Weltraum (Imperium)

CF: Trandosha
[Kashyyyk-System - Im Orbit von Trandosha - Fury - Vor der Luftschleuse - T2 (Nevis), Hybris und Galain (NPC)]

Sie war klug genug, um nichts zu sagen und auch äußerlich nichts anmerken zu lassen. In der Macht sah es freilich anders aus. Aus jeder ihrer Poren tropfte der Trotz und Wut, aber auch Angst. Hybris hatte sie eben zu einem Ding degradiert, was bedeutete, dass sie so wenig Rechte und Möglichkeiten wie eine Schraube besaß. Außerdem sollte sie auch noch arbeiten, etwas dafür tun, um mehr zu sein als ein Werkzeug. Da Erwachsene nicht allzu viel von Sklaverei und dergleichen hielten, würde es bei diesem Kind wohl kaum anders aussehen. Nicht das Hybris allzu viel Ahnung von ihnen hatte. Sie waren nervig, weil noch ohne Lebenserfahrung. Sie wussten nicht, wann es Zeit war den Mund zu und die Beine still zu halten. Kaum war er um die Ecke gebogen, hörte er bereits wieder das Kinderlichtschwert aufheulen und auf Galain nieder gehen. Aber sie blieb stumm. Die Macht in ihr war schwach und sie fühlte sich sogar noch schwächer an, seit sie an Bord war. Nicht das er irgendetwas in ihr beschädigt hatte, als er sie in die Ohnmacht schickte. Doch wie dem auch sei, Hybris würde sich jetzt endlich um den Trandoshaner kümmern. Auf dem Weg zu diesem sprang die Fury in den Hyperraum, nachdem der Lord kurz über Intercom über die fertige Berechnung informiert worden war und er daraufhin den Sprung angeordnet hatte.

Der Trandoshaner hatte sich nicht natürlich nicht bewegt. Er lag noch immer auf dem Rücken, die Augen und das Maul offen. Als Hybris sich neben ihn stellte, stieg das Stresslevel der Kreatur.

„Kennst du die Sith? Ihren Ruf? Ihren zweifellos schlechten Ruf? Hast du Horrorgeschichten gehört? Vielleicht über imperiale Gefängnisse? Folter? Verstümmlungen? Ehrlich gesagt kenne ich diese Geschichten nicht. Ich produziere sie lieber selbst.“

Noch mehr Stress.

„Weißt du … Sith beziehen einen Teil ihrer Macht aus dem Leid anderer Kreaturen. Als würde ich deinen Schmerz und deine Schreie essen … und ich bin hungrig!“

Mit dem letzten Wort streifte Hybris seine Robe ab, legte sich vorsichtig auf den Boden in die Nähe der Eingangstür ab und setzte sich dann auf die Brust des Trandoshaners.

„Falls es dich tröstet: Du wirst nicht schreien. Weniger tröstlich ist, dass den Schmerz hinaus schreien, diesen lindern soll. Außerdem will ich dich mindestens bis nach Korriban am Leben erhalten.“

Hybris näherte sich mit seiner rechten Hand langsam dem Gesicht des Reptiloiden und kurz bevor man meinen könnte, er würde ihm nur über dieses streichen, verpasste er ihm eine lasche Ohrfeige. Dann erhob er sich, ging ein paar Schritt Richtung Ausgang, drehte sich wieder um und hob beide Hände so an, dass die Fingerkuppen auf den Trandoshaner deuteten.


„Versuch gar nicht erst den harten Kerl zu spielen. Je mehr du dich dagegen wehrst, desto schlimmer wird es. Ach … und lass dir gesagt sein: Du hast absolut keine Ahnung davon, was schlimm bedeutet.“


Die hatten sie nie. Sie hielten sich für die härtesten Kerle, für die stärksten und abgebrühtesten Typen auf dem Planeten oder gleich dem gesamten Universum. Doch dann kam ein Sith vorbei und lehrte sie in ihren letzten Minuten die wahre Bedeutung von Schmerz und Schrecken. Hybris war da keine Ausnahme. Seine Finger deuteten noch immer auf den gelähmten Sklaven, versteiften sich nun aber. Ein Zittern durchlief Hybris Körper von den Zehenspitzen und der Kopfhaut bis zu den Fingerkuppen und auf dieser physischen Welle ritt seine Macht wie ein gewaltiger, schwarzer und tosender Sturm. Für jeden Machtnutzer, selbst für das Kind bei Galain, war dies spürbar. Die Macht konnte heilen, konnte wiederherstellen. Dafür war sie da. Sie war mit dem Leben verbunden und falls man es überhaupt so sagen konnte, dann diente sie diesem im selben Umfang wie sie es schützen und überhaupt erschaffen konnte. Macht bedeutete Leben. Doch nach über Zehntausend Jahren der Erforschung der Macht war sie noch zu etwas anderem geworden. Ja, natürlich, die dunklen Jedi in den Anfängen des Ordens hatten sie auch schon für dunklere Rituale und Techniken genutzt, doch das war ja kein Vergleich zu heute. Damals zweckentfremdete man die Macht nur. Heute nutze man völlig neue Techniken und Herangehensweisen. Das was gerade in Hybris Gestalt annahm, hatte nur noch eine Sache mit der eigentlichen Macht gemein: Der Rohstoff worauf sie basierte. Die Energie der Macht. Der Brennstoff. Doch sonst war alles anderes. Der pervertiere Fluss, welcher sich auf den selben Bahnen wie das Blut durch den Körper bewegte, war falsch, war unnatürlich, war so nicht konzipiert worden. Ein ins Gesicht spucken. Besäße die Macht denn ein Gesicht. Ich gebe dir Leben, hatte sie gesagt. Der Sith hatte es genommen, umgedreht und gedacht: Besser. Viel, viel besser. Die verdorbenen Energien der dunkle Seite sammelten sich an den Fingerkuppen, wurden dort gebündelt und ineinandergeschoben. Binnen eines Herzschlages war da mehr Macht als Platz, mehr Kraft als ein Körper halten konnte. Die Luft begann zu flimmern, sie beugte sich dem Druck und wich zurück. Der leere Bereich füllte sich mit Hybris Macht, gab dem bevorstehen Angriff noch mehr worauf er zurückgreifen konnte. Er spürte es, spürte wie seine Finger kribbelten und langsam der Schmerz einsetzte, weil er nicht loslassen wollte. Noch nicht, dachte er und sammelte weiter und weiter und weiter.

Bis Druck und Schmerzen eine Schwelle erreichten, dass sie nicht mehr bittersüß, sondern nur noch bitter schmeckten. Einem Nicht-Machtnutzer konnte man es gar nicht richtig erklären. Es war nicht einfach nur ein Schmerz, ein Gefühl oder irgendetwas, das man mit Worten angemessen erklären konnte. Es war … unnatürlich und damit außerhalb der Ordnung der Dinge. Chaos, würde Hybris es nennen. Er liebte sie wie eine Geliebte, denn er war davon überzeugt sie kontrollieren zu können. Ja, klingt paradox, aber so war es eben. Hybris, Herrscher über das nicht beherrschbare Chaos. Gott des Gottlosen, Meister des Unbeugsamen. Dieses Chaos sollte nun entfesselt werden. Nicht als alles verzehrende Welle aus schwarzem Feuer und Leere, sondern einem Gewitter, einem Machtblitz-Gewitter und es wurde auch entfesselt. Für einen Herzschlag lang schlängelten sich blaue Funken und Miniaturblitze über die Fingernägel und ersten Glieder seiner Finger, tanzten auf diesen, als hätten sie eine Choreographie abzuliefern. Doch dieser begrenzte Punkt der Ordnung wurde durchbrochen. Dieses an sich binden wurde gebrochen, wurde negiert. Hybris entließ das Chaos.

„Leide“ fauchte er in dem Moment, wo er losließ. Luft, Staub und andere Partikel wurden atomisiert, wurden aufgelöst, als die Machtblitze sich ausbreiteten. Blauweiße Kaskaden, einem groben Teppich gleich, breiteten sich in dem Raum aus, die Verbindung zu den Fingern des Sith Lords beibehaltend. Die Atmosphäre ächzte, Hybris Körper bebte und der Trandoshaner … tat nichts. Die Blitze schlugen gnadenlos in ihn ein, sprangen über ihn, tasteten seine Kleidung wie seine Schuppen ab und trafen auch seine offenen Augen. Nicht lange und es entstand Rauch und der Geruch von verbrannter Faser stieg Hybris in die Nase. In der Macht schrie der Reptiloide seine Pein hinaus und sein Folterer nahm sie in sich auf. Seine ätherischen Lungen füllten sich mit der Süße des Schmerzes und steigerten sein Allmachtsgefühl weiter. In der realen Welt verging eine halbe Minute, dann erstarben die Blitze plötzlich und die Erschütterungen in der Macht ebbten ab. Chaos gerufen, gesammelt, entfesselt und ihm dann seinem eigenen, selbstzerstörerischen Wesen überlassen.

„Wunderschön“ hauchte Hybris und senkte die Hände. Die Monstrosität in ihm brüllte und jaulte vergnügt, suhlte sich in dem Schlamm seiner Zelle. Wie konnte Chaos nur so harmonisch sein?

„Ein guter Anfang … ja … jetzt brauche ich erst einmal eine Pause … doch ich komme wieder. Versprochen.“

Hybris spürte die Nachbeben dieses Machteinsatzes noch Minuten später. Während er sich Nahrungsergänzungsmittel einwarf, mit Mineralien versetztes Wasser trank und dabei im Cockpit den Hyperraumtunnel beobachtete, fragte er sich, wann er zuletzt geschlafen hatte. Also so ganz ohne Seelenschwert und Schlafmittel? Er konnte sich nicht daran erinnern. Diese kurze Pause nutzte er dann um nachzudenken. Was genau war auf Trandosha schiefgelaufen? Was hatte passieren müssen, um ihn die Kontrolle verlieren zu lassen und das Artefakt zu zerstören? Außerdem erschien ihm seine plötzliche Abreise im Nachhinein zu plötzlich gewesen zu sein. Jetzt, im Hyperraum, bereits Lichtjahre von dem Planeten entfernt, fragte er sich endlich, wieso er gegangen war. Das war … untypisch.


„Yelm... habe ich dir irgendeinen Grund genannt, weshalb ich so plötzlich los wollte? Weg von Trandosha?“
„Nein, Herr. Ihr hattet es nur sehr eilig.“
„Verdammt … wie lange noch bis Korriban? In Stunden.“
„Zwölf Standardstunden.“
„Ruf mich, wenn es nur noch fünf Minuten sind.“
„Wir ihr wünscht.“

Hybris musste nachdenken. Er musste … musste … wieso hatte er sich eigentlich das Kind geholt? Sie ist machtsensitiv, kam die Antwort wie aus dem Blasterlauf geschossenen. Doch jetzt wo er darüber nachdachte, ergab es nicht viel Sinn. Er hatte Kinder ja aus gutem Grund nie ausgebildet oder gezielt gesucht. Es machte einfach zu viel Arbeit und sie brauchten für alles länger. Sith taten es manchmal trotzdem, doch das hatte dann immer ganz merkwürdige Gründe. Hybris hatte es aber gar nicht nötig. Ein ganzer verdammter Zirkel stand unter ihm und konnte ihn jeder Zeit mit allem nötigen versorgen. Wieso also? Für das Schwert? Zu schwach. Wegen ihrer Gene? Er hatte sie gar nicht erst untersucht. Besonders stark in der Macht? Nein. Sie war zwar kein Durchschnitt, aber auch kein Sikarius oder Saphenus. Sie war so unbedeutend, dass es keinen guten Grund gab sie zu holen oder zu behalten.

Als Hybris der letzte Gedanke durch den Kopf ging, formte sich fast im selben Augenblick eine Lösung im selben. Sie verbrauchte doch eh nur Ressourcen. Also stand der dunkle Lord der Sith wieder auf, verließ das Cockpit und ging zurück zur Luftschleuse. Dort fand er
T2 in einer noch merkwürdigeren Position wider als zuvor. Galain hielt sie am rechten Fuß fest, doch sie sah den Sith Spawn an, hatte ihren linken Fuß an dessen Bauch und stocherte gerade mit dem Kinderlichtschwert im leicht offenen Maul des humanoiden Hais herum. Hybris fand die Szene so komisch, also im Sinne von lustig, dass er seinen ursprünglichen Plan für einen Augenblick vergaß. Doch dann erinnerte er sich wieder.

„Aufhören“ schnauzte er sie an, wobei er nicht annähernd so wütend klang, wie er es vorhin noch gewesen war. Freundlich war er aber trotzdem nicht. Da er seine Robe nicht wieder angezogen hatte, konnte sie ihn diesmal richtig mustern. Wofür er ihr aber keine Zeit geben wollte. Kaum sah sie ihn wieder an, deutete er vage auf sie und sagte:

„Du hast fünf Sätze. Überzeuge mich von deiner Nützlichkeit oder ich lasse dich von Galain fressen. Lebendig. [Maul öffnen.]“


Dafür setzte sich Hybris sogar hin, sodass T2s Kopf jetzt dank Galains Beinen höher stand als seiner. Er sah zu ihr hinauf und doch hätte sie nicht weiter unter ihm stehen können. Während sie sich ansahen, öffnete der Sith Spawn sein Maul so weit, dass er das Kind locker im Stück fressen konnte...


[Hyperraum Richtung Korriban - Fury - Vor der Luftschleuse - T2 (Nevis), Hybris und Galain (NPC)]
 
[Velusia | Landeplattform in der Nähe des Kolo-ha] - Saphenus; Agustin Prada; Talitha (NPC)

„Sie sind auf Bastion geboren?“, wiederholte Saphenus mehr aus Freundlichkeit und hielt dann inne als es den Anschein erweckte, dass Prada selbst aus einfachen Verhältnissen stammte. „Bevor ich Teil des Tempels wurde, hat ein drogensüchtiger Rodianer versucht mich zu erschießen. Armselige Viecher, ich beneide Sie nicht um diese Reise. Zumindest aber verstehe ich, wieso wir beide so viele Gedanken teilen: wir haben gemeinsame Erfahrungen gemacht, die uns geprägt haben.“ Dabei verschwieg Saphenus geflissentlich, dass er eine wohlbehütete Kindheit gehabt hatte und es eher dem Leben im Orden verdankte, das ihn abgehärtet hatte.

Prada warf die Reste seines Glimmstängels über die Brüstung, Saphenus sah ihm hinterher und verfolgte wie er sich strudelnd im Wind verlor, erlosch und schließlich schon nach wenigen Metern unsichtbar wurde. Ihm stand ein langer Fall bevor und Saphenus beneidete ihn nicht. Zumindest steckte sich Prada keinen zweiten an und verzichtete für den Augenblick darauf die nächste Zigarette oder gar Zigarre zu rauchen. Beinahe erstaunt hörte er zu wie Talitha von einer alten Legende berichtete, nach der das Atoll vor ihnen entstanden war. In ihren Worten schwang ein Hauch von Romantik, gar von versteckter Sehnsucht mit und unweigerlich fragte er sich welche Gefühle, welche Hoffnungen noch in ihr vergraben waren. Er bedachte sie mit einem langen, eindringlichen Blick während er selbst dem Gedanken in der Nähe eines versteinerten Exogorthen zu stehen, nichts abgewinnen konnte. Die Zeiten seiner eigenen romantischen und verklärten Gedanken, in denen er sich nach den verdammten Jedi sehnte, waren vorbei und mit seiner Flucht von Taris ausgelöscht.

„Für Sie nicht?“, fragte er belustigt als Prada feststellte, dass die Vorstellung eines riesigen Exogorthen für viele sicherlich ein beeindruckender Gedanke war. „Sie müssen zugeben, das Tier müsste gewaltig gewesen sein. Schauen Sie sich an wie weit die einzelnen Atolle voneinander entfernt sind.“

Stille breitete sich aus, unbewusst rückte Talitha näher an Saphenus als ein kalter Wind aufkam und seinem Umhang rüttelte. Kurz überlegte er ihr ihn umzuhängen, verzichtete dann jedoch darauf. Prada sollte nicht auf falsche Gedanken kommen. Beinahe ungeduldig schien der Gouverneur neben ihm in den Nachthimmel hinauf zu sehen, doch schon bald zeichnete sich Enttäuschung auf seinem Gesicht ab: die ersten, wirklich wahrnehmbaren Emotionen des Menschen. Neugierig fixierte Saphenus ihn mit seinem einäugigen Blick und streckte bedächtig seine Sinne aus. Prada war tatsächlich enttäuscht und Saphenus genoss es das zu spüren. Der Grund für seine Enttäuschung war offensichtlich: feine Wolken bedeckten den Nachthimmel und versperrten die Sicht auf das, was sie sich beide von diesem Besuch erhofft hatten.

Prada ließ von seinen Hoffnungen ab, drehte sich um und verschwand nach einer knappen Bemerkung in seiner Fähre. Nun mit Talitha alleine entspannte sich der Zabrak sichtlich, sofort wurde sein Rücken krumm und seine Gesichtszüge fahl. Er stützte sich etwas stärker auf seinen Gehstock und wandte sich seiner weiblichen Begleitung zu. „Was hat ihn so enttäuscht, weshalb Coruscant?“, fragte Talitha etwas unbedarft. Saphenus machte eine wegwerfende Handbewegung. „Bei klarem Himmel kann man wohl Coruscant dort oben, weit über uns, sehen. Ein Symbol für das Scheitern des Imperiums nachdem der Planet an die Republik abgetreten wurde.“ Talitha schwieg, sie war zu klug als dass sie über Politik mit ihm diskutierte. „Die hiesige Wetterkontrolle hat ihm wohl keinen Gefallen getan.“, fügte er belustigt hinzu und sah wie sich die Wolken sogar noch weiter verdichteten und auch die letzten, verbliebenen Sterne verdeckten. Der Wind wurde stärker, fröstelnd schlang Talitha die Arme um ihren Körper. Saphenus humpelte einen Schritt näher an sie heran und nahm sie in den Arm. „Du hast Schmerzen.“, flüsterte sie. Er nickte bloß. „Ich habe nicht gut geschlafen.“, antwortete er knapp, wissend, dass sie verstand was er ihr damit sagen wollte. „Du musst diese Reise nicht alleine antreten. Wir könnten zusammen fliegen.“ Er schüttelte den Kopf. „Das würde nur seinen Argwohn erwecken, ich muss ihm nicht vor Augen führen wo meine Schwäche liegt.“ „Glaubst du, dass ich eine Schwäche für dich bin?“ Er schwieg einen Moment. „Nur wenn wir getrennt sind. Ignavius hat das unter Beweis gestellt!“ Sie fröstelte als sie daran zurückdachte. „Ignavius ist tot.“, flüsterte sie und er griff ihren Körper fester. „Vielleicht, aber andere nicht.“


Minuten vergingen bis sich Saphenus schließlich von ihr löste. Verstehend sah sie ihn an und drückte noch einmal seine Hand. „Lassen wir unseren Exogorthen schlafen.“, meinte sie lächelnd. Sie drehten sich um und steuerten auf ihre jeweiligen Fähren zu. Kurz bevor Talitha, in Begleitung zweier Soldaten, in ihrer verschwand schenkte sie ihm noch einen langen Blick, den er erwiderte. Dann humpelte er angestrengt in Pradas Fähre. Der Gouverneur wartete in dem kleinen Konferenzzimmer auf ihn.


„Hoffentlich ist das kein böses Omen für die Zukunft.“, begann Saphenus, der plötzlich die Enttäuschung seines Amtskollegen teilte. Der Republik war es gelungen Coruscant ihres Besitzes zu entreißen und jetzt war ihnen auch noch von entfernten Welten der Blick auf den Planeten verwehrt. „Diese verdammten Jedi.“, fauchte er und spürte wie sich sein Zorn nur beim Aussprechen des Wortes regte und seinen Weg durch seine Adern bahnte. „Diese widerlächen Kreaturen haben sich uns viel zu lange in den Weg gestellte, begleitet von ihrer pervertierten Vorstellung von der Macht. Sie suhlen sich in ihren Meditationen und ihrem Licht während ihre bloße Anwesenheit schon eine Beleidigung der Macht selbst ist.“ Aufgeregt begann er auf und ab zu humpeln während der Schmerz in seinem Bein von seiner Wut angefacht wurde. Hektisch strich seine Hand über den Oberschenkel und massierte das gepeinigte Fleisch. „Wie schwach sind wir eigentlich, dass wir ihnen sogar den Tempel auf Courscant wiedergeben anstatt ihn bis auf das Fundament zu zerstören? Wie können wir es zulassen, dass sie dort Heerscharen neuer, willfähriger Padawane ausbilden während wir ihnen eigentlich unsere Jünger und Kreaturen auf den Hals hetzen sollten?“ Feine Tropfen Spucke flogen aus ihrem Mund während er sich immer weiter in Rage redete. Sein Auge glühte mittlerweile gelb. „Wissen Sie, die Jedi waren Schuld, dass ich von Taris fliehen musste. Sie haben mich verfolgt, sie waren mir auf den Fersen und hätte mich getötet wäre ich nicht zu den Sith geeilt. Mein Meister mag grausam gewesen sein und mich verstümmelt haben, doch er gab mir die Mittel mich gegen sie zu wehren!“ Wie zur Bestätigung griff er nach dem kalten Stahl seiner Klinge und zündete sie in einer geschmeidigen Bewegung. Fauchend nach Blut bahnte sich das violette Licht seinen Weg durch die Luft, beschleunigt von der Macht trat Saphenus vor Prada und brachte die gleißende Klinge auf Höhe ihrer beider Gesichter zwischen sie. Prada musste die Hitze spüren, die von ihr ausging.

„Eines Tages, das verspreche ich Ihnen, werden wir beide auf Courscant stehen, auf dem Dach des Jedi-Tempels und dann werden wir in dem Blut all unserer Feinde baden. Ihre zerschmetterten Knochen sollen die Basis unseres Throns werden während wir uns über all jene erheben, die uns kleingehalten haben!“ Ein beinahe wahnsinnig anmutender Ausdruck hatte sich während seiner Worte über sein Gesicht gelegt, den Mund zu einem breiten, zähnezeigenden Grinsen verzogen.


[Velusia | Landeplattform in der Nähe des Kolo-ha] - Saphenus; Agustin Prada

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Weltraum Imperium, Hyperraum, auf der Fury: Nevis mit Sith-Spawn an der Schleuse, weiter weg an Bord: Hybris und Deira und Söldner



Nevis gewöhnte sich langsam an das Monster, an seinen üblen Geruch, sein Aussehen wie beispielsweise seine Zähne. Mutig stocherte sie gerade in seinem Maul herum, was er zuhielt. Sie wollte seine Zähne sehen. Mit was? Mit ihrem Kinderlichtschwert natürlich! Wieso? Es war wohl eine Mischung aus Wut und Verzweiflung, aber auch aus Langeweile und kindlicher Neugierde. Sie musste sich ablenken! Sie hatte vor wenigen Minuten das Böse gespürt! Das reine Böse, so finster, gewaltig und machtvoll, wie es nur sein konnte. Sie hatte nicht gewusst, was es genau war, doch sie hatte einen Schreck bekommen, ein Gefühl, dass ihr die Lekkus erzittern ließ, dass ihr ein Bauchgrummeln gab und das Gefühl, dass etwas Schlimmes gerade geschah. Sie hatte die Ahnung gehabt, dass es Hybris gewesen sein könnte, von dem es ausging. Sie bearbeitete die merkwürdige Version eines Hais munter weiter.

Plötzlich hörte sie hinter sich eine Stimme. Seine Stimme! Die des viel schlimmeren Monsters! Von Mister Hybris, dem Sith. Er befahl ihr barsch damit aufzuhören. Sie fuhr erschrocken herum und zog ihr Schwert heraus. Er fragte sie, warum sie nützlich sein könnte. Sie sollte es ihm sagen, sonst würde das Monster sie fressen. Er nannte es Galain. Nevis dachte sogleich, was für ein merkwürdiger Name für einen Monsterhai. Sie drehte sich um. Es hatte tatsächlich sein Maul jetzt weit geöffnet. Nevis`Lekkus zitterten nun doch vor Schreck. Jetzt sah sie dessen höllisches Maul! Es war riesengroß und die Zähne schrecklich spitz und scharf und nicht gerade klein! Entgeistert sah sie wieder zu Hybris, obwohl sie Mühe hatte, die Zähne in ihrem Rücken zu ignorieren. Ihr Besitzer setzte sich vor sie hin. Er trug seinen dunklen Umhang nicht. Jetzt konnte sie ihn wieder ansehen. Seine Augen, denen man nicht standhalten konnte. Augen, die sich tief in ihr Innerstes fraßen, wenn er sie ansah. Augen, die nur die Bösen besaßen! Wenn nur Sahra hier wäre, Sahra mit ihren gütigen Augen, und sie mit ihrem Lichtschwert vor ihm beschützen würde! Wenn nur Ty oder der kluge Luis hier wäre und ihr vorsagen könnte, was sie darauf antworten sollte?! Was wollte er von ihr hören? Würde der Hai sie fressen bzw. in einem Stück verschlingen, wenn sie nicht antworten würde oder wenn sie das Falsche antworten würde? Ihre kindlichen Gedanken rasten. Ihr kleines Herz klopfte heftig. Ihr fiel das Mädchen mit der grünen Strumpfhose ein, dass irgendwann fehlte, weil das andere Monster ihrer frühesten Kindheit es tot gemacht hatte. Vermutlich hatte sie etwas falsch gemacht! Das durfte ihr nicht passieren, deshalb sollte sie jetzt rasch, irgendetwas beginnen, zu sagen:

“Ich…, bin schlau und deshalb nützlich, denn ich weiß zum Beispiel, dass Galain ein Monster-Hai ist und wir in den Hyperraum gesprungen sind, denn das habe ich bemerkt und ich komme schon in die zweite Klasse und kann prima lesen, schreiben und rechnen, denn ich bin schon Sieben und kann levitieren.

Sie versuchte in seinen Augen zu ergründen, was Hybris dachte, ob er gut fand, was sie gesagt hatte. Was sollte ein kleines Mädchen von sieben Jahren schon darauf antworten?! Es war eine sooo komplizierte Frage! Und offensichtlich hing ihr Leben davon ab! Doch sein Blick blieb für sie unergründlich und wies nur ein boshaftes Leuchten auf, was tief in ihre Seele eindrang und sie erforschte. Da das Monster hinter ihr noch nicht zugeschnappt hatte, wurde Klein-Nevis selbstsicherer, wie es so ihre Art war.

“Ich bin sehr mutig, war alleine unterwegs, um meine Mutti zu suchen, wollte nach Coruscant reisen, bin deshalb aus Haarun Kal geflohen, und deshalb könnte ich dich... beschützen, … .”,

sagte sie allen Ernstes, eben kindlich,

“denn ich habe ein schönes Kinderlichtschwert, was mir der Jedirat geschenkt hat, nachdem er mich von dem anderen Sith gerettet hat ...,",

und verriet, dass sie genau wusste, wer er war,

"...und guck…”,


und sie wirbelte herum und schob es dem Galain senkrecht als Kiefersperre in den Mund.

“...und ich habe schon mutig gegen Rakhgouls gekämpft, auf Taris weißt du, als ich im Taristurm wohnte!”

Nevis konnte ellenlange Schachtelsätze bilden, typisch weiblich und gleich ihr halbes Leben unterbringen, sie war eben recht sprachgewandt. Sie hatte den Eindruck, Hybris zu amüsieren und sagte deshalb:

“Ich bin nützlich, weil ich dich zum Lachen bringe und du nicht so alleine bist!”

Schnell dachte sie nach!

“Ich bin nützlich, weil ich sportlich, flink und klein bin und überall rein passe. “

Was sollte sie nur als Letztes sagen? Sie dachte nach.

“Ich bin nützlich, weil ich neugierig bin und ich lernen und wissen will, was du vorhin gemacht hast, als ich die Finsternis, Furcht und das Böse gespürt habe!”

Denn das wollte sie echt mal wissen und sie erinnerte sich, dass das Monster damals ihr auch immer etwas beigebracht hatte. Er war immer zufrieden gewesen, wenn sie es hin bekam. Sie wusste, dass er ihr das Levitieren gelehrt hatte. Wenn sie das noch besser und viel mehr könnte, dann würde sie besser fliehen können. Vielleicht könnte sie ihn sogar töten? Vielleicht Galain gegen ihn hetzen. Er sollte ihn verschlingen! Ein großer Haps! Ihre Augen loderten wild auf! Doch erstmal musste sie überleben! Mit großen Augen sah sie ihn erwartungsvoll fragend an. Sie war mit Sicherheit weit und breit das unschuldigste, liebste und süßeste Geschöpf weit und breit, und welches obendrein ein kämpferisches mutiges Herz hatte, welches nur zu seiner Mami wollte, die irgendwo auf Coruscant verschollen war.


Weltraum Imperium, Hyperraum Richtung Korriban: auf der Fury: Nevis mit Sith-Spawn und Hybris an der Schleuse
 
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[Hyperraum Richtung Korriban - Fury - Vor der Luftschleuse - T2 (Nevis), Hybris und Galain (NPC)]

Das Kind redete viel und schnell. Vieles, wie der letzte Punkt, waren unsinnig, weil sie ja noch wachsen und dann eben nicht mehr überall rein passen würde. Hybris konnte sich aber eigentlich von vornherein nur an dem Begriff Mut festklammern. Diese Beschreibung wurde nämlich gerne mal für die völlig falschen bzw. sogar gegensätzlichen Eigenschaften verwendet. Wann war jemand mutig? Für Hybris war Mut daselbe wie für die meisten anderen auch: Wenn Furcht vorherrschte, diese jedoch überwunden wurde. Nicht zwangsläufig für immer oder gänzlich, aber zumindest in einem Rahmen, wo derjenige dann handlungsfähig wurde und blieb. Das Mädchen behauptete mutig zu sein, weil sie alleine nach ihrer Mutter suchte und weil sie – die Macht bestätigte ihre Behauptung sogar – mutig gegen Rakghouls gekämpft hatte. Hybris sah es anders. Doch er würde diesen Gedanken jetzt nicht wieder bis zum Ende verfolgen, sondern die Togruta einfach direkt damit konfrontieren. Zuvor galt es jedoch etwas zu besorgen, um eine Unzulänglichkeit zu kaschieren.

„Wir werden sehen“sagte er erst einmal nur, stand auf und verschwand kurz im Lager. Aus diesem kam er etwa drei Minute später wieder, einen Injektor samt Glasampulle darin, in der Hand. Die Flüssigkeit war stark verdünnt worden und nur ganz leicht gelblich. Anstatt ihr jetzt zu erklären, was er tun würde, packte er sie einfach am linken Arm und injizierte ihr das Mittel. Ihre Abwehrversuche waren nicht der Rede wert. Im wahrsten Sinne des Wortes.


„Du hältst dich für mutig? Glaube ich nicht. Du schlägst Galain, aber du würdest dich nicht mal trauen deinen Arm in sein Maul zu stecken“
meinte Hybris übermäßig überheblich und da er jetzt wieder stand, sah er auch entsprechend auf sie herab. Außerdem ignorierte er ihre Fragen bezüglich des Mittels, welches sich bereits auf dem Weg zu ihrem Gehirn gemacht hatte. Da Hybris nie gelernt hatte, wie er mit der Macht Illusionen erschuf, musste er darauf zurückgreifen. Es gab viele Pflanzen, Gifte und Drogen, welche Halluzinationen hervorriefen. Schwierig an der Sache war, dass ein Biochemiker oder dergleichen kaum beeinflussen konnte, welche Halluzinationen entstanden. Auch Hybris konnte es nicht bestimmen. Aber dafür beeinflussen, was er ja auch bereits getan hatte.T2sah nun zum Hai und in ihrem Kopf bildeten sich bereits alle möglichen Szenarien, ob sie nun wollte oder nicht. Sie sollte ihren Arm hinein stecken, also war es in diesem Augenblick mehr als nur wahrscheinlich, dass sie ihn verlor, wenn sie ihn hinein steckte. Womit Hybris ihren eigenen Verstand und die ausufernde Phantasie von intelligenten Humanoiden gegen sie einsetzte. Waren Kinder vielleicht sogar noch anfälliger dafür? Er konnte es nicht sagen. Vielleicht würde es auch gar nicht wirken, denn an Kinder hatte er es nie getestet. Womit T2 wenigstens für eine Sache gut war.


Das Kind zögerte. Dann nahm es jedoch das kleine Lichtschwert wieder aus dem Maul von Galain, zögerte dann nochmals und dann steckte sie auch schon ihren Arm hinein. Hybris reagierte sofort und ließ seine Macht in ihren Geist eindringen. Das Halluzinogen brauchte einen Auslöser, damit es mit seiner Arbeit begann. Dies konnten viele Sachen sein, wie zum Beispiel der Anblick von irgendetwas oder falls das Opfer irgendetwas berührte. Doch würde dies zu wer weiß welchen Halluzinationen führen. Deshalb half der Sith Lord nach, indem er ihre Schmerzrezeptoren im Arm angriff. Das Kind war durch Elixier und die dunkle Seite der Macht derart abgelenkt, dass sie gar nicht merkte, wie der Schmerz zuerst kam und erst danach die illusorische Szene vor ihren Augen Gestalt annahm. Es verging sicherlich eine Sekunde, bis die Togruta plötzlich zurück sprang und zu schreien begann, ihren absolut intakten Arm haltend, als wäre er ab. Galain reagierte sofort und packte sie wieder am Bein, sodass sie nicht weglaufen konnte. Etwas, was ihr scheinbar gar nicht gefiel. Grade noch am Schreien, richtete sie ihren Schmerz und ihre Wut gegen den Sith Spawn. Hybris konnte in ihr regelrecht das Umlegen des Schalters spüren. Von Schock und Schmerz zu Wut.

Für vielleicht zehn Sekunden lang labte sich Hybris an ihren Gefühlen, dann packte er sie am Kragen und drückte sie mit dem Gesicht gegen die Brust von Galain. Dessen Maul stand immer noch offen und selbst für den Sith wirkte diese Szene surreal. T2 wehrte sich wieder, schlug nun sogar mit ihrem „Stumpf“ auf Galains Unterleib ein, wobei sie nicht einmal zu bemerken schien, dass der Arm noch dran war und sie ihn mit ihrer angeblich fehlenden Faust traf. Doch dann zog Hybris sie wieder von dem untoten Wächter zurück. Daraufhin wollte dieser wieder nach T2 greifen, doch befahl sein Meister ihm etwas neues und er hielt inne. Das Kind wurde währenddessen auf den Boden abgesetzt, umgedreht und dann zurück gegen Galain geschubst. Sie fiel auf ihren Hosenboden und noch bevor sie etwas tun konnte, packte Hybris ihren gar nicht so abgebissenen Arm und das so fest, dass die Illusion zerbrach. Gleichzeitig flutete er ihren Geist und machte das eh sehr stark verdünnte Halluzinogen unwirksam.

„Dummes Gör. Denk mal drüber nach was Mut und was Dummheit bedeutet.“

Er ließ sie wieder los, erhob sich in eine stehende Position und wartete bis sie ihn benommen anstarrte. Das Mittel war unwirksam, doch ganz klar denken konnte sie noch nicht. Dafür war auch alles viel zu schnell gegangen.

„Du bist nicht mutig. Du hast gar keine Ahnung was das bedeutet. Du warst einfach nur dumm. Deinen ersten Test hast du vergeigt. Deine kleine Ansprache vorhin, fand ich hingegen … ausreichend. Du wirst noch eine weitere Chance erhalten, um deinen Wert zu beweisen. [Bring Kind in Raum Hologramm. Sie essen. Trinken. Dieser Raum und Bad nicht verlassen darf. Nichts anfassen. Falls anfassen, am Boden halten, bei dir.]“

Hybris, der beim Wechsel der Sprachen zu Galain gesehen hatte, sah T2 nun wieder an.

„Er wird dich in den Aufenthaltsraum bringen. Du darfst was essen und trinken und was du sonst noch musst um deine Bedürfnissen nachzukommen. Doch fasse keine Technik an. Solltest du dagegen verstoßen, verbringst du den Rest der Reise auf dem Boden. Bei ihm.“

Er nickte in Richtung Galain.

„Und vergiss den Schwachsinn mit mich zum Lachen bringen. Du willst mich nicht amüsieren.“

Damit drehte er sich um und verschwand. Er musste irgendetwas finden um T2 an Galain zu … zu ... binden? Ein Seil … hatten sie so etwas überhaupt?

[Hyperraum Richtung Korriban - Fury - Vor der Luftschleuse - T2 (Nevis), Hybris und Galain (NPC)]
 
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Nevis sah den bösen Onkel an, der nun ihr Besitzer war und mit dem sie irgendwohin ins Weltall flog. Sie war gespannt auf seine Reaktion! Die Angst hatte dabei das Mädchen im eisigen Griff. Dieser Sith war gefährlich! Das war ihr durchaus bewusst. Seine Frage war schwierig zu beantworten gewesen, vor allem, wenn so viel auf dem Spiel stand! Und weshalb hatte er nur eine Glatze, schweiften ihre kindlich-neugierigen Gedanken ab? Schließlich war sie gerade erst Sieben geworden!

Wider erwarten, reagierte Mister Hybris für sie völlig unverständlich? ! Was meinte er mit: “Wir werden sehen”? Dazu verschwand er auch jetzt plötzlich? Wollte er gleich wiederkommen? Vielleicht etwas holen? Verdattert sah sie ihm nach. In der Zeit besah sie die Maulsperre im Maul des Ungetüms, was halb Hai und damit schon ein Monster alleine war und halb eines Monsters! Damit ergab sich eine komische Kreatur, die nun mit offenem Maul reglos mit totem Blick dahin starrte, fand das Kind. Nevis fragte sich, ob der Hai sie überhaupt fressen würde? Er hätte es längst tausende Male tun können. Vielmehr war er apathisch und reagierte im Grunde nur, wenn sie weg wollte und war auch dann nicht bissig. Hybris hatte einen zahmen Hai! Auch wenn er sein furchteinflößendes Maul weit aufgerissen hatte, hatte er sie bisher nicht gefressen!

Der böse Sith kam wieder. Es gab wohl keine Guten! Oh, was hatte er da in der Hand?! Erschrocken weiteten sich ihre Augen und sie schüttelte heftig mit dem Kopf. Es ging alles viel zu schnell! Er packte sie auch schon am linken Arm und ehe sie sich versah, und obwohl sie heftig den Arm zurückzog, spritzte er ihr auch schon etwas mit einem bösen Pieks in ihren kleinen Arm!


“Neeein! Ich will keine Impfung! Aua! Ich brauche keine Impfung! Ich bin schon geimpft!”

Tränchen guckten in ihren inneren Augenwinkeln ihrer wunderschönen Augen wie kleine Diamanten. War der Onkel verrückt geworden? Er konnte sie doch nicht impfen! Sie hielt sich ihren Arm und sah ihn fassungslos an. Was hatte sie gesagt, dass ihn zum Impfen veranlasst hatte?! Ausgerechnet Impfen, etwas, was ihr wirklich Angst bereitete!

“Das darf man nicht!”,

protestierte sie, obwohl es längst zu spät war.

“Gegen was hast du mich denn geimpft? Das ist doch viel zu viel! Wenn ich jetzt wegen dir krank werde, bist du schuld! Wenn das Sahra wüsste, was du gemacht hast!”

Mister Hybris antwortete nicht. Stattdessen meinte er, und stachelte sie an, dass sie sich nicht trauen würde, ihren Arm in den Hai zu stecken. Sie wäre nicht mutig genug!

“Doch, ich war schon immer mutig! Ich habe auch in der Geisterbahn nicht geweint! Nur Luis! Du wirst schon sehen! Du kennst mich doch gar nicht! Das sagst du nur, weil ich so klein bin!”

Unschlüssig drehte sie sich um. Sie war mutig! Nevis nahm erstmal die Maulsperre heraus. Sie steckte sich ihr kleines Lichtschwert an ihren Gürtel ihrer kurzen Shorts. Sollte sie das wirklich tun? Er hatte wirklich scharfe spitze Zähne und davon unglaublich viele!? Doch er war immer noch reglos. Was konnte schon passieren? Oder? Bloß sollte Hybris glauben, sie hätte gelogen und wäre gar nicht mutig? Dennoch hatte der Hai ein wahnsinnig großes Maul! Ach! Sie nahm ihren rechten Arm und steckte ihn vorsichtig hinein. Plötzlich spürte sie einen gewaltigen Schmerz! Sie schrie vor Schreck panisch auf. Rasch zog sie ihren Arm heraus. Er war ab! Was? Er war ab! Das Kind spürte ein schreckliches Entsetzen. Fassungslosigkeit überrollte sie! Es war etwas sooo Schlimmes passiert! Sie schrie ohrenbetäubend vor Seelenqual und hielt sich erstmal ihren Arm oberhalb des Stumpfes.

“Mein Arm!”

Tränen kullerten aus ihren Augen! Wütend griff sie zum Lichtschwert, aktivierte das Spielzeug und hieb auf den Schädel des Haies und seine verfluchten Zähne ein.

“Was hast du getan?! Spuck ihn wieder aus! Gib mir meinen Arm zurück! Gib ihn wieder her!”

Nevis hatte einen fürchterlichen Wutanfall gepaart bzw. hervorgerufen durch Fassunglosigleit, Schmerz und Qual. Nevis sah nur noch einen blutigen Stumpf, sie sah das Blut runter tropfen und spürte höllische Schmerzen. Sie hatte nun keinen Arm und keine Hand rechts mehr! Sie konnte es nicht verarbeiten, nicht begreifen, nicht fassen! Was sollte sie jetzt nur machen? Es sah furchtbar schlimm aus! Sie würde keinen Arm und keine Hand mehr haben! Andere wären vielleicht ohnmächtig geworden, andere traurig, depressiv, doch sie hatte einen Tobsuchtsanfall, wie es ihre Art war und den sie immer in solchen Momenten bekam, doch keiner ähnelte bisher im Entferntesten an diese Hölle, in der sie gerade steckte und was sie dabei durchmachte. Wenn sie nicht weiter wusste und die Welt für sie unterging, dann reagierte sie immer so. Doch eines war diesmal anders! Auch, wenn es von ihr völlig unbemerkt erschien oder besser gesagt, diesmal wegfiel. Diesmal schwebten keine kleinen Gegenstände, die nicht niet-und nagelfest waren, in der Luft um sie herum. Während ihre Seele schrie und sie das auch kund tat, Sturzbäche aus ihren Augen die Wangen runter liefen, ihre Haut von lachsfarben zu rot gewechselt hatte, ihre Lekkus mächtig zitterten, schlug sie weiter mit ihrem Kinderlichtschwert aus Plaste zu und hatte damit ein Ventil und sie wollte, dass er durch die Schläge ihren Arm samt Hand wieder ausspucken würde. Sie konnte nicht aufgeben! Er hatte es bestimmt nur verschlungen, nicht zerkaut, da es so schnell ging. Nein, er hatte nicht drauf rumgekaut! Das könnte man wieder annähen! Es musste einfach so sein! Das durfte nicht sein, dass der Arm ab blieb! Nein Nein! Nein! Sie wollte es nicht akzeptieren! Ihre Wut war stärker als ihre Traurigkeit und ihr Wille war stärker denn je!

“Spuck es sofort aus, sonst mach ich dich tot! Dann schneiden wir dir den Bauch auf und holen den Arm wieder raus! Du bist doch wohl verrückt geworden! Das erzähle ich alles Sahra!”,

drohte sie mit einem Fakt, der nicht mehr Realität, aber Gewohnheit war.

“Das darf man nicht, so ein schlimmes Aua machen!”,

denn gegen kleine Auas hatte Nevis auch nicht immer etwas einzuwenden. Sie hatte so manchem Kind schon in die Hand gebissen und ihr Lichtschwert auf den Kopf gehauen.

Plötzlich wurde sie von hinten, offensichtlich von Mister Hybris, an das Monster gedrückt. Nevis schlug mit beiden Armen, selbst mit dem blutigen Stumpf nach der Haikreatur. Dann wurde sie zurück gezerrt und Galain wollte nach ihr greifen, doch hielt dann wohl inne, als Hybris zu ihm in komischer Sprache sprach und Nevis fand sich vor ihm auf dem Boden wieder, wurde zu ihm hin geschubst und landete auf ihrem Po. Verwirrt und verblüfft registrierte sie, dass sie von ihm weg und nun vor ihm saß. Sie war auf dem Boden. Doch zu mehr Gedanken hierzu reichte die Zeit nicht, da Hybris ihre Aufmerksamkeit beanspruchte. Hybris packte sie an ihrem Arm.

“Aua!”

Das tat weh, er packte viel zu fest zu. Und, genau über ihrer Hand! Die war doch eben noch ab? Nevis griff zur Hand. Sie betastete alles hektisch. Nevis konnte es nicht glauben. Es war alles in Ordnung, alles dran und heile. Sie sah auf den Boden. Kein Blutropfen mehr zu sehen! Auch ihr Arm war blutfleckenfrei. Sie atmete auf. Der böse Onkel hatte sie verzaubert? Irritiert, verwirrt und zugleich geschockt sah sie ihn mit riesig aufgerissenen fragenden Kinderaugen an. Er war ein böser Mann! Das machte man doch nicht mit Kindern! Davon weinten sie doch! Wollte er das?!

Jetzt sagte er, dass sie nicht mutig, sondern dumm gewesen wäre. Sie wagte nicht zu widersprechen, doch in ihrem Kopf formten sich die Worte: ”Und warum hast du mich dann provoziert und das gesagt!? Und ich bin doch mutig! Sehr sogar! Bei den Rakghouls habe ich nicht aufgegeben! Ich bin eben noch klein, ich konnte sie nicht so bekämpfen wie Sahra, Firedevs und Birix. Aber, wir haben uns versteckt, sind gerannt und haben uns nicht kriegen lassen. Ty und ich! Ja, einem Hai werde ich wohl nie wieder meine Hand ins Maul stecken! Ich hätte an unseren Ausflug ins Aquarium denken müssen! Hybris hat ein Scheiß-Haustier! Und so schwarz und stinkend dazu!”

Sie wusste nicht, dass sich ihre Gedanken sehr stark in ihren großen wundervollen Kinderaugen ablesen ließen und das ein Sith nicht einmal das tun musste.

Er sprach weiter auf sie ein. Seine Worte prasselten hart auf sie nieder. Sie zog die Schultern nach vorne und sah nach unten. Sie hätte diesen Test vergeigt. Was hatte das zu bedeuten? Aber, ihre Worte waren gut gewesen. Okay?! Sie erhielt noch eine Chance! Nevis blickte wieder nach oben. Sie nickte artig, dass sie verstand. Ein anderes Kind wäre nach so einer Sache nicht einmal mehr dazu in der Lage gewesen, doch ihre Seele war abgehärtet, denn das Leben hatte es ihr bisher nicht einfach gemacht und sie war kein Kind von Traurigkeit oder introvertiert. Sie war offen und zugänglich.


Nevis versuchte sich zu beruhigen. Immer wieder fiel ihr Blick prüfend auf ihren Arm, ob er wirklich noch dran war. Sie verstand nicht, was passiert war!? Wichtig war ihr nur, dass er jetzt dran war! Und, er blutete und schmerzte nicht. Sie bewegte alle Finger, während sich Hybris Galain zuwandte und etwas zu ihm sagte. Alles war normal mit ihren Fingern! Sie zappelten wie immer und greifen konnte sie auch. Was sagte er nur zu ihm? Hybris schien es ihr nun zu verraten. Er sollte sie irgendwo hinbringen, wo sie etwas Essen und Trinken könnte. Was meinte er mit Bedürfnissen? Er sprach komisch! Meinte er damit aufs Klo müssen? Nevis hütete sich davor, ihn zu unterbrechen und nachzufragen. Sie sollte nichts anfassen! Das würde sie hinbekommen! Sie wollte nicht bei Galain bleiben müssen! Wieder eigenen Boden unter den Füßen zu haben, war schöner und sie hatte jetzt Angst vorm Hai, was wohl verständlich war! Dennoch war er es, der sie in den anderen Raum bringen sollte.

Dann sagte Hybris noch, dass sie das vergessen sollte, ihn zum Lachen zu bringen. Das wollte sie auch gar nicht mehr, dachte sie trotzig. Er war böse und noch schlimmer als gedacht und sein Haustier das blanke Grauen! Sie zuckte mit den Schultern und sah drein, wie: “Von mir aus!”

Er eilte hinaus. Sie rief ihm hinterher:

“Ich will zu meiner Mutti! Wann bringst du mich nach Coruscant? Ich gehöre nur zu ihr, denn ich war in ihrem Bauch!”

Sie begleitete Galain. Sie passte dabei gut auf ihre Arme auf. Sie kam in einen Raum, wo unter anderem ein Droide war. Er war sehr dünn und auch schon wieder pechschwarz. Eine blöde Farbe, die Nevis arg missfiel! Der Droide betrachtete Nevis auffällig.

“Was guckst du so? Ich bin noch klein, weil ich ein Kind bin! Ich bin die Nevis Li und wer bist du?”

Sie streckte ihm ihre Hand zur Begrüßung entgegen. Durfte sie ihm überhaupt die Hand reichen? Schnell zog sie die zurück.

“Hey, bist du auch Technik? Darf ich dir die Hand überhaupt geben?”

Der Droide antwortete erstmal:

“Willkommen an Bord, Nevis Li. Ich bin Rope und ein Droide und ich bin intelligente Technik. Ich bin ein Protokolldroide, um genau zu sein.”

“Warum bist du auch so schwarz? Der Hai, Hybris`Umhang und du, ihr alle seid so schwarz! Das ist keine schöne Farbe!”

“Ich habe keine Ahnung, warum! Darüber steht in meinen Datenbanken nichts, kleine Lady! Auf solche Fragen wurde ich nicht vorbereitet!”

“Hah, ich bin doch keine kleine Lady! Ich bin doch die Nevis. Ich bin sieben Jahre alt. Ich hatte gerade Geburtstag. Ich soll hier etwas essen! Aber keine Impfung! Du bist doch nicht etwa ein Droide aus der Medi-Station?!”

“Nein, Nevis, das bin ich nicht! Etwas zu essen! Bist du auf irgendetwas allergisch?”

“Ähm?..Ich habe großen Hunger und möchte viel und habe auch großen Durst!”

“Ich verstehe! Kommt sofort!”


Weltraum Imperium, Mittlerer Rand, Mytaronarsektor, Kaschyyyk System, Orbit von Trandosha, auf der Fury im Hologrammzimmer bei Rope und mit Galain: Nevis, in der Nähe: Hybris, weiter weg: der Sklave und Deira
 
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[Hyperraum Richtung Korriban - Fury - Lager -Hybris]

Ein Seil im klassischen Sinne gab es nicht. Dafür jedoch eine reißfeste Schnur für wer weiß was. Hybris griff sie sich einfach, weil er gar nicht so viel Zeit für die Suche nach einer passenden Befestigungsmethode aufwenden wollte und ging dann wieder in den Aufenthaltsraum. Die Frage von T2 hatte er natürlich gehört, klein wie das Schiff und laut wie das Schreiorgan des Mädchens war. Auch Rope hatte er gehört. Wenn auch weniger klar, da dessen Stimme es irgendwie schaffte sich schon nach wenigen Metern zu verflüchtigen. Gewollt, wie Hybris annahm. Doch er hatte ihr Gespräch mit anhören können.

„Du hast keine Mutti mehr. Nur noch eine Erzeugerin, zu der du nie wieder zurückkehren kannst. Rope. Sie heißt T2, bis sie sich ihren Namen verdient hat. Ihr dürft miteinander interagieren, doch sollte sie auf die Idee kommen, dich deaktivieren zu wollen, darfst du ihr gerne eine Hand abschneiden.“

Und sie ihr danach wieder annähen, dachte Hybris den Satz zu Ende. Sollte das Mädchen am Ende der Reise alle ihre Gliedmaßen mehrfach verlieren und wieder angenäht bekommen, dann war es eben so. Hauptsache sie lernte dazu und da ihr Besitzer absolut keine Lust auf eine klassische Ausbildung oder dergleichen hatte, würde sie sich fügen. Irgendwann war ihr Geist gebrochen. Ein Scherbenhaufen, den Hybris danach nur allzu leicht mit dem Kleber der dunklen Seite zusammenfügen konnte. Eigentlich war dies sogar seine einzige Möglichkeit um diese kleine Pseudo-Jedi-Göre zu bekehren. Alle anderen Methoden kannte er nicht, dauerten zu lange oder richteten sich an Jugendliche und Erwachsene. Wie er mit Kindern umgehen sollte, wusste er nicht und ihm fehlte jedwede Motivation um es auch nur nachzulesen. Ihre Existenzberechtigung entzog sich ohnehin seiner Kenntnis. Bisher durfte sie ja nur leben, weil ihre Ermordung und Beseitigung mehr Aufwand bedeutete, als ihr potentieller Wert hoch war. Sie war machtsensitiv und zeigte bereits Anzeichen für die Empfänglichkeit der dunklen Seite. Dies allein ließ sie gerade weiter atmen. Ihre Worte an sich waren wertlos. Ihr Kampf gegen Galain hatte ihr in Wirklichkeit das Leben gerettet, wie Hybris in dem Augenblick erkannte, als er ihr die durchsichtige Schnur um den Hals legte.

„Das Schiff ist nicht groß genug um dein Geschrei zu schlucken. Also wirst du in Zimmerlautstärke reden, sodass ich dich woanders nicht hören kann. Die andere Alternative ist, dass ich deinen Mund zuklebe. Außerdem wirst du die Schnur permanent tragen. Fingerst du an dem Knoten herum oder versuchst sie anderweitig zu zerstören, wird Galains Bauch dein neuer Schlafplatz sein. Da ist genug Platz drin.“


Vermutlich zumindest. Nicht, dass Hybris diesen tatsächlich ausgemessen hätte. Groß genug erschien er aber und wies außerdem sogar Löcher für das Atmen auf. Was ein tröstlicher Gedanke, konnte man seine absurd klingenden Drohungen tatsächlich genau so umsetzen wie angekündigt. Das andere Ende der Schnur befestigte er an Galains Arm und zwar so, dass sie ein wenig in sein aufgerissenes Fleisch drückte.

„[Falls Kind Seil kaputt machen versucht oder aufmachen versucht daran hindern.]“


Da seine alten Befehle alle noch galten, T2 diesen Raum also nicht verlassen und er sie nicht verletzen durfte, musste Hybris diese nicht noch einmal wiederholen. Rope kam einen Augenblick später mit dem Essen hinein und reichte es dem Kind. Dabei fiel seinem Herren auf, wie anders sich der Droide verhielt und bewegte. Normalerweise war er mehr wie ein Droide, also rücksichtsloser und „härter“. Er arbeitete mit Dingen, die viel aushielten bzw. sogar meist mehr aushielten als er selber, doch nicht hier, nicht bei diesem Kind. Kurz dachte Hybris noch darüber nach, ob Rope irgendeine Programmierung besaß, die ihn zu dieser Art von Reaktion zwang, da verlor er auch schon das Interesse daran.

„Hast du mich verstanden, Rope?“
„Ja Herr. Hand abschneiden, sollte sie mich zu deaktivieren versuchen. Ich werde es beachten.“
„Gut. Sie schläft hier, auf der Couch oder so. Du kümmerst dich darum das sie keinen Blödsinn macht. Sonst macht das Galain.“

Dann fiel sein Blick doch noch einmal auf das Kind, welches ihn in diesem Augenblick auch ansah.

„Ich sagte, du wirst deine Mutter nie wieder sehen. Womöglich aber doch. Sofern du es dir erarbeitet hast, wie alles andere auch. Wir sind hier nicht bei den Jedi oder Republikanern. Du musst dir ALLES erarbeiten. Mit jedem Bissen, jedem Schluck, jedes mal wenn du Strom oder Wasser verbrauchst, schuldest du mir mehr. Erst wenn du mir nichts mehr schuldest, kannst du dir Dinge erarbeiten, die du bei den Jedi niemals bekommen könntest. Du wirst ein hartes Leben haben, viel härter und gefährlicher als zuvor. Doch dafür kannst du ALLES haben was du dir vorstellen kannst. Auch deine Mutti auf Coruscant. Nur verdienen musst du sie dir und du fängst damit an, dass du nach MEINEN Regeln lebst und arbeitest. Habe zu viele Schulden bei mir und ICH werde für die Tilgung selbiger sorgen.“

Mit den letzten Worten tippte er ihre Lekku an, was so viel bedeutete wie, dass er sie in ihre Einzelteile zerlegen und diese dann verkaufen würde. Selbst wenn sie diesen Wink nicht verstand und ihr Blick zeugte von diesem Unverständnis, dann würde sie es schon lernen. Für jedes seiner Worte gab es eine entsprechende Handlung. Falls Worte sie nicht erreichten, Schmerz und Entbehrungen würden es.

„Ich bin im Cockpit. Rope, schau nach dem Trandoshaner. Nicht das er uns wegstirbt.“


Noch während des Sprechens hatte er sich abgewandt und ging nun aus dem Raum. Langsam wurde es ihm zu viel. Bereits seit seinem Erwachen fühlte er dieses Etwas in sich. Tief in seinen Eingeweiden und Gehirn schien es ihn verrückt machen zu wollen. Bisher hatte er es ertragen können, weil es nur nervig, aber nicht lästig war. Doch je länger er die Augen offen hielt und je mehr er sprach, desto weniger Lust hatte er aufs Durchhalten. Er musste etwas tun. Also setzte er sich auf seinen Stuhl im Cockpit, schloss die Augen und bildete dann eine Art Schutzblase um sich, welche fast alle äußeren Eindrücke abblockte. Er würde noch auf Gefahren reagieren können, doch Geräusche, Gerüche und viele durch die Macht übertragene Signale wurden so stark abgeschwächt, dass er schon ganz genau darauf achten musste, wollte er sie bemerken. Sobald bereit, begann er eine Bestandsaufnahme vorzunehmen. Was besaß er und was fehlte, was funktionierte und was eben nicht, wo konnte er nachbessern, wo musste er es. Wie ein medizinischer Scanner ging er dabei von Fuß bis Kopf und ließ dabei kein Organ aus. Es dauerte gar nicht mal so lange, sodass er danach auch gleich mit den Reparaturen anfangen wollte. Sein Körper war im Prinzip in Ordnung. Das Unwohlsein in seinem Magen war psychisch bedingt, weshalb Hybris auch sogleich sein Gehirn anvisierte. Er kannte es wie seine Westentasche. Er wusste wo er welches Gleichgewicht herzustellen hatte. Er wusste … wusste …


„Was soll das“rutschte es ihm heraus und seine Augen öffneten sich schlagartig. Yelm reagierte nicht, denn er wusste inzwischen, wann er zu antworten hatte und tatsächlich galt die Frage nicht ihm. Hybris Blick verfinsterte sich, als er auch beim zweiten Versuch nicht sonderlich weit kam. Das konnte nicht sein!

„Ich werde es jawohl kaum verlernt haben“ grummelte er beinahe geflüstert, doch mit so viel beherrschter Wut und Zorn darin, dass er genau so gut hätte schreien können. Seinen Worten folgten jedoch keine greifbaren Taten. Er schaffte es einfach nicht. Er setzte an, versetzte sich auf die atomare Ebene, so wie er es zuvor tausende Male getan hatte und dann … nichts. Als wäre sein Hirn plötzlich ein anderes. Also so komplett anders, dass er nicht in der Lage war es jemals begreifen zu können. Er sah es durch sein „drittes Auge“ in der Macht an, doch sein konstruiertes Bild im Kopf, also jene Projektion, mit der er arbeitete um nicht sichtbare Aspekte seiner Arbeit zu visualisieren, stimmte nicht mit dem überein, was er nun spürte. Als würde er vor sich eine Tür sehen, nach dessen Öffner greifen, doch anstatt einen Knopf zu erwischen, ertastete er plötzlich ein Topfpflanze. Sah sie aber nicht. Auf dieser Ebene musste Vorstellung und Realität jedoch unter allen Umständen übereinstimmen. Er hatte JAHRE gebraucht um sich ein passendes Bild zu machen, sodass er zum Beispiel den eigenen Schmerz abschalten konnte. Weitere Monate und Jahre waren nötig gewesen komplexere Dinge zu bewerkstelligen. Dinge wie die Kontrolle über den Stoffwechsel, sich heilen, sich immunisieren. Er war darauf ANGEWIESEN es zu können!

„Das. Kann. Nicht. Sein. Ich lasse mich nicht aussperren!“

Das konnte nicht nur nicht sein. Das DURFTE nicht sein. Sein geklonter Körper war darauf nicht ausgelegt, dass er wie ein normaler Mensch funktionierte. Weder besaß er Poren um schwitzen zu können, noch eine andere Möglichkeit um konsumierte Dinge wieder ausscheiden zu können. Der geklonte Körper war auf Effizienz ausgelegt gewesen. Er hatte Zeit und Kosten sparen wollen. Doch dafür musste er Herr über seinen eigenen Organismus sein. Ohne diese Kontrolle …

„Gehe ich hier noch drauf“fauchte er und schlug dabei mit der Faust auf die Armlehne. Das durfte EINFACH NICHT WAHR SEIN. Nicht weil er jetzt wirklich sterben würde. Es gab Notfallpläne und diese würden jetzt auch umgesetzt werden. Doch dann wäre er wieder ein Mensch. Ein Mensch mit all seinen Bedürfnissen und all den notwendigen Dingen, denen sie nachgehen mussten, wenn sie so etwas wie ein angenehmes Leben führen wollten. Genau an diesem Punkt, bei genau diesem Gedanken, entgleisten Hybris Gesichtszüge. Nicht wegen dieses Gedankens, sondern wegen dem, der folgte. Er konnte seinen Körper nicht mehr nach Belieben steuern. Also auch nicht die Emotionen kontrollieren. Vor seinem geistigen Auge begann der Käfig, in dem die dunkle Seite der Macht eingesperrt war, Rost anzusetzen. Stäbe wurden dünner, während rötlicher Staub von ihnen herab rieselte und die Bestie darin, mal Wolf, mal Rancor, mal sonst ein Wesen, jaulte vergnügt auf. Sie hatte so viel gegeben, doch war sie immer nur hingehalten und mit Resten gefüttert worden. Doch vor Hybris geistigem Auge schwand die Barriere, schwand seine Selbstkontrolle. Sollte es so weiter gehen, er würde bald ein klassischer Sith werden. Ein Opfer seiner eigenen Gier. Doch er mochte die Kontrolle. Trotz der vorherrschenden Gier. Er wollte alles besitzen, wollte die Unsterblichkeit und Allmacht, aber OHNE die Selbstaufgabe, OHNE den Wahnsinn. Aber … aber … er besaß diese Kontrolle nicht mehr. Er warf sich gegen die metaphorische Tür, doch da war keine Tür. Er verstand seinen eigenen Körper nicht mehr. All sein detailliertes Wissen über die menschliche Anatomie schien plötzlich wertlos. Er brauchte den „atomaren“ Bauplan seines Körpers. Doch der war weg. Einfach verschwunden. Als wäre er nie dagewesen, wäre nie in seinem Besitz gelangt. Jahre der Forschung, Jahre in denen er geistig auf atomarer Ebene gewandelt und sich selbst kennengelernt hatte. Alles weg. Einfach so.


Und wie reagierte ein machtbesessener Sith Lord, dem man seinen wichtigsten Schatz geraubt hatte? Dann auch noch so, dass er diesen vermutlich nie wieder oder zumindest auf Jahre nicht mehr sehen würde? Wie ein Sith natürlich. Hybris sprang also auf, machte auf dem Absatz kehrt und marschierte zurück in den Aufenthaltsraum. Er wusste nicht was er jetzt tun würde. Ob er in diesem halt machen und das Kind in Stücke reißen oder weiter gehen und den Trandoshaner foltern würde. Er wusste es wirklich nicht. Die dunkle Seite flutete gerade seinen Verstand und vernebelte seine Sicht. Irgendetwas musste büßen, musste leiden, musste zerstört werden. In der Physik gab es keinen Verlust, nur Umwandlung. Hybris war etwas genommen worden, doch es war nicht einfach nur weg, es war in einen Wunsch umgewandelt worden: Zerstörung. Egal. Was!

[Hyperraum Richtung Korriban - Fury - Aufenthaltsraum - T2 (Nevis), Rope und Galain (beides NPCs) und Hybris (hoffentlich nur) auf der Durchreise]
 
Weltraum Imperium, Mittlerer Rand, Mytaronarsektor, Kaschyyyk System, Orbit von Trandosha, auf der Fury im Hologrammzimmer bei Rope und mit Galain: Nevis, in der Nähe: Hybris, weiter weg: der Sklave und Deira


Hybris stand plötzlich in der Tür. Das Kind überkam gleich wieder Furcht. Erschrocken sah sie Hybris an, als er sagte, dass sie keine Mutti mehr hätte und nicht mehr zu ihr hin könnte. Sofort hatte sie so einen Stich in ihrem kleinen reinen Kinderherzen. Was wusste er? War er es, der ihr etwas angetan hatte? Oder, sagte er es nur so? Wie viele Sith gab es eigentlich im Universum? Widerstand machte sich in ihrem Inneren, genährt durch Hoffnung, breit! Und, sie hatte doch eine Mutti!

Rope wurde nun aufgeklärt, dass sie T2 heißen würde. Nevis schüttelte heftig mit ihrem Kopf. So wollte sie nicht heißen! Sie dürften miteinander interagieren!


“Was bedeutet “Interagieren”?”

Rope antwortete ihr:

“Wir dürfen kommunizieren, also reden, und uns mit Handschlag begrüßen, T2!”

Nevis verstand. Rope hatte sie nun tatsächlich T2 genannt. Das missfiel ihr. Doch was sollte sie tun? Der Droide gehorchte Hybris. Nevis würde ihm wohl auch gehorchen müssen. Sie hatte keine andere Wahl. Sie ging nun zum Droiden und reichte ihm ihre Hand:

“Komm, wir sagen jetzt nochmal richtig “Guten Tag”!

“Guten Tag, T2!”

Sie schüttelten kurz die Hände. Hybris sprach derweil weiter, wenn sie aber auf die Idee kommen sollte, ihn deaktivieren zu wollen, dann sollte er ihr die Hand abschneiden!
Schnell zog sie ihre Hand zurück. Erschrocken sah sie von Rope zu Hybris und zurück und hielt sich ihre Hände schützend hinter den Rücken.


“Was bedeutet deaktivieren? Ausstellen? Ich weiß doch gar nicht, wie das geht?! Das mache ich doch nicht! Niemals!”

Rope war ihr bisher sympathisch! Er war zu ihr freundlich! Allerdings, wenn er Hände abhacken würde?! Ängstlich sah sie Rope an. Mister Hybris legte ihr nun eine Schnur um den Hals. Sie stand da wie erstarrt. Man durfte nichts um den Hals machen, kam es ihr in den Sinn. Das konnte gefährlich werden, hatte sie bereits als kleines Kind gelernt. Hoffentlich bekam sie weiter genug Luft? Doch, bisher ja! Hybris sprach weiter mit ihr und sie sah nun ihn an, als er ihr erklärte, dass sie leiser reden sollte. Langsam wurde ihr das zu viel und sie zog eine Schippe. Ansonsten.., wieder drohte er ihr mit drastischen Maßnahmen. Er war ein böser Onkel, der sie nur zu bestrafen gedachte. Sie verzog keine Miene, nur ihre Augen spiegelten ihre Gedanken wieder. Ihre Mimik war gerade eingefroren. Sie war schlau genug, sich nichts anmerken zu lassen. Doch sie tat es unbewusst, aus Angst heraus, aus großer Angst vor Darth Hybris. Sie nickte artig, aber behutsam wegen der Schnur.

“Ja, ist gut!”

Sprechen konnte sie noch, stellte sie fest. Hybris erklärte ihr nun den Sinn der Schnur. Er drohte ihr wieder, diesmal mit dem Hai, die Schnur unbedingt um ihren Hals zu lassen. Ängstlich sah sie zu Galains Bauch. Da drin wollte sie nicht landen. Sie nickte. Sprechen konnte sie nicht, denn dann hätte sie laut weinen müssen. Sie verspürte einen schrecklichen Frosch im Hals und der wuchs immer mehr an! Oder, ob das von der Schnur kam? Sie schluckte schwer. Nun ging es wieder. Sie hob den Finger und meldete sich wie in der Schule.

“Eine Frage habe ich noch. Darf ich den Raum verlassen, um auf dem Schiff herum zu laufen und zu spielen und Galain kommt dann mit?”

Sie war jetzt wie ein Hund an der Leine, das war ihr klar. Ich bin ein kleiner süßer Hund, tröstete sie sich selbst und dachte an ein knuffiges Schoßhündchen. Hybris antworte ihr eindeutig und bestimmt.

“Und wenn ich mal auf die Toilette muss?”

Sie hätte nicht gedacht, dass es eine direkt hier vom Aufenthaltsraum abgehend gab. Bis dahin durfte sie noch. Aber, nicht weiter. Sie nickte verstehend.

Rope kam mit einem lecker duftenden Tablett zurück. Ihr war gar nicht aufgefallen, dass er raus gegangen war!?

“Das ist für dich, T2, damit du groß und stark wirst! Es ist auch ganz viel, wie du bestellt hast!”

Er stellte es auf dem Tisch ab und legte ein Sitzkissen auf den Stuhl, damit sie an den Tisch reichen würde.

“Komm, setz dich. Mal sehen, ob wir für dich noch ein Kissen brauchen? Du bist ein sehr kleines Kind!”

Nevis ging wegen der Leine vorsichtig zu ihm hin, sie wagte sich kaum vorwärts, und setzte sich. Rope schob sie an den Tisch heran.

“Nein, es ist genau richtig! Fang mit der Suppe an! Vorsicht, sie ist noch heiß!”

Nevis sah besorgt zu Hybris, ob auch er der Meinung war, dass sie jetzt essen dürfte und es schien so und fing dann an, etwas auf den Löffel zu machen und zu pusten, weil es heiß war und dampfte.


Hybris fragte nun Rope, ob er alles verstanden hätte. Rope antwortete und wiederholte das auch mit “der Hand ab”. Nevis ließ vor Schreck den Löffel fallen. Er fiel auf den Tellerrand und dann neben den Teller und es klirrte laut und sie hatte gekleckert, ehe etwas ihren Mund erreicht hatte. Sie zog vor Schreck und Angst eine Schippe! Wie würde man darauf reagieren? Würde man sie ohrfeigen? Rope griff schnell und umsichtig zur Serviette und tupfte alles sauber und reichte ihr erneut den Löffel. Dabei seufzte er sogar, er der Droide. Sanft und beruhigend sprach er zu ihr:

“Ach, das haben wir gleich! So, alles wieder sauber! Und nun gut den Löffel festhalten!”

Hybris erklärte nun, wo Nevis schlafen sollte. Zumindest durfte sie auf der Couch schlafen und nicht im Käfig wie bei den Piraten. Nevis aß ihren ersten Löffel Suppe und sah Hybris dabei an. Er forderte Rope auf, dass er sich um sie kümmern sollte, sonst würde es Galain tun. Nevis war froh, dass Rope die Aufgabe bekam, sich um sie zu kümmern. Er war der Netteste und Fürsorglichste von allen hier!

Dann sah Hybris sie wieder an. Und, er sprach wieder zu ihr. Er kam auf ihre Mami zurück. Ihr Herz begann gleich wieder heftig zu pochen. Jetzt stellte er ihr in Aussicht, ihre Mami vielleicht doch wieder sehen zu können. Ihre Augen wurden in dem Moment noch größer. Hielt er sie etwa hier irgendwo im Käfig gefangen? Kein Wunder, dass sie niemand auf Coruscant gefunden hatte, schwirrten Nevis die Gedanken nur so durch den Kopf. Sie müsste es sich erarbeiten, wie alles andere auch. Was meinte er damit? Arbeiten? Was sollte sie arbeiten? Papier aufheben? Hier lag kein Papier auf dem Boden herum! Abtrocknen? Sie wären nicht bei den Jedi und Republikanern! Republikanern? Meinte er alle, die in der Republik wohnten? Hieß man dann so? Nevis sah ihn öfters verwirrt an. Hybris benutzte viele schwere fremde Wörter. Was, Nevis schuldete ihm etwas, wenn sie Licht anmachte und Suppe aß? Vielleicht könnte Sahra, Brianna oder Wes Geld schicken? War das teuer? Vielleicht war das hier teurer als in der Republik, denn offensichtlich waren sie nicht mehr in der Republik. Das könnte das Imperium sein? Ja, so hieß das doch?!

“Sind wir im Imperium?”,

wagte sie nun doch mal nachzufragen. Rope stimmte ihr kurz nickend zu. Sie sah es mehr aus dem Augenwinkel. Ihr Blick war fest auf ihren Besitzer gerichtet. Nachdem sie gehört hatte, dass es Hoffnung gab, ihre Mami doch zu sehen, hatte sich der Frosch im Hals völlig gelöst. Sie würde sich dabei Dinge erarbeiten, erklärte Hybris weiter, Dinge, die es bei den Jedi nicht gab.

“Was denn für Dinge?”

Sie konnte sich darunter nichts vorstellen. Sie würde ein härteres Leben haben als je zuvor, würde dann aber alles bekommen, was sie sich wünschte und auch ihre Mami. Sie musste lächeln. Hoffentlich ging das schnell! Ein hartes Leben! Okay!

“Ich schaffe das!”

Dafür sollte sie nach seinen Regeln leben und arbeiten und sofort beginnen!

“Ja!”,

stimmte sie bereitwillig zu, ihre Mami immer vor Augen! Dann sagte er noch etwas, was sie nicht verstand und tippte ihre Lekkus an. Es sorgte aber dafür, dass ein Schauder ihren Rücken runter lief. Er wandte sich um und ging hinaus und forderte Rope auf, nach dem Mann (Söldner)zu gucken, der mit an Bord gekommen war, damit er nicht wegsterben würde. Wegsterben? Was hatte Hybris mit ihm gemacht? War Hybris ein Mörder? Sie glaubte fest , dass er einer war und ihre Gedanken ließen sie sich noch mehr vor ihm fürchten. Er hatte auch so einen eisigen Blick, obwohl sie lodernd rot waren. Sie war aber froh, dass er raus gegangen war. Doch Rope hatte nun auch den Raum verlassen! Hoffentlich kam er schnell zurück. Sie fühlte sich unwohl alleine mit Galain. Sie machte sich nun übers Essen her. Es schmeckte unglaublich gut und sie hatte schrecklich großen Hunger! Doch immer wieder sah sie sich nach Rope zur Tür um und war beruhigt, als er wieder zu ihr zurück kam. Da war sie schon beim Nachtisch! Es gab blauen Milchpudding.


Weltraum Imperium, Mittlerer Rand, Mytaronarsektor, Kaschyyyk System, Orbit von Trandosha, auf der Fury im Hologramm-/Aufenthaltszimmer bei Rope und mit Galain: Nevis; Hybris im Cockpit mit Yelm, weiter weg: der Sklave und Deira
 
Velusia - Xanapongh - Landeplattform - Agustin, Saphenus, Talitha Piloten und Wachen in der Fähre


Ohne den Ansatz eines verbliebenen Zögerns bestieg der Gouverneur sofort die ausgefahrenen Stufen ins Innere der Lamda-Fähre, sein Gesicht war von einer bezeichnenden Leere gezeichnet. Es waren Momente wie dieser, die Agustin zeigten, dass seine Ziele, auf die er sein gesamtes Leben hinarbeitete, noch in weiterer Ferne lagen, als er es sich oftmals dachte. Corsucant war ein Symbol der Macht und der Stärke, sogar dessen Anblick ihm an diesem Tage verwehrt blieb. Es war doch nichts weiter als ein erhaschter Blick und sogar dies sollte ihm verwehrt bleiben! Was war er denn schon? Nichts als ein kleines Rädchen in einem Getriebe, welches sein Vorankommen seit seiner Kindheit behinderte und für dessen mühsames Durchbrechen er Methoden anwenden musste, die ihm über dreißig Jahre lang tagtäglich den Kopf hätten kosten können. Agustin war kein Mann von Selbstzweifeln, auch nicht in diesem Moment, doch erfüllte ihn der Gedanke daran, dass seine eigentlichen Ziele noch nicht einmal in Lichtjahren Entfernung sichtbar am Horizont erleuchteten mit einem gewissen Gefühl von unzulänglichem Einfluss. Unzulänglicher Macht! Beinahe schon in sich verspannt ließ er sich in den Sessel des Konferenzraumes fallen und wartete darauf, dass Saphenus zu ihm stoßen würde. Dieser würde sich sicherlich noch ein paar Minuten mit seiner einohrigen Dame vergnügen und den Anflug der Schwäche geradezu aus Agustin heraussaugen können. Agustin tippte mit seinen Fingern unruhig auf der Lehne und starrte leer in Richtung der Luke. Hätte ihn sein Vater doch nur sehen und seine Gedanken lesen können. Es wäre ihm sicherlich eine Genugtuung gewesen. Beim Gedanken an seine Familie verkrampfte seine rechte Hand urplötzlich zu einer geballten Faust, die mit einem lauten Donnern gen Tischkante krachte. Er konnte nicht einen Moment zurückstecken, nicht einmal bei einer solchen Banalität, wie sie im Grunde hier und jetzt stattfand. Das einzige was zählte, waren Erfolge auf sämtlichen Ebenen, seine einzigen Trümpfe, die er gegen seine verhasste Sippschaft auszuspielen vermochte und mithilfe derer er sich aus deren Fängen befreit hatte.

Nach mindestens fünf Minuten bestieg der Sith die Fähre endlich wieder und fasste die Enttäuschung der letzten zwanzig Minuten präzise zusammen. Beinahe regungslos saß Agustin da und blickte den Zabrak mit eisigem Blick an.


"Ja. Hoffentlich."


Brachte er lediglich leise hervor. Agustin war gerade im Begriff, sich weiter zurückzulehnen, als Saphenus plötzlich fauchend über die Jedi herfiel. Agustin beugte sich nun doch wieder vor und musterte den Sith, der nun völlig unerwartet seinen Emotionen freien Lauf ließ und die Methoden der Jedi ins Lächerliche zog - allerdings auf keine humorvolle Art und Weise, der pure Hass sprach aus ihm. Der Zabrak humpelte im recht schmalen Raum auf und ab und Agustin verfolgte ihn dabei mit einem gewissen Ausdruck der Überraschung - ein winziges, kleines Detail, welches ihm ansonst nur äußerst selten entlockt werden konnte. Von einer Sekunde auf die andere schien sich Saphenus komplett zu vergessen, dabei war es doch eigentlich der Gouverneur Dubrillions, der vor wenigen Minuten noch vor den Augen des Sith und seiner Begleitung enttäuscht von Dannen gezogen war. Unweigerlich schossen Agustin mehrere Szenarien durch den Kopf. Hatte sich der Sith denn noch ein bisschen unter Kontrolle, dessen Hand angestrengt auf seinem Oberschenkel drückte? Saphenus fuhr seine Tirade fort und kritisierte das Imperium und dessen Führung nun mehr als deutlich - Agustin gab ihm mit einem vorsichtigem Nicken Recht. Die Stimme des Nichtmenschen fauchte förmlich und deutlich sichtbar prasselten mehrere Tropfen seiner Spucke auf den Boden hinab, während sein Auge in einem grellen Gelbton strahlte. Der Mann war vollkommen außer Kontrolle! Agustins Haltung verspannte weiter und ungläubig vernahm er, wie Saphenus ihm seine Vergangenheit offenbarte und danach nicht einmal davor zurückschreckte, seine Klinge zu zücken und sogar zu aktivieren! Es war wahrlich eine ungewohnte und aufgewirbelte Situation, doch war Agustin noch immer gefasst genug, um sich nun vollends zu vergewissern, was er schon vorher längst vermutet hatte. Saphenus war wie er! Beide verband eine gemeinsame Geschichte, eine gemeinsame Motivation! Der Gouverneur Dubrillions erhob sich aus seinem Sessel und augenblicklich trat Saphenus vor ihn und ließ lediglich seine violett funkelnde Lichtklinge ihre beiden Gesichter trennen. Agustin wich keinen Schritt zurück - er hatte ehrlich gesagt nicht einmal eine Gelegenheit dazu, denn der Satz des Sith nach vorn war unmenschlich schnell. Er vernahm das bedrohliche Summen der Waffe und die Hitze, die von dieser ausging. Beide Männer verharrten für eine halbe Ewigkeit in dieser Position und der ansonsten stets so abgeklärte und unterkühlte Bastioner hatte schwer mit der eigenen Verunsicherung zu kämpfen. Eine kleine Schweißperle bildete sich auf seiner Stirn und notgedrungen hob er eine Augenbraue an, um diese davor zu hindern, direkt sein Gesicht hinab zufließen. Verdammt, was war dies nur für eine unangenehme Situation! Saphenus brach dann endlich das Schweigen und schwor Agustin, dass sie beide eines Tages auf Coruscant stehen und im Blut ihrer Feinde baden würden. Und mit einem Mal wurde Agustin klar, dass sein Plan mehr oder weniger aufging. Er hatte ein Feuer in Saphenus entfacht und diesen dazu gezwungen, seinen Mantel fallen zu lassen. Doch was war dies nur für eine Art und Weise? Agustin selbst war in dieser Situation in einer verunsicherten Verfassung, wie er sie schon seit Jahren nicht mehr erlebt hatte. Einerseits hatte er sein persönliches Ziel erreicht, andererseits gelang es Saphenus, ihn zu verunsichern. Dies würde der Sith auch mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit merken - er besaß die Instinkte eines Raubtiers und roch jede noch so kleine Schwäche. Während ihn Saphenus mit einem feurigem Blick ansah, war es wieder der Instinkt des Gouverneurs, der ihm ein schmales Lächeln auf die Lippen zauberte. Kein verunsichertes Lächeln, kein wahnsinniges Lächeln. Einfach nur eine nichtssagende, schmale und dezente Hebung seiner linken Lippenhälfte. Er nickte nur und lauere geradezu in seiner nun wieder deutlich angenehmeren Lage.


"Ich werde alles tun, was nötig ist, um diesen Tag in greifbare Nähe rücken zu lassen. Das schwöre ich Euch."


Der Gouverneur lachte nun erfreut auf - wohl das erste Mal in solcher Manier, seit er Saphenus das erste mal begegnet war - und drehte sich um, um sich wieder in seinen Sessel fallen zu lassen.


"Dieser Besuch hat wahrlich ein Feuer in Euch entfacht, Lord Saphenus. Sorgt dafür, dass es nicht erlischt, ehe wir unser Ziel erreicht haben und lasst nicht zu, dass sich elendige Heuchler in Eurem strahlenden Licht wärmen."


Er zwinkerte dem Zabrak zu und ging für einen Moment tief in sich. Er war nun in der Situation, in der er das Bündnis ein für alle mal besiegeln konnte, denn Saphenus schien mehr als entschlossen zu sein, die momentane Führungsriege des Imperiums gemeinsam mit ihm erzittern zu lassen, auch wenn noch ein weiter weg vor ihnen stand. Agustin hatte nun die Gelegenheit, seine Karten offen zu legen und Saphenus in seine dunkelsten Geheimnisse einzuweihen. Die beiden Männer hätten somit noch weitaus wahnwitzigere Pläne und Ränke schmieden können und sicherlich wäre es der Sache an sich dienlich gewesen. Doch weigerte sich irgendetwas im tiefsten Inneren des Gouverneurs, den Zabrak in diese brisanten Details einzuweihen, schließlich hatte dieser mit seinem Ausraster dem Gouverneur noch vor wenigen Augenblicken eine gehörige Portion Respekt eingeflößt. Nein, noch waren sie nicht so weit. Doch war sicherlich der Zeitpunkt gekommen, um zumindest einen kleinen Schritt weiterzugehen.


„Ich habe Euch bisher noch nicht erzählt, aus welchen Verhältnissen ich stamme und welch steinigen Weg ich beschreiten musste, um dorthin zu gelangen, wo ich heute stehe.“


Agustin spürte förmlich, wie er das Interesse seines Partners in Spe weckte und machte eine kurze Pause. Sein Lächeln schwand und eine ernste Miene ersetzte dieses.


„Ich wurde in den Gossen Bastions geboren und hatte keine Eltern, die sich in meiner Kindheit um mich sorgten. Mein Vater war ein alkoholsüchtiger Spieler und meine Mutter ein schwacher und zerbrechlicher Schatten einer Person, die mich in irgendeiner Weise hätte prägen können. Der Mann, der hier und jetzt vor Euch steht, wurde in ein bestimmtes Schicksal hineingeboren, hat sich diesem allerdings widersetzt und alles getan, was getan werden musste, um einen Weg hinaus aus dem erbärmlichen Leben der untersten Unterschicht zu finden. Mein gesamtes Leben lang wurde mir vorgehalten, was ich nicht erreichen könne und dies in den innersten Kreisen meiner eigenen Familie. Ich sage es Euch, wie es ist: Ich hasse diese erbärmlichen und schwachen Menschen und die Tatsache, dass meine Macht, mein Einfluss und mein Ruhm ihre Worte aus vergangenen Zeiten überstrahlen, dient mir als eine tägliche Motivation. Ich habe mit diesen Menschen abgeschlossen.“


Wieder folgte ein kurzes Schweigen. Der Gouverneur musterte den Sith und merkte, dass seine Worte offensichtlich Anklang fanden.


„Doch bestehen noch offene Rechnungen. Unzählige offene Rechnungen, mehr als wir beide zählen können. Das Imperium wird von denen geführt, laut deren Ansichten es niemand wie ich, niemand wie Ihr, schaffen darf, an die Spitze zu gelangen. Diese widerwärtigen Schwächlinge führen einen persönlichen Krieg gegen ihre eigenen Leute, um die Stellung ihres eigenen Standes zu sichern. Ihr wahrer Feind ist weder die Neue Republik, noch der Orden der Jedi. Ihre Feinde sind wir. Sie fürchten uns und unsere Ideen, fürchten darum, dass Individuen, die sich ihre Stellung tatsächlich hart erarbeitet haben, ihren Platz einnehmen. Und während sie mit ihren Methoden den Aufstieg des Imperiums aufhalten, erlangen unsere Feinde außerhalb neuen Einfluss, nehmen uns unsere wichtigsten Welten und scheuen nicht einmal davor zurück, innerhalb unserer Grenzen Jagd auf all jene zu machen, die ihnen gefährlich werden könnten.“


Agustin spielte bewusst auf die Geschichte von Saphenus an.


„Ich möchte mit eigenen Augen miterleben, wie all unsere Feinde in ihrem eigenen Blut ertrinken. Gemeinsam mit Euch und denen, die sich unserer Vision als würdig erweisen, möchte ich das Imperium in seiner jetzigen Form erzittern lassen, um es dann größer und mächtiger wiederaufsteigen zu lassen, als jemals zuvor. Wir beide sind Gewinner, Saphenus. Und auch diesen Kampf werden wir nicht verlieren – nicht gemeinsam.“

Mit einem sicheren Lächeln musterte Agustin den Sith, dessen Klinge nun wieder erloschen war. Dann erhob er sich und reichte dem einäugigen Zabrak seine Hand. Dieser Handschlag war keine Formalität und keine Höflichkeit - er würde den Pakt besiegeln.


***



„Wir befinden uns nun im Anflug auf Fondor, Gouverneur.“


Vor wenigen Minuten ging ein sanfter Ruck durch die Fähre, der den Austritt aus dem Hyperraum ankündigte. Tatsächlich neigte sich ihre Hinreise allmählich ihrem Ende zu. Die beiden Gouverneure, erhoben sich von ihren Sitzen und stellten sich nebeneinander vor der Luke des standesgemäßen Gefährts auf. Agustin trug einen schwarzen Anzug mit weißem Hemd, ihr Weg würde sie ohnehin zunächst in das am Boden gelegene Hotel in Fondor City führen, wo sie die letzte Nacht vor den Feierlichkeiten in zwei einzelnen Luxussuites verbringen würden. Mit dem gewohnten Zischen öffnete sich endlich die Luke und verschaffte Agustin einen ersten Blick nach draußen. Die Fähre ist auf einer eher schmalen Landeplattform gelandet und würde in wenigen Augenblicken in einen privaten Hangar des örtlichen Raumhafens weiterfliegen. Ihre zweite Fähre würde in wenigen Minuten folgen, also machte sich das Personal des Hotels bereits daran, die Gepäcke beider Gäste ins Innere des von dieser Sicht recht dezent gestalteten Hotels zu tragen.


„Herzlich willkommen auf Fondor, Gouverneur Prada. Ihre Suites stehen Ihnen bereit. Wir wünschen Ihnen einen angenehmen Aufenthalt.“


Mit einem kühlen Nicken würdigte Agustin die etwas knapp gehaltenen Worte des edel gekleideten Managers ab und folgte dem Personal daraufhin ins Innere des Hotels hinein. Im Aufzug stehend warf Agustin dem Sith einen zufriedenen Seitenblick zu, tatsächlich bestand keinerlei öffentliche Aufmerksamkeit. Sie sind durch einen abgesicherten Hintereingang gekommen und waren somit vor den draußen lauernden Kameras des Holonet sicher. In einer der obersten Etagen angekommen, folgten sie dem Hotelier den Gang hinauf und erhielten dann den Zugang zu ihren Suites.


„Wir treffen uns morgen zum vereinbarten Zeitpunkt, Lord Saphenus. Ich wünsche Euch noch eine erholsame Nacht und genießt doch noch für einen Augenblick den Ausblick.“


Durch das Einstecken seiner ID-Karte öffnete sich die elektrische Tür ins Innere des luxuriösen Zimmerns und entspannt legte Agustin sein Sakko ab. Die Einrichtung des Zimmers gefiel ihm recht gut und eine großzügige Glasfront ermöglichte den Blick nach draußen. Fondor war schon immer eine Industriewelt und der Ausblick war nicht gerade eine Offenbarung, doch befanden auch viele die Skyline Dubrillon Hearts als unästhetisch und trist. Das, was sich dem Gouverneur hier offenbarte, war wirtschaftliche Stärke und ein willkommener Anblick. Ohne weitere Verzögerungen nahm er am bereits vorbereiteten Arbeitstisch Platz und stellte eine Verbindung nach Santa/Dubrillion her…

Fondor - Hotel Fondor - Suite - Agustin

Weiter dann im Fondor Thread :)
 
[Hyperraum Richtung Korriban - Fury - Aufenthaltsraum - T2 (Nevis), Rope und Galain (beides NPCs) und Hybris (hoffentlich nur) auf der Durchreise]

Durch den Aufenthaltsraum kam Hybris noch. Er schaute weder nach rechts noch links noch versuchte er irgendetwas spezifisches anzuschauen. Alles was ihn aufregen konnte, musste er vermieden werden. Das Raubtier wollte keine Hasen zerfleischen. Es wollte die richtig große Beute haben und diese lag in Form eines Trandoshaners in seinem Quartier. Noch immer ohne die Möglichkeit sich akustisch irgendwie bemerkbar zu machen, würde er zwar nicht wie ein Beutetier schreien und grunzen, aber in der Macht würde es zu spüren sein. Nicht das Hybris solche Gedanken hatte, doch irgendwo in ihm war irgendwem ein solches Detail wichtig. Musste es ja auch. Sonst würde er nicht tun, was er nun tat. Die Tür aufgerissen, einen Schritt in den Raum hineingemacht und da war die Tür auch schon wieder zu. Kaum knallte es hinter ihm und der Luftstoß wirbelte seine Kleidung auf, da warf er sich auch schon auf den Reptiloiden. Als wolle er ihn die Luft aus den Lungen pressen, setzte er sich auf seine Brust und hob seine rechte Faust. Macht wurde kanalisiert und die Atmosphäre es Raumes gebeugt. Die Lichter flackerten und Hybris wurde immer lauter. Erst grummelte er nur vor sich hin, dann fletschte er die Zähne und knurrte, dann verwandelte sich diese noch gerade so unterdrückte Wut in einen immer lauter werdenden Schrei. Eine kreisrunder Bereich um seine Faust herum verschwamm ob der gewaltigen Macht die darin zirkulierte. Der Schmerz in ihm wuchs an und selbst als die Sphäre rot gefärbt wurde und das erst leise Knacken von Knochen immer lauter wurde, bündelte Hybris weiter seine Macht. Seine gesamte Frustration über eigene und andere Fehler, über nicht zu lösende Geheimnisse, sich ihm entziehendes Wisse und der Schmerz im Allgemeinen und die nach wie vor so weit entfernt seiende Unsterblichkeit wurde auf eine zwanzig Zentimeter im Durchmesser messende Kugel fokussiert und zerschmetterte in ihr alles. Hybris spürte wie seine Fingerknöchelchen brachen, Sehnen rissen und das Blut nur so spritzte. Doch es war ihm egal. Der Hass loderte heiß wie Plasma in seinen Adern und ließ alles andere unbedeutend erscheinen. Erst als er nicht mehr Macht bündeln konnte, weil mehr seinen Tod bedeutet hätte, ließ er die Faust hinunter schnellen. Er hob dabei sogar seinen Körper an, nahm den linken Arm nach hinten und legte dann sein gesamtes Gewicht und fast seine gesamte Macht in diesen einen Schlag. Was er traf war ein halbgeöffnetes Maul voller scharfer Zähne und eine raue Zunge. Doch als die geballte Macht es erreichte, bog sich alles zur Seite. Bis Zähne aus dem Fleisch brachen oder fielen, der Kiefer an sich aus dem Gelenk sprang und samt Fleisch und Sehnen abgerissen wurde. Grünes Blut spritzte, wurde aber ebenso von der Macht abgelenkt und verteilte sich deshalb überall im Raum, nur nicht auf Hybris selber. Die Augen des Trandoshaners platzten ebenso wie alles andere weiche in seinem Schädel. Da dieser im selben Augenblick aufgebrochen wurde, verteilte sich auch das Gehirn im Raum. Höchstens eine Sekunde hatte dies gedauert. Das bis aufs Maximums ausgereizte Zerschmettern hatte nicht nur seine eigene Hand, sondern auch den Kopf der Echse gesprengt. Der hatte wenigstens nicht gelitten, was schlecht für Hybris war. Doch da dieser jetzt seinen eigenen Schmerz hatte, wie er sich just in diesem Augenblick bewusst wurde, besaß er ja wenigstens etwas. Auch der Schrei hatte seine Kraft verloren, sodass es nun beinahe still im Raum war. Nur noch ein leises Plätschern war zu vernehmen, wann immer Blut oder Gehirnmasse von Decke und Wänden zu Boden tropfte.

Als er sich wieder erhob, saß der Schock tief in Hybris Körper und ließ ihn teilweise wie einen Betrunken zur Tür wanken. Ein Schauder durchlief ihn komplett und als er auf die Masse an Ende seines rechten Armes starrte, brauchte er einen Augenblick um zu erkennen, dass doch noch irgendwie alles zusammengehalten wurde. Er hatte sie „so gut es ging“ zerschmettert, doch eben nicht zerrissen. Sich die große Wunde anzuschauen, sofern eine solche Verletzung noch als solche bezeichnet werden konnte, milderte den Schock jedoch nicht. Der Schmerz war zwar da und wurde auch ganz langsam stärker, doch noch fühlte es sich an, als hätte er einfach nur Sonnenbrand auf dem Handrücken. Er wusste aber in etwa wann dieser Moment aufhören und er jeden einzelnen Schmerzrezeptor spüren würde. So klar war er inzwischen wieder. Also drehte er sich um, schaffte es dabei gerade so noch nicht mit dem Kopf gegen den Türrahmen zu knallen, öffnete die Tür und ging dann bewusst lässig hinaus. Dies wirkte selbst für ihn hölzern, doch sein Verstand rang gerade um Gelassenheit und einen pragmatischen Ansatz. Er hatte noch ein bisschen, bevor er würde vor Schmerzen schreien müssen. Im Aufenthaltsraum erwartete man ihn sozusagen bereits. Alles starrte in seine Richtung, wobei Galain dies wohl eher zufällig tat. Zuerst sahen sie in sein – vermutlich blasses – Gesicht, dann auf seine verunstaltete Hand.

„Rope. Betäubungsmittel, Schmerzmittel und was wir sonst noch haben.“

Der Droide blieb stehen, legte aber leicht den Kopf schief, als wäre er ein Hund und hätte etwas nicht verstanden. Dann richtete er sich schlagartig kerzengerade auf und marschierte schnellen Schrittes aus dem Raum in Richtung Lager.

„Verzeiht Herr. Ich habe Euch so etwas noch nie sagen hören. Ich nahm an, meine-“
„Du hast dich nicht verhört und du bist nicht kaputt“ unterbrach Hybris ihn und setzte sich auf die Couch am Holoprojektor. Von hier aus konnte T2 seine Hand nicht sehen, da sie am Tisch saß und etwas aß. Etwas das nicht wie eine Militärration aussah, wie Hybris in diesem Augenblick auffiel. Es war eigentlich total nebensächlich, sogar für einen Mann, der gerade nicht an seine zertrümmerte Hand denken wollte. Aber er sprach es dennoch an.
„Rope. Was isst sie da?“
„Pudding, Herr. Wir ha-“
„Ich sehe was sie da isst. WARUM isst sie es? Seit wann bekommt hier irgendwer irgendwelche Sonderleistungen?“
Er klang dabei nicht wirklich wütend oder ungläubig, sondern eher beiläufig. So beiläufig wie jemand eben redete, wenn er ein offensichtliches und nur schwer zu ignorierendes Unheil eben doch zu ignorieren versuchte.
„Das Haltbarkeitsdatum der Milchspeisen ist heute abgelaufen, Herr.“
„Wohl kaum. Sie wurde erst an Bord gebracht, als ich das Schiff bekommen habe.“
„Ja, Herr. Dies ist schon die zwei Jahre, sieben Monate und 26 Tage her. Soll ich euch in Zukunft regelmäßig über ablaufende Lebensmittel informieren?“
„Ja, verdammt noch mal. Wieso hast du es nicht gleich gemacht?" antwortete Hybris nun doch gereizt und fragte sich dabei, wieso die Zeit so schnell vergangen war. Für seim Empfinden hatte er die Fury erst letzten Monat gekauft.
„Ihr habt es am Anfang abgelehnt, Herr.“
„Scheiß drauf. Na dann genieße das Zeug. Falls du mehr willst, musst du es dir erarbeiten. Rope, vernichte den Rest und bring mir danach eine der Militärrationen.“

Während des Gespräches hatte Rope seinem Meister zuerst das nur lokal wirkende Betäubungsmittel in den Unterarm nahe der Hand gespritzt, danach ein allgemein wirkendes Schmerzmittel per Injektion in den Oberarm verabreicht und ihm dann noch eine Schüssel voll mit Bacta und die Militärration, ein großer, brauner Riegel, hingestellt bzw. gelegt. In erstere legte er seine zertrümmerte Hand und wartete, während er das Essen erst einmal nicht anrührte. Er würde jetzt eine Weile warten müssen. Nicht damit das Bacta half, sondern bis Rope alle notwendigen Informationen über die menschliche Hand und deren Rekonstruktion heruntergeladen hatte. Noch so eine Sache die er seinem Butler nicht hatte beibringen wollen. Er würde sich ja immer selber heilen können, hatte er mal gedacht. Wozu dem Droiden also solche Dinge beibringen? Ja, angeblich war der Speicher des Droiden groß genug, dass Hybris ihm quasi gar nicht zu viel lehren konnte, doch man wusste ja nie. Nun war Rope aber gerade nicht im Raum und T2 damit direkt in Hybris Sichtfeld. Galain, die unbewegliche Statue, wurde gekonnt ignoriert. Aber nicht die kleine Togruta, welche bereits mit dem Essen fertig war. Sie stand nun auf und ging ein paar Schritte. Egal was sie sagte, egal wohin sie wollte, als sie einen bestimmten Punkt im Raum erreicht hatte, zuckte Hybris linke Hand vor und seine letzten Machtreserven entluden sich in einem Miniaturmachtstoß. Er traf das kleine Kind unvorbereitet an der Brust und warf es um. Obwohl sie unsanft mit dem Kopf auf dem Boden aufschlug, rappelte sie sich kurz darauf wieder auf.

„Was ist? Glaubst du etwa, dass das Leben darauf wartet bis du vorbereitet bist? Deshalb sind die Jedi auch ein solch verweichlichter Haufen. Sperren ihre Jünglinge in Heile-Welt-Anstalten ein und wundern sich dann, wenn sie das echte Leben überfordert.“

Hybris versuchte ihr nochmals einen Machtstoß zu versetzte, doch aus seiner fliegenden Hand, die aussah als wolle sie eine Fliege vertreiben, kam nichts mehr. T2 zuckte aber dennoch.


„Ich kann dich jeder Zeit durch die Räume werfen und du kannst nichts dagegen tun. Hindere mich doch daran, du ach so mutige Göre. Aber erwarte nicht das ich darauf warte bis du dich bereit fühlst. ROPE! Was dauert das so lange?“


Da erschien der Droide auch schon.


„Lade dir alles runter was du für die Rekonstruktion der Hand brauchst.“

Wieder zögerte Rope, als hätte er erneut nicht verstanden.

„Sofort!“
„Ja, selbstverständlich, Herr.“
„Und du? Auf Trandosha hast du doch die Macht benutzt. Zeig mal was du kannst. Hebe Galain an. [Wenn Kind Macht nutzt auf dich, nichts tun.]“

Jetzt musste Hybris nur noch daran denken, diesen Befehl später auch wieder zurück zu nehmen...


[Hyperraum Richtung Korriban - Fury - Aufenthaltsraum - T2 (Nevis), Galain (NPC) und Hybris]
 
Weltraum Imperium, Mittlerer Rand, Mytaronarsektor, Kaschyyyk System, Orbit von Trandosha, auf der Fury im Hologramm-/Aufenthaltszimmer bei Rope und mit Galain: Nevis; Hybris im Cockpit mit Yelm, weiter weg: der Sklave und Deira


Wieder lief Hybris kurze Zeit später durch den Aufenthaltsraum mit dem riesigen Holoprojektor, indem Nevis gerade am Tisch saß und ihren Pudding angefangen hatte. Es war ein Durchgangszimmer und schien der Mittelpunkt des Schiffes zu sein. Nevis sah auf und hielt inne. Hybris schenkte ihr keinen Blick. Zielgerichtet stürmte er hindurch. Nevis aß weiter. Langsam wurde sie satt, nein, war es längst, und sie aß dadurch deutlich langsamer, doch sie wollte das Kompott natürlich aufessen. Zum Glück war er wieder gegangen!

Dann hielt sie erschreckt inne. Ihr Magen, ihr ganzer Bauch verkrampfte sich. Sie spürte Gefahr. Sie spürte, dass etwas Schlimmes passierte und hörte dann auch schon Hybris lautstark schreien, doch klang es weniger vor Angst und Panik, sondern eher vor Wut und Hass. Oder irrte sie? Nevis spürte das Böse! Es lag förmlich in der Luft. Ihr Herz raste. Ihr war plötzlich zum Weinen zu mute. Ein gewaltiger Schauder lief ihr eiskalt den Rücken hinunter, während ihre Hände und Füße zu “Eiszapfen” wurden. An Weiteressen war erstmal kaum zu denken. Sie sah zu Rope. Er stand neben ihrem Tisch und lauschte ebenso, rührte sich nicht, sagte nichts, tat so, als wäre alles normal. Nevis besann sich. Er war ja auch ein Roboter!


“Was war das?”,

fragte sie ihn dennoch, denn vielleicht wusste er mehr als sie oder konnte auf Erfahrungen an Bord zurück greifen.

“Ich weiß es nicht! Miss Li sollte lieber ihren Nachtisch weiter essen, als zu viele Fragen zu stellen! Ein kleiner Rat von mir!”


Nevis sah ihn groß an. Wenn er sie tadelte, nannte er sie Miss Li. Interessant! Schnell steckte sie sich artig einen Löffel voll mit Pudding in den Mund. Sie wollte die einzige freundliche Person an Bord nicht gegen sich aufbringen! Person? Konnte man einen Droiden so bezeichnen? Künstliche Person! Bei wem konnte Hybris sein? Bei der anderen Togruta T1? Beim Piraten vielleicht, der mit an Bord gegangen war? Ihr fiel ein, dass kurz zuvor noch Hybris gefragt und gehofft hatte, dass er noch am Leben sein würde. Nevis entsann sich an eine Fertigkeit, die sie mit der Jedimeisterin Kolar spielerisch geübt hatte. Nevis versuchte mit der Macht Hybris und den Piraten oder vielleicht auch noch eine weitere andere Person wie ihre Mutter hier an Bord zu finden. Nevis wollte so versuchen, herauszufinden, ob jemand arg verletzt war. Sie war sich nicht sicher, wie sich das in der Macht anfühlen würde, hoffte es aber herausfinden zu können. Spielerisch hatte sie Jedi und Gegenstände mit der Macht sehen können. Mit verbundenen Augen war sie im Versteckspiel die Suchende gewesen, in einem Raum voller Hindernisse. Sie begann, den Kompottlöffel in der Hand, ihren Machtsinn auszustrecken. Doch sie merkte schnell, egal wie sehr sie sich anstrengte und konzentrierte, dass es ihr misslang. Sie bekam es überhaupt nicht hin! Komisch! ? Bestimmt war sie zu müde!

Plötzlich trat Hybris ein. Sie spürte sofort, dass jemand in den Raum trat und drehte sich um. Oh, wie sah denn nur seine Hand aus?! Sie war total blutig, ein blutiger Klumpen! War er gebissen worden? Hatte er noch einen Haifisch an Bord? Hatte er deshalb so laut geschrien? Irgendwie empfand sie es als eine Art Gerechtigkeit und Genugtuung, als sie das sah. Sie dachte an die Sache mit ihrem Arm, die Schmerzen, die Angst und die Qual. Da konnte einem allerdings das Essen glatt vergehen! Zum Einen, sah die Hand so schlimm aus, zum Anderen war ihr Hybris unheimlich und ungeheuerlich! Er war so verdammt böse! Sie hatte ihn ungern in ihrer Nähe. Nevis`Blick fiel wieder auf seine blutige vermatschte Hand. Am liebsten hätte sie ihn jetzt gefragt, ob seine Finger alle noch dran wären, vermied das aber lieber. Ihr Instinkt warnte sie davor! Allerdings kamen in ihr jetzt Mitleidsgefühle auf. Er war blass geworden und bat Rope um Schmerzmittel und so einen medizinischen Kram. Sie wäre nicht Nevis und bis gestern ein Jedikind gewesen, wenn das nicht der Fall gewesen wäre! War Rope doch ein Medidroide? Sie wollte keine Spritze haben! Hybris durfte ruhig alle bekommen, die hier an Bord aufzutreiben waren! Nevis besann sich, dass sie Hybris besser nicht länger anstarren sollte und widmete sich dem Rest Pudding.

Er setzte sich ihr gegenüber auf die Couch. So richtig konnte sie die schlimme Hand jetzt nicht mehr sehen, dennoch ging ihr das Bild nicht aus dem Kopf! Nevis starrte nur auf ihren Pudding und aß ihn rasch auf. Leider hatte der Droide den Raum verlassen müssen, um alles zu holen. Sie hatte Rope lieber in ihrer Nähe, auch wenn sie bezweifelte, dass er sie beschützen könnte.

Kaum war Rope mit allem wieder da, begann Hybris ein Streitgespräch. Es ging um Nevis und das Essen vor ihr. Leider ging es um sie! Das war sehr unangenehm und schürte noch stärkere Ängste! Seine Stimme war scharf und schneidend und zerschnitt den ganzen Raum. Hybris war stark gereizt, Vermutlich durch die Schmerzen!? Es ging einem wie mit einem verletzten Tier, welches aggressiv wurde. Übrigens ging es um ihren Pudding. Nevis wurde sofort schlecht. Sie hätte ihn nicht essen dürfen! Rope hätte ihn ihr nicht geben dürfen! Hybris gönnte ihn ihr nicht! Der Droide blieb gelassen, weil er ein Droide war und hatte sachliche Gegenargumente parat. Dennoch war Nevis plötzlich unwohl und ihr wurde übel. Ihre Lekkus zitterten vor Angst, die entsetzliche Angst vor einem Monster, die gleich wieder zugeschlagen hatte. Da der Pudding fast abgelaufen war, durfte sie ihn nun doch essen. Sie war eh schon fertig, dachte sie. Doch wie er es sagte, gönnte er ihr das nicht! Sie erhob sich, da sie nicht so nah bei Hybris sitzen bleiben wollte. Sie befürchtete, dass er seine ganze Wut und Misslaunigkeit an ihr auslassen könnte. Alles deutete bereits darauf hin, dass er sie fokussiert hatte. Von ihm ging auch so eine Kälte aus, die man in seiner Nähe besonders fühlte, die sie nicht länger ertrug. Rope sollte den Rest Pudding vernichten, statt ihr zu geben. Sie sollte es sich erarbeiten. Er war so verdammt boshaft!


Rope, soll ich den Tisch abräumen? Wo kommt das hin?”,

bot Nevis lieb zu helfen an, denn offensichtlich forderte das doch Hybris?! Sie lief erst unschlüssig in Ropes Richtung, drehte sich dann fragend zu Hybris um, als sie heftig umgerissen wurde. Sie schlug hart mit ihrem zarten winzigen Körper rücklings und mit ihrem Kopf auf dem Boden auf. Es verschlug ihr den Atem. Erstmal war sie für einen Bruchteil einer Sekunde wie benommen, sie wusste gar nicht, wie das geschehen war, wo das hergekommen war, bis sie eine Ahnung hatte. Dann versuchte sie wieder aufzustehen. Entsetzt sah sie Hybris an. Das durfte man doch nicht machen! Das tat doch weh! Er verspottete sie! Sie und alle Jünglinge und Schüler auf Lianna, Haarun Kal und Coruscant. Er glaubte, es wäre dort so einfach!

“Das tut doch weh! Ich bin nicht umsonst von Haarun Kal geflohen! Es war für mich die Hölle dort!”

Sie bemerkte die Ironie, als sie es aussprach. Da hatte sie noch nichts von dieser Hölle hier geahnt! Wäre sie nur dort nie weggelaufen, bereute sie ernsthaft! Ihre Probleme dort kamen ihr jetzt auf einmal so klein und nichtig vor! Hybris meinte, er könnte sie durch alle Räume werfen. Sie war doch kein Ball! Er war sooo gemein!

Nevis sollte plötzlich beweisen, was sie konnte. Wie bei den Piraten während der Sklavenauktion wie die paar Sachen, die umher geflogen waren, sollte sie nun Galain anheben. Selbstbewusst und doch verängstigt, stellte sie sich hin und konzentrierte sich auf Galain. So etwas Großes hatte sie noch nie angehoben! Höchstens unbewusst das Allermeiste! Doch sie konnte das! Sie wollte auch schon mal Luis über den Zaun heben. Sie tat alles wie immer, doch es fühlte sich alles so anders an! Sie konnte ihn nicht anheben! Sie konnte ihn nicht mal bewegen! Schweißtropfen liefen ihr an der Stirn runter. Sie konnte es nicht! Ihr Herz hämmerte mächtig, immer heftiger nach jedem Versuch! Sie hatte Angst, nein Panik vor Hybris!


“Ich kann eigentlich nur kleinere Sachen anheben, wie den Kompottlöffel da!”,

versuchte sie sich für ihr Scheitern zu rechtfertigen.

Sie versuchte es von selbst damit, um ihm irgendetwas präsentieren zu können, denn sie wollte ihn nicht aufregen und erzürnen, doch auch er bewegte sich kein Stück. Was war nur los mit ihr? Mit dem Schlüssel hatte es doch so gut funktioniert? Gerade jetzt bei ihm! Hybris, bei dem man sich kaum zu atmen traute! Die Tränen kamen! Zum Glück kam Rope , der kurz zuvor verschwunden war, um Daten zu laden oder so etwas in der Art, zurück!?


Weltraum Imperium, Mittlerer Rand, Mytaronarsektor, Kaschyyyk System, Orbit von Trandosha, auf der Fury im Hologramm-/Aufenthaltszimmer bei Rope und mit Galain: Nevis; Hybris im Cockpit mit Yelm, weiter weg: der Sklave und Deira
 
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[Hyperraum Richtung Korriban - Fury - Aufenthaltsraum - T2 (Nevis), Galain (NPC) und Hybris]

Hybris ließ das Gerede der kleinen Togruta unkommentiert und sagte auch dann nichts, als sie bei Galain scheiterte. Er hatte schon zuvor auf Trandosha mitbekommen, dass sie die Macht nutzen konnte. Doch im Augenblick tat sich nichts. Also wirklich nichts. Er konnte es nicht einmal in der Macht spüren. Da war nichts. Deshalb wunderte es ihn auch nicht, als sie dann auch bei den kleineren Dingen scheiterte. Ohne Machteinsatz keine Levitation. Nun gab es viele Gründe weshalb es nicht klappen konnte, doch nur einen davon würde er ansprechen.
Mit dem Blick auf ihre Tränen sagte er ungerührt:


„Du fürchtest dich regelrecht zu Tode. Wie gelähmt bist du und kriegst deshalb nichts auf die Reihe. Was soll ich mit solch einem Werkzeug anfangen? Was soll ich mit einem Hammer anfangen, der bei dem Anblick eines Nagels zerbricht?“


Rope war inzwischen wieder zurück und lenkte so Hybris Aufmerksamkeit auf seine eigene Hand zurück. Es gab einige Möglichkeiten wie sie nun vorgehen konnten, doch nur wenige davon standen ihnen hier zur Verfügung. Tatsächlich sogar nur eine, da sie auch bei anderen Tätigkeiten eingesetzt werden konnte. Zuerst würde Rope alle Knochen so anordnen, wie sie sein sollten. Verbinden würden sie sich jedoch alleine müssen. Damit alles an Ort und Stelle blieb, würde er die komplette Hand in ein medizinisches Gel tauchen. Es bestand zum Teil aus Bacta oder einer kostengünstigeren Alchemistenvariante. Er hatte es bereits zusammengemischt, also schon vor diesem Vorfall und hatte deshalb recht schnell alles zusammen gehabt. Ursprünglich hätte es für Sharoh verwendet werden sollen, doch der brauchte es nicht mehr. Die nötigen Informationen für den Eingriff hatte sich Rope wohl unterwegs ohne direkte Verbindung mit dem Hauptrechner besorgt, denn im Cockpit oder Maschinenraum war er nicht mehr gewesen. Er stand nun neben dem Tisch über diesen gebeugt und begann mit speziellen Fingeraufsätzen die Knochen zusammen zu suchen. Besagte Aufsätze waren so fein, dass er mit diesen sogar an heikleren Experimenten teilnehmen konnte. Hybris hatte ihn zwar nie gelassen, weil er eh niemanden an seine eigenen Elixiere ließ, doch laut Ropes eigener Aussage hätte er immer helfen können. Was er ja nun auch bewies. Während er seinem neusten Handwerk nachging, sah Hybris wieder zuT2. Sie schien die kurze Pause genutzt zu haben um sich zu beruhigen, wobei dieser Moment nun vorbei war. Die Augen des Siths bohrten sich in ihre und versprachen mal wieder nichts gutes.


„Wo ist dein Mut geblieben, hm? Wärst du mutig, hättest du Galain levitiert. Seine Größe ist bedeutungslos. Du könntest sogar dieses Raumschiff levitieren.“


Er sah sie an und konnte nichts als Furcht sehen. Sie war derart eingeschüchtert, dass sie gar nichts hinbekommen würde. Hybris erinnerte sich an ein ähnliches Gefühl, als er den Grauen kennengelernt hatte. Nicht das Treffen mit dem Imperator, sondern mit dieser abstrakten Figur hatte ihn bis ins Mark erschüttert gehabt. Falls es einen Gott gab, so war der Schmied seines Seelenschwertes einer. Er hatte vor ihm gestanden und es war ohne jeden Zweifel klar gewesen, dass all sein Wissen und all seine Macht nichts im Vergleich zu der dieses Mannes gewesen war. Er hätte absolut nichts tun können, wäre der Fremde auf ihn losgegangen und so fühlte sich T2 gerade auch. Kein Jedi, der wie ein Vater oder Lehrer war, saß vor ihr, sondern eher ein Dämon, welcher sich nur noch nicht entschieden hatte wann und wie er sie töten würde. Aber das er es irgendwann tun würde, war klar. So oder so ähnlich musste sie gerade denken und wäre Hybris nicht so erfahren und hätte der Graue damals nicht so klar seine Wünsche geäußert, er wäre auch fern jeder Hoffnung gewesen. Wieso sollte sie noch an ein positives Ende glauben? Bisher hatte er sie ja nur mit Schmerz und Tod konfrontiert. Was er auch weiterhin tun würde. Doch so kam er eben zu keinem kurzfristigen Ergebnis. Nein, er musste es anders angehen.

„Ich gewähre dir vorerst eine Gnadenfrist. Du wirst mir wie ein normaler Sklave dienen, bis du ein Stück weit deine … Rope … ist das Betäubungsmittel auch abgelaufen?“
„Verzeiht, Meister. Es ist eigentlich nicht für solcherlei Verwundungen gedacht. Ich habe es höher konzentriert, doch es scheint dennoch nicht zu wirken. Die Alternative würde euch jedoch eures Bewusstseins berauben.“
„Dann mach weiter!“

Es war schon komisch. Hybris hatte sich nun inzwischen so lange vor den Schmerzen verstecken können, dass er doch tatsächlich ein bisschen wehleidig geworden war oder einfach nur vergessen hatte, was es hieß wie ein normaler Mensch Schmerzen zu empfinden. Wie unangenehm und lästig es sein konnte, konnte man nichts dagegen tun. Einen Moment lang dachte er noch nach, dann hatte er den ursprünglichen Satz wieder gefunden und sprach weiter zu T2:

„Irgendwann wird deine Furcht auf ein gesundes Maß geschrumpft sein. Jeder Sklave hat seinen Meister zu fürchten. Doch du wirst merken, dass ich nicht grundlos grausam bin. So viel Zeit und Geld habe ich gar nicht. Diene mir gut und du wirst belohnt werden und irgendwann wirst du wieder levitieren können. Doch je länger du dafür brauchst, desto mehr musst du mir auf andere Weise behilflich sein. Nur deine Macht macht dich nützlich. Für alles andere habe ich Rope oder erwachsene Sklaven.“

Jetzt sah er wieder auf die Hand. Rope konnte nicht wirklich schnell arbeiten, weil er trotz seiner feinen Motorik die leichteren Knochenstücke allein durch den erzeugten Miniaturwindhauch verrücken würde. Er arbeitete dennoch drei mal so schnell wie es ein normaler Arzt könnte und so sah es auch aus, doch der Schmerz wurde immer stärker und Hybris verlor mit jede weiteren Impuls die Geduld.

„Yelm!“
„Ja, Herr?“

Hybris starrte den Holoprojektor an, obwohl die Stimme des Pilotdroiden von überall her kam. Nur eigentlich nicht von dem was er da ansah.

„Erstelle einen Arbeitsplan für T2, das Togrutamädchen. Acht Stunden Schlaf, zwei Stunden für Nahrung und Körperpflege, zwei Stunden Pause und der Rest wird für Arbeit eingeplant. Rope, wenn du sonst nichts zu tun hast, weist du sie ein. Befestigte das Seil an dir und sie bleibt immer im selben Raum wie du.“

Er sah wieder T2 an.

„Halte dich an den Plan, beschwere dich nicht, sei eifrig und nutze deine Pausen um zu lernen. Rope wird dir entsprechendes Wissen über die Macht und dergleichen zur Verfügung stellen. Mit jedem Monat ohne Zwischenfall wirst du ein Privileg erhalten. Kein Seil, einen Namen, was auch immer. Doch bis dahin: Gehorche und sei verdammt noch mal leise. Wenn ich deine Stimme hören will, während ich in einem anderen Raum bin, dann über das Intercom und es gilt weiterhin: Fass keine Technik an, es sei denn Rope erlaubt es dir.“

Jetzt wurde es aber langsam Zeit. Das Betäubungsmittel schien schon beinahe komplett aus seinem Organismus verschwunden zu sein. Nach wie vielen Minuten schon? Zehn? Fünfzehn? Die dunkle Seite war eben pures Gift für den Körper und nun gab es kein Gegenmittel mehr. Zumindest keines welches er in seinem eigenen Leib herstellen konnte. Was zuvor nur ein Sonnenbrand-Schmerz gewesen war, fühlte sich nun wie eine offene Wunde an, über die man Desinfektionsmittel gekippt hatte. Den Schmerz unangenehm zu nennen, wäre die Untertreibung des Jahrhunderts gewesen.

„[Rope kriegt Seil. Bleib hier. Wenn Mädchen kämpft Droiden, Mädchen festhalten. Mich rufen.] So und nun kannst du … dich bereits nützlich machen … komm her und schütte das Gel auf die Hand. Fertig, Rope?“
„Fast, Herr. Dreizehn Fragmente noch.“

Für Hybris sah es so aus, als würde sein Butler ein perfektes Bild noch perfekter machen wollen. Egal was er da gerade tat, von seinem Blickwinkel aus betrachtet änderte sich gar nichts. Wenn man mal von dem Schmerz absah. T2 kam nun, wie Galain auch, näher. Der Riese hatte sich das Seil bereits wieder abgenommen und legte es nun um die Hüfte des Droidens. Seine riesigen Pranken hätten es gar nicht bewerkstelligen sollen können, doch irgendwie schaffte er es trotzdem. In der Zeit war die Togruta auf die Couch geklettert und starrte nun erst einmal nur die Hand an. Rope war inzwischen fertig geworden und betrachtete kurz das Seil, schien es für gut zu befinden und reichte dann den Gelbehälter T2. Das Gel würde sich mit dem Bacta in der Schüssel verbinden und dadurch noch effektiver werden.

„Vorsichtig. Wenn du es zu schnell hinein schüttest, verschieben sich die Knochen wieder.“

Der Behälter war nicht allzu groß, sodass das kleine Kind ihn ohne weiteres zwischen seinen Händen halten konnte. Dennoch sackte sie etwas zusammen, als Rope losließ, da das Gel trotzdem ziemlich schwer war. Da es aber zähflüssig war, musste sie sich schon sehr ungeschickt anstellen, um es alles auf einmal zu verschütten. Doch sollte sie dieses Missgeschick hinbekommen, die Zeit bis zu einem Privileg würde sich auf ein halbes Jahr erhöhen. Hybris sagte es nicht, doch sein Blick genügte eigentlich und er schaute sie und nicht die Hand an. Nur sie...

[Hyperraum Richtung Korriban - Fury - Aufenthaltsraum - T2 (Nevis), Galain (NPC) und Hybris]
 
Weltraum Imperium, Mittlerer Rand, Mytaronarsektor, Kaschyyyk System, Orbit von Trandosha, auf der Fury im Hologramm-/Aufenthaltszimmer: Rope, Galain, Nevis und Meister Hybris; im Cockpit Yelm, weiter weg: der Sklave und Deira


Nevis strengte sich wirklich an und gab alles, doch blieb erfolglos. Natürlich blieb das von Hybris nicht unbemerkt. Er schob es darauf, dass sie vor Angst wie gelähmt sei. Natürlich hatte sie Angst vor ihm, panische Angst! Nevis musste sich eingestehen, dass das der Grund tatsächlich sein könnte!? Doch sie konnte ihre Furcht nicht einfach mal abstellen! Angst war wohl das stärkste Gefühl überhaupt und jenes hatte sie völlig im eisigen Griff. Doch es aus seinem, ausgerechnet aus seinem Mund zu hören, war noch schlimmer, als verhöhnte er sie dafür. Vermutlich war es tatsächlich so! Wut kam in ihr hoch. Auf ihn, weil er ihr Angst machte und es auch noch ansprach! Auf sich, weil sie es nicht in den Griff bekam! Sie ahnte nicht, dass vor Hybris jeder zittern würde, außer der Imperator selbst! Erschrocken sah sie ihn an, wusste darauf keine vernünftige Antwort, keine Entschuldigung, die ihn nicht angriff, noch eine Ausrede, sondern begann aufgeregt und beschämt mit ihren langen Wimpern zu blinkern und sah dann betroffen nach unten auf ihre Zehenspitzen. Dabei sah sie, dass sie sich mal die Füße waschen sollte. Dann holte sie tief Luft und sah ihm ins Gesicht und sagte frei heraus:

“Natürlich habe ich Angst vor dir! Du machst mir Angst!”

Vor Sahra hatte sie keine Angst haben müssen. Ok, manchmal befürchtete man eine Strafe zu erhalten oder überhaupt erwischt zu werden. Doch vor ihm hatte sie Todesangst! Das war völlig anders! Und, sofort setzte Hybris sie unter Druck! Das machte es nicht besser. Nevis fühlte sich hundeelend! Sie hatte schon heftiges Bauchgrummeln. Sie würde vor Stress noch Durchfall bekommen!

Nun bohrte er auch noch weiter. Wo ihr Mut geblieben wäre? Sie zuckte mit den Schultern und fühlte sich hilflos. Bei den Rakghouls war sie nicht allein! Wenn nur Ty hier wäre! Wenn er sie an der Hand halten würde! Das wäre so beruhigend! Sie hatte einfach keinen Freund hier! Ob Rope ihr Freund werden könnte? Ein Droide?! Sicherlich war das nicht das Selbe wie mit Luis oder Ty! Ob T1 ein Kind war? Hybris sprach weiter, dass sie sogar ein großes Raumschiff levitieren könnte.


“Wirklich? Meinst du auch das hier?!”

Mit großen Augen sah sie ihn an. Sie konnte sich nicht erinnern, sowas von Sahra oder Birix oder Firedevs gesehen zu haben. Auch nicht von Brianna, Wes oder Mami!

Hybris gewährte ihr nun eine Gnadenfrist. Sie nickte schnell und fast zu heftig. Aber, sie war erleichtert! Sie sollte ihm als normaler Sklave dienen. Als er noch etwas dazu sagen wollte, fragte er plötzlich Rope, ob das Betäubungsmittel nicht mehr gut sein würde. Scheinbar hatte er immer noch große Schmerzen. Hier schien an Bord alles abgelaufen und schlecht zu sein. Erst der Pudding, nun das?! Sahra wäre so etwas nie passiert!

Dann wurde Hybris etwas netter, wenn man das so sagen durfte. Er meinte, dass sie sich an ihn gewöhnen würde und ihre Furcht auf ein gesundes Maß sinken würde und dann würde das mit dem Levitieren wieder klappen. Schnell nickte sie. Es wäre wohl normal, als Sklave seinen Meister zu fürchten. Nevis war noch nie ein Sklave und hatte keine Vergleichsmöglichkeiten. Sie kannte auch keine Sklaven! Die Jedi hatten keine Sklaven! Im Moment konnte sie sich es noch nicht vorstellen, ihn jemals weniger als jetzt zu fürchten, doch hoffte sie es, denn es war anstrengend und unangenehm. Es beruhigte sie aber, als er meinte, dass er nicht grundlos grausam wäre.


“Ich kann ganz artig und fleißig sein!”,

versprach sie. Er würde sie dann auch belohnen. Hoffnung machte sich in ihr breit. Er sollte sie zu Mama bringen! Das wünschte sie sich am meisten. Sie sollte also auf andere Weise hilfreich sein. Doch nützlich war sie nur, wenn sie ihre Macht gebrauchen könnte, verstand sie. Jetzt war sie verwirrt. Was denn nun? Das machte sie auch wieder etwas betroffen und ratlos. Warum hatte das bloß nicht geklappt? Vor den Piraten und bei dem Verkauf hatte sie auch große Angst gehabt und gerade deshalb hatte es funktioniert. Nochmals zuckte sie mit den Schultern.

Wieder sprach Hybris mit Rope. Seine Hand sah furchtbar aus. Plötzlich sah Hybris zum Holoprojektor und sprach mit einem gewissen Yelm.


Yelm, wer ist das?”

Dessen Stimme kam überall irgendwie raus. Nevis war irritiert. Dieser Yelm sollte einen Plan machen. Einen Plan für sie. Nevis lauschte. Da fehlte aber etwas!?

Meister,...”,

offensichtlich sollte sie ihn so anreden, oder? Bisher hatte sie ihn immer Mister genannt.

“...und wann darf ich spielen und wann habe ich Schulunterricht?”

“Wenn ich mich einmischen darf, ein Kind in dem Alter sollte tatsächlich auch lernen und spielen, weil es wichtig für eine gesunde geistige Entwicklung ist!”,

sagte Rope ganz beiläufig. Hybris sprach unbeirrt weiter. Rope sollte ihr alles erklären und das Seil bekommen. Lieber er als Galain fand Nevis. Hybris erklärte ihr nun, wann und was sie lernen sollte und das Rope ihr die Lehrmittel geben sollte. Sie nickte.

“Und was ist mit Spielzeit?”

Sie sollte Hybris nicht stören. Sie verstand, dass er ihre Stimme für zu laut hielt, wenn er sie im Nebenraum hören könnte. Sie nickte. Das war ein Punkt, der verdammt schwer werden könnte, zu erfüllen! Technik berühren war auch nicht erlaubt. Beschwerden ihrerseits ebenso. Doch sie könnte sich so verschiedene Sachen verdienen. Er nannte Beispiele, damit sie verstand, was er damit meinte. Dazu gehörte zum Beispiel, dass sie wieder Nevis genannt werden würde. Das Seil wäre sie auch gerne los. Mami erwähnte er nicht!

“Darf ich dann auch zu Mami!? Und was ist mit meiner Technik? Mein Com-Link darf ich aber anfassen, stimmt`s?”

Und nun war es soweit, sie sollte sich zum allerersten Mal nützlich machen. Sie nickte eifrig. Dazu musste sie näher an Hybris heran und ihre Angst überwinden. Galain, der das Seilende noch hatte, musste automatisch mitkommen. Nevis blickte sich zweimal zu ihm um. Sie sah, dass er das Seilende Rope übergab. Um etwas auf Hybris` Hand gießen zu können, musste sie auch auf die Couch klettern, sonst ging das nicht! Rasch zog sie lieber ihre Schuhe aus. Sie wollte nichts schmutzig machen. Flink war sie oben und sah nun entgeistert dessen Hand an. Da ihr Blick nun so nah und von oben drauf fiel, sah alles noch viel schlimmer und ekliger aus. Die Aufgabe war schwerer, als es aussah. Sie bekam die bauchige Gelflasche gereicht. Sie war für sie verdammt schwer und das Glas glatt und rutschig. Ihre Hände waren so verdammt klein und ihre Finger so dermaßen winzig, dass sie schon Schwierigkeiten hatte, sie zu halten, aufzumachen, ungelenk den Korken abzulegen, genauer gesagt, in Ropes Hand hinein, zu kippen und nicht aus der Hand auf Hybris`verletzte Hand fallen zu lassen. Sie konzentrierte sich stark und schnaufte vor Anstrengung. Ihre Lekkus zitterten aufgeregt und ihre Wangen waren rosiger als ohnehin schon. Sie musste die Gelflasche noch weiter kippen, damit etwas herauslaufen konnte. Zielen musste sie auch noch! Sie sollte vorsichtig sein, mahnte Meister Hybris, damit nicht zu viel rauskommen würde. Bisher kam noch gar nichts raus. Sie hatte Angst, es könnte tatsächlich alles auf einmal raus kommen. So, wie bei einer Ketschupflasche aus Glas! Sie durfte die Flasche nicht zu steil halten. Das Gel war natürlich sehr zähflüssig. Doch umso länger sie die volle Flasche hielt, um so mehr begann sie zu zittern, da die Flasche verdammt schwer war. Für sie zumindest! Und, weil sie Hybris`bohrenden Blick auf sich spürte, zitterte sie auch. Sie sah nur auf die Flasche. Sie wollte natürlich alles richtig machen, damit Hybris zu frieden sein könnte. Endlich kam langsam etwas raus. So schien es gut zu sein. Ein dünner Strahl ergoss sich auf die vermatschte Hand. Sie musste die Flasche weiter in dem Winkel halten. Irgendwann war es genug. Sie reichte Rope die dickbäuchige Flasche zurück. Nevis atmete auf. Es war ihr kein Malheur passiert. Hatte sie etwa die ganze Zeit den Atem angehalten?! Sie glaubte es!

"Tut es noch sehr weh?"


Weltraum Imperium, Mittlerer Rand, Mytaronarsektor, Kaschyyyk System, Orbit von Trandosha, auf der Fury im Hologramm-/Aufenthaltszimmer: Rope, Galain, Nevis und Meister Hybris; im Cockpit Yelm, weiter weg: der Sklave und Deira
 
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[Hyperraum Richtung Korriban - Fury - Aufenthaltsraum - T2 (Nevis), Galain (NPC) und Hybris]

Waren alle Kinder so nervig? Das Gör schien die Klappe nicht halten zu wollen. Alles wurde hinterfragt oder erfragt und es fehlte ihr scheinbar an jedweder Kombinationsgabe und die Definition eines Sklavens schien sie auch nicht zu kennen. Was brachte man Republikanern eigentlich bei? Wie alt war sie noch gleich? Hatte sie Sieben gesagt? Acht? Auf jeden Fall alt genug um zu wissen, wann es klüger war den Mund zu halten. Hybris antwortete erst einmal demonstrativ nicht auf die ständigen Zwischenfragen und ließ sie machen. Hätte sie es vermasselt, er hätte sich eine Antwort sparen können. Als das Gel dann aber endlich seine Hand umschlossen hatte und sich langsam mit dem Bacta verband, antwortete er doch.


„Hör auf ständig so viele Fragen zu stellen. Falls du welche hast, frag Rope. Hat er keine Antwort darauf, gibt es keine Antwort. Ich sage dir was ich will, wann ich es will. Sklaven haben keine Spielzeit und du lernst, was ich für sinnvoll erachte.“

Er warf einen Blick auf das Gel. Das Bacta, welches die Schmerzen eigentlich ebenfalls hätte lindern sollen, war nun kaum mehr von der zähflüssigen Masse zu unterscheiden. Leider hatte das kühle Gel keinen schmerzlindernden Effekt, weshalb Hybris Geduldsfaden nach wie vor brannte.


„Zu deiner Erzeugerin gehen heißt, dass du frei bist. Frei sein kannst du nur, wenn du nicht mehr nützlich bist.“


Wobei sie dann tot wäre, weil er sie natürlich nicht einfach so gehen lassen würde. Sie sah und hörte Dinge, war anwesend wenn geheim zu haltende Ereignisse stattfanden und kostete nicht zu letzte viel an Zeit und Ressourcen. Sie gehen lassen, nachdem er sie zu einem nützlichen Werkzeug geformt hatte? Wohl kaum.


„Oder wenn du alle Schulden abgearbeitet hast.“

Was unmöglich war.


„ODER du tötest mich. Solltest du es jedoch auch nur versuchen, wirst du danach nie wieder eine Chance auf irgendetwas bekommen. Verrat bestrafe ich mit dem Schlimmsten was mir zur Verfügung steht. Danach ist Schluss mit freiem Willen.“

Hybris deutete auf Galain und T2 sah in die Richtung des untoten Herglic. Als sie ihren neuen Herren wieder ansah, erkannte dieser, dass sie verstanden hatte.


„Rope, schaff sie mir aus den Augen. Ich habe meine Meinung geändert. Sie soll bei Sharoh schlafen. Das Bett was darin steht, darfst du benutzen. Doch bei der kleinsten Befehlsverweigerung schläfst du auf dem blanken Boden und NUN - VERDAMMT NOCH MAL - VERPISST EUCH ENDLICH.“

Falls Hybris geglaubt hatte, der Schmerz könne nicht mehr schlimmer werden, dann wurde er nun eines besseren belehrt und er versuchte nicht einmal mehr gelassen zu wirken. Dieses dummdämliche unschuldige Gesicht dieser Göre kotzte ihn ebenso an wie seine eigene Unfähigkeit, etwas gegen den Schmerz zu tun. Er war sogar so verzweifelt, dass er fluchte, weil dies angeblich die Schmerzen lindern sollte. Funktionierte aber nicht wirklich, fühlte sich aber trotzdem gut an. Rope reagierte auf jeden Fall sofort und bewegte sich sogar relativ zügig. Als eines der neueren Modelle besaß er auch so etwas wie einen Selbsterhaltungstrieb. Hieß bei Droiden sicherlich anders, doch es funktionierte ähnlich. Als sie endlich aus dem Raum raus waren, landete Hybris Faust mit voller Wucht auf dem Tisch. Er versuchte dabei sogar Macht einzusetzen, scheiterte dabei jedoch, weshalb aber immerhin auch nicht die Schüssel zertrümmert wurde. Dies wurde ihm einen Augenblick später bewusst, nur um diese klaren Gedanken einen Herzschlag – und damit einen Schmerzimpuls - später wieder zu verlieren.

Wieso tut das so höllisch weh?! Das doch nicht meine erste Fleischwunde.

Bildete er sich das nur ein? Konnte ein Schmerz- und Betäubungsmittel wirklich so schnell unwirksam werden und Bacta so wenig bewirken? Träumte er dies alles nur? War er auf Trandosha ins Koma gefallen oder gestorben und wieso stellte er sich diese Fragen überhaupt? Natürlich träumte er nicht. Ein Darth Hybris träumte überhaupt nicht.

„Schon scheiße hat man keine Kontrolle mehr, näh?“

Hybris zuckte zusammen und sah zu Galain. Die Stimme hatte sich so nah und unbekannt angehört, dass er sofort an den Sith Spawn hatte denken müssen. Doch der stand noch immer dort, wo er abgestellt worden war.


„Nein du idiotischer Dieb. Nicht mein Diener. Ich sitze in deinem Schädel, Trottel.“

Was soll das-
„Hör auf zu denken, Depp. Ich kann keine Gedanken lesen, also rede mit deinem Mund und bevor du fragst, nein, natürlich kann ich dich nicht hören. Aber ich kann … ach, das kapierst du eh nicht.“
„Wer bist du?“
„Oi, ganz kreativ, unser Superhirn. Was erwartest du? Soll ich dir einen Namen nenne, den du noch nie gehört hast? Mit dem du nichts anfangen kannst? Erst nachdenken, dann reden, Depp.“
„Wenn du in meinem Kopf steckst-“
„Och seht mal her. Ich bin der Superdieb und stolpere in ein Grab mit einem untoten Herglic. Nehm ich ihn mir einfach mal. Was kann schon passieren. Den wird sicherlich NIEMAND gesichert haben. Typisch. Grade mal genug Glück gehabt um über das Versteck meines Meisters zu stolpern und sich schon für Gott persönlich halten. Haaaallo Trottel. Das war ne Falle. Checkst dus langsam? Ein Diener wie er, den man einfach so mitnehmen kann und der fast alles tut was man sagt? Ja genau. Die stehen einfach so rum.“
„Ich habe meinen Kör-“
„Nen Scheiß hast du gemacht. Weißt du eigentlich wie es hier drin aussieht? Als könntest du bei dem Chaos irgendeinen Eindringling bemerken. UI, ich bin supercool, weil ich chaotisch bin. Was? Chaos kann ausgenutzt werden, um sich darin zu verstecken? Boah ne, habe ich echt nicht gewusst. Denken Typen wie du auch manchmal nach bevor sie IRGENDTEWAS tun? Nur son bisschen vielleicht? Wären meine Möglichkeiten nicht so begrenzt, übrigens durch deinen minderwertigen Körper begrenzt, ich würde dir die Eier abfaulen lassen. Was bist du nur für ein hirnrissiger Vollspasti, echt. Ich fass es nicht, dass ein Trottel wie du die Falle ausgelöst hat. Irgendein mächtiger Sith oder Jedi sollte es werden, damit ich den Auftrag meines Meisters ausführen kann. Aber ne. Ich krieg als Wirt nen psychotischen Kleptomanen mit der Intelligenz von ner Kartoffel. Na danke schön. Wo kann ich mich aufhängen?“
„Ich werd-“
„Überraschung! Du kannst eh nichts machen, weil du dafür deinen Kopf von den Schultern holen müsstest. Sag mir was, was ich noch nicht weiß. Dir ist schon klar, dass ich dich jetzt in den Wahnsinn treibe? Für diese Frechheit wirst du zahlen. Hab schon angefangen und einiges rausgeworfen. Der Schmerz is geil oder? Gewöhn dich dran. Bis du elendig krepierst, wird er dein treuer Begleiter sein.“

„Du lügst.“
„Muss ich mich wiederholen? SOLL ich mich wiederholen? NATÜRLICH lüge ich. Oh seht mal her, ich bin Darth Hybris, besser bekannt unter dem Namen Captain Obvious. Ist das so ne Art Fetisch von dir? Offensichtliches auszuplaudern?“
„WAS WILLST DU?“
„Ja, schrei die Entität in deinem Inneren an, die dich eh nicht hören kann. Das bringt es sicherlich. Auch ein Hobby oder? Sinnlose Dinge tun? Weil Leben langweilig und so? Ich habe jetzt ein paar, was, Jahrhunderte, Jahrtausende geruht und dann das hier? So habe ich mir das echt nicht vorgestellt … da wäre ich ja lieber tot als das.“
„Was...“
„...ich will, ja, habs nicht vergessen. Kann mir was merken, was vor ein paar Sekunden gesagt wurde. Kommt dir vielleicht magisch vor, doch selbst ein Insekt kann das. Kann man trainieren. Ich will das du leidest. OFFENSICHTLICH. Schon wieder was offensichtliches. Teil der Falle. Der Trottel der sie auslöst hat zu leiden, bis ich meinen Auftrag abgeschlossen habe.“
„Welch-“
„Wow wow wow. Nicht überanstrengen Jüngchen. Ich habe das Gespräch mit dem Kind mitbekommen. Mir gefällt deine Art mit ihr umzuspringen. Wir übernehmen das. ICH entscheide wann ich dir was erzähle. Weil ichs kann und du NICHTS daran ändern kannst. Kommt dir bekannt vor, wie? Jaha, jetzt biste DU am anderen Ende der Nahrungskette. Willst sehen was ich kann?“

Bevor Hybris etwas sagen konnte, knickte sein Oberkörper plötzlich ein und sein Kopf schlug mit voller Wucht auf den Tisch auf und noch bevor er irgendetwas tun konnte, sprach die Stimme weiter.

„Autsch. Das tat sicherlich weh oder? Nein, warte, halt. So hohl wie du bist, doch nicht. Hast du die Leere in deinem Schädel gespürt? Also. So wird es jetzt laufen. Ich werde dir NICHT sagen was ich tun muss, bevor ich dich verlasse. Ich bleibe so lange ich muss, dann bin ich weg. Aber ich sage dir NICHT Bescheid. Fies oder? Ich bin irgendwann einfach weg und du merkst es gar nicht. Aber immer dann, wenn du stolperst oder etwas vergisst, wirst du glauben ich bin dafür verantwortlich. Hehe … ja … das gefällt mir … weißt du, irgendwie gefällt es mir hier drin. Du hast dem Chaos eine Ordnung geben wollen. Wie witzig. Aber es sieht schön aus. Ich glaube ich kann damit leben. SOLANGE du deine, wie hast du es ausgedrückt, verdammte Fresse hältst? Ja genau. Fühlt sich komisch an, mag ich nicht, lässt du bleiben.“
„Und wie-“

Er hatte seinen Kopf gerade erst heben können, da schlug er schon wieder auf die Tischkante auf. Irgendetwas platzte, Blut spritzte und ein feuchter, warmer Fluss floss Hybris Gesicht hinunter.


„Fünf mal so alt wie das Kind und weiß trotzdem nicht was es heißt die Klappe zu halten. NICHT sprechen, verstanden? Du kannst doch schreiben oder? Dann mach das. Während ich mir überlege, wie ich zu meinem Ziel komme und wie ich mich auf deine Kosten amüsiere, will ich kein Wort von dir hören. Aber das Kind kann reden. Ich mag ihre Stimme. Der Droide auch, der ist okay. Oh oh oh. Superidee gerade. Du wirst keinem von mir erzählen. Sonst beißt du dir die Zunge ab. Oh und noch was. Ach was bin ich gerade genial. Das Schwert. Dieses Flüsterding. Immer schön in deiner Nähe lassen. Es nervt ein bisschen, schon, aber DICH nervt es noch mehr und ich muss dabei nicht einmal etwas tun. Hm … noch irgendetwas … ja … mein Diener, den du unhöflicherweise Galain genannt hast. Du wirst in seinen Armen schlafen. Ich weiß noch wie er stinkt … hehe … ja das ist gut … den Kurs Richtung Korriban … hm, ne, den lassen wir. So und nun … muss ich mich ausruhen. Ist echt anstrengend so zu reden … … … HAH, als ob. Kleiner Spaß. Oh ja, wir WERDEN Spaß haben. Also ich. Auf deine Kosten. UUUUUND Schluss!“


Hybris reagierte erst einmal gar nicht. Er dachte nur nach und nach einer schier endlosen Zeit, wo sein Blut längst den Weg auf den Tisch gefunden und seine Platzwunde sich notdürftig selbst geschlossen hatte, musste er sich eingestehen, dass er tatsächlich ein Idiot war. Er hätte auf seine Paranoia hören sollen...



[Hyperraum Richtung Korriban - Fury - Aufenthaltsraum - Hybris nicht so allein in seinem Körper wie er gerne hätte und Galain (NPC)]
 
Weltraum Imperium, Mittlerer Rand, Mytaronarsektor, Kaschyyyk System, Orbit von Trandosha, auf der Fury im Hologramm-/Aufenthaltszimmer: Rope, Galain, Nevis und Meister Hybris; im Cockpit Yelm, weiter weg: der Sklave und Deira, Sharoh im Koma


Es fällt natürlich jedem auf, wenn man gegen eine Wand spricht und nie eine Antwort erhält. So auch Nevis. Sie ignorierte es beflissen, in der Hoffnung, dass Hybris noch antworten würde. Sie dachte natürlich nicht böse und hintertrieben. Sie glaubte an das Gute in jedem! Könnte ja sein, dass er vor Schmerzen gerade die Zähne zusammenbeißen musste?

Doch als sie ihn nun gefragt hatte, ob es noch sehr weh tat, da lichtete sich ihr Blick auf die Dinge! Hybris antwortete ihr! Sie sollte aufhören, laufend Fragen zu stellen! Er klang genervt und gereizt. Sie sollte nur Rope fragen, wenn sie Fragen hätte. Mit großen unschuldigen betroffenen aufgerissenen Kinderaugen sah sie ihn erschrocken an. Sahra hatte sich immer alle Zeit der Welt genommen, um ihr zu antworten. Auch Birix und Firedevs! Kinder hatten nun mal viele Fragen! Sie hatten auch noch viel zu lernen! Sie sprang rasch von der Couch und versuchte einen kleinen Abstand von Hybris zu gewinnen.


Sklaven hätten keine Spielzeit! Das war wie ein Schlag ins Gesicht! Traurig sah sie hilfesuchend zu Rope, doch der mischte sich nicht ein. Er war ein Roboter und Hybris sein Herr und Meister! Das war selbst Nevis klar! Keine Spielzeit! Wie sollte sie das nur aushalten? Sie spürte jetzt schon, wie elend sie sich bei dem Gedanken fühlte! Sie könnte krank werden!? Wäre sie nur auf Haarun Kal geblieben! An allem waren Sarah und Ty schuld! Sarah hatte sie dort hingebracht! Und Ty, ihr bester Freund, tagein, tagaus wie ein Bruder für sie, hatte sie dort einfach im Stich gelassen, als hätte es die Zeit davor gar nicht gegeben. Er hatte sie ignoriert! Einfach vergessen! Er war von heute auf morgen nicht mehr ihr Freund gewesen! Dabei war nichts zwischen ihnen vorgefallen! Kein Streit! Sie war für ihn plötzlich Luft gewesen! Sonst wäre sie von Haarun Kal niemals abgehauen! Nur Thyr war für sie da gewesen und hatte aber einen Meister gefunden! Nevis`kleines Herz begann zu bluten! Sie weinte stumme Tränen. Wenn sie nur geahnt hätte, was ihr blühen würde! Sie hatte eine Hölle, gegen das absolute Grauen gewechselt. Die Hölle Haarun Kal kam ihr plötzlich weit weniger schlimm vor. Sie hätte sich einleben können?! Neue feste Freunde finden können!? Die Mädchen waren gar nicht so übel! Vielleicht hätte sie irgendwann an deren Spiele Gefallen gefunden!? Jetzt hatte sie gar keine Spielzeit! Jetzt war sie ein Sklave! Sie wollte kein Sklave sein! Sie wollte eine Jedi wie Mama werden!

Sie sollte auch nur das Lernen, was er für wichtig hielt. Nevis dachte trotzig, dass sie nur das Lernen würde, was sie wollte. In Gedanken stampfte sie mit dem Fuß auf. In der Realität zuckte ihr Fuß nur, doch sie war so schlau, es vor Hybris mit dem Stampfen sein zu lassen. In diesem Moment zumindest!


Sie dürfte nur zu ihrer Erzeugerin, wenn sie frei wäre?! Meinte er zu Mami? Warum sagte er dann nicht einfach “zu Mami”? Sie dürfte nur frei sein, wenn sie unnütz wäre. War sie jetzt nützlich? Wofür? Nevis schwirrte der Kopf! Sie verstand kein Wort! Aber, sie verstand, dass sie jetzt nicht sobald zu ihrer Mami durfte! Tränen glitzerten in ihren Augen. Sie schluckte tapfer. Er fügte noch hinzu, wenn sie ihre Schulden abgearbeitet hätte, dann dürfte sie. Schulden? Hatte sie so viele? Sie sollte weniger essen! Sie sollte am besten gar nichts mehr essen! Eine gute Idee! Dann hätte sie bald keine Schulden mehr! Vielleicht sollte sie auch mies arbeiten und unnütz sein!

Oder, wenn sie ihn töten würde, sagte er jetzt?! Ihre Augen wurden riesengroß! Meinte er richtig tot machen, so richtig? Entsetzt starrte sie ihn an. Was erzählte er da nur?! Allerdings klärte er sie auf, was passieren würde, wenn sie ihn nicht tot bekommen würde! Entsetzt sah sie in Galains Richtung, nachdem er auf ihn gewiesen hatte. Er hatte es wohl versucht? Hybris wirkte sehr stark! Sie wusste, sie hätte als kleines Mädchen keine Chance! Vielleicht als Größeres, wenn sie von ihm einiges gelernt hätte?! Aber töten? Das würde sie sich niemals trauen? Auch nicht bei ihm, auch wenn er sie gefangen hielt, nicht zu Mutti ließ, jene als Erzeugerin bezeichnete, was wirklich nicht nett klang, Nevis keinen Pudding gönnte, mit T2 ansprach, ihr Angst einflößte und ihr das Spielen verboten hatte! Selbst Galain hatte versagt?! Mit den Zähnen und der Größe?! Entgeistert sah sie Hybris wieder an.


Unwirsch befahl er, dass Rope sie in Sharohs Zimmer bringen sollte und sie in seinem Bett schlafen könnte. Sollte sie nicht erst auf der Couch hier schlafen?! Wusste er eigentlich, was er wollte? Erst auf der Couch schlafen, dann nicht!? Erst nützlich sein, dann unnütz!? Sharoh? Wer war das denn? War er tot gegangen? Hoffentlich war er nicht in dem Bett gestorben, indem sie jetzt schlafen sollte!? Bei dem Gedanken schaute sie etwas missmutig und gequält drein. Dann wurde Hybris richtig ausfallend und benutzte ganz schlimme Worte. Das durfte man nicht so sagen!

“Das sagt man nicht!”,

flüsterte sie ganz leise und fasste rasch den Droiden an der Hand an und beide eilten aus dem Zimmer. Mist, sie hatte ihre Sandaletten vergessen wieder anzuziehen. Sie sah zurück, wollte umdrehen und sah, wie Hybris auf die Tischplatte hieb. Nein, lieber nicht!

“Das darf man nicht sagen und auch nicht den Tisch kaputt machen, stimmt`s!?”

“Im Grunde hast du recht, aber der Meister darf alles, was ihm beliebt!”,

antworte er leise. Wieso galt das nicht für ihn, was für alle galt? Das war ungerecht, fand Nevis!

"Warum?"

"Ein ungeschriebenes Gesetz!"

Barfuß huschte sie mit Rope in Sharohs Zimmer. Sie stockte. Lag da ein Toter auf der Erde? Es war ein Trandoshaner? War das der Sklave (Söldner)von vorhin? War das der Typ vom Sklavenmarkt, der auch mit Hybris mit musste? Sie sahen alle so gleich aus! Obwohl, der hatte andere Schuppen! Auch seine Kleidung!

“Wer ist das? Ist er tot?”

“Das ist Sharoh, der Schüler von Hybris. Nein, er liegt im Koma!”

“Schüler? Kannst du ihn wecken?”

“Nein!”

“Dann ist er doch tot!”

“Nein!”

“Doch, er schläft ja nicht! Sonst könntest du ihn wecken!”,

entgegnete sie spitzfindig und deutlich genervt!

“Schlafen kann man es nicht nennen! Es ist ein besonderer Zustand!"

“Hier kann ich nicht schlafen! Niemals! Ich will auf der Couch schlafen!”

“Du musst! Ich beziehe dir dein Bett frisch! Komm einige Schritte nach links, wegen dem Seil!”

Rope ging zum Schrank und holte frisches Bettzeug heraus.

“Du musst hier bei mir bleiben, stimmt`s?”,

vergewisserte sich das Kind.

“Ja, natürlich!”

Rope blieb geduldig.


“Ich habe solche Angst! Kannst du ihn aus dem Zimmer ziehen?”

“Nein! Das darf ich nicht tun! Es ist Sharohs Zimmer. Sharoh wird dir nichts tun. Und, ich werde wachen.“

“Wie ist das passiert? Warum liegt er neben seinem Bett?”

“Ich weiß es nicht!”

Diese Antwort war eigentlich selten für Rope. Sonst!


“Alle sind so komisch! Galain, er! Wollte er auch Hybris töten?”

“Es ist mir nicht bekannt!”

“Wo ist das passiert?”

“Auf Trandosha!”

Nevis folgte Rope auf Schritt und Tritt freiwillig und blieb sehr nah. Ihr war mehr als unbehaglich! Es war unbeschreiblich! Es war gruselig!

“Wir werden dich jetzt säubern!”

“Muss das sein?”

“Ja!”

Nevis befand sich kurz darauf unter der Dusche wieder und wurde von Rope eingeseift.

“Es darf nichts in die Augen kommen! Pass auf, dass brennt! Warum bist du eigentlich so schwarz? Galain auch?!”

“Ich weiß es nicht! Mein Modell sieht schon immer so aus.“

“Es ist keine schöne Farbe! Hättest du gerne Haare? Ich manchmal! Wie Anissina!”

“Ich glaube nicht unbedingt! Ich weiß es nicht! Wer ist Anissina?”

“Sie wollte meine Freundin auf Haarun Kal werden.”

“Eine Freundin! Ah!”

“Joah.”

Rope half Nevis und hüllte sie in ein weiches sauberes weißes Badetuch und rubbelte sie trocken. Dann reichte er ihr ein schwarzes T-Shirt als Schlafzeug. Es war ihr viel zu groß. Man hatte mit Kindern an Bord nicht gerechnet! Er führte sie zum Bett. Davor lag Sharoh. Gruselig! Abartig! Er bewegte sich nicht! Nevis sah genau hin! Die kleine Nevis bat Rope:

“Setz dich auf mein Bett, so, dass ich ihn nicht sehen kann! Bitte!”

Er tat es. Doch Nevis konnte dennoch nicht schlafen. Es half nicht! Sie wusste, dass er dort lag, auch wenn sie ihn so nicht sehen konnte! Sie konnte sich selbst nicht betrügen! Sie setzte sich wieder hin. Sie griff zu ihrem Rucksack. Sie holte ihren kleinen Haifisch heraus. Der Anblick weckte große Gefühle in ihr und Nevis weinte. Sie dachte an Ty! Sie legte ihn auf ihrem Kopfkissen ab. Kein Vergleich zu Galain! ….Ah, ihre Malstifte!

“Ich habe eine gute Idee! Soll ich dich hübscher machen?”

“Wie du wünschst! Ich denke, da gibt es nichts einzuwenden!?”

“Gut, halte still!”

Nevis griff zu ihren Fasermalern, die gut deckend waren. Sie malte Rope einen ersten Strich an den Kopf, sah, dass es deckte und fuhr fort. Bald hatte Rope Lekkus wie Nevis.

“Du siehst schon viel hübscher aus! Weiß ist gleich alle! Jetzt hast du auch Lekkus!”

“Das freut mich, dass ich dir jetzt besser gefalle!”


Weltraum Imperium, Mittlerer Rand, Mytaronarsektor, Kaschyyyk System, Orbit von Trandosha, auf der Fury mit Rope und mit im Koma liegendem Sharoh in Sharohs, jetzt ihrem, Zimmer: Nevis, Hybris nebenan
 
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[Hyperraum Richtung Korriban - Fury - Aufenthaltsraum - Hybris nicht so allein in seinem Körper wie er gerne hätte und Galain (NPC)]

Wie hatte er nur so unvorsichtig sein können. Nein, eigentlich war er ja vorsichtig gewesen. Falscher Ansatz. Wie hatte er nur nicht paranoid genug sein können. Das war die richtige Frage. Wie viele Gedanken hatte er sich gemacht, wie viele Szenarien durchgespielt und als die machtunterdrückende Blase dann schließlich kollabiert und der Wächter freigestanden hatte, war gar nichts geschehen. Die Kreatur hatte ihn weder angegriffen noch sonst etwas getan. Als wäre sie eben kein Beschützer, sondern ein Preis. Wieso war Hybris davon ausgegangen, dass dort ein Preis auf ihn warte? Wie hatte er es nicht hinterfragen können? Wie selten dämlich musste er gewesen sein? Jetzt, wer weiß wie viele Stunden später, sah er es natürlich. Es war offensichtlich. Eine offensichtlichere Falle hatte es wohl nie gegeben und er, der sich für so intelligent und überlegen hielt, war hinein getappt. Er konnte es gar nicht glauben.

Irgendetwas hat mich beeinflusst. So blind kann ich nicht gewesen sein.
Nein, er nicht. Die Beeinflussung war vorhanden gewesen. Anders konnte es nicht sein. Wie die Stimme – leider – richtig erwähnt hatte, war Chaos ein perfektes Versteck. Auch für Hybris selbst natürlich, weshalb er es genährt hatte. Wie einen Wirbelsturm hatte er es in sich eingeschlossen und genutzt, ähnlich wie die dunkle Seite der Macht. Dieses unvorhersehbare Wirken, welches seine Fähigkeiten begleiteten, machten es einem Verteidiger schwer ihn abzublocken. Viele kannten es von den Machtblitzen, die frei ihrer Natur folgend überall und nirgends einschlugen, nur grob in eine Richtung gelenkt, indem der Machtnutzer die Hände auf sein Opfer richtete. Aber sie waren nicht wirklich chaotisch und vor allem nicht so undurchschaubar wie Hybris es gerne hätte.

Diese kleinen untoten Scheißer.

Seine erste Begegnung mit einem Sith Spawn. Damals in den Gewölben des Sith Ordens, gar nicht so weit von jenem Zirkel entfernt, den er inzwischen sein eigen nannte. Ihre Aura war merkwürdig, abartig gewesen. Egal wie dunkel und pervertiert die dunkle Seite normalerweise war, sie war dennoch nie chaotisch. Sie besaß eine Struktur, eine greifbare Form, wenn auch im metaphorischem Sinne. Aber die Unordnung nicht. In ihr gab es nichts greifbares, weil sie nie dort war, wo sie irgendwer vermutet hätte. Sie konnte nicht eingeplant werden. Aber was ein intellektuelles Genie von Hybris Kaliber konnte, war es dieses Chaos zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu entfesseln. Inzwischen waren Jahre vergangen und der dunkle Lord der Sith, welcher auf alle echten Sith herab sah, weil er sich für die beste aller Versionen der Sith hielt, hatte das Chaos in sich eingeschlossen und bewahrt. Es half seinen Verstand zu bewahren, so wie ein gejagtes Schiff im Zentrum eines Wirbelsturmes Schutz suchen konnte. Aber natürlich war es zu Problemen gekommen, die er nun zu ertragen hatte. Indem Hybris seinen Geist mit einer Wolke aus geistigem Abfall aus geschredderten Gedanken umgeben hatte, hatte er auch einem Eindringling die Zeit gegeben, seinem geistigen Schild zu studieren und schließlich zu durchdringen. Er, der Meister der Manipulation, hatte die Hintertür für sein eigenes Bollwerk erschaffen, ohne diese selber zu kennen.

Scheiß Idee, noch beschissenere Umsetzung und verfickt noch mal, wieso fluche ich jetzt so viel!

Das aufgebaute Chaos war hilfreich gewesen, denn dessen Konstruktion hatte ihn beschäftigt und damit wach gehalten, doch nun war es damit vorbei. Die Entität hatte die Sinnlosigkeit einer konstruierten Unberechenbarkeit zerstört. Als könne man Chaos bauen. Als wäre es irgendeinem Gesetz unterworfen, mit denen Hybris ja schließlich arbeiten musste, weil er ein lebendiges Wesen war. Da war er nun und musste sich eingestehen, dass er seinen Namen zurecht trug und diesmal nicht andere unter diesem Fluch litten: Hybris. Er hatte sich übernommen und dabei besagtes Schlupfloch zugelassen, welches nun seinen Damm zerstört hatte. Jener metaphorische Damm, welcher seine Emotionen eingeschlossen hatte und ihn zu eben jenem überlegenen Sith gemacht hatte, der er gewesen war. Alle Vorteile der dunklen Seite, aber keine echten Nachteile. Perfekt halt. Aber jetzt spürte er es bereits. Obwohl er durchaus noch normal denken konnte, spürte er seinen Körper plötzlich wieder. Er spürte den Drang nach schmackhafter Nahrung und Getränken, welche er auch genießen konnte, nach einer heißen Dusche, einem kuscheligen Bett und jemandem, mit dem er dieses teilen konnte. Alle Bedürfnisse, denen die Menschheit seit Anbeginn ihrer Existenz hinterhergejagt war, prasselten nun auf ihn ein und eben deshalb fluchte er. Unmöglich konnte er sich diesen Trieben unterwerfen, unmöglich darauf eingehen. Hatte er nie gekonnt, denn sein Ehrgeiz ließ es nicht zu. Doch zuvor war er faul und träge gewesen. Anstatt den nötigen Durchhaltewillen zu entwickeln, zu verzichten, zu leiden und zu ertragen, hatte er einfach alles lästige ausgeschlossen. Selbst Schmerzen hatte er abschalten können. Nun war alles da und da saß er nun, der ach so mächtige Darth Hybris.

So eine Scheiße! Wie soll ich mich so auf das Wesentliche konzentrieren?

Abrupt stand er auf und ging erst ein paar Schritte, nur um dann umzudrehen und wieder ein paar zu machen. Eine Pause, dann begann er im Kreis zu laufen, den Kopf gesenkt.

Ich kann dem nachgehen. Rope besorgt das Essen und Trinken, die Dusche wird umgebaut, ich kriege ein richtiges Bett und …


Dann endete Hybris hypothetisches Zukunftsszenario auch schon. Er würde niemals irgendwen für sein Bett bekommen. Da nur willensstarke Personen in Frage kamen, konnte er niemals einen Partner haben. Denn je willensstärker ein Mensch, desto weniger traute er ihnen. Nur Sith Lords und Ladys, ach, sogar Jedi würden in Frage kommen, besaßen sie den nötigen Ehrgeiz und das Durchsetzungsvermögen. Im Endeffekt mussten es nicht einmal Machtnutzer und Menschen sein. Da nahm Hybris es nicht so genau. Doch er würde sie nicht finden. Sie, diese Person, die ihm gleichzeitig glich, ihn aber niemals verraten würde. Er würde sie im wahrsten Sinne an sein Bett fesseln und mundtot machen müssen, damit er sie neben sich liegen und schlafen lassen konnte. Doch dann waren sie kaum mehr als Puppen und bezahlter Beischlaf und das kam nicht in Frage. Solch eine Schwäche stieß ihn mehr ab als der fette Leib eines Hutten.


Wenn ich schon keinen Sex haben kann, dann nützen mir die anderen Sachen auch nichts. Nein, ich muss den alten Zustand wieder herstellen. Alles andere ist sinnlos. SCHEIßE!


Hybris Augen fielen auf den untoten Herglic. Neben all den Bedürfnissen hatte sich auch seine Müdigkeit gemeldet. Noch so eine Sache die er nun nicht mehr so einfach kontrollieren konnte. Schlafen. Wie so ein gewöhnlicher Mensch. Er hasste es jetzt schon. Aber dagegen ankämpfen war sinnlos. Noch konnte er nichts dagegen tun. NOCH nicht. Denn sein Wille war nicht gebrochen. Er würde dieses Ding loswerden und dann wie früher leben und wirken. Doch nicht mehr heute.

Heute gab er nur noch Anweisungen heraus. Schriftlich. Rope würde bei dem Gör bleiben, Yelm die Fury nach Korriban bringen und ihn wecken, sobald sie nur noch eine Stunde davon entfernt waren.
Eine Stunde,dachte Hybris verächtlich und versuchte es sich im Schoß von Galain bequem zu machen, das Schwert in seinen Händen. Glücklicherweise war er ziemlich müde und würde vermutlich trotz Gestank und Flüstern einschlafen können. Aber diese eine Stunde nervte trotzdem. Alle zuvor mit der Macht vorgenommenen Säuberungen seines Körpers musste er nun manuell übernehmen. Duschen, Zähne putzen, essen … Koffein.

Ob sie davon wohl noch etwas an Bord hatten, war Hybris letzte bewusste Frage, bevor er in einen unruhigen Schlaf fiel...

[Hyperraum Richtung Korriban - Fury - Aufenthaltsraum - Hybris nicht so allein in seinem Körper wie er gerne hätte und Galain (NPC)]

Threadwechsel: Weiter gehts auf Korriban
 
Verfasst von Volo Crescent

- Deputy Inspector Connor Jervis, Imperiale Zollbehörde -


[Imperialer Raum, nahe Taanab - Imperiale Zollkorvette IM-4849 - Brücke] Deputy Inspector Jervis, Chief Investigator Barrett (Sector Rangers), Schiffsbesatzung (NPCs)

Ereignislos war wohl die beste Bezeichnung für die letzten zwölf Stunden an Bord der Leichten Korvette, die die schlichte Bezeichnung IM-4849 trug und als Mitglied einer vorgeschobenen Flottille der Imperialen Zollbehörde seit mehreren Monaten mit der Sicherung der Grenze zum neutralen Raum nahe Tanaab betraut war. Jede Stunde hatte die Mannschaft des auf Rendili gebauten Schiffes vier oder fünf zivile Schiffe kontrolliert, ohne einen einzigen Zwischenfall. Nicht, dass Connor Jervis dieser Umstand an sich störte - es zeugte von der Leistung der Imperialen Sicherheitsbehörden, dass sich Schmuggler oder Piraten nur äußerst selten hier auf der perlemianischen Handelsstraße zeigten -, jedoch hatte der junge, dunkelhaarige Mann von Obroa-skai keineswegs vor, auf ewig sein Dasein als nicht sonderlich hochrangiger Beamter in diesem relativ abgelegenen System im Inneren Rand zu fristen.

Dazu kam noch, dass erst etwa einen Standardtag zuvor durch die Mallet, einen der in der Nähe patrouillierenden leichten Kreuzer der Guardian-Klasse, ein Schmugglerschiff aufgebracht worden war, dessen Besatzung jetzt in den Arrestzellen des leichten Kreuzers verwahrt wurde - während es für die Mannschaft der Mallet, die sich nun auf eine Belohnung freuen konnte, ein glücklicher Zufall gewesen war, den mit Spice voll beladenen Frachter bei der Rückkehr von einer Routinekontrolle einige hunderttausend Kilometer abseits der perlemianischen Route anzutreffen, war der Vorfall auf den restlichen Schiffen des Zollgeschwaders, deren Crews leer ausgingen, weniger positiv aufgenommen worden. Wer nicht mit der Gefangennahme irgendeines kriminellen Abschaums aufwarten konnte, brauchte auch nicht mit Vergünstigungen zu rechnen.

Jervis war vor zwei Wochen aus einer Hafenkontrollstelle auf Pengalan IV auf die IM-4849 versetzt worden und hatte seitdem nur einen Importversuch illegal hergestellter Spirituosen aus der sogenannten Neuen Republik vereitelt, eine angesichts des starken Flugverkehrs – und der fast ebenso hohen Rate von Gesetzesverstößen – auf der Handelsstraße sehr niedrige Bilanz, die der Deputy Inspector schnellstmöglich zu verbessern gedachte.


"Sir, ein Schiff kommt vor uns aus dem Hyperraum", meldete einer der beiden grau uniformierten Zollbeamten, die als Piloten der Korvette fungierten. "Ein corellianischer YT-1300-Frachter, imperiale Kennung. Identifiziert als Ebon Hawk, zugelassen auf einen gewissen Alek Malak. Initiiere Scan."

Zum Glück für den Piloten war dieses Schiff freiwillig zur Unterlichtgeschwindigkeit zurückgekehrt, um die in diesem System obligatorische Kontrolle über sich ergehen zu lassen; wäre es im Hyperraum weitergeflogen, hätte es diesen bei Kontakt mit den durch die Immobilizer-Abfangkreuzer, die weiter entlang der Hyperraumroute postiert waren, projizierten Gravitationskegeln zwangsläufig verlassen müssen und wäre den nahe Taanab stationierten Einheiten der imperialen Marine in die Hände gefallen. Jervis hätte diesen ihm unbekannten Herrn Malak zwar nicht bedauert, aber erneut auf einen Fang verzichten müssen, und das war nach dem kürzlichen Erfolg der Mallet etwas, das er vermeiden wollte. Darum begrüßte der Beamte es, dass das Schiff vor der 4849 aufgetaucht war - auch wenn sich an Bord des Frachters laut den eben auf dem Bildschirm aufgelisteten Daten nur vier Personen nebst einiger Arzneimittel zur Behandlung des Virus im Corusca-Sektor befanden.

Der Deputy Inspector warf dem an der Fensterfront der kleinen Kommandobrücke stehenden grauhaarigen Bastioner, Chief Investigator John Barrett, einen kurzen Blick zu, ehe er zu den Piloten trat und die sich nähernde Ebon Hawk betrachtete. Auf den Schiffen der Zollbehörde waren bisweilen auch Offiziere der Sector Rangers anzutreffen, gerade jetzt, da dank des Friedensvertrages der Reiseverkehr zwischen Imperium und Republik um Vieles leichter möglich war. Denn immer wieder kam es nun vor, dass auf dem Gebiet eines Staates gesuchte Kriminelle den Versuch unternahmen, sich auf das des anderen zu flüchten; auch illegale Ein- und Auswanderungen waren keine Seltenheit, und besonders Schmuggler witterten dank der erleichterten Reisebedingungen ihre Chance, wurden aber trotzdem umso regelmäßiger von den Imperialen Behörden aufgegriffen, zumindest wenn man den Statistiken Glauben schenkte. Während der Zoll diesem Treiben nur entlang der Grenzen und Handelsrouten Einhalt gebieten konnte, verfügten die Sector Rangers aber meist über mehr und aktuellere Informationen über jegliche kriminellen Aktivitäten und waren imstande, Personen überall auf Imperialem Territorium nachzuspüren und Festnahmen durchzuführen. Dies sorgte - neben ihrem angeblich recht umfangreichen Training - für die Effizienz der unter Verbrechern berüchtigten Rangers in ihren dunklen Uniformen, denn die lokalen Sicherheitskräfte mussten die Verfolgung von Kriminellen stets wohl oder übel aufgeben, sobald diese sich in einen anderen Zuständigkeitsbereich abgesetzt hatten. Für die Sector Rangers existierten diese Einschränkungen nicht. Gelangweilt ob der Aussicht auf eine vermutlich wieder ereignislose Kontrolle trat Jervis ans Pult der Kommunikationsoffizierin.

"Frachtschiff Ebon Hawk, hier spricht Deputy Inspector Jervis, Imperiale Zollbehörde. Behalten Sie Ihren momentanen Kurs bei und reduzieren Sie Ihre Geschwindigkeit", ordnete der Beamte, über die Konsole gebeugt, an. "Alle Passagiere sollen sich zur Identitätskontrolle an die Luftschleuse begeben. Wir kommen an Bord."

Der Pilot der Ebon Hawk bestätigte und folgte den Anweisungen - schade eigentlich, im Falle eines Fluchtversuches hätte Jervis den Frachter - notfalls mithilfe der sechs Zwillingsturbolaser der Korvette - abfangen und eine Belohnung einstreichen können, egal welches illegale Vorhaben der Grund zur Vermeidung der Kontrolle gewesen war. So musste der Deputy Inspector darauf verzichten, aber womöglich wurde während der Durchsuchung des Frachters ja Schmuggelware gefunden und und er kam doch noch zu seiner erhofften Festnahme. Er nickte Barrett zu, der sich ebenfalls in Bewegung setzte, und verließ das Kommandodeck der Korvette. Neben dem Inspektor und dem Chief Investigator befanden sich - abgesehen von der zweiundfünfzigköpfigen Besatzung - zwei Squads von je neun Zollbeamten, die in ihren Uniformen stark den Flottensoldaten der Raummarine ähnelten, jedoch andere Truppenzugehörigkeits- und Rangabzeichen trugen, an Bord der Leichten Korvette. Die schwarz uniformierten Männer und Frauen warteten an der vorderen Andockschleuse, die zwischen den beiden charakteristischen langen Ausläufern am Bug der Zollkorvette lag. In den Holstern an ihren Gürteln steckten gut sichtbar DH-17-Blasterpistolen, die in den teils engen Gängen eines Raumschiffes leichter als die ebenfalls von der Zollbehörde genutzten DLT-20A-Gewehre eingesetzt werden konnten.

Während der Frachter per Traktorstrahl zwischen ebendiese Ausläufer befördert wurde, schritt Jervis neben Barrett die Reihe der bereitstehenden Bewaffneten entlang.
"Klar zum Entern und Waffen bereithalten. Vier zivile Passagiere." Ein dumpfes Rumpeln ertönte, als die Schleuse auf die des kleineren Schiffes traf und magnetisch fixiert wurde; im nächsten Moment öffnete sich zischend das stählerne Schott und gab den Blick auf einen Gang ins Innere des Frachters frei, in dem vier Personen standen: eine Frau und drei Männer, von denen zwei noch ziemlich jung schienen. "Sector Ranger", verkündete Barrett und trat, die Hand am Holster seiner Dienstwaffe, durch die Schleuse. "Keine falsche Bewegung. Identifizieren Sie sich."

Die Zollbeamten traten näher, um die Ausweise zu überprüfen, während Jervis sich dem ältesten Mann, der der Frachterkapitän Malak sein musste, widmete. Währenddessen drängten sich fünf mit Scangeräten ausgerüstete Beamte an den im Schleusenbereich stehenden Passagieren vorbei
, vier weitere stellten sicher, dass diese nicht versuchten, vor Ende der Durchsuchung zurück ins Innere ihres Schiffes zu gelangen.

"
Mr. Tucker, überprüfen Sie die Laderäume. - Ausweis, Frachtpapiere und Transportlizenz bitte, Mr. Malak."


[Imperialer Raum, nahe Taanab - YT-1300 Ebon Hawk (Pride of Alderaan) - Luftschleuse] Alek Malak (Arkon Revan), Leela Kaveri, Ikarus Bloodmoon, Nico Jedaii; Deputy Inspector Jervis, Chief Investigator Barrett, Customs Officer Tucker, weitere Zollbeamte (NPCs)
 
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[Imperialer Raum nahe Taanab :|: Hyperraum in Richtung Coruscant :|: YT-1300 ‚Ebon Hawk‘ („Pride of Alderaan“])Alek Malak (Arkon), Leela, Ikarus, Nico

Arkon kam in der Nähe Taanabs mit seinem Schiff aus dem Hyperraum, er hatte vor nicht auffallen zu wollen und sich dazu entschieden hier die Zollkontrollen über sich ergehen zu lassen. Er hoffte der imperiale Zoll war nachlässiger als die Flotte. Kurze Zeit als er aus dem Hyperraum war und die gefälschten Transpondercodes sendete, wurde er angefunkt. Es dauerte länger als er erwartet hatte. Er öffnete einen Kanal und beantwortete den imperialen Funkspruch: „Hier Captain Alek Malak von der Ebon Hawk. Halte Kurs bei und reduziere Geschwindigkeit.“ Er betätigte ein paar Knöpfe und Regler um der Anweisung nachzukommen und öffnete danach das schiffsinterne Komsystem: „Hier spricht Captain Alek Malak, eine imperiale leichte Korvette will uns kontrollieren. Ich bitte Dr. Kaveri und ihre Assistenten sich bei der Luftschleuse einzufinden.“ Er schloss den Komkanal danach und verließ das Cockpit und ging dabei in Richtung Luftschleuse. Unterwegs traf er auf Nico und Ikarus und scheuchte sie in Richtung Luftschleuse – er wollte definitiv nicht zu spät dort ankommen.

Im Bereich der Schleuse angekommen hörte er ein Zischen und Knacken als der Druckausgleich hergestellt wurde nur um dann die Schleuse zu öffnen. Sie wurden ziemlich schroff begrüßt und scheinbar war sogar ein Sector Ranger mit dabei, der ziemlich nervös seine Hand am Holster führte. Arkon versenkte sich leicht in der Macht und versuchte Zuversicht und Vertrauen auszustrahlen. Nicht nur um seine Passagiere zu beruhigen, sondern auch um die Zollbeamten zu beruhigen und in Sicherheit zu wiegen. Als er dann aufgefordert wurde, reichte er dem Zollbeamten die vollständigen Papiere, nach denen er verlangte.

„Wir transportieren medizinische Güter nach Coruscant, Sir“, erklärte Arkon nebenbei seinen Zweck der Reise, „die Papiere habe ich nach bestem Wissen beantragt und sie scheinen auch korrekt zu sein.“ Er bewegte sachte und unbemerkt seine Hand übte mit der Macht leichten Druck aus um seine Worte zu untermauern. Er wusste nicht wie korrekt der Zollbeamte arbeiten würde und ging deshalb auf Nummer Sicher und wollte damit auch seine Nervosität reduzieren. „Dr. Kaveri ist Ärztin und begleitet die Medikamente mit ihren Auszubildenden um den sachgerechten Transport der Ladung zu gewährleisten“, erklärte Arkon weiter den Zweck der Reise ehe er eine höfliche Frage stellte: „Kann ich ihnen sonst noch behilflich sein, Sir?“


[Imperialer Raum nahe Taanab :|: Hyperraum in Richtung Coruscant :|: YT-1300 ‚Ebon Hawk‘ („Pride of Alderaan“])Alek Malak (Arkon), Leela, Ikarus, Nico
 
[Imperialer Raum nahe Taanab :|: Hyperraum in Richtung Coruscant :|: YT-1300 ‚Ebon Hawk‘ („Pride of Alderaan“])Alek Malak (Arkon), Leela, Ikarus, Nico

Arkons Funkspruch beendete für Dr. Kaveri eine unruhige Nacht mit wirren Träumen. Sie machte die ungewohnte Umgebung für den nicht enden wollenden Strom an beunruhigenden, surrealen Sequenzen verantwortlich und war beinahe erleichtert, dass sie geweckt wurde. Während sie sich umzog, kämpfte sie noch damit, die letzten düsteren Traumfetzen abzuschütteln und wieder einen klaren Kopf zu bekommen.

Eine imperiale Kontrolle also... Leela konnte nicht leugnen, dass sich eine leichte Nervosität in ihr breit machte. Sie schloss die letzten Knöpfe ihrer dunkelblauen Bluse und griff nach den Begleitdokumenten für die Medikamente, die sie griffbereit zuoberst in ihrer Tasche platziert hatte. Unfallblatt und Gefahrgutklassifizierung waren an den vorschriftsmäßig verpackten Chargen angebracht. Da sie sie selbst kontrolliert hatte, machte sie sich darüber keine Gedanken. Und überhaupt - eigentlich sollten sie nichts zu befürchten haben. Oder?
Dr. Kaveri trat aus der Kabine und ging zügig Richtung Luftschleuse, wo sie von Arkon und den zappeligen Jungs schon erwartet wurde. Der Jedi machte einen zuversichtlichen Eindruck, was einen Teil ihrer Nervosität verschwinden ließ.

"Guten Morgen, Captain Malak. Haben Sie gut geschlafen?" grüßte sie freundlich lächelnd und trat zu der kleinen Gruppe. Mit ihrem tadellos sitzenden anthrazitfarbenen Hosenanzug, den zu einem kurzen strengen Pferdeschwanz zurückgebundenen Haaren und ihren Unterlagen unter dem linken Arm wirkte sie wie der Inbegriff von Professionalität und gab ihr Bestes, so gelassen wie möglich zu scheinen und sich den kleinen Rest Unruhe nicht anmerken zu lassen, der in ihr verblieben war.

Als sich jedoch die Schleuse öffnete und sie sich plötzlich von den imperialen Zollbeamten umringt sah, war das gar nicht mehr so einfach. Dabei waren es vor allem die räumliche Enge und die mangelnde Distanz zu den fremden Personen, die Dr. Kaveri Unbehagen verursachten und ihr Lächeln um ein paar Grad kühler werden ließ. Ihr Puls beschleunigte sich, als die Imperialen sich an ihr vorbeidrängten und auch noch hinter ihrem Rücken umherwuselten. Etwas steif überreichte sie die geforderten Bescheinigungen und brachte ihre ganze Kraft auf, zumindest äußerlich ruhig zu bleiben.

[Imperialer Raum nahe Taanab :|: Hyperraum in Richtung Coruscant :|: YT-1300 ‚Ebon Hawk‘ („Pride of Alderaan“])Alek Malak (Arkon), Leela, Ikarus, Nico
 
Verfasst von Volo Crescent

- Deputy Inspector Connor Jervis, Imperiale Zollbehörde -


[Imperialer Raum, nahe Taanab - YT-1300 Ebon Hawk (Pride of Alderaan) - Luftschleuse] Alek Malak (Arkon Revan), Leela Kaveri, Ikarus Bloodmoon, Nico Jedaii; Deputy Inspector Jervis, Chief Investigator Barrett, Customs Officer Tucker, weitere Zollbeamte (NPCs)


Jervis hörte nur mit halbem Ohr zu, während Kapitän Malak beinahe im Plauderton angab, dass der auf Coruscant und den umliegenden Welten grassierende Virus der Anlass für seine Reise war - natürlich, warum sollte sonst jemand Schiffsladungen voll medizinischer Güter dorthin verfrachten? Auf dem Stadtplaneten sah es zur Zeit bekanntermaßen so aus, als hätten die Rebellen bei seiner Inbesitznahme eine tödliche Seuche auf ihn losgelassen. Und wenn die Verantwortung für dieses Gräuel nicht den mittlerweile als Republik bezeichneten Terroristen angelastet werden konnte, dann waren sie immerhin doch zu unfähig, um die frühere, damals auch unter dem Namen 'Imperial City' bekannte Hauptstadt vor Chaos in Form von ungehemmt wütenden Krankheiten zu bewahren. Die Tatsache, dass diese Aufgabe dem Imperium gut ein halbes Jahrhundert lang gelungen war, bezeugte nur ein weiteres Mal dessen überlegene Effizienz in puncto Sicherheit der eigenen Bürger, zu der beizutragen der Zollbeamte stolz war.

"Ihre Papiere scheinen korrekt zu sein"
, stellte Jervis anerkennend nach kurzer Überprüfung der Dokumente fest. Er hatte vorgehabt, jedes noch so unwichtige Detail genauestens zu kontrollieren, um vielleicht eine Unregelmäßigkeit festzustellen, Malak festnehmen zu können und sich so seine Beförderung zu verdienen. Aber dieser Gedanke war jetzt verschwunden. Zufrieden reichte er dem Kapitän Ausweis und Lizenzen zurück, der erklärte, dass die Frau und die beiden jungen Männer eine Ärztin und ihre Auszubildenden waren, die für die sichere Ablieferung der Medikamente sorgen sollten. Für Jervis war das - ohne dass er einen besonderen Grund dafür hätte - völlig plausibel, er ging nicht weiter darauf ein. Lediglich nach der Frage Malaks, ob er noch irgendwie dienen könne, wandte der Deputy Inspector sich - etwas ungeduldig, denn diese Durchsuchung würde ohnehin fruchtlos bleiben, dessen war er sich inzwischen irgendwie sicher - um und verschaffte sich einen Überblick. Die Hälfte der Beamten war immer noch mit Scannern an Bord der Ebon Hawk beschäftigt, während die übrigen Officers seitlich oder im Durchgang zur Korvette 4849 Wache hielten.

"Mr. Barrett", Jervis drehte den Kopf in Richtung des Sector Rangers, "haben Sie etwas?"

Der ältere Chief Investigator, der die Identitäten der drei Passagiere mit den Datenbanken der Sector Ranger verglichen hatte, sah von seinem Datapad auf.

"Nichts. Die Zulassung des Schiffes ist auch in Ordnung. Ich erwarte noch die Ergebnisse der Frachtkontrolle."

Aufgrund der von Schmugglern, Rebellen und sonstigem Gesindel oft als streng bezeichneten imperialen Vorschriften war die Durchsuchung jedes ins Territorium des Reiches eindringenden Schiffes unumgänglich, daran hatte sich auch nach dem Friedensvertrag mit dieser 'Republik' nichts geändert. Ein solches Abkommen gab schließlich trotz damit verbundener - wenn auch eingeschränkter - Reisefreiheit zwischen beiden Staaten keinerlei Anlass, die Durchsetzung geltenden Rechts in irgendeiner Form zu vernachlässigen. Der Inspektor nickte kurz und warf dann einen Blick ins Innere des Frachters, wo die Überprüfung inzwischen abgeschlossen schien. Customs Officer Tucker, der das Enterkommando anführte, war bereits dabei, die Ergebnisse der Scans auf einem Datapad auszuwerten - sobald der dunkelhäutige Beamte seine Arbeit beendet hatte, kam er wieder heran und salutierte militärisch.

"Mr. Tucker?" Jervis verschränkte die Hände hinter dem Rücken.

"Medikamente, wie in den Frachtpapieren angegeben, Sir, außerdem Nahrungsrationen für mehrere Wochen."


Nun, zumindest solange Malak nicht vorhatte, seine Ladung auf dem Schwarzmarkt zu verkaufen, gab es auch hier nichts mehr zu bemängeln. Der Deputy Inspector gab Tucker ein Handzeichen, woraufhin der Officer auf die 4849 zurückkehrte, nur um einen Moment später wieder aufzutauchen. Jetzt trug der Beamte allerdings einen Koffer mit dem Stempel der Substance Control Authority bei sich, der - wie Jervis wusste - Markierungen beinhaltete, mit deren Hilfe die Kontrollbehörde jederzeit per Ortung feststellen konnte, wo sich die Medikamente gerade befanden. Sobald die Ebon Hawk den imperialen Raum verließ, würden die Markierungen von der die Ausreise gestattenden Zollstelle wieder entfernt werden. Während Tucker mit zwei weiteren Beamten wieder in Richtung des Frachtraums verschwand, um sie anzubringen, bedeutete Jervis Barrett und dem Rest seiner Leute, wieder an Bord der Korvette zu gehen.

"Alles in Ordnung, Mr. Malak. Sie können passieren." Damit wandte der Deputy Inspector sich ab und kehrte, gefolgt von Tucker und seinen beiden Begleitern, auf das rendilianische Schiff zurück. Seltsamerweise konnte er sich schon jetzt nur noch verschwommen an den Ablauf der Kontrolle erinnern - allerdings wollte er sich nichts anmerken lassen. Sobald er das Cockpit erreicht hatte, trat der Beamte sofort ans Kommunikationspult.

"Nachricht an die Mallet, die Truncheon und die Cudgel -", das waren die drei den Sektor der 4849 patrouillierenden Guardian-Kreuzer, von denen jedoch die Cudgel als einzige mit Außenbord-Andockstellen für sechs TIE-Jäger ausgerüstet war, "- sie sollen den Flug freigeben."

[Imperialer Raum, nahe Taanab - Imperiale Zollkorvette IM-4849 - Brücke] Deputy Inspector Jervis, Schiffsbesatzung (NPCs)
 
[Imperialer Raum nahe Taanab :|: Hyperraum in Richtung Coruscant :|: YT-1300 ‚Ebon Hawk‘ („Pride of Alderaan“])Alek Malak (Arkon), Leela, Ikarus, Nico

Es war Arkon unangenehm, so viele Personen hatte er noch nie an Bord seines Schiffes gehabt und er fühlte sich dabei wie ein Gefangener. Er versenkte sich kurz in der Macht nur um zu spüren, wie sein ganzes Schiff vor Leben pulsierte. Überall an Bord waren imperiale Zollbeamte und durchsuchten das Schiff nach illegaler Fracht oder anderen Hinweisen, die den Beamten einen Grund zur Festnahme liefern würde. Arkon blickte erst zu Dr. Kaveri und dann zu den beiden Jungs und lächelte ihnen aufmunternd zu, vermutlich waren sie das erste Mal in so einer Kontrolle und das große Aufgebot an Beamten, so stellte es sich Arkon zumindest vor, war bestimmt beängstigend für die zwei Jugendlichen. Ein wenig später kam ein Beamter zurück auf Arkons Schiff und brachte Markierungen an den Frachtkisten an und Arkon verzog fast unmerklich das Gesicht. Damit hatte er nicht gerechnet und hatte er auch wirklich keine Lust darauf. Doch auf sein Nachfragen hin, wurde ihm versichert, dass diese Markierungen entfernt werden würden, wenn er den imperialen Raum verlassen würde und nur angebracht wurden um die Medikamente gegen Diebstahl und Hehlerei zu schützen. Arkon nickte verstehend, auch wenn er eher vermutete, dass diese Markierungen auch dazu dienten ihn zu verfolgen. Allerdings, so vermutete Arkon, würden diese Markierungen bei weiteren imperialen Anfragen sicherstellen, nicht nocheinmal kontrolliert zu werden. Kurz darauf wurden Arkon die Einreisepapiere und eine Bestätigung, dass er vom Zoll kontrolliert wurde auf sein Datapad übertragen und man verabschiedete sich. Als die Luftschleuse sich hinter den Beamten schloss gestatte Arkon sich einen entspannenden Seufzer.

Die Macht war diesmal mit ihm gewesen, nicht nur, dass sein minimal geübter Gedankentrick geklappt hatte, sondern die Kontrolle verlief auch ganz entspannt, ohne, dass ein Beamter ihnen irgendetwas anhängen wollte. Kurz darauf wandte er sich wieder den Jungen zu: „Ab jetzt ist der Frachtraum mit den Medikamenten für euch zwei allein Tabu, wenn ihr dort rein wollt, dann nur mit mir oder Dr. Kaveri zusammen.“ Ohne eine Antwort abzuwarten wandte er sich ab und blickte wieder zu Dr. Kaveri: „Wenn sie es möchten, kann ich ihnen ein Datapad geben“, er wandte sich wieder den Jungen zu „in dem Trainingseinheiten für angehende Jedi enthalten sind. Solange ich im Cockpit den weiteren Flug berechne und programmiere, könnt ihr damit ja schon einmal die grundlegenden Atemtechniken üben.“ Arkon lächelte aufmunternd. Auch wenn die Jungs großen Mist gebaut hatten hier an Bord zu gehen, ihre Ausbildung sollte nicht darunter leiden. „Ich gehe jetzt ins Cockpit und stoße gleich zu euch, am besten treffen wir uns im dann im Frachtraum mit den Betten, dort haben wir alle genug Platz.“ Mit diesen Worten verließ Arkon die Fluggäste und ging in Richtung des Cockpits davon. Im Cockpit erhielt er die Flugfreigabe von den imperialen Schiffen und begann dann sofort den weiteren Kurs zu berechnen, dabei beachtete er auch eine Ausreisekontrolle bei Bessimir.


Kurze Zeit später sprang das Schiff wieder in den Hyperraum und Arkon atmete erneut erleichtert aus. Der schwierigste Teil war nun wohl hinter ihnen. Er beschloss das Cockpit zu verlassen und ging zurück in den Maschinenraum wo er auf die Anderen vorfand. Er setzte sich zu ihnen und redete dann los: „Habt ihr euch schon etwas ausgesucht? Mit was wollt ihr anfangen?"


[Imperialer Raum nahe Taanab :|: Hyperraum in Richtung Coruscant :|: YT-1300 ‚Ebon Hawk‘ („Pride of Alderaan“])Alek Malak (Arkon), Leela, Ikarus, Nico
 
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