Jedihammer schrieb:
Habt ihr heute dieses deutsche Paar gesehen,die sich Fernsehen darüber beschwert haben,daß der Strand noch nicht aufgeräumt wurde ?
Ich habe diese Äusserung und ähnliche Statements von deutschen und amerikanischen Touristen gehört. Viele haben sich darüber beschwert, dass sie nicht rechtzeitig abgeholt worden sind und in den nächsten Flieger Richtung Heimat gesetzt wurden. Das ist genau das, was ich meine, dass der Tourismus an dieser Katastrophe mit schuld ist. Uns geht es doch gar nicht um das Leid der Einheimischen sondern eben nur darum, dass eines unserer schönsten Urlaubsparadiese zerstört und für Jahre unbrauchbar gemacht worden ist.
Allerdings frage ich mich, ob die einheimische Bevölkerung da wirklich besser ist. In einem deutschen Boulevard-Sender, ich glaube es war RTL, sind Bilder darüber gezeigt worden, wie in den Trümern Prostituierte wieder auf Kundenfang gegangen sind. Andernorts sind Plünderer gezeigt worden, die hemmungslos über das Gepäck Fremder hergefallen und sich an den Wertgegenständen der Toten bereichert haben.
So eine Katastrophe hat eben immer mehrere Gesichter. Betroffenheit ist zwar gut und wichtig. Aber sie endet dort, wo es um den eigenen Profit geht. Und so ist es nur näturlich, dass die Assgeier nicht lange auf sich warten lassen und zuhauff aus dem Leid der Anderen Kapital geschlagen wird.
Mir persönlich geht der Tränendrüsen-Journalismus gegen den Strich. Anstatt hundertmal die gleichen Bilder von irgendwelchen Hobby-Filmern zu zeigen, die den Moment der Katastrophe aufgezeichnet haben, würde ich von den Medienschaffenden viel lieber hören, wie jeder einzelnen von uns einen Beitrag leisten kann. Nur ins Portemonnaie zu greifen und zu spenden, reicht in meinen augen nämlich nicht. Wie Sol Deande richtigerweise angetönt hat, endet das Gewissen nicht damit, dass man einen Scheck ausstellt. Ich meine, jeder Bundesbürger sollte mit seiner Hände Arbeit seinen Teil zur Schadensregulierung bneitragen. Etwa in form von Frondiensten.
Warum nicht jeden Freitagabend Linienflieger parat stellen, die Gratis in die betroffenen Gebiete fliegen, Leute absetzen, die sich gegen Kost und Logis an den Aufräumarbeiten beteiligen. Das wäre mal ein sinnvoller Einsatz um sein Gewissen durch echte und sinnvolle Arbeit zu beruhigen. Und man würde darüber hinaus etwas darüber lernen, wie unberechenbar die Natur sein kann.
Wenn ich dann aber höre, dass Indien es z.B. abgelehnt hat, fremde Hilfe anzunehmen, angeblich, weil sie den Rettungseinsatz völlig im Griff haben, dann kommt mir ein weiteres mal die Galle hoch.
Gruss, Bea