Tessek schrieb:
Nunja, Anakin hat Padme und Qui-Gon gerettet, aber die ganze Heimatwelt?
Meinst du jetzt das Podrace oder die Zerstoerung des Droidenhauptschiffs?
Letzteres hat Padme glaube ich kaum mitgekriegt. Und auf Tatooine sieht sie ja, dass die Jedi Interesse an dem kleinen Jungen haben und ihn deshalb befreien.
Natürlich mein ich das Droidenhauptschiff. Er ist der Held der Schlacht, er hat die Droidenarmee ausgeschaltet, er steht bei der Siegesfeier ganz vorne neben den anderen Helden. Und Naboo steht in seiner Schuld, Padme steht in seiner Schuld, JarJar steht in seiner Schuld. Deswegen ist es so fraglich, warum hier nichts passiert.
Und auch Padme wird die Jedi-Familienlosigkeit bekannt sein, von daher wird sie vielleicht deswegen nichts in der Richtung unternehmen (Wer widerspricht schon den weisen Jedi?).
Na aber auch Padme dürfte die Barbarei der Sklaverei bekannt sein. Sie hat doch ganz klar eine demokratische Haltung und achtet alle Lebewesen.
Und ja wer widersprich schon den weisen Jedi??? Ich weiß nicht, vielleicht Padme einige Male auf Tattoine in der Handmaidenverkleidung? Aber vielleicht hat sie das einfach später vergessen, da diese ja alles so toll hinbekommen haben (außer den Tod des einen oder so). Please was auch immer Padme ist, eingeschüchtert von den Jedi bzw. ihnen hörig und unkritisch ist sie nicht.
Nunja, irgendwie haben die beiden ja auch keinen grossen Bezug zueiander (Shmi und Padme). Ebenso ist Padme in Tarnung unterwegs (als Handmaiden) und will sich deshalb vielleicht nicht enttarnen. *g
Und ich sag es nochmal: Selbst wenn sie die Freiheit fuer Shmi erkauft haette, waere die Situation danach nicht viel anders geworden. Wo kein Kontakt herrscht, kommt die Vorstellungskraft von ganz alleine. Anakin haette wohl auch schlecht geschlafen, wenn Shmi in einem Riesenpalast leben wuerde. Er weiss einfach nicht, wie es ihr geht. Egal wo sie real lebt.
Keiner redet davon, dass sie sie auf Tatooine, als ihr Planet besetzt, ihr Raumschiff kaputt und ihr Volk im Sterben ist, retten soll. Danach, nach dem Happy End, wo man dankbar sein kann.
Ich denke wirklich, dass es für Anakin einen Unterschied gemacht hätte. Bei Ungewissheit über das Schicksal von geliebten Menschen habe ich immer Sorgen (besonders wenn ich annehme, dass ihnen schlimmes, wie Sklaverei angetan wird). Bei einem sicheren Wissen kann ich mich mit der situation dann endlich abfinden und mich arrangieren. Es ist diese Ungewissheit, nicht die Kontaktlosigkeit die hier Anakin sein Leben lang mit sich führt. Deswegen kann man über den Tod eines Menschen leichter darüber hinwegkommen (selbst wenn dies ein plötzlicher gewaltsamer war), als über die Ungewissheit bzgl eines Verschwundenen. Und als Sklave kann Watto wann immer er will/muss Shmi einfach verkaufen, da ist nichts mit irgendeiner Sicherheit. Ja man kann auch als freie Person vom auto überfahren werde, aber ich habe eklatantere Sicherheitsmöglichkeiten, die mich vor der Wahrscheinlichkeit von Unglücken schützt. Z.B. dass mir niemand was befehlen kann, dass meinem eigenen Wohl schadet.
Nunja, hoert sich trotzdem unrealisitisch an. Wo ein Wille, da auch ein Weg.
Und Anakin hat in vielen anderen Situationen seinen Dickkopf durchgesetzt, nur hier zoegert er. Scheint eine aehnliche Problematik wie bei Luke zu sein (helfe ich meinen Freunden bzw. Mutter oder vollende ich mein Training). Unterschied ist nur, waehrend Luke auf einem Sumpfplaneten versauert, lebt Anakin auf Coruscant, der pulsierenden Hauptstadt der Republik...
Na diesen Willen, den Anakin hat, wird auch Obi-Wan kennen und nachdem ihm Anakin ein erstes Mal kurz nach Ep.I abgehauen ist, wird er seine Fuchtel über ihn sehr stark verstärkt haben.
Auch wissen wir nicht, ob es Anakin mal probiert hat. Ich kenne die Kinderbücher um Anakin und Obi-Wan nicht, doch ich sehe allein in der Tatsache, dass Anakin 10 Jahre später das erste Mal allein, ohne Obi-Wan auf Mission ist, schon das Argument, dass er zuvor keine Gelegenheit hatte was direkt zu tun.
Und nein Anakin lebt nicht in Coruscant, der pulsierenden Hauptstadt der Republik, er lebt im Jedi-Tempel, dem abgeschottesten und wohl einem der strengsten hierarchischen Strukturen der Republik. Er hat nicht die gleichen Möglichkeiten wie andere Jungen auf Coruscant (er hat andere). In dem Sinne ist er auch nicht frei, sogar unfreier als normale Kinder unter den Augen ihrer Eltern. Warum sonst gehen so viele abgelehnten Schüler ins Agri-Corps, etc. wenn sie auch einfach hätten in die "Welt hinaus" gehen können. Die Jedi wurden schon zu einem Teil auf den Orden indoktriniert, so dass sie halt nicht einfach so frei entscheiden können, sondern in dieser zum Teil dämlichen Jedi-Tradition gefangen sind.
Nunja, er lebt auf Coruscant. Da wird es schon genug Holosender geben.
Und auch oeffentliche Telefonzellen bzw. Holozellen (*g) wird es doch mit Sicherheit auch auf Tatooine in irgendeiner Art geben. Und selbst wenn es sie nicht gibt, gibt es mit Sicherheit auch Kuriere und Piloten, die einem Post oder Nachrichten fuer kleines Entgelt mit auf einen Planeten nehmen...
Also Moeglichkeiten saehe ich da zu Genuege.
Wie wir gehört haben kosten Holotransmissionen nicht ein "kleines Entgeld" sondern ein großes. Kuriere und Piloten kosten noch mehr und wer fliegt von Coruscant direkt nach Tatooine, den Planeten der am weitesten vom hellen Zentrum der Galaxie entfernt ist? Und wo soll Anakin so einen Piloten treffen? Anakin hat keins und keine Möglichkeit an große Mengen Geld zu kommen.
Dazu ist es IMHO wirklich fraglich, ob eine Holonachricht so einfach nach Tatooine/Mos Espa/ Shmi Skywalker zu schicken ist.
Stell dir vor du willst eine Tante in Australien anrufen, du hast kein Telefon, sie hat kein Telefon, beide müsst ihr also auf öffentliche Fernsprecher zurückgreifen. Dazu ist sie Sklavin irgendwo in Sydney und du bist hier in einem sehr sehr strengen Internat, welches deinen gesamten Tag durchplant und Kontakt mit eben jener Tante klar verboten hat. Wie lange dauert es wohl, dass du und sie beide gerade in der Nähe der Fernsprecher sind, dass du die Nummer dieses Fernsprechers hast und dazu auch noch so lange abhauen kannst, dass sie die Nachricht bekommt. Zudem du dir nicht mal mehr sicher bist, ob sie noch in Sydney bzw. Australien ist, da sie ja einfach hätte weiterverkauft werden können.
Und vielleicht hat es Anakin ja probiert. Wir wissen es einfach nicht bzw. haben keine Anzeichen dafür oder dagegen.
Shmi ist seit Geburt (bzw. jungen Jahren) an Sklavin (ebenso wie Anakin), sie kennen es gar nicht anders. Und frei wollte sich Shmi wohl erst machen, als sie Cliegg Lars kennenlernte. Wieso wollte sie vorher keine Freiheit? Oder war sie alleine nur zu unfaehig bzw. zu feige?
Shmi hat halt keine Traeume mehr im Gegensatz zu Anakin. Vielleicht ist sie durch die Sklaverei auch schon soweit abgestumpft und ausgelaugt, dass sie lieber in Gefangenschaft, aber in gewohnter Umgebung lebt, als noch grosse neue Abenteuer zu suchen. Anakin dagegen ist unverbraucht und ueberhaupt noch sehr energetisch. Klar freut sich da die Mutter, dass der Junge jetzt endlich seine Vorstellungen in Freiheit verfolgen kann.
Ich finde einfach, dass Shmis Leben auf Tatooine zu gut dargestellt wird.
Klar koennen wir uns heutzutage keine wahren Sklavengefuehle vorstellen, aber dennoch haette man die Situation schlimmer darstellen koennen, als wie gezeigt (Watto zB mit Peitsche, oder Shmi in einer wahren Bruchbude bzw. Bretterverschlag). Es wurde aber nicht so gezeigt, von daher habe ich die Sklaverei in dem Punkt auch nicht wirklich als schlimm befunden.
Dennoch moegt ihr auch hier recht haben, mein Eindruck war einfach ein anderer.
Halt halt halt halt. Nur weil sie in diesem Tagebuch an Anakin nicht schreibt wie sehr sie sich die Freiheit wünscht, heißt das sicher nicht, dass sie gerne Sklavin ist. Warum sollte sie ihm was vorheulen (es wird mehrmals beschrieben, dass sie wohl für ihn stark ist in diesen Aufzeichnungen, etc.). Also aus dieser Quelle ist diese Information einfach nicht zu entnehmen.
Und wir wissen, dass sie Anakin vermisst, also wäre es schon logisch, wenn sie versuchen würde, ihm hinterher zu reisen. Dazu muss sie aber frei sein. (Qui-Gonn wollte ja auch beide befreien. Also hat Shmi wenigstens die Überzeugung bekommen, dass die Jedi der Sklaverei nicht Gefühllos gegenüberstehen. Wäre es nach Qui-Gonn gegangen, hätte Shmi bestimmt irgendwo ein nettes Leben gehabt, während Anakin immer noch zum Jedi-Ritter ausgebildet wird.)
Und wenn sie ihr ganzes Geld für eine einzelne Holo-Suche ausgibt, sie also nie im Leben denken kann, dass sie in der Lage sein wird, sich freizukaufen, dann aber mit den ihr zu Verfügung stehenden Ressourcen die erste Chance ergreift, die sich ihr bietet, dann sieht es ja so aus, als würde sie schon frei sein wollen.
@Sklaverei: Ich finde schon die Ausführungen von Dark Hunter hier wichtig (wenn auch vielleicht ein wenig zu lang und ein wenig zu pathetisch, so dass sie schon als Totschlag-Argument angesehen werden können. Wobei ich den Satz "Jeder will frei sein" schon sehr große Allgemeingültigkeit zusprechen würde und deswegen dieses "natürliche Totschlagargument" gerne akzeptieren könnte).
Besonders weil halt Freiheit, wie schon ausgeführt, wichtiger als nur annehmbare Lebensumstände für Viele ist/war. Deswegen sollte man allein auf die humanen Bedingungen unter denen Shmi lebt, nicht auf ihre Zufriedenheit schließen. Und was anderes wollte Hunter IMHO auch nicht ausdrücken. Besonders da ja die Arbeit auf der Farm nicht einfacher ist (dieses Argument wird auch von Watto gebracht, dass sie es so gut bei ihm hat und auf der Feuchtfarm sie noch schlimmer arbeiten müsste, etc.). Dennoch will sie frei sein. Es geht ihr also um die Freiheit, wie auch um die Zukunft mit Cliegg (wobei das eine definitiv eine Vorbedingung für das andere ist, da Watto sie nicht gehen lassen wollte).
Sie kann nach Freiheit streben, was sie am Ende ja dann auch umsetzt (im Rahmen der Moeglichkeiten). Aber ihren Freiheitwunsch kann ich nicht wirklich in Episode 1 erkennen, den Freiheitswunsch fuer ihren Sohn schon. Fuer mich entsteht der Eindruck, dass sie sich mit ihrem Los schon lange abgefunden hat.
Erst die Liebe zu Cliegg Lars lässt ihr Wunsch auf Freiheit und damit einhergehender Heirat wieder erwachen. Aber vorher muss ich sagen, kann ich nicht sehen das sie sich wirklich bemueht frei zu kommen (Shmi: "Nehmt mich mit aus der Sklaverei!"). Ausserdem ist sie glaube ich sehr bescheiden und ist schon allein ueber die Freheit des Sohnes so begeistert (wer haette je damit rechnen koennen?) das sie ihr eigenes Schicksal ebenfalls zurueckstellt. Sie würde die Freiheit nehmen, aber sie kaempft nicht wirklich dafuer.
Und das hat dann auch u.a. damit zu tun, dass es ihr an einem normalen 08/15-Standardtag ansonsten gut geht.
Qui-Gonn sagt doch deutlich, dass er nicht hergekommen ist um Sklaven zu befreien. Eine klar denkende Frau wie Shmi wird also wissen, dass es nichts bringt hier groß zu lamentieren. Ich sehe hier eher Fatalismus als "sich mit der Lage abgeschlossen" und somit Hoffnungslosigkeit. Und wie soll sie dafür kämpfen? Die Jedi auf Watto hetzen? Sie ist ein sehr moralischer Mensch, so dass sie lieber leidet, als andere zu schädigen (besonders da Watto ja schon einigermaßen "human" ist.) (Dennoch verkauft er sowohl sie, wie auch Anakin für genug Profit schon einfach so. Also doch keine tiefe Freundschaft und keine gleichgestellte Beziehung.)
Und wenn Shmi keine Signale sendet, die Padme/Qui-Gon den dringenden Freiheitswunsch zeigen, wird auch niemand reagieren. Es geht allen ja anscheinend gut bei der Verabschiedung (ausser der Trennungschmerz, den Jedi aber ja anscheinend kennen).
Wenn Qui-Gonn schon von Anfang an sagt, dass es kaum eine Möglichkeit gibt, warum sollte ich dann bitten und beteln? Sie ist Sklavin aber einen gewissen Stolz und eine gewisse Würde hat sie ja dennoch. Und bei der Verabschiedung geht es ihr nicht gut, sie tut nur stark, um Anakin den Abschied nicht noch schwerer zu machen. Hier wäre ein Heul-Szene mehr als kontraproduktiv gewesen.
Aber ob die Angst nach 30 Jahren immer noch so gross ist wie am Anfang?
Und wie du sagst, wer gut arbeitet, der lebt eigentlich auch gut. Und Shmi war anscheinend nicht die schlechteste Arbeiterin. Freiheit ist da meiner Meinung nach ein Ideal im Kopf (oder wie du es sagst seelisch). Das Gefuehl frei zu sein ist mit Sicherheit erstrebenswert. Aber zu welchen Kosten? Ohne Sozialkontakte, Job und Wohnung ist es wohl auch nicht so einfach mit 40 Jahren nochmal durchzustarten. Keine Freunde, keine bekannten Verwandten und eine fremde Umgebung und das alles um sagen zu koennen, ich bin frei?
Da fehlt halt noch ein Motivationsgrund (wie zB die Liebe zu Cliegg), das Risiko (was es darstellt) zu wagen. Der Mensch ist halt auch ein Gewohnheitstier und umso aelter man wird, umso weniger Kraft hat man nach Idealen zu streben.
Na sie meint auf jeden Fall, als Watto erklärt, dass die Bombe aus ist: "What? Shmi gasped When?" Also eine heftige Gefühlsreaktion, als sie hört, dass die Gefahr in der man sich wähnte schon seit Jahren nicht mehr da ist. Das ist nicht: "Oh das hatte ich schon vergessen..." oder so ähnlich.
Und IMHO ist Freiheit auch ohne Sozialkontakte, Job und Wohung anzustreben. Wobei ja nicht gesagt wäre, dass sie nicht einfach bei Watto weiter arbeitet, Miete zahlt (was sie bestimmt auch jetzt schon macht). Zudem man als Freier bestimmt leichter Sozialkontakte knüpfen kann, als wenn einem der Besitzer diese verbietet (was Watto bei Cliegg versucht hat).
Shmi macht in Ep. I nicht den Eindruck schon völllig hoffnungslos und hilfslos und lethargisch zu sein, so wie du hier beschreibst. Sie strebt nach Idealen und nutzt die erste realistische Chance die sich ihr bietet. Dass ihr das wohl ihres Kindes wichtiger ist, ist IMHO kein Anzeichen, dass sie glücklich als Sklavin ist.