Tagespolitik allgemein

Diese besagten Häuser waren aber einmal Häuser, die Juden gehört haben, aus denen sie von Arabern vertrieben wurden. Das haben diese mittels Grundbucheinträgen nachweisen können, weshalb diese Häuser zwangsgeräumt werden sollen. Die Araber haben den jüdischen Bewohnern damals keine Entschädigung bezahlt. Oder Rücksicht auf religiöse Befindlichkeiten genommen. Oder wie viele Generationen lang sie dort gelebt haben.

Ich kenne die Vorgeschichte. Ändert nichts daran, dass die Israelis (wieder einmal) mit Bulldozer-Mentalität vorgegangen sind. Sinnvoll wären etwa Entschädigungsverhandlungen - von mir aus mit Jordanien an Bord - gewesen. Ein Rechtsstaat wird Alternativen ja wohl erwägen können. Vermutlich braucht Netanyahu aber halt die Ablenkung von Korruptionsvorwürfen so dringend..

Israel ist hier bestimmt nicht in der Bringschuld.

In einem Konflikt sind sämtliche Parteien in der Bringschuld, soll es eine einigermaßen faire Lösung geben.
 
Dazu gehören aber immer zwei und die Araber waren dazu schon 1947 nicht bereit. Israel ist hier bestimmt nicht in der Bringschuld.

Wenn man als der eindeutig stärkere nicht bereit ist auch mal die Hand zu reichen oder auch in keinster Weise bereit ist einen Kompromiss für beide Seiten zu vermitteln ist dass schon ein Armutszeugnis und macht doch die tatsächliche intension deutlich.
 
Weil es ja keinerlei Formen der Diskriminierung geben kann, wenn es auf dem Papier nicht so vorgesehen ist. :rolleyes:

Ich denke schon. :zuck:

Sehe diese ultimative Bedrohung einfach nicht (natürlich ist es eine angespannte Situation) da Israel die Stärkste Militärmacht in nahen Osten ist und mit den USA eine Atomare Supermacht als Rückendeckung hat sowie im Grunde die gesamte westliche Welt.
Was Israel in Sachen Palästinenser veranstaltet ist eine reine macht Demonstration.

Es muss keine ultimative Bedrohung sein, die einen Staat zum äußersten treibt...nochmal...schau auf die USA. Auf die Aussen- und Innenpolitik nach 2001, vielleicht fällt Dir da ja ein Unterschied auf was Grundrechte auch für die eignen Bürger angeht

Wüsste jetzt nicht das in Deutschland mit staatlicher Genehmigung Menschen gefoltert werden dürfen, sogar nahezu bis zum Tod.

Das ist ja auch nur deine arbiträre Abgrenzung. Mein Hinweis war eher auf die 70er Jahre bezogen, als die RAF in Deutschland für so einige Änderungen u.a. der Strafprozessordnung nach sich zog.

Verstehe diesen ultimativen verteidigungsreflex für die aktuelle israelische Regierung, sie ist nämlich bei weitem nicht die Stimme des weltweiten Judentums.

War ja auch keiner. Ich meine, ich kann ja nichts dafür was Du daraus machst. Ich fand es nur irgendwie seltsam, dass die erste Reaktion nach 1000 Raketenangriffen und hunderten Brandballons war, zu schauen wie sich die Israelis das verdient haben. :verwirrt:

Wenn man als der eindeutig stärkere nicht bereit ist auch mal die Hand zu reichen oder auch in keinster Weise bereit ist einen Kompromiss für beide Seiten zu vermitteln ist dass schon ein Armutszeugnis und macht doch die tatsächliche intension deutlich.

Ich glaube ein Problem dürfte sein, dass die gewählte politische Vertretung der Palästinenser halt die Zerstörung Israels fordert und den Tod der Juden. Vielleicht kann man da ja etwas entgegenkommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es muss keine ultimative Bedrohung sein, die einen Staat zum äußersten treibt...nochmal...schau auf die USA. Auf die Aussen- und Innenpolitik nach 2001, vielleicht fällt Dir da ja ein Unterschied auf was Grundrechte auch für die eignen Bürger angeht

Hab ja auch nicht grundlos die USA welche selbst massive Menschenrechtsverletzungen betreibt bei meiner Argumentation außerden vor gelassen.

Da könntest du auch gleich z.B. die Türkei als Beispiel anbringen.

Das ist ja auch nur deine arbiträre Abgrenzung. Mein Hinweis war eher auf die 70er Jahre bezogen, als die RAF in Deutschland für so einige Änderungen u.a. der Strafprozessordnung nach sich zog.

Aber selbst für die RAF Terroristen galten zu damaliger Zeit aber dennoch ihre vom Grundrecht und Menschenrecht verbrieften Rechte.

Ich fand es nur irgendwie seltsam, dass die erste Reaktion nach 1000 Raketenangriffen und hunderten Brandballons war, zu schauen wie sich die Israelis das verdient haben. :verwirrt:

Ich habe in keinster Weise gesagt das Israel diese Attacken verdient noch das die Aktion der Hamas als gerechtfertigt bezeichnet.

Ich habe lediglich gesagt das beide Parteien seit Jahrzehnten solche Aktionen provozieren und diese eben vorhersehbar sind und mich in keinster Weise verwundern.

In diesem aktuellen Konflikt sind meiner Meinung nach beide Parteien gleichermaßen schuld an solchen Eskalationen.
 
Hab ja auch nicht grundlos die USA welche selbst massive Menschenrechtsverletzungen betreibt bei meiner Argumentation außerden vor gelassen.
Da könntest du auch gleich z.B. die Türkei als Beispiel anbringen.

Und ich habe Sie auch nicht einfach grundlos genannt.

Aber selbst für die RAF Terroristen galten zu damaliger Zeit aber dennoch ihre vom Grundrecht und Menschenrecht verbrieften Rechte.

Ja, und trotzdem hat die Justiz sich der Bedrohung durch den Terror angepasst. Das war doch der Punkt.
 

Super, Betroffene wird's bestimmt freuen, das zu hören.:thup:

Ich glaube ein Problem dürfte sein, dass die gewählte politische Vertretung der Palästinenser halt die Zerstörung Israels fordert und den Tod der Juden. Vielleicht kann man da ja etwas entgegenkommen.

Islamistenparteien werden vom durschnittlichen arabischen Wähler nicht bevorzugt, weil er ideologisch zu 100% deckungsgleich mit ihnen steht, sondern weil diese sich der Masche "sozialen" Engagements bedienen mit Geld, das ihnen wiederum ihre Förderer(staaten) zukommen lassen. "Follow the money." hieß es in 'The Wire' einst nicht umsonst so schön.

Israel hätte genug (demokratische, bildungstechnische, finanzielle) Ressourcen, um Rattenfängern durch stärkere Integration ihrer anvisierten Klientel entgegenzutreten. Da müsste man aber zB die eigenen Ultraorthodoxen vielleicht ein wenig an's Gängelband nehmen. Zweifelhaft, dass ausgerechnet ein Netanyahu das macht. Und mit Gewalt allein wird's auch schwierig.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bevor ich hier meine Stellungnahme abgebe möchte ich noch einmal daruf hinweisen das gerade ICH wohl hier im PSW nicht als besonderer Freund der isralelischen Regierung bekannt bin. Von der momentanen Regierung noch weniger. Und ich möchte daruf hinweisen dass ich nach eigenen Wissen und eigener Betrachtung spreche(ich war wie bekannt vor ca. 18 Monaten in Israel).
Wenn ich hier irre bitte ich um Berichtigung.
Ich werde jetzt auch nicht jeden von euch zitieren sondern nur ansprechen.
@Ashaar Khorda
Der Staat Israel behandelt die Palstinenser i.m.A. zuweilen als Menschen zweiter Klasse. Da will ich Dir nicht wiedersprechen.In m.A. ist Israel in die Arroganz der Macht verfallen.Aber das muß wohl so sein wenn man von feinden umrimgt ist die den Staat und das Volk ins Meer treiben wollen.
Aber von einer Apartheid kann und will ich nicht sprechen. Warum nicht ? Nun,es gibt in Israel kein Gesetz das einem Palestinenser verbietet sich auf die selbe Bank zu setzen wie ein Israeli.Oder ein geschäft zu betreten,oder ein Schwimmbad zu besuchen.
Das ist,zumindes i.m.A. ein sehr großer Unterschied.

@David Somerset
David,zu Deinem Hinweis dass die arabischen Israelis die gelichen Rechte wie die jüdischen Israelis haben würde ich ein begrenztes JAIN entgegensetzen.
Warum würde ich das ?
Nun,ich kenne in meinem Bezirk einen israleischen Seeoffizier a.D.
Und dieser sagte mir einmal das arabische Israelis zwar wehrberechtigt,aber nicht wehrpflichtigt sind. Weil der Staat ihnen nicht ganz vertraut.
Und vor Kurzem sollte ein Gesetz verabschiedet werden welches die nichtjüdischen Israelis in den Streitkräften benachteiligt. Dagegen hat sich selbst der Kommandeur bzw. ehemalige Kommandeur der Golan-Brigarde(eine der angesehensten Einheiten der IDF) verwahrt. Eben weil er Druse ist. Und dieser Mann ist selber im Kampf für Israel verwundet wurden und ist noch nicht vollständig genessen zu seiner Einheit zurück gekehrt um weiter für Israel zu kämpfen.
Auch gibt es m.W.n im MOment in der IDF 3 Generalmajore die als Araber geboren wurden. Auch denen hat das geplante Gesetz nicht gefallen.
Lieber David,ich spreche hier nach eigenem Wissen. Wenn ich irre,bitte sage es mir.

@Crimson
Ja, wenn ich von Feinden umzingelt bin,welche mich nach eigener Aussage vernichten wollen,dann reagiere ich nicht immer wie man es erwartet ausserhalb meines Hauses.

@Darth_Jango
Auch Dir gebe ich zum Teil Recht. Einiges steht auch in Israel nur auf dem Papier. Die Realität sieht zuweilen anderst aus.

Aber wie @David Somerset sagte, es ist immer noch ein schwebendes Verfahren. Und jeder Palestinenser darf zumindest ein ordendliches israelisches Gericht anrufen.
Ich jetzt wahrlich kein Fachmann für die israelische Justitz.
Aber ich hatte bisher nicht den Eindruck das die israelische Rechtssprechung noch der Schnautze der politischen Führung urteilt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vermutlich braucht Netanyahu aber halt die Ablenkung von Korruptionsvorwürfen so dringend..

Fair enough. Die kann Abbas aber definitiv auch gebrauchen, immerhin hat er gerade erst eine Wahl verschieben lassen, um der Fatah die Schmach einer Niederlage zu ersparen. Und man kann Bibi auch nicht die gesamte Schuld geben. Da haben seine Vorgänger in der Likud schon das Fundament gegossen. Ich will ja auch gar nicht erst anzweifeln, dass Israel als einzige echte Demokratie im Nahen Osten ganz besonders in der Pflicht wäre, Zurückhaltung zu zeigen und es sollte eigentlich auch im Interesse Israels liegen, eine gütliche Lösung des Konfliktes anzustreben. Blöd wird's nur da, wo man den linken Allgemeinplatz von den armen, unterdrücken Palästinensern bedient und völlig außer Acht lässt, dass es bisher immer mehr Bewegung seitens Israels gegeben hat, diesen Konflikt zu lösen, als seitens der Araber.

In einem Konflikt sind sämtliche Parteien in der Bringschuld, soll es eine einigermaßen faire Lösung geben.

Nein. Nach drei Kriegen ist nun erstmal die arabische Seite in der Bringschuld.

Wenn man als der eindeutig stärkere nicht bereit ist auch mal die Hand zu reichen oder auch in keinster Weise bereit ist einen Kompromiss für beide Seiten zu vermitteln ist dass schon ein Armutszeugnis und macht doch die tatsächliche intension deutlich.

Und welche Intention wäre das? Die Jewish Agency hat dem UN-Teilungsplan zugestimmt. Es waren die Araber, die dagegen ins Feld gezogen sind. Nicht einmal, sondern mehrmals. Wie viele Handreichungen durch Israel soll es geben? Seitens der Araber ist man noch nie zu echten Zugeständnissen bereit gewesen. Als man irgendwann realisiert hat, dass man den Staat Israel nicht mit konventioneller Kriegsführung in die Knie zwingen kann und noch dazu der große Unterstützer im Osten zusammengebrochen ist, hat man sich darauf verlegt, einen Guerillakrieg zu führen und sich selber reihenweise in die Luft zu jagen.
 
Super, Betroffene wird's bestimmt freuen, das zu hören.:thup:

Grüße!

Islamistenparteien werden vom durschnittlichen arabischen Wähler nicht bevorzugt, weil er ideologisch zu 100% deckungsgleich mit ihnen steht, sondern weil diese sich der Masche "sozialen" Engagements bedienen mit Geld, dass ihnen wiederum ihre Förderer(staaten) zukommen lassen.

Ich glaube da reichen halt auch nur 10% Deckungsgleichheit, wenn es genau diese extremistischen Ansichten sind. Die Logik wird dadurch ja ausgehöhlt, dass das Interesse von Hamas und Fatah erstmal der Sicherung der eigenen Ansprüche gilt. Zumal eine angestrebte Lösung des Konflikts ja auch problematisch werden könnte für Hamas und Fatah, weil eine Öffnung zum Dialog ja auch als Schwäche ausgelegt werden kann. Man denke nur an die PLO, die im israelisch-palästinensischen Friedensprozess so lange an Einfluss verloren hat, bis die Bevölkerung eine neue radikalere Vertretung gewählt hat, die jedes Zugeständnis Israels wieder verworfen hat. Hamas und Fatah werden das nicht vergessen haben...es ist der Grund warum Sie an der Macht sind.
 
Fair enough. Die kann Abbas aber definitiv auch gebrauchen, immerhin hat er gerade erst eine Wahl verschieben lassen, um der Fatah die Schmach einer Niederlage zu ersparen. Und man kann Bibi auch nicht die gesamte Schuld geben. Da haben seine Vorgänger in der Likud schon das Fundament gegossen. Ich will ja auch gar nicht erst anzweifeln, dass Israel als einzige echte Demokratie im Nahen Osten ganz besonders in der Pflicht wäre, Zurückhaltung zu zeigen und es sollte eigentlich auch im Interesse Israels liegen, eine gütliche Lösung des Konfliktes anzustreben. Blöd wird's nur da, wo man den linken Allgemeinplatz von den armen, unterdrücken Palästinensern bedient und völlig außer Acht lässt, dass es bisher immer mehr Bewegung seitens Israels gegeben hat, diesen Konflikt zu lösen, als seitens der Araber.

Stimme bei allem ja prinzipiell zu. Ich kann sogar nachvollziehen, dass man sich auf israel. Seite benachteiligt fühlt, weil andere Staaten mit weit größeren, andauernden Verbrechen nicht einmal gemahnt werden (zB Türkei). Aber wie du auch andeutest: die historische Rolle des jüdischen Volkes als ständiges Opfer von Willkür, Ausgrenzung, Vertreibung, Vernichtung etc. birgt eben auch eine besondere Verantwortung zur Anteilnahme bei anderen Verfolgten; zumindest mMn. Eine, bei der Israel, wenn ich mir seine Geschichte anschaue, völlig versagt hat - da reicht allein, etwa die enge Kooperation mit Apartheid-Südafrika oder diversen lateinamerikanischen Diktaturen aufzuzeigen -- ach, erst vergangenen Herbst haben sie den Aserbaidschanern/Türken bereitwillig Rückendeckung gegeben. Über mangelnde Sympathie in diesen Ländern braucht man sich wirklich nicht beschweren. Nein, ich rechtfertige damit nichts.

Dass Solidarität mit den Palästinensern beileibe kein rein linkes Phänomen ist, wissen wir beide. Ich würde sogar so weit gehen, zu sagen, dass die religiös-klerikalfaschistische Komponente in diesem im Kern nationalistischen Konflikt mittlerweile sogar die Oberhand gewonnen hat, jedenfalls sicher auf muslim. Seite. Von nichtmuslimischen, eher antireligiösen Rechten mal abgesehen (Ausnahme: christliche Fundis pro Israel).

Nein. Nach drei Kriegen ist nun erstmal die arabische Seite in der Bringschuld.

Ja, sorry, aber mit so einer Haltung wird halt nichts weitergehen. :zuck:

Ich glaube da reichen halt auch nur 10% Deckungsgleichheit, wenn es genau diese extremistischen Ansichten sind.

WENN. Ich persönlich kenne ja keine Möglichkeit, in den Kopf eines Wählers hineinzuschauen, um seine Beweggründe herauszufinden.

Ok, der Fairness halber: wer die Hamas wählt, geht natürlich mit allen Inhalten konform, ob er will oder nicht. Dennoch gibt es einen nicht-fundamentalistischen Anteil, den man zurückgewinnen kann/könnte. Aber eher schlecht mit "gezielten" Luftangriffen und Panzern.

Die Logik wird dadurch ja ausgehöhlt, dass das Interesse von Hamas und Fatah erstmal der Sicherung der eigenen Ansprüche gilt. Zumal eine angestrebte Lösung des Konflikts ja auch problematisch werden könnte für Hamas und Fatah, weil eine Öffnung zum Dialog ja auch als Schwäche ausgelegt werden kann. Man denke nur an die PLO, die im israelisch-palästinensischen Friedensprozess so lange an Einfluss verloren hat, bis die Bevölkerung eine neue radikalere Vertretung gewählt hat, die jedes Zugeständnis Israels wieder verworfen hat. Hamas und Fatah werden das nicht vergessen haben...es ist der Grund warum Sie an der Macht sind.

Es steht Israel jederzeit frei, sich direkt an die Sponsoren der Hamas zu wenden. Ohne Geldzuflüsse sind die nämlich schnell erledigt. Blöd gelaufen, wenn das - mit Ausnahme des Iran (und dessen erweiterten Provinzen: Irak, Syrien) - quasi alles "Verbündete" sind..
 
WENN. Ich persönlich kenne ja keine Möglichkeit, in den Kopf eines Wählers hineinzuschauen, um seine Beweggründe herauszufinden.

Deswegen können wir uns nur anschauen was halt war. Und die erste palästinensische Vertretung die eine Annäherung an Israel gewagt hat, wurde durch eine extremistischere Organisation ersetzt. Die Einstellung von Hamas und Fatah hat wohl gut resoniert.

Ok, der Fairness halber: wer die Hamas wählt, geht natürlich mit allen Inhalten konform, ob er will oder nicht.

Nee, wenn jemand mit den extremistischen Inhalten konform geht, dann wird es schwierig. Wenn diese Identitätsstiftend sind und mehr als nur eine politische Marotte, dann wird es schwierig und den Punkt hat man schon lange überschritten.

Es steht Israel jederzeit frei, sich direkt an die Sponsoren der Hamas zu wenden. Ohne Geldzuflüsse sind die nämlich schnell erledigt. Blöd gelaufen, wenn das - mit Ausnahme des Iran (und dessen erweiterten Provinzen: Irak, Syrien) - quasi alles "Verbündete" sind..

Yoo, wird halt schwer den Geldhahn zuzudrehen wenn man gar keinen Zugang zum Haus hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dass Solidarität mit den Palästinensern beileibe kein rein linkes Phänomen ist, wissen wir beide.

Sicher. Aber die Begeisterung der deutschen Jugend für "Free Palestine" ist es sehr wohl. Irgendwie zynisch, dass so einige von denen die Nachfahren der Täter von Auschwitz, Treblinka und Sobibor sind.

Ja, sorry, aber mit so einer Haltung wird halt nichts weitergehen. :zuck:

Dann bleiben wir eben beim Status quo. Die arabische Seite hätte in den letzten Jahrzehnten genügend Chancen gehabt, Israel eine Hand auszustrecken und einen wirklichen Friedensprozess auf den Weg zu bringen. Daran haben aber weder Fatah noch Hamas ein Interesse. Das der israelische Staat gegenüber solchen palästinensischen Interessenvertretern keine Zugeständnis erbringen will, ist dabei nur recht und billig.
 
Ja, und trotzdem hat die Justiz sich der Bedrohung durch den Terror angepasst. Das war doch der Punkt.

Der Punkt ist doch in welchem Ausmaß man Gesetze anpasst und die eigenen Werte und internationale Grundwerte komplett über Bord zu werfen sehe ich nicht als angemessene Reaktion.

Wie viele Handreichungen durch Israel soll es geben?

Naja für die ununterbrochene Besiedlung des Westjordanlandes und der schikanierung der dort lebenden Bevölkerung und die völkerrechtswoedriege anektion von Ostjerusalem hätten die Palästinenser schon ein wenig dankbarer sein können. Da hast du schon recht.

Israel sollte sich vielleicht einfach erst einmal auf die grüne Linie zurückziehen, dann könnte man nämlich von einem ernstgemeinten Versuch reden einen Frieden auszuhandeln.
 
Der Punkt ist doch in welchem Ausmaß man Gesetze anpasst und die eigenen Werte und internationale Grundwerte komplett über Bord zu werfen sehe ich nicht als angemessene Reaktion.

Kommt vielleicht auch auf das Ausmaß der Bedrohung an. Vielleicht ist Israel ja in einer weit verzwickteren Situation als Deutschland in der 70ern oder die USA in 2001. Und komplett...naja, davon sind wir glaub ich noch etwas entfernt.
 
Wenn es da überhaupt einen halbwegs brauchbaren Vergleich gibt, dann wohl am ehesten den zum Nordirlandkonflikt.

Wobei es in Nordirland zumindest Unionisten gab. In Gaza dürfte Israelsympathisanten wohl eher Mangelware sein. Auch ein Grund warum die Sache noch schwieriger ist. Die Grenze zwischen den Palästinenserbieten und Israel ist zum großen Teil auch eine Grenze der Überzeugungen.
 
Die Einstellung von Hamas und Fatah hat wohl gut resoniert.

Wohl eher die Wahlpropaganda. Der akute Bildungsmangel sowie Armut weiter Bevölkerungsteile spielen dabei eine Rolle, die einfach nicht unterschätzt werden darf.

Nee, wenn jemand mit den extremistischen Inhalten konform geht, dann wird es schwierig. Wenn diese Identitätsstiftend sind und mehr als nur eine politische Marotte, dann wird es schwierig und den Punkt hat man schon lange überschritten.

Wir sprechen aus einem demokratischen Mitteleuropa und damit privilegierter Position heraus. Die Lebensrealität im Nahen Osten ist vielerorts eine völlig andere, geprägt von patriarchalen Strukturen, unheimlich starkem Nationalismus, religiösem Fanatismus und nicht existenter historischer Aufarbeitung. No na ned hat der durchschnittliche Wähler dort eine andere Auffassung von "extremistisch" als wir, so bedenklich es auf uns wirken mag. Was glaubst du eigentlich, wie oft ich mir mit Leuten aus diesem Raum - hier geboren, hier aufgewachsen, z.T. Studierende - die Zunge fusselig geredet habe über absolute Selbstverständlichkeiten -- dass zB Unrecht auch solches bleibt, wenn es Nicht-Muslime betrifft? Da kann man sich schon einen Reim darauf machen, wie es drüben läuft.

Yoo, wird halt schwer den Geldhahn zuzudrehen wenn man gar keinen Zugang zum Haus hat.

Gut, dann könnte man im Westen Pläne entwerfen, wie progressive Kräfte vor Ort unterstützt werden könnten. Nachdem islamist. Terror uns alle betrifft...

Sicher. Aber die Begeisterung der deutschen Jugend für "Free Palestine" ist es sehr wohl. Irgendwie zynisch, dass so einige von denen die Nachfahren der Täter von Auschwitz, Treblinka und Sobibor sind.

Seit wann sagen Taten der Vorfahren/Verwandten etwas über die eigene Person aus? Und "Free Palestine", so plakativ der Spruch sein mag, heißt ebenso nicht, automatisch Israels Existenzrecht in Frage zu stellen. Zumal es gerade in der dt. Linken genug sog. "Antideutsche" gibt.

Dann bleiben wir eben beim Status quo. Die arabische Seite hätte in den letzten Jahrzehnten genügend Chancen gehabt, Israel eine Hand auszustrecken und einen wirklichen Friedensprozess auf den Weg zu bringen. Daran haben aber weder Fatah noch Hamas ein Interesse. Das der israelische Staat gegenüber solchen palästinensischen Interessenvertretern keine Zugeständnis erbringen will, ist dabei nur recht und billig.

Diese Interessensvertreter sind demokratisch legitimiert. Gefällt mir auch nicht, ist aber so. Ist zwar kein Freifahrtsschein, nur macht sie das automatisch zum Ansprechpartner der Gegenseite. Wen willst du sonst hernehmen?
 
Naja für die ununterbrochene Besiedlung des Westjordanlandes und der schikanierung der dort lebenden Bevölkerung und die völkerrechtswoedriege anektion von Ostjerusalem hätten die Palästinenser schon ein wenig dankbarer sein können. Da hast du schon recht.

Denn nur die Opfer auf arabischer Seite zählen, hm? :rolleyes:

Israel sollte sich vielleicht einfach erst einmal auf die grüne Linie zurückziehen [...]

Nein.

Seit wann sagen Taten der Vorfahren/Verwandten etwas über die eigene Person aus?

Erstmal nichts.

Wenn's aber darum geht, auf arabische und dabei teils offen antisemitische Propaganda reinzufallen, sieht's schon ein bisschen anders aus.

Und "Free Palestine", so plakativ der Spruch sein mag, heißt ebenso nicht, automatisch Israels Existenzrecht in Frage zu stellen.

Vermutlich nicht für diejenigen, die diesen Spruch so plakativ nutzen und dabei doch nur wenig über die Geschichte des Konfliktes wissen. Denn es gab nun einmal nie einen Staat Palästina, sondern immer nur ein als Palästina bezeichnetes Gebiet. Wenn also Palästina befreit werden soll, was soll dann befreit werden und vor allem wovon bzw. von wem?

(Und vergessen wir mal nicht, dass die arabische Seite nie den totalitären Anspruch auf ganz Palästina abgelegt hat. Da ist kein Platz für einen jüdischen Staat.)

Diese Interessensvertreter sind demokratisch legitimiert.

Mag sein. Trotzdem haben weder Fatah noch Hamas ein ernstes Interesse daran gezeigt, den Konflikt beilegen zu wollen.
 
Erstmal nichts.

Wenn's aber darum geht, auf arabische und dabei teils offen antisemitische Propaganda reinzufallen, sieht's schon ein bisschen anders aus.

Wer geht denn hauptsächlich mit dieser Propaganda hausieren? Araber, Türken und andere Moslems, meistens AKP-/MB-nahe Gestalten. Deren allergrößter Teil wählt bei uns vielleicht links, ist es aber nicht, sondern mental sehr stark in den mehrheitsgesellschaftlichen Verhältnissen der "alten" Heimat verwurzelt. Das Thema hatten wir hier sogar schon. Die kannst du unmöglich stellvertretend für Linke hernehmen. Was viele von diesen wiederum zu Recht anprangern, betrifft v.a. eskalierende Polizeigewalt und zivile Opfer fordernde Luftangriffe. Auch die palästinensische Seite wird kritisiert. Zumindest in meinem Umfeld.

Vermutlich nicht für diejenigen, die diesen Spruch so plakativ nutzen und dabei doch nur wenig über die Geschichte des Konfliktes wissen. Denn es gab nun einmal nie einen Staat Palästina, sondern immer nur ein als Palästina bezeichnetes Gebiet. Wenn also Palästina befreit werden soll, was soll dann befreit werden und vor allem wovon bzw. von wem?

Ob es einen (Proto-)Staat namens Palästina je gab, ist für die Debatte völlig irrelevant, weil jeder Staat an einem bestimmten Punkt zum ersten Mal gegründet werden musste. Vor 1948 konnte sich auch kein Israeli auf einen (hist.) solchen berufen (und bitte, das Alte Testament taugt nicht als Grundbuchauszug, nur falls jemand damit kommen möchte). Für Basken, Kurden, Katalanen, Belutschen, Berber gilt das heute noch. Nimmt ihnen nicht den Anspruch auf einen, wenn es diese Völker mehrheitlich so wünschen - Stichwort das leider zahnlose Selbstbestimmungsrecht.

Befreit werden soll es von Israel, eindeutig. Entweder im Rahmen einer Zwei-Staaten-Lösung, oder Vernichtung Israels und Vertreibung/Unterwerfung sämtlicher Juden. Kommt darauf an, wen du fragst.

(Und vergessen wir mal nicht, dass die arabische Seite nie den totalitären Anspruch auf ganz Palästina abgelegt hat. Da ist kein Platz für einen jüdischen Staat.)

Wer ist "die" arab. Seite überhaupt? Das ist "ein" Volk notorisch für ständige Streitereien untereinander. Deren Staaten sind sich auch nicht gerade alle Freund.

Mag sein. Trotzdem haben weder Fatah noch Hamas ein ernstes Interesse daran gezeigt, den Konflikt beilegen zu wollen.

Unbestritten.
 
Denn nur die Opfer auf arabischer Seite zählen, hm? :rolleyes:

Hab ich doch nie behauptet, doch diese "das hilflose Israel" zieht eben nicht mehr seitdem keines der Nachbarländer weder Militärisch noch wirtschaftlich auch nur ansatzweise das Wasser reichen kann.


Also bist du ebenso ein großer Fan der anektion der Krim? Weil Russland hat ja aus ihrer Sicht berechtigten Anspruch auf dieses Gebiet.

Denn es gab nun einmal nie einen Staat Palästina, sondern immer nur ein als Palästina bezeichnetes Gebiet.

Vielleicht wird es dafür aber auch endlich mal Zeit. Besonders da Israel die letzten Jahre auch im arabischen Raum neue "Verbündete" für sich gewonnen hat die man bei Verhandlungen als Vermittler hinzuziehen könnte.

Trotzdem haben weder Fatah noch Hamas ein ernstes Interesse daran gezeigt, den Konflikt beilegen zu wollen.

Ebenso wenig wie der israelische Staat in den letzten Jahrzehnten ERNSTES Interesse daran gezeigt hatte.

Meines Erachtens haben sich hier beide Parteien die letzten paar Jahrzehnte nicht gerade mit Ruhm bekleckert.
 
Zurück
Oben