Tagespolitik allgemein

Wenn ich einen Bleibarren mit goldener Farbe überstreiche, mag der wie ein Goldbarren aussehen und vielleicht kriegt der sogar Geld dafür aber das macht den Bleibarren immer noch nicht zu einen Goldbarren.
Homöopathie heilt nicht. Niemand wird gesund wegen der Zuckerkügelchen, sondern aufgrund von Psychologie. Wieso sollte man also das Zuckerkügelchen wie ein Medikament behandeln und damit Menschen unnötigen Risiken aussetzen oder sogar ihr Leben gefährden?
 
Dein Link ist irrelevant. Menschen haben Krankheiten, sie nehmen Zuckerkügelchen, weil ihnen erzählt wird es sei Medizin, in Folge dessen verschlechtert sich ihr Zustand oder sie sterben. Willst du das ernsthaft damit rechtfertigen, dass es einen Placeboeffekt gibt, der auch bei echten Medikamenten existiert?
 
Menschen haben Krankheiten, sie nehmen Zuckerkügelchen, weil ihnen erzählt wird es sei Medizin, in Folge dessen verschlechtert sich ihr Zustand oder sie sterben.
Oder sie bleiben genauso krank wie zuvor oder werden gesund. Es geht lediglich um vernünftige und verantwortungsvolle Verabreichung. Nicht anders als bei, sagenwirmal, Morphium.
Dein Link ist irrelevant.
Oh, mit Begriffen wie "vernünftig" weisst du nichts anzufangen? Dann entschuldige bitte.
 
Überrasche mich mal. Über Zahlen nach Bildungsstand wäre ich auch erfreut. :)

Mit konkreten Zahlen kann ich da leider nicht aufwarten, es sei den ich führe Strichlisten auf Arbeit. Was mir allerdings auffällt ist, das mein Chef, ein studierter Apotheker, meist zu Homöopathie rät und seinen Kindern meist nur homöopathische Arzneimittel gibt. Den Bildungsstand merkst du den Leuten meist schon an, an der Kleidung und der Frisur/ der Maniküre, dem Auftreten und der Redensart. Und man bekommt, besonders wenn es Stammkunden sind, mit der Zeit mit als was die arbeiten, bzw. die Kunden erzählen von sich aus was über sich. Das alles ist nur mein Eindruck, aber ich erlebe es tagtäglich in der Apotheke. Immer mehr Ärzte haben zusätzlich zu ihrem Fachgebiet noch die Homöopathie mit stehen, was dann auch im Arztstempel auf dem Rezept steht und das Fortbildungen zu Homöopathie die vollsten sind. Vielleicht will ich auch nicht glauben, das inzwischen soviele Ärzte damit nur dem schnellen Geld hinterher rennen. Statistisch ist das sicher vernachlässigbar bis man dazu mal eine Untersuchung anbringt, aber es ist meine Erfahrung und ich arbeite in einer Apotheke in der ostdeutschen Provinz, aber mein Gefühl sagt mir, das wenn es hier schon so ist, wie siehts dann woanders aus. Nicht umsonst bezahlen jetzt gesetzliche Krankenkassen bis zu einem bestimmten Beitrag pro Jahr für Alternativmedizinische Verfahren und private schon eine ganze Weile.
 
@durango95
Dein Link behandelt die Nutzung des Placeboeffekts in der Medizin. Das streitet aber niemand ab, entsprechend irrelevant ist dein Link. Homöopathie ist ein Placebo, wird aber nicht als solcher verkauft, sondern als Medizin. Du sagst, man solle es vernünftig und verantwortungsvoll verabreichen aber tut mir leid, ich seh keine Möglichkeit Esoterik vernünftig und verantwortungsvoll zu verabreichen. Ich weiß nicht ob du es nicht verstehen kannst oder willst aber der Gesundheitszustand von Menschen muss leiden und sie müssen sterben, weil sie ihren Kindern oder sich selbst eine medizinisch sinnvolle Behandlung verweigern. Das heisst nicht dass alle leiden oder alle sterben aber der Placeboeffekt existiert völlig unabhängig von der gesamten Esoterik-Industrie und damit kann man den Placeboeffekt nutzen, ganz ohne die Gefährdung der Gesundheit und Menschenleben.
 
Immer mehr Ärzte haben zusätzlich zu ihrem Fachgebiet noch die Homöopathie mit stehen

Ich kann auch Fantasieberufe oder Abschlüsse auf meine Visitenkarte drucken, das macht mich aber in meinem Beruf nicht besser.
Was lernt man denn in "Homöopathie"? Die Realität zu verweigern, dass bei millionenfacher Verdünnung von Substanzen praktisch keine Substanz mehr vorhanden ist? Das hat schon religiöse Züge, und zwar nicht im positiven Sinn.
 
Die Homöopathie beansprucht immerhin (noch) nicht für sich selbst, dass sie alles Leid zum Besten abändern könne.

Das ist doch gerade der Grundsatz der Homöopathie. Alles lässt sich heilen, mit dem entsprechenden Mittel.

Versprechen tun wie jedenfalls alles:
Ich stehe voll hinter den Satz: Die Homöopathie kann alles heilen, lediglich die Grenze des Therapeuten ist die Grenze der Heilung.

Hof-Hutmacher
 
Das ist doch gerade der Grundsatz der Homöopathie. Alles lässt sich heilen, mit dem entsprechenden Mittel.

Den Anspruch, das Seelenheil auch jenseits des Todes garantieren zu können, haben nur die Religionen. Insofern wundert es mich schon ein wenig, dass die Anwender der Homöopathie nicht sofort exkommuniziert werden, sobald sie Seelenheilungspräparate verkaufen... Die Leute sollen ja schließlich Hostien essen, den Klingelbeutel füllen und den Erlöser feiern. ;)
 
Den Anspruch, das Seelenheil auch jenseits des Todes garantieren zu können, haben nur die Religionen. Insofern wundert es mich schon ein wenig, dass die Anwender der Homöopathie nicht sofort exkommuniziert werden, sobald sie Seelenheilungspräparate verkaufen... Die Leute sollen ja schließlich Hostien essen, den Klingelbeutel füllen und den Erlöser feiern. ;)

Viele Pfarrer verwendeten ja selbst Homöopathie als Heilungsmethode.
Laienhomöopathie Beim Homöopathen. Gemälde von Wilhelm Schreuer (1866–1933) Die medizinische Versorgung erfolgte im 18. Jahrhundert durch Ärzte, überwiegend aber durch Bader und Wundärzte. Zusätzlich trugen viele Laien mit Kenntnissen über die Heilkraft von Pflanzen, Mineralien und anderen Wirkstoffen zu Heilbehandlungen bei.[20] Die Ausbreitung der Homöopathie förderten nicht nur Ärzte, sondern auch Patienten und Laienbehandler. Im 19. Jahrhundert gewann die Homöopathie besonders in Kreisen des Adels und bei gebildeten Bürgern Anhänger und Multiplikatoren. Auch stand die Homöopathie von Anfang an der Religion nahe. Viele der ersten Homöopathen waren Pfarrerssöhne oder Theologiestudenten. In Frankreich trat der Klerus offen für Hahnemanns Lehre ein. Viele auf dem Land lebende Pfarrer praktizierten Homöopathie, besonders in Österreich. Aber auch Gutsbesitzer, Kaufleute und andere waren an der Verbreitung der Homöopathie beteiligt. Gefördert wurde diese Entwicklung durch die sogenannte homöopathische Hausarztliteratur, wie Carl Gottlob Casparis Homöopathischer Haus- und Reisearzt[96] und Constantin Herings Homöopathischer Hausarzt,[97] die seit Ende der 1820er Jahre erschien.[98][99] In ihr wurde die Behandlung häufiger Krankheiten mit einfachen Mitteln geschildert. In diese Zeit fallen auch die ersten homöopathischen Vereinsgründungen.[20] Ab etwa 1830 gab es auch Zeitschriften, die sich vor allem an Laien richteten. So gab beispielsweise der Paderborner Arzt Peter Meinolf Bolle zwischen 1855 und 1871 die Populäre Homöopathische Zeitung heraus. Die bedeutendste homöopathische Laienzeitschrift war die Leipziger populäre Zeitschrift für Homöopathie, welche ab 1870 erschien.[99]
Homöopathie
 
Oder sie bleiben genauso krank wie zuvor oder werden gesund. Es geht lediglich um vernünftige und verantwortungsvolle Verabreichung.

Man kann ein esoterisches Verfahren nicht "verantwortungsvoll" verabreichen. Homöopathie hat keinerlei Wirkung, die über den Placeboeffekt hinausgeht. Therapeuthen, die diese anwenden betrügen also letztlich ihre Patienten, wenn sie dieser einen Wirkmechanismus unterstellen, der darüber hinausgeht. Glaubt der Therapeut seinerseits ebenfalls an den unterstellten Wirkmechanismus von z.B. Arnika C30, dann sitzt er zudem einem Selbstbetrug auf, der die Sache aber nicht wirklich besser macht.

Mad Blacklord schrieb:
Wenn Homöopathie doch nur aus dem Placebo Effekt besteht, wie kommt es dann das es so erfolgreich in der Veterinärmedizin angewandt wird?

Weil der Placeboeffekt auch auf Tiere, bzw. deren Besitzer wirken kann.

Scheinmedikamente - Auch bei Ratten wirkt der Placebo-Effekt - Wissen - Süddeutsche.de

C.
 
Crimson, mal abgesehen von dem semantischem Schnickschnack, dass man selbstverständlich keine Verfahren verabreichen kann, sehr wohl aber aus einem Verfahren hervorgehende Präparate, geht es im Grunde nur darum, den Placebo-Effekt gezielt einzusetzen. Er kommt bei allen Substanzen und Präparaten, die man einnehmen kann, zum Tragen, ihn mit Betrug gleichzusetzen oder gar aus Therapien verbannen zu wollen, ist, ich wiederhole mich, nicht zielführend.
 
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