Öhm ... zum Grundgesetz sage ich nur soviel, dass die EHE (EHE = gesetzlicher/kirchlicher Bund von Mann und Frau) vom Grundgesetz geschützt wird, die LEBENSPARTNERSCHAFT (= gesetzlicher Bund zweier gleichgeschlechtlicher Partner) jedoch nicht darunter gefasst wird.
Dass viele Bundesländer was gegen die "Homoehe" haben zeichnet sich darin, dass dort NICHT das Standesamt für die Entragung verantwortlich ist (in BW zB die Landratsämter, in Bayern die Notare). Denn die Eintragung wurde den Ländern überlassen, die ihre jeweiligen Gesetze dazu erließen.
Auch ist sehr umstritten was nun passiert, wenn jemand, der in einer LPart lebt, plötzlich heiraten will. Einem verheirateten ist es laut LPartG untersagt eine LPart einzugehen, der Gesetzgeber hatte es jedoch versäumt auch das BGB zu ändern, wo immernoch steht, dass "lediglich" bereit verheiratete keine weitere Ehe eingehen dürfen. Und da die EHE verfassungsrechtlich geschützt wird, haben Gerichte entschieden (ich meine sogar das BVerfG), dass die Ehe eingegangen werden kann und die LPart aufgehoben ist. Damit würde das Trennungsjahr (bzw die drei Jahre bei streitiger Trennung) übergangen werden.
Soviel zum gesetzlichen Standpunkt.
Ich bin der Ansicht, dass jeder so leben sollte, wie er es gerne hat. Und wenn Schwule und Lesben "heiraten" wollen, dann sollen sie das auch tun, mit allen gesetzlichen Vorteilen, die sich dadurch ergeben. Wenn sie gemeinsam wohnen, füreinander sorgen, sich umeinander kümmern, dann sollen sie auch Anspruch darauf haben im Todesfall Geld zu kriegen, oder über den Gesundheitszustand des anderen informiert zu werden und so. Das hat meiner Meinung nach nichts damit zu tun ob das jetzt Lesben oder Schwule sind, sondern reine "Dankbarkeit", dass jemand vielleicht sogar sein ganzes Leben mit dem Partner ausgeharrt hat und in guten und schlechten Zeiten bei ihm war.
Was die Kirche betrifft ... Ich hab da so spezielle polnische Zeitungen, die sich nen "Spaß" daraus machen die ... öhm ... sexuellen Eskapaden der schwarzen Kutten aufzudecken. Bevor die Kirche gegen unbescholtene Bürger vorgeht (sprich erwachsene Menschen, die sich für das andere Geschlecht interessieren), soll sie doch bitte hinter die eigenen Mauern gucken und diejenigen Priester raus werfen, die Kinder (auch männliche Kinder !!!) sexuel mißbrauchen. Solange die Kirche nicht nachweisen kann, dass ihre Moral, die von ihren Mitarbeitern gepredigt wird, auch von ihnen gelebt wird, gebe ich nichts darauf was die Kirche sagt. Naja, zumindest auf das Meiste, es gibt da so Sachen, wo sie doch was gutes tut ...
Fazit: Es soll jeder so leben wie es ihm passt, solange er dabei die Gesetze achtet und er seine Lebensart nicht anderen aufdrängen will.
Kinderadoption ... da bin ich noch unschlüssig. Ich habe es sicherlich lieber, dass ein Kind bei homosexuellen Eltern aufwächst, als in einer Familie mit Vater und Mutter und 10 Geschwistern, die verhungern und verwahrlosen, weil die Eltern saufen und nur an dem Kindergeld interessiert sind. Alerdings weiß ich auch wie grausam Kinder sein können, wenn man "anders" ist, als die anderen. Wenn unsere Gesellschaft liberaler wird und Eltern ihren Kindern keine Vorurteile eintrichtern, dann würde das sicherlich klappen, denn ich kann mir kaum vorstellen, dass homosexuelle Eltern ihre Kinder zum psychiater schicken, nur weil dieses hetero wird ... Aber es gibt ja auch bekanntlich "Kampflesben", die alles was hetero ist verfluchen. Wobei man denjenigen Eltern, die Schwule, Lesben und Immigranten verfluchen, auch nicht verbietet Kinder zu adoptieren ...
@moses: Das Sittengesetz ist kein Gesetz an sich, sondern die Ansammlung von Moralvorstellungen der jeweiligen Gesellschaft. Und diese befinden sich immer im Wandel. Homosexuelle werden in der Geselschaft akzeptiert, werden (nicht mehr) verfolgt und inzwischen ist auch die Homosexualität zwischen Männern (!!!) nicht mehr strafbar. Es findet ein Umdenken in der Gesellschaft statt. Wie man im Zuge dieser Liberalisierung die Prostitution legalisiert hat, hat man auch eingetragene Lebenspartnerschaften eingeführt. Und da die Einführung dieser Gesetze NICHT zu dermaßen großen Unruhen geführt hat, kann man davon ausgehen, dass sich die meisten damit abgefunden haben. Und mal ehrlich, was interessiert es den normalen Einwohner, dass Schwule und Lesben "heiraten" dürfen? Nichts, denn für den normalen Bürger ändert sich dabei nichts. Man würde diesen Personen immernoch über den Weg laufen, wie sie mit ihrem Partner im Arm die Straße entlang schlendern, ob nun mit oder ohne LPart.