Aurelian
floating
Aber die russische Armee hat trotz aller Probleme dazugelernt. Und sie holt auf – zwar nur langsam, Kilometer um Kilometer. Das sollte man aber auch nicht unterschätzen.
Der Kriegsverlauf ist für Russland im Grunde eine einzige Katastrophe, aber das ist Putin leider egal.
Russland setzt darauf, mit enorm verlustreichen Angriffen die ukrainischen Verteidigungslinien zurückzudrängen und irgendwann entscheidend zu durchbrechen. Der zunehmende Beschuss durch vor allem Drohnen hinter der Front soll die Bevölkerung terrorisieren, ihre Moral schwächen und bestenfalls neue Flüchtlingswellen auslösen. Man weiß, dass die Ukrainer tapfer, aber erschöpft sind. Lt. CNN und Miltwitter, Telegram & Co. bereitet Russland gerade eine Offensive mit ca. 160.000 Soldaten vor, für die über Wochen und Monate Material aufgespart wurde (CNN). Vermutlich wird das wieder der reinste Fleischwolf und im besten Fall ein Fiasko, welches die Fähigkeit, große mechanisierte Operationen durchzuführen, nachhaltig einschränkt. Es bedeutet aber auch Druck an der Front für die Ukrainer und möglicherweise die Einkesselung/Aufgabe frontnaher Städte.
Ich hoffe, dass die derzeit oft diskutierte strategische Bedeutung von Pokrovsk überhöht wird, da das ukrainische Militär bereits seit Längerem weiß, dass Russland um diese Stadt durch einen Kessel bilden will und sich entsprechend vorbereitet. Sollen sich die Russen im Zweifel für eine zerstörte Stadt totlaufen.
Die Ukraine setzt ja gerade darauf, die eigenen Verlustraten im Rahmen zu halten und die der Russen möglichst hoch zu treiben. Da Russland eben nicht unendlich viel Geld, Menschen und Material hat, hofft man darauf, dass sie den Druck irgendwann nicht mehr aufrechterhalten können. Neuigkeiten aus der russischen Wirtschaft sind glücklicherweise sehr alarmierend, wenn schon vom Staat eingesetzte Spitzenfunktionäre wie der Chef der Sbar-Bank öffentlich von einem "perfekten Sturm sprechen" (Quelle). Nur sagt uns das leider immer noch nicht, wie lange es wirklich noch dauert, bis der Kreml nachgibt und inwiefern China bereit ist, zu stützen. Schon jetzt ist die russische (Kriegs-)Wirtschaft von der Volksrepublik abhängig und die Frage ist, ob und wann sie bereit sind, den Nachbarn entweder fallen zu lassen oder ihm mehr Zeit zu verschaffen.
Ich habe das Gefühl, dass Putin den Krieg solange fortführen wird, bis ihm jemand die Pistole auf die Brust setzt bzw. die Kugel in die Brust jagt. Selbst wenn das eine Nordkoreanisierung des eigenen Landes bedeutet. Gerade deshalb sind u.a. weitreichende Waffen zur Bekämpfung der russischen Produktionsstätten so wichtig,.