Tagespolitik allgemein

Aurelian schrieb:
Puh ...Schon klar, die AfD versucht sich dadurch zu inszenieren, aber ich glaube nicht, dass alleine solche Schlagzeilen eine Hebelwirkung erzeugen.
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Doch. Innerhalb der AfD-Wählerschaft tun sie das, oder denkst du Heiko Maas als Feindbild kommt von irgendwoher? Das mag außerhalb der Filterblase von Junger Freiheit, Tichys Einblick und Compact, samt Kommentarspalten, vielleicht anders aussehen, aber bei denjenigen an die sich das alles richtet, funktioniert's. Und für wen anders ist das auch nicht gedacht. Ich erlebe das leider im unmittelbaren Umfeld - viel öfter als mir das lieb ist - mit.
 
Wir bräuchten eher eine soziale Revolution, gerade weil die Welt nicht stehen bleibt und der technische Fortschritt mit autonomen Maschinen und Fahrzeugen in greifbare nähe gekommen ist. Man stelle sich vor, in zwanzig, dreißig Jahren könnte ein Großteil des Lasten- und Gütertransportes automatisiert sein. Taxis, Busse, LKWs, Züge, dies alles könnte bald ohne menschlichen Fahrer auskommen. Das bringt gut und gerne bis zu 5 Millionen Arbeitspkötze in Gefahr. Aber Politiker denken ja lieber nur bis zur nächsten Wahl, statt mal die großen Entwicklungen vorzubereiten. Die E-Mobilität wäre wohl schon viel weiter wenn man die Subventionen hier angelegt hätte statt beim Diesel.
Leute wie Doprindt würden dann eher noch Gesetze verabschieden, die solche Fahrzeuge verbieten so lange wie es nur geht.
Dabei wäre gerade soetwas wie das bedingungslose Grundeinkommen in solchen Situationen wichtig. Aber man regt sich ja lieber an Begriffe wie "Soziale Hängematte" und "Sozialschmarotzern" auf.
 
Und du glaubst allen ernstes, dass diese Arbeitsplätze komplett wegfallen würden und sich keine anderen Berufsfelder auftäten?

Und Subventionen bezüglich der E-Mobilität gibt es schon längst zu Genüge. Wenn sich die Fahrzeuge und vor allem die nötigen Batterien nur kein Normalverdiener leisten kann, bringt das auch nicht viel.
 
Also für Elektroautos sollte erstmal die Infrastruktur hergestellt werden, damit man sie überall problemlos aufladen kann und der Vorgang nicht eine halbe Ewigkeit dauert! :-D
 
Und wieviel Energie die Herstellung der Batterien benötigt. Im Schnitt rechnet man mit sieben Jahren Nutzungenzeit bis sich die Umweltfreundlichkeit im Vergleich zum Benziner rechnet.
Klar, die Diesel und auch Benziner müssen weg, aber bis sich das rechnet, das wird noch dauern, leider.
 
Luther Voss schrieb:
Klar, die Diesel und auch Benziner müssen weg, aber bis sich das rechnet, das wird noch dauern, leider.
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Schauen wir mal. Sobald die Preise für fossile Brennstoffe wieder steigen, rechnet es sich auch wieder massiv in erneuerbare Energiequellen zu investieren. Ist zwar fraglich, ob uns das in nächster Zeit ins Haus steht, vor allem in Anbetracht dessen, wer gerade im Weißen Haus sitzt, aber ich erinnere mich noch ziemlich gut, was für 'nen Sprung es damals in puncto erneuerbare Energien gab, als der Spritpreis für den Liter stark in Richtung zwei Euro tendierte.
 
Luther Voss schrieb:
Im Schnitt rechnet man mit sieben Jahren Nutzungenzeit bis sich die Umweltfreundlichkeit im Vergleich zum Benziner rechnet.
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Die Energie ist gar nicht das gravierende, die CO2-Bilanz ist es. Und da sind Limousinen mit 7 Jahren Nutzungszeit die Spitzenreiter, während E-Kleinwagen nach 3 Jahren CO2 neutral sind. Aber hier muss beachtet werden, dass dies ein Durchschnittswert ist der u.a. abhängig ist vom Energiemix des jeweiligen Landes indem die Batterie hergestellt wird. Dies Problematik ist aber z.B. Tesla bekannt, die ihre neue Fabriken gleich mit einem Energiepark verbinden und so die CO2-Bilanz zusammenschrumpfen lassen.
 
Ich halte es nicht für erstrebenswert alle Benzin-, Diesel- PKW durch Elektro-PKW zu ersetzen.
Vielmehr sollte die Zahl der PKW drastisch reduziert werden und ÖPNV deutlich gestärkt werden.
Das ganze kann sehr gut funktionieren, wenn das autonome fahren Serienreif ist.
 
E-Autos
Das gute ist ja, dass China per gesetzt komplett umsteigen will. Und da merkte man sofort Reaktionen der deutschen Autobauer. Finde ich irgendwie lustig, dass China unsere Autobauer indirekt zum Umdenken zwingt. Der Markt ist dort einfach zu wichtig. Ich will nicht wissen wie lange sie sonst noch eine effiziente Entwicklung auf die lange Bank geschoben hätten.
 
Seth Caomhin schrieb:
Automatisierung generiert keine neuen Berufsfelder, das ist ja die Krux.
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Sagt wer? Hat "man" nicht ähnliches über die Fließbandfertigung damals gesagt? Die Anzahl der Berufstätigen in bestimmten Berufsfeldern wird sich verringern, in anderen erhöhen. Insbesondere sehe ich derzeit jedoch nirgendwo eine sog. "Vollautomatisierung" und somit auch "Autonomisierung" von Branchen, Straßenverkehr, Containerterminals, Schiffen, Flugzeugen etc in naher Zukunft.
 
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Lord Crudelito schrieb:
Sagt wer? Hat "man" nicht ähnliches über die Fließbandfertigung damals gesagt? Die Anzahl der Berufstätigen in bestimmten Berufsfeldern wird sich verringern, in anderen erhöhen. Insbesondere sehe ich derzeit jedoch nirgendwo eine sog. "Vollautomatisierung" und somit auch "Autonomisierung" von Branchen, Straßenverkehr, Containerterminals, Schiffen, Flugzeugen etc in naher Zukunft.
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Nun das hat man bei jeder industriellen Revolution gesagt, aber niemand sagt, dass es immer so sein muss.
De facto hat sich die Arbeitszeit schon deutlich reduziert bei einer gesteigerten Produktivität.
 
Cedrax Farlander schrieb:
Nun das hat man bei jeder industriellen Revolution gesagt, aber niemand sagt, dass es immer so sein muss.
De facto hat sich die Arbeitszeit schon deutlich reduziert bei einer gesteigerten Produktivität.
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Naja, nahezu alle Modelle zur Prediktion von künftigen Ereignissen welcher Art auch immer (und selbst wenn es nur die Prediktion von Sensordaten eines Sensors zur Messung des Wasserstands bei Ebbe / Flut ist) basiert auf vorherigen Erkenntnissen bzw. historischen Daten. Alles andere ist mE Spekulation.
Darüber, das sich die Arbeitszeit bei gesteigerter Produktivität verringert hat, ist per se sehr zu begrüßen. Ich würde ungern in irgendeiner Mine 80h/Woche mit einfachsten Gerät Kohle schürfen müssen..
 
Lord Crudelito schrieb:
Sagt wer? Hat "man" nicht ähnliches über die Fließbandfertigung damals gesagt? Die Anzahl der Berufstätigen in bestimmten Berufsfeldern wird sich verringern, in anderen erhöhen. Insbesondere sehe ich derzeit jedoch nirgendwo eine sog. "Vollautomatisierung" und somit auch "Autonomisierung" von Branchen, Straßenverkehr, Containerterminals, Schiffen, Flugzeugen etc in naher Zukunft.
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Fließbandfertigung ist etwas anderes als reiner Ersatz. Das wäre dann eher der Roboter. Da kann man noch sagen, nun braucht es jemanden der halt den Roboter kontrolliert/wartet aber am Ende läuft es trotzdem darauf hinaus, dass der Roboter dann nicht von den 100 Leuten die er arbeitslos macht, allen 100 neue Arbeitsplätze verschafft, sondern eher, dass mit Glück dann noch 10 von ihnen, ihren Arbeitsplatz behalten. Die Zeit der Fließbandproduktion brachte vor allem auch neue Interessen mit sich oder sagen wir eher, die Möglichkeit für alle sich persönlich zu entfalten stieg, weil Waren nun leichter, schneller und in größerer Masse produziert werden konnten. Die Arbeit wurde sicherer, Arbeitnehmerschutz wurde wichtiger, man hatte mehr Freizeit, die Welt wuchs zusammen. Logisch dass sich dadurch auch mehr, neue und ausdifferenziertere Jobs bildeten aber das geht eben nur so lang, nämlich bis zu dem Moment wo Maschinen den Menschen umfassend ersetzen. Jetzt heute passiert das noch nicht, morgen aber eben schon. Was soll denn jemand arbeiten, der heute Busfahrer ist und morgen arbeitslos? Welcher neue Job kommt denn, der heute noch nicht existiert also welcher neue Job wird denn durch die Software generiert, die ihn als Fahrer ersetzt?
 
Cedrax Farlander schrieb:
Ich halte es nicht für erstrebenswert alle Benzin-, Diesel- PKW durch Elektro-PKW zu ersetzen.
Vielmehr sollte die Zahl der PKW drastisch reduziert werden und ÖPNV deutlich gestärkt werden.
Das ganze kann sehr gut funktionieren, wenn das autonome fahren Serienreif ist.
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Ein guter Freund von mir ist leitender Ingenieur in der Autoentwicklung.
Und der meint das autonome Fahren werde sich zu unseren Lebzeiten niemals durchsetzen.
 
Lustigerweise fällt mir dazu ein, dass es damals, vor knapp 11 Jahren, als ich meinen Führerschein gemacht hab, ein Auto namens "Loremo" geben sollte, dass nur 3 Liter verbraucht. Das Datum wurde immer wieder verschoben.
Ich hab so manchmal das Gefühl (und das ist keine Verschwörungstheorie!), dass gewisse Leute gar kein Interesse daran haben, ein Auto herzustellen, dass irgendetwas spart.

Autos die selbst fahren, ohne das ein Mensch wirklich fährt? Da gab es doch erst einen tödlichen Unfall, wegen Sonneneinstrahlung oder etwas in der Art? ich glaube auch nicht, dass ein Groß der Mehrheit bereit dazu wäre, aufs eigenständige Autofahren zu verzichten.
Das ÖVP Netzt müsste meiner Meinung nach unebdignt ausgebessert werden. Gerade in ländlichen Gegenden. Aber kapitalistisch gesehen: Wenn die leute auf dem Dorf immer älter werden, welchen Nutzen haben dann Busse? Gar keinen (kaptalistisch gesehen!).
 
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Lord Crudelito schrieb:
Hat "man" nicht ähnliches über die Fließbandfertigung damals gesagt?
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Nicht das ich wüsste. Die Einführung der Fließbandarbeit führt ja nicht dazu, dass weniger Arbeiter gebraucht werden, ihre Tätigkeiten werden halt effektiver verteilt und dadurch monotoner. Bei der Automatisierung ist die Autobranche deswegen auch besondern anfällig, weil monotone Arbeit genau das ist was Roboter wesentlich effektiver machen können. Als vor ein paar Jahren VW eine Automatisierungsoffensive gestartet hat, wurde vom VW-Personalvorstand garantiert dass keine Entlassungen nötig sind, weil die Babyboomer Generation gerade sowieso in Rente geht. Diese Arbeitsplätze werden dann einfach nicht mehr durch neue Arbeitnehmer ersetzt.

Wenn wir weiter in die Zukunft schauen können wir uns die Studie der Oxford-Ökonomen Osborne und Frey anschauen, die prognostizieren, dass wenn die Automatisierung mit dieser Geschwindigkeit anhält bis 2035 rund 50% der Arbeitsfelder keinen menschlichen Arbeitnehmer mehr benötigen.
 
Gerade der deutsche Michel steht doch viel zu sehr auf seine Karre, als das sich autonomes Fahren oder gar Geschwindigkeitsbegrenzungen für die Autobahn durchsetzen.
So lange beim Autofahren für viele die Sportlichkeit im Vordergrund steht, wird auch nicht aufs Eco fahren geachtet.

Und E-Mobile werden wohl noch ihre Zeit brauchen. Das Netz ist in Deutschland halt immer noch nicht genug ausgebaut (Das Internet btw ja auch nicht) und die Akku Leistung/Ladezeit dauert halt vielen, auch wenn mittlerweile ein großer Sprung gemacht wurde, noch zu lange.
 
Jedihammer schrieb:
Ein guter Freund von mir ist leitender Ingenieur in der Autoentwicklung.
Und der meint das autonome Fahren werde sich zu unseren Lebzeiten niemals durchsetzen.
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Da bekommt man offensichtlich von jedem den man fragt eine andere Antwort.
Ich kenne privat und von der Uni allerdings einige Leute die in der Branche arbeiten (und auch an fahrerlosen Fahrzeugen arbeiten) und da ist die grundlegende Meinung schon eher positiv. Technisch ist es sowieso nur noch eine Frage von wenigen Jahren, da ist das juristische Framework dass deutlich größere Hindernis. Zwar wird die Technik sicher erstmal nur in der gehobenen Preisklasse kommen, aber wenn man die kommenden VW ID Modelle anschaut und da mit den Leuten redet, merkt man dass das auch im preiswerteren Segment schneller gehen könnte als wir ahnen.

Zu dem Thema mit der Automatisierung allgemein: Man darf nicht vergessen dass wir auch immer älter (und dadurch länger krank) werden, wodurch im Dienstleistungsbereich viele neue Stellen benötigt werden. Ebenso wird wohl die Entwicklung zukünftig nochmals mehr Arbeitsplätze schaffen, da die Produkte immer komplexer werden. Der klassische Job in der Fertigung wird mittelfristig natürlich verschwinden, aber IMHO wird sich das gesamtgesellschaftlich in etwa die Waage halten.
 
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