Tagespolitik allgemein

Als wenn Armut nicht ein genauso guter Grund wäre und es nicht dennoch ein umfangreiches System gäbe. Ich halte nichts von dieser Stimmungsmache gegen Ausländer. Hatten wir schon mal, brauchen wir nicht noch mal.
 
Wer angeblich Schutz sucht muß allerdings auch nicht damit rechnen dürfen das er wie im Schlaraffenland untergebracht wird.
Es gibt auch noch Stufen zwischen Schlaraffenland und menschenunwürdig. Und nein, ich weiß nicht sicher, in welchen Zuständen die Flüchtlinge in Ungarn leben (werden). Ich habe lediglich zum Ausdruck gebracht, dass ich vor allem aufgrund der politischen Vorgeschichte ein ungutes Gefühl bei der Sache habe.
 
Mit der Aussage hast du im Prinzip schon Recht: Armut allein ist kein Asylgrund. Dann vergisst du aber, dass es neben dem Asyl schon auch andere Möglichkeiten gibt, in Deutschland bleiben zu dürfen. Es ist zum Beispiel geltendes Recht, dass ein Asylbewerber zwar kein Asyl, aber stattdessen ein Abschiebungsverbot nach § 60 Abs. 7 S. 1 AufenthG bekommt, wenn die humanitäre Situation in dessen Heimatland so katastrophal ist, dass er bei seiner Rückkehr seinen Lebensunterhalt nicht selbst bestreiten kann und dadurch konkret in Lebensgefahr gerät.

Die Voraussetzungen dafür sind zwar relativ eng - bei erwachsenen und gesunden Männern wird meistens eigentlich angenommen angenommen, dass sie den Lebensunterhalt selbst bestreiten können, weil man unterstellt, dass die schon irgendwie arbeiten können. Etwa bei Invaliden oder einer Frau mit drei Kindern spielt so ein Abschiebungsverbot aber schon eine Rolle. So gesehen stimmt deine pauschale Aussage dann also wieder nicht: Armut, die zu einer Lebensgefahr im Heimatland führt, kann schon zu einem Aufenthaltsrecht in Deutschland führen.
 
@Seth Caomhin Du klingst gerade so, als wenn hier jemand behauptet hätte, dass es keinerlei berechtigte Flüchtlinge gäbe. Das Spektrum an Gründen ist dabei viel größer. Und die Realität sieht nun mal so aus, dass es Wirtschaftsflüchtlinge gibt. Auch, wenn der Begriff gerne mal negativ behaftet verwendet wird.
Aber wenn jemand in seinem Land an Armut leidet und hier in Deutschland leben und arbeiten möchte, dann ist das auf ganz legalem Wege möglich. Sich jedoch unter falschem Vorwand als Kriegsflüchtling unter die derzeitige Masse von tatsächlich Flüchtigen zu mischen und darauf zu hoffen, unter dem Radar deutscher Kontrollen hier im sozialen Netz aufgefangen zu werden, dann ist das definitiv Missbrauch und lässt die tatsächlich Schutzsuchenden in einem schlechten Licht darstehen.
Solche Menschen gibt es, Punkt und Ende.
Ansonsten könnten wir uns jegliche Prüfung von Immigranten auch sparen.
 
Aber wenn jemand in seinem Land an Armut leidet und hier in Deutschland leben und arbeiten möchte, dann ist das auf ganz legalem Wege möglich.

Jein, da bei uns noch immer ein wirkliches und transparentes Einwanderungsgesetz fehlt. Das ist auch der Grund, warum viele das Asylrecht als Hintertür nutzen, die auf anderem Wege keine legale Möglichkeit hätten, dauerhaft in Deutschland zu bleiben.

Klar ist "Armut" allein kein Grund zu fliehen, oder anderswo Asyl zu beantragen, allerdings ist Armut auch immer relativ. Wer bei uns als "arm" gilt, hat trotzdem sein Auskommen, ein Sozialsystem, eine Gesundheitsversorgung usw. In anderen Teilen der Welt ist Armut oft gleichbedeutend mit lebensbedrohlichen Zuständen, mit Mangel an sauberem Wasser, Mangel an Nahrung, Mangel an äztlicher Versorgung usw.
Zudem werden die Politik und die Lebensart der Industriestaaten in den nächsten Jahren und Jahrzehnten die Lage in vielen Teilen der Welt, aus denen die Flüchtlinge zu uns kommen, noch verschärfen, wenn wir nicht langsam anfangen gegenzusteuern.

C.
 
@Crimson Es gibt aber doch nun mal klar geregelte Verfahrensweisen, wenn man nach Deutschland einreisen und hier arbeiten oder leben möchte.

http://www.bamf.de/DE/Migration/Einreisebestimmungen/einreisebestimmungen-node.html

http://www.bamf.de/DE/Migration/Arbeiten/arbeiten-node.html

Natürlich ist man dann auf dem Blatt Papier offiziell geführt und erleichtert bei Fehlverhalten den Behörden die schnellere Beendigung des Aufenthalts. Dieses wird in manchen Fällen dadurch erheblich erschwert bzw. außer Kraft gesetzt, wenn man unter Angabe falscher Gründe sich als Schutzsuchenden ausgibt und durch den "Verlust" seiner Papiere, falschem Namen und Geburtsdatum einen leichten und längerfristigen Weg sucht, um hier sesshaft werden zu können. Ich denke da kann man den Unmut einiger Leute gut nachvollziehen. Selbst betroffene Kriegsflüchtlinge missbilligen solche Menschen.

Deine Gründe bzw. Definition von Armut und den damit verbundenen Faktoren ist natürlich absolut korrekt. Aber hebelt dies den offiziell rechtlichen und richtigen Weg, in ein anderes Land zu reisen, damit automatisch aus?
 
Deine Gründe bzw. Definition von Armut und den damit verbundenen Faktoren ist natürlich absolut korrekt. Aber hebelt dies den offiziell rechtlichen und richtigen Weg, in ein anderes Land zu reisen, damit automatisch aus?

Ja, wenn Leib und Leben bedroht ist egal durch was hat jeder das Recht etwas dagegen zu unternehmen.
Die Weg nach Europa ist nicht gerade ein einfacher Weg.
 
Cherry Picking macht Spaß, ich weiss.
Ich habe nur auf deinen Beitrag reagiert. Was ist daran Cherry-Picking?
Differenzierter und vor allem humanistischer auf die Ursachen von Flucht zu blicken ist denke ich trotzdem lohnend.
Und das hast du in deinem Beitrag getan? Alle einreisen lassen, die aus ärmeren Ländern stammen, das ist dein diffenzierter Beitrag zu den Fluchtursachen?

Aber ich will nicht auf deine (üblichen) Nebelkerzen eingehen, sondern auf deinen eigentlichen Beitrag: Wenn du Armut als Asylgrund definierst, dann macht alles bei uns keinen Sinn mehr. Sozialsystem, demokratische Institutionen, humanistische Tradition, das könntest du dann alles auf den Müllhaufen der Geschichte kippen.
 
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Ja, wenn Leib und Leben bedroht ist egal durch was hat jeder das Recht etwas dagegen zu unternehmen.
Die Weg nach Europa ist nicht gerade ein einfacher Weg.

Auf der einen Seite gebe ich dir Recht, auf der anderen Seite ist der Weg auch nur deshalb so lang, weil sich diese Leute eben auf den Weg bis nach Deutschland machen. Warum? Leib und Leben wäre auch in anderen Ländern sichergestellt. Verstehe mich bitte nicht falsch, ich vertrete nicht die populistische Meinung "Warum kommen die immer alle nach Deutschland". Ich bin froh, dass unser Land kulturell bereichert wird. Ich kritisiere aber, dass unsere Rechtsvorgaben denjenigen, die keine wirkliche Hilfe benötigen, unter dem Mantel einer Flucht ein Ausnutzung unseres Systems ermöglichen.

Ich kritisiere übrigens sämtliche Sozialbetrüger, egal ob es um Kindergeld, Hartz IV oder ausländerrechtliche Maßnahmen geht.
 
Auf der einen Seite gebe ich dir Recht, auf der anderen Seite ist der Weg auch nur deshalb so lang, weil sich diese Leute eben auf den Weg bis nach Deutschland machen. Warum? Leib und Leben wäre auch in anderen Ländern sichergestellt.

Ja das stimmt, aber deswegen haben diese Mensch nicht zwangsläufig eine Perspektive. Für die fehlende Perspektive ist in vielen Fällen Europa, als auch Deutschland, mit verantwortlich.
 
Ja das stimmt, aber deswegen haben diese Mensch nicht zwangsläufig eine Perspektive. Für die fehlende Perspektive ist in vielen Fällen Europa, als auch Deutschland, mit verantwortlich.

Woran in der Welt ist Deutschland eigendlich nicht mitschuld ?
Die meisten dieser sogenannten Flüchtlinge kommen nun einmal über sichere Drittstaaten. Italien,Spanien,Griechenland usw.
Warum soll es da keine Perspektive geben ?
Es hat schon seinen Grund warum die meisten nach Deutschland wollen.
 
Verursacherprinzip? xD
Immerhin sind wir doch der viert bis drittgrößte Waffenexporteuer der Welt, :D :p
und dadurch doch so Wohlhabend. :rolleyes:

Das es an den deutschen Waffenlieferungen liegt wage ich doch mal ganz stark zu bezweifeln.
Zum einen beträgt der deutsche Anteil gerade mal ca. 5 % am welteiten Waffenhandel,zum anderen gehen diese Waffen meist an verbündete Staaten.
Nach dieser Logik müssten die ja alle versuchen die USA zu erreichen.
 
@Jedihammer Der Beitrag war auch überwiegend ironisch gemeint. Das es nicht der Hauptgrund ist, ist mir durchaus klar, ein Faktor mögen sie sein, mehr aber auch nicht.
Das Deutsche Waffen auch dahin kommen wo sie nicht hinkommen sollen ist faktisch Belegt. Auch wenn wenn wir nicht direkt dorthin liefern, das ist klar. Und ich möchte nur mal erinnern, dass du mir mal gesagt hast, dass die Deutschen Waffenfabriken so wichtig für unsere Wirtschaft seien, da so viele Arbeitsplätze daran hängen ect.
 
Woran in der Welt ist Deutschland eigendlich nicht mitschuld ?

Das ist eine lange Liste...:rolleyes:
Die meisten dieser sogenannten Flüchtlinge kommen nun einmal über sichere Drittstaaten. Italien,Spanien,Griechenland usw.
Warum soll es da keine Perspektive geben ?

Das war darauf bezogen, dass überleben (Essen&Trinken) das eine ist und eine Lebensperspektive nochmal was anderes.
Deshalb machen die sich auf. An der Perspektivlosigkeit sind wir in vielen mitverantwortlich und damit meine ich nicht unbedingt Waffenexporte.
 
Das es an den deutschen Waffenlieferungen liegt wage ich doch mal ganz stark zu bezweifeln.
Zum einen beträgt der deutsche Anteil gerade mal ca. 5 % am welteiten Waffenhandel,zum anderen gehen diese Waffen meist an verbündete Staaten.
Nach dieser Logik müssten die ja alle versuchen die USA zu erreichen.

Na ja 2016 hat der Waffenexport dass doppelte umgesetzt wie noch 2015. Und die größten Abnehmer sind in Asien und Nordafrika. Ob das so toll ist sei mal dahingestellt.

Aber das ist ja auch nur einer von vielen Punkten warum wir unseren Teil zur Armut und Krieg auf der Welt beitragen.
Unsere gesamte Wirtschaft und wie sie strukturiert ist, ist ein viel größerer Faktor.
 
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