Ok, die folgenden Infos stammen aus dem "Shakespeare Handbuch" (Stuttgart, 1992).
Romeo und Julia erschien 1597 das erste mal als Druck, wahrscheinlich ist eine Entstehungszeit 1595/96.
Vorlagen:
Der Stoff des Dramas stammt, sieht man von entfernten Entsprechungen wie der Sage vom Pyramus und Thisbe in Ovids
Metamorphosen ab, aus der Novellenliteratur der Renaissance. Schon im
Novellino des Masuccio von Salerno (1474) ist die Geschichte in wesentlichen Zügen gegeben, und bei L. da Porto (um 1535) erhält sie durch neue Eigennamen und zusätzliche Handlungselemente (Ball, Balkonszene, zweifacher Selbstmord am Ende - Julia stirbt durch Anhalten des Atems!) ihre vertraute Gestalt. Von den Neufassungen dieser Version ist die Bandellos (1554) die beste und bedeutsamste; sie wurde in der französischen Übertragung von Boiaistuau (1559) die Grundlage zweier elisabethanischer Bearbeitungen, eines über 3000 Verse langen, metrisch schwerfälligen Gedichts von A. Brooke mit dem Titel
The Tragical History of Romeus and Juliet (1562) und einer Novelle von W. Painter (1567). Beide Fassungen - und wohl nur sie - hat Shakespeare geaknnt, sich aber vor allem an die Verserzählung gehalten und ihr wichtige Anregungen (Sprache und Charakter der Amme sind erstmals bei Brooke skizziert) und auch einzelne Formulierungen entnommen. Eine zeitgenössische Bühnenversion, die Brooke selbst erwähnt, ist nicht erhalten.
Die späteren musikalischen und textlichen Adaptionen des Shakespearestückes wurden ja hier schon genannt.
Edit: Mensch, jetzt hätte ich fast meinen guten Ruf als Comic-Freak verspielt.
Also, noch zwei moderne Abwandlungen des "Romeo & Julia"-Stoffes in den Bilder-Heftchen
:
- "Asterix - Der große Graben" von Albert Uderzo (in einem geteilten gallischen Dorf streiten sich zwei Häuptlinge und ziehen einen Graben quer durch's Dorf, aber ihre Kinder lieben sich; könnte man auch als Gleichnis auf die deutsche Teilung lesen)
- "Jago" von Ralf König (versetzt die Geschichte in die Londoner Schwulenszene von 1603; sämtliche Schauspieler sind schwul, und einer aus Willy Shakespears Truppe verliebt sich auf einmal in einen Schwarzen, der im Hafenviertel rumhängt und auf Blonde steht. Es kommt zu Verwicklungen, inkl. Eifersucht, Balkonszene, scheibarem Selbstmord... eben alles, was man auch schon von Shakespeare kennt. Muss man einfach gelesen haben!!!! Und solltest du in deinem Referat durchaus erwähnen! *g*)