Tatooine (Tatoo-System)

[Tatoo-System | Asteroidenfeld |Chaos Star | Cockpit] Elliseria,Crew

Obwohl keiner der Chaos Knights ein Technisches Genie war, verliefen die Reparaturen besser als erwartet. Die meisten Treffer waren nur Oberflächlich gewesen und die zu reparieren war nur auf einem Planeten möglich oder woanders wo es kein Vakuum um das Schiff gab. Somit waren es nur Kosmetikfehler die nicht weiter an Beachtung Wert waren.
Die Stimmung der gesamten Crew war angespannt, die Kämpfe waren größtenteils ohne ihre direkte Beteiligung ausgefallen, die Raumschiffe waren zerstört worden ohne etwas zu plündern was den meisten noch mehr aufs Gemüt haute. Ein Weequay schien sogar in seiner Ehre verletzt zu sein weil die Raumtransporter ohne einen Nahkampf zerstört worden waren, er hatte sich in dem Schlafraum der Besatzung eingesperrt weswegen Gargoyl die Tür solange bearbeitet hatte bis der Weequay von selbst das Zimmer verlassen hatte. Viel war von ihm danach nicht übrig geblieben, und durch die Müllschleuse hatte man seine Überreste entsorgt.


"Der Sprit reicht bei uns und der Dark Nemesis bis nach Vinsoth und etwas darüber hinaus oder?"

fragte Elliseria Karton am Cockpit. Verwirrt blickte er von den Kontrollen auf, seine volle Aufmerksamkeit war den Systemen gewidmet gewesen so das die Worte der jungen Frau ihn mitten aus seiner Gedankenwelt gerissen hatte. Nachdem er sich wieder ganz gefasst hatte hob er einen Zeigefinger, überblickte einige Anzeigen und nickte dann.

"Ja es sollte vollkommen reichen, wenn wir Vinsoth aber erreicht haben sollten wir auftanken da ich dann keinen weiteren Sprung verantworten könnte ohne vollen Sprit."

"Gut zu hören, synchronisiere unseren Nav-Computer mit dem der Dark Nemesis damit wir zusammen springen können wenn wir das Feld verlassen haben. Ich will die Credits für uns besorgen und dann schauen was es noch für Arbeit gibt."

Ihrem Befehl wurde schnell Folge geleistet, sowohl die Dark Nemesis als auch die Chaos Star verließen schnell das Asteroidenfeld und sprangen in den Hyperraum Richtung Vinsoth


[Tatoo-System |Chaos Star | Cockpit] Elliseria,Crew
 
[Tatoo-System | Tatooine | Mos Eisley Raumhafen | T-6 White Dwarf] Nen-Axa

Die breite Tragfläche drehte sich waagrecht, als das Shuttle White Dwarf sich in eine der runden Landebuchten des Raumhafens von Mos Eisley senkte. Die Triebwerke wirbelten eine Menge Staub auf und bildete eine Wolke, die schwefelgelb im grellen Schein der Sonnen leuchtete. Sie standen beinahe im Zenit und warfen ihre sengenden Strahlen mitten in die Anlegestelle hinein. Mit dumpfem Laut setzten die Landestützen auf, Ventile zischten und die Triebwerke verstummten. Dann tat sich einige Augenblicke lang gar nichts, bevor sich die Rampe absenkte und Nen-Axa, gehüllt in seine dunkelgraue Jedirobe, hinunterschritt.

Kurz darauf trat der Arconier hinaus auf die belebte Straße. Die Hitze machte ihm nichts aus, sie regte nur seinen wechselwarmen Kreislauf an. Gegen das grelle Licht schützte er sich mit der Kapuze. Das also war Tatooine und seine wichtigste Stadt, Mos Eisley. Ein ungewöhnlicher Ort. Staubig, schmutzig und schäbig. Aber dennoch ungemein lebhaft. Wesen unterschiedlichster Couleur gingen, ritten und fuhren die Straßen entlang. Es gab Reit- und Lasttiere aller Größen, Speeder, Radfahrzeuge und Droiden. Die Architektur ringsum war eine Mischung aus primitivsten Behausungen und einer Technologie, die Ansätze moderner Zivilisation zumindest andeutete. Noch niemals hatte Nen-Axa so einen Ort gesehen, und die Datenbänke hatten ihm nur einen unzureichenden Eindruck davon vermittelt. Die Wirklichkeit mit ihren ungewöhnlichen Gerüchen und Geräuschen war um ein Vielfaches eindrucksvoller.

Der Jedi tauchte in die Menge ein und verschwand in ihr. Inmitten dieser bunten Menge von Wesen, deren Herkunft er größtenteils nicht einmal erahnen konnte, wurde er beinahe unsichtbar. Hier liefen ständig ungewöhnlichere Gestalten herum, so dass man jemandem wie ihm kaum einen beiläufigen Blick schenkte. Ihm sollte es nur recht sein, denn aufzufallen lag nicht in seiner Absicht. Daher hatte er auch Sorge getragen, dass sein Lichtschwert weit hinten am Gürtel hing, damit es nicht versehentlich unter dem Mantel hervorschaute und ihn verriet. Er wollte Ärger gerne vermeiden, insbesondere mit den Hutten und anderen ansässigen Verbrechergruppen, die wohl keinen Wert auf Einmischungen des Jediordens legten. Es sollte ihm ganz recht sein, wenn er nicht zu tief in die Unterwelt Tatooines eindringen musste, um die gewünschten Informationen zu finden. Doch immerhin suchte er nach Mördern.

Nen-Axa begann damit, sich bei den Händlern der zahlreichen Marktbuden - bei Leuten, die den Eindruck machten, schon länger hier zu leben - zu erkundigen, ob jemandem der Name Skyvold etwas sagte.


»Skyvold? Meinen Sie Jack Skyvold fagte der Händler, ein merkwürdig aussehender Fast- oder Halbmensch mit Fühlern auf dem Kopf.

Nen-Axa war mehr als verdutzt.


»Genau der«, antwortete er. »Kennen Sie ihn?«

»Natürlich kenne ich Jack Skyvold beteuerte der Mann. »Wie die meisten hier.«

Nun war es um die Fassung des Jedi vollends geschehen. Er hatte gar nicht wirklich damit gerechnet, durch reines Herumfragen überhaupt auf jemanden zu treffen, der jemanden dieses Namens kannte.

»Dann ist er sowas wie eine Berühmtheit?« fragte er staunend, und fragte sich zugleich, ob sie tatsächlich von der gleichen Person sprachen.

»Kann man sagen. Oder er war es zumindest mal. Damals, kurz nach seinem Sieg bei dem Rennen.«

»Das Rennen? Erzählen Sie mir davon!« verlangte der Jedi. Zugleich wählte er einen Gegenstand aus der Auslage des Händlers - ein Werkzeug oder Küchengerät, dessen Verwendungszweck er gar nicht kannte - um es zu kaufen. Auf diese Weise hoffte er, den Einheimischen bei Laune zu halten.

»Ich rede vom Podrennen. Jack hat vor ein paar Jahren an einem Rennen im Salt Canyon teilgenommen, eine der riskantesten Strecken überhaupt. ...Das macht sechs Wupiupi.«

Der Arconier zählte ihm neun auf den Tisch.

»Die meisten Menschen können so ein Ding nichtmal lenken«, fuhr der geschäftstüchtige Händler fort, nachdem er die Münzen eingestrichen hatte. »Aber er hat gewonnen, gegen lauter erfahrene Piloten. Das war eine echte Sensation.«

»Ich fürchte, das ist nicht der Mann den wir suchen«, warf Nen-Axa ein. »Der Jack Skyvold von dem wir sprechen ist nicht älter als siebzehn.«

»Und der Jack Skyvold von dem ich spreche war damals zwölf oder so. Ich sag doch: Eine Sensation.«

Der Jediritter stellte noch weitere Fragen, doch stellte sich bald heraus, dass der Fastmensch nicht viel mehr wusste. Er schien sich zwar bestens im Rennsport auszukennen, aber über die persönlichen Verhältnisse des toten Padawananwärters wusste er nichts. Doch die Informationen, die er schon gegeben hatte, waren weit mehr wert als die paar Wupiupi. Für Nen-Axa waren sie unschätzbar. Er hatte schon kurz nach seiner Ankunft den ersten kostbaren Anhaltspunkt, und da Jacks Name einmal in aller Munde gewesen war, konnte man sicherlich noch mehr in Erfahrung bringen. Das gab viel Raum für Optimismus. Der Arconier war den Antworten, nach denen er suchte, einen deutlichen Schritt näher gekommen.

[Tatoo-System | Tatooine | Mos Eisley Raumhafen | Straßen] Nen-Axa
 
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[Tatoo-System | Tatooine | Mos Eisley Raumhafen | Marktstände] Nen-Axa

Nach diesem ersten überraschenden Erfolg setzte Nen-Axa seine Befragung der örtlichen Händer fort. Es stellte sich heraus, dass viele von ihnen schon von Jack Skyvold gehört hatten. All denen, die sich für Podrennen interessierten und schon seit einigen Jahren hier lebten, war der zwölfjährige Menschenjunge, der ein erfahrenes Fahrerfeld hinter sich gelassen hatte, in guter Erinnerung geblieben. Je öfter der Jedi die Geschichte hörte und je mehr er über den Podsport an sich erfuhr, um so sicherer wurde er, dass sich schon damals die Macht in dem Jungen gezeigt haben musste. Wenn die Rennen tatsächlich so schnell und riskant waren, wie ihm erzählt wurde, dann benötigte man außergewöhnliche, über das normalerweise Menschenmögliche deutlich hinausgehende Reflexe dafür, die an die Vorsehung grenzten. Es war bedauerlich, dass er nicht die Gelegenheit erhalten hatte, diese Begabung auszubauen. Die grundsätzliche Befähigung zum Jediritter hätte Jack bestimmt gehabt. Und auch im Rennsport hätte er es weit bringen können, wie viele Einheimische bescheinigten. Doch aus irgendeinem Grund war er nach seinem ersten Sieg nicht wieder angetreten und hatte auf die Chance verzichtet, auf diesem Weg nach Ruhm und Reichtum zu streben. Womöglich wegen der Gefahr, stattdessen einen schnellen Tod zu finden. Umso tragischer, dass dieser ihn dann unweit der Jedibasis im scheinbar sicheren Lola Curich ereilt hatte.

Weit schwieriger war es jedoch, etwas über ihn in Erfahrung zu bringen, das nichts mit dem Podrennen zu tun hatte. Über seine Herkunft, seine Familienverhältnisse und seine Lebensumstände schien niemand viel zu wissen. Auch das hing vermutlich damit zusammen, dass er so schnell wieder in der Versenkung verschwunden und sein Stern rasch verblasst war.


»Er stammte aus Mos Eisley« schnarrte ein arachnoides Wesen. »Aus einem der Arbeiterviertel, soviel ich weiß.«

»Wer könnte Genaueres wissen?« fragte Nen-Axa weiter.

»Weiß nicht«, antwortete der Händler und packte mit flinken Scherenhänden die katzengroße, froschartige Kreatur ein, die der Arconier gekauft hatte, um ihn in Plauderstimmung zu versetzen. Der Jedi hatte auf diesem Weg schon einige Waren erstanden, die er eigentlich überhaupt nicht haben wollte. »Vielleicht gibt es im Westquartier Leute, die sich an ihn erinnern. Eine Berühmtheit aus der Gegend vergisst man nicht so schnell.«

Nen-Axa bedankte sich für den guten Rat und wandte sich zum Gehen. Doch das spinnenartige Wesen rief ihm noch nach:

»Warten Sie damit lieber bis morgen!«

Der Jediritter wusste, was er (oder sie oder es...) damit meinte. Er befand sich nun schon seit mehreren Stunden hier. Die Sonne begann zu sinken. Es war sicherlich ein guter und befolgenswerter Ratschlag, die Straßen bei Nacht zu meiden. Der Arconier beschloss, sich daran zu halten, und zwar nicht nur in Bezug auf die Arbeiterbezirke. Der sicherste Ort schien ihm sein Schiff zu sein - das er auf diese Weise zugleich im Auge behalten konnte. Die Stunden auf dem Marktplatz hatten ihn viel gelehrt über diese fremde Welt und ihre Bewohner, vor allem, dass man hier mit vielem rechnen musste. Im bunten Völkergemisch von Mos Eisley zählte Erfolg wohl mehr als Gesetz und Moral, so zumindest sein erster Eindruck, der sich durchaus mit den gelesenen Berichten deckte.

Auf dem Weg zum Dock verteilte Nen-Axa die vielen Kleinigkeiten und Lebensmittel, die er an den verschiedenen Ständen erstanden hatte, in die staubigen Hände von Straßenkindern. Dann zog er sich ins Innere der White Dwarf zurück, wo er zuerst ausgiebig trank und aß (denn dem Wasser von Tatooine vertraute er nicht und menschliche Lebensmittel konnten für ihn giftig sein), bevor er sich zur Ruhe begab.

Am nächsten Morgen, kurz nach Sonnenaufgang, erwachte der Jedi. Obwohl die Heizung des Raumschiffs lief, fühlte er sich ein wenig steif. Seine Glieder wurden jedoch schnell beweglicher, als er hinaus in die Strahlen der beiden Sonnen trat, die schon so früh am Tag recht intensiv schienen. Er hatte für die Verhältnisse eines berufstätigen Familienvaters recht lange geschlafen, daher fühlte er sich erfrischt und war voller Tatendrang, die Suche zügig fortzusetzen. Die beste Spur, die er hatte, führte ihn in ein Arbeiterquartier im westlichen Teil der Stadt. Um schnell dorthin zu gelangen, benötigte er ein Transportmittel. Da er es nicht riskieren wollte, ein gemietetes Fahrzeug oder Tier in eine Gegend mit möglicherweise hoher Kriminalität mitzunehmen, entschied er sich für eine Fahrt mit einem öffentlichen Verkehrsmittel.

Eine halbe Stunde später zahlte er den Rikschadroiden aus und setzte seinen Weg zu Fuß fort. Die Gassen in diesem Teil der Stadt waren enger, die Häuser wirkten ärmlicher und es war weniger moderne Technologie zu sehen. Die elektronischen Bauteile der mehrstöckigen, verschachtelten Häuser, die aus unterschiedlichsten Materialien, vorwiegend aber aus Lehm und Sandstein gebaut waren, wirkten veraltet. Fahrzeuge und Reittiere sah er eher selten. Die Leute, die auf der Straße unterwegs waren, trugen einfache Kleidung und schienen allesamt Einheimische zu sein, vorwiegend Menschen und Rodianer. Und natürlich wuselten auch hier, wie offenbar überall in Mos Eisley, die kleinen, in Kutten gehüllten Jawas herum.

Da er keinen Anhaltspunkt hatte, wer ihm am besten behilflich sein konnte, war es eigentlich egal, wen Nen-Axa ansprach. Er ergriff daher die nächstbeste Gelegenheit beim Schopf und wandte sich an eine Gruppe von Kindern - zwei Menschen, ein Nikto und eines, dessen Spezies er nicht kannte.


»Wir suchen jemanden namens Skyvold«, sagte er. »Kennt ihr jemanden der so heißt?«

Drei der Kinder schüttelten nur den Kopf. Der Nikto aber, der etwas vorlauter und vielleicht auch etwas klüger als seine Freunde zu sein schien, schaute sich mit skeptischem Blick um und stellte eine Gegenfrage:

»Wen meinst du mit ›wir‹?«

»Bei uns zuhause spricht man so«, erklärte der Arconier knapp. »Also kennt ihr keine Skyvolds?« Wieder war einhelliges Kopfschütteln die Antwort. »Gibt es hier jemanden, der ›mir‹ vielleicht helfen kann? Ein Einheimischer, der viele Leute kennt und vieles weiß?«

»Sashnar kennt alle Leute.« Abermals führte der kleine Nikto das Wort.

»Und könnt ihr uns sagen wo wir ihn finden können?«

Nun leuchteten die Augen des Jungen auf und sein Gesicht nahm einen berechnenden Ausdruck an.

»Hm, vielleicht...« sagte er vieldeutig.

Nen-Axa verstand. Er zog einen Wupiupi aus einer Tasche seines Gürtels und hielt ihn dem Knaben hin. Dieser griff blitzschnell zu, doch noch rascher hatte der Jedi seine Klauenhand mit der Münze zurückgezogen. »Wenn wir bei Sashnar sind«, stellte er seine Bedingung.

Sofort setzten sich die Kinder in Bewegung. Auf nackten Füßen liefen über die staubigen Straßen, durch Höfe, unter Wäscheleinen hindurch und über niedrige Mauern hinweg. Der Jediritter folgte ihnen mit wehender Robe. Es dauerte ungefähr fünf Minuten und sie legten dabei eine ordentliche Strecke zurück, so dass Nen-Axa sich nicht ganz sicher war, ob er seinem Orientierungssinn noch vertrauen durfte. Dann standen sie vor einem niedrigen Haus, das sich äußerlich nicht von allen anderen unterschied. Es hatte orangerote Lehmwände mit einer niedrigen Tür und kleinen, weiß umrandeten Fenstern. Neben der Tür saß ein Mann auf der Straße. Er lehnte mit dem Rücken an der Hauswand, hatte einen zerfransten Basthut ins Gesicht gezogen und kaute auf etwas herum, das ein Zweig zu sein schein - womöglich irgendein Rauschmittel.

Nen-Axa hatte vermutet, dass es sich bei dem Fremden, der so vieles wusste, um einen Alten handelte, der schon lange hier lebte. Doch dieser Mann, bei dem es sich um besagten Sashnar handeln konnte, war noch jung, vielleicht Anfang Zwanzig, auch wenn sein schmales, sonnengegerbtes Gesicht abgehärmt wirkte und der ungepflegte schwarze Dreitagebart die Schätzung erschwerte. Für Nen-Axa, der sich ohnehin nicht sonderlich gut auf die Unterscheidung von Menschen verstand und noch dazu einen sehr schwachen Sehsinn hatte, war das Alter ein Buch mit sieben Siegeln, doch dass er nicht den erwarteten Greis vor sich hatte, war ihm klar. Der Mann machte keinen vertrauenerweckenden Eindruck auf ihn.


»Was habt ihr denn heute für mich?« fragte er die Kinder, und der Jedi wollte gar nicht wissen, was für Geschäfte sie normalerweise mit dem unsympathischen Kerl machten. Als dieser den Jedi bemerkte, erhob er sich. Seine Haltung wirkte angespannt. Auch er schien dem Frieden nicht zu trauen. »Wer ist das?« fragte er.

»Mein Name ist Nen-Axa«, stellte er sich vor. »Die Kinder waren so freundlich, mich zu Ihnen zu bringen.« Mit diesen Worten drückte er jedem der vier eine kleine Münze in die Hand, worauf hin sie übermütig lachend um die Ecke verschwanden. »Sie sagten, dass Sie uns vielleicht eine Auskunft geben können. Wir suchen Informationen über Jack Skyvold, den ehemaligen Pod-Piloten.«

»Verstehe«, antwortete Sashnar. »Das kostet Sie aber eine Kleinigkeit.«

Als der Mensch seinen Preis nannte, war Nen-Axa plötzlich froh, dass die beiden Kopfgeldjäger nicht mitgekommen waren und er sich die Credits für sie sparte. Schon jetzt wurde die Mission recht teuer und wenn auch künftig alle Hebel mit Geld in Bewegung gesetzt werden mussten, konnte seine Reisekasse nicht voll genug sein. Doch er feilschte nicht lange, sonder bezahlte dem Mann, was er verlangt hatte. Die Hoffnung, auf seiner Suche einen Schritt weiter zu kommen, überstieg die Befürchtung, übers Ohr gehauen zu werden.

Wenn er aber geglaubt hatte, jetzt die gewünschen Informationen zu bekommen, dann irrte er sich.


»Kommen Sie morgen wieder«, sagte Sashnar, lupfte kurz den Hut, wandte sich ab und verschwand in dem Haus.

Wie bestellt und nicht abgeholt stand der Jedi vor dem Loch in der Wand und überlegte, was er tun sollte. Er widerstand dem Drang, dem Menschen zu folgen und ihn wieder nach draußen zu zerren. Aber das führte mit Sicherheit zu nichts, außer zu Ärger, den er ja gerne vermeiden wollte. Ihm blieb also kaum etwas anderes übrig, als am nächsten Tag wiederzukommen und weiterhin zu hoffen, dass dieser seltsame Handel zu seinem Vorteil war.

Zu Fuß machte er sich auf den Rückweg ins Zentrum.


[Tatoo-System | Tatooine | Mos Eisley Raumhafen | Arbeiterviertel] Nen-Axa
 
[Tatoo-System | Tatooine | Mos Eisley Raumhafen | Arbeiterviertel] Nen-Axa

Am nächsten Morgen war Nen-Axa früh auf den Beinen und fand sich kurz nach Sonnenaufgang vor Sashnars Haus ein. Der Mensch saß bereits neben dem Eingang und kaute auf einem Zweig herum, exakt wie am Vortag, ganz so als hätte er sich nicht wegbewegt. Als der Jedi sich näherte, stand er auf.

»Ich habe was Sie brauchen«, sagte er. »Kommen Sie rein.«

Der hoch gewachsene Arconier musste sich tief bücken, um dem Mann ins Haus zu folgen. Die Tür war, ebenso wie die Fenster, sehr klein dimensioniert, was vermutlich dazu diente, die Sonnenhitze auszusperren. Tatsächlich war es sehr kühl im Innern des Gebäudes, nun am frühen Morgen sogar zu kühl für den Geschmack des wechselwarmen Jediritters. Die Einrichtung war nicht besonders modern, es gab allerdings einige Stücke, die den Eindruck machten, dass Sashnar etwas wohlhabender war als andere Leute in der Gegend und sogar einen gewissen Kunstgeschmack besaß. Oder er handelte mit solchen Dingen. Sie setzten sich um einen kleinen Tisch. Offenbar war sonst niemand im Haus.

»Jack Skyvold also...« begann er. »Der Sieger des Salt-Canyon-Derby vor fünf Jahren. Seine Eltern waren Creg und Lea Skyvold. Geboren ist er ganz hier in der Nähe, ich kann Ihnen das Geburtshaus zeigen, wenn Sie wollen. Da hat er allerdings nicht lange gelebt. Seine Eltern zogen auf eine Farm vor der Stadt, haben diese ein paar Jahre später wieder verkauft, lebten aber weiterhin dort.«

»Haben Sie die Koordinaten?« fragte Nen-Axa. Er verspürte eine gewisse Begeisterung: Offenbar hatte er Jacks Elternhaus gefunden!

»Habe ich. Aber freuen Sie sich nicht zu früh«, bremste Sashnar seinen Eifer. »dort lebt keiner mehr. Vor zwei Jahren wurde die Farm überfallen und niedergebrannt, vermutlich von Tuskenräubern. Dort gibt es nur noch Ruinen, die nach dieser langen Zeit sicher vollständig ausgeplündert sind.«

Diese Nachricht war enttäuschend. Doch Nen-Axa hatte vor, sich die Überreste der Farm dennoch anzusehen.

»Und die Skyvolds? Was wurde aus ihnen?« fragte er weiter.

»Kann ich nicht genau sagen. Sie haben Tatooine wohl kurz nach dem Angriff verlassen. Ziel unbekannt.«

Sie setzten das Gespräch noch eine Weile fort. Sashnar hatte noch einige erstaunliche Details zum Werdegang von Jack parat. Am meisten natürlich zu dem Rennen, das er gefahren hatte, aber er wusste auch einige Dinge über die Familiengeschichte des Menschenjungen. Es kam aber nicht viel dabei heraus, das erklären konnte, was auf Lianna passiert war. Der Jedi musste seine Suche fortsetzen. Mit den neuen Informationen und den Koordinaten war er aber sicherlich ein gutes Stück weiter gekommen.

Seine nächste Station war das Geburtshaus Jacks. Es wurde nun von einer kinderreichen Rodianerfamilie bewohnt, die keine Ahnung hatten, welche berühmte Persönlichkeit einmal in diesen Mauern gewohnt hatte. Sie erlaubten ihm, sich drinnen umzusehen, doch abgesehen von einer überraschenden Sauberkeit und Ordnung, die das Heim dieser einfachen, freundlichen Leute schmückte, gab es nichts zu entdecken. Zu viele Jahre waren ins Land gegangen, als dass es noch irgendeinen Hinweis auf die Skyvolds gegeben hätte. Also steuerte er die nächste Station an, die Farm vor der Stadt. Mit einem gemieteten Landspeeder machte er sich auf den Weg hinaus in die Wüste.

Sashnars Informationen erwiesen sich als richtig. Mit Hilfe der Koordinaten fand Nen-Axa die Überreste der ehemaligen Landwirtschaft. Von Feldern gab es keine Spur, sie hatte der Wüstensand komplett verschluckt. Und auch die tiefe Grube, in der einst die Wohngebäude zum Schutz vor Sonne und Sturm gelegen hatten, war zur Hälfte mit Sand gefüllt. Nicht mehr lange, und die ganze Anlage würde nicht mehr zu sehen sein, dafür aber luftdicht und trocken eingeschlossen und vielleicht für Jahrtausende konserviert. Es war ein trostloser Ort. Einige kleine Tiere hatten die begehbaren Teile der Farm bezogen, ansonsten pfiff nur der Wind durch leere Fensteröffnungen. Nichts wies darauf hin, dass in den letzten Wochen ein intelligentes Wesen hier gewesen war. Und dennoch konnte man noch immer Anzeichen dafür entdecken, dass die Farm und ihre Bewohner ein gewaltsames Ende gefunden hatten. Einschusslöcher in den Wänden und Rußspuren in den Gebäuden bestätigten Sashnars Auskunft auch in diesem Punkt. Nen-Axa sah sich gründlich in allen Winkeln um, doch verlief diese Spur buchstäblich im Sande. Als die beiden Sonnen sich über den Horizont senkten, brach er die Suche ab und kehrte ohne neue Erkenntnisse in die Stadt zurück.


[Tatoo-System | Tatooine | Mos Eisley Raumhafen | T-6 White Dwarf] Nen-Axa
 
[Tatoo-System | Tatooine | Mos Eisley Raumhafen | Raumfahrerkantine] Nen-Axa

Glücklicherweise war der Versuch, in Skyvolds Vergangenheit nach Spuren zu suchen, nur eine Möglichkeit, dem Verbrechen auf die Spur zu kommen. In dieser Richtung weiter zu ermitteln brachte vermutlich keine Ergebnisse. Zwar war Nen-Axa schon weiter gekommen als er geglaubt hatte, aber jetzt war er in einer Sackgasse. Die Gründe und Umstände des Überfalls auf die Farm herauszufinden, um zu erfahren ob sie mit den Vorfällen auf Lianna in Zusammenhang standen, wäre der nächste Schritt. Doch dieser war nicht erfolgversprechend. Der Jedi konnte ja kaum durch die Wüste Tatooines streifen und in den Zelten aller Tuskenräuber fragen, wer sich zur Zerstörung einer Feuchtfarm nahe Mos Eisley vor fünf Jahren bekannte.

Während des Hinfluges hatte Nen-Axa aber glücklicherweise ein zweiten Weg gefunden, wie es möglicherweise gelingen konnte, Informationen zu gewinnen. Wenn Jack selbst keine Spuren hinterlassen hatte, dann womöglich seine Mörder. Zwar war es keineswegs Gewissheit, dass diese von Tatooine stammten oder schon einmal hier gewesen waren. Aber wenn sie irgendwie in Verbindung mit seiner Vergangenheit standen - und davon musste er wohl ausgehen, wenn er die Suche nicht einfach abbrechen wollte - dann war es einen Versuch zumindest wert. Das bedeutete aber, dass er die relative Sicherheit, in der er sich bisher um der Unauffälligkeit willen bewegt hatte, aufgeben musste. Er musste dorthin gehen, so solche Leute verkehren. Und das waren auf dieser Welt wie auch auf jeder anderen in der Galaxis nicht die besten Lokale. Herauszufinden, wo das zwielichtigste Gesindel von Mos Eisley verkehrte, war nicht weiter schwierig und führte Nen-Axa direkt in eine schäbige Raumfahrerkantine, die es hier wie Sand in der Wüste zu geben schien.

Es war düster und rauchig in dem niedrigen Raum. Die schlechten Augen des Arconiers nahmen nicht mehr wahr als hellere und dunklere Flächen. Nur die Theke war etwas besser erleuchtet, dort konnte er schemenhaft einen Barkeeper und mehrere Gäste sehen. Sein Blick reichte nicht bis in die Winkel, doch zeigte sein Wärmesinn ihm deutlich die Silhouetten zahlreicher Personen unterschiedlicher Spezies, die schon jetzt - am Vormittag - dort saßen, tranken, spielten und wohl auf den Untergang der Sonnen warteten. Der Jedi ging schnurstracks an die Bar, setzte sich auf einen Hocker, und noch bevor er einen Wunsch äußerte, schob der Wirt ihm einen flachen Becher hin. Erst dachte er, es handle sich um ein Getränk. Dann jedoch stellte er fest, dass es sich um eine undurchsichtige, weiße Substanz handelte, die sich nicht wie eine Flüssigkeit verhielt. Vorsichtig tippte er mit der Kralle hinein und stellte fest, dass es ein grobes Pulver war. Kleine Kristalle rieselten auf die Tischplatte. Er verstand.


»Kein Salz für uns«, sagte er angewidert und kämpfte nur mühsam den Zorn nieder.

Offenbar verkehrten gelegentlich Arconier in diesem Lokal, und ebenso offensichtlich handelte es sich dabei in der Regel um Junkies. Die Erinnerung an den Tod seiner natriumchloridabhängigen Frau war wieder frisch wie am ersten Tag. Es war sein wundester Punkt und er musste sich zurückhalten, dem Barkeeper den Becher mit dem Kochsalz nicht ins Gesicht zu werfen ode sonst eine Szene zu machen. Dieser räumte die Droge, die für Seinesgelichen wohl nicht mehr war als ein Gewürz, weg und stellte Nen-Axa stattdessen eine trübe, scharf riechende Spirituose hin. Von Alkohol hielt der Jedi zwar ebenso wenig wie von jedem anderen Rausch- und Suchtmittel, aber nicht negativ aufzufallen, stürzte er das Getränk hinunter.


»Wir wollen noch ein Glas«, sagte er. »Und eine Information.«

Der Barkeeper, ein Klatooinianer, füllte das Glas nach und beugte sich dann zu ihm.

»Was willst du wissen?« fragte er.

Eine simple, aber schwierig zu beantwortende Frage. Es gab so vieles, das man in dieser Situation falsch machen konnte. Der Jedi hatte wenig Erfahrung mit solchen Lagen und wusste nicht genau, wie man mit diesem Personenschlag am besten sprach. Jetzt hätte er die Hilfe von Krizzlan und seiner Rattataki-Freundin wirklich brauchen können.


»Wir suchen Kopfgeldjäger«, begann er vorsichtig.

»Davon gibt's eine Menge. Irgendwelche Kopfgeldjäger oder bestimmte?« half ihm der Wirt auf die Sprünge.

»Bestimmte«, antwortete der Arconier wahrheitsgemäß. »Wir kennen ihre Namen nicht und können sie auch nicht gut beschreiben. Aber vielleicht wissen Sie etwas darüber, dass Leute von hier kürzlich auf Lianna waren?«

Irgend etwas schien er falsch gemacht zu haben, denn der Klatoonianer machte ganz und gar keinen Kooperativen Eindruck.

»Ich weiß nicht wen du suchst und warum, aber ich will mich in keinen Streit hineinziehen lassen«, antwortete er abweisend. »Sowas hat in meiner Bar nichts zu suchen. Klärt das gefälligst auf der Straße. Und jetzt gehst du besser!«

Das volle Glas, das er eben erst vor seinen Gast gestellt hatte, nahm er nun wieder an sich und leerte es selbst.

Nen-Axa blieb keine Wahl, als der Aufforderung nachzukommen. Er legte eine Münze für das eine Getränk auf den Tisch, das er zu sich genommen hatte, und wandte sich dann um. Während er nach draußen ging, fiel ihm auf, dass so mancher Gast, der sich in seiner dunklen Nische unbeobachtet glaubte, ihn neugierig anstarrte. Offenbar hatte er mit diesem kurzen Besuch bereits Aufmerksamkeit erregt.

Bei diesem einen Versuch beließ es der Jedi aber nicht. Sofort ging er in eine andere Kneipe. Diese war beinahe leer, was ihm willkommen war. Zwei Gotal bewirtschafteten sie. Einer wischte den Tresen, der andere fegte etwas auf, das vielleicht die Überreste eines ausufernden Gelages oder einer Kneipenschlägerei waren. Wieder stellte der Arconier seine Fragen. Diesmal wurde er nicht harsch fortgeschickt, aber zielführende Antworten bekam er auch nicht. Die beiden wussten nichts, das ihm weiterhelfen konnte.

In die dritte Spelunke ließ man ihn gar nicht erst hinein. Nur für Stammgäste, hieß es. Und in der vierten brach er beinahe eine Messerstecherei vom Zaun, als er angeblich einen Twi'lek anrempelte - ein ziemlich offensichtlicher Versuch, einen Grund für einen sinnlosen Streit mit dem Fremden zu finden. Zuvor hatte er allerdings noch die Möglichkeit, sich nach Kopfgeldjägern zu erkundigen, und erfuhr, dass diese häufig hier verkehrten. Ob jedoch jemand auf Lianna gewesen war, wusste die Kellnerin/Prostituierte auch nicht zu sagen. Sie erweckte allerdings den Eindruck, als seien ihr die Fragen unangenehm, und zog sich rasch von ihm zurück.

Unverrichteter Dinge und lediglich erleichtert, dass er an einer körperlichen Auseinandersetzung vorbei gekommen war, verließ der Arconier auch diese Kneipe. Draußen kamen ihm mehrere Personen entgegen, die offenbar hinein wollten; er beachtete sie zunächst gar nicht. Doch sie blieben vor ihm stehen, und zwar so dicht beieinander, dass er nicht passieren konnte. Jetzt erst musterte er sie. Zwei von ihnen waren normale Humanoide, doch zeigten beide nicht ihr Gesicht. Der eine hatte eine Kapuze tief in die Augen gezogen, so dass man nur ein bärtiges Kinn sah, der andere trug einen Helm mit undurchsichtigem Visier. Nach ihren Wärmesilhouetten zu urteilen war nur einer von ihnen ein Mensch und beide kamen Nen-Axa nicht bekannt vor. Beim dritten jedoch war er ganz sicher, ihn noch nie gesehen zu haben, denn diese Gestalt hätte er sich bestimmt gemerkt. Er war an die drei Meter hoch und fast ebenso breit - keine Chance, sich durch die schmale Tür der Kantine zu quetschen. Die schwarz glänzende, an ein Meerestier erinnernde Haut war dick mit einer fettigen, ranzig riechenden Paste bestrichen, die wohl dazu dienen sollte, den Flüssigkeitsverlust zu reduzieren. Diese drei dubiosen Gestalten verstellten ihm offensiv den Weg. Unwillkürlich bewegte sich seine rechte Hand unter den Saum seines Mantels, wo am Gürtel seine Waffe hing.


»Sie ziehen zu viel Aufmerksamkeit auf sich«, sagte der mit der Kapuze, und innerlich gab Nen-Axa ihm recht. »Leute, die zu viele Fragen stellen, sind hier nicht beliebt!«

»Was wollen Sie?« fragte der Jedi, der nur äußerlich gelassen blieb, sich innerlich aber doch Sorgen machte, wie diese Situation enden würde.

»Dass Sie Ruhe geben und verschwinden!« lautete die unmissverständliche Antwort. »Polizisten oder was auch immer Sie sind können wir nicht gebrauchen. Also entweder hören Sie auf damit oder Sie haben die Konsequenzen zu tragen!«

Nachdem sie diese Warnung überbracht hatten, schoben sie sich an Nen-Axa vorbei, wobei sie ihn rabiat anrempelten; wohl um ihm einen Vorgeschmack auf das zu geben, was ihm bevorstand, wenn er ihren ›Rat‹ nicht befolgte. Er sah ihnen noch nach, wie sie - wundersamerweise auch der Herglic - durch die Kneipentür verschwanden.

Auf dem Rückweg zu seinem Schiff fragte sich Nen-Axa, was diese Begegnung zu bedeuten hatte. Möglicherweise war er tatsächlich nur durch seine Fragerei negativ aufgefallen und es steckte nicht mehr dahinter, als dass die örtlichen Ganoven sich ihre Ruhe erhalten wollten. Vielleicht war es aber auch ein Zeichen dafür, dass er aber auch näher an einer Antwort war, als er geglaubt hatte. In jedem Fall konnte er so nicht einfach weitermachen. Wenn er weiterhin durch die Tavernen zog und ins Blaue hinein Fragen stellte, war es nur eine Frage der Zeit, bis jemand ihrer Drohung Taten folgen ließ. Er zog auf diese Weise denkbar zuviel Aufmerksamkeit auf sich, ohne dabei wirklich etwas zu erreichen. Er musste die Sache anders angehen.


[Tatoo-System | Tatooine | Mos Eisley Raumhafen | Straßen] Nen-Axa
 
[Tatoo-System | Tatooine | Mos Eisley | Arbeiterviertel | vor Sashnars Haus] Nen-Axa

Da einfaches Herumfragen keine Option mehr war, musste Nen-Axa systematischer vorgehen. Er musste seine Fragen zielgerichteter stellen, um Aufsehen zu vermeiden, und sich dabei auch aus dem direkten Machtbereich derjenigen heraushalten, deren Aufmerksamkeit er bereits erregt hatte. Anstelle weiter die Spelunken abzuklappern, ging er daher zu der einzigen Person auf Tatooine, von der er wusste, dass sie Informationen beschaffen konnte.

Abermals traf er Sashnar vor seinem Haus sitzend und die RInde von einem Zweig kauend an. Der schmuddelige Mensch schien gar keinen anderen Lebensinhalt zu haben, als hier auf ihn zu warten. Diesmal jedoch erhob er sich nicht einmal, als der Schatten des Jedi auf ihn fiel. Nach wie vor traute Nen-Axa ihm nicht, aber seine Auskünfte über die Farm hatten sich als glaubwürdig erwiesen.


»Sie kommen alle wieder«, lautete der merkwürdige Gruß. Sashnar strotzte vor Selbstsicherheit. Es war offensichtlich, dass er mit einem neuen Auftrag rechnete und nicht etwa mit einer Beschwerde. Was ja auch der Wahrheit entsprach.

»Wir suchen Informationen über zwei Kopfgeldjäger oder Auftragsmörder«, sagte der Arconier.

»Kommen Sie rein und erzählen Sie mir die ganze Geschichte«, sagte der Mensch.

Kurz darauf saßen sie sich abermals an dem kleinen Tisch gegenüber. Nen-Axa bemerkte, dass die Einrichtung sich teilweise verändert hatte: Andere Kunstgegenstände hatten die Plätze derjenigen eingenommen, die er schon beim letzten Mal bewundert hatte. Wahrscheinlich handelte Sashnar wirklich mit solchen Dingen. Dass es dabei allerdings ganz legal zuging, bezweifelte er; dafür schien der Mann überhaupt nicht der Typ zu sein. Aber er war nicht hier, um sich in dessen Angelegenheiten einzumischen, sondern hoffte vielmehr, dass dieser das bei seinen tat.

»Und diese Kopfgeldjäger haben nicht zufällig etwas mit Jack Skyvold zu tun, hm?« fragte der Informationshändler selbstgefällig.

»So ist es.« Er hatte längst beschlossen, ihm reinen Wein einzuschänken, auch wenn das ein Risiko bedeutete. »Jack Skyvold wurde auf Lianna getötet und es deutet alles darauf hin, dass er seine Mörder kannte. Wir sind hier, um der Sache nachzugehen und nach seiner Vergangenheit zu forschen. Bisher haben wir aber keine Ergebnisse vorzuweisen und dummerweise haben unsere Nachfragen in den örtlichen Spelunken schon Aufsehen erregt.«

»Ich verstehe«, sagte der Mensch mit einem süffisanten Grinsen. »Sie waren wohl nicht subtil genug. Und jetzt wollen Sie diesen Teil an einen Profi outsourcen.«

Nen-Axa nickte. »Finden Sie für uns heraus, ob Skyvold Feinde hatte, die ihn durch die halbe Galaxis verfolgen würden. Oder ob es jemanden gibt, der zu einer Bluttat imstande wäre und kürzlich nach Lola Curich auf Lianna gereist ist.«

»Ich werde sehen was ich tun kann«, sagte Sashnar. Er kratzte sich dabei an seinem unrasierten Kinn und sein Gesichtsausdruck erweckte den Eindruck, als denke er schon intensiv über seine Aufgabe nach. »Das wird aber nicht billig.«

Damit hatte der Jedi schon gerechnet. Deshalb erschrak er auch nicht, als er die Summe hörte. Da er so viel Geld nicht bei sich trug, einigten sie sich darauf, dass er am nächsten Tag bezahlen würde. Der Mensch wollte dann bereits Ergebnisse liefern.

Voll Spannung erwartete Nen-Axa den nächsten Morgen und wieder machte er sich sehr früh auf, um Sashnar zu treffen und hoffentlich nun die gesuchten Antworten zu erhalten. Als er in den Strahlen der beiden Morgensonnen jedoch um die letzte Ecke zu dessen Haus bog, wunderte er sich ein wenig darüber, dass dieser nicht davor saß; der Arconier hätte Wetten darauf abgeschlossen. Als er sich der Tür näherte, hörte er von drinnen das Geklapper von Geschirr. Möglicherweise war der Mensch gerade beim Frühstück.


»Kommen Sie rein«, rief Sashnars Stimme gedämpft vn drinnen. Er schien ganz genau zu wissen, dass sein Besucher vor der Tür stand.

Nen-Axa trat ein. Sofort wurde es dunkel vor seinen Augen, denn in dem schattigen Haus brannte kein Licht und die Sonnenstrahlen konnten in ihrem jetztigen Winkel die kleinen Fenster nicht erreichen. Er wollte sich abermals an den Tisch setzen, doch auf halbem Weg dorthin hielt er inne. Wie Lampen leuchteten ihm die Silhouetten von drei Personen entgegen, die eng an die Wand gedrückt im Schatten warteten - für das Auge unsichtbar, nicht jedoch für den Wärmesinn eines Arconiers. Dass sich hier Leute versteckt hielten, konnte eigentlich nur eines bedeuten: Einen Hinterhalt! Sofort wandte sich der Jedi um, doch in der Tür stand eine weitere Gestalt, eine ungewöhnlich große und massige. Es war mit Sicherheit der Herglic. Die Erkenntnis traf ihn schwer: Er war verraten worden und seinen Gegnern direkt in die Arme gelaufen.

Die Gegner bemerkten wohl, dass ihr Opfer sie bemerkt hatte, und zögerten keine Sekunde lang. Sie drangen entschlossen auf ihn ein. Nen-Axa bog sich instinktiv zur Seite, als etwas Schweres neben seinem Kopf die Luft durchschnitt und ihn nur haarscharf verfehlte. Die Leute waren also bewaffnet. Ein zweiter Schlag verfehlte ihn ebenso knapp. Dann zündete sein Lichtschwert und tauchte den Raum in schwefelgelben Schein.

Die Gegner wichen erschrocken vor ihm zurück. Er hatte nun einen Augenblick, um sich zu orientieren und sie zu betrachten. Es handelte sich um die beiden, die sich ihm bereits gemeinsam mit dem Herglic in den Weg gestellt hatten: der mit der Kapuze (der sich als bärtiger Mensch Ende Vierzig herausstellte) und der mit dem Maskenhelm. Die dritte Person war jedoch nicht wie erwartet Sashnar, sondern eine schwarzhaarige Frau. Wo der Informationshändler sich aufhielt, konnte er nicht erkennen. Offenbar hatte er nicht vor, sich selbst in Gefahr zu bringen.

Offenbar hatten die Angreifer großen Respekt vor dem Lichtschwert. Dass sie es mit einem Jedi zu tun bekamen, war wohl nicht Teil ihres Plans gewesen. Sie schienen nicht zu wissen, was sie nun tun sollten, doch zum Rückzug konnten sie sich auch nicht entschließen.


»Niemand muss verletzt werden!« sagte Nen-Axa mit gezwungen ruhigem Tonfall. »Lasst uns einfach gehen und keiner...«

Er konnte den Versuch einer gewaltfreien Lösung nicht zu Ende bringen. Von hinten packte ihn etwas Großes mit so viel Kraft, dass er das Gefühl hatte, sein Genick musste brechen. Der Herglic konnte zwar nicht ins Haus gelangen, aber er hatte kurz entschlossen durch das Fenster gegriffen, das sich direkt hinter dem Jedi befand. Damit verschaffte er seinen Komplizen die Gelegenheit zum Angriff.

Nen-Axas Kopf wurde zur Seite gedreht, so dass er nicht genau sah, was auf ihn zu kam. In dem Versuch, die Gegner auf Distanz zu halten, vollführte er einen weiten Schwung mit der Lichtklinge. Er wusste, dass es um sein Leben ging, und war bereit, sich zu verteidigen. Er spürte Widerstand - die Waffe hatte also irgend etwas durchtrennt. Polternd fiel ein schwerer Gegenstand, vielleicht ein abgeschnittener Knüppel, zu Boden. Aus der Bewegung heraus follführte er nun einen Stich nach hinten, dicht über den eigenen Kopf hinweg. Mit einem heiseren Brüllen ließ der Herglic ihn los, als das Schwert sich in einen seiner Arme bohrte und sicherlich großen Schaden anrichtete. Doch bevor der Arconier aus seiner wiedererlangten Freiheit einen Vorteil ziehen und zu einem gezielten Gegenangriff ansetzen konnte, traf ihn etwas hart am Kopf. Er verlor die Orientierung und wäre beinahe gestürzt. Etwas hilflos vor sich hin stochernd, wartete er darauf, dass der explosive Schmerz nachließ. Als sein Blick sich jedoch nach einigen Sekunden wieder klärte, freute er sich über den Anblick nicht. Vor ihm stand Sashnar und richtete eine Blastermündung direkt auf Nen-Axas Gesicht.

Für einen Sekundenbruchteil sah er noch ein blaues Aufblitzen, dann war der Kampf vorbei.


[Tatoo-System | Tatooine | Mos Eisley | Arbeiterviertel | Sashnars Haus] Nen-Axa
 
[Tatoo-System | Tatooine | Mos Eisley | unbekannter Ort | Kerker] Nen-Axa

Nen-Axa erwachte mit brummendem Schädel, trockener Kehle und geschwollenem Gesicht. Er wusste nicht, wo er sich befand und wie er hierher gekommen war. Es dauerte sogar eine gewisse Zeit, bis er bemerkte, dass er mit dem Kopf nach unten in einem Kraftfeld hing und ein Tuch über dem Gesicht trug. Nun kam schlagartig die Erinnerung zurück. Der Hinterhalt in Sashnars Haus, der Kampf, der schließlich mit einem Blasterschuss geendet hatte. In diesem Augenblick hatte er geglaubt, sein letztes Stündlein hätte geschlagen. Doch offenbar hatte man ihn nur betäubt. Doch ob das, was noch bevorstand, viel besser war, wusste er nicht.

Er schaute an sich hinauf. Zwar war es unter dem Tuch und vermutlich auch in seinem gesamten Kerker stockfinster, doch sein Wärmesinn funktionierte - wenn auch nur eingeschränkt, da der Schlag gegen das Gesicht auch hier für beeinträchtigende Schwellungen gesorgt hatte. Der Stoff war nicht in der Lage, die gesamte Wärmestrahlung abzuhalten, so dass er zumindest seine grobe Silhouette erkennen konnte. Es war noch alles dran. Allerdings hatte man ihn gründlich ausgeplündert. Sein Mantel fehlte ebenso wie die Stiefel und der Gürtel, in dem er neben zahlreichen nützlichen Dingen auch das Geld für Sashnar transportiert hatte. Das war jetzt natürlich weg. Ebenso wie sein Lichtschwert. Er trug nur noch Hose und Hemd, und letzteres war es auch, das ihm vor dem Gesicht hing: Ohne Gürtel hatte es sich von seinem vorgesehenen Platz gelöst und war der Schwerkraft gefolgt. Es war eine ganz verzwickte Lage, in die er sich gebracht hatte. Dass er vor allem selbst daran schuld war, bezweifelte er nicht. Er hatte sich unvorsichtig und ungeschickt angestellt, war ohne einen richtigen Plan losgezogen und hatte sich zu sehr darauf verlassen, dass das Glück oder die Vorsehung ihm half. Nun bekam er die Quittung dafür. In Gedanken war er bei seinen Kindern. Was würde wohl aus ihnen werden, wenn er von dieser Mission nicht zurückkehrte?

Sein Kopf schmerzte stärker, weil immer mehr Blut hinein floss. Er glaubte schon ohnmächtig werden zu müssen, als jemand eintrat. Die Tür öffnete sich knarrend und ließ Licht hereinströmen, das ihn nach der absoluten Dunkelheit blendete. Der Arconier konnte nun aber sehen, dass er sich in einem steinernen Raum mit grob gemauerten Wänden befand.

Gegen das Licht der Tür erkannte er nicht, wer zu ihm kam. Aber wer auch immer es war, er deaktivierte das Kraftfeld, das den Jedi hielt. Sofort stürzte dieser zu Boden, wo er hart aufschlug. Als er aufblickte, sah er zwei Blastermündungen und zudem einen purpurn flackernden Elektrostab auf sich gerichtet.


»Mach bloß keine Dummheiten, Jedi!« befahl eine vage vertraute Stimme. Das letzte Wort spuckte der Mann dabei aus wie einen widerlichen, fauligen Bissen, so als sei ›Jedi‹ eine der schlimmsten Beleidigungen der Galaxis. Vielleicht sah er es auch so. »Ich lege dir jetzt Handschellen an. Wehr dich besser nicht!«

Natürlich wehrte sich Nen-Axa nicht. Das wäre in der aktuellen Situation reiner Wahnsinn gewesen. Dennoch schien der andere aber dem Frieden nicht zu trauen. Er ging sehr zögerlich und zurückhaltend vor, bis die Handschellen klickten. Erst jetzt schien er sich sicher zu fühlen und revanchierte sich für die erlittene Furcht mit einem groben Stoß in den Rücken des Arconiers.

»Vorwärts!« befahl er. »Der Boss will dich sehen!«

Der Jedi fügte sich in das Unausweichliche und trat mit seinen Wächtern hinaus in einen beleuchteten Korridor. Dort wurde offensichtlich, dass die Zelle nicht die einzige ihrer Art war. Mindestens fünf ähnlich gestaltete Räume gab es noch. Die Türen waren jedoch verschlossen, so dass er nicht sehen konnte, ob sich andere Gefangene hier befanden.

Bei einem seiner Aufpasser handelte es sich um den Graubärtigen mit der Kapuze, der schon vor der Kneipe das Wort geführt hatte. Er schien eine Art Anführer in seiner Verbrecherbande zu sein. Auch jetzt übernahm er die Leitung. Die anderen kannte er jedoch nicht. Ein Nikto, ein Mensch und ein Zabrak, die allesamt grimmige, abgehärmte Gesichter zur Schau stellten.

Er wurde eine Treppe hinauf geführt. Das Gebäude, das insgesamt sehr massiv und alt wirkte, war ziemlich groß für Tatooines Verhältnisse. Nicht nur die Kerker waren staubig und ungepflegt. Man brachte ihn durch mehrere Korridore und dann vor ein breites Portal, das von einem glitzernden Teppich aus künstlichen Perlen verdeckt wurde. Klimperd wurden die Perlenschnüre beiseite geschlagen und man stieß ihn in eine Halle hinein. Auf Stapeln von Kissen saßen und Lagen Abkämmlinge verschiedener Spezies. Sie tranken und rauchten und einige von ihnen schienen völlig geistesabwesend zu sein, einige lagen sogar reglos auf dem Boden. Unter anderem waren auch der Krieger mit dem Maskenhelm und die Frau aus Sashnars Haus zugegen, den Informationshänder sah er aber nicht. Sogar einen anderen Arconier erblickte er, doch dessen gelbe, trübe Facettenaugen sprachen Bände über jahrelangen NaCl-Missbrauch. Der Jedi vermutete, in einer Art Drogenhöhle zu sein. Und der Herr über diese wunderbare Einrichtung war vermutlich der Hutte, der am anderen Ende des Raumes über dem Geschehen thronte. Das wurmartige Wesen war ein ungewöhnlicher Anblick, selbst wenn man Hutten kannte. Er war fast kreideweiß und obwohl die Haut dieser Spezies überaus dick und zäh war, wirkte sie doch fast durchsichtig. Bläuliche Adern zeichneten sich darin ab. Offenbar handelte es sich um einen Albino. Ob er aber auch rote Augen besaß, konnte man nicht sehen, da eine Art Maske mit schmalen Sehschlitzen den größten Teil seines Gesichtes verdeckte. Der Rest bestand jedoch fast ausschließlich aus einem breiten Maul, aus dem der Geifer troff und den tausend unangenehmen Gerüchen in der Halle einige weitere Noten hinzufügte. Hinter ihm stand die breite, schwarz glänzende Gestalt des Herglic. Daneben steckte auf einer Stange der Kopf eines goldenen Protokolldroiden.

Auf Huttisch - einer Sprache, die Nen-Axa nicht verstand - sagte der Hausherr etwas zu seiner Gefangeneneskorte. Diese schob ihn daraufhin bis nah an das Kissenlager des Hutten heran. Jemand versetzte ihm von hinten einen Tritt, so dass er nach vorne kippte und unfreiwillig vor dem Albino niederkniete.


»Seine Hoheit Lord Tossa ist nicht erfreut über Eure Einmischung in seine Angelegenheiten«, begann der Droidenkopf plötzlich zu übersetzen. »Ihr wurdet ermahnt, Eure Nachforschungen einzustellen, doch Ihr habt Euch leider anders entschieden. Lord Tossa verlangt zu wissen, was ein Jediritter von ihm will.«

»Wir suchen Hinweise auf die Mörder von Jack Skyvold«, antwortete Nen-Axa. »Aber das hat Sashnar Euch vermutlich längst erzählt. Er stand unter unserer Obhut, als er...«

Der Hutte unterbrach ihn mit einem zornigen Ausruf, den er auch ohne entsprechende Sprachkenntnis als Aufforderung zum Schweigen einordnete.

»Lord Tossa ist verärgert über Eure Anmaßung«, führte der verstümmelte Droide aus. »Er würde Euch für Eure Frechheit augenblicklich töten lassen. Allerdings wünscht er keine Fehde mit dem Jediorden.«

»Dann hätte er nicht einen unserer Padawane töten lassen dürfen!« erwiderte der Arconier in einem Anflug von Trotz und ohnmächtiger Wut.

»Mein Lord weist die Verantwortung für diesen Vorfall von sich«, übersetzte der Droide weiter. »Er fordert dazu auf, die alten Geschichten ruhen zu lassen.«

»Alte Geschichten? Das war doch erst vor...«

abermals wurde er unterbrochen, diesmal allerdings durch einen Stoß mit dem Elektrostab, der eine Welle von Schmerz durch seinen Körper laufen ließ.

»Der weise Lord Tossa wird keine weiteren Frechheiten dulden«, sagte der gepfählte Kopf im Plauderton. »Nachdem Ihr Euch in seine Geschäfte eingemischt und Euch ihm gegenüber so respektlos verhalten habt, wäre es sein gutes Recht, Euch die schlimmste Bestrafung zukommen zu lassen. Doch in seiner Gnade und Güte wird er es bei einer Warnung belassen. Er versichert Euch aber, dass jede weitere Provokation unausweichlich zu Eurem Tode führen wird.«

Nach der schmerzhaften Begegnung mit dem Elektrostab glaubte der Jedi, dass dies nicht nur eine leere Drohung war. Daher verkniff er sich eine weitere Erwiderung.

»Er wird Euch in die Freiheit entlassen. Hoffentlich wisst Ihr seine Milde zu schätzen und werdet anerkennen, dass der Jediorden keinen Grund für Vergeltungsmaßnahmen hat. Er verlangt aber, dass Ihr Tatooine auf dem schnellsten Weg verlasst. Kommt Ihr jemals wieder, so droht Euch der Tod.«

Die nächsten Worte - Befehle an seine Dienerschaft - übersetzte der Droide nicht. Die Wächter rissen Nen-Axa an den Schultern vom Boden hoch un führten ihn aus der rauchigen, stinkenden Halle. Draußen stülpten sie ihm einen Sack über den Kopf: Er sollte wohl nicht erfahren, wo er war und wohin man ihn brachte. Offenbar war seinen Bewachern noch immer nicht klar, dass er über andere nützliche Sinne verfügte. Doch sein Wärmesinn verriet ihm auch nicht viel mehr über seinen Aufenthaltsort, als dass es ein großes, burgähnliches Gemäuer war, das von Tossa und seiner Bande offenbar nur zu kleinen Teilen genutzt wurde. Der Arconier hoffte inständig, dass die ›Milde‹ des Hutten nicht nur leere Worte waren. Die Aussicht, wieder freizukommen, weckte große Hoffnung in ihm. Er wusste genug über die Hutten, um zu wissen, dass es keineswegs selbstverständlich war, aus ihrer Gefangenschaft wieder entlassen zu werden.

Kurze Zeit später fand er sich in einem offenen Fahrzeug wieder, das - dem Fahrtwind nach zu urteilen - mit hoher Geschwindigkeit durch die Wüste fuhr. Die Sonnen stand hoch am Himmel und sorgten dafür, dass die Luft unter der schwarzen Kapuze immer wärmer und stickiger wurde. Anhaltspunkte, wohin sie fuhren, hatte er nicht. Es schien über eine Dünenlandschaft hinweg zu gehen. Erst nach ungefähr einer Stunde hielt das Fahrzeug an.


»Ich hoffe, das lässt du dir eine Lehre sein!« sagte der bärtige Mensch mit grimmigem Tonfall.

Er löste die Handschellen und gab Nen-Axa dann einen kräftigen Stoß, der ihn von dem Gleiter hinab in den Sand stürzen ließ. Als er sich wieder aufgerappelt und den Sack von seinem Kopf gezogen hatte, verschwand der Gleiter bereits hinter den Dünen.


[Tatoo-System | Tatooine | Wüste] Nen-Axa
 
[Tatoo-System | Tatooine | Wüste] Nen-Axa

Nen-Axa schaute sich um und suchte nach Hinweisen, wo er sich befand. Doch rings um ihn herum gab es nur Sand , Dünen und Hügel. Man hatte ihn offenbar mitten in der Wüste ausgesetzt. Ohne Waffen und Ausrüstung. Ohne Nahrung und Wasser! Wollten sie ihn zum Sterben hier zurücklassen? Welchen Sinn ergab es, ihn extra hierher zu verfrachten, um ihn dann verschmachten zu lassen? Ein Strick um den Hals oder Blasterschuss in den Kopf wäre schneller und gründlicher gewesen. Nur damit man seine Leiche nicht fand? Unsinn, die hätte man auch anders entsorgen oder nach seinem Ableben in die Wüste karren können. Er konnte sich einfach nicht vorstellen, dass man ihm Leben und Freiheit versprach, nur um ihn dann absichtlich in eine Lage zu bringen, die er nicht überleben konnte. Und in dieser Wüste überlebte man nur, wenn man es binnen nicht allzu langer Zeit in die Zivilisation zurück schaffte. Noch einmal suchte sein Blick angestrengt nach einem Ausweg. Aber da seine grünen Facettenaugen nur ein unscharfes, grob gerastertes Bild der Umgebung wahrnahmen, gaben sie ihm nicht die gewünschte Auskunft. Auch sein Wärmesinn war inmitten der glühenden Wüste ziemlich nutzlos; er sagte ihm lediglich, dass sich in unmittelbarer Nähe kein Objekt befand, das erheblich wärmer oder kälter als der aufgeheizte Sand war, vor allem also kein warmblütiges Wesen.

Aber dies waren nicht alle Sinne, auf die Nen-Axa zurückgreifen konnte. Er war ein Jedi. Und wenn er seine Fähigkeiten jemals benötigt hatte, dann in diesem Moment. Womöglich bot die Macht ihm einen Ausweg aus seiner misslichen Lage. Dafür war es erforderlich, die Furcht um das eigene Leben und die Sorge um seine Kinder, die ihn seit seiner Gefangennahme permanent begleitete, zum Schweigen zu bringen, ebenso wie die Entrüstung über seine Behandlung und die Scham wegen seines Versagens. Innerlich ruhig musste er werden, um eins mit der Macht zu sein.

Der Arconier nahm einen tiefen Atemzug und setzte sich dann im Lotossitz zu Boden. Schweigend besann er sich auf die zahlreichen Meditationstechniken, die er gelernt hatte. Er kontrollierte seine Atmung, entspannte sich, zwang sich zur Ruhe. Nach und nach verstummten die Fragen in seinem Geist. Und immer deutlicher wurde die Stimme der Macht. Er begann, die Wüste anders wahrzunehmen als noch zuvor. Sie war nun nicht mehr auf ihre physischen Eigenschaften beschränkt. Ihre Vergangenheit und Zukunft und der Sinn ihres Daseins schienen gleichermaßen in Armeslänge vor Nen-Axa zu schweben und darauf zu warten, dass er nach ihnen griff und Erkenntnis erlangte. Er spürte auch das Leben ringsum: Denn dieser karge Ort war beileibe nicht tot. In der Luft, am Boden und unter diesem gab es Lebewesen unterschiedlicher Art und Größe. Winzig zwar die meisten, aber dennoch Teil der lebendigen Macht, die alles durchdrang, umgab und miteinander vernetzte. Mit jeder verstreichenden Minute wurde er sich dieses Netzwerks immer mehr gewahr. Und so dauerte es nicht lange, bis er dessen Unregelmäßigkeiten bemerkte. Es gab eine Zusammenballung von intensivem, vielseitigem und rege interagierendem Leben, einen Ort, wo Emotion, Wille und Vernunft in all ihren Facetten herrschten. Dies konnte nichts anderes sein als eine Stadt. Glasklar zeichnete sich ihr Bild nun in seinem Geist ab.

Nen-Axa löste sich aus der Meditation. Noch immer von der Macht durchströmt, erhob er sich in einer langsamen, fließenden Bewegung vom Boden. Er wusste, in welcher Richtung die Siedlung lag, die er für Mos Eisley hielt. Man hatte ihn also nicht zum Sterben hierher gebracht, auch wenn man ihn bewusst zahlreichen Gefahren ausgesetzt hatte. Die Stadt war nahe genug, um sie zu Fuß zu erreichen. Sofort machte er sich auf den Weg. Seine Füße mit den drei gespreizten Zehen und den langen Krallen hinterließen eine Reihe reptilienartige Abdrücke, als er sich nach Osten wandte und der Stadt zusteuerte.

Der Weg war weit. Als die Sonnen ihren Weg vom Zenit zum Horizont schon zur Hälfte geschafft hatten, war Nen-Axa sicher, es nicht vor Einbruch der Dunkelheit zu schaffen. Unterwegs blieb ihm genug Zeit zum Nachdenken. Dass er Fehler gemacht hatte, war nicht zu bestreiten. Zu plan- und kopflos war er vorgegangen. Er hatte nicht ausreichend über die Folgen seines Handelns nachgedacht und sich der Möglichkeit versperrt, anstelle von Antworten nur Probleme zu finden. Doch genau das war eingetroffen. Er hatte sich Feinde gemacht auf Tatooine. Vermutlich bedeutete dies, dass er den Antworten recht nahe gekommen war. Tossa der Hutt und seine Bande, zu der - wie er nun wusste - auch Sashnar gehörte, schienen in die Sache verwickelt zu sein. Eigentlich bot dies wiederum Ansatzpunkte für weitere Nachforschungen. Doch der Arconier hatte verstanden. Er war der Lage und dem Gegner nicht gewachsen. Ohne eine Vorstellung davon, wie groß das Netzwerk war und wo es seine Augen und Hände im Spiel hatte, ohne den Beistand von Ortskundigen war seine Suche sinnlos. Die Chance, die er gehabt hatte - als man noch nicht auf ihn aufmerksam geworden war - hatte er ergriffen, doch sie hatte nicht zum Ergebnis geführt. Nun war es allein der Gnade seiner Bezwinger zu verdanken, dass er noch am Leben war und die Gelegenheit hatte, aus seinen Fehlern zu lernen.

Nen-Axa war gescheitert und nach Lianna zurückzukehren die einzig sinnvolle Option. Was brachte es, die Gangster weiter herauszufordern, nachdem sie ihm schon einmal seine Grenzen aufgezeigt hatten. Es war kein Zeichen von Reife, angefangene Dinge nicht zu Ende zu bringen; aber an einer aussichtslosen Sache festzuhalten, war ebenfalls nicht weise. Jack Skyvolds Tod war nicht aufgeklärt. Aber auf diesem Weg würde er das auch nicht werden. Für seinen Versuch bezahlte der Arconier mit einigen Schmerzen, einem Fußmarsch durch die Wüste, einer Reihe von Demütigungen, einem ganzen Batzen Geld und seinem Lichtschwert. Er war nie ein großer Krieger gewesen; dennoch hatte es eine Bindung gegeben zwischen ihm und seiner Waffe. Sie war sein persönlichster Gegenstand, etwas, das er selbst mit Hilfe der Macht erschaffen hatte und das nicht nur seine Rolle als Jedi, sondern auch einen Teil seiner Persönlichkeit widerspiegelte. Dass es nun zur Beute des schmierigen Albino-Hutten geworden war, schmerzte ihn. Doch er wusste, dass er es nicht ändern konnte. Ambitionen, es sich gewaltsam zurückzuholen, hatte er nicht. Was sollte das schon bringen. Außerdem fand er, dass seine Eitelkeit keine Leben wert war - weder das seine noch das der Gangster. Er würde sich ein neues bauen. Und er würde zu seinen Kindern zurückkehren, einen neuen Padawan annehmen und noch viele Jahre im Jediorden dienen. Doch nur, wenn er sein Scheitern akzeptierte und sich nicht zu tollkühnen, lebensverachtenden Abenteuern hinreißen ließ.

Die Sonne sank und die Schatten wurden länger. Es wurde kühler in der Wüste. Als es schließlich ganz dunkel geworden war, sah er in einigen Kilometern Entfernung den Lichtschein der Stadt, stark genug selbst für seine schlechten Augen, und er sah die Wärmestrahlung von Häusern und Fahrzeugen, die sich nun gegen den auskühlenden Sand abzeichnete. Der Arconier beschleunigte seinen Schritt abermals. Die letzten Meilen musste er noch schaffen, dann erwarteten ihn (hoffentlich) sein Schiff, Wasser und ein Abendessen. Doch der einsame Marsch durch die Wüste wurde nach Einbruch der Dunkelheit nicht ungefährlicher. Nen-Axa hatte schon seit einer ganzen Weile den Eindruck, dass er beobachtet wurde...


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[Tatoo-System | Tatooine | Wüste | einige Kilometer vor Mos Eisley] Nen-Axa

Nen-Axa kam mit den Umweltbedingungen in der Wüste ziemlich gut zurecht. Die Hitze und Trockenheit, die andere, schlechter angepasste Wesen binnen kürzester Zeit regelrecht ausdörrten, machten ihm nichts aus. Verglichen mit seiner Heimatwelt Cona, wo es überhaupt kein Oberflächenwasser und niemals Niederschlag gab, waren die Bedingungen in dieser Hinsicht noch härter. Sein Metabolismus kam eine ganze Weile mit sehr wenig Flüssigkeit aus, wenn es sein musste. Diee dicke, borkige Haut schützte ihn nicht nur vor dem Austrocknen, sondern erleichterte es auch, barfuß über heißen Sand und grobe Steine zu laufen, was einem Menschen sicherlich größere Schwierigkeiten bereitet hätte. Und er war gut genug in Form, um den Marsch in die Stadt ohne besondere Mühe zurückzulegen, trotz der Nachwirkungen seiner Gefangennahme mitsamt der vorübergehenden Betäubung.

Aber auf andere Schwierigkeiten, die ihm in den Wüsten von Tatooine begegnen konnten, war er nicht vorbereitet. Es gab hier diverse wilde Tiere, deren Gefährlichkeit und Verhalten er nicht einschätzen konnte, weil er sie noch nie gesehen und kaum etwas über sie gehört hatte. Und es gab Wüstenräuber. Eines von beidem, da war er ziemlich sicher, beobachtete ihn und folgte ihm. Es war ein unbestimmtes Gefühl in seinem Nacken, das ihn zu größerer Eile antrieb. Aufmerksam beobachtete er die Umgebung, doch bot die Landschaft einem Verfolger ausreichende Deckung; bisher hatte er noch nichts gesehen. Dennoch war es nicht nur Vermutung, sondern Gewissheit, dass er nicht alleine hier draußen war. Ungünstigerweise war er aber unbewaffnet. Und um eine unschöne Begegnung gleich ganz zu vermeiden, fehlte ihm die Ortskenntnis. Er konnte nur versuchen, möglichst bald die relativ sichere (wenn auch mit ganz anderen Tücken und Gefahren gesättigte) Siedlung zu erreichen und hoffen, dass wer oder was auch immer ihn verfolgte sich aufs Beobachten beschränkte.

Diese Hoffnung erfüllte sich nicht. Sein Gefahrensinn warnte ihn, dass die Lage bedrohlicher wurde. Unmittelbar danach sah er sie: Mehrere Gestalten, in der abgekühlten Wüste deutlich infrarot leuchtend. Warmblütige Wesen mit dem Körperbau von Humanoiden. Sie tauchten abrupt und wie auf ein ungehörtes Kommando aus ihrer Deckung auf. Vier waren es mindestens. Und sie kamen in unmissverständlich aggressiver Absicht auf ihn zu, dabei grölende und heulende Laute ausstoßend und irgendwelche langen, keulenähnlichen Waffen schwingend. Dies mussten die Tusken sein, von denen er gehört hatte, die gefürchteten Räuber und Herren über Tatooines Wüsten. Ob sie wie beschrieben am ganzen Körper bandagiert und verhüllt waren, konnte er jedoch nicht sehen: Seine leistungsschwachen Facettenaugen halfen ihm bei diesen Lichtverhältnissen gar nichts. Aber dass ihr Wärmebild nicht das eines Menschen war, konnte er deutlich erkennen.

Nur wenige Augenblicke hatte er für diese Beobachtungen: Dann wurde es dringend Zeit, zu handeln. Unwillkürlich griff er an seinen Gürtel, wo üblicherweise sein Lichtschwert baumelte. Doch anstelle des metallenen Schaftes mit dem gummierten Griff packte er nur leere Luft. Denn seine Waffe hatte man ihm nicht wieder gegeben, ebenso wenig wie alle anderen Gegenständie, die ihm nützlich hätten sein können. Nicht einmal den Multifunktonsgürtel besaß er noch. Nen-Axa musste sich einer Übermacht bewaffneter Gegner stellen, nur mit seinen körperlichen Fähigkeiten und der Macht.

Er tat das erste, was ihm in den Sinn kam. Es war nicht dazu geeignet, einen Feind kampfunfähig zu machen. Ihn zu verwirren und dem Jedi ein paar Sekunden mehr Zeit zur Gegenwehr zu verschaffen, war alles, was er damit bezweckte. Der Jedi wirkte einen Machtstoß auf den nächsten Gegner, der dadurch nach hinten geschleudert wurde und gegen einen seiner Gefährten prallte. Dann riss der Aronier mit seinen übernatürlichen Kräften Sand vom Boden hoch und schleuderte ihn den anderen Tusken entgegen. Die Reaktion verwunderte ihn: Sie hielten in ihrem Angriff inne. Er spürte ein gewisses Maß an Verwirrung und Furcht. Sollte es mit diesen einfachen Tricks gelungen sein, sie einzuschüchtern? Sofort strengte er eine weitere simple Machtfähigkeit an, die er - ebenso wie alle anderen - nicht übermäßig gut beherrschte, doch hoffentlich ausreichend, um weitere Verunsicherung zu bewirken. Er griff aus mehreren Metern Entfernung nach einer der keulenartigen Waffen, riss sie dem unvorbereiteten Räuber aus der Hand und schleuderte sie beiseite. Das Vorhaben, damit den nächsten Gegner zu treffen und vielleicht sogar auszuschalten, misslang, doch immerhin steigerte sich die Verunsicherung. Zwei Feinde wichen bereits vor ihm zurück.

Nur einer von ihnen - möglicherweise der Anführer - ließ sich nicht einschüchtern. Ob er durchschaut hatte, dass die Tricks des Gegners kaum mehr als Ablenkungsmanöver waren, oder ob er sich vor seinen Artgenossen keine Niederlage eingestehen wollte, spielte keine Rolle: Dieser Tusken ging grölend zum Angriff über. Dem ersten Schlag wich Nen-Axa aus, wenn auch nur mit Mühe. Er wusste instinktiv, dass er diesen Kampf schnell, sehr schnell beenden musste, denn sonst würden die anderen Wüstenräuber ebenfalls ihre Courage wiederfinden und ihn gemeinsam ebenso überwältigen wie die Verbrecherbande in Sashnars Haus. Für ein längeres Gefecht gegen eine solche Übermacht war er einfach nicht gut genug. Nen-Axa bewegte sich eher instinktiv, als er sich um die eigene Achse drehte und dabei nach dem Gegner trat. Ein simpler Tritt hätte ihn bestimmt nicht außer Gefecht gesetzt; aber die Füße eines Arkoniers besaßen nicht nur harte, ledrige Sohlen, sondern auch lange Krallen. Da der Jedi seine Stiefel nicht trug, kamen diese natürlichen Waffen voll zur Geltung. Er spürte den Widerstand, als die hornigen Krallen durch die Kleidung des Tusken schnitten. Ein zorniger Aufschrei ließ ihn vermuten, dass auch die Haut darunter verletzt worden war. In dem Bewusstsein, dass Zögern seinen Tod bedeuten konnte, stieß er sogleich noch einmal zu. Er trat dem Feind in en Rücken, perforierte dabei dessen Umhang und stieß ihn in den Sand. Mit der Macht zog er dessen Kampfstab zu sich und ließ ihn in der Hand herumwirbeln. Ein brausendes Geräusch war die Wirkung.

Als er sich in dieser Weise den verbliebenen Tusken entgegenstellte, wirkte er vermutlich viel entschlossener und bedrohlicher, als er tatsächlich war. Die Wüstenbewohner, die sich offensichtlich vor seinen Zauberkräften fürchteten, suchten das Weite. Sie verschwanden ebenso schnell wie sie gekommen waren. Der besiegte Anführer drehte sich während der Flucht noch einmal um und stieß einen dröhnenden Ruf aus, den der Jedi nur als Racheschwur deuten konnte. Fürs erste hatte er diese höchst gefährliche Situation gemeistert, doch es war keineswegs sicher, dass sie damit vollends ausgestanden war.

Nen-Axa gönnte sich keine Sekunde der Ruhe. Sobald die infrarot leuchtenden Gestalten aus dem Gesichtsfeld verschwunden waren, rannte er los. Es war nicht mehr weit bis zur Stadt, die er im Laufschritt in weniger als einer Viertelstunde zu erreichen hoffte. Er lief, so schnell die Kälte es seinem wechselwarmen Körper erlaubte. Denn das Gefühl, verfolgt zu werden, legte sich nicht. Und bei mindestens einem der Räuber glaubte er ein langläufiges Gewehr gesehen zu haben. Schwer atmend erreichte er schließlich den Stadtrand, und erst als er die ersten Häuser zwischen sich und der Wüste wusste, erlaubte er sich, stehen zu bleiben, bis sein Kreislauf sich wieder beruhigt hatte. Trotz der ausgiebigen Bewegung fühlte er sich steif, eine Folge der kalten Nachtluft. Aber zumindest hatte er es in die Zivilisation geschafft; oder zu dem, was auf Tatooine dieser am nächsten kam.

Mos Eisley bei Nacht war ebenfalls eine Erfahrung, die der Jedi sich gerne erspart hätte. Aber glücklicherweise kam es zu keinen weiteren Zwischenfällen mehr. Erschöpft und durstig erreichte er gegen Mitternacht die Landebucht, in der die White Dwarf stand. Zu seiner Beruhigung schien sie unangetastet zu sein; er hatte zeitweilig die Befürchtung gehegt, dass Tossas Leute sich an ihr zu schaffen gemacht hatten. Aber so bot sie ihm eine sichere Zuflucht und einen ruhigen Schlafplatz. Kaum hatte er sich auf seine Pritsche sinken lassen, lag er auch schon in tiefem Schlaf.


[Tatoo-System | Tatooine | Mos Eisley Raumhafen | T-6 White Dwarf] Nen-Axa
 
[Tatoo-System | Tatooine | Mos Eisley Raumhafen | T-6 White Dwarf] Nen-Axa

Nen-Axa hatte in dieser Nacht einen intensiven und merkwürdigen Traum. Nacheinander sah er die Gesichter all der Personen, die irgendwie in dieses Abenteuer verwickelt waren. Krizzlan und Kadajj. Meister Yeedle. Sashnar. Tossa den Hutt und dessen Gehilfen. Dazwischen immer wieder Jack Skyvold und Lerameé. Sie alle blickten ihn an; je nach der Rolle, die sie spielten, entweder aufmunternd, freundlich, hämisch, mahnend, feindselig. Dabei redeten sie in unterschiedlichem Tonfall auf ihn ein, aber er verstand kein Wort von dem was sie sagten. Er wollte verstehen, stellte ihnen Fragen, rief ihre Namen. Doch sie hörten ihn nicht und ihre Gesichter verschwammen ebenso rasch, wie sie aufgetaucht waren, in dem dichten Nebel, der nur ab und zu einen kleinen Blick auf eine Landschaft erlaubte. Diese war eine merkwürdige Mischung aus Tatooines Wüste, den Steppen Mariduns, Nen-Axas wildem Garten in Lola Curich und den wasserlosen Dschungeln seiner Heimatwelt Cona. Als schließlich auch die kummervollen Gesichter seiner Kinder auftauchten und wieder im Nebel verschwanden, stieß er einen verzweifelten Schrei aus und erwachte.

Er lag auf seiner Pritsche im Innern des Shuttles White Dwarf. Abgesehen von den leisen Geräuschen der Bordelektronik war alles ruhig. Er war alleine hier, das sah er nicht nur, sondern spürte es auch. Kein angenehmes Gefühl eigentlich. Ihm wurde bewusst, wie selten er ganz allein auf Reisen gewesen war. Fast immer hatte er dabei Eleonore, Mya oder andere Jedi begleitet. Ein Hauch von Einsamkeit umwehte ihn.

Der Arconier setzte sich auf und atmete durch. Doch noch erhob er sich nicht. Mit gesenktem Blick und nachdenklichem Gesichtsausdruck saß er eine ganze Weile da und sann über die Bedeutung des Traumes nach. Nicht immer fand sich eine solche. Diesmal jedoch fand er recht zügig eine Antwort: Die merkwürdigen Gesichte spiegelten seine eigene Unzufriedenheit mit dem Verlauf wieder und die vielen Dinge, die er nicht verstand, die Fragen, auf die er keine Antwort wusste. Die Macht hatte sich ihm in vielen Geschehnissen offenbart, doch er konnte sich keinen Reim darauf machen, wie diese Ereignisse in Zusammenhang gebracht werden konnten oder mussten. Trotz aller Mühen, die er auf sich genommen, und aller Gedanken, die er sich gemacht hatte, blieb es eine lose Ansammlung einzelner Elemente, die vom Hauch des Mystischen umweht waren, aber keine rechte Verbindung zueinander hatten.

Leider musste es so bleiben. Denn Nen-Axas Entschluss, Tatooine unverzüglich zu verlassen, stand fest. Es gab hier nichts mehr für ihn zu entdecken. Nicht ohne bessere Vorbereitung und größere Kenntnis von Land und Leuten. Vielleicht fand er irgendwann noch ein paar Antworten auf seine Fragen. Aber nicht jetzt und nicht hier. Nichts hielt ihn mehr auf dieser Sandkugel. Gute Erinnerungen würde er nicht an sie behalten.

Bevor er aber die Startvorbereitungen traf, versuchte der Jedi zuerst, Kontakt nach Lianna zu bekommen. Viele seiner Kollegen hätten sich in diesem Fall mit dem Rat in Verbindung gesetzt, um vom Stand ihrer Mission zu berichten. Doch Nen-Axa rief stattdessen seine Familie an. Es dauert eine Weile, bis der Ruf beantwortet wurde und das Gesicht von Las Eru auf dem Bildschirm erschien.


»Nen-Axa! Es ist schön von dir zu hören! Geht es dir gut?« grüßte der alte Arconier.

»Ich bin wohlauf«, antwortete der Jedi. »Wie stehen die Dinge bei euch?«

»Uns geht es ebenfalls gut. Die Kinder schlafen, in Lola Curich ist es gerade halb zwei Uhr in der Nacht.« Bevor Nen-Axa sich für die späte Störung entschuldigen konnte, fuhr er fort: »Wie verläuft deine Mission? Waren Lerameé und du erfolgreich?«

»Leider nein«, antwortete Nen-Axa. »Viele Dinge sind anders gekommen, als wir sie vorhergesehen hatten.«

Er erzählte seinem Freund, der in der Familie die Funktion eines fürsorglichen Großvaters innehatte, von Lerameés Ausscheiden aus dem Orden, seiner Reise nach Tatooine und dem gefährlichen, ergebnislosen Ausgang seiner Mission. Er schönte dabei nichts und ließ nichts Wichtiges weg, fasste die Ereignisse aber möglichst kurz zusammen.

Las Eru, der aufmerksam und schweigend zugehört hatte, antwortete:

»Es erschreckt uns, in welcher Gefahr du geschwebt hast, und wir sind sehr erleichtert, dass du sie gut überstanden hast. Fordere das Schicksal jetzt nicht heraus und setz dich keinen unnötigen Bedrohungen aus. Diese Verbrecher machen vermutlich Ernst.«

»Keine Sorge. Dieses Abenteuer ist zuende. Da die Nachforschungen in einer Sackgasse angelangt sind, hält uns nichts mehr auf Tatooine. Es geht zurück in die Heimat.

Wir melden uns von unterwegs zwischen den Sprüngen. Grüß die Kinder von uns und sag ihnen, dass ich sie liebe! Ich hatte wirklich Angst, sie nie wiederzusehen.«


Die beiden Arconier verabschiedeten sich und beendeten dann die Verbindung.

Nen-Axa wurde im Nachhinein klar, dass er Las Eru soeben etwas eingestanden hatte, dass ihm selbst gar nicht bewusst gewesen war: Er hatte Angst. Nicht um sich selbst, sondern um seine Kinder; davor, dass ihnen etwas zustieß, oder dass er sie irgendwann zu Waisen machen könnte. Es war ein starkes Gefühl, das ihn während der gefährlichen Momente dieses Abenteuers immer wieder befallen hatte.


»Es gibt keine Gefühle, nur den Frieden«, rezitierte er den ersten Vers des Jedikodex.

Gefühle wie Angst - starke Gefühle, welche die Konzentration rauben, das Urteilsvermögen trüben, sogar das ganze Wesen verändern konnten - entsprachen nicht dem Weg der Jedi. Es galt, sie zu bekämpfen und letztlich zu bezwingen. Nur wer sich von solchen Emotionen frei machte, sich nicht von ihnen beherrschen ließ, konnte das Mysterium der Macht ergründen, ohne sich den Gefahren der dunklen Seite auszusetzen. Nen-Axa jedoch fürchtete sich. Es war ihm nicht klar gewesen, dass diese Emotion in ihm so stark war. Aber ihrer Gefährlichkeit war er sich bewusst. Er musste einen Weg finden, sie zu besiegen. Aber wie entledigte man sich der Sorge um die Wesen, die man am meisten liebte? Um sein eigen Fleisch und Blut? Die Kinder, die er selbst gezeugt und vom ersten Augenblick an großgezogen hatte? Diese Frage musste er erörtern und entweder für sich selbst eine Antwort finden oder den Rat anderer, weiserer Jedi suchen, die dieses Problem kannten und gemeistert hatten.

Nachdenklich begab er sich ins Cockpit und leitete den Startvorgang ein. Die T-6 White Dwarf hob sich in einer dichten Staubwolke aus der Landebucht. Nen-Axa berechnete einen Kurs, der die Triellus Trade Route hinauf in den galaktischen Norden führte. Nach Lianna.


[Tatoo-System | Tatooine | Orbit | T-6 White Dwarf] Nen-Axa
 
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[Tatoo- Sytem- Orbit um Tatooine- LC „erfahrener Jäger“- Zelle]San, andere Sklaven
San erwachte wieder. Der Schmerz war wieder zurück gegangen. Er setzte sich auf. Die Zelle in der er sich befand war nicht besonders groß. Helle Leuchtkabel befandem sich an der Decke und tauchten die Szenerie in ein grelles Licht.
Die Wände wiesen erste Spuren von Oxidation auf und in manchen Ecke sammelte sich Müll. An den Wände links und rechts, sowie gegenüber der Tür befanden sich Luftschächte, aus denen Stimmen drangen.
Er sah an sich herunter. Seine Kleider waren immer noch dieselben, allerdings fehlte sein Gürtel sowie die Ausrüstung die daran befestigt war.
Er war sich klar was passiert war, seit er das Halsband bemerkt hatte das er nun trug. Lotho Minor war von Sklavenjägern überfallen wurden und er war nun ein Sklave. Doch nicht für lange, nahm er sich vor.
In der Zelle befanden sich noch weitere Gestalten. An einem Tisch der aus einer leeren Kiste bestand saßen ein Rodianer und ein korpulenter, grünhäutiger Twi´lek. Ein dunkelhaariger Mensch lag auf einer der sechs Pritschen die an den Wänden standen. Daneben kniete ein weitere blonder Mensch der mit dem liegenden sprach.
Der Rodianer sah in Sans Richtung. Er begann auf Rodianisch zu sprechen, eine Sprache von der Sans einen guten Teil verstand.
„Ah sie sind wach, gut. Dunkert sagte sie sind okay.“
Der blonde Mensch, der offentsichtlich Dunkert war stand auf und kam zu San hinüber.
„Nur eine leicht Kopfverletzung und eine darauffolgende Gehirnerschütterung. Können sie stehen?“
San stand auf, er schwankte leicht aber er konnte gehen.
„Ausgezeichnet! Ich bin Dr. Larres Dunkert, eigentlich Artzt auf Utappau, doch derzeit leider Sklave.“
Er lächelte schwach, dann deutete er auf den Rodianer. „das ist Karrrek, Der beste Falschspieler Nar Shaddas, sagt er zumindest selbst. Im Moment auch Sklave."Der Rodianer grüßte ihn auf rodianisch und holte dann eine weitere Kiste aus einer Ecke damit san sich setzte konnte. Dunkert zeigte auf den Mann auf der Pritsche. "Sam Ferres, erster Offizier der "Sucher", er wurde bei dem Überfall ein wenig schwere verletzt und ist noch nichts ganz bei sich."
San lies sich an dem Tisch nieder. Nun sprach der Twi´lek: „Ich bin Gulian. Ehemaliger Schmuggler, auch Sklave.
San lies sich am Tisch nieder. Dunkert ging wieder zu dem bewusstlosen Frachteroffizier.
[Tatoo- Sytem- Orbit um Tatooine- LC „erfahrener Jäger“- Zelle]San, andere Sklaven
 
[Tatoo- Sytem- Orbit um Tatooine- LC „erfahrener Jäger“- Brücke]Karen, Sklaven, Narlen Ortch
Taatoine, die Staubkugel hatte lange Zeit über die Illusion einer dritten Sonne erzeugt. Doch es war einfach nur eine knochentrockene Wüste. Der Planet bot nicht viel. Nur einige Verrückte Farmer, Flüchtlinge und Leute wie er, mit ihren halblegalen Geschäften wurden hier her gezogen. Hier gab es nichts.

Auf der Brücke herrschte Ruhe als die Jäger durch den Orbit Tatooines glitt. Sein erster Offizier, Nalen Derlex führte ein Gespräch mit dem Raumhafen von Mos Espa. Die Togruta Navigatorin konzentrierte sich darauf die Vorgeschriebene Flug bahn einzuhalten.
Die Korvette wurde langsamer.
Nalen hob den Kopf. Karen spürt einen Hauch Pheromone in der Luft und nickte.
Er aktivierte seinen Kom: „Brücke an Landebucht. D-12 melden.
Eine Weile war nichts zu hören, dann ertönte die Tiefe, von Überladungen durchzogene Stimme des Doriden, dessen Vocorder mühevoll Basic produzierte.

[COL„Hier Landebucht, was gibt es Captian?“

„Macht die Fähren fertig, wir haben Landeerlaubnis für Mos Espa. Die 15 verkaufsfertigen sollen in der Fähre sein. Die Neuerwerbungen zur Reinigung bringen. Denkt an die Sklavinnen für den Vigo. Sie sollen in bestem Zustand sein.“
Eine weile folgt wieder Schweigen als der Droide die Befehle weiter gab. Der Weequay schaltete die Übertragung ab.
Er erhob sich und gab seinem ersten Offizier die Befehle und machte sich dann auf den Weg zur Landebucht.
Der Rybeter dessen Schiff sie noch mit sich führten folgte ihm gezwungener Maßen.
Als er an die Landebucht kam überwachte D12 gerade die Verladung der Sklaven auf Orchts Schiff. Dieses wollten sie auf verkaufen.
Es dauerte eine Weile bis alle Sklaven an Bord waren. Karen machte sich auf den Weg zur Brücke des Frachters.
Einige Mechaniker beschäftigten sich mit der Reparatur, des Kampfschadens zu beseitigen.
Karen lies sich auf den Komandostuhl nieder. Ein paar fähige Piloten unter seinen Leuten machten sich mit der Steuerung des Schiffes vertraut.
Kurz darauf verlies der Frachter die Korvette und begann mit den lande Anflug auf Mos Espa.

Der Weg von Mos Espa Raumhafen bis zu den Märkten im Zentrum war nicht weit, aber die Stadt veränderte sich ständig.
Gleichzeitg mussten sie darauf achten das keiner der Sklaven einen Fluchtversuch begann. So brauchten sie eine Weile um den Markt zu erreichen.
Unter einer Markisse stellten sie sich auf. Karen kontrollierte seine Uhr. In wenigen Minuten mussten die Abgesandten des Vigos erscheinen, um sich die fünf bestellten Sklavinnen, sowie mehrere Sklaven als Arbeitskräfte abzuholen. Der preis Ware nicht besonders hoch und Karen ergärte sich die Sklaven so billig verkaufen zu müssen aber das verschaffte ihm Luft bei der Sun, was die Bezahlung seiner Schulden anging.
[Tatoo- Sytem- Tatooine- Mos Espa“-Markt]Karen, Sklaven, Narlen Ortch, D12
 
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Heißer, Trockener Wind wehte durch die Straßen von Mos Espa, dem größten Raumhafen auf Tatooine, und gleichzeitig auch soetwas wie das Herz des Verbrecherplaneten. Zusammen mit The Wheel und Ryloth war Tatooine als Hochburg des Organisierten Verbrechens und der Kriminalität berühmt und berüchtigt. So war es kein Wunder, das auch die Black Sun hier eine Basis und gute Kontakte unterhielt. Der Vigo dieses Planeten war Toytto, ein alter Hase im Geschäft und hochrangiges Mitglied der Black Sun. Er besaß hier großen Einfluss...und viel Geld. Da mit dem Reichtum auch irgendwann die Dekadenz Einzug hielt machte sich der Toydarianer ein schönes Leben mit Sklavinnen, Schmuck und Feiern. Wegen einigen Sklavinnen war Kottko hier. Sein Herr, der Vigo, hatte einem kleinem Sklavenhändler einen vergleichsweise großzügigen Kredit gegeben um dessen Schiff zu modifizieren. Dieser hat dafür versprochen, zu billigen Preisen Sklaven hier auf Tatooine auszustellen und zum Verkauf zu bieten. Ein lohnendes Geschäft, von dem der Vigo mehr profitierte als der Sklavenhändler. Denn wenn diesem die Sklaven nicht gefielen dann musste der Sklavenhändler neue Beschaffen...auf eigene Kosten natürlich. Zielstrebig flatterte der Nerra mit seinen Leibwächtern, 2 mit Gewehren und leichter Panzerung ausgestatteten Trandoshanern und einen mit einem Plattenpanzer und einer Vibropike bewaffneten Hergelic. Eine Eindrucksvolle Truppe, welche sich wie ein Keil durch die Menge der Menschen bewegte bis hin zu einem Stand wo ein Weequay (Karen Viss) mit Wachpersonal und Sklaven stand. Vor dem Weequay schwebend legte der Toydarianer die Hände auf seinem Runden Bauch zusammen und musterte abschätzig den ledrigen Humanoiden.

"Einen guten Tag, sind sie Viss? Ich bin im Auftrag des Vigos hier um die Ware zu begutachten und, sollte sie mir zusagen, zu erwerben."

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[Tatoo- Sytem- Tatooine- Mos Espa“-Markt]Karen, Sklaven, Narlen Ortch, D12
Die Sonnen brannten unbarmherzig auf den Planeten herunter. Karen der dies aus seiner Heimat gewöhnt war, ertrug es ohne Worte.
Allerdings fingen einige der Sklaven an zu schwitzen, was bei der Ware nicht besonders gut war. Es schadete dem Aussehen der Ware.
Einige der Sklaven die zur Arbeit während des Verkaufs mitgenommen wurden waren , wie Ortch, sollten sich um die Kühlung der Ware kümmern.
Karen spähte über den Markt. Aus der Mischung von Droiden und Wesen aller Art, stach eine Gruppe hervor die sich nun auf Karen und seine Leute zu bewegte.
Der Anführer war ein Toydorianer der von seinen Leibwachen umgeben war.
Karen war sich sicher das dies, der Abgesandte des Vigos war. Die schwerbewaffneten Wachen sahen sich über all nach einer Gefahr um.
Der Händler gab den Wächtern, den arbeitenden Sklaven und einigen von Glizz Technikern ein Zeichen, worauf die die Ware möglichst überzeugend anordnenten.
Der fette Unterhändler stand nun vor dem stand. Karen versuchte den Hass, zu verbergen den er für das Wesen entfand.
Als Zeichen der Ehrerbietung neigte er den Kopf, doch seine kybernetisches Auge musterte den Toydarianer. Selbstzufrieden schwebte der fette Insektoide über ihm.
Dann begann er zu sprechen.
„Natürlich, bitte die Sklavinnen. „ antwortete Karen in einem möglichst unterwürfigen, vielleicht etwas schleimigen Ton.
Er winkte die Wächter die die Exemplare herbeiführten. Es waren drei Twi´leks, zwie Togrutas, eine Zeltronerin, zwei Menschen, eine Coldru- Jill, zwei Bith- schwestern und als besonders Schmakerl für den toydarianische Vigo eine Askajanerin. Frauen dieser Spezies boten als Sklaven einige Vorteile, zum Beispiel konnten sie die Körperfülle aufgrund von Wasserspeichern sehr schnell ändern.
So weit er wusste galt auf Toydaria eine hohe Körperfülle als mehr oder weniger anziehend. Deshalb beschrieb er die im Moment dünne Humanoide, in ziemlich blumigen Worten. Auch zu den anderen sagte er etwas.
Dann sah er den Nerra an und hoffte ihn überzeugt zu haben.
„ Sagt euch eine davon zu?“
[Tatoo- Sytem- Tatooine- Mos Espa“-Markt]Karen, Sklaven, Narlen Ortch, D12, Kottko und Leibwächter
 
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Gespielt unterwürfig winkte der Weequay die Sklavinnen heran damit der Toydarianer sie in Augenschein nehmen konnte. Flatternd nährte sich der Nerra den weiblichen Gestalten. Die Twi'leks, Togrutas, Menschen und die Zeltronerin waren äußerlich ansprechend. Auch die Coldru-Jill war noch annehmbar, die jedoch nur entfernt Menschenähnlich wirkenden Bith Damen und die abartig wirkende Askajanerin jedoch waren, selbst durch die blumigen Worte des Sklavenhändlers, kaum schön zu reden. Der Vigo besaß eine Vorliebe für Menschen oder Menschenähnliche Sklavinnen, ebenso einige seiner Höherrangigen Gefolgsleute.

Die Twi'Leks, Togruta, Menschen und die Zeltronerin sind in der näheren Auswahl, Den Rest können sie behalten. Der Vigo wünscht aber auch nur Hochqualitative Ware. Können diese Sklavinnen etwas was sie besonders macht auser schön aussehen? Sind sie Tänzerinnen, Meisterin allermöglicher Liebesspiele, können sie viele Sprachen sprechen, Kochen oder irgendetwas anderes?"

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[Tatooine- Mos Espa- Markt]San, Sklaven, Aufseher
Als die lang Reihe der Sklaven zum Rest der Gruppe zurückkehrte nahm der Weequay, der alles anführen zu schien gerade einen Beutel Credits von einem Toydarianer an.
Mit ziemlich säuerlicher Miene wie San zufrieden feststellte. Der Käufer räumte nun in Begleitung von fünf Sklavinnen den Paltz und andere Leute: Händler, Farmer und ähnliches Kamen und sahen sich um.
Der riesige Droideführte San un den Rest zu einer Vorübergehenden Unterkunft.
Das Gebäude war relativ niedrig und von mehreren Geschäften eingeklemmt. Die Zellen in die Man sie führte waren ziemlich klein. Es gab vier Betten pro Zelle. San hatte sich Mühe gegeben mit denen die er vom Schiff kannte in eine zu kommen, was auch funktioniert hatte.
Gemeinsam saßen sie im Licht des kleinen Fensters und beratschlagten.
[Tatooine- Mos Espa- Unterkunft]San, Sklaven, Aufseher auf den Gängen
 
[Tatooine | Mos Eisley Raumhafen| Landebucht 12 | Tyrus | Cockpit] Finn S. Baird​


Er überbrückte die letzten Meter zwischen dem Cockpit und den „Passagierraum“ mit Leichtigkeit. Er hatte vor ein paar Tagen von seinem Onkel wieder einen Auftrag bekommen. Er ging von der Tyrus weg und in ging Richtung Chalmuns Cantina. Er schlenderte ohne nach zudenken herein und setzte sich an einen freien Platz. Er musste nicht mal lange warten da kam auch schon die Kontaktperson, sie beugte sich ein Stück nach unten und zeigte sodann mit dem Kopf – das Baird ihr folgen solle. Gezeigt – getan, sie gingen die Straße zur Cantina entlang. Sie neigte sich immer mal in die Gassen hinein, um dann wieder ihn anzusehen.


>Was für ein Spiel ist das denn?<

Baird blieb wie angewurzelt stehen und betrachtete die Frau, die bis eben noch neben ihm herlief.
„Was wird das wenn‘s fertig ist?“
„Ich schau nur ob keiner in der Nähe ist.“
„Noch offensichtlicher haben sie‘s anscheinend nicht drauf.“
„Entschuldigung Mister.“ Sie sah ihn leicht missbilligend an und ging dann noch ein paar Schritte, dann blieb sie stehen sah zu Baird zurück und zeigte ihm leicht entnervt das er gefälligst folgen soll.

„Die Sache sieht so aus wir brauchen Sie um einen illegalen Geldeintreiber, der nicht von den Hutten stammt, und somit widerrechtlich in unseren Gebiet Leute ausnimmt, um ihn zu eliminieren. Ich weiß diese Aufgabe ist fast schon zu einfach. Aber sie täuschen sich, dieser Abschaum hat schon ein paar Vollidioten um sich scharen können. Die nur darauf warten wild durch die Gegend zu schießen und mal was zutreffen.“ Die Lady sah ihn fast zu lang für seinen Geschmack an, er rollte die Augen und seufzte nur.

„Lady wenn sie mir damit sagen wollen, das ich mich dumm wie ich vielleicht aussehe auch so anstelle – dann muss ich sie leider wohlwollend mitteilen das es nicht so ist.“
„So war das auch nicht gemeint, hier ist die Adresse.“ Sie ging geschickt seinem starren Blick aus dem Weg und setzte sich nachdem sie die Adresse übertragen hatte, in Bewegung – die Straße runter.

>Nette Frau, unhöflich bis in die Haarspitzen aber sie hat was. Okay ich hab ihr Gesicht nicht so genau angeschaut, die pinken Haare haben meine Augen fast zur Blindheit gebracht. Aber eins muss ich sagen ihr Ar.sch – einsame Spitze, wird wohl auch das Einzige sein was toll an ihr ist.<

Er ging die schmale Gasse zwischen dem Hier und Jetzt entlang Richtung der Adresse, die ihm zugetragen wurde. Ohne zu bemerken das ihn irgendetwas oder irgendwer verfolgte. Als er dann um die nächste Ecke bog und der Schatten von ihm und noch einem etwas größeren im Augenschein kam, hatte er nun auch mitbekommen das irgendwer hinter ihm her war.

Er blieb abrupt vor einem Laden stehen. Und sah sich interessiert das Schaufenster und somit auch die Geräte die dort angeboten wurden, an. Der Jemand, wer auch immer er sein mag, blieb an einem anderen stehen – wo Teller und Geschirr angeboten wurde stehen. Der Fremde stierte interessant auf die Teller und bekam so gar nicht mit, das Baird sich nun näherte.


„Und schon ein Teeservice ausgesucht?“
Der Fremde sah immer noch auf die Tassen, die mit pinken Blümchen verziert waren an. Er brauchte ein paar Sekunden bevor er realisierte das er nun der Verfolgte war und nicht mehr der Verfolger. Er sah jetzt Baird an und musterte ihn von oben bis unten. Baird erkannte schnell das der Typ, sicherlich nicht freiwillig erzählen würde, wieso er ihm gefolgt sei. Der Mann spannte seine Beinmuskeln an und wollte schon fast losspringen, da merkte er im Rücken einen Lauf. Er sah Baird eindringlich an.

„Schon mal ‚ne Ladung von meinem kleinen Elektromagnetischen Puls-2-Gewehr abbekommen?“
Der Mann, der locker irgendwo Türsteher machen könnte, wirkte verängstigt. Oder es sollte bloß so aussehen, wie auch immer er beendete seinen Sprint bevor er begonnen hatte und ging dann unbekümmert, mit Baird bis zu der nächsten Gasse mit.

„Also – wieso verfolgt mich denn so ein Riesenbaby?“
Der Größere von Beiden sah Baird missbilligend an und versuchte sich dann im Kopf was zu Recht zu legen.
„Ich verfolg dich nicht, du bist nur zufällig da lang gegangen wo ich auch lang musste. Zufall.“
„Ja beton es vielleicht noch ein bisschen deutlicher und deine Mutter kauft es dir ab. Also, ich kann dich auch hier und jetzt umlegen, es wird dich ja wohl keiner vermissen.“
„Mein Boss wollte das ich dich verfolg, ich weiß nicht wieso.“
„Wer verdammt nochmal ist dein bescheuerter Boss?“
„Mein Boss ist nicht bescheuert. Es ist Maktal‘ – er beschützt die Leute von hier.“
„Ah – dann kannst du mich doch sicherlich zu deinem Boss bringen oder?“
Der Muskelprotz sah Finn eine Weile nur an, und nickte dann wie ein Kleinkind.

>Ouh Yeah, der Typ ist so Strohdumm. Muskeln aber gleich kein Hirn, oh Yes so welche Leute sind mir die Liebsten, den kann man sagen das man Arzt ist und Leute hilft, ohne das er bemerkt das man sie ausnimmt oder umbringt.<

Sein Ex-Verfolger brachte ihn wie man ihm aufgetragen hatte zum Lager von Maktal‘ und obwohl die junge Frau ihm gesagt hatte, das dieser Typ 'ne halbe Armee besitzt – dachte er eigentlich das sie übertrieben hatte. Aber was ihm grad hier geboten wurde, war mehr als eine Armee. Die Aliens und Menschen sahen ihn verschwiegen und argwöhnisch an, das Baby vor ihm drückte nun eine Klinke runter und hinter dieser unscheinbaren Tür befand sich ein Reich aus Gold und Edelsteinen.

„Der Boss ist dahinten, komm mit.“
Wieder sah der Mann ihn mit glitzernden Kinderaugen an und ging dann durch einen dunklen, verdreckten Tunnel der sich über Meilen ausbreitete, so fühlte man sich zu mindestens. Alles war gleich, jeder Meter ähnelte dem Nächsten und dieser den Nächsten. Und so weiter. Und dann war am Ende des Tunnels endlich ein Lichtblick abzuzeichnen. Und vor ihm erstreckte sich ein großer Raum, der mit all reichen Sachen bestückt war. Und als er dann nach oben sah, erblickte er Maktal‘ wie er auf seinen Thron saß und die Beiden, Neuankömmlinge eine Zeit lang von oben herab ansah.

„Ich hab Besuch, wieso sagt mir das Keiner. Danke, Ráib wir kommen allein zurecht.“ Der Große setzte sich in Bewegung und ging den Weg zurück.

>Ach du Heilige Maria… - wenn ich den Typen töte, hier und jetzt. Dann bekomm ich draußen oder sogar schon im Tunnel ein riesen großes Problem.<

Maktal‘ sah ihn an und bot ihn dann ein Platz an.
„Du bist sicherlich wegen der Ausschreibung hier, dachte ja echt nicht das es so schnell gehen würde. Eben hab ich das noch in Auftrag gegeben und jetzt bist du schon hier. Also ich dachte du könntest die Straßen an der Cantina bzw. sogar die Läden dazu bringen mir ein bisschen Schutzgeld zu bezahlen. Wie hört sich das an, mit deinen Wummen wird das sicherlich kein Problem sein. Uhh und dein kalter Blick erst mal, damit kannst du zu mindestens die Frauen zum Schmelzen bringen und die Männer machst du damit Angst. Perfekt.“

Baird sah sein Gegenüber skeptisch in die Augen. >Was war das hier grad? Ein Missgeschick im Missgeschick?< Er stand auf und ging noch ein Stück näher an den Typen vor ihm ran und kurz bevor er seine Waffe an die Stirn des Typen drücken konnte, hörte man Schritte und ein lautes Wumm durchzog den Raum. Maktal‘ stand auf und nahm sein Funkgerät, das knisterte erst mal und dann kam eine Frauenstimme aus diesem.“Was zur Hölle ist hier los?“
„Kleine Probleme, die Untertanen der Hutten schlagen wieder zu. Alles in bester Ordnung.“

Maktal‘ sah Baird eindringlich an und hielt dann den Finger nach oben, als hätte er eine bessere Idee bekommen als hier auf den sicheren Sieg zu warten.

„Ich zeig dir mal, wie man richtig kämpft – komm mit.“

Doch die Zeit war gekommen, jetzt oder nie. Er nahm sein A-280 Blastergewehr und kurz bevor er den Rücken von Maktal‘ berühren konnte, drehte sich dieser um und lächelte ihn an.

„Ja genau, nimm deine Waffen schon mal griffbereit. Hier geht es lang.“
Baird seufzte aus tiefster Kehle und trottete den Typen entnervt hinter her.


[Tatooine | Mos Eisley | Versteck von Maktal‘ | Thronsaal] Finn S. Baird, Maktal‘​
 
[Tatoo-System / Tatooine / Mos Eisley / Vor dem "Red Light" Bordell ] Loki Krabbat, Passanten und beschäftigte Fußgänger


An diesem Nachmittag war Loki von zu Hause aus aufgebrochen, endlich sein rechtmäßiges Erbe antretend, wollte er ein neues Leben beginnen. Was das für ein Leben sein würde, wußte er noch nicht, hauptsächlich ging es ihm darum der Tristess des kargen Wüstenlebens zu entkommen. Viele Jahre hatte er gesehen, ja eigenhändig miterlebt, wie schwierig es war als Feuchtfarmer nach oben zu kommen.
Schrotthändler, Jäger oder Pflanzenzieher waren sicherlich ehrbahre Berufe, aber das konnte für ihn noch nicht alles sein. Auch dachte er kurz daran, dass sein Entschluss fortzugehen vielleicht damit zusammenhing, das er in die Fußstapfen seines Vaters treten wollte. Der Mann, an den er sich nur noch sehr vage erinnern konnte.
Bewußt oder unbewußt - sein wenig Hab und Gut war im Seesack verpackt, der am rostigen Gleiter hing. Die Pistole, ein beinahe schon antikes Modell, welches noch mit Magazin und Projektilen versehen war, lag in seiner Lederjackeninnentasche schussbereit.
*Sicher ist sicher* dachte er sich.
Die über die Jahre schwer angesparten Credits waren überall in seiner Kleidung verteilt, teilweise in Klamotten eingenäht.
Nur zu gut kannte er die Sitten und Gepflogenheiten dieses verschrieenen Ortes, der einst um ein abgestürztes Bergbaukolonialschiff errichtet worden war.


Vorhin war er bei diesem toydarianischen alten Notar gewesen, der ihn gegen dem beglaubigten Testament per Unterschrift in die Datenspeicher die Urkunde zu dem Frachtschiff aushändigte. Die örtlichen Bosse hatten ja damals zugestimmt, den Notar aus dem Weg räumen um die Sache abzuändern konnten sie nicht, da dieser zu sehr in die Machenschaften von Mos Eisley verstrickt war. Alle wußten, das dieser Tag einmal kommen würde und heute war es endlich soweit, abgesehen davon, dass alle Beteiligten bei Abmachungsbruch nicht nur einen Ruf zu verlieren hatten, sondern auch gegen den dünnen und von der Unterwelt kontrollierten Arm der Legalität verstoßen würden.
Der Toydarianer erklärte Loki noch in welchem Abstellhangar, in der Nähe der Dockbuchten, der Leichtfrachter vom Typ YT-1250 stand, geflogen wurde das Schiff seit ein paar Monaten eh nicht mehr. Loki hatte so eine Befürchtung, freute sich aber trotzdem endlich nach 23 Jahren nach dem tragischen Absturzunfall ein eigenständiges Leben führen zu können.
*Dieses Frachtschiff würde tatsächlich der erste Schritt für eine eigene Existenz sein!* war der Gedankengang von Loki.


Bevor er aber zum besagten Abstellhangar fuhr, gönnte er sich zur Feier des Tages ein paar schöne Stunden im "Red Light" Bordell mit seiner Lieblingsblondine, was ganze 35 Credits verschlang.
Jetzt war er sehr zufrieden, gar befriedigt und machte sich auf, die alte "Hoppelkiste", wie sein Vater den Frachter damals nannte, zu inspezieren. Später in Chalmuns Cantina würde er dann entweder ein Freudensaufen veranstalten, oder sich dem Frustsaufen hingeben. Das würde vom Zustand des Schiffes abhängen.





[Tatoo-System / Tatooine / Mos Eisley / Am Abstellhangarl ] Loki Krabbat, zuständiger menschlicher Spediteur


Loki fuhr durch offene Hallentore in das innere des Hangars und stieg schließlich vom Gleiter ab. Zuerst rieb er sich den Sand aus den Augen und musste dann etwas enttäuscht feststellen, in welchem Zustand sein erstes, neues altes Schiff namens "Hoppelkiste" war. Die Außenhaut des Schiffes zeigte sich geschliffen, teils rostig, eines der Cockpitfenster fehlte, die anderen waren einfach nur dreckig.
"Das schaut ja von außen schon so einladend aus!" sprach er in gewohnt tiefer Stimme in Richtung eines zuständig erscheinenden Dockarbeiters.
"Seid Ihr der Herr Krabbat?" wollte dieser wissen.
Loki ging auf ihn zu und zeigte ihm die Besitzurkunde: "Ja, der bin ich. Was ist denn hier nicht in Ordnung?"
"Oh, ähm....das Schiff wurde intensiv genutzt und ich habe es mit den mir zur Verfügung gestellten Mitteln gewartet. Doch seit über einem Jahr kam überhaupt nichts mehr an. Die Bosse meinten, es wäre sowieso nicht mehr lange ihr Schiff, aber ich habe natürlich..."
"Ja, ist ja gut. Gehen wir mal rein. Ich will wissen was alles gemacht werden muss!"
gab Loki etwas genervt von sich.


Einige spezifische Bestandsaufnahmen, verschiedenste Wartungsprotokolle und -listen später, es war bereits früher Abend, wurde das ganze Ausmaß des Runterwirtschaftens des Leichtfrachters offensichtlich.
Ersatzteile waren auf dem Markt vorhanden, laut dem zuständigen Dockarbeiter, aber auch sehr teuer. In Zahlen ausgedrückt sollte Loki etwa 4.500 bis 5.500 Credits blechen, das würde von seinem individuellen Handlungsgeschick abhängen.
Loki ging im Kopf die Rechnung durch, abzüglich den 35 für das Freudenmädchen vorhin, hatte er noch 3792.
Er würde dem Dockarbeiter zur Bewachung bis morgen erst einmal 42 Credits geben, damit der Frachter nicht noch in der Nacht ausgeschlachtet werden würde. Selbstverständlich hatte Loki vor, hier bei seinem Frachter zu schlafen, aber jetzt würde er wie geplant ins Chalmuns Cantina gehen.
Frustsaufen, solange es nicht zu teuer werden würde. Er brauchte einen Plan, ja sogar irgendeine Form von Job, damit er sich die Ersatzteile leisten würde können.
Ein kurzer Anflug von Reue und Zweifel an seinem Vorhaben wischte er gedanklich beiseite:
*Ich geb' mir die Blöße sicher nicht und pump meine Familie nach meinem Abschied an! Irgendwas findet sich schon.*


Loki legte den Schalter auf seinem Landgleiter, Flare S-Swoop, um und aktivierte ihn. Das Ziel war die berüchtigte Chalmuns Cantina, die Loki nur zu gut kannte...
 
[Tatooine | Mos Eisley | Versteck von Maktal‘ | Thronsaal] Finn S. Baird, Maktal‘​


Baird schlüpfte kurz nach Maktal‘ durch den Tunnel, der etwa so hoch war wie der Fremde - also klein. Er beugte sich nach vorne als er durch Diesen ging. Und blieb dann hinter dem Mann in rot stehen. Und was sich da für ein Bild abzeichnete, ließ ihn einen Moment mit offenem Mund erstaunt dastehen. Was auch immer die Hutten gegen diesen Typen hatten, sie verarbeiteten in wenigen Minuten fast die ganze Armee in Schlacke. Vor ihnen lagen Männer im Sand und hinter ihnen kauerte Ráib auf dem Erdboden.

„Ráib? Was zur Hölle machst du da? Beweg deinen A.rsch und kill gefälligst die Angreifer.“
Doch dieser blieb weiterhin regungslos sitzen und starrte nun auf Baird. Der direkt hinter Maktal‘ das Gewehr hob.

>Jetzt oder nie. Das hab ich vorhin schon gedacht, aber dann drehte sich dieser verdammte Typ wieder um. Hoffentlich, guckt der jetzt mal nach vorn. Der wird gar nicht mitbekommen das ich auf ihn geschossen habe, irgendein verirrter Schuss von irgend’nem Typen.<

Doch Ráib sah ihn immer noch bedrohlich an. Trotzdem legte Baird an, ja er musste nur noch feuern. Nur noch den Abzug betätigen dann konnte er endlich von dieser Sandkugel runter. Der Wind drehte sich und direkt in seine Augen und seinen Mund rein, was er schmeckte war kein Sieg, nein es war ekelerregender Sand.

Bevor er sich versah, hatte Ráib ihn gestoßen und er fiel nach hinten auf den weichen Boden. Und dann war er es selber der einen Lauf vor dem Gesicht hatte, Maktal‘ sah Ráib böse von der Seite an und verstand nicht so richtig wieso er das tat.


„Was zur Hölle soll das? Das ist mein neuer Geschäftsmann! Willst du ihn umlegen? Dann musst du erst mal an mir vorbei.“
„Aber Boss, der wollte dich umlegen. Wirklich, ich hab es eben gesehen er wollte dich hinterrücks erschießen.“
„Was für einen Schwachsinn erzählst du denn da? Wenn er mich erschießen will – wieso dann gerade jetzt und nicht vorhin wo wir alleine waren. Ja, was für eine Logik.“
„Das weiß ich auch nicht.“

Maktal‘ reichte Baird die Hand und er nahm sie lächelnd an. Ráib schaute weiterhin Baird grimmig von der Seite an und schien auch nicht das zu glauben was sein Boss da erzählte.


>Der Typ geht mir tierisch auf die Eier, ich muss den entweder los werden oder hoffen das sein Hirn wieder eine Pause einlegt.<

Ein paar der Untergebenen der Hutten näherten sich mit Bedacht der Stellung von Ihnen. Es war jetzt egal, das er Maktal‘ eigentlich erledigen sollte, er nahm sein A-280 legte an und schoss. Wieso auch immer, die grade jetzt kamen, obwohl sie ja einen Kopfgeldjäger angeheuert haben, verstand er nicht.
>Außer die sind so doof, heuern mich an – damit ich ihn umlege. Und eigentlich wollen sie dass wir Beide sterben. Aber Hey – so berühmt bin ich nicht, dass man mich ausschalten muss. Hutten und Vertrauen, passt so gut zusammen wie Jedi und Sith. Einfach nur Abschaum, meine Kohle will ich trotzdem nachdem ich dem Typen 'nen Loch in den Schädel gebrannt habe.<

Ráib hatte anscheinend das Kriegsbeil für kurze Zeit begraben, denn der Große gab ihm Rückendeckung. Als er nach vorn ballerte, hatte er für eine Sekunde nicht auf die Leute hinter sich geachtet. Und hätte Ráib den Typen nicht ein paar Souvenirs überreicht, wäre er jetzt nur noch ein qualmender Leichnam. Er nickte, den an einem Kleinkind erinnernden Typen zu. Maktal‘ schoss mit seinem Blaster weiter, doch einer der Devaronianer schoss und verfehlte ihn nicht. Ráibs Boss schrie auf und presste seine Hand auf die Wunde und schon war das Riesenbaby bei ihm und drückte ebenfalls drauf. Baird hockte immer noch hinter der Deckung und schoss auf die letzten 4 verbliebenden Devaronianer. Er sah wie einer von den Vier aufsprang und Richtung des Ausganges rannte und er schoss einfach, er wusste nicht mal ob er überhaupt Geld bekam wenn er auf seine eigentlich Verbündeten schoss. Aber es war ihm egal, er legte an und schoss ihm in die Beine. Und die anderen 3, erstarrt wie sie waren, bekamen nicht mal mit wie Baird direkt hinter ihnen stand und anlegte.

Und dann drehten sie sich um, sie sahen direkt in seinem Antlitz und man sah Angst in ihren Augen. Auch wenn er die Panik in ihren Gesichtern sah, er drückte einfach seinen Abzug nach hinten und schoss die Reihe weg. Unbekümmert und nicht mal mit einem schlechten Gewissen, ging er zu Maktal‘.

Dieser blutete stark aus der Bauchgegend, vielleicht hätte man ihn noch retten können. Doch Baird verlor die Geduld und im nächsten Moment musste sich der „Boss“ keine Sorgen mehr machen, weder über seinen Blutverlust, noch über seinen Armeeverlust und ja nicht mal darum wie er seine Sachen zu reinigen hatte.

>Erledigt und Weitergeht’s - die Frau wird wieder in der Cantina abhängen. Ich werde sie kontaktieren sie wird kommen. Nichts wissen, ich bekomm das Geld und bin wieder weg. Wie leicht.<

Bei all den Gedanken und den Plänen, hatte er ganz Ráib vergessen der jetzt in voller Statur und mit miesem Blick vor ihm stand. Der Typ war wenn es hochkommt 2 Köpfe größer als er, aber von der Muskelmasse war der kein Unterschied zu ihm.


„Du hast den Boss umgebracht, das wolltest du schon die ganze Zeit.“
„Ich würde lügen, wenn ich das nicht vorhatte.“

Und dann nahm er Bairds Kragen von der Rüstung und schien ihn hochnehmen zu wollen.
>Bin anscheinend fetter geworden.<
Ließ ihn dann aber wieder los und ballte seine Hand zu einer Faust und schlug zu, komischerweise hatte er dabei Bairds Kopf um Längen verfehlt. Aber dafür hatte er einen Rodianer erwischt, der nun taumelnd zu Boden ging.
>Wuha, der wird wohl erst mal nicht wieder aufstehen.<

„Der Boss war nicht immer lieb zu mir, du aber schon. Ich lass dich gehen und vielleicht sieht man sich ja mal wieder, aber dann sind wir Freunde.“ Er grinste über beide Ohren, Baird eine Weile an.
Baird sah den Großen an und grinste, er hatte es geschafft mal sein Arschlochgehabe zurück zu stecken und nett zu sein.

„Ouh – danke. Ich würde mich auch freuen wenn wir uns als Freunde wieder sehen. Na dann Großer man sieht sich und pass auf dein Hintern auf.“
„Danke.“ Das Riesenbaby winkte noch eine Weile Baird hinter her.

Dann ging Ráib in Richtung des Raumhafens und er ging zurück zur Cantina, auf dem Weg dorthin hatte er die Frau kontaktiert und die sicherte ihm zu, das sie gleich käme und er hoffte inständig, das sie allein kommt und nicht mit irgendwelchen Vollidioten von Schlägern. Die ihn nicht mal annähernd getroffen hatten. Schießübungen standen anscheinend nicht auf den täglichen Plan drauf.

Er schlenderte durch die Gassen und über ein paar Straßen, bevor er wieder vor der „Chalmuns Cantina“ stand. Die Frau war noch nirgends zu sehen, dann konnte er sich also auch noch einen gönnen. Er ging rein, setze sich an die Bar und verlangte ein alkoholisches Getränk und nachdem er daran nippte und sich um sah, wartete er. Er wartete das sie kam und er endlich diesen verstaubten Sandkübel verlassen konnte.


[Tatooine | Mos Eisley | Chalmuns Cantina] Finn S. Baird​
 
[Tatooine | Mos Eisley | Chalmuns Cantina | Theke] Finn S. Baird​


Er trank sein Glas leer und stand dann auf, drehte sich einmal um seine eigene Achse. Bevor er eine Frau auf sich zukommen sah. Er nickte ihr zu und sie kam immer näher, setzte sich dann auf seinen Barhocker und er blieb neben ihr regungslos stehen. Sie bestellte sich was zum trinken, der Barmann tat wie ihm befohlen wurde. Er stellte mit einem scheppern den Becher vor ihr ab und nuschelte was vor sich hin.


„Sie haben ihn also umgebracht, bravo. Nur leider hätte ich wohl erwähnen sollen dass sie die Untergebenen der Hutten nicht unbedingt zu der Zielgruppe zu zählen sollten. Die sind ziemlich sauer das ein Angeheuerter ihre Leute umgelegt hat.“
Sie sah ihn mit einem Auge an und nippte wieder an ihrem Getränk. Er blieb weiterhin stehen und sah sich um, bevor er sich neben ihr hinsetzte und ein wenig näher ran rutschte.

„Hören Sie mir auch mal zu, wenn die auf mich schießen und auf mein Ziel kann ich ehrlich gesagt nichts mehr für sie tun. Das war fast so, als würden sie sterben wollen. Tut mir Leid, für ihren Boss. Aber vielleicht überlegt er nächstes Mal ein bisschen genauer was er tut und wie er das umsetzt.“
Er sah Sie jetzt genauer an, sie sah eingefallen aus. Die leichten Grübchen sahen aus als wären es jetzt Falten. Innerhalb weniger Augenblicke um 40Jahre gealtert. Vielleicht hatte sie Probleme, Probleme wegen ihm – weil er irgendwelchen Hirnamputierten das Licht ausgeblasen hatte.

>Egal, was interessiert es mich? Sie würde genauso reagieren wenn ich Probleme hätte. Jeder verfickte Weg war mit Steinen übersät. Anscheinend auch so Einer.<

Sie sah ihn nun einfach nur an, ohne ein Lächeln oder irgendeiner anderen Grimasse. Sie nahm einen Beutel aus der Tasche und überreichte Baird diesen. Dann nippte sie wieder an ihren Becher und stand dann auf, legte Credits auf den Tresen und ging ohne nochmal zurück zu schauen.

Baird selber stand auch auf, ging aus der Cantina raus und blieb kurz noch im Eingang stehen, bevor er sich Richtung des Raumhafens aufmachte. Da wartete er nochmals dass irgendein Dockarbeiter sich mal Zeit für Ihn nahm.


„Alles klar soweit?“
„Ohja – keine Probleme. Verlassen sie uns schon?“
„Ja – alles erledigt.“

Baird ging an den Mann vorbei und sah dann nachdem er um eine Ecke bog, endlich die Tyrus – die seelenruhig auf ihn wartete. Die ihm Sicherheit und ein Zuhause bot, obwohl er Leute um sich vermisste. Die Zeit, die er allein unterwegs war, und ist, schien ihn manchmal sentimental werden zu lassen. Er dachte an Delta und an vergangene Momente, doch dann stieg er nach einer Ewigkeit endlich ein, startete die Triebwerke. Und verließ nun endlich Tatooine und somit auch die Bekanntschaft die er gemacht hatte. Er verließ das Schlachtfeld, die Frau die ihn um Mitleid anbettelte und machte sich auf, zum nächsten Auftrag. Das nächste Geld, neue Leute um die Alten vergessen zu können.
Als sich die Triebwerke wie ein Impuls aufluden und er das knistern in ihnen hörte, programmierte er den Bordcomputer so, das er sein nächstes Ziel ohne Umwege anflog.
Dann verschwamm der Blick für einen Moment bevor sich das Bild wieder fing und er eintauchte, in dem weiten Universum.



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