Sich nach einer Mode, nach In & Out richten zu müssen ist das jämmerlichste was es gibt.
Stimmt in gewisser Hinsicht, ja. Aber nicht unbedingt, denn ich bezweifle, das irgendeiner von uns das nicht tut. Anziehsachen sind nun mal Schmuck und ein Zeichen für Zugehörigkeit, also denkt man sich was dabei, wenn man sich dem Thema Mode zuwendet oder Gegenteiliges tut.
Du bist genau so schlecht drauf, wie die die sich gerechterweise über das aufregen was du hier abziehst. Du reagierst ebenso impulsiv, beleidigt, entrüstet (fast weinerlich) und dann unstellst du anderen, was sie deiner Meinung nach denken.
Bin ich das? Weinerlich reagiere ich bestimmt nicht, man kann mir vieles vorwerfen, aber nicht das!
All diese Kleinigkeiten die dir hier in Deutschland nicht passen gibt es in anderen Ländern auch zu "bemängeln". Aber die lassen wenigstens durchblicken was ihr eigentliches Problem mit den Staatschefs ist und reden nicht tagelang um den heißen Brei herum "um zu provozieren".
Was in anderen Ländern abgeht, geht mich in erster Linie nichts an. Wir Deutschen haben unsere eigenen Probleme, ausserdem hab ich dazu ja schon was gesagt.
NATÜRLICH triffst du auf Widerstand wenn du so schreibst, aber dein "höheres" Ziel ist noch nicht ersichtlich, weil es das meiner Meinung nach auch nicht wirklich gibt. Du findest einfach nur alles *******,
Das ist nicht wahr, ich erzähle nur, was ich ******** finde, weil das so wenige tun. Wenn alle "********" erzählen würden, dann würde ich das Gegenteil machen
Aber nicht andere, die genau so "normal" sind wie du ärgern daß ihnen übel wird.
Wieso ärgern? Es gibt/gab genug hier, die sich nicht geärgert gefühlt haben. Ich versuch doch nur zu sagen, was stimmt. WENN ich recht habe, warum soll ich schweigen. Und WENN ich auch nur GLAUBE, das ich recht habe, warum sollte ich schweigen. Jetzt mal allgemein betrachtet. Wenn dir was an dem Thema liegt, und ich hab das Gefühl, das es so ist, dann können wir drüber reden. Zum Beispiel bin ich der Meinung, das die Deutschen nicht in der Lage sind, wirklichen National"stolz" zu empfinden, wenn man anderer Meinung ist, dann kann man doch das sagen und versuchen, sein Sicht zu begründen, oder nicht? Denn das tue ich auch, und beleidige und spreche niemanden persönlich an. Aber wenn jemand hier nicht meiner Meinung ist, dann werde ich zu 95% persönlich angesprochen, wie ich es denn wagen kann ect, ich sehe keinen Grund dafür. Der einzge Grund ist, das sich diejenigen PERSÖNLICH angegriffen fühlen und sich zur Wehr setzten. Aber wie gesagt, ich sehe dafür keinen Anlass.
Wärst du beispielweise Albaner oder Türke und würdest du auf die Art über Stolz reden, dann wärst du wahrscheinlich schon weg vom Fenster (das ist jetzt keine Anmache, aber ich glaube du fühlst dich einfach nur sicher - auf deinem Sessel hockend).
Und jetzt schätzt du mich total falsch ein. Denn eines war schon immer charakteristisch, ich habe immer zu meiner Meinung gestanden, und sie war oft unpopulär, aber dennoch hab ich das getan. Wie oft ich mich schon gestritten hab und diskutiert wurde, allein in der Schule, glaub mir, ich nehm kein Blatt vorm Mund, wenn es um sowas geht. Und ich habe viele ausländische Freunde, und gerade die bewundern das bei mir, ob dus glaubst oder nicht
Wir sind hier in Deutschland. Bei Leuten die alles schlecht machen und es wo anders besser sehen, muß man aus unserer Erfahrung eben vorsichtig sein. Wenn DU damit nicht umgehen kannst, tja die Welt ist groß und der Länder hat es viele.
Dazu fällt mir nichts ein, ausser das, was ich änlich zu solchen Sachen gesagt habe.
Also, hast DU Deutschland wieder aufgebaut? Hilfst du in irgend einer Form mit, daß sich die Situation nicht verschlechtert? Nein, du provozierst nur. Und mehr traue ich dir im Moment nicht zu.
Du hast recht. Aber ich lebe in einem Land, wo ich fast alles sagen kann, was ich will, und das ist etwas, was ich an Deutschland liebe, aber das brauch ich und will ich nicht sagen, weil ich hier erst mal provozieren will, richtig!
Und soll ich mich dafür schämen, das ich (noch) nichts dazu beigetragen habe? Hast du es etwa? Warum sagst du das? Wieder etwas, was ich ehrlich gesagt nicht nachvollziehen kann.
Zum 100sten Mal, ich will euch provozieren und zum nachdenken bringen, und ich will, das wir über das Thema streiten, diskutieren und lachen können. Was ich nicht will, ist mich persönlich zu rechtfertigen, sondern nur über das Thema zu plaudern. Nicht über mich! Und wenn ich 100%ig falsch liege, das kann ja sein, auch wenn ich nicht daran glaube, ich wäre der letzte, der das nicht zugeben könnte, und das habe ich schon oft getan, vielleicht mag sich der eine oder andere daran erinnern. Es gab sogar Leute in diesem Thread, die irgendwann auf die eine oder andere Weise gesagt haben, das da was dran ist, ich stehe nicht mal allein da mit dieser Meinung! Und wenn es immer noch um meine Wortwahl am Anfang des Threads geht, ich habe mich inzwischen schon stark zurückgeommen, nachdem mir einige klar gemacht haben, das hier mit einem anderen Ton mehr erzielt werden könnte, ja ich habe mich sogar schon BEI DIR ebtschuldigt...
Mehr will ich erst mal nicht sagen.
Jetzt n bisschen Öl ins Feuer (weg duck

)
DIE ZEIT 01.04.2004 Nr.15
Wie die Deutschen Urlaub machen
?Urlauben? ist ein sehr deutsches Tätigkeitswort. Wir mühen uns um Horizonterweiterung, ziehen wegen Kakerlaken vor Gericht. Und glauben: Touristen, das sind immer die anderen Von Tomas Niederberghaus
Hunderttausende deutscher Urlauber setzen sich nach den Ferien an den Computer, um ihrem Herzen Luft zu machen. Die wortreich zu Papier gebrachten Beschwerden lesen sich zum Beispiel so: ?Aus Altersgründen, ich bin 61, meine Frau 59, hatten wir das ebenerdige Appartement Nr. 234 genommen. Da das Haus nur mit Deutschen belegt war, ließen wir die Balkontür nachts offen. Am Morgen des dritten Tages wurde nicht nur ich, sondern viele Nachbarn durch die grellen Schreie meiner Frau geweckt, weil ein großer Schäferhund über die Brüstung gesprungen war und meiner Frau im Schlaf die Beine geleckt hat. Sie war dadurch nicht nur minutenlang gelähmt, sondern so geschockt, dass der ganze Urlaub buchstäblich vor den Hund ging. Da Sie für die Sicherheit Ihrer Gäste verantwortlich sind, fordere ich für dieses Erlebnis von Ihnen zunächst mindestens den halben Reisepreis für meine Frau zurück.?
Auf keinen anderen Tagen des Jahres lastet ein derartiger Erwartungsdruck wie auf dem Urlaub, sieht man von Weihnachten einmal ab. Es ist gut möglich, in der Ferienzeit in eine Krise zu stürzen oder einer Depression zu verfallen. Was psychologisch schwer zu lösen ist, wird schnell auf die äußeren Umstände projiziert. Krabbelt eine Kakerlake durchs Bad oder hängt ein Gecko kopfüber von der Zimmerdecke im Hotel, folgt Monate später der Gang zum Kadi. Kleinste Irritationen führen zu großen Beschwerden. Man macht sich keine Vorstellung davon, was in den Rechtsabteilungen deutscher Touristik-Konzerne los ist. Aus Reise-Angestellten sind Beschwerdemanager geworden, denn die Bundesbürger haben sich den Titel ?Weltmeister des Klagens? redlich erarbeitet.
Deutschland war die erste Nation in Europa, die das Reiserecht im Bürgerlichen Gesetzbuch verankerte. Damit sollten handfeste Kriterien für eine Klage geschaffen werden und einzelne Rechtsstreitigkeiten weniger dem richterlichen Ermessen überlassen bleiben. Der Jurist Otto Tempel erfand dazu die so genannte Frankfurter Tabelle. Akribisch listet sie auf, wie viel Prozent vom Reisepreis angesichts welcher Mängel zurückgefordert werden können. Ungeziefer bringt 10 bis 50 Prozent. Kakerlaken zählen jedoch erst bei mehr als 10 Exemplaren.
Keine andere Nation beharrt auf der perfekten Urlaubswelt so sehr wie die deutsche, und kaum eine andere Nation kennt Urlaub als Tätigkeitswort: Urlauben! Wer urlaubt, legt nicht die Hände in den Schoß; die Linguistik zeigt, dass Urlaub mitnichten das Gleiche bedeutet wie Ferien, also Ruhe- oder Feiertage. Der aktive Urlaub beginnt damit, die Frankfurter Tabelle in den Koffer zu packen (manche legen die Kakerlaken gleich dazu) und vor Ort nach Missständen statt nach Schönheiten zu suchen. Angefeuert wird das deutsche Beschwerdetum von der Boulevardpresse. In schöner Regelmäßigkeit veröffentlicht sie kurz vor Beginn der Reisesaison die Frankfurter Tabelle wie ein Grundrecht auf Rabatt. Was sie nicht veröffentlicht, ist die Tatsache, dass nur ein Bruchteil aller Klagen den erhofften Erfolg bringt.
Ein Zahnarzt aus Nordfriesland zum Beispiel, der noch die Farbe des frisch renovierten Hotelzimmers roch, beharrte derart vehement auf der Beeinträchtigung seines Urlaubs, dass er letztlich 400 Euro vom Reiseveranstalter erstattet bekam. Andererseits berechneten ihm Gericht und Anwalt 6000 Euro. Rundweg abgewiesen wurde die Klage eines bayerischen Ehepaares. Es fühlte sich gestört, weil der Ferienclub in Gambia nahe einem Dorf lag und Einheimische die Anlage betraten.
Kleine Touristen-Typologie
Dass Reiseveranstalter dazu nicht gern Auskunft erteilen, liegt auf der Hand; solche Fälle können dunkle Schatten auf die Sonnenseite des Unternehmens werfen. ?100 Meter zum Meer?, wie es in Katalogen steht, bedeutet nämlich nicht zwingend ?100 Meter zum Strand? ? das Prekäre am Kauf einer Urlaubsreise liegt im Gegensatz zum Kauf einer Stereoanlage darin, dass das Produkt weder vor noch während des Kaufes, vielleicht nicht einmal danach angemessen beurteilt werden kann. Die Beschwerdemanager sagen nur so viel: Geklagt wird in allen Bevölkerungsschichten. Der Berliner Klempnergeselle macht sein vermeintliches Urlaubsrecht genauso geltend wie die Bielefelder Arztgattin, der Hamburger New-Economy-Manager wie der Geschichtslehrer aus Passau.
Diese vier Charaktere sind mit Bedacht gewählt. Verkörpern sie doch in beispielhafter Weise jene vier unterschiedlichen Urlaubertypen, mit denen Reiseveranstalter bei der Erstellung ihrer Angebote rechnen.
Da wäre zunächst der Berliner Klempnergeselle als Pauschalurlauber. Er reist im Sommer nach Mallorca oder im Winter schon mal in den Diani-Beach-Club in Kenia, wobei er auch im Februar auf der Fahrt zum Flughafen Berlin-Schönefeld kurze Hosen und weiße Söckchen trägt. Am Strand erweitert er seinen Horizont, macht Tauchschnupperkurse oder eine Tagessafari in den Tsavo-Nationalpark. Die Massai, die abends beim Büfett einmal trommelnd um die Tische tanzen, sind für ihn noch ?echte Neger?, und nach Rückkehr aus dem Urlaub begrüßt er die Kollegen mit: ?Jambo, jambo!?