Prefsbelt IV

Arlens Armada

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Prefsbelt IV
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[ Infos zum Planeten: Prefsbelt IV (engl.) | Prefsbelt IV (dt.) ]

[ Zugehörigkeit: Imperium ]

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Namhafte Lokalitäten

Imperiale Flottenakademie - In den Ausläufern der Zwölf Gipfel erhebt sich das elftausend Jahre alte Gebäude der Imperialen Flottenakademie auf einem Hügel. Die Akademie gleicht mehr einem Schloss mit zahllosen spitzen Türmen, als neueren imperialen Gebäuden. Wer hier gelernt hat gehört zur Elite, denn nur den Besten wird es gestattet seine oder ihre Karriere auf Prefsbelt IV zu beginnen.

Burg Pradeux
Die nach dem legendären Gründer der republikanischen und - zu einem gewissen Grad - der imperialen Flottentradition benannte Burg wird nur von den spitzen Türmen der Akademie selbst in den Schatten gestellt. Auch dieses Gebäude gehört zum Akademiecampus und so manches ranghohe Tier in den Reihen der Flotte blickt mit Wehmut auf die in seinen Mauern verbrachten Stunden zurück. Vom imposanten Eingangstor der Burg führt eine schmale Straße über mehrere Kilometer ins Herz der Zwölf Gipfel, wo sie am Marinegrab endet.​

Zwölf Gipfel - Von fast schon mythologischer Bedeutung für die großen, galaktischen Flottentraditionen ragt diese Gebirgskette steil in den Himmel. Jeder der zwölf höchsten Gipfel des Bergmassivs wurde nach einer großen Schlacht benannt und ihre Flanken sind von historischen Monumenten und Artefakten gespickt. Zu einem echten Pilgerort wird die Bergkette jedoch durch ihr Herz: Die Marinegruft.

Die Marinegruft
In einer Kammer im Herzen der Zwölf Gipfel liegt der legendäre Namensgeber von Burg Pradeux begraben. Die Gruft ist eine beliebte Pilgerstätte für Zugehörige der imperialen Flotte und geschichtlich interessierte Touristen. Auch für die Graduationszeremonie der Imperialen Flottenakademie ist sie traditionell von Bedeutung.​

Prefsbelt Green - Die kleine Stadt im Schatten der Zwölf Gipfel ist der nächstgelegene Ort der Zivilisation für Besucher der Imperialen Flottenakademie. Ihre Wirtschaft basiert in erster Linie auf der imperialen Militärpräsenz und den Touristenströmen, die von den Zwölf Gipfeln angelockt werden. Von hier aus führen Hoverzüge sowohl in Richtung der Akademie, hinauf in die Gipfel des Bergmassivs, als auch in größere Ansiedlungen des Planeten.

Prefsbelt Black
Der in Prefsbelt Green verankerte Skyhook rotiert weit über der Oberfläche von Prefsbelt IV in seinem Orbit. Auch die Raumstation gehört zum Flottenakademiecampus und ist vor allem für die Graduierungszeremonie wichtig. Absolventen nehmen von Prefsbelt Green aus den Turbolift hinauf zur Station, wo sie dann ihrem neuen Kommando zugewiesen werden.​

Prefsbelt Blue 1 - Oft auch einfach Blue One oder Prefsbelt City genannt – ist die größte und wichtigste Stadt des Planeten. Mit rund 10 Millionen Einwohnern ist sie das politische, wirtschaftliche und strategische Herz von Prefsbelt IV. Die Stadt liegt direkt an einem riesigen Süßwassersee und verbindet alle wichtigen Regionen des Planeten. Blue One ist modern, streng und effizient gebaut. Die Straßen sind breit, die Gebäude funktional – mit hellen Metallfassaden und blauen Symbolakzenten. Öffentliche Plätze sind großflächig, aber immer klar gegliedert. Der Verkehr wird über Magnetbahnen und Transportsysteme gelenkt, begleitet von regulären TIE-Patrouillen am Himmel.

Stand: Beitrag #2, 20.05.2025
Arlen
 
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kommend von Corulag

Äußerer Rand - Prefesbelt Sektor - Prefsbelt IV - im Anflug auf Blue one / Prefsbelt City in einer Lambdafähre



Die Lambda-Fähre durchbrach mit einem leichten Zittern die obere Atmosphäre von Prefsbelt IV. Thermale Schlieren zogen an der Außenhülle vorbei, während das Cockpit bereits in den automatisierten Anflug überging.

Theranos Zesh saß angeschnallt in der Passagiersektion, den Blick ruhig nach vorn gerichtet. Der Übergang in einen Landeanflug war ihm vertraut, und doch hatte er diesmal das Gefühl, dass etwas Gewichtigeres mitreiste als nur seine Koffer.

Er blickte aus seinem Sichtfenster hinaus als die Fähre die Wolkendecke durchbrach und Sicht auf die Planetenoberfläche frei wurde.
Dort lag sie, die Stadt die sein neues Zuhause und nächste Herausforderung sein wird.

Blue One.


Die Hauptstadt des Planeten war keine Stadt im klassischen Sinn – sie war ein Konzept aus Beton und Ordnung. Ein monumentales Raster, eingebettet in geometrische Straßennetze, mit scharf geschnittenen Gebäuden, kaum Kurven. Präzision, gerahmt von imperialem Glanz.

Die Fähre senkte sich über das westliche Luftraster. Unter ihm erschienen die ersten Bezirke: Regierungskreise, Logistikflächen, der klare Verlauf der Magnettrassen. Dann, im Zentrum, stieg das stattliche U-förmige Gebäude aus dem Stadtgefüge hervor – der Gouverneurssitz.
Bei dem Anblick seines neuen Arbeitsplatztes, konnte er sich ein Grinsen nicht verkneifen.
Breit, erhoben, mit offener Ehrenfläche zur Vorderseite, flankiert von Türmen und Sicherheitsposten mündet der Gouverneurssitz auf den großen Hauptplatz von Blue One.

Theranos lehnte sich leicht nach vorn.
Er erkannte auch die planetare Zentralbank, ihre reflektierende Fassade deutlich sichtbar. Daneben: das ISB-Zentrum, kantig, tief eingebettet – mit eigenem Landeabschnitt. Und in der Ferne, eingerahmt von Transportlinien: der planetare Hauptraumhafen, in dem sich der Verkehr wie Adern durch ein Herz bewegte.

Er atmete ruhig durch, nun war die Zeit gekommen das gelernte umzusetzen und sich einen Namen zu machen und die ersten Schritte zu tun.

„Es ist alles da“, murmelte er leise, zu sich selbst.
„Verwaltung. Sicherheit. Infrastruktur. Jetzt fehlt nur noch eins......Führung.“

Seine Hand ruhte auf dem Datapad. Die Konzepte für Werft-Bau, Ausbildungsstruktur, Ressourcenmanagement – sie waren vorbereitet.

Die Lambda setzte zur letzten Kurskorrektur an. Die Stadt kam näher. Theranos überprüfte noch einmal den Sitz seiner Uniform, kontrollierte das Abzeichen und strich bedächtig darüber. Der Rang war gesetzt. Die Bedeutung dessen gab es noch zu beweisen.

Ein leises Vibrieren kündigte die Landung an. Die Rampe war vorbereitet. Er erhob sich, stecke sein Datapad in seinen schwarzen Aktenkoffer und machte sich bereit.
Die Fähre setzte auf. Ein kurzes Rucken, dann Stille.
Theranos trat zur Rampe Nahm Haltung an er war bereit, so bereit er nur sein konnte.
Langsam öffnete sich die Schleuse. Licht fiel herein. Die metallene Fläche senkte sich, glitt gleichmäßig nach unten. Kühle Luft strömte in die Kabine.

Vor ihm lag Blue One.


Äußerer Rand - Prefesbelt Sektor - Prefsbelt IV -Raumhafen - Landeplattform P-102
 
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[Äußerer Rand - Prefsbelt Sektor | Prefsbelt IV | Blue One | Vor dem Raumhafen ] - Gregor Bayl

Gregor nahm einen Zug von seiner Zigarette und blickte an den zahllosen Sturmtruppen vorbei, die Spalier standen und gleichzeitig die Menge zurückhielten. Eben diese Menge, die sich hier vor dem Raumhafen von Blue One versammelt hatte, war definitiv von einer nicht zu unterschätzenden Größe, wofür Gregor sich selbst im Geiste auf die Schulter klopfte. Immerhin war es seine Aufgabe gewesen, als Legat für Kultur und Bildung, oder, wie zynischere Stimmen sagen würden, als Legat für Propaganda, den Empfang des neuen Gouverneurs Prefsbelts IV zu organisieren. Von dem Flügel des Raumhafens, in welchem der Gouverneur landen würde, hingen große imperiale Banner. Sturmtruppen und weitere Einheiten der planetaren Sicherheitskräfte hatten Stellung bezogen und demonstrierten die imperiale Macht. Eine gewaltige Menge an Bürgern und Bürgerinnen war zusammengebracht worden, um ihrem neuen Statthalter zuzujubeln, sobald er durch die Türen des Raumhafens nach draußen schritt. Er würde zwar, planmäßig, nur wenige Meter hier draußen zurücklegen, ein wenig Winken und vielleicht nett lächeln, bevor er in seinen gepanzerten Gleiter stieg, doch diese paar Meter wollten gekonnt inszeniert sein. Noch ein letzter Zug, dann ließ er die Zigarette fallen und drückte sie mit der Spitze seines Stiefels auf. Ein Blick auf sein Chronometer zeigte ihm, dass Gouverneur Zesh jeden Augenblick landen musste.

Mit schnellen Schritten betrat er das Innere des Raumhafens, welches ebenfalls hervorragend herausgeputzt worden war und vor Soldaten in Paradeuniformen nur so strotze. Mit einem zufriedenen Lächeln schritt Gregor die Reihen in Richtung des Hangars ab. Dieser Moment war aus vielerlei Gesichtspunkten ein sehr guter Moment. Zum einen konnte er natürlich die Früchte seiner getanen Arbeit genießen. Zum anderen konnte er nun endlich die Arbeit der Planetenverwaltung in die Hände des dafür zuständigen Gouverneurs übergeben. Seitdem Aren Vayliuar Sanec abgesetzt hatte und selbst das Amt des Moffs übernommen hatte, waren nur wenige Tage vergangen, doch diese Tage waren mehr als Arbeitsreich gewesen. Wie es oft in solchen Situationen war, folgte der Absetzung, gerade wenn sie eine Verhaftung nach sich zog, eine kleine Säuberungswelle in den höheren Ebenen. Da der ehemalige Gouverneur Robert Kern und sein Stellvertreter Miles Namahra beides Männer im engsten Dunstkreis des gewesenen Moffs gewesen waren, wurden sie von dieser Welle sofort erfasst. Namahra hatte sich im Zuge der Sicherheitskonferenz ohnehin auf Yaga-Minor befunden und war so sofort verhaftet worden. Kern hatte sich leider auf Prefsbelt aufgehalten und irgendwie hatte er die Situation gewittert, bevor es irgendjemand sonst getan hatte, oder bevor irgendjemand informiert worden war. Als die Polizeikräfte schließlich Kerns Büro gestürmt hatten, war der Gouverneur bereits auf und davon und bis jetzt immer noch nicht wieder aufgetaucht, auch wenn die Nachrichten, die sie vom Büro des Moffs erhielten, darauf schließen ließen, dass die Sector Ranger kurz vor einer Verhaftung Kerns standen.

Seit diesem Tag war es an Gregor und seinem Kollegen, dem Legaten Zahyn Lydien für Innere Sicherheit, hängen geblieben, die Verwaltung kommissarisch zu übernehmen. Sie waren bereits im Vorfeld von Arnold Buster angeworben worden und hatten so zum einen in groben Zügen gewusst, was bevorstand und welche Rolle sie darin übernehmen sollten, zum anderen hatten sie sich aber so auch das Vertrauen des neuen Moffs erkauft, sodass sie mit der kommissarischen Verwaltung Prefsbelts übernehmen sollten. Lydien befand sich gerade im Gouverneurspalast, um dort alles vorzubereiten, während er hier den Gouverneur begrüßen würde. Ein wenig hoffte Gregor, dass dieser Tag neben all den positiven Dingen auch seine Versetzung nach Yaga-Minor in das Büro des Sector Adjutanten für Kultur, Wissenschaft, Bildung, Erziehung und Familie bedeuten würde. Aber nunja, zuerst wollte der neue Gouverneur begrüßt werden.

Gregor trat in das Hangar ein. An den Seiten hatten bereits Sturmtruppen Stellung bezogen. Nur wenige Minuten nach seiner Ankunft verkündete eine Lautsprecherstimme, dass das Shuttle des Gouverneurs landen würde. Gregor zupfte ein letztes Mal seine Uniform zurecht und verschränkte dann die Arme hinter seinem Rücken. Das Shuttle glitt durch die Öffnung des Hangars, setzte auf und schob eine Rampe aus, an deren anderem Ende Gregor wartete. Auf seinem Gesicht lag ein ernster und würdevoller, gleichzeitig aber nicht unfreundlicher Ausdruck. Die Türen des Shuttles öffneten sich und ein Mann, vom Aussehen her ungefähr Anfang 30, trat ihm entgegen. Sein neuer Vorgesetzter, bis, wie er hoffte, seine Versetzung nach Yaga-Minor angekündigt wurde. Gregor trat dem Gouverneur entgegen und deutete eine Verbeugung an.


,,Sir, willkommen auf Prefsbelt IV. Es ist mir eine Ehre, sie hier im Raumhafen von Blue One begrüßen zu dürfen, Sie glauben gar nicht, wie sehr wir auf ihr kommen in den letzten Tagen entgegen gefiebert haben. Mein Name ist Gregor Bayl, Legat für Kultur und Bildung. Gemeinsam mit dem Legaten für Innere Sicherheit, Zahyn Lydien, wurden wir von Moff Vayliuar in den letzten Tagen damit beauftragt, kommissarisch die Verwaltung des Planeten zu übernehmen, bis sie ankommen."

Kurz ließ Gregor Gouverneur Zesh zu Atem kommen und den Raum in sich aufnehmen.

,,Vor dem Raumhafen wartet ein Gleiter auf sie. Sobald Sie bereit sind, können wir in Richtung des Gouverneurspalastes starten, Sir."

[Äußerer Rand - Prefsbelt Sektor | Prefsbelt IV | Blue One | Vor dem Raumhafen ] - Gregor Bayl, Theranos Zesh
 
[Äußerer Rand - Prefsbelt Sektor | Prefsbelt IV | Blue One | Raumhafen ] - Gregor Bayl, Theranos Zesh

Die metallene Fläche unter seinen Stiefeln vibrierte noch leicht nach, als Theranos den letzten Schritt über die Rampe machte und seine Haltung straffte. Die Luft war klar, leicht kühl trotz der strahlenden Sonne.
Theranos war erfreut das der erste Tag nicht von einem Regenguss begleitet wurde.

Er ließ seinen Blick ruhig über den Hangar gleiten.
Zahllose Sturmtruppen in makelloser Formation waren bereits als Begrüßungskomitee angetreten. Große Banner des Imperiums zierten den Raumhafen, auf Hochglanz polierte Bodenplatten nichts war dem Zufall überlassen.
Und direkt vor ihm: ein Mann, Anfang 40, in Uniform mit dem Dienstgrad des Legaten auf der Brust, der zu seiner Begrüßung auf Ihn zu trat.

Der Moment war bewusst gewählt. Inszeniert. Aber das war in Ordnung. Ein Staat wie das Imperium lebte nicht nur von Stärke, sondern von ihrer Darstellung.

Theranos blieb wenige Schritte vor dem Legaten stehen und erwiderte dessen Verbeugung mit einem knappen Nicken.
„Legat Bayl.“
„Ich danke Ihnen für diesen Empfang – Mein Name ist Theranos Zesh und ich freue mich darauf, auf Prefsbelt IV meinen Dienst als Gouverneur versehen zu dürfen.


Und unterstrich diese Aussage nochmals, mit einem leichten Grinsen und einem respektvollen Nicken.
„Ich werde Sie in den kommenden Tagen um eine vollständige Übersicht bitten.
Lassen Sie kein Detail aus, ich möchte wissen wie es um diesen Planeten steht und was auf mich zukommt“


Sein Blick wanderte in Richtung der Hangarausgänge.
„Der Gleiter also. Gut.“

Dann bedeutete Bayl mit einem kurzen Handzeichen, voranzugehen.
„Lassen Sie uns beginnen.“

Die beiden Männer setzten sich in Bewegung. Die Stiefel des Gouverneurs hallten gleichmäßig über die Platten des Hangarbodens während Sie die Formation der Soldaten passierten.
Theranos konnte sich ein kleines grinsen nicht verkneifen. Alles war für seine Ankunft geschmückt worden, der Hangar war mit großen imperialen Bannern behangen die Bodenplatten auf Hochglanz poliert eine riesige Ansammlung von Soldaten, in Paradeuniform sowie ein großes Angebot an Sicherheitskräften.
„Alle Achtung Legat, Ihr Sinn für Inszenierungen sowie Organisation und Ordnung spricht für sich, Sie wurden offenbar mit Bedacht gewählt.“

Stolz stieg in Ihm bei diesem Anblick auf, hatte er doch nun endlich die Position inne auf die er Jahrelang hingearbeitet hatte.
Doch um Ihn ging es gerade nicht sondern um das wohl von Prefsbelt IV.
Theranos sprach, ohne den Blick zu wenden.

„Legat Bayl. Laut Akte ist der ehemalige Gouverneur Kern nicht in Gewahrsam. Hat sich daran etwas geändert?“

Gregor antwortete ohne Zögern, sachlich und korrekt:
„Nein, Sir. Er wird weiterhin gesucht. Die letzten Meldungen sprechen von einem möglichen Fluchtversuch über die äußeren Landrouten. Die Sector Ranger sind informiert und arbeiten bereits an seiner Ergreifung “

Theranos nickte kaum merklich.
„Gut, finden Sie ihn. Lassen Sie eine Liste erstellen mit allen Personen die näheren Kontakt mit Ihm gepflegt haben, sowie möglichen Sympathisanten die ihn möglicherweise unterstützen oder verstecken könnten und lassen Sie diese überwachen.
Ich wünsche keine unangenehmen Überraschungen.


Bayl nickte gab ein knappes „Verstanden, Sir.“ zurück.

Sie durchquerten das letzte Sicherheitstor – dann öffneten sich die Türen zum Vorplatz des Raumhafens.
Ein wuchtiger, kontrollierter Lärm schlug ihnen entgegen.
Tausende standen auf den gestaffelten Zuschauerflächen winkten und jubelten den beiden zu. Sturmtruppen säumten die Absperrungen um die Massen in Zaum zu halten. Übertragungskameras erfassten jede Bewegung.

Theranos blieb für einen Moment ruhig stehen und Atmete tief.
Dann trat er hinaus – Haltung aufrecht, Blick gerade, die rechte Hand bis jetzt leicht zur Gürtellinie, dann wurde sie zum Gruß erhoben. Keine breite Geste. Sichtbar, höflich und würdevoll, wie er es schon aus der Politik seiner Jugendtage kannte.
Er nickte. Dann winkte er – nicht zu oft, nicht zu forciert. Der Effekt war da während die beiden zum Gleiter schritten.

„Der Augenblick ist gut gesetzt und Inszeniert“, sagte er halblaut.

Da die Früchte seiner Arbeit gewürdigt wurden, lächelte Gregor leicht und nickte knapp:
„Danke, Sir.“

Sie gingen weiter, begleitet von rituellem Jubel sowie den ganzen Holokameras die den Auftritt des neuen Gouverneurs übertrugen.

„Ich bin nicht nur als Verwalter hier, Bayl“, sagte Theranos leise mit einem fast verschwörerischen Ton, als sie die letzten paar Meter auf den wartenden Gleiter zusteuerten. „Der Moff hat mir einen klaren Auftrag erteilt.“


Ein kurzer Seitenblick zu seinem Begleiter.
„Ein Bauprojekt. Größer als alles, was Prefsbelt bisher gesehen hat. Wenn wir Erfolg haben, wird dieser Sektor zum industriellen Rückgrat des äußeren Mittelsektors.“
Eine kurze Pause, dann fuhr er in einem etwas ernsterem Ton fort.
„Wenn wir scheitern, wird das niemand vergessen auch unsere beider Akten nicht, ich muss wohl nicht erwähnen was das für unser beider Laufbahn bedeuten würde.“


Bayl nickte ernst, einen negativen Eintrag in seiner Akte, das war das Letzte was er nun brauchen konnte, hoffte er doch auf eine baldige Versetzung nach Yaga Minor.
„Dann werden wir nicht scheitern, Sir.“

„Ich werde viel verlangen“, sagte Theranos leise, während sich die Türen des gepanzerten Gleiters öffneten.
„Aber auch nicht mehr, als ich selbst leisten werde, ich zähle auf Ihre Unterstützung.“

Erneut nickte Bayl.
„Sie haben sie, Sir. Ohne Einschränkung.“

Beide stiegen ein. Die Türen schlossen sich. Die Menge verlor sich in gedämpftem Klang, als das Fahrzeug sich in Bewegung setzte.
Theranos war angekommen. Jetzt begann die Arbeit.

[Äußerer Rand - Prefsbelt Sektor | Prefsbelt IV | Blue One | vor dem Raumhafen auf dem weg zum Gouverneurspalast ] - Gregor Bayl, Theranos Zesh
 
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[Äußerer Rand - Prefsbelt Sektor | Prefsbelt IV | Blue One | im Gleiter auf dem weg zum Gouverneurspalast ] - Gregor Bayl, Theranos Zesh

Der Gleiter hob sich weich vom Boden, gedämpfte Turbinenvibrationen lagen in der Luft. Die Scheiben waren leicht verspiegelt – von innen klar, von außen undurchdringlich. Der Lärm der Menge verklang, sobald sich die Türen schlossen. Das Innere des Gleiters war sehr luxuriös und war mit allem ausgestattet, was das Herz begehrt.

Theranos hatte es sich auf seinem Sitzplatz gemütlich gemacht, Legat Bayl, der gegenüber saß, überreichte Theranos ein Datapad.
„Erste grobe Zusammenstellung der Lageberichte, Sir."

Theranos nahm das Pad entgegen, überflog die Informationen mit einem sachlichen Blick.
„Das ist gut, aber ich möchte Ihre Einschätzung.“ sagte er, während er las.

Bayl nickte, überlegte kurz und antwortete.
„Der Planet ist in einem stabilen Zustand.
Keine offenen Aufstände, keine kritische Ressourcenknappheit.
Aber es fehlt an Strukturtiefe.
Viele Bereiche laufen – aber nur gerade so.“


Theranos hob den Blick.

„Das Verwaltungspersonal ist erschöpft, teilweise veraltet. Die Infrastruktur ist fragmentiert. Die industrielle Entwicklung stagniert außerhalb von Blue One.
Es gibt Potenzial. Viel sogar. Aber es braucht klare Führung – und Ordnung, Sir.“


Theranos legte das Datapad weg.
„Und die wichtigsten Orte?“

Bayl zählte präzise auf:
„Blue One oder Prefsbelt City – politisches und administratives Zentrum, mit allen Schlüsselinstitutionen, Hauptstadt des Planeten und größte Stadt im Blue Sector.
Green One – Verwaltungssitz des Green Sectors, Sitz der Skyhook-Station Prefsbelt Black und Kommunikations Knotenpunkt mit der Flottenakademie sowie Burg Paradox.
Red One – Rohstoffsektor mit kleinen Bergbausiedlungen, wird aber seit kurzem von Zeit zu Zeit von einer kleinen Piratenbande heimgesucht.
Gold One – landwirtschaftlich von großer bedeutung. Gut organisiert, aber etwas unterversorgt.“
„Kurz gesagt Sir, Prefsbelt IV ist wie eine Maschine, die läuft, aber nicht gepflegt wird. Sie funktioniert – doch niemand weiß, wie lange. Prefsbelt braucht Wartung, Struktur, Planung und jemanden, der nicht nur Teile ersetzt, sondern das Ganze sieht.“


Ein Moment der Stille. Dann ein knappes, aber anerkennendes Nicken von Theranos.
„Klar gesprochen, vielen Dank für Ihre Einschätzung.“

Bayl ergänzte:
„Für den weiteren Verlauf, hat Ihre zugeteilte Sekretärin – Liena Marris – sämtliche Daten nochmals für Sie aufbereitet, geordnet und gesichert.“

„Gut“, sagte Theranos leise und blickte aus dem Fenster und begann seine aktuelle Situation zu analysieren.

Draußen kam der Palast in Sicht. Monumental, U-förmig mit einem großen Hauptplatz davor, mit einer breiten großen Treppe, die zum Palast führte und mit imperialen Fahnen gesäumt war. Die Ehrenformation stand bereits bereit – eine große Einheit Sturmtruppen in voller Paradeausrüstung, flankiert von Offizieren und schaulustigen Beobachtern.

Der Gleiter senkte sich gleichmäßig auf das gekennzeichnete Landeplateau vor dem Gouverneurssitz. Ein leises, hydraulisches Zischen begleitete das Ausschwenken der Türen.
Theranos trat aus dem Gleiter. Die Kameras blitzten, wie zuvor – diesmal jedoch näher. Wieder ein leichtes Nicken, ein kurzer formeller Gruß, eine Mischung aus Würde und Zugänglichkeit.
Wie hatte sein Vater früher schon immer gesagt.
Führen heißt auch präsentieren, inszenieren und gesehen werden.

Am Fuß der Treppe stand ein Mann in Legatenuniform mit aufrechter Haltung und ruhigem Blick: Legat Zahyn Lydien.
Ein Mann mittleren Alters, mit einem schmalen, Gesicht, groß und schlank, die Haare an manchen Stellen bereits leicht ergraut, nach hinten gekämmt in kombination mit seinem Schnurrbart, wirkt er wie ein Verwaltungsveteran ganz anders im Vergleich zu seinem Kollegen Legat Gregor Bayl, der mit seinem kurzen braunen Haaren und kantigen glattrasierten Gesicht, aber ähnlicher Statur und ca. zehn Jahren unterschied doch um einiges Jünger wirkte.

Als er Lydien erreichte, trat dieser einen Schritt vor und verneigte sich leicht, ohne unterwürfig zu wirken. Dann sprach er mit klarer Stimme, hörbar für die Umstehenden:

„Gouverneur Zesh – im Namen der planetaren Ordnungskräfte und der provisorischen Verwaltung heiße ich Sie willkommen auf Prefsbelt IV. Es ist mir eine Ehre, Sie am Gouverneurssitz in Blue One begrüßen zu dürfen. Ich bin Legat Zahyn Lydien, zuständig für Innere Sicherheit.“

Theranos hielt für einen Moment inne, musterte den Mann mit einem kontrollierten, prüfenden Blick – dann ein knappes, anerkennendes Nicken.

„Legat Zahyn. Ich danke Ihnen, Legat Bayl hat mich bereits davon unterrichtet, dass Sie auf uns warten werden. Wir drei werden uns schon bald in meinem Büro zusammensetzen und alles nötige besprechen.“

Ein kurzer Blick über die Szenerie: der weit gefasste Hauptplatz, geschmückt mit imperialen Bannern; Publikum hinter Absperrungen; Bürgerinnen und Bürger, geordnet, aber voller Erwartung.

Dann setzte sich die kleine Gruppe in Bewegung:
Gouverneur Zesh in der Mitte, rechts und links die beiden Legaten. Sie stiegen langsam die breite Treppe empor, Schritt für Schritt, begleitet von Jubel und lautem Klatschen.
Auf der halben Höhe der Treppe blieb Theranos stehen und drehte sich um.
Er hob die rechte Hand – ruhig, kontrolliert, aber sichtbar. Ein kurzes Lächeln an die Menschenmassen – angedeutet, nicht übertrieben. Er wusste, wann man fotografiert wurde.

Dann senkte er die Hand, drehte sich wieder zurück und stieg die letzten Stufen hinauf.
Vor dem Eingang unter dem hohen Gewölbe, war noch eine große Kamera für die Liveübertragung, hier drehte er sich noch ein letztes mal leicht zur Seite – für das Bild, das den Tag markieren würde.

Dann traten die drei Verwalten in den Gouverneurssitz.

Der neue Gouverneur war angekommen.

[Äußerer Rand - Prefsbelt Sektor | Prefsbelt IV | Blue One | Gouverneurspalast ] - Gregor Bayl, Zahyn Lydien, Theranos Zesh
 
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[Äußerer Rand - Prefsbelt Sektor | Prefsbelt IV | Blue One | Gouverneurspalast ] - Gregor Bayl, Zahyn Lydien, Liena Marris, Theranos Zesh


Der breite Gang hinter dem Eingang war kühl, ruhig – ein Kontrast zur Bühne draußen.
Die Halle des Palasteingangs war ein beeindruckender Anblick. Eine auffallend hohe Raumhöhe, alle Wände der Halle waren verziert, dem Boden zierte ein Schachbrettmuster aus teuren und großen Hellgrauen und etwas dunklen Blaugrauen Natursteinplatten bis hin zur Galerie, welche die gesamte Halle umspannte.
Es war alles perfekt durchdacht und wurde von einem großen Luster, der von der Decke ragte, abgerundet.

Eine von Theranos Augenbrauen wanderte leicht nach oben, während sie durch die Halle schritten.
“Also, bei der Inneneinrichtung hat mein Vorgänger auf keinen Fall gespart."

Nach einem kurzem Gespräch über die Selbstverwirklichung Gelüste seines Vorgängers, machten sich die Herren auf den Weg zum neuen Büro des Gouverneurs. Die Schritte der drei Männer hallten auf dem steinernen Boden, begleitet von gedämpften Stimmen des Palastpersonals, das sich diskret im Hintergrund hielt.

Legat Bayl deutete nach links.

„Dieser Korridor führt direkt zum inneren Verwaltungsflügel. Ihre persönlichen Räume, die Ratskammer, sowie das Hauptbüro. Ihre Sekretärin wartet bereits.“

Sie traten durch eine gesicherte Tür, die sich mit einem leisen Ton öffnete. Im anschließenden Empfangsbereich stand eine schlanke Frau in Uniform. Präziser Blick, die Haltung ruhig – eine Person, die wusste, was in ihrer Verantwortung lag.

Bayl stellte sie knapp vor:
„Gouverneur, das ist Liena Marris – Ihre persönliche Sekretärin.“

Theranos musterte sie einen Moment, dann nickte er leicht.
„Frau Marris, ich freue mich auf die Zusammenarbeit.“

„Die Ehre ist auf meiner Seite, Sir“, erwiderte sie ruhig. „Ich habe Ihnen, Kontaktübersichten, sowie alle wichtigen Unterlagen vorbereitet. Sie liegen auf Ihrem Schreibtisch – digital wie physisch.“

„Gut.“
Theranos blickte kurz zu den beiden Legaten, dann zurück zu Marris.
„Ich werde später mit Ihnen durchgehen, was ich alles benötige. Geben Sie mir ein wenig Zeit mit dem vorhanden Material.“

„Verstanden.“

Er wandte sich wieder Bayl und Lydien zu – dieses Mal nicht distanziert, sondern bewusst verbindlich:
„Es wird viel zu besprechen geben. “Ich denke, ein gemeinsames Abendessen heute Abend wäre angebracht – formell genug, um die Lage zu klären, und persönlich genug, um Erwartungen zu setzen und sich ein bisschen kennen zu lernen.“


Beide Legaten wechselten einen knappen Blick, dann neigten sie leicht die Köpfe.

„Eine ausgezeichnete Idee, Sir“, sagte Bayl mit einem leichten grinsen.

„Wir werden alles vorbereiten lassen“, ergänzte Lydien.

Theranos nickte ruhig.
„Dann danke ich Ihnen fürs Erste. Ich weiß, dass Sie in den letzten Tagen diese Last der Verwaltung getragen haben. Ruhen Sie sich etwas aus – bis heute Abend, ich freue mich darauf.“

Die beiden Männer verneigten sich kurz, dann traten sie zurück und verließen den Raum durch den rückwärtigen Gang. Die schweren Türen zum Gouverneursflügel schlossen sich hinter den Legaten lautlos zu. Nur der gleichmäßige Klang zweier Schritte war noch kurz zu hören – Theranos Zesh und die Frau, die ihm künftig als Schnittstelle zwischen Denken, Delegieren und Durchsetzen dienen würde waren nun allein.

„Gouverneur Zesh“, begann sie mit einer klaren, angenehm klingenden Stimme. „Mein Name ist Liena Marris. Ich bin vom Büro des Moffs als Ihre persönliche Sekretärin abgestellt worden – und bleibe bis auf Widerruf ganz in Ihrer Verfügung.“

Sie ging aufrecht, ihre Bewegungen kontrolliert wahrend Sie auf Theranos zuging. Eine schlanke Frau, Mitte zwanzig, mittelgroß, blonde Haare zu einem ordentlichen Zopf gebunden. Die Uniform saß tadellos.
„Wenn Sie gestatten, Sir – ich würde Ihnen gerne kurz Ihr Büro zeigen.“

Theranos nickte ruhig und deutete Richtung seines Büros. „Bitte darum.“

Sie öffnete eine Doppeltür aus dunklem Glas mit eingelassenen silbernen Linien – der Zutritt war biometrisch gesichert. Dahinter lag das neue Machtzentrum Prefsbelt IVs: Das Büro des Gouverneurs.

Der Raum war groß, hohe Decken, eingelassene Lichtfelder in der Struktur der Wände, großflächige Fenster mit Blick auf das imperiale Verwaltungszentrum. Ein einzelner Projektor im Zentrum des Raumes leuchtete bereits – Liena aktivierte ihn mit einer präzisen Geste.

Ein dreidimensionales Hologramm erschien, bläulich schimmernd: der Grundriss des Palastes, stilisiert und funktional.

„Hier im Zentrum des Gebäudes im dritten Stock befindet sich der Hauptarbeitsbereich mit angrenzendem Konferenzzimmer“, erklärte sie ruhig. „Die Räume für Ihre strategische Planung liegen im hier nebenan im Zentrums. Daneben befindet sich der Sicherheitsraum mit dem Wachpersonal.
Ihre privaten Räume befinden sich darüber im vierten Stock inklusive Empfangsräume für besondere Gäste, sowie ein bescheiden gehaltener Wintergarten mit Blick über Blue One mit Zugang zu einer Privaten Landeplattform – abgeschirmt, direkter Zugang nur für Sie, niemand sonst. Das Sicherheitsprotokoll ist aktiv.
Im Ostflügel liegen Zeremonienräume, Speisesäle und ein halböffentlicher Audienzsaal mit Galerie, in dem Ankündigungen oder Würdigungen stattfanden.”
„Verbindung zu allen interplanetaren Leitstellen. Interner Allgemeiner Audienzraum sowie die Büros der Legaten, des Sicherheitschefs sowie die Ratskammer liegen im Westtrakt.
Des weiteren haben Sie hier in Ihrem Büro eine Subraumverbindung zum Büro des Moffs. Im zweiten Stock sind lediglich Büros der Planetaren Verwaltung, der Buchhaltung und der Logistik.
Im ersten Stock weitere Wachräume sowie Räume für Beratungen, für das Stellen und Abgeben von Anträgen etc.
Das Erdgeschoss is Hauptsächlich, die Küche sowie Reinigungsräume, das Hauptsekretariat das alle an die passenden Büros verteilt, noch ein Wachraum, der Große Saal der für Kundgebungen, oder manchmal auch für wichtige Gerichtsprozesse verwendet wird.
Ansonsten, wird das Erdgeschoss hauptsächlich als Wertebereich, zur Schaustellung der prachtvollen Architekur sowie ein paar Kunstgegenständen und Skulpturen verwendet.



Theranos betrachtete die Projektion kurz, dann ließ er sie deaktivieren.

„Gut vorbereitet“, sagte er knapp, aber mit Anerkennung. Dann wandte er sich ihr zu.
„Frau Marris – übermitteln Sie mir bitte Ihre vollständigen Kommunikationsdaten. Wenn jemand etwas von mir will – Termine, Treffen, Protokolle – soll er über Sie gehen.“

Sie neigte den Kopf leicht.
„Sofort, Sir.“

Dann lächelte sie kurz, fast sanft.
„Wenn Sie irgendetwas benötigen – Unterlagen, Daten, fragen zu Personen oder Informationen zu Firmen oder Plätzen in Blue one oder sonstiges, Ich bin jederzeit erreichbar.“

„Danke“, erwiderte er. „Ich komme darauf zurück.“

Als sie den Raum verlassen hatte, schlenderte Theranos langsam durch das Büro.

Der Schreibtisch – groß, massiv, dunkel, von geometrischer Eleganz – stand mittig vor der Fensterfront. Ein einzelner Blätterstapel lag dort, versiegelt. Davor: eine eingelassene Konsole, eine ausziehbare Holoeinheit, sowie mehrere Kontrollfelder. Er ging langsam um den Tisch herum, ließ die Finger über das Material gleiten. Echt – kein Replikat.

Ein Großer Sessel fast schon ein Thron mit breiten Handlehnen mit ein paar Knöpfen dehnen man wahrscheinlich Funktionen zuteilen konnte wie zum Beispiel der Funk zum Wachpersonalraum sowie zu der Sekretärin, sowie das Starten den Holoprojektors oder das verdunkeln des Raumes.
Drei kleinere schlichtere Ableger davon standen gegenüber des Schreibtisches.

Ein paar Regale an der Wand waren leer, bereit gefüllt zu werden. Viel Fläche zur Seiten des Schreibtisches – geeignet für Skulpturen oder vielleicht ein Artefakt.

Wo setze ich meine Akzente?
Überlegte er stumm bei sich.

Er legte seine Mappe auf die Arbeitsfläche, öffnete sie. Strukturiert sortierte er: Personalstruktur, Infrastruktur, Protokolle, Statistiken, anstehende Projekte und die Konzepte dazu. Er ordnete, vergab Prioritäten. Dann ließ er sich in den Stuhl sinken.

Der Blick ging hinaus. Blue One unter ihm.
Er streckte sich einmal und setzte sich dann gerade.
Noch ein paar Akten sortieren, Statistiken anlegen und alles vorbereiten für den morgigen Tag, dann würde das Abendessen folgen. Erste Gespräche. Erste Entscheidungen.

Er hob die Hände – und begann mit der Arbeit. Systematisch. Gewohnt. Präzise.


[Äußerer Rand - Prefsbelt Sektor | Prefsbelt IV | Blue One | Gouverneurspalast - Gouverneursbüro] - Theranos Zesh
 
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[Äußerer Rand - Prefsbelt Sektor | Prefsbelt IV | Blue One | Gouverneurspalast - Gouverneursbüro] - Theranos Zesh

Der Lichtkreis über dem Schreibtisch war gedimmt, Theranos hatte grob die wichtigen Statistiken sowie Informationen über Prefsbelt IV gelesen und hatte schon die ersten Konzepte ausgearbeitet, mit denen er sich in Zukunft die Arbeit auf Blue one um einiges erleichtern könnte.
Doch die oberste Priorität hatte das Projekt, mit dem der von Moff Aren Vayliuar beauftragt worden war.
Ein Projekt dieser Größe, hatte Prefsbelt IV noch nicht gesehen.

Theranos atmete langsam aus, während er das Datapad mit den neuen und detaillierten Daten und Plänen zum “Orbis” Projekt durchging.

“Das wird ein spannendes Unterfangen”. dachte er nur.
Er hatte bei seiner Reise nach Prefsbelt IV zwar eine Nachricht erhalten mit einer groben Info, dass es um einen Aufbau einer Werft gehe.
Aber das, was er hier las, war weit mehr als nur eine kleine planetare Werft.
Nachdem er das Datapad zur Seite legte, war die letzte Arbeit sortiert, die Projektionen deaktiviert, zumindest fürs erste. Theranos hatte sich einen Moment zurückgelehnt, die Hände ruhig gefaltet vor sich, als die klare Stimme über den Comlink ertönte.
„Gouverneur Zesh, hier spricht Liena Marris. Der Gleiter steht in Kürze für Sie bereit Sie zu Ihrem Abendessen zu bringen.“

Er richtete sich auf und runzelte die Stirn, waren wirklich schon drei Stunden vergangen?
„Vielen Dank Frau Marris, ich mache mich dann fertig“

„Bestätigt, Sir. Zwei Transporter begleitet Sie. Die Sicherheitseinheiten warten im Fahrzeug, können aber auf Wunsch auch vor dem Restaurant Stellung beziehen, Entscheidung liegt bei Ihnen.“

Eine Sekunde Pause. Dann antwortete er etwas verdutzt:
„Ein Geleitschutz beim Essen? Ist das denn nötig?

“Der letzte Gouverneur hat immer auf Geleitschutz oder seine Leibgarde bestanden, man kann nie wissen Sir”

Theranos überlegte kurz und kam zu dem Entschluss, dass man ja nicht wissen kann, ob vielleicht nicht ein alter Freund des ehemaligen Gouverneurs oder vielleicht sogar angeheuerte Dritte nicht irgendwo lauern.
“Nun gut, Sie bleiben im Transporter. Präsenz ist gut. Aber keine Inszenierung, noch nicht.“

„Verstanden, Sir.“

Die Verbindung endete. Die Stimme verstummte.

Theranos erhob sich. Mit einer fließenden Bewegung strich er über die Uniform, prüfte kurz die Schulterpartie, zupfte den Kragen. Er trat zur Kommode, nahm den langen, schmal geschnittenen Mantel vom Ständer sowie die Offizierskappe und die schwarzen Offiziershandschuhe. Die metallene Gürtelschnalle klickte leise beim Schließen. Der Kragen stand hoch, wie es der Stil verlangte. Zum Schluss noch seinen steten begleiter seine Aktentasche mit seinem Datapad und einem kleinen Handblaster darin.

Ein letzter Blick in den Spiegel an der Wand.
Keine Eitelkeit. Nur Kontrolle.

Er verließ das Büro.

Im Korridor wartete bereits ein Teil der Eskorte – ein Offizier, zehn Sicherheitskräfte in gedämpfter Paradeuniform, wie die meisten Wachleute im Gouverneurspalast außer den Sturmtruppen. Einer öffnete ihm die Tür zur Haupthalle, darauf hin nahmen Sie den Gouverneur in die mitte und marschierten zum Gleiter.

Die Schritte hallten auf dem Steinboden Boden, als sie zum Gleiter schritten.
Als Sie den Gleiter erreichten und sich die Tür des Gleiter öffnete, gab der diensthabende Offizier Theranos einen Comlink.
“Hier Sir, sollte es etwas geben drücken Sie nur den Knopf Sie müssen nicht mal sprechen und wir kommen rein und sehen nach was Sie benötigen”

Theranos nahm den Comlink entgegen und nickte dem Offizier zu.
“Danke, so soll es sein, hoffen wir, dass dies nicht nötig sein wird.”

“Jawohl Sir”
antwortete der Offizier, salutierte und gab den Soldaten den Befehl, in einem der Transporter zu steigen.
Nach ein paar Momenten begann sich der Gleiter in Bewegung zu setzen.
Theranos machte es sich im Gleiter bequem und war gespannt ob und was das kommende Dinner mit den zwei Legaten für Ihn bereithält.


[Äußerer Rand - Prefsbelt Sektor | Prefsbelt IV | Blue One | Gouverneurspalast - im Gleiter am Weg zum Dinner] - Theranos Zesh
 
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[Äußerer Rand - Prefsbelt Sektor | Prefsbelt IV | Blue One | im Gouverneursgleiter am Weg zum Dinner im "Blue Gem"] - Theranos Zesh


Der Gleiter glitt leise über die Hauptroute von Blue One, eingelassen in ein Netz magnetischer Führungslinien. Die Straßen waren frei – nicht leer, sondern effizient geräumt. Vorfahrtscode - Alpha One - Gouverneursprotokoll.

Vor sowie hinter dem Gleiter des Gouverneurs fuhren die Transporter mit den Begleittrupps: Schwere Transporter mit je zehn Palast-Sicherheitskräften in gedämpfter Paradeuniform, Blastergewehre sauber angeschnallt, und einem Offizier. Ihre Haltung war ruhig, kontrolliert und professionell – genau so, wie Theranos es schätzte.

Er saß aufrecht und bequem in der geräumigen Gouverneurskabine des gepanzerten Gleiters, sein schwarzer Aktenkoffer, der ihn überallhin begleitete, stand zu seinen Füßen.
Der Inhalt: Wie immer sein Datapad, auf das er immer alles aufspielen ließ und sein Handblaster verborgen, sicher, aber nicht vergessen.

Sein Blick wanderte über die Glasfläche der Seitenfenster, in denen sich das Licht der untergehenden Sonne spiegelte. Die Stadt wirkte organisiert, damit konnte Theranos gut arbeiten.
Wenn es eines gab, was Theranos überhaupt nicht leiden konnte und zugleich auch fürchtete, war es, wenn etwas unorganisiert war oder ein möglicher Kontrollverlust bevorstand.

"Das Fundament steht zumindest, ich hatte Schlimmeres befürchtet.
Ich hoffe nur, dass das Abendessen mit den Legaten genauso gut abläuft wie der Tag bisher."

dachte er.

„Fahrer“, sagte er schließlich ruhig. „Ort des Abendessens?“
Der Mann vorne aktivierte den Kommunikationskanal.

„Restaurant Blue Gem, Sir. Im zweiten Bezirk – District Two. Einer der älteren, ehemals zentralen Bezirke. Früher das Verwaltungsherzstück der Stadt, wurde aber offiziell abgestuft, als der neue Palast entstand. Der Bezirk darüber erhielt dann Vorrang.“

Theranos nickte leicht, sagte nichts. Der Fahrer fuhr fort:

„Trotzdem befinden sich noch viele wichtige Einrichtungen im District Two: das zentrale Krankenhaus, die erste Zentralbank, der Hauptstützpunkt des ISB... außerdem das Blue Theater – ein sehr kunstvoll gebautes, prunkvolles Haus – gleich daneben die Planetare Oper. Klassischer Bau, Sir.“

Er machte eine kurze Pause, dann ergänzte:
„Die neue Zentralbank wird ja gerade gegenüber des Palastes gebaut – das war noch eine Idee von Gouverneur Kern. Er wollte langfristig alle Schlüsselgebäude sowie prestigeträchtige Unterhaltungsgebäude näher ans neue Zentrum verlegen.“

Theranos schwieg einen Moment. Dann sagte er ruhig:
„Bei Verwaltungsgebäuden mag das Sinn ergeben. Aber bei öffentlichen Einrichtungen – Oper, Theater, medizinische Infrastruktur – sehe ich im Moment keinen Anlass. Es gibt Dringenderes.“

Ein kurzer Blick in den Rückspiegel – der Fahrer erlaubte sich ein knappes, ehrliches Grinsen.
„Danke, Sir. Ich wohne im District Two – wie viele. Und ehrlich gesagt: Viele hier fürchteten, dass der ganze Bezirk entleert wird. Kaum Firmen, viel Verwaltung sowie Öffentliche und Unterhaltungsgebäude, aber wenig neues Kapital. Wenn alles abwandert, wäre das sicher nicht gut für den District, die Leute werden es Ihnen danken, Sir.“

Theranos sah hinaus auf die von Bäumen gesäumten Magistralen und Alleen, kleine Kolonnaden, die gut erhaltenen und prachtvollen Fassaden. Hier waren Geschichte und Struktur.

„Stabilität beginnt nicht im Zentrum, sondern dort, wo Menschen sich wohlfühlen können,“, sagte er leise. "Nichts zu danken.“ antwortete er dann dem Fahrer.

Der Gleiter bog in eine separate breite schön gepflasterte Seitenstraße ein, leicht erhöht, gesäumt von alten verzierten Beleuchtungslaternen aus poliertem Metall.

Dann erschien es:
Das Blue Gem – ein prunkvolles, fast palastartiges Gebäude mit geschwungenen Fassaden, eingelassenen Lichtlinien und diskret bewachten Nebeneingängen. Keine Werbung, kein Hauch von Müll oder Verschmutzung war zu sehen. Nichts, was das prunkvolle Bild stören könnte. Wer hier speiste, war Teil eines elitären Kreises.
Schon die Fassade des Blue Gem verriet, dass dies kein gewöhnlicher Ort war. Das gesamte Gebäude war aus einem tiefblauen Stein errichtet, fast schon lebendig durchzogen von feinen weißen Adern, die sich wie natürliche Ornamente über die Oberfläche zogen.
Vier mächtige Säulen, nur zu zwei Dritteln freigelegt, ragten aus der verzierten Front – nicht wie tragende Elemente, sondern wie eingefrorene Wellen. Über dem Eingang spannte sich ein überdachter Vorsprung aus demselben Gestein, dezent beleuchtet, geschwungen, fast wie eine Krone. Die Wirkung war klar: Eleganz, nicht Dominanz.

Der Offizier sowie zwei Palast Soldaten nahmen Stellung ein. Die Tür des Gleiter wurde geöffnet und Theranos stieg aus. Als Theranos die Fassade erblickte, war er durch seine Liebe zur Architektur verzaubert.
“Haha, da hat mal jemand ganze Arbeit geleistet, welch Form, die Farbgebung die Details”
dachte er sich.

Der Offizier neben dem Gleiter nahm Haltung an und salutierte.
“Sir, sollten Sie etwas benötigen zögern Sie nicht uns zu rufen Sir”

Theranos nickte und musste aufgrund des Übereifers des jungen Offiziers schmunzeln, der ihn erneut auf diesen Umstand hinwies.
“Weiter machen, Lieutenant”

Er trat auf den Eingangsbereich zu. Eine der vorderen Säulen trug ein eingelassenes Symbol. Nur ein stilisierter blauer Kristall, mit der Inschrift “The Blue Gem”

Als Theranos eintrat, setzte sich die Wirkung nahtlos fort.

Die Decken waren fast sechs Meter hoch, getragen von zahlreichen, kunstvoll eingearbeiteten Säulen – erneut aus dem blauen Stein mit weißen Linien, identisch zur Fassade. Der Boden bildete den perfekten Gegenpart: weiß, poliert, durchzogen von dünnen dunkelblauen Maserungen – ein Spiegelbild des Äußeren, umgekehrt. Doch was wirklich ins Auge stach, war der Übergang:
Die Gehbereiche, die sich wie Wege zwischen Tischen, Räumen und Säulen zogen, bestanden wieder aus dem dunklen Stein der Fassade – gerahmt von goldenen Einlegeleisten. Gedämpfte LED-Streifen im Boden und an der letzten Plattenreihe zur Wand erzeugten die Illusion, als würde der blaue Stein wie ein Teppich über den weißen fließen, ihn umschließen, führen, einrahmen.

Theranos blieb für einen Moment stehen, und war beeindruck als er den Hauptraum betrat.

Die Wände waren reich verziert und aus dem selben Stein wie die Fassade – kunstvolle Intarsien, geometrische Muster, kleine stilisierte Kristalle, die den Namen des Hauses subtil aufgriffen. Und doch: kein Kitsch. Kein Übermaß. Alles war zurückgenommen, würdevoll, fast meditativ.
Die Beleuchtung kam aus vielen Quellen – keine Hauptlampe, sondern ein System aus vielen Spots, indirekten Lichtlinien, leuchtenden Ornamenten in goldgetönten Metallrahmen. Dazwischen: überall grüne Pflanzen, eingebettet in halbhohe Mauern, so hoch wie die Bänke, die größere Bereiche voneinander trennten und einen wunderbaren Kontrast zum Stein bildete. Diskretion durch Design.
Ein zentraler Brunnen – groß, mit flachen Kaskaden – sorgte für Bewegung und Luftfeuchtigkeit. Das Plätschern war leise, gleichmäßig, fast beruhigend. Der Raum lebte. Und wirkte.

Am Eingang fing ein junger Herr in einen Frack gekleidet Theranos ab und verneigte sich.
“Seid gegrüßt Herr Gouverneur, es freut uns außerordentlich, den neuen Gouverneur in unserem Haus begrüßen zu dürfen, die beiden Legaten haben bereits alles für Sie vorbereiten lassen und warten bereits oben in unserer speziellen Lounge auf Sie. Wenn Sie bitte so gütig wären mir zu folgen”

Theranos nickte zufrieden, sogar das Personal benahm sich passend zum Eindruck den das Restaurant bot.
“Danke für die freundliche Begrüßung, ein wunderschönes Restaurant, das Sie hier haben. "Bitte gehen Sie doch voraus.”

Theranos wurde in den oberen Bereich geleitet, dorthin führte eine breite, elegant geschwungene Treppe aus gebürstetem Metall und blauem Stein mit einem prachtvoll verzierten sowie vergoldeten Handlauf hinauf in den zweiten Stock. Hier wurden die Bereiche etwas intimer. Einzelne Bereiche mal größer, mal kleiner wirkten fast schon wie Loungen die wunderbar durch das Verwenden der Pflanzen abgetrennt wurden.

Danach kamen Sie an einer komplett steinernen Lounge an, direkt über dem Eingang.
Der Raum trug den Namen des Hauses.
Die Gem Lounge.

“Hier sind wir Herr Gouverneur, darf ich um Ihren Mantel bitten?

Theranos zog seinen Mantel aus sowie seine Mütze und übergab sie dem Herren.

“Ja gerne, hier bitte und bringen Sie bitte den Herren draußen im Transporter etwas zu trinken und Verpflegung, auf meine Rechnung versteht sich, das Abendessen dürfte sicher etwas dauern”

“Natürlich, wie Sie wünschen, ich schicke Ihnen dann gleich unverzüglich jemand der Ihre Bestellung aufnimmt."
Der Herr verneigte sich erneut, ging ein paar Schritte rückwärts, drehte sich um und verließ den zweiten Stock.

Theranos trat in die Lounge und auch hier hatte man nichts dem Zufall überlassen.

Ein prachtvoller, ovaler Raum, ausgekleidet in der Handschrift des gesamten Hauses. Im Zentrum ein großer, verzierter Tisch, mit feiner Struktur, eingelassene Goldmusterung an dem die zwei Legaten bereits auf Ihn wartete und sich unterhielten. Eingerahmt wurde das ganze von halbkreisförmiger Bepflanzung und Licht an den Wänden.
Ein kleiner Zierbrunnen mit Skulptur stand seitlich, eingebettet in eine gewundene Steinschale, aus der leise Wasser floss. Überall: Details. Formvollendete Gefäße und kleine Kunstobjekte.
Theranos näherte sich dem Tisch – ruhig, den Aktenkoffer in der linken Hand, Haltung aufrecht.
Die beiden Legaten, Bayl und Lydien, erhoben sich, als er auf den Tisch zuging.

Nun würde es beginnen, das erste spannende Treffen auf diesem Planeten. Er war gespannt, was diese beiden Herren ihm alles über den Planeten erzählen konnten was er noch nicht wusste, was sie zu den Plänen des Moffs zu sagen hatten und welche Informationen sie zu seinem Vorgänger hatten.


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Theranos trat an den Tisch. Seine Schritte ruhig, seine Präsenz klar – nicht aufdringlich, aber unverkennbar. Den Aktenkoffer stellte er kontrolliert an die Seite, dann reichte er zuerst Legat Lydien, dann Legat Bayl die Hand.
„Gentlemen – schön, Sie zu sehen. Setzen wir uns.“

Ein kurzer Blick, ein leichtes Nicken – beide nahmen Platz, das leichte Kratzen der Stühle sowie das ganz leise Plätschern des Zimmerbrunnens waren fast das einzige Geräusch im Raum. Die Atmosphäre war angenehm gedämpft, warm, geschützt. Ein idealer Ort für einen ersten Austausch.

Theranos blieb noch einen Moment stehen, legte die Handschuhe neben den Koffer und setzte sich dann selbst.
„Wie geht es Ihnen? Ich hoffe, Ihr restlicher Tag verlief etwas ruhiger als meiner.“

Bayl lächelte leicht. „Oh, nicht viel, Sir. Eine kurze Lagebesprechung mit der Kulturverwaltung, dann ein Gespräch mit dem Leiter der Kunstakademie. Die übliche Begeisterung, wenn Veränderungen anstehen.“

Lydien nickte. „Ich habe den Nachmittag genutzt, um ein internes Sicherheitsprotokoll zu überprüfen – kleine Anpassungen. Aber im Großen und Ganzen war es überschaubar.“

Beide sahen ihn dann erwartungsvoll an. Lydien lehnte sich zurück.
„Und wie war Ihr erster Tag, Sir?“

Theranos lehnte sich leicht vor, die Hände locker ineinandergelegt.
„Erstaunlich gut. Geordneter, als ich zu hoffen gewagt hatte. Alles lief präzise – Transfers, Empfang, das Personal, sogar die Technik. Ich hatte, um ehrlich zu sein, mit mehr Komplikationen gerechnet.“

Er ließ den Blick kurz durch den Raum gleiten.
„Und dann diese Stadt... Die Struktur von Blue One ist ein Traum für jemanden wie mich der sich für Architektur interessiert. Dieses Restaurant hier – beeindruckend. Und der Palast... er ist monumental, aber nicht prahlerisch, genau wie die meisten Teile der Stadt, die ich während meiner kurzen Zeit bis jetzt sehen konnte. Genau richtig.“

Er zögerte kurz – ein Hauch von Selbstironie blitzte auf.
„Ich habe mein Büro eingerichtet und ein paar Unterlagen durchgearbeitet. Ich...“ – er sah kurz zur Seite – „...ich bin ein Mensch, der Ordnung liebt, vielleicht manchmal sogar ein bisschen zu viel. Ich kann mit Unklarheit nicht gut umgehen.“
Ein kaum wahrnehmbares und wissendes Lächeln, war auf seinem Mund zu erkennen.
„Das bringt manchmal eine gewisse... Kühle mit sich. Vielleicht auch Distanziertheit, denn wenn ich etwas nicht analysieren oder einordnen kann, warte ich ein wenig und sammle weiter Informationen, nur wenn es der Umstand erlaubt natürlich. Wenn das je den Eindruck erweckt, es ginge gegen eine Person – lassen Sie mich das jetzt schon korrigieren. Es liegt nicht an Sympathie. Es liegt an mir und meiner Art, mit Situationen umzugehen, es mag vielleicht nicht immer das Beste sein, aber dazu stehe ich.“

Ein Hauch Farbe trat ihm in die Wangen – kaum sichtbar, aber ehrlich. Bayl schmunzelte zustimmend, Lydien nickte anerkennend. Die Offenheit war nicht übertrieben – aber sie war da und ehrlich.

In diesem Moment trat der Kellner heran – elegant, aber zurückhaltend.
„Darf ich Ihnen etwas bringen, meine Herren?“

Theranos öffnete leicht die Handfläche und grinste.
„Einen Moment die Herren. Zum Amtsantritt, so denke ich….. wäre eine Flasche Schaumwein angemessen, finden Sie nicht?“

Beide Legaten sahen sich an – ein kurzer Blick, dann ein unübersehbares, fast erleichtertes Lächeln.
„Durchaus, Sir“, sagte Bayl, „eine hervorragende Idee.“

Der Kellner begann, eine Auswahl vorzustellen – Namen, Jahrgänge, Herkünfte. Theranos hörte aufmerksam zu, überlegte kurz, dann wandte er sich an Bayl.
„Sie waren sicher schon das ein oder andere Mal hier zu Gast, haben Sie eine Empfehlung?“

Bayl nickte leicht.
„Ich würde den Aelinar Blanc Reserve wählen, Sir. Mild, strukturiert, mit leichtem Citrusprofil – nicht zu aufdringlich.“

Theranos sah ihn an, dann zum Kellner.
„Dann nehmen wir den. Und bringen Sie bitte auch eine Karaffe Wasser dazu.“

Der Kellner verbeugte sich leicht und verschwand.

Lydien lehnte sich zurück, nahm einen Schluck Wasser aus dem bereitstehenden Glas, das sie erhalten hatten, als sie zuvor auf Theranos gewartet hatten. Dann sah er den Gouverneur an.
„Wissen Sie, Sir – es mag seltsam klingen, aber auch für uns ist es angenehm zu sehen, dass Sie kein Problem mit einem Glas zu Abend haben.“

Bayl nickte bestätigend.
„Ihr Vorgänger – Gouverneur Kern – war ein Anhänger einer sehr sehr... trockenen Linie. Er hatte nichts gegen Disziplin – aber auch nichts übrig für den Gedanken, dass Loyalität und ein Glas Schaumwein sich nicht widersprechen.“

„Er hat es uns mehrfach... spüren lassen, an ein geselliges zusammensitzen, um sich auszutauschen nach Dienstschluss war nicht zu denken“, ergänzte Lydien trocken.

Bayl fügte an:
„Die Leute erinnern sich an so etwas. Und ehrlich gesagt – es tut gut zu wissen, dass Sie nicht nur Regeln beherrschen, sondern auch Menschen.“

Theranos lehnte sich zurück, nickte ruhig.
„Regeln sind nichts ohne Verstand und Verstand nichts ohne Maß, egal bei was.”

Kaum hatte Legat Lydien sein Glas Wasser abgestellt, kehrte der Kellner zurück. Dieses Mal mit einem kleinen, glänzend schwarzen Tablett, darauf trug er die von Legat Bayl sorgfältig ausgewählte Flasche.

Aelinar Blanc Reserve, versiegelt mit silbernem Band und Kristallverschluss – ein Schaumwein, der normalerweise nur bei diplomatischen Empfängen oder gesellschaftlichen Höhepunkten gereicht wurde. Die Flasche selbst war schlicht, aber edel. Keine prahlerische Verzierung – nur eine schmale Goldgravur und das feine Emblem der Aelinar-Gebirgsquelle.
Der Kellner trat an den Tisch heran und präsentierte die Flasche noch einmal schweigend dem Gouverneur. Theranos begutachtete kurz neugierig das Etikett und nickte knapp.

Mit ruhiger, geübter Bewegung löste der Kellner die Versiegelung, entkorkte die Flasche beinahe lautlos. Nur ein gedämpftes Zischen war zu hören – diskret, elegant.

Die drei Herren erhoben leicht die Hände – ein feiner, abgestimmter Applaus, leise, rhythmisch, kultiviert. Nicht übertrieben – ein Zeichen von Stil, kein Jubel.

„Ein guter Moment“, murmelte Bayl.
„So beginnt man, was Bestand haben soll“, fügte Lydien an.

Der Kellner schenkte mit ruhiger Hand ein – zuerst dem Gouverneur, dann den beiden Legaten. Die Perlage war fein, der Schaum ruhig, nicht aufdringlich. Klare Linien, keine Trübung, die Farbe hellgolden mit kühlem Glanz.

Dann neigte er respektvoll den Kopf und sagte mit ruhiger Stimme:
„Ich lasse Sie einen Moment das erste Glas genießen, meine Herren. Danach bringe ich Ihnen umgehend die Karte mit den Speisen.“

Daraufhin entfernte sich der Kellner wieder vom Tisch.

Theranos nickte hob das Glas leicht an.
„Auf Präzision, Perspektive auf Prefsbelt IV und das Imperium“, sagte er ruhig.

“Auf Präzision, Perspektive auf Prefsbelt IV und das Imperium, wiederholten Legat Bayl und Lydien fast im Chor.
Die Gläser klangen leicht zusammen – ein feines Klingen, hell und kontrolliert.
Dann nahm jeder einen ersten Schluck.

Es war nicht nur ein Trinkspruch. Es war ein Moment der Einigkeit.

Dann stellte Theranos das Glas ab, faltete die Hände locker vor sich.
„Nur eines vielleicht“, begann er ruhig, „damit keine Missverständnisse entstehen: Ich habe nichts gegen ein gutes Glas in einem passenden Rahmen. Wer sich im Privaten einen Tropfen gönnt – bitte. Aber...– er hob leicht eine Hand – „ich hoffe doch, dass imperiale Offiziere und Beamte in der Öffentlichkeit wissen, was Maß bedeutet.“
Ein kurzer Blick zu den beiden Legaten.
„In geschlossenen Räumen ist mir das gleich. Es soll ja vorkommen, dass man….. über die Stränge schlägt.“
Ein fast schelmisches Funkeln in den Augen begleitet von einem kaum erkennbaren Lächeln.
„Solange es nicht in den Bericht muss….. ich hoffe, wir verstehen uns, alles mit Maß und Ziel, dies ist kein Freifahrtschein.“

Bayl grinste offen, Lydien nickte.
„Verstanden, Sir. Diskretion ist Teil der Uniform."antwortete Lydien.

Theranos ließ sich leicht zurücksinken.
„Nun gut, Sagen Sie mir, Legat Bayl... Sie sind nah an den Menschen. Kunst, Kultur, Bildung – das bringt Kontakt. Was denken die Leute wirklich? Was erwarten sie von Ihrem Gouverneur ?“

Bayl nahm noch einen Schluck, stellte das Glas ab, dachte kurz nach.
„Nun, Sir... die Stimmung ist vorsichtig, hoffnungsvoll.
Ihr Vorgänger war – mit Verlaub – jemand, der sehr auf Form achtete. Disziplin, Ordnung, Kontrolle – allerdings leider nur dort, wo es ihm passte.“


Er sah zu Theranos, prüfend, dann fuhr er fort:
„Er war bei jenen beliebt, die ihm nützlich waren. Bei allen anderen galt: Distanz, Druck oder... Desinteresse. Kulturförderung etwa – gab es nur für Projekte, die ihn persönlich interessieren.
Wurde ein Künstler unbequem, war plötzlich ein Formular verschwunden.
Ein Gebäude wurde enteignet – angeblich wegen Statik. In Wahrheit, weil man von dort etwas anderes wünschte.“


Theranos zog leicht eine Braue hoch.

Bayl schmunzelte schwach.
„Es klingt polemisch – aber viele Bürgerinnen und Bürger haben die Hoffnung, dass nun endlich jemand kommt, der nicht selbst im Zentrum stehen will – sondern die Ordnung wieder ins Zentrum rückt.“

Theranos nickte langsam.
„Wenn es eines gibt, für das ich gerne zu haben bin, ist es Ordnung, Struktur und Transparenz."

Dann wandte er sich an Lydien.
„Und Sie, Legat? Wenn wir über Sicherheit sprechen…..woran mangelt es? Wo müssen wir ansetzen?“

Lydien wurde sofort ernst und strich sich über seinen leicht ergrauten Schnurrbart. Er sprach klar und strukturiert.
„Wir haben grundsätzlich eine solide Grundstruktur, Sir. Aber sie ist unterbesetzt. Die meisten Patrouillen operieren mit Minimalpersonal. Viele Reviere decken zu große Bezirke ab.“

Er zählte an den Fingern ab.
„1. Wir brauchen mehr Präsenz – vor allem in Randzonen und Transportknoten, in manchen Bereichen können wir Tage lang niemand schicken, was Kriminalität begünstigt.
2. Fahrzeuge sind veraltet, teils beschädigt oder funktionieren nicht. Viele sind noch aus der Zeit vor der Umstrukturierung.
3. Was mir am meisten Sorge bereitet: es gibt…..Reste.“

Theranos sah ihn direkt an.
„Reste?“

„Kern-loyales Personal. Nicht offen illoyal – aber träge, innerlich verwurzelt in alten Strukturen. Beamte, die Dienstgrade geschenkt bekamen oder nur durch Protektion halten konnten.
Als Legat darf ich sie nicht einfach so ohne Weiteres entlassen. Der Gouverneur könnte.”

Theranos schwieg einen Moment. Dann antwortete er ruhig:
„Manchmal muss man krankes Gewebe herausnehmen, damit der Rest heilt.“

Beide Legaten wechselten einen Blick – nicht erschrocken, sondern erleichtert. Dann nickten sie beinahe synchron.

Bayl lächelte.
„Es tut gut zu hören, dass Sie nicht nur auf dem Gouverneursposten sitzen wollen – sondern auch führen wollen.“

Lydien ergänzte:
„Und dass Sie sich wirklich für die Belange der Bevölkerung interessieren und sich darum kümmern wollen.“

Theranos nahm einen Schluck Wasser, dann sprach er ruhig:
„Ich bin nicht hergekommen, um verwalten zu dürfen.
Ich bin hergekommen, um Verantwortung zu übernehmen sowie das Projekt unseres Moffs Vayliuar umzusetzen und diesen Planeten zu formen und daraus etwas zu machen, auf das wir und das Imperium stolz sein können."

In diesem Moment kehrte der Kellner mit der Speisekarte zurück und präsentierte sie mit einer eleganten Geste.
„Meine Herren, ich habe einige Empfehlungen für Sie vorbereitet, die sowohl kulinarisch als auch visuell beeindrucken.
Sollte Ihnen nichts zusagen, können wir gerne zur normalen Karte übergehen.”


Für Gouverneur Theranos schlug der Kellner ein zartes Bantha-Steak vor, serviert auf einer heißen Steinplatte aus dem gleichen blauen Gestein wie die Lounge. Das Steak wurde mit einer Auswahl an geröstetem Gemüse aus den Gärten von Prefsbelt und einer aromatischen Jus aus lokalen Kräutern begleitet.
Theranos nickte zustimmend: „Das klingt ausgezeichnet.“

Legat Bayl wurden die flambierten Nuna-Röllchen vorgeschlagen – zarte Teigtaschen gefüllt mit gewürztem Nuna-Fleisch, die am Tisch mit einem Schuss Corellianischem Brandy flambiert wurden. Die Flammen tanzten kurz über dem Gericht, bevor sie erloschen und ein verlockendes Aroma hinterließen.
Bayl lächelte: „Eine spektakuläre Präsentation, ich nehme das.“

Für Legat Lydien empfahl der Kellner eine Auswahl an Meeresfrüchten aus dem nahegelegenen kleinen Meer von Blue One. Das Gericht wurde auf einem Bett aus Trockeneis serviert, aus dem Nebelschwaden aufstiegen und die Frische der Zutaten betonten. Lydien war beeindruckt: „Ein wahrhaft künstlerisches Meisterwerk.“

Nachdem die Bestellungen aufgenommen waren, zog sich der Kellner diskret zurück, um die Küche zu informieren. Die drei Herren setzten ihr Gespräch weiter angeregt fort, während sie gespannt auf die Ankunft ihrer kunstvoll zubereiteten Speisen warteten.


[Äußerer Rand - Prefsbelt Sektor | Prefsbelt IV | Blue One | im Restaurant "Blue Gem" | Gem Lounge ] - Theranos Zesh , Legat Bayl, Legat Lydien
 
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[Äußerer Rand - Prefsbelt Sektor | Prefsbelt IV | Blue One | im Restaurant "Blue Gem" | Gem Lounge ] - Gouverneur Theranos Zesh , Legat Gregor Bayl, Legat Zahyn



Theranos ließ den Blick kurz über den Tisch wandern. Dann lehnte er sich minimal vor und sagte ruhig:
„So, wo waren wir?“

Er hielt kurz inne, ließ den Moment wirken.
„Ach ja. Was ich noch ansprechen wollte...“

Die beiden Legaten – Bayl und Lydien – blickten auf. Bayl hob leicht die Augenbrauen. Lydien, wie üblich, sagte nichts. Aber beide waren sofort präsent.

„Ich bin nicht nur hier, um zu verwalten, was mein Vorgänger hinterlassen hat“, begann Theranos. „Ich bin auch hier im direkten Auftrag des Moffs.“

Ein feines, kaum merkliches Umorientieren ging durch die Körperhaltung der beiden. Bayl sagte leise: „Das ist... bemerkenswert. Ein direkter Auftrag vom Moff ist nicht alltäglich.“

Theranos nickte nur.
„Es geht um den Aufbau einer neuen planetaren Werft. Ein industrielles Kernprojekt, langfristig gedacht. Der erste Schritt ist eine vollständige Bodenwerft – modern, effizient, modular erweiterbar. Sollte sich das Projekt bewähren, folgt im nächsten Schritt möglicherweise ein orbitales Pendant. Aber das ist noch nicht spruchreif.“

Er griff nach seinem Aktenkoffer, öffnete ihn mit einem leisen Klicken und entnahm einen kompakten Holoprojektor. Er gab einem der Bediensteten vor der Lounge einen Wink, alles zu verdunkeln und deutete ihm, dass sie in der Lounge bis auf weiteres nicht gestört werden wollen.

Ein Knopfdruck, das Gerät erwachte, schwebte leicht über dem Tisch und projizierte ein holografisches Grundmodell der Anlage.

Bläuliche Linien zeichneten sich über der Tischfläche ab:
Zentral ein länglicher Hauptkomplex mit drei Großhangars, daran angeschlossen seitliche Produktionslinien, Materiallager, ein transparenter Kontrollturm mit modularer Leitungseinheit, dazu Sicherheitsring, Verladeplattformen für Großtransporte und ein Energiekern in sicherem Abstand zur Produktionszone sowie einige vereinzelte automatisierte Geschütztürme zur Notfallverteidigung der Werft, sowie ein kleiner Bereich für Wachpersonal.

Theranos deutete mit der Fingerspitze auf die Karte.
„Hier der innere Fertigungsbereich. Modular ausgelegt – skalierbar in beide Richtungen. Links davon die Magnettrassenanbindung, die an zwei Hauptversorgungsachsen angeschlossen wird. Wir planen außerdem eine neutrale Zivilzone außerhalb des Sicherheitsrings – für Werkstätten, technische Weiterbildungsgebäude, Unterkünfte und so weiter. Keine Stadtzugehörigkeit. Standort, Zwischen Blue One und Prefsbelt Green – etwa 250 Kilometer in beide Richtungen. Neutral, erreichbar, taktisch günstig.“

Er tippte kurz auf das Gerät, ließ die Ansicht rotieren.
„Projektname: Orbis. Keine politische Ausrichtung. Nur ein Zentrum für Funktion und Fortschritt zum Wohle des Imperiums.“
Dann schob er das Datapad über den Tisch. „Hier die erste Übersicht – Bauphasen, Ressourcenbedarf, Zeitplan.“

Bayl und Lydien rückten automatisch näher zusammen und beugten sich über das Gerät. Man sah ihnen an, dass sie etwas überrascht waren – von der Größe, von der Struktur, vom klaren Konzept.

Theranos sagte leise:
„Wenn es uns gelingt, wird das nicht nur ein Bauwerk. Sondern ein Signal.“

Der Holoprojektor summte leise, während das Modell von Projekt Orbis über dem Tisch schwebte. Linien rotierten sanft, während Theranos sprach – konzentriert und ohne Eile.

„Wie erwähnt, erfolgt der Bau in Phasen“, erklärte er. „Sobald der erste Produktionsstrang abgeschlossen ist – ich spreche hier von rund 25 Prozent des Gesamtvolumens –, beginnt die Fertigung. Parallel wird weitergebaut. Ziel ist es, frühzeitig operativ zu werden, um Materialtests, Qualitätskontrolle und erste Chargen zu ermöglichen.“

Er sah zu Legat Bayl. „Und darum möchte ich Sie bitten, Legat. Bleiben Sie zumindest bis zum Produktionsstart. Ich weiß das Sie um Versetzung gebeten haben, aber Ihre Erfahrung – Ihre Kenntnis des Sektors – wären mir, beziehungsweise uns in dieser Phase mehr wert als jede Neuverpflichtung und ich hoffe trotzdem, Sie vielleicht doch in der Zeit die uns bleibt Sie zum Bleiben bewegen zu können, gerne auch mit einer schönen Erhöhung Ihrer Bezüge versteht sich.“

Bayl erwiderte den Blick offen. Keine diplomatische Maske, nur echtes Nachdenken. Dann ein knappes Nicken. „Ich weiß es zu schätzen, dass Sie es direkt ansprechen. Es war nie die Frage der Entscheidung – nur des Timings.“
Ein kurzer Blick zu Lydien, der kaum merklich mit dem Kopf nickte.
„Ich werde vorerst bleiben. Solange ich gebraucht werde – bin ich hier.“

Theranos neigte den Kopf leicht. „Das ehrt Sie, Legat.“

„Und falls ich danach doch nach Yaga Minor versetzt werden möchte...?“ Bayl hob die Augenbraue.

„Dann unterzeichne ich die Versetzung persönlich“, entgegnete Theranos ruhig. „Aber nicht vorher.“

Ein Lächeln huschte über Bayls Gesicht und nickte zustimmend.
Theranos aktivierte eine zweite Ebene im Hologramm. Neue Linien erschienen – technische Beschriftungen, kleinere Silhouetten von Raumjägern, modulare Start- und Wartungsvorrichtungen.
„Wir beginnen mit vier klar definierten Modellen“, erklärte er. „Das Rückgrat bilden klassische TIE/ln-Fighter – bewährte Raumüberlegenheitsjäger. Schnell, wendig, aber einfach gehalten. Perfekt für Großserienproduktion und Allzweckeinsatz.“

Er zoomte in die Projektionsfläche und markierte die nächste Zelle.
„Flankiert wird diese Linie vom TIE/ba – Baron-Class Abfangjäger. Hochentwickelt, voll mit Schilden ausgestattet, extrem wendig – ideal für schnelle Eingreifoperationen. Er wird in geringerer Stückzahl gefertigt, aber gut bemannt unersetzlich.“

Lydien beugte sich näher heran. „Und automatisierte Einheiten?“

Theranos nickte. „Natürlich. Die TIE/dr – Drohnenjäger. Vollautomatisch, ohne Piloten. Sie können ferngesteuert oder autonom agieren, eignen sich für Schwarmangriffe, Minenfeldüberwachung oder gezielte Begleitmissionen. Günstig, leicht zu ersetzen – taktisch äußerst flexibel.“

„Und für Bombardierungen?“ fragte Bayl.

„Dafür produzieren wir den TIE/sa Bomber“, antwortete Theranos. „Schwer, doppelte Rumpfstruktur, ausgestattet mit Protonenbomben, Torpedos und schweren Laserbatterien. Langsam, aber zerstörerisch. Ideal zur Flächenneutralisierung oder gezielten Infrastrukturzerstörung.“

Er ließ die Modelle rotieren, während das Hologramm sanft die Maßstäbe und Produktionslinien andeutete.
„Das Ziel ist eine ausgewogene Flotte – aus Standard, Hochwert, Unterstützung und Spezialfunktion. Alles hergestellt auf Prefsbelt IV.“

Bayl und Lydien sahen sich an. Man konnte es ihnen ansehen: Die Vorstellung war greifbar geworden.
„Und die Logistik?“ fragte Lydien. „Ersatzteile, Energiezellen, Bewaffnung?“

„Bereits eingetaktet. Die imperiale Leitung hat dem Projekt hohe Priorität eingeräumt. Die Versorgungsketten werden bevorzugt behandelt. An Mitteln und Material wird es nicht mangeln – solange wir liefern.“ antwortete Gouverneur Zesh.

Ein Moment der Stille.

Dann sagte Bayl leise: „Ein Prestigeprojekt. Für den Sektor. Für uns.“

Theranos ließ das Hologramm langsam verblassen. Die Lichtlinien zogen sich zurück, bis nur noch der glatte Tisch und das stark gedimmte Licht übrig blieb, danach stand Theranos auf, ging zur Tür und wies das Personal an, wieder die Lichter in der Lounge zu aktivieren und begab sich dann wieder zurück auf seinen Platz.
„Und weil wir über Organisation sprechen...“, fuhr er fort, „...habe ich noch ein zweites Konzept vorbereitet. Wir brauchen Menschen. In der Verwaltung. In der Technik. In der Versorgung. Sie sagten es selbst, Legat Lydien – es gibt Lücken. Ich habe hierzu einen Vorschlag, wie wir sie schließen könnten.“
„Ich spreche von einem strukturellen Ansatz, um den Nachwuchs im Verwaltungs-, Infrastruktur- und Sicherheitsbereich dauerhaft zu sichern – und gleichzeitig das Gemeinschaftsgefühl unter den jungen Bürgern zu stärken.“


Er ließ einen Moment verstreichen, dann sprach er ruhig weiter.
„Ich nenne es: die Blaue Schaar.“

Er öffnete seinen Aktenkoffer erneut, entnahm diesmal kein Gerät, sondern eine schlichte gedruckte Mappe mit einem blauen Symbol auf dem Deckblatt. Er legte sie vor sich ab.
Die beiden Legaten wechselten einen Blick. Keine Abwehr, dafür deutliches Interesse.

„Ein verpflichtendes Jahr für alle Bürger ab dem achtzehnten Lebensjahr. Körperliche Ertüchtigung, Disziplin, Gemeinschaftsbildung. Etwa drei Monate Grundausbildung – mit Waffenhandhabung, Nahkampftechniken, Verhalten bei Störungen. Danach Schulungen in Rechtsgrundlagen, imperialem Verhalten, Grundzügen administrativer Prozesse. Im Anschluss – Einsatz je nach Eignung: Verwaltung, Logistik, lokale Ordnungskräfte, technische Hilfen, vielleicht sogar Pilotenvorbereitung.“

„Und das ist sofort verpflichtend?“ fragte Lydien, die Finger locker an sein Glas gelehnt.

„Mit Ausnahmen“, bestätigte Theranos. „Studierende oder Einzelkinder mit familiären Verpflichtungen in Betrieben können aufschieben – bis maximal Fünfundzwanzig. Spätestens danach greift die Pflicht.“

Theranos überlegte kurz und strich sich über das Kinn.
„Wir brauchen noch einen geeigneten Platz oder ein Gebäude für die blauen Akademie, sie soll als ein quasi Internat oder Unterbringungsgebäude für die Jugend sein. Bei dem auch . die Kurse und Theorie gelehrt wird. Dahingehend bitte ich um Ihre Expertise und mir eine Liste von möglichen Objekten und oder Bauplätzen zusammenzustellen.”

Bayl schob den Sessel leicht zurück und verschränkte die Arme.
„Wird es eine Uniform oder ein Erkennungsmerkmal geben?“ fragte er.
„Da bin ich mir noch nicht ganz sicher, sagte Theranos. „Bläulich, angelehnt vielleicht an eine kulturelle Robe, wenn Ihr auf Prefsbelt IV sowas habt, aber etwas militärischer denke ich. Auch hier bitte ich die Herren mir ein paar Vorschläge in den nächsten Tagen vorzulegen.”

Lydien nickte langsam. „Vergütung der Zeit beziehungsweise Lohn und Versorgung?“
„Unterkunft, Verpflegung, ärztliche Betreuung in der Akademie, hier bitte auch um Info ob es Experten im Bereich Gesundheit auf Prefsbelt gibt, ich würde dann in der Akademie einen Arzt bzw. Krankenbereich einrichten lassen. Ein kleines Taschengeld, hätte ich mir vorgestellt, aber eine genaue Summe habe ich noch nicht errechnet – und eine moderate steuerliche Entlastung für die Familien, hierfür werden wir noch einen Finanzexperten brauchen sowie allgemein um die Zukunft von Prefsbelt IV zu sichern.“

Die beiden Legaten schwiegen kurz. Dann sagte Bayl nachdenklich:
„Sie schlagen eine Art patriotisches Jahr vor – nicht nur zum Füllen von Personalstellen, sondern zur Festigung eines gemeinsamen Geistes.“

„Genau das“, bestätigte Theranos ruhig. „Disziplin durch Struktur. Rekrutierung durch Bildung. Loyalität durch Zugehörigkeit.“

Lydien hob leicht den Kopf. „Das hat propagandistische Schlagkraft, wird aber zu beginn sehr viel Arbeit werden.“
„Aber einen definitiv praktischen Nutzen“, ergänzte Bayl. Dann sah er Theranos an. “Ja Sir ich denke, das kann funktionieren. Nicht sofort. aber langfristig.“

Theranos lächelte leicht, fast unmerklich.

„Natürlich bitte ich Sie beide, das Konzept zur Blauen Schar in Ruhe zu prüfen“, sagte er ruhig. „Wenn Sie Anpassungen für sinnvoll halten, Vorschläge zur Optimierung oder Einsparungen sehen – gerne. Ich schätze Ihre Erfahrung. Und Ihre Perspektive.“

Bayl nickte, noch leicht in Gedanken. "Ich werde es durchgehen. Punkt für Punkt.“

„Es freut mich, dass sich die Einschätzungen der Herren mit meinem Konzept decken". Theranos hob leicht die Hand. „Aber machen Sie sich keine Sorgen um die Finanzierung. Sie ist gedeckt. Das Fundament steht und was nicht offensichtlich war – das holen wir jetzt auf. Apropos decken, das ich habe noch eine Information für Sie, die Sie brennend interessieren dürfte.”

Er sah die beiden Legaten ruhig an, dann schob er die nächste Mappe auf den Tisch. „Ich habe mir erlaubt, die Finanzierung der Blauen Schar grob durchzukalkulieren. Auf Basis der vorliegenden planetaren Einnahmen – soweit sie mir zur Verfügung stehen.“

Bayl runzelte leicht die Stirn. „Sie haben bereits Zugriff auf die aktuellen Finanzdaten?”

Theranos nickte ihm mit einem leichten Grinsen zu:
„Ja, seitdem ich den Planet betreten habe, aber vorerst nur eine grobe Zusammenfassung, aber diese war mehr als genug, um mich vollends zu überraschen.” sagte Theranos.
Lydien schüttelte leicht den Kopf. „Uns hat man nie einen vollständigen Überblick gewährt. Immer nur monatliche Teilauszüge.“

Theranos hob leicht eine Braue. „Ich hatte befürchtet, dass es so ist. Deshalb sage ich es Ihnen ganz offen, selbst wenn wir mehr als die doppelte Bevölkerungszahl zur gleichen Zeit in die Blaue Schar aufnehmen würden – mit Unterkunft und Bau der Akademie, Verpflegung, Kleidung, Taschengeld sowie Schulungspersonal und alles andere was benötigt wird – wäre die Finanzierung aus dem vorhandenen Budget ohne Probleme viele Jahre möglich und zwar Vollständig und dann wäre immer noch mehr als genug übrig auch wenn das Projekt blaue Schaar keine Gewinne bzw. Einsparungen einbringen.”

Die beiden Legaten blickten ihn an wie vom Blitz getroffen. Zuerst stumm, dann verdutzt.
Bayl brach das Schweigen. „Wie bitte? Das….. das kann nicht stimmen. Wir haben Jahre lang...“

„Doch“, unterbrach ihn der Gouverneur ruhig. „Ich habe die Zahlen mehrfach abgeglichen. Und die Wahrheit ist: Der letzte Gouverneur hat sich persönlich das Fünffache wenn nicht manchmal sogar mehr als seines legitimen Gehalts ausgezahlt. Monat für Monat, Jahr für Jahr da möchte ich auf etwaige Sonderausgaben für Speeder, Fähren, Feste, Auslandsreisen und Sonstiges noch gar nicht beginnen.“

Stille.

Lydien starrte schockiert auf die Tischplatte, dann presste er trocken hervor: „Ein... verfluchter Selbstbediener.“

Bayl schnaubte leise, fast ein Lachen. „Der hat uns die ganze Zeit vorgerechnet, wir müssten sparen. Keine Mittel für öffentliche Projekte, zu wenig für Instandhaltung, für Personal für alles...

Theranos nickte. „Und gleichzeitig wurden die Steuersätze leicht erhöht – nicht offiziell, nicht transparent, aber systematisch. Das Ergebnis, Prefsbelt IV hat in den letzten Jahren mehr als das Doppelte an Steuereinnahmen verzeichnet. Teilweise wurden sogar Sondergelder für Projekte ausgeschüttet. Es wurde nur nie kommuniziert, aber es geht nocht weiter.”

Gouverneur Zesh blätterte weiter in der Mappe und deute auf einen Absatz, sehen Sie hier und begann zu erklären:
„Laut Unterlagen des früheren Gouverneurs existierten auf dem Papier in jedem Distrikt lokale Sicherheitsgarnisonen – vollständig besetzt, ausgebildet, ausgestattet. Das heißt, Gehaltszahlungen. Sonderzulagen. Infrastrukturmittel.“

Lydien sah auf. „Sie sagen: Die Einheiten existieren gar nicht?“

Bayl presste die Lippen zusammen. „Und trotzdem wurde gezahlt.“

„Monatlich. Genau dokumentiert.“ Theranos schob ein zweites Datapad über den Tisch. „Sie können es nachlesen. Die Gelder sind geflossen – aber nie dort angekommen, wo sie sollten wir haben alles nachgeforscht da die Konten eingefroren wurden konnte er nichts vertuschen.

Lydien überflog die ersten Einträge, dann blickte er auf. „Und was ist mit Ticum? Mit Green One? Dort müssten Stützpunkte sein – mindestens kleinere.“

„Sollten es“, bestätigte Theranos. „Laut Budgetzuteilung gibt es in jedem dieser Orte mindestens eine mittlere Garnison. Inklusive Personal, Unterhalt, Ausrüstung.“

Bayl lehnte sich zurück, Hände im Schoß. „Gab es Kontrollen?“

Theranos schüttelte den Kopf.
„Nein. Das System war... durchlässig. Und das Vertrauen wurde ausgenutzt.“
Er sah die beiden Männer ruhig an. „Ich sage Ihnen das nicht, um jemanden anzuklagen. Das erledigen andere. Ich sage es Ihnen, weil wir jetzt gemeinsam entscheiden, wie es weitergeht und wie wir mit diesen Ressourcen – endlich richtig – arbeiten.“


Die beiden Legaten nickten langsam. Es war kein Triumph in ihren Gesichtern – es war ein stilles Begreifen. Die Welt, in der sie die letzten Jahre gearbeitet hatten, war manipuliert gewesen.
Theranos nahm die Mappen vom Tisch und gab sie zurück in seinen Koffer und schloss diesen.

„Wir haben die Mittel. Die Struktur. Und bald auch die Menschen. Die Frage ist nur, wie schnell wollen wir beginnen?“
Bayl sah zu Lydien – und beide antworteten fast gleichzeitig:
„Schnell.“
Lydien stand leicht vom Stuhl auf, als müsse er kurz Luft holen. Dann setzte er sich wieder.
„Das alles erklärt, warum viele der Regierungskonten plötzlich eingefroren wurden, kurz vor seiner, sagen wir "Abreise".

Bayl blickte Theranos nun ernst an. „Und Sie sagen, dieses Geld ist…... noch da?“

Theranos ließ sich Zeit, antwortete mit fester Stimme: „Ja. Es wurde gesichert. Die privaten Ausleitungen wurden gestoppt, ehe sie ins Leere liefen. Die liquiden Mittel sind zurückgeführt. Die Konten waren nun schon ein paar Monate unter Aufsicht, somit konnte er nichts wegschaffen und wir reden hier nicht von einem Haushaltsüberschuss – sondern von einem riesigen strategischen Polster für ein Jahrzehnt."

Ein Moment lang war es still. Dann sagte Bayl, fast flüsternd: „Wir könnten... damit theoretisch sogar Teile der Werft eigenständig finanzieren.“

„Theoretisch“, bestätigte Theranos.

Lydien wirkte nachdenklich. „Er hat uns betrogen. Und den gesamten Planeten belogen.“

„Er hat sich verabschiedet wie ein mieser...“, begann Bayl, hielt dann inne und winkte ab, „...lassen wir das. Wichtig ist, jetzt wissen wir es. Und das verdanken wir Ihnen.“

Theranos neigte kurz den Kopf. „Ich dachte, es wäre richtig, es mit Ihnen zu teilen. Sie beide sind – nach mir – die höchsten amtierenden Vertreter von Prefsbelt IV. Und Sie haben loyal gearbeitet. Das zählt.“

„Ich freue mich, dass Sie beide das so offen aufgenommen haben“
, sagte er ruhig.

Bayl lachte leicht auf und zuckte mit den Schultern.
“Was bleibt uns denn anderes übrig, Sir?".

Lydien nickte zustimmend.
"Ja Sir, immerhin wissen wir jetzt Bescheid über den Istzustand.”

Gouverneur Zesh kratzte sich mit einem fast schon mitleidigen Blick am Hinterkopf.
„Ich weiß, Sie wurden lange im Unklaren gelassen und auch enttäuscht. Aber das wird sich ändern.“

Er blickte sie beide an – ohne Härte, aber mit aufrichtiger Entschlossenheit und schlug ganz leicht eher demonstrativ mit Faust auf den Tisch.
„Ich bin hier, um zu erneuern. Für Prefsbelt und seine Bewohner. Für alle, die lange nichts davon hatten.“
Bayl und Lydien nickten. Beide wirkten gelöst – nicht erleichtert, aber beteiligt und motiviert.

Theranos fuhr fort: „Das Geld, das wir sichern konnten, wird nicht unüberlegt ausgegeben. Der Bau der Werft wird, wie vorgesehen, mit imperialen Mittel finanziert. Nur wenn diese erschöpft sein sollten, greifen wir auf das Rücklagenkonto zu, wobei ich nicht denke, dass dies nötig ist."

Dann richtete er sich leicht auf, wurde sachlicher.
„Was wir aber jetzt schon tun können: investieren. In das, was beschädigt wurde. In das, was fehlt, in das was benötigt wird.“

Er wandte sich an Lydien. „Sie hatten vorhin sehr präzise aufgezählt, was an Fahrzeugen, Ausrüstung und Zugriffspunkten fehlt.“
„Diese Mittel werden wir einsetzen, um exakt das zu beheben. Was da ist, wird repariert. Was fehlt, wird beschafft.“


Lydien streckte sich grinsend zurück, fuhr sich über den Schnurrbart und sagte: „Na, das klingt ja fast zu gut, um wahr zu sein.“

Theranos lächelte nur und fuhr fort: „Und damit nicht alles auf mir liegt – Legat Bayl, ich werde Ihnen ein Mandat übertragen. Bitte stellen Sie ein kleines Team aus den besten Ingenieuren, Bauverantwortlichen und städtischen Planern zusammen. Ich möchte eine vollständige Analyse unserer Infrastruktur:
Abwasser, Energie, Versorgung, Bauwerke, Verkehrsachsen. Auch Altstrukturen mit symbolischer Bedeutung. Was kann bleiben? Was soll erneuert werden? Was wurde vergessen? Ich lasse Ihnen hierzu gerne etwas schriftlich zukommen“


Bayl nickte langsam. „Ich habe schon zwei Namen im Kopf. Ich melde mich morgen früh.“

Dann wandte sich Theranos erneut Lydien zu.
„Und Sie, Legat, bitte ich um eine vollständige Übersicht aller Garnisonen, Stützpunkte und Sicherheitseinrichtungen in und um Blue One. Ich möchte genau wissen, was vorhanden ist – und was nicht. Ziehen Sie gern andere Experten hinzu. Ihre Einschätzung zählt – aber ich will ein vollständig neues Sicherheitskonzept. Zuerst für Blue One, dann für den gesamten Planeten.“
Lydien legte den Kopf schräg, das Grinsen wich einem konzentrierten Ausdruck.
„Sie wollen alles neu ordnen.“

„Nein“, sagte Theranos. „Ich will, dass alles endlich funktioniert, wie es sollte, nur dann kann Prefsbelt IV bestehen und nur dann wird Projekt Orbis funktionieren und nur dann werden wir drei weiter unsere Posten behalten.“

Dann lehnte sich Zesh zurück und grinste leicht.
“Aber ich bin mir sicher, dass wir das alles schaffen können.
Vielleicht werden wir unser Team vergrößern müssen, ich werde mich die Tage darum kümmern, ich bitte aber auch um Info von Ihnen, mit welchen möglichen Bewerbern wir die Plätze von Ministerien, Legaten und Präfekten besetzen könnten.”


„Wir haben also viel zu tun“, sagte Bayl, den Blick nun offener, fast zuversichtlich.
„Und zum ersten Mal… auch die Mittel dafür“, ergänzte Lydien.

Theranos nickte. „Wir beginnen morgen. Aber heute... lassen wir uns zeigen, was Blue One am Teller zu bieten hat.“

Wie auf ein stilles Stichwort hin näherte sich der Kellner mit einer eleganten Bewegung. Drei Servierkräfte begleiteten ihn, jede mit einer sorgfältig platzierten Glockenhaube, jede Bewegung präzise.

“Was für ein perfektes Timing, mir knurrt bereits der Magen!" sagte Theranos.

Mit einem leichten Zischen wurde der erste Teller geöffnet – direkt vor Theranos:
Ein zartes Bantha-Steak, auf einer glühenden Steinplatte serviert – aus demselben blauen Gestein wie die Böden der Lounge. Die Ränder des Fleisches bräunten noch leicht nach, während sich das Aroma mit einer Kräuterjus und den Röstaromen des lokal geernteten Gemüses vermischte.

Theranos hob das Besteck, roch kurz – und sagte nur: „Präzision, auf den Punkt gebracht.“

Vor Legat Bayl tanzten Flammen:
Flambierte Nuna-Röllchen, mit fein gewürztem Fleisch gefüllt, kurz am Tisch mit einem Schuss Brandy flambiert. Der Duft war leicht süßlich, mit einer herzhaften Tiefe.
Bayl hob die Augenbrauen. „Eine spektakuläre Präsentation – ich nehme alles zurück, was ich je über einfache Küche gesagt habe.“

Dann kam Lydiens Teller – von Trockeneis umhüllt, aus dem feiner Nebel stieg:
Eine Auswahl frischer Meeresfrüchte vom nahegelegenen Binnenmeer bei Blue One. Garnelen, feine Scheiben von Algenfisch, kleine Schalentiere – kunstvoll auf einem kühlen, weißen Teller angerichtet.
Lydien grinste, fast ehrfürchtig. „Ein wahrhaft künstlerisches Meisterwerk. Ich schätze, das ist die Art von Propaganda, bei der ich gerne mitmache.“

Theranos hob das Glas. „Auf Zusammenarbeit. Auf Gerechtigkeit. Und auf das, was kommt – mit Struktur, Geschmack und Wirkung.“
Bayl und Lydien stießen an. „Auf Prefsbelt.“

In diesem Moment begannen die Messer zu schneiden, der Abend sich zu senken. Die wichtigsten Themen waren besprochen, der geschäftliche Teil zu Ende. Kein Druck mehr und es wurde gescherzt und vornehm gelacht. Jeder konnte sich glücklich seinem Essen widmen. Nur ein Tisch, an dem aus Kontrolle Vertrauen wurde – und aus Planung hoffentlich, wenn alles nach Plan läuft, bald Wirklichkeit.



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Die nächsten Minuten vergingen in angeregtem, aber zunehmend stillem Genuss. Messer glitten sanft durch zartes Fleisch, Gabeln schnappten sich knuspriges Gemüse, und aus dampfenden Schalen stiegen Aromen, die wie kleine Paraden über den Tisch zogen. Ab und an ein zustimmendes Nicken, ein murmelndes „Ausgezeichnet“ oder ein zufriedenes Brummen – doch im Grunde war in dieser Phase nur das rhythmische Klingen von Besteck zu hören.

Nachdem Theranos gegessen hatten, lehnte er sich leicht zurück, ein Moment der Ruhe stand in seinem Gesicht geschrieben. Dann wandte er sich mit einem kurzen, fast schelmischen Blick zu Legat Bayl.

„Wissen Sie, Herr Bayl, ich bin beeindruckt, wie souverän Sie mit manchen Themen umgehen. Darf ich fragen – wie war Ihr Weg an diesen Tisch?“

Bayl legte das Besteck mit einer bewussten Geste zur Seite, nahm einen kleinen Schluck aus seinem Glas und rückte sich dann aufrecht hin.

„Ein klassischer Pfad mit ein paar... eigenwilligen Abzweigungen“, begann er mit einem feinen Lächeln. „Ich bin in einer Künstlerfamilie in der Nähe von Gold One aufgewachsen. Viel Musik, wenig Disziplin. Als junger Mann habe ich zuerst Literaturgeschichte studiert – keine gute Grundlage für einen Posten im imperialen Dienst, wie mein Vater mir immer vorhielt. Aber irgendwann reizte mich der Gedanke, Einfluss nicht nur durch Worte, sondern durch Strukturen auf Taten zu üben. Ich habe mich also umorientiert – Politik, Öffentlichkeitsstrategie, Rhetorik, Verwaltung. Später kam ich nach Blue One und... nun ja – der Rest ist Verwaltungsgeschichte.“

Er grinste. „Und ja, ich stelle noch heute Abend das Infrastrukturteam zusammen. Aber vorher – verzeihen Sie – lasse ich mir das Dessert das hoffentlich bald kommt nicht nehmen. Davon kann mich keiner abhalten.“

Ein kurzer Moment des kollektiven Lachens folgte. Sogar der sonst so reservierte Lydien zuckte merklich mit den Mundwinkeln.

Theranos nickte anerkennend, dann wandte er sich zu dem ruhigeren der beiden: „Und Sie, Legat Lydien? Sie wirken, wenn ich das sagen darf, wie jemand, der seit Jahrzehnten mit den Rädern des Systems vertraut ist.“

Lydien musterte ihn einen Moment lang. Dann sprach er langsam, seine Stimme tief, beinahe feierlich.

„Ich war nie ein Mann der Bühne, Exzellenz. Ich bin am Rand von Prefsbelt Green geboren. Mein Vater war Proviantmeister der dortigen Garnison, meine Mutter Aufseherin in einem Depot. Ich wuchs zwischen Versorgungslisten und Patrouillenplänen auf. Ich habe mir alles selbst erarbeitet – den Platz in der Akademie, den Übergang zur Sicherheitsverwaltung, später zur strategischen Logistik. Mein Ziel war nie Glanz – mein Ziel war Funktion. Ordnung. Verlässlichkeit.“

Er hielt inne. „Als ich zum Legaten ernannt wurde, war ich überrascht. Vielleicht auch skeptisch. Aber ich sah es als Pflicht. Und ich sehe es noch heute so.“

Theranos spürte den Moment. Dann atmete er ruhig ein, legte seine Hände ineinander.

„Dann darf ich wohl anfügen, dass Sie beide – und gestatten Sie mir diese Offenheit – ein Geschenk für diesen Planeten sind.
Ich bin... anders geprägt worden. Auf Naboo geboren, in einem Haushalt, in dem Disziplin, Ordnung, Pflicht und Bildung gleichwertig galten. Mein Vater – Meranox Zesh – war ein einflussreicher Verwalter und Politiker. Streng, kühl aber gerecht. Ich wollte ihm folgen, ihm nacheifern. Doch der Weg führte mich weiter – nach Corulag, an die Akademie. Dort lernte ich vieles: Ethik, Verwaltung, Strategie, Imperiales Recht und verbesserte meine Rhetorik sowie Physischen Fähigkeiten. Aber vor allem: dass ein Planet wie dieser mehr braucht als Vorschriften. Er braucht Vision. Ordnung, ja. Aber auch Aufbruch.“


Er blickte kurz zu seinem Glas. „Und genau das habe ich gemeinsam mit Ihnen vor.“

Ein Moment des stillen Respekts entstand.

„Exzellenz, haben Sie eigentlich schon Gelegenheit gehabt, Ticum zu besuchen?“

Theranos schüttelte den Kopf. „Noch nicht. Aber ich habe ohnehin auch Pläne privater Natur im Süden.“

„Dann nehmen Sie sich Zeit“, warf Lydien ein. „Die Kanäle dort – neu angelegt, mit alten Ornamenten – ein Meisterstück. Und die Terrassen über dem westlichen Weinberg bei Sonnenaufgang...“ Er schloss kurz die Augen. „Ein Anblick, der selbst mich das Protokoll vergessen lässt.“

Bayl lachte. „Und wenn Sie etwas Mut haben, dann besuchen Sie Red One im Osten - die alte Schluchten und Canyons bei Red One bergen das ein oder andere Rätsel und sind ein Imposanter Anblick.

„Werde ich, hört sich interessant an“, sagte Theranos schlicht.

„Exzellenz,… mir fällt ein – Sie dürfen sich bald auf einen weiteren Gesprächspartner freuen.“
Er sah zu Theranos, dann zu Bayl. „Marcon Felth. Wenn ich richtig informiert bin, trifft in wenigen Tagen auf Prefsbelt IV ein. Er wird das Wirtschaftsdirektorium als Legat übernehmen zumindest war es schon länger so geplant,.“

Theranos nickte langsam. „Dann sind wir gespannt, sind Sie mit den Herren vertraut?

„Zahlen – und Prinzipien“
, ergänzte Lydien. „Einer, der wirtschaftliche Strukturen nicht nur verwaltet, sondern formt. Ich habe ihn vor Jahren in einem intersektoralen Reformgremium erlebt – wortkarg, analytisch, kompromisslos. Er spricht selten – aber wenn er es tut, hat jeder Satz Gewicht.“

Bayl lachte leise. „Er ist das Gegenteil von mir – was ihn umso wertvoller macht.“

„Und er kennt sich aus mit strukturellen Umschichtungen“, fügte Lydien hinzu. „Etwas, das wir in dieser Phase mehr als gut gebrauchen können.“

Theranos schien zufrieden. „Jemand, der denkt, bevor er spricht – und rechnet, bevor er verspricht. Gut. Das ist genau, was wir brauchen.“

Ein kurzer Moment des Nachdenkens folgte – bis Bayl sich mit einem leichten Schnipsen erinnernd aufrichtete. „Und wenn wir schon von starken Köpfen sprechen… es gäbe da noch jemanden. Torven Krail.“

Lydien blickte auf. „Ah, ja. Der Maschinenbauer aus der Gold-One-Region.“

Theranos horchte auf. “Wer ist er genau?“

Bayl ließ sich Zeit mit der Antwort, wog seine Worte wie ein Dirigent den Takt.
„Torven Krail ist kein Akademiker im klassischen Sinne. Er stammt aus einem ländlichen Vorort südlich von Ticum – aus einem Gebiet, das man gern übersieht. Aufgewachsen auf einem Maschinenhof, wo du den Schraubenschlüssel früher in der Hand hast als das Datapad. Er hat sich später durch ein Förderprogramm für planetare Versorgungstechnik gearbeitet – und statt wegzugehen, ist er geblieben. Hat einen alten, stillgelegten Versorgungsbetrieb reaktiviert und... verwandelt.“

„In was?“, fragte Theranos, sichtlich interessiert.

„In eine funktionierende Mini-Infrastrukturzentrale“, warf Lydien ein. „Er hat Wasserläufe saniert, eigene Energieversorgung gebaut, und eine regionale Verteilstruktur für Lebensmittel und Ersatzteile geschaffen. Die Leute dort haben Ihm dem Spitznamen der Direktor, verpasst ansonsten einfach Torven – und das sagt viel, denn die Leute dort haben es nicht so mit Titeln oder sonstigem."

Bayl nickte. „Was ihn auszeichnet, ist nicht nur technische Kompetenz, sondern Vertrauen. Er kann mit Leuten und er denkt in Prozessen. Nicht in Paragrafen. Und das... macht ihn zur perfekten Ergänzung zu Felth.“

„Kopf und Hand“, murmelte Theranos. „Analytiker trifft Praktiker.“

„Genau das“, sagte Bayl. „Ich kenne ihn noch von einem alten Infrastrukturprojekt im Nordkorridor. Wir hatten ihn als Berater geladen – was als technischer Austausch begann, wurde zu einer Lektion in Klartext und Umsetzung.“

„Und ich habe seine Aufzeichnungen zur Notstromversorgung der Region während eines Wintersturzes gesehen“, ergänzte Lydien. „Beeindruckend stabil und das ohne nennenswerte imperiale Hilfe.“

Theranos schwieg einen Moment, sah dann zwischen den beiden hin und her.
„Dann ist es entschieden. Wenn Felth eingetroffen ist, wird er Teil unseres Wirtschaftsteams hoffen wir dass er zustimmt,....... schicken Sie ihm eine Nachricht das er sich bitte in Blue One einfinden soll, sobald es mir möglich ist, will ich Krail persönlich sprechen. Wenn Ihre Einschätzungen stimmen, werden die beiden das Rückgrat unserer neuen Struktur.“

Bayl hob das Glas, in dem nur noch ein Rest golden schimmerte. „Dann stoßen wir auf gute Männer an. Auf die, die noch kommen – und auf die, die schon mit uns sitzen.“

Zesh und Lydien taten es ihm gleich. Drei Gläser, ein Klang.

Dann trat der Kellner wieder an den Tisch.
“Werte Herren, ich hoffe wir dürfen sie zu einem Dessert verführen, heute darf ich Ihnen folgendes anbieten, geschichteter Nuna-Karamellkuchen, ein Eisparfait aus lokalen Blue-One-Beeren mit feinem Rauchüberzug, und eine kompakte, warme Schokoladentarte mit salziger Vanillecreme.”

Bayl klatschte leise in die Hände. „Ich nehme den Kuchen. Das hört sich köstlich an.“

Lydien entschied sich für das Beerenparfait. „Frisch. Präzise. Wie es sein soll.“

Theranos wählte die Schokoladentarte. „Manchmal darf es etwas Bodenständiges mit Raffinesse sein.“

Der Kellner verneigte sich und versprach, wieder mit dem Dessert wiederzukommen.
Voller Freude fieberten die Herren auf den letzten Teil des Abendessen zu.
Theranos war erfreut, dass nun sein erster Tag als Gouverneur bald sein Ende finden würde.


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[ Äußerer Rand / Prefsbelt-Sektor / Prefsbelt IV / Blue One / Restaurant Blue Gem/ Gem Lounge Küche ] Lev, allein

Mit einem nervösen Blick über die Schulter vergewisserte Lev Pergitor sich, dass er noch immer unbeobachtet war. Doch war er noch immer allein in der engen Küche, die speziell für die Gäste der Gem Lounge reserviert worden war. Nach dem ausgiebigen Essen der hohen Herren, hatte das übrige Personal den Raum verlassen um Platz zu schaffen. Sie waren noch im Gebäude – wer wusste schon ob noch etwas nachbestellt werden würde – doch in diesem Raum war nur noch der angegraute Mensch mittleren Alters selbst. Mit schwitzigen Fingern vollendete Lev die komplizierte Dekoration auf dem Nuna-Karamellkuchen, den der neue Gouverneur und seine Gäste bestellt hatten. Wie immer war sein Werk perfekt und im Licht der Lampen verfestigten die edlen Schwünge seiner Handwerkskunst sich auf der dunklen Oberfläche des Kuchens.

Die Durastahlprothese unter Levs rechtem Knie klackte auf dem harten Boden, als er zur Seite trat, um seine Spritztüte an ihren angestammten Platz zurückzulegen. Sein fehlender Fuß war eine unangenehme Erinnerung an den imperialen Bruderkrieg, als zwei vermaledeite Sith sich darum gebalgt hatten, wer Darth Phollow als Imperator nachfolgen würde. Ein Konflikt – und ein Verlust – der Levs Leben für lange Zeit zum Positivem verändert hatte. Robert Kern, sein angeheirateter Cousin, hatte nach Levs Verwundung seinen Einfluss geltend gemacht, um ihm diese lukrative Stelle im Blue Gem zu beschaffen. Lev hatte schon immer eine Leidenschaft für die Zubereitung von Nachspeisen gehabt und so war die Arbeit in dem Nobelrestaurant alles gewesen, was er sich schon immer erträumt hatte.

Doch das war nun vorbei. Mit finsterem Gesicht griff Lev nach einem Kuchenmesser und begann damit, fein säuberlich servierfertige Stücke herauszuschneiden. Gouverneur Kern war abgesetzt worden und nun auf der Flucht. Sein Vize, Miles Namahra, war auf seiner Reise nach Yaga Minor verschollen. Einer nach der anderen wurden die Türen von Roberts Freunden und Familie eingetreten und Lev war sich sicher: In ein paar Tagen würde auch er dran sein. Vermutlich hatte er es nur seinem Nachnamen und seiner vergleichsweise unwichtigen Position zu verdanken, dass er bisher verschont worden war. Nein, sein Leben war vorbei. Er sah unter sich den Abgrund. Doch wie bei ein Tierchen im Cartoon hatte das Universum noch nicht begriffen, dass er nun auch fallen musste.

Und so hatte Lev sein Glück nicht fassen können, als der Architekt seines Endes sich ausgerechnet in die Gem Lounge verirrt hatte. Gouverneur Theranos Zesh. Lev hasste alleine schon wie der Name klang. Ausgerechnet Roberts Nachfolger war hier, in seinem Reich. In seiner Reichweite. Lev hatte nie kampflos aufgeben wollen, doch wie viel besser war es den Usurpator höchstselbst mit ins Verderben zu reißen, als ein paar ahnungslose Handlanger?! Kurz hatte Lev erwogen Zesh vergiften zu wollen, sich jedoch dagegen entschieden. Er mochte als Konditor arbeiten, doch im Herzen war er noch immer Soldat. Nein, er würde Zesh in die Augen sehen wenn er dessen Amtszeit beendete. Eine Amtszeit, die nicht kurz genug gewesen war.

Vorsichtig arrangierte Lev die Kuchenstücke auf einem Tablett. Dies war sein letztes Werk. Entsprechend bedurfte es Ehrfurcht. Einen Moment lang bewunderte er die perfekt arrangierten Kuchenstücke, straffte sich dann jedoch. Per Knopfdruck signalisierte er Erra, dem Kellner, dass angerichtet war. Beinahe augenblicklich betrat Erra den Raum. Zufrieden warf er einen Blick auf das Tablett und stülpte eine Servierglocke darüber.


„Erra?“

, fragte Lev, als sein Kollege den Kuchen grade mitnehmen wollte. Der schaute auf.

„Tut mir leid.“

Mit den blitzschnellen Bewegungen eines Soldaten zog Lev seinen Blaster aus dem Hosenbund und sandte Erra mit einem blauen Betäubungsring zu Boden. Zu seiner Freude blieb das Kuchentablett unversehrt. Mit einem dünnen Lächeln stellte er die Waffe vom Betäubungsmodus auf scharf. Es war nicht sein Blaster. Die Kontrollen des Blue Gem hätten ihm nie erlaubt einen mitzubringen. Nein, die Pistole gehörte dem Restaurant. ‚Für Notfälle.‘

Mit raschen Bewegungen streifte Lev seine Küchenkleidung ab und legte Erras feine Uniform an. Der Kellner war etwas kleiner als er und so spannte die Jacke, doch es würde reichen. Noch einmal atmete er durch und drapierte dann eine Serviette über seiner Blasterhand. In die andere nahm er das Tablett.

Dann war es an der Zeit. So selbstbewusst wie er konnte, trat Lev aus der Küche hinaus und hinein in die Gem Lounge. Der Besitzer des Blue Gem war anwesend; geduldig wartete er neben der Tür Eingangstür, wohl um bei Zesh Eindruck zu schinden. Und dann war da Zesh selbst. Lev hatte ihn noch nie gesehen, doch erkannte er die vier blauen, über zwei roten und gelben Rangabzeichen. Bei ihm saßen zwei Legaten im Gespräch. Die Gruppe übersah Lev, ihre einzige Aufmerksamkeit galt einander und der Servierglocke. Seine stählernen Schritte wurden von dem dicken Teppich des Raumes abgefedert. So ruhig und beständig wie er konnte legte Lev etwa die halbe Strecke bis zum Tisch zurück. Seine Miene war ruhig, doch rann eine verräterische Schweißperle seine Schläfe hinab.

Mit einer flüssigen Bewegung ließ Lev die Kuchenplatte los und riss die Hand mit dem Blaster hoch. Zielsicher richtete er ihn auf Zeshs hässliche Visage. Klirrend landete das Kuchentablett auf dem Boden. Aus dem Hintergrund ertönte ein Schrei und Lev drückte ab. Und plötzlich war da der Restaurantbesitzer. Der Mann musste etwas gewittert haben, so schnell wie er die Distanz überwunden hatte. Zwei, drei, vier rote Blasterbolzen schlugen in die blaugewandete Brust es Menschen ein, der sich wie ein Idiot zwischen Lev und den Gouverneur geworfen hatte. Am Tisch brachen Schreie aus und Lev fluchte. Hastig wischte er sich dicke Schweißperlen aus dem Gesicht und kickte dann sein sterbendes Hindernis mit seinem Stahlfuß zur Seite. Erneut richtete er seine Waffe in Zeshs Richtung.


[ Äußerer Rand / Prefsbelt-Sektor / Prefsbelt IV / Blue One / Restaurant Blue Gem/ Gem Lounge ] Lev und Theranos, sowie (NPCs) die Legaten Bayl und Lydien
 
[Äußerer Rand - Prefsbelt Sektor | Prefsbelt IV | Blue One | im Restaurant "Blue Gem" | Gem Lounge ] - Theranos Zesh, Lev Pergitor, Gregor Bayl, Zahyn Lydien und andere, NPC´s


Ein einziger, angespannter Atemzug lag zwischen der gerade noch entspannten Vergangenheit und dem jetzigen Chaos.
Der Kuchen, eben noch ein Symbol für Raffinesse, lag zerschmettert inmitten eines Musters aus zerbrochenem Porzellan.
Der Schuss hatte nicht Zesh getroffen. Auch nicht Bayl oder Lydien. Stattdessen lag der Manager des Blue Gem, der sich in letzter Sekunde schützend vor seinen Gouverneur geworfen hatte, regungslos am Boden – seine blaue Seidenweste durchstoßen von rotglühenden Einschüssen, sein Gesicht eingefroren im Ausdruck eines letzten Entschlusses.

Doch noch ehe die Schocksekunde ganz durch die Körper der Anwesenden gerollt war, bewegte sich Legat Lydien.
Mit einer Geschwindigkeit, die seinem sonst so bedächtigen Wesen widersprach, glitt seine Hand unter den Mantel – dorthin, wo sich stets, ungeachtet aller Förmlichkeiten, ein imperial zugelassener Kompaktblaster befand. Ein einziger Schuss, präzise wie ein Gedankenimpuls, sandte einen blauen Ring aus Energie quer durch die Lounge. Der Attentäter, eben noch in Kampfhaltung, wurde rückwärts gerissen wie von einem unsichtbaren Hammer. Der Blaster rutschte klappernd über den Boden. Der Körper sackte zu Boden.

Theranos stand da, regungslos. Dann zuckte sein Gesicht.
Mit einem plötzlichen, wütenden Ausbruch schlug er mit der flachen Hand auf die Tischkante, das feine Porzellan klirrte, Gläser erzitterten, ein Tropfen Wein schwappte über.
„Verdammt!“, zischte er – leise, aber voller Schärfe. „Am ersten Tag…!“

Sein Atem ging schneller. Seine Brust hob und senkte sich spürbar. Er starrte auf den reglosen Körper des Attentäters, nicht mit Furcht, sondern mit brennender Enttäuschung.
„Ich war unvorbereitet…“ murmelte er, eher zu sich selbst. „Blauäugig. Naiv. Ich habe geglaubt, die Kontrolle zu haben.“
Er fuhr sich über die Stirn, dann straffte er sich. Doch seine Augen, diese sonst so klaren beherrschten wirkten, standen in Flammen. Nicht aus Panik. Sondern aus Selbstzorn.
Dann atmete er tief durch, ein Zug, der fast den ganzen Raum zu weiten schien. Und als er den Blick hob, war er wieder der Gouverneur. Nicht weil der Zorn verflogen war, sondern weil er ihn unter Kontrolle gezwungen hatte.

Mit knappen Fingertipps aktivierte er seinen Komlink.
„Sicherungsteam! Jetzt! Ein Mann wurde angeschossen. Der Täter ist betäubt aber lebt! Schickt sofort einen Medidroiden!"
donnerte Theranos mit fester Stimme in sein Komlink.
Die Antwort kam in Form von donnernden Stiefeln.

Keine fünfzehn Sekunden später durchbrach eine Einheit der Palastgarde die Tür, angeführt von dem jungen Offizier. Sie postierten sich sofort am Eingang, weitere sicherten Fenster, Säulen, Flure. Einer kniete sich zu dem Attentäter, legte ihm Handschellen an, ein anderer überprüfte den Zustand des Getroffenen.
„Kaum Puls Sir, aber er lebt noch“, bestätigte er kühl.
„Medidroiden sind bereits unterwegs“, meldete der Offizier knapp.

Theranos beugte sich kurz hinab, musterte das bleiche Gesicht des betäubten Mannes. „Stellt Ihn unter Arrest verdeckt sein Gesicht und nehmt ihn sofort mit. Kein Wort zu irgendwem.

Theranos trat neben Lydien, dessen Blick noch immer auf den Täter gerichtet war.
„Gute Reaktion, Lydien“, sagte der Gouverneur leise, fast ohne Emotion.
„Legat Lydien Sie übernehmen die Erstbefragung und leitet eine vollständige Untersuchung ein. Ich will wissen, wer dieser Mann ist, wie er bewaffnet hereinkam – und warum.“ Sein Blick war eiskalt. „So etwas darf nie wieder passieren.“

Lydien nickte knapp, noch immer wachsam. „Ich veranlasse alles, er wird sprechen eure Exzellenz… aber Sie sollten jetzt gehen. Der Vorfall könnte größere Kreise ziehen.“

Theranos wandte sich an Bayl, dessen Gesicht leicht erblasst war, aber dessen Haltung standhaft blieb. „Ich bedaure, dass unser Treffen so enden muss. Wir sprechen bald weiter – versprochen.“

„Selbstverständlich. Ich… ich bin froh, dass Sie unverletzt sind und seien Sie gewiss – wir stehen hinter Ihnen. “, erwiderte Bayl ernst.
Theranos nickt nur.
Die Medizineinheit war eingetroffen – zwei Droiden die sofort zum bewusstlosen Manager eilten. Theranos blickte einen Moment lang auf den Mann hinab, dann legte er die Hand kurz auf die Brust – eine Geste des Respekts.

„Er hat mir das Leben gerettet, bringt ihn mit Gouverneursprotokoll unverzüglich in die nächste medizinische Hauptstation mit oberster Priorität und verständigt seine Familie.“ sagte Theranos.

„Verstanden, Exzellenz“, tönte die metallene Stimme des Droids.
Dann wendete er sich entschlossen ab.

„Nun gut dann zum Palast.“ sagte Theranos während er sich auf dem Weg zum Gleiter machte.
Der Offizier und vier Soldaten flankierten ihn, als sie das Blue Gem verließen – hinaus in die nächtlich glitzernde Luft von Blue One.
Draußen hatte sich die Situation verändert – der gesamte Bereich war weiträumig abgeriegelt. Die zwei Trupps sicherten die Gassen, beobachteten jedes Fenster. Die Atmosphäre: angespannt, elektrisiert.
„Alarmstufe ROT DREI aktivieren“, befahl der Offizier, der Theranos begleitete, über Funk. „Angriff auf den Gouverneur – alle Wachen in Bereitschaft, Palast und alle Flüge sperren.“
„Sir, Ich werde mitfliegen – ebenso ein zweiter Mann zur Absicherung.“

Sagt der Offizer zu Theranos und öffnete die Tür des Gleiters.
Theranos nickte nur wortlos, dann stieg er ein und ließ sich zurückfallen in den Sitz aus strukturiertem Kunstleder. Als sich die Türen schlossen und der Gleiter abhob, ließ er das Chaos hinter sich – nicht jedoch die Gedanken.

Die Lounge, eben noch Ort kultivierter Gespräche, lag nun hinter ihnen wie ein aufgeschlagenes Kapitel mit zerrissenen Seiten.
Theranos ließ den Blick hinausgleiten, hinunter auf die Stadt, die eben noch Bühne eines feinen Dinners war – und nun ein Sicherheitsrisiko.
Der Gleiter schwenkte nach Osten, Richtung Palast. Doch diesmal landete er nicht wie üblich auf der offenen Rampe am Ehrenplatz. Die Türen blieben verriegelt, die Route führte direkt in die Tiefgarage des Regierungssitzes.
Dort, unter flackernden Lichtstreifen und umgeben von taktisch positionierten Wachen, wurde der Gouverneur aus dem Gleiter begleitet. Ein Soldat lief voran, zwei hinten. Als sie den geschützten Zugang erreichten, öffnete sich die Tür zum inneren Sicherheitsflügel.

Dort wartete bereits ein Mann – hochgewachsen, kantig, die Uniform des Sicherheitsdienstes leicht geöffnet, als sei er gerade erst angekommen. Seine Haltung war aufrecht, seine Narbe über dem linken Auge deutlich sichtbar.
„Exzellenz. Mein Name ist Veran Koss. Chef der Inneren Sicherheit im Palast. Ich wollte mich morgen vorstellen – aber angesichts der Ereignisse…“ Er schwieg kurz.

„Ihre Anwesenheit ehrt mich, Direktor Koss. Und sie beruhigt mich“, erwiderte Theranos ruhig. „Ich bin froh, dass Sie hier sind.“
Koss nickte knapp. „Der Palast ist nun auf Rot Drei. Niemand kommt rein oder raus, ohne dass ich es genehmige. Mein Team ist auf sämtlichen Ebenen in Stellung.“
„Danke Direktor Koss, ich begebe mich in meine Räume sollte etwas sein finden Sie mich dort. Lassen Sie den Palast einmal durchsuchen dann gehen Sie wieder in die Tagesordnung über und reden Sie sich mit Legat Lydien zusammen er kümmert sich um den Attentäter, wenn Sie mich nun entschuldigen ich bin verdammt müde, ich sehe Sie morgen.“
Ohne auf eine Antwort zu warten trat Theranos durch die große, schwere Tür, die zum Flügel des Gouverneurs führte. Sie schloss sich hinter ihm mit einem tiefen metallischen Ton.

Er wollte heute niemanden sehen, er war verärgert und enttäuscht über die Lage und über sich selbst.
Wie konnte nur so etwas geschehen und dann auch noch an seinem ersten Tag. Ermüdet legte er seinen Aktenkoffer neben seinen Schreibtisch in seinem Arbeitszimmer und setzte sich in den Sessel und grübelte.
Wie hatte es nur soweit kommen können, darüber würde er heute noch ein paar mal Nachdenken bevor er zu Bett ging.

In Zukunft würde er mehr Vorsicht walten lassen denn er fürchtete dies war erst der Anfang.


Äußerer Rand - Prefsbelt Sektor | Prefsbelt IV | Blue One | im Restaurant "Blue Gem" | Gem Lounge ] - Theranos Zesh, Lev Pergitor, Gregor Bayl, Zahyn Lydien und andere, NPC´s
 
Zuletzt bearbeitet:
// Nachricht an Gouverneur Theranos Zesh \\
Absender:
Ridley Solaris, Gouverneur von Truuine
Verschlüsselte Übertragung, Direktkanal

Das Hologramm des Imperialen Wappens erscheint und dreht sich zwei Mal. Das Wappen erlischt und eine androgyne Gestalt mit einem gewinnenden Lächeln auf den Lippen erscheint als Hologramm, sitzend, von der Hüfte aufwärts. Gekleidet ist die Gestalt in eine schwarze Verwalteruniform samt Cape und imperialen Rangabzeichen, die sie als Gouverneur ausweisen. Einem aufmerksamen Betrachter kann, halb verborgen, der gebogene Lichtschwertgriff an seinem Gürtel auffallen. Die Hände hält der Gouverneur auf dem Tisch vor sich gefaltet; im Hintergrund steht ein Bücherregal mit teuer aussenden Einbänden.


Seien Sie gegrüßt, Gouverneur Zesh!

Mein Name ist Ridley Solaris. Ich bin der Gouverneur des Planeten Truuine im Manaan-Sektor, im Mittleren Rand. Leider haben wir uns noch nicht persönlich kennengelernt, doch habe ich durch meine enge wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Ihrem frisch ernannten Moff Vayliuar von Ihrer Erhebung zum Gouverneur von Prefsbelt IV erfahren. Meine Gratulation zu Ihrem neuen Amt an der Spitze dieses beinahe schon einmalig geschichtsträchtigen Planeten. Ihre Vita ist äußerst beeindruckend und ich verstehe, warum Moff Vayliuar grade Sie auserwählt hat.

Zur Feier dieses außerordentlichen Anlasses habe ich mir erlaubt Ihnen eine kleine Rarität per Kurierdienst übersenden zu lassen. Es handelt sich dabei um ein lokales Produkt meines eigenen Planeten, Truuine: Eine Flasche hochkonzentrierten Koltos, welches auf natürliche Weise in unserem Gestein vorkommt. Die Flüssigkeit wurde in einem aufwendigen Prozess raffiniert, mehrfach destilliert und schließlich mit einer Prise lokaler Kräuter verfeinert. Sie schmeckt köstlich in Tee, wo sie selbstverständlich auch außerordentlich gesund ist. Im Notfall kann das Kolto natürlich auch akut ein Leben retten.

Ich hoffe, dass wir uns in nicht allzu ferner Zukunft einmal persönlich begegnen werden und dass wir einen Weg finden, wie unsere Planeten einander unterstützen können. Denn, wie Moff Vayliuar in seiner Antrittsrede bereits sagte: Der Prefsbelt-Sektor steht nicht alleine da.

Ihnen entsende ich meine besten Wünsche und verbleibe.

Heil dem Imperium!
Gezeichnet, Gouverneur Ridley Solaris

\\ Ende der Nachricht //
 
[Äußerer Rand - Prefsbelt Sektor | Prefsbelt IV | Blue One | im Gouverneurspalast ] - Theranos Zesh, Liena Marris und andere NPC´s


Ein Zucken.
Ein Lichtblitz.
Ein Körper stürzt.

Theranos stand reglos da – im Traum wie versteinert. Die Szene vor ihm war ein verzerrter Schatten des gestrigen Abends: Lev Pergitor riss die Hand hoch, die Waffe auf ihn gerichtet, das Kuchentablett am Boden. Der Schuss. Der Manager des Blue Gem taumelte ihm entgegen, ein stummer Held in Blau – dann fiel er. Diesmal jedoch war es nicht der Schuss, der alles durchbrach, sondern Lydien, der mit ruhiger Präzision die Betäubung abfeuerte.

Nur... diesmal drehte er sich nicht beruhigend zu ihm um.
„Es ist eure Schuld, Gouverneur“, sagte Lydien im Traum tonlos, seine Augen dunkel und unerbittlich.
"Dieser Mann ist schwer verletzt wegen ihrer Naivität und Inkompetenz. Vielleicht... seid Ihr doch nicht der Richtige.“

Theranos wollte widersprechen, den Mund öffnen – doch kein Laut kam heraus. Stattdessen drehte sich Lydien um und verschwand im Schatten.

Mit einem scharfen Keuchen fuhr Theranos hoch. Sein Atem ging stoßweise. Schweiß klebte an seiner Stirn. Er brauchte einen Moment, um zu begreifen, dass er in seinem privaten Schlafzimmer im Gouverneurstrakt lag – die Wände still, die Fenster verriegelt, alles dunkel bis auf das sanfte, künstliche Morgenlicht, das sich langsam an die Tageszeit anpasste.

Er fuhr sich über das Gesicht, setzte sich auf die Bettkante und blieb einen Moment sitzen.
„Nur ein Traum...“ murmelte er. Dann, leise, fast flüsternd:
„Aber die Schuld – die bleibt.“

Er atmete tief durch, stand schließlich auf und begab sich unter eine entspannende Dusche. Nachdem er seine Morgenroutine erledigt und sich erfrischt hatte, zog er die tadellose Uniformjacke über, die sorgfältig über dem gepolsterten Stuhl neben seinem Bett hing. Das Anthrazit des Stoffes, wirkte heute schwerer als sonst. Er schloss die Knöpfe mit ruhiger Hand – fast wie ein Ritual – und trat durch die große schwere Tür hinaus in den angrenzenden Arbeitsraum seines privaten Trakts.

Der Raum war wie stets perfekt in Ordnung. Der großflächiger Schreibtisch, eingelassene Kommandokonsole, Bildschirmfläche in die Wand eingelassen, ein schmales Seitenregal mit Datenplatten und ein kleiner Kommunikationspunkt am Wandpult – eine Art erweiterte Kommlautsprecher-Funktion, eigens eingerichtet für raschen Austausch mit Verwaltungsräumen und seiner Sekretärin, da fiel ihm gerade etwas ein.

Er trat heran, legte die Hand auf das aktive Pad. Ein leises Surren. Die Freisprechanlage öffnete den Kanal.
„Miss Marris?“
Die Stimme seiner persönlichen Sekretärin erklang wenige Sekunden später klar und aufmerksam:
„Guten Morgen, Exzellenz.“

„Guten Morgen, Miss Marris. Haben wir schon etwas von Legat Lydien gehört? Gibt es Neuigkeiten bezüglich des Angreifers?“

„Bis jetzt liegen mir keine Berichte vor, Exzellenz. Der Legat hat sich seit der Nacht nicht mehr gemeldet.“

Theranos schwieg kurz, dann:
„Gut. Dann setzen Sie sich bitte mit ihm in Verbindung. Ich möchte wissen, ob bereits erste Erkenntnisse vorliegen – und falls nein, wann mit einem ersten Bericht zu rechnen ist.“

„Sofort, Exzellenz.“

„Und... noch etwas.“ Er hielt kurz inne. „Lassen Sie mir ein Frühstück bringen. Schlicht – nichts Aufwendiges. Ein dunkles Brot, etwas Aufstrich, zwei weich gekochte Eier. Und ein starker, heißer Caf.“

„Kommt sofort, Exzellenz. Ich lasse es ins Arbeitszimmer bringen.“

„Danke, Miss Marris.“

Der Kanal schloss sich mit einem leisen Ton. Theranos blieb stehen, seine Hände auf dem kühlen Rand des Wandpults. Sein Blick wanderte zum Fenster – noch zeigte es nur die ersten Lichtsignale der erwachenden Stadt.

Er dachte an den gestrigen Abend, an den Geruch des flambierten Nuna, an das Lächeln von Bayl, an das ehrliche Gewicht von Lydiens Worten – und an den Moment, in dem alles zerbarst.
Ein Traum war das nicht gewesen. Aber vielleicht, dachte er, war der wahre Albtraum, nicht daraus zu lernen.

Er trat langsam zum Schreibtisch, nahm Platz, atmete tief durch, griff nach einem Datapad zur Rechten und begann, mit ruhiger Geste seine Gedanken zu sortieren. Was gestern geschehen war, hatte nicht nur Wut und Nachdenken ausgelöst, sondern auch Handlungsbedarf. Und Theranos handelte am besten, wenn er plante.

Ruhig begann er, Punkt für Punkt niederzuschreiben – eine persönliche Prioritätenliste, sauber gegliedert, fast militärisch:


Gouverneur Zesh – Persönliche Aufgabenliste, Tag 2

  1. Treffen mit Legat Lydien koordinieren
    – Thema: Personalüberprüfung im Bereich Sicherheit
    – Waffenlager & Ausrüstung prüfen
    – Veraltete Fahrzeuge sowie Stützpunkte inspizieren lassen
    – Bedarf an Ersatzteilen und Neuanschaffungen klären

  2. Attentäter-Untersuchung weiterführen
    – Identität und Motivation klären
    – Mögliche Netzwerke, Komplizen oder Befehlsgeber analysieren

  3. Veran Koss empfangen & Bericht einholen
    – Rückblick auf Sicherheitsvorgänge der Nacht
    – Persönliche Vorstellung nachholen
    – Einschätzung der Gefährdungslage

  4. Termin mit Legat Bayl ansetzen
    – Fokus: Infrastruktur
    – Öffentlicher Nahverkehr, Versorgungslinien
    – Personalverteilung & Zuständigkeiten
    – Kulturelle und städtebauliche Wiederbelebung

  5. Regierungsstab erweitern
    – mit den Legaten die Kandidatenliste checken
    – Experten für „Projekt Orbis“ anwerben (Werftplanung, Logistik, Raumfahrtingenieure)
    – Verwaltungs- & Koordinationseinheiten vorbereiten

Noch während er Punkt fünf abschloss, ertönte ein Signal von der Tür. Diese öffnete sich leise und ein junger Mitarbeiter trat ein, mit einem silbernen Tablett. Dahinter betraten zwei Soldaten in der Palastuniform den Raum – einer links, einer rechts – und positionierten sich regungslos an der Türinnenseite.

Theranos hob irritiert eine Braue.
„Wachen?“

Einer der beiden trat einen Schritt vor und erklärte mit fester Stimme:
„Direktor Veran Koss hat neue Protokolle veranlasst, Exzellenz. Ab sofort wird jede Person, die diesen Flügel betritt – Mitarbeiter, Lieferanten oder sonstige Gäste – von zwei Wachsoldaten begleitet. Innerhalb der Räumlichkeiten beziehen sie jeweils Stellung am Eingang. Keine Ausnahmen.“

Theranos nickte langsam.
„soweit Verstanden, danke für die Info.“
Er wandte sich dem Bediensteten zu. „Auch für das Frühstück – Sie können das Tablett dort abstellen.“
Der junge Mann nickte stumm, stellte das Tablett ab und verließ mit den Wachen das Zimmer.

Auf dem Tisch: zwei dunkle Brotscheiben, dünn aufgetragener Aufstrich mit ein paar Gewürzen verfeinert, zwei weichgekochte Eier, ein silberner Caff-Kelch. Einfach, geordnet – genau das, was er jetzt brauchte.

Da meldete sich erneut die Konsole.
Miss Marris' Stimme erklang freundlich:
„Exzellenz – eine Nachricht ist soeben eingetroffen. Der Absender ist Gouverneur Ridley Solaris vom Planeten Truuine.“

Theranos richtete sich etwas auf.
„Bitte stellen Sie sie durch.“

Ein Hologramm flackerte auf. Die Stimme des Gouverneurs von Truuine, erklang und in einer kurzen Nachricht stellte er sich vor, gratulierte Theranos zu seiner Ernennung und sprach Ihm ein ein Kompliment zu seinem Werdegang aus. Erfreut stellte Theranos fest, dass der Gouverneur ihm auch ein Geschenk zugeschickt hat und hatte sofort eine passende Idee für ein Gegengeschenk und nahm sich vor sobald die Wichtigsten Punkte der To-Do Liste erledigt waren, sich bei Gouverneur Solaris sich spätestens am Abend mit einer Nachricht zu Melden.

Nachdenklich erhob er sich mit seiner Tasse, trank daraus und trat an das Fenster.

Der Duft des Caf hing noch in der Luft, sein Blick ruhte noch auf dem Hauptplatz. Das Licht des Vormittags hatte inzwischen die Fassaden des gegenüberliegenden Gebäudes erfasst – helles Grau mit blauen Akzenten, akkurat beleuchtet wie auf einem Architekturplan.
Er hob die Tasse, leerte sie mit einem letzten Zug – dann atmete er tief durch.
„Ganz gleich, was noch kommt…“, murmelte er leise, „…ich bin hier und werde jede Aufgabe bezwingen, die mir über den Weg läuft.”

Es war mehr als ein Gedanke – es war eine leise Gewissheit, geboren aus langen Nächten auf Corulag, aus Jahren des Studiums, aus Prinzipientreue und Disziplin. All das hatte ihn hierhergeführt – und er wusste: Wenn er jetzt innehielt, war es nicht aus Erschöpfung, sondern aus stillem Stolz. Ein Stolz, der ihm nicht im Weg stand, sondern Kraft spendete.

Er trat vom Fenster weg, stellte die Tasse ab, setzte sich ruhig an den Schreibtisch – das Frühstück war inzwischen fast vollständig verzehrt. Die Küche des Palastes hatte sich übertroffen – nichts Aufdringliches, nur gute Zutaten, präzise zubereitet.

Doch kaum hatte er sich gesetzt, kam ihm ein neuer Gedanke und trat an die Konsole an seinen Schreibtisch.
„Miss Marris?“, sagte er ruhig in die Sprechanlage.

„Ja, Exzellenz?“

„Eine etwas andere Frage heute… Sagen Sie – wer kümmert sich hier eigentlich um das Personal? Ich meine im engeren Sinn – Organisation, Dienstpläne, Gebäudepflege, technischer Zustand, Versorgung im Haus… Wer hat das im Blick?“

Kurz war es still, dann antwortete sie bedächtig:
„Früher gab es eine entsprechende Funktion, Exzellenz. Sie wurde von einem sogenannten Palastadministrator ausgefüllt – ein erfahrener Verwalter, zuständig für sämtliche Abläufe im Regierungssitz.“

„Und dieser Administrator?“

„Wurde gemeinsam mit dem vorherigen Gouverneur entlassen. Der Vizegouverneur ebenfalls – ich nehme an, aus politischen oder persönlichen Gründen. Die Funktion ist derzeit vakant. Es gibt nur Übergangsregelungen.“

Theranos lehnte sich zurück, dachte nach. Dann nickte er.
„Das muss sich ändern. Ich brauche jemanden, der den Palast als Ganzes versteht – nicht politisch, sondern funktional. Technik, Sicherheit, Abläufe, Personal, Präsentation. Jemand mit Überblick, Verstand und einem gewissen Fingerspitzengefühl. Eine rechte Hand, aber rein administrativ – für alles, was innerhalb dieser Mauern geschieht.“
Er überlegte kurz, dann ergänzte:
„Machen Sie bitte Folgendes: Stellen Sie eine Liste zusammen – Personen aus Blue One, bevorzugt zwischen Dreißig und Fünfundvierzig. Nicht älter – ich brauche jemanden, der die Position langfristig ausfüllen kann.”

“Soll ich bestimmte Berufe oder Hintergründe priorisieren?“

„Nicht unbedingt – aber Verwalter, Techniker, Offiziere im Ruhestand. Keine Theoretiker – sondern Personen die durchführen. Und die Loyalität muss sichergestellt sein. Sichten Sie, und stellen Sie mir die Liste vor, sobald Sie etwas Greifbares haben.“

„Natürlich, Exzellenz. Ich beginne gleich damit.“

Theranos nickte langsam.
„Danke. Ich denke, wir nennen diese Funktion künftig…“ – er überlegte einen Moment –
„…Direktor für Palastkoordination. Kurz: Palastdirektor.“

“Klingt passend Exzellenz.” kommentierte Marris.

“Dann bitte es unter diesem Namen auch Kommunizieren bei der Suche nach Personal. Ach, weil es mir gerade einfällt, suchen Sie mir in Gehreichweite fünf bis zehn Minuten bitte ein Restaurant und sagen Sie Koss, er soll mich bitte auf das Mittagessen für eine Unterredung begleiten, das wäre alles Miss Marris.”

Ein ruhiges Klicken in der Konsole signalisierte, dass der Befehl registriert war.
Theranos nahm wieder Haltung an, blickte auf die Liste, die er vorhin geschrieben hatte, und zog sie näher zu sich heran und machte weiter Notizen.


[Äußerer Rand - Prefsbelt Sektor | Prefsbelt IV | Blue One | im Gouverneurspalast ] - Theranos Zesh, Liena Marris
 
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