Ziost

[Ziost - Zitadelle - Rasskaar und Darth Draconis ]

Der Apprentice erwachte aus einem unruhigen Schlaf. Seltsame Träume hatten ihn heimgesucht, angefüllt von Lauten, die seine Ohren zuvor noch nie vernommen und nebelhaften, vermummten Gestalten, die sich seinem Blick entzogen hatten, wann immer er unter ihre Kapuzen zu spähen versuchte hatte.
Sie waren wie die Schatten einer Vergangenheit gewesen,
an die er sich nur vage erinnern konnte, denn sein Dasein bestand lange schon nur aus
Schmerz und Müdigkeit, dem bitteren Wissen, gehorchen zu müssen und durch Qualen den
Weg zum einem Ziel zu beschreiten, für das er sich längst würdig wähnte.
Monate war es bereits her, dass der Bastion verlassen hatte, und ein weiteres Mal einen Pakt mit einem Teufel eingegangen war. Er war stärker geworden, doch war vor allem sein Wissen, sein Verständnis der dunklen Seite gewachsen. Er fühlte sich bereit, fühlte sich auserwählt, es würde so kommen, wie die natürliche Ordnung es stets tat. Die schwachen Elemente mussten ausgesondert werden, um dem Starken Platz zu machen. Sie mussten weichen, oder vollständig vernichtet werden. Er würde vom Schüler, zum Meister aufsteigen, zu seinem eigenen Meister. Erneut. Er würde erneut die Ketten der Schülerschaft sprengen und erneut seine Freiheit zurückgewinnen. Einst war es Ysim, nun sein neuer, bald mit der Macht vereinter Meister.

Über ihm zogen die Sterne ihre Bahn, unberührt von Wünschen und Ängsten, fernes Funkeln
am samtschwarzen Himmel Ziosts, auf dessen harter Erde er lag.
Sie war kalt und karg, von rauen Winden geglättet und leblos. Es gab nichts, was die
sterbende Sonne, die der Planet seit Äonen umkreiste, des Tags mit ihren kraftlosen Strahlen
hätte erwärmen können.
Sie schien auf längst verlassene Ruinen, errichtet von einer untergegangenen Rasse, die ein
Denkmal für die Ewigkeit hatte setzen wollen und doch vergessen worden war.
Draconis erhob sich, mit Kälte in seinen Gliedern und einem Knoten aus Angst und
Unbehagen in seinen Eingeweiden. Er wusste, dass seine Zeit gekommen war, er hatte alles
gelernt, alles erduldet, alles getan ? allein die Furcht vor dem letzten Schritt galt es noch zu
besiegen. Der Schritt in die Freiheit und zur allumfassenden Macht.
Ein einziges Hindernis lag noch vor ihm und er sammelte seinen Hass aus jeder Demütigung,
jedem Tadel, jedem Schlag und jedem Schmerz, der ihm zugefügt worden war in den Jahren
der Knechtschaft als Sklave eines anderen, der allein über ihm stand. Nein ? gestanden hatte!

Draconis schlich sich heran, ließ sich von der Macht leiten und so erspähte er den Meister,
einen dunklen Schemen in der Schwärze des Tempels, den eine Aura aus diffusem Licht
umgab. Der Schüler starrte auf den Rücken des Meisters, wusste ihn von schweren, dunklen
Gewändern bedeckt, die goldene Ornamente zierten ? wie Schlangen schienen sie
dahinzugleiten mit dem gleichmäßigen Heben und Senken einer breiten Brust.
Draconis hielt inne.
Vorsichtig tastete sein Geist sich voran, um den Meister in der Meditation nicht zu stören und
um nach einem winzigen Zeichen des Erkennens zu suchen. Doch das Bewusstsein des
Meisters war wie ein unbewegter See dunklen Wassers, dessen Tiefe verborgen blieb.
Der Schüler zögerte kurz, doch endgültig bezwang er nun die Furcht, deren eisige Finger über
sein Rückgrat glitten und ihn würgten, seit er den Tempel betreten hatte. Die Kälte
verwandelte sich in berauschende Wärme und so wurde der Hass wahrhaftig entflammt.

Der Schüler hob seine Waffe ? ein roter Lichtstrahl erwachte in der Finsternis, der Tod
versprach und bringen würde.
Ein Hieb nur, das Licht sauste nieder ...
Plötzlich wurde sein Leuchten erwidert und über gekreuzten Schwertern trafen sich zwei
Blicke; einer hasserfüllt, doch seltsam leer zugleich, der andere wissend und zufrieden.
Und der Kampf begann.
Dem Meister würde er die Erlösung schenken, ein Teil der Bürde zu werden und seine finstere Seele mit denen seiner Vorgänger zu vereinen zu ewigem Leben, und dem Schüler sollte er die unerwartete Last der immerwährend wachsenden Meisterschaft auferlegen, die das Wissen von Generationen, Triumph und Niederlage, Freiheit und Sklaverei, Macht und Ohnmacht, Lust und Schmerz und alles andere, was ein Leben im Dienste der Dunklen Seite umfing, zugleich in sich barg, damit das Erbe der wahren Sith niemals unterging ...
 
[Ziost - Zitadelle - Rasskaar und Darth Draconis ]

Der Meister saß in der tiefsten Halle des alten Tempels, die Augen geschlossen und in einer
Meditation versunken, die ihn auf den Spuren der Geschichte zurückführte – mal auf einem
breiten Weg, der klar vor ihm lag, mal auf einem schmalen Steg, gefährlich nah am Abgrund
des Vergessens. Er rief sich Niederlagen und Siege in Erinnerung, memorierte sie immerzu, so
wie er seinen Schüler mit eiserner Hand anhielt, der alten Geschichte der Sith zu gedenken,
denn sie durfte nicht in den Wirren der Zeit verloren gehen.
Sie konnte er nicht im Herzen und in der Seele tragen, wie alles, was nach dem wahren
Erwachen geschehen war. Damals hatte es noch viele Erinnernde gegeben, die Zeugnis von
der Größe der Sith hatten geben können ...
Langsam öffnete der Meister seine Augen.
Sie durchmaßen das absolute Dunkel, sahen nichts und doch alles, denn seine Sinne waren
eins mit der Macht. Er hörte die vorsichtigen Schritte auf dem staubbedeckten Boden, leisen
Atem, der Unruhe und Aufregung verriet, gewahrte hastigen Herzschlag und spürte zugleich
Entschlossenheit: der vermeintliche Jäger näherte sich seiner Beute in der vollkommenen
Gewissheit des unvermeidlichen Sieges.
Seine Gier war grenzenlos, ebenso seine Verblendung.
Rasskaar wusste, dass Draconis ihn loswerden wollte, seit er ihm sein Wissen
über die Macht beigebracht hatte.

Der Meister lächelte.
Er erinnerte sich an einen Tag, der nun in der Ferne der Vergangenheit lag, an den jungen
Mann, der er einmal gewesen war, an sein Wollen, sein Zögern, seinen Entschluss und das,
was daraus entstanden war.
Es war an der Zeit die Bürde weiterzugeben, sie von den Schultern zu streifen und einem
anderem aufzuerlegen – einem, der nichts von seinem wirklichen Schicksal ahnte und sich für
sein Geschick beglückwünschte, im rechten Moment das Äußerste zu tun, um nach den
Sternen greifen zu können.
Der Meister war bereit.

Ein sehr offensives Auftreten von Draconis, aber Rasskaar hatte sich entschieden. Er
würde bis zu seinem Tod kämpfen und es ihnen so schwer, wie möglich machen.


’’Meister’

ergriff Draconis leise flüsternd das Wort

’’Es betrübt mich, euch mitteilen zu
müssen, dass eure Zeit gekommen ist. Ich bin hier um euch endgültig zu beseitigen.’’


Darth Draconis bewegte sich nicht, aber Rasskaar spürte die Ungeduld in ihm. Diese
Kreatur war für den Kampf gedacht und nicht für Verhandlungen, Diplomatie oder
Ähnliches.


’’Du bist ein hinterhältiger Verräter, Draconis. Du hast die Tradition der Sith beschmutzt.

Während er sprach zog er sein Laserschwert und streifte seinen schwarzen Umhang ab, Daconis taten es ihm gleich. Im Raum erschienen zwei scharlachrote
Lichtschwertklingen.

Er schlug Saltos, hieb
aus dem Sprung auf Rasskaar ein und bedrängte ihn mit einer Kraft und Wildheit, die
Rasskaar verblüffte. Er hatte den jungen Krieger nicht so schnell in Erwartung gehabt,
aber er musste sich eingestehen, dass Maul ihn an sich selbst erinnerte, als er noch
jung gewesen war. Er spürte die wilde Begeisterung des Apprentice darüber, dass
er endlich einen Kampf gegen einen angemessenen Gegner führen durfte, als Mauls
Klinge ihn nur knapp am Kopf verfehlte. Das war zu knapp gewesen, Rasskaar musste
aufpassen, aber wie? Schon kam Draconis von der Seite und versuchte Rasskaar in eine
Ecke zu drängen, aber Rasskaar war vorbereitet. Er schlug einen Salto über den Kopf
seines verräterischen Schülers und schlug mit der Klinge zu, um zu verhindern, dass
er selbst Opfer von Draconis Schwert zu werden würde. Kaum auf den Beinen
aufgekommen schickte Rasskaar einen starken Machtstoß gegen Draconis, der diesen
von den Füßen hob und an die Wand knallen ließ, Draconis von dem Aufschlag
betäubt, fiel zu Boden. Er rappelte sich jedoch schnell wieder auf, bereit zum Kampf.


[Ziost - Zitadelle - Rasskaar und Darth Draconis ]
 
[Ziost - Zitadelle - Rasskaar und Darth Draconis ]

Draconis machte mehrere Schritte nach hinten, und Rasskaar gewann immer mehr Platz. Beide gingen durch kämpfend durch die Trümmerfelder die einstmals Häuser und Hütten waren. Draconis schleuderte erneut mittels der Macht mehrere Gegenstände und kleinere Trümmerhaufen nach ihr. Draconis hielt kurz inne. Er schwitzte schon, und bemerkte wie seine Kräfte schwanden. Er griff mit der Macht nach zwei großen Brettern und schleuderte diese auf Hakara, der mehrere Schritte zurückwich.
Als Hakara erneut ihre Klinge kreisen lies, machte Draconis mehrere Angriffsversuche, wechselte jedoch immer blitzartig die Richtung, sodass die Hexe ständig gegen Luft schlug.
Irgendwann wurde es Hakara wohl zu viel, denn sie schlug mit dem Ellenbogen direkt in Draconis? Gesicht, was diesen nach hinten taumeln lies.

Der Sith Apprentice spürte wie sein Körper immer schwächer wurde, und er versuchte dagegen anzukämpfen. In ihm wuchs die Angst, dass er hier der Schwäche verfallen könnte.
Da er spürte wie seine Kräfte sich dem Ende neigten, versuchte Draconis einen letzten Angriff. Er ließ einen Hagel von Schlägen auf Rasskaar niedergehen und, alle mit Absicht, dass sein Gegner die Klinge horizontal hielt.. Dann täuschte er einen Angriff zur Linken vor und riss sein eigenes Lichtschwert hoch.

Doch Rasskaar hatte es vorausgeahnt, und zog das Schwert in die Vertikale, sodass der Angriff nur den Arm des Meisters streifte.
Die Zähne vor Schmerz zusammenbeißend, griff Rasskaar rasch wieder selber an, und traf den Sith Apprentice heftig genug dass dieser sein Gleichgewicht verlor und zur Seite taumelte. Rasch schlug sein Gegner wieder zu, noch fester diesmal, und streifte mit ihrer Waffe seine Schulter was sein Fleisch teilte und offenbarte. Der Schmerz raubte ihm im ersten Moment die Sinne, erneut war er dabei in eine Raserei zu verfallen.
Doch Rasskaar deckte ihn weiter mit Schlägen und Tritten ein, während Draconis kläglich versuchte sich mit dem Schwert zu schützen. Er schlug einen Machtstoß des Lords entgegen, sodass er sich Freiraum erkämpfen konnte.

Während der Rolle hatte der Lord jedoch seinen Arm mit dem Schwert gestreift und hinterließ eine Fleischwunde an seinem Arm. Draconis wirbelte das Schwert einmal und schlug somit hart gegen das Lichtschwert Rasskaar. Dann schwang er seine Klinge von weit rechts außen herum und suchte einen möglichen Angriffspunkt, um den Lord zu verwunden. Dieser jedoch zog genauso schnell nach und blockte den Angriff.
Er versuchte viele verschiedene solcher Methoden um sie zu ermüden, doch war sie kampferprobter als er. Rasskaar holte zu einem Angriff aus, jedoch parierte Draconis blitzschnell und holte zum Gegenangriff aus. Nun trafen sich die beiden Klingen surrend aufeinander und hielten sich überkreuzt.
Keiner wollte dem anderen den Sieg über diesen Part des Duells überlassen. Während Kratane beide Hände an seiner Schwertklinge hatte, nahm Draconis eine Hand von seinem Schwert weg, und konzentrierte sich auf die Macht. Mit einem Machstoß aus nächster Nähe konnte er sie gegen die Wand befördern. Der Lord verlor jedoch keine Zeit und erhob sich, bereit um den Apprentice erneut anzugreifen.


[Ziost - Zitadelle - Rasskaar und Darth Draconis ]
 
[Ziost - Zitadelle - Rasskaar und Darth Draconis ]

Draconis schlug unerbittlich zu und schien fast von jeder Seite gleichzeitig kommen zu wollen.
Er griff unerbittlich an und gewann rasch an Boden. Rasskaar suchte nach einer
Verteidigungslücke im Angriff Draconis, konnte jedoch keine feststellen, die es ihm
ermöglicht hätte diesen Kampf zu beenden. Die Gegner trieben sich durch den
gesamten Raum und erkletterten die Stufen. Sie taten das, um einen
Höhenvorteil gegenüber dem Anderen zu erhalten. Rasskaar warf mit der Macht
Steine und andere Gegenstände nach Draconis, der sie jedoch mit einem höhnischen
Grinsen und leichter Unzufriedenheit zerschnitt, als würde Rasskaar nicht seinen
Erwartungen entsprechen, doch Rasskaar war auch schon alt.

Rasskaar kämpfte tapfer gegen den dunklen Angreifer, aber er wusste, dass er mit
dem Lichtschwert nicht gewinnen konnte und spürte wie er ermüdete und seine
Schläge schwächer wurden, also versuchte er es mit einem erneuten Machtstoß,
doch Draconis war nicht so dumm, um auf diesen Trick noch mal hereinzufallen, und
wich aus. Er sprang hoch und schlug mit der Klinge erneut zu, jedoch diesmal
heftiger als zuvor, sodass Rasskaar leicht ins Taumeln kam.
Rasskaar fühlte sich durch diesen Kampf an sein Duell mit seinem eigenen Meister,
Jahrzehnte zuvor, erinnert. Er spürte dieselbe Angrifflust in Draconis, den wilden Hass in
ihm. Draconis war sehr ähnlich gegenüber seinem jüngeren Selbst. Doch er hatte keine
Zeit über dies genauer nachzudenken.
Unablässig drang der Usurpator auf ihn ein. Rasskaar parierte nur noch hier und da einen
Schlag, den anderen wich er durch Ducken oder Springen aus, denn wenn er
schwach wurde wäre ihm der Tod sicher. Machtermüdung ließ ihn langsamer werden
und beeinträchtigte seine Wahrnehmung der Macht.

Es gelang Rasskaar den Usurpator zur anderen Seite des Raumes zu entkommen und nutzte
diese Distanz um Hassblitze nach Draconis zu schleudern. Maul, der im Gegensatz zu ihm unerfahrener im Umgang mit der Macht war, gelang es nur einige Blitze mit seiner Waffe
abzuwehren, und wurde von den anderen getroffen. Draconis, der sichtlich geschwächt
war, bot für Rasskaar seine womöglich einzige Chance, den Kampf zu seinen Gunsten
zu Ende zu führen. Draconis war wieder auf den Beinen, stürzte sich aber nicht mehr wie
wild in den Kampf, sondern wartete bis Rasskaar an ihn herangekommen war, was
ein sichtliches Zeichen der Erschöpfung war. Doch auch Rasskaar war von dem Duell
geschwächt und konnte keine weiteren Blitze erzeugen. Er griff zu seinem
Lichtschwert und stürmte zu Draconis. Dieser parierte die Schläge wie üblich, doch mit
weniger Leichtigkeit. Die Gegner waren nun gleich stark. Er hieb schnell und aus gemeinen Winkeln auf Rasskaar ein. Draconis ermüdete Rasskaar langsam, Rasskaar war zu alt und geschwächt, um gegen den Sith Apprentice bestehen zu können. Rasskaar versuchte einige
schnelle gezielte Schläge auf Draconis und schaffte es, ihn an der Schulter zu treffen,
Der Apprentice schrie schmerzerfüllt auf, und kauerte sich am Boden zusammen, die Hand
an seiner Wunde. Mit einem Satz sprang er auf als Rasskaar ihn angriff, sodass sie erneut ihre Klingen kreuzten.
Ein Hieb von rechts, ein Hieb von links, Rasskaar war am Ende seiner Kräfte. Er
konnte nicht länger gegen diesen Gegner bestehen. Er sprang in einer seitlichen
Spirale hinter Rasskaar. Dieser wollte Draconis dadurch verletzten und hieb mit seiner
Klinge nach ihm, doch der Sith Apprentice war zu schnell; kaum war er auf dem Boden
angekommen war, sprang er mit einem Salto über Rasskaar drängte sein Lichtschwert
zur Seite und traf ihn mit einem gezielten Schwenker seiner Klinge am Herz.
Rasskaar sank zu Boden, der einsamste Sith seiner, womöglich aller Zeiten. Ein letztes
schmerzerfülltes Stöhnen, und er starb. Niemand würde um ihn trauern. Er starb, wie alle Sith es taten. Einsam, verlassen und vor allem allein.


[Ziost - Zitadelle - Rasskaar und Darth Draconis ]
 
[Ziost - Zitadelle - Darth Draconis ]

Als der Körper des Meisters leblos zu Boden geht, spürt er wie dessen Aura verlischt. Es scheint, als habe jemand das Licht ausgeschaltet, als bleibe nur eine kalte, harte Umgebung zurück, eine Umgebung welche in ihrer Kälte selbst die größte Dunkelheit verdrängt. Er lässt den Schwertarm dessen Hand immer noch um das glühende Lichtschwert geschlossen war sinken, lässt die Klinge erlischen. Das Summen des Schwertes macht einer gewaltigen Stille Platz. Die Stille welche Eintritt, ist dem Sith Apprentice unheimlich. Einsamkeit suchte nun auch ihn heim, doch genoss er sie.
Er wollte niemanden hier sehen, würde diesen Ort zu einem Leblosen wandeln wenn es sein musste. Die Einsamkeit die ihn umschloss wollte ihn nicht loslassen, wollte sich seiner bemächtigen, er ließ es zu. Doch die Stille schwebte weiterhin wie eine bedrohliche Wolkendecke über der Zitadelle. Es ist eine klagende Stille. Hat er den letzten Streich zu früh gewagt? Seine innere Stimme verneinte. Er hatte alles was es zu lernen gab, gelernt. Alternative Techniken, Techniken, welche er zwar noch erheblich verfeinern musste, doch war die dunkle Macht sein Verbündeter, sein Weg steinig doch klar vor ihm liegend.

Die Leiche beobachtend, überlegte der Apprentice seine nächsten Schritte. Die Zeit auf Zion hatte ihn Geduld gelehrt. Seine Reise war noch nicht beendet, es galt das Wissen welches erarbeitet wurde zu bewahren. Dieser Planet würde als seine Festung einst gelten, dafür würde er sich einsetzen. Dies hier war sein Reich, er kannte jeden Winkel der Zitadelle, sein Meister hatte dafür gesorgt. Er bückte sich, umschloss mit festem Griff das Lichtschwert seines ehemaligen Meisters. Eine Trophäe, sie würde seinen Sieg über den Meister ihm immer gegenwärtig halten, gleichzeitig auch dass zuviel Nachsicht und Unbeschwertheit den Tod bringen kann. Er hatte ihm gedient, doch hätte Rasskar damit rechnen müssen, dass sich Draconis sich für dessen Vergehen rächen würde, und diese Rache hatte er erhalten.

Draconis bewegte sich nun Richtung Bibliothek, einzig seine Schritte gaben Geräusche von sich. Die Stille verfolgte ihn, lies ihn nicht los. Irgendwas stimmte nicht. Wo waren die Stimmen welche von den Verlockungen welche die dunkle Seite seinen treusten Sklaven versprach schwärmten? Waren sie nur Teil einer von Rasskar verzerrten Realität, oder war er nun ihrer überdrüssig und hatte an Stärke gewonnen sodass sie sich nicht an ihn heran wagten? Uninteressant.
Er musste sich auf seine Ziele konzentrieren. Sein Wissenshorizont war noch lange nicht vollständig. Er würde alles wichtige zusammenpacken und zurück nach Bastion fliegen. Er brauchte mehr Praxiserfahrung, zudem musste er an seiner Karriere innerhalb des Ordens arbeiten. Wie sollte er sonst seine Vision eines neuen Sith Ordens schaffen, wenn nicht durch die Ernennung zu einem der hohen Ränge innerhalb der Hierarchie? Seine Macht musste ausgebaut werden, sein Wille durchgesetzt, seine Feinde vernichtet. Nur durch die Evolution, durch die Weiterentwicklung des Ichs konnte er Erfolge erzielen, er durfte nicht im Stillstand verharren, dies würde nur den Tod bringen. Tod. Bei diesen Worten erschien ihm das Gesicht seines eben verstorbenen Meisters, ein antikes Monstrum, versteckt und ergraut hatte er dessen letzten Rest an Wissen in sich eingesogen um dieses Wissen für seine Zwecke zu verwenden.

In der Bibliothek angelangt, suchte er eine zeitlang die Regale ab. Staubige Säulen des Wissens, Korridore der Horizonterweiterung, sie waren die Quelle seines Sieges. Viele konzentrierten sich nur auf das Praktische, auf den Kampf. Sie versuchten die Kunst des Lichtschwertkampfs sowie der Macht durch tägliche Übungen zu erlernen, doch war dies nur der halbe Tribut. Die Arbeit in den Bibliotheken wurde stets unterschätzt, ein Fehler den er nicht machte. Er sammelte einige Datapads, suchte sich einen Folianten heraus, nahm nur zwei mit. Dann blieb sein Blick auf etwas hängen, etwas worum er sich während seiner Ausbildung nicht wirklich geschert hatte. Dort lag er, in der Schwärze seines dunklen Material gehüllt, vierseitig, eine Pyramide gebettet auf einem kreisrunden Metallpodium. Ein Holocron. Er hatte ihn, meist aus Langeweile oder gar Konzentrationsschwäche, versucht zu öffnen doch versagte jedes Mal. Anscheinend musste eine starke Bindung zur Macht bestehen bevor dieser Holocron sein wertvolles, antikes Wissen preisgeben würde. Er würde ihn mitnehmen, würde ihn hüten wie einen Goldschatz, wenn nicht gar wertvoller, und eines Tages nutzen können. Er würde ihm noch gute Dienste leisten, würde ihm die Erleuchtung auf seinem Weg zur vollkommenen Macht offenbaren.

Seine Sachen gepackt, schaffte er sie nach draussen, dort wo seine Firespray 31 wartete. Er hatte sie in den letzten Monaten einige Male für Missionen benutzt, besonders jene, welche ihn innerhalb von wenigen Stunden umgebracht hätte. Mit ihr brauchte er nur die Hälfte der Zeit. Die Kälte Zions legte sich um ihn, einem Handschuh gleich hüllte sie die Gestalt ein. Hier hatte er seine Rüstung gegen warme Kleidung ausgetauscht, auch wenn es nicht selten vorkam, dass er mit freiem Oberkörper trainieren musste. Nur so würde sich zeigen ob er es wert war zu überleben, sagte ihm einst sein Meister. Die Gedanken nicht mehr an diesen alten Mann verschwenden wollend, beschloss er dass es das Beste sei, diesen Ort nun zu verlassen.
Die Motoren des Schiffes heulten auf, und das Schiff erhob sich dann in seine typische Position, sodass es dann mit donnernden Geräuschen in den Weltraum flog und von dort aus den Sprung in den Hyperraum vollzog.


[Ziost - Hyperraum Richtung Bastion - Darth Draconis ]
 
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Hyperraum nach Ziost - Schiff: Dark Destiny - Kira, Kayn

Die Sith lächelte zufrieden, als ihr Schüler nicht nur gewaschen, instand gesetzt und ordentlich gekleidet zu ihr kam, sondern auf’s Wort gehorchte. Er griff sie nicht an, auch wenn sie seinen Hass auf sie spürte, sondern erfüllte ohne zu zögern ihre Befehle. Er trank die ihm unbekannte Flüssigkeit in einem Zug aus und erklärte ihr dann was er von den Jedi hielt. Alles was er sagte war durchaus richtig, doch es fehlte ihr dennoch ein Detail. Doch bevor er weiter sein Wissen ausführen konnte, kämpfte der Mensch gegen die Vergiftung an, die sein Körper erlitt. Die Sith Exekutorin war durchaus beeindruckt, denn sie hatte nicht angenommen, dass er bereits solch eine Verbindung zur Macht hatte, dass er in der Lage war, sich gegen jene Droge wirklich aktiv zu wehren. Sie hatte angenommen, dass er die Symptome weitaus ignorieren könnte, doch so wie es schien, waren seine Kräfte und Talente doch vielversprechender als gedacht. Sie hatte wohl, in der Druckschleuse, die Macht in ihm geweckt. Er wirkte seit dem weit aus mächtiger. Sie spürte die Veränderung in ihm, was sie zufriedenstellte, wenn auch warnte. Sie durfte niemals zulassen, dass er so stark in der Macht wurde, dass er ihr gefährlich werden würde. Er war der Schüler, der nach ihrer Macht gierte und sie war die Meisterin, die ihm Macht gab, wenn auch in sorgfältigen Häppchen. Sie brauchte keinen zweiten Janus. Sie brauchte einen Diener, ein brauchbares Werkzeug für ihre Machenschaften.

Schließlich hatte er tatsächlich die Substanz in sich unschädlich gemacht und bestätigte abermals wie schwach die Jedi waren.

“Beeindruckend, Kayn. Du wirst einmal ein mächtiger Sith werden, wenn du weiter keine Schwäche zeigst.”

Meinte die dunkelhaarige Sith und musterte Kayn einen Moment lang.

Die Jedi sind schwach, weil sie nicht bereit sind über ihr derzeitiges Können hinauszuwachsen. Wir Sith streben immer nach Macht und entwickeln uns weiter und nutzen alle Ressourcen, die sich uns bieten. Insbesondere die der dunklen Seite der Macht, der wir uns bedienen. Sie bietet uns mannigfaltige Möglichkeiten, die mehr als unnatürlich erscheinen.Wir Sith werden so mächtig, dass wir dem Lichtschwert bald entwachsen werden und rein mit der Macht kämpfen. Sie ist unsere größte Waffe und unser Verbündeter.”

Erklärte sie ihrem Schüler, während sie ihn mit ihren gelben Augen taxierte.

“Den Preis den wir dafür zahlen müssen, ist gegenüber der Macht, die sich uns bietet , völlig belanglos.”

Führte sie fort und sah dann zu den Sternen.

“Wir werden bald Ziost erreichen. Nach meinem Gefühl zu urteilen, sind die Jedi noch nicht dort. Wir werden ihnen eine Falle stellen. Bis dahin bietet uns dieser Planet die Möglichkeit des Trainings. Die dunkle Seite ist stark an diesem Ort und sie wird auf unserer Seite stehen, gegen die Jedi. Sie werden keine Chance gegen uns haben. Für dich wird es ein besonderes Gefühl sein. Sicher, Bastion ist ebenso umhüllt von der dunklen Seite der Macht, doch schon allein Korriban war noch ein viel mächtigeres Gefühl. Ich vermute selbiges auf Ziost. Der Planet ist ein dunkler, öder, kalter Planet. Es war einst die Thronwelt der reinblütigen Sith. Wahrscheinlich werden wir die alte Festung der Sith noch vorfinden können. Nicht alle der Sith-Holocrone wurden bisher dort geborgen. Die ganze Zitadelle bietet uns genügend Wissen, um uns beide fortzubilden, mein Schüler. Die Gegebenheiten des Klimas sollten dir nun nach deinem Training in der Luftschleuse nichts mehr anhaben können, ebenso die gefährlichen Tiere, die hier leben.”

Fügte sie noch hinzu und sprang aus dem Hyperraum.

Wir werden jedoch nicht direkt an der Zitadelle landen. Die Jedi sollen uns ja nicht gleich entdecken und zum Schluss vor uns fliehen. Wir werden sie überraschen.”

Mit einem Knopfdruck verschleierte sie das Raumschiff, so dass es weder optisch, noch auf den Schirmen sichtbar war und sie trieben nun im Orbit von Ziost und der grelle, weiß/gräulich/bräunliche Planet erschien nun auf ihrem Sichtfenster. Kira war selbst nie auf diesem Planeten gewesen, doch sie war voller Vorfreude auf das Wissen, die Gegebenheiten, die sich dort boten und natürlich auf die Jedi.

“Dieser Planet wird für die nächste Zeit dein neuer Trainingsort sein. Dann, beginnt erst so wirklich dein Training, mein Schüler. Dieses Schiff und Bastion waren nur ein kleiner Vorgeschmack. Und auch du wirst in den Genuss kommen, dich mit einem Jedi messen zu können und zu zeigen wie stark die dunkle Seite wirklich ist.”

Mit diesen Worten setzte sie zur Landung an und sie näherten sich dem Planeten, an dem es scheinbar kaum mehr Fauna gab. Sie wählte eine braune, öde Felsschlucht und manövrierte das Schiff manuell selbststeuernd und gekonnt durch die engen, gefährlichen Felsspalten und landete schließlich rotierend, um in eine der engen Höhlen Platz zu finden. Sanft setzten sie auf und dies ohne mit dem Schiff irgendwo anzuecken. Die Macht und das Geschick der Sith hatte sie geleitet.

Ein Blick auf den Boardcomputer verriet ihr, dass sie wahrscheinlich alleine hier waren, doch sie wollte sich nicht alleine auf Anzeigen verlassen. Sie stieg aus dem Schiff, schritt die Rampe hinunter und betrat den kalten, rauen Felsen. Wind zerrte an ihrem schwarzen, langen Ledermantel. Sie berührte eine der Felswände zu ihren Seiten, schloss für den Moment die Augen und fühlte mit ihren dunklen Machtarmen der Macht hinaus. Sie spürte viele animalische Lebewesen. Dschungelkatzen,
Silooth, Sith-Kriegsvögel, Ziost-Hummer, Ziost-Mäuse, Ziost-Skorpione, Tuk'atas, doch keine Jedi. Sie könnten ihre Aura verbergen, doch in der nächste Nähe spürte sie nichts humanoides. Ihr Gefühl sagte ihr, dass die Jedi noch nicht hier waren und auch die modernen Anzeigen ihres Raumschiffes, haben kein anderes Schiff ausfindig machen können und auch keine nahen humanoiden Lebensformen. Die Sith öffnete wieder ihre Augen und ihr Blick schweifte durch die Öffnung der Schlucht in die karge, recht tote Landschaft.

“Sie sind noch nicht hier, mein Schüler. Die Zeit ist gekommen dein Training fortzusetzen. Zuerst musst du noch lernen deine Aura zu verbergen vor den Jedi, danach wirst du lernen ohne dein Lichtschwert zu kämpfen.”

Meinte Kira, welche ihre Aura seit diesem Planeten längst verborgen hatte. Immerhin war ihre Aura weit aus dunkler, als die ihres Schülers und fiel damit weit aus mehr auf.

Kira sprang mit einem beachtlichen Machtsprung aus der Klippe auf einen hohen Felsen.

"Folge mir!"

Befahl sie und sie war gespannt, ob es ihrem Schüler gelingen würde oder er einen anderen Weg nach oben fand.

Ziost- ein paar Kilometer entfernt von der Zitadelle- Felsvorsprünge-Schiff Dark Destiny- Kira, Kayn, Diener (Npcs) Droiden
 
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Ziost - ein paar Kilometer entfernt von der Zitadelle - Felsvorsprünge-Schiff Dark Destiny- Kira, Kayn, Diener (Npcs) Droiden

Kayn spürte die Macht in sich. Jede seiner Fasern hatte die giftige Substanz daran gehindert, tiefer in seinen Körper einzudringen. Ein Erfolg. Ein Hochgefühl durchdrang ihn. Er hatte eine der drakonischen Trainingsmaßnahmen tatsächlich überstanden. Und nicht nur das, er hatte weit mehr geleistet, als er von sich erwartet hatte. Die Dosis war beinahe tödlich gewesen. Und es wäre eine Lüge gewesen, wenn er sich nicht eingestanden hätte, dass das Gift ihn nicht in Mitleidenschaft gezogen hatte, doch dank der Dunklen Seite der Macht hatte er die Substanz schließlich neutralisiert. Es absorbiert. Unschädlich gemacht. Schwer atmend und mit geschlossenen Augen hatte er seinen Blick zu seiner Meisterin geneigt, als diese selbst davon sprach, dass seine Leistung beeindruckend war.

Dann ergänzte sie seine Ausführung über die Jedi. Auch sie referierte über Schwäche. Im Besonderen über die Schwäche über sich hinaus zu wachsen. Kayn verstand allmählich wie Kira tickte. Sie wollte unbegrenzte Macht besitzen. Koste es was es wollte. Ihre gelben Augen, die sie entstellten, sie irgendwie furchterregend machten, waren der Beweis. Der Schüler war eitel gewesen, es kratzte ihn darüber nachzudenken, durch seine steigende Macht deformiert zu werden. Doch er würde die Opfer bringen, die die dunkle Seite von ihm verlangen würde. Er konnte spüren, wie die dunkle Energie an seinem Körper zehrte. Es war binnen kürzester Zeit wie ein Suchtmittel geworden. Sich übermächtig zu fühlen.

"Völlig belanglos." der blonde Schönling nickte und biss sich auf die Unterlippe. "Macht mich mächtig, Meisterin. Lasst mich an eurer Seite für euch kämpfen." Er begehrte die Kraft, die in ihm schlummerte. Und sie würde ihm zeigen, wie er sie vollständig entfesselte. Er musste nur einen Weg finden, sie zu kontrollieren, geschickt einzusetzen.

Als Kira dann die Mission beschrieb, die vor ihnen lag konnte der Mensch es kaum erwarten, Sith Holocron? Seine verspielte Miene wandelte sich urplötzlich in eine ernste. Das Wissen der alten Sith war etwas, dass er begehrte. Geheimnisse, die bisher im verborgenen verblieben. Geheimnisse, derer er sich habhaft werden konnte.

Schon als die Dark Destiny aus dem Hyperraum gesprungen war, überfiel den Blondschopf ein Gefühl der Erfüllung. Die Aura des Planeten war sagenhaft gewesen. Das Gefühl, das er vorhin noch selbst erzeugt hatte schien hier in der Atmosphäre zu liegen, ja den gesamten Planeten zu umgeben. Als würde die dunkle Seite nach ihm greifen schloss er die Augen und gab sich der unendlichen Verderbtheit erneut mit verborgenen Augen hin. Nach dem er sich fallen gelassen hatte, war er in einen Sessel gesunken und beinahe berauscht reagierte er auf Kira.

"Ich bin bereit mein Training auf Ziost fortzusetzen. Wir werden die Jedi vernichten, Meisterin." Seine Hände waren zu Fäusten geballt gewesen. Er war kaum in der Lage dazu, die rohe, zügellose Kraft im Zaun zu halten. Der Borosk musterte dann den öden Himmelskörper. Und während Kira das Schiff landete, beobachtete er aufmerksam die Umgebung. Sank hinein in das Meer von längst vergangenen Terror und Verzweiflung. Es war als wären die Schreie noch immer zu hören gewesen. Als das Schiff gelandet war, bemerkte Kira, dass die Jedi noch nicht hier waren und dass sie die Zeit für Training nutzen würden, dass er lernen würde, wie er sich verbergen konnte vor den Jedi.

Als sie angekommen waren betraten sie umgehend nach dem das Schiff getarnt war die karge Ödnis. Ein riesiger Felsen war der Heimathafen für die Dark Destiny geworden. Und Kira schritt entschlossenen Schrittes voran. Als sie vor einer hohen Klippe ankamen, die Kayn dazu brachte den Kopf tief in den Rücken zu legen, bemerkte er erst, dass seine Meisterin überhaupt nicht mehr greifbar für ihn war. Zumindest in der Macht. "Bemerkenswert." seine Augen hatten sich zu Schlitzen verformt und er nickte. Er verstand die Notwendigkeit der List. Und noch ehe er es sich versah, verschwand die Sith-Exekutorin mit einem beträchtlichen Satz vor seinen Augen direkt oberhalb der Klippe. Kayn versuchte es ihr gleich zu tun, nur um zu bemerken, dass er nicht im Ansatz dazu in der Lage war die Höhe mit einem Machtsprung zu überwinden. Die Klippe war steil und glatt, es waren wenig Möglichkeiten gegeben, sich Stück für Stück von einem Vorsprung zum nächsten zu hangeln.

Doch was war das? Ein breiter Riss? Perfekt! Der Schüler begab sich direkt zu der steilen Felslücke und machte mit kleinen Machtsprüngen den Weg nach und nach gut, während er sich mit großer Kraftanstrengung zwischen den Felswänden hielt. Doch der Riss war nicht durchgängig. Als er an einer Verengung ankam, musste er improvisieren. Doch was sollte er tun? Er durfte jetzt nicht schlapp machen. Mit einem größtmöglichen Satz erreichte er ein winziges Loch in der Wand, in welches er sein hastig aktiviertes Lichtschwert Rammte und mit aller Macht hineinstieß. Kayn konnte spüren, wie die marode Formation unter der Gewalteinwirkung nachgab, bevor das Lichtschwert hinausglitt und ihm nur noch den Bruchteil einer Sekunde vermachte, im Rahmen seines nächsten Schrittes das Plateau zu erreichen. Mit verbissenen Blick und der unbändigen Macht, die es ihm erlaubte noch einen weiteren Satz zu machen, erreichte er die Höhe die er benötigte, um seine Hand an der Felskante zu platzieren.

Einige endlose Momente hing er am Aufstieg, bevor er die nötige Kraft gesammelt hatte, sich auf festen Boden zu schwingen. Die veränderten planetaren Bedingungen machten es ihm dabei nicht leicht. Als er sich hoch gerollt hatte, atmete er schwer und sammelte Kräfte in der Macht. Nach kurzer Zeit war er wieder auf den Beinen.

"Wie ihr gesagt habt. Das Training in der Luftschleuse war eine gute Vorbereitung."

Als der Schüler die Umgebung sondierte bemerkte er, dass hier trotz der Ödnis einiges los war. Mit den Augen nicht zu erkennen, waren da doch reichlich feindselige Lebensformen in ihrer unmittelbaren Umgebung. "Ich spüre den manifestierten Hass auf diesem Planeten, Meisterin." er schloss erneut kurz die Augen und atmete tief ein. "Es ist berauschend."

Dann machte er einige Schritte voraus, sah sich gründlich um. Aus einer Richtung kam besonders intensive, dunkle Kraft. "Ich schätze in dieser Richtung liegt die Zitadelle."

Ziost - ein paar Kilometer entfernt von der Zitadelle - Felsvorsprünge-Schiff Dark Destiny- Kira, Kayn, Diener (Npcs) Droiden
 
Ziost- ein paar Kilometer entfernt von der Zitadelle- Felsvorsprünge-Schiff Dark Destiny- Kira, Kayn, Diener (Npcs) Droiden

Die Sith spürte den Rausch in ihrem Schüler und die Gier nach Macht und Wissen. Jene Ungeduld, die ihm die Kraft gab, die Klippe auf seine Weise zu erklimmen. Er schaffte es, wenn auch mit großer Anstrengung und Improvisation. Die Planetaren Gegebenheiten schwächten ihn zusätzlich, wenn auch womöglich nicht so stark, wie es hätte sein können. Immerhin machte er Fortschritte, was auch Kira ihm zugute halten musste und dennoch war er noch weit weg von gut genug.

“Du musst noch viel lernen, Kayn. Das hat viel zu lange gedauert und war erbärmlich. Jeder Feind hätte dich in der Zwischenzeit eliminieren können. Du warst völlig angreifbar und es wäre dein Tod gewesen. Ebenso jeder Fehltritt von dir. Deine Deckung war miserabel. Siehe zu, dass du schnellstmöglich deinen Machtsprung verbesserst und an deiner Schnelligkeit arbeitest. Wie du ja bereits weißt, kann die Macht deine Geschwindigkeit erheblich verbessern. Umso schneller du bist, umso unbesiegbarer bist du.”

Gab sie ihm zu verstehen und sah ihn abschätzig für seine Leistung an und haderte mit sich, ihn körperlich dafür zu bestrafen, entschied sich jedoch dagegen. Sie brauchte ihn in einem guten Zustand, ehe die Jedi hier auftauchen würden.

“Dieser Planet ist in der Gewalt der dunklen Seite der Macht und korrumpiert die Umgebung. Jedes Lebewesen wird jener dunklen Macht unterworfen und es regiert auf diesem Planeten das Recht des Stärkeren. Siehe dich vor. Sei wachsam. Die Bestien, die hier Leben haben keine Gnade für die Schwachen. Es wäre eine blamable Schande, wenn ich dich an einer der niederen Kreaturen verlieren würde. Dann wärst du nicht mehr Wert als ein Insektoid.”

Mit diesen Worten setzte sie sich wieder in Bewegung und dies in die Richtung, die Kayn vorgeschlagen hatte.

“In der Tat. Deine Intuition spricht für dich, doch du wirst wahrscheinlich noch etwas anderes spüren. Während du mit deiner Kletteraktion abgelenkt gewesen warst, haben wir Gesellschaft bekommen und diese ist sehr deutlich spürbar. Sturn ist hier und ist ebenfalls auf dem Weg zur Zitadelle. Ich halte es für dumm, dass er seine Aura so offen Preis gibt und damit womöglich die Jedi in die Flucht treibt.”

Gab sie offen zu und fragte sich gleichzeitig, ob Kayn überhaupt wusste, dass Janus ihr ehemaliger Schüler war. Er musste es nicht unbedingt wissen, denn es war nicht unbedingt erwähnenswert, dass er sie im Rang überholt hatte, auch wenn sie diesem Echani dicht auf den Fersen war.

“Versuche deine Aura zu verbergen. Ersetze die Energie um dich herum durch Dunkelheit, Schatten und einem imaginären Leichentuch, als würdest du gar nicht existieren. Werde dir deiner eigenen Aura bewusst, dann gelingt es dir auch, sie zu verschleiern.”

Erklärte sie ihrem Schüler.

“Mit wachsender Macht wird diese Technik herausfordernder.”

Fügte sie noch hinzu und ging schnellen Schrittes voran. Sie spürte mit der Macht hinaus und umging damit möglichen Gefahren der Konfrontation mit irgendwelchen niederen Kreaturen, die sie womöglich noch vor den Jedi unangenehm befleckten. Wie ein bedrohlicher Schatten bewegte sie sich durch die karge, teils tote Landschaft und behielt dabei ein ordentliches Tempo bei, ohne dabei auch nur ansatzweise außer Atem zu kommen oder zu ermüden. Wie es um ihren Schüler dabei stand, interessierte sie dabei kaum.

Schließlich entdeckte sie Janus Sturn weiter unten mit einigen Jüngern als Wachen um sich herum und noch dazu war noch jemand bei ihm. Ein Wesen, welches ihr aufgrund von Seltenheit nicht geläufig war. Vermutlich eine Dienerin des Grafen.(Thatawaya)

Langsam näherte sie sich von einem oberen Felsabschnitt der kleinen Gruppe, die ebenfalls auf dem Weg zur Zitadelle waren.

Halte dich zurück, Schüler. Sturn bist du nicht gewachsen. Folge mir unauffällig.”

Riet sie Kayn und mit einem gezielten Machtsprung brachte sich Kira schließlich in die Tiefe und dicht hinter die laufende Gruppe, ohne dabei ihre Aura zu offenbaren und landete dabei so leise, wie es ein Schatten ebenfalls wäre. Erst ihre Stimme offenbarte ihre Anwesenheit.

“Willkommen, Lord Sturn.”

Begrüßte sie ihren ehemaligen Schüler und taxierte ihn mit ihren leuchtend, gelben Augen.

Ich hatte ja keine Ahnung, dass ihr mittlerweile auf Wachschutz angewiesen seid. Weshalb diese überzogene Vorsicht? Ihr fürchtet doch etwa nicht die Jedi?”

Bemerkte die Sith Exekutorin abfällig und war wachsam, was eventuelle Angriffe von ihm oder seiner Diener betraf.

“Eure Aura ist kilometerweit zu spüren und dies auch für Jedi. Ich zweifle den Sinn dieser Zurschaustellung an. Doch vielleicht möchtet ihr mir zunächst nähere Informationen geben zu diesem kleinen Komplott.”

Meinte Kira süffisant grinsend und sah dann zu dem riesenhaften Vogel neben ihm.

Eine Dienerin schleift ihr also auch auf diesen Planeten. Interessant. Vielleicht kann sie sich ja als nützlich erweisen, verstaubte Holocrons wieder zum Glänzen zu bringen.”

Feixte Kira und verschränkte selbstsicher ihre Arme vor ihrer Brust, nicht ohne dabei ihre Deckung in der Macht fallen zu lassen.

“Ich freue mich schon, wenn die Jedi endlich hier sind, falls ihr sie nicht gleich wieder vertreibt. Wie lautet euer Plan? Ihr hättet keinen besseren Ort dafür wählen können, dies muss ich schon zugeben, Lord Sturn.”

Die neuerlichen gelben Augen der Sith leuchteten vor Vorfreude dessen, was bevorstand.

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Von: Weltraum (Imperium)-Im Hyperraum nach Ziost -Auf der Yacht von Lord Sturn-Audienzzimmer- mit Janus

Natürlich hatte der mit Sicherheit wohlhabende Fastmensch vor ihr andere Ziele als das blosse Überleben in dieser Galaxie. Er wollte herrschen. Thatawaya strebte nur eine Position an, in der sie weniger angreifbar war als jetzt. Und wenn er ihr diese Position zu seinen Füssen erlaubte, wäre sie damit zufrieden. Solang das Nahrungsangebot vorhanden war. Thatawaya beobachtete, wie der Sith sich seinen Tee holte und genüsslich an der Tasse nippte. Er war in einer komplett anderen Welt als sie. Seine Welt war strahlender, wenn auch nicht unbedingt weniger gefährlich. Er liebte das Licht, in dem ihn jeder sehen konnte. Thatawaya liebte die Schatten, in denen sie unsichtbar werden konnte. Er musste aufpassen, von den Scheinwerfern nicht bis zur absoluten Blindheit geblendet zu werden. Sie würde von ihrer Position aus nichts von dem Ruhm und dem Glanz abbekommen, dafür konnte sie aber alles beobachten und sehen, was ihm vielleicht entging. Sie konnte ihm helfen, einfach durch ihre Art. Dafür musste er ihr aber auch von Nutzen sein. Schutz und Wissen. Und anregende Gespräche.

"Ich bin gespannt darauf, euch in Aktion zu sehen."

ER war nur grob gewesen. Von Lord Sturn erwartete sie mehr Eleganz und Feinheit. Dadurch war er vielleicht auch gefährlicher.
Der Sith vor ihr fuhr fort und erklärte, wie die Sith den ewigwährenden Konflikt des Lebens herunter brachen: Licht gegen Schatten. Oder, wie Thatawaya es sah: Jäger gegen Beute. Und er wies auf die Stärken von anderen Lebewesen hin. Die Gefühle, die sie antrieben und ihnen halfen, ihren Ziele zu erreichen. Automatisch suchte Thatawaya nach ihrer "Triebfeder". Sie konnte keines der Gefühle, die der Sith gerade beschrieben hatte, als ihre Triebfeder ausmachen. Ja, vielleicht war Angst im Moment noch ihre mächtigste Triebfeder. Angst, wie da zu landen, wo sie gewesen war. Angst, wieder von jemandem derart missbraucht zu werden, wie es geschehen war.

"Wie stehen die Sith denn den Hutts gegenüber da? Ebenso "unversöhnlich" wie den Jedi?"

In dieser Galaxie ging es um Macht, das wurde Thatawaya immer bewusster. Wie der Sith zuvor gesagt hatte: Und wenn es nur über eine andere Person war. Es konnte ein Anfang sein. Macht über eine ganze Welt? Was fing man mit so einer Welt an? Sollte es ein tolles Gefühl sein, das Geschick vieler Wesen bestimmen zu können? Kam damit nicht auch wahnsinnig viel Arbeit und Verantwortung? Schliesslich wollten die Wesen ja auch versorgt werden. Nun gut, ER hatte sie einfach eingesperrt und ihr gerade genug gegeben, dass sie knapp überlebte. Aber was hatte es IHM gebracht? Offensichtlich hatte er sich auch an anderen Stellen unbeliebt gemacht, sonst wäre er ja jetzt nicht tot, oder?
Lord Sturn hatte schon einige Helfer unter sich versammelt. Und viele Posten waren für Thatawaya sehr einleuchtend. Experten, an die er sich wenden konnte, wenn er nicht weiter kam. Die ihn mit Informationen und Wissen versorgten und ihm damit Wege ebneten. Die Fosh nickte bei der Aufzählung verstehend. Sie würde sich ebenfalls so einen Pool bilden müssen. Aber was konnte sie bieten? Ausser den Fleischteilen, die sie nicht vertilgen konnte.

"Was ist es denn so, was eure Diener von euch haben wollen? Was bietet ihr ihnen, damit sie für euch arbeiten?"

Ihr gewährte er im Augenblick seinen Schutz, aber das konnte für andere wohl kaum ein Thema sein. Schliesslich konnte er sich nicht an mehreren Orten gleichzeitig aufhalten. Oder?
Zumindest zeigte er im folgenden Duell keine Zeichen davon, sie von zwei Seiten gleichzeitig angreifen zu wollen. Das sie ihn zwischen seiner eigenen Schatzsammlung festfahren wollte, bemerkte der Sith natürlich sofort, lobte sie aber für diesen Schachzug. Eine Erfahrung, die Thatawaya irritierte. ER hatte sie für solche Versuche bestraft. Dennoch kam in diesem Schlagabtausch immer wieder eine Situation, die für Thatawaya unangenehm knapp war. Und was Thatawaya noch missfiel: Er lernte sie kennen! Lernte ihre Geschwindigkeit und Wendigkeit einzuschätzen und vorrauszusehen, wo sie als nächstes auftauchen oder zuschlagen würde. Auf der anderen Seite konnte er sie das eine oder andere Mal überraschen und gerade gegen Ende des Duells nahmen die Überraschungen für die Fosh zu. Er war definitiv gefährlicher als eines ihrer Beutetiere, mit denen sie sonst zu tun gehabt hatte. Oder dieser Stumpfling, der in ihrem Quartier das Bett zerlegt hatte, bei dem Versuch, sie zu erschlagen.

Die letzte Überraschung bestand darin, dass der Sith sich plötzlich abwandte und seine Waffe abschaltete. Nicht, das sie enttäuscht wäre, weil der Kampf "schon" vorbei war. Thatawaya reckte den Hals um abzuschätzen, ob es nur eine Falle war oder ob der Sith wirklich den Kampf beendete. In dem Moment packte sie etwas am Hals und hob sie hoch. Sie kannte dieses Gefühl und das jetzt wieder zu erleben, brachte einen weiteren Erinnerungsfetzen hoch. Sie sah IHN wieder vor sich, boshaft grinsend. Panik wallte in ihr hoch und sie fing an mit den Krallen an ihren Füssen nach der Luft vor ihr zu schlagen. Zum Glück dauerte es nur ein paar Sekunden und die Stimme des Sith lenkte ihre Aufmerksamkeit wieder in die Gegenwart. Er erklärte ihr, dass sie sich nicht nur auf das Lichtschwert verlassen sollte, sondern auch andere Talente nutzen sollte.Und er machte ihr klar, dass sie nur lebte, weil er sie liess. Eine Aussage, die sie drohend fauchen liess. Ja, er hatte seine Überlegenheit demonstriert in diesem kleinen Spiel. Er war ein Jäger, genau wie sie. Er erinnerte sie daran, das jeder Kampf tödlich war. Nun. Sie lebte, er lebte, also war es dieses Mal wohl nicht so. Auch wenn wohl jedem klar war, wer in diesem Kampf lebend hervorgegangen war. Darum war sie ja hier. Um zu lernen und sich irgendwann auch gegen Wesen wie IHN oder Lord Sturn zur Wehr setzen zu können.

"Darum bin ich hier..."

krächzte sie durch seinen Griff hindurch.Er liess sie los und sie fiel das Stück zu Boden, schaffte es dabei aber, auf ihren Füssen zu landen. Trotz seiner Ankündigung einer Pause hielt Thatawaya noch vorsichtigen Abstand und die Spannung in ihrem Körper bezeugte weiterhin Kampfbereitschaft. Körperlich war sie nur etwas erschöpft. Der Kampf gegen den Sith hatte sie mehr mental als körperlich gefordert, da sie diese Art von Bewegung schon lange gewohnt war. Und sie würde mit jedem Tag, an dem sie vernünftig essen konnte, würde sie noch ausdauernder und stärker werden.

Der Rest vom Flug war anstrengend und brachte Thatawaya tatsächlich auch mal an ihre körperliche Grenze. Darum freute sie sich eigentlich auf die Welt, auf der sie landen würden. Sie hoffte auf etwas Schönes, was ihr helfen würde, sich von dem Flug etwas zu erholen. Dementsprechend aufgeregt folgte sie ihrem Meister in das Cockpit des Raumschiffes und sah gespannte zu, wie das Schiff in den Normalraum zurückkehrte. Der Anblick, der sich ihr dann bot, war jedoch ziemlich ernüchternd. Vor ihr war eine graue Kugel. Wenig einladend. Naja. Vielleicht hatte der Boden mehr zu bieten.

Als sie zur Rampe gingen, drückte der Sith kurz ihre Schulter und das in seinem Gesicht konnte ja fast ein Lächeln sein. Thatawaya konnte diese Geste nicht wirklich einschätzen. Wollte er sie aufmuntern? Ihr Mut machen? Nun, das war nicht nötig. Sie hatte keine Angst und begegnete dieser Welt wie allem anderen auch: Kampfbereit und aufmerksam.
Am Ende der Rampe angekommen fand Thatawaya, dass diese Welt ein Teil des Sith-Tempels hätte sein können. Die Stimmung war ähnlich, erdrückend und leicht bedrohlich, auch wenn auf den ersten Blick nicht auszumachen war, was zu diesem Gefühl führte.
Ihr Meister hingegen hatte eine Erklärung für dieses Phänomen: Die dunkle Seite. Hier, genauso wie auf Bastion. Das könnte durchaus des Rätsels Lösung sein. Er forderte sie auf, sich klein zu machen und unauffällig zu sein. Unsichtbar. Thatawaya nickte und lief zu den dunkelsten Stellen auf ihrem Weg. Ihr Gefieder bildete die beste Tarnung und da sie diese Umgebung kannte und liebte, musste sie auch nicht nachdenken. Sie liess sich ganz von ihrem Instinkt leiten, hielt sich hinter Lord Sturn, aber nicht zu weit weg, dass sie ihn erreichen könnte, sollten sie von hinten angegriffen werden. Ihre Zehen bog sie nach oben, so dass ihre Krallen möglichst nicht auf dem Steinboden klackerten. Geduckt war sie weniger als einen Meter gross und würde von den meisten wohl kaum als intelligentes Lebewesen wahrgenommen. Höchstens als wildes Tier, dass sich in die Schlucht verirrt hatte. Neugierig beobachtete sie ihren Meister und seine Truppe von Frischfleisch, wie sie exponiert und stolz voran schritten. Ein Verhalten, das für Thatawaya hier sicher mit grossem Unbehagen verbunden wär. Selbst auf Bastion hatte sie sich stets an den Wänden lang gedrückt. Nicht zuletzt deswegen, weil sie so niemandem vor die Füsse lief und zur beweglichen Stolperfalle wurde.
Der Sith hatte gesagt, dass man sie nicht bemerken solle. Wer sollte sie hier bemerken? Waren Verbündete von ihm hier? Thatawaya hielt gespannt die Luft an, als sie sich dem Gebäude näherten. Hier wohnte doch schon längst keiner mehr. Oder?

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Seine neue Schülerin hatte sich wacker geschlagen, körperlich wie geistig. Natürlich bestand am Ausgang der Konfrontation kein Zweifel, aber aus der Niederlage zu lernen war eine besondere Kunst und unvermeidlicher Teil der Ausbildung. Ein jeder Sith musste in den Dreck gestoßen werden, wieder und wieder und wieder, um sich voller Trotz und Ehrgeiz jedes Mal zu erheben. Dies war die wichtigste Lehre, die ein Meister vermitteln konnte, und Janus machte bei der Fosh keine Ausnahme. Ihre Zähigkeit stand außer Frage, und sie hatte sich klug positioniert und bewegt – die Grundlagen für eine fähige Kämpferin besaß sie zweifellos. Und die Intelligenz, um über rohe Gewalt hinaus die Kräfte zu entwickeln, wie ihre Frage nach den Hutten gezeigt hatte. Ganz im ruhigen, sonoren Tonfall des Lehrmeisters hatte der Dunkle Lord geantwortet, in einem Habitus, der einem emeritierten Professor gut zu Gesicht gestanden hätte.


„Nicht auf eine derart fundamentale Weise, nein. Es handelt sich mehr um eine pragmatische Rivalität als um einen ideologischen Konflikt. Sobald sie das Knie beugen – respektive ihr Äquivalent dazu – werden die Hutts einen Platz in der neuen Ordnung haben. Eine weitere Lektion: Zerstört nichts, was ihr nicht auch benutzen könntet.“


Ein kurzes Lächeln huschte über das blasse Gesicht des Grafen. Die Verbrecherfürsten mochten stolz auf ihre Unabhängigkeit sein, aber diese würde nicht ewig bestehen können. In einem derartig erbitterten Konflikt der Systeme wie dem zwischen Imperium und Neuer Republik musste früher oder später jeder eine Seite wählen oder das ungeheure Risiko eingehen, zwischen den Machtblöcken zerquetscht zu werden. Mochte man Neutralität auch noch so lange bewahren können: In einem apokalyptischen Endkampf um die ganze Galaxis gab es kein Verstecken. Umso wichtiger war es, zu erkennen, wie man andere führen konnte, auf dieses Thema hatte die nächste Frage seiner Schülerin abgezielt. Janus hatte die Arme ausgebreitet, in einer allumfassenden Geste, als würde er jedes einzelne seiner Werkzeuge meinen.


„Was immer ihr Herz und ihr Verstand begehren. Bemerkenswert oft sind es Credits. Schutz. Die Aussicht auf Macht und Einfluss. Die Demütigung eines Konkurrenten. Zugang zu exklusivem Wissen. So, wie es jedes Lebewesen einzigartig ist, sind auch seine Bedürfnisse einzigartig.“


Die letzte Bemerkung Thataways honorierte ihr Meister mit einem zustimmenden, zufriedenen Nicken.


„In der Tat.“

Ihre Worte würden auf Ziost auf die Probe gestellt werden. Doch genau das waren die Gelegenheiten, bei denen sich aufstrebende Sith beweisen konnten und beweisen mussten. Die Fosh würde entweder siegen oder untergehen, auf dieser kargen, lebensfeindlichen Welt war diese Maxime nicht bloß eine Phrase, sondern kalte Realität. Obwohl ihn die Landschaft nun wirklich nicht zu reizen vermochte, wahrte Janus eine glatte, höfliche Miene, denn für jemanden seines Standes geziemte es sich nicht, sich Irritation anmerken zu lassen. Ganz in diesem Sinne ließ sich der elegante Graf auch nicht aus der Ruhe bringen, als seine ehemalige Meisterin vor ihm auftauchte, ein provozierendes Grinsen auf den Lippen und bösen Schalk in ihren gelb leuchtenden Augen. Die attraktive dunkelhaarige Frau, die da Kira Guldur genannt wurde, sie war schon reichlich kapriziös, auch wenn das vermutlich einen Teil ihres Charmes ausmachte. Zumindest einen großen Teil ihrer Persönlichkeit machte es auf jeden Fall aus. Janus präsentierte ein aalglattes Lächeln und deute eine höfliche, knappe Verbeugung an, bevor er sich wieder aufrichtete und seine Gegenüber musterte.


„Seid gegrüßt, Lady Guldur. Wie schön, Euch bald wiedersehen zu dürfen. Euer Talent für dramatische Aufritte ist unbestreitbar. Doch will ich hoffen, dass sie nicht Eure einzige Waffe im Kampf gegen die Jedi sein werden.“


Die kultivierte, beinah sanfte Stimme des Dunklen Lords war bar jedes Spottes, sondern vermittelte eher eine distanzierte Neugier – wie ein Nexu, das mit schief gelegtem Kopf eine Maus betrachtete und überlegte, ob sie den Aufwand wert war, die Krallen nach ihr auszustrecken. Kira verlor – wie es ihrem Naturell entsprach – keine Zeit, Kritik vorzubringen, seine deutlich zu spürende Aura missfiel ihr und sie verlangte nach Auskunft über den Plan, nicht ohne eine herablassende Bemerkung über seine Leibwächter. Janus hob galant, aber gebieterisch eine Hand und deutete vage in die trostlose Landschaft hinaus, als er zu einer Erklärung ansetzte. So höflich und stoisch er dabei auch war, so konnten sich jene, die ihn sehr, sehr gut kannten, doch vielleicht des Eindrucks nicht erwehren, dass er den Eindruck hatte, einem Kind etwas erklären zu müssen.


„Dies ist eine Treibjagd, meine Liebe. Jede Treibjagd erfordert intelligente, zähe und disziplinierte Bluthunde. Und keine sind besser als die meinen.“

Janus machte eine Kunstpause und seine weißen Zähne blitzten in einem gefährlichen Lächeln auf. Der Stolz seiner Diener angesichts dieses Lobes war in der Macht deutlich zu spüren – ein weiteres Mittel, um sie zu Höchstleistungen anzuspornen. Sie waren die Auserwählten des Grafen, ihr hartes und gnadenloses Training hatte sie Kampfmaschinen gestählt, und als solche brannten sie darauf, sich erneut zu beweisen. Der Dunkle Lord ließ einige Sekunden verstreichen, bevor er sich räusperte und fortfuhr.


„Mit Vergnügen lasse ich Euch an dem Plan teilhaben. Er ist so simpel wie elegant. Seid unbesorgt, was meine Aura angeht. Die Jedi sind noch nicht hier. Und wären sie hier, so würde meine Präsenz sie aus ihrem Versteck und direkt in unsere Arme treiben. Doch es wird anders ablaufen: Zunächst einmal werden wir unsere Schiffe und uns selbst verbergen und die Zitadelle zu unserem Basislager machen. Meine Diener werden Vorräte und Ausrüstung dorthin bringen. Von diesem Ausgangspunkt aus ist es eine Leichtigkeit, den Planeten zu überwachen. Sobald die Jedi gelandet sind, machen wir ihr Schiff oder Schiffe ausfindig und zerstören respektive sabotieren sie, so dass sie auf Ziost gefangen sind. Danach ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis wir sie entweder in die Ecke gedrängt haben oder sie sich uns verzweifelt zum Kampf stellen. Und während die Dunkelheit dieser Welt an ihren Körpern und ihrem Geist zehrt und sie müde, hungrig und erschöpft ins Unglück taumeln, werden wir sie hetzen und jagen und mit jedem Augenblick stärker werden, gut versorgt und bestens ausgerüstet.“


Vergnügen blitzte wie ein Funke in den grünen Augen des Sith auf, flankiert von einem selbstzufriedenen Schmunzeln, doch der Ausdruck wurde kühler, als Kira sich abfällig über Thatawaya äußerte. Janus gab seiner Schülerin einen mentalen Befehl, sich offener zu zeigen, überließ es aber ihr, wie genau sie reagieren wollte. Er selbst warf seiner Gegenüber jedoch einen Blick zu, der nahelegte, in Zukunft ihre spitze Zunge zu hüten – seine Diener gehörten ihm und Janus ließ sich von niemanden seinen Besitz streitig machen oder beschädigen.


„Ihr Nutzen geht weit über Eure Vorstellungskraft hinaus. Doch dies muss Euch nicht kümmern. Konzentriert Euch auf die Jagd, Lady Guldur. Sie will wohl überlegt und ausgeführt sein. Der richtige Ort. Die richtigen Mittel. Geduld und Konzentration. Und schlussendlich der eiserne Wille, um sie zu Ende zu bringen. Was mich dazu führt, dass ich es nun sehr begrüßen würde, wenn Ihr mich zur Zitadelle führen könntet. Ich nehme an, Ihr kennt den Weg bereits. Nach Euch, meine Liebe.“


Janus vollführte eine einladende Geste in Richtung seiner ehemaligen Meisterin und setzte sich dann ruhigen Schrittes in Bewegung, während er das Wort an seine Schülerin richtete.


„Bitte, gesellt Euch zu mir, Thatawaya. Dies ist der Beginn eines großen Triumphs, und Ihr werdet daran teilhaben.“


Jedenfalls solange alles nach Plan lief. Seinem Plan...


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Ziost - ein paar Kilometer entfernt von der Zitadelle - Felsvorsprünge-Schiff Dark Destiny- Kira, Kayn, Diener (Npcs) Droiden

Die Erschöpfung, die Kayn in seinen Knochen spürte, war Ergebnis der andauernden Strapazen, denen er seit seiner Schülerschaft bei der sadistischen Sith-Lady ausgesetzt war. Die Gefühle seiner Meisterin gegenüber schwankten stark. Immer wieder wechselte ihr Bild in seinem Kopf. Von der anbetungswürdigen dunklen Herrin, die ihre Macht wie ein tosender Sturm zur Schau stellen konnte, bis hin zur verhassten Foltermagd, die ihren dunklen Zögling wie eine Art humanoider Abfall behandelte. Es fiel ihm in der Tat schwer ihren Weg zu akzeptieren, obwohl er sich der Macht bewusst war, die sie bereits in ihm erweckt hatte. Die dunkle Seite war nicht mehr nur ein betörender Nebel, der ihn umgab, den er fasziniert aufsaugte. Mittlerweile war er zu einem Teil eben dieser Essenz geworden, konnte die Verderbtheit fühlen, benutzen und sogar genießen. Dass er dazu im Stande war, die steile Wand zu erklimmen, für die man auch mit einem Haken und anderer professioneller Ausrüstung viel Geschick benötigt hätte, bewies ihm, dass er schnell lernte. Kira war ihm nach dieser kurzen Zeit des schmerzhaften Kennenlernens nicht für ihre Geduld bekannt geworden. Und dass sie sein Erscheinen neben ihr nur mit Worten schalt, zeigte ihm, dass er womöglich nicht so schnell lernte, wie sie es sich gewünscht hätte, aber dass er durchaus zu etwas zu gebrauchen gewesen war.

"Ja, Herrin. Ich werde daran arbeiten, meine körperlichen Fähigkeiten mit der Macht zu verstärken." er nickte ihr Respekt zollend zu, als er seine Hände sorgsam aneinander abrieb, um den Dreck und den Staub loszuwerden. "Das Recht des Stärkeren - unser Recht." Philosophierte der Schüler vor sich her. Er strotzte nur so von Arroganz und Überheblichkeit, was er Selbstbewusstsein genannt hätte.

Als das Sith-Duo aufbrach erklärte Kira, dass Janus Sturn auf dem Planeten war. Kayn hatte viel über den Grafen gehört, ein Lord ohne Gleichen wiesen ihn manche der Ordensbrüder und Schwestern aus. "Ich habe einiges von Lord Sturn gehört." Ihre Meinung zu seiner offenen Aura lies der Borosk unkommentiert. Der Graf war ein mächtiger Sith, Kayn war gespannt zu erfahren, ob sich dahinter eine dedizierte Strategie verbarg, denn er war sich sicher, dass sie bald auf ihn treffen würden.

Die Aura verbergen. Verstecken, was doch so mächtig und zügellos aus ihm heraus strömte, mit eben dieser Macht. Kayn sah Kira mit der entsprechenden Skepsis an und befragte sein Inneres, suchte nach einer Möglichkeit, den Schleier, der ihn so allgegenwärtig umgab, zu übertünchen. Er schloss kurz die Augen und atmete tief ein, bevor er die dunkle Kraft imaginär in sich einsog und in den letzten Ecken seines Bewusstseins verbarg. Es war als bereitete er sich auf eine Implosion vor. Hochkonzentrierte setzten sie ihren Weg fort. Der Schüler hatte Mühe das Tempo seiner Meisterin zu halten. Ständig beschleunigten sie durch die Macht, überwanden große und kleine Hindernisse und Vorsprünge mit lebensgefährlichen, akrobatischen Einlagen bis sie irgendwann an einer Erhöhung ankam, von der aus sie Sturn und sein Gefolge erblicken konnten. Kayn musterte den Zug ganz genau, seine Augen waren dabei zu Schlitzen geworden. Da war der Graf selbst und ein ganzer Hort voller Kleinwüchsiger. Was sollte das? "Nun, von unauffällig konnte man wirklich nicht sprechen." stimmte er dann spät zu.

Noch immer verborgen in der Macht, so gut es eben ging, folgte er Kira mit einem durchaus geschickten Sprung, bei dem er stabil auf seinen Füßen landete, ehe er sich aufrichtete und seinen ganzen Körper wie aus Reflex anspannte. "... folge mir unauffällig" - Kayn tat wie gehießen. Er bündelte seine gesamte Konzentration in seiner Aura, oder eben diese zu verbergen. Hinter einem Fels lugte er geheimnisvoll auf die Gruppe, als Kira sich eben dieser anschloss und Lord Sturn konfrontierte. Neben dem Sith-Lord war dann plötzlich eine vogelhafte Gestalt zu erkennen, die nach einer Geste erschienen war. Kayn hatte kurzfristig die Stellung gewechselt und war hinter einen anderen Fels geschlichen, hinter dem er besser wahrnehmen konnte, was gesprochen wurde. Offenbar hatten die ersten Höflichkeiten stattgefunden, bevor Sturn offensichtlich sein Missfallen über die Bemerkungen zu dem Vogelwesen kundtat. 'Interessant' dachte der hochgewachsene Menschliche bei sich.

Als sich die Gruppe in Bewegung setzte, nutzte der Schüler weiterhin die Vorsprünge und Deckungen, um dem Gespann unauffällig zu folgen. Es war eine gute Übung für ihn. Denn wenn Sturn und alle anderen nicht (sofort) mitbekamen, dass sie von Kiras Schüler verfolgt wurden, lag kein Zweifel in seinem Vorankommen. Doch was bezweckte Lady Guldur damit, dass Kayn sich nicht zeigte?

Ziost - Schlucht - Auf dem Weg zur Zitadelle - Kira, Janus, Thatawaya und Kayn
 
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Kira’s Blick blieb kalt und ausdruckslos, trotz der Retourkutsche, die ihr ehemaliger Schüler ihr entgegengebrachte. Nicht mehr lange und sie würde ihn von seinem hohen Ross herunterreißen und dies für ein für alle Mal. Sie würden keinen Fehler ein zweites Mal begehen. Die dunkle Seite hatte sie als Gefäß eingenommen und sie hatte die volle Kontrolle darüber und das wahre Ausmaß ihrer Macht würde er noch zu spüren bekommen, wenn auch noch nicht jetzt. Der Zeitpunkt würde jedoch kommen, um ihn für diese Schmach zu bestrafen, die er ihr entgegengebrachte, seit er sich über sie erhoben hatte und schon öffentlich gedemütigt hatte. Sie vergaß nie und die Rache dafür war sicher. Ein gefährliches Funkeln huschte über ihre gelben Augen und sie zwang sich zu einem gespielten Lächeln.

“Keine Sorge, Sturn. Ihr werdet überrascht sein, zu was ich fähig bin.”

Antwortete sie ihm und beäugte seine Jünger um sich herum herablassend. Sie waren in ihren Augen überflüssig, aber der Graf schien sich damit zu profilieren.

Als der Sith Lord ihr schließlich seinen Plan verkündete, verschränkte Kira ihre Arme vor der Brust und hörte ihm aufmerksam zu und nickte schließlich bedächtig.

“Klingt zumindest nach Abwechslung und Spaß. Ich nehme an, dass wir die Jedi exekutieren werden? Wie viele werden es sein und wer ist eigentlich diese Archäologin Zoey Liviana, die ihr in eurer letzten Nachricht erwähnt habt?”

Harkte die Sith nach, während sie das animalische Wesen (Thatawaya) herablassend würdigte. Sie spürte nun die Macht in ihr und es war klar, dass dieses Wesen anscheinend die neue Schülerin von Sturn zu seien schien.

“Erstaunlich wie schnell ihr eure Schüler wechselt. Das habt ihr wohl von mir.”

Meinte Kira, die sich selbst gerade von ihrem letzten Schüler befreit hatte, aufgrund von dessen Schwäche und gab Kayn nun mental ein Zeichen, dass er sich nun zeigen durfte.

“Dies ist mein neuer Schüler, Kayn Iodor.”

Präsentierte Kira ihn stolz, als wäre er ihr neues Besitztum. Nun, im Grunde war er es auch. Noch wusste dieser nicht, dass Sturn einst ebenso ihr Schüler gewesen war und dies war auch gut so.

“Das hast du gut gemacht, Schüler. Niemand hat deine Präsenz bemerkt. Die Jedi werden dir mit Sicherheit zum Opfer fallen.”

Lobte sie ihn und wandte sich dann wieder Janus zu, während sie sich in Bewegung setzten zur Zitadelle. Natürlich schmeichelte es sie, dass der Sith Lord ihr den Vortritt gab, doch sie war vorsichtig, denn auch sie traute Janus genausowenig, wie er vermutlich ihr traute. Mit Gewissheit spürte auch er ihre wachsende Macht und die Bedrohung, die von ihr gegenüber ihm ausging. Nur ungerne hatte sie diesen Sith unnötig im Rücken.

“Ich nehme an, dass ihr Brianna Kae nun entsorgt habt, wenn sie im Moment nicht zu eurer Schülerschaft zählt? Eine wahrlich kluge Entscheidung, mein Freund.”

Meinte Kira und es war nicht zu überhören, welchen Hass sie bei Brianna empfand.

“Ihr hattet in eurer recht kurzen Nachricht Jedi Meisterin Skyfly erwähnt. Ihr nehmt also an, dass wir auch sie antreffen werden? Zu gerne würde ich das Gesicht von Brianna sehen, wenn wir Kestrel vor ihre Augen führen, um den Tod ihrer Meisterin grauenhaft zu verzögern. Spätestens dann entsagt sie endgültig der dunklen Seite.”

Teilte Kira ihren Rachedurst mit und streckte dann kaum merklich ihre Hand leicht nach rechts aus. Es war mehr ein Fingerzeig und eines der Bestien, die sich der Gruppe leise genähert hatte, stürzte nun schreiend zu Boden mit einer unnatürlichen Genickhaltung. Der Kriegsvogel, lang existierender Sith Alchemie, war nicht der Einzige, der sich ihnen näherte und der Tod ihres Bruders, schien die anderen Tiere dieser Gattung aggressiv anzuziehen. Kira ließ sich an der Front stehend nicht aus der Ruhe bringen und erzeugte eine gewaltige Druckwelle mit der Macht, in Richtung der Bestien, was die in Relation zum Körper stehenden dünnen Flügel zu Bruch brachte und die Tiere qualvoll zu Boden gehen ließ. Der Angriff dieser Bestien war bereits beendet, ehe er wirklich begonnen hatte.

Wenig später erreichten sie die Zitadelle über einen breiten, ehrwürdigen Weg voller Statuen. Verschlossen durch riesige, steinerne Tore und verziert durch die alte Schrift der Sith. Von hier aus war die dunkle Seite besonders kräftig zu spüren. Sie schien eine Art Quellbrunnen der dunklen Materie zu sein, die den ganzen Planeten in die Dunkelheit gerissen hatte. Selbst Kira war für einen Moment überwältigt von diesem Gefühl und schloss kurz die Augen, um jene Kraft für sich aufzusaugen. Kurz überflog sie die Schriften der Sith, die sich zu wiederholen schienen. Sie verstand nicht alles, aber einen gewissen Teil. Sie legte ihre Hand auf die verzierte Steintür, die mehrere Meter maß und konzentrierte sich auf die dunkle Seite der Macht und ließ sie fließen. Wie ein Strom durchfloss sie eine enorme Kraft und lüsterte nur so nach ihrer Lebenskraft. Kira hatte Mühe stehen zu bleiben und diese enorme dunkle Energie in sich aufzunehmen, ehe sie wieder aus ihr heraus glitt und das Tor mit einem widerlichen Geräusch und bröckelndem Gestein, sein Innerstes Preis gab.

Keuchend nahm Kira ihre Hand von dem Tor, während ihr Sith-Traith auf ihrem Handrücken kurz unnatürlich leuchtete. Eine Überbleibsel ihrer letzten Prüfung vor langer Zeit.

“Sei wachsam, Kayn. Nicht selten beherbergen diese Sith-Stätten tödliche Fallen für die Schwachen.”

Warnte sie ihren Schüler und sah dann zu Janus und beäugte ihn mit ihren leuchtend, gelben Augen.

“Vielleicht lohnt sich diese Reise auch noch anderweitig für uns.”

Kira erhoffte sich Schätze längst vergangener Tage, die bisher nicht geborgen worden waren. Kira aktivierte ihre blutrote Klinge, um der Dunkelheit des Ganges vor ihnen kaum noch Raum zu geben. Im roten Licht erstreckte sich ein schier unendlicher steinerner Gang, welcher in eine riesige Eingangshalle mündete.


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Ziost-System-Ziost -Schlucht-Auf dem Weg zur Zitadelle -Janus, Thatawaya, Kira, Kayn, Jünger

Thatawaya war ihrem Meister in den Schatten der Wände gefolgt. Immer ein paar Meter hinter ihm, leise huschend, aufmerksam beobachtend. Als ihr Ziel in Sichtweite kam, stutzte Thatawaya. Sie kannte diese Frau! Sie hatte sie auf dem Bankett auf Bastion gesehen, als sie noch mit Lord Nergal in Verbindung stand. Sie hatte die Frau damals vor allem mit Höflichkeit und Neugier betrachtet. Als diese sie jetzt aber als Dienerin bezeichnete, wurde Thatawayas Federkamm Aschgrau vor Wut. Sie war niemandes Dienerin! Dennoch hielt sie sich erstmal zurück. Lediglich ein ungehaltenes Schnabelklappern kam aus ihrer Richtung, was für viele sicher schwer zu deuten war. Sie musste auch nichts sagen, denn ihr Meister wies die Frau in ihre Schranken.

Im selben Moment hallte seine Stimme durch ihren Kopf, was Thatawaya dazu veranlasste, sich zu schütteln als hätte man ihr einen Eimer Wasser über den Kopf gegossen. Aber dennoch tat sie, worum er sie bat und trat aus den Schatten, die sie umgeben hatten wie eine schützende Decke. Ihr Blick wich dabei keine Sekunde von der Frau und eine leicht nach vorne geneigte Körperhaltung bewies Handlungsbereitschaft. Ob Angriff oder Flucht kam in erster Linie auf das Verhalten ihres Meisters an. Und er sprach die Wahrheit. Was sie für ihn war, ging die Frau einen feuchten Dreck an. Thatawaya wusste nur eins: Mit dieser Person wollte sie nicht zusammenarbeiten. Alte Giftschleuder.

Zu ihrer Enttäuschung strebte ihr Meister aber weder Kampf noch Flucht an. Zumindest nicht in diese Richtung. Er bat sie nur an seine Seite und die Frau darum, vorzugehen. Bevor es jedoch losgehen konnte, stellte die Frau zunächst ihren Schüler Kayn Iodur vor, einen Menschen- natürlich. War die Vorstellungsrunde jetzt beendet? Thatawaya musterte den anderen Schüler neugierig. Suchte unwillkürlich nach Schwachstellen und versuchte, sich ihre Chancen gegen ihn auszurechnen. Nur für den Fall, dass ihr Meister mit der Giftschleuder doch noch die Geduld verlor und sie ihm den Rücken freihalten musste. Sie hatte schon Menschen gerissen wie Vieh, aber bei diesem hier wäre es sicher eine Herausforderung. Ihr Blick fiel wieder auf die Frau , dann auf ihren Meister. Die beiden setzten sich in Bewegung, auf dem Weg zu dem, was Thatawaya für ein heruntergekommenes Gebäude hielt. Ein frösteln durchfuhr sie, als sie sich dem verschlossenen Eingang näherten. Die Steintüren waren gigantisch und die Fosh glaubte schon,dass der Weg hier sein Ende finden würde. Ohne technische Hilfsmittel würde man diese Türen nicht öffnen können.

Zu ihrer Überraschung aber, schien sich die Frau garnicht davon aufhalten zu lassen. Sie trat an die Türen, legte ihre Hand darauf und Schloss die Augen. Thatawayas Instinkt veranlasste sie dazu, einen Schritt in die Richtung der Frau zu machen. Geschlossene Augen waren ein Schwachpunkt und ein Teil von Thatawaya würde der Frau jetzt nur zu gern die Krallen ins Rückgrat bohren.Als die Frau auch noch kurz wankte, neigte sich Thatawayas Kopf noch etwas tiefer, ihr Körper zeigte eine deutliche Angriffsposition. Lediglich die Anwesenheit der beiden Männer, die ihr sicher beide einen Strich durch die Rechnung machen würden, hielt sie davon ab, der Verlockung nachzugeben. Der vernünftigere Teil Thatawayas erklärte ihr ausserdem, dass sie ihr Ziel wohl nicht erreichen würde, auch wenn die Frau geschwächt wirkte.

Mit einem leichten Zittern drängte Thatawaya ihre animalischen Instinkte zurück. Diese Frau war keine Beute für sie. Noch nicht. Statt dessen beobachtete sie faszeniert, wie die Tor sich unter lautem Knarren und Knarzen öffneten Dahinter erwartete sie beinahe stoffliche Dunkelheit. Die Fosh warf ihrem Meister erneut einen Blick zu, bevor sie neben ihm her in die Dunkelheit folgte. Sie hatte gehört, wie die Frau ihren Schüler vor Fallen gewarnt hatte. Etwas Abstand zu den beiden Menschen war daher sicher ratsam. Sie war leicht und schnell. Sollte etwas schief gehen, wär sie wahrscheinlich am ehesten in der Lage zu entkommen. Und wenn es die Frau vorne zuerst zerquetschte, war sie hinter deren Schüler sicher vor herumspritzenden Blut. Es wäre nur schade um die Innereien, die sich bei so einer Art Falle nicht mehr als Mahlzeit eigneten. Leider.

"Was erwartet ihr hier?"

fragte sie dann leise ihren Meister. Dieser Ort wirkte verlassen und von sich aus wäre Thatawaya niemals auf die Idee gekommen, hier drin nach mehr als Staub und Spinnenweben zu suchen. Aber offensichtlich gab es hier irgendwas, wenn gleich zwei Sith hier her kamen.

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Es war ein Jammer, dass sich manche Lebewesen so schwer damit taten, ihren Platz in der Galaxis zu akzeptieren. Sie erwiesen sich selbst damit keinen Gefallen, denn eingebettet in die Pläne und Ambitionen des Dunklen Lords wäre ihr Dasein bedeutend sinnvoller und erfüllender – und sie würden auch nicht Gefahr laufen, von ihm aus dem Spiel genommen zu werden. Man beschädigte oder zerstörte schließlich nicht mutwillig ein Werkzeug, das noch irgendeinen Wert besaß. Aber Kira war, was sie war, und ihrer stolzen Rachsucht, die nur mühsam von ein paar höflichen Floskeln und einem erzwungenen Lächeln kaschiert wurde, lag eine gewisse Würde. Bewundernswert, aber doch furchtbar lästig. Janus fragte sich, wie lange seine ehemalige Meisterin hilfreich genug sein würde, um das Risiko zu rechtfertigen, sie am Leben zu lassen. Der Gedanke, sie zu ermorden, war zweifellos reizvoll, hatte er ihn doch während seiner Zeit als ihr Schüler oft genug gehegt, aber der elegante Graf war kein Schüler mehr. Kleinliche Vergeltung und die Befriedigung niederer Gelüste waren in seinem Rang nur noch Petitessen, und vielleicht würde sich seine Geduld noch noch auszahlen. Also beließ es der blasse, schlanke Fastmensch bei einem höflichen, galanten Nicken und warf demonstrativ einen Blick auf die karge, lebensfeindliche Umgebung.

„Gewiss.“


Spitzfindige Wortgefechte waren vergnüglich, sicher, aber er war nicht zum bloßen Vergnügen hier. Sein Aufenthalt auf Ziost – und seine Toleranz für die andere Sith – waren der Tatsache geschuldet, dass er hier einen großen Sieg zu erringen gedachte. Und diesen Sieg würde er nicht auf dem Altar der Rechthaberei opfern. Was seinen Plan anging, schien Kira zumindest grundsätzlich einverstanden zu sein, ihr geringschätziger Blick in Richtung seiner Jünger, ihre Betonung, wie viel Spaß sie bei der Jagd haben würde, und nicht zuletzt ihre neugierige Nachfrage im Bezug auf Zoey ließen Janus dann allerdings doch eine Augenbraue wölben. Seine Miene blieb aalglatt und seine Stimme ruhig, aber einen Hauch von Belehrung konnte und wollte der Dunkle Lord aus seiner Antwort nicht fernhalten, als er seine Gegenüber eindringlich musterte.


„Der primäre Zweck dieses Unterfangens ist nicht unser Vergnügen, meine Liebe. Auch wenn es Teil der Gleichung sein mag, kann das Ergebnis nur eines sein: Die Gefangennahme der Jedi. Verliert bitte das Ziel nicht aus den Augen. Wie wir ab diesem Punkt dann mit ihnen verfahren, wird sich zeigen. Dr. Liviana ist eine renommierte Wissenschaftlerin und, was bedeutend wichtiger ist, eine alte...Verbündete. Ihre Unterstützung wird unsere Jagd gewiss erleichtern. Schon jetzt sind ihre Informationen nützlich: Offenbar handelt es sich eine Gruppe von mindestens vier Jedi. Eine verheißungsvolle Zahl, findet Ihr nicht auch?“


Auf den wortwörtlichen erhobenen Zeigefinger verzichtete Janus zwar, und mit der Aussicht darauf, gleich mehrere Jedi mit einem Schlag tilgen zu können, baute er der dunkelhaarigen Frau eine goldene Brücke, über die sie gehen und dabei nicht eingeschnappt sein konnte. Die offene Verachtung, die sie nun auch gegenüber Thatwaya demonstrierte, ließ die Aura von Janus finsterer und kühler werden und seine Augen wurden eine Spur schmaler, als er seine ehemalige Meisterin taxierte. In der Macht sandte er, gänzlich gegensätzlicher Natur, das Gefühl von Stolz und Anerkennung an seine Schülerin. Denn sie war seine Schülerin, und als solche hatte sie nicht vor niederen Lebewesen zu kriechen.


„Unter einem weisen Meister kann eine Ausbildung bemerkenswert schnell von Erfolg gekrönt sein.“


Nun war es Kira, ihren Schüler zu präsentieren, und auf ihr Geheiß schälte sich ein schlanker, großgewachsener Mann mit blonden Haaren aus der lebensfeindlichen Landschaft. Kayn Iodor, wie seine Meisterin verkündete, als wäre sie eine versnobte Neureiche aus der Provinz, die den latent irritierten wahren Aristokraten ihren drolligen Kath-Hund präsentierte. Janus verzichtete auf ein klagendes Seufzen und wandte seine Aufmerksamkeit dem Neuankömmling zu. Geschickt war er, das war nicht zu leugnen, und er machte körperlich und geistig einen regen Eindruck. Eine bemerkenswert gute Wahl, die Kira da offenbar getroffen hatte. Janus deutete eine höfliche Verneigung an und begrüßte den Schüler förmlich und mit allen gebotenen Manieren.


„Es ist mir ein Vergnügen, Euch kennenzulernen, Kayn Iodor. Ich bin mir sicher, dass Ihr Euch den hohen Ansprüchen Eurer Meisterin als würdig erweisen werdet. Und den meinen.“


Ob und wie sich Thatawaya ihrem Pendant gegenüber vorstellen wollte, überließ Janus gänzlich der Fosh. Er hatte nicht vor, sie an einer Kette zu führen und jede Bewegung zu diktieren. Das erstickte zuverlässig jede Kreativität und Initiative, und eine stumpfe Befehlsempfängerin benötigte er nun wirklich nicht – davon besaß er reichlich. Kira kam nun voller Hass und Vorfreude auf die Gelegenheit zu sprechen, über Kestrel auch Brianna weh zu tun, und Janus tat ihr den Gefallen und erwiderte ihr Lächeln, wobei ein Hauch von boshaftem Schalk um seine Mundwinkel spielte.


„Alles hat seine Zeit. Und auch sie hat noch eine Rolle zu spielen, bevor der Vorhang fällt. Danke für Eure Glückwünsche. Ihr seid zu gütig. Ganz recht, es ist davon auszugehen, dass sie diese Gruppe anführt. Ein weiterer Grund, uns nicht vorschnell unserer Optionen zu berauben. Außer natürlich, die Jedi erweisen sich als mehr Ärger, als sie wert sind. In diesem Fall werden wir wohl versuchen müssen, es schnell und schmerzhaft zu Ende zu bringen.“


Eine Aussicht, die eine sadistische Note in das Lächeln des Grafen würzte. Er hatte sich hervorragend im Griff, aber das hieß nicht, dass er – wenn die Umstände es erlaubten – nicht auch seinen dunkleren Impulsen folgte. Dabei ging er selbstredend pragmatisch vor, schließlich war er kein tumber Wüterich oder unkontrollierter Hedonist. Für solche Leute hatte Janus nun wirklich nur Geringschätzung übrig. Janus verzog kurz das Gesicht und verharrte dann regungslos, als Kira eine Hand ausstreckte und mit einer simplen Geste einem der vogelartigen Wesen, das sich geschickt und leise an die Gruppe herangeschlichen hatte, das Genick brach. Mit einem befriedigenden Geräusch stürzte die Kreatur zu Boden, rasch gefolgt von weiteren Kreaturen, deren übermütiger Angriff in einer gewaltigen Druckwelle im wahrsten Sinne des Wortes niedergeschlagen wurde. Janus überließ gänzlich Kira das Feld, denn er hatte den Eindruck, dass seine ehemalige Meisterin glänzen und sich etwas austoben wollte. Also beschränkte er sich darauf, mit einem Handzeichen seiner Leibgarde zu befehlen, innezuhalten, und verfolgte dann die Darbietung, bevor er der dunkelhaarigen Sith schließlich zunickte und sie mit einer einladenden Geste bat, doch voranzuschreiten. Vorbei an den sich vor Schmerzen windenden Kreaturen folgte er ihr schließlich und bedeutete seinen Dienern, auf Gnadenschüsse zu verzichten – die süße Agonie trug so wunderbar zu dem Ambiente dieses Ortes bei, und sterben würden die Kreaturen ohnehin schon bald.

Thatawaya gesellte sich zu ihm und erkundigte sich, was ihr Meister sich von diesem öden Planeten erhoffte. Janus verharrte einige Augenblicke in nachdenklichem Schweigen und passte den Moment ab, als schließlich die gewaltige Zitadelle in Sicht kam. Der breite Weg zu ihrem Eingang war gesäumt von riesigen Statuen, stummen Wächtern, die dem Verfall trotzend noch immer auf ihrem Posten verharrten. Janus ließ die Stimmung und die geballte Kraft der Dunklen Seite, die an diesem Ort so präsent war wie ein Schatten, wirken, und setzte dann zu einer Antwort an.


„Tod für die Schwachen, Belohnungen für die Starken. So, wie es sein sollte. Schatten, Staub und Knochen. Plunder ohne materiellen und spirituellen Wert. Und zwischen all dem vielleicht etwas, das der Mühen, es zu bergen, lohnt. Aber konzentriert Euch vorerst auf unsere....Mitstreiter und die Jedi. Sobald sie kein Problem mehr darstellen, können wir uns auf die Schätze konzentrieren, die hier ruhen.“


Auf wen genau sich das „sie“ bezog, ließ der Dunkle Lord mit einem verbalen Augenzwinkern offen, und beobachtete dann neugierig, wie sich Kira dem Eingang näherte. Der kalte Wind wurde stärker und brachte das Flüstern von Macht und Tod mit sich. Seine ehemalige Meisterin trat vor das Tor, das wie ein lebendes Wesen nach ihrer Kraft hungerte, und Janus spürte in der Macht, wie es nach griff und von ihr zehrte, die Tätowierung auf dem Handrücken Kiras leuchtete unheilvoll auf. War für die Passage vielleicht sogar das Opfer eines Lebens notwendig? In diesem Fall war es ja ausgesprochen praktisch, dass er ihr den Vortritt gelassen hatte. Doch als die dunkelhaarige Sith nach einigen Minuten immer noch stand, kam Janus zu der Schlussfolgerung, dass Lebensenergie wohl genügte – mit einem Knirschen öffnete sich das Tor, wie das Maul eines uralten, schlafenden Riesen. Janus nickte der Dunklen Lady kurz zu und lieferte dann eine Erklärung für Thatawaya. Dies war eine gute Gelegenheit, um zu lernen.

„Diese Kreaturen zuvor waren durch Sith-Alchemie erschaffene Bestien. Beziehungsweise ihre Nachfahren. Selbst nach all der Zeit halten sie noch Wache. Seht ihr die Statuen? Dunkle Lords aus den jungen Tagen unseres Ordens, flankiert von ihren treuen Wächtern. Massassi wurden sie genannt, ein Volk von Kriegern, geformt von den Energien der Dunklen Seite. Es kursieren Gerüchte, auch ihre wilden Nachfahren würden noch durch die Ödnis streifen oder geheime Kammern tief im Inneren bewachen. Wäre das nicht ein sensationeller Fund?“

Damit war auch eine Antwort auf Kiras Aussage, dass sich diese Reise vielleicht auch noch anderweitig als lohnenswert erweisen konnte, gegeben. Als sie schließlich ihr Lichtschwert zückte, es aktivierte und eintrat, tat es Janus ihr gleich. Ein Teil seiner Leibgarde blieb zurück, um den Eingang zu sichern, der Rest aktivierte die Lichter an ihren Blastern, und so huschten helle Kegel durch die von den roten Klingen ihrer Herren nur spärlich beleuchtete Dunkelheit. Die Eingangshalle der Zitadelle empfing die Besucher mit ehrfurchtgebietender Größe und Pracht – ganz, wie es einst beabsichtigt worden war. Selbst jetzt, nach all der Zeit, kam Janus nicht umhin, beeindruckt zu sein. An den steinernen Wänden kündeten große Schriftzüge in der alten Sprache der Sith vom Ruhm längst vergangener Dunkler Meister, von gewaltigen Kriegen, von Opfern, Intrigen und Verrat. Abbildungen zeigten riesige Heere von Dienern, die auf Geheiß ihrer Meister in den Kampf zogen, bizarre Kreaturen, die nur für einen Zweck geschaffen worden waren. Die Macht der Meister von Ziost war gottgleich gewesen – so, wie ihr Untergang. Janus betrachtete gerade die Darstellung eines blutigen Rituals, mit dem sich einige Kriegsherren den Sieg in den letzten, apokalyptischen Kriegen hatten sichern wollen, als er ein Rascheln vernahm. Vorsichtig drehte er den Kopf in Richtung des Geräuschs und sandte mit der Macht eine mentale Botschaft an die Anwesenden. Da – erneut! Kein Geröll oder Staub. Hier bewegte sich etwas...

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Ziost - Schlucht - Auf dem Weg zur Zitadelle - Kira, Janus, Thatawaya und Kayn

Unbeirrt marschierte die Gruppe im ordentlichen Schritt zielgerichtet einer großen Tempelbaute entgegen. Kira hatte sich zu Janus Sturn und seinem Gefolge begeben. Und sie tat, was auch Kayn mittlerweile von ihr erwartet, sie macht auf sich aufmerksam. Mit Pauken und Trompeten. Missbilligte das Kanonenfutter, das der Graf perfider weise um sich scharrte. Und auch die Vogelartige bekam von Kira nur verächtliche Gesten und Abschätzigkeit zu spüren. Ein vielsagendes, schiefes Lächeln legte sich auf seine trockenen, staubigen Lippen. Die Schöpfer des Universums Mentalität seiner Herrin war neben völlig überzogen auch überaus amüsant. Als er das alles entscheidende mentale Zeichen erhielt, das wie ein kalter Schauer seinen Brustkorb zusammenzog, verließ Kayn schlussendlich seine Deckung und näherte sich der Gruppe. Um so näher er ihr kam um so heftiger spürte er die Dunkelheit, die sie umgab und ohne es zu beabsichtigen, hatte auch er seine versteckte Aura fallen lassen, um sich voll und ganz auf die hier anwesenden Personen zu konzentrieren. Wie ein mentaler Stempel wurden die Protagonisten, die neu auf ihrer Seite erschienen waren in seinem Kopf geprägt.

Dabei stellte Kira den Schüler vor wie ihren höchst eigenes Besitztum. Kayn entsprach seiner Rolle und war schräg hinter ihr mit angespannten Muskeln zum Stehen gekommen. Dabei musterte er den Grafen ausgiebig und so auch seine tierische Begleitung. "Ich danke euch, Herrin", bot er seiner Meisterin mit einer Verneigung seine Ehrerbietung an. Offenbar hatte Kira etwas zu beweisen gehabt. Als sie sich wieder Janus zu wandte analysierte er ganz genau die Situation, für die man keine Macht benötigte, um zu erkennen, das hier etwas grundlegendes nicht stimmte. War es die Tatsache, dass zwei Sith großer Macht auf einem Haufen nie ein Miteinander pflegen konnten? Nein. Das hier ging über grundsätzliches Konkurrenzgerangel hinaus.

Janus Sturn gestand dem Schüler eine höfliche, in seinen Augen ehrliche Begrüßung zu, die sogar von einer Verneigung begleitet wurde. Wie unterschiedlich der Lord und die Lady doch waren. Die Art des Grafen war ganz nach dem Geschmack des stattlichen Borosk. Dennoch fraß sich ein gesundes Misstrauen in sein gestreicheltes Ego. "Die Ehre ist auf meiner Seite, mein Herr. Enttäuschungen gehören nicht zu meinen Angewohnheiten", wobei der Blondschopf peinlich darauf achtete, dass seine Verneigung mindestens einen Kopf tiefer war, als die des Grafen. Nach dem Austausch der hochgegriffenen Floskeln taxierte der Blondschopf auch die Gefiederte. Er hatte sie bereits kurz kennengelernt. Kayn war beeindruckt, dass Thatawaya es geschafft hatte, als Schülerin von Janus Sturn angenommen zu werden. Er bat ihr die selbe Ehre an, wie ihrem Meister und schätzte sie mit einer Verneigung wert. Mit brachialer Gewalt würde er bei ihr im Ernstfall wohl keine Chance haben, es würde ihn seine gesamte Macht kosten, wenn sich zwischen ihm und der Schülerin eine Konfrontation anbahnen würde. Dass Kayn gegen Sturn keine Chance hatte verstand sich von selbst, doch sah er sich im Fall einer Konfrontation sowieso höchstens als Rückendeckung der Sith-Lady. Denn auch wenn Kayn einen ausgewachsenen Hass auf seine Meisterin hegte, war er so loyal, wie er versprochen hatte. Er würde sie verteidigen, wahrscheinlich auch dann, wenn es das letzte war, was er tat.

Die beiden Sith-Oberen tauschten sich dann über den gemeinsamen Feind aus, dem sie noch begegnen würden. Kayn hatte seinen Blick nach vorn gerichtet und lauschte aufmerksam dem Gespräch. Kestrel Skyfly wurde als Anführerin erwähnt, was der Schüler sich gut abspeicherte. Das erklärte Ziel war die Gefangennahme. Was für ein Jammer. Vielleicht würde sich ein Moment der Provokation ergeben, in dem ein Kampf doch noch stattfand. Der Schüler gierte danach zu erfahren, wie er sich gegen einen reellen Feind schlug, auch wenn es ihm grundsätzlich widerstrebte ohne angemessene Strategie in einen Konflikt einzusteigen.

Die Gruppe setzte ihren Weg fort und immer wieder musterte er jedes einzelne Individuum. Der Borosk fragte sich, ob der Graf die Jünger selbst steuerte, oder ob diese einfach seinem Willen gehorchten. Doch noch bevor er den Gedanken zu Ende denken konnte, war er urplötzlich im Bruchteil einer Sekunde in eine Angriffshaltung gegangen, gerade dabei sein Lichtschwert zu aktivieren, bevor seine Meisterin ein geflügeltes Ungeheuer eliminierte und danach mit einem heftigen Machtstoß eine ganze Gruppe. Dabei biss er sich auf die Unterlippe und entblößte ein boshaftes, schmales Grinsen, als sein Blick auch kurz Thatawaya traf. Ob ein Machtstoß auf sie eine ähnliche Wirkung haben konnte? Zugegeben, ihre Wendigkeit war zweifellos ein bemerkenswerter Vorteil gewesen, doch wie es um sie stand, wenn man sie ihrer Flugfähigkeit beraubte, war eine berechtigte Frage.

Im späteren Verlauf, in dem sich der ehrwürdige Tempel immer mehr materialisierte, wanderte die Gruppe durch eine uralte Allee, die von den Altvorderen gesäumt waren. Der Borosk war kein rührseliger Mensch, doch respektierte er Denkmäler ihrer Wirkung wegen. Und so wie er es spürte, ging von jeder einzelnen Büste, ihrem Sockel und deren Inschrift eine unheilvolle Kraft aus. So stark und mächtig wie der Ort an sich auf ihn wirkte. Kira und er waren vorgegangen und der Schüler folgte seiner Meisterin auf den Schritt. Als sie die Hand auf die Tür legte und damit begann, sie zu öffnen, war er versucht seine Hand auf ihre Schulter zu legen um zu erfahren, was sie spürte. "Lady Guldur." Doch er wagte es nicht und versuchte stattdessen die Macht des Tempels besser zu erspüren, legte eine Hand auf die Inschrift einer Statue. Bumm. Als ob man ihm das Augenlicht nahm - schon wieder - fuhr ein stechender Schmerz in seinen Kopf, der sich als Schrei in seinen Ohren wiedergab und dann dafür sorgte, dass dunkelrotes Blut aus seiner Nase sprang. Der Schub entladener Macht, der jeden Rohling oder Nicht-Machtnutzer getötet hätte, zwang den Blondschopf auf sein Knie. Doch er löste die Hand nicht von seinem Ziel, widerstand dem Schmerz und wandte etwas an, das er durch seine Meisterin während seiner Ausbildung nur zu gut kennengelernt hatte. Den Schmerz ertragen, ihn umwandeln wie ein Pendel potenzielle in kinetische Energie. Er atmete tief ein und löste seine Hand von dem Denkmal, als er an die Seite seiner Meisterin zurückkehrte, die ihres Zeichens ebenfalls geschwächt aus der Öffnung des Portals hervorging. Gut, dass Kayn gerade rechtzeitig an ihre Seite zurückgekehrt war.

"Dieser Ort ... ist vollkommen."

Kira trug ihrem Schüler Wachsamkeit auf. "Ich bin eure Augen und eure Ohren, Herrin." Auch eine Warnung an die Fosh. Offenbar konnte sie mit den Auswüchsen seiner Meisterin genau so schlecht umgehen, wie er es nur noch selten tat. Irgendetwas an ihrer Körpersprache verriet ihm, dass auch sie die Sith-Lady geringschätzte. Dass sie in Wirklichkeit im Angriffsmodus war, hatte er sich im Traum nicht vorgestellt. Nicht nur deshalb, weil sie wohl außerordentlich lebensmüde gewesen sein musste, diesen Angriff zu wagen.

"Anderweitig, Herrin? Welche Macht erwartet ihr im Inneren?" An gegenständlichen Wert dachte er nicht mit einer Silbe. Was interessierte einen noch Reichtum, wenn man die Macht hatte alles an sich zu reißen, was einem beliebte?

Janus und Kira hatten den langen Korridor mit ihren Lichtschwertern erhellt. Kayn sah vorerst davon ab, die Klinge zu aktivieren, die seine Meisterin ihm überließ. Die rote Trainingsklinge, die Kraft seiner Manipulation keine Trainingsklinge mehr war. Der Lehreinheit des Grafen lauschte Kayn eben so, wie er seine Umgebung akribisch im Auge behielt. Sith Alchemie. Eine listige Taktik, wenn man sie gut einzusetzen vermochte. Wer die Dargestellten waren, war auch für ihn neu. Interessiert begutachtete er dann ebenfalls eine Freske, wobei er davon absah sie zu berühren, da die Worte Kiras in seinem Kopf widerhallten. Als er sich ein nur noch in Teilen erhaltenes Schaubild ansah, wurde er mit einer Warnung, deren Stimme seinen Kopf bisher noch nicht befiel, just aus seiner Analyse gerissen, was auch ihn urplötzlich dazu brachte sein Lichtschwert zu aktivieren und möglichst lichtspendend in Angriffsposition vor sich zu halten.

Sie waren am Ende dieses ersten Korridors angekommen, der einen riesigen Raum freigegeben hatte, der sich über mehrere Ebenen erstreckte, die alle durch uralte, bröckelige steinerne Brücken verbunden waren. In der kuppelartigen Mitte des Raumes zierte eine sich wie durch ein gewieftes perpetuum mobile bewegende, geschlossene, goldene Schale, deren Außenhaut, mehrere Durastahlarme, etwas im Inneren zu schützen suchten.
[OT: inspirierte durch einen der größten Klassiker meiner Kindheit. ;)
]

Während er noch die Eindrücke des Raumes in sich aufnahm schnellten aus unterschiedlichen Richtungen Schwärme von Wesen auf sie zu. Kayn streckte seine Fühler in der Macht aus, um den Versuch zu unternehmen, die Angreifenden zu identifizieren, was ihm erst gelang, als der direkte Kontakt unmittelbar bevor stand. Mit einem brachialen Schrei und der Potenzierung seiner Geschwindigkeit stellte er sich einem Schwarm 1-Meter hoher geflügelter Insektoiden mit messerscharfen Chitinzangen, indem er sein Lichtschwert so geschickt es ihm möglich war hieb und stichfest einsetzte. Der Raum war mit einem ohrenbetäubendem Summen gefüllt, welches die Sinne des Sith-Schülers stark beeinträchtigte. Dennoch schnetzelte er sich mit ansehnlicher Geschwindigkeit durch die Heerscharen, die in einigen Fällen ihr Ziel aber erreichten und keine unwesentlichen Wunden erzeugten. Er hielt sich nahe bei Kira auf, ohne sie in ihrem Angriff zu behelligen und war noch in der Lage genau wahrzunehmen, wo sich der Rest der Gruppe befand. Es hatte sich schon jetzt ausgezahlt, mit der Macht jeden einzelnen identifizieren zu können.

Ziost, Schlucht, Eingangshalle der Zitadelle, Janus, Thatawaya, Kira, Jünger

[OT: Hoffe ich bin keinem in die Parade gefahren oder übers Ziel hinaus.]
 
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Die versteckten warnenden Worte, die irgendwie in der Macht mitschwangen, ignorierte Kira von Janus. Natürlich würde sie sich fügen - vorerst. Wahrscheinlich war es sogar besser die Jedi gefangen zu nehmen, statt sie gleich zu töten und ihnen damit Leid zu ersparen. Ja, sie sollten Bastion ruhig kennenlernen. Vier Jedi war tatsächlich eine beträchtliche Zahl und bald wären es fünf Gefangene auf Bastion. Ein wahrlicher Sieg für die Sith und Kira nickte schließlich, dass es hier nicht nur ums Vergnügen ging.

“Natürlich.”

Antwortete sie knapp und genervt und ignorierte dann seine Kühle und die Warnung von ihrem ehemaligen Schüler, bezüglich Thatawaya. Kira war zwar im Rang unter ihm, doch er musste lernen, dass sie trotzdem einst seine Meisterin gewesen war. Das Rangordnungssystem war zwischen ihnen völlig aus den Fugen geraten und eigentlich stand bereits jetzt fest, dass es zwischen ihnen irgendwann zu einem Kampf kommen würde. Schon auf Bastion hatten sie kurz davor gestanden und es war unvermeidlich, dass die Zeit irgendwann kommen würde, die Ränge neu zu ordnen.

“Eine Wissenschaftlerin? Wie soll uns eine Wissenschaftlerin helfen? Sie wird uns wohl eher im Weg stehen. Die Schriften der Sith bekommen wir auch zusammen entschlüsselt. Eine Normalsterbliche hat hier nichts verloren. Sie wird sterben.”

Spuckte sie dem Grafen die Worte förmlich entgegen und konnte nicht verstehen, welchen Nutzen diese Zoey haben sollte. Sie sah jedenfalls nicht ein, eine Verbündete dieser Art zu beschützen.
Die Begrüßung zwischen
Kayn und Janus verlief recht förmlich und Kira war zufrieden mit dem Verhalten ihres Schülers. Immerhin wäre es für ihn unklug, sich mit dem Grafen anzulegen.

Das
Brianna in der ganzen Geschichte noch eine Rolle spielen würde, war durchaus interessant, ebenso die Vermutung des Grafen, dass Kestrel selbst die Gruppe der Jedi anführen würde. Zumindest schien es so, dass Janus bezüglich der Echani endlich zur Vernunft gekommen war. Immerhin war ihr ein Teilziel gelungen, auch wenn sie die blasse, muskulöse Echani lieber in einer Zelle sehen würde.

Schließlich erreichten sie die Zitadelle und es entging der Sith nicht, dass
die Schülerin von Janus drauf an dran war, sie von hinten anzugreifen. Sie spürte ihren rohen, zügellosen Zorn. Kira war vorbereitet, doch die Macht flüsterte ihr, dass sie es nicht wagen würde. Noch nicht und so konnte sie sich weiter auf das Tor konzentrieren, welches sich schließlich öffnete und sie mit Lichtschwertern und Blasterlichtern, der Dunkelheit ein wenig Einheit geboten.

Mental wandte sie sich schließlich an
Thatawaya, so wie sie es erst kürzlich mit Kayn getan hatte, ohne sie dabei eines Blickes zu würdigen, während sie durch die dunklen Gänge liefen.


“Wenn dir dein Leben lieb ist, wäre ich an deiner Stelle sehr vorsichtig, mit wem du dich anlegst, Küken! Du hast wohl zu lange in den Hyperraum geschaut, wenn du denkst mich angreifen zu können! Es wäre dein sofortiger Tod! Du scheinst mich noch nicht gut zu kennen, deshalb verzeihe ich dir deine dummen Gedanken, doch sei ab jetzt gewarnt. Ich toleriere nur Unterwürfigkeit und Respekt.”

Gab sie ihr mental eine klare Warnung und dabei war es ihr egal, ob sie die Schülerin von Janus war oder nicht. So würde es zwar früher zu einem Kampf zwischen ihr und dem Lord kommen, falls sie Thatawaya töten musste, doch damit konnte die Sith-Executorin leben. Sie duldete keine Respektlosigkeit. Sie spürte genau die Haltung dieses Kükens gegenüber ihr. Sie würde sie fürchten lernen oder sterben.

Ohne Thatawaya auch nur eines Blickes zu würdigen, ging sie weiter durch die Gänge, so als hätte es kein mentales Gespräch gegeben.

“Ich vermute alte Schätze in Form von Schriften, Ritualen, verborgenen Kräften in Form von Wissen in alten Wissenspeichern, Holocrons, alchemistische Waffen, die uns nutzen könnten. Sei aber auf der Hut, Kayn. Sie könnten nicht nur deine Feinde töten, sondern auch dich selbst. Der Tempel ist der Tod selbst. Spürst du es? Nur die geistig und körperlich starken Kreaturen können dieser Dunkelheit trotzen. Jene, die eins mit der dunklen Seite der Macht sind. Stell dir nur vor, welch Wirkung dieser Ort auf die Jedi haben wird.”

Antwortete sie ihrem Schüler und bemerkte durchaus seine blutende Nase. Er musste wachsamer sein, wenn er diesen lebensfeindlichen Ort überleben wollte. Ob Janus sich durch Kayn selbst an seine Ausbildung an ihrer Seite zurückerinnerte? Immerhin hatte er Kayn auf ihre hohen Ansprüche an ihre Schüler angesprochen gehabt.

Sie erreichten schließlich die große Halle, verziert durch Schriften der Sith, eingravierten historischen Schlachten, eindrucksvollen Brücken im Hintergrund und einer eindrucksvollen Schale, in der Mitte des Raumes. Ehe sie jedoch den kuppelförmigen, riesigen Raum näher betrachten konnten, spürte sie etwas, noch bevor auch
Janus sie alle mental warnte.

Schwärme von eindeutig alchemistischen Ausmaß, griffen die Gruppe schreiend und aggressiv an. Die übergroßen Insektoiden, mit übernatürlicher Kraft, griffen von allen Seiten an. Ihr Schüler blieb in ihrer Nähe und versuchte sich durch sein Lichtschwert durchzuschnetzeln, während Kira es ihm zunächst gleich tat. Doch die Wirkung war ermüdend, denn die Masse war gewaltig und Kira hatte nicht die Geduld sich ein Tier nach dem Anderen vor zu nehmen. Sie brachte sich durch schnelle, gekonnte Hiebe ihres Lichtschwertes in eine passende Position und streckte ihre rechte Hand aus, während ihre linke Hand noch einige der Insektoiden tödlich abwehrte.

Grelle, blauweiße Blitze zuckten aus der rechten Hand von Kira, darauf bedacht keine der Verbündeten zu treffen. Stattdessen roch es schnell nach verbrannten Chitin und der Boden füllte sich mit rauchenden Kadavern. Den Großteil der Viecher, hatte sie somit ein schnelles Ende setzen können und der Rest schnetzelte sich durch die Gruppe schnell zu Boden. Schließlich erledigten sie die letzten der Angreifer und der Raum war nun wieder Still geworden. Einzig das Summen ihrer Lichtschwerter war zu vernehmen. Kira erholte sich dank der dunklen Seite der Macht schnell von ihrer tödlichen Macht-Attacke. Sie schöpfte aus dem dunklen Brunnen, seit sie das Tor geöffnet hatte und hier in dem Tempel war diese dunkle Kraft besonders stark und nährreich. Vielleicht lernte
Thatawaya sie spätestens jetzt fürchten. Die gelben Augen der Sith leuchteten förmlich unheilvoll in der Dunkelheit, während sie ungerührt durch die Kadaver stiefelte.


“Das war äußerst unerfreulich.''

Kommentierte sie die Kreaturen und sah kurz zu Kayn.

“Wie du siehst, zahlt sich dein Training aus. Du lebst noch. Glückwunsch.”

Meinte sie humorlos grinsend und schloss für einen Moment die Augen und sog die Dunkelheit in sich auf, die diesen Ort so stark beeinflusste. Sie fürchtete sich nicht mehr vor der Dunkelheit, denn sie machte sie mächtig.

“Die Kreaturen waren genetisch verändert. Stark in der Macht und doch zu schwach für uns.”

Erklärte sie ihrem Schüler und sah sich um.

“Ich schlage vor, dass wir uns diesem…Ei hier in der Mitte als letztes nähern. Es ist eine Falle. Sie zu deaktivieren könnte unser nächstes Ziel sein, falls der Graf keine anderen Pläne hat.”

Riet sie der Gruppe und sah dann zu Janus und legte ihren Kopf schief und grinste ihn unheilvoll an.

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Ziost-Schlucht-Zitadelle- mit Janus, Kira, Kayn und Jüngern( NPC)

Thatawaya wusste nicht, was sie von diesem Ort halten sollte. Es war kein guter Ort, soviel konnte sie sagen. Die einzigen Vorteile, die dieser Ort für sie bereit hielt, waren viele Verstecke, von denen aus sie beobachten und gegebenenfalls auch Angreifen konnte. Auch wenn sie aktuell keine greifbaren Ziele hatte.
Zu ihrer Erleichterung schien ihr Meister der Sith-Frau ebenso wenig zu trauen, wie sie. Er ließ sie vor gehen und Thatawaya sah in seinem Blick, dass er die Frau keine Sekunde unbeobachtet ließ. Gut so.

Die beiden Höherrangigen Sith wechselten ein paar Sätze miteinander, währenddessen sich ihre Schüler neugierig musterten. Die Fosh hatte das Gefühl, dass er ein ähnlicher Räuber war wie sie selbst. Er suchte keine Verbündete, sondern suchte nach ihren Schwachstellen. Genauso wie sie bei ihm. Dennoch wahrte er den Anschein von Höflichkeit und verneigte sich ebenso vor ihr, wie er sich vor ihrem Meister verneigt hatte. Eine Geste, die Thatawaya stutzen ließ. Noch nie hatte sich jemand vor ihr verneigt. Sie hatte so etwas angedeutet gegenüber Lord Draconis und Lord Sturn. Aber nachdem ersterer ihr geraten hatte, es niemandem zu erlauben, sich über sie zu stellen, hatte sie sich nie wieder aus Unterwürfigkeit verneigt. Vor niemandem, nicht mal vor ihrem Meister. Es war eine Geste des Respekts gewesen. Ein Respekt, den der Sith-Lord sich zu dem Zeitpunkt bereits erarbeitet hatte, indem er sich bereit erklärt hatte, sein Wissen mit ihr zu teilen. Sollte er diesem Versprechen nicht nachkommen, wäre sie genauso schnell weg. Aber bisher hatte er ihr keine Grund für so ein Verhalten gegeben. Und da Kayn Iodur sich zumindest Mühe gab, erwiderte sie seine Geste, indem sie nur leicht den Kopf neigte. Es war nicht im Ansatz das, was sie gegenüber Lord Sturn vorgeführt hatte. Sie zeigte keine schillernd-schwarze Schwungfedern gegenüber dem Sith-Schüler. Thatawaya symbolisierte damit nur, dass sie ihn als ebenbürtig akzeptierte.

Die Stimme der weiblichen Sith erscholl nur wenig später in ihrem Kopf und Thatawaya schüttelte sich, als würde ein Schwarm stechender Insekten um ihren Kopf fliegen. Offensichtlich waren ihr ihre triebgesteuerten Andeutungen aufgefallen und sie warnte sie davor, noch einmal an so etwas zu denken. Außerdem verlangte sie Unterwürfigkeit von ihr. Thatawaya fauchte wütend. Unterwürfigkeit würde sie von ihr niemals bekommen und auch Respekt musste man sich bei Thatawaya erst verdienen. Sie gab keine Vorschüsse mehr. Dennoch erkannte Thatawaya die Gefahr, die von dieser Frau ausging. Definitiv keine Beute sondern eher ein größeres Raubtier, gegen das man allenfalls im Verbund vorgehen konnte, doch niemals im Alleingang. Thatawaya würde sie im Augen behalten um im Fall der Fälle schnell genug die Flucht ergreifen zu können. Rennen konnte Thatawaya. Schneller als die Frau.

Als sie das Gebäude betraten, erklärte ihr Meister ihr, was er hier suchte. Seine Worte waren rätselhaft wie immer. Wer war hier schwach? War es eine Prüfung für sie oder meinte er die Jedi? Sie würde jetzt auf jeden Fall doppelt aufpassen müssen. Erstmal auf mögliche Angreifer, vielleicht würde diese Hexe vor ihr auch eine Chance nutzen, um sie auszuschalten. Vor allem, wenn es wie ein Unfall aussehen konnte. Thatawaya hatte nicht vor, ihr die Chance zu geben und hielt sich erstmal nah bei ihrem Meister. Was die Fosh jedoch diebisch freute, war seine Andeutung, dass die Frau vor ihnen vielleicht zu den "Schwachen " gehören könnte.
Ihr Meister erklärte außerdem etwas zu den Statuen, die sie passierten. Und er erzählte von Lebewesen, die man Massassi nannte. Er hoffte, Nachfahren dieser Wesen zu finden und fragte sie, ob das nicht ein toller Fund sein würde. Thatawaya legte den Kopf überlegend schief.

"Es kommt drauf an, was ihr mit diesen Wesen dann vorhättet."


Sie selbst wüsste es nicht. Im Moment würde sie in diesen Wesen wohl eher eine Bedrohung sehen und versuchen, sie auszuschalten. Aber Thatawaya sah sowieso in fast allem entweder Beute oder eine Bedrohung.

Die Gruppe betrat eine Art Zitadelle und ihre Schritte hallten seltsam von den Wänden zurück. Nur kurze Zeit später hallte die Stimme ihres Meisters durch ihren Kopf mit einer Warnung vor einer Gefahr. Wenige Herzschläge später wurde die Bedrohung auch deutlich. Was waren das? Insekten? Vögel? Auf jeden Fall waren sie ähnlich groß wie Thatawaya. Und es waren viele. Und sie hatten Panzer! Thatawaya kreischte gereizt und begab sich erneut in eine Angriffsposition. Das Insekt, das ihr am nächsten war, wurde ihr erstes Opfer, als Thatawaya bewies, dass sie ein Raubtier war. Sie sprang es an und ihre Krallen an ihren Füssen bohrten sich zwischen die Panzerplatten des Insekts. Grüner Schleim trat aus den Wunden aus, als Thatawaya den Hals des Wesens mit ihrem Schnabel brach. Zwei andere Insekten wollten ihrem Freund wohl zu Hilfe eilen und die drei Lebewesen endeten als sich balgendes Knäul am Boden. Thatawaya warf sich auf den Rücken und trat eines der Wesen mit ihren Krallen gegen eine Säule, nur um sich erneut rumzuwälzen und dem anderen Insekt die Brustpanzer mit einem knirschenden Geräusch weg zu reißen. Um sich eine neue Beute zu suchen, flüchtete sie sich erstmal in den relativen Schutz ihres Meisters. Doch nur für ein zwei oder drei Sekunden, bevor ihr einfiel, dass sie ja auch so eine Waffe hatte. Der Graf hatte sie ihr an Board seiner Yacht gegeben. Sie zündete das Trainingslichtschwert und stürzte sich auf das nächste Insekt. Ihre Waffe war nicht so effektiv wie die ihres Meisters. Sie reichte jedoch aus, um das Wesen unsicher zögern zu lassen. Das genügte, um es zu Boden zu reißen und mit den Krallen auszuweiden.

Plötzlich wurde die Luft von einem blau-weißen Licht erhellt. Viele der Insekten fielen zuckend zu Boden, um sich dort tot zu stapeln. Thatawaya hatte sich instinktiv kleiner gemacht. Diese Blitze jagten ihr sehr viel mehr Angst ein als der Schwarm von Insekten, was man ihr deutlich ansehen konnte. Ihre Federn lagen eng an und offenbarten ihre immer noch magere Gestalt. Ihr Atem ging schwer, als sie sich nach der Quelle dieses Phänomens umsah. Der Ausdruck auf dem Gesicht der Frau verriet sie und Thatawaya beschloss dafür zu sorgen, dass ihr Meister immer zwischen ihr und der Frau war. Allerdings wuchs jetzt eindeutig der Wunsch in ihr, die nächste Falle möge die Frau aus dem Leben katapultieren. Es wäre sicher ein Segen für alle, wenn sie dieses Gebäude nicht mehr verlassen würde.

Trotz der todbringenden Demonstration der Sith waren noch nicht alle Insekten gefallen. Thatawaya erledigte noch zwei weitere und ließ dabei jetzt sogar ein paar Federn. Ihre Kampfstrategie war gegen so eine Überzahl ungeeignet und ihre Waffe keine echte Hilfe sondern bestenfalls Ablenkung. Zu ihrem Glück waren die drei anderen sehr viel effektiver darin, die Lebewesen zu eliminieren, so dass am Ende doch endlich Ruhe einkehrte. Thatawayas Herz schlug unwirklich laut gegen die plötzliche Stille.

Die Sith benannte den Angriff als unerfreuliches Event, was Thatawaya so nur bestätigen konnte. Sie kehrte an die Seite ihres Meisters zurück und versuchte, wieder zu Atem zu kommen. Oh man. Sie mochte diesen Ort immer weniger.

Ziost-Schlucht-Zitadelle- mit Janus, Kira, Kayn und Jüngern ( NPC)
 
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[Ziost-System | Ziost | Schlucht | Eingangshalle der Zitadelle | Janus, Thatawaya, Kira, Kayn, Jünger

Wohlwollend nahm Janus zur Kenntnis, dass Kayn deutlich bessere Manieren und Selbstkontrolle vorweisen konnte als seine Meisterin, und mit einem höflichen Lächeln honorierte der Graf die Bemühungen des blonden Mannes. Es war stets eine gute Sache, angemessenes Verhalten zu belohnen, und für einen Moment blitzte so etwas wie der Anflug von Bedauern auf, dass dieser Schüler bei einer möglichen Konfrontation mit Kira natürlich ebenfalls beseitigt werden musste. Ein Jammer, gewiss, aber die Galaxis war groß und voller Leben. Die Spannungen zwischen dem Dunklen Lord und seiner ehemaligen Meisterin waren nicht zu übersehen – es war nur eine Frage der Zeit, bis sie sich gewaltsam entladen würden. Janus zählte zumindest vorerst darauf, dass die Aussicht auf das Quälen und Töten von Jedi seine dunkelhaarige Gegenüber im Zaum halten würde, und ihre Reaktion auf seine Worte schien ihm dabei Recht zu geben. Umso mehr empörte sich die Sith allerdings darüber, dass Zoey auf Ziost auftauchen würde – sie ging von der Prämisse aus, dass es sich bei ihr um eine wehr- und nutzlose Wissenschaftlerin handelte, die ihre Jagd nur behindern würde. Janus hatte die Option, die Wahrheit zu enthüllen und zu verraten, dass es sich bei dieser Frau um eine ausgebildete Sith handelte, aber diese Trumpfkarte wollte der kühl kalkulierende Aristokrat nicht zu früh ausspielen. Sicher, der Gesichtsausdruck Kiras wäre eine Wohltat, aber die bloße Genugtuung war es nicht wert. Nein, viel wertvoller war die Archäologin, falls es direkt auf Ziost zu einem Kampf zwischen den Sith kommen würde. Also reagierte Janus mit einem verbindlichen Lächeln und neigte in einer beinah entschuldigenden Geste leicht den Kopf, seine aalglatte Stimme legte nah, dass ihm diese „Tatsache“ etwas unangenehm war.

„Ihr habt gewiss Recht damit, dass ihr Nutzen für uns sehr begrenzt und ihr verfrühtes Ableben ausgesprochen wahrscheinlich ist. Aber bedenkt, dass wir auch nur wenig für ihren Schutz aufwenden müssen, und, delikater noch: Die Jedi hielten sie für ihre Freundin. Der Schock, verraten worden zu sein, wird ihnen noch tief in den Knochen stecken und sie schwächen.“


Gewohnt manipulativ lenkte der Sith das Gespräch wieder in eine Richtung, in der sich Kira bestätigt fühlen und mit einem tragbaren Kompromiss ihr Gesicht wahren konnte. Er rechnete damit, dass die sichtlich verärgerte Dunkelhaarige seine Aussagen als taktvolle Zustimmung zu ihrer Position werten und es damit auf sich beruhen lassen würde. Gerade jetzt, wo die Geheimnisse der alten Zitadelle auf sie warteten. Wie das Skelett eines lange verstorbenen Titanen, der selbst im Tode noch nach Ehrfurcht verlangte, ragte das düstere Gebäude in der kargen Landschaft in die Höhe, Zeugnis der Macht und des Wissen jener, die es einst erbaut hatten. Respekt lag in der Luft, gemischt mit Zorn und Mordlust – letzteres ging eindeutig von Thatawaya aus. Die Fosh hatte sich gegenüber ihrem Pendant in Form von Kayn höflich verhalten, so, wie es Kiras Schüler getan hatte. Aber was die Meisterin anging, machte das gefiederte Lebewesen keinen Hehl aus ihrer Abneigung, die Geringschätzung durch die höherrange Sith veranlasste sie zu einem wütenden Fauchen und für einige Augenblicke schien es, als würde gleich hier und jetzt ein Angriff erfolgen. Janus verzichtete auf eine Intervention und beobachtete das Geschehen stattdessen mit ruhiger, abgeklärter Distanz, seine Haltung und seine Aura in der Macht demonstrierten Vertrauen in seine Schülerin und ihre Fähigkeit, die Situation korrekt einzuschätzen und entsprechend zu handelnd. Und tatsächlich enttäuschte Thatawaya ihn nicht, seine Schülerin beherrschte ihren Groll, behielt Kira aber lauernd und wachsam im Auge. Ganz offensichtlich hatte sie die finsteren Andeutungen ihres Meisters verstanden, und Janus schenkte ihr ein schmales, konspiratives Lächeln, als sie schließlich die Zitadelle betraten.

Die Tatsache, dass sich Kira an die Spitze der Gruppe setzte und damit zusammen mit ihrem Schüler auch den Preis für das Eintreten beglich, störte Janus nicht im Geringsten. Sicherlich waren sie damit auch in der besten Position, um sich mögliche Schätze zu sichern, doch eben auch ganz besonders exponiert, was Fallen und Feinde anging. Und Tote konnten nichts mehr an sich nehmen. Janus glaubte nicht, dass seine ehemalige Meisterin ihm den Gefallen tun würde, einem uralten Mechanismus oder degenerierten Wächtern zum Opfer zu fallen – trotz all ihrer Makel war sie zäh, entschlossen und stark. Sie hatte das Potential, ein mächtiges Werkzeug zu sein, wenn sie sich denn nur in diese Rolle fügen würde. Der Dunkle Lord erlaubte sich ein leises Seufzen und folgte dann mit einem Nicken in Thatawayas Richtung. Seine Schülerin hatte über seine Worte bezüglich der Massassi nachgedacht und stellte mit schief gelegtem Kopf eine Frage, was dem blassen Grafen ein genuines Lächeln entlockte – ihre Neugier war zweifellos charmant.


„Das ist die große Frage, nicht wahr? Ich könnte versuchen, es zu zähmen, zu meinem Werkzeug und meiner Waffe zu machen. Es studieren, versuchen, seine Geheimnisse zu ergründen. Vielleicht sogar so in Erfahrung zu bringen, wie man es reproduzieren und verbessern kann. Und natürlich wäre ein solches Wesen auch ein Geschenk, mit dem man sich Gefallen bei einflussreichen Personen sichern könnte. Versucht stets, möglichst viele erfolgversprechende Optionen zu finden, statt euch auf eine einzige zu verlassen, meine Schülerin. Die Realität ist zu komplex, als dass es nur einen Weg zum Erfolg geben könnte.“

Ganz im Tonfall und Gebaren des weisen, geduldigen Mentors hatte der Sith geantwortet, und er genoss die perverse Ironie, dass man solches Verhalten gerne den Jedi zuschrieb. Die Lakaien der Hellen Seite hatten ganz gewiss nicht effektive Lehrmethoden für sich gepachtet, mochten sie es auch noch so gerne glauben. Janus blinzelte kurz, um seine Konzentration zu schärfen, als seine rote Klinge zum Leben erwachte und die Umgebung in ein unheilvolles Licht tauchte. Im Schein seiner Waffe, der von Kira und den Lampen an den Blastern seiner Leibwächter konnte er mehr und mehr Details erkennen, als sich seine Augen an die Lichtverhältnisse gewöhnten. Die Ausmaße der Zitadelle waren gewaltig, und selbst der mehr als arrogante Dunkle Lord konnte sich der Wirkung nicht gänzlich entziehen. Der Raum, den sie nun betraten, bestand aus mehreren Ebenen, und als Janus seinen Blick schweifen ließ, bröckelten Steine und Staub von den Brücken, die sie verbanden. Es war leicht, die Übersicht zu verlieren, doch es gab etwas in der Mitte des Raumes, das alle Aufmerksamkeit auf sich zog: Eine golden schimmernde Schale, die sich von unsichtbaren Kräften bewegt scheinbar endlos im Kreis zu drehen schien, von großen Durastahlbögen umschlossen, die an eine riesige Hand erinnerten. Ein leises Summen lag in der Luft, ein Knistern und Flüstern von Macht und Stärke.

Es war ein erhabener Anblick, doch nicht erhaben genug, um die Angreifer zu verbergen, die sich im Schutz der Dunkelheit leise und geschickt angeschlichen hatten. Das Rascheln, das die Aufmerksamkeit des Grafen erregt hatte, lenkte seinen Blick in die richtige Richtung – und es dauerte nur Augenblicke, bis sich mit einem schrillen, hohen Geräusch an Insekten erinnernde Kreaturen aus der Finsternis schälten, ihre Körper von einem Panzer aus Chitin bedeckt und mit versehen mit todbringenden Mandibeln und gezackten Greifwerkzeugen stürzten sich die Wesen auf die Sith. Die mentale Warnung des Dunklen Lords hatte dafür gesorgt, dass die vermeintlichen Opfer bereit waren, aber die bloße Tatsache, dass diese Wesen intelligent genug waren, um auf der Lager zu liegen, zu beobachten, sich heimlich zu nähern und dann von allen Seiten aus gleichzeitig anzugreifen, ließ Janus glauben, dass es nicht bloß einheimische Fauna war – etwas in diesen Kreaturen war von der Dunklen Seite geprägt und geformt worden. Seine Leibwächter eröffneten sofort das Feuer, während sie sich in eine schützende Formation bewegten, und Janus streckte eine Hand aus, packte eines der Wesen in der Macht und schleuderte es mit so viel Wucht gegen ein anderes, dass beide durch die Luft flogen und mit einem lauten Knacken gegen eine Wand stürzten und dort liegen blieben. Während Kayn an der Seite seiner Meisterin blieb, die mit ihrem Lichtschwert eine Kreatur nach der anderen fällte, stürzte Thatawaya los und warf sich mit Krallen und Schnabel auf die Angreifer. Grüner Körpersaft spritzte, als die ersten Kreaturen der Fosh zum Opfer fielen. Janus hielt sich etwas bedeckt und schonte seine Kräfte, mit präzisen, effektiven Stichen und Ausfällen bohrte er sein Lichtschwert wieder und wieder in die Insektoiden, bevor er angesichts der schieren Masse von Feinden zu weiter ausholenden Bewegungen überging, die Körper in der Mitte spalteten oder Gliedmaßen abtrennten.

Auch Thatawayas Lichtschwert erwachte zum Leben, sie nutzte die Waffe allerdings eher als Ablenkung, um ihre natürlichen Tötungswerkzeuge voll ausreizen zu können. Leichen stapelten sich rasch um die Sith und der Boden war bedeckt von teils noch zuckenden Körperteilen und grünem Schleim, aber erst, als Kira die Macht in Form von tödlichen Blitzen entfesselte, ließ der Ansturm der Angreifer nach. Janus nutzte die Gelegenheit und fegte weitere Feinde zur Seite, dann stieß er in die Lücke vor und tötete in einem mörderischen Tanz all jene Kreaturen, die nicht schnell genug zurückwichen. Der Graf bewegte sich mit der Eleganz und Präzision eines geborenen Fechters, aber gegen solche Feinde wirkte seine Finesse ein wenig vergeudet, und beseelt von dem Wunsch, die leidige Angelegenheit rasch hinter sich zu bringen, mischte sich eine gewisse schlichte Brutalität in seinen Stil. Mit einem schrillen Geräusch brach schließlich die letzte Kreatur zusammen und Stille senkte sich über den Raum, nur unterbrochen von den Jüngern, die ihre Blaster nachluden und prüften, ob die Feinde auch wirklich tot waren, und dem Surren der Lichtschwerter.

Janus senkte seine Waffe, als Thatawaya an seine Seite zurückkehrte, verzichtete aber darauf, sie zu deaktivieren. Anerkennend nickte er der Fosh zu, die im Gegensatz zu ihrem Meister tatsächlich einige Kampfspuren aufwies, dann wandte er seinen Blick Kira zu. Seine ehemalige Meisterin bahnte sich mit vergnügt leuchtenden goldenen Augen einen Weg durch das Massaker, kommentierte das Geschehen knapp, bevor sie ihren Schüler beglückwünschte und aussprach, dass die Kreaturen wohl durch Sith-Alchemie verändert worden waren. Als die dunkelhaarige Frau auf das seltsame Objekt in der Mitte des Raumes zu sprechen kam und Janus düster angrinste, reagierte dieser darauf, indem er seine Klinge in dem traditionellen Makashi-Salut vor seinem Gesicht positionierte und sie dann wieder senkte. Sein Lächeln war auf eine Art und Weise höflich wie das Lächeln eines zufriedenen Nexu, das gerade überlegte, ob es mit seiner Beute noch ein wenig spielen oder es gleich fressen wollte.


„Ich verneige mich vor Eurer Weisheit, Lady Guldur. Nicht nur habt Ihr unsere Angreifer korrekt als Produkt von Sith-Alchemie identifiziert, sondern auch noch ein valides Vorgehen vorgeschlagen. Auch ich glaube, dass es klug wäre, zunächst mögliche Fallen aufzuspüren und zu entschärfen, bevor wir uns diesem Objekt nähern. Da es in Bewegung ist, gehe ich davon aus, dass es eine Art Energiequelle geben muss – vielleicht sorgt deren Deaktivierung dafür, dass die Sicherheitsmechanismen ebenfalls ausgeschaltet werden. Lasst uns also Augen und Ohren offen halten...“


Der aalglatte, galant-ausgeglichene Tonfall des Grafen schaffte das Kunststück, gleichzeitig respektvoll und herablassend zu klingen – eine Kunst, die Janus sorgfältig kultiviert hatte. Es dauerte nicht lange, bis er seinen Worten Taten folgen ließ, der schlanke Fastmensch begann, systematisch den Raum zu durchsuchen, wobei er sorgfältig darauf achtete, dass seine Schülerin nicht zu weit entfernt war und wohin er seine Füße setzte. Die Suche gestaltete sich aufwändig, da die Zeit nicht spurlos an der Zitadelle vorüber gegangen war, Zerfall zeigte sich an allen Ecken und Enden. Aber schließlich zahlte sich seine Geduld aus, Janus bemerkte einige Vertiefungen an einem Relief an einer der Seitenwände, und als er diese genauer betrachtete, berührte er sie schließlich vorsichtig. Ein dumpfes Grollen und Rasseln erklang und Staub rieselte herab, als sich die Wand in Teilen zurückzog und hinter der Darstellung einer uralten Schlacht ein komplexes Räderwerk sichtbar wurde, das sich in ständiger Bewegung befand. Janus versuchte, dem Mechanismus zu folgen, und entdeckte weitere Vertiefungen, diesmal am Boden, die nach und nach die Sicht auf eine komplizierte Maschinerie freigaben, die mit einem der Durastahlbögen verbunden war.


„Beeindruckend. Höchst beeindruckend.“


Murmelte Janus angetan, bevor er seine Erkenntnisse mit den anderen Anwesenden teilte. Es musste eine Möglichkeit geben, die Maschine entweder zu stoppen oder zu verlangsamen, damit man an dieses goldene Ei gelangen konnte...doch wie? Und welchen Preis galt es, hier zu zahlen?


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Ziost, Schlucht, Eingangshalle der Zitadelle, Janus, Thatawaya, Kira, Jünger

Kayn schnetzelte sich unverändert durch den angreifenden Schwarm. Beinahe koordiniert schienen sich die Tierchen mal eines nach dem anderen, mal gemeinsam gezielt auf die Teilnehmer der Gruppe zu stürzen. Als Kayn mit drei Kreaturen gleichzeitig zu tun hatte, eine gewaltsam in zwei Hälften zerteilt und zum Stich gegen den nächsten Flügler ausholte, beschloss Kira kurzen Prozess mit den Widersachern zu machen. Wie eine glühend heiße, grelle Welle von endloser Energie zischten plötzlich die Blitze an dem Schüler vorbei, vor denen er sich wegduckte, um nicht Teil der zitternden und schnell zu Boden fallenden Gruppe an Insektoiden zu werden. Der Gestank, den das verbrannte Fleisch und die Chitin-Haut auslöste war bestialisch und Kayn kam nicht umher, kurz nach Frischluft zu suchen, bevor er sich zusammenriss.

Kira lobte den Schüler ob ihres Erfolges, den Angriff überstanden zu haben, worauf der sich tief verneigte. Gehorsam. Es war, was die Mistress forderte, das wusste der Schüler, und er war klug genug seiner Meisterin weiszumachen, dass er nichts anderes tun würde, als es ihr Recht zu machen. Seine Loyalität hatte sie gewonnen, das hatten sie geklärt, doch gleichzeitig war der Hass auf die Sith-Harpyie seine größte Macht-Quelle. Kayn konnte verstehen, warum die gefiederte Schülerin so einen Hass auf die ehemalige Meisterin ihres Herren hatte. Welch Verwebungen. Alles hatte seine Ordnung. Die Verteidigung hatte ihn Kraft gekostet und einiges abverlangt. An seinen Beinen und Armen waren zum Teil tiefe Bisswunden zu erkennen, die er ebenso standhaft wegatmete, wie den unerträglichen Gestank.

"Der Angriff schien koordiniert gewesen zu sein. Welch bemerkenswerter Auswuchs der dunklen Seite" sinnierte er mit offenkundiger Begeisterung zu Kira und dann zu Janus und Thatawaya. Schwärme hatten zwar Intelligenz, doch sie waren wohl eher nicht dazu im Stand gewesen, so taktisch vorzugehen wie die kleinen Grüppchen, die sich stoßweise auf die Eindringlinge stürzten. Dann begann Kayn es Graf Sturn gleich zu tun und die Wände zu mustern. Dieser hatte zuvor die Erkenntnis von Kira vor Hohn triefend gewürdigt. Kayn nahm auch diese Tatsache interessiert zur Kenntnis und schaute auf die Strukturen. Die Bilder an den Wände waren von Ritualen und Gräueltaten der Altvorderen nahezu übersät. Und das obwohl viele Fresken durch den Zahn der Zeit zerfallen waren oder gar Kampfspuren wie Schnitte und Einschüsse aufwiesen.

"Wir sind nicht die ersten, die sich in diesem Raum diesem Ort stellen mussten" redete er dann vertieft vor sich hin. Ein Bild fing dabei ganz besonders seine Aufmerksamkeit. Noch bevor er es analysieren konnte unterbrach der Sith Lord seine Gedanken, aus denen er sich genervt befreite. Offenbar hatte Graf Sturn einen Mechanismus entdeckt, der die Wandplatte unter Grummeln bewegte. Mit aufgerissenen Augen beobachtete Kayn das Schauspiel. "In der Tat, Herr." Stimmte er energisch zu, nachdem auch der Schüler den sich unaufhörlich drehenden, perfekt wirkenden Zahnrädern zusah.

Der komplexe Mechanismus griff wie ein Uhrwerk ineinander. Man konnte der Ingenieurskunst ansehen, dass sie uralt sein musste. Dass sie nach wie vor funktionierte grenzte für den Borosk an ein Wunder. Dann wandte sich der Schüler wieder dem Relief zu, dass er zuletzt bestaunt hatte, bevor er von dem Sith Lord aus den Gedanken gerissen wurde.

Ein übergroßes Schaubild deutete auf den kuppelartigen, rotierenden Korpus hin, der sich ganz oben im Raum drehte. Drum herum waren humanoide Lebewesen abgebildet, drei an der Zahl, umgeben von großer Dunkelheit, dargestellt durch schwarze wolkenartige Gebilde. Neben jeder Figur ein tiefes, rundes Loch in der Wand, ca. auf Augenhöhe mit dem Durchmesser eines Ziegelsteins.

"Hier steht etwas" Kayn hielt den optischen Übersetzer aus seinem Conn an die Steintafel. "Es funktioniert, die Datenbank erkennt die Zeichen."

Kayn las laut vor, was der Übersetzer hergab.

"Aus den Seiten eines Dreiecks bestehe ich,
die große Macht aller Seiten benötige ich,
hergeben sollst du dich."


Ratlos und schaute er in die Runde, bevor ihn eine Ahnung überkam. Dann schaute er vielsagend zu Kira.

Ziost, Schlucht, Eingangshalle der Zitadelle, Janus, Thatawaya, Kira, Jünger
 
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Der Ort hatte etwas Besonderes an sich. Kira genoss den dunklen, kalten Strom, der sie durchfloss. Thatawaya und ihr Schüler hatten sich gut geschlagen, auch wenn die Schülerin von Janus sich für ihren Geschmack viel zu sehr wie ein wildes Tier benommen hatte. Mit einem abfälligen Blick hatte sie dies quittiert. Dieses vogelartige Wesen hatte noch viel zu lernen. Ihr Schüler hatte sich dagegen ehrenhaft verhalten und hatte sie nicht beschämt. Er hatte angewandt, was sie ihm gelehrt hatte.

Diese Zoey, war also mit den Jedi befreundet. Soso... .

"Wenn dem so ist, dann könnte es doch amüsanter mit ihr werden, als angenommen."

Kommentierte Kira die Aussicht, dass die Jedi aus ihren eigenen Kreisen verraten werden würden.

Den höhnischen Kommentar, bezüglich ihres Könnens, von ihrem ehemaligen Schüler, kommentierte sie mit einem vernichtenden Blick in seine Richtung und bohrte ihre gelben Augen förmlich in seinen Leib. Anhand seiner Wortwahl und seines Tones, entging ihr nicht seine Arroganz. Seine falsche Zunge war ihr durchaus bewusst. Ein ebenso falsches Grinsen zeigte sich kurz auf ihrem Gesicht, ehe sich ihre Mundwinkel wieder schnell nach unten neigten. Lange würde sie seine Großspurigkeit nicht mehr erdulden. Es war nur noch eine Frage der Zeit.

Janus entdeckte schließlich eine Vorrichtung aus Zahnrädern und Schaltgetrieben, während Kira noch durch die Leichen schritt und nach Opfern suchte, welche noch am Leben waren. Jedes Mal kniete sie sich zu ihnen, berührte die Wesen mit ihren Fingerspitzen und schloss die Augen. Sie trainierte den Machtentzug. Er gelang ihr bisher nur bei geschwächten Wesen und bei direkter Berührung, doch sie machte mehr und mehr Fortschritte. Die Masse an Opfern, eigneten sich zur Übung besonders gut. Jedes Tier, welches sie berührte, starb nach wenigen Sekunden und vertrocknete und verschrumpelte wie eine vergammelte Frucht. Kira stärkte sich wiederum mit dieser Technik, auch wenn sie auch Kraft kostete. Nachdem sie alle noch lebenden, verletzten Opfer “ausgesaugt” hatte, erhob sich die Sith Exekutorin und sah sich bei Janus die geöffneten Steinplatten an. Vielleicht konnten sie diese Maschinerie mit der Macht anhalten… . Kira fühlte sich dazu in der Lage, doch sie vermutete, dass ein Stoppen auch zum Auslösen von möglichen Fallen beitragen könnte. Daher hielt sie sich für den Moment noch zurück und wandte dann ihre Aufmerksamkeit ihrem Schüler, der ihnen ein Rätsel übersetzte. Nachdenklich lief sie zu Kayn und las selbst die Schriften der Sith und ein amüsiertes Grinsen huschte ihr über die Lippen.

“Man sollte nicht zu viel auf diese Technik setzen. Deine Übersetzung ist inkorrekt, mein Schüler.”

Kira hatte sich nie wirklich bewusst mit den Schriften der Sith beschäftigt, doch über die Jahre hinweg, hatte man sie doch zwangsläufig gelernt. Sie verstand gewiss nicht alles und konnte sie auch kaum sprechen, da ihr passiver Wortschatz weit aus größer war, doch sie erkannte durchaus, wenn die Technik die Sprache der Sith falsch übersetzte.

“Du solltest dich vielleicht in Zukunft mehr mit der Sprache der Sith beschäftigen. Die meisten Übersetzer beherrschen die uralte Sprache der Sith nicht richtig. Dafür ist die Sprache viel zu komplex und vieles muss man sich aus dem Kontext herleiten. Ich denke eher, dass es heißt:

Aus den mächtigen Opfern jeder Seite, entsteht ein Dreieck,

das Leid und Blut aller Seiten benötige ich,

der Tod anderer rettet dich.

Übersetzte die Sith Exekutorin und grinste dann diabolisch.

“Na vortrefflich! Die Jedi werden uns sicherlich nicht nur in unsere Falle tappen, sondern uns noch eine gute Opfergabe bringen.”

Amüsierte sich Kira und sah sich die rotierende Schale weiter an.

“Ein praktisches Gefäß für Blut, findet ihr nicht?!”

Kira lachte ein schrilles, überhebliches Lachen, welches von allen Wänden widerhallte und ihr Blick richtete sich schließlich wieder den Zahnrädern zu, die sich in der Wand unerlässlich bewegten und alles andere ebenfalls antrieben. Es war ein fortlaufender Motor. Kira streckte die Hand aus und brachte diese Bewegung der Zahnräder zum erliegen. Mit der Macht hielt sie ein paar der Räder fest und es gestaltete sich schwieriger, als gedacht, denn der enorme Druck, der mechanisch dahinter stand, war größer, als die Sith es erwartet hatte. Doch es war nicht dieses Problem, welches Kira abbrechen ließ, sondern das Auslösen von spitzen Durastahlspeeren, die durch den Saal flogen. Sofort ließ Kira von den Zahnrädern ab, die sich automatisch wieder in Bewegung setzen und wich den Speeren gekonnt, rollend, windend und springend aus, bis der Angriff vorüber war. Erst danach blickte sie zu den Anderen, ob jene ebenfalls den Angriff überlebt hatten.

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