Rollenspiele

Als Game Master habe ich das Recht, die Pflicht und mehrere Freikarten zu spammen... das Meistern an sich ist eigentlich nichts anderes als "kontrolliertes Spammen", was in den meisten Kulturen mit Lobhuldigungen, Schätzen aus Gold und feinen Gewürzen, edlen Speisen und Getränken und der wöchentlichen Schenkung einer Jungfrau und/oder Lustknabens gewürdigt wird... leider lebe ich in einem barbarischen Land, in dem solche Gepflogenheiten schon lange den Fabelgeschichten angehören und man als Meister nur noch mit Spott, Hohn und unverschämten Anschuldigungen wie "aus sicherer Quelle habe ich eben erfahren, dass du mindestens genauso laut spammst" konfrontiert wird :(

Rocks fall and everyone dies!
 
Für solche Probleme hat man doch ganze Flotillen an Konzertflügeln im Orbit geparkt. (Und unzählige schlösserbesetzende Franzosen mit zu vielen Wiederkäuern im Burghof in der Landschaft rumstehen.)
 
Schon gut, schon gut *das Volk beschwicht*

So sage Er mir lieber, welch Worte Ihm durch Seinen edlen Kopfe rasen, wenn Er an jüngst vergang'nes Abenteuer oder gar die Masse all des Gescheh'nen denkt, das uns in letzter Zeit ereilte!
 
.... hmmm.... überleg....
spontan fallen mir nur diese Worte ein:

Dungeons and Dragons


reicht das, oder willst du auf was bestimmtes hinaus
 
Ich bin eigentlich immer an Feedback interessiert... wie sich eventuelle Erwartungen erfüllen oder nicht erfüllen, wie der Spieler zu seinem Charakter steht und wie sich der Charakter entwickelt, wie das Geschehen den Charakter beeinflußt, was er für Wünsche und Ängste bezüglich der Gruppe und der zugetragenen Aufgabe hat, wie er sich in der Abenteurergruppe fühlt, was der Spieler für Elemente in der Kampagne sehen will und so weiter und so fort...

Nur mit Feedback kann ich auf eure individuellen Wünsche eingehen und die Kampagne zu eurem persönlichen Abenteuer machen :)
 
Bin ganz zufrieden... Wenn ich was möchte, komm ich auf dich zu und wenn mir was nicht gefällt, dann sag ich dir das auch.... unverblümt ;-P
 
*das Entlocken nach der Meinung über Kampagne und das letzte Abenteuer aufgeb* Ich wollte ja nur eine kleine Diskussion, Reflexion und Evaluation anregen, aber wenn sich hier nur Dyesce zu Worte meldet... :o

Das nächste Abenteuer wird übrigens erst nächstes Wochenende gespielt werden, weil sich diese Woche Ulfgars Spieler unter den Tisch saufen muß, Angroschs Spieler fremdspielt und überhaupt alles drunter und drüber geht :p
Am 1. oder 2. August folgt dann aber stante pede Dungeons & Dragons Abenteuer 7: Vor den Mauern der Stadt :kaw:
 
Na da bleibt nur zu sagen. ;)
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Dieses Video hatte ich ja schon fast wieder vergessen :D

Während ich den Abenteuerbericht für das sonntagliche Kapitel unserer D&D Kampagne schreibe, möchte ich noch diesen Artikel auf spiegel.de verlinken... Spielbücher: Gedruckter Gameboy aus der Rollenspiele Reihe, die seit einiger Zeit läuft... ist ja doch schön, daß das "gemeine Volk" nun doch mal aufgeklärt wird ;)
 
... Rollenspiele Reihe, die seit einiger Zeit läuft... ist ja doch schön, daß das "gemeine Volk" nun doch mal aufgeklärt wird ;)

Auch wenn die Aussage das Steve Jackson schon seit einiger Zeit nichts mehr mit P&P-Rollenspielen zu tun hat doch recht "gewagt" ist (um nicht zusagen das es einfach falsch ist, GURPS lässt grüssen :braue)
 
Das habe ich mir beim Durchlesen des Artikels auch gedacht... seine Thesen sind dann doch sehr realitätsfern, wenn ich mir anschaue, wie die ganze Branche jetzt nicht gerade boomt, aber dennoch immer mehr Systeme und Fiktionen auf den Markt kommen. Insofern denke ich nicht, daß P&P in nächster Zeit wirklich aussterben wird ;)
 
Dungeons & Dragons - Schattenseiden Kampagne - Abenteuer#7 "Vor den Mauern der Stadt"

Und wieder hoffe ich, euch mit einem neuen Abenteuerbericht unserer D&D Gruppe erfreuen zu dürfen und möchte mich erstmal bei Lain dafür bedanken, daß ich diesen Bericht auf meinem Rechner schreiben konnte, nachdem ich schon dachte, er hätte das Zeitliche gesegnet ;)
Dann war es traurig, daß Romy nicht wieder Gastspieler sein konnte, aber familiäre Dinge sind einfach wichtiger, wenn es hart auf hart kommt und so sehen wir Angrosch halt an einem späteren Zeitpunkt in unserer Geschichte wieder...

Als dann...




Ein weiterer Sommermorgen brach an, doch die kleine Gruppe Reisender, die sich immer noch auf dem Weg zur Hauptstadt des Königreiches befand, machte sich noch nicht zum Aufbruch bereit. Vor sechs Wochen hatten sie Gilldring verlassen und waren gen Süden weitergezogen. Der Zwergenkrieger Angrosch hatte sich nach zwei Wochen verabschiedet und war seinen eigenen, mysteriösen Weg geritten, während die anderen immer noch dem Ruf Choras gefolgt waren, Malgeen, den Gilden-Kontakt im Königspalast aufzusuchen, auch wenn sich der ein oder andere immer noch fragte, warum er diese Torturen überhaupt auf sich nahm, in die sie seit letzter Zeit immer und immer wieder geschlittert waren.
Elenar hatte ihre Zeit damit verbracht, eine der großen Schneeeulen der Wälder Cromshells zu zähmen und mit ihrer langsam erwachenden Waldläufermagie sanft an sich zu binden, während Chora Liss weiterhin beim Finden ihrer eigenen Magie geholfen hatte. Diese hatte ihren ersten großen Schritt in der Kunst des Spruchwebens getan und hatte sogar einen Raben als Verbündeten beschworen: Osselle, die nun ständig mit der Gruppe flog und an die sich Elenars Schneeeule Lor'anth erst noch gewöhnen mußte.
Ulfgar hatte nach vielem Suchen seinen Plan aufgegeben, Wolfsjunge aus einem Bau zu nehmen und großzuziehen und hatte stattdessen in einer Siedlung einen jungen Wolfshund erworben, der zwar noch mit großen Tatzen die Welt erkundete, auf die Ausbildung des Barbaren aber dennoch gut ansprach. Tjodalv, so der Name des Welpen, legte sich zwar hin und wieder spielerisch mit dem Kater Ralph an, der jede Woche eine wunderschöne Kopie einer Platinmünze für die Gruppe hervorwürgte, die Zankerei war aber gegenseitiger Natur.
Kreiia hatte immer mal wieder versucht, Chora nach Barrison Reglon und der Gilde auszufragen, hatte aber nur wenig bis keine Informationen bezüglich dieser Themen bekommen und gab darum erneut das unnahbare, ewig grübelnde Mädchen, was Kim nur dazu veranlasste, noch mehr Scherze über sie zu reißen.

Doch wie gesagt: an diesem Morgen verzögerte sich der Aufbruch der Gefährten und heute war Kim nicht zum spaßen zumute. Denn in ihrem Haar hatten sich kleine Parasiten eingenistet, die auch Liss und Ulfgar hatten... Läuse tummelten sich im Lager und die anderen hielten sich bedacht auf größerer Distanz zu den Betroffenen.
Kim beschuldigte beleidigt Ulfgar, Liss die Läuse angehängt zu haben, die wiederrum Kim die kleinen Biester hatte übertragen können, während eine genervte Liss die Tierchen eher erfolglos aus den dichten Mähne Ulfgars zu kämmern versuchte... bis Kreiia auf die Idee kam, Choras Froststrahl, der eh nie sonderlich potent ausfiel, für eine kleine Schockbehandlung zu verwenden. Kim und Liss reagierten skeptisch, doch als Ulfgars Problem eiskalt erledigt wurde, unterzog sich auch Liss der Behandlung, woraufhin auch Kim folgte, die aber dann doch größere Probleme mit der Eiseskälte eines nun doch nichtmehr ganz so schwächlichen Zauberspruches der Halbelfin hatte.
Da ein nahegelegener Teich in der Nähe des als Rastort gewählten Waldrandes lag, entschlossen sich die Diebin und ihre Mentorin in Sachen Magiekunde, ein kleines Bad zu nehmen, was damit endete, daß Kim (immer noch leicht sauer an ihren raureifüberzogenen Haaren herumstochernd) die beiden entkleideten Frauen lüstern beäugte und sich dann ein ebenfalls nackter Ulfgar mit ins Wasser begab, wo er seinen Hund badete und mit einer Intimrasur begann, die weitere Läuseprobleme vorbeugen sollte.
Chora kam noch auf die Idee, das Bettzeug, welches sich ja zusammen mit vielen anderen Dingen im magischen Beutel von Liss befand, ebenfalls zu reinigen, was Kim sogleich aufnahm und mit einem hämischen Gekicher Choras Bettrolle ins Wasser schleuderte. Die schleuderte per Magie einen kleinen Stein zurück, was Kim wieder in den miesepetrigen Modus brachte, während die auch am Ufer stehenden Elenar und Kreiia plötzlich erkannte, daß sie garnicht so alleine zu sein schienen, wie sie vorerst dachten: hinter einer großen Weide nicht unweit des Teiches waren zwei bestiefelte Beine zu sehen - der Rest des Körpers war durch Wurzeln und Stamm des Baumes verdeckt.

Nach einem geworfenen Steinchen seitens Kreiias kam keinerlei Reaktion und so pirschten sich die beiden Frauen an die sitzende Person heran, wobei Lor'anth einen Erkundungsflug vollführte und - auf der Schulter ihrer Herrin landend - Elenar mitteilte, daß keine direkte Gefahr ausging, dennoch aber mit Wachsamkeit gehandelt werden sollte... denn allsbald standen sie vor einer in der Sommerhitze schon recht mumifizierten Leiche, die am Baum saß. Mit leeren Augenhöhlen und offenem Mund blickte er starr in die Ferne und als Kreiia begann, mit einem Stock an einem im Gras liegenden Leinensack herumzustochern, wurde auch Liss im Wasser auf die kleine Versammlung an der Weide aufmerksam und schickte Osselle los, um nach dem Rechten zu sehen.
Viel war hier scheinbar nicht zu holen... die Kleidung des Verstorbenen war nicht besser erhalten als sein Träger, auf dem Dolch und dem Geldbeutel am Gürtel landete gerade der Rabe von Liss und Elenar erkannte auch keinerlei große Wunden, die den Tod herbeigeführt haben könnten. Doch als der Ossell neugierig an der Leiche pickte, kippte der vertrocknete Kopf leicht zur Seite und alle wichen einen Schritt zurück, als sich aus Augen, Nase und Mund eine wahre Flut aus kleinsten Spinnen ergroß, die panisch in's Hohe Gras flüchteten.

Mittlerweile waren auch Kim, Liss und Chora näher gekommen und nur Ulfgar badete noch gemütlich im warmen Teich. Elenar hatte bereits vorsichtshalber einen Pfeil auf die Sehne ihres Bogens gelegt und Kreiia hielt immer noch erschrocken den Ast fest, als sich die Blätter und Äste der Weide auseinander schoben und die dünnen, borstigen Beine, gefolgt vom restlichen Körper einer großen Spinne erschienen. Mit einer schnellen Bewegung ließ sich das Tier den breiten Stamm hinunter, stellte sich drohend vor die verängstigte Kundschafterin und biß dann mit zwei giftbewehrten Fängen zu.
Doch Kreiia konnte dem Angriff ausweichen und sich wegdrehen, während Kim begann, ihre Unterstützungsmagie zu weben, ein Pfeil Elenars in die Seite der Spinne einschlug und Elenar ihren Rapir zur immer noch geschockten Kreiia warf, die ihn aber nicht aus der Luft fangen konnte. Er landete im Gras, während Chora anfing, ihre Armbrust zu spannen, Liss eine akustische Illusion im Blätterdach des Baums erzeugte, welche die erboste Spinnenmutter weiter verwirrte und sie unsicher zurückweichen ließ und Ulfgar nun auch mitbekommen hatte, daß eine Schlacht im Gange war und nackt, nur mit einem Dolch bewaffnet und laut schreiend auf das vielbeinige Ungetier losstürmte.
Die Spinne ließ sich aber nicht weiter bedrängen und konnte Kreiia nun doch am Arm erwischen. Laut schreiend versuchte das Mädchen noch mit ihrer linken Hand einen eben aufgehobenen Stein gegen den Spinnenkopf zu schlagen, das Tier wich aber weiter vom Baum und den Gefährten zurück.
Dann kam Ossell aus dem Himmel gestürzt und wirkte durch seine Verbindung mit Liss einen Spruch auf den borstigen Leib der großen Spinne. Diese sackte kurz erschöpft zusammen, was genügte, daß sich weitere Pfeile am Chitinpanzer verfingen und ein dicker Armbrustbolzen eine weitere Wunde riß... als Ulfgars Sturmangriff dann doch noch sein Ziel fand!

Die Spinne kippte unter den wilden Dolchhieben des Barbaren nach hinten und als sie sich letztendlich mit einem leisen Zischen und zusammengerollten Beinen in's Nachleben verabschiedete, stand ein nichtmehr ganz so frisch gebadeter Kämpfer über und über mit Spinnenblut bedeckt vor den Gefährten und grinste erschöpft.
Elenar versorgte die blutende Wunde Kreiias, Ulfgar ging nochmal in den Teich (um das grüne Blut abzuwaschen und seine Intimrasur zu vervollständigen) und die nun nichtmehr durch Spinnen beschützte Leiche wurde weiter untersucht: außer einem ganzen Batzen Geld, einem Kartendeck, zwei Steinkrügen, einem sehr schön geschmiedeten Dolch und einem noch schöner angefertigten Rapir war nichts zu holen und so steckte Liss den Dolch und die Karten ein, Kreiia nahm den Rapir an sich und versuchte gleich einige Experimente mit den Krügen, die aber nicht von Erfolg gekrönt waren. Anscheinend waren sie nicht magischer Natur - was aber Kreiia sehr wohl dachte - oder sie konnte den dort eingebauten Zauber nur nicht richtig aktivieren.

Ähnlich erging es Kreiia und Chora, als sie den Heilstab zur Behandlung des Spinnenbisses verwenden wollten, dieser aber anscheinend garnichts mehr zu tun schien.
Mit einem verschmitzten Lächeln bot Kim ihre Hilfe an und nahm Kreiia mit in's nahegelegene Nachtlager, wo sie einen bis dato versteckt gehaltenen Stab aus ihrem Gepäck zog und ihn ohne großes Gerede auf Kreiia richtete, die erschreckt ihre ganze Abwehr zusammenzog und mit purer Willenskraft den gesprochenen Zauber negierte. Erzürnt schnappte sie sich den Gegenstand, zog ihn aus Kims Griff und wollte lauthals wissen, was das für ein Teufelswerkzeug sei, worauf Kim nur antwortete, daß es sich um einen Heilstab handeln würde und sie ihn wiederhaben wolle.

Die anderen bekamen den Tumult auch mit und während eine beschwichtende Elenar versuchte, Kreiia davon zu überzeugen, daß sie Kims Besitz doch bitte in Ruhe lassen sollte und Chora sich auf Kreiias Seite stellte und ebenfalls wissen wollte, welcher Zauber in dem Artefakt lag, trainierte Ulfgar seelenruhig Tjodalv weiter, indem er ihn auf Kommando an einem Bein der toten Spinne ziehen ließ. Ihn kümmerte die erneute Unruhe rund um Kim kein bisschen...
Letztendlich entschied Liss den Streit, indem Ossell im Flug den Stab aus Kreiias Hand riß und sich damit in die Bäume verzog, während die Gemüter mittlerweile wieder auf dem Siedepunkt angelangt waren und sich Kreiia und Chora sauer daran machten, die restlichen Klamotten zu reinigen, Liss vorwurfsvoll eine trotzige Kim anschaute und sich dann mit Ulfgar nochmals in den Teich zurückzog. Der wollte dann doch noch wissen, was es mit dem Stab auf sich hatte und als ihm Liss verriet, daß es sich um ein Geschenk von Kim handelte, welches bestimmte Regionen des Körpers geschlechtsspezifisch verändern würde, schmiedeten die beiden grinsend Pläne, wie sie dieses Spielzeug für sich nutzen könnten. Auch wenn sie keine feste Beziehung mehr hatten... ihre Bettgeschichten liefen besser als je zuvor!

Später wurde Kim von Liss noch eine Standpauke gehalten, alles zusammengepackt und die Reise Richtung Süden weiter aufgenommen, wobei sich die Bande zwischen den Gefährten wieder neu gemischt hatten... Kim hatte es nun geschafft, Chora und Kreiia auch noch gegen sich aufzubringen und ein grinsender Ulfgar genoß es, daß die Närrin jetzt von mehreren Leuten zurechtgewiesen wurde, während Elenar und natürlich noch Liss weiterhin die Späße mit einem Augenrollen oder einem gelegentlichen Anschiss quitierten.
Die Wälder Cromshells machten weiten Feldern platz und je näher die kleine Gruppe der Hauptstadt kam, umso mehr Siedlungen lagen auf ihrem Wege. Ulfgar erwarb einige sehr schöne Lederstücke, die er in Rüstung verarbeiten und dann verkaufen wollte und auch für Liss sollte er einen luftigen Kampfschutz erstellen, wofür sie auch allerlei Nieten und dergleichen beschaffte.
Liss hatte sich zudem eine teure Perle erstanden, die sie zur Identifikation magischer Gegenstände brauchen würde und war leicht ärgerlich, daß Ralph für diese Woche schon sein Pensum an Kopien ausgewürgt hatte.
Und so zogen die Reisenden weiter über die Feldwege dahin, Kim zusammen mit Tjodalv meist voraus rennend oder auf den Zäunen am Rande der Felder Kunststücke vollführend, Liss und einige andere die frischen Feldfrüchte von den Äckern klauend.

Und nach weiteren drei Tagen der Wanderschaft sahen sie dann die hohen Türme von Cruhn... wehende Fahnen überragten die gewaltige Stadtmauer und wie ein Zelt ragten die hohen Gebäude in der Mitte der Stadt in den Himmel empor.
Das Ziel war endlich erreicht und müde aber bestimmt zogen die Gefährten zum nördlichen Stadttor... das verstopft und blockiert vor ihnen lag! Ganze Zeltlager und schnell zusammengeschusterte Hütten hatten sich um die großen Mauern der Metropole gebildet und unzählige Menschen, Halblinge und andere Rassen stauten sich vor den versperrten Eingängen. Die Gesichter der Reisenden verdunkelten sich und während Chora noch versuchte, die Stimmung zu heben, indem sie sich einredete, sie könnte wegen ihrer bevorstehenden Unterredung mit Malgeen einfach zu den Wachen gehen und Einlaß fordern, wurde allen sehr schnell klar, daß sich das Vorbeidrängen an den wartenden, schwitzenden, schimpfenden, schlafenden und müffelnden Leuten schon als Lebensaufgabe herauskristallisieren könnte.

Während sich Ulfgar mit Tjodalv zum Rundlauf um die Stadt aufmachte, um nach eventuell geeigneteren Wegen in's Innere zu suchen, begann sich Kreiia durch die Massen des Slums zu fragen und bekam eigentlich nur erklärt, daß seit einigen Wochen kein Verkehr mehr in die Stadt oder aus der Stadt hinaus mehr gestattet war und sich eben jetzt dieses Lager gebildet hatte, indem das Essen langsam knapp wurde und die sommerliche Hitze das Übrige tat. Lieder probierte Kreiia auch von der ihr angebotenen Suppe und merkte alsbald, daß die darin verarbeiteten Kartoffeln ihre beste Zeit längst hinter sich gebracht hatten. Mit einer leichten Magenverstimmung begab sie sich zu ihren Gefährten zurück.
Die anderen warteten am Rand der Zelt- und Hüttenstadt und Ossell flog einen kleinen Erkundungsflug über die nahen Gebäude Cruhns, wobei hier nur ersichtlich wurde, daß das Leben in Cruhn selbst recht angenehm zu verlaufen schien... die pralle Mittagssonne machte allen doch recht zu schaffen und während sich die Gefährten weiter auf die Rückkehr Ulfgars geduldeten, merkte Kim kleinlaut an, daß es ihr nicht so gut ginge, was erstmal keine Beachtung zu finden schien und alle weiter über die Sachlage diskutierten. Als Ulfgar dann nach einiger Zeit auf die anderen stieß, konnte er sie nur enttäuschen: alle anderen Tore Cruhns waren auf die gleiche Art nicht zugängig, das Lager formte einen Ring um die Stadt und lediglich der zwei Kilometer entfernte Hafen an einem größeren Fluß war nicht vollends blockiert.
Beim zweiten, ebenfalls erschöpften und leisen Wehklagen der Närrin machte man sich dann zu einem einsamen aber dennoch Schatten spendenden Baum auf, indem Kim dann auch nach vorne hin umkippte und reglos liegen blieb, was erstmal von fiesem Grinsen seitens Kreiia kommentiert wurde, die immer noch wegen dem mysteriösen Stab einen Groll hegte.

Als sich Kim weiterhin nicht rührte und Liss Elenar bat, sich mit ihrer Heilerkunst um die Ohnmächtige zu kümmern, entdeckte diese dann, daß Kims Hose vollkommen mit Blut vollgesaugt war und die Närrin auch weiterhin stark aus ihrem Unterleib blutete. Kaltnasser Schweiß bedeckte das bleiche Gesicht und zwar konnte durch den Gebrauch des Heilstabes der Atem Kims wieder angeregt werden, jedoch hörten die Blutungen nicht auf.
Chora und Ulfgar sahen dem ganzen etwas gleichgültig zu, während Kreiia mit mit ihrem schlechten Gewissen rang und dann loslief, um in der Schlange der Wartenden einen Arzt zu finden. Zwar fand sie keinen Kundigen auf diesem Gebiet, aber ein junger Mann mit Namen Joun hatte ihre Fragen mitbekommen und ihr angeboten, sie zu einer Heilerin bringen zu können. Kreiia nahm das Angebot dankend an und wurde zum Zelt einer Frau geführt, die gerade in einer Kiste wühlte und sich erstaunt umdrehte, als Kreiia von der blutenden Gefährtin zu berichten begann.
Die schöne Heilerin mit ihren dunklen, kurzen Haaren und dem seidigen, schulterlosen Kleid schickte umgehend Joun mit Kreiia los, Kim in ihr Zelt zu tragen und bereitete schon alles nötige vor, als der Kim in seinen Armen haltende Ulfgar mit den anderen Gefährten im Gewürzduft getränkten Inneren der Heilerstätte ankam.



Fortsetzung im nächsten Posting...
 
Zuletzt bearbeitet:
Doppeposting wegen Zeichenbeschränkung ^^

Fortsetzung vom letzten Posting...



Ulfgar, Chora und Kreiia verzogen sich nach draußen, während die Heilerin Kim untersuchte, ihre blutende Körperöffnung versorgte und ihre mit Magie leuchtenden Hände auf Kims Unterleib und Stirn legte. Liss und Elenar blieben derweil an der Seite ihrer Freundin.
Kreiia fing derweil ein Gespräch mit Joun an und erfuhr, daß die Heilerin Talbetha hieß und hier im Lager einige Anhänger hatte, die ihr zur Hand gingen. Sie war für die Wartenden da und half, so gut es ging.

Nach einiger Zeit verließ Talbetha mit Elenar und Liss das Zelt und fragte, von wem Kim denn schwanger sein hätte können, während sie Ulfgar sehr genau beobachtete. Der aber schaute nur verwirrt in die Runde, während die anderen schon begriffen, was vorgefallen war: Kim war ohne das Wissen der Gruppe schwanger geworden und hatte nun einen Abgang erlitten. Chora stellte die Theorie auf, daß die Leute in Canyon sich an Kim vergriffen hatten, Liss machte sich aber schon Sorgen, daß ihre bevorzugte Verhütungsmethode mit Schafsdarmen nicht so sicher sein könnte, wie sie das bis dato gedacht hatte.

Talbetha lud die Abenteurer zu weiteren Gesprächen auf einen Tee ein, wobei Ulfgar dann nun doch lieber ein Bier haben wollte, aber auch das sicherte Talbetha ihm zu und so machten sie es sich in einem anderen Zelt gemütlich, während sich zwei andere Frauen weiter um die immer noch ohnmächtige Kim kümmerten.
Talbetha schickte Joun, um Ulfgar ein Bier zu besorgen und dann entwickelte sich ein zwangloses Gespräch zwischen allen, in dem sie sich vorstellten und Talbetha jede Bezahlung zwecks der Heilung aus Prinzip ablehnte. Zudem wurde langsam klar, daß sie eine Magierin war, die sich als Priesterin ihres "Glaubens" (oder eher ihrer Lebensphilosophie) sah: dem Weg des Schicksals. Alle paar Tage hielt sie sogar Gottesdienste für die Lagerbewohner ab.
Nachdem Joun einen Becher mit einigem schalen Bier gebracht hatte, verzog sich die Priesterin kurz mit dem jungen Mann und als Kreiia zur Zeltwand schlich, um ein wenig zu lauschen, bekam sie gerade noch mit, wie Talbetha ihren Begleiter anfuhr und wegschickte. Als sie in's Zelt zurückkehrte, fragte Kreiia, was los sei und Talbetha atmete nur tief durch und sagte mit einem müden Lächeln, daß sie sich wegen einiger Probleme aufgeregt hatte und gerade etwas entspannen müßte, es sei nicht weiter schlimm. Das Gespräch sollte also weitergehen...
Nun berichteten zuerst Liss von den Strapazen in Canyon und dann Ulfgar von der Horrorgeschichte in Gilldring. Talbetha hörte den Schilderungen neugierig und schweigsam zu und schüttelte bestürzt den Kopf, als sie hörte, daß die Kleriker von St. Cuthbert Jagd auf magiebegabte Frauen machten. Als Ulfgar bei der Stelle mit dem Fleischaltar und den Riesenspinnen angekommen war, weiteten sich die Augen der Priesterin und ihr Gesicht verzerrte sich angewidert, während sie weiter Ulfgar entsetzt fokusierte. Mit einem verachtenden Laut drehte sie sich weg und sagte mit leiser Stimme, daß die Gefährten das richtige getan hatten und einem solchen Treiben Einhalt geboten werden mußte.
Dann fragte Elenar, ob man Talbetha auch das Amulett zeigen sollte und während Chora sie böse anfunkelte und die anderen skeptisch warteten, sagte die Priesterin, daß dies alles eine Privatangelegenheit sein würde und sie niemanden dazu überreden wolle, mehr zu offenbaren. Doch falls die Gefährten ihr das Amulett zeigen würden, wäre sie einverstanden, ihnen mit Rat zur Seite zu stehen.

Zögernd holte Chora die schwere Bleischatulle hervor, die sie auf dem Weg nach Cruhn erstanden hatte und vorsichtig öffnete Talbetha den Deckel, blickte einige Sekunden hinein, während ihre Augen suchend umherhuschten und schloß die Schatulle dann schnell. Sie übergab sie leicht zitternd der Halbelfin und sagte, daß sie dabei behilflich sein könnte, das dunkle Artefakt zu vernichten, wenn dies der Wunsch der Gruppe sei. Sie könnte Chora und Liss bei dem Ritual einbinden und bräuchte sogar ihre Hilfe.
Chora war dagegen, daß Liss bei einem solchen Unterfangen beteiligt wäre, willigte aber dann ein, in der kommenden Nacht ein solches Ritual durchzuführen.

Während dessen sollten sich die müden Abenteurer als Gäste Talbethas fühlen und sie begeleitete sie zu einem großen Zelt, aus dem sie zur Verwunderung ihrer Gäste andere Leute vertrieb und dann ihren eigenen Aufgaben nachging.
Wieder waren die Gefährten alleine und berieten sich, was zu tun sei... nachdem alle Aufgaben verteilt waren, machte man sich auf den Weg und vereinbarte, vor Sonnenuntergang wieder im Lager zu sein, da Talbetha dann mit Chora über die Vorbereitungen für das Ritual sprechen wollte.

Elenar, die bereits Lor'anth in die Wälder geschickt hatte, setzte sich einen Steinwurf vom immer noch belagerten Stadttor auf eine Kiste und hielt die Gegend im Auge, während sich Chora durch die Massen nach vorne drängelte und letztendlich mit einem der Wachen in's Gespräch kommen konnte. Der ziemlich heruntergekomme und müde Mann gab an, er wäre seit Wochen auf Geheiß der Stadt ausgesperrt, würde in einem Zelt nächtigen und von der Burgmauer mit Nahrung versorgt werden und er wüßte selbst nicht, warum alles plötzlich so abgeriegelt sei. Er wollte auf Spekulationen zwecks der verstorbenen Königin garnicht eingehen und bekam von Chora sogar noch etwas zu Essen zugesteckt, während Elenar sich nochmal die Lage genau anschaute und dann einen eigenen Streifzug um die Stadt begann.
Kreiia machte sich auf einen kleinen Rundgang und hielt ansonsten bei Kim Wache, während Ulfgar weiter an seinen Rüstungen arbeitete (die besonders schön und strapazierfähig zu werden schienen) und mit Tjodalv trainieren ging.
Liss wollte einen der anderen Eingänge zur Stadt ausprobieren, blieb aber dort ziemlich schnell hängen und mußte erfolglos eingestehen, daß es fast unmöglich war, nach Cruhn zu kommen.
Doch Elenar hatte den Fluß und Hafenbereich etwas näher untersucht und ein Abwasserrohr entdeckt, daß zwar doppelt vergittert war, aber definitiv von der Stadt herführte und somit einen Zugang bot, den man ausnutzen könnte.

Mit dieser Info begab sie sich wieder zurück und eine erneute Beratung wurde leise im Zelt abgehalten. Mehrere Möglichkeiten wurden durchgesprochen und als die Frage aufkam, wann man am besten die Gitter des Kanalrohres herausbrechen sollte, erklang hinter den Gefährten die Stimme Talbethas, die ihnen empfhol, noch etwas mit dem Plan zu warten. Alle sahen erschreckt auf...
Doch die Priesterin legte lediglich frisches Bettzeug gelassen auf die Matratzen und lächelte die Abenteurer freundlich an. Sie erklärte, daß sie selber einen Plan hätte, in die Stadt zu gelangen und daß sie den Gefährten helfen wollen würde, falls diese Zeit hätten.
Zum einen wäre Kim noch nicht genesen, zum anderen gäbe es in letzter Zeit einige Unruhen im Lager, die sich auch direkt gegen die Jünger Talbethas und sie selbst richten würden und somit wäre es von Vorteil, wenn sie soetwas wie Leibwächter hätte. Diese Aufgabe würde den Abenteuerern zufallen und als Gegenleistung würde sie in ihrem Zauber (ein Transformationszauber, der ihr ermöglichte, über die Mauern zu gelangen... mehr gab sie nicht preis) die anderen mit einbinden.

Schnell fand man eine Einigung und Talbetha fragte, ob Chora immer noch dagegen sei, daß Liss beim Ritual mithelfen würde. Die Halbelfin sagte, daß es ihr mittlerweile egal sei und man verabredete sich für den frühen Morgen, wenn die Sonne noch hinter dem Horizont ruhen würde.
Ulfgar machte sich gleich daran, die nähere Umgebung zu bewachen und Talbetha, der er schon zuvor das ein oder andere schöne Auge gemacht hatte, weiter zu umwerben, was schnell auf eine doch sehr intime Gegenreaktion stieß und sich die beiden, nachdem die Priesterin sich nochmal um Kim gekümmert hatte, in Talbethas Zelt zurückzogen. Anscheinend hatte er die Möglichkeit, daß sein Kind gerade im Mutterleib gestorben war, völlig verdrängt oder er war einfach etwas abgehärterter, als man denken mochte.
Die anderen hatten davon nichts mitbekommen... zusammen waren sie im Schutze der Dunkelheit zum Abwasserrohr gegangen. Während Elenar und Chora Wache standen, ließen sich Kreiia und Liss die steile Böschung hinab und untersuchten im Schein von Kreiias Laterne die starken und festgeschweisten Eisengitter des Rohres. Die Idee, Qubito durch das Gitter zu zwängen, da er als Kröte doch gut schwimmen konnte, stieß bei Chora auf wenig Gegenliebe und dann begann das lästern, daß man die Halbelfin am liebsten selbt kopfüber in das braune Abwasser stecken würde und sie sich nicht so anstellen sollte, sie wäre nichts besseres.

Die ganze Sache brachte sichtlich nichts und als man sich entschloß, wieder zum Lager zurückzukehren rutschte Liss beinahe vom Rohr und wurde nur durch ihr eigenes und Kreiias Reaktionsvermögen vor einem Sturz in's stinkende Wasser gerettet, wobei ihre Füße schon einiges abbekommen hatten.
Am Pier des nahen Hafens wusch sich die Diebin einigermaßen gründlich ab und ging dann mit den anderen und immer noch leicht müffelnd zurück zum Slum, wo sie Talbethas Zelt öffnete und... Talbetha auf Ulfgar sitzen sah! Liss gab schnell einige Tipps, wie sich Ulfgar für mehr Genuß besser bewegen könnte und wartete dann vor dem Eingang des Zeltes, bis Ulfgar nach draußen kam und fragte, ob sie etwas gefunden hätten, seine Entdeckung sei auf jedenfall sehr tiefgründig gewesen ^^°

Liss erzählte von dem Rohr und wie man Chora am liebsten mit dem Kopf in die Jauche getüncht hätte und dann kam auch schon eine leicht bekleidete Talbetha aus dem Zelt gewandert, die Ulfgar nochmal in den Hintern kniff und dann Richtung des anderen Zeltes davonging. Liss war es unangenehm, daß sie die beiden jetzt so gestört hatte, aber Talbetha entgegnete, daß sie eh nach Kim schauen müsse und der Barbar sprach: "Nach dem Vögeln soll man morden... oder sonstwas" und machte sich dann wieder an's Bewachen des Lagers, bis Talbetha in früher Morgenstund mit Liss, Chora und zwei ihrer Anhänger in Richtung der Felder aufbrach, wo sich Ulfgar als Schutz anschloß.
Bei einem der weit entfernten Acker angekommen, versicherten sich alle, daß er auch nicht allzu schwer vom Bauern und seinen Hunden bewacht sei und Talbetha bereitete im bereits hoch bewachsenen Feld alles für den Zauber bereit. Ihre beiden Begleiter stellten sich in großem Sicherheitsabstand bereit, während Ulfgar außerhalb des Feldes weiter an seinen Lederrüstungen arbeitete.

Die ganze Sache dauerte fast zwei Stunden und als sich die Luft mit magischer Energie zu verdicken schien, entlud sich die aufgebaute astrale Blase mit einem trommelfellbetäubenden Ploppen und die Schatulle, die mit dem Amulett in der Mitte der Magierinen geruht hatte, war zur Hälfte weggeschmolzen und rauchte leer vor sich hin, während die Getreidehalme in einem großen Umkreis nach hinten geknickt waren und um die glühende Schatulle zu brennen begannen.

Ulfgar rannte schnell herbei und auch die beiden Anhänger Talbethas versuchten der Priesterin hochzuhelfen, worauf diese aber wirsch reagierte un die beiden verängstigten Menschen zu schlagen begann. Dann fing sich Talbetha wieder und sackte müde auf ihre Knie, während die anderen unsicher auf die Beine kamen.
Die Priesterin entschuldigte sich, wirkte ausgezehrt und schlapp und so machte man sich auf, um in's Lager vor den Mauern der Stadt zurückzukehren.

Am nächsten Tag fanden sich wieder alle bei Talbetha zum Frühstück ein (Ulfgar war schon/noch zugegen) und die Priesterin holte zum Erstaunen ihrer Gäste einige Gegenstände hinter den Sitzkissen hervor, die sie im Zelt ausgelegt hatte.
Jedem der Abenteurer überreichte sie eines dieser Geschenke: Chora bekam ein Stirnband der Überredungskunst, welches beim Tragen ihre Zuhörer auf ihre Seite ziehen solle. Elenar bekam ein Langschwert, das sie beinahe aus der schön gearbeiteten Scheide zog und gerade noch von Talbetha aufgehalten wurde. Da keiner die fein gestickten Zeichen auf der Scheide zu deuten wußte, laß die Priesterin sie vor: "Nähre mich mit dem Blut Deiner Feinde und ich werde Dein treuer Diener sein!" Würde das Hungrige Schwert gezogen werden, ohne danach Blut zu kosten, würde es seine Magie für einige Tage verlieren und nichtmehr so überaus zielsicher das Fleisch der Gegner treffen.
Kreiia bekam einen Lurentianischen Kampfumhang, der in satten Farben schimmerte und einiges an Schaden abwehren könne, Liss einen kleinen Beutel mit Ezyria Pulver, das sogar ausgewachsene Orks für einige Stunden in's Land der Träume schicken konnte, während Ulfgar ein dickes Buch überreicht bekam, das mit dem Titel "Kompendium des Lebens - Geheimnisse der Welt" beschriftet war und über das Talbetha sagte, daß Ulfgar es zügig lesen sollte, damit er vollen Nutzen daraus schöpfen würde.
Für Kim gab Talbetha Liss noch eine simpel wirkende und und recht kleine Flöte, die aber anscheinend auch ihre Vorteile mit sich brachte.

Alle zeigten sich sehr dankbar, Ulfgar flirtete weiter mit der Priesterin und man berieht sich, wie man weiterhin verbleiben sollte, worauf Talbetha erklärte, daß sie nur noch auf einige Zutaten für den Spruch warten würde, der die Gefährten und sie über die Mauern schaffen sollte. Die Zutaten könnten jeden Tag per Kurrier im Lager ankommen. Solange sollten sich noch alle gedulden und dafür beten, daß sich Kim wieder erholen würde.

Die Tage vergingen, Liss kaufte von Gnom-Goldschmieden einen teuren Ring mit abnehmbaren Stein, um dort eine Dosis ihres neuen Schlafpulvers zu verstauen, Kreiia besorgte sich für Unmengen an Geld etwas Milch bei einem hartherzigen Bauern, der bereit war, seine Hunde auf sie zu hetzen und während sich Kim wirklich wieder erholte und mit der Hilfe ihrer Freunde und Fast-Freunde auf schwachen Beinen im Lager umherstreifen konnte, gewöhnte man sich an die seltsame Lage im Slum.
Die Lieferung mit den magischen Spruchzutaten war immer noch nicht angekommen und so saßen die Abenteurer eines Morgens an einem Zelt und lauschten den Worten Talbethas, die wieder einmal zu ihren Gefolgsleuten sprach und ihnen Ruhe und Durchhaltevermögen predigte, während Kim auf ihrer neuen Flöte bewies, daß diese wirklich etwas ganz besonderes zu sein schien... die Klänge waren süß, traurig und erheiternd zugleich und auch wenn ihre Gefährten zum Teil immer noch wütend auf die Närrin waren, schienen alle erleichtert, daß die Sache so glimpflich ausgegangen war. Gerade neckten sich wieder Ulfgar und Kreiia, als der Barbar im Scherz erwähnte, daß Kreiia für ein flachbrüstiges Mädchen doch garnicht so dumm sei...



Fortsetzung im nächsten Posting...
 
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Doppeposting (oder so) wegen Zeichenbeschränkung ^^

Fortsetzung vom letzten Posting...



Und dann gab es eine Explosion und das Zelt, vor dem Talbetha auf einer Kiste stand flog in brennenden Fetzen und einer gewaltigen Staub- und Dreckwolke in alle Richtungen, während verletzte und sterbende Zuhörer gequält weinten und schrien.
Kim blieb in der Pseudo-Sicherheit der Zeltwand zurück, während die anderen mit gezogenen Waffen in die Wolke stürmten und sich Chora und Kreiia sofort um die zum Teil lethal Verwundeten zu kümmern begannen.
Aber was sich Elenar und Ulfgar zur Schau bot, ließ sie erstarren: Talbethas Augen waren pechschwarz geworden und mit Leichtigkeit hob sie einen der Lagerbewohner über den Boden und schlug mit grünlich leuchtender Hand gegen seine in Flammen aufgehenden Brust, während Knochensplitter und Blut aus seinem Rücken schossen. Sie fauchte die beiden Kämpfer an, ihr nicht im Wege zu stehen, ließ den Toten fallen und schritt immer noch mit Magie knisternd aus der sich ausdehnenden Staubwolke, die Liss mittlerweile zu umgehen versuchte.

Mit einem beherzten Anlauf stürmte Ulfgar auf Talbetha zu und katapultierte sie von den Beinen, schlug mit seiner Axt gegen ihre Oberschenkel, was aber nur dazu führte, daß ein blaues Energiefeld um sie herum aufleuchtete, dann erlosch und lediglich ein kleiner Kratzer ihr Bein zierte.
Elenar tauchte tief in die auch für sie neue Zauberkunst ein und neben den beiden Kämpfenden öffnete sich ein kleines Portal auf eine andere Ebene, aus dem ein Wolf sprang und sich sofort in der Kehle der Priesterin verbiß.
Doch die war plötzlich nichtmehr an dem Ort, an dem sie vorher noch zum Liegen kam und sowohl Ulfgar, als auch Elenar schauten sich erstaunt um.
Dann trafen magische Bolzen die elfische Waldläuferin in den Rücken und auch Chora schrie vor Schmerzen auf, als weitere Magiepfeile ihren Körper versengten.
Talbetha hatte sich hinter die Abenteurer teleportiert und griff nun mit voller Macht an!

Während Kim immer noch geschwächt mit einigen Limmericks begann, konnte der Barbar Bewegung vor dem Tor und auf der Stadtmauer erkennen: die schweren Flügel hatten sich geöffnet und eine Gruppe schwergepanzerter Kleriker schob sich durch die protestierende und verwirrte Menge, während ein Zauberer und ein Kleriker das Geschehen von oben überwachten und auf Talbetha zeigten, die sich mittlerweile zwei Pfeile von Elenar in die Schulter eingefangen hatte und gerade noch einem Dolchstoß von Kreiia ausweichen konnte, während der magische Wolf und auch Tjodalv auf ihn zustürmten, während Ulfgar zum erneuten Umrennen seiner früheren Geliebten ansetzte, die aber mittlerweile gute dreißig Zentimeter über dem Boden schwebte und einen Wirbelsturm um sich herum erzeugte, der sowohl Kim, als auch Chora von den Beinen fegte. Kleine Blitze wüteten in dem Wirbel, während Zelte durch die Gegend geschleudert wurden und sich die Kleriker weiter zum Ort des Geschehens vorarbeiteten.

Ulfgar entschied, daß es genug war, rief den anderen zu, daß sie in Richtung des noch immer offenen Tores laufen sollten, durch das nun die seit Wochen wartenden Leute ohne Kontrolle strömen konnten, packte Kim und Tjodalv und lief los.
Elenar packte Chora und gemeinsam mit den anderen eilten sie zum Gemeinschaftszelt, wo Kim noch weinerlich verlangte, daß ihr Dudelsack mitgenommen werden sollte, auf den Ulfgar daraufhin demonstrativ stieg, Liss sich aber dann doch noch ein Herz nahm und das gehasste Instrument unter den Arm packte.

Während sich der Kampf nun verlagert hatte und bereits einer der Kleriker mit einem satten Krachen in die Seite der Stadtmauer geschleudert worden war, drängten sich die Gefährten durch die Masse der zügellosen Reisenden, wobei Kreiia mehr oder weniger zwischen den Leuten eingeklemmt mitgerissen wurde, was aber auch effektiv genug war.
Als die gefährten den Schutz der Stadt erreicht hatten, sahen sie die letzten Hiebe der Kleriker im Zeltlager und Kreiia hörte noch den gequälten Todesschrei der Priesterin in ihrem Kopf... als würde man Kreide über eine Schiefertafel ziehen. Dann war alles vorbei.

Schwer atmend ruhten alle in einer engen Gasse (was Kreiia noch weniger gefiel), Chora mutmaßte noch, daß Talbetha das Amulett nicht vernichtet sondern sich einverleibt hatte und dann machten sich alle auf, für's erste eine Unterkunft zu finden und sich dann gesammelt und frisch herausgeputzt zum königlichen Palast und Malgeen aufzumachen.
Nach kurzer Zeit fanden sie auch das, was sie gesucht hatten: die Taverne "Prinzessin auf der Erbse" machte einen gemütlichen und sauberen Eindruck und auf Liss Frage, ob die Halborkin im Empfangsraum denn die Prinzessin sei, antwortete diese mit "kommt drauf an, ob es ein guter Tag ist oder nicht", was dann sogar die überzeugte, die auf Halborks nicht so gut zu sprechen waren.
Uvak - so der Name der Wirtin - rief nach ihrem Schankjungen Willem, der allen ihre Zimmer zeigte (Liss und Ulfgar hatten ein Zimmer genommen, genauso wie Elenar und Kim, während Kreiia und Chora je ein Einzelzimmer nahmen) und während man sich ausgibig badete und dann das Essen orderte (Kim war von Elenar in's Bett gesteckt und mit Brühe und einem Belohnungs-Schnäpschen gefüttert worden), entdeckte Ulfgar die vielen guten Ork-Dunkelbiere im Lager und die Stimmung in der Gruppe hob sich spürbar.
Während Kreiia weitere Experimente mit den beiden Steinkrügen machte, stellt sie sogar fest, daß sie anstatt ihrer sichtbaren 1,5 Liter-Größe ganze 1,75 Liter fassen konnten und als mit den "neuen" Karten gespielt wurde, gewann Liss auf mysteriöse Weise immer, bis man sich entschied, daß dies wohl auch der Grund gewesen war, wesshalb der verstorbene Reisende soviele Münzen bei sich getragen hatte...

Und als sich alle zur verdienten Ruhe legten, probierten Liss und Ulfgar dann doch noch Kims Zauberstab aus... aber das ist eine andere Geschichte und soll ein anderes mal erzählt werden :braue



Ein sehr spaßiges Abenteuer, bei dem alle auf ihre Kosten kamen. Okay, Abgänge sind jetzt nicht sonderlich spaßig, aber alles in allem war die Geschichte einfach fluffig und ein nackter Barbar, der eine Riesenspinne mit einem Dolch erledigt hat was!
Die erhaltenen Items sind echt prima und auch wenn viele schon bei den ersten cholerischen Anfällen Talbethas schief aus der Wäsche schauten, fanden es dann doch alle recht unwitzig, gegen sie antreten zu dürfen (und nein: das war nicht Talbetha selber, die das Zelt in die Luft jagte... das war ein Anschlag ihrer Gegner).
Stompys ausgespielte Flirtaktionen brachten mich ständig aus der Fassung und auch wenn mein Charakter gerade nicht sonderlich beliebt ist, macht es irre Spaß, sie zu spielen.

Nächste Woche ist erstmal nichts angesagt (da feiert Lain ihren 80.) und danach sollte ein neues Slayer Abenteuer an der Reihe sein.

Man sieht sich ;)
 
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Ja, es ist mal wieder sehr interessant, wie sich die Sympathien schon wieder verschoben haben.
Ulfgar stellt keinerlei Besitzansprüche mehr auf Liss, was ihr sehr gefällt und glückliche Frauen sind bekanntermaßen besser im Bett, was wiederum Ulfgar gefällt. Sie scheinen sich jetzt wirklich anzufreunden.

Chora hat es sich bei Liss erstmal versaut, indem sie zu Talbitha bei der Frage, ob sie und Liss bei der Zerstörung des Amuletts helfen würden, gleich mal gesagt hat: "Die nicht, der trau ich nicht"
Liss nicht zu trauen ist kein Frevel in Liss' Augen, sondern eigentlich eher intelligent, aber man muß das nicht wildfremden auf die Nase binden.
Da Chora sie aber davor schließlich über ihre Schulter hat schauen lassen, und so Liss endlich diese unruhige Macht in ihr zu konzentrieren gelernt hat, wird sich das möglicherweise noch einpendeln. Oder auch nicht... wer weiß.

Liss freut sich darüber, daß sie Ulfgar als potentiellen Freund und Spielgefährten gewonnen hat, und über die innige Verbindung mit Osselle, der Rabendame, die sie fing und magisch an sich band. Osselle bedeutet "Schwester" auf elfisch.
Sie versteht nun besser, warum Chora die schleimige und häßliche Kröte in ihrem Ausschnitt so beschützt, aber sie weiß auch, daß ein Familiar ein Teil von einem selbst wird. Daraus muß man schlußfolgern, daß Chora egoistisch und unendlich feige ist, wenn sie ihrer Kröte nie Aufgaben überträgt, sondern sie eifersüchtig zwischen ihren Busen stopft.
Noch ein Minuspunkt für sie von Liss.

Kreiia wird immer mehr zum Mysterium. Ist sie nun weinerlich und feige, oder hat sie Grund, so paranoid zu sein? Jedenfallls steckt da noch sehr viel mehr dahinter, also wird Liss ihr weiterhin mit Vorsicht begegnen.

Ebenso wie Elenar. Die ist aber wenigstens nicht so wechselhaft und man kann sie einigermaßen einschätzen. Noch mehr Grund, sich ein wenig vor ihr zu hüten.

Kim ist ihr nun zum wiederholten Male fast kaputtgegangen und Liss stellt fest, daß sich da so ein leichtes Kratzen im Hinterkopf meldet. Sie weiß genau, daß sie Schuld an Kims Schwangerschaft ist. Könnte das ein schlechtes Gewissen sein? Oder ist es nur die Befürchtung, daß es ihr auch so gehen könnte?
 
So, die letzten Beiden Shadorunsitzungen dann mal endlich aus meiner Warte mal wieder:

Sitzung 10.07. 2009

Ein weiterer Tag. Ein weiter Zusammenbruch. So langsam sollte ich mich daran gewöhnt haben, dass ich nicht 24 Stunden am Stück nur Stehaufmännchen sein kann. Trotzdem dröhnt der Weckruf des Coms in meinem Schädel wie ein ganzer Löschzug, der seine Sirenen in meine Gehörgänge eingepflanzt hat. Tigger! Ich mag ihn... aber manchmal hat er einfach nur ein grottenschlechtes Timing drauf. Dafür hat er interessanterweise aber gleich ein Angebot in der Hinterhand, das man nur bedingt ausschlagen sollte. 8000¥ für'ne Transportüberwachung? Hmm... das klingt zumindest nach etwas. (Auch wenn ich allein das ganze Niemals stemmen können werde.) Deshalb grüble ich ein wenig darüber nach.

In der Zwischenzeit hat der alte Hacker aber noch was zu vermelden: Projekt Mensch hat wohl irgendwas mit den alten Arko-Blocks zu tun. Er bietet einfach an, dass er sich das ganze mal ansieht.

Und schon sind wir wieder bei dem Auftragsproblem. Ein Team muss her: Nur wer? Mit wem kann man am nächsten Tag in einem Etablissement der Oberschicht nach einem Schmidt suchen? In letzter Zeit bin ich zwar mit zwei Runnern häufiger unterwegs, aber Kittie macht was sie will und Lektra... naja Lektra ist Lektra. Und damit einfach nicht vorzeigbar. Zumindest nicht da oben. Tiggers patziger Kommentar auf meine Bedenken in dem Bereich ist der Vorschlag sie einfach in eine Waschstraße zu stecken. Das könnte sogar funktionieren. (Auch wenn ich sie danach wohl erstmal mit scharfer Munition auf Distanz halten muss.)

Ein Anruf später und diese Sache ist auch schon wieder gebongt. Lektra ist wieder erwarten sogar ansprechbar. Auch wenn sie sich immer noch nicht wirklich vernünftig benehmen kann. Ist das eine der Nebenwirkungen von Psyche? Man verliert sämtliche Grundsätze an „Benehmen“? Ich kriege sie für den Auftrag interessiert. Nur die Sache mit dem Waschen scheint sie nicht sofort einzusehen... oder meine Drohung, dass ich ihr ansonsten mit einer Büste beihelfe scheint sie letzten Endes nachgeben zu lassen. (Ich hatte irgendwann nebenbei mal das notwendigste Zeug für einen solchen Fall bereits besorgt gehabt. Ein Glück, wie mir scheint, das ich ihr diese Instrumente der Folter – scheinbar für sie – direkt präsentieren kann.) Entnerft breche ich das Gespräch ab.

Nur um wenig später einen weiteren Anruf zu bekommen. Was mit einem etwas gereizten Thema Körperhygiene anfängt und darüber hinaus weiter geht endet mit einem Datenpaket, das wir zuvor eingeschleust hatten. Ich bekomme das Paket, das ein Trojaner offenbar an alle Einträge das Projekt Mensch betreffend hatte hängen sollen und leiste mir im Anschluss eine Spamschlacht mit meiner „Partnerin“. Naja, besser gesagt ich schicke ihr einige Werbebotschaften über Seife und ihre Entgegnungen landen in einem Spamfilter.
Jedenfalls will Tigger das Datenpaket ein wenig genauer ansehen. Und ich harre auf den nächsten Tag, und wie Lektra mir diesmal den letzten Nerv rauben wird.

Und es fängt wie zu erwarten mit einer lösbaren Katastrophe an. Auch wenn ich ihr den stinkenden Lappen von einem Mantel vom Körper reißen muss und anschließend abwarten darf, bis sie das Teil nach Hause gebracht hat... und wir über einen Lieferanteneingang von hinten ins Seaside Palace geschleust werden. Hübsche Gegend... Rheinausblick und noch mehr Luxus der Marke Sorte „alles ist Echt“. Wenigstens ist hier nicht alles mit Porzellanfiguren verunstaltet worden.

Nur die Aussage „bitte fassen sie nichts an“ ist dabei schon reichlich unverschämt. Ich glaube die Fußspuren an der Tür dürfen dem Herrn „Oberkellner“ noch langfristig eine Lehre sein, was seinen Eingebildeten Status anbelangt. Der Schmidt ist ein ältlicher Herr mit Halbglatze. Seine Begleiter bestehen aus Muskeln und einer Kimono-Trägerin. Der Auftrag klingt fast schon einfach, 24 Metallene Kisten im Ausmaß 1*1*2m sollen in zwei Tagen um 17:21 Uhr per Zug von Berlin Zoologischer Garten aus hierhergeschafft werden. Und wir bekommen dafür noch IDs als Wuging-Securities... langsam sammle ich Konzerne in meiner Auftraggeberliste wie ältere Herren Briefmarken. Und wir „dürfen“ uns um 22 Uhr hier wieder mit Erfolgsmeldungen blicken lassen. Wie schön. (Die Tatsache das Lektra und Ich uns vor dem Schmidt noch einen Eklat beinahe geliefert haben ist dabei eine Sache für sich.) Immerhin können wir noch zwei Zusätzliche Leute hinzurufen, auch wenn wir diese noch rechtzeitig melden müssen. Immerhin ist dieses Gespräch auch irgendwann wieder vorbei und ich kann die Riggerin irgendwo wieder absetzen.

Zuhause erwartet mich auch schon wieder eine Nachricht von Tigger. Er hat ein wenig allgemeines Material zum Projekt Mensch herausgefunden. Und das ganze geht scheinbar bis 2005 zurück. Zumindest soll sich da die „Prometheus Stiftung“ gegründet haben, die allerdings danach immer noch lange unauffällig blieb. Eines der größeren Projekte dabei war wohl der Bau der alten Arkoblocks. (Ludwigshafen, Groning, Wilhelmshafen und Emden.)
Und irgendwo kommt noch ein japanischer Decker Namens Monopolyman mit hinein. Mir sagt der Name gar nichts. Allerdings war das wohl auch schon so ziemlich der Anfang vom Ende. Denn Ende '48 zerfällt die Prometheus Stiftung auch schon und wird durch einen Konzern Namens „Proteus“ geschluckt, der drei von den vier Arkoblocks, waren aber wohl von Anfang an eine ziemlich große Nummer. (Laut Tigger gleich ein AA.) Auch wenn Proteus scheinbar erst zu Jahresanfang '49 gegründet wird. Naja, seltsam das alles. Aber immerhin ein wenig Hintergrundmaterial.

Und kaum habe ich das alles Erhalten ruft mich was auch schon wieder an? Lektra. (Will die Frau mir eigentlich nur auf den Zeiger gehen?) Naja, sie hat scheinbar kurz mit Sunflower Kontakt gehabt und dabei einen weiteren Auftrag an Land gezogen. Aber darüber werden wir wohl erst heute Abend in einem Steakhaus „Zum lachenden Bullen“ mehr herausfinden.

In der Zwischenzeit darf ich mich noch einmal mit ihr anderweitig treffen. Für den Zugauftrag brauchen wir dringend Ausrüstung, über die Lektra nicht verfügt... und mir schwant Schlimmes, wenn ich mich daran erinnere, zu was wir fahren müssen, um das zu bekommen: Boris!

Ich meine: O.K., der Zwerg ist in Ordnung. Aber sein Sicherheitsfanatismus mit dem er einen Strohladen beschreibt ist schon fast zum Haare raufen. Ich meine: Welcher Waffenhändler tarnt sich als Süßwarenhändler?
Lektras Gesichtsausdruck entschädigt mich fast schon wieder, als ich auf den Ort zustampfe, wo wir unter Umständen uns einkaufen können. Also, einmal Quer durch die Bonboniere bitte. Etwas von den scharfen Gag-Bonbons... etwas von den besonders sauren, die einem die Tränen in die Augen treiben. Hah, und nicht vergessen, dass man dafür auch noch Löffel braucht. Ja so ist es doch immer schön. (Vorausgesetzt man weiß, was sich hinter den ganzen Sachen verbirgt.)
Lektra jedenfalls versucht bei ihrer Frage nach Brausepulver irgendwas bestimmtes für sich noch zusätzlich zu bekommen. Jedoch scheint es fast so, als währe sie nicht wirklich in der Lage das zu bekommen, was sie will. Und nimmt mich irgendwann entnervt zur Seite, um mich zu Fragen, was das Codewort für Elektroschocker ist. Immerhin... so falsch lag sie nicht: Aber das Brausepulver ist trotzdem alle. (Boris kann auch nicht alles auftreiben.)
Und wir dürfen am Ende der ganzen Scharade eine große, bunte, auffällige Tüte mit dem Aufdruck „Boris Süßwarenhandel“ nach Hause schleppen. Immerhin, das wichtigste haben wir jetzt. Fehlt nur noch ein bisschen Muskelkraft, die Kugeln abfangen kann.

Und der Abend? Eher zum davonrennen. Wir werden mal wieder, wie so oft in ein Hinterzimmer geführt und uns erwartet eine seltsame Ansammlung von Leuten. Eine junge Frau, der die Augenringe nur so anzusehen sind, als währe sie seid Tagen nicht mehr in der Lage zu schlafen. Ein Elf in einer Elfentracht, der sich mit Metall (Orichalkum) nur so zubehängt hat....
und ein 15-18 Jähriger Junge, der sich von der ersten Minute an so aufführt, als ob er einen Auftragsmörder für sich selbst sucht, der den Job freiwillig Kostenlos erledigt: Miko. Und dieser Miko ist der neue „Schmidt“.

Der Rotzlöffel schreit Zeter und Mordio, beleidigt uns am laufenden Bande. Zweifelt unsere Fähigkeiten an, will am liebsten noch einen exakten Lebenslauf mit sämtlichen Runs, die wir bisher gemacht haben, haben. Jedenfalls kommt irgendwann heraus, dass wir seine Mutter wiederfinden sollen. Der Hammer dabei ist: Bei dem verzogen Mistvieh handelt es sich um den Satansbraten von Alexa Cryschek. Der Firmeninhaberin von Alexa-Corps. Scheinbar sind wir eine verzweifelte letzte Lösung. Miko brummelt irgendwas vor sich hin, dass Lone Star den entsprechenden Auftrag abgelehnt hätten, weil er meint, man könnte ihn nicht hören. Als ich ihn darauf aufmerksam mache, dass das vermutlich auf ziemlich offensichtliche Gründe zurückzuführen sei erntet der verzogene Cryschek einige giftige Blicke von seinen Begleitern. Scheinbar ist er nicht gerade sonderlich bei seinen Untergebenen beliebt. Ein hoch auf Cyberohren. (Und auf die Tatsache, dass ich dem Rotzlöffel nicht schon längst meine Klauen in die vorlaute Visage gerammt habe.) Wir nehmen den Auftrag unter den gegeben Konditionen an. Wenigstens müssen wir nicht ihm Bericht erstatten, sondern der Mitarbeiterin. Kontaktmöglichkeiten werden übermittelt. Und man wird uns mit sämtlichen Informationen zu unserer Zielperson versorgen, die man uns zur Verfügung stellen kann. Ziemlich gereizt verlassen wir mit weiterem Gebrummel im Hintergrund aus einem gewissen, vorlautem Mund ausgestoßen, den Raum. Die kalten Abendluft kann nur bedingt meine schlechte Laune nach diesem Besuch abkühlen.

Sitzung 31.07.2009

Kaum zu Hause werten wir die Daten von Alexa-Corps aus.

Alexa Cryschek geb. Serovska

Mensch. 1,67m groß. 62 kg. rot-braunes Haar.

Alter 37, Sohn 15 Jahre (sieh an, sieh an. Da scheint wohl jemand angst zu haben, dass ihm das Geld vom Mamas Konto weggenommen wird, solange er nicht volljährig ist.)

Lebte in Moskau, bevor sie nach dem 2ten großen Matrixcrash 2059 nach in die ADL übersetzte. Auch wenn ihre eigentliche Wiege irgendwo in Usbekistan gestanden haben muss. (Sie floh aus dem Land aber wohl, weil sie mit AK2000 aneinander geraten ist. Atomare Ökoterroristen... einfach herrlich.)

Dazu neben einem Foto noch die Üblichen Dinge. Hobbys stellen scheinbar ihre Arbeit und die Bücher dar. (echte, alte Wälzer aus Papier) und sie scheint sich noch mit den Moralvorstellungen der christlichen Kirche auseinanderzusetzen. (Kardinaltugenden)

Besondere Merkmale: die Stimme (wie bekamen eine Audiodatei im Anhang, wo sie laut und schrill jemanden Zusammenstaucht.), sie ist sehr Launisch, besitzt grüne Augen und trägt keinerlei Cyberware im Körper. (Angesichts der Tatsache, dass die Frau scheinbar ein Initiant des dritten grades als Hermetikerin ist, wohl auch nicht weiter verwunderlich.) Und sie trug anscheinend eine Panflöte um den Hals, als sie verschwand. (Ein Bild von dem Anhänger ist auch dabei.)

Also alles nichts, was einem irgendwie weiter helfen könnte. (Ich vermute immer noch, dass die Frau ihren Missratenen Rotzlöffel einfach aufgegeben hat und deshalb verschwand.)

Hmm... Merkwürdig an der ganzen Sache ist: Doc Wagon kann sie nicht finden. Dabei sind doch deren Funkimplantate immer so Richtungsweisend, angeblich.

Ironischer Weise verschwand sie vor zwei Monaten mit einem mehr als kuriosem Spaziergang durch die einzelnen Wohnschichten: Anfangs noch in ihrer Wohnung soll sie sich auf den Weg in die Oberschicht gemacht haben, dabei aber auf entsprechenden Überwachungsbildern einen Abwesenden Eindruck an dem Tag vermittelt haben. Und die letzte Sichtung war dann in der Unterschicht, irgendwo. Und auch die Credsticks sind in dem Bereich nicht wirklich weiterhelfend: Sie hatte zwar diverse dabei in den Farben Platin, Gold, Silber, etc. aber solange man nicht weiß, auf welchen Namen die hören ist das eher ein Stochern in der Finsternis.

Ach ja: Auf den Organmärkten ist sie schonmal nicht gelandet. (Wie beruhigend.)

Nur das ihr Ehemann ein Shadowrunner aus Langeweile war, der sie Finanziell unterstützte und dann vor 6 Jahren erschossen wurde hat wohl zu einer etwas ablehnenden Haltung gegenüber unseres Berufszweig geführt. (Eingebildete Schnepfe.)

Lektra schickt jedenfalls auf mein Geheiß hin erstmal Bilder an alle Clubs und Pfandhäuser in der Gegend, wo die Frau das letzte Mal gesichtet wurde rum. Vielleicht auch in einem weitere Radius. Wer kann das schon so genau sagen?

Und bei mir kommt eine seltsame Mail an:
Sollten uns nochmal treffen. Unterzeichnet: J.S.

Lektra ist keine große Hilfe dabei, herauszufinden, was man davon halten soll. (Die tut ja eh schon seid Anfang an so, als hätte ich mit jeder weiblichen Person, mit der wir etwas zu tun haben, etwas. Zicke!)

Und auf die Frage nach dem Wann und dem Wo erhalte ich die Adresse eines Knotenpunktes, der zu einem Kaffeeladen in der oberen Unterschicht gehört, wie Lektra herausfindet. (Anscheinend taugt die Frau doch noch so gerade eben zu was.) Wir machen uns also auf den Weg zu dem entsprechendem Star Bucks laden und finden... niemanden vor. (Naja, niemanden trifft es nicht so ganz. Aber zumindest nicht die Person, die wir erhofften zu sehen.)

Lektra ist im Moment Mail-versand. Und wir bekommen den Hinweiß darauf, dass wir uns in der Matrix hätten treffen sollen. Na toll. Ich hasse diese Pseudowelt, als hätte man in der Realität nicht schon genug Probleme. Und muss mir dann auch noch ein paar schiefe Blicke von den Persona-Inhabern gefallen lassen, die irritiert auf mein Erscheinungsbild starren... besser gesagt: Mein nicht vorhandenes Erscheinungsbild. Ja, ich bin ein Strichmännchen in der Matrix und mir ist die Datenautobahn einfach zu sehr überfüllt mit Leuten, die ihren Fuß nicht vom Gas nehmen können.

Die Schmidt fragt, ob wir den Virus-Auftrag annehmen würden. Nun, wir machen das. Erstmal (und sei es nur zum Schein.) Aber das verhackstückelte Kochbuch war wohl doch die richtige Datei.

Die nächste Offenbarung der Schmidt ist dann aber ein Schlag in die Magengegend, von dem man sich nicht so schnell erholen kann. Zumindest ich nicht: Tigger hat's erwischt. Entweder schwarzes Eis oder ein Hammer.
Und ich muss mich dann entscheiden, ob ich weiterhin das Projekt Mensch verfolgen will. Jetzt erst recht.

Alles was ich darauf bekomme ist ein Zettel mit folgenden Worten drauf:

„Dator, der Rabe ruft: „Himmel öffne dich und zeige deinen Weg.“
Min Su Hu
Außerdem die Comlinkadresse zu einer Schieberin.

Der Schmidt nach handelt es sich um eine Hackerin, die zwar Fähig sei, aber nicht so mutig wie Tigger.

Ich klinke mich raus und verlasse gefrustet das Lokal. Doch kaum das ich meine Maschine angeschmissen bekomme und Lektra einfach hier stehen lasse, wo sie ist passiert schon die nächste Katastrophe: Irgendwer schießt mit verdammt starker Munition auf uns.

Zitate des Abends:

„Nah-Tod-Alphabet“
„Würfelt mal beide auf … Nö!“
„Du zeigst ja fast schon sowas wie Menschlichkeit.“ - „Nein, ich hab nur keinen Bock den gleich losheulenden Mann zu trösten.“
 
Was ist mit Tigger jetzt genau passiert? Nur leicht angeröstet oder hat es ihn komplett zerlegt?

Und die Sache mit der überlagernden Matrix ist mir immer noch ein Graus, daran werde ich mich wohl nie gewöhnen können *sfz*
 
Zuletzt bearbeitet:
Angesichts der Tatsache, dass wir die Schmidt auch schon zum Kompoststand der Konzerne gerechnet hatten kann man das nie so genau sagen. Aber die Ansage klang schon nach einmal richtig ordentlich durchgeröstet ohne Wiederkehr. (Sprich: Hirntod)
 
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