Wie seht ihr Deutschlands Zukunft?

Gehen wir davon aus, das System hat Erfolg.

Was macht ein parteiloser Kanzlerkandidat ohne Regierung hinter sich?

Es ist Aufgabe des Kanzlers, eine Regierung zu bilden. ;)

@Talon

Ich fürchte fast, daß ein Parlament, in dem nur direkt gewählte parteilose Abgeordnete sitzen eher früher als später zur Handlungsunfähigkeit verdammt ist, da dann irgendwann soviele verschiedene Meinungen wie Abgeordnete dort rumsitzen und keine Mehrheiten mehr zustande kommen.
Würde nur noch direkt gewählt, gäbe es auch das folgende Problem: In einem Wahlkreis stehen zwei Kandidaten zur Wahl. Einer erhält 51% der Stimmen, der andere 49%, aber nur der mit den 51% zieht ins Parlament ein, sodaß folglich fast die Hälfte der Leute in diesem Wahlkreis keinen Repräsentanten im Parlament haben wird, spich, es gehen sehr viele Stimmen verloren bei diesem System.
Da finde ich die Mischung aus Verhältnis- und Mehrheitswahl, die wir bei uns haben schon um einiges gerechter und ausgewogener.

C.
 
Zuletzt bearbeitet:
Was wäre, wenn nur noch Menschen gewählt werden dürften. Vielleicht sogar auch parteilose Menschen. Der Wahlkampf würde sich dann, wohl m.E. stärker in den Wahlkreisen abspielen.
Könnte so nicht sogar die Oligarchie-Artigen Strukturen innerhalb der Parteien geschwächt werden? Parteispitzen wie Angela Merkel oder Lafontaine hätten es so genauso schwer wie jeder andere Parlamentarier ins Parlament zu kommen. So könnten doch ganz andere Kandidaten die Kanzlerschaft antreten, als die jeweilige Parteiführung eigentlich vorgesehen hatte?

Was denkt ihr?


Klingt wie das System bei den Wahlen zum US-Kongreß. Im Repräsentantenhaus sitzen 435 Abgeordente, die direkt in ihren Wahlkreisen gewählt wurde.

Ich persönlich bevorzuge eher ein Verhältniswahlrecht, da ich dieses "Winner takes it all"-Prinzip nicht sonderlich mag. Eigentlich ist unser deutsches Wahlrecht ziemlich gut, was das angeht. Jeder Wahlkreis ist im Parlament repräsentiert, aber für die Zusammensetzung entscheidet (hauptsächlich -> Überhangmandate) die Verhältniswahl.

Zusätzlich würde ein Mehrheitswahlrecht wohl im Laufe der Zeit die Parteienlandschaft bereinigen - bleiben würden wohl nur Union, SPD und wie zu fürchten wäre die Linke.
 
Ich persönlich bevorzuge eher ein Verhältniswahlrecht, da ich dieses "Winner takes it all"-Prinzip nicht sonderlich mag. Eigentlich ist unser deutsches Wahlrecht ziemlich gut, was das angeht. Jeder Wahlkreis ist im Parlament repräsentiert, aber für die Zusammensetzung entscheidet (hauptsächlich -> Überhangmandate) die Verhältniswahl.
Jetzt wüsste ich aber nicht, wo ich ein Winner-takes-it-all-Prinzip eingebaut hatte. :verwirrt:
Ich kenne mich jetzt allerdings auch nicht sooo gut mit dem US-Wahlrecht aus. Weswegen ich da durchaus etwas übersehen haben könnte. Kläre er mich bitte auf.

EDIT
Hab eben erst das gelesen, was Crimson hinzu gefügt hatte. Meintest du das? Also auf die Wahlkreise bezogen?
 
Jetzt wüsste ich aber nicht, wo ich ein Winner-takes-it-all-Prinzip eingebaut hatte. :verwirrt:
Ich kenne mich jetzt allerdings auch nicht sooo gut mit dem US-Wahlrecht aus. Weswegen ich da durchaus etwas übersehen haben könnte. Kläre er mich bitte auf.

EDIT
Hab eben erst das gelesen, was Crimson hinzu gefügt hatte. Meintest du das? Also auf die Wahlkreise bezogen?


Vielleicht habe ich dich falsch verstanden. Ich habe mich tatsächlich auf die Wahlkreise bezogen. Wenn dort nur noch Menschen gewählt werden könnten, würde sich die Zusammensetzung des Parlaments zwangsläufig nach dem Winner-takes-it-all-Prinzip entscheiden, da man ja nicht einer Person 50,1 und einer anderen 49,9 Prozent eines Mandats zuteilen könnte.

Hast du dich auf die Wahl es Bundeskanzlers selbst bezogen?


EDIT: Ich glaube, ich habe dich verstanden. Meinst du, dass man für jeden Sitz im Parlament quasi eine eigene Stimme haben sollte, die man beliebig auf Kandidaten (ohne Parteibindung) verteilen kann? So wie es z.B. bei manchen Kommunalwahlen als "Kummulieren und Panaschieren" praktiziert wird?
 
Zuletzt bearbeitet:
EDIT: Ich glaube, ich habe dich verstanden. Meinst du, dass man für jeden Sitz im Parlament quasi eine eigene Stimme haben sollte, die man beliebig auf Kandidaten (ohne Parteibindung) verteilen kann? So wie es z.B. bei manchen Kommunalwahlen als "Kummulieren und Panaschieren" praktiziert wird?
Ja so in etwa. Wer dann Kanzler wird wäre dann die Sache des so zustande gekommenen Parlamentes. Dass die Leute parteilos seien, sah ich auch nicht unbedingt als bindende Vorraussetzung... mir kam nur der Gedanke, dass Parteilose unter Vorraussetzungen bei denen die Parteien weniger Macht besäßen größere Chancen hätten. Und bei der aktuellen Parteiverdrossenheit, wären solche vielleicht eine gerne gesehene Alternative.^^

Crimsons Einwand, dass 49% der Wähler aus einem Wahlkreis keinen Kandiaten haben könnten, empfinde ich allerdings durchaus als sehr berechtigt. Wobei ich auch nicht wüsste, wie sich dies kompensieren ließe ohne den Auftrag des Verfassungsgerichts zu ignorieren. Okay Vorstellungen hätte ich schon, aber die gingen wieder mehr zur wahren Demokratie hin, was jetzt aber weniger im Rahmen der aktuellen Diskussion liegt.^^
 
Politisches Gemecker, was wäre besser, das hilft uns alles nicht. Ich frage mal so rum: was ist an unserem momentanen Wahlrecht so schlecht? Pfeifen kommen so oder so an die Positionen, egal wie das Wahlrecht aussieht, solange es eines gibt wird es immer Idioten geben.

Ich kann mich hier jetzt Seitenlang über deutsche(und internationale) Politiker auslassen, aber es würde erstens nichts ändern und zweitens bin ich mit unserem Wahlrecht (fast) vollkommen zufrieden.
 
Sabermaster, dennoch, auch wenn du zufrieden warst, hat das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe eine Änderung entschieden und das Alte tritt nur noch einmal in Kraft, da man so schnell kein neues Wahlrecht hat. Vielleicht liest du das nächste Mal erstmal den Artikel dazu, ehe du die Leute, die darüber diskutieren, wie ein Neues aussehen könnte, als Meckerer beschimpfst.
 
Ich frage mal so rum: was ist an unserem momentanen Wahlrecht so schlecht?
Laut Verfassungsgericht die Vergabe an Überhangmandaten.

Ich kann mich hier jetzt Seitenlang über deutsche(und internationale) Politiker auslassen, aber es würde erstens nichts ändern und zweitens bin ich mit unserem Wahlrecht (fast) vollkommen zufrieden.
Fast... darf man fragen, wo du nicht so ganz zufrieden bist?
 
Sabermaster, dennoch, auch wenn du zufrieden warst, hat das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe eine Änderung entschieden und das Alte tritt nur noch einmal in Kraft, da man so schnell kein neues Wahlrecht hat. Vielleicht liest du das nächste Mal erstmal den Artikel dazu, ehe du die Leute, die darüber diskutieren, wie ein Neues aussehen könnte, als Meckerer beschimpfst.

Nur weil das BVG etwas entscheidet ist es nicht weniger Gemecker! Bevor du also Leute zurechtweist solltest du nach dem Grundsatz "Denken, Drücken, Sprechen" verfahren.

Laut Verfassungsgericht die Vergabe an Überhangmandaten.


Fast... darf man fragen, wo du nicht so ganz zufrieden bist?

Klar darfst du. Ich sehe das Problem das Politiker zu selten tun was notwendig und sinnvoll ist, als vielmehr das was ihnen die Wiederwahl erleichtert. Dieses Problem wäre dadurch zu beseitigen indem man per Gesetz eine beschränkung der Amtszeiten einführen würde, und zwar für alle Mandatsträger und Bundes- und Landesebene. Ob man dann vllt die Legislaturperiode sinnvoller Weise verlängern würde damit der jeweilige Mandatsträger auch die Gelegenheit bekommt etwas zu bewirken ist jetzt eine andere Frage in diesem Zusammenhang.

Ich sehe zuviel durch die Wiederwahl vermurkst, wenn man zum Beispiel die Legislaturperiode auf sechs Jahre festlegen würde und man würde Bundestagsmitgliedern z.B. zwei derartige Perioden zubilligen und Kabinetsmitgliedern eine, dann wäre meiner Meinung nach mehr gewonnen als verloren.
 
Die Idee, dass Politiker unabhängiger von ihrer Partei agieren oder gar parteilos sind, war ja ursprünglich von den "Erfindern" der Gewaltentrennung so vorgesehen. Parteien bildeten sich aber ganz von selbst, da man in Interessensgemeinschaften viel mehr erreichen kann, als wenn jeder ein Einzelstreiter ist.
Schade ist nur, dass heute die Parteien so stark sind, dass die Meinung des einzelnen Politikers (oder das Interesse seines Wahlkreises) keine Rolle mehr spielt, da meistens die Partei geschlossen dafür oder dagegen stimmt. Aus diesem Grund würde ich es begrüßen, wenn Entscheidungen wieder freier von Parteimeinungen getroffen werden, wobei ein "Abschaffen" der Parteien aber unmöglich ist.

Außerdem halte auch ich das deutsche Wahlsystem für sehr gut, da eine stimmige Mischung zwischen Personenwahl und Parteistimme gegeben ist. Die Überhangmandate sind natürlich so eine Sache. Ich würde sie einfach zulassen, ohne aber anderen Parteien ebenfalls die Sitze aufzustocken.
Also sprich: Jede Partei erhält so viele Prozent der Sitze, wie sie Stimmen hat, mindestens jedoch so viele Sitze, wie sie Wahlkreise gewonnen hat.
 
Das Problem an der derzeitigen Situation besteht gerade darin, dass mir momentan keine Verbesserung zur derzeitigen Situation einfiele. Vielleicht ist sie nicht perfekt, aber jede Veränderung, die mir einfiele, sorgt für eine Verschlechterung.

Die Direktwahl von Kandidaten, die zum Überhangmandat führen kann ist ja gerade ein Resultat dessen, dass auch parteilose die Möglichkeit haben sollen ins Parlament einzuziehen.
 
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