Seid gegrüßt!
Wir sollten uns hüten, ein Schmalspurprogramm zu fahren!
Wenn wir uns schon ernsthaft mit dem Thema auseinandersetzen, müssen wir einfach die epische Breite des StarWars-Konzeptes berücksichtigen, das inzwischen einen Zeitraum von vielen tausend Jahren umfasst.
Warum sollen wir die großen historischen Entwürfe nur denjenigen überlassen, die sich mit Tolkiens Werken auseinandersetzen...
Wraith Five hat völlig recht, dass man den geschichtlichen Wandel von Wortbedeutungen und die gesellschaftlichen Entwicklungen -auch in einer Welt wie SW- mit berücksichtigen sollte.
Ich kann mir ebenfalls gut vorstellen, dass im StarWars-Universum der Begriff "Jedi" ursprünglich für machtsensitive Wesen gebraucht wurde, die sich irgendwann organisierten und den Begriff für sich vereinnahmten. Entsprechend wäre es gut möglich, dass es in dieser Anfangszeit weitere Jedi-Gruppierungen gab und sich der Jedi-Orden halt durchsetzen konnte. Man denken nur an die diversen christlichen Gruppierungen, von denen sich die römisch-katholische Kirche schließlich durchsetzte. Später gab es dann wiederum Abspaltungen (z.B. die evangelische Kirche), die gesellschaftlich inzwischen ja auch als "christlich" akzeptiert ist, obwohl die "offizielle" katholische Kirche sie anfänglich ja nicht gelten lassen wollte etc.
Deswegen könnte sich auch eine Person, die sich z.B. nur autodidaktisch mit der Macht auseinandersetzt "Jedi" nennen. Der Orden würde sie zwar nicht anerkennen, aber machen wir uns nichts vor: Der Jedi-Orden ist eine Institution wie die Kirche und hat deshalb auch noch lange kein Monopol auf den Glauben. Sie können zwar für sich definieren, was nach ihrer Meinung ein "richtiger" Jedi ist; doch das muss keinen abhalten, sich auf eine höhere Autorität -nämlich auf die der "Macht"- zu berufen und eine eigene Vorstellung des Jedi-Seins zu entwickeln.
Das ist ja auch das Argument, warum sich ein Ordens-Abtrünniger trotzdem noch "Jedi" nennen kann - auch wenn er die moralischen Werte des Ordens mit Füßen tritt und ausgestoßen wird (oder sich selbst abwendet): Er kann schließlich zu der "Erkenntnis" gekommen sein, dass die "Macht" anderes Handeln verlangt. Genauso gibt es ja auch exkommunizierte Priester, die sich weiterhin berufen fühlen, ihren religiösen Aufgabe nachzugehen. Sie sind weiterhin Christen und nennen sich auch weiterhin "Priester", weil sie dies nicht als Beruf sondern als "Berufung" ansehen. Dies ist vielleicht im bürokratischen Sinne nicht legal - aber ohne Frage legitim!
Entsprechend verhält es sich natürlich auch nach der Zerschlagung des Ordens: Natürlich kann sich Luke "Jedi" nennen, obwohl er nicht in den Orden aufgenommen wurde und auch nicht die Besonderheiten "dieser" Ausbildung (Eintrittsalter etc.) erfahren hat. Da ist es egal, ob er über diese Umstände wusste oder nicht. Selbst, wenn er nicht das Glück gehabt hätte, von einem "echten" Meister ausgebildet worden zu sein, hätte er sich Jedi nennen können. Die "Macht" macht einen zum Jedi - nicht eine Institution!
Ebenso ist der "neue" Jedi-Orden ja auch nicht "offiziell" autorisiert worden; er steht nur in dessen Tradition!
OK, durch Luke und dessen Ausbildung bei Yoda gibt es zumindest noch eine Verbindung, aber wie gesagt: Luke hat das Ordens-Leben nicht selbst erfahren und kann nur die Tradition wiederbeleben.
@Wraith Five
Ich glaube, so haben wir die fehlende Gruppierung gut integriert: Es ist legitim, wenn sich ein Macht-Nutzer "Jedi" nennt, obwohl er keiner entsprechenden Organisation anhängt. Er muss natürlich damit rechnen, dass er von "offiziellen" Jedis nicht anerkannt und evtl. auch von anderen nicht für voll genommen wird etc.
Voraussetzung ist natürlich, dass der Sensitive die Macht wirklich nutzt - sich also mit der Macht auseinandersetzt und versucht mit der Macht eins zu werden. Nur dann kann man von der Ausübung der Jedi-Künste sprechen, die einen entsprechenden Titel rechtfertigen. Eine Person, die Macht-Fähigkeiten hat, sie aber nicht bewusst oder gezielt einsetzt, ist nur sensitiv - kann aber nicht ernsthaft als "Jedi" bezeichnet werden.
Jemand wie "Jerec" kann sich also auch "Dark Jedi" nennen, obwohl er weder im Jedi- noch im Sith-Orden ausgebildet wurde. Für ihn ist das Jedi-Sein die uralte Tradition, sich in den Macht-Fähigkeiten bzw. in den Jedi-Künsten zu vervollkommnen. Und da er hierfür die für ihn überlegenere dunkle Seite der Macht anzapft, macht der Begriff "Dark Jedi" durchaus Sinn!!
Mmhhh! Langsam macht mir die Auseinandersetzung mit diesem Thema richtig Spaß!!
Vielleicht sollte man da mal ein größeres Projekt zu machen?
Gehabt euch wohl!
Der altehrwürdige Darth Jorge
(Sprecher der unterdrückten Ur-Jedis von Mighty Moon, Abgesandter der First-Jedis nach altem überlieferten Ctharulit-Ritus, Ultra-Dark-Lord des Neo-Sith-Empire-Clans . . .
