So, dann buddel ich den Thread mal wieder aus.
Schon interessant, Günther Beckstein, seines Zeichens Ministerpräsident von Bayern, und einer der schärfsten Verfechter eines Verbots von "Killerspielen" scheint, wenn es um andere tatsächliche oder vermeintliche Jugendgefährdung geht um einiges liberaler zu sein, als im Falle fiktiver Medieninhalte:
Laut einer Pressemitteilung der bayerischen Staatsregierung spricht sich Bayerns Ministerpräsident Günther Beckstein strikt gegen Alkohol-Werbeverbote, Alkoholverkaufsbeschränkungen, Steuererhöhungen auf Alkohol und eine generelle 0,0-Promillegrenze aus.
Damit lehnt der Verfechter eines "Herstellungs- und Vertriebsverbot von Killerspielen" die aktuellen Vorschläge der Bundesdrogenbeauftragten Sabine Bätzing als "überzogen" und "unverhältnismäßig" ab. Zitiert wird Beckstein mit den Worten: "Der maßvolle Genuss von Bier und Wein gehört zur Kultur. Wir brauchen keine prohibitionsähnlichen Maßnahmen, sondern einen verantwortungsbewussten Umgang mit Alkohol. Und das muss jeder Erwachsene für sich selbst frei entscheiden können. (...) Mehr Verbote sind hier nicht der richtige Weg. Wir setzen auf Aufklärung zu besonderen Lebenssituationen, in denen auf Alkohol verzichtet werden sollte."
Laut Pressemitteilung erteilt Beckstein einer Anhebung des Mindestalters für die Abgabe von alkoholhaltigen Getränken auf 18 Jahre eine Absage - mit der Begründung, dass "Jugendliche die notwendige persönliche und soziale Kompetenz im Umgang mit Alkohol schrittweise erwerben sollen."
Quelle
Schon klar, während "brutale Videospiele" das Wurzel allen Übels zu sein scheinen, ist Saufen natürlich ein schützenswertes Kulturgut, an welches die Jugendlichen schrittweise herangeführt werden sollen.
Wer mich kennt, weiß daß ich einem gepflegten Umtrunk dann und wann sicher nicht abgeneigt bin, und daß ich Werbeverbote und ähnliches für ziemlich schwachsinnig halte, aber es ist doch eine recht wirre Doppelmoral, wenn man einerseits "brutale Killerspiele" in Bausch und Bogen verdammt, und deren Hersteller und Anwender quasi kriminalisiert, andererseits aber einem Rauschmittel das Wort redet, welches nachweislich für tausende Verkehrstote und verkrachte Existenzen verantwortlich ist.
Naja, ist halt Wahlkampf, und in Bayern gibt es halt immernoch mehr Brauereien, als Softwareschmieden.
C.