Taris

Taris - Sektor 52, Ebene 240 - alte Industrieanlage, Seitengasse - Kaan im Schiff - Leto und Janus weiter weg - Chiffith, Brianna, Darth Malace und Talery

Zu Talerys Leidwesen ging das große Wurmwesen namens Chiffith nicht einmal ansatzweise auf ihre Worte ein. Ok, angesichts seines schweren Akzents und seiner auch bisher ziemlich holprigen Sprechweise war er definitiv niemand, der gerne große und lange Reden schwang. Das war also keine so große Überraschung. Aber mehr als dieses seltsame Schnauben oder Lacheln hatte sie schon erwartet. Auch wenn es die zierliche Caamasi nicht ganz einordnen konnte war der Sinn dessen klar, was er ihr letztlich damit mitteilen wollte. Es war Chiffith völlig egal. Er hatte einen Befehl bekommen und den würde er ausführen, koste es was es wolle. Schade... Diese dunkel gekleidete Frau hatte es doch tatsächlich geschafft mit ein paar kurzen Worten all ihre Bemühungen zu durchkreuzen.

"Lach du nur, Chiffith. Du magst vielleicht viel größer sein als ich, aber hier bist du nicht im Vorteil. Wer von uns beiden hat hier ein Lichtschwert, hm?"

Dass der Lamproid kaum noch zuhörte registrierte die Caamasipadawan indessen nicht. Zu verschieden war sein Körperbau als dass sie auch nur ansatzweise seine Körpersprache deuten konnte. Allein ihre noch sehr rudimentären Machtsinne warnten sie vor etwas. Sie konnte weder sagen vor was noch wie sich Talery dagegen wappnen konnte. Toll! Ihr blieb nichts anderes übrig als ihren beidhändigen Griff um das Lichtschwert zu festigen. Vielleicht zielte er ja erneut darauf, kam ihr in den Sinn, allerdings konnte es ebenso gut sein, dass der lange Wurm etwas andere plante. Daher traf sie der Machtstoß ziemlich unvorbereitet. Dieser hatte leider auch wenig Ähnlichkeiten mit der Abwehr von Blasterschüssen, was Talery ja schon ansatzweise trainiert hatte, wenn auch nicht sonderlich erfolgreich. In Folge dessen purzelte die Padawan, welche ja noch immer auf irgendwelchen Trümmern durch den Raketeneinschlag stand, wie von Geisteshand angeschupst um vielleicht zwei Meter nach hinten. Dabei landete sie schmerzhaft auf ihrem Hinterteil, aber zumindest hatte sie ihr Lichtschwert nicht verloren, da sie es ja fest in den Händen hielt. So schnell sie konnte richtete es die Padawan wieder auf ihren Sithgegner, um eine Art Schutzschild zu haben. Allerdings kam ihr dabei auch eine Idee. Wenn sie schon schmerzhaft auf den Trümmern gelandet war, wie musste so ein Trümmerstück dem Lamproiden weh tun, dessen Haut ja aus vielen verschiedenen Wunden lila blutete? Also löste sie eine Hand, welche sie zum Abstützen verwendet hatte vom Boden und versteckte dabei in dem weiten Ärmel ihrer viel zu eleganten, roten Tunika ein faustgroßes, eckiges Trümmerstück. Als sie sich dann mit Schmerzen geringfügig nach vorne lehnte schleuderte sie das Stück mit aller Kraft in Richtung von Chiffith. Immerhin war er alles andere als klein und bewegte sich auch nicht gerade weg von ihr. Schließlich wollte er ja dafür sorgen, dass ihr letztes Stündlein geschlagen hatte.

"Ich will dir nicht wehtun, Chiffith. Bleib weg von mir!"

warnte sie den Sith. Hier lag schließlich noch viel Zeug rum, mit dem sie in bewerfen konnte und wehe sie traf seinen verletzten Armstumpf. Die Schmerzen würden sicherlich höllisch sein. Demonstrativ hob sie kurz das Lichtschwert, um ihm anzuzeigen, dass ein Treffen mit diesen ihm wesentlich mehr antun würde wie das geworfene Trümmerstück. Aber wieviel war der Lamproid in der Lage auszuzahlen, bevor sein Hirn wieder einsetzte und er nicht mehr nur blind Befehlen folgte? Schließlich wusste die Caamasi nicht einmal ansatzweise wie eine Ausbildung bei den Sith aussah und wie gut Lamproiden dazu fähig waren Schmerzen auszuhalten.

Taris - Sektor 52, Ebene 240 - alte Industrieanlage, Seitengasse - Kaan im Schiff - Leto und Janus weiter weg - Chiffith, Brianna, Darth Malace und Talery
 
[Taris | Planetare Stadt | Sektor 52, Ebene 241*| Verkehrsrotunde | Fel, Janus, Kaan (in seinem Schiff)

Zufrieden verfolgte Janus wie der berüchtigte Würger von Taris nun seinerseits einem gnadenlosen Würgegriff ausgesetzt war. Fel wehrte sich zwar verzweifelt, aber mehr als ein paar Kratzer konnte er dem Sith nicht zufügen und das Leben wich stetig aus dem rothaarigen Menschen. Das Lächeln des Grafen wurde eine Spur breiter. Es war berauschend so direkt die Macht über Leben und Tod in den Händen zu halten. Eigentlich war der dunkelhaarige Halb-Echani eher jemand, der andere die Drecksarbeit machen ließ und gerne delegierte, sei es das Putzen seiner Möbel oder die Ermordung eines Konkurrenten. Vielleicht war ihm all die Jahre etwas entgangen und er sollte sich in Zukunft direkt um solche Dinge töten. Das war eine Überlegung wert.

Wütend bäumte sich sein Opfer noch einmal auf, trat und schlug um sich und Janus fragte sich wie es sich wohl anfühlte zu wissen das man sterben würde. Die meisten Lebewesen reagierten auf den nahenden Tod mit Panik und Angst, dass galt scheinbar auch für Mörder wie Fel, der selbst schon so manches Wesen ins Jenseits befördert hatte. So wurde der Jäger nun zur Beute, eine amüsante Wandlung wie der Graf fand. Spöttisch lachte er und betrachtete Fels Todeskampf mit funkelnden Augen, seine Stimme war voller Arroganz.


„Könnt ihr es fühlen, Fel ? Das nahende Ende, das ewige Nichts ? Ihr habt diese Macht über andere gehabt, aber diesmal habt ihr euch mit dem Falschen angelegt. Seht mich an. Seht in die Augen eures Todes. Das ist wahre Macht. Die Macht über Leben und Tod, über Anfang und Ende. Es ist die Macht eines Gottes !“

Erbarmungslos verstärkte Janus seinen Griff, warf den Kopf zurück und begann zu lachen. Aber mitten in seinem Triumphgelächter spürte er einen Druck, eine Kraft die seine Finger von Fels Hals fortdrückte, erst schwach, dann stärker und stärker. Irritiert hörte der Graf auf zu lachen und blickte auf den rothaarigen Menschen hinab. Was machte er da ? Mit einem donnernden Schrei den der Sith ebenso hörte wie spürte bäumte sich Fel auf, Janus triumphierendes Grinsen verschwand. Ein plötzlicher Windstoß riss an seinen Kleidern und Haaren und der Graf hatte das Gefühl als würde eine unsichtbare Faust ihn von dem Würger wegdrücken.

Mit einem infernalischen Kreischen erbebte die Plattform und sackte mit einem Ruck einige Zentimeter hinab. Überrascht fiel Janus nach vorne und noch bevor er reagieren konnte hatte er den Halt um Fels Hals verloren.


„Was zum…“

Brachte der Sith-Krieger hervor und wäre mit einem Fluch, der seine gute Kinderstube Lügen gestraft hätte fortgefahren wenn nicht plötzlich Fels Stirn mit einem unangenehmen Knacken gegen Janus Nase geknallt wäre. Für einen Moment wurde dem Sith schwarz vor Augen und er brüllte vor Schmerz auf, taumelte auf der schwankenden Plattform nach hinten und fiel auf den Rücken. Mühsam versuchte er den Schmerz zu verscheuchen und sah sich um, sein Blickfeld war trüb. Für einen Moment glaubte er auf der Seite zu liegen, dann stellte er aber voller Sorge fest das sich die Plattform bedrohlich geneigt hatte und langsam weiter kippte. Für den Moment ignorierte Janus den Würger und versuchte einfach nur wieder auf die Beine zu kommen als ein zischendes Geräusch seine Aufmerksamkeit weckte. Der dunkelhaarige Graf blickte nach oben und riss entsetzt die Augen auf als sein eigenes aktiviertes Lichtschwert auf ihn zurollte, die rote Klinge sprühte Funken. Rasch streckte der Krieger die Hand aus, konzentrierte sich so gut er konnte in der Macht und hob die Klinge in die Höhe, dann holte er sie vorsichtig zu sich und deaktivierte sie. Das fehlte ihm gerade noch, vom eigenen Lichtschwert zerteilt zu werden. Was war hier nur los ? Hatte Fel die Macht eingesetzt ?

Schwankend erhob sich Janus, die Neigung der Plattform und seine Schmerzen ließen ihn taumeln. Er entdeckte Fel der offenbar darum kämpfte am Bewusstsein zu bleiben. Vorsichtig setzte der Graf einen Fuß vor den anderen und wollte dem Würger den Rest geben als ein weiterer Stoß die Plattform erschütterte. Die Träger verbogen sich bereits bedenklich und konnten jeden Moment brechen, und dann würde die Plattform hinab in die endlose Tiefe stürzen. Ein Teil des Kriegers wollte unbedingt zu Fel laufen und ihn endlich töten, aber der Sith hatte kein Interesse daran sein Leben dafür zu riskieren. Taumelnd machte er sich auf den Weg und kämpfte sich mühsam zur Leiter durch, ein Teil von ihr war bereits von der Plattform abgerissen. Mit zusammengebissenen Zähnen kletterte der Sith nach oben, warf einen letzten Blick zurück und rief Fel ein paar Abschiedsworte zu.


„Gute Reise, Fel. Die Schwerkraft ist so freundlich und übernimmt meinen Job.“

Der Graf hätte gerne noch einige weitere Anmerkungen losgelassen, aber der Wind und die kippende Plattform rissen bereits bedenklich an der Leiter und so kletterte Janus so schnell es ging nach oben, zwängte sich durchs Fenster und fiel wie ein nasser Sack zu Boden, wo er keuchend Luft holte und seine verletzte Nase betastete. Dieser elende Fel hatte sie ihm ordentlich angeknackst, aber hoffentlich nicht gebrochen. Nach einigen Augenblicken erhob sich der Graf und überlegte ob er einen Blick hinab werfen sollte, aber ein dringendes Gefühl von Kampf in der Macht trieb ihn zur Eile. Fel war sicher bereits tot oder würde es bald, es gab kein Entkommen für den Würger. Und Janus hatte leider dringenderes zu tun als ihm beim Sterben zuzusehen. So schnell es sein malträtierter Körper erlaubte machte sich Janus auf den Weg zurück zur Gasse. Fels letzte Aktion war wohl eine Art primitiver Machtschrei gewesen, sehr beeindruckend für einen Laien. Aber für solche Überlegungen war später noch Zeit.

Als er humpelnd und leise fluchend endlich die zerstörte Gasse erreichte entdeckte er rasch den - oder eher gesagt die - Sith, deren Präsenz er vorhin gespürt hatte. Die in eine dunkle Robe mit Kapuze gehüllte Frau (Darth Malace) lernte gerade Briannas unangenehme Seite kennen, die Echani verpasste ihrer Gegnerin einen Faustschlag der schon beim zusehen weh tat und verkündete grinsend und offenbar voller Stolz, dass sie deutlich fester zurückschlagen konnte als ihre Gegnerin. In einiger Entfernung konnte Janus seinen Begleiter Chiffith entdecken, er wurde mehr schlecht als recht von Briannas Padawan, diesem Vogel namens Talery mit einem grünen Lichtschwert in Schach gehalten und war offenbar verletzt, einer der Arme des Lamproiden war bloß noch ein Stumpf. War die Caamasi dafür verantwortlich ? Das wäre ja wirklich eine Überraschung und für seinen wurmartigen Begleiter eine echte Peinlichkeit.

Vorsichtig trat Janus hinter der zerbrochenen Mauer hervor, blickte sich fragend um und setzte dann ein Lächeln auf, dass man problemlos für ein Werbeholo für Zahnpflege hätte benutzen können, wären da nicht das nervöse Zucken seiner Mundwinkel und das zornige Funkeln in seinen Augen. Mühsam verborgene Wut sprach auch aus Janus Worten, die zuerst ruhig waren nachdem er sich räusperte und das Wort an die Kämpfenden richtete.


„Ich hoffe ich komme nicht ungünstig, und ich störe dieses Zusammentreffen wirklich nur ungern. Ich habe nur eine kleine, ganz kleine Frage…“

Mit einem zornigen Knurren holte Janus sein Lichtschwert vom Gürtel, fixierte die fremde Sith (Darth Malace) mit vor Zorn funkelnden grünen Augen und brüllte seine nächsten Worte hinaus. Nun war seine Stimme alles andere als ruhig.

„….WER BEIM IMPERATOR WAGT ES MEINE JAGD ZU STÖREN ?! ANWORTET !“

Nach diesem Wutanfall kehrte Janus schiefes, wahnsinniges Lächeln fast augenblicklich in unheimlicher Form zurück und er betrachtete alle Anwesenden als würde ein falsches Wort reichen um dafür zu sorgen dass der Krieger alles und jeden in Stücke hackte. Schwer holte Janus Luft und ließ seinen Blick umher wandern. Ein Teil von ihm wünschte sich dass irgendjemand etwas falsches sagte und ihm einen guten Grund gab.

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Taris - Sektor 52, Ebene 240 - alte Industrieanlage, Seitengasse - Kaan im Schiff - Leto und Janus weiter weg - Malace, Chiffith, Talery und Brianna

Zu Briannas Missfallen gehorchte Chiffith der Anweisung der fremden Sith (Malace), Talery anzugreifen, so dass sie keine Ruhe an dieser Front hätte und weiterhin darauf acht geben müsse. Das Duell mit der Angreiferin würde sich für die Silberhaarige weitaus einfacher gestalten, wenn sie sich ausschließlich darauf konzentrieren könnte. Zu ihrer Zufriedenheit stellte sich ihre Padawan allerdings sehr geschickt an, das Unvermeidliche hinauszuzögern – was hoffentlich lange genug funktionieren würde, bis die Sith besiegt war. Einen anderen Kampfausgang vermochte sich die Echani überhaupt nicht vorzustellen, in ihren Augen unpräzise, abgehackte Techniken und dreckiges Kämpfen mochten als Kampftaktik eine Zeit lang funktionieren, doch den Sieg davon tragen würde Malace zweifellos nicht.

Sehr gut. Auf Zeit spielen,

Formulierte Brianna in einer mentalen Nachricht an ihren Schützling Talery, da sie ihre eigene Taktik nicht in die Welt hinausposaunen wollte. Sie fürchtete, dies könnte einen Angriff Chiffiths provozieren, bei dem die Chance auf eine Niederlage ihrer Padawan oder den Tod beider Kontrahenten leider bei weitem zu groß wäre.

Und wie so oft war es so, dass man eine Überraschung just dann erlebte, wenn man glaubte, endlich alles m Griff zu haben. Eben hatte sie noch fest damit gerechnet, der Sith-Frau im nächsten Moment den Todesstoß zu verpassen, dann spürte die junge Ritterin, und zwar spät, viel zu spät, dass eine weitere mächtige Präsenz den blauen Nebel ihrer Machtwahrnehmung in Aufruhr versetzte. Instinktiv wusste sie, dass es sich um Janus handelte, mit dessen Eintreffen sie bereits viel eher gerechnet hatte, und ließ mit zwei schnellen Schritten zurück von ihrer Gegnerin ab, um sich günstiger positionieren zu können. Das wichtigste beim Kampf zwischen zwei Gegnern war, nicht zwischen ihnen zu stehen und die andere Sith kurzerhand zu töten brachte ihr gar nichts, wenn sie postwendend das Lichtschwert des schönen Halbechani in den Rücken bekam.

Diese machte jedoch keine Anstalten, Brianna anzuspringen und ihr seine rote Klinge in den muskulösen Körper zu rammen, stattdessen hielt er die Waffe noch nicht einmal in Händen und richtete irritierende Worte an die Allgemeinheit, die so gar nicht zur Situation passen wollten, weder inhaltlich noch stimmlich. In seinem Inneren, und die 25jährige Echani sah es ihm auf den ersten Blick an, war er jedoch keineswegs so ruhig wie er nach außen hin tat. Brianna konnte sich trotzdem keinen Reim auf sein Verhalten machen. Dies war der Moment, wo er ihr in den Rücken fallen sollte und nicht, ihr die Zeit zu geben, sich neu zu platzieren und sich in Ruhe auf die veränderte Situation einzustellen. Dass er durch sein Erscheinen seiner mutmaßlichen Verbündeten – das musste sie doch sein? – das Leben gerettet hatte, änderte nicht viel daran.

Doch schon im nächsten Augenblick klärten sich die Rätsel, als Janus seine aufgestaute Wut entließ (und dies führte dazu, dass Brianna schlagartig nichts, aber wirklich gar nichts attraktives mehr an ihm fand) und gab zu erkennen, dass er nicht nur kein Verbündeter der Sith-Frau war, sondern sie nicht einmal kannte.

„Das heißt, das Lichtschwertflittchen gehört gar nicht zu dir? Ich dachte schon, du hättest all deine guten Manieren vergessen und dein Versprechen, unsere Abmachung gebrochen. Aber sie passt ja ohnehin so ganz und gar nicht zu deinem Stil,“

Fragte die Silberhaarige, gewohnheitsgemäß nicht verlegen darum, sich verbal vor- und ins Rampenlicht zu drängeln, doch im nächsten Moment schon dämmerte ihr, dass ihre Übereinkunft wohl nicht mehr länger existent war.

„Wo ist Fel?“

Es bestand zwar durchaus die Möglichkeit, dass Leto Fel Janus ein weiteres Mal entkommen war – so groß war ihr Vertrauen in die Jagdfähigkeiten des Sith nicht und der Würger von Taris hatte sich schon mehrmals seiner Festnahme entzogen. Wahrscheinlicher war allerdings, dass der irre Mörder festgesetzt oder tot war und das bedeutete zu Briannas großem Missfallen, dass sich ihre Chancen, heil aus der Sache herauszukommen, gerade rapide verschlechterten. Janus würde die beiden Jedi nicht ziehen lassen, schon gar nicht vor einer anderen Sith. Ihre Finger verstärkten ihren kraftvollen Griff um den Schaft ihrer Waffe noch weiter, als wollte sie ihn zerquetschen, und sie dachte an das sendende Kom in ihrer Tasche und die Möglichkeit, sich dem grünäugigen Halbechani zu ergeben, unsicher, ob eine derartige Taktik sie und vor allem Talery retten würde. Der Caamasi galt bei all den Planspielen, die der Kampfkünstlerin durch den Kopf gingen, ihre größte Sorge.

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Der Schlag traf sie heftig und unvorbereitet. Wenige Sekunden zuvor sah sie noch wie die sichere Siegerin aus und nun musste sich sich von Abschaum belehren lassen. Doch damit war nicht genug. Chiffith schaffte es nicht der Padawan Herr zu werden. Mit dem Blut das ihrem Gesicht entfloss schien sich auch ihr Sichtfeld rot einzufärben. Malace wusste nicht ob das durch das Blut oder ihre Verbindung durch die dunkle Seite der Macht kam- es war ihr aber auch schlichtweg egal. Die Macht war ihr Verbündeter folglich- solange sie noch kämpfen konnte- würde sie nicht aufgeben. Dann betrat Janus die Szenerie. Doch seine Reaktion war äußerst bedauerlich. Anstatt sich darüber zu freuen dass endlich die für ihn dringend benötigte Rückendeckung kam, brach die Arroganz in ihm hervor. Absolut überflüssig- absolut eines sith unnötig. Wahre Sith kämpften anstatt das Wort vorzuziehen- aber Janus war offensichtlich mehr Maulheld als alles andere. Malace musste sich zusammenreissen den Ordensbruder nicht unnötig zu provozieren, also schluckte sie den Kommentar dass nur Feiglinge reden anstatt kämpfen würden, herunter.

Ich wurde von den Lords geschickt um euch zu unterstützen. Töten wir zuerst die Jedi danach erkläre ich euch alles Weitere.

Ohne die Jedi noch einmal anzusehen griff sie wieder an- in einem Stakkato und wirrwarr unterschiedlichster Stile. Wo normalerweise eine Finte kommen würde stieß sie kraftvoll zu, wo ein Überschlag der Tradition zufolge kommen musste- machte sie einen Ausfallschritt und schlug nach ihrer Kontrahentin. Dennoch hatte auch ihr nicht-vorhandendes System seine Tücken. Einmal kamen sie sich so ins Gehege- da die Jedi schlichtweg nicht ahnen konnte was Malace als nächtes vorhatte, so dass ihre Köpfe krachend aufeinander schlugen. Das Nachsehen hatte Malace in diesem Fall, da es ihr die Nase brach und sie zusehends Probleme hatte vernünftig Luft zu holen, da ihr das Blut auch in den Rachen lief. Doch das beflügelte ihren Zorn auf der anderen Seite umso mehr. Dennoch verstand sie nicht warum eine Jedi so stark sein konnte. Die Jedi (Brianna) war wirklich geübt im Kampf- wahrscheinlich wäre sie eine wesentlich bessere Sith als Janus einer war. Sie entdeckte eine Lüge in der Verteidigung ihrer Kontrahentin. Sie rieß die Klinge in einem Bogen nach oben, zog diese in der gleichen Bewegung wieder zurück und schlug von der Seite nach der Jedi. Diese konnte sich zwar seitlich wegrollen, dabei traf Malace' Lichtschwert aber den Rücken, genauer streifte diesen. Geruch verbrannten Fleisches legte sich über den Schauplatz.

Janus blickte immer noch auf das Gefecht. Wellen von Zorn wallten in Malace auf. Mit der Macht versuchte sie diese Gefühle auf ihre Ordensmitglieder zu übertragen. Kämpfe endlich, dachte sie bei sich. Sie hatte heute noch mehr Köpfe rollen zu lassen als nur den ihrer Gegnerin. Und wenn Janus nicht bald eingriff und sich dann nicht auch entsprechend verausgaben würde, würde iohr der Kampf gegen ihn ungleich schwerer fallen. Die affenartige Padawan würde kein Problem darstellen. Auch Chiffith zu bezwingen würde nicht schwer sein, sie machte sich eher Sorgen darum das er verbluten könnte oder aufgrund eines Schocks einen Herzstillstand erleiden würde- dann wäre die gesamte Arbeit umsonst gewesen. Etwas das sie nicht zulassen könnte. Sie hatte einen Medidroiden mitgenommen- für alle Fälle der würde tun müssen was nötig war um Chiffith am Leben zu halten. Doch zunächst galt es diesen Kampf siegreich abzuschließen.


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[ Taris / planetare Stadt / Sektor 52 / Ebene 252 / Rendez-Vous-Punkt Alpha ] Mol, Soldaten, Zivilisten und Rakhgoul

Rendez-Vous-Punkt Alpha glich einem wohl geordneten Chaos. Auf der einen Seite knieten Soldaten hinter provisorisch und in aller Hast errichteten Sandsäcken, ihre Blasterkarabiner auf die hinabführende Treppe gerichtet und schossen auf alles was keinen Entwarnungscode sendete. Die Soldaten boten ein Erschöpftes und angefressenes Bild. Vielen fehlten Rüstungsteile, oder waren rußgeschwärzt. Nicht wenige hatten Wunden – von Blasterfeuer und Bissen gleichermaßen – aus denen vielfarbiges Blut auf den Boden floss. Im Hintergrund versorgten ein, oder zwei Wundärzte die, die es am Schlimmsten erwischt hatte und schickten sie anschließend wieder an die Front, wo sie die nächsten Verwundeten ablösten.

Eine waschechte Schlacht. Und Mol stand mittendrin, an vorderster Front, in seinem persönlichen kleinen Blutrausch gefangen, die hässliche Bisswunde an seinem rechten Oberarm ignorierend und schoss was das Zeug hielt. Sein Gemüt kochte. Nicht einmal die Hälfte derer er sich erhofft hatte, hatten es bis hierher in Sicherheit geschafft. Er hatte mit eigenen Augen mitansehen müssen wie zwei seiner Jungs von Rakhgoul zerfetzt worden waren. Direkt hier auf der Treppe. Zwar hatte er die Mistviecher eigenhändig von dem verhältnismäßig kleinen Wookiee und dem Dulok weggezogen und hatte sich die Bisswunde am Oberarm zugezogen, doch war er zu spät gekommen. Nun lagen die beiden zwischen allen anderen Gefallenen und leisteten ihren Kameraden ein letztes Mal Gesellschaft. Wut und Trauer mischten sich im Gemüt des Zabrak. Moarr und Derracca und alle anderen hatten nicht verdient, was hier passiert war! Wenn er nur den Schuldigen zwischen seine Hände kriegen könnte…

Plötzlich spürte er wie ihm etwas auf den Schulterpanzer klopfte. Mol fuhr mit angeschlagenem Karabiner herum, richtete diesen jedoch umgehend wieder zu Boden, als er sah dass es sich um Kargash handelte. Die Echse hatte das Kampfgeschehen überraschend gut überstanden. Ein paar Kratzer zogen sich über seine Schuppen und seine Hände waren wie in einen halbfesten, roten Brei getaucht.

Mol, ich dachte, dass solltest du wissen. Grade hat uns jemand über Kom kontaktiert. Meinte es gäbe einen Notfall auf Ebene 240. Wollte partout nicht spezifischer werden. Hat nur eine Datei mit…ähm, anscheinend Kampfgeräuschen. Wildes Summen und ein paar Schreie. Außerdem einem Wortabtausch, der nahelegt, dass es sich möglicherweise um Jedi handelt“

Das hatte Mol grade noch gefehlt. Jedi auf Taris. Auch noch in den Unteren Ebenen und anscheinend in keineswegs friedlicher Mission. Sein republikanisches Militärabzeichnen verpflichtete ihn, ihnen zu Hilfe zu eilen, genauso wie er auf Zivilisten und Rakhgoul schießen musste. Leistete er ihnen jedoch Hilfestellung, ginge er das Risiko ein, dass die Jedi von der laufenden Operation Wind bekamen und eine Aufrechterhaltung der Quarantäne vermasselten. Obwohl – wenn er nichts tat, wäre dies immer noch möglich. Seine besten Chancen bestanden darin, die Jedi festzusetzen und seine Kontakte spielen zu lassen, um sie entweder auszuweisen, oder auf die Oberen Ebenen zu verweisen.

Doch…wär wäre wenn es die Jedi gewesen wären, die den Durchbruch verursacht hatten? Jedi waren durch die ganze Galaxis hindurch als Kinderräuber verschrien. Sie predigten Frieden, kämpften aber dennoch in Schlachten und überall sonst wo es sich anbot oder nicht. Was wäre nun, wenn sie im Zuge der Ausführung eines angeblich hehren Zieles den Durchbruch verursacht hatten, indem sie zwei von Mols Jungs hinterrücks überfallen hatten? Wenn all dies hier ein Komplott war, um die örtlichen Sicherheitskräfte auszuhebeln oder abzulenken? Außerdem blieben da noch die offensichtlichen Gegner der Jedi. Ein unbekannter Faktor, der nicht unterschätzt werden durfte.


„Danke, Kargash. Ich werde sofort hochgehen und das beenden. Kommst du mit?“

„Oh nein. Ebene 240 ist das Gebiet des Würgers. Mich bringen keine zehn Rancors da hoch. Ich bleibe lieber hier und halte die Stellung“

Die Haltung des Trandoshaners war verständlich, jedoch bedauerlich. Mol hätte seinen Freund gerne dabeigehabt, um ihm den Rücken freizuhalten. Doch wie dem auch sei, Kargash wollte nicht mit. Vielleicht war es auch besser, wenn er hierblieb und sich um die Aufrechterhaltung der Quarantäne kümmerte. Auch wenn Mol auf Ursachenforschung ging musste das immer noch geschehen.

In Gedanken verließ der Zabrak die Front und ging nach hinten durch, um das Kommando dem nächsten in der Rangfolge abzutreten. Anschließend stellte er aus seinen am wenigsten verletzten Kameraden eine schlagkräftige Truppe zusammen. Natürlich mussten Ewoks, Duloks und Trandos mit. Alles erstklassige Soldaten, denen er das Jaggarnath eines erlegten Jedi nicht vorenthalten wollte. Doch er durfte Rendez-Vous-Punkt Alpha nicht übermäßig schwächen, also nahm er von allen je zwei mit. Weitere sechs Wesen stellte er aus den Anwesenden Rassen zusammen. Twi’Lek, Duros, Rodianer und ein Echani.

Schließlich machte sich die, mit Mol dreizehnköpfige Truppe auf in Richtung Ebene 240. Unterwegs erklärte er seinen Jungs die Situation und ließ auch nicht aus, dass man später eventuell einige Leichen verschwinden lassen musste. Doch sie waren an der Rakhgoulgrenze. Das würde kein Problem darstellen. Auch die Loyalität seiner Jungs stand außer Frage.

Als sie endlich Ebene 240 erreichten, drangen die Kampfgeräusche und ein furchterregender Schrei bereits von Ferne an die Ohren der Soldaten. Offenbar hatte jemand furchtbar viel dagegen, wenn man ihn bei der Jagd störte. Die Gruppe bog um eine Ecke und ein seltsames Bild bot sich Mol und seinen Kameraden. In einer von Schutt und Staub übersäten kämpften zwei Frauen miteinander. Dahinter wurde ein lichtschwerbewehrtes Vogelwesen von einem Wurm bedrängt und noch dahinter stand ein bleicher, offensichtlich wutentbrannter Mann mit blutüberströmten Gesicht, einer Nase, die leicht in die falsche Richtung zu zeigen schien und einem verbrannt und zerfledderten Anzug.

Die Jedi konnte man auf Anhieb ausmachen. Offensichtlich hatten Lichtschwerter das seltsame Summen verursacht, von dem Kargash vorhin noch gesprochen hatte. Beide Frauen und das Vogelwesen hatten eins, doch hatte nur die dunkler gekleidete Frau ein rotes.

Die Jedi waren demnach einfach auszumachen. Doch…warum kämpften Jedi gegen Jedi? Die Frage verwirrte Mol, doch dann fielen ihm die Schlachten wieder ein, an denen er früher teilgenommen hatte. Dort waren auch Jedi gewesen, die gegen andere Jedi mit roten Schwertern gekämpft hatten? Hatte man diese nicht Sith genannt? Fest stand, dass diese Sith zum Imperium gehört hatten und dass die eine Frau hier ein rotes Doppellichtschwert führte.

Mol gab seinen Kameraden ein Zeichen und man nahm Aufstellung, die Waffen im Anschlag.


„Hier spricht Kommandant Mol, vom Republikanischen Militär!“

Brüllte Mol, seinen eigenen Karabiner auf den wütenden Mann im Hintergrund gerichtet

„Lassen Sie ihre Waffen fallen und knien sie sich mit hinter dem Kopf gefalteten Händen auf den Boden! Dies ist meine erste und einzige Warnung. Folgen Sie den Anweisungen, oder wie sehen uns dazu gezwungen zu schießen!“

[ Taris / planetare Stadt / Sektor 52 / Ebene 240 / alte Industrieanlage / Seitengasse ] Mol, Brianna, Talery, Darth Malace, Chiffith, Janus, Soldaten
 
[Taris | Planetare Stadt | Sektor 52, Ebene 240*| alte Industrieanlage, Seitengasse | Chiffith, Brianna, Talery, Darth Malace und Janus, Fel und Kaan (in seinem Schiff) weiter weg

Misstrauisch und wütend blickte Janus die versammelten Machtnutzer an, dann konzentrierte er sich ganz auf die fremde Sith (Darth Malace). Er kannte diese Frau nicht und das sie eine Sith war reichte nicht aus um seinen Ärger zu dämpfen. Höchstwahrscheinlich war sie die Ursache des kurzen, dumpfen Gefühls der Bedrohung das er vorhin vor Fels Versteck gespürt hatte. Diese Frau musste sie schon eine ganze Weile beobachtet haben und hatte sich geschickt in der Macht verborgen, sie war keineswegs ungefährlich. Aber warum war sie hier, und warum hatte sie ausgerechnet jetzt angegriffen ? Es war möglich das sie ebenfalls hinter Fel her war, oder aber sie war wegen der Jedi hier. Wachsam behielt der Graf die andere Sith im Auge. Eine weitere Möglichkeit gab es ebenfalls, nämlich das sie wegen ihm oder Chiffith hier war. Seit der Entführung von Kiras Kindern war Janus Misstrauen gegenüber anderen Sith nicht gerade geringer geworden.

Langsam versuchte der Sith-Krieger sich etwas zu beruhigen und die Situation besser einzuschätzen. Blinder Zorn war nicht seine Stärke, sondern Gerissenheit und Anpassung. Er war kein blinder Berserker, sondern ein Planer und Denker, ein Puppenspieler. Die erste Regel des Überlebens war es Informationen zu sammeln und sachlich auszuwerten, bevor man dumme und überstürzte Entscheidungen traf. Also holte der Graf tief Luft, sein Lächeln machte einem kühlen und harten Gesichtsausdruck Platz und spannte den Griff um sein deaktiviertes Lichtschwert um auf einen möglichen Angriff, egal von wem, vorbereitet zu sein. Zeit herauszufinden was hier eigentlich vorging.

Sein Auftauchen hatte den Kampf zwischen Brianna und der Sith, deren Aura Janus schwächer vorkam als seine eigene, zumindest zeitweise unterbrochen, die Echani hatte sich schnell und geschickt zurückgezogen, vermutlich weil sie von seinem plötzlichen Auftauchen überrascht worden war und nun mit einem Angriff rechnete. Eingeschüchtert war die Jedi-Ritterin aber nicht, sie fragte ob diese Sith also doch nicht zu ihm gehörte und erinnerte ihn an ihre Abmachung, bevor sie nach Fel fragte. Nun, dass waren vernünftige Fragen angesichts einer recht verzwickten Lage. So ruhig wie möglich antwortete Janus und schüttelte leicht den Kopf.


„Nein, sie gehört nicht zu mir. Und was Fel angeht…entweder ist er jetzt bereits tot, oder er wird es in wenigen Augenblicken sein. Diese Jagd ist vorbei.“

Die Vorstellung das sich Leto Fel just in diesem Moment im freien Fall ins nirgendwo befand war so angenehm das Janus fast schon wieder gelächelt hätte. Der Würger hatte ihm große Schwierigkeiten bereitet und unter der sachlichen und pragmatischen Hülle des Grafen verbarg sich ein sorgfältig gehüteter Sadismus, dem es große Freude bereitete seine Feinde leiden und sterben zu sehen. Die fremde Sith, die dem Blut in ihrem Gesicht nach schon einiges hatte einstecken müssen erklärte dass höherrangige Sith sie zu seiner Unterstützung geschickt hätten und sie ihm nach dem Tod der Jedi alles weitere erklären würde. Das machte den Sith-Krieger erst recht misstrauisch und diese Frau (Darth Malace) konnte wohl eher froh sein das er so überraschend aufgetaucht war, sonst hätte Brianna ihr vermutlich schon den Rest gegeben. Arrogant richtete sich Janus trotz seiner Schmerzen auf und warf der anderen Sith einen herablassenden Blick zu, ein selbstsicheres Grinsen huschte kurz über sein Gesicht.

„Ich habe weder um diese Hilfe gebeten noch habe ich sie nötig. Wenn ihr wirklich hier seit um mir zu helfen dann verlange ich eine sofortige Erklärung für…“

Janus erkannte mitten im Satz das er von dieser Frau jetzt wohl keine Erklärung bekommen würde, ohne groß auf ihn zu achten griff die Sith Brianna an. Irritiert sah der Graf zu und konnte sich keinen Reim auf den seltsamen, wirren und chaotischen Stil der Sith machen, die offenbar entschlossen war auf sämtliche Regeln und Formen zu pfeifen Ein Teil des dunkelhaarigen Kriegers zuckte zusammen als die Köpfe der beiden Kontrahentinnen krachen aufeinanderprallten und sich die Sith die Nase brach, dass unschöne Knacken bereitete fast schon Schmerzen. Warum hatten es heute nur alle auf die Nase ihrer Gegner abgesehen ? Eines stand jedenfalls fest, der Kampfstil der fremden Sith - wenn man das denn als Stil bezeichnen konnte - war eine Beleidigung für das Stilempfinden des Halb-Echani und erinnerte ihn an einen talentfreien Geigenspieler, der sein Instrument mit brachialer Gewalt dazu bringen wollte Töne zu produzieren.

Ganz ineffektiv war die Technik der unbekannten Sith aber auch nicht. Vorerst blieb Janus in seiner Beobachterrolle, er traute dieser Sith nicht und wollte erst einmal ihre Fähigkeiten einschätzen bevor er an ihrer Seite kämpfte. Geschickt wich Brianna dem Doppellichtschwert ihrer Gegnerin aus, konnte aber nicht verhindern dass die rote Klinge sie am Rücken streifte und ihre Haut verbrannte, ein unangenehmer Geruch erfüllte die verwüstete Seitengasse. In der Macht konnte er Briannas Schmerz und den Zorn der fremden Sith spüren, die verärgert über seine Passivität zu sein schien und ihn in der Macht aufforderte endlich mitzukämpfen. Zögernd sah sich der Graf um, dann aktivierte er sein Lichtschwert und trat einen Schritt vor. Er traute der fremden Sith nicht und war erpicht darauf zu erfahren wer sie war, was sie hier wollte und wer genau sie geschickt hatte, aber er konnte schlecht daneben stehen und einer anderen Sith nicht im Kampf gegen Jedi beistehen. Schade, dass ausgerechnet Brianna diese Jedi war, aber man durfte nicht sentimental sein wenn man nach absoluter Macht strebte. Der blasse Halb-Echani wollte gerade etwas sagen als er neue, unbekannte Auren in der Macht spürte, schwach und gewöhnlich, aber dafür viele und entschlossen.

Überrascht drehte sich Janus leicht zur Seite und entdeckte die Quellen der neuen Störung. Dreizehn Lebewesen in den Uniformen der Neuen Republik gingen in der zerstörten Gasse in Stellung und richteten ihre Blastergewehre auf die Anwesenden. Ihr Anführer, ein Zabrak soweit Janus das in der Macht erkennen konnte, stellte sich brüllend als Kommandant Mol vor und befahl ihnen die Waffen fallen zu lassen und sich zu ergeben, sonst würden die Soldaten das Feuer eröffnen. Angesichts des fest auf ihn gerichteten Karabiners des Anführers war Janus geneigt diese Drohung ernst zu nehmen. Sein unterdrückter Zorn meldete sich rasch wieder zurück und der Graf knurrte frustriert. Diese Jagd war eine echte Herausforderung für seine Geduld und wurde von Minute zu Minute unangenehmer. Was kam als nächstes, eine Armee von hungrigen Rakhgoul ? Um Zeit zu gewinnen deaktivierte Janus sein Lichtschwert und hob es in die Höhe, zusammen mit seiner leeren linken Hand. Gleichzeitig setzte er ein höfliches Lächeln auf und versuchte möglichst unschuldig zu klingen.


„Ich glaube hier liegt ein Missverständnis vor, Kommandant Mol. Meine Begleiter und ich sind friedliche Händler und haben keine bösen Absichten. Diese Jedi da drüben haben uns vollkommen grundlos angegriffen und versucht uns zu töten. Als Bürger dieses Planeten fordere ich sie auf diese Kriminellen sofort festzunehmen und vor ein Gericht zu stellen.“

Selbst Janus musste zugeben das diese Lüge wohl eine der dreistesten war, die er jemals ausgesprochen hatte. Aber manchmal musste man eben improvisieren und etwas riskieren. In der Macht versuchte der Graf mit Chiffith und der fremden Sith in Kontakt zu treten und seinen Plan mitzuteilen: Während er die Soldaten ablenkte sollten sie sich in Position begeben und zuschlagen, zusammen würden die beiden Sith diese elenden Störenfriede wohl schnell töten können. Sie mussten diese störenden Gewöhnlichen unbedingt schnell loswerden bevor sie noch Verstärkung anforderten. Interessant war das die Waffen der Soldaten auch auf die Jedi gerichtet waren, dieser Mol und seine Männer schienen sie ebenfalls als Gefahr anzusehen und hatten wohl keine hohe Meinung vom Orden Vielleicht konnten die Sith das ausnutzen. In der Hoffnung das seine mentale Botschaft angekommen war redete Janus weiter beruhigend auf den Zabrak ein.

„Sie und ihre Männer werden für die Erfüllung ihrer Pflicht selbstverständlich belohnt werden, Kommandant. Ich bin Mitglied der tarisanischen Handelskammer und kenne ihre Vorgesetzten persönlich. Tun sie also ihre Pflicht und nehmen sie diese gefährlichen Fremdweltler umgehend fest, bevor sie noch mehr Schaden anrichten können.“

Erneut präsentierte Janus sein bestes Verkäuferlächeln und versuchte die richtige Mischung aus menschlicher Arroganz gegenüber einem Zabrak und Dankbarkeit gegenüber den Rettern aus der Not zu zeigen. Er musste diese Narren nur lange genug ablenken, dann würden sie nie wieder ein Problem darstellen. Jetzt lag es an Chiffith und der fremden Sith zu handeln bevor die Jedi die Situation klären konnten.

[Taris | Planetare Stadt | Sektor 52, Ebene 240*| alte Industrieanlage, Seitengasse | Chiffith, Brianna, Talery, Darth Malace und Janus, Mol und seine Soldaten, Fel und Kaan (in seinem Schiff) weiter weg
 
[Taris-südliche Hemisphäre-Sen Gärten-Pavillon] Erl, Linai, T10 und Haleg in der Nähe

Das Klima im südlichen Gebiet es Planeten war angenehm warm. Dies war einer der Gründe aus denen seine Vorfahren, hier regelmäßig Land gekauft hatten und daraus ein relativ großes Grundstück in den alten Industrieparks gekauft hatten, das sie anschließend in einen durchaus schönen Park umgewandelt hatten.
Entgegen der angenehmen um den Pavillon herum war der Senator angespannt. Er saß auf einem bequemen Stuhl und betrachtete das Chaos vor sich. Als wären Neuwahlen, die letzten Missionen des Wideraufbaus und die allgemeine politische Arbeit nicht genug, trieb sich in den unteren Ebenen der Stadt ein gefährlicher Mörder herum, und die Rakghoul-Linie war zusammengebrochen.
Auch die Außenpolitischen Probleme brauchten seine Aufmerksamkeit. Er sah zwar dem kommenden Friedenschluss mit Freude entgegen, aber Informationssuche und Gespräche verbrauchten noch mehr seiner ohnehin knappen Zeit.
Im Moment unterhielt er sich mit der Holografischen Darstellung, den Assistenten des Senators von Null, Lar Bergiret.
„Ich stimme ihnen durchaus darin zu, das der Friedensschluss dem Ojoster-sektor und auch den anliegenden Sektoren gut tun wird, Senator. Diese Gebiete benötigen dringend eine Verbesserung der Versorgung und eine richtige Aufrüstung. Wir liegen direkt an den Grenzen und sind durchaus gefährdet. Man hat mir berichtet das sich über Ploo eine imperiale Flotte begonnen hatte sich zu sammeln.“
Der Null schwieg kurz und lies Erl Zeit nachzudenken. Die meisten der Behauptungen stimmten durchaus. Er hörte Schritte und sah seinen Sicherheitschef, sowie einen anderen näher kommen.
„Entschuldigen sie mich bitte Vertreter Bergiret. Eine andere Angelegenheit erfordert meine Aufmerksamkeit. Kontaktieren sie demnächst Captian Hherr und Mr. Von der Aue. Sie werden die Jägerlieferungen noch mit ihnen Besprechen.“Er begrüßte die beiden Gäste und lud sie ein herein zukommen.
[Taris-südliche Hemisphäre-Sen Gärten-Pavillon] Erl, Haleg, Tai Cordan, Lar Bergiret über Holo
 
Taris - Sektor 52, Ebene 240 - alte Industrieanlage, Seitengasse - Kaan im Schiff - Leto weiter weg - Malace, Chiffith, Janus, Talery und Brianna

Janus bestätigte eindeutig, was bereits offensichtlich war: dass die fremde Sith (Malace) nicht zu ihm gehörte. Zudem hatte er Fel getötet, was eine nicht gerade unerfreuliche Begebenheit wäre, löste diese Briannas Mission doch schnell und elegant und der Würger würde keine weiteren Unschuldigen mehr morden können. Allein, ihr fehlte der Glaube. Was, wenn das alles nur ein Trick und der Rothaarige irgendwo außerhalb der nicht übermäßig großen Reichweite ihrer Machtsinne versteckt war? Janus wollte etwas von diesem Menschen und der einfachste Weg, ihn zu bekommen ohne dass sie ihn ihm streitig machte war, ihn zu einem handlichen Bündel zu verschnüren und zu behaupten, er sei tot. Es wäre
genau der Stil des Halbechani.

Bedeutete es das Ende ihres Zweckbündnisses und einen Kampf mit Janus? Im Moment sah es nicht danach aus, wie die Silberhaarige argwöhnisch-erleichtert beobachtete. Vielleicht bedeutete, dass der Sith sein Schäfchen wahrhaftig bereits im Trockenen hatte, oder er wollte unabhängig davon keinen Kampf mit ihr riskieren, oder es lag an der anderen Sith… diese war ein großer Unsicherheitsfaktor, offenbar auch für ihn, denn er kümmerte sich nicht weiter um die Echani, sondern verlangte eine Erklärung von Malace. Dem Auftreten nach würden die beiden wohl nicht mehr beste Freunde werden, wie Brianna voll Genugtuung feststellte.

Zum Glück war die 25jährige zu allen Zeiten wachsam, sonst hätte sie nicht so lange überlebt. Die dunkel berobte Frau, deren Einzelheiten kaum zu erkennen waren und jetzt mit all dem Blut erst recht nicht, griff an und rote und blaue Plasmaklingen schlugen krachend krachend aufeinander. Es kam zu einem weiteren kurzen Schlagabtausch, während dem die muskulöse Echani sich eher passiv verhielt und versuchte, Muster im zufällig, planlos wirkenden Kampf-„Stil“ der Sith zu finden. Ihre Gegnerin verletzte sich sogar selbst, als ein Angriff verunglückte und ihrer beider Köpfe zusammen stießen, so dass sich die Sith die Nase brach und Brianna sich ihres allseits bekannten Dickschädels dieses Mal in einem anderen Sinne des Wortes rühmen konnte.

Die Freude währte jedoch nicht lange, ein weiteres Mal schlug Malace ihre Angriffe Zickzack und schaffte es, die Jedi-Ritterin dazu zu tricksen, ihre Seite zu entblößen. Ohne ihre erstaunliche Beweglichkeit wäre es Briannas Ende gewesen, doch so schaffte sie es, sich wegzurollen und, erkennend, wo die rote Lichtschwertlinge sich alsbald befinden würde, ihren Rücken so zu verbiegen, dass nur ihre Haut verbrannte und nicht etwa ihre Wirbelsäule.

Die silberhaarige Frau spürte praktisch keinen Schmerz (wie auch, bei der Menge an Adrenalin) und stellte wie in Trance fest, dass sie sich weiterhin normal bewegen konnte. Der Ärger, zum zweiten Mal getroffen worden zu sein, trieb sie dazu, in die Offensive zu gehen, um sich jedoch nach einigen Sekunden wieder zurückzunehmen. Mehrere unbekannte Präsenzen tauchten am Rande ihrer mentalen Reichweite auf! Sofort dachte sie an Marvin den Bibliotheksdroiden und dass dieser es tatsächlich fertiggebracht haben könnte, die Artillerie zu schicken, doch sie blieb wachsam, und vorsichtig, und wurde so auch nicht überrumpelt, als die Neuankömmlinge sie von der Richtung, in der die Straße wohl noch intakt war kommend ins Visier nahmen, sondern hatte sich bereits vom innehaltenden Kampfgeschehen gelöst und in eine taktisch vorteilhafte Position manövriert. Was der iridonianische Anführer verlauten ließ war indes sonderbar, und der optische Eindruck seiner Truppe nicht viel besser.

Sie trugen die Uniformen der Armee der Neuen Republik, keine Frage, doch davon abgesehen hatten sie mehr Ähnlichkeiten mit den Alzoc-III-Piraten als mit den Soldaten, denen sie auf Denon begegnet waren. Es war eine bunt zusammengewürfelte, mittelmäßig ausgestattete und Briannas Eindruck nach auch schlecht ausgebildete Truppe, oder zumindest ganz sicher nicht, was sie ursprünglich erwartet hatte, eine Spezialeinheit mit spezieller Ausrüstung.

Und dieser Haufen Kanonenfutter besaß die Dumm- und Frechheit, unterschiedslos Jedi und Sith ins Visier zu nehmen und zum Niederlegen ihrer Waffen aufzufordern? Wenn die Situation nicht so verdammt ernst gewesen wäre, hätte Brianna laut losgelacht, doch so war ihr überhaupt nicht danach zumute. Diese, nun gut,
Soldaten trauten ihr nicht, und ihr waren sie erst recht nicht geheuer. Sie traute den Militärs schon seit Denon nicht mehr, wenngleich nicht aufgrund persönlicher Erlebnisse, sondern aufgrund der Erkenntnisse, welchen Schaden ein Wookiee im – ihrer Meinung nach – Blutrausch in der falschen Position ausrichten konnte.

Mit diesen Gedanken im Kopf ließ die fassungslose Jedi-Ritterin unbeabsichtigt Janus den Vortritt, der ihren auf dem Flimsi Verbündeten eine grotesk dreiste Lügengeschichte auftischte und fand selbst erschreckend, dass sie diesen Leuten zutraute, sie ihm abzukaufen.

„Hör' auf, dieses Ding auf mich zu richten,“

Zischte eine Brianna, die den Verstand zu verlieren glaubte, den ihr am nächsten stehenden Abzeichen-der-NR-Träger zu, einem Echani, der sich viel Zeit genommen hatte, sie von Kopf bis Fuß zu mustern und sie auch jetzt nicht aus den Augen ließ. Als Echani war er den Anblick athletischer Frauen zweifellos gewöhnt und ihm schien zu gefallen, was er sah. Ein kleiner Lichtblick immerhin, dachte sie, und mit kräftiger, klarer Stimme erhob sie das Wort an die Allgemeinheit. Dabei spürte sie, wie ihr Kiefergelenk schmerzte, wofür Malace zweifellos bezahlen würde. Keinen der Sith würde sie indes auch nur einen Sekundenbruchteil aus den Augen lassen.

„Friedliche Händler, welche zufälligerweise Sith-Waffen tragen, natürlich. Ich bin Jedi-Ritterin der Republik Brianna Kae und bei der einzigen Person, die hier bisher jemanden attackierte, handelt es sich um diese Sith-Frau hier. Ich bin diejenige, die Euch rief, Kommandant Mol, und ich bitte darum, Ihren Leuten zu befehlen, ihre Waffen auf die wahren Feinde Taris' und der Republik zu richten.“

Die durchtrainierte Jedi-Ritterin richtete den Blick nun in Janus', Richtung, ohne Malace, Chiffith und die Soldaten aus den Augen zu lassen.

„Es kann kein vernünftiger Zweifel daran bestehen, dass du böse Absichten hegst, Janus, deines Zeichen Sith-Krieger, aber bisher warst du stets vernünftig, was du hoffentlich auch bleibst und deine Waffe wegsteckst – und was dich angeht, Sith-Schlampe, ich gebe dir genau eine Chance, dich uns jetzt sofort widerstandslos zu ergeben oder du wirst die Konsequenzen daraus tragen.“

Selbstverständlich hatte Brianna ihre Lichtschwertklinge nach wie vor stolz erhoben, aber sie zweifelte, ob sich ihre Situation auch nur ein bisschen verbessert hatte, oder sie nicht vielmehr riskierte, einen Blasterschuss in den Rücken zu bekommen, sobald der Kampf seine unweigerliche Fortsetzung fand.

Taris - Sektor 52, Ebene 240 - alte Industrieanlage, Seitengasse - Kaan im Schiff - Leto weiter weg - Malace, Chiffith, Janus, Talery und Brianna

 
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Taris - Sektor 52, Ebene 240 - alte Industrieanlage, Seitengasse - Kaan im Schiff - Leto weiter weg - Janus, Chiffith, Brianna, Darth Malace und Talery

Die Situation entwickelte sich wirklich immer bizarrer. Zwar gelang es der Caamasi ihren unmittelbaren Gegner, den Lamproiden Chiffith auf Abstand zu halten, während ihre Meisterin Eisblume mit der neu dazu gekommenen Sithfrau kämpfte. Jedoch war der nun wieder zu ihnen gestoßene Janus ganz offensichtlich sehr erbost über die Anwesenheit seiner Sithkollegin. Hieß dies also, dass der Würger von Taris Geschichte war? Talery wusste es nicht, aber der Moment war akut nicht günstig danach zu fragen. Es lag so schon mehr als genug Spannung in der Luft, die jeden Moment zu explodieren drohte und leider war die junge Jedipadawan noch nicht sehr gut darin auf sich selbst aufzupassen. Allerdings ergriff bei der Gelegenheit dann die Echanijedi das Wort, welche wie auch vorher schon deutlich geworden war den besten Draht zu dem Sithgrafen hatte. Tatsächlich erhielt sie zumindest eine angesichts der Lage recht gefasste und ruhige Antwort. Dabei konnte die Caamasi ihren Ohren kaum trauen als Janus abstritt von der Anwesenheit der aggressiven Sithfrau zu wissen. Sith, die sich gegenseitig beschatteten? Wie passte das alles noch zusammen?

Immerhin hatte laut den Worten von Janus, wenn man ihm den wirklich trauen konnte die Jagd nach dem Würger von Taris, Leto Fel ein Ende und sie konnte wenn sie den Kampf irgendwie überstand diese stinkende, herunterkommene Gegend verlassen und wieder in zivilisierterer Gesellschaft verweilen. Dabei wollte Talery momentan gar nicht wissen wie schlimm sie selbst schon stank. Als die Sithfrau dann die Worte von Janus nicht im Geringsten kümmerten und sie stattdessen wieder Brianna angriff hätte die Caamasi fast schon anfangen können zu lachen angesichts dieses schrägen Trauerspiels, ginge es dabei nicht auch um ihr eigenes Leben.

Eine unerwartete Wendung folgte anschließend, als eine stattliche Anzahl von Wesen in republikanischer Uniform und von den Spezies her eine bunt gemischte Truppe stieß zu ihnen und sogleich mit Waffen im Anschlag in Stellung gingen. Auch forderte ein gehörntes Wesen, das sich als Kommandant Mol vorstellte, dass sie ihre Waffen fallen ließen und sich auf den Boden knieten. Das stellte Talery jedoch vor ein gewaltiges Problem. Ihre Waffe, das aktivierte grüne Lichtschwert war ihre einzige Barriere zwischen sind und dem über fünf Meter langen und gefährlichen Lamproiden. Dass Chiffith willens und in der Lage war sie zu attackieren hatte er auch schon bewiesen. Daher erschien es ihr äußerst unklug Mols Anweisung sofort zu folgen. Die Caamasi überlegte bereits was sie tun sollte als Janus plötzlich anfing das Blaue vom Himmel herunter zu lügen.


"BITTE?!?",

entfuhr es der Caamasi ungläubig. Ihre Meisterin kam Talery dann mit einer längeren Erwiderung zuvor, in der sie die Lage bereits grob umriss und Janus und dessen Mitsith eindeutig als solche benannte. Allerdings fühlte sich die Padawan angesichts der vielen voran gegangenen Beispiele ihrer Meisterin berechtigt und verpflichtet, ihre Situation noch deutlicher darzustellen.

"Wenn dieser Sith und seine Kollegen nur friedliche tarisianische Händler sind, dann sind meine Meisterin und ich, Jedipadawan Talery It'Kles die Unschuld in Person, Kommandant Mol! Sie können jederzeit unsere Identitäten beim Jedi-Orden nachprüfen lassen. Wir sind hier im Auftrag des Chefarztes Ihres Memorial Hospitals im 52ten Sektor, Zoog Fley, um den sog. Würger von Taris, Leto Fel unschädlich zu machen. Auch das können Sie sich vom Memorial Hospital bestätigen lassen. Unsere Anwesenheit hier ist also völlig legitim."

Dann glitt Talerys Blick zu den anwesenden Sith, das aktivierte grüne Lichtschwert noch immer in Händen, aber vorsichtig vergrößerte sie dabei den Abstand zwischen sich und dem Lamproiden.

"Was man von diesen Wesen, auch genannt Sith und damit Imperialen nicht behaupten kann. Trotz des Waffenstillstandsabkommens trachten sie uns Jedi nach dem Leben. Daher bitte ich Sie, Kommandant Mol als ehrenwertes Mitglied des republikanischen Militärs um Hilfe und Unterstützung in diesem ungleichen Kampf."

Insgesamt war die Caamasi recht zufrieden mit ihrer improvisierten Rede. Aber zumindest waren die Chancen nun deutlich höher, dass ihr jemand zuhörte. Außerdem hatten Eisblume und sie nach Talerys Ansicht alle Trümpfe in der Hand. Immerhin waren sowohl ihre Identitäten als auch der Grund ihrer Anwesenheit bei verschiedenen Stellen dokumentiert, nicht zuletzt beim Raumhafen. Daher war sie guter Hoffnung, dass sich diese surreale, verzwickte Situation bald in Wohlgefallen auflösen würde und Taris bald nur noch eine überstandene, unangenehme Erinnerung sein würde...

Taris - Sektor 52, Ebene 240 - alte Industrieanlage, Seitengasse - Kaan im Schiff - Leto weiter weg - Janus, Chiffith, Brianna, Darth Malace, Mol und seine Soldaten und Talery
 
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[Taris | Planetare Stadt | Sektor 52 | Ebene 240 | Industrieruine | Seitengasse] Chiffith, Brianna Kae, Talery It'kles, Darth Malace; Janus Sturn, Leto Fel und Kaan Vos in der Nähe

Hatte Chiffith zunächst versucht, Talerys Geduld zu belasten und ihre Position mit kleinen Machttricks zu verschlechtern, stellte er nun fest, dass man dieses Spiel auch zu zweit spielen konnte. Zwar hatte der Machtstoß seinen Zweck erfüllt und die Padawan von den Beinen gehoben, doch schneller als er die kurze Distanz zu ihr überbrücken und sie töten konnte, hatte sie sich schon wieder aufgerafft und ihre Verteidigungshaltung wieder eingenommen. Sie mochte keine geborene Kriegerin sein, aber zumindest verfügte sie über eine gute Körper- und Selbstbeherrschung, sonst hätte sie nicht so schnell die Fassung wiedererlangt. Zudem begann sie damit, den Spieß herumzudrehen und den Apprentice mit Betonbrocken zu ›bewerfen‹. Die durch die Macht beschleunigten Geschosse trafen ihn mehrfach. Schaden fügten sie ihm nicht zu, doch feuerten die Schmerzen seine Wut an, so dass es ihm immer schwerer wurde, sich zurückzuhalten. Am liebsten hätte er sich einfach auf sie gestürzt. Aber leider waren die Chancen gut, sich dabei auf ihre Lichtschwertklinge aufzuspießen, und das war eine Erfahrung, die Chiffith kein zweites Mal machen wollte. Eine wulstige runde Brandnarbe an seinem Bauch und eine an seinem Rücken berichteten von seiner Begegnung mit der Sith-Inquisitorin Kezia.

Aber eigentlich blieb ihm kaum etwas anderes übrig, wenn er diese Sache zu Ende bringen wollte. Er durfte nicht warten, bis die unbekannte Verbündete im schlimmsten Fall Brianna unterlag. Wenn das passierte, musste er die Caamasi bereits losgeworden sein, um nur noch einer Gegnerin gegenüberzustehen. Er musste Talery endlich dazu bringen, sich Blößen zu geben. Zum Beispiel, indem sie mit ihrem Lichtschwert nach seinen schnappenden Kiefern und Klauen schlug, so dass er sie von der anderen Seite mit dem giftigen Schwanzende erreichen konnte. Ein Stich, eine Kontraktion seiner Giftdrüsen, und sie war binnen kürzester Zeit kampfunfähig und kurz darauf tot. Dass er sich dabei ebenfalls in Gefahr brachte, ließ sich eben nicht vermeiden. Aber das gehörte eben zum Kampf und zur Jagd.

Er war gerade dabei, dieses Vorhaben in die Tat umzusetzen, und spannte seine Muskeln für einen raschen Sprung auf die schlanke Gegnerin zu, als die Situation sich plötzlich veränderte. Janus Sturntauchte wieder auf. Der Graf machte keinen besonders guten Eindruck mehr - von seiner gepflegten äußeren Erscheinung war kaum etwas geblieben. Offenbar hatten ihn die Explosion (deren Ursache Chiffith noch immer nicht kannte und auch nicht darüber nachdachte) ebenfalls mitgenommen, auch wenn er nicht ernsthaft verletzt wirkte. Und auch sein Mundwerk funktionierte noch, denn anstatt der fremden Sith und dem Apprentice beizuspringen und eine rasche Entscheidung herbeizuführen, begann er - abermals - zu reden. Chiffiths aufgestaute Wut wurde nicht gerade kleiner durch diese mehr als lästige Marotte seines Jagdgefährten. Zumindest erklärte er Leto Fel für tot - also war ihm der Würger diesmal nicht entwischt, was auch der Gipfel der Jämmerlichkeit gewesen wäre und vom angeknacksten Respekt des Lamproiden wohl nicht viel übrig gelassen hätte.

Die Sith (Darth Malace) erklärte, dass sie hier sei, um Janus zu unterstützen, und griff sofort wieder an. Doch der Mann zögerte. Er schien ebenso wie Chiffith zu Beginn nicht zu wissen, wie er die Situation beurteilen sollte, was auch den Schüler dazu brachte, sein Handeln erneut zu überdenken. Diesmal musste er die Entscheidung nicht selbst fällen. Sturn war ja hier, um sie ihm abzunehmen. Er wartete also darauf, ob dieser sich zum Eingreifen entschied, bevor er auf Gedeih und Verderb über Talery herfallen wollte.

Doch abermals wurden sie gestört, gerade in dem Moment, als Janus sich entschieden zu haben schien. Eine Gruppe von Soldaten kam auf sie zu. Die Uniformen und Abzeichen sagten Chiffith überhaupt nichts, aber die Situation war ziemlich eindeutig: Sie kamen, um den Kampf zu beenden und die Ordnung wiederherzustellen, was auch immer das genau bedeuten mochte. Im Moment bedeutete es aber vor allem, dass sie eine Bedrohung für die Sith waren, denn diese befanden sich auf feindlichem Gebiet, im Gegensatz zu den Jedi. Wenn es diesen gelang, die Bewaffneten auf ihre Seite zu ziehen, veränderte dies das Kräfteverhältnis eindeutig Ungunsten Janus' und Chiffiths.

Der Graf ergriff die Initiative, indem er versuchte, die Kämpfer zu überzeugen, dass sie nur Opfer und die Jedi die Angreifer waren. Ein ziemlich plumper Versuch, wie selbst der ungebildete Lamproid fand. Aber er merkte, was dahinter steckte. Er empfing etwas von dem Sith-Warrior. Keine Worte, sondern mehr einen vagen Eindruck. Aber dank seiner Jad- und Kampfinstinkte konnte er darauf schließen, was der Verbündete von ihm wollte. Er und Malace sollten die Gegner in die Zange nehmen, während Sturn die Aufmerksamkeit auf sich zog. Ein Unterfangen, bei dem ihm die Jedi ungewollt Hilfestellung leisteten, denn sie redeten ebenfalls auf die Soldaten ein und zogen dadurch deren Blicke und Konzentration auf sich und verunsicherten sie sichtbar. Chiffith hatte sich sofort beim Auftauchen der Fremden von Talery gelöst und bewegte sich nun mit langsamen, schlängelnden Bewegungen auf die Bewaffneten zu, sehr bemüht, nicht allzu aggressiv zu wirken. Das gelang ihm offensichtlich: Niemand schoss auf ihn. Als es noch etwa acht Meter waren, preschte er los. Mit der ganzen Kraft der langen Muskelstränge, die vom Hals bis zur Schwanzspitze verliefen und gespannt waren wie Bogensehnen, schnellte er sich nach vorne. Eine einzige fließende Bewegung brachte ihn bis zum nächsten Soldaten. Dieser riss entsetzt die Augen auf, hob die Waffe und schoss - Chiffith spürte die Hitze, als die erste Ladung dicht an ihm vorbei zischte, und die zweite streifte sogar eine seiner Schultern. Aber für einen dritten Schuss reichte es nicht. Er riss den grünpelzigen Humanoiden zu Boden, so dass ihm die Waffe aus den Händen und der Helm vom Kopf geschleudert wurde, und stieß ihm die giftige Schwanzspitze wie ein Messer in die Eingeweide. Mit den mörderischen Kieferzangen, fünf scharfen Scherenhänden und natürlich dem Giftstachel fuhr er zwischen die Soldaten. wie der leibhaftige Tod. Seine zahlreichen Wunden, die Schmerzen und die Ermattung waren wie weggeblasen. Endlich durfte er töten, endlich hatte er ein Ventil für seinen angestauten Frust und Ärger, für seine Mordlust. Er wollte jetzt Blut sehen. Bis zum letzten Tropfen!


[Taris | Planetare Stadt | Sektor 52 | Ebene 240 | Industrieruine | Seitengasse] Chiffith, Brianna Kae, Talery It'kles, Darth Malace, Janus Sturn, Soldaten; Leto Fel und Kaan Vos in der Nähe
 
[Taris | Planetare Stadt | Sektor 52, Ebene 240*| alte Industrieanlage, Seitengasse | Chiffith, Brianna, Talery, Darth Malace und Janus, Mol und seine Soldaten, Fel und Kaan (in seinem Schiff) weiter weg

Noch immer betont freundlich lächelnd nahm sich Janus die Zeit und betrachtete die Soldaten etwas genauer. Es war ein bunt gemischter Haufen aus verschiedenen Spezies in heruntergekommenen und teilweise blutverschmierten und beschädigten Uniformen. Der Anführer, dieser bullige, eindrucksvolle Zabrak namens Mol hatte sogar eine Bisswunde, wie der Graf bei genauerer Betrachtung feststellte. Was war hier unten los ? Diese Einheit gehörte eindeutig nicht zur Elite der republikanischen Streitkräfte, sie glich mehr einem Söldnerhaufen. Der Dienst in den unteren Ebenen, so nah am Abschaum des Planeten und den gefährlichen Rakhgoul war wohl kaum begehrt. Angesichts der Verletzungen und Nervosität der Soldaten kam es dem Sith in den Sinn, dass es vielleicht einen Durchbruch an der Rakhgoulgrenze gegeben hatte. Was sonst konnte solche Wunden verursachen ?

Der Gedanke das nicht weit dutzende dieser abscheulichen mutierten Kreaturen sein konnten ließ den dunkelhaarigen Halb-Echani eine Spur blasser werden und frösteln. Jeder halbwegs vernünftige Mensch hatte Angst vor den Rakgoul, oder zumindest eine gehörige Portion Respekt. Man versuchte schon seit ewigen Zeiten diese elende Plage endlich auszumerzen, aber angesichts der begrenzten Ressourcen des Planeten war dem bislang kein Erfolg gegönnt worden. In den unteren Ebenen lebten die Bewohner in ständiger Angst vor Durchbrüchen und in den oberen Ebenen wollte man lieber nicht zu genau wissen was hier unten Schreckliches geschah. Vielleicht konnte Janus diese Situation ausnutzen.

Nachdem der Graf so dreist die Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte waren nun die Jedi am Zug. Brianna reagierte gewohnt frech und wies zuerst einmal einen Soldaten zurecht, der sein Gewehr und seine Blicke etwas zu fest die hübsche Jedi-Ritterin gerichtet hatte. Der Mann war ebenfalls ein Echani und augenblicklich verspürte der Sith-Krieger den Wunsch ihm höflichst mitzuteilen das er Brianna nicht so anstarren sollte. Leider konnte er aber sein für diesen Fall vorgesehene Kommunikationsmittel, das Lichtschwert, nicht einsetzen und konnte so lediglich eifersüchtig zusehen. Er mochte es nicht, wenn andere sich für die silberhaarige Jedi interessierten. Ganz und gar nicht.

So zur Passivität verurteilt hörte Janus lediglich zu als Brianna die Situation zu klären versuchte und mit ihrer klaren Stimme verkündete wer sie war und das der wahre Feind die Sith, also er, diese neue Sith und Chiffith waren. Ihr durchdringender Blick richtete sich nun auf den Grafen, sie sprach ihn mit Namen und Rang an und forderte ihn unmissverständlich auf die Waffe wegzustecken, was er natürlich nicht tat. Dann drohte die kräftige Echani der fremden Sith (Darth Malace) und riet ihr diese einzige Chance zum Aufgeben lieber zu nutzen. Janus Lächeln wurde eine Spur breiter und seine grüne Augen funkelten amüsiert, seine Stimme war glatt und trocken.


„Das wird nicht funktionieren, Brianna. Wenn ich nicht aufgebe, dann wird sie es erst recht nicht tun. Und du hast offenbar auch nicht vor dein Lichtschwert zu deaktivieren.“

Erwiderte der blasse Fastmensch und lächelte kurz in Richtung der anderen Sith. Seine mentale Botschaft war hoffentlich angekommen, jetzt musste er nur noch etwas Zeit schinden und das Misstrauen der Soldaten gegenüber den Jedi ausnutzen. Brianna kam ihm in dieser Hinsicht freundlicherweise entgegen und machte in der Tat keine Anstalten ihre blaue Energieklinge zu senken.

Angesichts seiner dreisten Lüge reagierte auch Briannas Padawan, diese Talery mit einem ungläubigen Ausruf, gefolgt von einer theatralischen und hörbar empörten Rede, die Caamasi erklärte ausufernd warum die Jedi hier waren, bevor sie Kommandant Mol an seine Pflicht als ehrenwertes Mitglied des republikanischen Militärs erinnerte. Janus musste grinsen und konnte sich ein Kichern nicht verkneifen, hielt dann aber kurz inne. Was hatte die Padawan da gesagt, trotz eines Waffenstillstands ? Was redete dieses Vogelwesen nur für einen Unsinn. Imperium und Neue Republik befanden sich im Krieg und von so einem Waffenstillstand wüsste er doch…andererseits hatte er seit Beginn der Jagd keine Nachrichten mehr gesehen, unmöglich war es also nicht. Aber trotzdem ziemlich unwahrscheinlich. Und selbst wenn es einen solchen Waffenstillstand gab, dann galt dieser wahrscheinlich höchstens für einen bestimmten Sektor und war nur vorübergehend.

Aus den Augenwinkeln bemerkte Janus wie sich Chiffith langsam und vorsichtig den Soldaten näherte. Der Lamproid war gut und wurde offenbar nicht bemerkt. Jetzt musste ihm der Sith-Krieger nur noch ein bisschen Zeit und Gelegenheit verschaffen und dieses Problem würde sich schon bald in blutiges Wohlgefallen auflösen. Mit einem theatralischen Seufzen ließ der Graf die Schulter sinken und lächelte, einen besiegten Ausdruck auf dem Gesicht.


„Schon gut, ich gebe es zu: Ich bin ein Sith. Zufrieden ? Aber, Kommandant Mol, und das ist noch viel wichtiger: Ich bin Geschäftsmann. Wollen sie und ihre Männer den Rest ihres kurzen Lebens hier unten verbringen, das glaube ich eher nicht. Als kluger Mann werden sie wissen, dass man mit Credits weit kommen kann. Ich habe Credits bei mir, viele Credits, und sie und ihre Männer können sicher eine Erhöhung ihres Solds vertragen. Also, was kostest es mich das sie mich in Ruhe lassen und diese lästigen Moralapostel da drüben in Rakgoulfutter verwandeln ? Zehntausend ? Fünfzehntausend ?“

Fragte Janus mit einem betont schmierigen Lächeln. Der Gedanke an so viele Credits und ein besseres Leben dürfte die Soldaten gewiss wenigstens für einen Moment ablenken. Und ein Moment war alles, was Chiffith brauchte. Wie ein Blitz preschte der Lamproid plötzlich nach vorne, wich geschickt den panischen Schüssen der überraschten Soldaten aus und riss einen von ihnen, ein hässliches grünpelziges Ding zu Boden und spießte ihn mit seinem Giftschwanz auf. Der Soldat war kaum tot da raste der Lamproid bereits weiter und brachte seine natürlichen Tötungswerkzeuge zum Einsatz. Wut und Kampfeslust seines Begleiters erfüllten die Macht und über ihre mentale Verbindung lobte Janus diese Gefühle, bestärkte den Lamproiden darin und genoss das Spektakel.

„Tut mir Leid, Kommandant. Das Angebot gilt nicht mehr.“

Verkündete Janus lachend und sichtlich amüsiert von Chiffiths Blutrausch. Mit einer fließenden Bewegung aktivierte der Sith sein Lichtschwert, wandte sich halb an die fremde Sith und halb an seinen wurmartigen Begleiter und befahl mit freudig erregter Stimme.

„Tötet sie. Tötet sie alle. Zerquetscht diese Maden, Chiffith ! Ich will Blut sehen !“

Mit einem hungrigen Lächeln drehte sich der blasse Halb-Echani zu Brianna um, hielt kurz inne und zwinkerte ihr dann spöttisch und herausfordernd zu, sein blutrotes Lichtschwert fest in der rechten Hand und in der Makashi-Ausgangstellung. Die fremde Sith (Darth Malace) konnte sich entweder an diesen lächerlichen Gewöhnlichen austoben oder ihm gegen die Jedi-Ritterin helfen. Ihre gefiederte Padawan war wohl kaum eine Bedrohung, also war die silberhaarige Echani nun sein Hauptziel.

„So schnell können Abmachungen zu Ende gehen, Brianna. Für deine Hilfe bei der Jagd muss ich dir natürlich danken. Wenn mich nicht alles täuscht haben wir zwei noch eine Rechnung offen. Also, was meinst du, meine liebe Jedi…wollen wir ?“

Mit der spöttischen Andeutung eines Saluts hob Janus sein Lichtschwert und machte sich bereit zum Angriff. Fel würde heute nicht seine einzige Beute sein, dass schwor er sich. Obwohl er Brianna nicht unbedingt töten wollte und sich bei dieser fremden Sith nach wie vor nicht sicher war ob er ihr trauen konnte. Der Kampf würde diese Zweifel entweder beseitigen oder eine andere Wahrheit ans Licht bringen. In dieser Hinsicht war er eben doch Echani.

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Mol glaubte dem bleichgesichtigen Fastmenschen natürlich kein Wort. Händler. Pah! Wenn dieser zerfledderte Lichtschwertschwinger ein Händler war, dann war der Zabrak Kanzler Quún höchstpersönlich. Mols Finger zuckte, doch er schoss noch nicht. Wenn der Mann tatsächlich Mols Vorgesetzte kannte, dann würde dies übel enden können. Doch…Mol war jünger der Zählerin. Er hatte sich bisher jeder Beförderung wiedersetzt, die ihn weg von der Rakhgoulgrenze gebracht hätte. Sein Vorgesetzter hatte ihm zwar schon hunderte Male gesagt, dass das Führungspotential des Iridonianers in den Tiefen Ebenen hoffnungslos verschwendet wurde, doch Mol gefiel die Rolle die er hatte. Jagen und seine Jungs am Leben halten. Selbst wenn er also degradiert wurde, er konnte nicht tiefer versetzt werden als an die Grenze. Würde man ihm alle Titel und Ehren entziehen, hätte er immer noch die Loyalität der Truppe und jeder Möchtegernkommandant der kommen würde, würde auf die eine oder andere Art das Zeitliche segnen.

Natürlich machte der Möchtegernhändler keine Anstalten seine Waffe fallen zu lassen. Ebenso wenig die anderen Anwesenden. Mol hatte gedroht, umgehend zu schießen, sollten seine Anweisungen nicht wortgetreu befolgt werden – und es juckte ihm in den Fingern genau dies zu tun – doch gab es irgendwo in den Vorschriften eine Regel, dass man dreißig Sekunden abwarten musste. Eigentlich total bescheuert, doch wenn er sie befolgte, könnten Freunde des Fastmenschen ihm gar nichts anhaben. Er hätte die Warnung ausgesprochen, dreißig Sekunden auf Erfüllung der Anweisungen gewartet und was dann passierte würde niemanden interessieren. Dementsprechend: abwarten und Tee trinken. Naja, zumindest abwarten bis der Tee gezogen hatte.

Also beschränkte der riesige Zabrak sich darauf grimmig in die Runde zu starren, während er, auf ein Knie gestützt, den Karabiner im Anschlag die Sekunden zählte. Die anderen Anwesenden missinterpretierten sein Schweigen jedoch dahin, dass es eine Möglichkeit gab, sich mit unnötigem Geplapper um die Erfüllung der Anweisungen zu drücken. Die silberhaarige Jedi fuhr den Echani aus Mols Truppe an, da er professionell ihre Fähigkeiten abgeschätzt hatte, bevor sie sich nur wenig freundlicher an Mol wandte. Wut kochte in dem Zabrak hoch. Dieser Abschaum wagte es auch noch frech zu werden, wenn man ihm den Lauf einer geladenen Waffe ins Gesicht hielt?! Kaum merklich verschob er den Fokus seines Karabiners und zielte auf die Silberhaarige.

…18…19…20…zählte Mol während sich jetzt auch noch das gefiederte Wesen zu Wort meldete. Sicher könnte man die Anwesenheit der Jedi mit irgendetwas zu verifizieren. Doch warum sollte man dies tun, solange diese mit erhobenen Waffen, den Ordnungskräften im Weg standen? Mol grinste innerlich und hätte fast den Wurm übersehen, der sich nun zwischen seinen Kumpanen auf die Soldaten zu schlängelte. Er wirkte friedlich – im Rahmen dessen, was dieses Wesen an Friedlichkeit zu vermitteln mochte – und wirkte nicht so als würde er angreifen. Er könnte jedoch sicher sein von mindestens zwölf Augen aufmerksam beobachtet zu werden…25…26…27…

Der Bestechungsversuch des Fastmenschen war aber nun wirklich plump. Konnte er sich nichts Besseres einfallen lassen?! Mol hätte sich fast schon gelangweilt, wenn es nicht nur noch zwei Sekunden gewesen wären…

Dann war es soweit und Mol wollte den Feuerbefehl geben, doch dann geschah etwas Unerwartetes. Der Wurm hatte sich vorgeschnellt und den Dulok zu Boden geworfen. Mols Kampfinstinkt schaltete sich einen Herzschlag zu spät ein, um den armen Kerl noch zu retten. Wut und Adrenalin durchfluteten seine Adern, als er den Abzug durchdrückte und eine Salve feuerroter Blasterschüsse auf die Silberhaarige feuerte. Instinktiv wusste er, dass es seinen Jungs genauso ging. Es waren immer noch genug, um zu zweit je einen Gegner auf sich zu nehmen. Mol konnte sich denken wer sich wen ausgesucht hatte. Die Trandoshaner hatten sich wahrscheinlich ohne zu zögern damit befasst den Wurm unschädlich zu machen. Das Monstrum würde viel Jaggarnath geben…doch Jedi und Sith (als das hatte sich der bleiche Fastmensch schließlich doch zu erkennen gegeben) auch.

Mit allem was seine Lungen hergaben brüllte Mol und übertönte sogar noch das Kreischen von jetzt nur noch zwölf Blasterkarabinern. Seine Jungs und er waren tausend Mal durch die Hölle gegangen und wieder hinaufgestiegen. Sie hatten geblutet und Kameraden dort lassen müssen, hatten gekämpft, gestorben und hier standen sie. Aus allen Rohren feuernd, stets in Erwartung des Jenseits und bereit der Zählerin gegenüberzutreten. Das war die Krönung! Der Kampf gegen den Machtnutzerabschaum, der die Galaxis verwüstete und…sie würden siegen! Selbst wenn Mol als letzter stehen würde, würden sie ihre Gegner besiegen!


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Soweit es noch eines Beweises bedurft hätte, wie weit man bisweilen mit Diplomatie kam, hielt Talery ihn nun in Händen. Die Caamasi hatte Briannas höfliche, aber bestimmte Worte unter deren stillschweigendem Einverständnis und ihrer Ansicht nach sinnvoll ergänzt, doch Mol, der bullige, dunkelhäutige Zabrak-Kommandant des kleinen Häufleins Soldaten kümmerte dies nicht, im Gegenteil. Er richtete sein Blastergewehr nun ebenfalls auf die im Vergleich zu ihm schon fast klein und zierlich wirkende Echani-Athletin.

Dies war ein einziger Witz, oder? Sie hatten sich als Jedi zu erkennen gegeben, die obendrein von Sith angegriffen wurden, und Soldaten der Republik standen ihnen nicht nur nicht bei, sie drohten damit, sie zu erschießen? War die ganze Stadt dabei, durchzudrehen? Um die ganze Geschichte noch verzwickter zu machen konnte sie genau beobachten, wie sich Chiffith, von Mols Trupp scheinbar unbemerkt, langsam an diese heran schlängelte. Ganz offensichtlich plante er einen Angriff, was bedeutete, dass die junge Jedi ihren auf dem Flimsi Verbündeten zu Hilfe eilen musste – ihrer Einschätzung nach hätten die Dreizehn selbst gegen einen geschwächten Lamproiden allein eine verlustreiche Schlacht zu schlagen. Nur das konnte sie nicht, weil sie in diesem Fall damit rechnen musste, Blasterbolzen aus der Hand des Zabrak und wohl auch des Echani in den Rücken zu bekommen. Brianna konnte zwar Schüssen aufgrund ihrer besonderen Fähigkeiten mit Leichtigkeit ausweichen, aber nicht hinter ihrem Rücken und während sie rannte oder sprang.

Verwirrend waren zudem Talerys Worte über einen Waffenstillstand. So weltfremd konnte nicht mal sie sein, das kleine und nun obsolete Bündnis mit Janus als Waffenstillstand zu verkaufen, oder gab es da etwas, was sie vollkommen verpasst hatte? Möglich war es in Anbetracht der Menge eingegangener, ungesichteter Nachrichten in ihrem Jedi-Kom, von denen die wichtigsten die von Kestrel und die von Marvin bezüglich der Kampffähigkeiten von Lamproiden waren. Letztere brauchte sie nun freilich nicht mehr, da sie von Chiffith eine Vorführung aus erster Hand zu sehen bekommen würde, wie sie zynisch dachte.

Allmählich wurde der 25jährigen zudem klar, dass sie vollkommen auf Janus' Trick hereingefallen war. Alles was er gesagt hatte, war nie mehr als ein Ablenkungsmanöver gewesen, welches ihren Angriff vorbereiten sollte, und sie war auch noch so dumm gewesen ihm dabei zu helfen! Seine Worte hörte die Silberhaarige gar nicht mehr; bereits im nächsten Moment ging der wurmartige Sith-Schüler zum Angriff über und tötete ein kleines grünes Pelzwesen, Brianna konnte spüren, wie er starb; anschließend eröffneten die umstehenden Soldaten das Feuer auf sie. Auf
sie

Ihr erster Gedanke, während sie den schlecht gezielten Salven wie beiläufig auswich oder sie blockte, galt Talery, der dies trotz des elementaren (und jetzt sehr wertvollen) Trainings, das sie gehabt hatte, nicht annähernd so leicht gelingen würde. Am liebsten hätte sie sie hinter eine Machtbarriere verpackt, doch mitten im Wirrwarr des Kampfes, wo kaum auszumachen war, wer nun wen angriff, war diese Technik zu komplex für Brianna, um sie mal eben so aus dem Ärmel zu schütteln. Im Grunde war selbst eine einfache Levitation schon beinahe zu komplex, um sie innerhalb eines Augenblickes zu bewerkstelligen. Lediglich die Machttechniken, die ihren Körper direkt beeinflussten, waren anders, wie Geschwindigkeit. Diese gelangen ihr leicht, vielleicht weil sie ihr ganzes Leben lang gelernt hatte, auf ihren Körper zu hören und das Ki darin zu spüren.

Zum Glück war Talery zumindest im Moment nicht in unmittelbarer Gefahr, paradoxerweise weil Chiffith sie indirekt beschützte, indem er das Feuer der Soldaten um ihn herum auf sich zog. Ein Sith-Schüler schützte eine Jedi-Padawan vor den Blastern republikanischer Truppen – verrückte Welt! Vielleicht war das alles nur ein bescheuerter Traum, und jeden Moment würde sie aufwachen. Aber in einem Traum dachte man niemals daran, sich in einem Traum zu befinden, oder? Außerdem wachte man auf, wenn man in einem Traum starb, doch lag es ihr fern, dies auszuprobieren. Der Echani schoss nur halbherzig auf Brianna, sie sah in seinen Augen, dass er bei ihrem Anblick an etwas völlig anderes dachte. Er zielte nicht wirklich auf sie, so dass die einzige unmittelbare Gefahr von Mol anging.

Du Vollidiot! Schau, was du angerichtet hast!“

Schrie sie den Zabrak über den Kampflärm hinweg an und in einer blitzartigen, bogenförmigen Bewegung näherte die muskulöse Frau sich ihm und verpasste ihm einen Faustschlag, der ihn mit knochenbrechender Wucht meterweit zurück taumeln ließ, wo er schließlich zusammensackte und ins Reich der Träume entschwand. Es wäre simpler gewesen, ihn mit einem schnellen Lichtschwertstreich zu töten, doch das würde sie nicht tun, auch nicht jetzt.

Niemand sonst schoss mehr auf die junge Jedi-Ritterin, so dass diese verirrte Blasterschüsse mit summendem Lichtschwert abwehrend und ausweichend quer über das Schlachtfeld zu Chiffith tänzeln konnte, der zwischen den Reihen der Republiksoldaten wütete. Mit zwei schnellen Lichtschwertstreichen drängte sie den Wurm zurück, stellte sich zwischen ihn und den Gewehrschützen und wirbelte in bester Ataru-Manier herum, hielt den Lamproiden auf Abstand, während sie zugleich die Blasterschüsse abwehrte, bei denen sie Gefahr lief, getroffen zu werden. Es lief sekundenlang großartig, die Echani, der dieser Zeitraum viel länger vorkam, kämpfte sich geradezu in Ekstase, bis ein abgewehrter Plasmabolzen einen Twi'lek mitten in die Stirn traf. Brianna hätte es niemals hinbekommen, wenn sie es darauf angelegt hätte, doch so sah es geradewegs nach Absicht aus.

Zurück, ihr Narren!

Herrschte sie die Soldaten an, bevor diese geistig in der Lage waren, daraus irgendwelche Schlüsse zu ziehen, und das war gut so, denn im selben Moment forderte Janus sie zum Duell mit dem Lichtschwert. In der Hoffnung, dass der Rest der Trupps tat, was gut für sie war, löste die Silberhaarige sich und stellte sich dem inzwischen leider nicht mehr ganz so attraktiven Sith-Krieger entgegen.

„Wenn du mit ‚offener Rechnung‘ meinst, dein Ableben nachzuholen, dann ja. Anderenfalls müsste dir klar sein, dass ich dich zehn Mal von zehn Versuchen besiegen würde. Du und deine neue Freundin zusammen gegen mich, das könnte gerade ausgeglichen sein,“

Tönte die Echani, die jedoch intelligent genug war, nicht so zu denken. Die fremde Sith (Malace) hatte sich als ausgesprochen unbequeme Gegnerin erwiesen, und Janus war mit Sicherheit ein deutlich besserer Lichtschwertkämpfer als diese, oder Brianna wäre persönlich sehr enttäuscht von ihm. Doch seine Haltung war eindeutig Makashi, und obwohl der Halbechani schon ziemlich mitgenommen aussah, wirkte es elegant. Makashi war Briannas Einschätzung nach eine gute Wahl für ihn, wohingegen sie selbst mit Ataru nicht uneingeschränkt glücklich war und es auch nur teilweise benutzte. Doch letztendlich hing bei einer Zwei-gegen-eine-Situation viel von der Zusammenarbeit des Duos ab, und die kraftstrotzende Echani hatte keinen Zweifel daran, dass sie die beste Kämpferin hier auf dem Feld war.

„Dann zeig' doch mal, was du gelernt hast,“

Forderte sie den Sith zum Angriff auf. In ihrer Lage wäre sie eine Närrin, den ersten Zug zu machen. Viel lieber verließ sie sich auf ihre Körperbeherrschung, Schnelligkeit und die Gabe der Voraussicht, die Zutaten schlechthin für eine starke Defensive. Die junge Jedi-Ritterin wusste ganz genau, dass sie diese brauchen würde.

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Sichtlich zufrieden verfolgte Janus wie Chiffith sich wie eine Naturgewalt auf die überraschten Soldaten stürzte. Über das Kreischen der Blastergewehre brüllte der riesige Zabrak Mol wütend auf und er und seine nun bereits dezimierte Schar eröffnete in alle Richtungen das Feuer. Amüsiert beobachtete Janus wie Brianna das Pech hatte den Großteil des Blasterfeuers auf sich zu ziehen und nun den Salven geschickt auswich oder sie erstaunlich sicher blockte, Chiffith wiederum diente unfreiwillig als lebendes Schutzschild. Die Jedi-Ritterin war schnell und bewegte sich selbstsicher und ohne Angst, was dem Grafen schwer imponierte. Brianna durfte man keinesfalls unterschätzen.

Ein paar verirrte und mehr oder weniger gezielte Blasterschüsse flogen auch in Janus Richtung und so musste der Sith-Krieger sich mit der von ihm ungeliebten Abwehr von Blasterfeuer befassen. Es war nicht so, dass er darin schlecht war, und die unkoordinierten Schüsse der Soldaten waren nun nicht wirklich eine große Bedrohung, aber er wusste um seine Defizite in diesem Bereich. Makashi war hervorragend für den Kampf Lichtschwert gegen Lichtschwert geeignet, leistete aber gegen diese gewöhnlichen Gegner nur eine halbwegs akzeptable Leistung. Janus schätzte seine Fähigkeiten realistisch ein und konzentrierte sich ganz darauf die Schüsse abzublocken oder ihnen auszuweichen, solche Spielereien wie das Zurücklenken auf den Schützen waren ihm noch zu riskant. Es wäre ja auch geradezu peinlich von ein paar abgehalfterten Soldaten erschossen zu werden bloß weil er sich überschätzte.

Der wütende Schrei der silberhaarigen Jedi lenkte Janus Aufmerksamkeit auf sie und er verfolgte mit einer Mischung aus Bewunderung und Sorge wie Brianna den bulligen Zabrak Mol attackierte und ihn wie ein Spielzeug mit einem krachenden Faustschlag zurückdrängte und zu Boden warf. Fasziniert beobachtete der blasse Graf wie die Jedi-Ritterin über das Schlachtfeld raste, seinen Lamproiden-Begleiter mit ihrer leuchtend blauen Klinge von den Soldaten wegdrängte und wie nebenbei die auf sie abgefeuerten Blasterschüsse abwehrte als wäre dies die leichteste Sache der Welt. Der analytische Teil seines Verstandes stellte interessiert fest das sie den Ataru-Lichtschwertstil benutzte, aber primär war Janus gebannt von Briannas ungestümen Angriff. Sie war wunderschön, ein wirbelnder, tanzender Sturm der grazil über das Schlachtfeld fegte und dem Grafen war sie nie zuvor so anziehend vorgekommen wie in diesem Augenblick. Wenn sie als Jedi schon so stark war, was könnte sie erst als Sith an seiner Seite vollbringen ? Es war in privater wie in ideologischer Hinsicht eine Schande das er die Echani nicht vor den Jedi gefunden hatte. Sie wären ein tödliches Paar, stark und schön, allen anderen überlegen und unbesiegbar.

Dann geschah etwas das den Zauber unterbrach und alle wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholte. Einer der abgewehrten Blasterschüsse traf einen der Soldaten, einen Twi´lek fast komödiantisch mitten in der Stirn und der Nichtmensch fiel wie ein Stein zu Boden. Nur noch elf, dachte sich Janus und konnte sich ein lautes Lachen nicht verkneifen als Brianna die verbliebenen Soldaten anfauchte zurückzuweichen. Spöttisch erklang seine Stimme über den Lärm des Kampfes und er wandte sich neckend an die Jedi-Ritterin, genoss den Tod des Soldaten und den Ärger der Jedi in der Macht.


„Nur weiter so, Brianna ! Wenn du so weitermachst wird diese armselige Truppe schon bald Geschichte sein ohne das ich auch nur einen Finger rühren musste. Aber das passiert eben, wenn man Ameisen zu einem Kampf von Giganten bringt !“

Verkündete der Graf donnernd und selbstsicher, sein Lachen übertönte selbst den Lärm des Kampfes. Die silberhaarige Jedi nahm seine Herausforderung an und Janus betrachtete jede ihrer Bewegungen mit einer gewissen Freude als sie sich von diesem jämmerlichen Haufen löste und sich ihm tapfer entgegenstellte. Angst schien Brianna nicht zu kennen und sie antwortete voller Selbstbewusstsein auf seine Herausforderung. Glaubte sie wirklich, dass sie gegen ihn und die fremde Sith (Darth Malace) bestehen konnte ? Die Jedi-Ritterin war gewiss eine gefährliche Gegnerin und wohl zu klug um die Sith derart zu unterschätzen. Immerhin durfte sich Janus wohl als der beste Lichtschwertkämpfer hier bezeichnen und seine Ordenschwester war zwar seltsam, aber eben auch unvorhersehbar und sprunghaft. Zusammen konnten sie Briannas starke Verteidigung und ihr erstaunliches körperliches Geschick wohl aushebeln, wenn alles klappte. Aber leicht würde das nicht werden.

„Große Worte von einer großen Kämpferin, aber ich glaube du überschätzt deine Fähigkeiten, Brianna. Hochmut passt doch gar nicht zu einer Jedi.“

Erwiderte Janus trocken und betrachtete seine Gegnerin genau, natürlich nicht nur aus taktischem Interesse. Brianna nutzte also den Ataru-Stil und setzte auf Beweglichkeit und Körperkraft, ihre Verteidigung würde schwer zu knacken sein. Die Echani-Jedi forderte ihn verbal zum Angriff auf, sie schien auf Defensive zu setzen. Sorgfältig dachte Janus über seine Optionen nach, packte sein Lichtschwert etwas fester und bewegte sich langsam nach rechts, in der Macht forderte er die fremde Sith (Darth Malace) auf nach links zu gehen und sich dort zu halten. Die beiden Sith mussten aufpassen sich nicht gegenseitig zu behindern, besonders da einer von ihnen ein Doppellichtschwert führte. Aber wenn sie Brianna in die Zange nahmen und überforderten, dann konnte es klappen. Um seine Gegnerin beschäftig zu halten redete Janus weiter, aber seine grüne Augen verrieten höchste Konzentration, Adrenalin rauschte durch seinen Körper und sein Kampfgeist war geweckt. Das war wirklich ein Kampf, ein Duell gegen eine mächtige und reizvolle Gegnerin.

„Mit dem größten Vergnügen.“

Antwortete Janus, lächelte wie ein hungriges Raubtier und sprang nach vorne, sein Lichtschwert stieß wie ein Stachel in Richtung Briannas Bauch, aber die Echani blockte geschickt und lenkte seinen Stoß zur Seite ab, konterte und schlug nach seiner rechten Hand. Schnell riss der Sith-Krieger seine Klinge nach oben und die beiden Kontrahenten tauschten einige Schläge mit den Klingen aus. Konzentriert versuchte Janus seine Gegnerin zurückzudrängen und so zu beschäftigen das die andere Sith zuschlagen konnte. Zischend und funkensprühend verhakten sich die blaue und die rote Klinge und so fest er konnte drückte Janus dagegen in der Hoffnung Brianna mit ihrer eigenen Waffe zu köpfen oder ihr das Lichtschwert aus der Hand zu zwingen. Vor Anstrengung verzog sich sein im Schein der Klingen hell erleuchtetes blasses Gesicht und seine grünen Augen trafen die silbernen seiner Gegnerin. Ein schiefes Lächeln bildete sich auf Janus Gesicht und er sprach, was aber angesichts des erbitterten Ringes nicht gerade einfach war.

„Nicht…schlecht, Brianna. Du bist weitaus mächtiger geworden seit unserer letzten Begegnung. Aber erkennst du nicht wie sinnlos das ist ? Du kannst nicht alle retten. Denk an diesen Soldaten. Du konntest nicht mal ein Leben retten, wie willst du als Jedi dann die ganze Galaxis vor uns beschützen ? Oder vor Leuten wie Fel ? Es wird immer Wesen wie ihn geben, wie mich. Das kannst du nicht ändern. Vergiss nicht, was mit deinen Eltern passiert ist. Was hast du getan, um ihnen zu helfen, hm ?“

Schwer atmend drängte Janus weiter vor, seine grünen Augen glitzerten vor Anstrengung. Seine Gedanken rasten. Diese ganze Jagd war im Grunde ein Fehlschlag, er hatte gehofft den Würger als Schüler gewinnen zu können, aber Fel war tot. Das hieß das sich der Krieger um Ersatz kümmern musste, und wer lag da näher als Brianna ? Sie war stark, sie war klug, schön und machtbegabt und er wusste das sie bei weitem keine Bilderbuchjedi war. Es gab Dunkelheit in ihr, Zorn, vielleicht alte Ängste aus ihrer Kindheit, den Verlust ihrer Eltern, die Folter auf Korriban. All das bildete Sprengstoff der nur darauf wartete entzündet zu werden. Janus war sich sicher das wenn er Briannas Zorn nur erst einmal richtig zum kochen brachte er sie umdrehen konnte. Also setzte er seine verbalen wie körperlichen Angriffe fort.

„Weißt du, wer verantwortlich ist für den Tod dieses Soldaten, für den Tod Fels, deiner Eltern und für all die anderen die heute und morgen noch sterben werden ? Du, Brianna. Du und die anderen Jedi die mit diesem sinnlosen Kampf die ganze Galaxis in ein Schlachthaus verwandeln. Die nicht einsehen wollen das die Dunkle Seite nichts anderes ist als die Wahrheit die uns von den lächerlichen Fesseln der gewöhnlichen Wesen befreit.“

Zornig trat Janus nach Briannas Bein und erwischte ihr Knie, aber nicht so stark wie er gehofft hatte. In der Macht versuchte er die Gefühle von Zorn, Angst und Hass zu verstärken die das Schlachtfeld erfüllten. Janus Worte wurden lauter und lauter und bewusst höhnisch grinste er seine Gegnerin an.

„Fühlst du nicht Zorn und Trauer angesichts deines Verlusts, verspürst du keine Wut auf diesen Narren Mol der dich erschießen wollte obwohl ihr beide zur Republik gehört ? Oder auf mich, einen Mörder, der einen anderen Mörder zum Sith machen wollte ? Sei ehrlich, Brianna. Deine Padawan kannst du vielleicht täuschen, aber nicht mich ! Ich weiß, dass Wut in dir steckt und sie dich stark machen kann. Nutze sie ! Gib dich deinem Zorn hin und deinen Gefühlen und lüge nicht länger, sei endlich frei, wahrhaft frei !“

Janus wusste nicht ob seine Worte bei Brianna wirkten, aber er wusste dass es bei ihm funktionierte. Er fühlte neue Energie und Stärke in seinem Körper, sein Zorn nährte ihn und vertrieb Ängste und Sorgen. Er wusste nicht wie sich seine Aura, seine Nähe für Jedi anfühlte, aber er wusste das er vor Energie kochte, sich lebendig fühlte wie selten zuvor. Seine Stimme nahm einen triumphalen Klang an und bebte vor Kraft.

„Sieh mich an, Brianna ! Sieh wie die Dunkle Seite mich stärker macht, mich befreit ! Stell dir vor was du mit dieser Macht erreichen könntest, an meiner Seite, unbesiegbar und triumphierend !“

Brüllte Janus und legte alle Kraft in einen neuen Angriff, versuchte Brianna mit schierer Kraft das eigene Lichtschwert in den Körper zu treiben. Dieser Kampf war atemberaubend, ein Wirbelsturm aus Zorn, Triumph und dem Wunsch Brianna auf seine Seite zu ziehen. Es war eine guter Alternative zur Jagd.

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Der versehentliche Tod des Twi'lek war selbstverständlich gefundenes Fressen für Janus und Brianna überaus peinlich. Es war ein bitterer Moment für sie, den Tod eines „Verbündeten“ verursacht zu haben und fühlen zu können, wie das Leben aus seinem Körper wich, erinnerte sie auch schön daran. Dass es
nur ein Twi'lek war, machte die Sache für die Echani auch nicht besser; sie spürte, dass sie unter dem Spott und Gelächter des Sith leicht rot anlief. Verdammte Alabasterhaut…

Die offenkundige Hochachtung, die Janus ihren kämpferischen Fähigkeiten entgegenbrachte, war dabei kein Trost. Nüchtern kalkuliert die Jedi-Ritterin, dass sie nicht darauf zu hoffen brauchte, dass ihr Sith-Pendant sie unterschätzte und den Kampf durch die Überzahlsituation auf die leichte Schulter nahm. Die Republiksoldaten konnte sie leider ebenfalls nicht zu ihren Gunsten einrechnen. Es war ein guter Plan gewesen, unbemerkt per Jedi-Kom sozusagen über Bande Hilfe zu rufen, er hatte nur leider nicht das erwartete Ergebnis gebracht, bzw. gar nichts von der statistischen Wahrscheinlichkeit abgesehen, dass ein Zufallstreffer zu zwei Dritteln Chance eine Sith erwischte.

Ruhig und konzentriert wartete sie ab, wie die Sith sich aufstellten. Janus hielt sich zu ihrer Linken, das schien ihre taktische Vorgabe zu sein. Der Halb-Echani kämpfte Makashi (falls die Pose nicht nur ein Trick war), was bedeutete, dass er sich vor allem auf einer Linie bewegte. Er würde also auf jeden Fall Malaces Kreise stören. Zudem hatte Brianna nicht vor, sie ihre Taktik durchexerzieren zu lassen. Das erste, was man normalerweise machte, wenn man sich zwischen zwei Gegnern befand? Man bewegte sich weg, und die Ataru-Akrobatik kam ihr dabei sehr zupass. Ataru wäre schlecht gegen mehrere Gegner? Das hing davon ab, wie man es benutzte!

Das erste, was die Silberhaarige also tat war, sie glitt nach links, ein Manöver, welches der Halbechani natürlich spielend voraussah und sie an ihrer neuen Position attackierte. Was er vermutlich nicht vorhergesehen hatte war, dass er sich nun genau zwischen Brianna und der anderen Sith befand. Janus ging sehr aggressiv zu Werke, doch die 25jährige hatte keine Probleme, seine leichten Makashi-Angriffe zu parieren, auch wenn sie dabei Raum preisgeben musste und spürte, wie die Wand des Industriegebäudes hinter ihr bedrohlich näher heranrückte. Als ihre Klingen sich verhakten, versuchte der Dunkelhaarige vergeblich, sie mit Gewalt zu bezwingen, was ein aussichtsloses Unterfangen war, Malace jedoch Zeit verschaffte, sich wieder in Position zu bringen. Zudem versuchte der Halb-Echani, Brianna ein schlechtes Gewissen einzureden und brachte, was besonders gemein war, ihre Eltern ins Spiel. Allerdings hatte die junge Jedi diesen Teil ihres mentalen Ballastes seit ihren Padawantagen aufgearbeitet. Es machte sie traurig, aber es brachte sie nicht aus dem Gleichgewicht.

„Ich überlebe! So helfe ich ihnen!“

Schleuderte sie ihrem Gegenüber trotzig entgegen, schlug sein Lichtschwert mit einem harten Schwung beiseite und schlug dabei aus dem Stand einen Salto über seinen Kopf hinweg. Es wäre zuviel des Guten gewesen, hätte die athletische junge Frau erwartet, ihn auch noch mit dem verbundenen Ataru-Hieb zu treffen, doch ein weiteres Mal hatte sie ihre taktische Position verbessert.

Beide drehten sich herum und Janus übernahm erneut die Offensive, doch es erfüllte Brianna mit Genugtuung, dass er sich bereits jetzt merklich stärker verausgabt hatte als sie. Doch während sie sich auf dem Schlachtfeld bereitwillig zurückdrängen ließ, setzte ihr die verbale Angriffslust des Sith-Kriegers stärker zu, obwohl sie hoffte, dass man es ihr nicht anmerkte. Schuldgefühle belasteten sie schon eine lange Zeit, obwohl sie längst eingesehen hatte, dass es nichts gab, was eine Zwölfjährige hätte tun können, um ihre Eltern vor gewalttätigen und bewaffneten Waffenschmugglern zu retten und es sinnlos war zu versuchen, diese Leute zu verfolgen und zu versuchen, sich an ihnen zu rächen. Aber es gab immer etwas, wofür man sich schuldig fühlen konnte, aktuell der Tod dieses Twi'lek-Soldaten. Der Preis an Leben, die dieser Krieg zwischen Sith-Imperium und Republik und Jedi beständig forderte, machte ihr ebenso zu schaffen, vielleicht mehr als jenen, die nach Talerys Ansicht brave Jedi waren, weil sie den Kodex für Gesetz hielten und trotzdem in den Krieg zogen, andere Wesen töteten. Seine Worte trafen sie zu sehr, um eine eloquente Antwort parat zu haben. Dass er die Situation zugleich ausnutzen konnte, ihr Knie leicht zu treten, wog bei weitem nicht so schwer.

„Die dunkle Seite? Was weißt du schon von der dunklen Seite?!“

Fauchte sie den Blasshäutigen hörbar verletzt an. Jahrelang die Schülerin eines Dunklen Jedi gewesen zu sein, um später zu den Jedi zu finden bedeutete, dass sie wesentlich mehr über die wahre Natur der dunklen Seite wusste als er – und er versuchte, sie zu bekehren? Ja, sie war wütend auf Mol, aber es gab etwas großartiges, was man mit Leuten tun konnte, auf die man wütend war, über sowas würde sie nicht stolpern. Sie kannte das Gerede, dass der Zorn sie stark machen würde. Sie wusste, wie die dunkle Seite sich anfühlte. Wenn die helle Seite eine wohlig erfrischende Kühle war, dann war die dunkle Seite ein eisiger Sturm. Aber war diese deswegen stärker? Man wurde nicht stärker und fitter, wenn man sich einem Eissturm aussetzte. Man konnte ihn nicht kontrollieren, man konnte sich nur von ihm mitreißen lassen und wusste nicht, wohin er eine tragen würde. Brianna hatte er zu einer Vision vom Tod ihrer Eltern getragen, welche so mächtig und so real gewesen war, dass sie sie nicht ertragen konnte. Sie war damals, als dunkle Akolytin, unter Tränen zusammengebrochen und hatte sich aus Furcht geweigert, erneut zu versuchen, sich auf die Macht zu konzentrieren. Doch die Vision kehrte in ihren Alpträumen zurück und unbewusst schottete sie ihren Geist mehr und mehr von der Macht ab, um sich davor zu schützen, bis sie nicht mehr dazu in der Lage war, diese überhaupt zu spüren. Sarid und Kestrel wussten dies, und es bedeutete zudem, dass sie von den Verlockungen der dunklen Seite ein für alle Mal kuriert war und nichts, was Janus sagen konnte, würde etwas daran ändern.

Doch gleichzeitig hatte der Sith Brianna weit zurückgedrängt und sammelte die dunkle Seite für einen mächtigen Angriff. Janus versuchte, die Jedi mit dieser Kraft in Versuchung zu führen, doch Brianna fühlte sich durch seine Aura an ihre Empfindungen bei der Vision erinnert, als sie die dunkle Seite gespürt hatte, und empfand nichts als Furcht und Abscheu dabei. Doch sie hielt ihre Sinne beisammen, stellte sich seinem Angriff entgegen, der sie an Kiras Rage auf Loronar erinnerte, und hielt ihm stand, obwohl die schiere Wucht sie dabei vom Boden hob und ein Stück zurückwarf.

„Brachiale Gewalt steht dir nicht, Janus,“

Entgegnete Brianna eiskalt, und sprang und rollte sich zur Seite, als dieser nachsetzte.

„Es ist weder dein Stil, noch Makashi. Du kannst mich auf diese Weise wegschieben, doch niemals besiegen. Die dunkle Seite gewinnt dir nichts.“

Mit diesen Worten ging die muskulöse Echani zum Angriff über, doch nicht er war das Ziel, sondern Malace. Sie sprang gegen die Wand und stieß sich davon ab, um aus dem Flug heraus die Sith-Frau zu attackieren. Brianna und Ataru stand brutale Kraft weitaus besser, und sie brauchte die dunkle Seite nicht dazu. Die Silberhaarige drängte die enigmatische Sith zurück, gab ihr mit ihren wilden Vorstößen, die abwechselnd aus drei verschiedenen Richtung zu kommen schien und ihrer Fußarbeit, die die einer Profitänzerin hätte sein können, keine Chance, ihren einzigartigen „Stil“ auszunutzen, außer gelegentlich zu kontern. Brianna attackierte mit einem Angriff, in dem sich ihr ganzer Körper wie ein Gummiband zusammenzog den Kopf der Sith, so dass sie diesem trotz ihrer Doppelklinge kaum standhalten konnte, parierte die niedrig kommende zweite Klinge und sprang darüber hin weg, landete hinter ihrem Rücken. Den neuerlichen Angriff der Silberhaarigen aus der Körperdrehung heraus konnte Malace blocken, doch gleichzeitig fasste Brianna nach dem Lichtschwertgriff zwischen den Händen ihrer Gegner und schwang sich unten durch als wäre es eine Reckstange, brachte dadurch die Sith aus dem Gleichgewicht und traf diese dabei mit ihrer Lichtschwertklinge am Oberschenkel, um schließlich mit ihrer katzenartigen Biegsamkeit in einem tiefen Ausfallschritt und angriffsbereit zu landen.

Die Verletzung an Malaces Oberschenkel war nicht so tief wie beabsichtigt, schmerzte jedoch sicherlich sehr und selbst wenn die Sith Kraft daraus zu schöpfen vermochte, änderte es doch nichts daran, dass ihre Beweglichkeit dadurch eingeschränkt war, was Briannas taktische Optionen weiter verbesserte. Die Silberhaarige kam jedoch nicht dazu, die am Boden liegende Gegnerin weiter zu attackieren, da ihr Janus zu Hilfe eilte. Sie musste sich der von oben kommenden schnellen Schlagfolge erwehren, bis sie seinen vorderen Fuß mit einer Innensichel wegfegen konnte. Die gewonnene Zeit nutzte sie, um wieder aufzustehen und sich der Angriffe wieder auf Augenhöhe erwehren zu können.

„Weißt du Janus, ich bewundere ja wirklich deine Makashi-Technik und deine Eleganz. Es ist eine Freude, sie zu bewundern, du musst wahrhaftig viel geübt haben. Aber warum versuchst du nicht einfach mal etwas Neues?“

Gesagt, getan. Im Rückwärtsgang balancierte sie einen schmalen Stahlträger aus dem durch die Raketeneinschläge entstandenen Trümmerfeld hinauf, in das sich der Kampf zunehmend verlagerte und setzte von dort aus über Janus' Kopf hinweg. Die damit verbundenen dreifache schnelle Ataru-Attacke, welche Brianna entgegen den Gepflogenheiten des Stils einhändig ausführte, wehrte der Halbechani routinemäßig ab, jedoch stellten diese lediglich eine Finte dar. Der wirkliche Angriff war ihre Faust, die sie ihm vom Versteck hinter ihrem Rücken aus geradewegs gegen die Schläfe peitschte. Anders als erwartet schlug ihn dieser nicht direkt bewusstlos, doch er brachte ihn gehörig aus dem Konzept. Wieder festen Boden unter den Füßen, attackierte Brianna aus kurzer Distanz den Kopf ihres Gegners mit dem Lichtschwert, um pariert zu werden, doch im selben Moment schoss die rechte Hand der Athletin nach vorne und bekam Janus' Lichtschwertgriff zu fassen.

Sie versuchte, ihm die Waffe über den Schwachpunkt seines Griffs zu entwinden. Um größere Präzision zu ermöglichen, führten die gewöhnlich einhändig kämpfenden Makashi-Stilisten die Klinge auch noch mit ausgestrecktem Daumen, doch Brianna erkannte darin eine Schwäche im Konzept des Stils, der einen
Sun Djem, eine Entwaffnung, eigentlich so schwer wie nur möglich gestalten wollte. Der Daumen war ohnehin schon ein Schwachpunkt und so noch viel mehr, aber viel Zeit würde sie leider nicht haben, ihr Kunststück fertig zu bekommen, also drückte sie Janus' Lichtschwertheft mit den Fingern wie mit der Klinge an seinem Daumen vorbei…

Taris - Sektor 52, Ebene 240 - alte Industrieanlage, Seitengasse - Kaan im Schiff - Leto weiter weg - Soldaten, Mol, Malace, Chiffith, Janus, Talery und Brianna
 
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[Taris | Planetare Stadt | Sektor 52 | Ebene 240 | Industrieruine | Seitengasse] Chiffith, Brianna Kae, Talery It'kles, Darth Malace, Janus Sturn, Soldaten; Leto Fel und Kaan Vos in der Nähe

Als die Soldaten das Feuer eröffneten, war Chiffith bereits mitten unter ihnen und ihr grünpelziger Kamerad unrettbar dem Tod geweiht. Doch der Lamproid begnügte sich nicht damit, einen von ihnen getötet zu haben. Er wollte sie alle. Keines dieser Wesen wäre es unter normalen Umständen wert gewesen, seine Beute zu sein, denn er fühlte sich ihnen maßlos überlegen und war es vielleicht auch - aber die Tatsache, dass sie in so großer Überzahl waren, gab ihm den Kick, den er brauchte. Kaum hatten die Feinde begonnen, sich ihm zuzuwenden, schon erreichte er die Spitze seiner Leistungsfähigkeit, und die war beachtlich. Zwar schränkten die Verletzungen, die er im Verlauf dieses Abenteuers bereits erlitten hatte, seine Beweglichkeit und Stärke ein, doch den Vergleich zu normalen Menschen und anderen Humanoiden musste er auch jetzt nicht scheuen. Seine Ermattung hätte mit Sicherheit seine Niederlage besiegelt, wäre da nicht die Macht gewesen. Auf subtile, verführerische Art bot sie ihm eine Möglichkeit, seine Handicaps wettzumachen, indem sie ihm den Zugang zu verborgenen Kraftreserven bot - ein Angebot, das er nicht ablehnen konnte. Er schöpfte aus dem Vollen. Dass er dabei seine eigene Lebenskraft aufzehrte, war ihm kaum bewusst, aber selbst wenn: Es störte ihn nicht. Denn der Kampf war sein Leben. Es war ihm egal, ob er sich selbst dabei aufzehrte, denn das war es in seinen Augen wert. Ebenso wie es ihm egal war, ob einer der Soldaten ihn tötete, denn auch das war es wert. Tod gehörte zum Leben dazu. Leben war wertlos ohne Tod.

[[Es gibt keinen Frieden, nur Leidenschaft.
Durch Leidenschaft erlange ich Stärke.
Durch Stärke erlange ich Macht.
Durch die Macht erlange ich den Sieg.
Durch den Sieg zerbersten meine Ketten.
Die Macht wird mich befreien.«]]


Ihm war nicht bewusst, dass er den Kodex rezitierte. Die Worte, die er in seiner eigenen, zischenden Sprache herausschrie, kamen tief aus seinem Innern - sie schienen eine Begleiterscheinung des Stroms an Energie zu sein, den er aus seinem Geist und seiner Seele entzog, um seinen Körper zu stärken. Während er sich zwischen den Humanoiden hindurch schlängelte, Blasterschüssen auswich, hier mit den Klauen schnappte und dort mit dem Stachel zuschlug, sah er plötzlich so klar wie noch nie. Der Sinn der Worte schien sich ihm in jeder Facette zu erschließen. Alles war so einfach, so offensichtlich. Leidenschaft führte zum Sieg, nichts anderes. Chiffith hatte einige seiner Leidenschaften unterdrücken müssen, um als Jünger des Ordens und als Draconis' Schüler zu überleben. Doch damit hatte er, wie es nun aussah, sein Vorankommen mehr gehemmt als gefördert. Es war notwendig gewesen, da es ihm als Jünger und Apprentice nicht zustand, sein eigener Herr zu sein. Doch in diesem Moment war er es. Er war nur sich selbst verantwortlich, sowie seinen Gegnern, die ihn mit aller Kraft zu töten versuchten. Nichts hemmte und bremste ihn. Er war in jeder Hinsicht entfesselt. Körperlich, sozial, emotional.

Chiffith stieß ein triumphierendes, hämisches Brüllen aus, als einer der Soldaten vom Blasterschuss seines Kameraden niedergestreckt wurde. Er war schon der zweite, dem es so ging. In dem engen Getümmel konnte man keinen sicheren Schuss auf den schnellen, sich windenden Lamproiden abgeben. Stets lief man Gefahr, stattdessen einen Gefährten zu treffen. Doch was hätten die Humanoiden sonst tun sollen? Sie hatten kaum etwas anderes, womit sie der Gefahr Herr werden konnten, als ihre Schusswaffen. Nur wenige von ihnen waren imstande, ihre Kampfmesser sinnvoll zum Einsatz zu bringen. Eine Ausnahme war ein großer, grün geschuppter Trandoshaner, der sich auf Chiffith stürzte und ihm das Messer bis ans Heft in den Leib trieb. Doch im Kampfrausch nahm er die Wunde kaum wahr. Er freute sich sogar über die Herausforderung durch jemanden, der keine Angst vor ihm zeigte und sich für einen würdigen Gegner hielt, und widmete ihm den größten Teil seiner Aufmerksamkeit. Das Echsenwesen schaffte es, seinen schnappenden Klauen zu umgehen und die eigenen Krallen in Chiffiths Rücken zu treiben, wo sie blutende Kratzer hinterließen, und auch das Messer stieß erneut zu, aber dann umschlang ihn der Sith-Apprentice mit dem langen, muskulösen Schwanz. Der Widerstand des Trandoshaners war heftig und brachte ihm manche Wunde bei, aber dann wurden die Bewegungen des Opfers langsamer, als er das Leben aus ihm herausquetschte. Ein weiterer Streifschuss durch einen Blaster erinnerte ihn jedoch daran, dass er keine Zeit hatte, um mit der Beute zu spielen. Mit dem Giftstachel gab er dem Trandoshaner den Rest und ließ ihn achtlos fallen, um sich anderen Gegnern zu widmen.

Diese behinderten sich nach wie vor mehr, als sie sich gegenseitig unterstützen, und sie mussten ihre Aufmerksamkeit in zu viele Richtungen lenken, denn da waren ja auch noch Janus Sturn, Brianna, ihr Padawan Talery und die unbekannte Sithkriegerin (Darth Malace). Chiffith hatte nicht im Blick, was die anderen taten, ber zumindest die Fremde trug ihren Teil dazu bei, die Soldaten zu dezimieren. Ihre zahlenmäßige Überlegenheit schwand dahin. Solange die Umstände so blieben wie sie waren und solange Macht mit ihm war, glaubte der Lamproid, unbesiegbar zu sein.


[Taris | Planetare Stadt | Sektor 52 | Ebene 240 | Industrieruine | Seitengasse] Chiffith, Brianna Kae, Talery It'kles, Darth Malace, Janus Sturn, Soldaten; Leto Fel und Kaan Vos in der Nähe
 
[Taris / planetare Stadt / Sektor 52 / Ebene 242 / Verkehrsrotunde ] Fel

Metall kreischte, als die Plattform weiter absackte und Fel begann in Richtung des Abgrunds zu rutschen. Der Graf war verschwunden, doch der benebelte Verstand des Mörders fragte sich nicht wohin. Seine Glieder fühlten sich an, als lägen Bleigewichte darauf und sein Verstand fühlte sich ähnlich. Sein Hals schmerzte und schwarze Kreise schwammen durch sein Blickfeld. Irgendwas schien mit der Schwerkraft nicht in Ordnung zu sein. Vor seinen Augen wirbelte die Plattform herum und schlug immer wieder schmerzhaft an seinen Körper. Wind bestrich kühlend sein Gesicht und ein warmes Gefühl machte sich in seinen Gliedern breit. Zum zweiten Mal an diesem Tag hatte er das Gefühl zu schweben. Nur das wirbeln vor seinen Augen störte und so schloss er sie, um sich ganz diesem Frieden hinzugeben. Der Denker schwieg – er hatte nun eine Weile nichts mehr gesagt – der Würger schwieg…alles war still…so konnte es bleiben…

Hart schlug er auf und alle Luft wurde aus seinen Lungen gepresst, als sich etwas hart in seinen Magen bohrte. Ein schriller Schreit ertönte und Fel riss die Augen auf und sah in die vor Ansgt und Schreck weit aufgerissenen Sehorgane eines Anx. Der Hautlappen am Kinn des Wesens zitterte, als sein Mund das Wort ‚Würger‘ formte


„Töte es!“

Der laut ausgesprochenen Worte des Würgers hätte es fast nicht bedurft. Fast von selbst steckten sich Fels Hände der Quelle der Angst entgegen. Wie ein Schwamm sogen seine Sinne den Anblick des Wesens, sein ängstliches Wimmern und den scharfen Geruch von Schweiß auf. Fel holte aus und versetzte dem Reptiloiden einen Schlag ins Gesicht. Adrenalin rauschte durch seinen Kopf und verscheuchte die betäubende Müdigkeit. Der Anx schrie auf, wehrte sich jedoch nicht. Es war lächerlich einfach ihm einen weiteren Schlag zu verpassen und ihn über die Seitenwand des sich immer noch bewegenden Speeders zu schleudern. Für einen Moment hielt Fel inne und genoss das Gefühl der soeben vollbrachten Tat.

„Wo ist der Graf?“

„Verschwunden?“

„Er ist ABGEHAUEN! Er hat es nicht für nötig gehalten uns ein für alle Mal auszuschalten! Wir werden ihn lehren den Würger von Taris zu unterschätzen!“

„Wie…wie willst du das machen?“

„Wir brauchen Verbündete. Starke Verbündete…RakhGOUL!“

Fel stieß ein irres Lachen aus. Wäre ein intelligenzbegabtes Wesen in der Nähe gewesen, wäre es nach diesem irren Monolog wohl sehr verängstigt gewesen. Zusätzlich zu den Worten, die über das weitere Vorgehen Fels keinen Zweifel ließen, glomm ein wahnsinniges Feuer in seinen Augen, genährt vom Blutrausch des soeben begangenen Mordes und vom Hass auf den Grafen, den es nun zur Strecke zu bringen galt. Bar jeder logischer Abwägung oder Sinn für Gefahr, die der Denker hätte beisteuern können.

Etwas schwerfällig, doch erfrischt hievte sich Fel auf den Fahrersitz, den er grade freigemacht hatte. Seine Finger krallten sich um das Lenkrad und sein linker Fuß drückte das Gaspedal durch. Mit einem Aufheulen fuhr der Speeder an und raste in die Tiefe.

Die verseuchten Ebenen waren schnell gefunden. Sie befanden sich nur einen Katzensprung unter seiner Position. Wie ein Blitz sauste der Speeder durch die breiteren Gänge. Vom heulen des Speeders aufgeschreckt tönten furchterregende Brüllaute von überall her und aus allen Ecken und Winkeln sprangen Krallen bewehrte Wesen hervor. Fels Lachen stimmte in die Kakophonie mit ein, als er einige Runden drehte, um möglichst viele Rakhgoul aufzuscheuchen. Schließlich hielt er inne, um die geifernde Meute zu begutachten, die mit mächtigen Sprüngen und über einander kletternd versuchte ihn in seinem fliegenden Gefährt zu erreichen. Zufrieden lächelte er und gab Gas. Langsam genug, als das die Rakhgoul ihm folgen konnten, aber trotzdem sehr schnell raste er verlassene Gänge entlang. Hier irgendwo musste das Militär eine Stellung aufgebaut haben…

Tatsächlich erblickte er wenig später die unverkennbaren weißen Rüstungen der Neuen Republik. Ihre Besitzer hockten wachsam auf behelfsmäßigen Barrikaden und schossen auf alles was sich bewegte. Die bunt zusammengewürfelte Truppe trug meistens keine Helme, sodass man Spezieszugehörigkeit und Gesicht sofort erkennen konnte. Und in ihrer Mitte war ein bekanntes, grünes Echsengesicht.


„Kargash! Ich hab mein Versprechen noch nicht eingelöst!“

Brüllte Fel und warf alle logischen Bedenken über Bord, als er Gas gab. An der Spitze einer Flut aus wütend brüllenden, tödlich mutierten Rakhgoul krachte des Speeder in die Barrikade und in das Gebrüll der Rakhgoul mischte sich das Splittern von Holz und Durastahl, sowie das Schreien von Soldaten aller Spezies und das irre Lachen von Fel.

Wie ein erfolgreicher Heerführer thronte der Mörder auf seinem Platz, als die spitz zulaufende Spitze des Fahrzeugs sich über den Boden schob und gegen die Wand krachte. Genießerisch stieg Fel aus und betrachtete das Echsenwesen, welches sich zwischen Speeder und Wand eingeklemmt lag.

„Zwar nicht ganz der versprochene Tod, aber schmachvoll genug…“

Die grünen Augen des Mörders glommen gelblich, als er Kargash einen Tritt versetzte und ausspuckte.

„Du wirst entschuldigen, dass ich nicht zu viel Zeit habe. Ich muss mich einem weiteren Versprechen widmen“

Ein Blick über die Schulter verriet Fel, dass die Soldaten größtenteils ausgelöscht waren. Das letzte Häufchen beschäftigte noch eine Handvoll Rakhgoul, der Rest hatte sich scheinbar einfacherer Beute zugewandt: Fel. Ein weiteres Mal rauschte Adrenalin durch seine Erschöpften Glieder, als er in die wütenden Mäuler und toten Augen blickte. Mit einem weiteren Lachen lief er los und rannte so schnell er konnte der nächsten Ebene entgegen. Es war das schnellste Rennen, das Fel je erlebt hatte. Selbst als er vor seiner Verhaftung vor den Sicherheitskräften geflüchtet war, hatten sich seine Füße nicht so schnell bewegt, wie jetzt, als er von Wut, Hass uns Rakhgoul getrieben, irre lachend in Richtung Ebene 240 raste.

[ Taris / planetare Stadt / Sektor 52 / Ebene 243 / Gänge ] Fel sowie einen Meute rasender Rakhgoul

OP: Ihr habt noch eine Runde Posten, bevor Fel und sein Anhängsel angkommen ;D Ich schilder das Ankommen dann in einem NPC-Post mit Mol =)
 
[Taris | Planetare Stadt | Sektor 52, Ebene 240*| alte Industrieanlage, Seitengasse | Chiffith, Brianna, Talery, Darth Malace und Janus, Mol und seine Soldaten, Fel und Kaan (in seinem Schiff) weiter weg

Der Zufall war Janus zur Hilfe gekommen und hatte ihm mit dem Tod des Twi´lek Soldaten eine Steilvorlage geliefert, er konnte sehen wie sich Briannas helle Haut angesichts seines spöttischen Lobes rötete. Die silberhaarige Jedi-Ritterin hatte eine Schwäche, sie sorgte sich zu sehr um das Leben anderer. Es war eine Schwachstelle aller Jedi, die sich mit dieser lächerlichen Einstellung verwundbar machten.

Dennoch war Janus vorsichtig genug aus der peinlich berührten Reaktion der Echani nicht zu viel herauszulesen. Ihr Kampfgeist war nach wie vor ungebrochen und würde auch nicht leicht zu brechen sein, da musste er schon mehr tun. Aber alles zu seiner Zeit, jetzt galt es für den dunkelhaarigen Fastmenschen erst einmal seine Taktik in die Realität umzusetzen. Die Soldaten und Talery ließ er bei seinen Überlegungen außen vor, beide wurden von Chiffith glänzend in Schach gehalten. Der Lamproid erwies sich wieder einmal als sehr nützlich. Vielleicht konnte er sogar ein Kandidat für einen Platz an Janus Seite werden.

In Gesichtausdruck und Haltung seiner Gegnerin konnte der Sith-Krieger keine Angst erkennen, nur Ruhe und konzentrierte Wachsamkeit als sie genau beobachtete wie die Sith in Stellung gingen. Janus war mit der Situation nicht ganz zufrieden, trotz der Einteilung würden er und die andere Sith (Malace) sich wohl in die Quere kommen, aber das war angesichts ihrer Kampfstile und Briannas beweglichem und agilem Ataru-Stil fast unvermeidlich. Dennoch war die zahlenmäßige Überlegenheit ein Vorteil den es auszunutzen galt.

Wie es Janus vermutete hatte wich Brianna vor seinem ersten Angriff nach links aus und versuchte ihn in den Weg der fremden Sith (Malace) zu manövrieren, was wie der Krieger verärgert feststellte auch recht gut klappte. Der blasse Halb-Echani entschied das Beste aus der Situation zu machen, immerhin hatte er so freie Bahn und konnte offensiv gegen die Jedi-Ritterin vorgehen. Es gelang ihm seine Gegnerin zurückzudrängen, aber er konnte keinen entscheidenden Treffer landen und spürte das er Brianna nur punktuell zurückdrängen konnte.

Also entschied er sich auf Zeit zu spielen und mit brachialer Gewalt die silberhaarige Echani zumindest so auf Trab zu halten das die andere Sith sich neu positionieren und angreifen konnte. Selbst mit seiner eindruckvollen Kraft war es schwer gegen Brianna anzukommen, aber Kraft allein war eben nicht alles. Aus der trotzigen Erwiderung der Jedi, dass sie durch ihr Überleben ihren toten Eltern und all den anderen half reagierte Janus mit einem Lachen, seine grünen Augen glitzerten spöttisch.


„Du hilfst niemanden, Brianna ! Nur dir selbst mit deinen lächerlichen Ausreden und Selbsttäuschungen ! Den Toten ist es egal was du tust, dafür kommen deine Bemühungen zu spät.“

Erwiderte Janus kalt und verstärkte seinen Angriff, aber Brianna schafft es sein Lichtschwert zur Seite zu schlagen und mit einem eindrucksvollen Salto aus der Angriffslinie zu entkommen, fast hätte ihr Schlag ihn erwischt aber der Halb-Echani schaffte es rechzeitig auszuweichen. Die Kontrahenten drehten sich um und Janus setzte seine aggressiven Angriffe fort, genährt von der Kraft der dunklen Seite. Aber selbst im Sturm der entfesselten Kraft spürte er das er diese Offensive nicht ewig durchhalten würde.

Vielleicht würden seine verbalen Angriffe erfolgreicher sein als die körperliche, er hörte deutlich wie seine Aussagen über die dunkle Seite und ihre Macht Brianna an einem wundem Punkt erwischt hatten, sie fauchte hörbar empört was er denn über die dunkle Seite wisse. Wie schon auf Korriban konnte sich Janus des Eindrucks nicht erwehren das die Echani schon einmal näher mit der dunklen Seite zu tun gehabt hatte als ihr lieb, aber bis heute wusste er nicht genau was passiert war. Eine ehemalige Sith war sie jedenfalls nicht, auch wenn das ihre Haltung wohl erklären würde.

Wie um die Worte der Jedi-Ritterin Lüge zu strafen sammelte der schlanke Sith-Krieger die Macht für einen heftigen Angriff, er konnte spüren wie die Dunkelheit stärker und stärker wurde, ihn wie einen Sturm davontrug und in ungeahnte Höhen trieb. Mit dieser unnatürlichen Kraft hieb er auf Briannas Lichtschwert ein und ignorierte zumindest für einen Moment alle Regeln des Makashi-Stils, der derart brachiale Gewalt eigentlich ablehnte. Aber es fühlte sich unglaublich gut an, geradezu berauschend. Es war als würde Janus in einem Meer aus Flammen stehen, er konnte die Hitze und Kraft des Feuers der dunklen Seite spüren, die ihn dazu aufrief eins mit den Flammen zu werden und alles in seinem Weg zu verbrennen.

In seinem Rausch hörte er Briannas Worte kaum, sie meinte das ihm rohe Gewalt nicht stehen würde und als sie geschickt zur Seite sprang und rollte um seinen Angriffen auszuweichen behauptete sie sogar das er sie so nie besiegen konnte. Lauthals und geradezu manisch lachte der Sith-Krieger auf, seine grüne Augen funkelten wie die eines Wahnsinnigen, seine Stimme bebte förmlich vor Energie.


„Was ich von der dunklen Seite weiß ? Ich weiß, dass sie mich unbesiegbar machen wird ! Das all meine Träume und Ambitionen wahr werden ! Das ich jeden vernichten kann der sich mir den Weg stellt, selbst dich, Brianna !“

Er hatte diese Worte kaum ausgesprochen da ging seine Gegnerin zum Angriff über. Instinktiv wechselte Janus in die Defensive, aber er war gar nicht das Ziel von Briannas Attacke, die silberhaarige Jedi nutze die Wand als Sprungfeder und stürzte sich auf Malace, drängte die fremde Sith erschreckend effektiv zurück und Janus fluchte leise als er sich umdrehe und versuchte der fremden Sith zu assistieren. Dummerweise wiederholte Brianna ihren akrobatischen Kunststücke und landete hinter Malace, Janus musste seinen Angriff abbrechen und hätte die fremde Sith fast versehentlich mit dem Lichtschwert durchbohrt wenn er nicht im letzten Moment eine wenig elegante, aber wenigstens funktionierende Rolle zur Seite gemacht hätte.

Eilig erhob sich Janus wieder und bekam gerade mit wie Brianna der fremden Sith mit ihrer blauen Klinge eine übel aussehende Verletzung am Oberschenkel beibrachte und kampfbereit wieder landete. Die Echani machte sich bereit Malace den Rest zu geben und Janus sich gezwungen hektisch einzugreifen und attackierte Brianna mit einer Reihe von kräftigen Schlägen von oben, trieb die Jedi-Ritterin ein Stück zurück und rettete der anderen Sith so wohl das Leben. Der Sith-Krieger sah sich schon einem Erfolg nahe als Brianna eine Lücke in seiner Verteidigung nutzte und seinen exponierten vorderen Fuß attackierte, Janus stolperte und geriet für einen Moment aus dem Tritt. Wütend zog er sich kurz zurück und so konnte Brianna sich wieder in eine bessere Position begeben.

Prompt meldete sich die Jedi-Ritterin zu Wort und Janus wusste nicht recht ob ihr Lob für seine Eleganz ernst gemeint war, war aber geneigt es als Spott anzusehen und fletschte wütend die weißen Zähne. Brianna wollte also etwas neues sehen, das konnte sie haben. Wieder einmal nutzte die Echani ihre eindrucksvolle Körperbeherrschung und nutzte einen herumliegenden Stahlträger um wieder über Janus Kopf hinter ihm zu landen. Ihre darauf folgende Attacke war aber recht vorhersehbar und für den Halb-Echani leicht abzuwehren. Höhnisch grinste er seine Gegnerin an, seine Stimme troff vor Geringschätzung.


„Ist das alles, was du kannst ? Ich könnte dich mit verbundenen Aug…auu !“

Janus Spott wurde in einer für einen zufälligen Betrachter vermutlich ungemein komischen Weise von Briannas kraftvollem Faustschlag gegen seine Schläfe unterbrochen. Für einen Moment wurde dem Sith schwarz vor Augen und er taumelte zur Seite, blieb aber bei Bewusstsein und ging nicht zu Boden. Der Schmerz an seinem ohnehin verletzten Kopf war beträchtlich und versetzte Janus in rasenden Zorn, brüllend riss der Sith sein Lichtschwert nach oben um Briannas Angriff auf seinen Kopf abzublocken und zu kontern da spürte er plötzlich die eisenharte Hand der Echani am Griff seiner Waffe, die Jedi-Ritterin versuchte den vergleichsweise schwachen Haltestil und den ausgestreckten Daumen des Makashi auszunutzen und ihn zu entwaffnen.

Zornig riss Janus den Griff zur Seite, aber Brianna versuchte unerbittlich ihm das Lichtschwert zu entreißen. In einer fast schon instinktiven Reaktion ballte der Sith-Krieger seine linke Hand zur Faust und schlug nach Briannas Gesicht, er erwischte immerhin ihre Wange, aber nicht so fest wie es nötig gewesen wäre um die Echani zurückzutreiben und seinen nächsten Schlag wehrte Brianna geschickt mit der offenen Handfläche ab. Frustriert erkannte Janus das er sich was Kampfkunst anging mit der silberhaarigen Jedi nicht messen konnte und überlegte fieberhaft was zu tun war. Ihm blieb nicht mehr viel Zeit, er konnte spüren wie sich der Griff langsam aus seiner rechten Hand löste.

In diesem Moment ging dem Sith-Krieger ein Licht auf. Warum sollte er sinnlos versuchen Körperkraft gegen eine körperlich überlegene Gegnerin einzusetzen wenn er doch über eine viel größere Kraft verfügen konnte: Die Macht. Hochkonzentriert streckte Janus die linke Hand aus und richtete seinen Blick auf einen Haufen Geröll einige Meter hinter seiner Gegnerin. Vor Anstrengung zittern fokussierte der Graf seinen Zorn und die dunkle Seite auf die Trümmerstücke und einige faustgroße Steine lösten sich vom Boden und begannen zu schweben. Rasch schloss Janus die Hand und die Steine rasten wie hungrige Raubvögel auf Briannas Rücken zu, trafen die Jedi an Schulter und Rücken und sorgten für einen verletzten Schrei, Briannas Griff um sein Lichtschwert lockerte sich.
Diese Situation ausnutzend riss Janus das Lichtschwert zu sich und trat nach Brianna, er traf ihren Fuß und bekam endlich seine Waffe frei. Vorsichtshalber sprang der Graf zwei Meter zurück und nahm wieder seine ursprüngliche Makashi-Ausganstellung an. So verlockend der Gedanke auch war nachzusetzen, er durfte Brianna nicht zu nah kommen. Er war diesen Kampf falsch angegangen, es war viel besser wenn Malace den Nahkampf übernahm und er aus dem Hintergrund die Macht einsetzte. Dagegen war die Echani nicht so gefeit und würde zudem von anderen Sith beschäftigt sein. Und nicht zuletzt war Janus so zumindest halbwegs sicher vor ihren mächtigen Angriffen. Befehlsgewohnt richtete der Graf das Wort an seine Ordensschwester.


„Los, greift schon an ! Ich überlasse euch die Ehre dieser würdigen Gegnerin im Nahkampf gegenüberzutreten. Macht etwas daraus !“

Schrie Janus und zog sich noch ein Stück zurück, das Lichtschwert kampfbereit erhoben. Sollte doch Malace die ganze Wucht von Briannas Angriffen abfangen, er traute dieser Sith ohnehin nicht. Im Schach kämpfte der König auch nicht an vorderster Front, sondern schickte seine Bauern in dem Kampf. Aus dieser Position konnte der selbstsichere, aber pragmatische Graf auch seine verbalen Angriffe besser fortsetzen als im direkten Nahkampf im wahrsten Sinne des Wortes den Mund gestopft zu bekommen.

„Wie ich sehe bist du seit unserer letzten Begegnung wahrhaft stärker geworden, Brianna. Das respektiere ich. Aber sieh nur, wie dein Talent vergeudet ist im Dienst für diese lächerlichen Kreaturen, die sich Neue Republik nennen ! Sieh, wie sie dir deinen Einsatz, deine Opfer, deine Furchtlosigkeit danken ! Glaubst du auch nur einer von ihnen ist dir wirklich dankbar oder würde trauern, wenn du in ihrem Namen stirbst ?“

Wütend zeigte Janus auf das jämmerliche Häuflein Soldaten, die gerade von Chiffith weiter dezimiert wurden. Der Lamproid hatte soeben einen erstaunlich zähen Trandoshaner getötet und wandte sich nun dem nächsten Opfer zu.

„Warum solltest für diese Narren dein Leben riskieren ? Warum für eine Bande gewöhnlicher Lebwesen kämpfen und aller Freiheit, allen Freuden entsagen ? Warum, Brianna ? Bloß damit du deine Schuldgefühle begraben kannst, damit du dich selbst für gut halten kannst ? Es gibt kein Gut und Böse ! Nur Macht und diejenigen die zu schwach sind danach zu streben !“

Stolz richtete sich Janus auf und ignorierte für einen Moment seine Schmerzen, seine grünen Augen funkelten im schwachen Licht, seine ganze Haltung drückte Stärke und Überzeugung aus. Auch in der Macht sandte er dieses Signal, er fühlte sich wie ein Leuchtfeuer von Stärke und Willenskraft. Seine Stimme donnerte durch die Gasse wie ein Prediger vor einer versammelten Gemeinde Gläubiger.

„Öffne deine Augen, Brianna, und sieh genau hin ! Du magst vielleicht heute gewinnen oder sterben, vielleicht bis morgen leben oder noch hundert Jahre, aber bei den Jedi ist es ein verschwendetes Leben ! Ihr Kodex ist eine Lüge die der Rat euch eintrichtert um willige Sklaven zu haben, um zu garantieren dass ihr niemals zweifelt, niemals hinterfragt ! Ich bin frei, ich kann gehen wohin es mir beliebt ! Wenn ich etwas will dann nehme ich es mir, wenn ich etwas geben will dann gebe ich es, und wenn ich jemanden töten will, dann töte ich ihn. Das ist wahre Freiheit !“

Janus Stimme hatte sich mit jedem Wort in die Höhe geschraubt und seine letzten Worte waren ein brüllendes Bekenntnis, eine donnernde Glaubenserklärung, ein Manifest. Niemals würde er sich wie die Jedi sklavisch einem Orden, leeren Idealen und dem Willen der gewöhnlichen Lebwesen unterwerfen. Er war jetzt nach seiner Zeit als Schüler sein eigener Herr und Meister und konnte tun und lassen was ihm gefiel. Warum konnte Brianna nicht erkennen wie großartig das war ? Abrupt wurde Janus Stimme leiser und bedrohlich ruhig, sein manisches Lächeln machte einem ruhigen, fast schon zu ruhigen Gesichtausdruck Platz. Als er sprach klang seine Stimme beinah bedauernd.

„Aber wie ich sehe wirst du die Wahrheit nicht erkennen solange dich noch Lebewesen an die heuchlerischen Jedi und ihre Republik binden. Nun gut, Brianna. Ich werde dir helfen zu sehen. Diese Soldaten, deine Padawan, deine übrigen Freunden, deine Ordensbrüder und -Schwestern, die gewöhnliche Wesen die du scheinbar so liebst…ich werde sie dir alle wegnehmen. Jeden einzelnen von ihnen. Wenn es sein muss werde ich jeden von ihnen persönlich töten und jeden Planeten den du besuchst zu Asche niederbrennen bis du nichts mehr hast außer mir und der Erkenntnis, dass ich Recht habe. Dann wirst du endlich frei sein an meiner Seite zu herrschen !“

Verkündete Janus gefährlich ruhig und mit den glitzernden Augen eines Fanatikers betrachtete er Brianna, seine Lippen formten ein wahnsinniges, grausames Lächeln. Die Jedi würde ihm gehören und eine Sith werden, so wie er. Zusammen würden sie über die Galaxis und ihre armseligen Kreaturen herrschen wie Götter.

[Taris | Planetare Stadt | Sektor 52, Ebene 240*| alte Industrieanlage, Seitengasse | Chiffith, Brianna, Talery, Darth Malace und Janus, Mol und seine Soldaten, Fel und Kaan (in seinem Schiff) weiter weg
 
Taris - Sektor 52, Ebene 240 - alte Industrieanlage, Seitengasse - Kaan im Schiff - Leto weiter weg - Janus, Chiffith, Brianna, Darth Malace, Mol und seine Soldaten und Talery

Zu Talerys Leidwesen brachten ihre Worte an diesen Kommandant Mol rein überhaupt nichts. Im Gegenteil schien es schon fast den Eindruck zu haben, dass die Sith die Ablenkung dadurch ausnutzten. Chiffith zumindest entfernte sich zusehends von ihr und schlängelte eilig sich in Richtung der Soldaten, die ihn trotz seiner Größe nicht wirklich kommen sahen. Ihr schwante bereits schlimmes und sie musste mit Entsetzen zusehen wie sich die ganze Situation in das pure Chaos verwandelte. An der Wand der Seitengasse auf den Trümmern kauernd stand die Caamasi da und wusste nicht so recht was sie tun, wie sie helfen konnte. Diplomatie war nun jedenfalls vergebens. Ihr hatte ja schon vorher kaum jemand zugehört. Ihre Meisterin Eisblume war eingekeilt zwischen Janus und der anderen Sithfrau, wobei die Echani zwar etwas einstecken musste, im Gegenzug aber auch kräftig austeilte.

Richtig gefährlich wurde es für die junge Padawan als die scheinbar irgendwie verblendeten Soldaten der Republik gefühlt auf alles und jeden das Feuer eröffneten. Sogar Brianna musste sich ihrer Schüsse kurz erwehren, ehe sie von dem wütenden Lamproiden angegriffen und dezimiert wurden. Dabei gab es diverse Querschläger, von denen auch welche Talery gefährlich nahe kamen. Einen konnte sie mit der grünen Lichtschwertklinge mehr schlecht als recht abwehren, wie es Eisblume versuchte hatte ihr an Bord der TARDIS beizubringen. Ein weiterer Schuss jedoch streifte sie am Arm und verursachte sofort einen für sie furchtbar brennenden Schmerz. Leise keuchend und den Schnabel zusammenbeißend hielt sie sich dennoch aufrecht und sie legte die Hand auf den verletzten Arm, während sie mit der anderen das Lichtschwert hielt. Sich dadurch noch hilfloser fühlend, ließ sie sich vollständig in die Macht sinken. Sonst wusste sie ja auch nicht, was sie tun konnte. Talery war ja nicht einmal ansatzweise eine Herausforderung für Chiffith und falls sie sich dem kämpfenden Wurmwesen wirklich näherte war die Gefahr, dass sie durch einen dummen Querschläger starb wie der eine Twi'leksoldat um ein Vielfaches höher. Daher verharrte sie lieber an Ort und Stelle und hoffte inständig darauf, dass Brianna und die Soldaten der Republik doch noch irgendwie triumphieren würden. Jedoch verspürte sie dabei im Hinterkopf eine Verbindung zu Eisblume, trotz ihrer zunehmenden verbalen Auseinandersetzungen. Die Macht lockte sie, zeigte ihr einen Weg irgendwas positiv zu beeinflussen. Auch wenn die Caamasi nicht verstand was sie eigentlich tat, so fühlte es sich doch... richtig und gut an. Mangels besseren Wissens definierte sie es für sich selbst als Energie, welche sie an die Echani übertrug, auch wenn es sich richtigerweise um eine Machttechnik handelte, bei der sich das Ziel frischer fühlte und schnellere Reflexe hatte. Dadurch verstärkte sich das vorhandene Band zwischen den beiden Jedi und ermöglichte es der Jedi-Ritterin den bestimmt kräftezehrenden Kampf fortzusetzen.


"Brianna, greif zu, nutze es..."

rief sie ihrer Meisterin, damit diese, so meinte Talery Bescheid wusste.

Taris - Sektor 52, Ebene 240 - alte Industrieanlage, Seitengasse - Kaan im Schiff - Leto weiter weg - Janus, Chiffith, Brianna, Darth Malace, Mol und seine Soldaten und Talery
 
[Taris | Planetare Stadt | Sektor 52 | Ebene 240 | Industrieruine | Seitengasse] Chiffith, Brianna Kae, Talery It'kles, Darth Malace, Janus Sturn, Soldaten; Leto Fel und Kaan Vos in der Nähe

Staub, Asche und rotes sowie violettes Blut bildeten eine zähe, klumpige Schicht auf Chiffiths Haut. Mit jeder Bewegung wirbelte er weiteren Staub auf und verspritzte weiteres Blut, sein eigenes und das seiner Gegner. Obwohl es farblich leicht zu unterscheiden war, spielte es keine Rolle, woher es stammte. Dass Blut floss, gehörte zum Töten dazu, und der Lamproid hatte keine Hemmungen, auch sein eigenes zu geben. Im Kampf-und Blutrausch nahm er seine Umgebung sowieso nur teilweise wahr. Längst hatte er einen Tunnelblick und er ahnte die Position und Bewegung seiner Feinde mehr als er sie sah. Er schlug, biss und stach nach allen Richtungen, und da er noch immer dicht von Feinden umringt war, konnte er sie kaum verfehlen. Das Giftreservoir seiner Schwanzspitze war längst erschöpft, doch war der messerscharfe Stachel noch immer eine tödliche Waffe. Auch der giftige Speichel versiegte, aber die klauenförmigen Kiefer fügten den weichen humanoiden Körpern klaffende Wunden zu. Er tötete nun nicht mehr mit jedem Treffer, dafür benötigte er sein Gift. Deshalb hatte sich der Kampf in eine Art blutiges Ringen verwandelt, bei dem er seine Gegner mit allen Gliedern packte und sie zerfleischte. Doch am Ergebnis änderte das nichts. Niemand, den er einmal in den Griff bekam, war anschließend noch imstande zu kämpfen. Nicht alle waren sofort tot - er hatte nicht die Zeit, sich mit jedem einzelnen so gründlich zu befassen. So erzeugte er nach und nach einen Choral aus schmerzerfülltem Schreien, Stöhnen und Wimmern.

Seine eigenen Laute mischten sich darunter, denn der Kampf strengte ihn mehr und mehr an. So unerschöpflich die Kraftreserven, welche seine Leidenschaft ihm zur Verfügung gestellt hatte, auch gewirkt hatten: Sie waren doch nicht unendlich. Die Wunden machten sich wieder bemerkbar und etwas erstaunt stellte Chiffith fest, wie drastisch ihre Zahl gestiegen war. Aus mehreren tiefen Messerstichen quoll das Blut, die Haut war vielfach von Blasterenergie verbrannt und stellenweise vollständig abgetragen. Auch die kauterisierte Wunde am Armstumpf war teilweise wieder aufgebrochen und hatte wieder zu bluten begonnen. Die Bewegungen des Lamproiden wurden schwerfälliger. Das - zusammen mit der ernüchternden Tatsache, dass ihre Zahl deutlich abgenommen hatte - erlaubte es seinen Gegnern, sich von ihm zu lösen. Sie wichen zurück und schufen Raum zwischen sich und dem Monstrum, das mehrere von ihnen abgeschlachtet hatte.

Der Apprentice packte einen weiteren von ihnen, rang ihn nieder und riss ihm mit den Klauen den Rücken auf, bis er das Rückgrat bloßgelegt und die Nieren zerfetzt hatte, doch dann stellte er fest, dass kein Gegner mehr in Reichweite war. Irritiert blickte er sich um und fand sich plötzlich ohne Deckung in ihrer Mitte wieder. Es waren nicht mehr viele, die standen. Wie viele er getötet hatte, wusste er nicht, aber es wunderte ihn, wie wenige übrig geblieben waren. Wahrscheinlich hatte die fremde Sith-Kriegerin einige von ihnen ausgeschaltet. Andere mochten geflohen sein. Und es gab mindestens drei, die Blasterschüssen ihrer Kameraden zum Opfer gefallen waren. Nun waren es nur noch zwei Bewaffnete, die zum Kampf bereit schienen. Und sie hatten sich in gute Schusspositionen gebracht. Ihre Mündungen richteten sich direkt auf Chiffith. In ihren Augen las er Entsezten, Abscheu, Ekel, Furcht - aber auch Entschlossenheit. Er erkannte, dass dieser Kampf für ihn zuende war. Aber die Art, wie er enden sollte, konnte er noch selbst bestimmen, wenn er sich beeilte.

Anstatt sich auf die verbleibenden Soldaten zu stürzen, was sicherlich seinen Tod bedeutet hätte, wandte der Lamproid sich ab und floh. Zwei Blaster feuerten und er spürte, wie die Energlieladungen dicht neben und hinter ihm einschlugen, wo sie Stein und Beton zum Platzen brachten und ihn mit glühenden Splittern übersäten. Ein Schuss traf ihn am Schwanz und löste eine Welle heißen Schmerzes aus, doch dieser lähmte ihn nicht, sondern beschleunigte nur seine Flucht. Er verkroch sich zwischen den Trümmern des Raketenangriffs, die seinem schmalen Schlangenkörper genug Deckung boten, um sich vorerst vor dem Blasterfeuer in Sicherheit zu bringen. Ein paar Schüsse prallten noch wirkungslos von Beton und Stahl ab, dann stellten die Soldaten das Feuer ein.

Chiffith wusste, dass er nicht außer Gefahr war. Sie konnten ihre Positionen ändern, um ihn wieder vor die Mündung zu bekommen, denn die Trümmer boten nicht nach allen Seiten Schutz. Sie konnten auch einfach eine Granate zu ihm werfen, falls sie welche hatten. Der Treffer am Schwanz hatte ihn seiner wichtigsten Waffe beraubt, also war eine effiziente Gegenwehr gegen Angriffe gleich welcher Art ausgeschlossen. Janus und die Unbekannte (Malace) mussten diesen Kampf zu Ende bringen. Er selbst konnte nichts mehr dazu beitragen.

Zum zweiten Mal an diesem Tag rollte sein Körper sich eng um den Armstumpf, um die Blutung abzudrücken. Die Kampfeslust war erloschen, der Blutdurst gestillt. Er fühlte sich betäubt und ausgebrannt. Schwäche stieg in ihm auf und errang - endlich - die Oberhand über Körper und Geist des jungen Sith. Während seine Wahrnehmung verschwamm, dachte er angestrengt darüber nach, ob es klug war, hier ein Schläfchen zu machen. Er glaubte, dass es Gründe gab, die dagegen sprachen. Aber sie fielen ihm nicht ein.


[Taris | Planetare Stadt | Sektor 52 | Ebene 240 | Industrieruine | Seitengasse] Chiffith, Brianna Kae, Talery It'kles, Darth Malace, Janus Sturn, Soldaten; Leto Fel und Rakghouls in der Nähe
 
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