Was läuft in der Schule falsch?

Wookie Trix

Botschafter
Hi Leutz

Die Spatzen pfeifen es von den Dächern. Nicht nur im deutschen Schulwesen steckt der Wurm, auch in den Nachbarländern rumort es zusehends in den Klassenzimmern. :clone :lightsabe

Was läuft in der Schule falsch? :rolleyes:

Danke fürs Mitmachen...


greetz

Beatrice Furrer
 
Schuld sind vorwiegend geistesgestörte Mathelehrerinen.

Ernsthaft: An der mediengeprägten Jugendkultur.
 
Was an der Schule falsch läuft? Ganz einfach! Zu viel Individualität, zu viel faule Säcke unter den Schülern und mangelnde Motivation.
Bei uns ist das z.B. in Latein ganz anders: Jede Woche eine Vokabelarbeit mit 20 Seiten aus 4 Lexika- macht 22 + 6 Arbeiten im Jahr (inkl. 2 Originaltexte pro Woche, damit es einem am Samstag und Sonntag nicht langweilig wird). Zusätzlich jede Woche mündliche Prüfung über römische Geschichte und neue und alte Grammatik....erstaunlich, wie motiviert da alle sind. Wer nicht mitzieht hat eben Pech gehabt! So sollte man das in allen Fächern machen. Der Rest, der nicht mitkommt, soll halt auf den Sonderschulen seinen Abschluss machen oder Bäume pflanzen - solche Leute sind eh nicht zu gebrauchen, also raus damit!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Es werden immer weniger jüngere Lehrer eingestellt, der Job wird au nicht so gut bezahlt, wie man eigendlich denkt. Und uns Schülern hängen eben die ganzen Predikten zum Hals raus, mal ganz davon abgesehn, wird die Medienvielfalt ja auch immer größer, und man hängt halt öfter mal länger vorm PC oder vor der Glotze rum, anstatt zu lernen!*unschuldig pfeif* :rolleyes:
 
Hi!

Ich bin ja nun nicht mehr in der Schule, manche Dinge setzen sich aber selbst in der FH durch. Ich schreibe jetzt mal, was ich an Fehlern erkenne:

1. Man kann sich - auch wenn man nichts im Kopf hat - bis oben durchschleimen, indem man den Lehrern die Tür aufhält, wöchentlich erzählt, welche Katze man diesmal im Auftrag des Tierschutzbundes zur Kastration zum Tierarzt geschleppt hat, oder wie die Mutter ganz zufällig die gleichen Hobbies hat wie der Lehrer (merkwürdigerweise waren das bei immer die 3 vollschlanksten aus dem Jahrgang)
2. Selbst die Dümmsten werden irgendwie durchgeschlappt, weil die Lehrer die Verantwortung fürs Sitzenbleiben eines Schülers nicht übernehmen wollen; so bekommen sie gerade noch ihre 5 Punkte. Wenn dann noch PISA kommt und wissen möchte, was unsere durchgeschleppten Abiturienten wissen, brauchen sie sich nicht wundern, da jeder Idiot Abitur machen kann.
3. Es kommt schonmal jeder Idiot in die (bei uns in Niedersachsen dank der Orientierungsstufe 7te) Klasse aufs Gymnasium. Nur mal zum Vergleich: ich war die ersten 4 Klassen in Schlaswig-Holstein. Aus meiner Klasse hatten 2 Leute Gymnasialempfehlung, etwa 8 Leute Realschule und der Rest Hauptschule. In Niedersachsen dann nach der 6ten: wirklich die Hälfte kam aufs Gymnasium, die andere Hälfte wurde auf Real und Haupt aufgeteilt. Und diese Hälfte war ganz gewiss nicht intelligenter als die, die in Schleswig-Holstein auf die Realschule gekommen wäre. Merkwürdigerweise sticht Schleswig-Holstein bei PISA (bei der Prüfung der Gymnasiasten) im Norden klar heraus und merkwürdigerweise hatte meine Mutter in SH auf der Realschule Dinge, die ich in der 13ten bekommen habe.
4. Die Lehrer und jetzt auch die Professoren dürfen sich so ziemlich alles erlauben. So haben wir eine Professorin, die die ganze Stunde lang erzählt, wie die Raumaufteilung in einem der Häuser war, obwohl sie uns eigentlich beibringen soll, wie die Geschossflächenzahl zu ermitteln ist. Sie ist auch nicht bereit, wie jeder Prof. um 8 zu erscheinen, sondern lässt sich nur für die mittleren Blöcke eintragen. Eine andere ist einen Monat früher als wir in die Semesterferien gegangen und ist jetzt (einen Monat später als wir angefangen haben) immernoch nicht da. Problem: die Leute sind halt verbeamtet und hätten als echte Architekten auf dem freien Markt wegen ihrer Faulheit nie eine Chance. Daher werden sie mal eben Professoren (dafür brauchen sie nur eine Vorlesung halten und am besten von 8 Leuten sein, dann sind sie es). Ebenso auch in der Schule: es ist egal, was den Schülern vermittelt wird, hauptsache alle mögen einen, kommen einen beim alljährlichen Thomsen am 21. Dezember mit ner Menge Bier und Zigaretten besuchen und schwärzen einen nicht an, wenn er mal eine Viertelstunde früher Schluss macht.
5. Der Lehrplan ist eine Katastrophe. Wir haben außer unserem Schulenglisch nie jemanden Englisch sprechen hören, ich hatte Englisch als Leistungskurs, habe nicht mal eine Referat halten müssen (zum Glück, ehrlichgesagt, weil ich Referate hasse und 3 Nächte vorher nicht Schlafen kann) - auf jeden Fall habe ich in den letzten 2 Jahren (wo ich da raus bin) anhand der Originalversionen von Filmen mehr Englisch gelernt als in den 5 Jahren davor und man wundert sich doch sehr, dass die Grammatik eine völlig andere ist, die Worte komplett anders ausgesprochen werden und die irgenwie doch nicht auf jede Frage mit einem noch längeren Satz antworten.
In Geschichte hatten wir je dreimal Mittelalter, Französische Revolution, Industrielle Revolution, Weimarer Repunlik, viermal 2. Weltkrieg - aber nicht ein einziges klitzekleines Mal, ja nichtmal angerissen - die Zeit davor (Antike), die Zeit danach (außer ein bisschen pessimistische Nachkriegsliteratur in Deutsch), wie mal Vietnam, Kalter Krieg oder was auch immer da war (ich weiß es ja nicht) und schon garnicht, was in Ostasien, Afrika, Südamerika oder selbst Nordamerika (das hatten wir nur ein wenig in Englisch) war. Ich kann daher die aktuelle Politik in China überhaupt nich beurteilen, würde ich aber gern.
6. Man braucht kein bisschen selbst denken. Selbst die sogenannten Rätselaufgaben in den Matheklausuren hat man schonmal gehabt. In Englisch werden deutsche Aufsätze nur in Englisch geschrieben, wenn man also in Deutsch schlecht ist, ist man es in Englisch auch, die Englische Sprache steht hier eindeutig im Hintergrund. In Latein übersetzt man einen Text nach dem anderen und braucht, weil die alle Mega-blöd sind, pro 5 Zeilen eine Woche. Und weil alle anderen noch schlechter sind, bekommt man netterweise 13 Punkte. Danke, sehr nett, ich würde aber anstatt meiner 13 Punkte, weil ich den Text in der Hälfte der Zeit schaffe, mit meinem großen Latinum lieber Latein können, wie andere mit kleinem. In Deutsch wird weder auf die Rechtschreibung noch Grammatik geachtet, sondern nur darauf, ob man einen Sinn hinter diversen romantischen Gedichten erkennt, den sich nicht mal der Kerl, der das Gedicht geschrieben hat, ausgedacht hat.
7. Es ist zu teuer geworden: eine Klassenfahrt muss pro Person 400EURO! kosten, bei den 5 Kindern in unserer Familie schon ein harter Brocken. Es werden nicht mehr die Schulbücher genutzt, da es ja jetzt das neue soundso-Übungsheft gibt, das den Lehrer noch nicht ank**zt, weil er das noch nicht zum 10ten mal durchnimmt, das Übungsheft kostet aber lustigerweise 14,50?, aber ein Schüler hat es ja (aber zumindest das Problem gibt es bald nicht mehr bei uns, denn dann darf meine Mutter auch die Schulbücher für alle Kinder selbst kaufen). Wenn man nicht schon mit 16 den Mofaführerschein macht, weil die Eltern es nicht bezahlen, und auch nicht 15km hin und zurück mit dem Rad fahren möchte, darf man spätestens mit 17 Jahren in der 11ten Klasse den Bus bezahlen, und zwar 5,40? hin und dasselbs zurück!, also mehr als 10? am Tag für einen Bus, in dem wegen der Fülle schonal die Tür nach außen aufgedrückt wird, klar, hat man doch - dasselbe bezahle ich heute pro Tag für mein Auto, um die 100km hin und zurück zu bestreiten.
8. Da wäre dann noch der Zustand der Schulgebäude selbst: wir hatten am Ende bei uns 2 Toiletten mit einer Rolle Klopapier pro Woche für 500 Schülerinnen. Aber wenn man in der 5 Minutenpause zu spät kommt, wird man eingetragen. Wenn man den Mut hat, sollte man denen aufs Lehrerpult pinkeln. Im Winter nicht selten (ach, wigentlich immer, wenn es draußen auch unter 16°C war) weit unter 16°C, aber dafür waren wir in unserem Betonklotz eine "Umweltschule Europas" - schließlich hatten wir eine Solarzelle auf dem Dach, um das Trinkwasser der Wasserhähne zu erwärmen, aus denen nur kaltes Wasser kommen kann, da nur Kaltwasserleitungen zu den 2 Schülertoiletten gehen. Ich weiß nicht, ob es schon eine Doppelverglasung war, das ist bei den zahlreichen sauberen Durchschusslöchern von Softair-Kugeln aber eh wurscht. Und wenn dann noch Löcher von 2cm Durchmesser (wurde wohl mal reingebohrt, um etwas aufzuhängen) in der Wand darunter sind und man in das Loch schaut und merkt: da ist keine Dämmung in der Wand und die Wand besteht nur aus 17cm dicken Betonplatten - wirklich OHNE Dämmung, dann wundert mich absolut garnichts mehr. Ach ja, im Sommer war es auch nicht besser - es war zwar warm, aber, naja, wie soll ich sagen, hmmm, schwer zu atmen, weil, wie die Lehrer uns sagten, die Klimaanlage zwar vorhanden sei, aber schon vor 10 Jahren abgestellt wurde. Die Fenster gehen nur aus Sicherheitsgründen nicht auf, es könnte ja ein Schüler hinausfallen, daher hatte nur der Hausmeister einen passenden Schlüssel. Naja, blieb uns immernoch die Möglichkeit, uns bei den 20mm-Bohrlöchern mit dem Atmen abzuwechseln. Die technische Ausstattung war auch TOP! 3 (für jedes Stockwerk einen) funktionierende Fernseher mit nur 2 Monaten Wartezeit, zahlreiche Computer (386er).
Da sind wir mit heute in unserer Fachhochschule mit den ca. 100 neusten Computern mit Flachbildschirmen und CD-Brennern und Beamern und Riesenleinwänden in jedem zweiten Raum richtig gut dran - bis sie in ein paar Jahren geschlossen wird, weil unser Ministerpräsident das so will, weil seine Minister nunmal aus genau den anderen Studiestandorten kommen und außerdem als Ausgleich woanders eine aufgemacht wird, weil das ganz sicher immense Kosten spart, schließlich verbrauchen wir immerhin ein Hundertstel von dem Geld, das eine gewisse andere FH verbraucht und irgendwo muss man ja anfangen...
 
Ganz einfach:
Die Klassen in Deutschland sind zu groß!
In Schweden hat eine Schulklasse maximal 15 Schüler! So kann sich der Lehrer individuell jedem einzelnen widmen!
 
Re: Das haut mich um

Original geschrieben von Beatrice Furrer

Wäre es da nicht mal an der Zeit, dass die Eltern schulpflichtiger Kinder den Aufstand proben?:clone

Das Problem ist nur, dass nicht jeder so viele Kinder hat. Andere Eltern haben dann nicht 5 mal 400? für eine Klassenfahrt, sondern eben nur einmal.
Und die regen sich eher über meine Mutter auf, wenn die mal was sagt und sind schon völlig angenervt.
Und es bleibt meiner Mutter ja immernoch selbst überlassen, ob meine Geschwister mit fahren. Aber wenn sie sich wieder ein Jahr lang nichts zum Anziehen kauft, ist das kein Problem (so ist sie halt), dann kann auch eine weitere Klassenfahrt bezahlt werden.

Mit Anfragen beim Sozialamt ist nichts - denn mein Stiefvater verdient nicht gerade wenig. Aber dass das einfach nicht für 2 Häuser (in eines passen wir nicht rein), 5 Kinder (2 schwerbehindert) und eine Frau reicht und wir einfach ein bisschen mehr Schulden machen müssen, das wollen sie nicht einsehen. Denn man bekommt ja Kindergeld! Das ist nunmal die traurige Wahrheit - alles schon versucht.
 
Original geschrieben von Remus
Was an der Schule falsch läuft? Ganz einfach! Zu viel Individualität, zu viel faule Säcke unter den Schülern und mangelnde Motivation.
Bei uns ist das z.B. in Latein ganz anders: Jede Woche eine Vokabelarbeit mit 20 Seiten aus 4 Lexika- macht 22 + 6 Arbeiten im Jahr (inkl. 2 Originaltexte pro Woche, damit es einem am Samstag und Sonntag nicht langweilig wird). Zusätzlich jede Woche mündliche Prüfung über römische Geschichte und neue und alte Grammatik....erstaunlich, wie motiviert da alle sind. Wer nicht mitzieht hat eben Pech gehabt! So sollte man das in allen Fächern machen. Der Rest, der nicht mitkommt, soll halt auf den Sonderschulen seinen Abschluss machen oder Bäume pflanzen - solche Leute sind eh nicht zu gebrauchen, also raus damit!

Drehts bei dir?? Wenn du das was du in Latein machst jetzt mal auf 15 Fächer hochrechnest muss der Tag 48 Stunden haben!

Und nicht jeder der auf dem gymnasium nicht mithalten kann ist nur zum Bäume pflanzen gut!

Aber ich weiß im Moment gar nciht so genau was mich an unserem Schulwesen stört, ich weis nur das mich was stört!

Aber was auch toll ist in D: Jedes Land hat ein eigenes Bildungssystem, ich mien ist ja klar die Schüler sind ja von Bundesland zu Bundesland sooooo unterschiedlich :rolleyeys:
 
Ich hab das schon mehrmals in Threads erörtert, aber Leute, glaubts mir einfach, ich weiss es von mir selbst, ich weiss es von genügend Leuten ( Schüler wie Lehrer ), dass der Knackpunkt das oft fehlende Gespür für den Umgang mit Kindern und Jugendlichen von Seiten der Lehrer ist.
 
Brevet fürs Lehrpersonal

...dass der Knackpunkt das oft fehlende Gespür für den Umgang mit Kindern und Jugendlichen von Seiten der Lehrer ist.


Oh ja, da ist viel Wahres dran...
Man müsste die Lehrer einem Eignungstest unterziehen, bevor man sie auf unsere Sprössling loslässt. Von Hunden verlangt man ja auch einen Wesenstest.

Aber dann würde wohl niemand mehr freiwillig Lehrer werden wollen. Ist ja eh schon ein verdammt mies bezahlter Job. Wenn wundert es da, dass die Qualität des Lehrpersonals in den letzten Jahren stetig zurückgegangen ist.

Ehrlicherweise muss man aber auch gestehen, dass es heute, bei dier riesigen Gewaltbereitschaft der Jugendlichen, nicht mehr einfach ist, ein guter Lehrer zu sein. Ich denke aber schon, mit ein bisschem gutem Willen und etwas Fingerspitzengefühl von beiden Seiten, könnte in der Schule viel zur Klimaverbesserung beigetragen werden.


Hasta la vista, comaneros...

Pandora
 
Grundsätzlich sollte es mehr disziplinerhaltende bzw. disziplinfördernde Maßnahmen geben. In meiner Klasse, der mit Abstand besten des Jahrgangs, kann man eine Stecknadel fallen hören. Da ist nix mit Handys oder Verspätungen.

@ Gelbfüssler-Gil: Nun, das muss jeder mit sich selbst ausmachen, in welchem Fach er mehr tun muss, als in den anderen. Fächer wie Latein sind nunmal sehr zeitaufwendig.

Ich habe durch die Abfragen jede Woche einen geistigen Overkill und schadet es mir? (Wehe, du bestätigst das! ;) )
 
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