Weltraum (Imperium)

Weltraum | Imperium | Pegasusstation - zurück an Bord der Birthright, im Cockpit | Kira, Ribanna und Sedros

Der gemeinsame Moment der Freude dauerte nicht lang an. Doch Ribanna hatte recht, sie mussten als nächstes Kira Bericht erstatten und auf das beste hoffen. Sie hatten nur einen Kristall gefunden und wie sich bald herausstellte, hatten sie auch Kiras Aufgabe nicht so umgesetzt, wie sie es erwartet hatte. Zunächst setzte Sedros instinktiv an, etwas zu erwidern, aber dann besann er sich eines Besseren und verbeugte sich lediglich entschuldigend. Auch wenn es ohne bösen Willen geschehen war, so hatten sie doch in den Augen ihrer Meisterin versagt, indem sie nicht ihre Erwartungen erfüllt hatten.

Für den Moment jedoch folgte keine unmittelbare Bestrafung. Stattdessen überreichte
Kira dem reinblütigen Sith den synthetischen Kristall und wies ihn an, seine Waffe zu vervollständigen. Sedros nahm den Kristall ehrfürchtig mit beiden Händen entgegen, schloss seine langen, dürren Finger darum und drückte ihn an seine Brust als wäre er ein wertvoller Schatz, bevor er sich ehrfürchtig verbeugte.

„Wie Ihr befehlt, Meisterin.“

Kein Wort des Dankes verließ die Lippen des reinblütigen Sith. So wie er Kira bisher kennen gelernt hatte, würde sie das nicht gut aufnehmen und ihm nur zum Vorwurf machen. Wenn nicht jetzt, dann irgendwann später. Davon war Sedros überzeugt, also sagte er lieber nichts weiter. Stattdessen hörte er ganz genau zu, als Kira das Lichtschwert einer ihm unbekannten Jedimeisterin hervorholte. Wobei, war der Name nicht bei diesem Bankett gefallen, das sich quasi als das letzte Abendmahl für ihren nunmehr unter den Toten weilenden Anführer herausgestellt hatte?

Ihm persönlich war das einerlei. Der
reinblütige Sith verspürte keine großartigen Sympathien für die Jedi, immerhin eine Organisation, die seine Spezies versucht hatte, vollständig auszulöschen und beinahe hatten sie damit auch Erfolg gehabt. Ribanna aber...verband ganz andere Gefühle mit den Jedi und scheinbar insbesondere dieser Jedi. Um das zu erkennen, musste er nicht einmal zu ihr herüberschauen. Das hörte er allein schon daran, wie der Frau neben ihm der Atem stockte und auch durch das zarte telepathische Band, das sie vorhin geknüpft hatten, nahm er das eine oder andere wahr.

Kira schien das ganze zu genießen. Mindestens so sehr, wie es Ribanna Angst einflößte, wenn nicht sogar mehr. Eine schwere Aufgabe stand der jungen Frau bevor und Sedros' Gedanken kreisten nur darum, wie die Erfahrung der gestellten Aufgabe sie verwundbar machen würde und wie er diese Gelegenheit nutzen konnte, um einen noch besseren Zugang zu der jungen Frau aufzubauen. Natürlich musste das auf später warten. Jetzt erst einmal entließ Kira ihre beiden Schüler und forderte Resultate ein. Keiner der beiden wagte es, das Angebot ihrer Meisterin, Fragen zu stellen, zu nutzen und so verschwanden sie schnellst möglich aus dem Cockpit und verschwanden in den Tiefen der Birthright.

Auf dem Weg zu den Quartieren fanden irgendwie ihre Hände wieder zueinander. Es geschah nicht bewusst sondern passierte fast schon natürlich. Und die Berührung des anderen wirkte irgendwie beruhigend. Die mittlerweile vertraute Wärme schaffte ein kleines Stück Geborgenheit und half ihnen, ihre Gefühle und Gedanken zu ordnen, bis sich ihre Wege trennten. Zu sprechen wagte jedoch keiner der beiden. Zu groß war die Gefahr, dass
Kira sie würde hören können und keiner von ihnen wagte, ihrer Meisterin mehr Munition für Schelten zu geben als unbedingt nötig.

Dass sie
Kiras Aufgabe falsch verstanden und umgesetzt hatten, würde sich noch rächen. Davon war Sedros überzeugt. Und dennoch bereute er nicht, dass sie gemeinsam losgezogen waren. Bedauerlich war einzig, dass ihrer beider Meisterin es mitbekommen hatte. Nächstes mal mussten sie sich also einfach schlauer anstellen, wenn Ribanna und er Kiras Anweisungen ein wenig...zurechtbogen.

Vor den Quartieren blieben sie schließlich stehen. Noch immer Hand in Hand und als sie sich einander zuwandten, waren sie sich nahe genug, dass sie den Atem des anderen spüren konnten. Doch irgendwie störte das nicht. Still standen sie sich in die Augen schauend einen langen Moment da in dem Versuch, die Trennung so lange wie möglich hinauszuzögern. Schließlich sandte
Sedros seiner Halb-Schwester dann eine kurze telepathische Nachricht, die beider Hände, wo sie sich berührten und den Nacken zum Kribbeln brachte.

'Viel Glück.'

Zwei kurze Worte, kaum einen Atemzug wert und auch eine so schwache Nutzung der Macht, dass sie außer den beiden wahrscheinlich niemand wahrnehmen würde, ja niemand sie aus der Entfernung wahrnehmen konnte. Zum Abschied lächelte der reinblütige Sith Ribanna aufmunternd zu, bevor er ihre Hand losließ und in seinem eigenen Quartier verschwand.

Als sich die Tür hinter ihm schloss, sank
Sedros dagegen und atmete tief durch. Das Gespräch war...interessant gewesen. Sedros senkte den Blick und betrachtete fasziniert, die Hand, die eben noch Ribannas Hand gehalten hatte, während sich sein Herzschlag langsam beruhigte. Was war da gerade passiert? Fast wie hypnotisiert rieb der reinblütige Sith die Fingerkuppen aneinander und erst als die letzten Nachwehen des Gefühls verschwunden war, konnte er sich von dem Anblick lösen.

Jetzt wurde
Sedros' Aufmerksamkeit von dem Kristall in seiner anderen Hand beansprucht. Das spärliche Licht in dem Quartier wurde von dem Kristall reflektiert und ließ den Anschein erwecken, er würde rot glühen. Natürlich war das nur eine Illusion. Der Kristall war synthetisch erzeugt worden, ihm wohnte daher keinerlei Leben inne, wie Machtnutzer es verstanden. Und dennoch würde er genügen, um als Fokuskristall in seinem Lichtschwert zu funktionieren.

Von neuer Kraft und Entschlossenheit beseelt, stieß sich der reinblütige Sith ab und ging zum kleinen Tisch in seinem Quartier herüber, um dort den Kristall, das fast fertig gestellte Lichtschwert und seine sonstigen Habseeligkeiten daraufzulegen, bevor er in die Nasszelle ging, um sich die Strapazen ihres kleinen Ausflugs vom Körper zu waschen. Das Schrubben verlor sich schnell in einer geradezu neurotischen Pedanterie, die erst endete als
Sedros' ohnehin schon blutrote Haut geradezu zu glühen schien.

Anschließend rasierte der reinblütige Sith seinen gesamten Körper mit derselben obsessiven Gründlichkeit, bevor er seine Krallen ausfuhr, wie den Rest seines Körpers von Unreinheiten befreite und schärfte. Bevor
Sedros die Nasszelle verließ betrachtete er noch mit einem stoischen Blick die Narben, die Kiras Machtblitze auf seinem Körper und in seinem Gesicht hinterlassen hatten. Die Heilung würde noch eine Weile brauchen. Heilung war gewissermaßen ein blinder Fleck für die dunkle Seite der Macht. Andererseits waren die Narben nicht allzu tief. In einigen Wochen, spätestens aber in ein paar Monaten, würden sie also komplett verschwunden sein.

Zurück im Schlafraum des Quartiers, zog sich
Sedros eine einfache Hose an und legte dann alles nötige für die Meditation auf dem viel zu großen und viel zu weichen Luxusbett aus. Da war natürlich das Werkzeug, dass benötigt werden würde, um das Lichtschwert wieder zu zerlegen, dann war da das Lichtschwert selbst und zuletzt natürlich der Kristall. Schließlich setzte er sich im Lotussitz vor den Aufbau und begann das Lichtschwert zu zerlegen.

Nachdem die Waffe in ihre Baugruppen zerlegt und vor sich ausgebreitet war, führte der reinblütige Sith eine Atemübung aus, um seinen Geist zu beruhigen und in einen meditativen Zustand zu gelangen. Die Hände legte er locker auf die Knie und schloss dann die Augen. Seine
Machtsinne waren unglaublich unterentwickelt. Sedros' erster Meister hatte sich nicht die Mühe gebracht, ihm auch nur irgend etwas vernünftig beizubringen und hatte daher auch sein verfrühtes Ende gefunden und Kira ihrerseits...hatte dafür bisher nicht die Zeit gefunden, seit sie den reinblütigen Sith als ihren Schüler angenommen hatte oder...nun das würde einzig die Zeit zeigen. In jedem Fall aber würde die anstehende Aufgabe nicht gerade leicht werden.

Mit einiger Mühe brachte
Sedros den Kristall auf Bauchhöhe zum Schweben. Ribannas Unterweisung war hier tatsächlich hilfreich gewesen, selbst wenn es noch erhebliche Anstrengung benötigte, um etwas zum Levitieren zu bringen. Als nächstes ging es darum, der Präsenz des synthetischen Kristalls gewahr zu werden und das war erheblich schwerer als ihn zum Schweben zu bringen. Davon ließ sich der reinblütige Sith aber keineswegs demotivieren. Sich die Macht gefügig zu machen, lag ihm buchstäblich im Blut. Davon war Sedros felsenfest überzeugt, jetzt musste er sich den Zugang zu seinem Fähigkeiten nur noch erschließen.

Schnell entglitt ihm das Zeitgefühl, aber den Verlust bemerkte der reinblütige Sith nicht einmal. Er war im großen Gefüge einfach viel zu unbedeutend, als dass er ihm irgendeine Bedeutung beimessen wollte. Viel wichtiger war, dass
Sedros irgendwann tatsächlich den Kristall bis hinunter auf seine prächtige Struktur wahrnehmen konnte. Hervorragend. Als nächstes musste er den Kristall an sich binden und dafür zapfte der reinblütige Sith die dunkle Leere in seiner Brust an. Er kramte aus den tiefsten Tiefen all den Zorn, das Leid, die Verzweiflung und alle anderen negativen Gefühle und Erinnerungen hervor, über die er verfügte und davon hatte er in den letzten zwei Jahrzehnten wahrlich einiges angesammelt.

Kiras Taten, der Schmerz und vor allem die Erniedrigung, brannten Sedros am heißesten auf der Seele, aber sie waren keineswegs das einzige, aus dem der reinblütige Sith Kraft schöpfen konnte. Sein alter Meister hatte weitaus mehr und teils auch schlimmeres mit ihm angestellt und selbst davor war ihm während der Kindheit Gosse so viel Leid widerfahren, dass es für mehrere Leben leitete. Natürlich war Sedros nicht immer nur Opfer gewesen. Nein, er hatte sich seinen Umständen angepasst, die ihn geformt hatten. Hatte opportunistisch gestohlen, um zu überleben und ja, er hatte auch den einen oder anderen Tod zu verantworten. Nicht nur, um seine eigene Haut zu retten. Die eine oder andere Tat würde ein Gericht auch als kaltblütigen Mord einstufen. Nicht, dass es irgend einen feinen Richter jemals interessiert hätte, wenn sich Gossenratten gegenseitig umbrachten.

Und irgendwann...war der Kristall von ihm vereinnahmt. War so gefüllt mit negativen Emotionen und Erinnerungen des reinblütigen Sith, dass er sich so anfühlte als könnte er jeden Moment bersten. Doch er hielt und stattdessen schob sich die Fassung über den Kristall und gab ihm halt. Als nächstes kamen Kontrollplatine und Bedienelemente hinzu. Kabel verschweißten an den Kontakten wie von Zauberhand bevor die Energiequelle in Position rückte und schließlich schloss sich das Gehäuse um das Innenleben und komplettierte das Lichtschwert.

Mit einer blitzschnellen Bewegung schnellte seine Hand hoch und griff aggressiv nach der Waffe. Erst nachdem sich seine Finger um das kühle Metall des Griffes geschlossen hatten, öffnete
Sedros die Augen und bestaunte das Ergebnis seiner Arbeit. Er betätigte den Aktivierungsknopf des Lichtschwerts und als die Klinge aus dem Griff emporstieg, zauberte sich ein zufriedenes Lächeln auf das Gesicht des reinblütigen Sith. Es war geschafft. Langsam und kontrolliert stand er auf und schwang die Waffe hin und her. Es fühlte sich gut in seiner Hand an und die Klinge verhielt sich so wie sie sollte. Die Energie floss beständig und wies keine allzu großen Unregelmäßigkeiten auf. Auf volle Leistung gestellt, schnitt sie auch durch den einzigen Stuhl im Raum als bestünde er aus Luft.

Anschließend regelte
Sedros die Stärke der Klinge herunter und testete sie erneut. Wie erwartet schnitt sie zunächst erheblich schwerfälliger und hinterließ schließlich nur eine kaum merkliche Schmauchspur. Auch die eigene Haut schnitt die Klinge so schwach eingestellt nicht durch. Der Regler für die Längeneinstellung funktionierte auch bestens. Er konnte die Klinge sowohl auf ein paar Zentimeter reduzieren oder auch auf in einem Raumschiff unpraktische zwei Meter ausfahren. Zufrieden regelte Sedros das Lichtschwert zurück auf Höchstleistung und eine angemessenere Klingenlänge von 90 Zentimetern und deaktivierte es dann. Er hatte es vollbracht! Er hatte tatsächlich sein eigenes Lichtschwert konstruiert!

So süß das Triumpfgefühl auch war so schwer traf den reinblütigen Sith nun die Welle der Erschöpfung, die über ihn hineinbrach. Alle Gelenke schmerzten, genau genommen taten ihm sogar die Augen weg. Und der Mund war vollkommen ausgetrocknet.
Sedros' ausgemergelter Körper schrie geradezu verzweifelt nach Ruhe, Erholung und Nahrung. Wie lange hatte er gebraucht, um die Waffe zu vervollständigen. Stunden...? Tage...? Wochen...? Nein, Wochen waren es wohl kaum gewesen. Er konnte sich einfach nicht vorstellen, dass Kira ihn so lange hätte arbeiten lassen.

In jedem Fall aber hatte das Ritual den reinblütigen Sith weit über seine Belastungsgrenzen getrieben. Das war einerseits gut, hatte aber auch seine offensichtlichen Nachteile. So konnte er sich unmöglich
Kira zeigen. Sie würde ihn für seine Schwäche sicher nur schelten und darauf konnte er wirklich verzichten. Zunächst einmal legte Sedros das Lichtschwert auf den kleinen Tisch, dann begann er seine Habseeligkeiten vom Bett zu räumen. Sein Körper schrie weiterhin geradezu nach Erleichterung, doch der Stolz, der unbändige Stolz eines reinblütigen Sith verbot ihm schlicht, diesen körperlichen Gelüsten nachzugeben. Nein, wenn überhaupt, würde dies nur zu seinen eigenen Bedingungen passieren.

Erst nachdem das Zimmer wieder in Ordnung gebracht war, sah man einmal von den Trümmern des Stuhls ab, ging
Sedros in die Nasszelle, um etwas Wasser aus dem Wasserhahn zu trinken. Ein Blick in den Spiegel verriet am Stand des Haarwuchses, dass tatsächlich viele Stunden vergangen waren, seitdem er sich in Meditation begeben hatte. Der Gedanke brachte ihn auch zu Ribanna. Wie war es ihr in der Zwischenzeit ergangen? Hatte sie es ebenfalls geschafft oder war sie an der Aufgabe verzweifelt? Am liebsten hätte er Kontakt zu ihr aufgenommen, sei es nun telepathisch oder über das Interkom. Doch er sah davon ab. Für den Fall, dass sie es noch nicht geschafft hatte, wollte er keinesfalls ihre Konzentration stören. Sollte es ihr nach ihm verlangen, würde sie ihn aufsuchen, dessen war er sich sicher.

Stattdessen begann
Sedros, sich das Gesicht und auch rudimentär den Oberkörper und die Arme zu reinigen, bevor er sich wieder rasierte und anzog. Der Lanvarok saß immer noch nicht perfekt am linken Unterarm, da er wieder keine Zeit gefunden hatte, das Artefakt an seine eigene Anatomie anzupassen. Das würde er möglichst bald nachholen müssen. Zuletzt wog der reinblütige Sith das...nein, SEIN Lichtschwert in der Hand und hängte es nicht ohne Stolz an seinen Gürtel. Er hatte es tatsächlich geschafft. Nun war er wahrlich ein Sithschüler im Dienste seiner Meisterin.

Die folgenden Schritte brachten ihn dann aus dem Quartier heraus in Richtung Küche. Er musste unbedingt etwas essen und auch ein Getränk zu sich nehmen, um seine Elektrolyte aufzufüllen. Und zwar am besten bevor er
Kira vorstellig wurde. Eine reine Vorsichtsmaßnahme. Einfach für den Fall, dass sie ihre Schüler als nächstes ohne weitere Ausrüstung irgendwo in der Wildnis aussetzte. Zutrauen würde Sedros es ihr.

Die Küche und der Weg zu ihr war vollkommen verwaist. Wo war die Crew? War es Nacht? Der reinblütige Sith hatte immer noch nicht daran gedacht, ein Chronometer zu überprüfen. Viel interessanter waren da die Kühleinheiten und was er dort an Speisen finden konnte. Nachdem
Sedros sich den Magen vollgeschlagen hatte, dachte er wieder an Ribanna. Sie würde sicher genauso hungrig sein wie wer. Also begann er, ihr ein paar belegte Brote vorzubereiten. Und sollte sie nicht hungrig sein, würde er sie eben selbst aufessen.

Weltraum | Imperium | an Bord der Birthright, in der Küche | Sedros allein
 
Imperialer Weltraum - Hyperraum auf dem Weg nach Bastion - Punworcca 116-Klasse Solarsegler - Passagierkoje

Die Abreise von Kelada war so abrupt und hastig erfolgt, dass Darth Angelus quasi direkt vom Schauplatz des erbitterten Kampfes mit Kerbal in den Solarsegler gestiegen war, der ohne Umschweife absetzet und gen Himmel gleitete. Allein – nur der FA-4-Pilotendroide saß am Steuer des verhassten Vehikels, einem Schiff, das sich der Krieger in stiller Verachtung nie wieder zu benutzen schwor – hatte er sich in der engen Passagierkoje auf das mechanisch ausfahrende Sofa sinken lassen. Mit müden, aber methodischen Bewegungen entledigte er sich Stück für Stück seiner malträtierten Rüstung, deren Oberfläche von Staub, Schutt und Lichtschwertspuren gezeichnet war, während der Segler schon lange in den Hyperraum gesprungen war. In der winzigen Waschzelle, deutlich kleiner als Sabars üppige Kleiderschränke, hatte er sich notdürftig geduscht, bevor er ohne weitere Umschweife auf das Sofa zurückkehrte. Mit offenen Augen starrte Sabar gegen die niedrige Decke der Koje. Seine Gedanken kreisten um Bastion, die Thronwelt, und die dringlichen Angelegenheiten, die ihn dort erwarteten. Mit Kelada hingegen hatte er gedanklich längst abgeschlossen.

Die 24-stündige Reise nach Bastion zog sich dann in einer Mischung aus Stille und Anspannung hin. Angelus verbrachte die meiste Zeit in der engen Passagierkoje, wo er zwischen unruhigem Schlafphasen und intensiven Meditationen wechselte und die dunkle Macht nutzte, um seine Wunden zu lindern und seinen Geist zu schärfen. Über den Holo-Zugang des Seglers erfuhr er ebenfalls nichts Neues - Fakt war nur, dass sich irgendetwas über dem Imperium und der gesamten Galaxie zusammenbraute, das nach Krieg roch. Seine Anspannung wuchs - er freute sich auf die direkte Konfrontation, während ein anderer Teil seines Verstandes bereits kalt und berechnend nach Mitteln und Wegen, seinen persönlichen Profit aus der bevorstehenden galaxisweiten Krise zu schlagen.

Mit einem Glas tiefrotem Wein in der Hand – ein Geschmack, den er während seiner Isolation auf Kelada zu schätzen gelernt hatte – überflog er Nachricht um Nachricht, die holografischen Projektionen flimmerten schwach in der engen Kabine. Er brachte in Erfahrung, dass sich im Supersektor der Thronwelt gewaltige Machtverschiebungen abzeichneten: Auf seiner Heimatwelt Dubrillion brodelte es, ebenso im gesamten Myto-Sektor, wo alte Machtverhältnisse vollständig zum Einsturz gebracht wurden. Der Prefsbelt-Sektor um Yaga Minor herum wurde ebenfalls im gleichen Atemzug erwähnt. Auch von der Front im Koornacht-Cluster, wo er selbst einst gekämpft und den bis dato größten imperialen Sieg errungen hatte, gab es Neuigkeiten. Ein imperialer Flottenverband hatte das Geschwader der Yevethaner bei Tizon zerschlagen – doch nicht ohne Preis: Der Mond der yevethanisch besetzten Welt war offenbar in Mitleidenschaft gezogen worden, ein Kollateralschaden, der Angelus gleichgültig ließ. Ein dunkles, zufriedenes Lächeln umspielte seine Lippen, während er an seinem Wein nippte und gelegentlich mit einem feuchten Tuch über die Wunde an seiner Schulter fuhr, deren Schmerz er mit grimmiger Entschlossenheit ignorierte. Stattdessen verfolgte er die Bilder der Mondtrümmer und die Prognosen der geophysikalischen Auswirkungen auf Tizon mit Wohlwollen. Zum Teufel mit den verdammten Xenos.

Als der Solarsegler nach dem eintägigen Flug schließlich aus dem Hyperraum fiel und in den Orbit von Bastion eintauchte, bemerkte Angelus sofort die veränderte Atmosphäre, die sich von seinen bisherigen Rückkehrten zur Thronwelt unterschied. Es begann schon bei der peniblen Prozedur bezüglich der Landungsfreigabe, die Angelus persönlich mit Vermerk auf seinen Status unter anderem als Ritter seiner Majestät im Cockpit praktisch erzwingen musste. Der Anflug auf den Sith-Tempel war von einer unheimlichen Stille auf der Thronwelt begleitet, als das Schiff in den Hangar glitt, wo das Licht roter Warnlampen kurz unheilvoll aufflackerte. Als er ausstieg - nun wieder in seiner beschädigten, aber notdürftig gereinigten Rüstung steckend - traf ihn die erhöhte Sicherheitsstufe im Inneren des Hangars wie ein Schlag. Bewaffnete Wachen patrouillierten, Sith-Wächter teilweise unter ihnen. Drohnen und Droiden surrten durch den Hangar, scannend und wachend.

Eine Gruppe Jünger machte sich daran, seine begrenzte Fracht aus dem Segler zu laden, als ein Dreiergespann der Wächter in ihrer tiefschwarzen Rüstung, vermummten Gesichtern und Elektrolanzen auf ihn zutrat. Darth Angelus, in seiner malträtierten Rüstung und ohne den charakteristischen Pelz um seine Schultern beinahe nackt anmutend, straffte seinen Körper und musterte die drei dunklen Gestalten, als sie vor ihm zum Stillstand kamen.

"Darth Angelus, Ihr werdet zeitnah am Thronsaal erwartet."

Der Krieger neigte sein Haupt und funkelte den zentral stehenden Wächer, der ihn ansprach, wölfisch an.

"Gewährt Euch doch noch ein paar Ruhestunden in Euren Räumlichkeiten in der Domäne der Wissenden. Ihr werdet bald eine Nachricht erhalten."

Der Sith nickte bloß wortlos. Was ging hier vor sich? Gerade als sich die Wächter von ihm abwandten und bereits im Begriff waren, ihn mit zugekehrtem Rücken zurückzulassen, fügte der Wortführer noch an.

"...und putzt Euch zuvor etwas heraus, Warrior."

Bastion - Bastion Center - Sith-Tempel - Haupthangar - Darth Angelus, Wächter, NPCs
 
Weltraum Imperium, kurz nach dem Start von der Raumstation Pegasus: Kira, Ribanna, Sedros, Zoey und Ari`a


Sie hatten es gerade noch rechtzeitig geschafft. Schwer atmend standen sie durchgeschwitzt vor ihrer Meisterin. Ribanna versuchte ruhiger zu atmen, doch es ging nicht. Im Grunde war es auch egal, denn sie hatte eh bemerkt, dass sie auf dem letzten Drücker gekommen waren. Zwei Stunden waren auch lächerlich wenig gewesen. Dann kam ein dummer Kommentar von Kira. Ribanna biss sich auf die Lippen. Gerade rechtzeitig!?

Wortlos hatte Kira Ribanna den roten Kristall abgenommen. Ihr Blick war eisig und prüfend. Sie musterte den Kristall eindringlich. Gab es auch falsche Kristalle? Man spürte bei dem doch das Dunkle, was von ihm ausging. Wer wusste schon, wo der herkam?! War er schon einmal in einem Lichtschwert gewesen? Ribanna hasste diese Situationen. Man fühlte sich dabei stets dermaßen unwohl, unzureichend und unsicher und erwartete jeden Augenblick ihren Ausbruch und eine gewaltige Bestrafung. Über welche lachhaften Dinge sie sich dagegen bei Kestrel beschwert hatte. Das tat Ribanna im Nachhinein leid. Hier schwieg sie bedrückt mit großer Angst im Nacken, weil jedes Wort oder jede überflüssige Frage ihr Todesurteil bedeuten könnte.

Nur Einen, stellte ihre Meisterin jetzt schneidend fest. Ribanna stockte fast der Atem. Jedes ihrer an sie gerichteten Worte war doch stets feindselig. Plötzlich reichte sie den Kristall Sedros. Ribanna spürte einen Stich im Herzen. Es war wie bei Kestrel. Sie hätte ihn auch in der gleichen Situation Q`Tahem gereicht und sie hätte das Nachsehen gehabt. Sie schluckte schwer. Alles in ihr schrie nach Ungerechtigkeit. Das konnte auch den Fakt nicht abmildern, dass ihre Chance bei einem Kristall nun einmal bei 50 Prozent gelegen hatte, ihn zu bekommen, und sie damit hätte rechnen müssen. Ein Teil von ihr hatte das ja auch gewusst, und gönnte es ihrem Mitschüler, ihrem Bruder ja auch, denn immerhin mochte sie ihn mittlerweile und sie Beide hatten ihn beschafft, zusammen, nicht nur sie allein und dennoch war dieses üble bekannte Gefühl in ihr. Warum sie nicht?! Warum immer sie? Vielleicht sollte er ihn ja nur halten, beruhigte sie sich oder versuchte es zumindest. Sie konnte das Gefühl nicht ablegen, dass Kira sie unentwegt lauernd beobachtete, wie sie auf ihre Spitzen reagierte.

Plötzlich erschrak Ribanna innerlich, als Kira ihre Zusammenarbeit aufs Äußerste kritisierte und ihnen vorwarf, ihre Anweisung falsch interpretiert und umgesetzt zu haben. Gerade das, was Ribanna hier nicht verzweifeln und durchhalten ließ, wurde ihnen nun strikt verboten. Das konnte alles nicht wahr sein! In welchem Alptraum war sie nur gefangen?! Sith würden nicht zusammen und im Gleichschritt wie Jedi arbeiten. Ihr Herz wurde schwer. Sie mussten es heimlich tun! Sie wollte auf Sedros´Gegenwart nicht verzichten. Sie dürften sich nur nicht erwischen lassen. Am liebsten hätte sie ihm einen verstohlenen Blick zugeworfen, wagte es aber nicht.

Jetzt gab sie bekannt, dass Sedros der Kristall gehören sollte. Ribanna zuckte bei ihrem kalten Ton zusammen. Unvermittelt lag ein provozierendes kaltes Lächeln auf deren Lippen, was Ribanna frösteln ließ. Sie musste nun darüber nachdenken, wie sie zu ihrem Kristall kommen würde!? Die Worte, die Kira indes an Sedros zum Einbau richtete, erreichten Ribanna nicht.

Dann riss Kira sie aus ihren Gedanken. Sie hätte für sie eine besondere Aufgabe! Bei dem Tonfall ahnte sie irgendwie, dass das nichts Gutes zu bedeuten hatte. Es war so ein Gefühl! Sie hatte etwas unter ihrem Umhang hervorgeholt. Dabei trat sie dicht vor Ribanna. Zu nah für die Schülerin. Sie würde Kira niemals bewundern können. Sie würde Kira immer nur hassen! Oh nein, dachte Ribanna zutiefst aufgewühlt, als sie erkannte, was sie ihr hin hielt! Das wäre für sie! Ob sie es erkennen würde, fragte diese süffisant. Und ob, schrie alles in ihr. Ihr Herz zog sich krampfhaft zusammen. Es war Kestrels Waffe! Sie blieb ihr eine Antwort schuldig, denn ein dicker großer Kloß lag Ribanna würgend im Hals und damit war dieser wie zugeschnürt. Natürlich tust du das, meinte Kira jetzt triumphierend. Kira sprach den Namen ihrer Meisterin statt ihr aus, deren vollen Namen, und ließ diesen wirken. Der Alptraum nahm erst richtig an Fahrt auf und schien niemals enden zu wollen. Sie sprach von ihrer gefallenen Meisterin. Ribanna hatte sie bildlich verletzt, gequält und geschunden vor Augen. Die Last war so schwer, die Ribanna trug. Ihr Herz blutete beim Anblick des Lichtschwertes und den gleichzeitigen Worten ihrer neuen fiesen Meisterin. Kira war eine Hexe! Ribanna sah vor ihrem inneren Auge, wie Kestrel mit ihr an Bord ihres Schiffes, was auch längst zerstört war, Lichtschwertkampf übte. Eine schöne Erinnerung! Sie mit ihrer azurblauen Klinge, Kestrel mit ihrer Lilanen. Die Hexe wollte Kestrel völlig ausradieren, wurde ihr klar, als sie ihre Aufgabe vernahm. Sie sollte den Stein entnehmen und bluten lassen. Der Schmerz sollte ihr dabei helfen. Das bedeutete also Korrumpieren. Schmerz wäre Macht. Sie sollte ihr zeigen und beweisen, dass sie die Jedi nicht nur bekämpfen, sondern auch alles, was sie waren und auszeichnete, vernichten konnte. Sie würde kein Versagen dulden. Und sie wollte jede Erinnerung an Kestrel ausradieren. Dafür werde ich dich irgendwann töten, Hexe, dachte sich im Geheimen Ribanna. Kira hielt ihr Kestrels Lichtschwert hin. Ribanna griff zögernd zu, weil sie es musste und von ihr verlangt wurde. Kira spielte weiter mit ihr. Sie ließ das deaktivierte Lichtschwert ihrerseits einfach nicht los. Wut keimte immer mehr in Ribannas Bauch. Beherzt entriss sie ihr das Schwert nun endlich mit einem Ruck.

Während Sedros Kira kurz und knapp geantwortet hatte, verstanden zu haben, Fragen traute sich eh keiner von ihnen zu stellen, blieb Ribanna stumm und ging einfach mit Sedros hinaus. Sie liefen den langen Gang der Birthright entlang. Sie blieb stumm. Sie konnte nichts sagen. Sie war von ihrer Aufgabe wie benommen. Es war, als trüge sie eine viel zu schwere Last auf ihren schmalen Schultern.

Sie merkte gar nicht gleich, dass sie sich wieder an den Händen hielten. Das hieß, er wollte sich dies auch nicht nehmen lassen. Das machte sie glücklich. Es fiel ihr erst auf, als sie vor ihren Kabinen hielten, die zufällig genau gegenüber lagen. Sie standen da, einfach nur da, sich zugewandt. Und in Ribanna änderte sich die Stimmung. Sie lächelte ihn verlegen an und klapperte mit ihren Wimpern. Verstohlen sah sie ihn an, um gleich darauf beschämt nach unten zu schauen und um ihn dann gleich darauf wieder anzusehen. Ihre Wangen röteten sich. Was war nur mit ihr los? In ihrem Bauch fühlte es sich an, als wären darin Schmetterlinge. Das würde sie sich niemals von der bösen Hexe verbieten lassen. Seine Gegenwart war wie ein Leuchtfeuer in der Dunkelheit. Ihr Herz pochte in ihrer Brust, aber nicht vor Angst und Panik. Es war schön. Doch sie durften nicht zu lange hier stehen. Wenn das Personal sie so sah und an Kira verriet, oder Kameras sie aufnahmen oder Kira hier langgeschlichen käme! Er meinte nun: “Viel Glück.” Sie antwortete ihm auf die selbe Weise: “Dir auch!”, denn das konnten sie beide gut gebrauchen. Eine Träne bildete sich in ihrem rechten Augenwinkel. “Wie soll ich das nur schaffen!?” Sie entzog ihm seine Hand und verschwand in ihrer Kabine. Jetzt erst wurde ihr bewusst, dass er nicht zum ersten Mal mit ihr auf diesem Wege kommuniziert hatte.

Ihr Blick fiel unweigerlich auf das Lichtschwert in ihrer Hand. Sie brach verzweifelt zusammen und weinte bitterlich. Sie wusste nicht wie lange, aber gefühlt hielt der Zustand ewig an. Arme Kestrel! Sie strich über den Griff, der in Kestrels Händen gelegen hatte und war dabei so sanft, als würde sie ihr über den Kopf streicheln. Ihre Tränen benetzten den Griff und seine Verzierungen. Sie roch am Griff, um den Duft ihrer Meisterin nochmal zu erhaschen. Hieß das, dass sie tot war?

Irgendwann kniete sie auf dem Fußboden, war wie erstarrt und reglos. Ihre Tränen waren schon lange versiegt. Langsam kam sie zu sich. Sie wurde sich ihrer Aufgabe wieder gewahr, was einem Überlebensimpuls gleichkam. Sie entnahm den Kristall und hielt ihn in ihrer Hand und dachte an die boshafte Aufgabe, die Kira ihr gestellt hatte und wie toll sie sich wohl dabei fühlte. Sie dachte voller Hass an sie und plötzlich färbten sich einige kleine Stellen rot wie kleine Bluttropfen. Doch Freude kam keine auf. Sie erschrak eher und trauerte dem schönen Lila, den Kestrels Kristall und Klinge ausmachte, hinterher. Sie musste daher bemerken, dass das Verfahren stoppte. Sie wusch sich in ihrer Nasszelle ihr Gesicht mit kaltem Wasser. Als sie nun zu dem Stein ging, dachte sie an Kestrel, wie sie über dem Tisch gehangen hatte. In ihr wuchs ein riesiger Schmerz und der Stein verfärbte sich weiter. Rote Punkte begannen wie zu fließen. Striche bildeten sich. Das Rot breitete sich aus. Der Graf hatte dies veranlasst und sie freute sich, dass er tot war. Die Schadenfreude ließ den Kristall weiter bluten. Und Kira würde sterben, wenn sie sie ausgebildet hätte und sie stark genug sein würde, um sie zu töten. Der Stein war rot. Nichts deutete mehr auf das Lila hin. Sie selbst bemerkte nicht, dass sich ihre Augen in ein rot-orange verwandelt hatten. In ihren Augen war das Feuer ihrer Göttin Daja. Ein Feuer der Vernichtung. Ribanna benutzte ihre letzte Energie um den Kristall schwebend vor sich in ihr halbfertiges neues Lichtschwert einzubauen. Sie holte ihre Nagelschere aus der Nasszelle und ritzte ganz klein eine Abkürzung in den metallenen Griff: “Iwdnv, K”. Das bedeutete: "Ich werde dich nie vergessen, Kestrel". Sie würde nicht zulassen, dass Kira Kestrel ausradierte. Dann zündete sie zum ersten Mal ihr neues Lichtschwert. Scharlachrot erwachte ihre Klinge zum Leben. Sie deaktivierte es wieder, hängte es an ihren Gürtel und legte sich an Ort und Stelle auf den Teppich, auf der Seite liegend, die Beine angezogen, den Griff des Lichtschwertes ihrer Ex-Meisterin an ihre Brust gedrückt und weinte erneut bis sie vor Erschöpfung einschlief.

Als sie wach wurde, erschrak sie, weil sie bestimmt einige Stunden geschlafen hatte, aber sie fühlte sich kräftiger und munterer. Mit neuem Lebenswillen ging sie in der Nasszelle unter die Dusche, machte sich einen frischen Pferdeschwanz, putzte die Zähne und holte sich frische Sachen aus dem Schrank und zog sie an. Sie legte das alte Lichtschwert ihrer Meisterin, welchem der Kristall fehlte, unter ihr Kopfkissen. Sie wollte es behalten. Sie bereute, ihr nicht beigestanden zu haben. Sie bereute, nicht netter zu ihr gewesen zu sein. Sie bereute, sie verraten zu haben. Hoffentlich nahm Kira ihr das nicht weg?!

Sie spürte ihren Hunger. Sie wusste, sie musste gut zu ihrem Körper sein, denn es gab bei Kira wenig Zeit, sich um ihn gut zu kümmern. Sie ging, ihr neues Lichtschwert am Gürtel, in die Küche. Ihr Antlitz erhellte sich. Sedros war da und hatte Frühstück für beide gemacht. Sie strahlte. Sein Anblick hob ihre Laune.


“Hey! Wie schön!”

Das hatte sie leise gesagt, denn sie wusste, sie durfte nicht nett zu ihm sein. Kira war eindeutig gewesen! Ihr Blick wanderte zu seinem Gürtel. Er schien es auch geschafft zu haben. Sie fürchtete jetzt schon den Gang zu Kira, doch jetzt wollte sie erstmal im Hier und Jetzt leben, wie es die Jedi ihr gelehrt hatten und wollte das Frühstück mit Sedros genießen. Sie biss in eines seiner gemachten Brote.

“Hmm, das schmeckt. Du kannst ja richtig tolle Schnitten machen.”

Sie schenkte ihm ein liebevolles Lächeln. Der frische Caf, der die Küche mit seinem wohltuenden Duft durchströmte, schmeckte prima und machte sie endgültig wach. Danach sagte sie tapfer:

“Lass uns jetzt nach Kira Ausschau halten. Sie ist sicher vorne im Cockpit. Wir müssen zu ihr!”

Es blieb ihnen ja keine andere Wahl.


Weltraum Imperium, Hyperraum, auf der Birthright, im Flur: Ribanna und Sedros auf dem Weg zu Kira
 
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Weltraum | Imperium | Pegasusstation - zurück an Bord der Birthright, im Cockpit | Kira

Im Cockpit der Birthright war es still. Die Geräusche der Steuerung, das sanfte Summen der Energieversorgung – all das war für Kira bloß ein ferner, unbedeutender Klangteppich. Sie saß im Lotossitz, auf dem dem Pilotenstuhl, das Gesicht vom Fenster abgewandt zu ihrem Schoß, die Hände locker auf den Knien. Ihre Augen waren geschlossen, aber ihre Sinne weit geöffnet.

Die Dunkle Seite umströmte sie wie eine zweite Haut. Mächtig, gewaltig, kalt. Und sie sog sie ein. Sie nährte sich daran.
Kiras Geist durchdrang mühelos die metallenen Wände der Birthright und schwebte durch die Gänge wie ein Raubtier auf der Pirsch. Keine Kamera, keine Lauscher waren nötig. Sie spürte alles. Sedros war ein ruhiger Strom – fokussiert, kühl, pflichtbewusst. Doch Ribanna war ein brennender Sturm. Und genau das hatte sie gewollt.
Oh, was für ein brillanter Einfall das gewesen war! Kiras Lippen verzogen sich in einem kalten, selbstgefälligen Lächeln. Kestrels Lichtschwert... es war ein Glücksgriff gewesen. Ein Symbol. Eine Waffe. Ein Fluch.
Sie hatte Ribanna in die tiefsten Tiefen ihrer Emotionen gestoßen – Trauer, Wut, Schuld, Rachsucht. Und es war köstlich gewesen. Wie ein Gift, das süß wirkte, aber zerstörerisch war. Die Dunkle Seite bebte in Ribanna. Kira konnte es spüren, wie Funken einer entfesselten Macht, die nur darauf wartete, entfacht zu werden.
Das Licht war kaum noch zu erkennen in ihr. Nur Schmerz, Verlust – und der Wille zur Rache.

Kira sog diese Emotionen auf wie ein Raubtier den Geruch von Blut. Ihre Schadenfreude war nicht laut. Sie war tief, genährt von einem jahrzehntelangen Hass auf alles Jedi-hafte. Diese naive Güte, dieses Vergeben, dieses "Gleichgewicht"... lächerlich. Was war das Leben anderes als ein Überlebenskampf? Und in diesem Kampf würden nur jene siegen, die bereit waren, alles zu opfern – selbst ihr Herz.
Jetzt hatte Ribanna ihren ersten echten Schritt getan. Nicht nur in der Theorie. Sondern mit einem blutenden Kristall – geschändet durch ihr Leid, geschärft durch ihren Hass. Ein Lichtschwert war nicht nur eine Waffe. Es war ein Spiegel.
Kira öffnete langsam die Augen. Der Blick ihrer bernsteinfarbenen Iriden war klar und eisig.

Sie hatte alles beobachtet.

Die zitternde Hand, das leise Schluchzen, das Ritzen der Botschaft in den Griff, die Verwandlung der Augenfarbe. Sie hatte sogar gespürt, wie Ribanna vor Erschöpfung auf dem Boden eingeschlafen war. Das Bild in der Macht war so intensiv gewesen, dass es Kira beinahe selbst berührt hätte – wenn sie nicht längst zu kalt gewesen wäre, um Mitgefühl zu empfinden.


„Die Kleine beginnt, es zu verstehen. Schmerz ist Macht. Verlust ist ein Geschenk.“

Ihre Stimme war leise, fast zärtlich in ihrem Triumph.

Sie spürte auch die leise Hoffnung in Ribanna, den kleinen Moment des Friedens, als sie Sedros wieder begegnete. Wie lächerlich. Diese kleine Flamme würde sie auch noch austreten. Aber nicht jetzt. Noch war ihre Bindung zu ihm nützlich – eine weitere Quelle emotionaler Unruhe. Und das konnte man ausnutzen.

Kira blieb reglos sitzen, als sie das leise Näherkommen zweier vertrauter Schritte im Gang hörte. Zwei Schüler, zwei Werkzeuge – oder zwei künftige Opfer.
Die Tür zum Cockpit öffnete sich mit einem sanften Zischen.
Kira bewegte sich nicht. Sie meditierte weiter, scheinbar versunken. Die beiden traten ein – Ribanna und Sedros – und blieben respektvoll einige Schritte entfernt stehen.

Die Luft war angespannt. Ribannas Aura war wie ein flammender Dorn. Sedros’ ruhiger Strom versuchte sie einzufangen, zu beruhigen. Vergeblich.

Langsam öffnete Kira die Augen. Ihre Stimme war wie scharfes Glas, kühl und exakt dosiert:


„Ihr seid fertig.“

Kein Fragezeichen. Keine Unsicherheit. Sie wusste es längst.

Ihr Blick wanderte langsam zuerst zu Sedros, dann zu Ribanna. Sie maß sie lange. Spielte mit der Spannung im Raum wie eine Musikerin mit einer Saite.


„Eure Aufgaben waren Prüfungen eures Geistes. Eures Herzens. Und eures Willens.“

Sie stand nun langsam auf, ganz in Schwarz gekleidet, in Leder und düster, als würde die Dunkelheit selbst aus ihr geboren.

„Ihr habt überlebt. Und ihr habt gehorcht. Das ist mehr, als viele schaffen.“

Ihr Blick blieb nun auf Ribanna haften. Kalt. Prüfend. Tief.

„Du hast es also getan. Sehr gut.“

Ihre Stimme klang beinahe amüsiert.

„Ich hatte recht. Der Schmerz hat dir die Wahrheit gezeigt.“

Sie trat langsam näher, wie ein Raubtier, das sein Werk begutachtet.

„Du hast verstanden, was Verlust bedeutet. Und was du bereit bist zu tun, um ihn zu rächen. Das gefällt mir.“

Ihre Lippen verzogen sich zu einem schmalen, fast unsichtbaren Lächeln.
Dann wandte sie sich an beide.


„Eure Waffen sind jetzt Teil von euch. Verteidigt sie, wie ihr euer Leben verteidigt. Denn sie sind euer Leben. Und bald… werdet ihr sie brauchen.“

Sie drehte sich wieder zum Sichtfenster, die Hände hinter dem Rücken verschränkt.

„Verlasst das Cockpit. Geht in den Trainingsraum. Die nächste Lektion wartet.“

Ein Moment Schweigen, dann – ohne sie anzusehen – sagte sie leise:

„Und Ribanna? Behalte das alte Schwert ruhig. Es wird dir täglich zeigen, was du nicht mehr bist.“

Ein eiskalter Stich – aber genau so gewollt.

Der vibrierende Klang des Antriebs begleitete leise das gedämpfte Summen des kleinen Trainingsraums im Inneren des Schiffs. Metallwände, schlicht und grau, umgaben die drei Gestalten, die sich in der Mitte des Raums versammelt hatten. Der Boden war glatt, rutschfest, mit Markierungen für Bewegungsübungen. Einige Übungspuppen und Droiden lehnten in den Ecken – still, als warteten sie nur darauf, zerschnitten zu werden.
Kira Guldur stand mit verschränkten Armen in der Mitte des Raums. Ihr Körper war entspannt, ihre Augen jedoch kalt und durchdringend. Ein sadistisches Funkeln lag darin, als sie zu Sedros und Ribanna blickte – wie eine Katze, die sich auf das Spiel mit ihren Beutetieren freute.


„Ihr beide seid erbärmlich ungeübt mit dem Lichtschwert. Insbesondere Sedros.“

Stellte sie fest – sachlich, aber mit einem süffisanten Unterton, der ihre Verachtung kaum verbergen wollte.

„Und ich hasse es, Zeit zu verschwenden.“

Sie hob ihren linken Arm, an dem ein kleines Gerät befestigt war. Ein kurzer Fingertipp, und ein Hologramm erschien über ihrem Handgelenk – schwebend, farbig, lebendig. Eine professionelle Holowerbung zeigte eine beeindruckende Raumstation mit dutzenden Trainingsräumen, darunter ein gigantischer, hochmoderner Simulatorbereich. Droiden, Lichtfeldprojektionen, variable Schwerkraftzonen – alles, was das Herz eines Kriegers begehrte.

„Unsere nächste Station. Da draußen lernen Profis, wie man wirklich kämpft. Nicht so, wie ihr...“

Sie blickte zu Sedros, dann zu Ribanna.

„Aber bis dahin werden wir die Grundlagen üben. Ihr werdet nicht wie Idioten vor dem ersten Übungsdroiden stehen, wenn ich mit euch fertig bin.“

Sie ließ das Hologramm mit einer knappen Bewegung verschwinden und griff sich einen der Trainingssäbel, der wie ein echtes Lichtschwert in der Hand lag, jedoch nur eine harmlose Übungsklinge aus lichtbasiertem Energieplasma erzeugte. Ihre Hand legte sich leicht, fast zärtlich um den Griff.

„Sedros, du zuerst. Ribanna, beobachte.“

Sedros trat vor. Er wirkte angespannt, aber bemüht, Haltung zu wahren. Kira umrundete ihn langsam, wie ein Raubtier, das sein Opfer mustert.

„Ein Lichtschwert ist kein Werkzeug. Es ist keine Waffe. Es ist ein Teil von dir. Wenn du es falsch führst, wird es dich töten. Und das, mein lieber Junge, wäre doch schade – zumindest vorerst.“

Mit blitzartiger Bewegung hob sie ihre eigene Waffe, aktivierte sie – ein bedrohliches Zischen erfüllte den Raum, als die rote Klinge aufleuchtete. Kira lächelte – ein kaltes, spöttisches Grinsen.

„Greif mich an.“

Sedros zögerte, dann tat er wie geheißen. Ein unbeholfener, geradliniger Schlag, der zu langsam kam. Kira parierte mühelos mit einem einzigen Handgelenksdreh, ließ die Klinge surren und stieß ihn mit einem gezielten Tritt in den Bauch zurück.

„Langsam. Unfokussiert. Keine Wut, kein Druck. Du kämpfst wie ein Jedi-Lehrling auf Valium.“

Sie trat an ihn heran.

„Wenn du mir die Kehle aufschlitzen willst, dann tu es auch so. Alles andere ist Verschwendung.“

Sedros knirschte die Zähne zusammen, sein Blick wurde dunkler. Ein zweiter Angriff – diesmal schneller, zorniger, wütender. Kira lachte leise, parierte wieder, aber diesmal ließ sie ihn fast treffen. Ihre Stimme war schmeichelnd, spöttisch:

„Ja. Genau so. Lass den Zorn durchfließen. Die dunkle Seite ist kein Sturm, der dich überrollt. Sie ist ein Strom, den du lenkst. Du darfst ihn nutzen. Du sollst ihn sogar nutzen.“

Sie drehte sich mit einer graziösen Bewegung zurück in die Mitte des Raums.

„Ribanna, du bist dran. Zeig deinem Bruder, wie es besser geht. Greift mich nun beide an, sonst wird mir noch langweilig mit Sedros.“

Der Kampf begann.
Kira lachte. Hoch, kalt, von dunkler Freude erfüllt. Ihre rote Klinge wurde zum Wirbel aus Licht und Schatten. Sie bewegte sich mit tödlicher Eleganz, als wäre sie ein Teil der Dunkelheit selbst. Sedros versuchte es mit roher Kraft, Ribanna mit Technik – aber Kira war schneller, präziser, grausamer.
Immer wieder unterbrach sie den Kampf, nur um zu kommentieren:


„Zu langsam, Sedros. Denk nicht, schlag!“

„Ribanna, deine Deckung ist offen. Willst du sterben oder trainieren
?“

Der Schweiß tropfte von ihren Schülern, ihre Bewegungen wurden schwerer – doch Kira wirkte unberührt, als würde sie das alles amüsieren.
Dann, mit einem plötzlichen Ausfallschritt, entwaffnete sie Sedros – sein Übungsschwert flog klirrend zu Boden. Fast im selben Atemzug stoppte sie Ribannas Angriff mit einem Griff an ihren Arm, verdrehte ihn schmerzhaft und brachte ihre rote Klinge nur Zentimeter vor ihre Kehle.


„Tot!“

Raunte Kira und ließ sie los.
Sie trat zurück, schaltete die Klinge ab, der Raum wurde wieder still. Ihre Stimme war ruhig, aber eindringlich.


„Ihr habt viel zu lernen. Doch ihr habt Wut. Ihr habt Angst. Und ihr habt Potenzial. Ich werde euch schleifen. Und wenn ihr überlebt – dann werdet ihr mehr sein als nur Schüler.“

Sie wandte sich ab, griff nach einer Wasserflasche und warf sie über die Schulter nach Sedros, der sie gerade so auffing.

„Trinkt. Ihr habt fünf Minuten. Dann geht’s weiter.“

Schon nach 3 Minuten aktivierte die Sith wieder ihre Klinge.

"
So, Sedros! Du zuerst, dann Ribanna! Mal sehen wer länger von euch durchhält, ehe ihr "sterbt". Ich stoppe die Zeit."


Weltraum | Imperium | Pegasusstation - zurück an Bord der Birthright, im Trainingsraum | Kira, Sedros, Ribanna
 
Weltraum | Imperium | an Bord der Birthright, in der Küche | Sedros allein

Das Frühstück tat...gut. Der reinblütige Sith trank fast zwei Liter Wasser bevor er sich um eine Mahlzeit und aufweckenden Kaf kümmern konnte. So gestärkt war dann auch Ribannas Ankunft eine wohl willkommene Unterbrechung. Sie schenkte ihm ein Lächeln und der reinblütige Sith erwiderte es. Doch dabei blieb es auch. Die Wände hier an Bord hatten ganz sicher Ohren und so konnten sie sich mehr einfach nicht erlauben.

Kaum hatten sie aufgegessen, wollte
Ribanna nach Kira suchen und Sedros nickte dazu nur. Sie hatte recht. Den Luxus, beider Meisterin unnötig warten zu lassen hatten die beiden Schüler einfach nicht. Und so führten sie ihre Schritte rasch ins Cockpit, wo Kira Guldur sie schon zu erwarten schien. Natürlich kam ihre Ankunft nicht überraschend. Sedros war überzeugt davon, dass sie alles an Bord über ihre Machtsinne wahrnahm und alles, was ihr so entging über versteckte Überwachungskameras beobachten und belauschen konnte. Er zumindest würde es so machen.

Natürlich ließ sie
Ribanna und ihn erst einmal unter ihrem kalten, prüfenden Blick brüten und Lob gab es letzten Endes wie erwartet auch nicht. Stattdessen wurde seine Schwester noch einmal mit ihrer Aufgabe konfrontiert, die doch um einiges...persönlicher gewesen war als seine eigene. Und dann gab es noch eine Ansprache, sie sollten die Waffe wie ihr eigenes Leben verteidigen. Damit konnte Sedros nicht allzu viel anfangen. Natürlich würde er das tun. Das Lichtschwert war der Beweis für seine Fortschritte und für seine Stellung im Sithorden. Nichts, aber auch wirklich gar nichts könnte ihn dazu bewegen, es wieder herzugeben.

Ohne Umschweife ging es weiter in den Trainingsraum der
Birthright. Sie sollten sich mit Kira duellieren und Sedros sollte zuerst gegen Kira antreten. Der einblütige Sith kannte lediglich die Grundlagen des Lichtschwertkampfes. Mehr sah der den Jüngern zugängliche Unterricht nicht vor. Also nahm Sedros die Grundstellung von Form I an und versuchte sich an einem einfachen Angriff auf Kira, den sie mit Leichtigkeit parierte und mit einem schmerzhaften Tritt in seinen Bauch beantwortete. Anschließend verhöhnte sie ihn und das ließ Wut und die Verachtung, die der reinblütige Sith für Kira Guldur empfand, hochkochen.

Als nächste sollte
Ribanna mit ihm zusammen angreifen und Sedros erlaubte sich, Ribanna kurz in die Augen zu sehen und ihr zuzunicken. Mehr war jetzt nicht möglich. Sie konnten keine Absprachen treffen und hatten noch nie zusammen gekämpft, sodass eine Koordination alles andere als leicht werden würde. Davon aber ließ sich der reinblütige Sith nicht aufhalten, mit aller von Zorn aufgeladener Kraft weiterzukämpfen. Doch letztlich sollte es rein gar nichts nützen. Ribanna und Sedros ernteten nichts als weitere von Kira beigebrachte Blessuren, bis sie so außer Atem waren, dass selbst das festhalten des Lichtschwertgriffs Mühe bereitete.

Die Tortur endete mit dem Versprechen
Kiras sie ordentlich auszubilden, immerhin etwas. Die angekündigte Pause fiel dann auch viel kürzer aus als Kira es angekündigt hatte. Wie sollte es auch anders sein? Niemand würde je behaupten, dass Kira Guldur fair war. Sedros nahm Aufstellung und begann Kira zu umrunden und den richtigen Angriffspunkt zu finden. Form I hatte überhaupt nicht bei ihr funktioniert, also beschloss der reinblütige Sith, etwas anderes zu versuchen. Er hatte sich im Selbststudium die Grundlagen von Form IV angeeignet und schnell festgestellt, dass diese viel besser zu seinem Temperament passte als die Grundform aller Lichtschwertkampftechniken.

Der erste Angriff erfolgte plötzlich und schnell, wie es für
Ataru üblich war. Natürlich parierte Kira den Schlag ohne große Mühen und warf ihn wieder zurück. Auch die folgenden Angriffe zeigten kaum eine bessere Wirkung, aber das war Sedros auch von Anfang an klar gewesen. Der reinblütige Sith hatte keine Chance, gegen seine Meisterin und es war auch gar nicht sein Ziel gewesen, sie heute zu besiegen. Davon war er Wochen, wenn nicht Monate entfernt. Oder Sedros würde es vielleicht auch nie schaffen. Einen kleinen Sieg wollte er sich aber nicht nehmen lassen und die Raubtierinstinkte des reinblütigen Sith ließen ihn auch nicht im Stich. Je länger der Kampf andauerte, je mehr Blessuren er einsteckte, umso wacher wurden sie und schließlich fanden sie, wonach er die ganze Zeit über gesucht hatte.

Inmitten einer Schlagserie, die er schon dreimal durchgeführt hatte, bot sich die Gelegenheit, sein Ziel zu erreichen. Der dritte Schlag band die gegnerische Klinge so, dass
Kira sich minimal überstrecken musste und das bot Sedros die Gelegenheit, ihr einen schmerzhaften Tritt in den Unterleib zu verpassen. Natürlich bemerkte die erfahrene Kämpferin die Gefahr sofort und wehrte den Tritt ab, ohne dass er Schaden anrichten konnte. Allerdings gelang es ihr nur, den Tritt mit dem eigenen Schienenbein abzublocken. Sie konnte ihn nicht ablenken sondern musste die ungezügelte Wucht des Tritts absorbieren.

Das war schmerzhaft und würde einen blauen Fleck hinterlassen, an dem
Kira ein paar Tage ihre Freude haben würde. Sie wusste es als erfahrene Kämpferin sofort und er wusste es auch. Und er zeigte ihr mit einem seiner seltenen Lächeln, das seine Raubtierzähne entblößte, dass er es auch wusste. Das war sein Sieg für heute und es war die auf den Fuß folgende Bestrafung allemal wett. Kira war wütend und sie ließ ihren Zorn an ihm mit einem machtverstärkten Tritt aus, der ihm die Luft raubte und buchstäblich aus dem Ring fliegen ließ.

Kira rief Ribanna zu sich für ihre Runde, noch bevor Sedros schmerzhaft auf dem Boden aufkam. Hustend kämpfte er sich in eine auf dem Boden sitzende Position hoch und beobachtete still Ribannas Kampf mit Kira. Dabei rieb er sich die schmerzende Brust und dachte immer noch, dass das alles seinen kleinen Sieg wert gewesen war.

Weltraum | Imperium | an Bord der Birthright, im Trainingsraum | Kira, Ribanna und Sedros
 
[ Weltraum | auf dem Weg nach Bastion | Mesh'lane | Panorama-Lounge ] - Aren Vayliuar, Adriana, Abella, Demetrius Treuten Graf von Boogden, Carel Mowbray, Adrian Iven

Die Reise von Yaga-Minor dauerte nur einige Stunden, doch hatte Aren vor, diese so angenehm und gleichzeitig produktiv wie möglich zu gestalten. Genau mit diesem Gedanken im Hinterkopf hatte er auch seine Mitreisenden, den Kern der Delegation des Prefsbelt-Sektors ausgewählt. Es war nicht unbedingt eine leichte Wahl gewesen. Die Begleitung Adrianas und Abellas stand außer Frage. Auch war für Aren recht schnell klar gewesen, dass er Carel Mowbray als Mitglied seiner Delegation dabei haben wollte. Mowbray würde das Büro auf Bastion leiten, welches Julius Kyram als "Direktor der Vertretungen auf höheren Ebenen" unterstellt war und die Lobbyarbeit für den Prefsbelt-Sektor in der Imperialen Hauptstadt koordinieren und als Speerspitze angehen sollte. Mowbray war der ideale Kandidat dafür. Jung und aus einer alten Adelsfamilie von Comra, dem feudalen Zentrum des Sektors vor gefühlten Äonen. Er war der Enkel von Georg Mowbray, Mitglied im Imperialen Ritterorden und ehemaliger (kommissarischer) Justizminister des Imperiums, und Sohn von Sebastian Mowbray, der als Partner eine große Kanzlei auf Bastion mitführte. Also durch und durch im Prefsbelt-Sektor verwurzelt und gleichzeitig mit Kontakten in die Imperiale Oberschicht auf Bastion. Er hatte Jura studiert und befand sich am Anfang seiner Karriere. Diese Position war für ihn eher ein Sprungbrett, trotzdem konnte er Aren ungemein nützlich sein. Eine Veranstaltung wie die, die nun auf Bastion bevorstand, war ideal dazu geeignet, ihn in seine Position einzuführen, auch, wenn er im Rang vergleichsweise niedrig war.

Die anderen beiden Gäste waren nicht ganz so klar gewesen, auch wenn die Wahl recht schnell auf Demetrius Treuten Graf von Boogden, den zuständigen Sector Adjutanten für Propaganda gefallen war. Er wusste genau, wie man sich bei solchen Events verhielt und vielleicht konnte Aren die Reise ja nutzen, um das ein oder andere zu besprechen und/oder anzustoßen. Iven war schließlich eher die Notlösung gewesen, wenn auch eine sehr willkommene. Er kannte den Kommandanten der Sektorflotte Prefsbelts kaum, was er auf dieser Reise zumindest etwas ändern wollte. Dessen politisches Talent und Kapital würde wohl dafür sorgen, dass Prefsbelt in der Meinung des ein oder anderen noch höher stieg. Eigentlich hatte er Uriel Sato als Begleitung dabei haben wollen, den Kommandanten der Yaga-Minor Orbitalwerften, mit dem Aren noch einiges besprechen wollte. Doch dieser hatte schnell zu verstehen gegeben, dass er für ein solches Parkett nicht geeignet sei. Und vielleicht war das gar nicht so verkehrt gewesen, da Aren so sofort einen Termin zwischen Crix Mannic, dem neuen Sector Adjutanten für Wirtschaft, Industrie und Handel, arrangieren konnte während sie auf Bastion waren. Die beiden würden einiges über die Vision der neuen Sektorverwaltung im Bezug auf die Orbitalwerft zu besprechen haben.

Die Reise hatte begonnen mit einem Lunch in der Panorama-Lounge. Die Stimmung war ganz nach Arens Geschmack gewesen. Geschäftliche Themen waren immer wieder angerissen worden, doch hatte im Hauptfokus der gegenseitige Austausch, das Kennenlernen gestanden. Die Gerichte, die sein Koch gezaubert hatten, verstärkten die allgemein positive, beinahe ausgelassene Stimmung nur umso mehr. Von dem gewaltigen Umbruch, der sich noch am Tag zuvor verzeichnet hatte, war kaum etwas zu spüren, es fühlte sich beinahe alles wie Normalität an. Nach dem Lunch hatte Aren sich kurz in sein Arbeitszimmer verabschiedet, um noch einige Dinge zu erledigen. Seinen Gästen stand die Möglichkeit offen, entweder sich auf ihre Zimmer zurückzuziehen um dort zu arbeiten oder auszuruhen, oder weiter in der Panorama-Lounge zu verweilen. Er jedoch hatte einiges zu erledigen. So mussten einige Gespräche mit den auf Yaga-Minor zurückgelassenen geführt werden, Pläne wollten angestoßen werden und Konzepte etwas ausgearbeitet werden. Besonders freute er sich darauf, die Begrüßungsbotschaften an die neu eingesetzten Gouverneure zu versenden. Den neuen Gouverneur Yaga-Minors kannte er bereits zumindest etwas. Theranos Zesh, der Nachfolger Robert Kerns, war ihm noch unbekannt, wenn auch kein völlig unbeschriebenes Blatt, da er von seinen Firmenkontakten bereits einiges über dessen Vater gehört hatte, der ihnen beim Plasmaabbau auf Naboo wohl eine große Hilfe gewesen war, damals, als der Planet noch zum Imperium gehört hatte. Er trank einen Schluck Wasser, bevor er die Nachricht aufzeichnete und verschickte.


//Nachricht an Gouverneur Theranos Zesh\\
Absender: Aren Vayliuar, Moff des Prefsbelt Sektors
Verschlüsselte Übertragung, Direktkanal

Wie gewöhnlich leuchtet ein Imperiales Wappen auf, dreht sich im Kreis, bis die Nachricht geladen ist. Es dauert nur einen Augenblick und das Wappen verschwindet und das Bild des Moffs des Prefsbelt-Sektors erscheint. Aren trägt seine Uniform, er ist nur in der Portraiteinstellung zu sehen. Auf seiner Brust prangen die Rangabzeichen eines Moffs. Der Ausschnitt des Zimmers, der zu sehen ist, wirkt sehr luxuriös. An der Seite sind einige Bücher zu sehen, durch ein Fenster direkt hinter dem Moff kann man in die Leere des Weltalls blicken, in der vereinzelt ferne Sterne als Lichtpunkte aufleuchten.

Das Gesicht des Moffs ist von Ernsthaftigkeit geprägt, wirkt aber trotzdem nicht unfreundlich.


Ich grüße Sie, Gouverneur Zesh,

es ist mir eine Freude, Sie auf Prefsbelt IV begrüßen zu dürfen und Ihnen im gleichen Atemzug zu Ihrer neuen Stellung als Gouverneur gratulieren zu können. Ihre Akte spricht für sich, sodass mir die Entscheidung, Sie für die Verwaltung eines so wichtigen Planeten wie Prefsbelt IV anzufordern, kaum weiter schwer fiel. Zudem hat mir die Zusammenarbeit der Fourb-Gruppe, von welcher ich mit Stolz sagen kann ihr als Vice-Generaldirektor mit vorstehen zu können, mit Ihrem Vater auf Naboo gezeigt, dass Ihre Familie vertrauenswürdige Männer mit Verstand und Vision hervorbringt. Sollte Ihnen Ihr Vater nichts von dieser Zusammenarbeit während seiner Zeit als Verwalter erzählt haben, werde ich mich freuen, dies bei einem persönlichen Treffen mit Ihnen nachzuholen, auch wenn ich Ihren Vater bisher noch nicht persönlich kennenlernen konnte.

Leider ist es mir nicht möglich, Sie persönlich in Ihrem neuen Amt zu begrüßen. Während ich diese Nachricht aufnehme, befinde ich mich bereits auf dem Weg nach Bastion. Ich bin mir aber sehr sicher, dass diese Aufgabe von den Legaten Bayl und Lydien, die in meinem Auftrag die kommissarische Leitung über die Verwaltung Prefsbelts übernommen haben, vorzüglich ausgeführt wird.

Ich selbst hatte leider nicht die Möglichkeit, mich bereits persönlich in die Verwaltungsunterlagen Prefsbelt betreffend etwas einzulesen. Ich kann Ihnen aber versichern, dass einiges an Arbeit vor uns steht. Ich habe große Visionen für diesen Sektor, Visionen, die Sie hoffentlich teilen und mit voranbringen können. Die bereits im Vorhinein besprochenen Pläne zu Projekt Orbis nehmen in dieser Vision eine nicht unwesentliche Rolle ein. Ich verlasse mich auf Sie, dass Sie ihr möglichstes tun, diese Pläne und Visionen bestmöglich voranzubringen. Ihr Vorgänger, Robert Kern, zeichnete sich in meinen Augen stets durch eine zu große Nähe zu meinem verräterischen Vorgänger, sowie durch einen unglaublichen Mangel an Vision aus. Ich kannte ihn kaum, doch denke ich, dass Sie einiges an Arbeit aufzuräumen haben.

Dabei wünsche ich Ihnen alles Gute. Auch während meiner Abwesenheit von Yaga-Minor steht mein Büro Ihnen, gerade bei Punkten das Projekt Orbis betreffend, jederzeit zur Verfügung. Ich freue mich bereits darauf, Sie in Bälde persönlich kennenzulernen und unsere Visionen für Prefsbelt und den Prefsbelt-Sektor auszutauschen und Sie noch besser über meine Pläne und Ihre Rolle in diesen in Kenntnis zu setzen.

Ich verbleibe mit den Besten Wünschen für Ihre ersten Amtstage und für einen dringend notwendigen positiven Wandel auf Prefsbelt IV.

Lang bestehe das Imperium!
Aren Vayliuar, Moff des Prefsbelt-Sektors


\\Ende der Nachricht//

Nachdem er schließlich seine Arbeiten hinter sich gebracht hatte, kehrte er in die Panoramalounge zurück. Er würde gleich zumindest noch kurz schlafen wollen, doch ein kurzer Blick in die Lounge zeigte, dass hier noch reger Betrieb herrschte. Adriana und Abella unterhielten sich angeregt in einer Ecke und lachten hin und wieder. Es freute Aren überaus, das Bündnis zwischen ihm und Agustin so noch enger zusammenwachsen zu sehen, gerade auch auf einer persönlichen Ebene. Die restlichen zwei anwesenden Männer diskutierten noch an dem Lunchtisch in der Mitte des Raums, Mowbray schien sich verabschiedet zu haben. Als Treuten bemerkte, dass Aren zurückkehrte, entschuldigte er sich bei Iven, der daraufhin mit einem Lächeln in das Gespräch von Adriana und Abella eingeladen wurde, und trat zu Aren.

,,Eure Exzellenz, habt Ihr einen Moment?"

,,Selbstverständlich, worum geht es?"

Aren lächelte und wies auf einen Platz in der Nähe der Bar, wo die beiden Verwalter sich niederließen. Auch Treuten lächelte ihm entgegen. Dieser Mann war durch und durch Politiker. Öffentlichkeisliebend, machthungrig, rhetorisch begabt und durch und durch verschlagen.

,,Ich habe mir einige Gedanken gemacht. Es geht um Ihre Außendarstellung."

Erstaunt zog Aren eine Augenbraue nach oben.

,,Meine Außendarstellung? Sind Sie der Meinung, ich leiste mir in diesem Feld Fehler?"

,,Nein nein, keineswegs. Dieses Feld war nie ein großes Thema für Sanec, wie ihr euch sicher vorstellen könnt. Ich kann mir allerdings mehr als gut vorstellen, dass dies bei euch anders sein dürfte. Ich habe außerdem mitbekommen, dass Crix Mannic die Nachfolge von Frinck angetreten hat und wenn meine Quellen richtig sind, stand wohl auch kurz Vice Admiral Sato auf der Kandidatenliste der Delegation des Prefsbelt-Sektors, oder?"

Treuten lächelte Aren harmlos an, während dieser sich nur dachte, dass dieser Mann viel zu gut informiert war. Mannic war offensichtlich, aber die Sache mit Sato sollte Treuten eigentlich unbekannt sein. Er hasste undichte Stellen, wobei diese so kurz während der Machtübernahme, wo sein Team noch nicht vollständig war, wahrscheinlich unumgänglich waren. Trotzdem nickte Aren und ließ sich von seinen Gedankengängen nichts anmerken.

,,Wenn man Mannic kennt, und ich kenne ihn gut genug würde ich sagen, sowie ihre Instruktionen für den neuen Gouverneur von Prefsbelt IV bedenkt, habe ich eine Vermutung, in welche Richtung dieser Sektor gesteuert werden soll. Die Wirtschaft soll angekurbelt werden, jedoch nicht auf so eine banale Art wie es einem normalen Mann vorschweben würde. Ein Krieg ist perspektivisch unabwendbar und mein Instinkt sagt mit, dass wir es eher mit einer kurzen Perspektive zu tun haben. Yaga-Minor soll bei den Rüstungsbemühungen einen wesentlichen Platz einnehmen, ist dem nicht so, Sir?"

An Treutens Lächeln hatte sich nichts verändert. Dieser Mann wusste viel, vielleicht etwas zu viel, und hatte ohne Frage einen ausgezeichneten Instinkt. Aren musste ihn im Auge behalten.

,,Sie haben vollkommen recht. Ich habe Pläne für die Rüstungsindustrie des Sektors, große Pläne, ohne jedoch jetzt schon, auf diesem Flug, näher ins Detail gehen zu wollen. Sie wissen viel, Sector Adjutant."

Arens letzten Kommentar tat Treuten mit einem beinahe bescheidenen Lächeln ab, bevor er fortfuhr.

,,Die genauen Pläne brauche ich auch gar nicht zu kennen, zumindest noch nicht. Ich habe mir bereits mit einem kleinen, vertrauenswürdigen Team erste Gedanken gemacht und möchte nur wissen, ob Sie diese für wertvoll genug erachten, sie weiterzudenken. Unsere Ideen gingen in Richtung einer großen Kampagne. Aren Vayliuar, Schmied von Prefsbelt! Oder so etwas in der Richtung. Ihr Gesicht könnte man zu etwas alltäglichem im Prefsbelt-Sektor machen, etwas, wohinter sich die Massen des Sektors in ihren Bemühungen die Rüstungsanstrengungen zu erhöhen, versammeln können. Und über die Grenzen des Sektor hinaus könnte ihr Gesicht zu einer Art Sinnbild für diesen neuen fortschrittlichen, ja visionären Geist werden und so zum einen mögliche Investoren anlocken und zum anderen ihre Vision teilen. Wir haben bereits einige sehr grobe, erste Konzepte erarbeitet. Die Zeit war ja nicht besonders lang."

Treuten reichte Aren ein Datapad, dessen Inhalt Aren kurz überflog. Ja, es waren grobe erste Konzepte, jedoch dafür, dass er erst seit ungefähr einem Tag in diesem Amt war, unglaublich ausgearbeitet. Fast unheimlich gut ausgearbeitet. Aren konnte sich seiner Verblüffung nicht erwehren.

,,Beeindruckend, überaus beeindruckend. Sie haben meine volle Autorisierung, weiter an diesem Projekt zu arbeiten. Sie machen keine halben Sachen, wie es den Anschein hat."

Treuten lächelte nur und Aren wollte nicht all zu genau wissen, was gerade sonst noch in seinem Kopf für Gedanken schwirrten.

[ Weltraum | auf dem Weg nach Bastion | Mesh'lane | Panorama-Lounge ] - Aren Vayliuar, Adriana, Abella, Demetrius Treuten Graf von Boogden, Adrian Iven
 
Zuletzt bearbeitet:
// Nachricht an Moff Aren Vayliuar \\
Absender:
Ridley Solaris, Gouverneur von Truuine
Verschlüsselte Übertragung, Direktkanal

Das Hologramm des Imperialen Wappens erscheint und dreht sich zwei Mal. Das Wappen erlischt und die androgyne Gestalt von Gouverneur Ridley Solaris erscheint als Hologramm, sitzend, von der Hüfte aufwärts. Gekleidet ist Solaris in eine weiße Verwalteruniform mit schwarzer Brust und Schultern. Einem aufmerksamen Betrachter kann, halb verborgen, der gebogene Lichtschwertgriff an seinem Gürtel auffallen. Die Hände hält Solaris auf dem Tisch vor sich gefaltet; im Hintergrund steht ein Bücherregal mit teuer aussenden Einbänden.

Solaris schenkt der Kamera ein freundliches Lächeln.


Seien Sie gegrüßt, Moff Vayliuar!

Ich danke Ihnen aufrichtig für Ihre freundlichen Worte und die Einladung nach Yaga Minor. Gerne werde ich dieser zur gegebenen Zeit nachkommen, wenn sich die Situation auf Truuine noch ein bisschen weiter beruhigt hat. Neben rapider wirtschaftlicher Expansion und der Aufnahme und Verarbeitung Hunderttausender neuer Bürger, gibt es auch noch einen kleinen Rebellionsherd im Süden, der meiner Aufmerksamkeit bedarf. Ich denke nicht, dass die Umstände mich noch allzu lange von einem Freundschaftsbesuch abhalten werden, aber vermutlich wird dieser Zeitpunkt noch nicht gekommen sein, wenn Sie von der Krönungszeremonie unserer neuen Imperatrix heimkehren.

Ich danke auch für Ihre positive Einschätzung des Naar-Projekts und freue mich bereits darauf näheres mit Repräsentanten der Fourb-Gruppe zu besprechen. Gemeinsam werden wir ein weiteres erfolgreichen zum Wohle und zur Glorie des Imperiums auf die Füße stellen. Davon bin fest überzeugt!

Mit meinen besten Wünschen verleibe ich. Auf bald!

Heil dem Imperium!
Gezeichnet, Gouverneur Ridley Solaris

\\ Ende der Nachricht //
 
Zuletzt bearbeitet:
An: Moff Aren Vayliuar
Absender: Gouverneur Theranos Zesh

Betreff: Persönlicher Lagebericht – Prefsbelt IV / Erster Bericht
Verschlüsselte Nachricht



Sein Sie gegrüßt, Moff Vayliuar.

Ich war erfreut von Ihnen zur hören!
Gestatten Sie mir, Ihnen einen ersten umfassenden Überblick über meine bisherigen Eindrücke, Entwicklungen und eingeleiteten Maßnahmen auf Prefsbelt IV zu übermitteln.

Nach meiner Ankunft wurde ich von den beiden Legaten, Lydien und Bayl, sehr freundlich empfangen. Ihre Professionalität und ihr Pflichtbewusstsein haben sich seit dem ersten Moment als tragende Stützen der bisherigen Neuordnung erwiesen. Beide Herren leisten in ihren jeweiligen Zuständigkeiten – Sicherheit, Logistik, Ordnung (Lydien) sowie Kultur, Bildung und Repräsentation (Bayl) – wertvolle Arbeit.

Die Übergabe des Gouverneurspalastes verlief geordnet. Während eines ersten offiziellen Essens im Kreis meiner engsten Berater kam es bedauerlicherweise zu einem versuchten Attentat. Der Täter konnte noch vor Ort von Legat Lydien außer Gefecht gesetzt werden. Bei dem Angreifer handelte es sich um einen gewissen Lev Pergitor, ein Verwandter des früheren Gouverneurs. Nach eingehender Untersuchung konnten die Motive vollständig aufgeklärt werden. Der Vorfall ist abgeschlossen und die innere Sicherheit stabilisiert.

Die Neuaufstellung der planetaren Sicherheitsstruktur schreitet voran. Durch den Umstand des versuchten Attentates, hat mich veranlasst die Gründung der Blauen Legion (P-IV-G) durchzuführen, sowie und der Ernennung von Direktor Veran Koss zum Palastdirektor. Damit wurde eine solide Grundlage für dauerhafte Stabilität im Regierungssitz gelegt. Eine repräsentative Unterkunft für die Blaue Legion ist identifiziert; der Erwerb des ehemaligen Commodus-Gebäudes wird vorbereitet.

Parallel wurde mit der Ernennung neuer Experten für die planetare Verwaltung begonnen. Hier die Akten der Kandidaten welche bislang eingebunden bzw. nominiert wurden:

  • Dr. Sylven Daro (Gesundheit, Wissenschaft & Forschung)

  • Torven Krail (Wirtschaft, Agrar, Rohstoffwesen)

  • Marcon Felth (Finanzen, Vermögen, Steuern)

  • Engen Veyor (Technischer Sonderbeauftragter Werftbau / Orbis)
Bezüglich Projekt Orbis: Die Standortwahl zwischen Blue One und Green One ist getroffen, die ersten logistischen Trassenplanungen sind angelaufen. In den kommenden Tagen wird hierzu ein persönliches Treffen mit Herrn Veyor stattfinden, um die technischen Grundlagen für den Baubeginn zu finalisieren.

Darüber hinaus sind erste Maßnahmen zur Belebung der Wirtschaft, der Versorgungssysteme sowie der Infrastruktur in Vorbereitung. Ein Konzept zur Einführung eines planetaren Pflichtdienstes „Blaue Schar“ liegt in Grundstruktur vor.

Ich darf anmerken, dass sich die planetaren Verhältnisse, trotz anfänglicher Unruhe, nunmehr klar in Richtung Stabilität und geordneter Entwicklung bewegen. Meine aktuellen Anstrengungen fokussieren sich auf den weiteren Aufbau und die zügige Umsetzung der anstehenden Kernprojekte.

Konzepte für die “Blaue Schar” sowie für die “Blaue Legion” und alle anderen angehenden Projekte, liegen Ihnen bei Interesse zur Durchsicht im Anhang bei, sowie ein Detaillierter Mehrseitiger Bericht.

Für Ihre bisherige Unterstützung danke ich Ihnen ausdrücklich. Ich freue mich auf den persönlichen Austausch mit Ihnen, sobald sich die Gelegenheit hierfür ergibt, und stehe für Rückfragen jederzeit zur Verfügung.

Lang bestehe das Imperium!

Mit Hochachtung und Pflichtbewusstsein,
Theranos Zesh
Gouverneur von Prefsbelt IV

\\Ende der Nachricht//
 
Kommend von Truuine
Statt üblichen geschlechtsspezifischen Pronomen, werden in diesem Post experimentell geschlechtsneutrale Neopronomen verwendet. „Hen“ ist zu lesen wie „er/sie“ (Nominativ & Akkusativ). „Hens“ ist zu lesen wie „ihr/sein“ (Genitiv). „Hem“ ist Dativ. Beispiel: „Dies ist Ridley Solaris. Hen ist imperialer Gouverneur und hens Planet heißt Truuine. Legat Talzin ist hem zu Diensten.“
[ Innerer Rand / Zeltros-Sektor / Trellen Trade Route / Zwischen Zeltros und Commenor / Hyperraum / Seachange / Salon ] Ridley, sowie (NPCs) Quiver

Der Hyperraumantrieb der Seachange untermalte die Szene mit einem leisen Hintergrundsummen, während Ridley und Quiver gemeinsam ihr Mittagsmal zu sich nahmen. Den Morgen über hatte Ridley in Tiefschlaftrance verbracht und fühlte sich nun erfrischt und bereit, für was auch immer die Reise mit sich brachte. Noch immer hatte Quiver nicht enthüllt, wohin es eigentlich gehen sollte, wohl jedoch, dass ihr Ziel sich irgendwo im Neunten Supersektor befinden sollte. Das grenzte die Sache zwar nicht wirklich ein, bot dem Piloten jedoch eine grobe Vorgabe, nach der er fliegen konnte: Nördlich, Richtung Bastion.

Im Gegensatz zu Ridleys letzter Reise in dieser Richtung, waren sie dieses Mal gezwungen eine leicht andere Route einzuschlagen als gewohnt. Die Nachrichtensperre dauerte noch immer an, doch war eine allgemeine Warnung ergangen, dass imperiale Würdenträger die Reise durch Rebellenraum tunlichst vermeiden sollten. Dies wäre an sich kein großes Problem gewesen, hätte es da nicht den Planeten Trantor gegeben, der die Hydianische Handelsstraße durchschnitt und somit die übliche Route über Antar und Exodeen unpassierbar machte. Stattdessen hatte der Pilot sich dazu entschieden von Truuine aus nördlich zu fliegen, so bald wie möglich auf die Trellen Trade Route abzubiegen und dann ab Commenor Richtung Fedalle zu fliegen, ab wo es dann wieder normal weitergehen würde. Alles in allem etwa drei Stunden schneller als die Alternative über Antar. Soweit zumindest der Plan, denn nun, etwa sechs Stunden nach Abflug, hatten sie grade eben erst den Manaan-Sektor verlassen.


„Du willst mir immer noch nicht sagen, wo es eigentlich hingeht?“

, fragte Ridley zwischen zwei Bissen Steak und nahm einen Schluck manaaner Blauwein.

„Nein.“

, antwortete Quiver resolut, zwinkerte Ridley jedoch amüsiert zu.

„Das siehst du noch früh genug.“

Sie grinste.

„Aber keine Sorge, du kommst schon noch pünktlich genug zurück zu deiner kleinen Konferenz, Aster.“

Die Entscheidung nicht direkt nach Umbara zu fliegen, war in einem kurzen, aber bestimmten Gespräch gefallen. Quiver hatte zwar generelle Bereitschaft signalisiert im Zweifel auch gerne auf der Seachange zu logieren, während Ridley mit dem noch immer unbekannten Jedirat die Übergabe von Lord Sturn verhandelte, aber auch betont, dass dies eigentlich gar nicht notwendig war. Bis zur Konferenz waren es noch mehr als zwei Wochen und die Sith hatte angegeben, dass der Weg hin und zurück zu ihrem kleinen Projekt vermutlich nicht mehr als eine dauern würde. Eine Angabe, die Ridley sich wohl oder übel zu glauben entschlossen hatte.

„Kannst du mir wenigstens etwas zum Ablauf der Reise sagen?“

, stocherte Ridley weiter, unwillig sich einfach so abspeisen zu lassen. Quiver schnaubte.

„Du gibst auch keine Ruhe, eh?“

„Frieden ist eine Lüge.“

, gab Ridley schnippisch zurück und zuckte mit den Schultern. Dies entlockte ihr dann doch tatsächlich ein ehrliches Lachen.

„Ach? Hast du dich also doch endlich bequemt einen Blick auf unseren Kodex zu werfen, ja?“

„Nicht vom Thema ablenken.“

Übertrieben rollte die nautolanische Sith mit den Augen, nahm sich jedoch die Zeit ein weiteres Stückchen Fisch abzuschneiden, zwischen die spitzen Zähne zu schieben und ausgiebig zu kauen, bevor sie schließlich antwortete:

„Wir fliegen wie gehabt weiter nach Norden…bis wir bei Bilbringi sind.“

„Das ist Supersektor Sieben.“

, gab Ridley fast sofort zurück und versuchte sich die Supersektorkarte vor hens innerem Auge vorzustellen.

„Nerd.“

, kam die Antwort postwendend.

„Besser als Himbo, wie du beim letzten Mal sagtest.“

„Die schlimmsten Aspekte von beidem. Dass ich es überhaupt mit dir Aushalte…“

Quiver zwinkerte hem zu und nahm einen Schluck von ihrem Gyndiner Bier.

„Jetzt lass dir nicht alles aus der Nase ziehen. Was hast du im Bilbringi-System vor?“

Die Sith seufzte theatralisch und verdrehte ihre großen, dunklen Augen.

„Bei Bilbringi sammeln wir noch jemanden ein. Lord Vega. Sith-Krieger und volles Mitglied im Zirkel der Hexer. Er wird ein Auge darauf haben, wie wir uns schlagen.“

„Was tut ein Sith im Bilbringi-System?“

, fragte Ridley ehrlich neugierig. Dort gab es abseits einer Werft und einem Haufen Asteroiden nicht viel. Nicht einmal einen Planeten.

„Ist da aber jemand neugierig!“

, stieß Quiver aus und warf die Hände in die Luft.

„Was ein Sith im Bilbringi-System eben so tut! In der Nähe seinen Geschäften nachgehen. Zeig dich dankbar, Aster. Vega reist eigens dorthin, damit wir ihn bequem da einsammeln können.“

„Hm. Dann müssen wir aber schauen, wie wir ihn unterbringen. Wir haben abseits der Räume, die wir beide belegen nur noch die Salonkapsel. Wird das ausreichen?“

„Ich denke nicht, dass der Platz in der Salonkapsel ausreicht, um Lord Vega Platz zu bieten.“

, antwortete Quiver kryptisch.

„Aber uns fällt da sicher eine…angenehme Lösung ein.“

Sie grinste und nun war es an Ridley die Augen zu verdrehen. Hen hatte ihre amourösen Avancen von vor einigen Monaten nicht vergessen und war fest entschlossen, es ihr diesmal nicht gar so einfach zu machen.

„Im Zweifel gehst du eben in die Salonkapsel.“

, schlug Ridley vor und zuckte mit den Schultern. Ihrem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, fand Quiver diesen Vorschlag nicht ganz so gut.

„Richtiger Gentleman…“

, murmelte sie, doch darauf achtete die Gouverneursperson betont nicht. Stattdessen nahm hen den letzten Bissen Steak, leerte das Blauweinglas und erhob sich.

„Wo willst du hin?“

, fragte Quiver und hob die Augenbrauen. Ridley warf ihr einen fragenden Blick zu.

„Gouverneursgeschäfte. Ich hab‘ da noch einiges zu…“

„Nichts da!“

, schnappte die Nautolanerin.

„Wir sind auf einer Mission für den Zirkel der Hexer, da wirst du mir nicht deine Zeit mit deinem blöden Verwaltungsscheißdreck verschwenden!“

„Und was soll ich sonst machen?“

, fragte Ridley mit einem belustigten Lächeln, blieb jedoch stehen.

„Wir werden gemeinsam über die Natur der Macht und über ihren Platz in Galaxis meditieren, Dummerchen. Du magst in der Zwischenzeit ein bisschen Theorie gewälzt haben, aber du hast so gar keinen Schimmer was es heißt ein Hexer zu sein.“

„Aber ich soll hier der Nerd sein?“

Nun tatsächlich interessiert warf Ridley Quiver einen Blick zu, die nun ihrerseits aufgestanden war.

„Ganz dünnes Eis, mein Lieber. Zeig mir deinen Meditationsraum.“

Kurz überlegte die Gouverneursperson, zuckte dann jedoch mit den Schultern. An sich hatte die Nautolanerin durchaus recht. Hen war auf Sithgeschäften unterwegs, da würde die Verwaltungsarbeit warten müssen. Und hen hatte ja grade eben erst eine volle Woche darin investiert auf Truuine aktuell zu bleiben, da kamen die Legaten auch ein oder zwei Tage ohne hen klar, während hen weitere Schritte in hens Machtausbildung unternahm. Ohne ein weiteres Wort aber mit einem vorfreudigen Lächeln ging Ridley vor.


[ Innerer Rand / Zeltros-Sektor / Trellen Trade Route / Zwischen Zeltros und Commenor / Hyperraum / Seachange / Salon ] Ridley, sowie (NPCs) Quiver
 
Statt üblichen geschlechtsspezifischen Pronomen, werden in diesem Post experimentell geschlechtsneutrale Neopronomen verwendet. „Hen“ ist zu lesen wie „er/sie“ (Nominativ & Akkusativ). „Hens“ ist zu lesen wie „ihr/sein“ (Genitiv). „Hem“ ist Dativ. Beispiel: „Dies ist Ridley Solaris. Hen ist imperialer Gouverneur und hens Planet heißt Truuine. Legat Talzin ist hem zu Diensten.“
[ Kolonien / Fakir-Sektor / Namadii Korridor / Zwischen Palanhi und Carratos / Hyperraum / Seachange / Meditationskammer ] Ridley, sowie (NPCs) Quiver

Die Reise nach Bilbringi gestaltete sich sogar noch deutlich ruhiger als Ridley es erwartet hatte – sowohl innerhalb als auch außerhalb der Seachange. Ohne Probleme erreichten sie erst Commenor und dann Brentaal. Bei Alsakan bogen sie auf die neue Coruscant-Umgehungsroute ab und dann bei Tanjay auf den Namadii Korridor. Danach ging es immer weiter voraus, auf galaktischer Ebene in nordwestlicher Richtung. Zivilen Verkehr gab es – noch immer unter der Nachrichtensperre und der damit verbundenen Ungewissheit – nur wenigen. Dafür hatte Ridley den Eindruck bei Zwischenstopps deutlich mehr Militärpräsenz zu sehen, auch wenn hens Status als imperialer Gouverneur und Sith-Krieger ausreichte, um nicht weiter behelligt zu werden.

Gleichzeitig hatte Quiver mit ihrem vorgeschlagenen Meditationsregiment ernstgemacht. Stunde um Stunde verbrachten die beiden Sith nebeneinander, Hand in Hand, im Schneidersitz und spürten der Macht nach, die sie innerhalb und außerhalb des Hyperraums umfloss. Mit der Tiefschlaftrance war dies natürlich eher weniger vergleichbar. Dies hier war deutlich aktiver und kam sogar fast ein bisschen an Gedankenverschmelzung heran, auch wenn Ridley diese nicht ganz so bereitwillig mit der Sith einging wie mit Matthew. Quiver erklärte, dass diese meditative Methode der Zusammenarbeit grade beim Zirkel der Hexer äußerst beliebt war, um als Gruppe größeres zu vollbringen, als es alleine möglich war.

Der größte Unterschied zur Tiefschlaftrance war jedoch, dass diese Form der Meditation äußerst kräftezehrend war. Obwohl Ridley einfach nur stundenlang neben Quiver auf einem Kissen gesessen hatte, war hens Uniform komplett durchgeschwitzt, als sie das Training schließlich für den Tag beendeten. Mit einem Stöhnen richtete Ridley sich auf und leerte das Glas Limonade in einem Zug, das der Schiffskoch hem zwischendurch vorbeigebracht hatte.


„Und nun…was machen wir denn jetzt mit dem angebrochenen Abend?“

, fragte Quiver und streckte sich ihrerseits. Mit einem Schaudern hörte Ridley ihre Gelenke knacken und warf ihr einen Blick über die Schulter zu.

„Klingt, als müssten wir dich erstmal wieder zusammenkleben. Sind eigentlich alle Hexer so knackig wie du?“

, fragte hen mit einem Grinsen, das in einem hellen Lachen mündete, als die Nautolanerin die Augenbrauen hochzog.


„Halloo?!“

Gespielt empört verschränkte Quiver die Arme vor der Brust.

„Flirtet der feine Herr Gouverneur etwa grade mit mir? Ich muss nachfragen, weil das auch ein bisschen wie eine Beleidigung klang…“

Eine feine Röte stieg Ridley in die Wagen. Hen hatte das eigentlich gar nicht so formulieren wollen, wie es letztlich geklungen hatte. Grade wollte hen noch etwas hinzufügen, als Quiver fortfuhr:

„Dein Glück, dass es mein Lebensziel ist zu klingen wie ein schönes Feuerchen, immer wenn ich mich bewege.“

Mit einem Grinsen streckte sie sich und neigte den Kopf erst zur einen und dann zur anderen Seite, was noch gleich zu einer ganzen Reihe von Knacklauten führte. Theatralisch ließ sich rücklings auf die Kissen fallen.

„Heiß.“

, kommentierte Ridley trocken, was Quiver doch tatsächlich ein Lachen entlockte.


„Jetzt auf einmal, eh? Komm, hilf mir auf.“

Auf dem Rücken liegend streckte die Nautolanerin fordernd einen Arm in die Höhe. Ridley rollte mit den Augen, trat dann jedoch auf sie zu und ergriff die dargebotene Hand. Grade wollte hen sie hochziehen, als sie ihrerseits hens Hand packte und mit einem überraschend kraftvollen Ruck zu sich hinab zog. Mit einem verblüfften Geräusch landete Ridley auf Quiver, die es jedoch dabei nicht bewenden ließ. Nur einen Augenblick später rollte sie hen auf den Rücken und saß im nächsten Moment breitbeinig auf hens Brust, hens Arme mit den Knien festnagelnd.

„Interessante…Situation. Bringt mich durchaus auf eine Idee für die restliche Abendgestaltung…“

Sprachlos und mit kraftvoll schlagendem Herzen sah Ridley zu Quiver auf, die mit einem hungrigen Ausdruck in ihren tiefschwarzen Augen zu hem hinabblickte. Ihre Lekku umspielten ihren Oberkörper und einer der grünen Kopftentakel vollbrachte doch tatsächlich Ridley zärtlich über die Wange zu streichen. Ein breites Grinsen hatte sich über ihr Gesicht gelegt und entblößte ihre spitzen Zähne.

„Ich- ähm, Quiver… Also-“

, murmelte Ridley, während hen versuchte das Rauschen in hens Ohren zu ignorieren. Schon wieder glühte hens Kopf in einem formvollendeten Rotton, wobei hen sich diesmal wenigstens daran erinnerte, dass hen es der Sith nicht ganz so einfach hatte machen wollen. Warum eigentlich genau nochmal…? Achso, weil hen ihr gewisse…Informationen nicht hatte enthüllen wollen. Grade wollte hen etwas dazu sagen, als Quiver sich noch näher zu hem herunterbeugte. Ein Schaudern ging durch Ridleys Körper, als der leise Wind ihres Atems hem sachte übers Gesicht strich.


„Keine Sorge, Aster… Ich weiß schon, was ich wissen muss…“

, murmelte sie, wohl in hens Gesicht lesend wie in einem offenen Buch.

„Du bist wirklich lausig darin deine Aura zu verbergen, weißt du? Ganz zu schweigen von deinen Emotionen… Da brauche ich meine Lekku ja gar nicht für…“

„Ich…“

, begann Ridley, wusste jedoch nicht so recht was hen darauf antworten sollte. Hens Kopf versuchte noch immer zu verarbeiten, was die Sith da grade eben gesagt hatte.


„Gute Nachrichten, Süßer…SüßE? Undefinierter Süßstoff? Wir gehören nicht einmal derselben Spezies an. Was genau du jetzt am Ende in der Hose hast könnte mir egaler nicht sein. Ich will einfach nur…dich.“

Quivers Gesicht war nun so nah an dem Ridleys, dass hens organische Augen Probleme damit gehabt hätten sie noch scharf zu sehen. Die bionischen Alternativen fielen dieser Schwäche zum Glück nicht anheim, weswegen hen die riesigen dunklen Seen der Nautolaneraugen in ihrer ganzen Pracht erkennen konnte. Wirklich. Scharf. In diesem Moment kam hem dieser Ausblick wie das Schönste vor, das hen je gesehen hatte.

„Ich sehe, dass es dir ganz ähnlich geht... Darf ich dich küssen?“

Es waren nur vier kleine Worte, doch ließen sie hen Sterne sehen.

„Mh-hm!“

, quiekte Ridley hens Zustimmung und Quiver warf für einen Moment lachend ihren Kopf in den Nacken. Lekku schwangen durch den Raum, doch dann näherte sich ihr Gesicht wieder an. Quivers heißer Mund presste sich auf Ridleys Lippen. Hungrig erwiderte hen den Kuss. Hen wollte die Arme um die Nautolanerin schließen, doch fesselte Quiver hen noch immer mit ihren Knien. Die Sith bemerkte die vergebliche Anstrengung und kicherte, machte jedoch keine Anstalten hen freizulassen. Stattdessen schlang sie ihre eigenen Arme um Ridleys Kopf und erstickte jeden Widerstand meinem weiteren Kuss…


[ Kolonien / Fakir-Sektor / Namadii Korridor / Zwischen Palanhi und Carratos / Hyperraum / Seachange / Meditationskammer ] Ridley, sowie (NPCs) Quiver

Weiter im Bilbringi-System
 
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Weltraum Imperium, Hyperraum, auf der Birthright, im Flur: Ribanna und Sedros auf dem Weg zu Kira ins Cockpit


Sie liefen zügig nebeneinander her. Ribanna war, als ginge es zum Henker. Sie war extrem angespannt. Ihr seid fertig, empfing sie beide. Relaxt saß Kira in ihrem Stuhl. Ihre Stimme war schneidend. Unwillkürlich musste Ribanna an einen Kristallschneider denken, obwohl sie nie einen in der Hand gehabt, noch einen gesehen hatte. Ihre Aufgaben wären Prüfungen ihres Geistes, Herzens und Willens gewesen, fuhr diese fort. Sie hörte sich unglaublich gerne reden, dachte Ribanna bitter. Kira fuhr fort, sie hätten überlebt, gehorcht und das wäre mehr, als viele schaffen würden. Moment, war das etwa ein Lob?

Erst erhielt
Sedros Kiras Aufmerksamkeit.

Ihr Blick fiel nun auf Ribanna.
Kira war mittlerweile aufgestanden. Ihr Blick war eisig, prüfend, durchdringend. Ribanna fühlte sich unwohl dabei. Sie meinte, dass sie es also getan hatte und schob ein “sehr gut” hinterher. Ribanna wurde zwar gerade gelobt, doch ihre Worte waren voller kaltem Hohn und Spott. Auf ihrem Gesicht lag ein Lächeln voller kalter finsterer Grausamkeit. Ribanna fröstelte dabei. Andererseits war sie natürlich froh, dass Kira zufrieden schien. Doch ihr Herz war mega schwer dabei und sie fühlte sich mehr denn je als eine Verräterin an ihrer Exmeisterin.

Kira war in ihrem Redeschwall nicht zu bremsen. Nun, es versuchte sie natürlich auch niemand aufzuhalten. Man war ja nicht lebensmüde. Und so hörte sich Ribanna weiter an, was Kira zu sagen hatte. Sie hätte recht gehabt, der Schmerz hätte ihr die Wahrheit gezeigt. Welche Wahrheit?

Wie ein Raubtier sah sie nun Ribanna an. Es fehlte nur noch das Umrunden. Dafür trat sie noch näher an sie heran. Augenblicklich wurde Ribanna richtig kalt. Die Kälte strömte sie aus.
Kira. Sie stand zu nah an Ribanna! Ihre Wohlfühlzone wurde merklich von ihr verletzt. Absichtlich. Kira tat nichts unbedacht! Das wusste Ribanna längst. Kira meinte nun zu ihr, sie hätte verstanden, was Verlust bedeutet und zu was sie bereit war zu tun, um ihn zu rächen. Ribanna dachte, sie hörte nicht richtig. Was? Woher wusste sie? Wusste sie etwa ihre geheimsten Gedanken? Wusste sie von den eingeritzten Initialen? Ribanna konnte plötzlich nicht mehr atmen vor Schreck. Kira sagte gerade, dass ihr das gefallen würde, während Ribanna am liebsten im Boden versunken wäre. Ribanna war plötzlich schweißgebadet. Kalter Angstschweiß! Kira lächelte provokant und wissend. Sie war so eine Bitch! Ribanna hatte das Gefühl, dass der Boden schwankte. Womöglich lag es daran, weil sie nicht atmete. Atme, schalt sie sich und atmete tapfer.

Endlich war sie nicht mehr auf sie fokussiert, sondern auf
Beide. Sie sollten auf ihre Waffen wie auf sich selbst aufpassen. Sie würden sie bald schon brauchen. Ribanna horchte auf. Was meinte die Hexe damit? Sie sollten das Cockpit nun verlassen und den Trainingsraum aufsuchen. Sie würden nun ihre nächste Lektion erhalten. Ah, damit war das Rätsel gelöst. Sedros ging vor und Ribanna wollte ihm zugleich folgen, doch Kira verstellte ihr den Weg und hauchte ihr boshaft zu, dass sie das alte Schwert ruhig behalten sollte. Es würde ihr immer zeigen, wer sie nicht mehr war. In dem Moment verwässerten sich ihre Augen und ihr Blick wurde verschwommen und ihr Herz machte einen Aussetzer. Sie antwortete nicht darauf. Es war bei Kira besser, sich in Schweigen zu hüllen, alles zu ertragen und sich demütig zu zeigen. Sie ging einfach hinaus und stand dann kurz darauf im Trainingsraum und wusste gar nicht, wie sie hierher gekommen war. Zu sehr hatte Kiras letzter Satz bei ihr nachgehallt.

Ribanna wachte bei der Ansprache von Kira auf, als diese das Training mit den Worten begann, sie seien beide erbärmliche, ungeübte Lichtschwertkämpfer. Das sie zufügte, dass sie insbesondere Sedros meinte, hörte Ribanna nicht mehr. Diese Worte kamen bei ihr nicht mehr an. Sie stand da, mit offenem Mund und einem entrüsteten Blick. Was erlaubte Kira sich?! Wut loderte in ihr auf wie eine Stichflamme. Was glaubte Kira, wie sie den Kampf auf Kast überlebt hatte? Sie hatte einem gestandenen Jedi getrotzt! Sie hatte doch Ribanna gegen ihren Exschüler kämpfen lassen. Wie hieß der doch gleich? Cain? Vielleicht hieß er so, vielleicht auch nicht! Egal. Wichtig war, sie hatte ihn besiegt! Sie hatte gegen ein Dutzend imp. Wachen des Imperators gekämpft! Und sie machte so, als wäre sie eine blutige Anfängerin?! Sie ballte die Hände zu Fäusten vor Wut.

Kira zeigte ihnen ein Hologramm. Widerwillig sah Ribanna dahin. Es wäre unklug, es nicht zu tun, nur deshalb tat sie es. Sie war sowas von sauer! Sie würden bald auf der nächsten Raumstation in so einem tollen Trainingsraum trainieren, versprach sie ihnen verheißungsvoll. Ribanna interessierte das nicht, aber sie nickte mechanisch. Das der Trainingsraum des Grafen so spartanisch war?!

Daher, sprach nun die Hexe, würden sie jetzt die Grundlagen trainieren. Spar dir den Atem, sagte sich die Schülerin innerlich, denn Widerspruch würde nichts bringen. Sie vermied sogar ein Räuspern. Ribanna biss sich auf die Zunge. So sehr, dass sie Blut schmeckte. Sie ballte weiter die Fäuste und das so sehr, dass sich ihre Nägel in ihre Handflächen bohrten. Doch sie spürte den Schmerz nicht. Sie würden nicht vor dem Übungsdroiden auf der Raumstation stehen wie idiotische Anfänger, sprach sich Kira gerade in Rage. Ribanna war kurz davor, die Hexe anzuspringen.

Sedros war zuerst dran. Zum Glück griff Kira zum Übungsschwert. Ribanna ging zur Seite an den Rand und war froh, erstmal runterkommen zu können. Sie würde es ihr zeigen! Sie verfolgte den Kampf vor sich zwischen Kira und Sedros weniger, sondern dachte eher darüber nach, wie Kira ihn anging, wobei er nun wirklich ein Anfänger war, doch er schien sich gut zu schlagen. Sie hörte eher auf Kiras stichelnde Worte dabei. Sie reizte Sedros bis aufs Blut. Ribanna war vorgewarnt.

Sie wäre nun dran. Sie sollte ihrem Bruder helfen. Ribanna erstarrte kurz. Sie warf ihrem Bruder einen fragenden erschrockenen Blick zu. Darauf konnte man nicht vorbereitet sein! Bruder?! Woher wusste sie?

Ribanna nahm ihr Lichtschwert zur Hand und zündete ihre Klinge. Erschrocken sah sie zur Klinge. Es war so verdammt ungewohnt. Sie war ihre Azurblaue so gewohnt und vermisste sie. Sie sollten beide zusammen gegen Kira kämpfen. Die Hexe lachte hoch, schrill, hysterisch und gefährlich. Sie wirkte total verrückt. Ribannas und Sedros Blicke trafen sich kurz und vielsagend. Sie hatten noch nie gemeinsam gekämpft, aber gemeinsam gearbeitet. Sie konnten sich nicht absprechen, aber sie harmonierten sonst sehr gut und warum sollte das hier anders sein? Sie sollten mit Zuversicht rangehen! Außerdem gab es da noch die mentale Absprache und Ribanna rief ihm auf diesem Weg zu:

“Du rechts unten!”

Und sie tat genau das Gegenteil. So begann der Kampf. Sie wurden gefordert. Das Knistern und Wispern und das Zischen der Lichtschwerter erfüllte den Trainingsraum. Es ging rasant zur Sache. Ribanna gab alles, schon allein, um Kiras Worte Lügen zu strafen. Sie kämpfte gegen sie wie besessen und ahnte immer einen Bruchteil einer Sekunde Sedros`nächsten Schlag im Voraus, so dass sie das mentale Absprechen nicht brauchten. Das war natürlich besser, weil die Hexe ja in ihre Köpfe schaute und auch den mentalen Datenfluss mitlas. Ribanna tat alles, was sie drauf hatte. Sie nutzte Ataru und kombinierte es mit anderen Sequenzen anderer Stile, besonders akrobatischer Natur. Sie war wie ihre Exmeisterin Kestrel schnell und sprang sehr hoch und über Kopf. Dazu nutzte sie auch einen Machtstoß gegen Kira. Das verschafft Distanz, wenn man es gerade brauchte. Ribanna hatte viel von Kestrel gelernt und mit ihr und Q`Tahem genug geübt. Kira schonte sie nicht. Sie kam mächtig ins Schwitzen. Langsam konnte Ribanna nicht mehr. Ihr Atem ging keuchend. Ihre Schläge wurden schwächer. Sie wurde langsamer. Erbarmungslos bekämpfte ihre Meisterin die Beiden. Dann entwaffnete sie Sedros. Das kam überraschend, genauso, dass Ribanna einen Bruchteil später ihren Arm umgedreht bekam und ihr eigenes Lichtschwert unter ihrem eigenen Hals hatte. Ihre Waffe war auf Anschlag gestellt. Sie war tödlich. Heiß summte die Klinge unter ihrem Kinn und ja, Ribanna stand der Schreck ins Gesicht geschrieben. Bei Kira konnte man schließlich nie wissen. Tot, sagte sie fast lapidar zu Ribanna. Mit einer Spur Verachtung gewürzt! Toll, dachte sich diese, aber es war klar, dass es so ausgehen würde.

Doch dann lobte Kira sie beide. Tatsächlich. Sie hätten Potential. Das klang positiv! Sie würde sie schleifen. Wenn sie das überleben würden, wären sie mehr als Schüler. Erschrocken sah Ribanna sie an. Versagen gab es bei ihr also nicht!

Dann war eine Trinkpause. 5 lächerliche Minuten. Sedros reichte ihr die halbe Wasserflasche. Sie trank gierig. Ihr Hals war total ausgetrocknet.

Dann ging es sofort weiter, doch wieder hatte sie das Glück, dass Sedros vor ihr dran war. Er trat beim Kampf heftig zu. Vielleicht hatte sie ihn vorhin durch ihren Machstoß auf die Idee gebracht, auch anderes, als nur das Schwert zu benutzen? Sie staunte, dass er versuchte Ataru zu benutzen. Es wirkte ungelenk, aber woher kannte er es? Irgendwann flog Sedros aus dem Ring und sie wurde sofort hineingerufen.

Diesmal kämpfte Ribanna mit ihr alleine. Wieder gab sie alles. Und erneut verpasste sie der bösen Hexe einen heftigen Machtstoß. Ein kurzer Moment des Triumpfes. Es war klar, dass Kira erneut gewinnen würde. Aber so leicht, würde Ribanna es ihr nicht machen. Irgendwann lag Ribanna auf dem Rücken. Das Lichtschwert war weggerollt und lag zwei Meter von ihr entfernt. Die Klinge ihrer Meisterin zeigte bedrohlich nah auf ihre Kehle. Tot, sagte diese erneut mit Genugtuung. Ribanna hatte schneller einen Feuerball in der Hand, als ihr Lichtschwert zurück levitiert und warf die glühende Kugel nach ihrer verhassten Meisterin. Diese lenkte die Kugel gerade noch von sich weg. Fast hätte sie Sedros abbekommen. Doch er hatte zum Glück schnelle Reflexe. Ribanna war rasch auf den Beinen und hatte zugleich ihr Lichtschwert in ihre Hand zurück levitiert und schlug nun erneut auf Kira ein. Sie ließ ihre ganze Wut raus. Doch Kira gewann schließlich. Dass das so kommen musste, lag einfach auf der Hand.




Weltraum Imperium, Hyperraum, auf der Birthright, im Trainingsraum: Ribanna und Sedros mit Kira
 
Weltraum | Imperium | an Bord der Birthright- Ari'a, Zoey- im Trainingsraum | Kira, Ribanna und Sedros

Der metallene Boden des Trainingsraums vibrierte leicht unter den Schritten der beiden Schüler. Kira, ihre Miene unbewegt, während ihre Augen jede Bewegung der beiden Schüler sezierten wie ein Chirurg die Organe eines toten Tieres.

Sedros, der Reinblütige, gab sich Mühe. Ein brennender Wille war da, das konnte Kira nicht abstreiten – aber in seiner Ausführung steckte noch immer ein Hauch von Disziplin, zu viel Beherrschung, zu wenig blinder Zorn. Er kämpfte kontrolliert, suchte Schwächen, tastete, studierte. Das war... nett. Nett – wie ein stumpfes Messer. Nutzlos, wenn es darauf ankam, jemanden wirklich leiden zu lassen.
Als er sie schließlich mit einem Tritt erwischte – einen, den sie nur blocken konnte und nicht vollständig neutralisieren – verzog sich ihre Lippe zu einem kurzen, gezwungenen Lächeln. Der Schmerz in ihrem Bein pulsierte dumpf, eine kleine Wunde für ihren Stolz, doch keine, die nicht verheilen würde.
Sie spürte seinen Triumph. Und sie roch ihn – diese kindliche Freude, ihr einen Treffer verpasst zu haben. Es stank nach Selbstüberschätzung.
Der nächste Moment gehörte ihr. Mit einem Tritt, verstärkt durch rohe Macht, schleuderte sie ihn quer durch den Raum wie eine leere Rüstung. Das befriedigende Klonk seines Aufpralls gegen die Wand war für sie wie Musik.

Dann kam
Ribanna.

Kira spürte es sofort – das Glühen der Emotionen in diesem Mädchen war intensiver, unkontrollierter, wilder. Schmerz, Wut, Schuld, Hass. So viele herrliche Zutaten.
Ribanna kochte innerlich wie ein Vulkan, kurz vor dem Ausbruch, und Kira... Kira liebte dieses Flackern im Blick ihrer Schülerin. Das war Potenzial.

Der Kampf begann.

Sie wirbelten. Klingen kreischten durch die Luft, Funken stoben.
Ribanna kämpfte wie eine Ertrinkende – mit aller Kraft, mit aller Verzweiflung. Sie kombinierte Ataru mit aggressiven Ausweichbewegungen, stieß, sprang, setzte sogar geschickt die Macht ein, um sich Raum zu verschaffen.
Kira, völlig ruhig, glich einer Tänzerin. Jeder ihrer Schritte war überlegt, jedes Parieren elegant, tödlich, mühelos.
Ribanna wirkte verbissen, verbrauchte Energie, verausgabte sich – doch Kira? Nicht ein Tropfen Schweiß glänzte auf ihrer Stirn. Ihre Atmung war ruhig, gleichmäßig, so als ob sie kaum mehr tat als ein wenig zu meditieren.
Und dann geschah es:
Ribanna, zu Boden geworfen, ihr Lichtschwert verloren. Kira stand über ihr, ihre rote Klinge bedrohlich dicht an Ribannas Kehle. Die Situation war eindeutig.

„Schonwieder tot“

Sagte sie mit leiser, kalter Stimme – wie ein Richter das Urteil.

Doch
Ribanna war nicht besiegt. Nicht wirklich. Noch während Kira ihr das Lichtschwert an den Hals hielt, sah sie das Aufflammen in ihren Augen – und spürte es: Hass, ungebremst.

Kira wollte sich gerade abwenden, als sie es merkte – eine Bewegung, ein Zucken in der Macht.
Eine brennende Kugel schoss auf sie zu. Ein Feuerball, aus reiner Wut geboren. Überraschend. Fast... zu überraschend.
Kira riss ihre freie Hand hoch, lenkte die Kugel mit einem Kraftimpuls zur Seite. Doch das Geschoss flog unkontrolliert – knapp an
Sedros vorbei, der sich ducken musste. Ribanna war schon wieder auf den Beinen, das Lichtschwert zurück in der Hand, und stürmte auf Kira zu wie ein Raubtier.
Kira, nun wirklich amüsiert, ließ die Klinge wieder summen, blockte mühelos die Schläge, wich aus, konterte, ließ
Ribanna ihre ganze unterdrückte Wut herausbrüllen – und wartete. Bis zum Moment, in dem Ribanna überzog, ihr Gleichgewicht verlor – und Kira blitzschnell das Handgelenk ihrer Gegnerin packte, sie um die eigene Achse drehte und mit einem heftigen Stoß gegen die Wand schleuderte.
Ribanna sackte zu Boden. Nicht bewusstlos – aber besiegt.

Kira ging langsam auf sie zu, beugte sich zu ihr hinunter, packte sie am Kinn und zwang Ribanna, ihr ins Gesicht zu sehen.


„Das war... besser“

Sagte sie. Ihre Stimme war fast schmeichelnd.

„Unkontrollierter. Reiner. Ich habe deinen Hass gespürt. Er ist köstlich.“

Sie ließ los, trat einen Schritt zurück und sah nun zu beiden.

„Ihr denkt, ihr kämpft, um zu gewinnen. Um zu beweisen, dass ihr stark seid. Aber ihr irrt euch.“

Ihre Stimme wurde lauter, fester, wie bei einer Predigt.

„Ihr kämpft, weil ihr HASST. Weil ihr verletzt seid. Weil euch Unrecht getan wurde. DAS ist es, was euch antreibt. DAS ist es, was euch stärker macht.“

Sie begann langsam auf und ab zu gehen, die rote Klinge noch immer aktiv, das Licht zuckte an den Wänden.

„Jedi lehren euch, eure Wut zu unterdrücken. Eure Furcht zu bezwingen. Euer Verlangen zu leugnen. Aber das ist eine Lüge. Die dunkle Seite verlangt nach euren Emotionen. Sie nährt sich davon. Je mehr ihr fühlt, je mehr ihr HASST, desto mächtiger werdet ihr.“

Sie blieb abrupt stehen und sah
Ribanna direkt an.

„Du wolltest mich töten. Nicht, weil ich dein Ziel bin – sondern weil ich dich dazu gebracht habe, alles zu fühlen, was du sonst verdrängt hättest. Den Tod deiner Meisterin. Den Verrat. Die Schuld.“

Ihr Blick wanderte zu
Sedros.

„Und du... du willst überleben. Anerkennung. Bedeutung. Doch das reicht nicht. Wenn du mich besiegen willst, musst du mich hassen, Sedros. Du musst bereit sein, alles, was du bist, zu opfern, nur um meine Kehle zu durchtrennen.“

Dann deaktivierte sie ihre Klinge mit einem Zischen und trat zurück.
Ihr Blick blieb ein Moment länger auf
Sedros und Ribanna liegen. Erschöpft, aber nicht zerbrochen. Noch nicht. Sie spürte den Schweiß auf ihren Körpern, das Lodern in ihren Auren, das Zittern der Muskeln unter der Haut – alles Zeichen dafür, dass die Dunkle Seite langsam Wurzeln schlug.

Dann summte ihr Komlink – kaum wahrnehmbar für Außenstehende, doch für Kira war der Ton schärfer als jedes Lichtschwertsirren. Ihre Schritte stoppten, sie griff mit einer knappen Bewegung nach dem kleinen Gerät an ihrem Unterarm und betrachtete die Nachricht, die darauf erschien.

Kein Absender. Nur ein präziser Befehl.



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Ihr werdet zur vorgesehenen Stunde in einem Raum im oberen Bereich der Sith-Pyramide erscheinen. Keine Rückfragen.

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Sie las die Zeilen zweimal. Keine Koordinaten, kein Kontext, kein Tonfall. Ein Schattenbefehl.
Hervorragend.
Die Art von Einladung, die entweder mit Ruhm oder mit einem Messer im Rücken endete.
Ein schmaler Zug umspielte ihre Lippen – halb Belustigung, halb Misstrauen. Kira Guldur war vieles, aber keine naive Schülerin mehr. Wenn das Imperium und der Sith Orden flüsterten, dann nie ohne Grund.
Sie sah zu ihren beiden Schülern zurück. Noch immer schweißnass.
Ribanna hatte sich gerade erhoben, Sedros rieb sich ein schmerzendes Gelenk. Kira trat in die Mitte des Raumes zurück, ihre Stimme kalt wie je zuvor:

„Genug für heute. Der Trainingsraum auf der Raumstation wird warten müssen. Wir haben... eine neue Priorität.“

Sie ging an ihnen vorbei, blieb aber kurz stehen, nur um sich mit einem leicht schräg gelegten Kopf über die Schulter zu ihnen umzudrehen.

„Wir fliegen nach Bastion.“

Ein Schatten zog sich kurz über ihr Gesicht. Kiras Stirn war in angespannte Falten gelegt, auch wenn sie es gut verbarg. Ihre Macht war unerschütterlich – doch in ihrem Innersten brannte der Gedanke:
Wer ruft mich? Und was wissen sie? Warum? Fernbleiben war keine Option.
Sie war zu wertvoll, um einfach beseitigt zu werden. Aber zu gefährlich, um unbeaufsichtigt zu bleiben.
Der Gedanke gefiel ihr nicht. Was ging da im Orden vor sich?
Ohne ein weiteres Wort stürmte sie durch die Gänge, ihr schwarzer Mantel wehte hinter ihr her wie der Schatten eines Raubtiers. Mit wenigen Schritten hatte sie das Cockpit der Birthright erreicht. Ihre Finger glitten über die Konsole, so vertraut, so präzise. Ein Wimpernschlag später war der Hyperraumkurs gesetzt: Ziel – Bastion. Sie überließ es ihren Schülern
Zoey und Ari’a darüber in Kenntnis zu setzen.
Die Sternenkarte flackerte auf dem Hauptbildschirm auf. Der Kurs war klar.
Die Birthright schoss in den Hyperraum


Weltraum | Imperium | an Bord der Birthright,| Kira, Ribanna, Sedros, Ari'a, Zoey

---> weiter auf Bastion
 
Kommend aus dem Bilbringi-System
Statt üblichen geschlechtsspezifischen Pronomen, werden in diesem Post experimentell geschlechtsneutrale Neopronomen verwendet. „Hen“ ist zu lesen wie „er/sie“ (Nominativ & Akkusativ). „Hens“ ist zu lesen wie „ihr/sein“ (Genitiv). „Hem“ ist Dativ. Beispiel: „Dies ist Ridley Solaris. Hen ist imperialer Gouverneur und hens Planet heißt Truuine. Legat Talzin ist hem zu Diensten.“
[ Innerer Rand / Bilbringi-Sektor / Bilbringi-System / Seachange ] Ridley, sowie (NPCs) Quiver und Vega

Mit Lord Vegas Anbordnahme änderte sich die Dynamik der Reise deutlich. Der Hutte beanspruchte die größte VIP-Kabine der Seachange für sich, wodurch er natürlich Ridley verdrängte dien mit Quiver unterkam. Dennoch war jedes Gefühl der Zweisamkeit, das sie zuvor genossen hatten, durch die Anwesenheit des Sith-Hexers dahin. Noch immer widerstand Quiver allen Versuchen ihr zu entlocken, wohin genau die Reise eigentlich ging und zeigte sich auch sonst deutlich schweigsamer als zuvor. Vega ignorierte Ridley wo es nur möglich war und hatte immer etwas Schlechtes zu sagen, wenn dies mal nicht der Fall war.

Immerhin tolerierte der Hutt Ridleys Anwesenheit, während Quiver am nächsten Tag Instruktion erhielt. Nicht, dass dies hem irgendetwas gebracht hatte. Der Unterricht – wenn man ihn denn so nennen konnte – war kryptisch und obwohl Quiver genau zu verstehen schien was von ihr verlangt wurde, verstand Ridley nur Raumhafen. Selten hatte hen sich derart dumm gefühlt, wie in den Stunden die er mit den beiden anderen Sith im Meditationsraum saß und zu verfolgen versuchte, was auch immer zwischen den anderen beiden vorging.

Es war ein frustrierendes Erlebnis, vor allem da Quiver auch bei privaten Nachfragen lediglich die Augenrollte und wenig hilfreich auf ein mangelhaftes Studium der Macht verwies. Irgendwann, dieser Behandlung überdrüssig, verzog Ridley sich ins Cockpit und versuchte anhand ihrer Route nachzuvollziehen, wohin die Reise sie letztlich führen sollte. Von Bilbringi aus ging es noch ein kleines Stück weiter nordwestlich, bevor sie bei Dorin auf die Celanon Spur abbogen, aber es ab Ord Mantell wieder weiter nach Nordwesten ging. Spätestens jetzt sah Ridley es als gesichert an, dass ihr Ziel Bastion war und zeigte sich wenig verwundert, als sie erst an Borosk und dann an Muunilinst vorbeikamen.

Erst hinter Bescane kam die Überraschung, denn anstatt das letzte Stück zur Thronwelt zurückzulegen, bogen sie hart östlich auf die Veragi Handelsstraße ab. Hinter Dubrillion verließen sie zum ersten Mal auf ihrer Reise imperiales Territorium und kehrten um Sernpidal nur kurz darauf zurück, bevor der Bordcomputer die nächste Grenze vermeldete. Spätestens jetzt hatte Ridley gar keine Ahnung mehr wo es hingehen sollte…zumindest bis Quiver sich zu ihnen ins Cockpit gesellte und dem Piloten befahl das Schiff anzuhalten.


„Das ist weit genug.“

, stellte die Nautolanerin fest und warf Ridley einen belustigten Blick zu, aus dem hen eindeutig die Frage herauslas, ob hen es wohl schon erraten hatte.

„Hier sind die Koordinaten für den letzten Sprung.“

, fuhr sie nach einem kurzen Moment fort und überreichte dem Piloten einen Datachip, den sie bis eben in ihrer Robe verborgen gehalten hatte. Unterdessen hatte Ridley die Karte aufgerufen und studierte ihren aktuellen Positionspunkt, sowie die umliegenden galaktischen Objekte. Der nächstgelegene Planet war Seline, eine unwirtliche Welt mit wenig mehr als ein paar Ruinen. Kurz erwog Ridley ob dies ihr Ziel sein konnte, verwarf die Idee dann jedoch. Wäre dem so, hätte Quiver einfach abwarten können. Ihr nächster Sprung hätte sie dorthin geführt. Ansonsten gab es noch Sernpidal und Birgis, doch keines der Systeme konnte mit nur einem einzigen Satz Sprungkoordinaten erreicht werden. Und sonst…

„Delastine?“

, fragte Ridley nach was sich wie eine Ewigkeit angefühlt hatte und sah das triumphierende Funkeln in Quivers schwarzen Augen.

„Aber…dort ist nichts. Der Planet wurde zerstört?“

, fuhr hen mit wachsender Verwirrung in der Stimme fort. Vor hens innerem Auge sah hen ein Bild des Delastiner Brandy, den hen aus ebendiesem Grund neulich erst Moff Prada übersandt hatte. Mir Ärger erkannte hen, wie Quiver mal wieder die Augen rollte.


„Natürlich wurde der Planet zerstört, Aster. Was glaubst du warum wir dorthin fliegen?!“

, fauchte sie, als sei es das natürlichste des Universums einen vernichteten Planeten aufgrund seiner Vernichtung aufzusuchen. Die Frage musste sie in Ridleys Gesicht gelesen haben, denn nun rollte sie ihre Augen so weit in ihren Kopf, dass ein pinker Streifen an ihren unteren Augenlidern erschien.

„Meine Fresse…sei froh, dass du so hübsch bist. Also nochmal ganz langsam: Was passiert an einem Ort, an dem viele Wesen gleichzeitig vernichtet werden?“

, fragte die Nautolanerin langsam, als spreche sie mit einer Drittklässlerin.

„Vielfacher Tod kann einen Abdruck in der Macht hinterlassen, aber…“

, begann Ridley, während hen versuchte an eine Passage aus einer Schriftrolle zu erinnern, die hen vor einigen Monaten gelesen hatte. Ebenfalls versuchte hen sich die Worte in Erinnerung zu rufen, mit denen Quiver hem diese Mission erklärt hatte. Dann fiel der Groschen.

„Ich…oh, ich verstehe. An einem herausfordernden Ort meditieren. Was kann herausfordernder sein als ein Ort, an dem der Tod von Milliarden von Wesen nachhallt?“

Quiver grinste breit.


„Ich wusste an dir ist doch noch nicht alles verloren, Süßer. Pilot, Kurs aufs Delastine-System.“

Betroffen schaute Ridley durch die Frontscheibe, als das Schiff einen Moment später wieder in den Hyperraum sprang. Hen hatte mit vielem gerechnet, jedoch nicht mit so etwas. Jäh schien hen die Realität eingeholt zu haben, worum genau es hier ging. Nicht dem Tod von Milliarden gedenken, nicht zu verhindern versuchen, dass so etwas jemals wieder geschah. Nein, ihn auszunutzen, um ein mächtigerer Sith zu werden. Doch die wahre Erkenntnis war, dass hen dies gar nicht mehr verwunderte. Frustriert lehnte hen sich im Co-Pilotensessel zurück und versenkte sich in Gedanken, während um sie herum der Hyperraum funkelte.

[ Äußerer Rand / Dalonbian-Sektor / Veragi Handelsstraße / Zwischen Sernpidal und Birgis / Hyperraum Richtung Delastine-System / Seachange ] Ridley, sowie (NPCs) Quiver und Vega

Weiter im Delastine-System
 
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Weltraum | Imperium | an Bord der Birthright, im Trainingsraum | Kira, Ribanna und Sedros

Kira war nicht zufrieden mit ihrer Leistung. Weder Sedros noch Ribanna blieb eine ausführliche Kritik erspart. Die Absicht ihrer Meisterin war klar. Die Sith-Schüler sollten sich voll und ganz den Verlockungen der dunklen Seite der Macht ergeben so wie sie es selbst auch getan hatte. Wenngleich Sedros der dunklen Seite nicht abgeneigt war, ganz im Gegenteil, er trug sie seit seinem ersten Herzschlag tief in seinem Herzen, so war er genauso wenig willig, sein Selbst vollkommen aufzugeben und sein Leben den Launen der Macht zu überlassen. Kira wollte, dass ihre Schüler ihrem Weg folgten, das war nur verständlich. Das bedeutete aber nicht, dass Sedros ihr zustimmen musste.

Für den
reinblütigen Sith bedeutete der Kodex des Ordens vor allem Freiheit. Die Freiheit, sich nicht den Regeln anderer zu unterwerfen und sein Schicksal in die eigene Hand zu nehmen. Sedros würde niemals mehr irgend jemandes Sklave sein. Nicht des Imperiums, nicht Kiras und ganz besonders nicht der Macht.

Sein Blick ging zu
Ribanna. Er konnte nur schwer einschätzen, was sie von dem Gesagten hielt. Sie hatte sich gut geschlagen und wenn auch Kira den Feuerangriff leicht hatte abwehren können, so hatte die junge Frau doch eindrücklich gezeigt, wie nützlich diese, ihr eigene Fähigkeit war. Sedros war begierig darauf, zu lernen, wie sie es anstellte und er wollte sich diese Fähigkeit mehr denn je zu eigen machen.

Bevor es weitergehen konnte, wurde
Kira von einer scheinbar dringenden Nachricht unterbrochen und dann...entschied sie, dass die heutige Lektion vorbei war. Nach Bastion sollte es gehen und Kira schien nicht unbedingt begeistert darüber zu sein und sie schien noch weniger gewillt, darüber mit ihren Schülern zu reden. Stattdessen stürmte sie aus dem Trainingsraum und Sedros verbeugte sich ehrfürchtig vor ihr, was seine Meisterin jedoch nicht zu registrieren schien.

Einen stillen Moment lang schaute der
reinblütige Sith Kira hinterher. Dann trat er an Ribanna heran und schenkte ihr eines seiner wohl kalkulierten Lächeln und strich ihr eine Haarlocke hinter das Ohr, die sich im wilden Kampf gelöst hatte. Eine wohl kalkulierte Geste, um in der jungen Frau ein Gefühl von Nähe zu vermitteln.

„Du hast gut gekämpft heute. Das nächste Mal werden wir besser sein, davon bin ich überzeugt. Wir sollten auch gegeneinander kämpfen, damit wir schneller lernen und uns besser aufeinander einstimmen können. Das wird uns auch im nächsten Kampf gegen Kira nützlich sein.“

Sedros hatte beschlossen, so viel Zeit mit Ribanna wie möglich zu verbringen. Sie hatte bisher positiv auf seine Annäherungsversuche reagiert und er beschloss, diese Beziehung zu vertiefen, um mehr über die Macht und von der Art der Jedi von seiner Schwester zu lernen. Und das war auch alles. Zumindest weigerte sich der reinblütige Sith vehement, sich einzugestehen, dass da vielleicht mehr sein könnte.

„Auf Bastion wartet einiges auf uns. Die Bibliotheken des Tempels gehören zu den größten der Galaxis. Wenn wir irgendwo mehr über die Macht lernen wollen, dann ist das der beste Ort für uns.“

Er spürte echte Vorfreude darauf, nach Bastion zurückzukehren und sich dort dem Machtstudium zu widmen. Ja, der Sithtempel war ein gefährlicher Ort, das wusste auch Sedros. Doch er war auch ein Wissenshort ohne gleichen für jeden Machtnutzer, der sich dem Studium der Macht verschrieben hatte. Er kehrte außerdem nicht als unbedeutender Akolyth zurück sondern als Sith-Schüler Kira Guldurs. Das musste doch etwas wert sein oder nicht?

Was auch immer sie dort erwartete, bald würden sie landen. Der Flug nach Bastion würde kurz sein.


Weltraum | Imperium | an Bord der Birthright, im Trainingsraum | Kira, Ribanna und Sedros

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