Weltraum (Neutral)

[ Mid Rim / Durstig-Sektor / Jenth Krill 31 - System / Kometengürtel / Anabell / Gang nahe der Luftschleuse ] Mol und Spectre, sowie Paloo und Alek


Das sich der Schuss löste war keine Absicht, aber das würde sie wohl keinem verraten. Innerlich fluchte sie darüber, die Crew der Eisenheim hatte schnell reagiert und anders als kalkuliert.
Dann kam auch noch Bewegung in das kleine Pelzknäul. Verdammt...
Sie musst zugeben, dass Paloo der Rest der Eisenheim-Crew das ganze gut durchgeplant hatte. Soviel Respekt musst man ihnen zollen.

Mol hatte sie verfehlt, wenn auch nur knapp und das verdankte er nicht gerade zu einem kleinen Teil dem Ausfallschritt um auf den Beinen zu bleiben.
Dann fing der Ewok auch noch an zu reden.... und seine Worte trafen einen wunden Punkt. Natürlich hatte er Recht, und das wussten alle hier, vielleicht von Mol ausgenommen.
Kurz war der Zabrak abgelenkt, ob es die Worte des Ewoks waren oder etwas anderes war unerheblich. Spectre machte einen Schritt schräg nach vorne und trat ihm die Waffe aus der Hand. Wieder löste sich ein Schuss, der sie aber leicht streifte. Sie biss die Zähen zusammen, packte den Arm und drehte ihn auf den Rücken des zwei Köpfe größeren Mol. Es war in Bruchteilen von Sekunden vorbei.

Nun standen Sie sich gegenüber. Paloo hielt Alek das Messer an die Kehle, der mittlerweile seinen Blaster fallen gelassen hatte. Spectre hielt Mol den Arm auf den Rücken gedreht und den Blaster in die Seite.
Natürlich konnte Mol sich aus dem Haltegriff einfach befreien, er war um einiges stärker als die zierliche Chiss, aber dem Schuss würde er nicht entgehen. Sie zögerte kurz, aber die hier? Nein, sie konnten Ihr nicht helfen.... oder doch?


"Ok Kleiner, netter Versuch. Aber wir wissen Beide wie das hier endet. Ich hab den Blaster und Du das Messer..."

Vielleicht würde es Mol nicht auffallen, aber Paloo. Warum hatte sie nicht einfach abgedrückt und Mol erledigt? Was hinderte Sie? Hatte er einen wunden Punkt erwischt?
Plötzlich stieß sich die Chiss von Mol ab und sprang ein paar Schritte zurück. Sie hatte immer noch alle Drei im Blick, aber die Gefahr von dem Hünen überwältigt zu werden war geringer. Sie zielte immer noch auf den Zaback.







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[Mittlerer Rand :: Hyperraum nach Nal Hutta:: Schwarze Segel :: Operationssaal 2] Doktor Týr und Avlan Diaz

Er hasste diesen Doktor einfach. Mehr, als man für irgendein Wesen in dieser verdammten Galaxis einfach fühlen konnte. Minute um Minute folterte er ihn hier, ohne ihm auch nur ein Haar zu krümmen, ohne ihn richtig zu berühren - lediglich Nadel um Nadel wurde ihm in seinen Körper gerammt. Natürlich war sein Körper dank der langwierigen Schmerzen und psychotischen Spielchen an eine gewisse grenze angelangt - aber noch war er nicht am Ende. Noch

Der Arzt teilte ihm mit wie er genug Zeit besäße eine richtige Antwort zu geben. Und dass er schlicht nicht auf sich stolz sein müsste, selbst wenn er nicht gefesselt wäre. Dieser Kranke mann hatte wohl einfach nur vor Avlans Willen aus Freude zu brechen. Innerlich musste er den anblick leidender Menschen wohl genießen, er täte wohl den ganzen Tag nichts anderes. Wieso hatte er sich dann nicht bei einem Geheimdienst gemeldet? Dort hätte er in verhören wohl Nächtelang arbeit zu tun gehabt. Und selbst als Sith-Inquisitor hätte er wohl eine gute Statur gemacht - war er doch glücklicherweise nicht machtsensitiv, oder wenigstens nicht ausgebildet.

Die "nächste Runde", begann damit dass Týr die Ansprache über die Red Iaro gekonnt ignoriert hatte. War er taub? Nicht ganz bei sinnen? Oder wollte er ihn weiter auf die Folter spannen, und den Söldner damit zwingen ihm zu verraten was auch immer er wusste - immer weiter, ihn immer ignorierend. Avlan wusste es nicht. Er hatte auch keine Zeit darüber nachzudenken, da auch schon die nächste Spritze aus der Hand des Arztes kam. Plötzlich, und binnen weniger Sekunden bahnte sich ein schlimmer Juckreiz über seinen Körper aus. Als ob Milliarden kleiner Insekten auf ihm herumkrabbeln würden, so begann er sich auch zu wehren, jedenfalls versuchte er es. Kratzen konnte er sich nämlich nicht, ohne Unterlass brannte seine Haut förmlich, es war kaum auszuhalten. Schweiß lief ihm den ganzen Körper hinunter, prasselte auf den Boden unter ihm, und befeuchtete ihn vollkommen. Er machte Schmerzhafte Geräusche, wäre am liebsten geflohen doch - er konnte nicht.

Minute um Minute vergingen, der Schmerz wurde immer Stärker, und die Versuchung sich zu kratzen es aber nicht zu können, bahnte ihn immer weiter in die Kraftlosigkeit. Nach circa 5 minuten, hörte er auf wie wild sich vom Stuhl loszureißen, auch wenn selbst dieser Versuch nur ein Schatten seiner selbst war. Er stöhnte nur auf, kniff dauernd die Augen zusammen und versuchte sich darauf zu konzentrieren in der Hoffnung es würde nachlassen, doch es funktionierte nicht. Nach für ihn vorkommenden Stunden des Leidens, erlöste ihn der Mann mit einer weiteren Spritze, und innerhalb kurzer Zeit ließ alles wieder nach. Er fiel nach vorne in den Stuhl, lediglich seine Fesseln hinderten ihn am umfallen. Er war ziemlich schwach, und besaß dank der großen Anstrengungen und zusammen gekniffener Augen wie Zähne, auch Kopfschmerzen. Unaufhörlich spürte er seine Halsschlagader pochen, welche mittlerweile enormen Druck aufgebaut hatte. Er war müde.

Der Weequay wollte nun also erneut Antworten hören. Keine normalen Fragen wie, wer seine Kontakte seien, oder wo er vor Lannik gewesen war, nein. Sinnloses gequake, sinnlose Sprüche, sinnlose Fragen. Er machte den Mund auf als wollte er etwas sagen, dann schloss er ihn wieder. Seine Worte überlegte er sich genau. Zwar war sein Geist noch nicht gebrochen, aber er wusste, wenn er weiter provozieren würde, besäße er seinen eigenen Verstand nicht mehr. Er würde lediglich wie eine Puppe zusammenfallen, vor lauter Schwäche würde er sogar um erbarmen flehen - die niedrigste Stufe für einen gefolterten.
"Mein Name ist Avlan Diaz, ich bin freischaffender Söldner, ich...", plötzlich hielt er inne. Er schaute genau auf den Boden, so dass der Arzt sein Gesicht nicht sehen konnte, jedenfalls nicht vollständig. Er würde seine Ehre verletzten, er durfte diesem Schwein nicht...
"..bin nicht stolz weil ich an anhaltender Megalomanie leide", die blauen Augen, welche in diesem Moment wie eine tiefe, Stürmisch tobende See aussahen, starrten das gegenüber reglos an.

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Paloos Vorhaben war wahnwitzig. Doch was noch wahnwitziger war, dass Mol sich hatte von seinen Worten ablenken lassen. Es war nur eine Millisekunde, doch das hatte der blauen Agentin gereicht. Blitzschnell trat sie vor und hob den Fuß zum Tritt. So schnell er konnte drückte er ab, doch es war zu spät. Sein Blaster flog in die Ecke und sie hatte ihm den Arm auf den Rücken gedreht, bevor er auch nur zucken konnte. Die Reflexe dieser Chiss waren wirklich beeindruckend!

Ein Teil von
Mol bewunderte sie dafür, doch ein noch größerer Teil ärgerte sich darüber sich so einfach übertölpeln zu lassen. So ein Fauxpas war ihm schon wirklich lange nicht mehr passiert. Normalerweise war das Schicksal auf seiner Seite, wie zuletzt erst auf Dxun, als er der Mandalorianerin Miriam mit seinen Hörnern den Körper aufgerissen hatte, nur Sekunden bevor sie ihn getötet hätte. Dass er jetzt einen Blaster in seiner Seite spürte, gab relativ glaubhaft bekannt, dass sein Glück wohl nun endgültig aufgebraucht war.

Das bestätigten nun auch die Worte der Chiss. Kalt verkündete sie, dass es nun vorbei. Richtigerweise hielt sie fest, dass
Paloo das Messer hatte und sie den Blaster. Das sprach eine eindeutige Sprache. Auch der Ewok schien nicht unbedingt erbaut über die neue Entwicklung der Situation zu sein. Für den Blick den er Mol zuwarf, hätte der Zabrak im Boden versinken wollen. Es war keine Wut oder dergleichen darin. Einfach ein nonverbales ‚Ernsthaft?‘. Doch Paloo schien nicht gewillt aufzugeben. Auf jeden Fall war sein Pokerface sofort wieder hergestellt und ein leichtes Lächeln kräuselte seine grauen Lippen.


„Och, so würde ich die Situation jetzt nicht unbedingt einschätzen. Hättest du das Ding auf mich gerichtet würde ich dir Recht geben aber so… Ein Vibromesser ist auf die Distanz genauso tödlich wie ein Blaster. Vielleicht ein wenig schmutziger…“

Der Mensch keuchte auf, als Paloo demonstrativ das aktivierte Messer noch näher an seinen Hals hielt und der Geruch von verschmorter Haut und Bartstoppeln sich im Raum ausbreitete. Einen Moment lang herrschte Stille. Plötzlich verspürte Mol einen Stoß in seinem Rücken und er stolperte einen Schritt nach vorne. Der Blaster in seiner Seite war verschwunden, doch ein Blick nach hinten verriet ihm, dass die Chiss noch immer auf sie zielte. Wollte sie das Risiko verringern, dass der Zabrak sich wehrte?

„Ahh. Auch nett. Absolut keine schlechte Strategie für deine erste echte Mission. Ist es doch, oder? Maximal deine zweite.“

Paloo grinste wissend

„Aber weißt du was dich verrät? Wärst du deiner Sache sicher hättest du schon zwei Mal abgedrückt und hättest du auf deinen Freund hier geschissen. Du bist also entweder nicht sicher…oder du stehst auf diesen traurigen Fleischsack der sich für die Herrenrasse hält. In Anbetracht der Tatsache dass er nicht besonders ansehnlich ist, tippe ich auf ersteres.“

Vollkommen perplex starrte Mol seinen Freund an. Auf diese Weise hatte er den schweigsamen und eigentlich nur in Gesellschaft und mit Alkohol auftauenden Ewok noch nie erlebt. Sein Gesicht war freundlich, jedoch war ein stählerner Zug in seine braunen Augen getreten. Als hätte man den warmen Holzton durch zwei Kiesel ersetzt.

„Wenn du einen Ausweg suchst…ich hab den Sprung aus dieser verachtungswürdigen Scheißmühle mit dem Halbdroiden als Imperator geschafft. Hier ist deine Chance es ebenfalls zu tun. Schnauze auf den billigen Plätzen.“

Schnauzte er den Menschen an, der bei der Beleidigung seines Herrschers patriotisch aufgezischt hatte. Übergangslos wandte er sich wieder an die Chiss:

„Also was darf es sein? Hältst du den Menschen deine falsche Treue, oder läufst du zu uns anderen über? Weißt du was? Zöger‘ so viel du willst. Ich tu‘s nicht.“

Sein Grinsen verbreiterte sich und mit blitzenden Augen zog er die rechte zu sich heran. Die Augen des Menschen weiteten sich, als seine Kehle durchtrennt und das umliegende Fleisch verbrannte. Auch Mols Augen zuckten. Hatte Paloo sich grade verschätzt und sie beide umgebracht?

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Ihr linkes Auge zuckte kurz als der Ewok Alec das Messer an den Hals drückte, aber sonst bewegte sie sich nicht.

Alecs Augen wurden größer. Was passierte hier gerade, warum reagierte die Chiss nicht?

Dann sagte der Ewok die Worte, auf die sie gewartet hatte:

„Wenn du einen Ausweg suchst…ich hab den Sprung aus dieser verachtungswürdigen Scheißmühle mit dem Halbdroiden als Imperator geschafft. Hier ist deine Chance es ebenfalls zu tun. Schnauze auf den billigen Plätzen.“

Alec wollte ihm wiedersprechen… Aber die Klinge des Messerschnitt ihm die Worte ab.


„Also was darf es sein? Hältst du den Menschen deine falsche Treue, oder läufst du zu uns anderen über? Weißt du was? Zöger‘ so viel du willst. Ich tu‘s nicht.“


Der Ewok grinste siegessicher als er die Klinge tiefer in das Fleisch drückte und die Chiss drückte ab. Es war nur ein Schuß, aber sie war Scharfschützin.

Der Duft von verbranntem Fleisch und Ozon erfüllte die Luftschleuse und die kleine Rauchfahne aus dem Einschussloch stieg dem Ewok in die Nase.

Hatte sie ihn wirklich getroffen? Er spürte keinen Schmerz? War er tot?

Alec hatte die kurze Bewegung ihrer Hand gesehen, kannte Ihre Fähigkeiten und hatte trotz des Schnittes am Hals zu grinsen begonnen.

Die Bruchteile der Sekunden schienen eine Ewigkeit zu dauern.

Alec blickte Spectre ungläubig an, öffnete den Mund um die eine Frage zu stellen: Warum? Aber kein Ton kam über seine Lippen. Schließlich sackte er in den Armen des Ewoks zusammen, ein Einschußloch in der Brust.



„Ich zögere nicht, ich habe abgewägt wie ernst Du es meinst, Paloo. Dann überzeug mal Deine Freunde, dass Sie mich mitnehmen… Ihr versteht sicher, dass ich meine Waffen nicht senke.“


Sie lächelte kalt. Dann hob sie Ihr Handgelenk (das ohne Waffe) an dem ein Kommunikator befestigt war.

“R7… gib die Sprechanlage zwischen den Schiffen an der Schleuse frei.“

Ein Piepen ertönte als Antwort und die Sprechanlage wurde aktiviert. Die Chiss lächelte.

“Mein Name ist Spectre, Dein Zug…“



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Arlen am Steuer

[ Mittlerer Rand / Daalang-Sektor / Hyperraum nach Nal Hutta / Schwarze Segel / Operationssaal 2 ] Týr und Avlan


Týr grinste. Avlan machte Fortschritte, obwohl es nur allzu durchschaubar war, dass er sagte was er sagte, nur im ihn zufriedenzustellen. Das Abwenden des Gesichtes, der Ton in dem er die Worte ausgesprochen hatte…der Söldner log wie gedruckt. Doch sein Stolz war bereits soweit abgeschabt, dass er sich dazu herabließ. Darauf konnte man aufbauen und das würde er natürlich tun. Er hatte zwar nur noch etwa einen Tag bis sie auf Nal Hutta eintreffen würden und musste vorher noch einen weiteren Eingriff an ihm durchführen, doch das wusste der ehemalige Prinzregent natürlich nicht. Er würde hier noch sein gesamtes Zeitgefühl verlieren und schließlich brechen.

„J…ein.“

Antwortete der Weequay auf den Satz des Söldners und ein sardonisches Lächeln breitete sich über seinem braunen Gesicht aus. Der Funke Hoffnung der einen Augenblick lang in den Augen des Menschen aufgeblitzt war, war einfach zu köstlich gewesen.

„Einerseits hast du natürlich Recht. Du leidest immernoch an Megalomanie, aber Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung. Aber nur der Beste hat das Recht stolz zu sein. Ach, und man schaut seinen Gesprächspartner an, während man mit ihm redet.“

Humpelnd begab sich Týr wieder zu seiner Tasche und nahm die nächste Spritze zur Hand. Der Ablauf war wie gehabt und auch bei der nächsten Antwort Avlans hatte er eine Kleinigkeit zu mäkeln. Und das Mal darauf. Und das danach. Irgendwann schaffte der Söldner es die Worte richtig hinzubekommen, doch wirkte er auch weiterhin als würde er es nur sagen, um der Folter zu entkommen. Stunden verstrichen, die stumme Meldung dass man in den Huttraum eingetreten war kam und ging, doch Týr führte unermüdlich sein Handwerk fort. Spritze um Spritze, Antidot, um Antidot. Alles kam und ging doch was blieb waren Nebenwirkungen wie Übelkeit, Müdigkeit oder Kopfschmerzen. Trat es auf wurde es mit Aufputschern in den Griff gebracht.

Und schließlich verriet ein unhörbares Vibrieren seines Chronos Týr, dass es bald an der Zeit war den Eingriff vorzunehmen. Auch er lief momentan auf Wachmachern, doch das störte ihn nicht. Ein letztes Mal stellte er seine Fragen und starrte dem Menschen in die blauen Augen. Die Antwort kam und er nickte. Der Mensch war höchstwahrscheinlich gebrochen und das Mantra so fest in seinem Unterbewusstsein verankert, dass er es nicht mehr los werden würde. Natürlich bestand die Möglichkeit dass er stärker war als Týr antizipiert hatte und alles aufgrund der kurzen Behandlungszeit für die Katz gewesen war…doch das glaubte er nicht. Und im Zweifel hatte er seinen Spaß gehabt.

Eine letzte Spritze zückte er und injizierte ihm dieses Mal ein Narkotikum. Mit ein paar Tastendrücken auf sein Comlink wies er einige Droiden an aufzuräumen, während er selbst alles für die Operation vorbereitete. Ein Wachmacher warf er ein und gab sich selbst eine Spritze, um seine Hände ruhig zu halten. Noch einmal vergewisserte er sich, dass er Skalpell, Knochensäge und alle weiteren Werkzeuge sauber aufgereiht hatte, dann trat er wieder an den Menschen heran. Dieser würde ihn nicht wiedersehen. War er fertig operiert würde er in einer Zelle auf Nal Hutta erwachen, von wo aus er endlich Vigo Darga vorgeführt werden würde.


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Ein Schuss heulte auf und der Blaster der Chiss blitzte. Offenbar hatte Paloo sich verschätzt. Wie in Zeitlupe beobachtete Mol wie die Ladung Plasma auf seinen Freund zuschoss. Machtlos streckte er die Hand aus, doch er stand zu weit weg um etwas ausrichten zu können. Dann erreichte der Schuss sein Ziel und auf der Brust des Agenten blitzte es, als er in ihn eindrang. Kurz fing die Uniform Feuer, erlosch dann jedoch sofort wieder. Auf dem Gesicht des Menschen wandelte sich das hämische Grinsen zu einem Ausdruck von Verwunderung. Langsam öffnete er fragend den Mund, doch die Luft kam nie oben an. Stattdessen entwich sie mit einem Zischen seiner geöffneten Kehle. Dann sackte sein Kopf leblos zur Seite.

Der Zabrak brauchte einen Augenblick bis er dem eben Geschehenen einen Sinn zugewiesen hatte. Die Chiss…hatte ihren eigenen Kollegen erschossen?! Hatte Paloo doch Erfolg gehabt?! Warum hatte sie es nicht einfach gesagt, sondern auf den ohnehin todgeweihten Menschen auch noch einen Schuss verschwendet?!

Mit einem kalten Lächeln stellte die Chiss fest, dass sie nicht gezögert, sondern abgewägt hatte. Sie hatte erst sehen müssen wie ernst es Paloo war. Lapidar wies sie ihn an seine Freunde davon zu überzeugen dass sie es ernst meine, hielt aber fest dass sie ihre Waffe nicht senken würde. Anschließend gab sie einem Astromech über Com die Anweisung die Schleuse frei zu geben und stellte sich als Spectre vor.

Mit einem Zischen öffnete sich die Luftschleuse und Yannic, der sich offenbar von der anderen Seite dagegen gelehnt hatte, stolperte hindurch, seinen Blaster im Anschlag. Alarmiert blickte er die Chiss an, doch Mol signalisierte ihm, dass keine akute Gefahr drohte. Natürlich hieß das nicht, dass der Rodianer die Waffe senkte.

„Ab einem gewissen Punkt wirst du deinen Blaster senken müssen. Schlichte Physik und Biologie, weißt du?“

Verkündete Mol mürrisch und ging zu der Ecke, in der seine eigene Waffe gelandet hatte und hob sie auf. Seine Augen wichen nicht ein einziges Mal von Spectre, während er sich fragte was er mit ihr anfangen sollte. Sie hatte ihren Kollegen aus bisher ungenannten Gründen erschossen und trat lieber der Black Sun bei, als ihren Auftrag zu erfüllen. Warum. War sie eine Spionin die die Black Sun auskundschaften sollte? Doch das rechtfertigte nicht den Tod eines Agenten, der offenbar von seinem Schicksal vorher nichts gewusst hatte. Wie er die Sache drehte und wendete, sie machte irgendwo keinen Sinn.

„Nimm jetzt den verdammten Blaster runter, Mädchen. Wir sind einigermaßen ehrbare Piraten und du hast bisher noch nichts getan was mich dazu verleiten würde dir hinterrücks die Kehle durchzuschneiden. Glaub mir, wenn du mich verrätst ist das die angenehmere Option.“

Mol hatte absolut keine Lust auf dieses Getue. Sie würde schon nicht erschossen oder in die Sklaverei verkauft werden. Die Black Sun hatte zweifelsohne Verwendung für ehemalige Geheimdienstler und wenn Spectres Loyalität geklärt war, konnte man sie sicher mitnehmen. Doch die Chiss machte keinerlei Anstalten der Aufforderung nachzukommen. Stures Ding.

„Gut. Wie du meinst. Kommt, Jungs, wir gehen. Wenn sie mitkommt dann zu meinen oder Mallorys Konditionen. Und eine davon ist komplette Entwaffnung. Wenn sie nicht will ist das ihr Pech.“

Sagte der Zabrak schließlich ernsthaft genervt und winkte Paloo und Yannic zu ihm zu folgen. Ohne die Chiss aus den Augen zu lassen ging er auf die Luftschleuse zu. Er brauchte die anderen beiden nicht anzusehen um zu wissen, dass sie seinem Beispiel folgten. Das Ganze war nichtmal ein Bluff. Spurte sie nicht, würde Mol sie wirklich einfach stehen lassen. Sollte sie doch schauen wie weit sie mit ihrem erschossenen Kollegen kam.

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Sie knirschte mit den Zähnen. Noch könnte sie zurück...
Nein, dafür war es zu spät. Immer hin hatte weder Paloo noch Mol oder Yannic jetzt die Waffe gegen sie erhoben.
Sicher, die Piraten warten vorsichtig, aber sie wären auch dumm, wenn sie ihr einfach vertrauen würden. Immerhin war sie eine Imperiale.
Ihre Gedanken sprangen hin und her, suchten eine Lösung.
Aber es gab nur eine und die gefiel ihr nicht wirklich. Aber darauf lief es nun einmal hinaus, oder?
Sie musste die Kontrolle abgeben.
Und wenn die Piraten sie verkaufen würde oder.. ausliefern?
Sie war zwar Mitglied des ISD, aber mit einem niedrigen Rang. Sie hatte keine Möglichkeit an sensible Daten heranzukommen, sie wusste noch nicht einmal wo "die Bibliothek" war.
Wenn sie ehrlich war, dann hatte sie nichts anzubieten außer sich selbst und ihre Fähigkeiten.
Diese Erkenntnis traf sie und mit ihr die Entscheidung.
Alles oder nichts.


"Wartet..."
es klang resigniert, geschlagen, ernüchtert.
Sie legte den Blaster mit einem leisen Klick vor sich auf den kalten Durastahlboden, zog die beiden Vibromesser, die sie daneben legte und trat zwei Schritt zurück.

"Wie sind die anderen Bedingungen?"

Sie hätte heulen können so erniedrigt kam sie sich vor. Wie hatte es nur so weit kommen können? Aber sie wusste genau, warum sie es tat. Sie hatte zu lange einfach nur ertragen und gelitten, nur um dann wie der letzte Dreck behandelt zu werden. Paloo hatte Recht. Und sie wollte einfach nicht auf eine bessere Chance warten, die niemals kommen würde.
Aber Ihr Stolz lies es nicht zu, dass sie den Kopf hängen lies, oder das Ihre Haltung etwas anderes als Selbstsicherheit ausstrahlte.



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Also doch. Letztenendes war es, wie es Mol erwartet hatte. Spectre wollte nicht zurückgelassen werden und war nicht bereit dazu ihre Handlungen von falschem Stolz diktieren zu lassen. Dennoch klang ihre Stimme resigniert, was der hünenhafte Zabrak doch irgendwo nachvollziehen konnte. Nein, nicht nur irgendwo. Vor nicht allzu langer Zeit hatte er sich in einer sehr ähnlichen Situation befunden, obwohl die Ereignisse zwar zu vergleichen, jedoch nicht gleichzusetzen waren.

Auch er hatte das Feuer auf eigentlich Schutzbefohlene eröffnen lassen, auch wenn er immernoch glaubte, dass die Jedi selbst schuld gewesen waren, als sie sich geweigert hatten genau wie die Sith ihre Waffen abzulegen.
Spectre hatte ihren Kompagnon nicht aus Not heraus erschossen. Es war eher ein Nachtreten gewesen, so als wäre irgendetwas zwischen ihnen vorgefallen, woran sie sich hatte rechen wollen. An ihm selbst, oder möglicherweise nur die Institution für die er stand. Dennoch konnte Mol definitiv nachvollziehen wie sie sich fühlen musste. Auch nach mehreren Monaten bei der Black Sun und als Gesetzloser hatte er sein Gleichgewicht noch immer nicht wiedergefunden.

Mit reglosem Gesicht verfolgte er, wie
Spectre ihre Waffen – einen Blaster und zwei Vibromesser – auf den Boden vor sich legte. Mit einer Handbewegung wies er Yannic an sie einzusammeln. Der Rodianer nickte, steckte seinen eigenen Blaster endgültig weg und bückte sich nach ihnen. Anschließend wandte er sich wieder Spectre zu und wies sie an die Arme horizontal von sich zu strecken. Einen Moment lang zögerte die Chiss, hatte sie wohl gedacht – oder gehofft – das es damit erledigt gewesen war. Dann kam sie jedoch der Aufforderung nach und Yannic tastete sie routiniert nach versteckten Gegenständen ab. Dass er nichts weiteres fand, war ein weiterer Pluspunkt für sie.


„Das besprechen wir am besten drüben. Der…Kapitän ist“

Aus Mols Mund klang die Bezeichnung mit der er selbstverständlich Mallory meinte wie eine Beleidigung

„grade nicht im Raum. Das sollte er auch hören. Er ist immerhin Ad’ika und weiß mehr über unsere Strukturen als ein armer kleiner Bechesmy wie ich. Komm.“

Nun endlich wandte Mol Spectre den Rücken zu, spannte jedoch die Arme an. Falls es ihr wieder einfiel ihm den Arm auf den Rücken drehen zu wollen, musste sie zunächst von Oberarmen vom ungefähren Durchmesser ihrer Taille vorbei. Mit schweren Schritten stapfte er die Luftschleuse hoch und von dort aus in die Lounge. Schwer ließ er sich in seinen Sessel fallen und ignorierte wie üblich das gequälte Quietschen von Federn. Gedankenverloren knibbelte er an einem Blutfleck auf einer der Armlehnen herum und bedeutete Spectre mit der anderen Hand sich ebenfalls zu setzen.

Auch
Paloo gesellte sich hinzu und musterte die Chiss mit ernstem Gesicht. Yannic verschwand Richtung Cockpit, wohl um Mallory zu berichten was sich zugetragen hatte und worauf die Entwicklung grade zusteuerte. Kurz atmete Mol durch, dann begann er zu sprechen:


„Bevor wir überhaupt über irgendetwas anderes reden, wirst du mir zuerst einige Fragen beantworten, Spectre.“

Plötzlich tauchte aus Richtung des Cockpits Mallory mit Yannic im Schlepptau auf. Der Mensch machte jedoch keinerlei Anstalten sich einzumischen. Er nickte lediglich und lehnte sich dann mit seinem üblichen gelangweilten, irgendwie müden Gesichtsausdruck an die Wand. Befriedigt fuhr der Zabrak fort:

„Von welcher imperialen Institution bist oder warst du? Wer bist du und warum bist du jetzt hier? Warum hast du den Typen noch einmal extra abgeknallt als Paloo ihm quasi schon die Kehle durchgeschnitten hat?“

Kurz pausierte er, griff sich eine Flasche Corellianischen Cognac aus dem Regal, schenkte zwei Gläser ein und schob Spectre eins davon zu.

„Du und dein Kollege wusstet eine Menge über uns. Sind diese Informationen bereits an deine Institution weitergegeben worden?“

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Sie lies sich kommentarlos und ohne Widerstand von Yannic durchsuchen. Sie zuckte lediglich einmal, als Yannic die Hüfte abtastete und die Schußwunde berührte.
Dann gingen sie auf die Eisenheim.
'Mein Gott was für ein Kahn...' dachte sie sich. Aber viele Schmuggler und Piraten legten keinen Wert auf das Äußere.. und Innere.. Erscheinungsbild des Schiffs.

"Darf ich meine Wunde versorgen bis der.. Kapitän.. hier ist?"
sie legte eine ähnliche Betonung in das Wort wie Mol und sah ihn abwartend an während sie sich in einem der Sitze niederlies. Überhaupt waren Ihre Bewegungen sehr flüssig und elegant, was für eine hohe Reaktionsgeschwindigkeit sprach.

Aber da betrat Mallory mit Yannic bereits die Kabine und die Fragerunde begann.
Sie seufzte, nickt dann aber.

"Also gut. Ich bin Spectre, Mitglied des imperialen Geheimdienstes, ausgebildet als Scharfschütze und Slicer. Unser Auftrag war es den Deserteur Paloo Kneessaa einzufangen und wenn möglich lebend zurückzubringen. Dazu haben wir sie bereits seit längerem beobachtet, Verhalten studiert und möglich Reaktion berechnet. Jetzt war die beste Option zuzuschlagen, da sich die Crew der Eisenheim reduziert hat.
Ich habe meinen Vorgesetzten erschossen, um Euch zum nachdenken zu bringen. Es unterstützt meine Argumentation und würde bei den meisten Lebensformen ein positiven Effekt in der Grundstimmung auslösen.
Oder umgekehrt, hätte ich es nicht getan und Ihr hättet mich überwältigt, wäre meine Position noch schlechter als sie im Moment bereits ist."

Ihre Stimme war kalt und emotionslos. Dann glitt ihr Blick zu dem Ewok.
"Euer... Freund... hatte mit seinen Argumenten nicht ganz unrecht. Für jemanden wie mich ist es nicht sehr leicht im Imperium und daher habe ich bereits seit längerem auf den richtigen Absprung gewartet und das indirekte Angebot von Paloo hat ausgereicht.
Was Eure weitere Frage angeht: Nein. Die Informationen sind alle noch auf der Anabell.
Im übrigen würde ich empfehlen die Anabell in Ihre Einzelteile zu zerlegen. Das Schiff ist standartmäßig mit Peilsendern ausgestattet, die es dem ISD erlauben ausbleibende Einsatzteams zu orten.
Desweiteren wäre es für Sie weit effektiver mich jetzt wegzusperren und den Frachter zu kapern, damit diese nicht mit der Notreparatur, die mit Sicherheit in vollem Gange ist, Erfolg haben und Ihnen dieser Happen davonsegelt. Aber das nur als Randbemerkung."

Als er Ihr etwas einschenkte und ihr das Glas herrüberschob, schüttelte sie leicht ablehnend den Kopf.
"Vielen Dank für das Angebot, aber in der momentanen Situation verstehen sie sicher, dass ich klare Gedanken behalten will. Unterm Strich geht es schließlich um mein Leben."
Dann sah sie abwartend in die Runde. Es ergab keinen Sinn jetzt Informationen zurückzuhalten.



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Auf die Frage hin ob Spectre vor dem Gespräch ihre Wunde versorgen durfte, hatte Mol knapp den Kopf geschüttelt. Die Chiss sah nicht so aus als würde sie in den nächsten Sekunden vom Stuhl fallen und Mallory würde binnen der nächsten Minuten ankommen. Außerdem waren die Fragen an dieser Stelle zu dringlich um sie zu stellen. Mit ruhiger Stimme stellte der Zabrak in den Raum was er wissen wollte und tatsächlich tauchten dann auch schon Mallory und Yannic auf.

Mit unverwandter Stimme begann die Chiss schließlich zu sprechen. Absolut emotionslos erklärte sie dass sie tatsächlich Mitglied des IGD gewesen war und dort als Scharfschützin und Slicerin gearbeitet hatte. Am Rand fiel
Mol auf, dass Paloo bei der Erwähnung der ersteren Spezifikation grinste und mit dem Daumen nach oben zeigte, bevor er wieder ernst wurde. Spectre ignorierte dies und erklärte das ihr Auftrag gewesen war den Ewok lebend gefangen zu nehmen und sie daher im Vorfeld Informationen gesammelt hatten. Bei der Erwähnung, dass man erst jetzt aufgrund von Crewreduktion zugeschlagen hatte, musste Mol grinsen. Die Vorstellung das die beiden Agenten versucht haben könnten die Fast Fortune unter Jart Ga’lor zu infiltrieren um an Paloo zu kommen war irgendwie amüsant.

Auf die Frage warum sie ihren Kollegen noch zusätzlich erschossen hatte war die Antwort einleuchtend. Schlicht und einfach um in eine bessere Verhandlungsposition zu kommen. Generell hatte
Spectre schon länger auf eine Gelegenheit gewartet dem Imperium den Rücken zu kehren. Außerdem waren die Informationen über die Eisenheim und ihre Crew noch auf der Anabell, dem Geheimdienstschiff. Das war gut. Doch was ein Agentenduo unbemerkt bereits geschafft hatten, konnten weitere ebenfalls bewerkstelligen. Eine Idee wie die Chiss ihre Loyalität beweisen könnte keimte in seinem Kopf. Es war mehr als die meisten neuen Black Sun Mitglieder zahlen mussten, doch das musste man ihr ja nicht sagen.

Abschließend riet sie die Anabell in ihre Einzelteile zu zerlegen um dem Peilsender zuvorzukommen, der standartmäßig verbaut war. Als sie jedoch fortfuhr und altklug vorschlug sie jetzt am besten wegzusperren und sich dem Frachter zuzuwenden, der sonst entkommen könnte, ballten sich
Mols Hände zur Faust. Glaubte sie etwa, dass er das noch nicht bedacht hatte?! Der Orbalisk an seinem Arm ziepte unangenehm und riet sie mittels eines Faustschlags eines Besseren zu belehren, doch er beherrschte sich. Grade wollte er etwas dazu sagen, da ließ Mallory zum ersten Mal in diesem Gespräch seine Stimme hören:


„Der Frachter hat seine Sublichttriebwerke wieder in Gang gebracht. Wenn ich den Schaden am Hyperraumantrieb richtig einschätze wird das wenigstens noch zwei Stunden dauern. Sie haben Recht, Miss Spectre, dass wir uns nun der Kaperung widmen werden, aber anders als Sie sich das vermutlich vorstellen. Ein Großraumfrachter dieser Machart braucht vier Crewmitglieder um operabel zu sein, jedoch zehn um Reibungslos zu funktionieren. Ich rechne wenigstens noch einmal dieser Anzahl an Sicherheit an Bord. Eine offene Kaperung mit vier Mann unserer Eignung kann funktionieren, birgt aber nicht zu unterschätzende Risiken. Außerdem laufen wir Gefahr sowohl die Ware als auch die Crew zu beschädigen, für die die Familie ebenfalls Verwendung hat.“

Kurz räusperte er sich, trat in die Sitzgruppe, hob den von Spectre abgelehnten Cognac auf und nahm einen Schluck.

„Daher werden wir die Sache anders angehen. Sie, Miss Spectre, werden gleich in Begleitung von Mister Wac zu unserer Medistation gehen und ihre Verletzung versorgen. Anschließend begeben Sie sich wieder an Bord der Anabell und funken den Frachter an mit der Information dass die Angelegenheit bereinigt worden ist, Sie jedoch dennoch an Bord kommen. Eine Begründung ist Ihnen überlassen. Wir setzen an Bord der Anabell über und sie lassen sich mit Mister Wac und mir zum Kapitän geleiten. Sie nehmen ihn oder eine andere wichtige Figur gefangen und drohen ihn zu erschießen. Wenn alles funktioniert streckt der Rest der Besatzung die Waffen. Mister Mol und Kneessaa bleiben im Hintergrund und beachten dass alles rundläuft. Sehen Sie es als erste Möglichkeit ihre Vertrauenswürdigkeit unter Beweis zu stellen.“

Einen Moment lang fragte Mol sich warum grade Yannic mit der Chiss mitkommen sollte, doch dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Die weiße Rüstung des Rodianers konnte ein ungeübtes Auge leicht mit einer Sturmtruppenrüstung verwechseln. Ein erkennbarer Mensch und ein weiß gerüsteter Soldat neben einer Chiss-Agentin fiel weniger auf als eine Bande Nichtmenschen inklusive einem Ewok. Der Plan klang machbar, obwohl Mol eine Menge einfiel das schief gehen konnte, auch wenn es natürlich weniger war als bei einem Frontalangriff. Blieb zu hoffen dass das Notsignal das der Frachter inzwischen sicherlich ausgesandt hatte nicht in der nächsten Stunde eine Antwort finden würde.

[ Mid Rim / Durstig-Sektor / Jenth Krill 31 - System / Kometengürtel / Eisenheim / Lounge ] Mol und Spectre, sowie Paloo, Mallory und Yannic
 
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Sie sah Mallory kurz fassungslos an, als dieser mit den Aufführungen begann nickte dann aber.
Mols Ausbruch nahm sie zur Kenntnis und erwägte eine Reaktion, aber ihre momentane Situation sprach dagegen. Sie hasst Unbeherrschtheit, sie verleitete zu Fehlern und diese waren irgendwann tödlich.
"Einverstanden. Ich gehe davon aus, dass die Energiezelle des Blasters, den ich erhalte, entfernt wird? Das würde zwar meine Effektivität während der Aktion einschränken, sollte es zu Übergriffen kommen, ist aber verständlich und nachvollziehbar. Außerdem hoffe ich, dass Sie für diese Charade den Bauch einziehen können Mr. Mallory, denn sonst wird ihnen die imperiale Uniform von Alec nicht passen. Ich brauche dann nur ein paar Augenblicke um mich umzuziehen. Ich denke das kleine Einschussloch würde sonst eher contraproduktiv sein. Und wir wollen doch alle keine Zwischenfälle provozieren, oder?"
Sie sah wieder in die Runde. Ihr Blick blieb auf Yannic stehen während sie aufstand.
"Dann bringen sie mich mal auf die Medistation."
Sie wollten gerade losgehen, als sie sich noch einmal umdrehte.

"Ach, was mir noch einfällt, ich hoffe sie können ein Schiff wie die Anabell bedienen, ich kann es nämlich nicht."
Dann folgte sie Yannic in den Mediraum wo sie ohne Umwand das Oberteil auszog um sich verarzten zu lassen. Der Blasterschuss hatte sich sauber durch die Kleidung auf Höhe ihrer dritten Rippe durch die Haut geschnitten. Ein sauberer aber bestimmt schmerzhafter Streifschuss. Eine Handbreit weiter links wäre tödlich gewesen und das alleine sprach für das Können des Schützen Mol.




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Spectre schwieg einen Augenblick bevor sie Mallory antwortete. Mol registrierte einen Seitenblick in seine Richtung, den er nicht so recht deuten konnte, hinter dem er jedoch eine gewisse Geringschätzung vermutete. Glaubte die Chiss etwa ebenfalls dass er nicht zum Anführer taugte und sich nur aufspielte?! Der Gedanke ließ ein weiteres Mal Wut in ihm hochkochen, die er jedoch mühsam niederkämpfte. Noch vor wenigen Wochen wäre das nicht geschehen. Dieser verdammte Orbalisk der ihn regelmäßig die Beherrschung verlieren ließ! Noch immer wünschte er sich, dass die Amputation geklappt hätte. Zwar wäre dann noch immer Mallory nominell der Anführer, doch er würde diese Blicke nicht mehr abbekommen…

Die Chiss gab bekannt dass sie mit dem genannten Vorgehen einverstanden war und äußerte die Vermutung, dass man ihr einen nicht geladenen Blaster geben würde.
Mol nickte. Zwar war sie offensichtlich zu ihnen übergelaufen, doch konnte man sich nicht sicher sein, ob sie nicht doch in letzter Sekunde einem Sinneswandel unterliegen würde. Selbst ein auf Betäubung gestellter Blaster konnte nur allzu leicht umgestellt werden.


„Sie liegen falsch, Miss Spectre. Falls die Sache schiefgeht brauchen wir einen fünften Schützen und es sollte ohnehin leicht genug für sie sein an einen Blaster zu kommen wenn sie wirklich wollen. Ich muss Ihnen nicht vor Augen führen dass ein Verrat aufs Äußerste kontraproduktiv und sinnlos wäre.“

Sagte Mallory jedoch und vier entgeisterte Augenpaare richteten sich auf ihn. Das konnte er doch nicht ernst meinen!

„Das können Sie nicht machen, Mallory!“

Sagte Mol laut und erhob sich.

„Sie ist grade erst übergelaufen und hat ihren eigenen Kollegen abgeknallt nur um sich in eine bessere Verhandlungsposition zu bringen! Wer sagt uns dass sie nicht irgendwelche obskuren Ziele verfolgt und uns in den Rücken ballert sobald sie die Gelegenheit dazu hat?“

Der Tonfall des Zabrak war schärfer als es sich für einen eigentlich Untergebenen Mallorys gehörte, doch das war ihm egal. Es ziemte sich auch nicht zu versuchen seinem Vorgesetzten eine zu verpassen und auch das hatte der Mensch kommentarlos (nicht) über sich ergehen lassen. In diesem Moment machte er ganz klar einen Fehler und korrumpierte damit ihre gesammelte Sicherheit! Wie vorhergesagt verzog der Mensch auch diesmal keine Miene. Nichteinmal sein Tonfall hatte sich verändert als er antwortete:

„Vielleicht ist es Ihnen nicht aufgefallen, Mister Mol, aber laut meinem Plan bin ich es der in unmittelbarer Nähe zu Miss Spectre stehen wird. Ich trage also die Konsequenzen sozusagen auf meinen Schultern. Ihnen steht es im Ärgsten frei meinen Fehler mittels Ihres Blastergewehrs auszubügeln. Wie ich Sie einschätze sollte ein derartiges Ausspielen der Ereignisse Sie sogar freuen.“

Mol wollte zu einer wütenden Erwiderung ansetzen, wusste dann jedoch plötzlich nicht mehr was er sagen sollte. Dieser verdammte Mensch hatte ihm einfach den Wind aus den Segeln genommen und das vollkommen ohne sich auch nur in irgendeiner Weise anzustrengen. Das der Zabrak ihn am liebsten tot sehen würde war ein offenes Geheimnis, doch so offen ausgesprochen war es ein Hammer. Er wollte es zwar auch nicht revidieren, doch was sollte man sonst dazu sagen?! Frustriert ließ er sich wieder in seinen Sessel sacken und stürzte den Cognac in einem Zug herunter. Verdammt noch eins!

Nun konnte
Spectre auch endlich fortfahren und erntete Lacher von Paloo und Yannic, als sie Mallory vorschlug den Bauch einzuziehen, wenn er in die Uniform ihres Kollegen, Alec, passen wollte. Mols Laune war inzwischen zu schlecht als dass er auch grinste. Das Einschussloch in der Brust konnte sicherlich Probleme bereiten, doch wenn der Mensch es irgendwie unauffällig bedeckte würde es sicherlich keine Probleme bereiten. Schließlich wies die Chiss Yannic an sie zur Medistation zu geleiten und stand auf. Der Rodianer nickte, bedeutete ihm zu folgen und verschwand nach hinten, wo man sie improvisiert in den kleinen Stauräumen untergebracht hatte. Im Vorbeigehen äußerte Spectre noch die Hoffnung, dass jemand hier wusste wie man ein Schiff wie die Anabell bediene, da sie es selbst nicht wisse.


„Das dürfte kein Problem sein. Mister Mol ist ein erstklassiger Pilot – den Umständen entsprechend.“

Mallory war mit seiner Bemerkung schneller und erntete einen wütenden Blick des Zabrak. Dieser setzte zu einer zornigen Erwiderung an, erkannte dann jedoch dass er vermutlich sprachlich ausmanövriert werden würde und es das nicht wert war. Ruckartig stand er auf und stampfte zur Luftschleuse. Unten angekommen versetzte er der Leiche des Agenten, der wegen der kauterisierten Wunde an seiner Kehle nicht in seinem eigenen Blut lag, einen heftigen Tritt, der ihm sicherlich einige Rippen brach. Verdammtes. Arrogantes. Menschenpack! Mit jedem Wort, das er dachte trat er wieder zu und hielt dann schließlich wieder schwer atmend inne. Der Orbalisk ziepte und eine Ader pochte an seiner Schläfe. Der Agent sah den Umständen entsprechen immernoch relativ frisch aus. Die Uniform hatte glücklicherweise keinen Schaden genommen, auch wenn das durchaus hätte sein können, wie Mol beschämt feststellte. Whoops.

Besser war es wenn das niemandem sonst auffiel. Verdammte Orbalisken. Mit leicht fahrigen Fingern begann er damit den Menschen zu entkleiden und legte die Uniform sauber gefaltete Uniform neben ihm auf den Boden. Das konnte tatsächlich etwas eng werden, wenn
Mallory versuchte sie anzuziehen. Nach etwa zehn Minuten war er fertig und lud sich den toten Agenten auf den Rücken. Halb nackt wie er war sah man tatsächlich dass die Tritte nicht ganz ohne Folgen geblieben waren. Eine Rippe hatte sich aus der Haut geschoben, hatte jedoch wegen des stillstehenden Herzens die Uniform nicht eingesaut. Glück gehabt. Mol lud die Leiche in einem der unbelegten Einzelquartiere ab, bevor er endlich ins Cockpit ging.

Ein einzelner Blick verriet ihm, dass die Sache komplizierter werden würde als er zunächst gedacht hatte. Die Kontrollen unterschieden sich nicht unerheblich von denen der Eisenheim. Immerhin schien der große Joystick in der Mitte dazu zu dienen mit den Sublichttriebwerken Gas zu geben. Hoffentlich. Er würde es gleich herausfinden. Weitere fünf Minuten dokterte er an den einzelnen Schaltern herum und versuchte herauszufinden wozu sie dienten, dann kam auch schon
Spectre, gefolgt von einem kleinen R7-Astromechdroiden herein.


„Mach schon deinen Funkspruch. Wenn alle an Bord sind geht’s los.“

Sagte Mol und versuchte zu überspielen, dass er sich satte zehn Minuten zu viel mit der Leiche und zu wenig mit den Flugkontrollen beschäftigt hatte.

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Nachdem sie verarztet war, ging sie mit Yannic und Mallory zur Anabell. Schmunzend sah sie auf die schlecht zusammengelgten gebrauchten Kleider Alecs herunter und schüttelte den Kopf.
Dachte Mol wirklich Alec hätte als imperialer Beamter nur eine Uniform dabei? Sie ging zu Ihrer Kabine und zog sich um in etwas "offiziellere" Kleidung. Yannic, der den Befehl hatte sie zu beobachten fiel auf, dass jede Ihrer Bewegungen ritualisiert wirkte, jeder Handgriff saß und er hätte wetten können, es würde keinen Unterschied machen, ob ihre Augen geschlossen waren oder nicht. Rechts neben der Tür war ein Scharfschützengewehr in einer Halterung angebracht. Spectre lies es jedoch hängen und kam unbewaffnet heraus.
Mallory hatte sie die Kabine gegenüber gedeutet, wo der Pirat im Schrank mehrere Sets Uniform fand.
Nachdem sie angekleidet waren, und Mallory musste sich tatsächlich hineinzwängen, gingen sie zu Mol in das Cockpit.
Im Gegensatz zur Eisenheim war die Anabell nicht nur außen in einem Topzustand. Es gab keinen Dreck, keine losen Kabel oder Schläuche.
Die R7 Einheit piepte etwas und Spectre legte Ihre Hand sanft auf die Kuppel des Droiden.

"R7, öffne einen Kanal zu dem imperialen Transporter."

Der Droide stöpselte sich ein un ein paar Lämpchen begannen zu flackern.

"Hier spricht der imperiale STC Anabell. Imperialer Transporter Dawn of Destiniy, deaktivieren sie den Sublichtantrieb, wir kommen an Bord."

Kurz darauf flammte das Holo auf und ein ungepflegter, dickbäuchiger Mensch erschien. Er wischte sich gerade mit einem Tuch den Schweiß von der Halbglatze.

"Kapitän Indra von der Dawn of Destiniy. Danke, gibt es einen Grund für den Besuch?"

Der Mensch wirkte nervös und unruhig. Roch er den Braten?

"Routine Kapitän. Nachdem wir ihren Angreifer ausgeschaltet haben, möchten wir unsere Hilfe bei den Reparaturarbeiten anbieten."

Der Mensch blickte sich um.

"Wir kommen sehr gut voran Anabell. Danke für die Hilfe, aber die Reparaturarbeiten sind fast beendet und wir hatten genug Ersatzteile an Bord. Danke für das großzügige Angebot. Wir wünschen eine gute Wei..."

"In diesem Fall bestehe ich auf eine Inspektion Ihres Schiffes, Kapitän Indra. Machen Sie die Ladepapiere klar, wir kommen an Bord. Anabel Ende."

fiel ihm Spectre scharf ins Wort und unterbrach die Verbindung.
dann sah sie zu Yannic und Mallory und hielt die Hand auf. Yannic hatte immer noch Ihren Blaster.




[ Mid Rim / Durstig-Sektor / Jenth Krill 31 - System / Kometengürtel / Anabell / Cockpit ] Mol und Spectre, sowie R7
 
[ Mid Rim / Durstig-Sektor / Jenth Krill 31 - System / Kometengürtel / Anabell / Cockpit ] Mol und Spectre, sowie R7 und Mallory

Spectre auf dem Fuß folgte schließlich noch Mallory, gekleidet in eine frisch gebügelte Uniform des IGD – ohne Einschussloch auf der Brust. Einen Moment fragte Mol sich wie Spectre und er das Ding so schnell geflickt und gebügelt bekommen hatten. Und dann fragte er sich wie schnell ein IQ auf wie niedrig gesunken warf. Um die zehn musste es schon sein, denn ab acht kann Schimmel schreiben. Natürlich hatte dieser Alec Reserveuniformen im Schrank. Hätte man wissen können und sich eine Viertelstunde mit den Kontrollen beschäftigen und nicht fünf Minuten. Heute war definitiv nicht sein Tag.

Wollte man Mols Gesichtsausdruck in diesem Moment am ehesten beschreiben, würde man vermutlich die Metapher in eine besonders saure Zitrone gebissen zu haben zu Rate ziehen. Immerhin registrierte niemand außer dem Astromech das, da sowohl Spectre als auch Mallory auf die holographische Darstellung eines unrasierten, fetten Menschen fixiert waren. Der Mann hatte seine besten Jahre wohl schon hinter sich – wenn diese jemals existiert hatten. Offensichtlich hatte er jegliches bestreben aufgegeben der Welt des anderen Geschlechts zu gefallen, fiel dies sogar Mol auf der nun seit gut zehn Jahren glücklich single war und auch vorher nicht unbedingt ein Auge für derlei Dinge besessen hatte – unter anderem einer der Gründe warum er in den Singlezustand zurückgekehrt war.

Mit ihrer üblichen eher emotionslosen Stimmlage, die genauso zu ihrem Äußeren zu gehören schien die die blaue Haut, wies sie den Kapitän der Dawn of Destiny, so hieß der Transporter, Indra, so hieß der Kapitän, an die Sublichttriebwerke zu deaktivieren, da man an Bord kommen würde. Irgendwie nervös fragte der Mensch ob es einen besonderen Grund dafür gab und erntete die knappe Antwort, dass man beabsichtigte bei den Reperaturen zu helfen. An und für sich ein legitimer Grund und wenn Mallory sich nicht verschätzt hatte ein durchaus notwendiger.

Natürlich hatte Mallory sich verschätzt. Indra verkündete, dass dies wohl nicht nötig sein würde, da die Arbeiten respektive ausreichender Ersatzteile beinahe beendet waren. Scharf wurde er von Spectre unterbrochen, die forderte dennoch zwecks Inspektion an Bord kommen zu wollen und beendete die Verbindung. Unheilvolles Schweigen breitete sich im Cockpit aus. Alle drei wussten, dass Indra spätestens glauben musste, dass irgendetwas im Argen lag. Dass er vermutlich nicht glaubte dass die Imperialen von einer Bande Piraten überwältigt worden waren man dahingestellt, doch wer wusste schon was sich in seinem schwitzigen Kopf für Fantasien bilden mochten.

„Wir haben keine Zeit zu verlieren. Mister Wac und Kneessaa sind an Bord. Legen Sie los.“

Brach schließlich Mallory das Schweigen, wobei jedoch keine Spur von Hektik in seiner Stimme zu vernehmen war. Innerlich seufzte Mol. Jetzt kam der Moment der Wahrheit. Hatten die fünf Minuten ausgereicht um sich zur Gänze mit der Grundsteuerung auseinanderzusetzen, oder brachte er im schlimmsten Fall den Hauptreaktor zur Explosion? Besser nicht. Per Knopfdruck schloss er das Druckschott der Luftschleuse – zum Glück ungefähr der gleiche Knopf wie auf der Eisenheim – und dockte ab. So weit so gut. Frachter und Scoutschiff trieben langsam auseinander und als schließlich einige Meter Sicherheitsabstand erreicht war, drückte er den Joystick nach vorne. Die Anabell machte einen Satz nach hinten und hätte beinahe die Eisenheim gerammt. Ein lauter Fluch entwich seinem Mund. Warum war die verdammte Steuerung invertiert?! Welcher Echsenaffe mit Lernstörung hatte sich denn diesen Mist bitte ausgedacht?!

Grade noch rechtzeitig zog der riesenhafte Zabrak den Steuerknüppel zu sich und das Scoutschiff ruckelte in die diesmal richtige Richtung. Na immerhin. Mehr schlecht als recht aber immerhin unauffällig bugsierte Mol die Anabell in Richtung der Dawn of Destiny. Für die Crew des Großraumfrachters war der Name wohl bezeichnend, nur hatten sie bei Antritt der Reise sicherlich nicht gewusst welches Schicksal sie erwartete. Vermutlich war ihr bisheriges Leben nicht sonderlich angenehm gewesen, doch immerhin besser als Sklaverei oder Tod, worauf es jetzt hinauslief. Ein unerwarteter Funke moralischer Bedenken durchzuckte Mol plötzlich, den er nur mühsam abschütteln konnte. Im Grunde war er ein netter Kerl, doch in dieser Galaxis war sich jeder selbst der nächste. Wenn sie es nicht waren, dann er. Oder Yannic. Oder Paloo. Elias hatte das Schicksal ja bereits ereilt. Ob er wohl jemals aus dem Koma erwachen würde?

Schließlich kam die Anabell endlich bei der Dawn of Destiny an. Jetzt begann der lustige Teil. In kleinen Schwenkern mit dem Knüppel hatte Mol bereits auf dem Weg erprobt wie das Ding reagierte, doch so zu fliegen um die Luftschleusen auf eine Höhe zu bringen war nochmal ein ganz anderes Vergnügen. Mit der Zunge zwischen den Zähnen lenkte er das Scoutschiff so präzise wie er konnte ein Stück nach unten, nach rechts und schließlich an das andere Schiff heran. Ein wenig gröber als es dieser Alec vermutlich vermocht hätte, knallte Durastahl auf Durastahl, doch die Verschlüsse rasteten ein. Spectre und Mallory hatten inzwischen wieder das Cockpit verlassen. Ein letztes Mal kontrollierte Mol alle Anzeigen und öffnete dann das Schott und folgte ihnen.

[ Mid Rim / Durstig-Sektor / Jenth Krill 31 - System / Kometengürtel / Anabell / Cockpit ] Mol
 
[ Mid Rim / Durstig-Sektor / Jenth Krill 31 - System / Kometengürtel / Anabell / Cockpit ] Mol und Spectre, sowie R7 und Mallory


Spectre kam das verhalten des imperialen Frachterkapitäns seltsam vor. Er hatte versucht sie abzuwimmeln. Hatte er etwas zu verbergen? Schmuggelte er vielleicht illegale Substanzen neben der normalen Fracht?
Als Mol das Schiff abkoppelte und mit der Steuerung sichtlich Probleme bekam, sagte sie nichts. Sie wäre die letzte, die es hätte besser machen können. Zudem sollte sie es sich mit Keinem von der Eisenheim verscherzen. Auch nicht mit dem unkontrollierten Zabrak, denn sie war auf ihre Hilfe angewiesen.
Anerkennend musste sie dann feststellen, das Mol wirklich ein guter Pilot war. Er begriff die Eigenheiten des STC schnell und dockte recht sauber an. Zumindest ertönte kein Warnsignal. Denn Sie war mit dem Menschen und dem Rodianer bereits auf dem Weg zur Schleuse, an der Paloo bereits wartete.

"Wie wollen Sie das ganze haben Mr. Mallory? So wie ich sie verstanden habe möchten sie getarnt bis auf die Brücke und dann dort die wichtigen Personen gefangen setzen. Im Moment erscheinen Sie denen wie der Befehlshabende, also tun sie das und lassen sie sich nicht hängen. Eine saloppe Art würde auffallen. Ich gehe im Moment davon aus, dass der Kapitän irgend etwas vertuschen will. In so einer Situation wehrt man sich nicht gegen Hilfe aus den eigenen Reihen."

Sie nahm Ihre Waffe von Yannic entgegen, prüfte sie und steckte sie mit einem zufriedenen Nicken in das Holster. dann holte sie etwas aus Ihrer Tasche und überreichte es Paloo. Ein imperiales Kurzstreckenfunkgerät mit entsprechendem Mikrofon und Ohrstecker. Dem Ewok musste sie zumindest die Bedienung nicht erklären.

"Wir haben nur zwei Geräte hier, daher werden Paloo und ich in Verbindung bleiben. So bleiben er und Mol hier auf dem Laufenden."


Sie bemerkte plötzlich, dass sie das Kommando übernahm und stockte. Sie sah Mallory an.

"Ich hoffe das ist so in Ihrem Interesse, Mr. Mallory. Sonst können wir das auch gerne ändern."


[ Mid Rim / Durstig-Sektor / Jenth Krill 31 - System / Kometengürtel / Anabell / Luftschleuse ] Spectre, Paloo, Yannic und Mallory
 
[ Corellia - Orbit - YT-1250 "Stardust" - Beim Zwillingslaser ] Ori und Rabin (alias Dr. Karl Thanatos)

Rabin verzichtete freiwillig auf das was von seinem Apfel noch - oder besser: nicht mehr - übrig war und beobachtete stattdessen den kleinen Kerl bei der Arbeit. Er bediente den Geschützturm wirklich mit viel Geschick und schaffte es zumindest glaubhaft den Eindruck zu erwecken als wüsste er, was er da tat.

Dass er auf die Frage mit dem "Gut oder Böse" nur abermals ein Ausweichmanöver mit einer Gegenfrage startete, störte Rabin. Seine Zeit war ihm zu schade für solche Kleinkinderspielchen. Die Gegenfrage allein war ihm schon Antwort genug, die Affenechse war mit Sicherheit kein Moralapostel, sonst hätte er keine Gegenfrage gestellt sondern das gleich deutlich gemacht. Wegen dem was da im Laderaum war, würde er also schon mal keine Probleme machen, solange die Credits stimmten. Das galt offensichtlich für sie beide. Auch wenn seine Einschätzung von dem Kleinen noch viele Fragezeichen beinhaltete, würde er es vorerst dabei beruhen lassen.

Weitere Durchsagen hallten über das Schiffsinterkom. Seine Anwesenheit im Maschinenraum war erforderlich. Was war geschehen? Hatte jemand nen Datenanschluss mit einer Steckdose verwechselt? Oder war es zu einer handfesten, blutigen Auseinandersetzung gekommen? Alles unwahrscheinlich. Wenn die Fischlady nicht irgendwas von Hilfe geredet hätte, dass hätte er angenommen dass es sich nur um eine Schikane handelt weil angeblich irgendeiner seiner Kisten im Weg stand.

Sein neuer Freund zerlegte den letzten feindlichen Jäger und war in der Dreistigkeit seiner Kommentare kaum noch zu überbieten. Er glaubte also, dass er ihn einschätzen und manipulieren konnte? So etwas würde eine kleine Affenechse mit der Gehirngröße einer Erbse mit dem genialen Rabin niemals tun. War wohl Zeit die Spielregeln zu wechseln und anders aufzutreten.


"Die richtigen Einstellungen haben mit Sicherheit auch geholfen. Trotzdem steht außer Frage, dass du mit dieser Maschine sehr gut umgehen kannst. Wir sollten den Sitz umbauen lassen und dich zum Bordschützen machen. Vielleicht verrätst du ja irgendwann wie du das gelernt hast. Ansonsten schaue ich mir jetzt an, wer sich da im Umgang mit einem Schraubenschlüssel selbst verstümmelt hat."

Er klopfte der Echse dabei aufmunternd auf die kleine Schulter und machte sich auf den Weg zum Maschinenraum, nicht ohne jedoch vorher nochmal einen Blick in den Geschützturm zu werfen.

"Ach übrigens... ich bin Karl."

Mit Absicht ließ er den Doktortitel weg, den der zweifelsohne bei jedem anderen mehrfach erwähnt hätte. Auf dem Weg zum Maschinenraum bemerkte er einen Ruck, der wohl den Eintritt in die Sicherheit des Hyperraums ankündigte.
Dort angekommen bemerkte er auch gleich schon das Unglück.


"Wenn Sie mich jetzt zum Aufräumen gerufen hab..."

Rabin verstummte. Der Maschinenraum war ein einziges Schlachtfeld. Und dort wo ein wenig Platz war saß "der Große" der, wenn man der Blutspur folgte, eine beachtliche Wunde im Bein haben musste.

Rabin packte seinen Arztkoffer mit eiligen Schritten und begab sich zu seinem neuen - und zugleich ersten - Patienten. Wenn er jetzt Mist baute und nicht einmal diese einfache Fleischwunde behandeln konnte, dann würde deine Tarnung definitiv auffliegen. Er glaubte dem Gewicht des Riesenvogels anzusehen, dass er ordentliche Schmerzen hatte. Andererseits konnte er den Gesichtsausdruck aber auch nicht deuten und stellt sich das nur so vor. Wie das wohl aussah, wenn der Riese weinte? Ob er es wagen konnte mit seinen Kräften zu seinem Bewusstsein zu greifen? Wohl kaum ohne dass er sich zuvor mit einer Glitterstim-Ladung aufputschte. Diese wäre in Anbetracht der Umstände sowieso hilfreich. Er musste jetzt sehr aufmerksam sein, um keine Fehler zu machen.

Er hatte einiges an Blut verloren. Der Verursacher der Wunde, eine verrostete und blutige Schraube, lag bereits neben seinem Bein, dass irgendwer provisorisch versorg hatte. Sie war vermutlich relativ tief eingedrungen. Die Wunde müsste mindestens versorgt und gesäubert werden.
Außerdem könnte ihm wohl keiner helfen den Riesen auf die Werkbank respektive seinen Operationstisch zu heben. Rabin sah zu dem Vogelweibchen - er hatte keine Ahnung von diesen Spezies - und deutete auf seine großen Arztkisten auf der anderen Seite des Maschinenraums.


"Tücher zur Unterlage und das mobile Licht."

Als sie nicht sofort reagierte sondern mit sorgenvollem Blick den Großen ansah, betonte Rabin seine Aussage mit einem

"Jetzt sofort."

Er hatte keine Ahnung in welcher der Arztkisten die Sachen waren, schließlich hatte er sie nicht gepackt. Aber irgendwo mussten sie schon sein. Er öffnete seinen Koffer, zog Handschuhe an und desinfizierte deine Hände. Während er die Materialien heraussuchte, die er vermutlich benötigen würde, sah er das -seiner Einschätzung nach - schmerzverzerrte Gesicht des Riesen an.

"Ich hab da etwas, was dir helfen sollte."

Aus dem Koffer nahm er eine Spritze und suchte nach dem Zaubermix, der ihm vor einigen Stunden erst zu einem tiefen Schlaf mit hübschen Träumen verholfen hatte. Es war wohl in erster Linie auch ein wissenschaftliches Experiment, ab welcher Dosis der Große auch nackte Mon Camalari sehen würde...


[ Hyperraum nach Kessel - YT-1250 "Stardust" - Maschinenraum ] Tamis, Thonodor, Firûsha und Rabin (alias Dr. Karl Thanatos)
 
[ Corellia | Orbit | YT-1250 "Stardust" | Maschinenraum ] Tamis, Thonodor und Firûsha

Tamis beantwortete die Frage aus dem Cockpit und wendete sich nun ihm zu. Man sah ihr an, dass sie unter Stress stand. Warum auch nicht? Sie wurden angegriffen und das in einem Frachter, der aussah, als hätte man ihn schon mehrfach durch die Müllpresse gejagt und sie musste dafür sorgen, dass er nicht in seine Einzelteile zerfällt. Natürlich hatte sie Thonodor durchschaut. Er hatte keinen blassen Schimmer, wie hier alles funktionierte, aber er wollte doch zumindest helfen!

„Ich; Haben; Keine; Ahnung; Helfen; Wollen"

gab er mit Blick zu Firûsha von sich, die ihn schnell übersetzte. Auch für sich selber gab sie ihre Ahnungslosigkeit preis, fragte aber noch im selben Satz nach, ob man nicht trotzdem helfen könne.

Kaum hatte sie ihre Frage abgeschlossen öffnete sich auch schon die Tür, welche einige herumliegende Einzelteile klirrend beiseite schob. Der Arzt (Rabin) kam herein und erfasste die Lage scheinbar unglaublich schnell. Naja. es war ja immerhin sein Job. Professionell bereitete er sich auf das, was er machen wollte vor. Firûsha sah schockiert aus, als sie noch einmal die Wunde genauer betrachtete. Erst beim zweiten Anlauf verstand sie den Doktor und reagierte. Um sich selbst vorzubereiten rückte sich der Talortai noch einmal zurecht, was ihn das Gesicht verzerren ließ. Sein Helfer bemerkte den Gesichtsausdruck und stellte ihm auch schon ein Mittel zur Verfügung. Beim Anblick der Spritze erschauderte Thonodor und ihm wurde kalt. Angst erfasste ihn. Diese dünne Nadel blieb in seinem Hirn stecken und bohrte sich in seine Gedanken.

„Stop; Nicht; Erklärung; Heilung"

versuchte er sich sofort aus dem Wirkungsradius der Spritze zu begeben und sah hilfesuchend zu seiner Gefährtin. Zitternd rutschte auf seinen eigenen Blut herum. Nichts konnte solche Schmerzen bereiten wie eine solche Nadel. Die guten Augen des Riesenvogels fixierten wieder dieses gefährliche Ende der Spritze.

„Stop! Lassen sie das! Er ist ein Talortai. Ich weiß die Spezies ist selten und deswegen wissen sie scheinbar nicht, dass sich deren Wunden vergleichsweise schnell regenerieren. Er braucht das nicht. Sie könnten ihm vielleicht noch einen Verband anlegen oder so. Lassen sie ihn uns danach einfach in die Schlafkabine bringen, damit er sich ausruhen kann."

versuchte sie ihn voller Sorge zu stoppen und griff nach Thonodors Hand um ihn zu beruhigen. Verwunderung machte sich auf dem Gesicht des Arztes breit. Hoffentlich würde er ihm das nicht antun.

[ Corellia | Orbit | YT-1250 "Stardust" | Maschinenraum ] Tamis, Rabin (aka Dr. Karl Thanatos), Thonodor und Firûsha
 
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[ Hyperraum nach Kessel - YT-1250 "Stardust" - Maschinenraum ] Tamis, Thonodor, Firûsha und Rabin (alias Dr. Karl Thanatos)

Die Reaktion des Riesenvogels auf Rabins Angebot ihm eine Dosis seiner kostbaren Zaubermixtur zukommen zu lassen war alles andere als erfreulich. Rabins Patient schien geradezu panisch zu werden. Das konnte er jetzt absolut nicht brauchen. Dafür hatte er ganz anderes Sorgen. Es kümmerte ihn zwar reichlich wenig, wie es seinem Patienten ergehen würde, aber für ihn war es wichtig die Tarnung aufrecht zu erhalten. Sie mussten ihn weiterhin für einen Arzt halten, sonst waren nicht nur seine Credits sondern auch die Reise nach Kessel in Gefahr.

Die Vogeldame lieferte ihm zugleich die Übersetzung. Ein Talortai also. Rabin zuckte innerlich gleichgültig mit den Schultern. Noch nie gehört. Spannend schien die Spezies allemal zu sein, vor allem bei angeblichen besonderen regenerativen Fähigkeiten. Aber sie war zu selten in der Galaxis, erregte zu viel aufsehen als dass er sie auf die Liste der Spezies gesetzt hätte, die er in sein Repertoire als Gestaltwandler aufnehmen wollte.

Sie bezeichnete ihn als unwissend, was ihn reizte und ärgerte, und das obwohl es in diesem Fall sogar zutreffend war. Viel schlimmer aber: Sie stellte hier seine Arbeitsweise in Frage. Und noch viel schlimmer: Wie konnte man seine Zaubermixtur ablehnen. So ein Riese und dann Angst vor so etwas?


"Nun, ihr habt einen Arzt gerufen, oder etwa nicht? Soll ich ihn behandeln oder nicht? Meiner Einschätzung nach befinden sich möglicherweise noch Überreste in der Wunde. Wenn sie jetzt zuheilt bleiben sie vielleicht eingeschlossen und könnten später Schmerzen beim Laufen verursachen. Also soll ich es mir anschauen oder nicht? Das ist die erste Entscheidung, die Sie zu treffen haben."

Er hatte sich wieder erhoben und zu seiner ganzen Größe aufgestellt. Seine Stimme klang erst aber zugleich auch bestimmt. Seine Worte waren an die Vogeldame gewandt, da sie hier scheinbar das Sagen hatte. Es sollte eine Ehre sein, wenn man sich von ihm behandeln lassen durfte. Zumindest wollte er, dass sie das so sahen. So manch einer mochte bei dem ganzen Blut ja nervös werden. Das galt aber sicherlich nicht für Rabin, für den dieses Szenario eher eine erfreuliche Spielwiese darstellte.

"Die zweite Entscheidung:"

Er deutete sein Zählen mit zwei ausgestreckten Fingern an, nur um seinen Standpunkt deutlich zu machen.

"Ich kann ihm ein Schmerzmittel geben, muss ich aber nicht. Ist mir doch egal."

Er schaute wieder nach unten auf die Wunde, die sie zwischenzeitlich wieder vom provisorischen Verband befreit hatten. Es blutete stark, sah aber auf den ersten Blick nicht lebensbedrohlich aus. Rabin verschränkte die Arme vor der Brust und wartete geduldig.

"Sie sollten sich allerdings entscheiden bevor er verblutet."

Mit der Furcht von Leuten zu spielen war eine spaßige Angelegenheit. Auch wenn das in diesem Fall vielleicht etwas zu theatralisch war. Egal wie sie sich entscheiden würden, er hatte genug Ausreden warum die Behandlung verzögert worden war und deswegen vielleicht nicht alles glatt lief. Außerdem gab es schon genug Blut auf dem Boden, dass er nachher nochmal welches Aufsammeln konnte um es zu untersuchen. Regenerative Fähigkeiten. Das klang doch gut. Wenn er schon keinen Aufschneiden durfte, dann sollte das doch wenigstens erlaubt sein.

[ Hyperraum nach Kessel - YT-1250 "Stardust" - Maschinenraum ] Tamis, Thonodor, Firûsha und Rabin (alias Dr. Karl Thanatos)
 
Hyperraum nach Kessel - YT-1250 "Stardust", Maschinenraum, Tamis, Thonodor, Firûsha

Ein paar Sekunden blieb Tamis einfach nur sitzen. Sitzen... in so viel Sicherheit, wie momentan ging. In den letzten Minuten hatte sie über ihr Limit hinaus gearbeitet, jetzt war sie für wenige Momente nur froh, dass alles gut gegangen war. Für sie zumindest, fiel ihr ein, als der Arzt den Maschinenraum betrat. Hatte er unterwegs noch ein paar Wookies verärgert oder warum hatte er so lange gebraucht? Wenigstens schien sich ein Schalter umzulegen, und plötzlich war er nicht mehr der ungehobelte Idiot, sondern tatsächlich ein Doktor. Er schien zu wissen, was er da tat, und stöhnend stand Tamis auf, um Firûsha bei seinen ganzen Forderungen eventuell zur Hilfe zu gehen. Ihr Rücken tat ein wenig weh, das gab sicher einen hübschen Fleck... Egal. Offensichtlich wollte Thanatos irgendetwas anstellen, das Thonodor nicht gefiel, so ganz sah sie das hinter ihren Maschinen versteckt gar nicht. Interessant war allerdings Firûshas Erklärung. In Thonodor steckte also mehr, als man dachte. Regenerative Fähigkeiten... Interessant. Und sicher wahnsinnig nützlich.
Dann aber bewies Thanatos wieder, weshalb sie ihn so... abstoßend fand. Was war er nur für ein Arzt? Empathie war in seinem Studium wohl kein Bestandteil gewesen, oder aber, er hatte da wiederholt geschwänzt.


Ja, sie selbst war Thonodor auch nicht gerade nett gewesen, aber das hier war etwas völlig anderes. Und außerdem hatte sie unter Stress gestanden, sie hatte dafür sorgen müssen, dass das Schiff nicht auseinanderfiel! Da konnte man schon mal etwas ruppiger werden, tz.
Mittlerweile hatte sie sich hinter den Maschinen hervorgeschoben und betrachtete das Desaster auf dem Boden kopfschüttelnd.


"Sagen Sie mal, Thanatos, Feingefühl ist für Sie ein Fremdwort oder? Ich hoffe wirklich, Ihre Behandlungen sind ein wenig vosichtiger."

Sie zwängte sich währenddessen an Thonodor vorbei, schließlich war da noch eine defekte Pumpe zu reparieren. Und das würde sie erledigen, bevor sie draußen diesem unfähigen Piloten anschnauzen würde. Was hatte er sich dabei gedacht, den Sublichtantrieb so zu ruinieren und dann noch zu warten, bis sie den Sprung machten? Das war bestimmt der elendige Quarren. Viele Aufgaben blieben ja nicht mehr an Bord des Schiffes, und das würde zu dieser Unfähigkeit passen. Ganz eindeutig. Der konnte etwas erleben, darauf konnte er...
Ein Schatten fiel in den Maschinenraum, bevor sie die elendige Pumpe überhaupt erreicht hatte.
Tamis blickte sich um und sah niemand geringeren als Tereb im Rahmen der kaputten Tür stehen.


"In den Crewbereich. Sofort. Und zwar alle."

Kaum hatte er ausgesprochen, war er auch schon wieder verschwunden.
Ups. Vielleicht... war es
seine Entscheidung gewesen, zu warten? Aber nun ja, was würde er schon tun? Er würde sie kaum einfach aus der Luftschleuse werfen... Oder?
Aber was war mit der Pumpe? Eigentlich sollte sie sie reparieren, was, wenn sie vollends kaputt ging? Sie war nicht dazu in der Lage, sie dann noch zu reparieren, da war sich Tamis, bei aller Selbstüberschätzung, sicher. Aber... Tereb hatte nicht so geklungen, als ob sie seine Geduld weiter testen sollte... Vermutlich sollte sie das Risiko lieber eingehen, dass die Pumpe ausfiel.
Was Thanatos und Thonodor allerdings tun würden, das fragte sie sich schon. Tereb musste doch gesehen haben, dass Thonodor verletzt war, oder? Hatte er mit "alle" nur sie und Firûsha gemeint? Egal, das interessierte sie eigentlich nicht wirklich. Schließlich war es nicht ihr Problem...
Seufzend machte sie sich wieder auf den Rückweg.


Hyperraum nach Kesel - YT-1250 "Stardust", Maschinenraum, Tamis, Thonodor, Firûsha, Thanatos
 
[ Corellia | Orbit | YT-1250 "Stardust" | Maschinenraum ] Tamis, Rabin (aka Dr. Karl Thanatos), Thonodor und Firûsha

Dass sie den Arzt gerufen hätten stimmte nur so halb. Eigentlich war das ja Tamis gewesen, aber das war jetzt auch egal. Hauptsache dieses Spitze Ding kam weg!
Was war das überhaupt, was der Doktor (Rabin) ihm da reinjagen wollte? Das war doch kein Schmerzmittel! Dafür war allein die Dosis viel zu hoch. In seinen vielen Lebensjahren hatte Thonodor schon einige Behandlungen gehabt, aber das, was darin darauf wartete durch die Kanüle gejagt zu werden war zu viel. Außerdem hatte es eine sehr...ungesunde Farbgebung.
Und um Überreste aus der Wunde zu holen brauchte man nun wirklich keine Spritze. Das machte man anders. Es waren ja nicht die Schmerzen das Problem, sondern einfach nur diese dünne Spitze, die ihm Angst einjagte. Wäre es eine Tablette oder so wäre sie schon längst in seinem Magen, aber es gab Dinge, mit denen konnte er sich nicht abfinden. Der letzte Satz von dem Arzt machte ihn erst recht noch misstrauisch. Anstatt einen besorgten Blick wie es zu erwarten war, drang Wahnsinn in seine Augen ein. Niemals würde er sich jetzt noch von ihm was verabreichen lassen!

„Nicht; Medizin; Sauber; Verband; Wahnsinn;"

Noch etwas erschrocken über das "verbluten" des Doktors übersetzte Firûsha den Talortai und stellte sich schützend vor ihn. Sie hatte verstanden, was er meinte. Jedoch schob Thonodor sie schnell wieder beiseite. Erstens würde er es nicht erlauben, dass sie sich zwischen ihn und einer potenziell gefährlichen Person stellte und zweitens wollte er den Doktor weiter beobachten können.


„Nein, er will nicht, dass sie ihm irgendwelche Mittel geben. Sehen sie nicht, dass sie ihm damit mehr Schaden als Helfen würden? Tamis hat schon recht. Bitte desinfizieren sie maximal die Wunde und legen sie einen ordentlichen Verband an. Der Rest erledigt sein Körper ohne ihre Hilfe."

Direkt danach erschien der Captain in der Tür. Seine autoritäre Ausstrahlung ließ alle Gedanken an die Verletzung verschwinden. Ohne auch nur mit der Wimper zu zucken, als er kurzzeitig die Blutlache erblickte, beorderte er sie alle in den Crewbereich.

Das würde den Doktor bestimmt dazu bringen sich nicht mehr lange mit dem Talortai aufzuhalten.

„Also jetzt erst recht. Legen sie ihm bitte kurz den Verband an und helfen sie mit bitte ihn zu stützen. Immerhin sollen wir dort ALLE hin und alleine kann ich ihn nicht halten."

bat Firûsha und fing schon mal an aus der Arzttasche den Verband rauszuholen und zu öffnen.

Was wird der Captain wohl von ihnen wollen? Bestimmt ging es um die Bezahlung oder vielleicht durften sie auch erfahren, wer sie wegen was verfolgte.

[ Corellia | Orbit | YT-1250 "Stardust" | Maschinenraum ] Tamis, Rabin (aka Dr. Karl Thanatos), Thonodor und Firûsha
 
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