Weltraum (Neutral)

[Mittlerer Rand | Malrood-Sektor| Wyvernnebel, WN-1383| Frachter XY | Orbit | Etara und Ayatash in der Wildhunt, Roy, Darius, Solais, Larina, Tirasina, Tar. Imperium und Piraten bei einer Raumschlacht.


*Während die Kerle sich auf machten die Geschütze zu bemannen zeigte Yui das sie nicht so verletzlich ist wie sie aussieht indem sie die Jungs auch noch ermutigte soviele wie möglich zu erwischen. Larina hob eine Braue an und sah zu dem Augenscheinlichen Mädchen ehe sich die Kleine sich zu ihr gesellt und dann auf ihre Frage antwortete. Sie wusste auch nicht genau warum sie hier war sondern war nur dazu da Piraten zu erledigen...natürlich...ungläubig sah Larina Yui an aber irgendwie daher gelogen klang es auch nicht.. Vorallem nicht nachdem Yui erzählte das die Piraten ihr leben zerstört hätten...wieder sah Larina das kleine Mädchen verwirrt an...*


Dein Ganzes Leben? Das kling ein wenig heftig...was mich aber zur frage führt wie alt du bist. Weil langsam glaube ich das dieses Kleine Mädchen ding nicht ganz stimmt...Du benimmst dich nicht wie eines...du redest nicht wie eines...und du tötest sicherlich auch nicht wie eines...Es ist nicht gerade leicht ein
ganzes schiff in die Luft zu Jagen...dazu gehört gewisses wissen was ein Mädchen eigendlich nicht haben dürfte...


*Sprach sie ruhig und verzog wieder das Gesicht nachdem ihr Schmerz im Bein kaum nachgelassen hat trotz der Spritze. Aber sollang der Frachter nicht Explodiert war alles gut...Etara war hoffentlich noch da aber sie jetzt anzufunken wäre vermutlich fatal...ablenkung in solch einer Situation konnte keiner brauchen..zumindest würde sie selber sich wünschen das sie in einem Raumkampf so wenig wie möglich angefunkt wird. Yui fragte dann wer sie sei und Larina richtet sich auf um sich an die Wand zu lehnen.*


Das ist eine sehr gute frage....Bis zu einem gewissen punkt habe ich keine ahnung wer ich war. Ich bin jetzt eine Kopfgeldjägerin und gelegendlich mache ich auch Personenschutz wenn der Preis stimmte.

*Das sie bei der Black Sun war musste sie nichtmal Yui an die Nase binden...irgendwas stimmte mit diesem Mädchen nicht aber sollange sie nicht versuchte sie umzubringen würde es keine Probleme zwischen den beiden geben und Larina würde sogar freundlich bleiben...was eine seltenheit war*

Und das wars eigendlich auch schon was ich von mir weiss. Ich versuche Credits zu verdienen und hab kein problem damit mir die Hände dadurch schmutzig zu machen. Wir werden uns sicherlich gut verstehen meine Kleine.

*lächelte sie Yui an und hob die Hand um über ihr Haar zu streicheln und merkt dann wie Schwer der Arm wird. Sie war erledigt...kurz sah sie zu ihrer Rampunierten Panzerrung und seufzte. Der Blick wandert zum Trandoshianer welcher immernoch den Kopf hängen ließ. Dies war Etara´s Gefangener....sie wird sich auch darum kümmern..Larina hatte dazu nicht die lust gerade und würde ihn warscheinlich nur umbringen weil ihr Bein Schmerzte*

Yui...könntest du mir von dorten was zu trinken bringen? Das wäre gerade richtig gut...und wenn ich was zu trinken meine....meine ich Alkohol.


*Larina schmunzelte die Kleine an und richtet sich schwerfällig auf ihr Gesundes Bein auf um sich auf die Bank zu setzen und zog das verletzte Bein hinauf. Die Luft wurde dabei scharf eingezogen und sie sah zu Yui welche hoffentlich etwas anständiges finden würde. Doch lange zeit um etwas zu trinken war nicht. Etara funkte sie an und fragte ob sie Sprungebereit währen. Woher zum Banta sollte sie das denn wissen?! "Moment!" Funkte Larina zurück und drückte auf den Tisch um Verbindung zum Captain des Schiffs zu bekommen*


"Wie lange noch bis wir Springen können? Wir müssen hier raus!"


"Wir sind bei 95% noch 2 Minuten"

*Larina knurrte aufgrund der Antwort und nahm ihr Comlink zur Hand um Etara zu Antworten.* "2 Minuten Süße" Das Comlink wird wieder zurück gelegt und man sieht auf die Uhr und auf die Meldung das man sich anschnallen sollte. Als diese kam nahm Larina ihr Comlink und sagte ihr das sie Bereit sind. Lang dauerte es nichtmehr als die Triebwerke stärker wurden und man das Gefühl eines Hyperraumsprungs war nahm.*



[Mittlerer Rand | Malrood-Sektor| Wyvernnebel, Weltraum um WN-1383| Frachter „Wild Hunt“ | Etara und Ayatash, an Bord eines Frachters: Roy, Darius, Solais, Larina, Tar, Tirasina, an Bord der Bloody Hound: Lexel Kotov
 
[Mittlerer Rand | Malrood-Sektor| Wyvernnebel, WN-1383| Frachter XY | Orbit | Etara und Ayatash in der Wildhunt, Roy, Darius, Solais, Larina, Tirasina, Tar, Yui. Imperium und Piraten bei einer Raumschlacht.



Was warum stimmte das nicht? Yui war verwirrt. Sie verhielt sich so wie sie war sie verstellte sich im Moment eigentlich nicht. Warum verhielt sie sich dann nicht wie ein kleines Mädchen immerhin war sie das doch. Woher sollte sie wissen wie sich jemand ihres Alters verhielt, wenn sie doch die meiste Zeit ihres Lebens als Sklavin verbracht hatte. Bei den Gedanken wurde Yui traurig. Sie wollte ja normal sein. Für sie war das alles ganz normal sie verstand es nicht anders. Die Programme änderten sie wohl mehr als sie gedacht hatte, aber sie brauchte sie. Ohne sie wäre Yui nicht Überlebensfähig. Warum konnten andere sie nicht so sehen wie Zoey? Sie hatte am Anfang auch nicht die Wahrheit gekannt und sie behandelt wie sie es sich wünschte und dann ihr verhalten nicht geändert, obwohl sie alles herausgefunden hatte. Warum war Larina von vornherein schon so misstrauisch.


“Als ich 4 war wurde ich von Piraten entführt und versklavt. Erst vor einigen Monaten hatte ich es geschafft zu entkommen und schlage mich seither durch das Leben. Meine Eltern sind tot. Ich habe nur eine Person die fast wie eine Mutter für mich ist, doch ich weiß nicht einmal wo sie jetzt gerade ist. Sonst habe ich nichts mehr außer Tibers.


Sagte Yui und holte den durch alles schon etwas zerzausten Teddy aus ihrem kleinen Rucksack der ansonsten leer war und drückte ihn an sich. Die einzige Sache die ihr von ihrer Vergangenheit geblieben war.

Da musste Yui Larina wiedersprechen. Es war überhaupt nicht schwer so ein kleines Schiff in die Luft zu jagen.


“Aber sowas ist doch nicht schwer du brauchst nur logisch denken. Was passiert wenn man die Kühlung eines Plasmakerns abschaltet er überhitzt und dann macht es boom. Das weiß doch jedes Kind. Ich hab einfach nur das System gehackt und die Kühlung abgeschaltet und die anderen Systeme rauf, dass es schneller geht. Dann bin ich in eine Rettungskapsel gestiegen und weg.


Das bei der ganzen Sache, das ihrem Alter Unentsprechende das Hacken war merkte sie gar nicht. Das ging für sie mit ihren Programmen fast schon so automatisch wie das Licht bei einem Schalter einzuschalten. Viele Sachen konnte sie nicht hacken. Kinder waren zu klein um viele Schalter zu erreichen. Die gleiche Analogie.


Ich bin vor kurzem 11 Geworden nur damit dus weißt.


Credits verdienen? Wozu? Yui hatte das ganze Konzept von Geld noch nicht wirklich verstanden. Als Sklavin hatte sie sowieso nie eins besessen und jetzt brauchte sie weder Nahrung noch Schlaf also hatte sie nie das dringende Bedürfnis an Geld zu kommen. Es war eher so wenn sie irgendwo hin wollte. Dann würde sie einen Job erledigen und das Geld gleich darauf ausgeben. Hände schmutzig machen. Das hatte Yui mittlerweile gelernt. Sie machte sich auch oft die Hände schmutzig aber was sollte sie anderes tun. Wenn jemand versuchte sie umzubringen musste die Person verschwinden und das war meist nicht so eine schöne Angelegenheit.


Das kenn ich, ich kann zwar mit Geld nicht viel anfangen aber solange wir ein paar Piraten töten bin ich zufrieden. Ach ja und schön wäre es auch wenn so ein oder anderer Jedi draufgeht ich hab besonders mit einer noch eine Rechnung offen. Sie hat versucht mich zu verraten, dass ich umgebracht werde aber wir haben es ihr gezeigt nicht war Tibers? Du willst sie doch auch tot sehen oder?


Gegen Ende sprach Yui mehr mit sich und ihrem Teddy als mit Larina bis sie von ihr aufgefordert wurde ihr etwas zu trinken zu bringen. Die ganze Sache mit Alkohol hatte Yui auch noch nicht verstanden. Sie hatte nie welchen gekostet und jetzt konnte sie es auch nicht mehr. Aber sie wusste, dass er perfekt den Geschmack von vielen Giften übertönte. Also sich sehr gut für Anschläge oder Assassinationen eignete. Doch Yui war Larina wenigstens ein wenig Sympathisch. Sie fing nicht gleich an zu jammern, dass Yui nicht wen töten sollte oder sonst irgendwas. Sie holte die Flasche aus dem Regal und reichte sie der jungen Frau.


Kleiner tipp sie vorsichtig mit solchem Zeug. Es ist super einfach gifte drin zu verstecken. Hab ich schon ausprobiert. Funktioniert.


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(Unterhaltung mit Yui vor dem Sprung)

*Yui fing nun an immer mehr zu sprechen. Sie wurde mit 4 Enführt und versklavt...Larina wurde zornig..*
Nun vergreifen die sich schon an Kindern. *Brachte sie herraus während Yui nun wie ein Mädchen ihren Teddy herrausholte und ihr sagte das sie noch jemanden hat aber keine ahnung wo sie war. Larina wusste es auch nicht..aber sie fand es traurig das Yui alleine hier vor ihr stand. Als Yui ihr dann widersprach was das Zerstören von einem Schiff angeht und noch dazu erzählte das sie sich einfach in ein System Hacken kann und den Reaktor überhitzen kann und die Kühlung ausschalten konnte Larina fast schon nur Kopfschüttelnd akzeptieren*

Momentmal...du willst mir erzählen das du dich in einen Hochleistungsrechner eines Schiffes Hacken kannst? Also entweder die Piraten haben ein Passwort welches aus 1234 besteht... Was ich mir nur sehr selten vorstellen kann...aber okey...das macht dich nicht weniger verdächtig...so sprechen einfach keine Kinder...und du bist 11 geworden sagtest du? Kleine du hast einen mächtigen Schaden...aber das mein ich nicht ernsthaft...ich mein das als Kompliment...ich hab auch einen Schaden. Aber nur um das ganze nochmal zu verstehen...du glaubst wirklich das Kinder sowas wissen und können oder?

*Larina legte die Hand leicht auf ihre Wunde und sie lauschte weiter den Worten von Yui. Sie erzählte außerdem das sie mit Geld nichts anfangen konnte...natürlich nicht...was sollte man auch schon mit 11 Jahren sich groß vorstellen zu kaufen...aber so garnicht den umgang mit Geld? Sie Erzählte außerdem von einer Jedi welche sie angeblich verraten hatte...seltsam für einen Jedi und zufälligerweise kannte sich Larina mit Jedi aus...die kleine hatte sicher ihre Gründe*

(Auf der Bank sitztend ging es dann weiter)

*Yui brachte ihr eine Flasche Whiskey...genau das was Larina jetzt gebrauchen konnte aber ehe sie die Flasche öffnen konnte sah sie ungläubig zu Yui und zeigte mit dem Finger auf sie*

Siehst du...genau das meine ich...Kinder sollten soetwas noch nicht wissen...und schon garnicht ausprobiert haben...Also...Credits sind für mich sehr wichtig...ich kann mir damit neue Ausrüstung kaufen...ein Schiff..oder ich kann einfach davon leben. Essen und trinken.....du...isst und trinkst doch oder?

*Irgendwie schien sie die Vorstellung zu verstören das Yui einfach so schon Gift benutzt hat und die Vorstellung das Yui nichts isst und nicht trank....verwirrte sie aber sie zuckte dann mit den Schultern und nahm einen Schluck, das Gesicht verzog sich und sie schüttelte den Kopf*

Genau das brauchte ich...danke dir Kleine. Hör mal Yui...du wirkst zwar wie ein Kind...aber nur äußerlich...du bist Schlauer als so manches 11 Jähriges Mädchen....und das ist Okey...denke ich...also setz dich zu mir...und bete mit mir das wir nicht das nächste Schiff sind welches in die Luft fliegt und dann meine Süße kleine und etwas seltsame Yui...sehen wir weiter einverstanden?
*Erneut setzte die Frau zum trinken an als das Comlink piept*

(Sprung)


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OP: Der Versuch ein Gespräch nachzuholen? So cool? Oder nicht cool?
 
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Okay daran hatte yui gerade wirklich nicht gedacht. Larina hatte Recht. Und die Piraten hatten auch kein so einfaches Passwort. Doch für sie war das halt schon fast normal sowas zu machen. Wenn man es aus diesem Blickwinken betrachtet, hatte yui wohl wirklich einen Schaden. Auch wenn sie nicht wusste, was Kinder ihres Alters eigentlich überhaupt so machten. Ja viele gingen wahrscheinlich zu irgendwelchen Arten von Schulen um sie eine Allgemeinbildung anzueignen die Yui dank des MCP schon so hatte. Und ihrer Freizeit wahrscheinlich mit ihren Freunden spielten. Doch Yui hatte keine Freunde. Sie hatte wahrscheinlich wirklich einen Dachschaden. Aber wenigstens war das jetzt von Larinanicht wirklich negativ gemeint. Doch es machte Yui trotzdem traurig. Auf der einen Seite war sie stolz darauf, dass sie die Sachen konnte. Wie sie im Tempel obwohl sie noch so klein war helfen konnte. Wie sie den einen Roboter gegen den anderen hetzten konnte und so vielleicht auch Leben rettete. Sie war stolz darauf die Piraten in die Luft gejagt zu haben und wollte das auch mit anderen Teilen. Sie wusste, dass es vielleicht Strategisch nicht besonders klug war, aber sie war erst 11. Ihr kindliches ich hatte die Kontrolle auch wenn das MCP viele ihrer Handlungen beeinflusste konnte es sie nicht kontrollieren. Ja sie war traurig weil sie so anders war und es eigentlich nicht wirklich sein wollte. Es war schwierig für sie. Sie wollte so sein wie andere Kinder. Das haben was andere Kinder hatten. Eine Familie, Freunde, mit denen sie gemeinsam lachen und leben konnte. Doch sie hatte das Gefühl überall wohin sie kam verraten zu werden. Die einzigen die da anders waren waren Zoey und Sarissa letztere war ihr immer noch ein wenig unheimlich, aber trotzdem glaubte Yui ihr wenigstens ein wenig Vertrauen zu können. Zoey hingegen. Sie war schon fast so etwas wie eine Mutter für Yui. Sie sagte Yui was sie dachte, oder wenn Yui etwas tat was ihr nicht passte, schimpfte auch einmal, aber hielt yui nicht vor, dass sie nun mal war was sie war. Ein Assassinendroide. Sie half ihr mit der doch nicht so einfachen Situation zurecht zu kommen. Identität für sich zu finden. Im Endeffekt schwieg Yui jetzt einmal einfach. Und streichelte weiter mit ihrem traurigen Gesicht ihren Tibers.


Ein eigenes Schiff zu kaufen und durch die Galaxies zu düsen. Das klang cool. Wie war es doch gleich mit dem jungen mit dem sie auf Ryloth geredet hatte. Der wollte doch auch die Galaxie bereisen. Doch mit dem Traum würden wohl einige Schwierigkeiten kommen. Erstens sie konnte überhaupt nicht fliegen. Das bedeutet sie brauchte jemanden, der das übernehmen würde. Außerdem würde sie ein Schiff mit einer ziemlich guten Bewaffnung wollen. Damit sie jedes Piratenschiff, dem sie begegnete zerstören konnte.


“Eine eigenes Schiff wäre echt toll. Leider bin ich nicht so gut im Fliegen. Doch das nächste Mal wenn ich einen Hypersprung programmiere pass ich etwas mehr auf. Das letzte Mal, wie soll ich sagen, wir sind ziemlich weit von dort rausgekommen wo wir eigentlich hinwollten.


Bei den letzten Worten lachte sie ein wenig. Bei dem was Larina Larina zuletzt sagte musste yui auch wieder ein wenig schmunzeln. Als sie sich zu der jungen Frau setzte. Lehnte sie sich an die Wand an und setzte Tibers auf ihren Schoß.


Keine Sorge ich werde das Schiff schon nicht hochjagen. Wo wollen wir überhaupt hin?


Bi jetzt hatte Yui sich noch überhaupt keine Gedanken darüber gemacht. Sie war froh von den Piraten weg zu sein auch wenn sie lieber noch ein paar mehr von ihnen Tod gesehen hätte. Nun wo jedoch die letzten Sekunden vor dem Sprung verstrichen interessierte es sie wirklich wo es hingehen würde.


(Sprung)


[Mittlerer Rand | Malrood-Sektor| Wyvernnebel, WN-1383| Frachter XY | Orbit | Etara und Ayatash in der Wildhunt, Roy, Darius, Solais, Larina, Tirasina, Tar, Yui. Imperium und Piraten bei einer Raumschlacht.

out: ich finds cool :P
 
[Weltraum (Neutral) | WN-1383 | Wind Hunt | Etara und Ayatash]

Ayatash machte seine Arbeit sehr gut. Mit gut gezielten Schüssen traf er die feindlichen Schiffe. Zwar nicht alle, doch es waren einige. Und dafür war er sehr dankbar. Er hatte anscheinend ein Talent, mit Schusswaffen umgehen zu können. Das Talent zahlte sich hier aus, sehr gut. Und er hatte keine jahrelange Erfahrung, sondern nur wenige Stunden. Voller Stolz führte er seinen Auftrag weiter aus. So wie es aussah wollten sie sich nun zurückziehen. Etara hatte über Funk bescheid gegeben. Das Schild des Frachters hatte eine rote Farbe angenommen, was nicht sehr gut war. Denn lange würde Etaras Schiff das nicht mehr aushalten. "Ich werde auf jeden Fall mein bestes geben, uns zu verteidigen!", versicherte der Zabrak stolz und grinste. Die Crew stieg in den Schiffen ein und hoben ab. Ayatash schoss auf jene, die die Verfolgung aufnehmen wollten. Erfolgreich. Schießen konnte doch wohl nicht sein einziges Talent, neben schnell sein, sein! Sofort schoss ihn das vorherige Ereignis mit dem Kidnapper in den Kopf. Etwas hatte ihn zurückgeworfen, den Mann. Ayatash musste herausfinden, was es war. Vielleicht war er es? Wenn ja, war es großes Glück! Ayatash würde dann Anzeichen für die Macht haben! Die Macht... Zufrieden atemete Ayatash ein und aus. Er wird es früher oder später herausfinden.

Als alle im Weltraum waren, traute Ayatash seinen Augen nicht. Sie sind gerade in eine Weltraumschlacht verwickelt! Alles war vollkommen durcheinander. Kleine Schiffe, große, riesige... Es war ein einziges Durcheinander. Der eine schoss, der andere wurde erschossen. Etara befahl, dass alle Frachter sich nebeneinander begeben sollen, um den Hyperraum vernünftig koordinieren zu können. Ein fremder Frachter, der anscheinend zur Back Sun gehörte, half der Crew und der Countdown, befor der Hyperraum begann, lief. Ayatash war froh, nicht mehr diese feuchtwarme Luft einatmen zu müssen und wieder einigermaßen Sicher in Etaras Wild Hunt zu sein. Denn durch den Schutzschild fühlte sich der Junge bei weiten sicherer, als da unten auf dem Tropenplanet herumzuspazieren. Doch es war auch mal wieder gut, frische Luft zu atmen. Außerdem war das eine neue Erfahrung, den blauen Himmel zu sehen. Und nicht Steinwände und Steindecken von dem Planeten im Roche-System, wo er herkam.

Und schon waren sie im Hyperraum. Ayatash wischte seine verschwitzten Hände an seiner Hose ab und atmete auf. Sie waren nun in Sicherheit und der Konvoi konnte die Ladung weiter transportieren! Sehr gut. Die Belohnung, er hoffte, dass er welche bekam, kam immer näher und dann war er ein freier Junge!

"Sind wir jetzt in Sicherheit? Oder muss ich weiterhin das Schießen übernehmen?", fragte der dreizehnjährige Ayatash der Chiss. Dieser Tag war ein großes Abenteuer. Das sollte er genießen. Irgendwann würde das normal für den jungen Zabrak sein. Er würde nicht mehr diese Aufregung in sich spühren, die er gerade fühlte. Er hatte eine gute Entscheidung getroffen, abzuhauen! Und die wird er in seinen Lebzeiten nicht vergessen! Gut gelaut und erleichtert, dass sie überlebt hatten, stand der Zabrak auf und reckte sich. Er war in der Zeit, wo er die Schiffe abknallen musste, sehr angespannt gewesen und musste diese Anspannung in seinem Körper nun lockern, damit er halt entspannt war. Logisch. Wie lange hatte der Zabrak eigentlich nicht mehr geschlafen? Er hatte das Zeitgefühl verloren. Naja, wenn er müde sein würde, würde er das schon merken.

[Weltraum (Neutral) | Hyperraum | Etara, Ayatash, Roy, Darius, Solais, Larina, Tirasina, Tar, Yui. Imperium und Piraten bei einer Raumschlacht
 
[ Mittlerer Rand / Maldrood-Sektor / Hyperraum / Eisenheim / Lounge ] Mol, Avlan, Spectre, Etara, AGI und Sia'ku, sowie Mallory, Paloo und Yannic



Mallory nickte und bevor noch jemand anderes etwas einwenden konnte hob er eine Hand.

„Meine Damen und Herren, Details können wir vor Ort klären wenn wir die Gegebenheiten sehen. Als nächstes müssen wir an der Blockade um Coruscant vorbei. Das ist Ihre Aufgabe Miss Etara, ich erwarte keine Probleme. Ruhen Sie sich aus, es werden genug schlaflose Nächte kommen. Ich brauche sie alle wach und fit für diese Mission.“

Damit drehte er sich herum und verließ den Raum. Spectre sah zu Etara und lächelte zurück.

„Ich zeig Dir gleich die Kabine, ich hol nur noch meine Ausrüstung aus dem Frachtraum.“

Sagte sie an Etara gewandt. Zuerst einmal mussten sie das ganze Gepäck aus dem Laderaum holen. Beim Einräumen würde es bestimmt die Möglichkeit zum Reden ergeben. Spectre stand auf und nickte den anderen Anwesenden zu. Auf dem Weg zum Laderaum ging sie an Avlan vorbei. Es gab da noch etwas, dass sie ihm sagen sollte.

Kurz sah sie dem Söldner in die Augen, der seinen Helm abgenommen hatte.


„Danke für deine Hilfe mit den Ratten.“

Sie hatte bisher noch keine Chance gehabt dem Söldner zu danken. Alleine hätten die Ratten sie fertig gemacht. Sie war zwar auch im Nahkampf ausgebildet, aber einen Humanoiden zu besiegen, oder eine wütende Bohrratte auf engem Raum, da lagen Welten dazwischen.

Dann ging sie in den Laderaum um ihre Taschen zu holen. Nach wenigen Minuten war sie wieder da. Sie hatte eine Art Seesack auf dem Rücken und einen länglichen Koffer in der Hand. Auf dem Sack prangte groß das Logo des Imperiums, während der Koffer einfach schwarz lackiert war. Jeder der sich mit Waffen auskannte erkannte, dass es sich um den Transportkoffer für ein Scharfschützengewehr handelte. Normale Koffer waren nicht so gesichert.

Spectre nickte Etara zu und beide verschwanden zu den Quartieren. Als sich schließlich die Tür hinter den beiden geschlossen hatte, stellte sie den Sack und Koffer ab und drehte sich zu Etara um.


„So… freut mich, dass Du auch mitkommst. Du bist also Schmugglerin. Das ist sicher sehr spannend. Deiner Aussage vorhin entnehme ich, dass du eigentlich ein eigenes Schiff hast, das in etwas besserem Zustand ist als die Eisenheim. Wo bist Du eigentlich aufgewachsen? Auf Csilla?“




[ Mittlerer Rand / Maldrood-Sektor / Hyperraum / Eisenheim / Kabine ] Spectre, Etara
 
[Mittlerer Rand | Malrood-Sektor| Besh-Gorgon-System | Hyperraum Richtung imperiale Grenze | Eisenheim | Lounge | Mol, Avlan, Spectre, Etara, AGI, Sia´ku, Mallory, Paloo, Yannic

Die Besprechung in der Lounge der „Eisenheim“ näherte sich ihrem Ende und die Art und Weise, wie Mallory das vollzog, unterstrich noch einmal, dass der alte Mensch hier das Kommando hatte oder zumindest selbst davon ausging. Sie würden einige Tage brauchen, um ihr nächstes Ziel, das unter einer Blockade stehende Coruscant, zu erreichen, und dort würde Etara zum Einsatz kommen, denn genau diese Blockade mussten sie irgendwie umgehen, um auf dem von einem Virus betroffenen Planeten zu landen. Was genau die Gruppe dann dort machen würde, wusste die Chiss nicht, aber im Grunde spielte das im Moment auch keine Rolle. Sie würden sich jedenfalls nicht freiwillig für eine Suppenküche melden, so viel stand fest. Mallory meinte, dass er keine Probleme erwartete, ein Hinweis darauf, dass die Schmugglerin es lieber nicht vermasseln sollte, worauf sie selbstbewusst nickte, ihre roten Augen funkelten ein wenig. Sie war gut in dem, was sie macht, davon war sie überzeugt, aber Coruscant war ein harter Brocken. Der Stadtplanet wurde nicht von ein paar chronisch unterbezahlten und unmotivierten Zöllnern bewacht, sondern stand unter der Kontrolle des Militärs der Neuen Republik, und auch wenn Etara von deren Idealen wenig hielt, hauptsächlich weil sie sie schrecklich naiv fand, hatte die junge vor ihren Streitkräften dennoch einen ziemlichen Respekt. Das waren zähe Leute und nicht leicht zu täuschen, sie würde sich was einfallen lassen müssen, um das Schiff durch die Blockade zu bekommen. Mallory sollte ihr lieber ausreichend Ressourcen und Informationen zukommen lassen, sonst würde es verdammt schwer werden.

Aber alles zu seiner Zeit. Spectre lächelte ihr zu und meinte, dass sie ihr gleich die Kabine zeigen wollte, die sie miteinander teilen würden, vorher wollte sie noch schnell ihre Ausrüstung holen. Etara nickte, stand ebenfalls auf, schenkte Mol ein schiefes Lächeln und ging dann in Richtung Tür, wo sie wartete. Mittlerweile hatte der Mandalorianer, Avlan, seinen Helm abgenommen. Ein Mensch also, und gar nicht mal unappetitlich. Die hübsche Kriminelle grinste in sich hinein, bei so viel Ablenkung würde sie sich konzentrieren müssen. Spectre richtete kurz das Wort an den Mando und bedankte sich für seine Hilfe, offenbar hatten sie zusammen eine Rattenplage bekämpft. Nicht unbedingt sonderlich ruhmreich, aber aus eigener Erfahrung wusste Etara, dass diese Biester ganz schön lästig und teilweise sogar richtig gefährlich sein könnten.


„Ich hoffe, ihr habt auch alle erwischt.“


Kommentierte sie trocken und mit einem dünnen Lächeln auf den Lippen. Die nächsten Minuten wartete die Chiss ruhig und entspannt an die Wand gelehnt auf Spectres Rückkehr und taxierte die anderen mit ihren roten Augen. War wirklich ein bunt gemischter Haufen. Sie versuchte, durch Beobachtung ein wenig mehr über sie herauszufinden. Wie man sie in so ruhigen Momenten verhielt, konnte einiges aussagen, und Schmuggler mussten in der Lage sein, andere Lebewesen zu lesen. Schließlich kehrte die andere Chiss zurück, bepackt mit einem Seesack, auf dem interessanterweise das Logo des Imperiums prangte, und einem schwarz lackierten Koffer, dessen Bauweise und Form darauf schließen ließen, dass darin keineswegs Klamotten transportiert wurden. Das war ja spannend, dachte sich Etara amüsiert. Angesichts der Länge lag darin wohl ein Scharfschützengewehr. Vielleicht diese ominöse „Nightstinger“, die Spectre vorhin erwähnt hatte? Die beiden Frauen machten sich auf den Weg zu ihrem Quartier und dort angekommen sah sich Etara erst einmal kurz um.

Der Raum war wie erwartet kahl und schmucklos, aber mit Luxus hatte sie auch nicht gerechnet. Dazu passten auch das Hochbett, das gerade noch so in das Quartier passte. Prüfend tippte Etara auf eine Matratze und sie musste lachen.


„Na ja, wenigstens laufe ich so nicht Gefahr, zu verschlafen. Länger als nötig will ich nicht darauf liegen.“


Damit war sie mit ihrer Beschwerde auch schon fertig, denn eigentlich war das schon in Ordnung so. Es war eben keine Luxusyacht. Oh, daran hätte sie nicht denken sollen, prompt sah sich Etara in Gedanken in einem Whirlpool und umgeben von hübschen Zeltronern beiderlei Geschlechts. Rasch schob sie dieses reizvolle Bild beiseite. Spectre hatte derweil ihre Sachen abgestellt und unterhielt sich mit ihr, die andere Chiss erklärte, dass sie sich freute, dass Etara dabei war, und sie sprach über den „Beruf“ der jungen Frau und stellte ein paar Fragen. Die Angesprochene lehnte sich gegen eine Wand, verschränkte die Arme vor der Brust und nickte leicht, ein Lächeln auf den Lippen.


„Ganz meinerseits. Kommt nicht so oft vor, dass ich Gelegenheit habe, mit einer anderen Chiss zusammenzuarbeiten. Und dich fand ich von Anfang an sympathisch, also gibt es schon mal eine Person an Bord, für die sich die Reise lohnt.“


Antwortete die Schmugglerin charmant, ihre roten Augen funkelten. Sie machte eine kurze Pause, bevor sie weitersprach.


„Ganz genau, gemäß stolzer Familientradition. Im Grunde betreibe ich Schmuggel, seit ich auf zwei Beinen gehen kann, wenn man die Zeit mit meinen Eltern mitrechnet. Guter Job, liegt mir. Ordentliche Bezahlung, man kommt viel rum in der Galaxis und lernt interessante Leute kennen.“


Spectre hatte gemeint, dass sie wohl ein eigenes Schiff hatte, worauf Etara stolz ein wenig den Kopf hob.


„Die „Wild Hunt“. YT-2400 mit ein paar unauffälligen Modifikationen. Corellianische Frachter sind für meinen Job wie geschaffen. Wenn die Mission erledigt ist und wir wieder auf The Wheel sind, zeig ich sie dir gerne mal. Die Quartiere sind auf jeden Fall komfortabler.“


Bei ihrer nächsten Frage lag die andere Chiss allerdings falsch, wobei es natürlich nicht abwegig war zu vermuteten, dass sie von Csilla stammte. Die Kriminelle schüttelte leicht den Kopf und lachte.


„Oh, nein. Wäre mir auch zu kalt und langweilig. Ich stamme von Nar Shaddaa, dem Schmugglermond. Passt, oder? Meine Eltern haben dort eine Weile gelebt und im Grunde bin ich dort aufgewachsen. Nette Welt, wenn man auf Gefahr und Verbrechen steht.“


Und auch das passte hervorragend. Etara machte eine kurze Pause und sah Spectre an, sie warf einen kurzen Blick auf ihren Seesack.


„Und du? Wenn ich raten müsste, würde ich sagen, Ex-Militär. Imperium, der Ausrüstung nach. Ergo stammst du auch nicht von Csilla, sonst würdest du Cheunh sprechen. Hast du eigentlich vor, das zu lernen? Ich kann dir ein bisschen was beibringen, wenn du willst.“


Bot sie großzügig an. Die junge Frau warf einen neugierigen Blick auf den Waffenkoffer.


„Ist da diese „Nightstinger“ drin, die du vorhin erwähnt hast? Klingt nach einem Scharfschützengewehr. Ich würde gerne mal einen Blick drauf werfen, wenn das okay ist.“


Waffen waren ein interessantes Thema, fand Etara. Leute allerdings auch, und so senkte sie mit einem verschmitzten Grinsen ein wenig die Stimme.


„Kennst du die Leute hier an Bord eigentlich näher? Den Mando offenbar, und die anderen? Mol ist hier wohl so etwas wie der Unterboss, hm? Wirkt recht militärisch. Hab ihn mir vorhin mal...gründlich angesehen.“


Das Grinsen der Chiss wurde vielsagend. Gutes Stichwort, fand sie, denn ihr Blick fiel wieder auf das Hochbett.


„Hm, damit sind wir bei der ältesten und grundlegendsten Fragen der Galaxis: Wer oben, wer unten? Außer natürlich die Frage stellt sich gar nicht erst.“


Dabei zwinkerte sie der anderen Blauhäutigen kokett zu, ein Lächeln auf den Lippen.


[Mittlerer Rand | Malrood-Sektor| Besh-Gorgon-System | Hyperraum Richtung imperiale Grenze | Eisenheim | Kabine | Etara, Spectre
 
[ Mittlerer Rand / Maldrood-Sektor / Hyperraum / Eisenheim / Kabine ] Spectre, Etara




„Wenn wir die Zeit haben, gerne. Ich weiß ja auch noch nicht wie es nach dem Auftrag weitergeht. Nar Shadaa also…“

Die Stimme der Chiss veränderte sich bei dem Namen des Mondes, es klang kalt und distanziert.

„Ich bin… war Agentin des IGD und bin in einem Trainingskomplex aufgewachsen. Ich… kenne nicht mal meine Eltern… und ja, ich würde gerne Cheunh lernen, oder mehr über unser Volk wissen, außer dem was man so in Büchern findet.“

Sie lächelte schüchtern Etara an und diese hatte in dem Moment den Eindruck, dass sich Spectre dafür schämte. Dann wechselte das Gespräch zu der Waffe im Koffer und Spectre gewann an Sicherheit.

„Ja, eine Xerrol Nightstinger. Davon gibt es nicht viel. Eine ganz besondere Waffe… Sonderanfertigung für den IGD und leider sehr teuer in der Unterhaltung.“

Sie legte den Koffer vorsichtig hin und Etara konnte sehen, dass das hochwertige Schloss tatsächlich über eine Art Scanner verfügte. Mit einem satten Klacken sprang der Verschluss auf und Spectre öffnete den Koffer. Darin befand sich tatsächlich ein Scharfschützengewehr, ein Blaster und 2 Vibromesser (siehe Charakterbeschreibung). Das Gewehr war demontiert und mit dem übrigen Inhalt in einem weichen Polster befestigt. Lauf, Schulterstütze, Körper, Zielerfassung, 4 Teile, die mit ein paar eingeübten Handgriffen schnell zu montieren waren. Daneben lagen 4 runde Gaskammern, die Etara so noch nie gesehen hatte, also zumindest wurde die Waffe nicht mit dem Standardgas für Blaster betrieben.

„Offiziell gibt es die Waffe gar nicht….“

hauchte die ehemalige Agentin ehrfürchtig und strich fast zärtlich ober den Lauf.
Dann drehte sie sich zu Etara um.


Avlan kenne ich selbst kaum, er ist genauso neu in der Mannschaft wie Du. Aber zum Rest kann ich dir was sagen.

Mol ist ehemaliger Militär, neue Republik und war wohl Kommandant aus Taris bevor er zur Black Sun kam. 32 Jahre alt. Seine Infektion mit den Orbalisken macht ihn jähzornig, aber eigentlich ist er ein ganz netter. Er würde seinen Hintern für jeden von uns riskieren.


Paloo ist 33 und ausgebildeter Scharfschütze und kommt aus den Reihen Militär des Imperiums. Er lief zur Republik über, auf Taris, in Mols Einheit. Er lockert die Truppe auf, aber das hast du ja schon bemerkt.


Mallory war Personenschützer mit einem sehr guten Ruf. Naja, bis rauskam, dass die wenigen Kunden, die er verloren hatte durch seine Mithilfe umkamen. Es ist 65, sehr berechnend und ein guter Taktiker. Er wurde Mol von der Black Sun als Anführer vorgesetzt.


Yannic ist Sprengstoffexperte und ebenfalls aus Mols alter Einheit bei der Republic. 25 Jahre alt. Allerdings ist er auf Mol nicht gut zu sprechen. Er nimmt ihm wohl den Verlust eines Crewmitglieds übel, einer Trandoshanerin namens Thessa. Aber den Namen würde ich vor der Crew besser nicht nennen.“


Dann stellte die Schmugglerin die Frage nach dem Bett. Spectre wollte schon antworten, aber das Augenzwinkern und Lächeln brachte die Ex-Agentin aus dem Konzept. Hatte sie etwas verpasst? Eine Andeutung oder etwas. Sie sah zu dem neuen Bett und betrachtet es kurz, sah aber nichts auffälliges.

„Wie es dir lieber ist, ich habe da keine Präferenzen.“

Antwortete sie daher trocken weil sie die Doppeldeutigkeit von Etaras Aussage nicht wahrnahm, geschweige denn ihre eigene. Spectre dachte nicht einmal in diesen Bahnen, wie hätte sie auch darauf reagieren sollen. Es war nicht so, dass sie es nicht verstehen konnte, oder gar einsetzen, wie Mol auf Malastare hatte sehen dürfen. Nein, es war einfach in der falschen Schublade und für die Rolle hier an Bord einfach nicht nötig. So etwas war schließlich Arbeit und kein Vergnügen.




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Der Vorschlag, Spectre ein wenig auf ihrem Schiff herumzuführen, schien der anderen Chiss zuzusagen, was Etara freute, immerhin war die Wild Hunt ihr ganzer Stolz und auch wirklich ein Schiff, das man anderen präsentieren konnte, sie achtete sorgfältig darauf. Allerdings wussten sie in der Tat noch gar nicht, wie es nach dem Auftrag weitergehen würde. Immer vorausgesetzt, sie überlebten den Job auch und vermasselten es nicht. Aber da war die junge Frau durchaus optimistisch, die Leute auf diesem Schiff machten einen recht kompetenten Eindruck und sie hatte immerhin schon mal den Konvoi überstanden, der alles andere als wie geplant verlaufen war. Das härtete ab. Was den Schmugglermond anging, schien die andere Chiss allerdings nicht erfreut zu sein, ihre Stimme wurde kurz kühl und missbilligend. Verband sie schlechte Erinnerungen mit Nar Shaddaa? Die Welt war definitiv nichts für jedermann und viele Lebewesen verloren dort nicht nur Credits und Würde, sondern auch das Leben. Es war eine raue, gefährliche Umgebung, in der man alles gewinnen und alles verlieren konnte. Man musste auf sich selbst aufpassen können, Polizei und Behörden gab es nicht, jedenfalls nicht in einer Form, die diese Bezeichnungen auch verdient hätte. Die Hutts hatten ihre fetten Hände fest um den Mond gelegt und so schnell würde sich daran auch nichts ändern. So war die Galaxis eben.

Was Spectre als nächstes sagte sorgte dafür das Etara verblüfft eine Augenbraue wölbte. Vor ihr stand eine leibhaftige ehemalige Agentin des IGD, den man in kriminellen Kreisen fürchtete und respektierte. Mit diesen Leuten legte sich niemand gerne an, nur allzu schnell verbrachte man dann den kümmerlichen Rest seines Lebens an einer Wand hängend und einen Verhördroiden vor der Nase, denn die Imperialen spielten nach anderen Regeln als ihre republikanischen Gegenstücke. Etara hatte es stets tunlichst vermieden irgendetwas anzustellen, was die Aufmerksamkeit dieser Behörde auf sich ziehen könnte. Und nun stand sie mit einem ehemaligen Mitglied im selben Raum. Spectre erklärte, dass sie in einem Ausbildungskomplex aufgewachsen war und nicht einmal ihre Eltern kannte. Nicht gerade eine schöne Vergangenheit und die andere Chiss schien zugleich schüchtern und beschämt, als sie darüber sprach. Zufrieden registrierte Etara, dass Spectre Interesse an dem Sprachangebot zeigte, den sie angeboten hatte, und auch gerne mehr über ihr Volk wissen wollte. Wenn man ihr mal gesagt hätte, dass sie einer anderen Chiss Cheunh beibringen würde, die Schmugglerin hätte herzhaft gelacht. Das Leben bot schon einige Wendungen, und so lächelte sie aufmunternd.


„Eine heftige Geschichte. Aber hey, du hast es geschafft, ihnen von der Schippe zu springen, und machst jetzt dein eigenes Ding, das ist ziemlich beeindruckend. Ich bringe dir gerne was bei und erzähle dir, was ich so von meinen Eltern gehört habe.“


Bot sie freundlich an. Irgendwie tat ihr die andere Frau leid, obwohl sie vermutlich viele nützliche Dinge dort gelernt hatte. Wenigstens ihre Sprache und Kultur hätte man ihr doch lassen können. Als sich ihr Gespräch dem Thema Waffen zuwandte, wirkte Spectre gleich wieder etwas selbstsicherer, damit kannte sie sich offenbar aus. In dem mysteriösen Koffer befand sich also tatsächlich eine Nightstinger, eine seltene und speziell für den IGD gefertigte Waffe, wie die andere Chiss erklärte. Wie viele Sondermodelle war es sehr teuer und aufwändig und wohl nur für spezialisiertes Personal gedacht.


„Sonderanfertigung, hm? Die müssen ganz schön viel Vertrauen in deine Fähigkeiten gehabt haben.“


Warum sonst drückte man jemanden so ein Ding in die Hände? Etara nahm sich vor, das im Hinterkopf zu behalten. Neugierig verfolgte sie, wie Spectre den Koffer über einen speziellen Scanner am Schloss öffnete und die Schmugglerin kam etwas näher, um den Inhalt in Augenschein zu nehmen. Dort lagen ein Scharfschützengewehr eines Modells, das Etara noch nie zuvor gesehen hatte. Es war zerlegt und offenbar gehörten ein paar ungewöhnlich geformte Magazine. Die roten Augen der Chiss konzentrierten sich. Das war wirklich ein interessantes Modell, die übrigen Waffen verblassten im Vergleich dazu. Spectre schien das ähnlich zu sehen und strich geradezu sanft über den Lauf, während sie flüsterte, dass es die Nightstinger offiziell gar nicht gab. Etara stieß einen beeindruckten Pfiff aus.


„Ein hübsches Modell. Exotisch und gefährlich, mit einer gewissen besonderen Eleganz. Passt zu dir, würde ich sagen.“


Schmeichelte sie der anderen Kriminellen und für ein paar Momente war ihr Blick überhaupt nicht auf die Waffe gerichtet, sie musste grinsen. Anschließend sprachen sie über die anderen Crewmitglieder und Spectre erzählte ein wenig über sie. Avlan, der Mando, war also auch neu und über ihn wusste sie nicht viel, über die anderen hingegen umso mehr. Mol war ein ehemaliger Soldat der Neuen Republik. Das erklärte einiges. Bei dem Wort „Orbalisken“ runzelte Etara kurz die Stirn und dachte nach. Das waren die Dinger an seinem Arm also. Nicht sonderlich hübsch und soweit die Chiss wusste schlussendlich auch tödlich. Keine tollen Zukunftsaussichten.


„Orbalisken...schade. Immerhin sieht der Rest von ihm dennoch gut aus.“


Murmelte sie in Gedanken kurz woanders und grinste die andere Frau an. Er war sonst wirklich ganz gut anzusehen, wenn man auf diesen Typ stand. Der Ewok Paloo war ebenfalls Ex-Militär und offenbar für die Moral zuständig. Er wirkte tatsächlich ziemlich nett, hatte aber auch was auf dem Kasten, Scharfschütze wurde nicht jeder. Mallory, der alte Mensch, war ein ehemaliger Personenschützer, der ein paar seiner Kunden über den Jordan geschickt hatte. Ziemlich clever eigentlich. Er war hier der Boss, etwas über das Mol offenkundig nicht so glücklich war. Auch zwischen ihm und dem Rodianer Yannic gab es Ärger, wegen eines toten Crewmitglieds. Eine Trando? Na hoffentlich war das nicht die Freundin von Großauge gewesen. Ihren Namen sollte man also lieber nicht erwähnen.


„Danke für den Tipp. Wem gehört eigentlich das Schiff? Und warum hat man Mallory als Boss eingesetzt?“


Erkundigte sie sich neugierig. Sie konnte sich Mallory nicht wirklich als Skipper vorstellen. Was die Bettenfrage anging, schien Spectre ihre Flirtversuche entweder nicht bemerkt zu haben oder schlichtweg zu ignorieren. Okay, Typ Eisprinzessin vielleicht? Oder der Ansicht, dass man Arbeit und Vergnügen nicht mischen sollte? Vielleicht war Etara auch einfach nicht ihr Typ, was die hübsche Blauhäutige allerdings so leicht nicht akzeptieren wollte. Immerhin fanden sie so viele anziehend. Angesichts der Wortwahl der ehemaligen Agentin war es ohnehin schwer, etwas zu deuten. Spielte sie vielleicht ein wenig mit ihr? Das konnte sie auch. Etara lächelte schief, ihre Stimme sanft und amüsiert.


„Nun, wenn das so ist...“


Äußerte sie sich ähnlich trocken und sah die andere Chiss an, ihre roten Augen fest auf ihre gerichtet. Um bei einem Thema zu bleiben, bei dem sie offenbar auf der selben Wellenlänge waren, deutete Etara auf die beiden DL-44 Blasterpistolen an ihren Hüften.


„Was Waffen angeht, bin ich ja mehr der Pistolen-Typ. Nah und persönlich. Aber jeder so, wie es ihm gefällt.“


Entspannt setzte sich die Schmugglerin auf das untere Bett, streckte ein wenig ihre langen Beine und lehnte sich etwas zurück, mit den Armen auf die Matratze gestützt ihre weiße Jacke soweit aufgeknöpft, dass man das Tattoo an ihrem Bauch sehen konnte. Beiläufig neigte sie den Kopf in ein wenig nach hinten, ihre Stimme war entspannt und ruhig.


„Ich glaube, ich nehme das hier. Wir werden hier ja einige Zeit verbringen, schätze ich, und nicht alle davon mit Arbeit. Was machst du in deiner Freizeit? Sabbac? Dejarik? Oder bist du mit einem der Crewmitglieder zusammen? Die scheinen dich ja zu mögen.“


Das war in etwa das klassische „Und, hast du einen Freund“ verpackt in etwas mehr Worte und nicht ganz so direkt heraus. War ohnehin recht interessant und nützlich herauszufinden, in welchem Verhältnis die Crewmitglieder zueinander standen, so konnte man einige Fettnäpfchen vermeiden.


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„Vermutlich hatten sie das, ich war die Beste in der Einheit. Die Waffe ist auch nur für spezielle Aufträge gedacht und nicht für den normalen Einsatz. Durch das besondere Gas und die Linsentechnik zum Bündeln ist der Schuss im normalen Spektrum nicht zu sehen. Das Opfer fällt einfach um und niemand weiß woher der Schuss kommt.“

Spectre verschloss den Koffer wieder und richtete sich auf. Interessiert betrachtete sie sich die beiden Blaster an Etaras Hüfte. Zwei DL-44 zierten ihre Seite.

„Hast du die beiden modifiziert?“

Die DL-44 war für ihre Präzision bekannt und auch wenn sie bereits lange nicht mehr hergestellt wurde sehr beliebt. Sie war mit recht einfachen Mitteln zu modifizieren und viele gerade im Bereich der Schmuggler taten dies auch.

„Ich kann zwar auch mit Pistolen oder Nahkampfwaffen umgehen, aber ich wurde speziell für Attentate ausgebildet. Da ist Reichweite von Vorteil, wenn man nicht erwischt werden will.

Ich denke das Schiff gehört Mol, aber da bin ich mir nicht sicher. Ich hab auch ehrlich gesagt nie nachgefragt, ist das wichtig? Mol ist jedenfalls der Pilot. Ich denke Mallory ist hier wegen der Orbalisken und seiner Erfahrung. Warum sollte die Black Sun auch jemandem das Kommando geben, der durch die Orbalisken zu Gewalt und Brutalität neigt und irgendwann stirbt? Das ist ein Risiko, dass man umgehen kann. Natürlich schmeckt das Mol nicht besonders.
Aber er ist Soldat und akzeptier die Struktur. Ich könnte mir vorstellen das wäre auf deinem Schiff anders.

Mol ist extrem loyal und wenn man erst einmal ‚dazugehört‘ würde er Himmel und Hölle in Bewegung setzen um dich irgendwo rauszuholen. Andererseits ist Verrat natürlich unverzeihlich und fatal.“


Etara machte es sich auf dem unteren Bett bequem. Gut, dann war diese Frage geklärt. In Ermangelung einer Sitzgelegenheit ließ sich Spectre auf dem Boden nieder und setzte sich in den Schneidersitz, an den Seesack angelehnt. Etara schien sich wohl zu fühlen, da sie sich sehr offen gab aber sie hatte kaum etwas über sich erzählt. Zum Spionieren war es allerdings auch der falsche Ort. Schließlich konnte sie ja nirgendwo hin. Das Verhalten begann Spectre zu irritieren, sie wurde aus Etara nicht schlau und so betrachtete sie die Chiss noch einmal genauer, wie sie so auf dem Bett lag.

„Was genau meinst du mit… Freizeit… oder… mit jemandem zusammen sein?

Und ob mich die Crew mag… mögen ist bei einigen vielleicht zu hoch gegriffen bei dem was passiert ist… Bei Paloo bin ich mir ziemlich sicher, auch wenn er die geringsten Gründe hätte. Mol.. naja, ich denke er vertraut mir, aber mögen? Und der Rest… warum fragst du?“


Sie zuckte zuerst mit den Schultern, aber sie schien irritiert und verunsichert. Spectre hatte das bestimmte Gefühl irgendetwas an Etaras Kommunikation falsch verstanden zu haben. Aber was? Warum fragte sie solche Sachen?
Beziehungen waren doch gefährlich!
Langsam schnürte sich der Hals zu und sie musste schlucken. Damals in der Einrichtung… sie waren vielleicht 15 gewesen, da hatte einer der Wärter sich in Erinn verschossen. Das junge Mädchen, ebenfalls als Attentäter und Spion ausgebildet, hatte ihm im Reflex eines Nachts das Genick gebrochen. Natürlich war die Romanze verboten gewesen und die Standpauke vor allen war entsprechend ausgefallen. Sie waren alle nicht Beziehungsfähig, konnten und durften keine Beziehung eingehen. Das machte schwach und lenkte ab und führte zu Unfällen….

Erinn hatte das nicht verkraftet und sich selbst einige Tage später umgebracht. Ulan Amek hatte daraus eine Zeremonie gemacht um den Angestellten und den Probanten eine ganz klare Botschaft mitzugeben. So etwas war danach nie mehr passiert.

Unweigerlich musst die Ex-Agentin an Malastare denken, und das sie Mol fast angegriffen hätte und begann zu zittern.




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War das Stolz in Spectres Stimme als sie davon sprach, dass sie die Beste in ihrer Einheit gewesen war? Es war auf jeden Fall etwas, auf das man stolz sein konnte, dachte sich Etara. Wer stand denn nicht gerne an der Spitze und wurde von anderen bewundert und beneidet? Es war jedenfalls gut zu wissen, dass die andere Chiss ihr Handwerk verstand, die Schmugglerin arbeitete nicht gerne mit Amateuren zusammen, es war einfach zu gefährlich. Von daher war es auch eine gute Sache, dass so viele Mitglieder der Crew einen militärischen Hintergrund hatten, bei ehemaligen Soldaten, besonders denen der beiden Großmächte, konnte man von einem gewissen Maß an Professionalität und Fähigkeit ausgehen. Bei Leuten, die in irgendwelchen Milizen auf Hinterwälderplaneten sah das schon anders aus, die hatten meist reichlich Einbildung, aber wenig Können vorzuweisen. Eine ehemalige Agentin war natürlich auch eine feine Sache, sie brachte weitere Talente in die Gruppe. Schien so, als hätte die Black Sun ein ganz gutes Händchen dafür, die richtigen Personen auszuwählen. Etara hörte neugierig zu während Spectre die Spezifikationen der Nightstinger erläuterte. Eine Waffe, die leise und unsichtbar tötete? Das war wirklich was.


„Ziemlich beeindruckend. Aber wie du vorhin angesprochen hast nicht ohne Nachteile. Ist wohl bei allen Waffen so.“


Manche waren kompakt und handlich, ließen es dafür aber an Feuerkraft und Reichweite missen, andere waren nur für ganz bestimmte Einsatzfelder geeignet, und wieder andere versuchten Allrounder zu sein und schafften damit alles nur bestenfalls mittelmäßig. Schlussendlich war jede Waffe eine Kompromisslösung und musste passend eingesetzt werden. Die andere Chiss verschloss den Koffer wieder und beäugte dann interessiert die beiden DL-44er, die Etara trug, sie erkundigte sich, ob die Kriminelle sie modifiziert hatte. Etara nickte leicht, ein dünnes Lächeln auf den Lippen.


„Ein paar kleine Verbesserungen an den Magazinen, dem Lauf und dem Griff. Nichts allzu beeindruckendes. Wenn man erwischt wird, zieht man so weniger Verdacht auf sich. Mit der Nightstinger solltest du dich lieber nicht ertappen lassen. Gut, du bist auch keine Schmugglerin, also gilt für dich die erste Regel nicht: Sieh nie nach mehr aus als nach einem halbwegs ehrlicher Frachterkapitän.“


Erwiderte sich ruhig und recht sachlich. Schmuggler sollten sich natürlich wehren können und Etara hatte auch nichts dagegen, sich als angeheuerter Muskel im Söldnerwesen was dazu zu verdienen, aber je größer, modifizierter und exotischer die Waffen, desto größer das Risiko, dass man auffiel und misstrauisch kontrolliert wurde. Ein Frachterkapitän, der zum Schutz gegen Piraten eine Blasterpistole trug, war normal und unverdächtig, war besagte Waffe aber teuer aufgemotzt oder ein High-end-Modell, wurden die Kontrolleure rasch misstrauisch. Und andere natürlich auch. Das war bei den Schiffen nicht anders, weshalb die Wild Hunt nur soweit verbessert war wie es unverdächtig war. Spectre erklärte, dass sie mit Pistolen und Nahkampfwaffen umgehen konnte, aber eben für Attentate ausgebildet wurde und deshalb lieber auf Reichweite setzte.


„Macht Sinn. Wobei man auch versuchen kann, dem Ziel ganz nah zu kommen.“


Kommentierte die Kriminelle und grinste vielsagend. Nicht wenige konnte man recht leicht ablenken und sie quasi aus Umarmungsdistanz erledigen. Interessiert lauschte Etara, als ihre neue Zimmergenossin erklärte, dass das Schiff wohl Mol gehörte, sie es aber auch nicht genau wusste. Eigentümer oder nicht, der Zabrak saß jedenfalls im Cockpit. Mallory war also im Grunde hier, weil man Mol aufgrund der Infektion das Kommando nicht mehr so recht zutraute, was der ehemalige Soldat offenbar zähneknirschend akzeptierte. Würde ihr auch nicht schmecken, dachte sich die Chiss. Noch einmal betonte die andere Frau, dass er gegenüber seinen Leuten sehr loyal war und gerade deshalb Verrat nicht duldete. Recht vernünftige Einstellung. Ein Team, das einander zumindest grundlegend traute und sich soweit aufeinander verlassen konnte, war meist recht effektiv.


„Oh, hübsch und ein Mann, der zu seinem Wort steht. Ein richtiger Traumprinz.“


Etara lächelte abwesend und ihre roten Augen funkelten amüsiert, dann wurde sie wieder etwas ernster.


„Dann ist es wohl gut, dass Mallory das Kommando hat. Auf meinem Schiff...hm, da würde es in der Tat anders zugehen.“


Prompt zwinkerte sie der anderen Chiss bei dem zweiten Teil des Satzes wieder zu und ihr Lächeln wurde etwas breiter. Das Bett war gar nicht mal so unbequem, wie sie gedacht hatte, Spectre schien es allerdings trotzdem vorzuziehen, im Schneidersitz und an den Seesack gelehnt auf dem Boden zu sitzen. Die ehemalige Agentin wirkte ein wenig irritiert und sah die hübsche Schmugglerin, die es sich da beinah lasziv bequem gemacht hatte, fragend an. Was Etara mit Freizeit und mit jemanden zusammen sein meinte? Die Blauhäutige wölbte eine Augenbraue. Nun, Spectre hatte ja erzählt, dass sie in einem Traningskomplex aufgewachsen war und das war offenbar kein Ferienlager gewesen. Man musste die Kinder dort ziemlich unter der Knute gehalten haben. Bei dem Gedanken, was die andere Frau wohl alles verpasst hatte, fühlte Etara beinah so etwas wie Ärger. Jemanden die Vergnügen der Galaxis so zu verweigern war wirklich nicht die feine coruscantische Art.


„Nun ja...Freizeit eben, also so wie jetzt. Zeit, in der du nicht arbeitest oder an die Arbeit denkst und machen kannst, was dir Spaß machst. Hobbies, Interessen. Und mit jemanden zusammen sein...Freundschaften zum Beispiel. Oder romantische Beziehungen. Oder Freundschaften mit gewissen Vorzügen, was im Grunde meist auf das zweite Beispiel hinausläuft. Jedenfalls in Teilen.“


Erklärte Etara recht freundlich und ohne große Irritation. Das Leben konnte doch nicht nur aus Arbeit bestehen.


„Sag bloß, die Mistkerle vom IGD haben euch das alles verboten? Elende autoritäre Schutta...“


Machte sie ihrer Missbilligung mit einem huttischen Kraftausdruck Luft. Spectre zuckte mit den Schultern und wirkte reichlich verunsichert, als sie fragte, warum sich die Schmugglerin für ihr Verhältnis zu den anderen Crewmitgliedern interessierte. Ja, die Chiss fing sogar an, ein wenig zu zittern, was Etara besorgt drein blicken ließ.


„Tut mir leid, wenn ich da ein heikles Thema angesprochen habe. Um die Wahrheit zu sagen, ich will dich einfach besser kennen lernen und schauen, ob wir uns verstehen. Richtig gut verstehen, also...nun ja. Und ich weiß ja nicht, ob du einen Freund hast. Oder eine Freundin. Oder so jemanden überhaupt suchst.“


Etaras Stimme war sanft und sie sah die andere Frau offen an, strich sich eine schwarze Haarsträhne aus dem Gesicht und richtete sich wenig auf. Rasch versuchte sie, die Atmosphäre etwas aufzulockern und deutete auf ihr Tattoo am Bauch.


„Hast du eigentlich auch so eins? Ist ein Gangsymbol der Lucky Knives, meiner alten Bande auf dem Schmugglermond. Tja, jung und naiv...“


Die Verbrecherin hielt kurz inne und lächelte charmant.


„Du kannst dich übrigens ruhig neben mich setzen. Ich beiß schon nicht. Außer du bestehst darauf, natürlich.“


Da musste Etara lachen und sie hoffte, dass der Scherz beziehungsweise halbe Scherz die Stimmung wieder etwas auflockern würde.


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Die nur leichten Modifikationen bei den Waffen der Schmugglerin um unauffällig zu bleiben war logisch. Das sprach für die Chiss, aber irgendwie hatte Spectre auch nichts anderes erwartet. Dann sprach die Schmugglerin sie darauf an, dass man Ziele auch ausschalten kann wenn man ihnen sehr nahe kam und grinste. Natürlich hatte sie Recht, aber das Grinsen in Etaras Gesicht zeigte ihr eindeutig, dass etwas an Ihr vorbeilief in der Diskussion. Was wollte die hübsche Chiss wissen? Ob Mol vergeben war? Warum fragte sie nicht einfach? Natürlich kam ihr keineswegs der Gedanke, dass Etara auch an Ihr Interesse haben könnte.

„Freizeit….hmm“

Sie stand plötzlich auf und kramte in ihrem Seesack und förderte 3 Filmsi-Bücher hervor. Dann ging sie zu Etara und setzte sich neben Sie. Sie hielt ihr die 3 Bücher hin. Es waren ältere Exemplare, Reiseberichte und Militärberichte die mit Chiss zu tun hatten. Bücher über Chiss…

„Die habe ich mir gerade gekauft… aber da hatte ich Dich ja noch nicht getroffen. Ich lese gerade den Reisebericht von dem imperialen Diplomaten, der die Verhandlungen vor dem großen galaktischen Krieg führte.“

In ihrer Stimme war Aufregung zu hören. Die Lektüre fesselte die Agentin sehr, die von Ihrem Volk fast nichts wusste. Kurz überkam sie wieder das Verlangen weiterzulesen und mehr zu erfahren. Sie hatte jeden Satz mehrfach gelesen und versucht die Chiss in dem Bericht zu analysieren, ihr Verhalten und Reaktionen zu deuten um dadurch mehr zu erfahren. Aber bisher war dieses Vorgehen nicht sehr erfolgreich.

Spectre legte die Filmsis zur Seite und sah zu der Schmugglerin, die ihr ihr Tatoo gezeigt hatte und schüttelte nur den Kopf. Nein, ein Tatoo besaß sie nicht, auch wenn sie zugeben musste, dass die schwarze Zeichnung auf der blauen Haut hübsch aussah.


„Romantische Beziehungen…… nein... das ist zu gefährlich… was wenn ein Unfall passiert…“

‚Wie bei Erinn….‘ schoss es ihr durch den Kopf und Ihre Augen weiteten sich vor Schreck.

„Was soll das überhaupt bezwecken außer dass es bei der Fortpflanzung hilfreich ist? Das lenkt am Ende nur vom Auftrag ab.“

Dann fielen Ihr wieder die Andeutungen von Etara ein. Sie war also an Mol interessiert. Das wiederum änderte natürlich die Sache und sie gewann etwas Sicherheit zurück.

„Also ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube nicht das Mol eine Beziehung führt, wenn du das wissen wolltest. Warum fragst Du ihn nicht einfach selbst?“

Der Scherz mit dem Beißen war völlig an Spectre vorbei gegangen. Warum sollte man so etwas auch tun? Und wenn die hübsche Schmugglerin an Mol interessiert war, dann sollten die beiden das gerne unter sich ausmachen.

Sie atmete schwer aus, beruhigt, dass alles in Ordnung war.

Sie musste niemanden verletzen oder umbringen weil er ihr zu nahe kam.

Alles war in Ordnung…




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Das Konzept „Freizeit“ schien für Spectre in der Tat sehr fremd zu sein, die ehemalige Agentin wirkte so, als müsste sie erst einmal darüber nachdenken, was das für sie bedeutete. Etara behielt einen freundlichen Gesichtsausdruck bei, es war wohl unfair, von der anderen Chiss angesichts ihrer Vergangenheit sofortiges Verstehen zu erwarten. Eine ganze Kindheit und Jugend unter der strengen Aufsicht des IGD, das war wirklich keine angenehme Vorstellung und für die Schmugglerin, die ihre Freiheit und Unabhängigkeit sehr zu schätzen wusste, der blanke Horror. Wurde höchste Zeit das sie ihrer Zimmergenossin half ein wenig von diesem verlorenen Abschnitt nachzuholen. Was hatte der Geheimdienst damit überhaupt bezwecken wollen? Eine Armee von gnadenlosen Attentätern? Klang ganz nach den Imperialen. Deren Obsession mit Kontrolle und Ordnung konnte sie wirklich nicht nachvollziehen und so war sie recht froh, außerhalb des imperialen Einflussbereichs aufgewachsen zu sein. Sicher, Nar Shaddaa war ein rauer und gefährlicher Ort, aber wenigstens hatte sie dort tun und lassen können, was sie gewollt hatte, und war nicht unter der Fuchtel anderer gestanden. In dieser Hinsicht war die kriminelle Unterwelt ein Hort der Freiheit, geradezu romantisch verklärt. Zumindest im Vergleich zum Imperium.

Es schien so als hätte Etara es geschafft, die andere Chiss wieder ein wenig zu beruhigen, Spectre stand auf und holte aus dem Seesack drei altmodische Bücher aus Flimsi-Papier hervor, dann setzte sie sich neben die Kriminelle auf das untere Bett und zeigte ihr, um was für Lektüre es sich handelte. Neugierig richtete sich die Blauhäutige auf und betrachtete den Lesestoff. Bücher über die Chiss, ihr Volk, ihre Kultur und Geschichte, hauptsächlich aus zweiter Hand.


„Meine Eltern hatten auch ein paar davon. Kenn noch ein paar Geschichten, die ich dir erzählen kann.“


Meinte Etara und blätterte ein wenig darin. Sah gar nicht mal uninteressant aus, fand sie. Spectre erklärte, dass sie die Bücher erst kürzlich gekauft hatte und sich gerade mit dem Reisebericht eines imperialen Diplomaten beschäftigt hatte. Nun das Verhältnis zwischen Chiss und Imperium war recht gut, besonders wenn man bedachte, wie die Imperialen sonst mit Nichtmenschen umsprangen.


„Keine schlechte Quelle.“


Spectre klang ziemlich aufgeregt, als sie über die Bücher sprach, was angesichts der Tatsache, dass sie so wenig über ihr Volk wusste, auch irgendwie nachvollziehbar war. Die ehemalige Agentin nahm die Bücher wieder und legte sie vorsichtig zur Seite, bevor sie das Tattoo an Etaras Bauch betrachte und ihre Frage mit einem leichten Kopfschütteln verneinte. Für IGD-Leute war ein Tattoo vermutlich auch nichts, zu leicht zu identifizieren. Auch in einer weiteren Hinsicht unterschieden sich die beiden Chiss, beim Thema Beziehungen riss Spectre fast schon ängstlich die Augen auf und meinte besorgt, dass diese zu gefährlich seien und zu Unfällen führen konnten. Etara wölbte eine Augenbraue, als die andere Frau noch hinzufügte, dass das Ganze ohnehin nur der Vermehrung diente und vom Auftrag ablenken würde. Solche Aussagen waren doch mehr als seltsam, fand die Schmugglerin. Was hatte man ihr denn beim IGD da eingetrichtert? Etara wollte schon etwas sagen, doch hielt sie inne, als Spectre auf Mol und seine Beziehung respektive Mangel davon zu sprechen kam. Offenbar glaubte sie, dass sich die Andeutungen und Fragen der Schmugglerin primär auf den Zabrak bezogen. Damit lag sie allerdings falsch.


„Gut zu wissen.“


Antwortete Etara mit einem leichten Lachen und sie grinste kurz, bevor sie Spectre von der Seite ansah, ihre roten Augen funkelten ein wenig und ihre Stimme war etwas leiser geworden.


„Aber eigentlich...ging es mir nicht um ihn, jedenfalls nicht primär, sondern um dich. Weißt du, ich finde dich sehr interessant. Du bist clever, du bist zäh, du bist hübsch, und du bist eine Chiss, was immer ein großer Bonus ist. Lass mich dir was sagen.“


Die hübsche Kriminelle strich sich eine Strähne ihres langen schwarzen Haares aus dem Gesicht und machte eine kurze Pause.


„Was die Leute vom IGD dir erzählt haben, denn ich nehme an, deine Worte von vorhin sind ihre, ist völliger Unsinn. Ich hatte schon die ein oder andere Beziehung und da ist nie ein Unfall passiert. Sicher, es gibt Unwägbarkeiten, aber die machen die Sache erst richtig interessant. Es ist...schön, mit jemanden zusammen zu sein, es bereitet Vergnügen und Freude. Und wenn man etwas aufpasst, lenkt das ganz sicher nicht vom Auftrag ab.“


Erneut eine kurze Pause, Etara sah der anderen Chiss nun die Augen, ein Lächeln auf den Lippen.


„Weiß du, was ich glaube? Das war alles Teil des Konzepts, euch zu kontrollieren und zu unterdrücken. Man hat euch dieses Zeug eingetrichtert, damit ihr brav die Befehle befolgt und dem Imperium dient, man wollte euch zu Werkzeugen machen. Aber du bist jetzt frei und kannst machen, was du willst, kannst neue Erfahrungen sammeln und musst nicht mehr nach ihren Regeln spielen.“


Das Lächeln der Kriminellen wurde kurz etwas versonnen, als sie sich erinnerte, wie sie selbst ihre Freiheit ausgekostet hatte.


„Muss für dich eine neue Welt sein. Klar, dass du unsicher bist, das ist mehr als verständlich, aber du musst keine Angst haben, dich von diesen Vorschriften und Vorstellungen zu lösen. Ich bin mir sicher, du bist keinen Deut weniger effektiv, bloß weil du dir ein wenig Spaß und Freizeit gönnst.“


Das war, fand Etara, doch eine recht überzeugende Ansprache, und sie kam sogar von Herzen. Die Chiss glaubte nicht an höhere Ideale, aber sie glaubte daran, dass man frei leben und das Leben genießen sollte, und diesen Überzeugungen war sie treu.


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Mit immer größer werdenden Augen und offenem Mund hörte sie Etara zu.
'Nein, nein, nein.....'
Panik begann sich mit jedem Satz der hübschen Schmugglerin aufzubauen. Sie konnte nicht einmal den Redefluß der Anderen unterbrechen oder weghören. Was sollte sie jetzt machen? Niemand hatte ihr gesagt was sie jetzt tun solllte. Verstand Etara nicht in welche Gefahr sie sich mit diesem Wunsch begab? Sie würden die Mission gefährden! Außerdem wollte Spectre nicht ihre einzige Verbindung zu ihrem Volk verlieren.


"Du...... Du weisst nicht was du willst...."

Natürlich wusste die Schmugglerin genau was sie wollte, ganz im Gegensatz zu der Agentin, die in ihrem ganzen Leben Rollen eingenommen hatte. Natürlich konnte sie sich auf so etwas einlassen und es war auch nicht so, dass sie unerfahren war. Aber was Etara da andeutete.... Das hatte nichts mit der Mission zu tun, Nichts mit dem Auftrag. Nicht so wie auf Malastare.... Und selbst da hätte sie ihren Partner fast umgebracht, weil er etwas getan hatte das nicht abgesprochen war. Etwas wo ihre Reflexe die Oberhand gewonnen hatten.
Tief in ihrem Inneren wusste Spectre auch, dass es nicht falsch sein konnte. Trotzdem erfüllte sie die Panik vor dem Punkt, an dem es persönlich wurde. Persönlich.....
Wie konnte etwas persönlich werden, wenn man keine eigene Persönlichkeit hatte?
Langsam stand sie auf und stolperte fast rückwärts von Etara weg. Die Erkenntnis das es sie nicht gab, sie als Person mit eigenen Interessen, Privatleben..... traf sie wie ein Schlag in den Magen. In der Ecke des Zimmers angekommen, kauerte sie sich in die Ecke und schlang die Arme um sich. Etara konnte die Angst und Panik in Haltung und Reaktion förmlich sehen, genauso wie die tiefe Unsicherheit.



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Es wurde mehr und mehr deutlich, dass Etara und Spectre zwar beide Chiss waren, sich aber ansonsten ziemlich voneinander unterschieden. Das war insofern auch nicht wirklich verwunderlich, da sie unter sehr verschiedenen Umständen aufgewachsen waren, die Schmugglerin frei und ungebunden, die ehemalige Agentin hingegen in einer rigiden Struktur, die keine freie Entfaltung der Persönlichkeit zugelassen hatte. So etwas prägte ein Lebewesen und bestimmte über sein Verhalten, dafür musste man kein Psychologe sein. Entsprechend reagierte Spectre nervös und beinah besorgt, als die Kriminelle ansprach, worauf sie eigentlich hinauswollte und versuchte, diese IGD-Indoktrinierung zu entkräften. Ja, die Blauhäutige schien fast schon Panik zu bekommen und meinte unsicher, dass Etara doch gar nicht wusste, was sie wollte. Eine seltsame Aussage, fand die Chiss, doch aus der Sicht von Spectre stimmte das vielleicht sogar. Also lächelte sie beruhigend und ihre roten Augen wirkten sanft, als sie leicht den Kopf schüttelte.


„Oh, ich denke schon. Die Frage ist eher, was du willst. Noch so etwas, das man dir beim IGD verweigert hat. Eigene Wünsche.“


Leider schien das Spectre nicht wirklich zu beruhigen, die junge Frau stand langsam und unsicher auf, sie fiel fast, als sie in eine Ecke zurückwich, sich dort hinkauerte und die Arme um ihren Körper schlag, sie wirkte geradezu ängstlich und zutiefst verunsichert. Etara hatte nicht vorgehabt, die andere Chiss so aus dem Konzept zu bringen, und sie tat ihr in diesem Moment ziemlich Leid. War es vielleicht ein bisschen viel auf einmal gewesen? Aber irgendwann musste sie dieses IGD-Zeug doch mal abschütteln und sich selbst als Person definieren, nicht bloß über ihren Auftrag. Sie war keine Agentin mehr, kein Werkzeug für andere. Langsam richtete sich Etara auf, blieb aber auf dem Bett sitzen, als sie Spectre ansah und aufmunternd lächelte.


„Hey, ist okay. Typisch für mich, gleich mit der Tür ins Haus zu fallen. Tut mir leid, ich wollte dich nicht...nun ja, so aus dem Konzept bringen. Ich mag dich, Spec, und ich glaube, wir könnten viel Spaß zusammen haben. Aber wenn dir das zu viel oder zu früh ist, ist das in Ordnung. Oder ich bin einfach nicht dein Typ, kann ja auch sein. Sag mal...weil du von Unfällen gesprochen hast...ist mal was passiert? Du musst nicht antworten, wenn du nicht willst.“


Etara strich sich über den Hinterkopf und schwieg kurz, ihre Stimme war sanft und ruhig gewesen. Die ehemalige Agentin wie ein Häufchen Elend auf dem Boden sitzen zu sehen machte jedenfalls keine Freude. Die Schmugglerin dachte kurz nach und nickte ihr dann zu.


„Schau, du hast ja Zeit, dich als eigene Person zu entwickeln. Ist noch nicht so lange her, dass du dem IGD entwischt bist, oder? Das heißt, du stehst noch am Anfang und musst erst herausfinden, was du magst. Oder wen. Aber wenn ich dir einen Rat geben darf: Such dir aus, wer du werden willst, was dich ausmachen soll, und das unabhängig von dem, was dir beim IGD erzählt haben. Denn der Abschnitt deines Lebens ist vorbei. Dass du dich für die Chiss interessierst, ist schon mal ein toller Anfang.“


Erneut verstummte sie eine Weile, dann sprach sie über etwas persönliches.


„Es gab da mal diese Menschin, mit der ich eine Weile zusammen war. Wir haben überlegt, ob wir was längerfristiges draus machen sollten, aber das entsprach nicht dem, was ich wollte. Also gingen wir getrennte Wege. Es muss so jeder seinen Pfad finden und manchmal ist es ganz gut, wenn man Alternativen probiert. Wenn sie einem nicht gefallen, nun, dann eben nicht.“


Meinte sie beinah philosophisch und lächelte wieder. Hoffentlich half das, die andere Chiss wieder ein wenig aufzumuntern.


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Während Etara redete zeigte die Ex-Agentin keine Regung, aber sie hörte zu. Sollte es wirklich o einfach sein wie Etara und Paloo gesagt hatten. Einfach neu anfangen... einfach so. Ging das überhaupt? Sie versuchte sich vorzustellen wer sie war, aber das ging nicht. Wer wollte sie denn sein? Sie kannte einige Personalakten und Lebensläufe, häufig von Personen aus Aufträgen. Wollte sie Familie? Familie bedeutete Abhängigkeit, aber auch Freude. Zumindest bei den Verwaltungsangestellten die in der Anlage gelebt hatten. Nichts schien richtig zu passen.
Es dauerte einige Zeit, fast schienen es Minuten zu sein, bis Spectre leicht den Kopf hoch und zu Etara schaute, die inzwischen auf der Bettkante saß und beobachtete.

"Wie weiß ich denn wer ich sein will? Ich habe ja noch nicht mal einen richtigen Namen..."

Eine leise Hoffnung keimte in ihr auf, aber sie brauchte mehrer Ansätze um es auszusprechen.

"Würdest du mir helfen?"

Schnell senkte sie wieder den Blick um bei der Ablehnung nicht hinsehen zu müssen und erzählte einfach weiter, Eigentlich wollte sie die Antwort nicht wissen, oder vielleicht doch?

"Erin... eine Menschenfrau die mit mir in dem Programm steckte hatte einen Geliebten. Einen jungen Mann aus der Verwaltungsabteilung. Eines Morgens lag er dann Tod neben ihr. Sie hat ihn umgebracht, ein Reflexangriff im Halbschlaf wegen eines schlechten Traumes. Einfach mit dem Ellenbogen den Kehlkopf zertrümmert. Er ist erstickt...
Ich will niemandem so wehtun, den ich mag.
Auf Malastare habe ich bei meinem ersten Auftrag für die Black Sun fast
Mol angegriffen.
Ich bin kaputt, genauso wie die Anderen. Vielleicht hatten sie Recht mit ihrer Analyse. Ich habe meinen Partner Alek einfach erschossen... einfach so... sollte es mir nicht etwas ausmachen? Irgendetwas?"

Jetzt sah sie doch wieder hoch und traurige rote Augen fixierten Etara. Zerwühlt und innerlich zerfressen war sich Spectre alles andere als sicher, ob Etara Recht hatte.
War es nicht das, weshalb sie Alek erschossen hatte und dem Imperium den Rücken gekehrt hatte. Diese Freiheit einfach zu entscheiden, neu anzufangen.
Zögernd stand sie auf und ging zu dem Seesack und fischte mit zitternden Händen ein Datenpad hevor. Die blickte darauf, gab es frei und warf es zu Etara. dann blickte sie beschämt zu Boden. Etara musste sie einfach ablehnen, sie musste!

Auf der Anzeige des Datenpads war eine schimmerte ein Bericht:


Akte: 5A422A8
Codename: Spectre
Rang: Operative

Psychologische Beurteilung:
S. leidet unter schizoider Persönlichkeitsstörung. Ihre Stärke ist das logische und abstrakte Denken. Ein Hauptproblem der Patientin ist die sehr große Sehnsucht nach Nähe bei gleichzeitiger Angst davor. Gefühle von Schuld, Scham, Trauer oder Trennungsangst bedrohen sie innerlich so sehr, dass sie diese Gefühle auf keinen Fall zulassen will. Häufig nutzt sie dann die „projektive Identifizierung“. Sie spaltet die Gefühle und Persönlichkeitsanteile, die sie an sich auf keinen Fall ertragen können, ab und projizieren sie auf einen anderen. Der andere fühlt sich dann unter Umständen auf einmal selbst „schuldig“ oder „böse“ oder er fühlt sich herausgefordert, so zu reagieren, dass er zum „Bösen“ wird. Personen mit einer schizoiden Persönlichkeitsstörung erreichen durch ihr Verhalten oft, dass der andere sie so behandelt, wie sie es erwarten würden und wie es ihrem inneren Bild von anderen entspricht. Oft wirkt sie kühl und ist nur oberflächlich freundlich. Bei Spannungen kann sie sehr verletzend und schroff sein. S. beäugt alles kritisch und hegt ein tiefes Misstrauen allem und jedem gegenüber.
Damit ist sie bedingt Einsatzfähig, muss aber unter ständiger Beobachtung gestellt werden.




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Warum waren die Hübschen eigentlich so oft seelisch kaputt oder zumindest angeknackst? Eine Frage, die sich Etara nun schon zum wiederholten Male stellte. Erst Larina und nun Spectre, sie hatte offenbar das Schicksal, solchen Leuten zu begegnen. Was die Schmugglerin nicht einmal schlimm fand, denn diese Lebewesen waren interessant. Sicher, gefährlich auch, aber das machte für einen Adrenalinjunkie wie die junge Chiss ja gerade den Reiz aus. Man konnte nie genau wissen, wie die anderen tickte, musste sich ständig anpassen. Umso aufregender war es dann, wenn es funktionierte. Etara wusste nicht so recht, ob sie zu der anderen Frau, die da in der Ecke saß, überhaupt durchdrang, doch schien die ehemalige Agentin zumindest zuzuhören, das war schon mal ein gutes Zeichen. Hätte sie die Kriminelle schlicht ignoriert, hätte sie sich auch den Mund fusselig reden können, ohne etwas zu bewirken. Es dauerte eine ganze Weile, bis Spectre schließlich eine Reaktion zeigte und vorsichtig den Kopf um, um sie anzusehen. Bitter beklagte die ehemalige Agentin, dass sie nicht wusste, wer sie sein wollte, und sie verwies darauf, dass sie ja nicht einmal einen richtigen Namen hatte. Oh, das klang nicht gerade sonderlich positiv gestimmt, also lächelte Etara ermutigend.


„Indem du es herausfindet. Schau, was dir gefällt, und was nicht. Wen du magst, und wen nicht. So definiert man sich. Und was deinen Namen angeht...er mag ursprünglich kein richtiger Name gewesen sein, doch du kannst ihn dazu machen. Erschaff die Person und „Spectre“ wird Bedeutung erlangen. Ist bei mir nicht anders gewesen, im Grunde macht das jeder.“


Äußerst zaghaft und zögerlich fragte die Chiss, ob Etara ihr helfen würde, und sie schien bereits mit Ablehnung zu rechnen und senkte rasch den Blick wieder und redete. Spectre berichtete von dem Unfall, den sie vorhin erwähnt hatte, offenbar hatte eines der anderen Mädchen aus dem „Programm“ versehentlich ihren Geliebten getötet, reflexhaft im Schlaf das Genick gebrochen. Traurig meinte die ehemalige Agentin, dass sie das niemanden antun wollte, den sie mochte, und sie fügte hinzu, dass sie während ihres ersten Auftrags für die Black Sun auf Malastare fast Mol getötet hatte. Okay, das erklärte natürlich einiges. Spectre sah sich selbst als kaputt, so wie die anderen aus dem Programm, und sie sprach über ihren Partner, den sie ohne Reue erschossen hatte. Aus dem Kontext folgerte Etara, dass das vermutlich bei ihrer Flucht vor dem IGD passiert war.


„Keine Ahnung, wie die anderen sind, aber ich finde nicht, dass du kaputt bist. Ungewöhnlich, ja. Vielleicht sogar schwierig. Aber mich stört das nicht. Im Gegenteil. Dein Partner...du hast wohl getan, was notwendig war, um frei zu sein. Kein Grund, sich Vorwürfe zu machen oder Reue zu empfinden.“


Meinte die Schmugglerin aufbauend und sah in Spectres traurige rote Augen. Sie schien ein wenig zu ihr durchzudringen, jedenfalls stand die andere Frau auf und holte zitternd ein Datenpad aus ihrem Seesack, das sie Etara zuwarf und prompt sah sie wieder zu Boden. Die Schmugglerin nahm das Datenpad und fing an zu lesen. Es war eine Akte, ein Bericht, genauer gesagt eine psychologische Beurteilung. Laut dem Verfasser dieser Zeilen litt Spectre unter einer schizoiden Persönlichkeitsstörung, sehnte sich nach Nähe und hatte zugleich Angst davor, sie verdrängte negative Gefühle und schob sie auf andere. Misstrauisch, kritisch...Einen kurzen Moment schwieg Etara, dann legte sie das Datenpad weg und sie lächelte.


„Alles, was da steht, ist im Grunde nichts anderes als das du ein wenig anders tickst als andere Leute. Kein Wunder angesichts der Umstände. Muss ein echtes Genie gewesen sein, der diesen Bericht verfasst hat. Ich sag dir was: Pfeif auf den Bericht. Misstrauen? Gesunde Eigenschaft in dieser Galaxis. Nähe, ein heikles Thema? Da bist du nicht allein, glaub mir. Eigene Gefühle auf andere übertragen? Macht jeder irgendwann mal.“


Etara machte eine Pause, dann stand sie auf und ging auf Spectre zu, entspannt und ohne Angst stellte sie sich ihr Gegenüber, sah ihr in die Augen, ihr Gesichtsausdruck glatt.


„Um deine Frage zu beantworten: Klar helfe ich dir. Und wie du siehst, mache ich mir auch keine Sorgen, dass du mir das Genick brichst. Ganz ehrlich, wenn ich mir darüber Gedanken machen würde, müsste ich mir einen anderen Job suchen. Risiken gehören zum Leben. Alles ist gut, siehst du? Kein Grund zur Sorge. Ich weise dich ganz sicher nicht zurück. Ich zeig dir, dass ich keine Angst habe, und du musst auch kein haben.“


Behutsam streckte Etara eine Hand aus und wartete auf eine Reaktion, langsam näherten sich ihre Fingerspitzen der Wange der anderen Chiss und sanft strich sie darüber. Verdammt, sie wurde ja richtig nett in letzter Zeit, dachte sich die Schmugglerin. Sie sollte wohl als Seelenklempnerin anfangen.


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Wollte die Schmugglerin nicht verstehen wie gefährlich das war was sie andeutete? Spectre überlegte ob es an ihren Formulierungen lag, ob sie etwas missverständlich ausgedrückt hatte. Aber Etara redete weiter, machte den Eindruck, dass es ...ok... wäre. Aber wie kam sie darauf das sie sich Vorwürfe machte? Genau das war doch das Problem. Sie sollte sich Vorwürfe machen!

"Ich mache mir keine Vorwürfe.... Da ist einfach nichts.... Aber... vielleicht muss das so sein..."

Dann lass Etara ihre psychologische Beurteilung. Sie hatte die Datei damals von Alek bekommen. Er wollte ihr zeigen wie krank sie wirklich war. Nein, leid tat ihr dieses rassistische Stück Banthascheiße sicher nicht.
Etara hatte in der Zwischenzeit den Bericht gelesen und das Datenbank zur Seite gelegt. Sie kam zu ihr herüber und stellte sich vor Spectre, erklärte, dass das alles nicht schlimm war. Es klang fast normal. Dann hob sie die Hand um Spectre an der Wange zu berühren.
Unwillkürlich zuckte die ehemalige Agentin vor der Berührung zurück. Was wollte die Schmugglerin. Forschenden sah sie ihr indem Gesicht, fand aber nichts was sie beunruhigte. Und das wiederum war beunruhigend!
Aber sie gab Sie gab sich einen Ruck, was wenn Etara Recht hatte? Etara wollte schon die Hand sinken lassen, als Spectre die Augen schloss, sich nach vorne lehnte und die Lücke schloss.
Etaras Hand fühlte sich weich und sanft an, so ganz anders als die Hände derer, denen sie in der Ausbildung oder auf Mission nahe kam. Spectre kämpfte sichtlich dagegen an die Augen zu öffnen und zurückzuweichen. Die Schmugglerin konnte das Arbeiten der Kaumuskulator und die Anspannung förmlich spüren.
War es das? Spectre begann sich leicht zu entspannen und ruhiger zu atmen.
Sie hatte nicht den Drang Etara zu töten, das war schon einmal gut. Aber was jetzt. Unschlüssig öffnete sie die Augen und blickte in die roten Augen der Chiss.


"Ich..... ich....."

Sie wusste nicht mehr was sie sagen sollte und Etara sah den Anflug von Panik in ihren Augen.


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Etara war durchaus klar, dass sie im Moment mit dem Feuer spielte. Für eine Chiss mochte die junge Frau ungewöhnlich risikofreudig sein, doch ein Teil der Neigung zu Logik und Vorsicht, den man ihrem Volk nachsagte, war auch bei ihr vorhanden. Allerdings beschränkte sie sich damit meist auf ihren Job, ihr Privatleben sah anders aus. Niemals würde die Schmugglerin verrückt genug sein, um einen Frontalangriff auf einen imperialen Sternzerstörer zu fliegen, aber mit dem gefährlich aussehenden Typen an der Bar zu flirten, das war in Ordnung. Oder sich einer ehemaligen imperialen Agentin zu nähern, deren psychologische Beurteilung alles andere als rosig war. Aber was sagte dieser Bericht schon aus? Etara hatte nicht gerade viele moralische Prinzipien, aber Kinder ihren Eltern zu entreißen und sie von klein auf zu isolieren und zu drillen und sich dann fast schon zu wundern, dass sie nicht ganz normal tickten, das schafften auch nur die Imps. Dem Genie, das diese Idee gehabt hatte, wäre sie gerne mal über dem Weg gelaufen und hätte ihm die Meinung gegeigt, hauptsächlich unter Verwendung ihrer Blaster. Nein, die Blauhäutige war wirklich kein Engel und das störte sie auch nicht, aber es gab Sachen, die waren nicht nur verwerflich, sondern schlicht und ergreifend dumm. Ein kleines Wunder, dass es nicht mehr Zwischenfälle gegeben hatte bei diesem Programm, dachte sich die Kriminelle. Solche Projekte konnten doch gar nicht gut enden.

Spectre
wirkte ein wenig ruhiger, noch immer angespannt und nervös, doch hatte sie Etara zugehört und die Worte schien zu wirken. Wie sehr, das war schwer zu beurteilen. Was das Thema Vorwürfe anging, hatte die Schmugglerin eine klare Meinung, die sie auch entsprechend verkündete.


„Vorwürfe machen uns andere genug, da müssen wir das nicht auch noch selber machen. Du sagst, da ist nichts, aber ist das schlecht? Wir sind beide Kriminelle, Spec. In gewisser Weise müssen wir so sein, und daran ist nichts verkehrt.“


In der Stimme der Chiss lag eine gewisse Festigkeit, ja Entschiedenheit. Man durfte sich nicht immer selbst hinterfragen, über dies oder jenes nachgrübeln oder überlegen, ob man nun jemanden geschadet hatte oder nicht. Dafür war das Leben zu kurz. Als sich Etara der anderen Frau gegenüber stellte und sie ansah, konnte sie förmlich spüren, wie Spectre in ihrem Gesicht nach Hinweisen suchte, doch die glatten, freundlichen Züge der Kriminellen ließen keinen Schluss auf böse Absichten zu. Als Etara vorsichtig ihre Hand ausstreckte, zuckte die ehemalige Agentin dennoch zurück und suchte weiter, starrte sie forschend an. Doch es gab keinen Grund zur Sorge. Für eine Weile schien es trotzdem so als wäre es besser, wenn Etara die Hand wieder sinken ließe, und sie machte schon Anstalten, es zu tun, da überwand sich Spectre, schloss die Augen und lehnte sich nach vorne, so dass die Fingerspitzen von Etara sanft über ihre Haut strichen, die sich weich und verletzlich anfühlte.

Die Schmugglerin war sehr behutsam und drängte nicht, denn sie konnte spüren, wie Spectre mit der Berührung zu kämpfen hatte und manches Mal wirkte es so, als würde sie gleich die Augen aufreißen und sich zurückziehen. Doch es geschah nicht und langsam begann sich die ehemalige Agentin etwas zu entspannen, wurde ihr Atem ruhiger und ihre Haltung lockerer. Was wiederum auch zu Etaras Beruhigung beitrug und so verging eine ganze Weile, in der nichts anderes geschah, bis Spectre schließlich ihre Augen öffnete, langsam, nicht panisch. Ein weiteres gutes Zeichen. Etara erwiderte ihren Blick mit einem leichten Funkeln in ihren roten Augen, ein Lächeln auf den Lippen. Die andere Chiss wirkte unschlüssig und versuchte, etwas zu sagen, doch die Worte ließen sie im Stich. Etara reagierte ruhig, ihre Stimme ein vertrautes Flüstern.


„Ssssh. Du musst nichts sagen.“


Sie hielt einen Moment inne und legte dann vorsichtig ihre Arme um die ehemalige Agentin, drückte sie sanft, aber bestimmt an sich und legte ihren Kopf auf ihre rechte Schulter.


„Du bist nicht verrückt. Auch nicht kaputt. Aber eines bist du: Wunderschön.“


Murmelte sie versonnen in Spectres Ohr, strich durch ihr schwarzes Haar und genoss dessen Duft, bevor sie sie auf den Scheitel küsste und dann auf ihre Wange und ihren Hals. Eine ganze Weile beließ sie es dabei und hielt die andere Chiss nur an sich gedrückt. Ob noch mehr passieren würde, nun, das war ihr im Moment gar nicht mal so wichtig, wobei sie spürte, wie sehr ihr die Nähe Spectres gefiel. War das Gefühl gegenseitig? Es würde sich zeigen.


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Spectre lies zu, dass Etara sie näher zog und in den Arm nahm, sie einfach festhielt und nach ein paar Augenblicken legte sich auch der Kopf der Ex-Agentin auf die Schulter der Schmugglerin. Etara konnte das Zittern des Körpers vor sich deutlich spüren, das sich ganz langsam beruhigte. Es dauerte ein paar Minuten, die sie einfach nur so da standen ehe sich der Atem von Spectre beruhigt hatte und dieses auch Ihrerseits Etara in den Arm nahm und an sich drückte.
Erinnerungen spülten hoch, längst vergessene Bilder. Eis und Schnee bedeckten alles um die herum, vor sich auf den Knien sah sie eine Frau, eine Chiss. Sie hatte Tränen in den Augen, während der Mann neben Ihr streng an Spectre vorbei sah. Aber sie wusste, dass es ihm innerlich nicht anders ging. Er trug eine Uniform, aber sie erkannte diese nicht. Eine Welle der Trauer erfasste die Agentin als sie die Frau in den Arm nahm und an sich drückte.
Sie spürte die Feuchtigkeit auf ihrem Gesicht als ihr die Tränen in Etaras Umarmung über die Wangen lief, spürte die sanfte Berührung der fremden Lippen auf dem Hals.
Was passierte hier, war die andere Chiss hier um sie, die dem System entkommen war und es verraten hatte, einzufangen oder umzubringen? In Spectres Gedanken begannen sich Schemen zusammenzufinden. Wenn jemand ihr Akte kannte und auf sie angesetzt worden wäre, dann wäre jemand wie Etara die beste Option nah genug heranzukommen. Hatte die vermeintliche Schmugglerin nicht genau das vorhin angedeutet? Sicher, sie mochte für die Black Sun schmuggeln, aber es gab einige Doppelagenten des IGD da draußen in der Weite des Alls.

Etara spürte, dass sich die Haltung der Ex-Agentin änderte, die Umarmung sich zu einem Festhalten änderte. Dann spürte sie auch schon die Mündung ihres eigenen Blasters in ihrer Seite. Es musst ihrer sein, denn Spectre war unbewaffnet gewesen.


"Warum tust du das? Wer hat dich geschickt?"

kam es kalt und emotionslos aus Spectres Mund.
Die andere Chiss konnte sie nicht mögen, niemand konnte das. Es musste einfach eine Lüge sein. Es musste...
Die Frage war nur wie sie die ehemalige Agentin gefunden hatte. Glück? Eher nicht. Also musste es einen versteckten Peilsender geben und die Andere würde wissen wo er war.

Spectre löste die Umarmung und warf Etaras zweiten Blaster auf das Bett, dann ging sie auf Abstand und musterte die Schmugglerin kritisch.

"Wie hast du mich so schnell gefunden?"

Sie deutete der Schmugglerin mit dem Blaster an zur Wand zu gehen. Immer noch liefen ihr Tränen über das Gesicht aber sie wusste, dass Etara es nicht Ernst meinen konnte. Sie dachte sicher nur an sich und hatte gar kein wirkliches Interesse. Schmuggler waren doch so! Irgend etwas musste für die andere Chiss am Ende herausspringen, ein Vorteil... irgendwas...
Außerdem kam hinzu, dass Freundschaften oder gar mehr Personen angreifbar und erpressbar machten.




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