Ziost

Ziost / Zitadelle/ Kerker / Sane, Kira, Ribanna

Die ausgewählte Kammer der Sith Exekutorin war ein Kerker, ein Ort des Leids und der Dunkelheit. Kalter, rauer Stein umgab ihn von allen Seiten und ließ keinerlei Wärme oder Komfort zu. Die vergangenen Jahre hatten ihre Spuren hinterlassen, die Steine waren von Kälte und Verfall gezeichnet, als ob sie selbst den Schmerz und das Leiden, das hier stattfand, widerspiegeln würden.
Die Dunkelheit in diesem Raum war erdrückend. Es gab keine Lichtquellen, außer einem kleinen Lüftungsschlitz, der sich mehrere hundert Meter über dem Boden befand. Durch ihn drang nur ein hauchdünner Lichtstrahl, der kaum ausreichte, um die umgebende Finsternis zu erhellen. Dieses schwache Licht war wie ein flackernder Hoffnungsschimmer in einer endlosen Nacht.
Der Raum selbst war winzig, kaum größer als 4x4 Meter. Jeder Quadratzentimeter war mit Schmerz und Verzweiflung durchtränkt. Es gab nichts außer den kalten Steinwänden und dem harten, unebenen Boden. Kein Fenster, keine Möbel, nichts, was auch nur den Hauch von Trost oder Menschlichkeit hätte vermitteln können. Es war ein Ort des puren Elends, ein Ort, der ausschließlich zur Folter und Qual geschaffen worden zu sein schien.
In dieser traurigen, düsteren Atmosphäre hallten die Schreie vergangener Opfer wider. Das Echo ihrer Verzweiflung durchdrang den Raum und schien sich in den Poren des Steins festzusetzen. Die Stille wurde nur von gelegentlichen Klängen der Pein unterbrochen, die das Verlies erfüllten. Es war ein Ort des gebrochenen Geistes, der Hoffnungslosigkeit und des unaussprechlichen Leids.
In diesem Verlies, das von diesem Planeten vergessen schien, wurde das Licht der Hoffnung erstickt. Die Kälte und Dunkelheit waren die einzigen Begleiter derjenigen, die hier gefangen waren. Es war ein Ort, an dem die Seele zerbrach und die menschliche Würde verloren ging. In dieser traurigen Kammer fand das Grauen seinen schrecklichen Ausdruck und die Schatten der Vergangenheit weigerten sich, zu verblassen.

Kira genoss diese Atmosphäre. In dieser Kammer war die dunkle Seite sogar noch greifbarer, als in den anderen Bereichen. Genau aus diesem Grund, hatte sie diesen Ort dafür gewählt. Selbst ein nicht machtsensitives Wesen, würde das düstere Ambiente spüren können.
Die Sith Exekutorin spürte das Unbehagen ihrer neuen Schülerin. Ob dies allein der Umgebung geschuldet war oder wegen dem Fakt, was diesem blutenden Mann gleich blühen würde, war uneindeutig. Vielleicht war es eine Mischung aus Beidem. Zumindest wirkte die braunhaarige Frau blasser als sonst um die Nasenspitze , sofern man das bei der Dunkelheit beurteilen konnte, da auch ihre rote Klinge den Raum in ein blutiges rot tauchte.
Ribanna würde sich daran gewöhnen müssen und sie hoffte, dass jene ihre moralischen Bedenken und ihr Mitgefühl ausblenden und beseitigen konnte. Zumindest hatte sie unter Druck beim Q’Tahem nicht versagt, doch würde sie weiter ihre ethischen und moralischen Grenzen überschreiten können? Es blieb zu hoffen- um ihretwillen. Kira würde das Mädchen nicht untätig lassen. Doch den Anfang dieser Tortur würde sie sich dennoch nicht nehmen.

Mit einem breiten Grinsen und leuchtend, gelben Augen sah sie hinunter zu dem Mann, der beteuerte nichts zu wissen, da er nur ein Arzt aus dem Outer Rim wäre. Laut lachte die Sith auf, so dass ihr Gelächter schrill von den Steinwänden widerhallte. Nachdem sie sich beruhigt hatte, schüttelte sie amüsiert den Kopf und schritt ein wenig näher auf den Mann zu, während ihre rote Klinge gesenkt vor ihr glühend den Raum erhellte.


“Naiv zu glauben, ich wüsste nicht um euer Wissen. Ihr seid nicht nur ein Arzt. Ihr wart Soldat im Dienst unserer Feinde und noch dazu ein langjähriger Freund eurer versagenden Jedi-Freunde.”

Begann Kira und lächelte dann unheilvoll und ließ ihre Klinge kunstvoll in ihrer rechten Hand kreisen, während sie so tat, als würde sie sich langweilen.


“Ich spüre euren Zorn auf die Jedi. Ihr seid frustriert. Ihr bereut ihre Freundschaft. Hat euch
Skyfly so sehr enttäuscht in ihrem erbärmlichen Können?”

Ein gespielter, mitleidiger Ausdruck huschte über das Gesicht der Sith, während sie ihre kreisende Bewegung ihres Lichtschwertes stoppte.

“Ihr könnt eure Qual verkürzen, indem ihr mir deren Geheimnisse erzählt. Rächt euch ruhig für das Versagen der Jedi und zahlt es ihnen auf diese Art heim! Nur wegen ihnen sitzt ihr hier und bangt um euer Leben und habt eure Freiheit verloren. Aufgrund der Naivität von eurer Anführerin, der ihr dumm und blind vertraut habt! Tut euch selbst einen Gefallen und erzählt mir von ihren Geheimnissen. Gebt mir irgendetwas, damit ich eure Bereitschaft zur Kooperation sehe! Geheimnisse der Jedi, von
Skyfly oder militärische Geheimnisse aus eurem Dienst in der Republik!”

Fauchte Kira und ihr Ausdruck wurde plötzlich erfüllt von einer unheilvollen Dunkelheit und ihre kalte, dunkle Aura untermalte noch ihre Wirkung.

“Ansonsten erwartet euch ewiges Leid, bis ich zufrieden genug bin, euch endgültig dem Tod zu überlassen! Niemand kann euch retten.
Skyfly kann euch nicht mehr beschützen, denn sie hat schon beim ersten Versuch kläglich versagt. Niemand kann sich gegen den Grafen und meiner Dunkelheit erheben! Wir verkörpern die absolute Macht und ihr kleiner Wurm, könnt euer Leid nur verkürzen, indem ihr euch gegen eure Prinzipien und Freunde stellt!”

Wetterte Kira und baute sich in ihrem dunklen Lederoutfit vor ihm auf und streckte schließlich ihre linke Hand von sich und zielte auf den Körper des Mannes.

“Und damit wir uns auch richtig verstehen… . Ein kleiner Vorgeschmack eurer Qualen.”

Damit zuckten blauweiße Machtblitze aus den Fingerspitzen der linken Hand, welche auf den Arzt gerichtet waren. Diesmal genau darauf bedacht, ihn damit nicht so sehr zu schädigen, wie es ihr ungewollt bei der Jedi-Ritterin
Sarissia ergangen war. Sie hatte eine nützliche Ressource in eine scheinbar dauerhafte Ohnmacht, wenn nicht sogar Koma befördert. Ein beklagenswerter Fehler, der ihr nicht noch einmal passieren würde, weshalb sie diesmal versuchte ihre Intensität ihrer Machtblitze besser zu kontrollieren und daher nur eine Hand benutzte. Sein Leid war wie Musik in ihren Ohren und sie sog jene Kraft für sich dabei heraus, um sich noch mehr daran zu laben.
Fast eine ganze Minute quälte sie den Mann damit, ehe sie die Blitze abebben ließ.


“Es gibt kein Entkommen. Nur ihr selbst könnt euer Leiden durch Kooperation beenden und verkürzen!”

Meinte sie mit einem kalten Unterton zu dem am Boden liegenden Mann und wandte sich dann an ihre Schülerin und grinste diabolisch.

“So…, sollte dieser Mann so töricht sein, uns trotzen zu wollen, dann möchte ich, dass du diesem Mann den Arm brichst. Ganz allein mit der Macht. Levitation sollte für dich ja kein Problem mehr darstellen, wie ich hoffe. Die Jedi hat dir dies doch hoffentlich beigebracht oder nicht? Stell dir seinen Knochen vor und wie du ihn wie einen Stock zerbrichst. Sollte er dann immer noch nicht bereit sein, mit uns sein Wissen zu teilen, dann beginnst du seine Haut zu verbrennen. Du kannst doch Feuer beschwören. Ich habe es gesehen, dass du das kannst,
Ribanna. Ich bin mir sicher, dass du mich nicht enttäuschen wirst, meine talentierte Schülerin.”

Breit grinsend klopfte sie
Ribanna auf die Schulter und sah dann erwartungsvoll zu dem am Boden liegenden Mann.

“Möchten sie uns nun etwas sagen…Soldat, Arzt…oder soll ich lieber sagen…Freund der Jedi?”

Sie würde diesen Mann brechen und
Sturn erneut beweisen, wie fähig sie war und wie tief sie auch Kestrel's ehemalige Schülerin mit in die Dunkelheit reißen konnte. Skyfly würde ihre Schülerin alsbald nicht mehr wiedererkennen, wenn sie den Grafen denn überhaupt überlebte.

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Es war dem Grafen höchst angenehm, dass er sich Zeit für seine alte Rivalin nehmen konnte. Hier, in der düsteren Festung von Ziost, gehörte sie ganz ihm und verschwamm das Gefühl dafür, wie viele Stunden oder Tage vergangen waren. Janus konnte die Qualen seiner Gefangenen nach Belieben gestalten und die einzigen Grenzen waren seine Kreativität und die Mittel, die ihm zur Verfügung standen. Glücklicherweise benötigte ein fähiger Inquisitor wie er de facto keine besonderen Werkzeuge, er besaß alles, um die Jedi Stück für Stück zu brechen. Während der blasse Fastmensch den Geschmack des erlesenen Tees auf seiner Zunge genoss, dachte er in aller Ruhe über die nächsten Schritte nach, ein höfliches, entspanntes Lächeln zierte sein Gesicht. Noch gab sich Kestrel weiter widerspenstig und ungebrochen, aber in der Macht konnte der Dunkle Lord die Risse in ihrer Fassade spüren. Der Verrat durch ihre Gefährtinnen, die sich ihm zugewandt hatten, setzte der braunhaarigen Frau mehr zu, als sie gestehen wollte, und dieser süße Schmerz verlieh der ganzen Angelegenheit eine ganz besondere Note. Als die Jedi zwischen zusammengepressten Zähnen den Vorwurf des Narzissmus erhob, reagierte Janus souverän und wölbte lediglich neugierig eine Augenbraue, sein Tonfall milde und gönnerhaft, ganz aus der Position der Macht und Stärke heraus.

„Ich bevorzuge „gesundes Selbstbewusstsein“. Aber das ist wohl, wie so viele Dinge, eine Frage der Sichtweise.“

Mit solchen moralisch aufgeladenen Anschuldigungen konnte seine Gefangene ihn gewiss nicht aus der Reserve locken. Janus hatte sich über die kleinlichen ethischen Vorstellungen, die in der Galaxis vorherrschten, schon lange erhoben und seinen eigenen Pfad gewählt. Was scherte einen Gott das Urteil eines Insekts? Wenn die Realität erst einmal seinem Willen unterworfen war, würde er Rechtschaffenheit definieren. Es war nur eine Frage der Zeit, sein Aufstieg unvermeidlich. Der schlanke Aristokrat erlaubte sich ein leises, amüsiertes Lachen und legte nachdenklich Fingerspitzen aneinander, während er Kestrel aus golden schimmernden grünen Augen musterte. Sie besaß Potential, gewiss, aber das taten viele. Bis jetzt war es hoffnungslos verschwendet, in den Dienst einer unwürdigen Sache gestellt worden. Ob es möglich war, ihre Augen zu öffnen und sie von einer Widersacherin zu einem Werkzeug zu machen? Ein eleganter Schachzug, und doch nur eine von vielen Optionen. In der Arena würde sich das Schicksal der Jedi und ihrer Gefährten vollziehen. Bis dahin galt es, die Zeit mit ihr zu genießen. Janus lehnte sich ein wenig nach vorn und legte den Kopf schief, um die Tortur aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten, seine Stimme war gleichmäßig und ruhig, weder laut und noch leise.

„Es ist ausgesprochen unangenehm, so ausgeliefert zu sein, nicht wahr? Ein unerfreulicher Zustand. Aber Ihr könntet mir jederzeit einen guten Grund geben, ihn zu beenden. Macht mir ein Geschenk, meine Liebe, und Eure Qualen enden augenblicklich. Ja, Ihr könnt Euch sogar zu mir gesellen und Tee, Gebäck und Musik mit mir genießen. Warum solltet Ihr Euch aufopfern, für Gefährten, die Euch verraten und im Stich lassen? Für einen Orden, der Euch in Ketten legt? Für eine Republik, die dem Untergang geweiht ist?“

Eine ausgestreckte Hand, einladend und großzügig. Janus mischte Ehrfurcht in seine angsteinflößende Aura, seine Gegenwart war nicht minder einschüchternd, aber eben auch beeindruckend und anziehend. War die Jedi wirklich immun gegen die Verlockungen der Dunklen Seite, so verstockt und blind, dass sie sogar ihr Leben für das Licht opfern würde? Gut möglich. Aber andere waren ebenfalls so verstockt gewesen und hatten doch erkannt, dass sie auf der falschen Seite standen. Wenn Erleuchtung für sie möglich war, dann auch für seine alte Widersacherin. Der hochgewachsene Aristokrat erhob sich, langsam und bedächtig, trat an die Gefangene heran und legte eine Hand an ihren Kiefer, während er ihr eindringlich in die Augen sah. Vielleicht würde er in ihnen Erkenntnis sehen. Oder beobachten, wie sie für immer verloschen.

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Noch ehe der Graf erneut das Wort erhob, kam die Jedi Meisterin wieder keuchend zu Atem. Scharf und schwer sog sie hektisch die Luft ein, während ihr Hals noch schmerzte. Nebenbei hörte sie die Worte des Sith bezüglich seines Selbstbewusstseins und konnte auf seinen Kommentar weder etwas sagen, noch darüber amüsiert grinsen. Ihre Situation vereitelte momentan jedes Lächeln der jungen Frau, die sonst so ein aufgeschlossener und fröhlicher Mensch war. Die derzeitige Lage der Jedi war niederschmetternd. Keine Aussicht auf Hilfe. Niemand würde kommen und ihr helfen. Sie fühlte sich wie die letzte Schachfigur auf einem Spielbrett, die vom König immer mehr in die Ecke gedrängt wurde. Ein Schachmatt war unausweichlich. Sie würde auf Ziost sterben und sie wusste bereits wer ihr Vollstrecker sein würde. Sturn war der König des ganzen unausweichlichen Spiels.

Von Schmerzen geplagt, hing die verletzte Jedi inmitten der Kammer des Grafen, der sich offensichtlich Zeit mit ihr ließ und ihr ganzes Leid schrecklich in die Länge zog. Ausgerechnet seine Aufmerksamkeit zog sie immer wieder auf sich. Sie beneidete beinahe die Anderen, denn Sturn war das schlimmste Ungeheuer der Sith hier auf Ziost. Sie hatte durch ihre Fähigkeit der Macht Empathie seine tiefen Abgründe gesehen. Ebenso die potentielle Gefahr für die Galaxis. Seine starke Verbindung zur Macht war unbestreitbar bei seinem schnellen Aufstieg und noch wuchs seine Macht weiter und er war bereits jetzt unbezwingbar für die Jedi-Meisterin geworden. Stark behütete Geheimnisse der Jedi und Sith durften nicht in die Hände dieser Bestie gelangen. Die Folgen wären vermutlich fatal.
Umso größer haftete die Last auf den Schultern der Jedi-Meisterin und dem Wissen, dass sie ihre Kameraden nicht aus dieser Misere befreien konnte. Im Moment war sie diesem Untier hilflos ausgeliefert.

Schwitzend und zitternd vor Schmerzen sah sie zu dem Mann, der gespieltes Mitleid heuchelte und ihr dann ein Angebot machte, was verstörend und anziehend zugleich war. Endlich öffnete sich eine Tür des Auswegs aus ihrer furchtbaren Situation. Sie konnte dem Tod entkommen, doch nur, um sich in eine andere Form der Dunkelheit zu bewegen. In die des Sith Lords. Ungläubig, fast schon fassungslos sah sie den blassen Mann an, bezüglich seines Angebots. Ihr Körper schrie danach es anzunehmen, um der dauerhaften Tortur endlich zu entkommen. Seine Worte trafen in die offene Wunde des Verrats ihrer Freunde. Die meisten ihrer Kameraden hatten sich in der Tat diesem Monster angeschlossen. Wer blieb noch übrig von ihren Freunden? Q’Tahem- ja. Sane? Er war zuletzt sehr enttäuscht und wütend auf sie gewesen und Sarissia hatte im Kampf bereits ihren Hang zur dunklen Seite gezeigt. Es wirkte beinahe so, als stünde sie ganz alleine auf der Seite des Lichts. Sein Angebot stürzte die Jedi-Meisterin in eine noch größere Verzweiflung und in einen Kampf mit sich selbst.

Ihr Gesichtsausdruck zeigte deutlich Verzweiflung und Furcht, als der Mann sich schließlich auf sie zubewegte. Der Abstand zu ihm hatte ihr definitiv besser gefallen, als seine bedrohliche Nähe. Was passierte, wenn sie ablehnte? Würde er ihr sofort das Genick brechen? Vermutlich weit aus schlimmeres. Genau das war der Punkt, weshalb sich Kestrel furchtbar in die Enge gedrängt fühlte, neben den pochenden, schrecklichen Schmerzen, die durch ihre Schultern und Arme zogen. Die Kälte und seine Aura war allgegenwärtig, doch so nah wie er jetzt stand und dann nach ihrem Kiefer griff, machte seine Nähe noch unerträglicher. Nicht lange hielt die Jedi-Meisterin seinem nahen Blick stand, denn er machte ihr Angst. Er war unberechenbar und gefühlskalt und sein Gesicht wirkte nicht nur durch seinen Echanieinschlag fremdartig, sondern auch durch den Einfluss der dunklen Seite der Macht. Sie hasste diesen Mann und fürchtete ihn zugleich. Die dunkelhaarige Jedi kniff ihre Augen zusammen, um seinem Anblick zu entfliehen und Tränen rollten dabei über ihre Wangen.
Der Drang seinem Angebot nachzugeben war da. Einfach, um seiner Folter zu entkommen. Sie fürchtete, was er sonst noch mit ihr anstellen würde und sie hatte das Gefühl dem nicht mehr so gewachsen zu sein wie auf Korriban. Erinnerungen an damals, welche sie nie richtig verarbeitet hatte, kamen in ihr hoch und lösten nicht nur Angst und Wut in ihr aus, sondern verstärkten noch dieses traumatische Ereignis. Sie war wehrlos einem Sith Lord ausgeliefert und hatte nun die Chance sich ihm anzuschließen. Mit ihm gemeinsam Tee zu trinken… . Der Gedanke war absurd und verstörend zugleich und doch war er auf gewisse Weise verlockend.

Schluchzend kommentierte die Jedi ihren Schmerz und ihren innerlichen Kampf, der in ihr herrschte und öffnete wieder ihre Augen, nur um erneut wieder in die emotionslosen Augen zu sehen, die sie zu durchdringen schienen.
Wenn sie seinem Angebot nachgab, dann wäre sie wieder mit ihren Freunden zusammen. Brianna, Zoey, Ribanna…sie wären wieder auf der selben Seite. Sie würde überleben, könnte sie vielleicht retten, auch Sane und Q’Tahem. Es war die Chance sich zu befreien. Janus von innen heraus zu vernichten, in einem unbedachten Moment. Sie würde wieder die Chance bekommen sich frei zu bewegen und ihn zu töten und alle zu retten. Sie würde ihre Fehler, die sie begangen hatte wieder gerade rücken können… .
Doch sie wusste genauso um die Folgen der dunklen Seite. Es war nicht so einfach, wie es wirkte. Wenn sie sich auf seine Dunkelheit, seine Schatten einließ, würde sie jene nicht so einfach wieder abstreifen können. Zumal es ihr an Kraft und Macht fehlte, sich ihm wirklich entgegenzustellen. Es war viel wahrscheinlicher ihn im Schlaf zu ermorden.

Und wenn sie ihm auf ganz andere Art und Weise ein Geschenk machte? Ihm wichtige Informationen zu liefern stand außer Frage, doch was wenn…sie sich auf ihn einließ wie Zoey und Brianna? Konnte sie ihn soweit täuschen, ohne dass er es bemerkte? Ihn inmitten eines körperlichen Akts überraschen und vernichten? Der Gedanke war verlockend und abstoßend zugleich. Sie zweifelte nicht nur am Gelingen ihrer Idee, sondern auch an ihrem Mut. Sie war nicht aus solch einem Holz geschnitzt. Ihr fehlte dafür nicht nur Erfahrung, sondern auch Geschick und Kühnheit. Doch war es nicht dennoch einen Versuch wert, ehe er sie zu Tode folterte und sie gar nichts für ihre Kameraden tun konnte?! Vermutlich, doch Kestrel fühlte sich wie gelähmt. Sie fürchtete sich, einen Fehler zu begehen und vor jener Dunkelheit, die sie ausgerechnet mit ihrem Peiniger gehen müsste. Würde die Republik wirklich fallen? Drohte tatsächlich Krieg? Was wusste der Schatten bereits, was sie nicht wusste? Würde er der Grund dafür sein? Konnte sie ihn aufhalten? Stand sie womöglich doch auf der falschen Seite? Warum nutzte sie nicht das Rettungsboot und sprang vom sinkenden Schiff? Warum griff sie nicht einfach zu? Warum ging sie nicht durch die letzte Tür, die sich ihr gerade öffnete?!

Der Schritt war so mächtig groß. Wirkte so unüberwindbar. Ihre Gefühle und Gedanken überschlugen sich mit ihren Ängsten, was der Mann, der so bedrohlich nah vor ihr stand, mit ihr vorhatte und dem Hass, sich an Sturn auf perfide Art zu rächen. Die Schwelle dazu zu übertreten, wirkte beinahe unmöglich und lähmte die Jedi auf unangenehme weise. Sie wusste weder vor noch zurück. Eine Welle der absoluten Verzweiflung erfasste sie und sie konnte ihre tapfere Haltung nicht mehr aufrecht erhalten, um ihm weiter zu trotzen. Sie war verloren. Es gab nur noch die Dunkelheit mit ihm oder den sicheren, langen, langsamen Tod.
Ihre pure Verzweiflung und seelischer Schmerz wurde noch verstärkt, als sie versuchte ihren Kopf aus seinem Griff zu drehen, um sein Antlitz nicht weiter sehen zu müssen und um ihre offensichtliche Schwäche nicht zu zeigen. Die kleine, jedoch unnütze Bewegung, reichte aus, um auch ihre zweite überbelastete Schulter auskugeln zu lassen. Schluchzend ertrug sie den Schmerz und biss sich auf die Unterlippe, um nicht zu schreien und dem Mann nicht noch mehr Genugtuung zu geben, auch wenn es offensichtlich war, dass sie körperlich und seelisch litt und hin-und hergerissen war, was sie tun sollte. Sie wusste was sie zu tun hatte als Jedi-Meisterin und doch machte ihr jeder der sich aufzeigenden Wege Angst, was eine innere Zerrissenheit auslöste, wie die Muskeln ihrer Arme und Schulterpartien.


“Bitte lasst mich runter! Bitte! Wir können über alles reden, aber lasst mich bitte runter!”

Flehte sie ihn an, ohne auf sein Angebot einzugehen, da sie darauf noch keine Antwort wusste, auch wenn ihre Schmerzen und ihre Verzweiflung sie beinahe in seine Arme und Schatten trieben. Sie hielt das nicht mehr lange aus und sie fürchtete, dass es noch schlimmer werden würde. Wieder blitzten Bilder und Erinnerungen von Korriban vor ihrem geistigen Auge auf, die sie jahrelang verdrängt hatte.

“Bitte, Sturn! ”

Presste sie unter zusammengebissenen Zähnen hervor und gab sich die volle Blöße ihrer Pein und Gefühle, die sie nicht mehr vor ihm verbergen konnte. Sie hoffte auf einen Funken Mitgefühl von ihm, da sie sich im Moment nicht mehr anders helfen konnte. Pure Verzweiflung führten zu diesen Worten, die zum Scheitern verurteilt waren. Ihr fehlte der Zugang zur Macht, um ihre Mitte wiederzufinden, ihre Schmerzen zu betäuben und klare Gedanken zu fassen. Im Moment herrschte pures Chaos in ihr. Ausgelöst durch Schmerzen und ihrem inneren Disput und der ganzen Aussichtslosigkeit ihrer Situation.
Nun flehte sie um Gnade, die sie vermutlich nicht bekommen würde und ihre erbärmliche Situation auch noch unterstrich.


“Ich kann nicht… .”

Hauchte sie schließlich, bezüglich seines Angebots, auch wenn sie sich selbst nicht wirklich sicher war, ob sie ihre Worte auch so meinte, wie sie es sagte. Sie war sich unsicher, auch wenn sie wusste, was sie als Jedi-Meisterin eigentlich zu sagen hatte, doch ihr Glaube an die helle Seite der Macht war aufgrund der jüngsten Ereignisse und dem Verrat ihrer Freunde stark erschüttert.
Sie wusste, dass er versuchte, ihre Stärke zu brechen und sie zu seinem Werkzeug zu machen. Aber sie wollte niemals ein Werkzeug der Dunkelheit sein. Sie wusste von dem Pfad des Verderbens, die Frage war nur, ob sie einen Vorteil daraus ziehen konnte, um ihn auf seiner Seite zu vernichten und so der Galaxis wieder mehr Frieden zu geben. Doch für den Moment hatte sie ihm eine Antwort gegeben, die leider tief blicken ließ, in welchem Disput sie sich befand.


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[Ziost / Zitadelle / Zelle] in der Nähe: Sarissia und Sane

Es verging nicht viel Zeit nachdem Janus seine ehemalige Meisterin aus ihrem Käfig geholt hatte, bis Kira zu ihnen in den Zellentrakt kam.
Auch sie bewies ihre Machtstellung, indem sie ihr Lichtschwert laut klappernd gegen die Gitterstäbe schaben ließ. Sie blieb vor Sanes Käfig stehen und schleuderte diesen gewaltvoll daraus. Q'Tahem verzog das Gesicht bei dem harten Aufprall. Die Wunde des Arztes musste dadurch nochmals deutlich aufgerissen sein. Kurze darauf kauterisierte die Sith Sanes Wunde und schleuderte ihn dann wie eine Puppe Schritt für Schritt aus dem Raum. Das alleine sprach Bände darüber wie wichtig den Sith ihr Überleben war: es war ihnen völlig egal!
Hoffentlich erkannte Ribanna gerade was für einer Gruppe sie sich angeschlossen hatte
Kestrel hatte wahrscheinlich recht. Sie wurden nun gequält und nachdem sie gelernt hatten was sie wollten, dann wurden sie weggeworfen, wie ein nicht mehr geliebtes Spielzeug. Nur der Weg dorthin war wahrscheinlich mehr oder weniger schmerzhaft.


Da war es nur noch einer…

, flüsterte er leise zu sich selbst. Nun war auch ziemlich klar, wer ihn verhören würde: Zoey. Es gab natürlich immer noch die Möglichkeit, dass ihn einer der Schüler vernehmen würde, aber das wäre sicherlich eher unwahrscheinlich.
Er richtete sich in seinem Käfig auf und stellte sich, die Arme in den Handschellen vor sich, in die Mitte des Käfigs. Seine Gedanken rasten, er wollte eine Flucht noch immer nicht aufgeben, aber die Möglichkeiten waren gering. Und planlos fliehen, ohne zu wissen wo sich ein Schiff befand war dumm. Außerdem wusste der Nautolaner nicht, wohin die Sith die restlichen Jedi verschleppen wollten, wenn sie überhaupt verschleppt wurden…
Vielleicht wurde er ja von Ari'a geholt… Eventuell könnte er ihr ja entlocken wie er hier weg kam…

Nur leider kam es anders: weder Zoey noch Ari'a kamen zu ihm, um ihn zu holen. Nein, irgendein Diener von Sturn kam in den Zellentrakt und öffnete wortlos seine Zelle. Der Duros wollte nach seinen Handschellen fassen, um ihn hinter sich herzuziehen, wie ein Tier. Rabiat zog er seine Hände weg und fauchte.


Wag es nicht!

Körperlich war er deutlich fitter, als Sane oder Kestrel und er war der Meinung, er würde diesen Duros mit Leichtigkeit überwältigen können. Nur sah er keinen Vorteil darin, außer dass sowohl Sane als auch Kestrel durch seinen "Ungehorsam" wahrscheinlich noch stärker gefoltert werden würden. Und im Anschluss dann er selbst, denn fliehen würde er nicht können. Nicht wenn der einzige Weg hinaus durch die Haupthalle führte und dann war da immer noch die Fluchtschiff-Thematik.

Der Duros sah ihn kurz gefühlskalt an, wollte abermals nach seinen Handschellen greifen und überlegte es sich dann aber doch anders. Also trat er hinter Q'Tahem und schubste ihn unsanft einen Schritt nach vorne.


Los.

, knurrte er kehlig und brachte ihn zu einem Verhörraum. Beim Erreichen der Türe hinaus in die Haupthalle, bemerkte der Nautolaner, dass dort noch weitere zwei Diener an der Türe gewartet hatten. Er hätte keine Chance auf eine Flucht gehabt…
Im Verhörraum angekommen, wollten ihn die drei Diener auf einen Verhörstuhl festschnallen. Er machte es den Dienern jedoch nicht leicht, mit einer schnellen Bewegung verpasste er dem Duros eine Kopfnuss und hieb dem zweiten Diener mit den gefesselten Händen über den Kopf. Der dritte Diener jedoch hatte genug Zeit, um ihn mit Hilfe der Macht gewaltvoll gegen den Verhörstuhl zu werfen. Wenig später waren alle drei Diener auf ihm drauf und verpassten ihm einige schmerzhafte Schläge in die Magengegend. Daraufhin wurde er an den Stuhl festgeschnallt und musste warten, bis seine Peinigerin Zoey zu ihm kam. Q'Tahem hörte, wie die Tür geöffnet wurde. Zwei Personen betraten den Raum: Zoey und ihre Schülerin Ari'a.
Traurig sah er die Twi'lek an und würdigte seiner einstigen Freundin keines Blickes.


Es ist noch so viel gutes in Ari'a! Wie kannst du sie nur zurück zu denen bringen, die ihr alles angetan haben!?

, appellierte er an Zoey an, wusste aber dass es umsonst war…
Zoey redete auf ihn ein, dass er übertreten sollte. Verbissen sah er die Archäologin an.


Was es auch war, ich hätte es dir erzählt! Aber jetzt verrätst du uns alle an die Sith!? Dir ist, denke ich, nicht klar, was du alles verloren hast…

, fürsorglich streichelte sie ihm über die Wange. So gerne er vor der Berührung angewidert zurück gezuckt wäre, konnte er es nicht. Stattdessen zeichnete sich ein trauriger, verletzter Ausdruck auf seinem Gesicht ab. Erinnerungen an Thearterra zuckten wieder durch seinen Kopf: die Folter durch Hybris, bei der er abwechselnd ihn oder Zoey mit Machtblitzen gequält hatte.

Was wirst du tun? Mich mit Machtblitzen beschießen? In einen Lavapool werfen?

, fragte er sie ankreidend, als sie meinte, sie würde Mittel finden, um ihm das was sie wissen wollte zu entlocken. Völlig beabsichtigt zog er Parallelen zwischen ihr und Hybris. Er wollte ihr vor Augen führen, wie nah sie im Begriff war zu werden wie der verrückte Sith von damals.
Er grunzte schmerzerfüllt, als Zoey ihm in die Wunde an seiner gekürzten Tentakel drückte. Sie war zwar kauterisiert, aber das Fleisch war dennoch roh und empfindlich. Das waren die Tentakel sowieso schon und so noch viel mehr…


Was… was möchtest du denn von mir wissen…? Was hast du in deiner Zeit als Spion nicht eh schon herausfinden können?

, fragte er sie.
Kurz darauf hörte er markerschütternde Schreie aus einem der Räume neben ihnen. Sane!


[Ziost / Zitadelle / Verhörraum 3] mit Zoey und Ari'a
 
Ziost, Zitadelle, Mitte im festlich hergerichteten Bereich: Zoey, Janus, Kira, Ari`a und Ribanna

Ari'a fühlte sich wie ein kleines Licht inmitten der dunklen Macht, die diesen Ort durchdrang. Ihre Meisterin
Zoey, eine erfahrene Sith, stand vor ihr und sprach über die Hierarchie des Sith Ordens, während sie ihr eindringlich zur Vorsicht mahnte. Insbesondere vor Janus Sturn.
Die Worte ihrer Meisterin hallten in Ari'as Gedanken wider und ließen eine Welle der Angst durch sie hindurchströmen. Sie hatte sich den Sith angeschlossen, um Macht zu erlangen und ihre eigenen Ziele zu verfolgen, doch nun erkannte sie die Schattenseiten dieser Entscheidung.
In ihrem Inneren brodelten Gedanken und Zweifel. Wie sollte sie sich verhalten? Wie konnte sie ihre wahren Gefühle und Empfindungen vor den Sith verborgen halten? Im Moment hatte sie sich
Zoey ehrlich geöffnet, doch was, wenn dies bereits ein Fehler gewesen war? Wie sollte sie ihre wahren Gedanken vor den anderen Sith verbergen? Die Angst vor Janus, dem gefürchteten Sith-Lord, lastete schwer auf ihr. Doch trotz ihrer Furcht, regte sich Widerstand in Ari'a. Sie konnte nicht hinnehmen, dass ihre neugewonnenen Verbündeten sie aufforderten, einen guten, freundlichen Bekannten und Jedi, einen Nautolaner, zu foltern. Ihr Herz wehrte sich gegen die dunklen Machenschaften, die von ihr verlangt wurden. Der Gedanke, einen unschuldigen, ehemaligen Gefährten zu quälen, löste eine tiefe Unruhe in ihr aus.
Ari'a sehnte sich nach einer Möglichkeit, ihre Loyalität zu überdenken und einen Ausweg aus diesem Netz der Finsternis zu finden. Doch die Furcht vor den Konsequenzen hielt sie gefangen. Ihre Gedanken schwirrten wie wilde Vögel umher, auf der Suche nach einem rettenden Lichtblick.
Doch sie hatte sich entschieden und nur so erlangte sie selbst Macht und die Fähigkeit sich zu wehren und anderen das Fürchten zu lehren.

Gerade hatte sie sich wieder mit dem Gedanken abgefunden, auf welcher Seite sie stand, wurde sie auch schon in einer Kammer, mit dem am Stuhl gefesselten Nautolaner, konfrontiert. Diener hatten ihn dort platziert und gefesselt und der Anblick von ihm und seine Worte über das Gute in ihr, stürzten sie erneut in ein Gefühlschaos. Wenn er es gespürt hatte…wenn er davon wusste…dann taten es die anderen Sith auch.

Panik stieg in ihr auf. Nicht nur vor dem, was sie hier tun würden und sollten, auch wenn es angeblich nur darum ging einige Knöpfe zu drücken. Nein, wenn der Nautolaner in ihr das Gute sah, dann auch der Sith Lord und damit war ihr Leben in Gefahr! Wie
Zoey bereits gesagt hatte, musste sie dringend ihre Schwäche und ihren Makel ablegen. Doch wie?!

“Du irrst! Ich gehöre nun zu den Sith und daran wird sich auch nichts mehr ändern! Es ist besser, als sie als Feind zu haben, egal was sie mir angetan haben, denn jetzt bin ich frei und muss sie nicht mehr fürchten!”

Widersprach die 18-jährige blaue Twi’lek energisch dem Nautolaner. Durch ihre Furcht, klangen ihre Worte ziemlich aggressiv. Es würde ihren Tod bedeuten, wenn sie sich von den Sith abwenden würde. Es stand außer Frage und keiner der Sith durfte auch nur einen Hauch davon mitbekommen, mit welchen inneren Dämonen sie kämpfte. Doch zu Taten war Ari’a im Moment noch nicht bereit und sie positionierte sich eher in den Hintergrund und beobachtete das Geschehen zwischen
Zoey und Q’Tahem. Sie wollte ihm nicht weh tun. Nicht wirklich und gab ihrer Meisterin gerne den Vortritt und beobachtete jene mit Interesse bei ihren Vorgehensweisen. Zoey hatte ihr ebenfalls gebeichtet, dass sie dies nicht gerne tat und die ganze Situation außer Kontrolle geraten war, doch für den Moment merkte man ihr ihre Zweifel nicht an, als sie die Tentakel des Nautolaners zusammendrückte. Hatte Zoey wirklich den Unwillen, dem Nautolaner Leid zuzufügen oder war dies nur eine Lüge gewesen, um die Wahrheit aus ihr zu entlocken? Ari’a wurde ganz kalt und sie lehnte sich mit dem Rücken gegen die Steinwand und versuchte sich zu beruhigen.

“Meisterin! Ich…ich möchte ihm auch gerne eine Lektion erteilen! Bitte, lasst mich ein Teil seiner Tortur sein!”

Platzte sie heraus, nur um von ihrer Schwäche und ihren Zweifel abzulenken.

Ziost, Zitadelle, Verhörraum 3: Zoey, Ari`a und auf dem Verhörstuhl Q` Tahem
 
[Ziost-System | Ziost | Schlucht | Zitadelle | Zentrum | Kammer des Grafen | Janus, Kestrel

Was für eine Macht er über seine alte Rivalin besaß! Janus zelebrierte die Qualen, die er der gefangenen Jedi zufügte, mit einer Gelassenheit und Ruhe, die einem Meister dieses verhassten Ordens gut zu Gesicht gestanden hätte. Es galt, die Gelegenheit zu nutzen und auszukosten, doch über das bloße Vergnügen hinaus verfolgte der ehrgeizige Aristokrat eine Agenda, und das zielstrebig und nüchtern. Er konnte und wollte nicht aus seiner Haut hinaus, der Dunkle Lord strebte stets danach, seine Macht und seinen Einfluss zu vergrößern und neue Fäden für sein Netz zu spinnen. Nur so ließ sich sein angemessener Platz in dieser Galaxis erreichen und bewahren. Janus, der sich zu seinem Gast begeben hatte, legte angesichts von Kestrels Flehen und Wimmern den Kopf schief und betrachtete die braunhaarige Frau aus nächster Nähe, seine golden schimmernden grünen Augen schienen jedes Detail aufzunehmen und durch Haut und Fleisch hindurch zu blicken. Seine Hand hatte er um ihr Kinn gelegt, eine Geste, die Besitzansprüche und Kontrolle gleichermaßen verdeutlichte. Eine Bewegung würde genügen, um ihr das Genick zu brechen oder den Kiefer auszurenken, aber solch brachiale Methoden waren nicht diejenigen, die er bevorzugte. Als die Jedi mit zitternder Stimme um Gnade bat und verzweifelt aussprach, dass sie nicht auf seine Offerte eingehen konnte, schüttelte der blasse, elegante Aristokrat langsam und bedächtig den Kopf, lächelte und schloss die Augen, bevor er einen väterlich anmutenden Kuss auf Kestrels Stirn hauchte und seine Fingerspitzen beinah sanft über ihre Mundwinkel strichen.

Natürlich könnt Ihr.“

Flüsterte der Dunkle Lord auf eine verstörend sanfte, beinah zärtlich anmutende Art und Weise. Sie war so schwach. So zerbrechlich. So zerrissen von Angst und Pein. In der sonoren, ruhigen Stimme des Grafen lag eine absolute Gewissheit, eine Botschaft von Klarheit und Weisheit. Es war nicht eine Frage des ob, sondern des wann, und Janus war geduldig. Bloß eine Frage der Zeit und des Willens, und er besaß beides im Überfluss. Der Sith löste sich von seiner Gefangenen und nahm wieder auf seinem thronartigen Sessel Platz, nachdenklich legte er die Hände zusammen und verfolgte, wie die Jedi weiter litt. Jedes Lebewesen hatte einen Punkt. Einen Punkt, an dem es nicht mehr bereit war, zu ertragen, einen Punkt, an dem es zerbrach. Und wenn etwas zerbrach, konnte man es entweder wegwerfen oder versuchen, es zu reparieren. Oder aber, und das war die Präferenz des Grafen, man fügte es neu zusammen, schuf aus den Trümmern und Scherben etwas von glorreicher Schönheit. Kestrel war diesem Punkt nah, so nah, dass er in der Macht fühlen konnte, wie ihr Geist Risse bekam und begann, zu kollabieren. War sie bereit für die Offenbarung der Dunklen Seite?

Janus wartete noch einige Augenblicke, als sich Spannung und Schmerz ins unerträgliche steigerten, dann streckte der Dunkle Lord die Macht aus und löste die Fesseln, die Kestrel in der Höhe hielten. Die Jedi stürzte gen Boden und drohte, hart aufzuschlagen, doch im letzten Augenblick griff der Dunkle Lord nach ihrem Körper und ließ ihn auf die Erde sinken. Noch immer gebunden in Handschellen, die ihre Verbindung zur Macht unterbrachen, lag die Jedi nun auf dem kalten, harten Boden. Janus erlaubte ihr einige Atemzüge, dann sprach er, mit der Autorität eines Herrn und Meisters und der Stärke eines Herrschers, der großzügig Schonung und Gnade gewährte – ein Privileg, das einzig und allein ihm zu verdanken war und jederzeit verwirkt werden konnte. Mit höflicher Neugier betrachtete Janus seine Gefangene, die ihm im wahrsten Sinne des Wortes zu Füßen lag.


„Kommt, Kestrel. Kommt zu mir und ich zeige Euch eine Welt jenseits von Schmerz und Scham. Eine Welt, in der Ihr frei seid. Frei von Furcht. Frei von Zweifeln. Frei von den Ketten, in die Euch die Jedi gelegt haben. Man hat Euch belogen und getäuscht. Euch dazu gebracht, Euch zu verleugnen und der Stärke, die in Euch ruht, zu entsagen. Die schlimmsten Fesseln sind jene, die wir uns selbst überstreifen. Ich werde Euch helfen, sie abzustreifen. Die Macht wird Euch befreien. Kommt. Es ist noch nicht zu spät, Euch eine neue Welt zu suchen...“

Einladend streckte Janus eine Hand in Richtung seiner Nemesis aus, ein erhabenes, entrücktes Lächeln teilte seine Lippen, ein Ausdruck von Ruhm lag in seinem blassen Gesicht, und in der Macht glich er einem Leuchtturm der Finsternis, dessen Strahl sich nun auf die Jedi richtete, um ihr den Weg zu weisen. Alles, was sie tun musste, war die Kraft zu finden, sich aufzurappeln und zu ihm zu kommen. Zu kriechen, wenn es nötig war, um dann stehen zu können, erhoben durch seine Hand. In dieser Kammer war er ihr Anfang und ihr Ende. Ihr Erschaffer und ihr Zerstörer. Nur durch ihn konnte sie Freiheit finden...oder den Tod.

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Ziost, Zitadelle, Verhörraum 3: Zoey, Gefangener Q`Tahem und Schülerin Ari`a

Die Situation, die Absicht und der Ort waren zutiefst pikant und seltsam. Q`Tahem kreidete ihr erneut an, Ari`a zur dunklen Seite verführt und gezogen zu haben. Zoey konnte den Konflikt in Ari`a spüren, ihre Ängste, ihre Zweifel, auch wenn sie sie gut verbarg und Q`Tahem, der das zum Glück wegen seiner Antimachtfessel nicht spüren konnte, hieb in die Kerbe noch hinein. Er wollte sie beide verunsichern. Doch ihre Schülerin konterte ihm perfekt und sagte ihm ziemlich überzeugend, dass sie dort war, wo sie hingehörte. Zoey hörte sich das alles mit einem humorlosem Lächeln an. Ihr Blick blieb auf den Gefangenen gerichtet. Zoey war zufrieden.

Doch als ihr einstiger Bruder im Herzen und einstiger Vertrauter ihr sagte, egal was sie gerne gewusst hätte, er hätte es ihr erzählt, doch durch den Verrat hätte sie alles verloren, traf er Zoey. Sie war eine extrem kluge Frau und konnte sich nichts vormachen, denn in dem Punkt hatte er recht. Sie hätte nur fragen müssen. Was machten sie hier bloß? Es tat ihr weh, dass er nun eine geringe Meinung von ihr hatte.

Er fragte sie weiter, ob sie ihn mit Machtblitzen quälen oder in einen Lavapool werfen wollte. Am liebsten wäre Zoey an Ort und Stelle weggerannt. Doch stattdessen antwortete sie ihm mit einem Pokerface und schräg gelegten Kopf:


“Nicht so ungeduldig! Was ich mit dir vorhabe, erfährst du noch früh genug und das am eigenem Leibe, mein Lieber!”

Ihr war seine Anspielung natürlich völlig bewusst. Er verglich sie mit dem Monster Hybris. Das war eine bodenlose Frechheit! Sie gehörte in Wahrheit auch in keine Folterkammer, sondern in ein Grab oder in eine Tempelruine, um nach Artefakten zu suchen. Sie fühlte sich hier und in ihrer Position zutiefst unwohl und deplatziert.

Jetzt kam er damit, was sie überhaupt noch wissen wollte, was sie nicht schon als Spionin in Erfahrung gebracht hätte. Wieder hatte er recht und verunsicherte sie total. Er kannte sie eben zu gut. Es gab eine Zeit, da hätte er oder umgekehrt sie die Sätze des Anderen beenden können. Da wusste man, was der Andere als nächstes tun würde. Sie waren das Team, das Team, was überlebt hatte, so unwahrscheinlich das auch unter den damaligen Umständen ausgesehen hatte. Beide allein, abgeschnitten von der Jeditruppe, er ein Padawan im Anfangsstadium, sie Nichtmachtnutzerin, trotzten einem Sithtempel mit seinen vielen Gefahren und Fallen sowie einem mächtigem Sithgeist und einem irren mächtigen Sith namens Hybris, der sie begleitet hatte. Doch die Erinnerungen schienen plötzlich sehr weit weg zu sein und drohten zu verblassen. Sie hätte ihn so gerne noch als Freund, aber auf ihrer Seite.

Plötzlich hörten sie von nebenan laute Schreie. Sane! Zoey musste sich am Verhörstuhl kurz festhalten. Das ging ihr mächtig an die Nieren. Was tat man ihm nur an?! Warum hatte er die Rettungsleine, die sie ihm zugeworfen hatte, auch nicht ergriffen?! Es könnte alles so viel einfacher sein!

Zoey sollte etwas sagen oder beginnen, doch sie fühlte sich total überfordert. Doch sie wusste, sie musste stark vor Sturn und vor ihrer Schülerin sein. Diese sagte nun zu Zoey, dass sie Q`Tahem eine Lektion erteilen und Teil seiner Tortur sein wollte.


“Ausgezeichnet!”,

hörte sie sich mechanisch sagen. Zum Einen war das ja auch klasse, doch sie spürte hinter ihrer Fassade und ihren Worten ihre Zweifel, ihre Schwäche und Furcht. Es war, als würde Zoey in einen Spiegel schauen, denn es ging ihr genauso. Wie gesagt, zum Einen könnte Zoey das ausnutzen und ihre Schülerin würde das tun müssen, was sie selbst nicht konnte, zum Anderen hätte sie nicht mehr im Griff, was Q`Tahem angetan werden würde und deshalb hatte sie ihn ja verhören wollen, um ihn zu schützen und sie würde schwach vor ihrer Schülerin rüberkommen. Letzteres ging in der Hierachie nicht, da sonst der Meister oder wie in ihrem Fall, die Meisterin, von ihrer Schülerin getötet werden könnte. Das Gefälle musste bewahrt werden. Zoey hatte keine Chance sich herauszuwinden und sich zu drücken. Ihr waren Stärke und Würde wichtige Attribute. Sie musste da durch. Sie wollte nie mehr schwach sein! Niemals! Plötzlich fiel ihr auch etwas ein, was sie fragen könnte. Das Brett vorm Kopf löste sich gerade auf. Mit energischem Blick fixierte sie Q`Tahem und stellte die ersten Fragen:

”Wie viele Sithholocrone lagert der Orden? Nenne seinen Bestand! Wie viele davon sind schon nach Coruscant umgelagert worden?”

Schließlich stand Zoey dahinter, dass Sithholocrone in Sithhand gehörten, denn nur dort waren sie von Nutzen. Die Jedi stellten sie nur ins Regal. Es war schade um das verborgene Wissen. Und die Sith von früher hatten es für die Sith von heute erschaffen, nicht für Jedi! Eindringlich sah sie ihn an. Natürlich war er nicht bereit Auskunft zu geben. Und sie hatte seine Demütigungen satt. Es machte Zoey tatsächlich wütend und sie nutzte ihre Wut. Sie war wie alle Nabooer nicht technikaffin. Der Verhörstuhl hatte keine Gebrauchsanleitung. Zoey nahm an, dass Q`Tahem ein paar Stromstöße bekommen würde. Sie riss den Hebel um, der sie irgendwie "anschaute".

“Du wolltest es so!”

Zoey starrte wie gebannt, was jetzt passieren würde. Was zum Henker war das? Q`Tahem war auch mit seinem Kopf angeschnallt worden. Er konnte ihn dadurch nicht nach links und rechts bewegen. Von beiden Seiten bewegten sich in Schläfenhöhe lange spitze fiese gefährliche silbern glänzende stabile Nadeln auf seinen Kopf zu. Ganz langsam. Zoey riss die Augen noch größer auf, starr vor Schock. Die würden ihn glatt umbringen oder einen Vollidioten aus ihm machen. Was hatte sie da nur in Bewegung gesetzt? Sie musste es abschalten und zwar schnell! Zoey hielt kurz inne. Zum Angstmachen war es ideal. Sie ließ die Nadeln noch ein Stück auf ihr Opfer zubewegen. Das genügte. Sie ging zum Pult und wollte den Hebel in die Ausgangsrichtung zurückbewegen, doch er bewegte sich nicht! Keinen Millimeter! Nanu? Ihr trat der Schweiß auf die Stirn. Sie bemühte sich weiter und sah schockiert zu Q`Tahem. Beide Nadeln näherten sich seinem Kopf von beiden Seiten unaufhaltsam. Ari`as und ihr Blick trafen sich.

Ari`a! Leg den Hebel um! Sofort!”

Sie hatte kaum Stimme vor Schreck! Die Schülerin eilte herbei und ergriff den von Zoey gezeigten Hebel und konnte ihn ebenso wenig bewegen wie Zoey.

“Tu was!”

Das Einzige, was sich bewegte, waren die fiesen langen Nadeln! Sie waren jetzt nur noch 2cm oder sogar weniger davor entfernt, bevor sie Q`Tahems Haut anpieken und sich dann in seinen Kopf, durch sein Gehirn bohren würden. Zoey geriet in Panik!

“Gibt es hier einen Knopf, um die ganze Maschine auszuschalten? Oder den Stecker ziehen? Los, los, los!”,

zischte sie ihrer Schülerin zu. Zoey sah zu ihrem Bruder im Herzen und ergriff nochmal selbst den verdammten Hebel und mit aller Kraft gemeinsam mit der Macht stoppte sie endlich den Horror, denn sie legte den Hebel um. Die Nadeln bewegten sich wieder vom Kopf weg. Sie atmete auf. Doch Zoey hatte den Hebel abgebrochen. Sie hatte wirklich viel Kraft reingesteckt! Oh nein, dachte Zoey, wenn das der Graf sieht, dass sie seine Verhörmaschine demoliert hatte. Wie teuer war so ein Ding? Zoey reichte Ari´a den abgebrochenen Hebel.

“Verstecke ihn, sofort! Hier, irgendwo!”

Vielleicht würde es nicht auffallen? Zoey sah sich um. In dem Raum gab es außer dem Verhörstuhl nichts weiter. Wo könnte sie es verstecken?

“Schau, ob ein Mauerstein locker in der Wand sitzt oder ob du es in eine Ritze in der Wand schieben kannst.”

Zum Glück war dieser Raum recht rustikal. Man sah das bloße Mauerwerk. Die Nadeln waren zum Stehen gekommen, dass hieß, sie waren wieder in eine blecherne Ummantelung eingefahren worden. Zoey stützte sich erschöpft auf das Pult. Sie war klitschnass geschwitzt. Sie fuhr mit ihren Händen durch ihr halblanges Haar.

Ari`a, besorge uns was zu trinken. Wein! Eine Flasche und drei Gläser!”

Zoey brauchte eine Pause. Sie lehnte sich an die Wand gegenüber von Q`Tahem auf seinem Verhörstuhl.

”Wie hoch ist der Bestand an Sithartefakten insbesondere an Holocronen im Jediorden?”,

versuchte sie es erneut. Als ihre Schülerin mit allem wiederkam, befahl sie Ari`a:

“Schenk uns allen etwas Wein ein und gib Q`Tahem etwas zu trinken. Vielleicht hilft das, seine Zunge zu lösen?! Er müsste völlig dehydriert sein.”

Sie alle konnten wohl einen Schluck vertragen. Plötzlich sah Zoey seitlich an der Maschine eine angeklebte Anleitung. Das war gut! Warum hatte sie das nicht gleich gesehen?!


Ziost, Zitadelle, Folterkammer 3: Q`Tahem, Zoey und Ari`a
 
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Ziost / Zitadelle/ Kerker / Sane, Kira, Ribanna

Sane wusste, dass das Schlimmste noch vor ihm lag. Er wäre besser in diesem Käfig verblutet, als nun hier in diesem dunklen Raum vor der Sith zu kauern. Von Ribanna konnte er keine Hilfe erwarten, sie hatte nicht den Mut dazu. Er hatte die ehemalige Padawan in gefährlichen Situationen noch nie als nützlich eingeschätzt und immer geahnt, dass ihm das eines Tages zum Verhängnis werden könnte. Ribanna hatte sicher ihre Qualitäten, aber diese lagen nicht im Kampf und schon gar nicht in einem hoch riskanten Einsatz.

"Mein Dienst in der Armee ist mittlerweile lange her und die Jedi erzählen ihren Freunden außerhalb des Ordens keine Geheimnisse."

Der Tonfall, die Haltung, das alles gefiel Sane nicht. Er ahnte bereits, dass Kira ihn quälen wollte. Es war egal, was er sagen würde. Doch ihre Worte schlugen dagegen in eine Kerbe, die Sane selbst schon in sich entdeckt hatte. Die Arroganz der Jedi, wie sich ständig anderen überlegen fühlten und sich nicht auf andere verlassen konnten, das alles hatte seine Begeisterung für den Orden deutlich getrübt. Hätte Skyfly auf ihn gehört bevor sie auf Ziost gelandet waren, wäre Sarah vielleicht noch am Leben. Seine Taktik wäre die bessere gewesen: die Sith ablenken, das Holocron währenddessen stehlen und wieder abhauen. Aber nein, die Jedi-Meisterin hatte mal wieder ihren Kopf durchsetzen müssen. Tatsächlich machte ihn das wütend.

Doch die Sith waren nicht besser als die Jedi, im Gegenteil. Selbst wenn Sane irgendetwas gewusst hätte, er würde eher sterben als es Kira zu verraten. Sie würde ihn letztlich sowieso töten, also machte es keinen Unterschied. Es ging jetzt nur noch darum, Zoey eins auszuwischen. Doch bevor er der Sith eine Antwort geben konnte, hob sie die Hand und grelle Blitze zuckten plötzlich über seinen ganzen Körper. Sane merkte, wie er die Kontrolle über Arme und Beine verlor. Er wandte sich auf dem Boden hin und her, während er das Gefühl hatte, dass das Blut in seinen Adern zu kochen begann. Er schrie, ohne seine eigene Stimme zu hören und hatte dabei das Gefühl, dass seine Stimmbänder sich in heißen Gummi verwandelten, der langsam seine Speiseröhre hinabglitt und alles auf dem Weg verbrannte.

Nach einer gefühlten Ewigkeit hörte es plötzlich auf. Schwer atmend lag Sane auf dem kalten Boden und versuchte sich zu sammeln. Er hatte die Orientierung verloren und begriff nur langsam wieder, wo oben und unten war. Die Stimme von Kira drang nur leise zu ihm durch, aber er konnte sich schon denken, was sie wollte. Sane öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch bekam zunächst einen Hustenanfall. Dann probierte er es wieder.


"Ich kenne nur ein Geheimnis... nur ein Geheimnis von Zoey. Sie hat es mir erzählt, nachdem sie das Holocron gestohlen hat und wir von Lianna geflohen sind. Es hat mit Euch zu tun, Kira."

Sane hatte den Köder ausgeworfen und sein ganzes Können in diese Sätze gelegt. Machtnutzer waren nur schwer hinters Licht zu führen. Man brauchte Fingerspitzengefühl, bringt sie am besten aus der Fassung und bleibt so nah an der Wahrheit wie es geht.

"Zoey will Euren Platz einnehmen. An der Seite von Sturn. Sie hat mir nicht gesagt wie, aber ich denke, sie will Euch beseitigen."

Er hatte genug über die Sith gelesen um zu wissen, dass ihre Ideologie auf Stärke und Macht beruhte. Sie kämpften nicht selten gegeneinander, um ihren Einfluss zu vergrößern und je mächtiger ein Sith war, desto mehr Feinde hatte er auch in den eigenen Reihen, die es auf seinen Platz abgesehen haben. Vielleicht konnte Sane mit diesem Wissen seine Peiniger noch etwas ärgern und sich im besten Fall an Zoey rächen.


Ziost / Zitadelle/ Kerker / Sane, Kira, Ribanna
 
[Ziost-System | Ziost | Schlucht | Zitadelle | Zentrum | Kammer des Grafen | Janus, Kestrel

In der düsteren Kammer, von einer Aura der Hoffnungslosigkeit umgeben, hing die einst stolze Jedi-Meisterin Kestrel gefangen. Mit ihren Armen schmerzhaft hinter ihrem Rücken gefesselt, trug sie das unerträgliche Gewicht ihrer gefesselten Existenz. Ihr Körper war geschwächt, ihr Geist zerschlagen.
Trotz der machunterbindenden Fesseln spürte die Jedi die Kälte, die von dem Mann ausging, der sie unter Kontrolle hatte. Jederzeit konnte er sie töten, ihr Schmerzen zufügen oder mit ihren Gefühlen spielen. So, wie im Moment, da er ihr verstörend nahe kam und Gestik und Mimik benutzte, die zu einer Vertrauensperson passen würde, jedoch nicht zu ihm. Bei ihm wirkte es eher verstörend. Beinahe psychopathisch. Es waren seine perfiden Psychospiele. Seine Machtspiele. Leider war sie diesen hoffnungslos ausgeliefert. Seine Nähe widerte sie an und ängstigte sie zugleich. Dieser Mann verkörperte eine Macht und eine Boshaftigkeit und Kälte, wie sie jene noch nie zuvor gespürt und gesehen hatte. Er war eine Gefahr für die Galaxis, doch im Moment hing durch ihn ihr eigenes Leben am seidenen Faden. Er hatte ihr Leben in der Hand. Es gab keine Chance auf Rettung, ihre Freunde hatten sich von ihr abgewandt und die Fronten gewechselt und im Moment waren ihr nur noch Q’Tahem und Sane geblieben. Auch hierfür war Sturn verantwortlich. Er hatte ihr Stück für Stück ihre Freunde genommen. Sie zwar nicht getötet, jedoch auf seine Seite gezogen und sie verdorben. War dies Teil seines großen Plans gewesen? Dies konnte doch kaum noch Zufall sein! War sie ihm solch ein Dorn im Auge gewesen? Wollte er sie Stück für Stück schwächen? Um sie zu quälen und zu vernichten? Oder genauso zu verderben und zu vergiften wie ihre Freunde?

Ihr Flehen und Bitten wurde deutlich ignoriert und verzweifelt sah sie dem Sith Lord nach, der sie in ihrer Pein hängen ließ und das Ganze verstörend genüsslich von seinem Platz aus emotionslos beobachtete.
Auf dem Thron sitzend, verströmte der finstere Mann eine Aura des Bösen, die den Raum mit jeder Sekunde mehr erfüllte. Die Boshaftigkeit seiner Seele drückte auf Kestrel wie ein unablässiges Gewitter, das ihre Lebenskraft zu erdrücken drohte.
Die einst strahlende Flamme der Hoffnung, war nahezu erloschen in Kestrels Herzen. Gedanken an vergangene Abenteuer, an die Lehren der Jedi und an die Verbundenheit mit ihren Mitstreitern waren wie verblasste Erinnerungen, die im Dunkel der Kammer verloren gingen. Das Fehlen ihrer einstigen Freunde und das Gefühl der Einsamkeit waren wie Ketten, die ihre Seele gefangen hielten.
Die physischen Qualen ihrer gefesselten Arme trieben sie an den Rand der Erschöpfung. Kestrel fühlte jede Faser ihres Seins von Schmerz durchdrungen, ihre Kräfte schwanden zusehends. Doch selbst in ihrer gebrochenen Gestalt, mit einem Leib, der dem Zerfall geweiht schien, suchte sie verzweifelt nach einem Funken Hoffnung.
Kestrel kämpfte gegen den Sog der Verzweiflung an. Doch in ihrem Innersten wusste sie, dass sie dem Unaufhaltsamen nicht entkommen konnte. Die einst strahlende Kriegerin des Lichts war zu einer gebrochenen Seele geworden, gefangen in einem Albtraum, der kein Ende zu nehmen schien und sich wie Korriban wiederholte. Nein…es war diesmal weit aus schlimmer.
Mit jedem Atemzug fühlte Kestrel ihre Kraft schwinden, ihre Hoffnung erstickt unter der lastenden Präsenz des Sith Lords. Sein Thron war der Gipfel seiner Macht, ein Symbol seiner tyrannischen Herrschaft über sie. Kestrel blickte zu Boden, unfähig, seinen Augen zu begegnen, die mit finsterem Triumph glühten.
Jeder Atemzug war von schmerzhafter Anstrengung begleitet, als die gefesselten Arme von Kestrel an der Decke hingen. Das volle Gewicht ihres Körpers lastete auf den gefesselten Gliedmaßen, während die Fesseln gnadenlos in ihr Fleisch schnitten. Jeder Nerv schrie vor Qual, und ihre Muskeln zitterten vor Erschöpfung.

Die Fesseln schnitten tiefer in ihre Haut, während sie gegen die unerbittliche Belastung ankämpfte. Ihre Finger waren taub und kraftlos, unfähig, sich zu bewegen.
Die Schmerzen wurden von Minute zu Minute unerträglicher, als ob die Dunkelheit in der Kammer ihren physischen Körper direkt angreifen würde. Der Schmerz durchdrang nicht nur ihren Körper, sondern auch ihre Seele.
Plötzlich durchzuckte ein unerwarteter Moment der Gnade die dunkle Kammer, als der Sith Lord Kestrel unerwartet von den Fesseln befreite. Die Ketten lösten sich mit einem metallischen Knirschen, und ihre ausgekugelten Arme hingen schlaff an ihrem geschundenen Körper, der ungewöhnlich sanft zu Boden gegangen war. Auf dem kalten, harten Boden liegend, hielten ihre Fesseln ihre gefesselten Arme weiterhin fest im Griff und die Schmerzen ihrer ausgekugelten Gelenke durchzogen jeden Nerv in ihrem Körper. Sie lag dort, gefangen in einer qualvollen Position, unfähig, sich zu bewegen oder die geringste Erleichterung zu finden.
Die gebrochene Jedi-Meisterin atmete schwer, ihre Lungen füllten sich mit dem Schmerz der Anstrengung und der Verzweiflung. Ihr Körper bebte vor Schmerzen, während sie hilflos am Boden lag, unfähig, ihre gefesselten Arme zu entlasten oder gar ihre Schultergelenke ohne Hilfe wieder in die richtige Position zu bringen. Sich windend, versuchte sie die Schmerzen zu ertragen, die nicht wie gewünscht gänzlich abebbten, trotz der Befreiung ihrer Arme von der Decke.

Voller Furcht und Abscheu sah sie zu dem Mann auf und kämpfte sich auf die Knie. Nichts anders war ihr durch ihre Fesseln an Hand-und Fußgelenke möglich. Sie war ihm völlig hilflos ausgeliefert. Schon alleine durch die Machtunterbindenen Elemente um ihren Hals-und Handgelenke. Einladend versuchte er sie in seine Schatten zu führen und die Jedi-Meisterin hatte Mühe in ihrer Hoffnungslosigkeit dem zu widerstehen. Tränen ihrer Pein liefen ihr über das Gesicht und der völlig Verzweiflung und ihrem inneren Kampf, während sie geschwächt und verletzt in Körper und Geist unfreiwillig vor ihm kniete. Schon im Kampf hatte er ihr prophezeit, dass sie vor ihm knien würde. Der Triumph in seinen Augen war unerträglich und Kestrel zweifelte an ihren Fähigkeiten. Sie fühlte sich so allein, ohne Hoffnung, ohne Kraft. Die unausgesprochene Wahrheit stand im Raum, dass sie sich ihm nun entweder anschloss oder hier und jetzt qualvoll sterben würde. Mit Letzterem hätte sie niemandem geholfen. War es wirklich heldenhaft und klug sich für ihren Orden zu opfern? Niemandem konnte sie so helfen. Sie würde Sane und Q’Tahem- ihre letzten Verbündeten- damit im Stich lassen. Sie musste etwas tun! Sie konnte nicht einfach nur sterben!

Wieder drängte sich ihr ein Gedanke auf, der eigentlich zum Scheitern verurteilt war, doch es war vermutlich ihre letzte und einzige Chance diesen Mann zu stürzen und aufzuhalten in seinem Tun, um ihre Freunde zu retten und vielleicht auch aus seinem Bann zu befreien. Sie fürchtete seine Schatten und dass sie durch ihr Vorhaben tatsächlich Besitz von ihr ergriffen. Sie war durch Korriban einst schon sehr nahe der dunklen Seite gekommen und nur durch die Hilfe von Sarid und Wes, hatte sie wieder aus ihrer Dunkelheit gefunden. Schon im Kampf gegen Sturn, hatte sie sich der dunklen Seite bedient. Sie wusste, dass es nicht so einfach wäre, sich von den dunklen Schatten wieder zu lösen. Doch dieses Risiko musste sie eingehen, dass die Dunkelheit des Mannes sie übermannen könnte. Es war ihre letzte Chance und sie sah nur eine Schwäche in ihm, nachdem sie erfahren hatte, wie er Brianna und Zoey an sich gebunden hatte. Wenn er sie wenigstens von ihren Handfesseln befreite, könnte es ihr gelingen, während er an ihr körperlich abgelenkt wäre. Sie bezweifelte, dass er ihr Taschenmesser gefunden und abgenommen hatte. Eine kleines Werkzeug, jedoch ebenso tödlich, wenn man es richtig gebrauchte. Doch konnte sie das wirklich? Ihre Jungfräulichkeit für diesen Mann opfern? Ausgerechnet an ihm? Sie musste es zumindest versuchen- sie war es ihren Freunden schuldig. Es war der einzige Funken Hoffnung, den sie noch vor sich sah. Das sie dabei sich selbst und ihren Körper aufgab, war es ihr Wert, wenn sie diesen Psychopathen zumindest in den Tod reißen konnte, selbst wenn sie mit dabei in den Tod lief. Seine Schwäche für körperliche Zuneigung und Besitz an Frauen, war die Einzige, die sie in ihm sah und genau dort würde sie zuschlagen und ihren Körper als Waffe benutzen.

Unsicher in ihrem Unterfangen, verschwitzt, verweint und voller Schmerzen, robbte sie auf Knien näher zu ihm. Ihre Furcht stand ihr deutlich ins Gesicht geschrieben, denn sie befürchtete, dass er ihren Plan durchschauen könnte. Seine Fähigkeiten in der Macht waren schwer abschätzbar und zu begreifen. Doch es war der einzige mögliche Weg… .Der letzten Funken Hoffnung am langen dunklen Tunnel voller Verzweiflung. Sie nickte schwach zustimmend zu ihm, mit dem Wissen, dass sie einen gefährlichen Weg einschlug.


“Ihr habt Recht Lord Sturn. Nichts hält mich mehr auf der Seite der Jedi. Zeigt mir die dunkle Seite der Macht. Befreit mich von meinem Irrtum und meinem Schmerz und meinen Schwächen. Zeigt mir eure Macht und ich werde euch folgen und euch dienen. In jeder Art und Weise, so wie es euch beliebt. Ich gehöre euch mit Körper und Seele!”

Die sonst so beherrschte und selbstsicher Stimme der dunkelhaarigen Frau zitterte deutlich vor Furcht und sie wusste nicht wirklich, wie sie sich vor seiner Dunkelheit schützen sollte. Es war die einzige Hoffnung, einen Weg einzuschlagen, der sie selbst zerstören könnte... . Sie musste diese dunkle Kreatur vernichten... .

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Es gab zahllose Wege, anderen Lebewesen Leid zuzufügen. Manche waren von rustikaler Einfachheit, direkt und brachial, andere zeichneten sich durch eine subtile Verspieltheit aus, wie tausend kleine Nadelstiche. Und immer stellte sich die Frage nach dem Zweck dahinter. Ging es um das Beschaffen von Informationen, darum, jemanden zu bekehren, oder diente die Folter schlicht dem Vergnügen derjenigen, die sie ausübten? Janus sah sich selbst als einen nüchternen und beherrschten Zeitgenossen. Selbstverständlich gönnte er sich seine kleinen oder größeren Freuden, aber wenn es darum ging, seine Ziele zu erreichen, legte er eine ausgesprochen kühle und kalkulierte Arbeitsethik an den Tag, orientierte sich an Effizient und Effektivität. Noch waren seine Ambitionen im Bezug auf Kestrel – wie die gefangene Jedi selbst – in der Schwebe. Sie sollte in der Arena kämpfen, gegen ihre eigenen Freunde und Gefährten, doch vielleicht ließ sich vorher schon ein Nutzen aus ihr ziehen. Und so unterhaltsam es auch war, ihre Pein zu sehen und zu spüren, so genügte dies dem schlanken Aristokraten nicht. Natürlich handelte es sich um Rache für vergangene Rückschläge, aber sein Blick war der Zukunft zugewandt. Und es stellte sich die Frage, ob diese Frau einen Platz in ihr haben würde.

Der Dunkle Lord hatte ihr eine Art Gnade gewährt – oder das, was diesem Konzept bei ihm wohl am nächsten kam. Von seinem Thron aus betrachtete er die zitternde, wimmernde Jedi, ihr geschundener, erschöpfter Leib auf dem Boden zu seinen Füßen. Ihr Geist war nicht weniger lädiert, selbst ohne die Macht zu benutzen, konnte er spüren, wie dieser in einem düsteren Meer ertrank. Kein Vergleich zu der optimistischen, engagierten Jedi, die er einst kennengelernt hatte. Ihre Flamme flackerte nur noch schwach in der Dunkelheit und konnte jederzeit endgültig erlöschen. Vielleicht war dies nun der passende Moment, um alles zu beenden. Eine kurze Bewegung seiner Hand und das Genick der Jedi würde sich auf unnatürliche Art verdrehen, ein Blinzeln, ein Moment der Erkenntnis, dann der Abgrund. Doch noch war es nicht so weit. Noch besaß Kestrel einen gewissen Wert für ihn. Janus legte nachdenklich den Kopf schief, musterte seine Gefangene aus einem anderen Blickwinkel. Seine sonore Stimme war ruhig und glatt, leise auf eine vertrauliche, intime Art und Weise. Hier waren nur sie beide, verbunden durch Vergangenheit und Gegenwart.


„So viel Angst. So viel Schmerz. Sind sie es, die Eure Worte bestimmen? Verzweiflung, die Euch antreibt? Ich bin Euer Anfang. Ich bin Euer Ende. Versteht dies, Kestrel: Durch meine Hand könnt Ihr alles erhalten, was Ihr wünscht. Und alles verlieren. Das ist das Fundament unseres Verhältnisses. Ich bin der Fels, auf dem Eure Zukunft erbaut wird...oder an dem Ihr zerschmettert werdet.“

Eine so absolute Macht über ein anderes Lebewesen zu besitzen war berauschend. Ein Vorgeschmack auf das, was der ganzen Galaxis bevorstand. Regungslos, mit einem Ausdruck höflicher Entrücktheit, beobachtete Janus, wie sich Kestrel auf Knien zu ihm kämpfte. Aus den Worten, die sie dabei hervor presste, sprach eine Schicksalsergebenheit, die den Grafen innerlich lächeln ließ. Doch hinter den Treueschwüren, den Unterwerfungsgesten, der Hingabe, glaubte er, noch etwas anderes zu spüren. Ein Funke in der Finsternis, ein Splitter von dem, was die Jedi ausmachte. Dieses Licht musste ausgelöscht werden. Erst dann würde ihre Transformation von der Gegnerin zur Dienerin vollständig sein. Als die braunhaarige Frau schließlich bei seinem Thron zum Halt kam, streckte der blasse, elegante Halb-Echani langsam eine Hand aus und legte sie auf das Haupt seiner alten Rivalin, sanft strich er durch ihr nasses Haar, während er sie aus golden schimmernden grünen Augen betrachtete, eindringlich und ehrfurchtgebietend. Als er sprach, war seine Stimme etwas lauter, fest und energisch, als würde sie letzten Wahrheiten in der Galaxis verkünden.

„Wisst Ihr, was die größte Kraft in dieser Galaxis ist? Hoffnung. Nicht die naive Hoffnung, wie sie Euch von den Jedi gelehrt wurde. Sondern das brennende Feuer von Ehrgeiz, der Hunger nach mehr. Sie macht uns stark. Sie macht uns groß. Hofft Ihr, zu überleben? Bloßes Überleben ist nicht genug. Ihr müsst Euch erheben. In die Höhe steigen! So erhebt Euch, Kestrel. Unterwerfung habe ich oft genug erlebt. Wesen, die sich vor mir in den Staub werfen. Doch Ihr...sollt fliegen.

Und so geschah es. Wie eine Marionette, an deren Fäden er zog, stieg die Jedi in die Höhe, so dass sie schließlich direkt vor dem Dunklen Lord schwebte, Auge in Auge, ihre Gesichter so nah, dass man den Atem des anderen auf der Haut spüren konnte. Der Blick des Grafen schien durch alle Barrieren zu sehen, kein Geheimnis konnte sich vor ihm verbergen, als er die intime Nähe seiner alten Rivalin aufsog und genoss. Kestrel hatte von Hingabe gesprochen, von dem Wunsch, befreit zu werden. Dies war ihre Chance, zu demonstrieren, dass sie es ernst damit meinte. Doch dieser Schritt konnte ihr nicht aufgezwungen werden. Nicht aus moralischen Gründen – diese scherten Janus wenig. Sondern weil Loyalität, die freiwillig gewährt wurde, so viel süßer schmeckte und länger hielt als solche durch Zwang. Schließlich war er kein Unterdrücker. Er war ein Befreier. Ein neuer Gott, den die Lebewesen der Galaxis durch Taten und Worte priesen und dem sie Opfer darbrachten.

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Es war der reinste Albtraum. Schlimmer konnte es kaum noch werden und die Jedi hoffte immer noch irgendwann aufzuwachen und festzustellen, dass dies ein Streich ihres Geistes gewesen war. Doch in ihrem Innersten wusste sie um die bittere Realität. Die Schmerzen, der Graf, diese Kammer, diese Zitadelle, alles war wahr.
Bei den Worten des Sith Lord befürchtete die Jedi zunächst, er würde sie durchschauen, was ihre Angst noch verstärkte und ihre Verzweiflung noch um einiges steigerte. Ihr Magen krampfte sich unangenehm zusammen, während sie auf Knien versuchte ihre Schmerzen und die Nähe und den Anblick von Sturn zu ertragen. Die Situation war demütigend, als sie so verletzt, verschwitzt und voller Tränen auf ihren Wangen vor ihm kniete. Wie tief war sie nur gefallen?! Wie konnte es nur so weit kommen?!

Angst erfüllte sie, als sie sich der unermesslichen Macht bewusst wurde, die Janus Sturn innehatte. Seine finstere Präsenz lastete schwer auf ihr, als ob sie von unsichtbaren Ketten gefangen war. Kestrel spürte ihre eigene Hilflosigkeit, während ihr Herz in ihrer Brust raste. Sie wusste, dass der Versuch ihn zu vernichten beinahe aussichtslos war.
Trauer und Frustration erfüllten ihre Gedanken, da sie sich der Konsequenzen ihres möglichen Scheiterns bewusst wurde. Als Jedi-Meisterin trug sie die Verantwortung, das Gute zu beschützen, doch nun fühlte sie sich machtlos und von sich selbst enttäuscht. Die Dunkelheit dieser Kammer verstärkte ihre innere Traurigkeit, als sie spürte, wie Freiheit und Würde ihr genommen wurden.
Scham überkam sie, als sie vor dem Thron des Sith Lords kniete. Die Tatsache, dass sie gefangen und verwundet war, demütigte sie zutiefst. Sie fühlte, wie ihr Selbstwertgefühl erzitterte, als sie sich einem Vertreter des Bösen unterwerfen musste. Die Scham nagte an ihr und ließ sie ihre eigene Schwäche schmerzhaft erkennen.
Doch selbst in dieser scheinbar ausweglosen Situation kämpfte ein Funke Hoffnung in ihr gegen die Dunkelheit an. Eine tiefe Entschlossenheit, nicht aufzugeben, brannte in ihrem Inneren. Trotz der Verletzungen und der psychischen Belastung fand sie die Stärke, weiterzumachen und nach einer Möglichkeit zu suchen, die Dunkelheit zu besiegen.
Trotz der Angst, Trauer, Scham und Demütigung war Kestrel immer noch eine Jedi-Meisterin. Ihr Funke Glaube an die Macht des Lichts und ihre innere Stärke ermöglichten es ihr, nach einem Ausweg aus dieser bedrückenden Situation zu suchen. Ihre Gefühle mögen im Moment überwältigend gewesen sein, aber sie gab nicht auf und hielt an der Hoffnung fest, dass es einen Weg gab, den Sith Lord zu überwinden und das Gleichgewicht wiederherzustellen.

Verletzt durch den Kampf mit ihm und seiner Tortur, kniete sie dicht vor ihm und widerstand dem Drang ihren Kopf wegzudrehen, als er sie so sanft berührte und durch ihre Haare strich. Es war für sie verstörend und erniedrigend, doch sie zwang sich, es einfach zu ertragen, um ihren Plan umzusetzen. Seine Nähe und seine Kälte, die ihn umgab, war schwer zu ertragen. Jene Dunkelheit züngelte nach ihr und war dabei auch nach ihrem Geist und Körper zu greifen.
Zitternd lauschte sie seinen Worten und versuchte sie zu begreifen und fürchtete schon, dass ihr Plan scheiterte, als ihm reine Unterwerfung nicht ausreichte. Er vermutete, dass sie sich nur aus Angst, Schmerz und dem Wunsch zu überleben, auf seine Seite schlug. Leider durchschaute er sie dabei recht gut und sie betete innerlich, dass sie ihre restlichen Ambitionen nicht erkannte. Ihr fehlte die Macht, um ihren Geist vor ihm gänzlich zu verschließen.

Ein Schreck durchfuhr ihren Körper, als er sie mit der Macht anhob, als wäre sie ein Spielzeug. Sie befürchtete, dass er nur mit ihr spielte und sie doch jeden Moment tötete.
Zitternd und noch immer geplagt ihrer ausgekugelten Arme, hing sie so dicht vor seinem Gesicht, dass sie seinen Atem auf ihrer Nasenspitze spürte und die dunkle Aura um ihn noch präsenter. Sein Blick war stechend und schien sie zu durchdringen und Kestrel hatte Mühe vor Angst Worte zu fassen. Sie musste die Chance nutzen. Eine Bessere würde sich ihr nicht mehr bieten. Die Gelegenheit war da und wenn sie es jetzt nicht schaffte ihn zu überzeugen und die richtigen Worte zu finden, dann war es ihr Tod und die Hoffnung für sie und die Anderen, wäre gänzlich erloschen.

Die junge Frau rang nach den richtigen Worten und nach ihrem Mut, in dieser beklemmenden Situation, in dem er ihr Leben in seinen dunklen Machtfingern hielt. Jederzeit fähig sie mit einem Fingerschnips zu töten, was der Jedi durchaus bewusst war. Sein Antlitz wirkte beklemmend und bedrohlich auf sie und verstörte sie auf eine Art und Weise, was sie nie zuvor so intensiv verspürt hatte. Sie hasste diesen Mann und sie musste jetzt etwas tun, was völlig im Gegensatz zu ihren wahren Gefühlen stand.


“Lasst mich euch beweisen, dass ich zu mehr fähig bin, als ich es bisher zeigen konnte. Helft mir, aus dem Irrtum der Jedi. Befreit mich von meiner Unfähigkeit und Schwäche!”

Begann die Jedi mit gebrochener Stimme und atmete tief durch und suchte wieder nach Worten und sprach nun Dinge aus, die völlig gegen ihre Natur sprachen. Als Jedi hatte sie immer sehr enthaltsam gelebt und sich nie für Männer interessiert. Sie hatte sich voll und ganz auf das Dasein als Jedi konzentriert und sich mit solchen Bindungen und Körperlichkeiten nie abgegeben. Ihr Mangel an Erfahrung erschwerte ihren gefährlichen Plan enorm. Sie musste ihre Schüchternheit dazu ablegen und eine Rolle einnehmen. Ein Schauspiel, um ihm zu gefallen, abzulenken und ihn so dabei zu überraschen und zu vernichten. Es kostete dennoch Überwindung und ihre Angst und ihre fehlende Erfahrung, machten das ganze zu einer enormen Prüfung für die Jedi.

“Befreit mich von meiner Pein meiner Arme und meinen Hand-und Fußfesseln und ich zeige euch wie sehr ich euch ergeben bin! Mit meinem ganzen Körper! Er gehört ganz euch! Lasst mich euch beweisen, wie sehr ich eure Macht bewundere und gleichzeitig fürchte! Ich beweise euch damit meine Ergebenheit und Treue! Befreit mich von meinen Makeln und von meiner Unschuld!”

Versuchte die Jedi selbstsicher zu klingen, doch in ihre Worte mischte sich deutlich ihre Angst und auch in ihrem Gesicht spiegelte sich leicht ihre Furcht vor ihrem Unterfangen. Ihr eigentlicher Unwille, sich diesem Mann auf diese Weise zu nähern, war zwar nicht deutlich sichtbar, doch in ihrem Inneren verkrampfte sich alles, auch wenn sie so gut wie möglich versuchte ihre wahren Gefühle zu verbergen. Die zitternden Lippen der Jedi kamen dem Graf etwas näher, unsicher, wie sie es richtig anstellen sollte. Noch nie hatte sie sich einem Mann derart genähert und das es nun ausgerechnet ihr Erzfeind war, machte die Situation besonders schwierig, doch sie tat es für ihre Freunde, um sie zu befreien und Zoey, Ribanna und Ari’a wieder aus dem Bann und den Fängen des Grafen ziehen zu können. Es war ihre einzige Hoffnung und ihre einige Chance, ihre Freunde durch ein solches Opfer zu retten.

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Ein konzentrierter Gedanke, eine Bewegung seiner Hand, das würde genügen, um die Existenz seiner Gefangenen für immer zu beenden. Es lag Macht darin, anderen das Leben nehmen zu können, zweifellos, doch für Janus war Töten nicht die größte Ausprägung von Stärke. Jeder Narr mit einem Blaster war dazu in der Lage. Umso beeindruckender und tiefgreifender war es da doch, ein Lebewesen neu zu formen. Den Geist eines anderen so zu verändern, dass bis dahin innig verteidigte Überzeugungen aufgegeben wurden und neuen Vorstellungen Platz machten. Seinen Vorstellungen, natürlich. Es war ein höchst individueller Vorgang, maßgeschneidert auf das jeweilige Ziel, und der ambitionierten Graf hatte diese Kunst perfektioniert. Seine Gabe, die Schwachpunkte anderer zu erkennen, zu begreifen, was sie antrieb, und seine Ziele zu ihren Zielen zu machen, hatte ihm ein formidables Netzwerk von Verbündeten, Helfern und Sympathisanten beschert. Eine verborgene Armee, gebunden an den Dunklen Lord durch Gefälligkeiten und Abhängigkeiten, durch brennenden Ehrgeiz, verletzten Stolz, Gier, Neid, Hass, Begehren. Was auch immer es sein mochte, es gab immer einen wunden Punkt, einen Hebel, an dem er ansetzen konnte.

Kestrel war in dieser Hinsicht keine Ausnahme. Die Hingabe der Jedi an ihre Gefährten und ihr Vertrauen in jene, die sie als ihre Freunde ansah, waren ihre größten Schwächen. Der Verrat durch Zoey und die Unsicherheit im Bezug auf Brianna nagten schwer an der braunhaarigen Frau, das Überlaufen zur Dunklen Seite musste sie bis ins Mark erschüttert haben. Janus konnte es spüren. Ihre Furcht, ihre Zweifel, ihren Schmerz, süßer als Honig und belebender als Wein. Aber es war noch nicht genug. Noch gab es Barrieren, die es zu überwinden galt, Grenzen, die überwunden werden mussten, Widerstand, der danach verlangte, gebrochen zu werden. Die Jedi war reif, zu etwas neuem zu werden, eine Raupe, die sich verpuppte und als finsterer Schmetterling neu geboren wurde. Eine delikate Angelegenheit, gewiss, eine, die Fingerspitzengefühl und Geduld erforderte. Glücklicherweise besaß der schlanke Fastmensch beides im Übermaß und hatte die perfekte Umgebung, um diese Transformation anzuregen. Ziost war eine Festung der Dunklen Seite, ein Nexus. Die Dunkle Seite der Macht steckte in jedem Stein, jedem Zentimeter Boden. Und natürlich in ihm. Janus war zu einer Manifestation der Schatten geworden, einem düsteren Herrscher auf einem Thron der Nacht, zu dessen Füßen demütige Bittsteller kauerten. Und so beobachtete er, wie Kestrel zu ihm kroch und schließlich vor ihm schwebte, Angesicht zu Angesicht. Bei ihren Worten wölbte der Graf eine Augenbraue und musterte seine Gegenüber eindringlich, ein Blick, der weiter reichte als ihr von Tränen und Schweiß gezeichneter Körper und das Zittern in ihrer Stimme.


„Euch befreien? Schlussendlich könnt nur Ihr selbst das. Es muss Euer eigener Wille sein. Euer eigener Entschluss. Ich mag Euch eine Hand reichen, doch Ihr müsst sie ergreifen.“

Sklaven hatte Janus wahrlich genug. Lakaien, deren Horizont beschränkt war, die ihnen zugewiesenen Aufgaben zu seiner Zufriedenheit erfüllten und nicht damit rechnen konnte, je mehr als ein kleines Rädchen in der Machinerie zu werden, die ihr Herr und Meister erschaffen hatte. Aber in Kestrel steckte das Potential für mehr. Die Jedi war mit Talent gesegnet, ein Talent, das bis jetzt auf absurde Weise vergeudet und verschleudert worden war und nur darauf wartete, in die richtigen Bahnen zu lenken. Als die braunhaarige Frau andere, weitaus intimere Töne anschlug, musterte Janus sie erneut und lächelte, ein schmales, kühles Lächeln, bei dem seine weißen Zähne nur einen Moment aufblitzten. Es war gewiss schmeichelhaft, dass seine alte Rivalin nun voller Verlangen und Begehren zu ihm sprach und kund tat, sich nach ihm zu sehnen und ihm gefallen zu wollen. Ein Triumph in jeder Hinsicht, ein Beweis für seine unwiderstehliche Anziehungskraft und seine Bestimmung, über die Galaxis zu herrschen. Und doch blieb Janus skeptisch. Vorsicht war eine Tugend, solange sie nicht zu Zögerlichkeit wurde, der Dunkle Lord hatte nicht vor, in der Stunde des Sieges einen törichten Fehler zu begehen. Aber die Gelegenheit war zu günstig, um nicht zumindest zu versuchen, sie zu nutzen. Langsam, bedächtig, aus der Position des Stärkeren heraus, beugte sich Janus nach vorne und suchte Blickkontakt, seine golden schimmernden grünen Augen schienen sich förmlich in die seiner Gefangenen zu graben, hypnotisch und erhaben. Janus dehnte seine Präsenz in der Macht aus, hüllte den Raum in eine Dunkelheit, die seine Schöpfung war. Ein König auf seinem Thron. Der zukünftige Herrscher. Es gab kein Licht hier, nur ihn und die Schatten, die sich vor ihm verbeugten. Verstörend sanft legte der elegant gekleidete Halb-Echani seine Hand an Kestrels Wange und streichelte sie, kam ihr näher und senkte seine Stimme zu einem vertraulichen Flüstern.

„Wenn Ihr Euch nur sehen könntet, Kestrel. Wie tief Ihr gefallen seid. Und wie hoch Ihr emporsteigen werdet. In der Stunde Eurer größten Demütigung seid Ihr am Größten und am Schönsten. Ihr werdet daraus lernen. Dadurch wachsen. Ich werde Euch ausquetschen, bis das Gift der Jedi aus Euch fort ist, und dann...dann werde ich Euch mit neuer Kraft füllen. Mit Weisheit und Mut.“

Sie waren sich nah, die alten Feinde. So nah, dass nur eine Bewegung fehlte, dass sie nicht nur den Atem des anderen auf der Haut, sondern auch ihre Lippen aufeinander spüren konnten. Janus vollführte eine beiläufige Geste mit der Hand, so dass die Fesseln der Jedi sich deutlich lockerten, ließ sie jedoch noch nicht zu Boden fallen. Er fühlte den inneren Konflikt, das Zögern, die Mischung aus Verlangen und Abscheu. Wenn Kestrel wirklich hoffte, auf diese Weise seine Gunst und Gnade zu erlangen, lag es an ihr, diesen Weg zu gehen oder sich in einer heroischen, aber vergeblichen Geste an ihre armseligen Prinzipien zu klammern. So oder so würde Janus sie brechen, auf die eine oder auf die andere Weise. Sein Entschluss stand fest, nur die Details konnten sich noch ändern. Nur ein Narr glaubte, dass es einen einzigen Weg zum Sieg gab. Ein weises Lebewesen wählte alle Wege, die zum Sieg führten.

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In den Tiefen ihres Herzens kämpften zwei gegensätzliche Kräfte miteinander. Einerseits fühlte Kestrel eine wachsende Dunkelheit, die sich wie Schatten über ihre Seele legte und ihre Wunden zu umschließen schien. Auf der anderen Seite der winzige Funken Hoffnung. Die Verzweiflung nagte an ihr, während sie sich von Einsamkeit und Hilflosigkeit erdrückt fühlte. Der Drang zur dunklen Seite der Macht war verführerisch, als würde sie inmitten eines düsteren Sturms treiben, der nach ihrer Essenz verlangte.
Kestrels Herz schlug wild in ihrer Brust, während sie in der kalten, düsteren Kammer des Sith Lords gefangen war. Jeder Atemzug fühlte sich wie ein Kampf an, als ob sie gegen eine unsichtbare Macht ankämpfte, die sie immer tiefer in die Dunkelheit ziehen wollte. Der Schmerz, den sie sowohl körperlich als auch seelisch empfand, nagte an ihrer Stärke und Willenskraft.
Die Erinnerungen an ihre vergangenen Triumphe und die Verbundenheit mit der hellen Seite der Macht waren von Zweifeln und Verzweiflung überschattet. Kestrel fühlte sich allein und verlassen, als ob sie die letzte Verteidigerin des Lichts in einer Welt der Dunkelheit war. Die Trennung von ihren einstigen Freunden, die dem Einfluss der Dunkelheit erlegen waren, war wie ein Schwertstich in ihrer Seele.
Die dunkelhaarige Frau fühlte sich hoffnungslos ausgeliefert, während die Finsternis sich um sie herum zu verdichten schien. Der Sith Lord hatte sie in seinen Klauen gefangen und seine machtvollen Versuchungen zogen an ihr wie ein gefährlicher Strudel. Zwiespalt durchdrang ihre Gedanken. Die Anziehungskraft der dunklen Seite der Macht lockte sie wie ein verführerischer Sog, der ihre eigenen Ängste und Unsicherheiten ausnutzte und ihr Überleben versprach.
Die Verzweiflung, die sie erfüllte, schien ihren Mut zu erdrücken, während die Dunkelheit um sie herum wie ein undurchdringlicher Nebel wirkte. Sie fühlte sich verletzt, sowohl körperlich als auch seelisch, und ihre einst so starke Bindung zur hellen Seite der Macht war geschwächt. Mit jedem Atemzug kämpfte Kestrel gegen ihre inneren Dämonen an, um ihren eigentlichen Plan, Sturn durch Täuschung zu überwinden, nicht zu gefährden. Doch war ihr Weg der Rache und Vernichtung des Lords, schon Teil des Weges zur dunklen Seite, selbst wenn sie die guten Ambitionen hegte, ihre Freunde aus seinen Fängen zu befreien?!
Sie konnte nicht ignorieren, dass sie dabei auf dünnem Eis wandelte. Die Gefahr, ihre eigene Seele an ihn zu verlieren, war groß.
Mit jedem Schritt, den Kestrel auf diesem gefährlichen Pfad voranschritt, schwankte sie zwischen Hoffnung und Furcht. Sie kämpfte gegen ihre eigenen Dämonen an und vertraute darauf, dass die Macht sie leiten würde, selbst wenn die Fesseln ihr momentan ihren Zugang verwehrten.
Es war ein Kampf auf Messers Schneide, zwischen der Versuchung der dunklen Seite und dem Glauben an die Macht des Lichts. Kestrel wusste, dass sie sich entscheiden musste. Ihr Herz schlug schnell und ihr Körper war schweißnass, während sie sich der Entscheidung näherte, die über ihr Schicksal und das Schicksal der Galaxis entscheiden würde.
In Janus' Kammer verdichtete sich die Dunkelheit zu einer erdrückenden Präsenz, die Kestrels negativen Gefühlen und Empfindungen Nahrung gab.
Schatten tanzten um sie herum und schienen aus den dunkelsten Tiefen des Raums hervorzukommen. Sie wirkten bedrohlich, fast lebendig, als würden sie nach ihren innersten Ängsten und Zweifeln greifen. Die Schatten fingen an, die Umrisse von Janus Sturn zu formen, der in der Dunkelheit thronte und seine finstere Macht auf sie lenkte.
Die Dunkelheit umhüllte Kestrels Gedanken und verstärkte ihre Unsicherheit. Zweifel krochen wie eisige Klauen in ihre Seele und nagten an ihrer Entschlossenheit. Sie spürte, wie die Verletzungen in ihrem Körper pulsierten und sich mit den Schatten zu einer quälenden Symphonie der Schmerzen vereinten.
Die negativen Emotionen, die Kestrels Inneres durchströmten, schienen in der Kammer widerzuhallen. Angst kroch in ihre Knochen, Verzweiflung schlug in ihrem Herzen, Wut brodelte in ihrem Geist. Die Dunkelheit schien diese Emotionen aufzugreifen und sie zu verstärken, als ob sie ihre eigene Macht daraus schöpfte.
Kestrels Augen waren gefüllt mit Tränen, die sowohl aus körperlichem Schmerz als auch aus emotionaler Pein stammten. Sie fühlte sich wie in einem Strudel gefangen, der sie unaufhaltsam in die Finsternis zu ziehen drohte. Die Versuchung, aufzugeben und der Dunkelheit nachzugeben, wurde von den Schatten verstärkt, die sich in ihr Innerstes gruben.
Doch inmitten dieses undurchdringlichen Schattenspieles blieb ein Funken Hoffnung erhalten. Ein winziger Lichtstrahl, der sich gegen die Dunkelheit stemmte und Kestrels inneres Feuer entfachte. Die Hoffnung ihm zu widerstehen und ihn in den Tod zu reißen. Egal was es kostete, selbst wenn sie sich dabei selber zerstörte. Die Gefahr war groß, dass er dazu fähig war, ihren Geist zu zerstören, denn es blieb ihr nichts anderes übrig, als sich zumindest ein wenig der dunklen Seite zu öffnen, um ihn zu täuschen, zu verführen und dann zu vernichten.

Leider war dies ein schrecklich zähes Unterfangen, denn Sturn ließ sie zappeln und dehnte seine Macht über sie unerträglich aus. Zwar lockerte er ihre Fesseln ein wenig, doch dies war nur ein kleiner Hoffnungsschimmer, neben der Schmerzen ihrer noch immer ausgekugelten Arme. Sie wusste nicht genau, was er von ihr hören wollte. Was machte sie falsch, dass er so zögerte? Schöpfte er bereits Verdacht an ihrem Plan? Darüber nachzudenken, brachte nichts, denn es war ihre einzige Hoffnung, dass sie das Ruder noch herumreißen konnte. Seine verstörend sanften Berührungen an ihrer Wange, erschwerte ihr Unterfangen, sich durch Abscheu nicht zu verraten. Sie kämpfte gegen den inneren Drang an, nicht zu zucken und behielt ihren beklagenswerten Ausdruck der Verzweiflung.
Seine Worte unterstrichen ihre Hoffnungslosigkeit und schürten Hassgefühle und bestätigten ihre Furcht, dass wenn sie sich auch nur ein wenig seiner dunklen Macht öffnete, dass er ihre Seele schwer beschädigen und vergiften könnte und sie dem Sog der Dunkelheit nicht mehr entfliehen konnte. Doch sie musste seine Dunkelheit in sich lassen, denn alles andere wäre unglaubhaft. Sie hoffte standhaft genug zu sein, ihr wahres Ziel nicht aus den Augen zu verlieren.

Das Sturn ihr näher kam und bei ihren intimen Andeutungen, deutliches Grinsen gezeigt hatte, ließ zumindest ein wenig Hoffnung aufflammen, dass ihr Plan funktionieren könnte. Was jetzt nur noch fehlte, war ihr Mut. Mut sich der dunklen Seite zumindest ein wenig zu öffnen-wenn ein wenig denn möglich war- und Sturn tatsächlich körperlich zu verführen und damit dazu zu bewegen, sie zumindest von ihren Fuß-und Handfesseln und ihren aktiven Schmerzen zu befreien. Selbst wenn er ihr das Halsband ließ, so war ihr Plan, auch ohne die Macht, noch nicht vereitelt.


Dann füllt nun meinen Geist und meinen Körper mit euren Schatten und eurer Dunkelheit! Ich bin bereit, den Weg der Jedi hinter mir zu lassen, damit ich niemals noch einmal so schwach sein werde und derartige Demütigung erneut erfahren muss. Befreit mich von meinem Laster!”

Würde Sturn nun ihre Seele vergiften? Die Gefahr war groß, die Hoffnung klein.
Mit viel Überwindung, versuchte sie ihre Abscheu vor seinem Blick zu ignorieren und ihren Mut zu fassen.

“Ich will endlich frei sein und nur ihr könnt mir diese Freiheit geben. Ich gehöre euch… .”

Flüsterte die Jedi ihm entgegen, während sie sich so nah waren und berührte nun endlich mit ihren Lippen die Seine, wenn auch deutlich unbeholfen und zaghaft.

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Was für eine Agenda verfolgte seine Gefangene mit ihren unbeholfenen Annäherungsversuchen? War die Jedi überhaupt noch in der Lage, Pläne zu schmieden und umzusetzen, oder war sie unter der Dunkelheit des Grafen begraben worden, eine leere Hülle, die nur noch dem äußeren Anschein nach die Person war, die sie vor Ziost gewesen war? Ein faszinierendes Rätsel, das Janus zeitnah und gründlich zu lösen gedachte. Selbstredend schmeichelte der Gedanke, seine alte Rivalin wäre ihm mit Haut und Haar erlegen und ergeben, seinem enormen Selbstwertgefühl. Aber der ambitionierte Aristokrat war kein Narr. Um ihn zu überzeugen, brauchte es mehr als schnöde Worte und zaghafte Gesten, und seine Vorsicht ließ er zu keinem Zeitpunkt fallen. Eine der lästigsten Eigenschaften der Anhänger der Hellen Seite war ihre Hartnäckigkeit, häufig verbunden mit der befremdlichen Bereitschaft, für ihre verdrehten Ansichten Schmerzen und sogar den Tod auf sich zu nehmen. „Es gibt keinen Tod, nur die Macht“, so verkündete es ja auch ihr Kodex, was einer gewissen Neigung zum Märtyrertum für die vermeintlich gute Sache zweifellos zugute kam. Für den Sith nicht nur unverständlich, sondern regelrecht beleidigend. Diese Kreaturen schätzten ihre eigene Existenz so gering, dass sie kein Problem darin sahen, sie zu opfern. Und für so minderwertige Wesen wie sie mochte dies vielleicht sogar richtig sein. Aber jemand wie er? Er war ein Gott unter Ameisen, seine Herrschaft dazu bestimmt, ewig zu währen. Es gab keinen Feind, den er nicht besiegen konnte – nicht einmal der Tod würde ihn aufhalten.

Und es gab auch keinen Gegner, der nicht vielleicht doch zu einem Verbündeten oder zumindest einem nützlichen Werkzeug werden konnte. Was man noch gebrauchen konnte, zerstörte man nicht, zumindest nicht leichtfertig. Aber war Kestrel den Aufwand und das – wenn auch beherrschbare – Risiko wert? Janus hatte nicht vor, seine Zeit zu verschwenden, ein Mann in seiner Stellung hatte wahrhaft besseres zu tun. Dennoch, der Gedanke, sich die Jedi gänzlich untertan zu machen und diesen Moment absoluter Schwäche zu nutzen, um ihre Augen für die Dunkle Seite zu öffnen, war verlockend. Ein weiterer Beweis für seine turmhohe Überlegenheit und unumschränkte Macht, den er der Galaxis präsentieren konnte. Wer konnte hoffen, ihn aufzuhalten, wenn selbst seine erbittertsten Gegner sich ihm und seiner Sache verschrieben? Also ließ der Dunkle Lord zu, dass Kestrel näher kam, ihr von Tränen benetztes Gesicht nur wenige Zentimeter von seinem entfernt, ihr von Schmerz gepeinigter Leib nah genug, dass er ihren Herzschlag hören konnte. Sie war schön in ihrer Verzweiflung, prächtig in ihrer Qual. Janus ließ seine Fingerspitzen über die Haut der Jedi streichen und lächelte, ein schmales, gefährliches Lächeln, während seine golden schimmernden grünen Augen sie anstarrten und bis auf den Grund ihrer Seele zu blicken schienen. Erneut bekräftigte Kestrel ihren Wunsch, ihm zu gehören und sich für die Dunkle Seite zu öffnen, Janus reagierte mit einem leisen, wohlwollenden Lachen.


„Ihr sprecht ein großes Wort gelassen aus...“

Antwortete er, durchaus mit einer gewissen Anerkennung, legte seine rechte Hand an das Kinn der braunhaarigen Frau und hob es ein wenig an, bevor er ihr mit der anderen über den Kopf strich. Nur er konnte seiner alten Rivalin geben, was sie verlangte – doch war ihr Wunsch nach ihm und Freiheit genuin? Janus konnte und wollte seine Zweifel und Vorsicht nicht abschütteln, sie hatten ihm schon zu oft gute Dienste geleistet. Zweifellos hatte er ein gewisses Faible für attraktive Frauen und ihre Zuwendungen, aber noch mehr schätzte der blasse Halb-Echani Kontrolle. Es ging für ihn nicht so sehr um den – gewiss angenehmen – körperlichen Aspekt, sondern darum, Macht über andere auszuüben, auf welche Art auch immer. Und Macht ging verloren, wenn sie nicht beschützt wurde. Janus entspannte sich zwar, zeigte in Körper und Geist Gefallen an dem Geschehen und den Annäherungsversuchen der Jedi, aber er ließ sich nicht fallen. Das überließ er ganz Kestrel, als sie sich schließlich vorbeugte, um ihn sichtlich unbeholfen und unerfahren zu küssen, hielt Janus einige Sekunden inne und vergnügte sich einzig daran, dass es soweit gekommen war, bevor er ihren Kuss erwiderte, auf eine berauschend-intensive Art und Weise, die einen deutlichen Unterschied im Bezug auf Erfahrung deutlich machte. War er der erste Mann, der sie auf diese Weise berührte? Ein amüsanter Gedanke. Janus zog die Jedi enger an sich, seine Hände wanderten liebkosend über die Rundungen ihres Körpers und schmeichelten empfindlichen Stellen, und schließlich lockerte der Dunkle Seite die Fesseln seiner Gefangenen soweit, dass sie zu Boden fielen. Mit einer Ausnahme: Das die Macht hemmende Halsband blieb an Ort und Stelle. Der Schatten auf dem Thron zog die Jedi in die Dunkelheit...und zu sich.

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Ziost, Zitadelle, Verhörraum 2, Kira, Ribanna und Sane


Ribanna fröstelte. Die dunkle Seite war stark präsent im Verhörraum und wirkte niederschlagend und erdrückend. Es war eine allesverzehrende Dunkelheit! Die Verzweiflung, die Angst, die Einsamkeit, das Ausgeliefertsein, die Hoffnungslosigkeit und die Qualen, die in diesem Raum schon stattgefunden hatten, warfen ihre Schatten. Ribanna glaubte selbst Schreie von den Wänden nachhallen zu hören. Das stattgefundene Leid wirkte erdrückend. Ribanna spürte die pure Verletzlichkeit und die Verzweiflung ihrer Exmeisterin nur wenige Meter entfernt im Kerker nebenan. Die Schülerin wollte nicht hier sein und doch war sie es. Kira hingegen schien ganz in ihrem Element zu sein. Vor ihnen das Opfer, der arme Doktor und Soldat der Truppe. Kira bearbeitete ihn jetzt mit Worten. Es lag auf der Hand, dass dies nicht dabei bleiben würde. Er beteuerte, als Soldat nicht in die Geheimnisse der Jedi eingeweiht gewesen zu sein. War das so? Ribanna überlegte angestrengt und konnte es nicht genau sagen. Darauf hatte sie nicht so genau geachtet. Ging es nicht eher freundschaftlich zu und jeder im Team war eingeweiht und wusste alles? Kira sprach den Soldaten nun an, ob er nicht die Freundschaft zu den Jedi bereuen würde. Naja, Ribanna konnte seine Gefühle lesen. Es war in der Tat so. Er war sauer auf die Jedi. Sie erinnerte sich dunkel, dass er anders an die ganze Sache herangehen wollte. Vor allem wollte er Ribanna loswerden. Bei dem Gedanken sah sie finster zu ihm hinüber. Dennoch schwieg der Soldat beharrlich weiter. Ein großer Fehler, wie sich kurz darauf herausstellte. Kira quälte ihn mit etwas, was Machtblitze sein mussten. Die Schülerin hatte davon in Zoeys Buch gelesen. Ribanna hatte vorher derartiges nie gesehen. Sie war total erschrocken und spürte, dass Sane unglaubliche Qualen erleiden musste. Sie hatte Angst um ihn. Seine Schreie erschütterten sie bis ins Mark. Trotzdem war sie fasziniert zugleich. Wie machte Kira das nur? Die Machtblitze waren eine starke Waffe, die aus ihren Fingerspitzen kamen. Es wirkte wie Strom. Er wälzte sich vor Schmerzen am Boden hin und her und schrie. Sie sah fasziniert zu ihrer neuen Meisterin. Sie wirkte stark und außerordentlich mächtig. Ribanna wollte sich selbst auch neu erschaffen und sich von ihr einiges abschauen. Sie musste sich eingestehen, dass sie berauscht war von ihrer Ausstrahlung und ihren Machtblitzen. Dennoch war Ribanna froh, als Kira endlich damit wieder aufhörte.

Kira wandte sich nun an sie. Wenn er weiterhin so verstockt sein würde, sollte sie als nächstes seinen Arm brechen. Mit der Macht! Total schockiert riss sie ihre Augen weit auf und sah verängstigt zu ihm hinüber. Das konnte doch wohl nicht ihr ernst sein? Ribanna hatte Menschen und andere Spezies geheilt. Jetzt sollte sie das Gegenteil davon tun?! Kira lieferte auch gleich die Anleitung dazu mit. Als nächstes sollte sie ihm die Haut mit Feuer verbrennen. Ribanna wurde blass und blasser. Kira meinte das bitterernst! Doch Ribanna konnte doch nicht… . Der Arzt atmete immer noch schwer, hustete und lag fix und fertig am Boden. Doch Kira gab ihm eine letzte Gelegenheit. Er sollte Geheimnisse ausplaudern. Bitte sag uns endlich eins, dachte Ribanna und flehte insgeheim, ihm nichts brechen zu müssen.

Endlich war Sane bereit. Er begann zu sprechen. Er hätte ein Geheimnis. Es ginge um Zoey. Ribanna horchte auf. Um Zoey?! Sie wolle an die Seite von Sturn und wollte Kiras Platz einnehmen. Zoey würde angeblich Kira beseitigen wollen. Ribanna fiel die Kinnlade runter.


“Er lügt! Ich glaube ihm kein Wort! Zoey wollte ihn heiraten. Ich wollte ihre Trauzeugin sein! Er will sich nur rächen! Er will ihr eins auswischen! Sane wäre als Machtnutzer ein guter Sith! Er versteht es, Unfrieden säen zu wollen!”,

entfuhr es Ribanna und sprach so, als wäre sie noch bei den Jedi. Doch das war nicht so einfach abzulegen! Wütend funkelte sie ihn an. Und wieder hatte sie wie einst Partei für Zoey ergriffen.



Ziost, Zitadelle, Verhörraum 2: Kira, Ribanna und Sane
 
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Kestrel fühlte sich überfordert. Eine wahnsinnig große Welle der Dunkelheit schien sie zu erfassen und drohte dabei, sie von einer Klippe in die Finsterniss hinunterzureißen. In einen Sog und Schlund der absoluten Dunkelheit. Die Jedi kämpfte verzweifelt, sich am Klippenrand festzuklammern. An jener geringen Hoffnung, die ihr blieb, um das Ganze hier zu überstehen. Sie kämpfte noch immer mit ihren Schmerzen ihrer Schultern, mit den Verlockungen der dunklen Seite, mit der Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung, sowie ihrer Hilflosigkeit, doch dank ihres Planes, kam noch die Überforderung körperlicher Natur dazu. Es war Teil ihres Opfers, um ihre Freunde und vielleicht auch sich selbst retten zu können. Der letzte Strohhalm, an den sie sich verzweifelt klammerte. Ihren Körper als Waffe zu benutzen und sich körperlich aufzuopfern und sich an den Grafen zu “verkaufen”, in dem sie sich benutzen ließ. Der Preis war hoch, denn sie war bisher gänzlich unberührt von Männern, doch es war es ihr Wert, auch wenn es sie mehr überforderte, als ihr für den Plan lieb war. Es war nicht nur der Fakt, dass sie keinerlei Erfahrung von Körperlichkeiten hatte, sondern die Schwierigkeit, auch noch mit dem Mann eine neue Erfahrung zu machen, der ihr und ihren Freunden Leid antat. Derjenige, der sie seit Jahren jagte, bekämpfte und quälte. Er war ein Sadist, ihr Peiniger und ein Psychopath. Er hatte sie in den letzten Stunden mehrfach fast umgebracht. Sie hasste diesen Mann, auch wenn sie es eigentlich nicht durfte und sollte.

In ihrem Inneren tobten gemischte Gefühle. Sie war eine Jedi Meisterin, eine Hüterin des Lichts, und sie wusste, dass ihre Ideale von Frieden und Gerechtigkeit sie niemals in die Nähe der Dunklen Seite führen sollten. Doch in diesem Augenblick war sie bereit, ihre Prinzipien zu hinterfragen und eine gefährliche Rolle anzunehmen, um ihre Freiheit und das Gleichgewicht der Macht wiederherzustellen. Schon die entfernen Schreie von Sane erinnerten sie daran, wofür sie das Ganze auf sich nahm.
Sie war unerfahren in den Angelegenheiten der körperlichen Verbindung und kannte die Mysterien der Sinnlichkeit nicht. Die Idee, Janus durch Verführung abzulenken und letztendlich zu verraten, war ihr zwar fremd, doch sie hatte keine andere Wahl. In ihrem verzweifelten Streben nach Befreiung und Gerechtigkeit hegte sie die Hoffnung, dass sie ihren Feind so täuschen konnte.
Immerhin zeigte ihr Vorhaben endlich Erfolg, wenn auch nicht ausreichend.
Als Janus schließlich ihre Fesseln löste und sie auf seinen Schoß zog, überwältigte Kestrel eine Mischung aus Überforderung, Furcht und Entschlossenheit. Seine intimen Berührungen und selbstbewussten, erfahrenen Küsse lösten in ihr eine Flutwelle an Emotionen aus. Sie musste stark bleiben, ihre inneren Zweifel unterdrücken und ihr Spiel perfekt inszenieren. Nur so würde sie den richtigen Moment erwischen können, um Janus zu überwältigen und die Freiheit wiederzuerlangen, die er ihr genommen hatte.
Die Gedanken rasten durch ihren Geist, während sie sich bemühte, die Kontrolle zu bewahren. Kestrel kämpfte gegen die Überforderung an, ihre unerfahrenen Sinne mit der Wucht der sinnlichen Erfahrungen zu vereinen. Doch ihr Verstand war fokussiert auf ihren Plan, auf den Moment, in dem sie ihre List enthüllen und Sturn's dunkle Macht brechen konnte.
Inmitten der Ambivalenz ihrer Gefühle und der Unsicherheit ihrer Handlungen, blieb Kestrels Entschlossenheit ungebrochen. Sie war bereit, die Grenzen ihrer selbst auferlegten Einschränkungen zu überschreiten. In diesem gefährlichen Tanz zwischen Licht und Dunkelheit würde sie ihre Stärke finden und den Sith Lord überlisten.

Doch noch hatte sie nicht alle Ziele erreicht, auch wenn sie ihrem Plan immer näher kam. Sie trug noch ihr Halsband, was sie am Zugriff der Macht hinderte und ihre Arme hingen nun nutzlos an ihr und verursachten durch den Positionswechsel erneut eine Welle der Schmerzen, was sie qualvoll aufstöhnen ließ. Wieso half er ihr nicht? Alleine konnte sie jene nicht richten. Nicht ohne die Macht. Auch er spielte offensichtlich mit ihr und genoss es. Doch so konnte sie nicht gewinnen. Ohne ihre Arme und Hände konnte sie keine Waffe führen. So wäre ihr Plan zum Scheitern verurteilt und ihr Opfer völlig umsonst. Ein furchtbarer Gedanke, den sie schnell aus ihrem Geist verbannte, um ihren Plan nicht zu gefährden. Sie durfte die Hoffnung nicht verlieren. Sie war so nah dran! So unangenehm seine Nähe auch war, war es doch ein Erfolg. Doch wie konnte sie ihn weiter überzeugen?
Kestrel, obwohl sie keine Erfahrung mit Verführung und Täuschung hatte, wusste, dass sie ihre Worte mit Bedacht wählen musste, um den Sith Lord weiterhin zu täuschen und ihre wahre Absicht zu verbergen. Mit jedem Blick in seine Augen spürte sie die finstere Präsenz seiner Macht, doch sie würde nicht zulassen, dass diese Dunkelheit ihr eigenes Inneres verschlang. Sie musste durchhalten, so unangenehm seine Schatten auch waren.

Sie lehnte sich näher an den Grafen heran, nachdem er ihr nach einem Kuss wieder Luft zum Atmen gab und flüsterte mit einer sanften, unsicheren Stimme:


"Mein Lord, ich habe in eurer Gegenwart eine bisher unbekannte Begierde entdeckt. Ihr weckt in mir Gefühle, die ich nicht verstehe, aber die mich gleichzeitig in eine neue Welt der Sinnlichkeit ziehen. Eurer Dunkelheit und Schatten."

Sie betonte ihre Worte mit einem Hauch von Unschuld und Verwirrung, um ihre Unerfahrenheit zu verdeutlichen, welche jedoch auch durch ihre offensichtliche Unsicherheit unterstrichen wurde. Kestrel wusste, dass sie seine Neugier wecken musste, um seine Aufmerksamkeit von ihrem wahren Ziel abzulenken.
Kestrel hoffte, dass diese Worte seine Begierde und seinen Stolz ansprechen würden. Sie musste weiterhin den Eindruck erwecken, dass sie sich ihm vollkommen hingab, während sie in Wirklichkeit ihren Plan zur Befreiung und Vernichtung seiner Macht schmiedete.
Die Jedi Meisterin wusste, dass sie riskierte, tiefer in die Dunkelheit zu geraten, je weiter sie sich in diesem gefährlichen Spiel verstrickte. Doch sie war bereit, diese Dunkelheit zu ertragen, um Janus in seinem eigenen Verlangen gefangen zu halten und ihre wahre Absicht zu verbergen. Sie hoffte, dass ihre Worte ihn weiterhin blenden würden, seine Wachsamkeit schwächen und den Moment herbeiführen, in dem sie ihre List vollenden und ihn besiegen konnte. Im Verborgenen schlug ihr Herz wild und ihre Gedanken wirbelten durcheinander. Sie wusste, dass sie eine gefährliche Gratwanderung vollzog. Ihr Verrat lag tief in ihrem Inneren verborgen, und sie musste sich selbst vor der Dunkelheit schützen, die sie umgab.


“Nehmt mich, Graf Sturn, in all eurer Macht und Dominanz. Zeigt mir die Geheimnisse der Dunklen Seite, die mir bislang verborgen blieben. Ich bin bereit, mich euch hinzugeben, um in dieser dunklen Nacht vollkommene Erfüllung zu finden."

Sprach sie zittrig vor Unsicherheit und Schmerzen ihrer Schultern aus. Jedes Wort, das sie sprach, war eine sorgfältig abgewogene Lüge, gewoben in den Fäden der Verführung. Sie hoffte, dass er ihren Worten verfallen und die drohende Bedrohung in ihr nicht erkennen würde, bis es zu spät war. Ihre Wortgewandtheit stand im starken Kontrast zu ihren zaghaften unerfahrenen Berührungen seiner Lippen. Es fehlte ihr an Mut und Erfahrung ihn nicht nur mit Worten, sondern auch körperlich zu verführen, zumal ihr dazu auch ihre Arme zur Unterstützung fehlten, deren Schmerzen das ganze zu einer Tortur und Prüfung machten.

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Macht konnte sehr viele Formen annehmen. In ihrer einfachsten, gröbsten Ausprägung bestand sie darin, das Leben eines anderen in den Händen zu halten, zu entscheiden, ob es weiterging oder endete. Aber es existierten weitaus subtilere Formen, die darin bestanden, zu bestimmen, welchen Weg jemand einschlug oder wie viel Schmerz oder Vergnügen ein anderes Lebewesen empfand. Janus war von früh an fasziniert von diesem Mosaik der Stärke und Autorität gewesen, davon, was es bedeutete, über andere zu herrschen und ihr Schicksal zu bestimmen. Und nun war der Dunkle Lord in einer Position, die es ihm erlaubte, nicht bloß Einzelpersonen oder Gruppen zu beeinflussen, sondern den Verlauf der Geschichte selbst. Es war atemberaubend, den Kurs der Galaxis mitzubestimmen, die Waagschale in die eine oder die andere Richtung zu lenken, zu wissen, dass Milliarden von seiner Entscheidungen betroffen waren. Seine Rolle in der Verschwörung der Krath war nur ein Teil davon, das Netzwerk, das er so sorgfältig geknüpft hatte, machte ihn zu einem zentralen Akteur im Orden der Sith und dem Galaktischen Imperium. Aber das war abstrakte Macht. Unpersönliche Macht. Welten, die er nie besuchen würde, Lebewesen, die er nie zu Gesicht bekommen würde. Es fehlte die persönliche Note, die Befriedigung, die Auswirkungen direkt erleben zu können. Glücklicherweise waren die Gefangenen auf Ziost und ganz speziell Kestrel bestens geeignet, genau für diese Art von Stimulation zu sorgen.

Die Jedi war eine leere Leinwand. Eine freie Fläche, die er nach seinen Vorstellungen bearbeiten konnte. Das war Macht, und es war Kunst, die Verbindung von Erschaffung und Zerstörung. Eine Vase zerbrach nie auf die gleiche Art und Weise, jedes Mal verteilten sich die Scherben anders. Und so verhielt es sich auch mit intelligenten Lebewesen. Kestrel schien nach ihrem Gang durch das Tal der Verzweiflung nun dem dunklen Leuchtturm zu folgen, den seine Präsenz in der Macht darstellte, ein Fixpunkt, an dem sie sich orientieren konnte, um nicht völlig verloren zu gehen. War ihre Hingabe, ihr Verlangen, echt? Der blasse Halb-Echani bewahrte sich seine Vorsicht, selbst als die braunhaarige Frau davon sprach, wie sehr sie wünschte, sich ihm und der Finsternis zu verschreiben. Janus honorierte ihre Worte mit einem gönnerhaften, wohlwollenden Lächeln, aus dem seine ganze Autorität und Macht sprach, mit geübter Intensität strichen Zeigefinger und Daumen über ihr Kinn und hoben es etwas an, damit sie ihn ansah.


„Ihr seid noch jung. Euer Geist kann sich noch für die Wahrheit öffnen. Es ist noch nicht zu spät, Euch eine neue Welt zu suchen.“


Die Galaxis war ständig im Wandel. Alles veränderte sich. In einer solchen Realität musste man sich ebenfalls verändern oder in Stagnation verfallen. Der Graf fragte sich, ob seine Gefangene wirklich bereit war, eine solche Transformation zu wagen, ihre alten Überzeugungen hinter sich zu lassen. Zweifellos war der Gedanke, ausgerechnet seine einst erbitterte Gegnerin zu bekehren und in jeder Hinsicht zu der seinen zu machen, sehr verlockend. Aber im Grunde seines Herzens war Janus ein Pragmatiker. Im Zweifel würde die Jedi auch als verfaulender Kadaver einen Zweck in seinen Plänen erfüllen. Auch wenn es eine Verschwendung von Talent und Schönheit wäre, denn schön war Kestrel, gerade in ihrer Pein und Qual. Die hohlen Ideale des Jedi-Ordens von ihr abzustreifen wie Kleidung und Haut würde etwas Bemerkenswertes zu Tage fördern, einen Rohdiamanten im Dreck, ungeschliffen und verschmutzt, aber voller Potential. Und so lockerte Janus die Fesseln seiner Gefangenen und zog sie in eine Abfolge von Küssen, erst beinah sanft, dann energischer, leidenschaftlicher, hungriger. Das Schlagen ihres Herzens und der Schmerz in ihren Armen verlieh der Aura der Jedi eine bemerkenswerte Note und ihre Tränen hinterließen einen betörenden Geschmack auf seinen Lippen. Janus fixierte seine Gegenüber, ließ sie kurz zu Atem kommen, nach mehr verlangen, und streichelte über ihr Haar und ihren Hals, eine Geste, die bar von Zärtlichkeit war, aber voller Verlockungen und dem Versprechen von Ekstase und Erhebung. Die sonore Stimme des Grafen ließ keinen Raum für Zweifel oder Unsicherheit – oder daran, wie groß seine Macht war.

„Euch nehmen? Aber ich habe Euch doch schon, Kestrel. Ihr gehört mir. So, wie eines Tages alles Leben in dieser Galaxis mir gehören wird. Schmerz ist ein Geschenk. Vergnügen ist ein Geschenk. Zwei Seiten der selben Medaille. Wer das eine annimmt, darf sich dem anderen nicht verweigern.

Verkündete der schlanke, elegante Aristokrat, als er mit einer beiläufigen Bewegung Kestrels Fesseln – mit Ausnahme derer an ihrem Hals – von ihrem Körper löste und das selbe mit ihrer Robe tat. Eindringlich musterte er seine alte Rivalin, der Blick seiner golden schimmernden grünen Augen blieb an ihren Schultern hängen. Einen Moment hielt Janus inne, sog die Herrlichkeit dieser Situation auf und kostete sie in vollen Zügen aus. Es gab wohl nur einen Weg, herauszufinden, wie ernst es seiner alten Rivalin damit war, sich ihm zu beugen und anzuschließen. Während der Graf seine Gegenüber packte und in einen neuen, innigen Kuss zog, benutzte er die Macht, um ihre verdrehten Arme zu richten. Es war kein Akt der Heilung – dieses Talent war ihm, wie den allermeisten Sith, verwehrt. Und es war ein Akt des Schmerzes und der Qual, als sich Knochen und Muskeln bewegten, die Funktionsfähigkeit soweit wiederhergestellt wurde. In das Leiden mischte sich Freude und Leidenschaft, als die Lippen des Halb-Echani wanderten, zu Hals und Schultern, und seine Hände die empfindlichsten Stellen seiner Nemesis liebkosten. Schmerz und Vergnügen...alles war eins.

[Ziost-System | Ziost | Schlucht | Zitadelle | Zentrum | Kammer des Grafen | Janus, Kestrel
 
[Ziost / Zitadelle / Verhörraum 3] mit Zoey und Ari'a

Der Raum, in dem der Nautolaner angekettet war, war ein Wechselbad der Gefühle. Eines wurde dem jungen Ritter klar, als er die Twi'lek ansah, die Tentakel, welche die Pheromone für Furcht und Panik aufnahmen, waren nicht verletzt worden.
Die bissigen Worte von Ari'a konnten ihn nicht täuschen, dass sie eigentlich lieber weiterhin auf Lothal geblieben wäre, statt hier inmitten der Sith. Die Panik in diesem Raum war so groß, dass es Q'Tahems Herzschlag erhöhte und seine Atmung beschleunigte.
Ernst sah er Ari'a so gut es mit dem fest gepinnten Kopf ging an.


Dann hoffe ich für dich, du bereust diesen Tag nicht…

Falls die Anspielung an Hybris sie traf, dann ließ sie sich nichts anmerken, stattdessen meinte sie nur keck, dass er es früh genug herausfinden würde.
Bevor irgendjemand von ihnen jedoch etwas sagen konnte, waren laute Schreie von Sane aus dem benachbarten Raum zu hören.
Q'Tahem zuckte zusammen und plötzlich wurde ihm wieder bewusst, was ihn womöglich gleich auch ereilte. Nun kroch die Panik langsam auch bei ihm vor. Zoey und Ari'a waren immerhin nicht mehr berechenbar für ihn. Es könnte ihm alles passieren! Noch dazu war er an einem Foltergerät festgebunden. Selbst wenn Zoey ihn nicht Foltern wollte, so musste sie immerhin nur eine Taste drücken! Er spannte seine Arme an und merkte schnell, dass er sie nur minimal bewegen konnte. Keine Chance also, sich irgendwie aus den Befestigungen herauszuwinden.

Von gefühlter kilometerweiter Entfernung drang Zoeys Frage zu ihm durch. Sie wollte wissen, wie der Bestand an Sith Holocrons im Orden war und wie viele bereits nach Coruscant gebracht worden waren.


Das hätte ich dir am besten im Orden sagen können... Bring uns dorthin, dann könnten wir nachschauen!

, meinte er spitz, auch wenn das nur zum Teil stimmte. Natürlich wusste er nicht auswendig, welche Sith Holocrons sich auf Lianna befanden, jedoch konnte er schon abschätzen, wie viele es waren, die noch in der Bibliothek auf Lianna waren. Zudem wusste er, dass gut drei Viertel der Sith Holocrons in die große Bibliothek nach Coruscant verlagert wurden. Das würde er ihr aber sicherlich nicht erzählen. Zudem war ihm klar, dass Zoey sie nicht wieder zurück nach Lianna bringen würde.

Wie stellst du dir vor, an die Holocrons zu kommen?

, fragte er sie direkt. Einfach hinein stolzieren sollte für sie unmöglich sein.
Mit seinen ankreidenden Kommentaren, sollte Sie erkennen, was für einen Fehler sie gemacht hatte, sie alle zu hintergehen.
Jedoch schien sein Vorgehen nur dazu zu führen, sie zu erzürnen. Mit einem Mal hörte er, wie ein Hebel umgelegt wurde und auf Kopfhöhe zwei Nadeln aus der Verkleidung fuhren.
Langsam fuhren die Nadeln immer näher in Richtung seines Gesichts. Da war sie wieder die Angst. Nur diesmal kam sie komplett von ihm. Seine Gedanken rasten und er versuchte irgendwie sich aus den Bändern zu befreien, die seinen Kopf fest arretierten. Zentimeter um Zentimeter fuhren sie näher. Nun waren sie nur noch vier Finger breit von seinen Augen entfernt. Er bemerkte nicht was um ihn herum passierte, jedoch mischte sich nun zu seiner Angst auch die seiner beiden Folterer. Q'Tahem hatte keine Zeit sich darüber Gedanken zu machen, als jedoch Zoey verzweifelt


Tu was!

sagte, brach es aus dem Nautolaner heraus.

JA, BEI DER MACHT! TU WAS!

knurrte er während die Nadeln noch maximal zwei Zentimeter von seinen Augen entfernt waren. Verkrampft versuchte er nicht zu blinzeln, um die Entfernung zum Einstecken der Nadeln zu vergrößern. Dann krachte es laut, die Nadeln hielten inne und bewegten sich anschließend wieder von seinem Gesicht weg. Kräftig prustete er all die Luft aus seinen Lungen, die er unbemerkt angehalten hatte. Er atmete heftig ein und aus. Zu sehr wünschte er sich, seine Macht benutzen zu können, um diesen verfluchten Folterstuhl aus diesem Raum oder zumindest in die nächste Wand zu katapultieren.

Zoey forderte Ari'a auf, Wein zu holen und ihnen allen etwas einzuschenken. Er hörte wie die Twi'lek aus dem Raum trat und die Tür hinter sich zu zog.


Wie bist du an den Grafen gekommen? Auf Thearterra hat er noch gegen uns alle gekämpft und jetzt stehst du auf seiner Seite? Was läuft da zwischen euch?

, fragte er sie. Es hatte etwas surreales wie der Gefesselte, die Folterin etwas fragte. Noch surrealer wurde es, als Ari'a mit Weingläsern und Wein zurückkehrte und ihnen allen etwas einschenkte.
Zuerst tranken die Sith ihre Gläser aus, dann wurde ihm ein Glas an die Lippen gedrückt und ihm wurde gewaltvoll der Wein eingeflöst, denn er hatte kein Interesse daran hier und jetzt Wein zu trinken. Dadurch dass der Nautolaner seit Stunden nichts mehr gegessen und getrunken hatte, stieg ihm der Alkohol sehr schnell in den Kopf. Nach dem zweiten gewaltsam zugeführten Glas spürte Q'Tahem bereits ein Dröhenen im Kopf


Ich bekomme das Gefühl nicht los, dass wir alle nicht hier sein wollen! Wiessso hört ihr nicht damit auf!

, meinte er und er erschrak, dass er bereits ein Wort gelallt hatte. 'Reiß dich zusammen!', dachte er sich ernst.

[Ziost / Zitadelle / Verhörraum 3] mit Zoey und Ari'a
 
Ziost, Zitadelle, Verhörraum 2, Kira, Ribanna und Sane

In den finsteren Hallen der dunklen Zitadelle von Ziost erhob sich eine Gestalt von majestätischer Dunkelheit. Kira, die mächtige Sith, stand über dem zitternden Körper des ehemaligen Soldaten der Republik, der gefangen und wehrlos war. Ein zynisches Lächeln tanzte auf ihren Lippen, als sie ihre Fingerspitzen mit einer brennenden Aura der Macht umhüllte.
Die Energien der Dunklen Seite pulsierten durch sie hindurch, wie ein wildes Feuer, das in ihrem Innersten loderte und ihr Herz mit der korrumpierenden Kraft des Bösen erfüllte. In diesem Moment wurde Kira eins mit der finsteren Essenz, die sie umgab. Sie fühlte sich lebendig wie nie zuvor, als ob jede Zelle ihres Körpers von der unendlichen Macht des Universums durchdrungen wäre.
Als die Machtblitze aus ihren Händen hervorsprangen und den gefangenen Soldaten trafen, spürte Kira eine Ekstase, die ihr Blut in Wallung brachte. Jeder Schrei des Schmerzes, der aus den Lippen ihres Opfers drang, war für sie ein triumphaler Gesang der Unterwerfung. Die Dunkelheit war ihr Instrument, und sie spielte eine grausame Melodie.Sie fühlte sich über den gewöhnlichen Sterblichen erhoben, wie eine Königin der Finsternis, die über Leben und Tod herrschte. Die Qual, die sie dem Soldaten zufügte, war für sie nicht nur eine Mittel zum Zweck, um Informationen zu erlangen. Es war ein Ausdruck ihrer grenzenlosen Macht und der Erhabenheit, die sie über andere Seelen hatte.

Kira spürte die Veränderungen in der Luft, als wäre ein Hauch der Unruhe zu ihr gedrungen.
Ribanna, ihre Schülerin, stand abseits und beobachtete die grausame Tortur, die Kira dem gefangenen Soldaten zufügte. Ein Schatten des Unbehagens lag auf Ribannas Gesicht, und ihre Aura zitterte vor Angst und Unsicherheit.
Kira wandte ihren Blick von dem gequälten Soldaten ab und richtete ihn auf
Ribanna. Die junge Sith konnte deutlich die Misstöne in den Gedanken ihrer Schülerin wahrnehmen, eine Dissonanz zwischen den einstigen Überzeugungen der Jedi und den neuen Lehren der Dunklen Seite. Kira wusste, dass dieser Übergang nicht einfach für Ribanna war. Der Bruch mit den alten Idealen brachte Zweifel und Ängste mit sich, die nicht leicht zu überwinden waren.

Ein finsteres Lächeln spielte um Kiras Lippen, während sie
Ribanna in die Augen blickte. Sie konnte die Unsicherheit der jungen Sith spüren, wie eine unsichtbare Barriere zwischen ihnen. Doch anstatt Mitleid zu empfinden, empfand Kira eine Art belustigte Überlegenheit. Es war ein Gefühl, das sie beflügelte und ihre eigene Macht bestätigte.Für Kira waren Zweifel nur ein Zeichen von Schwäche, eine Schwäche, die sie selbst überwunden hatte. Sie hatte sich der Dunklen Seite hingegeben, ihre innere Stimme der Vernunft zum Schweigen gebracht und sich der absoluten Macht verschrieben. Kira streckte ihre Hand aus und legte sie auf Ribannas Schulter. Die Berührung war kühl und unnachgiebig, wie eine eiserne Faust, die jedoch zugleich eine seltsame Art von Trost vermittelte. Sie spürte das Zittern in Ribannas Körper und flüsterte ihr mit einer rauchigen Stimme ins Ohr:

"Fürchte dich nicht, meine Schülerin. Die Zweifel sind nur vorübergehend. Die Macht wird dich befreien. Akzeptiere sie und du wirst erfahren, was es bedeutet, wahrhaftig mächtig zu sein."

Kiras Worte waren wie ein Versprechen und eine Warnung zugleich. Sie wollte
Ribanna herausfordern, sie aus ihrer Komfortzone herausdrängen und sie dazu bringen, ihre eigenen Ängste zu überwinden. Die dunkle Zitadelle war ein Ort der Lektionen, die niemals sanft waren. Doch Kira glaubte fest daran, dass diese Prüfungen Ribanna zu einer stärkeren Sith formen würden.
Während Kira ihre Schülerin beobachtete, spürte sie eine Mischung aus Genugtuung und sadistischer Freude. Kira wusste, dass der Weg zur Dunkelheit mit Opfern gepflastert war, und sie würde keine Schwäche in den Reihen ihrer Anhänger dulden. Sollte sie ihre Schwäche nicht in absehbarer Zeit ablegen, so würde die Sith ihre Schülerin beseitigen, wie sie es einst auch schon mit anderen Anwärtern getan hatte.

Als der gefangene Soldat seine Lippen öffnete, um Worte der Offenbarung auszusprechen, erfüllte eine Mischung aus Überraschung, Verrat und Wut Kiras Gedanken. Die Nachricht traf sie wie ein peitschender Sturm, der die Grundfesten ihrer Position erschütterte.
Zoey plante also einen Verrat an ihr?! Die Dunkle Seite bebte in ihr, als ihr Zorn erwachte und ihre Sinne von einer Flutwelle der Rachsucht überrollt wurden. Wie konnte Zoey es wagen, sie zu hintergehen und ihren Platz an der Seite von Janus Sturn, dem mächtigen Sith Lord, zu beanspruchen? Doch unter der Wut, die durch ihre Adern raste, fand Kira auch einen Funken Klarheit. Wie auch Ribanna schnell äußerte, dass es sich hierbei um eine Lüge handeln könnte, kam auch Kira der Gedanke, doch es gab dabei immer einen Funken Wahrheit darin. Doch selbst wenn, war Zoey nicht mächtig genug, um ihr ihren Platz streitig zu machen. Dennoch, sie würde wachsam bleiben. Kira spürte, wie die Dunkle Seite sie durchströmte und ihre Emotionen in reine Entschlossenheit verwandelte. Sie würde nicht zulassen, dass Zoey ihre Pläne durchkreuzte. Nur an der Seite von Sturn erlangte sie sie jene Macht die sie begehrte und sie würde Sturn beweisen, dass sie die fähigste Sith im Orden war. Sie hatte es ihm längst bewiesen, doch sie würde auch dafür Sorge tragen, dass es dabei blieb. Misstrauen durchströmte sie wie eine giftige Flüssigkeit, die ihre Adern vergiftete. Kira funkelte den gefangenen Soldaten wütend an und schüttelte den Kopf. Sie weigerte sich, seinen Worten Glauben zu schenken, selbst wenn Zweifel in ihrem Inneren nagten.

"Du wirst mich nicht täuschen!"

Knurrte Kira mit einer durchdringenden Stimme, die von Überlegenheit durchtränkt war.

“Diese Lügen werden dich nicht vor meinem Zorn retten!”

Ein schneidendes Lachen entfloh Kiras Lippen, gefüllt mit Verachtung für den gefangenen Soldaten. Sie war die Meisterin der Dunkelheit, eine Sith von ungeheurer Macht und Entschlossenheit. Niemand konnte ihre Position infrage stellen oder sie zum Narren halten.
Die Dunkle Seite umhüllte Kira wie ein schützender Mantel, der ihre Gedanken und Gefühle vor Zweifel abschirmte. Die Vorstellung, dass
Zoey sie verraten könnte, war lächerlich. Wie könnte jemand von geringerem Rang und geringerer Macht denken, dass sie den Platz an Sturns Seite einnehmen könnte?

“Leider hast du mir nichts von Wert gegeben. Deine Aussagen retten dich nicht vor dieser Tortur. Nicht solange, du mir nicht jene Informationen lieferst, die ich von dir verlange!”

Keifte sie den Mann schrill an und ihr Kopf fuhr herum zu
Ribanna.

“Los! Breche ihm den Arm und zeige mir deine Loyalität und deine Bereitschaft den Pfad der Dunkelheit zu gehen und beweise diesem Mann wie viel stärker und überlegender wir sind! Für seine Frechheit muss er leiden!”

Spuckte sie dem Soldaten und ihrer Schülerin regelrecht entgegen, während sie wie ein wildes Raubtier in der dunklen Zelle auf und ab ging.

Ziost, Zitadelle, Verhörraum 2, Kira, Ribanna und Sane
 
Ziost / Zitadelle/ Kerker / Sane, Kira, Ribanna

Er war am Ende seiner Kräfte. Sein ganzer Körper schrie vor Schmerz und Anstrengung und er musste sich konzentrieren, um bei klarem Verstand zu bleiben. Die Ereignisse des Tages hatten Sane schon zugesetzt und er hatte kaum Möglichkeiten gehabt, um sich davon zu erholen. Hinzu kam der hohe Blutverlust. Doch er musste Stärke beweisen, um seine Karten richtig ausspielen zu können. Mit wachen Augen beobachtete er, wie die Worte bei der Sith ihre Wirkung entfalteten. Sane hatte damit einen Treffer gelandet, das war Kira anzusehen. Sarah wäre stolz auf ihn gewesen. Wer nun versuchte dazwischen zu funken war anscheinend Ribanna. Sane warf ihr einen weiteren verächtlichen Blick zu. Anscheinend reichte es ihr nicht, die eigene Haut zu retten, jetzt musste sie auch noch aktiv für die Sith Partei ergreifen.

"Du bist doch eine Jedi - Verzeih mir - eine Sith, also erforsche deine Gefühle, Ribanna. Zoey hat ihre engsten Freunde verraten um in der Gunst des Grafen aufzusteigen. Denkst du wirklich, sie wird nun vor euch beiden Halt machen? Sie hat Q besiegt, obwohl er viel erfahrener als Zoey war. Also hat sie durchaus Talent. Was sie wohl in ein paar Jahren bewerkstelligen könnte?"

Nun explodierte die Sith förmlich. Sie fuhr ihn drohend an, brach dann in bösartiges Lachen aus und befahl dann Ribanna erneut, ihm den Arm zu brechen. Würde die Padawan wirklich so weit gehen? Vermutlich spielte es keine Rolle. Selbst wenn Ribanna es nicht tat, würde Kira das vermutlich übernehmen. Ein Knochenbruch würde ihn für eine Weile stark behindern. Die Aussicht auf einen Ausbruch wären damit dahin und die Chance, adäquate medizinische Versorgung zu bekommen, lagen damit bei null. Verdammt. Sane hatte gehofft, dass er diese Karte nicht ausspielen musste. Aber sein Hass auf Zoey erleichterte es ihm, die nächsten Worte auszusprechen.

"Macht doch nicht Euer eigenes Werkzeug kaputt. Ich habe nichts mehr zu verlieren. Alles, was ich jetzt noch will, ist der Tod von Zoey. Für Euch dürfte das doch praktisch sein. Eure Konkurrentin ist mit mir beschäftigt, so lange ich auf zwei Beinen stehen und kämpfen kann. Im besten Fall schalte ich sie aus und im schlimmsten Fall gehe ich bei dem Versuch drauf, Ihr habt also nichts zu verlieren und müsst Euch nicht einmal die Hände schmutzig machen."

Es widerte ihn an, einer Sith dieses Angebot machen zu müssen. Aber es war seine beste Chance, diese Tortur zu überleben, hier raus zu kommen und sich an Zoey für den Tod von Sarah rächen zu können. Für diese Rache war ihm mittlerweile jedes Mittel recht.

"Mehr kann ich euch nicht anbieten."

Mit der klaren Wahrheit enden. Das Finale seiner Vorstellung. Er hatte alles eingesetzt, was er von den Infiltratoren und von Sarah gelernt hatte. Manipulation, Täuschung, Verwirrung, Verrat und das zurückstellen der eigenen Ideale. Vielleicht hatte Ribanna ja sogar recht und Sane hätte wirklich einen guten Sith abgegeben.

Ziost / Zitadelle/ Kerker / Sane, Kira, Ribanna
 
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