Thyferra (Polith-System)

~ Polith-System ~ Thyferra ~ Dschungel ~ Wachturm der Plantage ~ Steven und Tenia, Michael und Akani weiter weg, Vratix und
Imperiale (NPCs) ~


"Es war kein Mord!"

verteidigte Steven lauter als ihm selbst gerade lieb war. Hier war jemand vor ihm, den er wirklich unheimlich mochte und der ihn nun so, vollkommen unbegründet anklagte. Mitten im FEINDgebiet. Darum ging es nämlich. Es war immer noch, trotz des offiziellen Friedensvertrages, Feindgebiet und sie waren vollkommen illegal hier und wollten vollkommen illegale Dinge tun.
Was war das für ein Vorwurf? Ein Mord der den Rest seines Leben bestimmen sollte? Es hätte den Rest seines Lebens bestimmt, wenn Akani oder gar Tenia etwas zugestoßen wäre, wenn dieser, genau dieser Soldat sie entdeckt hätte. Seine Gedanken schwirrten wieder um die imperiale Inquisition. Ein unnachgiebiges Schreckensorgan.. Steven wollte nicht wieder in so eine Situation wie auf Bastion kommen und schon gar nicht wollte er Tenia in so eine Situation bringen.

"Achso? Niemand war in Gefahr? Und was sind wir deiner Meinung nach jetzt gerade!? Wir sind Mitten im imperialen Raum, beschädigen imperiales Eigentum und unterstützen Wesen, die vom Imperium als Terroristen angesehen werden."
nichts war mehr geblieben von der liebevoll neckenden Art von dem Ball und dem verbotenen Ausflug zum Pool. Steven wünschte sich diesen Moment gerade sehnlicher denn je zurück. Tenia war schwierig, keine Frage, aber das mochte der Baron bis jetzt eigentlich auch an ihr. Hier war sie aber einfach nur Stur. Handelte unüberlegt und warf dem Ritter und seinem Padwan eben solch ein Verhalten vor. Was glaubte sie denn? Dachte sie allen ernstes Michael und Steven hatte nicht vorher alle Optionen abgewogen?

"Diese Mission ist, deiner Meinung nach, also nicht von Anfang an schon gefährlich?"
versuchte der Ritter sich noch einmal in ruhigerem Ton zu erklären. Allerdings übertrieb es Tenia dann mit den Anschuldigungen. Nicht das sie seinen Padawan als dumm bezeichnete, viel schlimmer, sie sprach ihm die Fähigkeit ab einen Schüler zu unterweisen.

"Du solltest besser auf deine Worte achten, Tenia!"
zischte der Baron drohend. Wie konnte es soweit kommen?

"Du willst auf dieser Mission scheitern? Alleine? Gut. Sag mir nur ein Wort und ich verschwinde sofort."
Sie wollte das diese Mission ein Desaster wird? Gut, wenn sie sich so entscheiden wollten. Allerdings würde der Baron dann nichts mehr damit zu tun haben wollen. Er hat seine Hilfe angeboten und nun war diese Hilfe nicht mehr gut genug, weil Tenia irgendeinen Fehler gefunden hatte? Irgendeinen angeblichen Fehler!

"Doch vorher sage ich es dir gerne noch einmal."

Steven deutete auf den toten Soldaten.

"ER wird einen von uns entdecken. ER wird der Grund sein, warum wir alle vom Imperium gefoltert werden. Michael hat dafür gesorgt, dass es nicht soweit kommt! Mach dir das bewusst und hör auf in einer gewaltfreien Scheinwelt zu leben! So bist du nicht, dass merke ich doch an deinen Gefühlen! Ist das etwa kein Angriff was du hier gerade machst? Sind wir ALLE nicht gerade in Gefahr durch deine Gedanken!?"
wieder meldete sich das Comlink zu Wort. Diesmal schien die Stimme gelockerter zu sein und lachte. Steven hatte sich wohl ein wenig zu förmlich gemeldet. Jetzt fiel es ihm auch auf. Diese Soldaten waren wohl Tag für Tag miteinander auf einer abgelegenen Welt am Wache schieben und konnte so von der imperialen Etikette größtenteils abweichen. Wo kein Kläger da keine Verurteilung.
Irgendwo tat ihm dieser tote Soldat nun doch ein wenig leid. Allerdings kam nun auch Wut in Steven auf. Tenias Äußerungen waren einfach.. untragbar.
Er sollte gehen? Er hatte auf dieser Mission nichts zu suchen? Gut.


"Ich habe auf dieser Mission also keinen Platz mehr."
Mit der ausgestreckten Hand hielt der Baron Tenia das Comlink hin. Auf der anderen Seite wartete man auf eine Antwort.


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Polith-System - Thyferra - Dschungel - Alazhi-Plantage - Clove, Tenia und Akani


Tenia vermutete zwar, dass die Plantage tatsächlich auch die Nacht hindurch bearbeitet wurde, machte jedoch Akanis Idee, den Scheinwerfer als Brandquelle zu nutzen, zu nichte. Er musste seiner Meisterin zustimmen, tragbare Lampen waren wohl wirklich wahrscheinlicher...

"Die Sache gefällt mir nicht. Die Sache gefällt mir überhaupt nicht", fügte die Nullianerin dann hinzu, was Akani zunächst nicht ganz verstand. Im nächsten Moment jedoch wogte etwas zu ihm herüber, und er keuchte auf. Er blickte sich ungläubig um, als keiner der Arbeiter und Soldaten reagierte, bis er begriff, dass diese Empfindung durch die Macht zu ihm gelangt war. Sie fühlte sich...falsch an. Kalt. Dunkel.
Ohne es zu merken, blickte Akani im selben Moment zur Spitze des Turms hinauf, als Tenia das gleich tat.


"Nein!", flüsterte sie. "Steven und Michael!" Trotz ihrer Zurückhaltung war die Wut in Tenias Stimme nicht zu überhören.

"Du wartest hier", befahl sie ihrem Padawan, "und Akani, ein Jedi tötet nicht einfach. Ich will, dass du Anakins Schwert im Notfall benutzt. Um dich zu verteidigen und nicht um...jemanden zu ermorden", fügte sie mit einem weiteren Blick zum Turm hinzu.
Und bevor der Chiss auch nur seinen Mund zu einer Erwiderung öffnen konnte, war Tenia bereits über die Plantage davongeschlichen.

Akani starrte ihr nach. Was zum Chuckluck sollte er denn jetzt tun?!? Wütend verzog er das Gesicht und lehnte sich etwas weiter in die Büsche zurück, in denen sie bisher alle beide gekauert hatten. Es blieb ihm wohl nichts anderes übrig, als dem Befehl seiner Meisterin zu gehorchen und sich auf das Beobachten zu beschränken.
Augenblicke später bewegte sich mit einem summenden Geräusch ein Repulsor-Fahrzeug ins Blickfeld. Es schwebte langsam am Rand der Plantage entlang, bis es sich quer vor dem Hauptgebäude und angebautem Turm platzierte. Soweit Akani es erkennen konnte, handelte es sich um einen Transporter, vermutlich um die Ernte zur Weiterverarbeitung abzutransportieren.


Zwei Soldaten stiegen aus, doch bevor sie zur Tat schreiten konnten, ertönte ein Geräusch. Akani wusste nicht, wie, aber im nächsten Moment hielt er dank eines Reflexes bereits sein Lichtschwert in der Hand. Erst jetzt wurde ihm klar, dass er soeben einen Nachtjägerruf vernommen hatte. Sein Herz schlug schneller.
Der Padawan sammelte sich und schloss für einen Moment die Augen, um sich dann mithilfe der Machtsicht zu überzeugen, dass keine unmittelbare Gefahr herrschte.
Die beiden Soldaten hatten diese Möglichkeit nicht. Beide stürzten davon, wenngleich sie offensichtlich nicht genau wussten, woher sie den Laut gehört hatten...


Akani wandte sich wieder zum Gebäude um, und in rascher Folge sah er Steven und Tenia unauffällig im Turm verschwinden.
Sollte er ihnen folgen? Er schüttelte den Kopf. Tenia hatte ihn angewiesen, hier zu bleiben. Das letzte Mal, als er ihr kopflos hinterhergestürzt war, hatte sie den Nachtjäger gerade so verjagen können. Er wollte nicht schon wieder die ganze Gruppe in Gefahr bringen.
Es schien jedoch, als ob er das gar nicht mehr zu tun brauchte. Negative Emotionen wehten von der Turmspitze zu ihm herüber, und als er hochblickte, konnte er die zwei erkennen. Eine neue Welle der Wut schwappte heran, dann verschwand Tenia hinter den Zinnen der Plattform.
Momente später tauchte sie wieder auf. Akani war sich nicht sicher, ob er dies nur seinen Ohren oder auch der Macht zu verdanken hatte, aber dieses Mal konnte er seine Meisterin in ihrem Zorn fast hören.

Im nächsten Augenblick spürte der Padawan dann aber ein
deutig etwas in der Macht. Eine Art Warnung...Hastig blickte er sich um und entdeckte etwa 20 Meter weiter einen Soldaten. Der Imperiale musste sich wohl dem Rand genähert haben, um nach dem Nachtjäger Ausschau zu halten, doch es konnte sich nur um Sekunden handeln, bevor auch dem Mann die zwei Jedi auffallen würden, die sich so unbedacht auf der balkonartigen Aussichtsplattform des Turms präsentierten und trotz der fortschreitenden Dämmerung noch sehr gut zu sehen waren.
Akani schluckte einen derben Fluch hinunter. Was jetzt? Tenia mochte ihm gesagt haben, er solle sich nicht rühren, doch sie hatte wohl kaum diese Situation vorhergesehen. Im übrigen schien es sowieso, als ob keiner der beiden auf dem Turm gerade sonderlich viel sah...abgesehen von einer augen- und machtscheinlich sehr aufgebrachten Diskussion.


Eine Erinnerung blitzte in Akanis Gedächtnis auf. Eine seiner Unterrichtsstunden mit Padme. Sie hatte ihm den Machtsprung gezeigt, doch es hatte einige Anläufe gebraucht, bis er die Technik hinbekommen hatte, zu groß war die Angst gewesen, mitten im Sprung aus mehreren Metern Höhe herunterzukrachen. Seine Sorgen waren unbegründet gewesen, er hatte nur auf die Macht vertrauen müssen. Konnte die Macht ihm auch jetzt helfen?
Er nahm sich einen Herzschlag Zeit, seine Augen nochmals zu schließen und einen Atemzug zu nehmen.

Tiefe Ruhe überkam ihn.
Der Chiss schlich, das Lichtschwert noch immer in der Hand, auf den Soldaten zu. Dieser hatte zwischenzeitlich seinen Helm abgenommen und warf nun einen letzten Blick in den Dschungel, bevor er offenbar entschied, dass keine nachtjägerliche Gefahr herrschte, die Schultern zuckte und sich umwandte. Dann blickte er auf den Turm.


Akani packte das Lichtschwert fester, sein Finger zuckte über den Aktivator, schaltete das Schwert jedoch nicht ein.
Dann machte er:
"Psssst!"
Der Soldat zuckte zusammen und drehte sich um, um die Unterseite eines Lichtschwertgriffs an die Schläfe gedonnert zu bekommen.
Er starrte Akani benommen an und stöhnte.
Akani blinzelte, dann runzelte er verärgert die Stirn.

"Du sollst ohnmächtig werden und keinen Lärm machen! Das gibt eine Sechs in Mitarbeit!!", zischte er.

Er bemühte sein Lichtschwert ein weiteres Mal und zog dann den - nun wirklich bewusstlosen - Imperialen in das Gebüsch, wobei er sich achtsam umsah. Dann gestattete er sich einen erleichterten Seufzer, bevor er einen finsteren Blick zum Turm schoss. Was trieben die nur da oben? Moment. Telefonierte Steven da gerade?!?
Akani schüttelte seine Fassungslosigkeit ab. Eigentlich hieß es ja, dass Frauen die ganze Zeit telefonierten, aber irgendwie war der Padawan sogar ganz dankbar, dass es sich in diesem Fall
nicht um seine Meisterin handelte...

Noch immer in die Macht hineinhorchend eilte er geduckt am Rand der Plantage entlang und schlich sich dann am dem Turm nächsten Punkt vom Gebüsch hinter einige Kisten und dann zum Turm selbst. Er öffnete die Tür mit der Macht einen Spalt weit, bereits bevor er dort war, damit er dann mit einem Satz in den Turm huschen und sie hinter sich vorsichtigst zuziehen konnte.
Er hastete die Treppen hinauf, wurde aber langsamer, als er sich der Spitze näherte und Stimmen hörte. Zunächst Tenia, die, wie es schien, so zornig war, dass sie schon die Kontrolle über ihre eigene Stimme verlor, dann etwas über...
Ähm. Formscheiße? Was zum...??

Akani nahm die letzten Stufen drei auf einmal, duckte sich dann, um nicht als dritter Kopf über die Brüstung der Plattform hinauszuragen und öffnete dann vorsichtig die Tür, bevor er sich zu den anderen gesellte. Steven hielt Tenia gerade ein Comlink hin. Ach. War jetzt sie dran mit Telefonieren?

"Ich unterbreche nur ungern, aber ihr seid gerade fast entdeckt worden! Euch ist schon klar, dass ihr hier ausgezeichnet zu sehen seid von unten, oder?!?", flüsterte er ärgerlich in die Runde.


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Jemanden heimtückisch zu erschießen, der nicht einmal eine aktive Gefahr dargestellt hatte, war natürlich kein Mord. Der Soldat hatte niemanden von ihnen gesehen, NIEMANDEN! Aber Steven, dieser selbstgerechte, blöde Kerl sah seinen Fehler nicht einmal ein! Mit ihm hatte sie noch auf dem Ball herum gealbertund jetzt? Jetzt machte er so deutlich, dass er der absolut schlechteste Umgang war, den sie sich überhaupt hätte aussuchen können. Anstatt nur eine Sekunde in sich zu gehen und sich zu fragen, ob er einen Fehler begangen hätte, redete er sich nur heraus. Nicht mal sie war so uneinsichtig! Nicht einmal sie beharrte so sehr auf die Richtigkeit ihrer Handlungen. Sie hatte ihre Fehler eingesehen, jeden einzelnen, den sie bisher begangen hatte, sie hatte sich entwickelt, sich sogar entschuldigt, aber Steven?

„Jetzt sind wir in Gefahr, weil ihr ihn umgebracht habt! Weil hier überall Blut ist, weil wir ihn hier runter bekommen müssen, ohne dabei gesehen zu werden. WIR SIND IN GEFAHR, WEIL IHR IHN ERMORDET HABT!“

Er hielt einfach nicht den Mund, Steven reizte sie nur weiter und klang dabei so überheblich, dass Tenia sich fragen musste, was sie jemals in ihm gesehen hatte? Wie hatte sie ihn überhaupt vermissen können? Wie?!

„Du hättest besser auf deine Handlungen und auf die deines Schülers geachtet, Steven“

und als sie seinen Namen diesmal aussprach, klang sie verächtlich und obwohl sie sich im gleichen Augenblick dafür schämte, wusste sie, dass sie recht mit dieser Verachtung hatte.
Scheitern? Alleine? Dieser arrogante Mistkerl! Sie würde scheitern, weil er und sein kopfloser Schüler einfach einen Soldaten ermordet hatten.
Als Steven auf den Toten deutete, musste Tenia lachen und ihr Lachen klang so hohl und so furchtbar, dass sie sich beinahe selbst davor erschreckte.
„Er ist TOT, er kann für gar nichts mehr der Grund sein.“ Doch Steven spitze die Lage weiter zu, tat, als wäre sie diejenige, die alle in Gefahr gebrächt hätte und das kurbelte Tenias Wut an. So deutlich an. Natürlich wollte sie Steven diese Macht nicht geben, ihn nicht bestätigen in dem, was er sagte, aber er hatte gerade einen Mord zugelassen, rechtfertigte diesen und sprach über die Gefährlichkeit ihrer Wut? Er legitimierte Mord und warf ihr ihre Wut vor? Das war so… so…
„Wir sind in Gefahr, wegen dir und Michael,“ zischte sie, als ihre Hände vor Zorn bebten. „Wir sind in Gefahr, wegen euch! Und du, du, du…“ Er sah es nicht einmal ein. Wie hatte sie je etwas in ihm sehen können? Wie? Padme hatte so recht gehabt mit allem, was sie gesagt hatte. Damals hatten sie sich beide eines Jedi nicht würdig verhalten und jetzt verhielt sich Steven wie ein Sith. Wie ein Sith!

Das Komlink meldete sich zurück und der Soldat auf der anderen Seite erwartete eien Antwort. Eine Antwort, die Steven geben musste, die er nicht gab. Stattdessen hielt er ihr das Gerät hin und die Nullianerin starrte von Stevens Hand in seine Augen. Erpressung. Er sah seinen Fehler nicht ein, hatte die ganze Mission gefährdet und versuchte nun sich als Held darzustellen? Sie schüttelte den Kopf und diesmal waren es Tränen der Enttäuschung, die sich zu denen der Wut gesellten.

„Für das Scheitern bist allein du verantwortlich,“

sagte sie tonlos und wenn sie da bis eben einen Riss wahrgenommen hatte, der sich ausgebreitet hatte, war das, was da je zwischen ihr und Steven gewesen war zerstört. Just in diesem Augenblick.

„Weder hast du einen Platz auf dieser Mission, noch hast du noch einen in meinem Leben,“
sagte sie und obwohl sie dabei hart klingen wollte, war ihrer Stimme pure Verletzheit zu entnehmen.
Dann gesellte sich eine andere Stimme zu ihnen, die Akanis. Hatte sie ihm nicht gesagt, er solle sich nicht von der Stelle rühren? Wütend funkelte sie ihn an, ehe sie wieder zu Steven sah.
„Ich lasse mich von dir nicht erpressen. Du bist auf dieser Mission nicht der Held und wenn du glaubst, dass ich dich nun darum bitte, uns den Hals zu retten, den du selbst gebrochen hast…“ sie spielte an ihrer Lanze herum, ehe sie den Stein herausholte, den Steven ihr geschenkt hatte, „hast du dich getäuscht.“ Dann schleuderte sie ihm sein einstiges Geschenk gegen die Brust.
Ihre Lanze war damit sicher schwächer aber nicht unbrauchbar. Keine Laserwaffe mehr, aber eine, mit der sie bestehen konnte. Auch gegen Blasterfeuer.

‚Hier, keine Ahnung was du da oben gerade treibst und mit wem,‘
ein erneutes lachen,
‚aber wir brauchen ne Sekunde deine Aufmerksamkeit und zwar jetzt: SIEHST DU WAS?‘
meldete sich die Stimme knisternd aus dem Komlink.
Tenia schüttelte erneut den Kopf, nahm das Gerät nicht entgegen.
"Mach aus einem Mord 6." Und da war sie, die Härte in ihrer Stimme, als sie sich langsam erhob und zu ihrem Schüler drehte.
"Tut mir leid, wenn deine zweite Mission deine letzte sein sollte, Akani. Jetzt wirst du das Schwert vermutlich benötigen."

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Oh achso! Sie waren also in Gefahr, weil sie einen imperialen Soldaten ausgeschaltet hatten. Steven schüttelte den Kopf und musste fast schon über diese Behauptung lachen. Sie waren vorher also nicht wirklich in Gefahr? Auf einer Plantage voll mit Feinden. Mit Feinden! Mit dem Plan diese Plantage, die eben diese Feinde bewachten zu zerstören. Stimmt, bei so etwas ist man natürlich nicht in Gefahr, Tenia. Das ist ja ein Kaffeekränzchen.
Ermordet. Steven hörte immer wieder dieses Wort aus Tenias Mund. Sie hatten niemanden ermordet, das war ein Fakt. Das konnte sie drehen und wenden wie sie wollte, es war kein Mord. Der Mann war kein unschuldiger Zivilist, er war Soldat im Dienste des Imperiums, er war Soldat der ein Volk auf diesem Planeten unterdrückte oder zumindest dabei half!


"Wenn diese Plantage brennt ist also niemand in Gefahr? Die Vratix nicht? Die Arbeiter und Soldaten hier nicht?"

Steven musste aufpassen, dass seine Stimme sich nicht überschlug.

"Was ist wenn du ein Feuer legst und es jemanden verschlingt? Wir haben uns bewusst dafür entschieden, das wäre auch Mord!"
Sie hatte ihn beschuldigt, sie hatte ihn geschubst, doch das was sie nun tat, das ging definitiv zu weit. Tenia holte das Geschenk, welches Steven für sie von seiner Heimat mitgebracht hatte aus der Lanze heraus und warf den Stein auf den Boden. Sie wusste gar nicht was sie da tat! Diese Steine waren kostbar auf Cirrus, wertvoller als manches Leben! Und sie? Sie warf den glänzenden Stein einfach vor ihre Füße. Ein Geschenk des Thronfolgers eben jenes Planeten!
Die Gefühle in Steven spielten verrückt. Er war sauer. Stinksauer. Wütend ballte er die Faust, ehe er sie wieder lockerte. Das was sie sagte verletzte ihn, das was sie tat ebenso. Er hatte ihr nichts getan, ganz im Gegenteil. Das was er hier gemacht hatte, die Anweisung an Michael, die Gefahr in die er sich und seinen Padawan geführt hatte.. all das tat er nur einzig und allein wegen ihr. Fassungslos blickte er in Tenias Augen. Er war enttäuscht. Tränen sammelten sich in den Augen des Baron, die sich jedoch durch die angestaute Wut schnell in Luft auflösten und eben jene Wut verschwand ebenso wieder und machte Platz für.. nichts. Es war einfach nichts da. Enttäuschung. Steven spürte nichts mehr und fühlte sich so leer wie die weiten des galaktischen Raumes.


"Es tut mir leid.."

sagte der Jedi-Ritter und kniete sich hin. In der einen Hand das Funkgerät in der anderen nun den Stein, den Tenia von sich geworfen hatte.

"Es tut mir leid, dass du mich nicht verstehst, Tenia. Ich möchte nicht irgendein Held sein. Ich wollte dein Held sein. Ich habe das gemacht um Akani, Michael und vor allem dich zu schützen. Es ist mir weder leicht gefallen, noch hat es mir Spaß gemacht, diesen Soldaten sterben zu sehen, aber die Gefahr, dass er einen von uns entdeckt war da. Sie war da, Tenia! Ich bin kein Mörder und er..
Steven deutete erneut auf den leblosen Körper.

"Er ist nicht zu meiner Belustigung gestorben, sondern zu eurem Schutz. Zu deinem! Das Imperium ist immer noch eine Gefahr für uns.. Ich bin kein Mörder. Ich habe an euch gedacht, an dich.. ich bin ein Jedi! Wenn du mich nun dafür hasst, dass ich dich schützen wollte und wenn du mich nun nicht mehr in deinem Leben haben möchtest, dann zahle ich diesen Preis. Ich würde diesen Preis jedes verdammte Mal zahlen, so lange Akani, Michael und du dadurch in Sicherheit seid."
Es lag keine Wut mehr in den Worten des Jedi-Ritters. Es lag gar kein Gefühl mehr in diesen Worten. Steven zog die Hand mit dem Funkgerät zurück zu sich. Erpressung? Nein, so nicht. Tenia band natürlich ihren eben eingetroffenen Padawan in die Diskussion mit ein und wollte ihn für ihre Zwecke missbrauchen. Steven hätte etwas sagen können, aber er war dieser Unterhaltung nun überdrüssig. Sie konnte oder wollte ihn einfach nicht verstehen.

"Ich möchte dich nicht erpressen.. Es ist weder Akanis oder Michaels noch deine letzte Mission. dafür werde ich sorgen."
Steven betätigte den Knopf am Funkgerät und meldete sich bei der Stimme auf der anderen Seite.

"Wonach soll ich suchen? Ich erkenne von hier nichts Auffälliges."
erklärte der Baron von Cirrus der Person auf der anderen Seite der Leitung und blickte dabei auf den Brennstein in seiner anderen Hand. Irgendwie lag eine gewisse Ironie in der ganzen Sache: Ein wunderschöner, intakter Kristall stand nun für ein gebrochenes Herz.


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[Polith-System - Thyferra - Dschungel - Am Rand der östlichen Plantage' - Michael und Steven; Vratix und Imperiale (NPC | Auf der Plantage)]



Irgendwie hatte Michael das Gefühl das Steven sich nicht ganz im Klaren darüber gewesen war, was passieren würde, als er er seinen Schüler aufforderte den Soldaten leise und unauffällig aus dem Verkehr zu ziehen. Sicher, es hätte auch andere Methoden gegeben, dass zu bewerkstelligen. Vermutlich auch die ein oder andere ohne den Einsatz letaler Waffen, aber letztendlich ging ihre eigene Sicherheit vor und dieser zentrale Wachposten hatte ihrer aller Sicherheit bedroht.

Anscheinend sah auch der cirresische Baron die Notwendigkeit des Ganzen ein und sagte nichts dazu. Allerdings schlug er vor den Toten vom Wachtrum herunterzuschaffen und dem Feuer, das diese Plantage in Kürze verheeren würde, zu übergeben, damit es weniger auffällig war. Teil seines Vorschlags war auch, dass er den Wachposten holen sollte und Michael sich um das Feuer kümmern würde.


"Viel Erfolg", meinte er zu Steven, der ihn gerade noch darauf hingewiesen hatte sich im Notfall durch die Macht beim ihm zu melden.

Er nahm den Tibana-Behälter von Steven entgegen, nickte seinem Meister kurz zu und ging hinter einem dicken Baum in Deckung. Von dort konnte er ungestört die nähere Umgebung inspizieren. Direkt vor ihm ragte der Wachturm auf, in dessen oberen Etagen sich die stillgelegte Wache befand, der sich Steven hoffentlich in Kürze annehmen würde. Zu seiner linken standen mehrere Repulsorliftfahrzeuge, welche wohl dem Transport des Bactas zu einer Sammelstelle dienten. Sie standen beinahe unbewacht direkt am Rand des Waldes herum. Nur zwei Techniker schraubten an einem leicht demoliert aussehenden Modell herum und füllten etwas aus einem metallenen Behälter nach. Dieses Fahrzeug würde sicher einen guten Startpunkt für das Feuer bieten, denn dort würde auch bei späteren Ermittlungen ein herumfliegender Behälter, welcher beinahe so aussah, wie der den die beiden Techniker nutzen, nicht auf den ersten Blick auffallen.

Hinter den Repulsorliften befanden sich mehrere längliche Gebäude, welche über verzweigte Rohre mit Gebäuden zu seiner Rechten verbunden waren. Er musste sich, wie ihm auffiel, anstrengen um etwas in weiterer Entfernung zu erkennen, denn die Imperialen verzichteten trotz der gerade untergegangenen Sonne auf den großflächigen Einsatz von Scheinwerfern. Nur einige wenige Kopflampen, vermutlich von Wachen und Vorarbeitern, hüpften vor dem langsam dunkler und immer bedrohlicher werdenden Wald auf und nieder.

Ein Knirschen lies ihn zusammenfahren. Die beiden Mechaniker hatten wohl etwas zu viel an der Maschine herumgeschraubt, denn leichter Rauch stieg vom Heck des Vehikels auf. Michael beobachtete die Umgebung, es musste doch eine Wache darauf aufmerksam werden, dass es hier qualmte. Als nach fünf Minuten keine Patrouille kam, entschied er für sich, dass dieser Bereich wohl nur durch den Soldaten vom Wachturm gedeckt gewesen war. Perfekt.

Kurz darauf fluchte einer der Techniker und schmiss sein Werkzeug frustriert zu Boden. Anscheinend hatte auch der Andere genug, denn beide packten ihre Utensilien zusammen, nahmen ihre Taschen und entfernten sich laut lachend in Richtung des Wachturms.

Noch bevor er sich auf den Weg machen konnte spürte er vage, wie sein Meister in Rage geriet. Was hatte Steven denn so aufgebracht? Michael schaute in Richtung des Wachturms konnte aber nicht viel erkennen. Vielleicht war er schon nach oben gestiegen und von einem zweiten Soldaten überrascht worden?

Es war zwar mittlerweile sehr düster geworden und es waren nur noch Umrisse zu erkennen, aber es sah aus als würden zwei Personen dort oben ein angeregtes Gespräch führen.

Sein Gefühl sagte ihm das sich dort Steven und - vermutlich - Tenia befinden mussten. Kurz darauf erschien noch eine dritte Gestalt. Wahrscheinlich Akani oder Clove. Allerdings befanden sie sich dort, trotz des wenigen verbleibenden Lichts, wie auf dem Präsentierteller. Der Padawan entschied, dass es an der Zeit war, ihre Mission vorerst abzuschließen. Er schlich durch das Dickicht des Waldrandes in Richtung der abgestellten Fahrzeuge.

Bevor er allerdings das Feuer legen konnte, musste er die Jedi auf dem Turm warnen. Er konzentrierte sich und sandte in der Macht eine Warnung in Richtung Steven.




[Polith-System - Thyferra - Dschungel - Am Rand der östlichen Plantage / Bei den Fahrzeugen - Michael; Steven und Tenia und Arkani (auf dem Wachturm); Vratix und Imperiale (NPC | Auf der Plantage)]
 
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Unrechtsbewusstsein war Steven fremd, jedes Wort war ein Beweis mehr dafür und Tenia hielt ihm nicht zugute, dass er ein Mensch war, der aus einer angeblich zivilisierten Welt kam. Denn was er getan oder was er zugelassen hatte, war nicht zivilisiert. Die Vratix wussten, dass eine Plantage brennen würde, viel mehr, war es sogar deren eigene Idee gewesen. Wer im Dschungel lebte, roch schon ein kleines Feuer und wusste, wie er sich davor schützte. Sie alle waren gewarnt! Die Nullianerin konnte nur den Kopf schütteln, denn was Steven von sich gab, war nicht allein unwissend, sondern dumm. Er rechtfertigte seine Handlungen, erkannte deren Falschheit nicht und versuchte nun, den Spieß umzudrehen und ihr Vorwürfe zu machen, wo diese überhaupt nicht angebracht waren. Mit jeder Verteidigung, mit jedem uneinsichtigen Wort, sorgte er nicht nur dafür, dass der Riss zwischen ihnen immer größer wurde, nein, er baute auch noch eine Mauer auf, hob eine Grube aus, trennte sie immer mehr von dem Gefühl, dass sie für ihn gehegt hatte.

Es tat ihm leid? Für eine einzige Sekunde wagte Tenia zu hoffen, doch Steven zerstörte diese Hoffnung noch im selben Atemzug. Es tat ihm leid, dass sie nicht verstand? Wären da nicht längst Tränen in ihren Augen gewesen, allerspätestens jetzt wären sie dort erschienen. Die Mauer war unüberwindbar geworden. Seine Behauptung, kein Held sein zu wollen, nahm Tenia Steven nicht ab. Eben noch, eben noch hatte er darauf gewartet, dass sie ihn anflehte, ihr noch zu helfen und jetzt? Jetzt behauptete er, kein Held sein zu wollen? Sondern ihrer? Ihrer? Das hatte Steven gerade nicht gesagt, das hatte er nicht gesagt. Wie konnte er? Wie, wie konnte er es wagen, so etwas zu sagen, wo sie sich ihrer Gefühle für ihn nie sicher gewesen war? Wo er aber soeben alles, was sie je für ihn empfunden hatte, einfach zunichte gemacht hatte?

„Mach aus dem, was du getan hast, keinen heroischen, selbstlosen Akt,“ weinte sie inzwischen, denn wenigstens das, wenigstens das sollte er ihnen ersparen. Nicht eine einzige Sekunde hatte eine akute Gefahr für jemanden von ihnen bestanden. Man durfte nicht töten, nur weil da eine potenzielle Gefahr war. Nicht einmal ein Jäger – einer, der etwas taugte – tötete einfach so. Er wollte sie nicht erpressen? Aber er hatte versucht und jetzt konnte er tun und lassen, was auch immer er wollte, sie würde sich auf dieses elende, unfaire Spiel nicht einlassen. Eben noch wollte er sie im Stich lassen und nun doch wieder den Helden spielen! Tenia war inzwischen aufgestanden, als Steven in das Komlink sprach.

‚Den Nachtjäger, du Trottel. Hast du den da oben nicht gehört? Wir können ihn nicht sehen. Du?‘

„Wir müssen ihn hier runter schaffen“, wandte Tenia sich an Akani und deutete auf den Toten, als sie eine Erschütterung in der Macht spürte. Sie konnte nur hoffen, dass das nicht von der nächsten Dummheit kam, die Michael im Schilde führte.

„Weißt du, was dein Padawan noch vor hat?,“ drehte sich Tenia noch einmal zu Steven um und wischte mit dem Ärmel über ihre Augen und erkannte dabei, dass noch immer das Blut des Soldaten an ihren Händen klebte. Nicht darüber nachdenken. Nicht darüber nachdenken!

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[: Polith-System | Thyferra | Xozhixi :||: Nobelbezirk am Rande der Hauptstadt | Villa | Obergeschoss :||: Horatio Kraym mit Premier Dimodan; im Hintergrund: Valet Odan :]

Dass Llewas Dimodan gerade ziemlich aufgewühlt war, konnte man ihm wirklich ansehen. Unruhig ging er in dem Raum auf und ab, ließ den grübelnden Blick immer wieder zu seinem schweigsamen Gesprächspartner wandern und schüttele von Zeit zu Zeit wortlos den Kopf. Offensichtlich haderte er. Doch obwohl man ihm die Ablehnung ansehen konnte und ihm zweifellos von Zeit zu Zeit etwas auf der Zunge zu liegen schien, schien ihm in diesem Augenblick tatsächlich kein einziger Gedanke reif genug zu sein. Ungeachtet der Tatsache, dass er im Parlament die Opposition problemlos in ihre Schranken reden konnte, ließ er hier fürwahr die Sekunden ungenutzt verstreichen. Und so dauerte es eine Weile bis seine markante Stimme endlich die Stille durchbrach, die sich in der Zwischenzeit in den Raum aufgebaut hatte.

Eine gehörige Portion Unglaube schwang mit als er auf einmal sagte:
Kraym, Ihre Idee klingt nicht nur äußerst verrückt. Nein, sie IST es auch! Denn worum Sie mich hiermit bitten, bringt alle unsere Unterstützer mit einem Schlag gegen uns auf.“

Horatio, der währenddessen seelenruhig in einem Rasierstuhl saß und die Augen geschlossen hatte, reagierte nicht sofort auf diese Behauptung, sondern wartete noch geduldig den Moment ab als sein behänder Valet ein letztes Mal mit dem Rasiermesser die Kontur abgefahren war. Danach öffnete er die Augen, richtete sich in dem ledernen Stuhl auf und ließ zu guter Letzt seinen musternden Blick auf den thyferrianischen Lokalpolitiker fallen. Damals, vor etwa zwei Standardjahren als es um die zügige Zerschlagung des Bacta-Kartells ging, hatte er in der Tat einen manipulierbaren, opportunen Kandidaten für seine Pläne gesucht. Zum damaligen Zeitpunkt war ihm Dimodan zweifelsohne als die richtige Wahl erschienen. Nun aber, da sich die Lage in kürzester Zeit drastisch zugespitzt hatte, zog er hin und wieder diese Entscheidung in Frage. War der Premier am Ende vielleicht doch nicht die Art Vasall, die er benötigte? Oder hatten sich inzwischen bloß seine Anforderungen geändert?

Thyferras Premierminister, der von diesen Gedanken nichts wusste, schien sich mittlerweile wieder gefangen zu haben. Sogar den Drink, den man ihn zuvor angeboten hatte, hatte er inzwischen in der Hand und nippte daran.
„Ich war immer für Sie da, Kraym. Indem ich Sie mit den richtigen Leuten in Kontakt brachte, konnten wir zusammen diese Welt nach unseren Vorstellungen formen.“ Mit der rechten Hand zeichnete er – gleich einem Werbetexter - in der Luft einen Bogen nach. „'Das Bacta-Kartell ist ist die Vergangenheit; 'Imperial Bacta' steht für die Zukunft.' – Das war unsere Devise. … Und nun wollen Sie all das Erreichte einfach so fortwerfen, indem Sie mir sagen, meine Regierung solle mit den Vratix ins Bett steigen?“

Säuerlich verzog der Lokalpolitiker das Gesicht. Ja, er zeigte schonungslos seine Abscheu bezüglich der ohne sein Wissen begonnen Pläne. Über etliche Jahrhunderte hinweg hatten die (vermögenden) Nachfahren der Kolonisten das Gros ihre Privilegien gegen allerhand Revolten der Vratix behaupten können, weshalb man es in Thyferras elitären Gesellschaftskreisen längst als eine Art „Naturgesetz“ ansah, dass über Vertreter der heimischen Spezies wie über Leibeigene zu verfügen. Und um weiter gewährleisten zu können, dass das Bacta ungestört fließt, hatte bis hin zu diesem Tage kein einziger Repräsentant der Galaktischen Republik oder gar deren Nachfolgerin, dem Galaktischen Imperium, jemals etwas an dieser Sichtweise moniert. Doch nun, da mit Manaan offenkundig ein Mitbewerber auf den Markt drängte, schien sich die bisherige Haltung der planetaren Verwaltung langsam, aber sicher zu ändern – sehr zum Missfallen des Premierministers.

Da sein Gegenüber noch immer abwartend auf dem Stuhl saß und sich nicht regte, ergriff der füllige Thyferrianer abermals das Wort.
„Ich scherze nicht, Kraym. Sie haben doch die hiesigen Hardliner selbst erlebt! Männern wie Laek Ravine hat es schon nicht gefallen, dass Sie irgendwelche Viecher in den Palais geladen hatten, um mit denen über die Verteilung unseres Bactas zu sprechen. Hinter Ihrem Rücken hat man diesbezüglich schlecht über Sie geredet – Das wissen Sie sicherlich.“ Keine Regung seitens des adligen Verwalters. Er musterte weiterhin kühl Dimodan. „Reichen wir nun den Vratix die Hand, wird man – politisch und gesellschaftlich – über uns herfallen!“

„Haben Sie heute schon Nachrichten gesehen, Premier?“, fragte Horatio plötzlich und beendete so den sich echauffierenden Untergebenen. Während die eigene Abscheu den Politiker allmählich hatte hitzig werden lassen, wirkte der Governor noch immer gelassen. „Erst vor wenigen Stunden haben Unbekannte – aus einer gesicherten Wohnanlage – Thion Calfans Familie entführt. Niemand hat sie aufgehalten. Keine planetaren Sicherheitskräfte. Keine Imperiale Armee. Keine Sturmtruppen. Und auch keine CompForce-Soldaten.“ Er erhob sich. „Sollten wir nicht schon bald einen anderen Weg einschlagen, werden die 'Ashern' siegreich auf unseren Gräbern tanzen. Wollen Sie das, Dimodan? Und viel wichtiger: Wollen das Ihre Unterstützer?“

Obgleich der neuste Schlag dieser insektoiden Terroristen auch ihn völlig überrascht hatte, hatte er den Grundtenor dieser „Ansprache“ schon länger im stillen Kämmerlein geübt. Spätestens seitdem das Sektorkommando mit einer der angespannten Situation angemessenen Deutlichkeit Interesse am Mitwirken bekundet hatte, hatte er sich auf dieses Gespräch vorbereitet. Schließlich fehlte ihm nun nur noch die Unterstützung im thyferrianischen Parlament, um nach der geplanten Vernichtung der „Ashern“ rasch Ruhe auf Thyferra einkehren zu lassen. Er war wahrlich kein Verfechter der Rechte für Nichtmenschen, aber seiner Meinung nach konnte man dieses Ziel nur erreichen, indem man all jene Vratix, die Teil der Konterrevolution sind, an der Farce beteiligte, die sich im Imperium „lokale Demokratie“ schimpfte. Horatio ging langsam auf den ihm unterstellten Premier zu.

„Spricht man den Vratix beispielsweise das Wahlrecht zu, so mag das erst einmal natürlich wie eine Abwertung der eigenen Privilegien wirken“, sprach der adlige Imperiale weiter. „Jedoch müssen Sie sich in solch einem Augenblick eine ganz bestimmte Frage stellen. Und zwar: Welchen Preis müsste ich zahlen, wenn ich mich für die andere Variante entscheiden würde?“ Zwei, drei Schritte wich der Thyferrianer unwillkürlich zurück. „Ihren Freunden ist es mit Sicherheit lieber einen Vratix in der Kabine nebenan zu haben, dafür aber weiterhin vermögend zu sein. … Selbstredend möchte ich es niemanden wünschen, sich mit einem Mal in Prefect Calfans Situation wiederzufinden. Aber meiner Meinung nach wird es früher oder später so kommen, wenn wir JETZT nicht handeln.“

Erneut verzog die kleinwüchsige Gestalt säuerlich das Gesicht. Weil Llewas Dimodan nicht nur ein kluger Kopf war, sondern ebenso als begnadeter Redner galt, ging Thyferras amtierender Verwalter nach diesem knappen Wortschwall selbstverständlich davon aus, dass just in diesem Augenblick bei dem Lokalpolitiker ein gründliches Abwägen stattfand. Zwar tigerte er dieses Mal nicht durch den Raum, aber das Grübeln sah man ihm dennoch an. Womöglich lotete er in seinen Gedanken gerade aus wem er (vorübergehend) die Treue schwören würde. Welcher Weg war nun aussichtsreicher für einen Karrieristen? Horatio ließ dem Premier ein wenig Freiraum, indem er in der Zwischenzeit zur Hausbar ging, um sich einen Drink einzuschenken. Über einen Spiegel, der oberhalb des klobigen Möbelstücks angebracht war, behielt er seinen Gast jedoch die ganze Zeit im Auge.

Bevor Dimodan irgendetwas zu dem adligen Verwalter sagte, fasste er sich nachdenklich ans Kinn.
„Die jüngste Entführung ist natürlich ein interessanter Punkt in Ihrer Argumentation, Kraym. Zwar haben schon die Anschläge auf 'Imperial Bacta' für ordentlich Unruhe gesorgt, aber seit heute dürfte wohl jedem klar sein, dass wir alle angreifbar sind. Mit Xucphra Citys Statthalter mag es begonnen haben, aber aufhören wird es wohl erst, wenn Barnip tot an einem Ast hängt.“ Dieses Mal taktierte der Lokalpolitiker allzu offensichtlich. Deshalb hielt sich Horatio mit einer Erwiderung zurück. „Es soll hier selbstverständlich nicht der Eindruck entstehen, meine Meinung habe sich nun schlagartig um einhundertachtzig Grad geändert, aber meine Zweifel am bisherigen Vorgehen möchte ich trotz allem zur Sprache bringen. Entgegen der Interessen einiger unserer Unterstützer könnte ich mir also schon vorstellen, im Parlament für Ihre Reform zu werben. … Doch selbst wenn ich Ihr Argument anbringen würde, man würde auf diese Weise das eigene Vermögen sichern, wird es für mich wohl oder übel zu keiner Wiederwahl kommen. Die Wahrheit schmeckt dem Wähler nicht...“

„Nun, treuen Diener erweist sich Seine Majestät stets erkenntlich“, entgegnete der adlige Governor, nachdem er sich seinem Gegenüber wieder zugewandt hatte. „Sagen Sie mir, Llewas, wie sich das Imperium revanchieren kann … und ich werde es in die Wege leiten.“

Die Augen des Lokalpolitikers funkelten aufgeregt. Er witterte seine Chance. Rasch benetzte er sich die fleischigen Lippen. Dann sagte er in einem eitlen Tonfall: „Verschaffen Sie mir nach dieser Legislaturperiode einen Platz als Legate in Ihrer Verwaltung … und diese Insekten werden das nächste Mal wählen dürfen.“

[: Polith-System | Thyferra | Xozhixi :||: Nobelbezirk am Rande der Hauptstadt | Villa | Obergeschoss :||: Horatio Kraym mit Premier Dimodan; im Hintergrund: Valet Odan :]
 
Polith-System - Thyferra - Dschungel - Alazhi-Plantage - Wachturm - Tenia, Steven und Akani


Tenias einzige unmittelbare Reaktion bestand in einem wütenden Blick zu Akani, bevor sie sich wieder Steven zuwandte.

"Ich lasse mich von dir nicht erpressen. Du bist auf dieser Mission nicht der Held und wenn du glaubst, dass ich dich nun darum bitte, uns den Hals zu retten, den du selbst gebrochen hast, hast du dich getäuscht", sagte sie, während sie den Kristall aus ihrer Lichtlanze holte und dann Steven entgegenschleuderte.

Eine Stimme ertönte plötzlich aus dem Komlink, das Steven Tenia gerade hinhielt, und fragte, ob...
jemand etwas sehe.
"Mach aus einem Mord sechs", meinte Tenia kalt und wandte sich dann zu ihrem Schüler um.
"Tut mir Leid, wenn deine zweite Mission deine letzte sein sollte, Akani. Jetzt wirst du das Schwert vermutlich benötigen."
Der Padawan starrte seine Meisterin an, schockiert darüber, wie plötzlich sich die ganze Situation geändert hatte. Dann verschwand jeglicher Ausdruck von seinem Gesicht, und er antwortete nur mit einem kaum merklichen Nicken.

Der Jedi-Ritter hob den Stein auf.

"Es tut mir Leid...Es tut mir leid, dass du mich nicht verstehst, Tenia. Ich möchte nicht irgendein Held sein. Ich wollte dein Held sein. Ich habe das gemacht um Akani, Michael und vor allem dich zu schützen. Es ist mir weder leicht gefallen, noch hat es mir Spaß gemacht, diesen Soldaten sterben zu sehen, aber die Gefahr, dass er einen von uns entdeckt war da. Sie war da, Tenia! Ich bin kein Mörder und er...er ist nicht zu meiner Belustigung gestorben, sondern zu eurem Schutz", meinte Steven, während er auf den toten Soldaten zeigte.
Akani blickte auf den Mann herab, der vor Minuten noch gelebt hatte und jetzt schon begann zu erkalten, und erneut überkam ihn ein Schauer.

Steven betonte, dass er kein Mörder, sondern ein Jedi war, und an die Gruppe gedacht hatte, als er sich für diese Handlung entschieden hatte.

"Ich möchte dich nicht erpressen...Es ist weder Akanis oder Michaels noch deine letzte Mission. Dafür werde ich sorgen."

Dann sprach er in das Komlink hinein.
"Wonach soll ich suchen? Ich erkenne von hier nichts auffälliges."

Falls er gedacht hatte, dass seine Worte Tenia beruhigen würden, lag er falsch. Die Nullianerin konnte mittlerweile ihre Tränen nicht mehr zurückhalten.
"Mach aus dem, was du getan hast, keinen heroischen, selbstlosen Akt", weinte sie.

Dann meldete sich auch schon wieder die Stimme aus dem Komlink.
"Den Nachtjäger, du Trottel! Hast du den da oben nicht gehört? Wir können ihn nicht sehen. Du?"

Tenia hatte sich inzwischen abgewandt und sagte nun Akani, dass sie den Soldaten vom Turm runterbringen mussten. Sie drehte sich nochmals um und fragte Steven, ob er wusste, was Michael nun tun würde.

Währenddessen ging Akani zu der Leiche hinüber. Er schüttelte sein Unwohlsein ab und überlegte, wie am besten vorzugehen war.
Der Soldat trug Rüstung, sie wirkte angesichts seiner offenkundigen Position als Scharfschütze jedoch verhältnismäßig leicht. Akani war sich nicht sicher, ob er den Mann würde komplett hochheben können, doch wenn er sich einen Arm des Menschen über die Schultern legte, konnte er ihn auf diese Weise sicherlich mitnehmen. Er hielt es für zu riskant, wenn Tenia und er alle beide den Soldaten trugen, einer musste schließlich für den Fall der Fälle kampfbereit sein, und außerdem...nun, nicht dass er es jemals zugeben würde, aber an einem gewissen Punkt verbat ihm dann doch auch sein Stolz, sich hier von seiner Meisterin helfen zu lassen...


Allerdings würde die Treppe problematisch werden. Wenn der Chiss den Soldaten da hinunterschleifte, würden dessen Beine vermutlich von Stufe zu Stufe knallen...
Ein Gefühl morbider Belustigung stieg in Akani auf, als er sich vorstellte, wie er mit einem Toten auf der Schulter Treppen hinablief, während Tenia hintendrein kam und die Beine des Mannes hochhielt, und er schnaubte.
Dann fasste er sich und ging neben dem Menschen in die Hocke. Er versuchte, das Blut so gut es ging zu ignorieren, legte sich wie geplant den linken Arm des Mannes quer über beide Schultern und hob ihn dann ächzend hoch. Dann wartete er an der Tür auf Tenia.


Polith-System - Thyferra - Dschungel - Alazhi-Plantage - Wachturm - Tenia, Steven und Akani
 
[: Polith-System | Thyferra | Xozhixi :||: Regierungsviertel | Gouverneurspalast | Korridor :||: Horatio Kraym und Legate Terrik:]

Dem grellen Blitzlichtgewitter entkam Thyferras Governor nach seiner kurzen Stellungnahme bloß, indem er gleich danach – unter schnöden Vorwänden – den mit allerhand Medienvertretern gefüllten Pressesaal verließ. Das Beantworten deren Fragen überließ er gekonnt Prefect Hart, seinem eigenen Sprecher. Bevor sich die verzierten Flügeltüren leise schlossen, konnte man noch hören wie er den ersten Journalisten namentlich aufrief. Horatio drehte sich nicht um. Nein, einen kurzen Augenblick lang waren seine Gedanken zwar noch mit der Causa „Calfan“ beschäftigt, dann aber wandte er sich gedanklich schon dem nächsten Termin zu. In seinem Büro wartete Junior Agent Rhan Nire auf ihn, um mit ihm den nächsten Schritt ihrer gemeinsamen Intrige gegen den vorgesetzten Sector Adjutant zu besprechen. Viel stand auf dem Spiel. Schließlich hatte er in den letzten Wochen vorwiegend im Geheimen mit einigen Leuten delikate Absprachen getroffen.

Derweil beide Verwalter langsam Stufe für Stufe empor schritten, richtete Sally Terrik plötzlich das Wort an ihren adligen Vorgesetzten.
„Ich hoffe, Ihre unterschwellige Kampfansage dreht die Spirale nicht noch weiter, Sir. Nach all den Monaten voller Planungen wäre es tragisch, wenn wir nun – so kurz vor der Zielgeraden – straucheln und fallen würden.“

„Da haben Sie natürlich Recht, Sally, entgegnete der Governor kühl. „Diese Entführung hat uns in eine unappetitliche Lage gebracht, weil wir im Vorfeld einfach nicht mit so einer Aktion seitens der 'Ashern' gerechnet haben.“ Kurz verzog er missbilligend das Gesicht. „Jedoch blieb mir in meiner Position keine andere Wahl. Wenn ich mir der Unterstützung meiner Untergebenen sicher sein will, muss ich mich in solchen Situationen jederzeit vor sie stellen.“

Bei diesen Worten blieben seine Gedanken für einen flüchtigen Moment bei Aviendha Cain, seiner amtierenden Stellvertreterin hängen. Seit sich das Imperiale Sicherheitsbüro samt einem Regiment an CompForce-Soldaten in thyferrianische Belange einmischte, war sie schlagartig auf Tuchfühlung mit dem High Commissioner gegangen und hatte so – zwangsläufig – gegen ihn gearbeitet. Obwohl er keine konkreten Beweise hatte, hielt er sie für die undichte Stelle in seiner Verwaltung. Immerhin hatte Jaspeer Brishen in den letzten Wochen stets dann die neusten Interna zur Hand, wenn er etwas brauchte, das er gegen den Governor verwenden konnte. Schon allein aus diesem Grund hatte sich Horatio notgedrungen in die Defensive zurückgezogen und im Geheimen seine wenigen „Kontakte“ spielen lassen. Bis zu der Entführung war er sich sicher gewesen, eine solides Bündnis geschmiedet zu haben, aber nun? Düsteren Blickes sah er zu seiner Protegé.

„Ich hoffe, mit meinem Verweis auf eine Absprache mit dem High Commissioner habe ich uns trotz allem noch ein bisschen Zeit erkaufen können“, gestand er ihr dennoch wenige Schritte später. „Uns mag es zwar nicht gefallen, aber nun liegt es an Nire und dessen Vorarbeit...“

Die brünette Coruscanti nickte grimmig. Denn obwohl sich der fahle Echani in den letzten Monaten mehrere Male als wertvoller Verbündeter herausgestellt hatte, hatte sie dennoch kaum Vertrauen zu ihm gefasst. Eventuell lag es an seiner stets sarkastischen Grundhaltung sowie dem recht süffisanten Lächeln auf den Lippen. Ebenso gut konnte ihr Misstrauen aber auch einfach in seiner Zugehörigkeit zum Imperialen Geheimdienst liegen. Diese zwielichtige Institution umwehte schließlich seit jeher etwas „Ruchloses“. So oder so. Müsste Sally Terrik ihren Mitverschwörer mit nur einem einzigen Wort beschreiben, höchstwahrscheinlich würde sie für ihn „undurchschaubar“ wählen. Horatio, der ihre Gedanken bezüglich des Geheimdienstmitarbeiters bloß erahnen konnte, dachte in diesem Fall jedoch genauso. Nire hatte ihn mehr und mehr in der Hand – Das war ihm mit der Zeit immer klarer geworden.

Nachdem Governor und Legate das große, zentrale Treppenhaus hinter sich gelassen hatten, folgten sie gewohnheitsmäßig dem nächsten, richtigen Gang. Besonders viel hatten sich die beiden auf dem Weg zu Horatios Büro jedoch nicht mehr zu erzählen, weshalb sie schon nach kurzer Zeit wieder ins Schweigen verfielen. Seite an Seite gingen sie den Korridor entlang, passierten das Vorzimmer samt Sekretärin und traten anschließend durch die sich öffnende Tür in das recht geräumige Amtszimmer des Governors. Dort wartete der Junior Agent schon auf sie. Seelenruhig stand er vor der makellos geputzten Glasfront hinter dem Schreibtisch und blickte ganz ungerührt nach draußen in Richtung thyferrianischer Dschungel. Während die linke Hand lässig in der Hosentasche seiner hellgrauen Dienstuniform steckte, hielt er mit der rechten ein bauchiges Glas fest.

Mit einem schiefen Lächeln im Gesicht drehte er sich zu den beiden Verwaltern um, nippte kurz an an dem selbst eingeschenkten Getränk und sagte dann:
„In den letzten paar Wochen sind mir einige Geschichten, Legenden sowie Mythen rund um Ihren 'Cormond Cognac' zu Ohren gekommen, Sir. Doch tatsächlich reicht ein einziger Schluck aus, um sich mit einem Mal vorstellen zu können, dass sie alle – so abstrus sie auch sein mögen – wahr sind.“

„Dann genießen Sie Ihren Drink, Mister Nire, entgegnete Horatio ruhig und ging langsam auf den Echani zu. „Und vielleicht könnten Sie mich dabei auch gleich auf den neusten Stand bringen...“

Der drahtige Geheimdienstmitarbeiter nippte noch einmal an dem bauchigen Glas. „Natürlich, Sir. Darum sind wir ja auch hier...“ Er lächelte kurz der Legate zu; neigte sogar leicht den Kopf. „Nicht nur die Öffentlichkeit hat ereignisreiche Tage hinter sich – in diesem Punkt sprachen Sie mir vorhin übrigens aus der Seele, Sir –, sondern auch meine Wenigkeit war nicht untätig. Inzwischen steht der Kontakt zwischen unseren Truppen und den Konterrevolutionären. Trotz all der Unterschiede, die beide Parteien aufweisen, würde ich momentan sogar so weit gehen zu behaupten, dass Skobra nur noch auf ein Zeichen Ihrerseits wartet.“

Bei dieser Nachricht fiel dem adligen Verwalter tatsächlich mit einem Mal eine zentnerschwere Last von ihm ab. Es hatte wirklich funktioniert! Um zu diesem Punkt zu gelangen, hatte er sich nicht nur mit dem hier stationierten Militär verbünden, sondern ebenso mit den Vratix sowie der Lokalpolitik absprechen müssen. Faule Handel war er eingegangen. Doch nun waren die „Früchte“ seiner Arbeit zum Greifen nah. Ja, in Gedanken konnte er sie sogar schon fast berühren! Einen Moment lang ließ er seinen Blick auf dem Mitverschwörer ruhen. Der Junior Agent leerte gerade sein Glas und stellte es sanft auf dem massiven Schreibtisch ab. Obwohl er das gewohnt süffisante Lächeln noch immer zur Schau trug – und sich sichtlich in seinem Erfolg sonnte –, entdeckte der Governor bei ihm kein Anzeichen von Verrat. Hielt ihm Rhan Nire am Ende doch die Treue? Sah er bei ihm vielleicht doch die besseren Chancen für einen Aufstieg? Ihre Blicke begegneten sich. Keiner scheute.

„Es benötigt also eines Zeichen...“, griff der Verwalter den Faden wieder auf und schlug dabei einen nachdenklichen Ton an. „Ich schätze, die 'Ashern' erwarten eine Befreiungsaktion in den nächsten Tagen, weshalb eine Großoffensive in diese Richtung nicht in Frage kommt.“

Tausende, abertausende Gedanken rasten auf einmal durch sein Bewusstsein. Da er in seinem Leben nie eine richtige Militärausbildung genossen hatte, war sein strategisches Verständnis natürlich bloß arg begrenzt. Sollte er deshalb – unter einem bestimmten Vorwand – General Skobra kontaktieren? Damals, auf Coruscant, hatte er das Militär die Feinheiten ausarbeiten lassen. Sie hatten das Fachwissen, das ihm fehlte. Doch hier, auf Thyferra, musste er noch Brishens Anwesenheit beachten. Insbesondere nach der gerade eben gegebenen Pressekonferenz würde der High Commissioner ihn kaum aus den Augen lassen. Denn obwohl er keine offene Kritik an der CompForce geübt hatte, waren vor allem die dumpfen Handlanger des Imperialen Sicherheitsbüros in die mediale Kritik geraten. Wollte der Greis also sich und seine Leute reinwaschen, würde er auf jede Regung reagieren. Grübelnd kratzte sich der adlige Imperiale am breiten, rasierten Kinn. Es musste doch einen Weg geben wie er diesen Bluthund umgehen konnte. Aber welchen?

Nire lächelte noch immer. Verschwörerisch sagte er:
„Machen Sie sich nicht allzu viele Gedanken, Governor. Es ist alles schon in die Wege geleitet...“

„Sir“
, meldete sich auf einmal Sally Terrik, nachdem ihr Datapad kurz gepiepst sie auf die Schnelle mehrere Zeilen überflogen hatte. Ungläubig sah sie ihren Mentor an. Im ersten Moment klang es ein bisschen stockend als sie meldete: „Soeben hat ein weiterer Anschlag Xucphra City erschüttert. Den bisherigen Meldungen zufolge explodierte vor wenigen Minuten Olan Semurs persönliches Shuttle … offenbar mit ihm an Bord.“

[: Polith-System | Thyferra | Xozhixi :||: Regierungsviertel | Gouverneurspalast | Büro :||: Horatio Kraym, Legate Terrik und Junior Agent Nire :]
 
[: Polith-System | Thyferra | Xozhixi :||: Regierungsviertel | Gouverneurspalast | unterirdischer Situationsraum :||: Horatio Kraym, Second Lieutenant Blaise und Lieutenant Governor Cain; im Hintergrund: einfache Angestellte sowie Leibgardisten :]

Um bei ernsten Bedrohungen sowohl die Führungsriege der Planetenverwaltung als auch ranghohe Mitglieder der planetaren Sicherheits- und militärischen Streitkräfte zu schützen, befand sich unter jedem imperialen Gouverneurspalast eine aus mehreren Räumen bestehende, bunkerartige Anlage, die allgemein als „Situationsraum“ bezeichnet wurde. Sofern eine Invasion drohte oder eine blutige Revolte um sich griff, sollte man hier Zuflucht suchen bis Rettung aus dem Orbit kam. Denn gemäß offiziellen Verlautbarungen hielten die gepanzerten Räumlichkeiten angeblich einen zweistündigen Beschuss aus dem Orbit aus, während ein unabhängiges Lebenserhaltungssystem dafür sorgte, dass man anschließend – jedenfalls für einen gewissen, kurzen Zeitraum – weder an der möglicherweise vorhandenen Radioaktivität aufgrund des orbitalen Bombardements noch anderen Risiken starb. Im Gegenzug mussten sich die Geretteten aber mit einer sehr spartanischen, rein auf ihre Funktionalität ausgerichteten Einrichtung zufrieden geben. Luxus gab es da unten nicht.

Gleich nachdem ihm seine Protegé von dem perfiden Attentat auf seinen Olan Semur, Vorgesetzten, berichtet hatte, hatte Thyferras Governor auf der Stelle durch seinen persönlichen Kodezylinder die entsprechende Anweisung an seine Verwaltung ausgegeben – und so automatisch „Phase Eins“ des planetaren Sicherheitsprotokolls gestartet. Derweil Sally Terrik und Rhan Nire in der Zwischenzeit ihren ganz eigenen Verpflichtungen nachgingen, die ihnen die Formalitäten auferlegten, beauftragte er seine Sekretärin mit dem Sichern aller wichtigsten Dokumente und Dateien bis der Kommandeur seiner Leibgarde, Second Lieutenant Blaise, endlich eintraf. Umgeben von mehreren Gardisten zog sich der adlige Imperiale anschließend in Richtung Kellergeschoss zurück. Sah man einmal von der rundgangartigen Begehung zu seinem Amtsantritt ab, betrat Horatio Kraym I. in diesem Augenblick zum ersten Mal den „Situationsraum“.

Höchstens zehn, fünfzehn Minuten waren seit dem Start des Sicherheitsprotokolls vergangen als der imperiale Verwalter, mit den wichtigsten Schriftstücken und Datenträgern unterm Arm, die besagten Räumlichkeiten betrat. Eine massive Tür aus besonderem Durastahl, die sicherlich jedem Schott auf einem Kriegsschiff alle Ehre gemacht hätte, schloss sich hinter ihm. Obwohl das Belüftungssystem über ihren Köpfen schon leise brummte und bislang nur eine handvoll Menschen anwesend war, lag ein abgestandener Duft in der Luft. Für einen flüchtigen Moment verzog Horatio unwillkürlich das Gesicht. Dann ging er auf den langen Konferenztisch zu, während zwei bewaffnete Soldaten seiner Leibgarden ihre Posten bezogen. Blaise, der ebenfalls die Räumlichkeiten betreten hatte, zog sich in ein anschließendes Nachbarzimmer zurück, wo er das gesamte den Gouverneurspalast umliegende Areal über Monitore im Auge behalten konnte.

Die Zahl der Personen, die schon anwesend waren, war überschaubar. Neben Aviendha Cain, seiner stellvertretenden Statthalterin, betraf es hauptsächlich einfache Angestellte der Verwaltung. Derweil in den nächsten Stunden am Konferenztisch bedeutsame Entscheidungen getroffen werden würden, würden sie währenddessen den Kontakt zur Außenwelt – insbesondere zum hiesigen Sektorkapitol – aufrecht halten und notfalls Bericht erstatten, um die simultan laufende Besprechung weiterhin mit neusten Informationen auszustatten. Weil ihr Wirken demzufolge ungemein wichtig war, hatte man sämtliche Anwärter im Vorfeld mit ausgesprochener Sorgfalt geprüft. Entsprechend seiner Stellung innerhalb der planetaren Verwaltung ließ sich Horatio schweigend auf einem mittigen Platz nieder, legte die Unterlagen vor sich ab und stöpselte anschließend noch rasch seinen Kodezylinder ein, um sich „anzumelden“. Ein holografischer Display, der bloß wenige Sekunden später vor ihm erschien, bestätigte ihm kurz darauf in ein paar knappen Zeilen die erfolgreiche Anmeldung.

Noch bevor er seinen Blick zu einem Chrono richten konnte, meldete sich plötzlich die Bakuranerin zu Wort. Ihre Stimme – trotz ihres anscheinend Verrats – ruhig als sie sagte:
„Der Präsident unserer planetaren Sicherheitskräfte sowie Captain Jnik dürften in zehn Minuten eintreffen, Sir. Ebenso ist in dieser Spanne mit High Commissioner Brishen zu rechnen. Miss Terrik, Mister Nire und Major Rhade sollten schon früher hier erscheinen. Laut den mir vorliegenden Informationen befinden sich alle drei Personen im Gebäude.“

„In Ordnung“, entgegnete der Governor knapp, zupfte ein paar Mal behutsam an seiner olivgrauen Dienstuniform und fügte dann – nach kurzer Pause – im selben Tonfall hinzu: „Sobald sich Legate Terrik hier eingefunden hat, soll sie gemäß dem Protokoll Kontakt zum Kapitol in Xucphra City herstellen. Ich schätze, General Skobras Stab dürfte nach diesem Anschlag nicht minder schnell an der Umsetzung des Sicherheitsprotokolls arbeiten.“

Hätte sich die Sektorverwaltung nicht für Thyferra – genauer: Xucphra City – als Sitz ihres Kapitols entschieden, wäre der Oberbefehlshaber der planetaren Bodentruppen in dieser Situation natürlich direkt vor Ort anwesend. Da in diesem Fall die Fakten aber anders lagen, musste man sich mit einer ständigen, abhörsicheren Holo-Verbindung als Alternative begnügen. Glücklicherweise musste man bei planetarer Kommunikation mit keinerlei Übertragungsverzögerungen rechnen, weshalb sich das Gros der Makel eher auf Fragen zur Übertragungssicherheit beschränkten. Während allmählich die Betriebsamkeit in den Räumlichkeiten zunahm, lehnte sich Horatio zurück und ließ den Blick etwas länger bei der Chronoanzeige verweilen. Laut Sicherheitsprotokoll sollten sich die Räumlichkeiten nach Ablauf einer guten Standardstunde abschotten. Fast die Hälfte der Zeit war mittlerweile schon vergangen. 'Es handelt sich um wertvolle Minuten, die uns so durch die Finger rinnen', dachte sich der Governor und ließ seine Aufmerksamkeit unterdessen zum holografischen Display wandern. Ein anwesender Angestellter hatte ihm ein paar Informationen zum Verbleib der Vertreter der planetaren Sicherheitskräfte sowie High Commissioner Brishen zur Verfügung gestellt.

Doch noch bevor diese Personen endlich zu ihnen stießen, betraten erst einmal die letzten wichtigen Mitglieder seines Stabs die gesicherten Räumlichkeiten. Rhan Nire, der noch immer ein süffisantes Lächeln auf den Lippen hatte, nickte sowohl dem Governor als auch dessen Stellvertreterin nur kurz zu und ging anschließend zu Blaise in den Überwachungsraum. Sally Terrik, die selbstsichere Ruhe ausstrahlte, meldete sich in der Zwischenzeit schnell im hiesigen Rechensystem an und suchte dann den Kontakt zur Lieutenant Governor, um such die nächsten Anweisungen abzuholen. Obwohl sich beide Damen im internen Machtkampf auf unterschiedlichen Seiten befanden, legten sie in diesem Moment eine ausgesprochen vorbildhafte Professionalität an den Tag. Trotz des Anblicks ließ sich der adlige Imperiale jedoch nicht erweichen von seinen Zweifeln, die er insgeheim gegenüber Cain hegte, abzulassen. 'Sie kooperiert freiwillig mit dem Imperialen Sicherheitsbüro – vergiss das bloß nicht!', mahnte er sich in Gedanken und ließ seinen Blick danach zu Sayt Rhade, seiner Verbindung zum Sektorkommando, schweifen.

Der füllige Major hielt sich nur kurz an seinem Platz auf. Kaum hatte er seine paar Halbseligkeiten abgelegt, da ging er auch schon auf Horatio zu.
„Governor, kann ich kurz mit Ihnen reden?“, fragte er mit gedämpfter Stimme nach und führte den Verwalter anschließend kurzerhand in ein anderes, leeres Nebenzimmer. Er räusperte sich kurz, bevor er wieder das Wort an den anderen Imperialen richtete: „Sir, mir kam vor wenigen Tagen zu Ohren, dass Sie zwei Offiziere bei sich zu Gast hatten. Ich bin ein direkter Mensch. Deshalb frage ich Sie ganz direkt: Sind Sie mit meiner Arbeit nicht zufrieden?“

„Nein, nein. Ganz im Gegenteil, Mister Rhade, erwiderte der adlige Verwalter abwiegelnd und sah den Armeeoffizier dabei versöhnlich an. „Die überaus komplizierte Beziehung, die ich bislang mit unserem Militär zu führen pflegte, ist Ihnen doch sicherlich bekannt. Insbesondere im Hinblick auf die gegenwärtige Situation wollte ich – im Rahmen der von High Commissioner Brishen gewährten Möglichkeiten – an diesem Zustand etwas ändern.“ Er lächelte. „Auf dem diplomatischen Parkett habe ich gelernt, dass eine Einladung zum Essen manchmal hilfreicher ist als irgendein förmliches Gespräch in meinem Büro. … Sollte ich Sie damit trotz allem gekränkt haben, möchte ich mich an dieser Stelle natürlich in aller Form entschuldigen.“

Im ersten Augenblick nickte Rhade zwar noch zustimmend. Aber kurz bevor Horatio sich umdrehen und zurück in den Hauptraum gehen konnte, kam der Offizier plötzlich dennoch ins Grübelnd. „Es gibt da aber noch eine andere Sache, Sir, die mich interessiert. … Selbstverständlich sind auch das bloß Gerüchte, die ich im Sektorkommando aufgeschnappt habe, aber dort scheint man sich seitdem zu erzählen, dass Sie im Zuge des Essens General Skobra und Commander Walsh Operationspläne überlassen haben. Mir sind jedoch keinerlei Dokumente bekannt, die irgendwelche taktischen oder strategischen Parameter wie diese enthalten.“ Er sah dem Governor direkt in die Augen. „Haben Sie mir Informationen vorenthalten?“

„Sicherlich nicht“, log Horatio den Major eiskalt an. Dabei haftete ihm äußerlich zu keiner Sekunde irgendetwas Verdächtiges an. Er war so ruhig wie zuvor. „Ihr Zugriff auf die Daten der Verwaltung ist trotz Brishens Anwesenheit unverändert. Hätten mich wirklich irgendwelche Szenarien erreicht, hätten Sie es mit Sicherheit bemerkt. Nein, so ergiebig war das Essen mit Ihren Kollegen, Captain Tainer und Major Radiian, leider nicht gewesen. Höchstens ein paar hypothetische Gedankenspiele haben wir beim Verzehren von Langusten angestellt.“ Nach außen hin blieb der Governor weiterhin freundlich. „Lassen Sie sich von der derzeitigen Situation bloß nicht ins Bockshorn jagen, Mister Rhade. Druck lastet momentan auf uns allen. Sie haben die Anforderungen an Ihren Posten bislang mit Bravour gemeistert. Bleiben Sie also dran und lassen Sie sich nicht Selbstzweifeln zerfressen.“

Ungewohnt kameradschaftlich tätschelte der Verwalter zum Schluss noch einmal kurz die Schulter des Armeeoffiziers, dann ging er zurück in den Hauptraum. Dieses Mal sogar rechtzeitig. Denn bloß knappe drei, vier Minuten später öffnete sich erneut die gepanzerte Tür und neben dem amtierenden Präsidenten der planetaren Sicherheitskräfte, dessen Kontaktmann zur örtlichen Planetenverwaltung und High Commissioner Brishen betrat auch der Lokalpolitiker Llewas Dimodan die unterirdischen Räumlichkeiten. Leicht gereizt, mit Schweiß auf der Stirn, blickte er in die inzwischen gewachsene Runde, schnaufte kurz und suchte sich dann den seiner Position entsprechenden Sitzplatz an dem Konferenztisch heraus. Der greise Bluthund, der sich im Allgemeinen stets etwas mehr Zeit ließ, tat es dem Thyferrianer gleich. Gab davor aber seinen mitgebrachten CompForce-Soldaten noch rasch ein Handzeichen. Sie positionierten sich sogleich im Raum, während er sich gegenüber dem adligen Verwalter niederließ. Jnik und dessen Chef besetzten anschließend die letzten beiden offenen Stühle in der Runde.

„Nun sind wir endlich vollzählig“, bestätigte Horatio das Offensichtliche knapp und ließ dann den holografischen Bildschirm aufleben. Per Knopfdruck leitete er nur Sekunden später auch schon die Abschottung der Räumlichkeiten ein. Während die gepanzerte Tür ein letztes Mal laut zischte, sagte er mit ruhiger Stimme: „Meine Damen, meine Herren. Ich bitte um Ihren Status...“

[: Polith-System | Thyferra | Xozhixi :||: Regierungsviertel | Gouverneurspalast | unterirdischer Situationsraum :||: Horatio Kraym samt Stab, Premier Dimodan, High Commissioner Brishen, Präsident der planetaren Sicherheitskräfte und Captain Jnik; im Hintergrund: einfache Angestellte, Leibgardisten und CompForce-Soldaten :]

[OP: Falls jemand eine griffigere Bezeichnung für den "Situation Room" hat, immer raus damit. Spontan ist mir da leider nichts eingefallen ... außer es nicht zu häufig zu erwähnen. :D]
 
[: Polith-System | Thyferra | Xozhixi :||: Regierungsviertel | Gouverneurspalast | unterirdischer Situationsraum :||: Horatio Kraym samt Stab, Premier Dimodan, High Commissioner Brishen, Präsident der planetaren Sicherheitskräfte und Captain Jnik; im Hintergrund: einfache Angestellte, Leibgardisten und CompForce-Soldaten :]

Nacheinander meldeten die einzelnen Anwesenden am Konferenztisch pflichtgemäß den jeweiligen Status ihres Bereichs. Manche Meldung war dabei knapp gehalten, während andere dafür ein wenig ausführlicher ausfielen. Hin und wieder projizierte eine Apparatur, die in das lange Möbel eingebaut war, sogar schematische Darstellungen in die trockene Luft. Ein Außenstehender, der entweder gar nicht oder bloß ein bisschen mit dem wahren Charakter des adligen Governor vertraut war, mochte beim einfachen Betrachten dieser Situation schnell den Eindruck gewinnen, dass Horatio Kraym I. sich nun wie ein richtiger Kommandeur vorkommen musste. Immerhin verschaffte er sich gerade – ähnlich einem echten, erfahrenen General – einen Überblick, um anschließend die eigenen Truppen siegreich ins Feld zu schicken. Doch dem war nicht so. Tief in seinem Inneren verachtete er diesen Moment, da schlicht und ergreifend zu viel auf dem Spiel stand. Die Ränke und Intrigen, die er über die letzten Wochen und Monaten aufgebaut hatte, standen nun nämlich am Scheideweg. Bei Erfolg würden sie ihn sozusagen zum Sector Adjutant machen. Bei Misserfolg würde er – im besten Fall – seinem Vater ins Exil folgen.

Durch seine führende Position zur Ruhe in brenzligen Situationen verdonnert, ließ er sich äußerlich natürlich nichts anmerken. Mit ernster Miene saß er saß er die ganze Zeit in seinem Sessel, lauschte scheinbar aufmerksam den vorgetragenen Meldungen und ließ den Blick dabei auf dem jeweiligen Redner ruhen. Doch manchmal – meist bloß für den Bruchteil einer Sekunde – wanderte sein Blick kurzzeitig zu dem uniformierten Greis, der ihm am Konferenztisch direkt gegenüber saß. Der High Commissioner des Imperialen Sicherheitsbüros war nach seiner persönlichen Definition schließlich der große, unbekannte Faktor in dieser Geschichte. Ja, offiziell mochte sich der vereinte Schlag von Imperialer Armee, Sturmtruppenkorps und Vratix-Konterrevolutionären zwar gegen die „Ashern“, eine terroristische Organisation hier auf Thyferra, richten, aber in Wahrheit versuchten Horatio und seine Mitverschwörer im selben Atemzug auch die „fremden“ Kräfte zu schwächen. Fondor sollte seinen Bluthund wieder zurückpfeifen – Das war das eigentliche Ziel! Dieses Ziel konnte aber bloß erreicht werden, wenn Jaspeer Brishen nicht auf irgendeine Art und Weise eingriff.

Bevor der rauchende Greis seine Blicke überhaupt bemerkte, ergriff plötzlich Sally Terrik das Wort, indem sie mit abgeklärter Stimme sagte:
„Es steht nun eine sichere Verbindung nach Xucphra City, Sir. Sector General Skobra scheint höchstpersönlich an dieser Konferenz teilnehmen zu wollen.“

„Schalten Sie ihn durch, Legate“, wies Horatio kühl an.

Kurz darauf erwachte auch schon ein zweiter, über ihren Köpfen in die Decke eingebauter Projektor – leise brummend – zum Leben. Weil das Gerät erkennen konnte, welche Stühle im Augenblick der Inbetriebnahme nicht besetzt waren, erschien Skobras Projektion wenige Sekunden später auf einem der freien Plätze. Bei dem Kommandeur aller im Sektor eingesetzter Bodentruppen handelte es sich um einen kräftigen, backenbärtigen Menschen. Bevor überhaupt eine Begrüßungsfloskel – oder gar auch nur ein einziges Wort – gewechselt wurden, nahm die holografische Darstellung die Runde der Anwesenden erst einmal ernst dreinblickend in Augenschein. Langsam, überaus langsam wanderte sein Blick von einem Gesicht zum nächsten. Horatio, der nach Außen hin weiterhin gefasst wirken wollte, musste in diesem Moment ein aufkommendes Frösteln unterdrücken. Es fiel ihm schwer, da der Druck, den er inzwischen schon seit einer ganzen Weile spürte, nun noch ein bisschen mehr auf seinen alleinigen Schultern lastete. Für vielleicht zehn, fünfzehn blickte der Governor unwillkürlich zu dem rauchenden High Commissioner. Doch dieser ließ sich nichts, rein gar nichts anmerken. Der greise Bluthund des Imperialen Sicherheitsbüros stieß nur ungerührt eine weitere blaue Dunstwolke in die Luft.

Dann brach Skobra endlich das Schweigen. Selbst in diesem heiklen Augenblick der Konfrontation klang seine Stimme, die über die Jahrzehnte das Geben von Befehlen in jeglicher Situation gewohnt war, ruhig. Derweil sein Hologramm auf den Verwalter ausgerichtet war, sagte er:
[Governor Kraym, da Seine Exzellenz, Moff Barnip, derzeit nicht auf Thyferra weilt und Sector Adjutant Semur tot ist, wende ich mich an Sie als nächstes Mitglied in der Hierarchie des Polith-Systems. Das Sektorkommando hat Phase Eins in die Wege geleitet. Zur Unterstützung der planetaren Kräfte wird über beiden Metropolen in den nächsten paar Stunden jeweils ein Sternzerstörer der Victory-Klasse schweben. Sofern Teile der 'Ashern' für diese Situation eine Offensive – ausgehend vom Dschungel – geplant haben, werden sie nicht weit kommen.]

„Das freut mich zu hören, General“, reagierte der adlige Imperiale weiterhin gelassen und gestattete sich ein Lächeln. „Das Präsidium konzentriert seine Kräfte zum Großteil in den beiden Metropolen. Teilweise sogar mit schweren Gerät wie Schwerer Infanterie und AT-PT. Bloß ein kleiner Teil ist für ertragreiche Plantagen im unmittelbaren Umland, wichtige Knotenpunkte und zusätzliche Anlagen auf dem Planeten vorgesehen.“ Er pausierte kurz, wechselte rasch einen Blick mit Captain Jnik und dessen Vorgesetzten und fuhr dann fort: „Nach bisherigen Prognosen kann dieser Zustand für etwa achtundvierzig Standardstunden aufrecht gehalten werden...“

Ein Nicken. [Ich hoffe, wir können den Abschaum eher zur Strecke bringen.]

„Es sei an dieser Stelle noch kurz zu erwähnen, dass mein Regiment ebenfalls zur Verfügung steht, meine Herren“, schaltete sich plötzlich Brishen ein und legte die Zigarre beiläufig zur Seite. „Noch hatte ich keine Gelegenheit gehabt, um konkrete Anweisungen an den mir unterstellten CompForce-Offizier geben zu können. Mich würde deshalb folgendes interessieren: Was haben Sie nun geplant, General?“

Das Hologramm richtete sich auf den High Commissioner aus. Einen Moment lang musterte Skobra das ranghohe Mitglied des Imperialen Sicherheitsbüros. Seine Stimme ließ nicht erahnen wie er in Wahrheit zu dem uniformierten Alten stand als er kurz darauf antwortete: [Selbstverständlich hat sich der Planungsstab bislang bloß an die Angaben des Notfallprotokolls gehalten … und in dieser Beziehung steht auch schon grob unsere Strategie für Phase Zwei und Drei. Demzufolge wurde Ihr CompForce-Regiment noch nicht bedacht. Jedoch lässt sich für Ihren Assault Command Leader bestimmt eine passende Tätigkeit finden.] Sein Blick wanderte zu Horatio. [Governor, könnte man die freien CompForce-Soldaten nicht vielleicht zur Unterstützung des Umlandes heranziehen?]

Mit diesem provokanten Vorschlag hatte der Sector General ihn anscheinend an der richtigen Stelle getroffen. Brishen schnaubte nämlich hörbar. Denn obwohl der feiste Militärangehörige noch nicht konkret geworden war, deutete sich mittlerweile mehr und mehr an, dass das Galaktische Imperium – in Form des Sektorkommandos – in diesem Augenblick tatsächlich zum finalen Schlag gegen die „Ashern“ ausholte. Und da der High Commissioner die „lange“ Reise nach Thyferra angetreten war, um persönliches Kapital aus der vorherrschenden Situation zu schlagen, gefiel ihm die angedachte Rolle seines Regiments natürlich ganz und gar nicht. Einzig und allein seine CompForce-Soldaten hätten nach seinen Plänen der rebellischen Vratix-Bewegung ein Ende setzen sollen. Im besten Fall sogar medienwirksam. Doch nun machte ihm Skobra einen Strich durch die Rechnung. Widerworte lagen ihm sichtlich auf der Zunge. Es fehlte nicht viel. Jedoch hielt er sich zurück. Möglicherweise war ihm bewusst, dass dies nicht der richtige Zeitpunkt zum Debattieren war.

Und so nutzte Horatio – sozusagen in der Rolle des diensteifrigen Handlangers des Sector Generals – die Gelegenheit, um das unerwünschte Regiment mit einen Schlag kaltzustellen. Obwohl ihn der Greis die ganze Zeit finster musterte, veranlasste der Governor, dass man die CompForce-Soldaten als Unterstützung zur Sicherung von noblen Wohnanlagen, ertragreicher Plantagen und umliegender Kontrollpunkte heranziehen könne. Ein kleiner Triumph! Für einen flüchtigen Augenblick stieg das Gefühl, endlich Sieger zu sein, aus den dunklen Tiefen seiner Seele auf. Jedoch hatte er sich in dieser angespannten Situation noch immer soweit unter Kontrolle, dass er es in dieser Runde nicht zeigte. Bevor man mit dem Besprechen von Phase Zwei begann, nickte Skobra noch einmal kurz in Richtung des planetaren Verwalters. Der Weg, gemäß den geheimen Absprachen vorzugehen, war mit dieser Niederlage seitens Brishen frei. Nun lag es an Imperialer Armee und Sturmtruppenkorps die Revolte siegreich zu beenden.


[: Polith-System | Thyferra | Xozhixi :||: Regierungsviertel | Gouverneurspalast | unterirdischer Situationsraum :||: Horatio Kraym samt Stab, Premier Dimodan, High Commissioner Brishen, Präsident der planetaren Sicherheitskräfte, Captain Jnik und Hologramm von Sector General Skobra; im Hintergrund: einfache Angestellte, Leibgardisten und CompForce-Soldaten :]
 

Polith-System - Thyferra - Dschungel - Alazhi-Plantage - Wachtturm - Tenia, Steven und Akani


Die Nullianerin wartete die Antwort des Barons nicht ab. Was auch immer Michael vorhatte, wahrscheinlich war es schon zu spät, ihn aufzuhalten. Diese Mission stand auf Messers Schneide, so viel stand fest, doch Tenia tendierte viel eher dazu, sie als gescheitert zu sehen. Sie drehte sich zurück zu Akani, der den Toten inzwischen aufgehoben hatte.

„Wenn du die Macht nutzt, geht es einfacher,“
war ihr ernst vorgetragener Vorschlag, als sie versuchte, das schon trockene Blut an ihre Kleidung abzuwischen, ohne Erfolg. Akani voran, verließen beide den Turm und Tenia öffnete sich der Macht um weitere Gefahren zu erkennen.

Warte!“,

flüsterte sie leise, ehe sie den Turm verlassen und die Plantage wieder betreten hatten.

„Ich weiß nicht, wie wir von jetzt an weiter machen. Das Blut da oben werden wir nicht spurenlos entfernen können und wir können ihn auch nicht einfach im Dschungel verstecken,“ und wer mit ‚ihn‘ gemeint war, wussten sie beide. „Von jetzt an, werde ich mich nicht mehr auf Steven und seinen törichten Schüler verlassen.“

Einmal tief durchatmend, sah sie ihren Schüler eindringlich an.

„Kann ich mich auf dich verlassen, Akani?“

Gegen ihren Willen hörte Tenia, wie etwas in ihrer Stimme mitschwang, dass eindeutig als Befürchtung zu erkennen war. Sie hatte keine Ahnung, ob Akani sich auf ihre Seite stellen würde, wenn es hart auf hart kam. Inzwischen wusste die Waldbewohnerin nicht mehr wem sie noch vertrauen sollte. Am allerwenigsten, so stand fest, ihren eignen Gefühlen. Denn diese hatten sie getäuscht, Steven war der beste Beweis dafür.



Polith-System - Thyferra - Dschungel - Alazhi-Plantage - Wachtturm – Tenia und Akani

OCC: Ich trenne uns mal wieder. Sonst geht's nicht vorran^^



 
Polith-System - Thyferra - Dschungel - Alazhi-Plantage - Wachturm - Tenia, Steven und Akani


"Wenn du die Macht nutzt, geht es einfacher", meinte Tenia von hinten zu Akani. Dieser blickte zu ihr zurück, dann auf den Soldaten, den er stützte. Der Chiss verzog das Gesicht. Er hatte in der Tat schon überlegt, den Mann einfach vor sich herschweben zu lassen, dann jedoch ein Widerstreben empfunden. Der praktische Grund war natürlich, dass fliegende Leichen vermutlich eine gewisse Aufmerksamkeit erregen würden, davon abgesehen jedoch kam es ihm tatsächlich auch...respektlos vor, den Toten wie irgendein Objekt levitieren zu lassen.

Aber möglicherweise kann ich die Macht ja auch anders nutzen...
Er hatte gelernt, sie einzusetzen, um seine Bewegungen mit Machtsprüngen zu erweitern, aber konnte sie nicht auch darauf verwandt werden, sich körperlich zu stärken?

Der Padawan versuchte seine Umgebung für einen Moment auszublenden und atmete tief ein. Dann griff er nach der Macht und versuchte, sich allein auf den Wunsch zu konzentrieren, dass die Last geringer würde.
Ein sanftes Kribbeln wogte durch seine Arme, seine Wirbelsäule hinab und in die Beine. Und plötzlich kam es ihm wirklich so vor, als wöge der Mann weniger. Es war kein gewaltiger Unterschied, schließlich hatte Akani diese Anwendung noch nie geübt, aber ein merklicher dennoch.
Solchermaßen vorbereitet, gingen die beiden Jedi vorsichtig die Treppe hinab.


"Warte!", flüsterte Tenia, als sie vor dem Ausgang im Erdgeschoss des Turms standen.
"Ich weiß nicht, wie wir von jetzt an weiter machen. Das Blut da oben werden wir nicht spurenlos entfernen können und wir können ihn auch nicht einfach im Dschungel verstecken."

"Die Frage ist, ob wir die Mission abbrechen oder zu Ende bringen wollen. Wenn wir die Plantage noch immer irgendwie vernichten wollen, sehe zumindest ich keinen anderen Weg, als ihn zumindest vorübergehend irgendwo zu verstecken und anschließend...nun ja. Zu begraben, schätze ich. Dass das Blut oben so deutlich ist, macht mir aber Sorgen. Ich habe Angst, dass am Ende die Vratix beschuldigt werden. Und selbst wenn wir es wegbekommen, bleibt noch immer, dass ein Soldat verschwunden sein wird...",
erwiderte Akani leise.
Allerdings wäre es natürlich trotzdem besser, keine Blutspuren zu hinterlassen. Vielleicht geht man dann davon aus, dass der Mann im Dschungel verschwunden ist. Wenn es bald regnet, könnte das reichen...Oder...ob man wohl mit der Macht Regen herbeirufen kann?



"Von jetzt an werde ich mich nicht mehr auf Steven und seinen törichten Schüler verlassen",
fügte Tenia dann hinzu.
Nun war sie diejenige, die einen tiefen Atemzug nahm.
"Kann ich mich auf dich verlassen, Akani?"

Akani unterdrückte seine Überraschung angesichts dieser deutlichen, direkt und offen gestellten Frage. Da er keine leichtfertige Antwort auf eine solche Frage geben wollte, nahm er sich einen kurzen Moment.
Kann sie das? Dies ist nicht nur unsere erste gemeinsame, sondern auch meine allererste Mission, und auch auf andere Erfahrungen kann ich nicht wirklich zurückgreifen.
Doch vielleicht war das auch nicht nötig. Deswegen schließlich war er ja Padawan, oder nicht? Um Erfahrung zu sammeln. Um von denen zu lernen, die sie hatten. So wie Tenia. Er würde sein Bestes geben, um ihren Anweisungen zu folgen und sie dabei hoffentlich nicht beide in Gefahr bringen. Mehr konnte er nicht tun.

Meister und Padawan.

Er blickte Tenia in die Augen.
"Ja, Meisterin, das könnt Ihr."


Polith-System - Thyferra - Dschungel - Alazhi-Plantage - Wachturm - Tenia, Steven und Akani
 
Polith-System - Thyferra - Dschungel - Alazhi-Plantage - Wachturm - Tenia, Steven und Akani

Die junge Jedi hätte selbst gerne gewusst, ob es besser war, die Mission nun abzubrechen oder weiter auszuführen. Ersteres missfiel ihr eigentlich, doch die zweite Option, die eigentlich keine war, genauso. Es fühlte sich an, als hätte sie ihre Lanze aus der Hand gegeben. Sie war längst nicht mehr die Leiterin dieser Mission, denn die Dinge waren ihr entglitten und jetzt, da sie offizielle gesagt hatte, dass sie sich nicht mehr auf Steven verließ, doppelt. War das zu voreilig gewesen? Hätte sie noch versuchen sollen ein paar Regeln aufzustellen? Doch welche Absprachen hätte sie schon treffen können!? Der Soldat war tot, eine Menge Blut klebte noch da oben auf dem Boden, Blut, das sie niemals spurlos entfernen konnten, wo sie doch keine Mittel dazu hatten. Außerdem würde es irgendwann auffallen, dass da oben auf dem Turm nicht alles stimmte. Spätestens, wenn die Wachablöse kam. Dann würde der Ärger erst richtig beginnen. Abgesehen von der, für Tenia furchtbaren Tatsache, dass jemand ermordet worden war, würden sie auf eine weitere Schwierigkeit stoßen. Man würde glauben, die Vratix hätten einen Mord begangen. Seid ihr dann nicht aus der Sache raus?Tenia schloss Sekunden die Augen, als dieser so falsche Gedanke so laut und verführerisch in ihrem Inneren kam. Nein. Nein, sie waren dann nicht aus der Sache heraus. Sie würde nicht zulassen, dass das Volk der Vratix für etwas bestraft werden würde, für das sie sicherlich nicht verantwortlich waren. Sie war eine Jedi, sie hatte Verantwortung. Verantwortung, der du ja wunderbar nachgekommen bist. Verantwortung, die du perfekt erfüllt hast.. Beinahe hätte sie den Rest von Akanis Worten verpasst, der genau das sagte, was sie eben selbst befürchtet hatte.


„Wir werden ihn begraben müssen,“

so viel stand fest, denn das waren sie dem Mann schuldig.


„Wir werden ihn verstecken und diese Mission irgendwie zu Ende bringen.“ Bloß hatte Tenia nicht den Hauch eines Schimmers, wie ‚irgendwie‘ aussehen sollte, noch weniger, da sie nicht einmal wusste, ob sie sich auf ihren Schüler verlassen konnte. Es war nicht klug gewesen, ihn auf diese Mission mitzunehmen. Wahrscheinlich war es nicht einmal klug gewesen, ihn überhaupt als Padawan anzunehmen. Hätte sie nicht vorher Herrin über all ihre Zweifel werden müssen? Da waren so schon genug Gedanken und Gefühle gewesen, die einer Jedi nicht würdig waren und die Nullianerin hatte gut darin getan, all das immer wieder zu verdrängen und es nicht zu bearbeiten. Jetzt hatte sie die Rechnung dafür. Sie war einfach noch nicht bereit gewesen. Ein Eingeständnis, welches ihr nun recht wenig brachte. Sprang man in einen Fluß, obwohl man nicht schwimmen konnte, musste man auch mit der Situation fertig werden. ‚Ich kann noch nicht schwimmen, oh nein‘, rettete einen dann auch nicht aus der Lage. Wenn da außerdem niemand war, der einem helfen konnte, musste man zusehen, wie es einem gelang, wieder an Land zu kommen. So würde sie es auch hiermit handhaben, zumindest, solange sie auf dieser Mission waren.

Akani zögerte, als Tenia ihn fragte, ob sie sich auf ihn verlassen konnte. Ein Zögern, das ihren Herzschlag beschleunigte, ihre Sorge vervielfachte. Doch als Akani den Blick hob, war das beinahe Antwort genug und Tenia lächelte leicht, als er ihre Frage bestätigte.

„Danke,“


sagte sie, denn es war das einzige Wort, dass in dieser Situation passend schien.

„Lass uns einen Platz finden, an dem wir ihn verstecken können.“

Und so verließen sie den Turm gänzlich und betraten wieder den Dschungel. Ein geeigneter Platz war im Dschungel nicht schwer zu finden, doch Tenia sah ein anderes Problem auf sie zukommen.

„Hoffen wir, dass sein Geruch keine Feinde anlocken wird.“

Polith-System - Thyferra - Dschungel - Alazhi-Plantage - Dschungel- Tenia und Akani

 
Polith-System - Thyferra - Dschungel - Alazhi-Plantage - Wachturm - Tenia, Steven und Akani


Wir werden ihn begraben müssen. Wir werden ihn verstecken und diese Mission irgendwie zu Ende bringen“,
antwortete Tenia.
Akani nickte. Ein weiteres Problem wurde dadurch jedoch nicht gelöst.


Die Abwesenheit des Soldaten würde früher oder später so oder so auffallen. Und dann sehr vermutlich einfach die Vratix beschuldigt werden, es sei denn, ein anderer Grund für sein Verschwinden erschien wahrscheinlicher. Doch was konnte dieser andere Grund sein?
Keine Zeit jetzt.
Direkt an der Tür des Wachturms war nicht der richtige Ort, sich lange Gedanken zu machen.

Tenias Reaktion, als Akani meinte, sie könne sich auf ihn verlassen, war ein leichtes Lächeln und ein schlichtes „Danke“. Er lächelte zurück.
Dann verließen sie den Turm endlich und es gelang ihnen, unbehelligt im Gebüsch am Rande der großen Lichtung zu verschwinden, in welcher die Plantage lag.


Akani folgte seiner Meisterin noch ein Stück tiefer in den Dschungel hinein, weg von dem Außenposten des Imperiums, dann versteckten sie den Toten im Dickicht.
Seltsam, wie einfach dies funktionierte. Akani hatte befürchtet, dass es schwierig sein würde, ihn so zu platzieren, dass
nicht irgendwelche Gliedmaßen aus dem Versteck herausragten, aber davon keine Spur. Das Unterholz war völlig blickdicht.
Fast, als wolle der Dschungel die Tat ebenfalls vertuschen...
Akani schob den Gedanken beiseite, bevor ihn eine Gänsehaut überkommen konnte.


Hoffen wir, dass sein Geruch keine Feinde anlocken wird“, sagte Tenia dann.
An dieses Problem hatte der Padawan noch gar nicht gedacht. In der feuchten Wärme des Urwalds würde es mit Sicherheit nur Stunden dauern, bevor er anfing, zu...nun, zu riechen. Es blieb nur zu hoffen, dass die ganzen anderen Gerüche des Dschungels dies lang genug übertünchten, sodass die beiden rechtzeitig zurück waren, um ihn zu begraben.


Und sie mussten sich noch immer etwas einfallen lassen, wie sie sein Verschwinden plausibel erscheinen lassen konnten. Und zwar schnell. Der Hauptbestandteil ihrer Mission – der Sabotageakt selbst – war schließlich noch immer nicht vollendet...
Vielleicht ein Versuch irgendeines Verbrechersyndikats, Chaos zu stiften?
Doch Akani wusste nicht, ob es ein solches Verbrechersyndikat auf Thyferra überhaupt gab. Er verfluchte sich dafür, sich nicht im Voraus besser informiert zu haben.

Dann schoss ihm eine Idee durch den Kopf.

Wegen des anderen Problems...dass wir verhindern müssen, dass die Vratix beschuldigt werden...könnten wir nicht an deinen vorigen Trick anknüpfen? So tun, als hätte der Scharfschütze in einem zugegebenermaßen schwer zu erklärenden Anfall von Dummheit seinen Posten verlassen, um im Dschungel nach dem Nachtjäger zu suchen, und sei dann von dem Tier gefressen worden?“
Sie konnten die Schuld am Tod des Mannes nicht einfach der nächstbesten Person in die Schuhe schieben, ansonsten würden sie die Strafe von den Vratix nehmen und dafür jemandem aufbürden, der genauso unschuldig war. Der Nachtjäger dürfte hierbei aber eindeutig aus dem Spiel sein. Akani konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass ein paar Imperiale ein Tier zur Strecke brachten, das sogar voll für ausgebildete Jedi eine Gefahr darstellte.


Polith-System - Thyferra - Dschungel - nahe der Alazhi-Plantage - Tenia und Akani
 
[: Polith-System | Thyferra | Xozhixi :||: Regierungsviertel | Gouverneurspalast | unterirdischer Situationsraum :||: Horatio Kraym samt Stab, Premier Dimodan, High Commissioner Brishen, Präsident der planetaren Sicherheitskräfte, Captain Jnik und Hologramm von Sector General Skobra; im Hintergrund: einfache Angestellte, Leibgardisten und CompForce-Soldaten :]

Nachdem Thyferras größte Städte, Xoxhixi und Xucphra City, innerhalb einer Standardstunde durch imperiale Bodentruppen ganz und gar von der Außenwelt abgeschottet worden waren, dauerte es im restlichen Polith-System nicht einmal eine weitere Stunde bis endlich jeglicher Orbitalverkehr zum Erliegen gekommen war. Derweil also jeweils ein mächtiger Victory-II-Sternzerstörer (die „Xucphra“ und die „Zalxuc“) kampfbereit sowohl über den politischen als auch dem wirtschaftlichen Zentrum des Bacta-Planeten thronte, ein bewaffnetes Kontingent der Imperialen Armee und des Sturmtruppenkorps aufmerksam durch deren Straßen patrouillierte und man eine allgemeine Ausgangssperre für die Bürger verhängt hatte, zogen zur selben Zeit fern der blauen, lebensspendenden Atmosphäre kleine Zollboote ihre Bahnen durch das System, um verdächtige Schiffe vom Kurs abzubringen. Spätestens ab diesem Zeitpunkt konnte man als Beobachter mit Fug und Recht behaupten: Nichts kam mehr auf den Planeten; nichts kam mehr davon weg. Thyferra war vom Rest der zivilisierten Galaxie abgeschnitten.

Rhan Nire, der bis vor wenigen Minuten noch in einem anliegenden Raum gesessen und gearbeitet hatte, trat mit steinerner Miene ein und teilte der versammelten Runde mit:
„Das zivile HoloNet ist abgeschaltet worden. Sofern feindliche Zellen über eine größere Entfernung kommunizieren wollen, können sie sich nun nicht mehr hinter dem allgemeinen Rauschen verstecken. Per Eilsignal habe ich deshalb vorsorglich meine Leute angewiesen, dass man ab sofort auf alle eventuelle Spitzen in der Netzauslastung achten soll.“ Schief grinsend blickte er plötzlich zu Skobras Hologramm. „Natürlich allein unter der Prämisse, dass das Militär sich an die übliche Funkdisziplin hält...“

„Das sind hervorragende Neuigkeiten, Junior Agent“, schritt Horatio auf der Stelle ein, bevor der Sector General ein bisschen konkreter als mit einem bloßen, empörten Schnauben auf diese Spitze reagieren konnte. „Weil unsere Feinde nun – jedenfalls für den Augenblick – in ihrer Koordination stark beeinträchtigt sind, schätze ich, dass unsere Truppen nun einen Vorteil haben, den es zu nutzen gilt. Wie wollen wir also im nächsten Schritt vorgehen, General?“

Eigentlich kannte der Governor die Antwort schon. Er hatte sie bloß aus einem Grund gestellt: Um sich in der Gegenwart von High Commissioner Brishen nicht verdächtig zu machen, mussten er und seine Mitverschwörer ihre Rollen spielen. Es galt das Imperiale Sicherheitsbüro von „ihrem“ Thyferra zu vertreiben, indem man die gegenwärtige „Ashern“-Revolte in deren Anwesenheit ein für alle Mal beendete. Das Militär des Galaktischen Imperiums musste den letzten, tödlichen Schlag gegen diese Bewegung führen. Glückte diese scheinbar kurzfristig geplante Militäroperation, würden sich diese ungeliebten, unerwünschten Bluthunde unverrichteter Dinge nach Fondor zurückziehen – so hoffte man in Horatios zwielichtigen Kreisen der Mitverschwörer jedenfalls. Skobra, der natürlich zu den Eingeweihten gehörte, deutete ein verstehendes Nicken in Richtung der fernen Runde an, ließ seine Hand anschließend nachdenklich über sein mächtiges Kinn streifen und schien dann einen Moment lang diverse Informationen vor dem geistigen Auge Revue passieren zu lassen.

Im ruhigen Tonfall stellte der Armeeoffizier am Ende dieser Scharade eine Zusammenfassung aller bisher vorgenommener Winkelzüge der eigentlichen Beantwortung voran.
[Mister Kraym, indem sich unsere Kollegen von der Flotte ab sofort um die Luftraum- und Systemüberwachung kümmern und sämtliche Kontrollposten auf dem Kontinent uns ihre Bereitschaft signalisiert haben, hat mein Stab nun selbstverständlich die erforderlichen Spitzen frei, um sich vor allem dem nächsten Schritt – Phase Zwei – zu widmen.] Sein Blick ruhte ein, zwei Sekunden lang auf dem Governor. [Intern haben sich Field Commander Walsh und ich uns darauf verständigt, dass unser Fokus als nächstes auf der Rettung der Familie Calfan liegen soll...]

„Was!?“, platzte es plötzlich aus dem High Commissioner heraus. „Die indigene Bevölkerung droht offen gegen das Regime zu rebellieren und Sie setzten die Prioritäten tatsächlich bei der Rettung der Familie eines unbedeutenden Prefect? Ist das Ihr Ernst, General?“

Obwohl Brishen die letzten Worte vielmehr geknurrt als gesprochen hatte und höchstwahrscheinlich bei allen Anwesenden das Blut in deren Adern schlagartig gefroren war, verzog der Befehlshaber in diesem Moment keine Miene. Bärbeißig – und so ebenfalls einem Bluthund nicht ganz unähnlich – blickte er drein als er entgegnete: [Die Entsprechende Einheit der Storm Commandos probt schon seit Stunden ihren Einsatz … und während Militärnachrichtendienst und Geheimdienst nicht mehr sonderlich weit von der Entschlüsselung jener Koordinaten entfernt sind, die uns zu den jeweiligen Zellen führen dürften, haben Informanten uns in den letzten Stunden den Aufenthaltsort der Familie nennen können.] Kurz funkelten Skobras Augen herausfordernd. [Die anschließende Verifizierung der Daten gab uns 'Grünes Licht' zum Durchführen dieses Einsatzes. … Bei allem Respekt muss ich Sie also nun direkt fragen: Worauf stützen Sie Ihre Ablehnung, High Commissioner?]

Eisiges Schweigen breitete sich in der Runde aus, umhüllte sofort jeden einzelnen Anwesenden und ließ ihn – jedenfalls für den Moment – ganz allein mit seinen Gedanken. Horatio, der diese (seiner Meinung nach unnötige) Konfrontation lieber vermieden hätte, ließ seinen Blick gewissermaßen in Rekordzeit zu dem uniformierten Greis wandern. Recht unwirsch blickte dieser drein, zündete sich murrend eine neue Zigarre an, inhalierte kurz und blies anschließend einen Schwall blauen Dunst in die trockene, mehrfach recycelte Luft. Offensichtlich hatte der High Commissioner nicht mit solch einer Parade – insbesondere vor Anwesenden – gerechnet. Der Nimbus des Unantastbaren, den das Imperiale Sicherheitsbüro eigentlich stets umgab, schien in dieser Runde zu wackeln. Noch einmal zog der ergraute Imperiale an seiner Zigarre. Dann setzte er trotzig das begonnene Gespräch fort.

„General, Ihnen ist hoffentlich bewusst, dass ich momentan nicht in Ihrer Kommandozentrale sitze, sondern die Gegenwart von Governor Krayms Gesellschaft – im Herzen von Xozhixi – genieße“, begann Jaspeer Brishen knurrend zu erklären. „Solange Sie mir keine aktuellen Daten zur Verfügung stellen, kann ich über Ihre Beweggründe sowie die Ihres Kameraden Walsh nur spekulieren. Senden Sie mir also einfach die entsprechenden Datensätze zu … und Sie werden im Anschluss von mir einzig und allein konstruktive Kritik erhalten.“

Bezogen auf den Unterton ziemlich besserwisserisch klingend, schaltete sich der blasse Echani auf ein. Keck lächelte er in die Runde als er dem High Commissioner verbal die Stirn bot, indem er ihm mitteilte: „Gemäß der Sicherheitsdirektive Senth-Punkt-Drei-Sieben des ausgelösten Protokolls soll sich die Militärkommunikation zwischen den jeweiligen Operationszentren die ganze Zeit über stets auf ein Minimum beschränken. Es ist zur Zeit nämlich noch nicht gänzlich auszuschließen, dass die 'Ashern' nicht doch an irgendwelchen Knoten unsere Kommunikation angezapft haben.“

„Können Sie diese Kleinigkeit sicher 'umschiffen', Mister Nire?“, fragte der adlige Verwalter nach, bevor sich der Angegriffene auch auf diesen Anwesenden einschießen konnte. „Ich schätze, hier hat niemand irgendetwas gegen aktuelle Informationen aus dem Sektorkommando einzuwenden, oder?“

In der Tat erhob niemand Widerworte. Nur wenn man die Runde genau betrachtete, konnte man hier und da ein vages, flüchtiges Nicken ausmachen. Selbst der fastmenschliche Junior Agent, der sonst nur selten um einen lockeren Spruch verlegen war, ließ die Sache auf sich beruhen, indem er auf der Stelle in das Nachbarzimmer zu Second Lieutenant Blaise, dem Kommandanten der Leibgarde des amtierenden Governor, zurückkehrte. Obwohl es natürlich tatsächlich niemand tat, schien das Gros der Anwesenden insgeheim kollektiv aufzuatmen, bevor man danach zur eigentlichen Tagesordnung zurückkehrte. Beinah automatisch richtete sich die Aufmerksamkeit der Runde nun auf den bevorstehenden Einsatz der Storm Commandos. Was würden diese Elitesoldaten schon bald erleben? Es war nicht nur die Rettungsaktion, die manchem Anwesenden schweißnasse Hände bescherte, sondern diese Mission konnte man gleichzeitig auch als Generalprobe für die darauf folgende Militäroperation sehen. Die Intrige, die Horatio und seine wenigen Mitverschwörer vor Monaten begonnen hatten, stand nun – mal wieder – am Scheideweg.

[: Polith-System | Thyferra | Xozhixi :||: Regierungsviertel | Gouverneurspalast | unterirdischer Situationsraum :||: Horatio Kraym samt Stab, Premier Dimodan, High Commissioner Brishen, Präsident der planetaren Sicherheitskräfte, Captain Jnik und Hologramm von Sector General Skobra; im Hintergrund: einfache Angestellte, Leibgardisten und CompForce-Soldaten :]
 
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Polith-System - Thyferra - Dschungel - nahe der Alazhi-Plantage - Tenia und Akani


Die Wärme und das Blut waren keine Mischung und je nach Windlage konnten sie noch einige Probleme bekommen. Sie hatten schließlich keine Zeit, stark riechende Pflanzen zu suchen, mit denen sie den Toten zudecken konnten, um den Blutgeruch zu übertünchen. Tenia hatte ja nicht einmal die Möglichkeit, sich selbst von dem Blut des Imperialen zu befreien, das noch immer an ihren Händen klebte.

Akani brachte schließlich eine Idee ein, die Tenia selbst auch schon gehabt hatte.

„Daran habe ich auch schon gedacht“,

vielleicht sogar etwas weiter doch zu weit und Tenia hatte ihre Idee nicht gefallen.

„Wenn ein Nachtjäger ihn findet, wird er ihn bestimmt fressen. Und dabei wird er so viele Stücke von ihm runterreißen, das wahrscheinlich niemals auffallen wird, dass er erschossen wurde.“

Aber das würde bedeuten, dass sie ihm keine Ehre erweisen würden. Sie mussten ihn dafür begraben. Tenia seufzte. Um welche Ehre ging es hier überhaupt noch? Wenn man herausfand, dass ein Imperialer getötet worden war, würde das sehr schnell auf die Vratix fallen und dann würde das Täten von Neuem Beginnen. Machte es außerdem einen so großen Unterschied, ob Nachtjäger ihn zerfetzten oder ob er unter der Erde von Würmer gefressen wurde? Ja, macht es, empörte sich etwas in Tenia.


„So sehr mir diese Idee auch missfällt, ich glaube, dass sie uns helfen könnte.“

Ein Grund, weshalb der Imperiale seinen Posten verlassen haben könnte war, um sich draußen zu erleichtern. Er konnte dabei überrascht worden sein. Aber das würde bedeuten, dass sie ihm an die …

„Er ist runtergegangen, weil er sich erleichtert hat. Das Gespräch von vorhin über Kom hat gezeigt, dass diese Männer die Regeln ohnehin nicht so ernst genommen haben. Vielleicht legen wir ihn an einen Baum und, na ja.“

Tenia spürte, wie sie rot wurde. Auch dafür konnten sie die Macht benutzen, denn sie würde ganz sicher nicht mit ihrer Hand an ... Nein.

„Wir müssen das schnell tun, denn es wird nicht mehr lange dauern, bis sich seine Blase automatisch entleert.“

Sie deutete an einen Baum.

„Da hin und dann die Kleidung so, dass er sich ohne Probleme erleichtern kann und so.“

Wenn das hier ein Nullianer erfuhr, konnte Tenia sich als ehrlos abstempeln lassen. Von beinahe allen Einfällen, die sie haben konnte, war das mitunter einer der schlimmsten. Den Imperialen auch noch teilentblößt zum Fressen eines wilden Tieres zu machen… All das konnte sie am Ende immer noch Michael und Steven vorwerfen. Doch nicht einmal der Gedanke daran, war tröstlich. Es fühlte sich falsch an, all das und es würde sich nichts ändern, wenn sie die Schuld den anderen in die Schuhe schob. Das war deine Mission, Tenia und weshalb auch immer ihr das gerade jetzt bewusst werden musste, es war die Wahrheit. Du hättest das verhindern müssen, bevor es geschehen ist. Ja, aber darüber würde sie sich später den Kopf zerbrechen, nicht jetzt.


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Tenia stimmte Akani zu, erweiterte seine Idee dann aber noch um einen Aspekt, den er nicht gerade...angenehm fand. Er selbst hatte den Nachtjäger lediglich als Vorwand nehmen, vielleicht Tenia davon überzeugen, noch einmal das Geräusch des Tiers nachzuahmen und den Rest dann der Fantasie der Imperialen überlassen wollen, wenn diese ihren Soldaten suchten und nicht fanden.


Tenia dagegen hoffte - „hoffte“ - wohl, dass der Tote tatsächlich von einem Nachtjäger gefunden wurde. Zugegeben, um die Leiche mussten sie sich dann eindeutig keine Sorgen mehr machen...
Er ist runter gegangen, weil er sich erleichtert hat. Das Gespräch von vorhin über Kom hat gezeigt, dass diese Männer die Regelb ohnehin nicht so ernst genommen haben. Vielleicht legen wir ihn an einen Baum und, na ja.“

Tenia errötete. Tatsächlich, sie errötete!
Im nächsten Moment ging Akani auch auf, weshalb, und er räusperte sich.
Oh. Das meinst du...“
Sehr redegewandt, Akani...

Wir müssen das schnell tun, denn es wird nicht mehr lange dauern, bis sich seine Blase automatisch entleert. Da hin, und dann die Kleidung so, dass er sich ohne Probleme erleichtern kann und so“, führte sie aus, während sie an einen Baum deutete.
Und so...alles klar.

Akani blieb einen Moment regungslos stehen und seufzte dann. Diese Aufgabe konnte er wohl kaum seiner Meisterin überlassen. Wieso hatte er auch keinen männlichen Jedi als Meister gefunden?!?
Er bückte sich und zog den Soldaten wieder aus dem Busch hervor, der ihn doch eigentlich so perfekt getarnt hatte. Dann schleifte er ihn zum Baum hinüber – wie sie ihn behandelten, würde schon bald sowieso keine Rolle mehr spielen, wenn der Plan aufging – und überlegte kurz. Der Mann würde vor dem Baum gestanden haben und dann...hm. Auf der einen Seite würde er sich umgedreht haben, sobald er die Gefahr gespürt hätte, aber auf der anderen Seite redeten sie gerade über einen Nachtjäger. Den zu spüren war gar nicht so einfach. Nein, am wahrscheinlichsten wäre der Mann vollkommen überrascht gewesen.


Akani legte den Mann also vor dem Baum auf den Bauch, den Kopf in Richtung des Baums zeigend. Dann...nun, machte er das Ganze realistischer. Wobei...übertreiben musste man ja auch nicht, der Nachtjäger hätte sich sicherlich netterweise beeilt und den Mann angefallen, bevor dieser überhaupt zum Geschäft gekommen wäre.
Der Chiss „begnügte“ sich also damit, lediglich den Teil der Rüstung zu öffnen, der den Schritt verdeckte, und den Hosenstall des dünnen Anzugs, den der Mann unter der Rüstung trug, halb aufzumachen. Ja, das würde eindeutig reichen.



Dann stand er wieder auf.
So. Ja. Nun...und wenn der Nachtjäger doch nicht kommt? Einfach darauf hoffen, dass die Leute auf der Plantage ihre eigenen Schlüsse ziehen und gar nicht bis hier her kommen, bevor sie die Suche nach dem Mann abbrechen?“
Der Padawan fragte sich, ob es ratsam war, sich so sehr auf den Zufall beziehungsweise schwer einschätzbaren Hunger irgendeines örtlichen Raubtieres zu verlassen...


Polith-System - Thyferra - Dschungel - nahe der Alazhi-Plantage - Tenia und Akani
 

Akani verstand und das wirkte nur noch deutlicher auf ihre Gesichtsfarbe und so strich Tenia sich beschämt einmal über die Nase. Ihr gefiel die Idee ja auch nicht! Ihn zu begraben wäre sicher das Beste gewesen, doch auf der anderen Seite hatten sie kaum Zeit ein Loch zu graben, das tief genug war. Wenn sie den Mann nur verscharrten, war es nur eine Frage der Zeit, bis ein Tier ihn ausgrub. Macht hin oder her, ein Loch auszuheben würde sie beschäftigen. Wiederum hatten sie das Problem mit dem Blut auf dem Turm nicht gelöst. Welche Erklärung sollte es dafür geben? Sie konnten wohl kaum erklären, dass der Mann seine Tage gehabt hatte, oder etwas in der Art. Dafür war da oben einfach zu viel Blut und… Tenia seufzte, als sich Ernüchterung in ihr breit machen wollte. Ein Mörder musste wohl all diese Dinge bedenken und vielleicht war es ein gutes Zeichen, dass ihr hier kaum etwas einfiel. Doch gut für die Gemeinschaft? War das sicher nicht.

Akani aber wurde aktiv und schleifte den Soldaten zu dem Baum, auf den sie gedeutet hatte.

„Akani…“
Aber es war ohnehin zu spät und als ihr Schüler den Imperialen auf den Bauch legte, war an dessen Rücken eindeutig eine Erdspur zu erkennen, genau wie auf dem Boden selbst Schleifspuren entstanden waren. Letztere waren verhältnismäßig einfach zu beheben. Die Mission würde ihnen allen den Kopf kosten, mit jeder verstreichenden Minute wurde das deutlicher. Tenia versuchte mit Hilfe der Macht die Kleidung des Imperialen zu reinigen, aber es war wesentlich komplizierter, das zu tun, als eine Spur auf dem Erdboden zu verwischen. Mit dem Blut würde es noch einmal ganz anders sein…

„Hier gibt es mehr Tiere, als den Nachtjäger. Eines wird kommen, da bin ich sicher.“

Es wurde immer dunkler, die Zeit spielte also für sie, denn viele Raubtiere waren nachtaktiv.

„Wir können sicher eines anlocken“,

dafür musste sie noch einmal das Geräusch eines Tieres nachahmen und am besten das eines Tieres, das nach Hilfe schrie oder verletzt war. Tenia kannte die Nuancen zu gut und auch das war etwas gewesen, dass sie die Jagd hassen machte.


„Hoffen wir, dass Steven oder Michael den Brand noch nicht legen. Denn ein Feuer wird nicht gerade dafür sorgen, dass irgendein Tier hier erscheint.“

Tenia ging erneut in die Hocke und überlegte, welches Tier sie am besten nachahmen konnte, als sie sich für ein mittelgroßes Beutetier entschied. Mehrere Male ahmte sie dessen Rufe unmittelbar neben dem Toten nach.

„Jetzt sollten wir besser verschwinden.“


OCC: Langsam wird’s slapstickmäßig :D





 
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Akani verharrte einen Moment, als Tenia seinen Namen sagte, und seufzte dann, als er begriff. Er klopfte die Kleidung des Soldaten ab und seine Meisterin ging mit der Macht noch einmal drüber.

"Tut mir Leid...ich habe einfach nicht daran gedacht", sagte er ehrlich. Im Vertuschen von Morden musste er wohl doch noch etwas Nachhilfe nehmen...

Tenia gab sich immerhin zuversichtlich, irgendein Tier anlocken zu können, selbst wenn es sich dabei nicht um einen Nachtjäger handelte. Und wenn man an ihre letzte Begegnung mit diesem Viech zurückdachte, wäre das vielleicht sogar besser...
"Hoffen wir, dass Steven oder Michael den Brand noch nicht legen. Denn ein Feuer wird nicht gerade dafür sorgen, dass irgendein Tier hier erscheint", meinte sie dann.

Sie stieß einige Male einen beeindruckend überzeugenden Tierlaut aus, den Akani jedoch nicht zuordnen konnte. Kurz fragte er sich, wie sie sich so gut mit Tieren auskennen konnte, die auf Thyferra lebten. Null, gut, aber jeder andere Planet der Galaxie? Oder hatte sie sich vorbereitet?
Bei der Vorstellung, wie seine Meisterin auf der Reise zum Missionsziel in ihrem Kämmerlein hockte, Tiergeräusche auf ihrem Komlink abspielte und diese dann nachzuahmen versuchte, musste der Padawan ein Grinsen unterdrücken. Er warf seiner Meisterin einen schiefen Blick zu und schüttelte dann den Kopf.


"„Jetzt sollten wir besser verschwinden",
meinte Tenia nach mehrfachem Wiederholen des Geräusches.

Dem konnte Akani nur zustimmen. Er wandte sich wieder Richtung Plantage um.

"Und wir müssen uns überlegen, wie wir möglichst bald die ganze Plantage vernichten, ohne dass es nach Vorsatz aussieht. Und wie wir wissen, dass wir den Brand bereits legen dürfen, um kein Tier zu verscheuchen, welches sich hier eventuell...sättigen will..."

Zum Glück schien das Geschehen auf der Plantage nach wie vor seinen normalen Gang zu gehen. Es gab keinen Aufruhr, keinen Alarm, keine Hochsicherheitskontrollen durch imperiale Soldaten. Und in der Dunkelheit, die nun am Hereinbrechen war, würden die Blutspuren oben auf dem Turm hoffentlich auf den ersten Blick auch nicht direkt zu sehen sein...


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OP: Naja, dabei heißt es doch immer: Ein bisschen Spaß muss sein, oder? xD
 
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