ecke und näherte sich dem Anwesen der Muratas. Han legte die Hand auf den Arm seiner Frau und sie blickte ihm nun direkt in die Augen.


„Hitomi wird sich freuen dich zu sehen. Wie ich dich kenne habt ihr Frauen einiges zu besprechen besonders in der Küche. Shigeru schwärmt schon so von deinem Essen. Über die Hochzeit unserer Tochter und deren Enkel muss im Detail noch gesprochen werden. Es gibt einige Dinge, die noch nicht völlig geklärt sind. Aber dies bekommen wir hin. Mehr sorgen mache ich mir um die beiden. Wenn sie nach Onderon kommen und von ihrer Verlobung erfahren wird es wohl erst einmal Ärger geben. Ich schätze die beiden so ein, dass sie keinesfalls begeistert sein werden. Vielleicht hätte ich damals auf der Musashi schon etwas sagen sollen, aber irgendwie hatte ich gehofft, dass Toji um die Liebe zu seinem Vater mein Angebot annehmen würde. Ich habe mich in diesem Fall geirrt und so dachte ich es wäre das Beste, mit beiden Familien zu sprechen.“

Sayaka lächelte und legte eine Hand an seine Wange. Vorsichtig streichelte sie darüber hinweg. Ihre Augen leuchteten, wie immer wenn er in ihrer Nähe war. ]„Dich trieft keine Schuld liebster. Nicht dich allein. Was geschehen ist, ist geschehen und du wirst trotz allem den Wunsch Kenjis erfüllen. Allein dies zählt glaube mir. Es mag sein, dass die beiden nicht begeistert sein werden wenn sie von ihrer Verlobung erfahren aber letztlich werden sie sich beugen. Denn Toji würde nie die Ehre seines Vaters in den Schmutz ziehen und deine Tochter nicht die Deine. Probleme gibt es bei allem Han doch letztlich zählt nur dass Endresultat.“

Han küsste seine Frau auf die Stirn. Ihre Worte waren Wahr. Sie sah die Geschehnisse meist sehr viel direkter als er. Zumindest was die Privaten anging. Sie war eine Weise Frau mit viel Erfahrung. Einer Erfahrung, die sich bisher immer ausgezahlt hatte und er war Stolz auf sie. Sehr Stolz. Das Gefährt fuhr auf das Anwesen der Muratas und die beiden stiegen aus. Bezahlten den Fahrer und schritten zum Eingang. Dort wurden sie von einem der Diener in Empfang genommen und durch das Haus geführt. Shigeru und dessen Frau würden wahrscheinlich schon auf sie warten und dies mit dem Frühstück.

Onderon - Anwesen der Muratas - auf dem Weg zum Speisesaal - Sayaka & Han
 
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[ Onderon ~ Murata-Anwesen ~ Westflügel ~ Terrasse ~ Shigeru (NPC) allein ]

Shigeru saß wieder auf der Veranda seiner Privatgemächer und lauschte den Geräuschen seines Gartens. Der Wind strich sanft durch die grüne Ecke dieses Anwesens und kleine Insekte gaben die unterschiedlichsten Töne von sich. Vom Himmel strahlte sogar die Sonne in ihrer ganzen Pracht und es war angenehm warm. Der alte Mann, der auf einem schlichten Sitzkissen Platzgenommen hatte, genoss dieses Morgen sehr. Durch einen Diener hatte er nur wenige Minuten vorher erfahren, dass Han zum Raumhafen von Iziz aufgebrochen war um seine Frau abholen zu können. Bei so einem Verhalten sprach, nach der Auffassung des alten Familienoberhaupts der Muratas, der unerschütterliche Jungspund. Selbst Han Akaji, der sich immer vollkommen korrekt verhielt, war vor dieser Sache nicht gefeit. Die beiden waren einfach ein wunderbares Paar. Gemächlich griff der ehemalige Offizier der imperialen Flotte nach seiner Trinkschale und genehmigte sich einen zaghaften Schluck. Langsam erwachten seine müden Glieder.

Mit einem leisen Geräusch wurde die Tür zur Seite geschoben und Hitomi kam herein. Wortlos schmiegte sie sich an ihren Mann und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Sie waren nun schon mehrere Jahrzehnte verheiratet doch trotzdem hielt sich die Liebe wie am ersten Tag. Schon in seiner Jugend war Shigeru war im ersten Moment, wo er sie zum ersten Mal gesehen hatte, sofort Feuer und Flamme gewesen. Sie war es auch gewesen, die ihm über den Tod seiner ersten Frau, die er ebenfalls abgöttisch geliebt hatte, geholfen hatte. Diese ältere Paar hatte einen langen steinigen Weg hinter sich gebracht und trotzdem wollten sie keine Sekunde missen, die sie zusammen erlebt hatten. Liebevoll tätschelte das Familienoberhaupt die Schulter seiner Frau. Sie hatten nur sehr selten etwas Zeit für sich, denn als Oberhaupt gab es einfach zu viel zu tun.

“Und was habt ihr gestern noch besprochen?”, fragte Hitomi mit sanfter Stimme und luchste ihrem Mann die Trinkschale ab um sich selbst einen Schluck zu gönnen. “Henzo wirkte nicht unbedingt sehr erfreut über das Ende, wenn ich seinen gestrigen Gesichtsausdruck richtig gedeutet habe.”

Nachdenklich schaute der alte Mann zu seiner Ehefrau. Sie war ihm immer eine gute Beraterin gewesen und hatte mehr als einmal selbst die Fäden im Hintergrund gezogen. Shigeru hielt große Stücke auf seine Frau. Hitomi stellte einfach den Fels in der Brandung dar. Liebevoll küsste der alte Mann seine Frau und zog sie noch etwas näher zu sich. Er dachte in der Zwischenzeit gründlich über ihre Frage nach.


“Wir haben Henzo in die Planungen zur Verlobung/Hochzeit von Toji und Serenety Akaji, die Tochter von Han und Sakaya, eingeweiht”, antwortete Shigeru nach einer kurzen Bedenkzeit. “Dabei kamen auch Henzos Kinder zur Sprache. Anscheinend hatte Han in diesem Fall eine andere Ansicht als mein Sohn und bevor die ganze Verlobung platzen würde, habe das Gespräch beendet.”

“Eine gute Entscheidung...”, murmelte die etwas jüngere Frau zustimmend und genehmigte sich noch einen Schluck aus der Schale. “Sakaya und Han dürften mittlerweile auf dem Weg zurück zum Anwesen sein, oder?”

Das Familienoberhaupt der Murata nickte bloß anstatt eine genaue Antwort zu geben. Ihm war bewusst, dass sich Han und Sakaya genügend Zeit lassen würden. Shigeru selbst hätte es in einer ähnlichen Situation nicht viel anders gemacht. Han war sich der freundschaftlichen Beziehung zwischen den beiden Familien bewusst und hatte so einen größeren Spielraum, wenn er mal zu Besuch war. Gemütlich lehnte sich das Paar aneinander und genoss für ein paar Minuten die Ruhe, die der Garten ihnen bot. Danach verschwand Hitomi wieder, denn sie wollte alles für die Ankunft vorbereiten.


[ Onderon ~ Murata-Anwesen ~ Westflügel ~ Terrasse ~ Shigeru (NPC) allein ]
 
[ Onderon ~ Murata-Anwesen ~ Zentrum ~ Speisesaal ~ Hitomi (NPC) und ein paar Bedienstete ]

Echter Betrieb herrschte in dem weitläufigen Anwesen der Familie Murata. Schlichter Auslöser für diese Geschäftigkeit war die Ankunft von Sakaya, die Ehefrau von Commodore Han Akaji sowie Mutter von Serenety. Sie hatte, wie es sich für eine Frau ihren Standes gehörte, eine Menge Gepäck mitgebracht und dieses musste nun von der Dienerschaft auf die Zimmer des Pärchens gebracht werden. Stimmen erfüllten das Haus und somit war neues Leben in die Wände gekommen. Der Speisesaal war von Hitomi sowie der Haushälterin für die Begrüßung dekoriert worden. Die beiden Frauen hatten ganze zwei Stunden für die ganze Sache gebraucht und waren nun stolz das Ergebnis präsentieren zu können. Besonders die Ehefrau von Shigeru fieberte der Ankunft entgegen. Sie sah in Sakaya eine gute Freundin und pflegte deshalb diese Freundschaft auf ihre liebenswerte Weise. Maximal die riesige Entfernung, welche zwischen beiden Familien lag, stellte hin und wieder ein Problem dar. Dazu kam noch der Beruf, welchen Sakaya ergriffen hatte. Holodrama-Darstellerinnen reisten selbst in diesen Kriegszeiten von einem Drehort zum nächsten und verdienten so ihr Geld. Hitomi selbst blieb lieber an der Seite ihres Mannes und half Henzo mit seinem Unternehmen. Ein weiterer Grund, weshalb sie sich so auf dieses Treffen freute, war, dass nun endlich Toji, also ihr Enkel, vermählt werden sollte. Die Planungen für diese Hochzeit liefen schon eine Ewigkeit, aber durch den tragischen Tod ihres Sohnes war es für eine ganze Weile im Sand verlaufen.

Shigeru, der sich wieder ein teures Gewand für diesen Anlass übergeworfen hatten, kam wenige Minuten vor der Ankunft der erwarteten Gäste in den Speisesaal und begutachtete die Arbeit seiner Frau und deren Helfer. Man hatte sich wirklich viel Mühe für den Empfang gegeben. Ein Lächeln umspielte die faltigen Gesichtszüge des Familienoberhauptes. Hitomi war einfach eine Frau der Kreativität und Perfektion. Liebevoll tätschelte er ihre Hand als Anerkenntnis ihrer tollen Arbeit. Flüchtig küsste sie ihn auf die Wange und verließ für einen kurzen Augenblick den Saal. Anscheinend wollte sie noch eine Kleinigkeit besorgen. Wenige Minuten später kam sie mit einem frischen Strauß Blumen, die eindeutig aus dem Garten stammten, zurück. Kunstvoll stellte sie jede einzelne Pflanze in eine modische Vase. Nun war der Raum perfekt vorbereitet.

Die Gäste ließen nicht zu lange auf sich warten. Mit einem leisen Geräusch öffnete sich die Tür und das hübsche Paar trat ein. Han strahlte über das ganze Gesicht und wirkte nun vollkommen. Man konnte regelrecht erkennen wie wichtig ihm die Nähe zu seiner Frau war. Die beiden brauchten sich wirklich um sich rundum wohl zu fühlen. Sowohl Hitomi als auch Shigeru lächelten den beiden freundlich zu. Die ganze Szene hatte etwas formales.

“Ich heiße dich willkommen, Sakaya, platzte es Hitomi heraus und sie lächelte ihre Freundin an. “Ich hoffe die Reise war nicht so umständlich.”

[ Onderon ~ Murata-Anwesen ~ Zentrum ~ Speisesaal ~ Hitomi (NPC), Shigeru und das Pärchen Akaji ]​
 
Onderon - Anwesen der Muratas - auf dem Weg zum Speisesaal - Sayaka & Han

Ohne seine geliebte Frau war Han nur ein halber Mensch. Dies musste er sich oft eingestehen, wenn er des Nachts einsam in seinem Bett an Bord seiner Dragon lag und dort zur Decke starte. Auch die Tage waren leer und der Offizier des Imperiums lenkte sich mit seiner Arbeit ab um nicht zu sehr an seine geliebte Lotusblüte zu denken, die ihm sonst, wenn er zu Hause war den Tee brachte und auch sonst für wundervolle Kleinigkeiten sorgte. Sie war wie der Regen, die Sonne und der Wind. Wenn die Tropfen von Wasser den Boden berührten um ihn zu tränken, damit die Erde feucht wurde und die Blumen, Bäume und Gräser Wasser bekamen um letztlich zu erblühen sah er darin seine Frau. Sie gab ihm auch Wasser durch ihre innige Liebe zu ihm und sorgte dafür, dass er nicht vertrocknete und stets erneut zum Leben erwachte. Dann war sie wie die Sonne, die an jedem Traurigen Tag Licht in die Dunkelheit brachte und alle Schatten verschwinden ließ. Durch die Macht ihrer Strahlen schaffte sie es jegliche Hoffnungslosigkeit sofort im Keim zu ersticken und für einen wundervollen Morgen zu suchen. Ihr lächeln war wie die Sonne, die alles berührte selbst jenen Teil der sonst im Schatten lag. Wenn ihn dieses Lächeln traf wusste er, dass der Tag ein schöner werden würde. Dann war sie wie der Wind, der durch ihr langes Haar wehte. Der alles Schlecht vertrieb, selbst die schlechtesten Gerüche. Der Wind brachte die Blätter zum rascheln und sorgte dafür, dass die Samen der Pflanzen fort getragen wurden um an einem anderen Ort auf die Erde zu fallen und dort neues Leben zu entzünden. Dies alles war seine Frau und noch viel mehr und ein Leben ohne Sonne, Regen und Wind war kein Leben. Jetzt hatte er bei sich und die beiden liebenden wurden durch das Anwesen der Muratas geführt. Beide schwiegen und genossen die Ruhe und Stille des Hauses. Die Schönheit der Gänge, die sie vorbei an Zimmer führte. Dieses Haus war ein Ruhepol und wirkte bei beiden. Schon bald würde dieses Haus erblühen und die Hochzeit zweier Kinder beherbergen. Dann würden Lachen und Feierlichkeiten den Tag bestimmen, bis die Prozession beendet war. Die liebenden freuten sich auf diesen Tag, freuten sich, dass die beiden Clans vereint werden wurden und die Götter ihren Segen gaben. Beide wussten, dass die Wahl eine gute war. Kenjis Sohn würde ihre Tochter glücklich machen soviel stand fest. Die beiden jungen Menschen würden zueinander finden und ebenso ihr Glück machen wie ihre Verwandten.

Der Diener führte das Pärchen um eine Ecke und schob dann die Tür zur Seite. Im inneren des Raumes herrschte ein Bracht, die nicht schöner hätte sein können. Der Speisesaal war liebevoll dekorierte worden und Sayaka wusste, dass Hitomi ihre Liebe für das Detail hatte mitwirken lassen. Frische Blumen höchstwahrscheinlich aus dem eigenen Garten schmückten den Tisch aber auch die Wände. Es roch nach frische und Frühling. Es hatte Stunden gebraucht diesen Raum so liebevoll zu gestallten und dies nur für die beiden Akajis. Sayaka fühlte sich geehrte. Hitomi verstand sich mit Sayaka wundervoll, die beiden Frauen waren zu Freundinnen auf Lebzeiten geworden. Die eine brachte der anderen so viel Ehre entgegen, dass die Männer sich manchmal darüber nur noch wunderten. Auch wenn beide auf einem jeweils anderen Planeten wohnten und Sayaka viel unterwegs war, so war die Freundschaft etwas besonders, denn wann immer sie konnten sahen sie sich oder tauschen Nachrichten aus. Jede war auf dem Laufenden was der andere Tat oder nicht. Sie hätten Schwestern sein können. Sayaka lächelte ihre Freundin an und erwiderte den Gruß der beiden auf ebenso Freundliche und gesittete Weise. Hitomi war die erste gewesen, die einfach mit einem Willkommensgruß herausplatzte und Sayaka strahlt ihre Freundin an, die einige Jahre älter war als sie selbst.


„Es freut mich von Herzen hier sein zu dürfen Hitomi. Ich danke euch beiden für diese Gastfreundschaft und den wundervollen Empfang. Deine Mühen meine Freundin lassen mich rot werden. Die Reise war angenehm. Als ich die Nachricht von meinem Mann erhielt habe ich alles abgesagt und bin sofort aufgebrochen.“

Ihr Lächeln strahlte die beiden Muratas an, dann rückte sie von ihrem Mann ab und schritt auf Hitomi zu. In einer Freundschaftlichen Geste drückte sie ihre Freundin. Eine Sitte, die unter den beiden Frauen üblich war. Han blieb stehen, bestaunte die Freundschaft seiner Frau und die Hitomis von neuem und lächelte dann Shigeru zu. Die Männer betrachteten für einen Moment ihre lieben, eh sie darum baten sich setzten zu dürfen. Beide Paare setzten sich und Han grinste über beide Ohren als ob man ihm das beste Geschenk seit Wochen gemacht hatte, was ja auch zutraf. Sayaka überreichte ihrer Freundin ein kleines Päckchen, woraufhin dieses sie leicht fragend ansah.

„Durch meine Arbeit habe ich Gelegenheit die ein oder anderen Städte zu besuchen und dabei viel mir etwas in die Hände, was zu dir passen würde. Du erinnerst dich doch an unser letztes Gespräch bezüglich der Haarnadeln und Spangen nicht wahr? Nun die Beschreibung die du mir gabst habe ich nicht vergessen.“

Sie lächelte leicht, denn sie wusste, dass ihre Überraschung gelungen war. Hitomi hatte mit so etwas nicht gerechnet. Han sah einen Moment zwischen den beiden Frauen hin und her und wandte sich dann an Shigeru. „Ich glaube mein lieber unsere beiden Frauen versuchen mal wieder uns beide zu bezaubern. Ich muss gestehen Sayaka gelingt es immer wieder mich sprachlos zu machen. Ein merkwürdiges Los für einen Mann, der dem Imperium dient. Findest du nicht auch? Es sind stets unsere Frauen, die für alles Sorgen und die ein Talent dafür haben selbst die dunkelsten Schatten zu vertreiben.“

Sayaka war erstaunt über dies offene Lob und lächelte leicht ehe sie den Kopf schief legte. „Und ich denke mein Gatte, dass ihr Männer noch immer nicht begriffen habt wie sehr das Leben einer Frau mit dem ihres Mannes verknüpft ist. Für euch ist so vieles selbstverständlich, dass wir manchmal glauben nicht mehr als euer Schatten zu sein. Aber zum Glück beweißt ihr uns immer wieder, dass wir so viel mehr sind. Lasst uns hoffen, dass wir alle nicht die einzigen sind, die so viel empfinden, sondern dass auch Toji und Serenety dies erleben dürfen. Denn ein Paar muss mehr sein als nur Verheiratet um Glücklich zu werden.“

Sie schwieg, sah von einem zum anderen. Ihre Braunen Augen leuchteten und ihre Gedanken schweiften zu ihrer Tochter ab. Sie fehlte ihr sehr. Serenety war nun dreiundzwanzig Jahre alt. Sie diente dem Imperium wo sie konnte und hatte bisher alles getan um ihrer Familie die Ehre entgegen zu bringen. Was noch fehlte war ihre Eheschließung mit Toji Murata um alles perfekt zu machen. Sayaka wusste, dass ihre Tochter in den Traditionen ihrem Vater glich. Anfangs hatte dies der Mutter Angst gemacht, denn für eine junge Frau war es nicht unbedingt einfach sich den Sitten und Gebräuchen zu ergeben. Aber die Zeit hatte sich gewandelt und einige Dinge wurden nicht mehr ganz so streng gesehen wie früher. Aber trotz allem würde es nicht einfach werden dies wusste Sayaka. In ihrer Tochter lebte alle Hoffnung weiter, die sie als Mutter besaß. Serenety war nicht nur ihr Kind sondern auch ihre Liebe. Was sie selbst einst hatte nicht erleben dürfen hoffte sie, dass es Serenety gewährt wurde. Die Liebe eine Frau, war das Stärkste Band was es gab. Es erlosch nie und ebenso wenig die Liebe einer Mutter. Mochte ein Kind auch so manche Enttäuschung verursachen so blieb es doch immer noch das eigene Fleisch und Blut. Sayakas Tochter hatte sie nie enttäuscht und so hoffte die Mutter, dass es so bleiben würde, denn die Regeln der Familie waren Streng und Han war noch viel strenger. Auch wenn Serenety für ihn das liebste und kostbarste war was er besaß so würde er sie verstoßen, sollte sie gegen seine Prinzipen handeln. Es gab so viele traurige Geschichten darüber wie Töchter ihre Väter und Familien verletzten und für Schande sorgten. Sie konnten von Glück sagen, dass ihre Tochter nicht so war. Aber Sayaka musste sich auch eingestehen, dass ihr Mann eine große Rolle dabei gespielt hatte. Was wäre gewesen, wenn auch Han eher der Moderne zugeneigt gewesen wäre? Vielleicht war es besser dies nicht zu wissen, denn daraus hätte schreckliches entstehen können. Also brachte es nichts sich darüber Gedanken zu machen, denn von alledem war nichts zu sehen.

„Sie hat Recht und nun, da wir hier sitzen ist es wohl auch von Vorteil, wenn wir unsere beiden Frauen mit einbeziehen nicht wahr Shigeru? Was würden wir nur ohne sie tun?“ Er schmunzelte leicht.

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[ Onderon ~ Murata-Anwesen ~ Zentrum ~ Speisesaal ~ Hitomi (NPC), Shigeru und das Pärchen Akaji ]

Sehr schnell baute sich zwischen den beiden Frauen eine vertrauliche Stimmung auf. Man tauschte von einer auf die nächste Sekunde bestimmte Nettigkeiten aus und teilte sich die größten Neuigkeiten mit. Unterbrochen wurde dieses zwangslose Gespräch durch das Gekicher der beiden Frauen. Han und Shigeru konnten über diese Situation nur amüsiert lächeln. Wie man sehen konnte waren sich diese beiden Frauen wirklich sehr nah und verbanden die beiden großen Häuser noch auf eine andere Art und Weise. Das Oberhaupt der Muratas bedacht seine Frau mit einem liebevollen Blick. In dieser Sekunde wirkte sie wirklich glücklich. Während sich die beiden Freundinnen unterhielten forderte der Hausherr einen seiner Bediensteten auf ihnen eine Erfrischung zu bringen. Es war einfach ein heißer Tag.

Sehr schnell stellte sich heraus, dass auch Sakaya eine treibende Kraft hinter den Hochzeitsplänen von Serenety, ihrer und Han?s Tochter, und Toji war. Ihre Stimme klang bei den Gedanken an dieses Paar fröhlich und auch ein bisschen stolz. Endlich würden die beiden Familien zu einander finden. Dies war auch der Grund weshalb Hitomi und Shigeru ebenfalls die größten Erwartungen an die beiden jungen Menschen stellten. Dem älteren Paar war es natürlich genauso bewusst, dass die Sache nicht sehr einfach werden würde. Toji kam nach seinem Vater und selbst bei dem war die Verlobung alles andere als leicht gewesen. Doch nun saßen sie, die Eltern des zukünftigen Paares, hier und würden Pläne schmieden, die man bedenkenlos als ?genial? einstufen konnte. Mit einem Schmunzeln forderte Han seinen Freund Shigeru auf erste Details zu erzählen.

?Nun Sakaya, wir Männer haben gestern zusammen gesessen?, begann der ältere Mann und strich seinen Kimono glatt. ?Wir denken es wäre das beste, wenn wir die beiden hierher einladen. Natürlich getrennt von einander, denn sie sollen keinen Verdacht schöpfen. Danach würden wir ihnen die Verlobung offenbaren und sie dann zu einander bringen. Alles in allem könnte es zwei Wochen dauern, mehr nicht. So jedenfalls sieht das Grundgerüst aus...?

Mit einem Lächeln schaute er zu seinem Freund Han Akaji. Dieser erwiderte den Blick mit einem dezenten Grinsen. Wahrscheinlich würden die beiden Frauen nun ihre Pläne darlegen und an einigen Stellen Verbesserungen vorschlagen. Shigeru machte sich schon auf einen Schwall von neuen Ideen seitens der beiden Damen bereit. In diesem Moment trat der Diener mit den Erfrischungen ein. Respektvoll reichte er den Frauen als erstes das gute Porzellan. Danach folgten die Männer. Als letztes schenkte er den kühlen, bitteren Tee ein. Erwartungsvoll nippte der Hausherr an seiner Schale und ließ den Geschmack auf seiner Zunge zergehen. Man hatte seinen Lieblingstee für dieses Treffen als Erfrischung gewählt. ?Wahrscheinlich ein kleines Detail der liebevollen Planung meiner Frau?, dachte sich Shigeru und nahm noch einen Schluck.


?Mich würde einmal interessieren, welche Mitgift ihr für die Hochzeit wünscht?, schaltete sich Hitomi mit ihrer zarten Stimme ein. ?Nur wenn wir eure Forderungen kennen, können wir etwas ordentliches zusammenstellen.?

Schüchtern lächelte die Frau des Hauses ihrer Freundin zu und vergewisserte sich der Nähe ihres Mannes indem sie ihre linke Hand auf seine rechte legte. Nach den Traditionen ihres Volkes gehörte es sich einfach nicht, wenn man in aller Öffentlichkeit seine private Zuneigung zeigte. Höfliches Verhalten gegenüber dem Partner und den Gästen war eher an der Tagesordnung.


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[ Onderon ~ Murata-Anwesen ~ Zentrum ~ Speisesaal ~ Hitomi (NPC), Shigeru und das Pärchen Akaji ]

Die Männer ließen die vertrauliche Stimmung ihrer Frauen von statten gehen. Zum amüsierten sie sich köstlich darüber. Es kam nicht oft vor dass Han und Shigeru Augenzeuge der Freundschaftlichen Zuneigung ihrer Gattinnen würden. Aber wenn es der Fall war, war Han immer wieder von neuem Überrascht, dass die Frauen jene Geschöpfe waren, die es verstanden Liebe zusähen. Was würde man nur ohne sie machen? Wahrscheinlich im Abgrund versinken. Eine Frau war etwas wunderbares, ihre Liebe genügte einem Mann um Kummer und Sorgen zu vergessen und Han wünschte sich zutiefst, dass dies auch zwischen seiner Tochter und Toji entstehen würde. Ein Band, welches tiefer ging als alles andere. Man sagte immer dass beide ein Fleisch werden sollten und so war es auch. Zumindest bei den hier anwesenden. Das Bild der Glücklichen Paar brachte Han zum Lächeln. Sein Freund liebte seine Frau eben so sehr wie Han die seine. Es gab genug Ehen, die nicht so harmonisch verliefen wie die ihrigen und dies Stimmte das Oberhaupt der Akajis traurig. Ein weiterer Grund warum er so viel auf die beiden Verlobten setzte. Han wusste natürlich das Toji viel von seinem Vater hatte. Er hatte genug darüber gehört aber alles sollte man letztlich auch nicht glauben. Sayaka sah ihren Mann liebevoll an. Dann legte sie ihre Hand auf die seinige ehe ihr Blick zu Shigeru wanderte, der nun mit ihr sprach.

Die Männer hatten also schon gestern beieinander gesessen und gesprochen. Auch dies hatte Han ihr gesagt. Dass man die beiden jungen Leute hier her einladen wollte empfand Sayaka für eine gute Idee. Getrennt voneinander würde ihnen die Möglichkeit geben mit jedem einzeln zu sprechen ehe man sie zusammenführte. Einen Verdacht sollten sie selbstverständlich nicht schöpfen, denn dies konnte dazu führen, dass sie das Angebot ausschlugen. Sayaka dachte über die Worte Shigerus nach. Zwei Wochen war eine gute Zeit. So konnte man wie er sich äußerte ein Grundgerüst aufbauen. Sowohl Serenety als auch Toji würden sich besser kennen lernen können und viel Zeit miteinander verbringen. Anfangs würden beide wohl leicht Verstimmt darüber sein, dass man ihnen ihre Verlobung bis Dato vorenthalten hatte, aber wenn man es ihnen erklärte würden sie Verständnis für all dies aufbringen. Beide waren alt genug und Vernünftig. Sayaka nickte leicht
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„Dein Vorschlag Shigeru ist sehr gut. Die Einladung hier her sollte wie du sagst getrennt erfolgen. Wir können es uns nicht leisten dass sie Verdacht schöpfen. Ich gehe sehr davon aus, dass beide, sobald sie von ihrer Verlobung erfahren haben nicht begeistert darauf reagieren werden. Zwei Wochen wird denke ich reichen. Wochen in denen sie sehr viel Zeit miteinander verbringen sollten ohne dass sie groß gestört werden. Mein Vorschlag wäre, dass sich beide sogar ein Zimmer teilen sollten. Dabei steigen die Chancen.“

Sayaka lächelte leicht. Die beiden Männer tauschten ein leichtes Grinsen aus, welches Sayaka sofort auffiel. Diese beiden wahren wahrlich Schlitzohren. Wer konnte wissen was sie sonst noch so planen würden. Kurz darauf trat ein Diener ein und brachte die Erfrischung. Respektvoll reichte er zuerst den Frauen den neuen Tee dann den Männern ehe er wieder verschwand und sie allein ließ. Sowohl Sayaka als auch Han nippten an dem bitteren Tee und genossen die Erfrischung sehr. Hitomi wollte wissen welche Mitgift man für die Hochzeit wünschte. Han dachte einen Moment über die Worte Hitomis nach. Über die Mitgift hatten sie bisher nicht gesprochen. Besser den Brautpreis. Da beide Familien zu den Reichsten ihres Volkes gehörten war der Preis nicht gerade sehr niedrig. Es musste genau darüber nachgedacht werden. Han nahm einen neuerlichen Schluck des Tees und Sayaka lächelte ihrer Freundin zu.

„Was die Mitgift für meine Tochter angeht, denke ich dass ein Preis von einhunderttausend Credits in Ordnung geht. Ein stattlicher Preis, aber einer, der mit Recht zu verlangen ist.“

Han grinste leicht, sah einen Moment zu seiner Frau. Ein Liebevoller Blick traf sie ehe er sich wieder seinem Gastgeber zuwandte.

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[ Onderon ~ Murata-Anwesen ~ Zentrum ~ Speisesaal ~ Hitomi (NPC), Shigeru und das Pärchen Akaji ]​

Sakaya, die wieder ihre schönsten Gewänder trug, stimmte dem Vorschlag des älteren Shigeru zu. Anscheinend hatte sie sich schon ähnliche Gedanken gemacht. Man konnte sogar bei diesem Gespräch erkennen wie weit sie in der Planung steckte. Wahrscheinlich war sie besser informiert als ihr Mann, Commodore Han Akaji. Bei dieser Beobachtung musste Shigeru grinsen. Toji würde es in seiner Ehe nicht einfach haben, denn Serenety hatte zwei großartige Persönlichkeiten als Eltern. ?Vielleicht treibt sie ihm die ganzen Flausen aus?, dachte sich das Oberhaupt der Muratas und genehmigte sich einen Schluck seines bitteren Getränks.

?Ich werde noch heute die Dienerschaft anweisen ein Zimmer für die beiden herzurichten?, schlug Shigeru mit freundlicher Miene vor. ?Ich denke, am Ende der zwei Wochen werden sie spätestens erkennen, dass sie einfach zusammengehören.?

Bei diesem Worten warf Hitomi ihrem Mann einen freundlichen Blick zu. Sie selbst war nicht in die Verlegenheit gekommen durch einen Versprechen an ihren Mann gebunden zu sein, jedoch störte sie diese Tradition auch nicht. Nur auf diesem Weg, so ihre Ansicht, konnte sie ihrem Enkel eine geeignete Frau verschaffen. Serenety Akaji schien dabei die perfekte Wahl. Somit teilte sie die Leidenschaft, welche die andere Anwesenden zu solchen Ideen beflügelte. Sie alle waren guter Gesellschaft für solche Planungen.

Als nächstes war das Thema der Mitgift auf dem Tagesplan. Gemäß der Tradition musste die Familie des Bräutigams einen gewissen ?Brautpreis? an die andere Familie zahlen. Sowohl Shigeru als auch Hitomi (und im Hintergrund auch Henzo) hatten sich schon eine Menge Gedanken über diese Sache gemacht. Beide Familien waren mächtig und hatten im Laufe der Jahrhunderte ein kleines Vermögen angehäuft und somit konnte diese Hochzeit eine Menge kosten. Erwartungsvoll erwarteten die beiden Vertreter des Murata-Clans den Vorschlag. Han ließ einen Moment verstreichen und gab dann einen Vorschlag ab.


?Wir hatten mit einer Summe in dieser Höhe gerechnet?, entgegnete Shigeru diplomatisch. ?Um diese Verbindung auch angemessen zu würdigen werden wir der Familie Akaji auch zwei Prozent der Aktien unserer Firma anbieten.?

Nachdenklich schaute das Oberhaupt der Murata-Familie für einen Moment aus dem Fenster. Draußen schien die Sonne und das leises Gezwitscher der heimischen Vögel drang herein. Es war ein herrlicher Tag und so zog es Shigeru eher auf die Veranda. Allgemein war er kein Mensch, der ewig in einem Haus verbringen wollte. Hitomi beobachtete für einen Augenblick ihren Mann. Sie konnte ihn vollkommen verstehen.

?Wenn es euch nicht stört könnten wir unsere Pläne auch gern im Garten weiter besprechen?, schlug die Ehefrau von Shigeru vor. ?Da könnte ich dir, Sakaya, auch meine neusten Anpflanzungen zeigen.?

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Sayaka brachte ein bezauberndes Lächeln hervor als Shigeru zustimmte und gleichsam mitteilte, dass er ein Zimmer für die beiden würde bereit und herrichten lassen. Sein Optimismus war beeindruckend. Er gab seinem Enkel und dessen Verlobte zwei Wochen Zeit in denen beide begreifen sollten, dass sie zueinander gehörten. Damit hatte Shigeru nicht Unrecht, allerdings war die Jugend nicht mehr so verwurzelt in alten Bräuchen und Sitten wie die ältere Generation. Zwar wusste Sayaka, dass ihre Tochter anders war aber dies bedeutete noch lange nicht, dass Toji in dieser Hinsicht seinem Großvater ähnelte. Durch ihren Mann wusste die hübsche noch immer recht junge Sayaka, dass Toji seinem Vater sehr ähnlich war, was bedeutete, dass er Flausen im Kopf hatte. Es war möglich diese auszutreiben zumindest, wenn eine liebevolle Frau das Geschick dazu hatte, aber der Freigeist der Jugend war etwas, was nicht so schnell zu brechen war. Dies wusste auch Sayaka. Es war immer einfach darüber zu sprechen im Kreise der Erwachsenen, besonders der Erfahrenen doch ob die nächste Generation dies dann ebenfalls so sah, nun dies stand auf einem anderen Blatt Papier geschrieben. Jeder der hier anwesenden lag alles daran, dass die Verlobung zu Ehe führen würde und der Wunsch Kenjis sich erfüllen würde. Vielleicht hatte Kenji schon damals gespürt dass sein Sohn ein Freigeist war und hatte mit der Verlobung vermeiden wollen, dass sein Sohn seinen Fußstapfen folgte, die ihn schnell in Ungnade stürzen konnte. Was sie hier planten geschah nicht ohne Grund, so wie nichts ohne Grund geschah. Es hieß dass die Götter der alten Zeit noch heute über sie wachen würden und vielleicht war dem auch so und wenn es zutraf, sollte man sie nicht aufhalten.

Sayaka nahm diese ganze Angelegenheit sehr ernst aber sie bewahrte sich trotz allem ein ruhiges Gemüt. Kinder konnten aufbrausend sein, dies hatte sie als Mutter lernen müssen, aber sie waren zu zügeln und zu bändigen. Gute Erziehung spielte dabei eine Wesentliche Rolle aber auch die Liebe der Eltern und obwohl Han sehr viel unterwegs gewesen war, so war seine Verbindung zu Serenety so tief wie bei jemandem wo der Vater jeden Abend nach Hause kam. Das Familienleben spielte eine Rolle und Han hatte sich stets Zeit genommen. Bei jeder Feierlichkeit war er dabei gewesen wenn es für ihn möglich gewesen war, besonders aber dann, wenn man seine Tochter geehrt hatte was die alten Traditionsfeierlichkeiten angingen. Vater und Mutter waren ein wichtiger Bestandteil im Leben eines Kindes und die Liebe beider half dem Kind zu gedeihen. Serenety war erwachsen geworden und hatte die guten Eigenschaften ihrer Eltern übernommen. Ein Manko hatte allerdings auch sie. Sie ließ sich nur schwer etwas von anderen Männlichen Personen sagen, ausgenommen sie standen im Rang über ihr. Woher sie dies besaß hatte Han lange gewundert ehe ihm klar geworden war, dass seine Frau ebenfalls diese Ader besaß. Sayaka musste innerlich fast schmunzeln, wenn es auch nicht immer belustigend gewesen war. Besonders dann nicht wenn unter Bekannten oder Freunden Probleme entstanden waren. Doch die Zeit veränderte alles und so auch die Menschen.

Die Aussprache der Mitgift war ein kurzes Thema und im Wesentlichen schnell geregelt, denn Shigeru hatte mit dieser Höhe schon gerechnet. Um die Verbindung der beiden noch angemessen zu würdigen bot die Familie Murata der der Akaji noch zwei Prozent der Familien Aktien aus der Firma an und Han lächelte. Auch er hatte sich schon so etwas gedacht. Dies war wieder einmal so typisch für Shigeru Murata. Aber er sollte seinen Willen haben. Denn es hätte als Beleidigung gegolten, wenn Han diese Gabe abgelehnt hätte. Da die beiden Familien sich schon seit Jahren kannten war dieser Brauch nicht unüblich und so nickte Han. Shigeru sah für einen Moment aus dem Fenster. Draußen schien die Sonne und wärmte die Platten der Wege, die durch den Garten führten. Leises Gezwitscher der Vögel drang durch die Fenster. Es war ein herrlicher Tag und eine Schande hier zu sitzen. Dem Ehepaar viel der Blick ihrer Gastgeber auf und ihnen war klar, dass Shigeru den Tag lieber an der frischen, köstlichen Luft verbringen wollte als hier zu sitzen. Sowohl Han als auch Sayaka ging es nicht anders.


„Von herzen. Selbst uns beide drängt es hinaus in die Freie Natur und unter den Sonnenhimmel. Zumal mich deine Anpflanzungen sehr interessieren Hitomi. Ich suche selbst nach noch ein paar kleinen Ideen für meinen eigenen Garten.“

Sayaka lächelte ihre Freundin herzlich an, während ihr Mann auf die Beine kam und ihr dann die Hand reichte, damit sie selbst aufstehen konnte. Die Wärme ihrer Augen erfreuten sein Herz und die beiden Liebenden, folgten dem älteren Ehepaar nach draußen in die Sonne. Hier war es warm und die Vögel zwitscherten ihre Lieder. Brachten Ständchen und erfüllten die Luft. Bienen waren ebenso zu hören und ihre Liebe zu den Blumen war nur zu deutlich zu sehen. Denn bestäubt wurden sie von allen Seiten. Han führte seine Angebetete durch den Garten, der einem Park glich und lächelte in sich hinein. Glücklicher konnte man nicht sein und ebenso ging es Shigeru und dessen Frau Hitomi.

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Nachricht an das Anwesen der Muratas (über einen privater Kanal über das HoloNet)

Werter Vater,

Heute kam mich dein Enkel besuchen und wir kamen schnell ins Gespräch. Natürlich haben wir den Verhaltenskodex unseres Volks zu wahren. Er hatte eine ruhmreiche Schlacht geschlagen und schien bei seinem Besuch auch gewachsen. Er ähnelt seinem Vater von Tag zu Tag mehr. Ich habe ihn zu einem Besuch auf dem Anwesen eingeladen.

Ebenfalls habe ich, wie ausgemacht, eine Nachricht an die Tochter von Han Akaji geschrieben. Wir alle werden uns morgen am Raumhafen treffen und zusammen nach Onderon kommen. Die letzten Vorbereitungen sind von mir in die Wege geleitet worden und somit verläuft alles nach Plan.

Beste Grüße und meine Ehrerbietung,

Dein Sohn Henzo
 
- Hyperraum - nach Onderon - “Silver Wings” - privates Quartier - allein -

Mit einem schlichten Seufzen schickte der Flottenoffizier seine Nachricht an den geliebten Cousin, der in der Ferne war, ab. Die Last, die auf seinem Herzen war, war nun wenigstens zum Teil von ihm gefallen. Ketten, die seinen Leib umschlungen hatten, waren lockerer geworden. Insgesamt fühlte er sich nun wohler und eine gewisse Vorfreude stellte sich bei ihm ein. Toji fühlte sich in dem Anwesen seiner Familie wirklich heimisch. Dennoch ging für ihn die Arbeit vor und so waren seine Besuche in erster Linie selten und recht kurz. Als Kommandant fand er somit selbst da keine Entspannung. Sein Leben gehörte dem Imperium und dieses forderte damit auch den höchsten Einsatz.

Der Flug im Hyperraum war für die “Silver Wings” äußerst ruhig. Der zusätzliche Komfort, den das Schiff durch seine Ausstattung bot, erleichterte die ganze Sache zusätzlich. In diesen Stunden fand der Kommandant der “Musashi” doch etwas Schlaf und Erholung. Ihm war nicht nach Gesellschaft. Eigentlich wollte er sogar auf dem Anwesen seine Einsamkeit genießen. Irgendwie musste er wieder mit seinem Leben und Handeln in Einklang kommen. Pläne, die die Familie haben könnte, waren in den Hintergrund gerückt. Sie waren sogar von jeglichem Verdacht, der in seinem Hinterkopf existierte, befreit.

Im Halbschlaf lag er auf dem provisorischem Bett, einem gemütlichem Sofa, und hatte seine Arme hinter dem Kopf verschränkt. Entspannung durchströmte seinen Körper, doch ein Teil seiner Probleme beschäftigten ihn noch immer. Er durchlebte einen Wandel in seinem Leben. Kurzlebige Abenteuer, so hatte er gemerkt, erfüllten ihn nicht mehr. Seine Seele sehnte sich nach mehr. ‘Aber wer würde sich mit einem imperialen Offizier einlassen?’, fragte sich Toji und ging seine Beziehungen durch. Seine Beziehungen hatten unterschiedliche Längen gehabt. Mit manchen war es nur eine oder ein paar Nächte gewesen, bei anderen waren es sogar Monate. Im Bezug auf Frauen hatte er immer leichtes Spiel gehabt, jedoch hatte er nie eine Partnerin ausgenutzt. Seine Erziehung hatte ihn in dieser Weise geprägt. Besonders seine Mutter hatte Wert auf eine Gleichbehandlung in solchen Dingen gelegt.

“Werte Passagiere, in wenigen Minuten erreichen wir den Raumhafen von Iziz”, ertönte eine mechanische Stimme über die Lautsprecher. “Bitte versammeln Sie sich wieder im Aufenthaltsraum.”

Nachdenklich schlug Toji seine Augen auf und erhob sich dann. Die Hand ging geschickt zu seinem Seesack. Den Hauptteil der Reise hatte er nun endlich hinter sich gebracht. Seine Gedanken kreisten nun über Strategien, wie er dem Besuch und Serenety aus dem Weg gehen konnte. Ihre Gegenwart brachte ihn immer aus dem Konzept. Der Kuss am letzten Abend hatte die Grenzen, die zwischen ihnen geherrscht hatten, verschoben. Seine ganze Wahrnehmung hatte sich geändert und mit dieser Änderung waren auch Unsicherheit und Zweifel in sein Leben getreten. Während er zurück in den Aufenthaltsraum ging, wanderten seine Gedanken in der Zwischenzeit weiter. ‘Wie soll ich nur das Problem mit Serenety lösen?’, fragte er sich und dachte an die kalten Blicke, die sie ihm zuwarf. In ihrer Nähe wusste er nicht was er tun sollte. Sie hatte ihn erwischt und zu Fall gebracht. Trotzdem erhöhte sich sein Puls, wenn sie durch seinen Kopf schwirrte. War der Kuss ein unentdeckter Wunsch gewesen? War sie die ewige Antwort auf seine Einsamkeit? Er wusste es einfach nicht.

Sanft sprang das luxuriöse Schiff der SoroSuub-Gesellschaft aus dem Hyperraum. Die Geschwindigkeit wurde in relativ kurzer Zeit den neuen Gegebenheiten angepasst und die “Silver Wings” schnellte auf den grünen Planeten Onderon zu. Die blauen Flammen des Ionenantriebs stachen dabei in der Schwärze des Alls hervor. Im Innenraum hörte man nicht einmal das kleinste Geräusch. Ohne viel Zeit im System zu verbringen erreichte das kleine Schiff einen stabilen Orbit zum Planeten. Sofort wurden die nötigen Sicherheitscodes ausgetauscht. Nach einer fixen Überprüfung bekam das Schiff der “Murata-Corp.” die Landeerlaubnis. In einem weiten Winkel nahm die “Silver Wings” Kurs auf die Hauptstadt Iziz, das Ziel dieser kurzen Reise.

Der Einsatz der Repulsatoren war leise und äußerst sparsam. Die zivilen Piloten verstanden ihr Handwerk und brachten das graue Schiff sicher auf den Boden des Raumhafens. Sofort kümmerten sich mehrere Techniker um die “Silver Wings”, denn ewig konnte Henzo und seine Frau nicht auf dem Planeten verweilen. Sie hatten ihre Pflichten auf Bastion und waren somit an das Reisen gebunden. Mit einem fast lautlosen Zischen öffnete sich die Rampe des Schiffs und die Passagiere kamen an die frische Luft. Toji atmete tief ein als er in das Licht trat. Sein Brustkorb blähte sich dabei merkbar auf. Ein Gefühl des “zu Hause seins” stellte sich bei dem Offizier ein. Hier waren seine Wurzeln. Auf diesem Planeten hatte man seinen Vater begraben, nachdem er bei einem Gefecht im Outer-Rim ums Leben gekommen war. Trotz dieser Gefühl wirkte sein Gesicht ernst.

Die Landebucht gehörte der “Murata-Corp” und somit herrschte in diesem kleinen Bereich nur eine geringe Geschäftigkeit. Hauptsächlich Mechaniker waren anwesend und kümmerten sich um die anfallende Arbeit. Selten sah man einen Beamten der Raumfahrtbehörde. Trotz dieser Eigenständigkeit innerhalb des Raumhafens gab es auch hier Sicherheitskontrollen. Weißgepanzerte Sturmtruppen überwachten die unzähligen Passagiere und Angestellten und sorgten für Ordnung sowie Sicherheit. Die Welt war ein Teil des galaktischen Imperiums und unterwarf sich damit deren Gesetzgebung. Toji hatte diesen Planeten nie anders kennen gelernt. Somit hatte er auch kein Problem mit den Sicherheitsbestimmungen. Gelassen ließ er seinen Pass und das Gepäck überprüfen. Sachlich und formal wirkte seine Stimme in den Gesprächen mit den Soldaten. Nur kurz tauschte man die Neuigkeiten über den Krieg gegen die Republik aus. Besonders der Sieg über die “Forces of Hope” wurde von den Männern und Frauen mit Freude aufgenommen. Zum Schluss fiel noch ein kleiner Witz und man wünschte Toji einen angenehmen Aufenthalt.


In der Vorhalle des Raumhafens warteten Daichi, der Cousin von Toji, und Kimiko, die Cousine, sowie ein paar Bedienstete der Familie auf die Ankunft der “Silver Wings”. Schon seit ein paar Tagen war kein anderes Thema im Anwesen der Muratas zu hören gewesen. Eine ganze Menge Vorbereitungen hatte man für das zukünftige Paar getroffen und auf den Wunsch von Henzo sollte er und seine Begleitung durch seine Kinder begrüßt werden. Wie es sich für einen ausgebildeten Offizier der imperialen Armee gehörte, stand Daichi leicht Breitbeinig vor der Luke und beobachtete die Umgebung. Seine Haltung war starr und die Kraft, die in ihm wohnte, war für jeden sichtbar. Sein hellbraun gefärbtes Haar war äußerst kurz geschnitten und der Kimono war in einem schlichten schwarz gehalten. Man hatte das Kleidungsstück nur mit ein paar anmutigen Seevögeln verziert. Als zusätzliches Accessoire trug der junge Mann ein Vibroschwert. Schon allein an diesem Aufzug konnte man sehen, dass er ein Günstling seines Großvaters war. Neben ihm hatte seine hübsche Schwester Kimiko auf einem kleinen Stuhl Platz genommen. Ihr schwarzes Haar hatte man zu einer modischen Frisur hochgesteckt. Sie trug ein weißes Gewand ihres Volkes. Im Gegensatz zu ihrem Bruder hatte sie auf Verzierungen verzichtet. Nur eine schöne Blüte, die man in ihr Haar gesteckt hatte, unterstrich ihr blasses Gesicht. Sie wirkte nervös und erwischte sich mehr als einmal dabei, dass sie sich leicht auf ihre Unterlippe bis. Die anwesenden Bediensteten standen etwas abseits. Sie wollten sich einfach nicht in die Gespräche der Geschwister einmischen,

“Was ist los mit dir, Schwester?”, fragte Daichi und sein Blick war weiterhin auf die Tür fixiert. “Hat dich die Nachricht vom Besuch unseres Cousins dich so aus der Bahn geworfen?”

Bei diesen Worten schrak die junge Frau auf. Sofort wanderte ihr Blick zu ihrem Bruder. Ihre Gedankenwelt war wirklich in den letzten Tagen ins Taumeln gekommen. Schon seit ein paar Jahren schlug ihr Herz für Toji, doch ihre Wünsche waren nicht erhört worden. Auch der Besuch der Akajis, die sie nur mit Vorsicht bedachte, war kein gutes Zeichen für eine Zukunft mit Toji. Ihre weibliche Intuition gab ihr in dieser Richtung nur schlechte Gefühle.

“Nein, nein”, murmelte sie unsicher. “Es ist nur der Wind, der um diesen Besuch gemacht wird, der mich etwas irritiert. Ich verstehe diese Familienheimlichkeiten einfach nicht.”

Daichi zuckte mit den Schultern. An diesen Tagen hatte er einfach keine Lust seiner kleinen, naiven Schwester die Welt zu erklären. Durch seine Ausbildung auf Carida sah er allgemein die ganze Sache aus einer anderen Sicht. Mit den Jahren hatte er Verständnis für die familiäre Politik gewonnen. Sein Äußeres sowie sein Inneres hatten sich den strengen Regeln und Traditionen ihres Volkes angepasst. Er schüttelte leicht den Kopf.

Plötzlich öffnete sich die Tür und die Passagiere der “Silver Wings” kam zum Vorschein. Das Geschwisterpaar sah ihre Eltern, ihren Cousin und eine Fremde (Serenety). Formell begrüßte der junge Soldat seine Familienmitglieder sowie den weiblichen Besuch. Die Ähnlichkeit zu Han und Sakaya Akaji sprang Daichi dabei sofort ins Auge. Dennoch war kein Zucken in seinem Gesicht zu erkennen. Sein Auftreten war kalt und für einen Krieger ihres Volkes angemessen. Kimiko verhielt sich in dieser Situation anders. Mit einem leichten Freudenschrei stürmte sie auf ihren Cousin zu und presste sich an seinen Körper. Für ein paar Sekunden genoss sie diese Nähe.

“Ich habe dich vermisst, Toji”, seufzte sie.

…​

Kein Wort war über Tojis Lippen gekommen seit sie das Schiff verlassen hatten. Er wollte endlich sein Zimmer beziehen und die Ruhe von Onderon genießen. Lässig hatte er seinen Seesack aufgeschultert. In der anderen Hand hielt er ein schlichtes, aber recht langes Kästchen. Nur wenige wussten, dass sich darin das Schwert ihrer Familie befand. Ganz nach der Tradition ihres Volkes hatte man es dem jungen Offizier vererbt. Es war sein ganzer Stolz und seine Ehre. Nachdenklich ging er hinter seinen Verwandten und Serenety her. Die Beziehungen zwischen ihm und seinem ersten Offizier schien mittlerweile noch kälter zu sein. Er kannte seinen Fehler nicht. Seine Stimmung war seit der Landung getrübt. Wie sollte er in ihrer Gegenwart nur die Sache durchstehen?

In der Vorhalle des Raumhafens hatten Daichi, Kimiko und ein paar Bedienstete auf die Reisegesellschaft gewartet. Gemäß der Tradition hatte sein Cousin den ersten Schritt bei der Begrüßung übernommen. Seine Art war so anders, wenn man ihn mit Toji verglich. Beide waren beim imperialen Militär, aber in unterschiedlichen Abteilungen. Sie hatten Erfolg in ihrem Beruf und erklommen langsam die Karriereleiter, dennoch fand man nur bei einem scharfen Blick Gemeinsamkeit zwischen diesen Verwandten. Doch sie hatten Respekt voreinander. Als Kinder waren sie beste Freunde gewesen.

Im nächsten Moment stürmte Kimiko auf ihn zu. Er hatte sie schon seit einer Ewigkeit nicht mehr gesehen, aber ihre Schönheit war noch immer einzigartig. Bei ihr wusste der junge Kommandant nur selten woran er war. Ähnlich wie Serenety war auch sie ein Buch mit sieben Sigeln für ihn. Gerade solche Aktionen irritierten ihn. Er war es nicht gewohnt, dass jemand aus dem Protokoll fiel (außer ihm). Ihr Körper presste sich an seinen. Toji spürte ihre Wärme. Erst nach ein paar Herzschlägen löste sie sich von ihm.

“Ich habe dich auch vermisst, Kimiko”, entgegnete der Offizier und streichelte sanft ihre rechte Wange.

Danach löste er sich von ihr und die Begrüßung nahm weiter ihren Lauf. Unsicher schaute Toji zu seiner gestrigen Begleitung. Ein Funkeln von Ärger schien er in ihren Augen ausmachen zu können. Wenigstens für ein paar Nanosekunden. Danach wandte sie sich von ihm ab. Sie wirkte auf ihn nicht gesund und so bildeten sich kleine Sorgen in seinem Hinterkopf. Sollte er zu ihr eilen und ihr helfen? Sollte er mit ihr sprechen? Konnte er ihr helfen? Er verzog leicht das Gesicht und übergab dann seine Sachen einem der anwesenden Bediensteten. Man sagte ihm, dass ein Speeder für ihn und seine Begleitung, Miss Akaji, bereit standen.

Schweigend gingen er und Serenety zu dem Fahrzeug. Er fühlte sich in ihrer Gegenwart aus einem unbestimmten Grund unwohl. Nur zu gern rief er die Erinnerungen an ihren Abend in sein Gedächtnis. Sie wirkten in dieser Situation wundersamer Weise beruhigend auf ihn. Es war wie eine dünne Schicht Balsam für seine Seele. Nur selten hatte er etwas in dieser Art erlebt. Seine Gefühle zu ihr waren mittlerweile undefinierbar geworden. Kein klarer Gedanke konnte sie analysieren und ihm sagen was er da eigentlich durchmachte. Höflich hielt er ihr die Tür auf und stieg dann selbst ein.

…​

In mäßigem Tempo bewegten sich zwei Speeder auf das Anwesen der Muratas zu. Schon von weiten konnte man das Haus erkennen, dass im traditionellen Stil ihres Volkes erbaut worden war. Es war außerhalb von Iziz in einer sehr ruhigen Gegend gelegen. Von außen wirkte es nicht prunkvoll oder ähnliches. Die Bauherren, die Vorfahren von Toji, hatten sich die Mühe gemacht die Werte ihres Volkes einfließen zu lassen. Kein Wort war zwischen Toji und Serenety während der Fahrt gefallen. Dennoch hatte der imperiale Kommandant sie heimlich beobachtet. Sie wirkte verärgert oder gar gekränkt. Die Anzeichen für eine leichte Blässe zeichneten ihr Gesicht. Toji wollte sie in den Arm nehmen, aber traute es sich nicht. Die Unsicherheit, die in seinem Inneren tobte, hatte ihn fest im Griff.

‘Endlich sind wir angekommen’, dachte sich Toji als der Speeder zum Stehen kam. Mehrere Bedienstete strömten aus dem Inneren des Haupthauses und kümmerten sich um das Gepäck. Als Toji das Fahrzeug verließ wehte ein sanfter Wind über seinen Körper hinweg. Der Duft von Sommerblumen stieg ihm dabei in die Nase. Das Gefühl der Heimkehr wurde in diesem Moment stärker in ihm. Auch Henzo und seine Familie hatten ihren Speeder verlassen und zusammen betraten sie dann die Vorhalle des Hauses. Eine wundervolle Dekoration begrüßte die Reisenden als sie eintraten. Hitomi, Tojis Großmutter, hatte sich viel Mühe für diese Sache gegeben. Schon in seiner Kindheit war sie eine wahre Künstlerin im Haus gewesen. Erwartungsvoll standen Shigeru, seine Frau sowie Han Akaji und dessen Frau, die Toji bis zu diesem Augenblick noch nie gesehen hatte, auf der anderen Seite des Raums. Sie alle lächelten ihren Gästen zu. Trotzdem hatte der junge Offizier kein gutes Gefühl bei dieser Sache.

“Ich heiße euch im Haus der Muratas willkommen”, eröffnete Shigeru die Begrüßung. “Wir haben die Zimmer für euch Gäste schon vorbereitet und wünschen euch natürlich einen schönen Aufenthalt auf Onderon. Es gibt viel zu erzählen und deshalb wollen wir die Zeit nutzen und im Audienzsaal die Neuigkeiten austauschen.”

Der alte Mann räusperte sich leicht. Sein Blick fixierte seinen Enkel. Sie hatten sich schon seit einiger Zeit nicht mehr gesehen und so war der Besuch für ihn eine echte Abwechslung. Natürlich hatte die Planung der Hochzeit Vorrang, aber er wollte unbedingt etwas Zeit mit seinem Enkel Toji verbringen. Wie bei jedem Besuch fiel dem Familienoberhaupt der Muratas die Ähnlichkeit von Toji zu dessen Vater auf. Der Gesichtsausdruck und die Haltung waren eine exakte Kopie. Vielleicht wirkte der Sohn in diesem Fall etwas moderner als sein verstorbener Vater, aber dennoch konnte man eine Verwandtschaft nicht verschweigen.

“Würden du, Toji, und Sie, Miss Akaji, mich begleiten?”, fragte er höflich. “Ihr Vater wird bei diesem Gespräch auch anwesend sein, also keine Angst. Wir haben auch etwas Gebäck und Tee vorbereitet.”


- Onderon - Murata-Anwesen - Zentral - Vorhalle - mit Serenety, Henzo und dessen Familie sowie Shigeru, Hitomi und die Akajis -
 
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