Aaron: Zu hülf, zu hülf ...
Juhu, aber gerne doch.
Also, ich fand auch, diese Verfilmung war Schund. Vielleicht nicht unterste Kategorie, aber doch nahe dran. Es gab in dem Film vielleicht 6 kurze Szenen, die wirklich Tolkien waren. Der Rest war Hollywood-Mist billigster Art, an Effekthascherei kaum zu überbieten. Zum Beispiel dieser Kampf in Moria, oder diese seltsamen Szenen in Isengard. Was sollte das? Tolkien hatte es nicht nötig, diese Details in der Breite zu erzählen. Aber Mr. Tolkien-Fan-Nr.-1 Jackson mußte natürlich seine Spezialeffekte spielen lassen, um zu zeigen, wie toll er doch ist. Das zeigt doch, wie wenig der Idiot überhaupt verstanden hat. Der Herr der Ringe eignet sich für solche sturen Egomanen einfach nicht, es ist eine Story mit Gefühl, über innere Konflikte, über Selbstüberwindung und Heldenmut. Wo kam das in dem Film rüber? Antwort: Nirgends! Die sogenannten Helden meucheln schon am Anfang fröhlich los, nirgends erahnt man auch nur, daß die meisten von ihnen eigentlich gar nicht kämpfen wollen.
Schon im Vorspann wird das deutlich klargemacht: alles nur Gemetzel, vorne und hinten nur Gemetzel. Verdammt, der Herr der Ringe dreht sich nicht darum. Er ist vielmehr eine sehr ruhige Geschichte, die von Emotionen lebt, vom Zwiespalt ihrer Helden, von der Aufopferung von Freunden und letztlich vom fundamentalen Konflikt zwischen gut und böse. Schlachten mögen diesen Konflikt zeigen können, und für Primitive, die unfähig sind, zwischen den Zeilen zu lesen, kann dies auch die einzige Methode sein, aber Tolkien war nicht so flach. Bei weitem nicht.
Aber Jackson hat so gut wie nichts von diesen Untertönen auch nur ansatzweise eingebracht, er ist einfach, ohne Rücksicht auf Verluste, durch die Geschichte gestiefelt, hat sich die Effekt- und Kampfszenen rausgezogen und hat den Rest links liegen lassen.
Und dafür wird er vielleicht sogar einen Oskar bekommen, was einmal mehr beweisen würde, wie tief Hollywood schon gesunken ist. Es ruhe in Frieden...