Ziost

Ziost-Zitadelle- mit Janus, Kira, Kayn und Jüngern ( NPC)

Langsam gewöhnte sich die gefiederte Sith-Schülerin an die bedrohliche Umgebung und entspannte sich, jedoch ohne in ihrer Wachsamkeit nachzulassen .Während sie mit ihrem Meister hinter der Hexe und ihrem Schüler her lief, erläuterte er seine Pläne mit den Massassi. Unweigerlich schauerte es Thatawaya. War sie für IHN auch ein Geschenk gewesen? Er hatte sie jedenfalls wie einen Gegenstand behandelt. Aber gab es vielleicht noch andere ihrer Art in den Eingeweiden Bastions? Wut kochte in ihr hoch bei dem Gedanken, aber es war fraglich ob sie sie finden würde. Zumal es nur eine Theorie von ihr war, dass ER kein Einzelfall war.

"Werden..lebende Geschenke gern angenommen?"

fragte sie vorsichtig nach. Ihr Meister schien mit sowas durchaus schon Erfahrung gemacht zu haben. Naja...solang er sie nicht verschenkte.

Der Kampf gegen den Schwarm von was-auch-immer war aufregend und erfrischend gewesen. Und beängstigend, als die Hexe einen Großteil der Tiere aus der Luft holte. Ihr Meister hatte mit seinem Lichtschwert auch einen guten Teil erlegt, genauso wie der andere Sith-Schüler. Ihr Stil hatte ihr zwar auch einige Siege beschert, doch musste sie zugeben, dass die Methoden der anderen effektiver waren. Sie musterte die Waffe in ihrer Hand mit schiefgelegtem Kopf. Thatawaya würde der Waffe mehr Aufmerksamkeit schenken müssen. Sie war nützlich. Nicht nur als leuchtende Ablenkung für wildes Getier. Aber immerhin schien ihr Meister mit ihrer Leistung zufrieden zu sein- im Gegensatz zur Hexe, doch das ging Thatawaya am Bürzel vorbei. Was der Fosh jedoch auffiel war, dass ihr Meister seine Waffe aktiv hielt. Erwartete er weitere Angriffe? Zunächst schien er die Hexe zu Grüßen, aber sein Lächeln ließ einem das Blut in den Adern gefrieren. Die Worte, die er dann an die Hexe richtete, ließen wohl jeden an seiner Wahrhaftigkeit zweifeln. Doch er schien dem Plan der Hexe zuzustimmen. Fallen suchen und ausschalten klang nach einem sehr guten Plan. Der Sith begann auch gleich mit der Suche und es entstand eine Art Wettlauf zwischen den drei anderen. Ihr Meister war natürlich der erste, der eine Art Maschine entdeckte. Sie hätte nichts anderes erwartet.

Sie sah sich nach den anderen beiden um und entdeckte die Frau, die durch die Opfer stapfte und sich hier und da bückte. Thatawaya dachte zunächst, dass sie nach etwas Wertvollem bei den Insekten suchte. Erst als sie näher kam, konnte Thatawaya beobachten, was sie tatsächlich tat. Sie stahl den letzten Überlebenden ihr Leben! Und das, was davon zurück blieb, war beinahe sowas wie die verwesten Überreste der Insekten. Thatawaya hatte sowas schon einmal gesehen. ER war auf eine ähnliche Art und Weise ums Leben gekommen. Die Fosh hatte es damals als gerechte Strafe und Erlösung empfunden. Jetzt jemand anderes zu sehen, der anderen ihr Leben stahl, beunruhigte Thatawaya. Diese Fähigkeit schien kein Einzelfall zu sein- oder auch nur als Seltenheit aufzutreten. Erneut wanderte ihr Blick zu ihrem Meister. Würde er sie vor so etwas schützen können? War dieser Weg, den sie gerade erst betreten hatte, dieses Risiko wert? Gab es überhaupt Schutz vor so etwas? Außer vielleicht schneller sein und solche Wesen auszuschalten, wenn es auch nur die leisesten Anzeichen dafür gab, dass sie es auf einen abgesehen hatten. Nun, die Blicke der Frau wären definitiv solche Anzeichen und wieder ertappte Thatawaya sich bei dem Wunsch, die Frau tot vor sich zu sehen.

Ihr Schüler war unterdessen ungeachtet des schaurigen Anblicks zu ihnen gekommen und hielt ein Gerät an irgendwelche Schriftzeichen. Die Übersetzung, die das Gerät ausspuckte, klang schon fast poetisch und gab definitiv ein Rätsel auf. Als die Hexe dazu kam, schien sie die Übersetzung zu korrigieren. Und ihre Variante gefiel Thatawaya weniger und ihre Übersetzung hatte sogar eine Zeile mehr. Thatawaya begutachtete die originalen Schriftzeichen um vielleicht selbst zu erkennen, welche Variante wohl wahrscheinlicher war. Doch für sie waren die Schriftzeichen unverständlich. Die Hexe merkte an, dass die rotierende Schale an und überlegte laut, dass da vielleicht Blut hinein gehörte. Nun, Blut gab es hier reichlich. Zwar grünes, schleimiges Blut, aber doch Blut. Während sich Thatawaya noch die Schriftzeichen ansah, war plötzlich ein Ächzen und Knirschen zu hören. Die Fosh sah, dass die Hexe den Mechanismus unterbrochen wollte und genau deswegen brach nur eine Sekunde später die Hölle los. Spitze Pfeile schossen kreuz und quer durch den Raum. Thatawaya sprang vor den Mechanismus und machte sich klein in der Hoffnung, dass die Pfeile wohl nicht die offenbar wichtige Vorrichtung beschädigen würden. Ihre kleine Körperform war ihr hier definitiv ein Vorteil. Links und rechts von ihr prallten Pfeile an den Stein und nur weil sie sich eng an die Wand drückte, entging sie einigen Pfeilen, die unmittelbar vor der Vorrichtung vorbei schossen, um offensichtlich jene Eindringlinge zu erwischen, die sich an der Vorrichtung zu schaffen gemacht hatten. Die Verteidigungs-Anlage war nur ein paar Sekunden aktiv, aber hätte wohl jeden Grabräuber erwischt, der auf eine ebenso dumme Idee gekommen wär wie die Hexe. Thatawayas Herz schlug laut und erschrocken wanderte ihr Blick über die anderen. Die Hexe lebte noch- leider. Ihr Blick wanderte zu ihrem Meister. Die Hexe würde sie noch alle umbringen, wenn das so weiter ging. Das hier war Wahnsinn!!!!

Ziost-Zitadelle- mit Janus, Kira, Kayn und Jüngern ( NPC)
 
[Ziost-System | Ziost | Schlucht | Eingangshalle der Zitadelle | Janus, Thatawaya, Jünger, Kira, Kayn

Kooperation unter Sith war eine hohe Kunst. Wenn man viel Glück hatte, überlappten sich die Eigeninteressen der involvierten Parteien in ausreichendem Maße, um Zank und Verrat so lange in Zaum zu halten, bis das gewünschte Ergebnis erzielt worden war. In der Regel aber musste man nachhelfen, manipulieren, intrigieren, Konflikte entweder in die richtige Richtung lenken oder mit Einschüchterung und Gewalt im Keim ersticken. Janus nahm sich für in Anspruch, ein bemerkenswert umgänglicher und verlässlicher Partner in Allianzen zu sein, diese Haltung hatte dem ehrgeizigen Grafen insbesondere bei den weltlichen Institutionen des Imperiums gute Dienste erwiesen. Er verstand die Sprache und Gedankenwelt von Bürokraten und Funktionären, das komplizierte Geflecht von Beziehungen, Gefallen und Abhängigkeiten. Seine Ordensbrüder und -schwestern waren leider um einiges schwieriger zu handhaben, ganz besonders kapriziöse, arrogante und obsessive Personen wie Kira. Die Macht, über die seine ehemalige Meisterin gebot, war nicht zu leugnen, und Janus würde sie niemals als dumm bezeichnen – aber sie neigte zu impulsiven, kurzsichtigen Handlungen und witterte überall Kränkungen und Respektlosigkeit. Vielleicht fehlte ihr einfach das gesunde Selbstbewusstsein des Halb-Echani, der andere Lebewesen mit dem milden, distanzierten Interesse eines gottgleich entrückten Wesens betrachtete und daher auf Provokationen – solange sie nicht seinen Ruf gefährdeten – ungleich gelassener reagieren konnte. Was scherte es einen Stiefel, wenn ihn ein Wurm beleidigte? Dennoch, es war nur eine Frage der Zeit, bis der schwelende Konflikt eskalieren würde. Janus beobachtete mit höflicher Neugier, wie die dunkelhaarige Sith, einem Todesengel gleich, durch die Reihen der Toten und Sterbenden schritt und ihre Lebenskraft in sich aufnahm, die Leiber verkümmerten und zerfielen wie im Zeitraffer und nur noch kümmerliche Reste blieben nach der vampirischen Berührung übrig. Eine beeindruckende Fähigkeit, zweifellos, wenn auch ästhetisch eher abstoßend. Janus verzichtete auf einen Kommentar und kräuselte lediglich in einem Ausdruck vornehmer Indignation die Mundwinkel, doch rasch legte sich an dessen Stelle ein gönnerhaftes, weises Lächeln, als Thatawaya sich mit einer Frage an ihn wandte.

„Oh, gewiss. Ein Lebewesen kann wertvoller sein als jedes Objekt, wenn es Kriterien wie Seltenheit und Nützlichkeit erfüllt. Allein das genetische Material wäre so manchem Zirkelmitglied einiges wert. Aber konzentrieren wir uns zunächst auf die Herausforderungen, die direkt vor uns liegen, meine Schülerin.“


Der Hinweis wurde begleitet von einem beinah amüsierten Funkeln in den grünen Augen des Dunklen Lords, der diesen Worte die Schärfe nahm, die man vielleicht hinein interpretiert hätte. Janus ließ Thatawaya einige Freiräume und behandelte sie mit Respekt, wie eine Schülerin und nicht wie eine Sklavin. Ein guter Handwerker pflegte schließlich seine Werkzeuge. Ganz in diesem Sinne nahm sich der Graf auch einen Moment Zeit, um seinen Leibwächtern lobend zuzunicken, die Jünger lebten für diese kleinen Zeichen der Anerkennung und waren bereit, zu sterben, um das Wohlwollen ihres Herrn zu erlangen. Sie wussten, dass ihre Leben einen Zweck hatten und es die größte Ehre ihres Daseins war, ihm dienen zu dürfen. Das war die Art Loyalität, die man nicht kaufen konnte, und die viele andere Sith nicht verstanden. Furcht und Schrecken waren nützlich, zweifellos, aber Respekt und Ehrfurcht nicht minder hilfreich. Sollte es zum Kampf gegen Kira kommen, würden die Jünger keinen Augenblick zögern – und eine solche Auseinandersetzung rückte näher, das hatte die kurze Konversation zuvor noch einmal deutlich gemacht. Doch zuvor war das Rätsel in dieser Halle zu lösen und Janus glaubte, dass der Mechanismus, den er entdeckt hatte, dabei eine Schlüsselrolle spielte. Es war ein faszinierendes Gebilde, Zeugnis höchster Ingenieurskunst, und der Dunkle Lord war davon ebenso beeindruckt wie Kayn, der sich zu ihm gesellte und die Zahnräder betrachtete. Der blonde Schüler machte einen intelligenten Eindruck und bestätigte diesen, als er sich genauer mit einem Relief beschäftigte und mit Hilfe seines Komlinks sogar eine Übersetzung der alten Sith-Sprache lieferte. Janus wölbte eine Augenbraue und nickte anerkennend, während er den Worten lauschte und seinerseits die Abbildungen betrachtete. Ein Opfer wurde verlangt, und nicht nur eines. Nachdenklich versuchte der schlanke Fastmensch, die Worte genauer zu verstehen, die alte Sprache war ihm zwar nicht unbekannt, doch nicht unbedingt seine Stärke. Kira sprang dafür mit umso größerem Selbstbewusstsein in die Bresche, kritisierte die Übersetzung des Komlinks und bot eine eigene Interpretation an. Janus legte den Kopf und betrachtete die andere Sith, während er sich nachdenklich übers Kinn strich.


„Poetisch. Wobei ich von Theorien gehört habe, laut denen unter der zweiten Dynastie, die Ziost beherrschte, die Worte „Leid“ und „Leidenschaft“ je nach Kontext mit dem selben Zeichen...nun, ich verderbe ungern Fortschritt mit Kleinmut. Eure Übersetzung scheint mir den Kern der Sache zu treffen, Lady Guldur. Drei Opfer, je eines an einer bestimmten Stelle platziert, deren Blut vergossen wird, um ein Dreieck zu erschaffen. Ihr Leiden erschafft eine Energie, die womöglich genügt, um die Barrieren zu öffnen. Ich bin mir sicher, wir können die Jedi...überzeugen, diesem wissenschaftlichen Bestreben zu assistieren. Schließlich gehört es zu ihren Prinzipien, anderen zu helfen. Selbst, wenn es sie das Leben kostet. Ganz besonders dann.“


Janus präsentierte ein sardonisches, trockenes Lächeln, und der sadistische Sarkasmus in seinen Worten war zwar nicht zu überhören, aber doch gedämpft. Auf ein manisches Lachen, wie es nun aus Kiras Kehle erklang, verzichtete der aalglatte Aristokrat dann aber doch beflissen, er wölbte angesichts des schrillen Geräuschs, das von den Wänden widerhallte, eine Augenbraue, und gönnte sich ein leises Seufzen. Der fahle Ausdruck machte jedoch rasch Alarm Platz, als seine ehemalige Meisterin eine Hand ausstreckte und mit der Macht hinausgriff, um den Mechanismus zu unterbrechen. Janus öffnete den Mund, um eine Warnung auszusprechen, da war es bereits zu spät: Ein gequältes Ächzen und Rattern erklang und mit einem Mal schossen Speere aus den Wänden, unnatürlich schnell und präzise rasten die Projektile durch den Raum. Die Macht kräuselte sich mit einer Warnung und Instinkte setzten ein, als Janus herumwirbelte, sich zur Seite fallen ließ und wieder aufrichtete, als der Hagel vorüber war. Irritiert beäugte der Graf einen dunkelroten Fleck auf seiner Robe – war er zu langsam gewesen? Sein Blick wanderte und fand schließlich die Quelle des Lebenssaftes: Einer seiner Leibwächter, die Augen weit aufgerissen, ein Speer steckte in seinem Bauch. Ein Augenblick verging, dann ließ der Jünger seinen Blaster fallen, stürzte zu Boden und röchelte, als Blut aus seinem Mund floss. Janus sah sich rasch um und stellte fest, dass sonst wohl alle mehr oder weniger unversehrt waren, seine Leibwächter bildeten einen schützenden Halbkreis um ihn und den sterbenden Mann. Dass er starb, daran gab es keinen Zweifel, als Janus neben ihm niederkniete und die Verletzung genauer betrachtete. Ausgesprochen schmerzhaft, der Boden war bereits glitschig von Blut – es war nur noch eine Frage von qualvollen Minuten. Schwach versuchte der Jünger, seinem Herrn in die Augen zu sehen und etwas zu sagen.


„Meist...er...meist...vergeb...“

Er kämpfte. Klammerte sich an den Rest von Leben, beschämt, Janus nicht länger dienen zu können, selbst in Pein noch bestrebt, seine Aufgabe zu erfüllen. Der Dunkle Lord suchte seinen Blick und lächelte, ein stolzes Lächeln, in das sich tatsächlich das mischte, was bei ihm Traurigkeit angesichts des Leidens anderer am nächsten kam. Ein wertvolles Werkzeug. Sorgfältig geschmiedet. Von großem Nutzen. Und nun durch die Achtlosigkeit einer anderen war sein wertvoller Besitz beschädigt worden. Zerstört.


Sheyron Jatak. Mein treuer Sheyron Jatak. Ihr habt mir lange Jahre loyal und ohne Furcht gedient. Ruht nun in dem Wissen, dass Euer Tod nicht vergeblich ist.“


Trotz der Schmerzen legte sich ein beinah friedliches Lächeln auf das blutüberströmte Gesicht des Jüngers und er atmete hörbar aus. Janus nickte, streckte eine Hand aus und brach dem Sterbenden mit einer einfachen Handbewegung das Genick – ein schneller, sauberer Tod. Eine andächtige Stille senkte sich über den Raum, als die anderen Jünger die Köpfe neigten und ihrem gefallenen Bruder gedachten, bevor sie, seinen Namen murmelnd, sich daran machten, seine Ausrüstung zu bergen. Nichts wurde vergeudet. Janus verharrte ebenfalls noch einen Augenblick, dann erhob er sich, langsam und bedächtig, strich seine Robe glatt und drehte sich dann in Richtung seiner ehemaligen Meisterin um. Der Dunkle Lord verlor kein Wort, als sich die Macht bedrohlich um ihn zusammenballte. Vielleicht würde die Konfrontation weitaus früher kommen, als er gedacht hatte...


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Kira lächelte ihren Schüler Kayn überheblich an, als Sturn ihr scheinbar ein wenig ungewollt, bezüglich der Übersetzung der Schriften, zustimmte . Denn immerhin ließ er es sich nicht nehmen, auch sein Wissen mit einzubringen. Die Sith störte das wenig, denn sie hatte Recht und hatte ihrem Schüler die Lektion erteilt, dass er sich nicht zu sehr auf die Technik verlassen sollte.

Danach beging die Sith Exekutorin einen kleinen Fehler, doch Kira blieb entspannt. Sie hatte durch die Macht die Geschosse kommen sehen und wenn jemand davon getroffen wurde, so war er eh nicht würdig genug. Die dunkle Seite der Macht entschied hier über Leben und Tod und über jene, die es verdienten zu Leben. Mit einem Blick erkannte Kira, dass ihr Schüler auch diese Falle überlebt hatte. Er schlug sich gut und besser als sie angenommen hätte. Sie hatte sich nicht in ihm und seinen noch schlummernden Fähigkeiten geirrt. Er reifte immer mehr zu einer giftigen, aber effektiven Pflanze heran, die ihr Werkzeug werden würde, um letztendlich irgendwann grenzenlose Macht zu erreichen.

Thatawaya schien es auch überlebt zu haben, jedoch vermutlich eher aus Glück, denn Können, so wie sie an der Wand kauerte. Das war ja erbärmlich. Das der Graf es überlebt hatte, verwunderte Kira nicht, auch wenn es einfacher gewesen wäre, ihn so aus dem Verkehr zu ziehen. Bedauerlich, aber in diesem Punkt war die dunkle Seite der Macht wohl nicht mir ihr. Getroffen hatte es allerdings einen seiner Diener, um den er anscheinend trauerte. Kira konnte nicht anders, als abfällig und spottend zuzusehen, wie er sich zu ihm beugte und ihm letzte Worte auf den Weg gab. Er trauerte um einen Diener! Wie erbärmlich! Er war ein Wurm, ein Nichts gewesen! Dem Grafen eh nicht würdig, solche Männer um sich haben zu müssen. Amüsiert stand Kira da und spürte schließlich den aufkeimenden Zorn und jene geballte Dunkelheit um den Grafen. Kira verschränkte die Arme vor der Brust und grinste belustigt und näherte sich ihm provokant einige Schritte und trat missachtend und knirschen über die Leichen der Insektoiden mit ihren schwarzen Blockabsatzstiefeln. Sie fürchtete ihren ehemaligen Schüler nicht.


“Ihr trauert um einen Diener, keinem Schüler und selbst dann wäre es nicht angebracht solche Emotionen zu empfinden, denn sie offenbaren eure Schwäche.”

Spottete sie und grinste hämisch.

“Euer Mitgefühl ist eure Schwäche! Die Jedi-Schlampe Brianna hat euch anscheinend mit ihren Jedi-Predigten verweichlichen lassen, Sturn. Nur Jedi empfinden Anteilnahme."

Schüttelte sie herablassend den Kopf.

“Euer Diener war schwach. Nicht mehr Wert als ein Gebrauchsgegenstand, den man benutzt und wegschmeißt, wenn man ihn nicht mehr benötigt oder defekt ist. Die dunkle Seite der Macht in diesem Tempel entscheidet über Leben und Tod und säubert systematisch die Schwachen aus. Er war der Erste und der Rest wird folgen. Kein Grund sich also darüber Gedanken zu machen. Ich habe euch solche Gefühle nicht beigebracht! Eure Zuneigung zu dieser Jedi oder Ex-Jedi, scheinen euch mehr geprägt zu haben, als ihr es euch selbst womöglich eingestehen wollt. Es könnte schnell euer Untergang werden, wenn ihr euch dabei zur Zielscheibe macht und euch mit solche Gefühlen ablenkt.”

Tadelte sie ihn, als wäre er noch ihr Schüler und kam ihm langsam näher und zeigte ihm damit bewusst, dass sie ihn nicht fürchtete. Sie war jedoch mit der Macht gefasst, auch wenn sie äußerlich entspannt wirkte. Sie wäre vorbereitet, falls er sie angriff. Ein Teil von ihr hoffte es fast, damit sie ihn endlich aus dem Weg schaffen konnte, um sich ihren kolossalen Weg zur Macht zu ebnen. Sie spürte die dunkle Seite auf ihrer Seite . Vielleicht war er aber auch schlau genug sich nicht mit seiner ehemaligen Meisterin anzulegen.

“Beruhigt euch wieder. Es war eine harmlose Falle und lediglich ein nichtiger Diener ist tot. Lasst euch nicht von Beziehungen zu anderen beeinträchtigen.”

Dozierte sie weiter und sah ihn herablassend an.

“Es wäre despektierlich, wenn ihr den Worten eurer ehemaligen, weisen Meisterin nicht glaubt.”

Meinte sie mit einem gewissen, scharfen Unterton, dass er es nicht wagen sollte, sie anderweitig zu belehren.

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Sie verstand es nicht. Konnte es nicht verstehen. Wollte es nicht verstehen. So viel war Janus klar, noch bevor seine ehemalige Meisterin auch nur den Mund öffnete. Ihre Geringschätzung stand Kira ins Gesicht geschrieben, aber deutlicher noch strahlte ihre amüsierte Verachtung in ihrer Aura, unübersehbar für jeden, der sie zu lesen vermochte. Die dunkelhaarige Sith näherte sich, wobei ihre schwarzen Stiefel sich knirschend in die Leichen der insektoiden Angreifer gruben, die Spuren des gescheiterten Hinterhalts verteilten sich dadurch noch weiter auf dem Boden der altehrwürdigen Zitadelle. Viel Blut war an diesem Ort bereits vergossen worden, und weiteres würde folgen. Die einzige Frage war, wer genau unfreiwillig als Opfer dienen musste – und die Antwort darauf stand unmittelbar bevor. Es schien, als würde die Zitadelle selbst nach Tod und Leid hungern, ihre gewaltigen Mechanismen verlangten danach, mit Dunkelheit getränkt und genährt zu werden. War es der Einfluss dieser Festung, der das Handeln der Anwesenden bestimmte? Nein, davon konnte nicht wirklich die Rede sein. Der Zorn des Grafen ob der Beschädigung seines Eigentums war sein eigener, und Kiras spöttischer Hochmut musste ihr von niemanden aufgezwungen werden, sondern war Teil ihrer Natur. Sie alle folgten dem, was sie antrieb, was sie stark machte. Mächtig. Aber im Gegensatz zu dem ehrgeizigen Aristokraten hatte Kira nie begriffen, dass die kurzfristige Befriedigung, andere zu demütigen und tyrannisieren kein Fundament für langfristigen Erfolg und Herrschaft war. Als die schlanke, hochgewachsene Frau auf ihn zukam, erhob sich Janus langsam und bedächtig. Ruhig. Zu ruhig. Seine Wut, sein Hass, sein Vernichtungswille, sie zeigten sich nicht als chaotisches Inferno, sondern als kalt brennende Flamme. Das blasse Gesicht des eleganten Fastmenschen glich einer steinernen Maske und seine golden schimmernden grünen Augen blickten starr. Doch es war nicht zu leugnen: Der Dunkle Lord und seine ehemalige Meisterin standen am Rande einer Konfrontation. Niemand konnte sich der angespannten Stimmung im Raum entziehen, unauffällig begannen die Leibwächter des Grafen, sich in Position zu bringen, bereit, beim kleinsten Zeichen loszuschlagen. Doch noch war es nicht soweit. Noch wartete Janus ab, was Kira zu sagen hatte.

In gewisser Weise war das, was als nächstes geschah, nicht überraschend. Die dunkelhaarige Sith, die ihn einst ausgebildet hatte, hatte schon damals keinen Hehl aus ihren Gedanken gemacht, und sie tat es nun auch nicht. Eine Direktheit und Ehrlichkeit, die erfrischend hätte sein können, aber nicht genügte, um die intellektuelle Dürftigkeit dahinter zu kaschieren. Ganz im Tonfall der erhabenen, weisen Meisterin rügte Kira den Dunklen Lord und bezichtigte ihn des Mitgefühls und der Schwäche, wofür sie den Einfluss von Brianna verantwortlich machte. Die alte Vendetta brach immer wieder durch – das war Kiras andere große Schwäche: Sie konnte die Vergangenheit und die Kränkungen ihres Egos nicht ruhen lassen. Untermalt von herablassender Gestik und Mimik behauptete sie, die Dunkle Seite würde an diesem Ort über Leben und Tod entscheiden, und während die Sith demonstrativ furchtlos näher kam, befahl sie Janus, sich zu beruhigen, bevor sie ihre Ausführungen mit einer kaum verhüllten Warnung beschloss. Eine Diskussion war ihrerseits eindeutig nicht erwünscht, und offenbar rechnete sie damit, dass er keine direkte Konfrontation wagen würde, denn schließlich galt es, ihre Kräfte für den Kampf mit den Jedi zu schonen. Eine vernünftige Annahme. Für Kira sogar ein bemerkenswert rationaler Standpunkt. Aber heute war es eine Fehlkalkulation. Eigentlich musste Janus ihr Tribut zollen, denn sie hatte es geschafft, ihn tatsächlich aus der Reserve zu locken. Und nun würde sie Belohnung dafür erhalten. Janus gab eine kurze, mentale Anweisung an Thatawaya und seine Leibwächter, sich vorerst auf Kayn zu konzentrieren, dann wandte er sich mental und körperlich gänzlich Kira zu. Ausgesprochen ruhig richtete sich der athletische Halb-Echani zu seiner vollen Größe auf, taxierte seine Gegenüber mit einem eisigen Blick und nickte schließlich langsam, während er sich langsam in Bewegung setzte und begann, Kira zu umkreisen. Die Stimme des Dunklen Lords war tiefer und rauer als sonst, doch leise – gerade laut genug, dass sie ihn hören konnte.


„Blind seid Ihr, Kira Guldur. Blind und taub. Zu verliebt in den Klang Eurer eigenen Stimme, um die Wahrheit hören zu können. Ich werde Euch aus der Lüge befreien, in der Ihr gefangen seid. Dies ist Euer größter Irrtum: Nicht die Dunkle Seite oder diese Zitadelle entscheidet, wer hier lebt oder stirbt. Ich tue es. Ich allein.“


In einer eleganten, flüssigen Bewegung hob Janus sein Lichtschwert zu einem klassischen Makashi-Salut. Im nächsten Wimpernschlag ging er zum Angriff über. Der Dunkle Lord bewegte sich so schnell, dass man seinen Bewegungen mit dem bloßen Augen nur schwer folgen konnte, jede Kraftaufwendung genau kalkuliert und so elegant wie effektiv. Janus war ein Fechter. Präzision, Sparsamkeit, Position, das waren Dinge, die ihm in Fleisch und Blut übergegangen waren. Die erste Attacke zielte auf Kiras Herz, ein sauberer Stich, mit gnadenloser Entschlossenheit geführt. Janus musste seiner ehemaligen Meisterin zugute halten, dass sie schnell reagierte. Auch sie war vorbereitet gewesen. Als Reaktion schenkte der Dunkle Lord ihr ein Lächeln, das viel zu weiß und breit war, um auch nur ansatzweise das Monster dahinter zu verschleiern. Janus wich zurück, um dem Konter zu entgehen, und ein kurzer, aber intensiver Schlagabtausch entbrannte, als die roten Klingen der beiden Sith sich mit mörderischer Absicht kreuzten. Rasch tänzelte Janus zur Seite, wich eher aus, als dass er blockte, und riss dann eine Hand nach oben, als er die Dunkelheit bündelte und tief aus dem Abgrund schöpfte. Blitze zuckten heraus, tödliche Energie, die auf Kira einprasselte, die Entladung der Dunklen Seite in ihrer reinsten, destruktivsten Form.


Niemand zerstört ungestraft, was mir gehört. Meine Diener. Meine Schüler. Die Fundamente meines Aufstiegs...und Eures Untergangs. Ihr habt nie verstanden, was es bedeutet, zu herrschen. Was Macht wirklich ist. Ihr seid allein. Und allein werdet Ihr fallen.“


Janus erhob seine Stimme über den infernalischen Lärm hin und lachte, ein bösartiges Geräusch bar jeder Wärme und Freundlichkeit, als er begann, die auf dem Boden liegenden Leichen mit der Macht als Wurfgeschosse zu verwenden und auf seine Gegnerin zu schleudern. Ein unappetitliches Geräusch erklang, als sich Kira daran machte, die fliegenden Objekte abzuwehren, doch ihren primären Zweck – die Ablenkung – erfüllten sie auch in Einzelteilen. Janus verlagerte seine Position und fiel seiner Kontrahentin in die Flanke, hielt sie beständig unter Druck, während er nach einer Schwachstelle Ausschau hielt.


„Ihr seid nichts. Eingesperrt in Gittern, die Ihr selbst geschmiedet habt. Der Imperator wusste es. Ranik wusste es. Selbst die Jedi wissen es. Euer Tod wird Euer armseliges Leben widerspiegeln...alte Meisterin.“


Die finsteren Worte dienten einem höheren Zweck als der bloßen Beleidigung. Janus wusste um Kiras Temperament – gelang es ihm, sie aus der Reserve zu locken, bot sich ein Fenster, um den entscheidenden Schlag zu setzen. Trotz aller Schwächen und Makel war die andere Sith eine würdige Gegnerin, und auch wenn Janus den Kampf über weite Strecken dominierte, blieb sie jederzeit gefährlich. Mit surrenden Lichtschwertern bewegten sich die beiden Sith durch die gewaltige Eingangshalle, die Dunkelheit erhellt von den roten Klingen, die in atemberaubendem Tempo durch die Luft rasten. Instrumente des Todes, geschwungen von Meistern der Dunklen Seite. Dieser Kampf hatte schon lange auf sich warten lassen. Und keiner der beiden Kontrahenten hielt sich zurück – dies war der Moment, der alles entschied. All der Hass, die Verachtung, all die Demütigungen...und all die gemeinsamen Erfahrungen, das besondere Band zwischen Meisterin und Schüler, alle Gefühle, die unter der Oberfläche brodelte, brachen sich nun Bahn. Das Schauspiel war beeindruckend, doch es konnte für Janus nur einen Ausgang geben. Nur ein Ende. Erneut bündelt er die Dunkle Seite und konzentrierte sich, bevor er die Macht in Form von Blitzen entfesselte. Ein gewaltiger Sturm aus purer Energie entlud sich und tauchte die Finsternis in grelles Licht, das ohrenbetäubende Knistern zwang ihn, zu schreien – auch körperlich forderte diese Attacke ihren Tribut.


„Ich bin Graf Janus Sturn! Das Imperium – DIE GALAXIS – gehört mir!“


Der Dunkle Lord legte alles in diesen Angriff. Seine Grausamkeit, seinen Hass, seinen Willen, alles und jeden zu beherrschen. Die Dunkle Seite tobte und brüllte wie eine wilde Bestie und purer Finsternis schlang sich um den blassen Fastmenschen, dessen Augen in purem Gold schimmerten und sich zu Schlitzen geformt hatten. Er beherrschte nicht den Sturm. Er war der Sturm. Und so ließ sich Janus vom Wind der Zerstörung treiben und wurde eins mit ihm. Dies war seine Stunde, und niemand konnte ihn aufhalten. Nicht Kira. Nicht die Jedi. Niemand!


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Die Dunkelheit braute sich zusammen. Stimmen uralter Geister der Sith schienen ein Mantra aus der uralten Sprache der Sith zu wispern. Es drang durch jede noch so kleine Gesteinsritze.

Kira hatte nicht wirklich damit gerechnet, dass der Mann sie angreifen würde. Rein optisch hatte er ruhig gewirkt, doch in der Macht hatte sie bereits eine Art Warnung erhalten. Sie war vorbereitet gewesen, sonst wäre es womöglich ihr Tod gewesen. Doch sie hatte damit gerechnet und ein Teil von ihr hatte diesen Zug von
Janus sogar erhofft, auch wenn sie es für unwahrscheinlich gehalten hatte. Er hatte sie umkreist wie ein Tier, ehe sich seine Waffe erhoben hatte. Zeitgleich sprang ihre eigene Waffe in einer fließenden Bewegung in ihre Hand und blockte seinen tödlichen Angriff gegen ihr Herz.


“Ein großer Fehler, Narr! Ich werde Brianna eure Leiche gerne präsentieren und allein die Lorbeeren dieser Mission kassieren. Ich habe euch Jahre der Ausbildung voraus, vergesst das nicht. Ich kenne eure Schwächen, mein alter Schüler…"

Spottete Kira und grinste hämisch und ohne Furcht und zog ihren langen Ledermantel aus und warf ihn weit in eine Ecke. Im engen Lederanzug, in den sie die meisten über Jahre kannten, kämpfte es sich am besten und zeigte ihren durchtrainierten Körper.

Kira wechselte im Kampf zwischen Form V Djem So und Form VII Vaapad hin und her, um den Grafen zu verwirren. Sie war schon immer gut im Kampf gewesen, egal mit welchen Waffen. Ihre Defizite lagen auch nicht zwingend in der Macht. Es war allein ihr Charakter, der ihr oft mehr im Wege stand, als sie es selbst zugeben wollte und konnte, da sie es selbst nicht erkannte. Ohne die Verbannung aus dem Tempel und Jahre des Exils, wäre sie längst an der Spitze des Ordens. Der Imperator hatte sie damals nicht umsonst als Schülerin erwählt, wenn ihre Fähigkeiten nicht für sie sprachen.

Kira gab Kayn ein mentales Zeichen, dass er sich nicht einmischen sollte. Sie hoffte, dass er klug genug war und ihnen auch nicht in die Quere kam.

Wie ein wütendes Inferno kämpften sich die beiden Sith durch den Saal. Mit dem Ziel, einander zu töten. Mit unnatürlicher Geschwindigkeit bewegten sie ihre Körper und ihre roten Klingen, so dass das normale menschliche Auge dies kaum mitverfolgen konnte. Die dunkle Seite verlieh einem Sith so manch unnatürliche Fähigkeiten und Kira schöpfte aus der dunklen Seite der Macht, so viel sie nur konnte. Dieser Ort gab so viel und es war so leicht auf die Dunkelheit zuzugreifen, die ihren Körper durchströmte und ihr Macht verlieh.

Dennoch gestaltete sich der Kampf schwieriger, als sie angenommen hatte. Sie spürte selbst, dass der Graf meistens dominierte und sie vergleichsweise viel abwehren musste und wenig Chancen bekam, selbst anzugreifen. Das Wispern aus den Ritzen des Gemäuers wurde lauter und es schien, als wollten die alten Geister sie anfeuern. Alte Runen leuchteten auf, während die beiden Sith sich durch den ganzen Saal kämpften. Die aufgestauten Emotionen von Jahrzehnten prasselten aufeinander. Dieser Kampf war unausweichlich gewesen und fand hier nun seinen Höhepunkt und entschied über Leben und Tod. Mit körperlichem Geschick, Wendigkeit und Akrobatik entging die Sith so einigen Hieben des Echani und konterte ebenso mit Tritten in angemessenen Manövern zwischen ihren Hieben. Doch auf beiden Seiten blieb die Deckung stets undurchdringlich.

Blitze prasselten nun auf sie herab und Kira hob ihre Klinge gerade noch rechtzeitig, um jene Entladungen damit abzublocken und in unkontrollierte Richtungen zu leiten.

“Ich vertraue nur meinem eigenen Können, Sturn. Irgendwann wird auch euch ein Vertrauter von hinten das Messer in den Rücken rammen. Vielleicht ist es sogar Brianna, wenn sie schließlich erfährt, welches Monster ihr seid. Doch soweit wird es gar nicht kommen, denn vorher sterbt ihr durch meine Hand. Trauert ruhig noch eine Weile um euren Diener. Ihr werdet nicht mehr viel Zeit dafür haben. Oh…und ich glaube einzig und allein Brianna wird es wirklich stören, wenn ich ihr euren Leichnam bringe. Für all die Anderen, seid ihr doch nur das Sprungbrett nach oben und nichts anders. Brianna will sich doch auch nur an euch hochschlafen und ihr merkt es nicht einmal und lasst euch von einer Jedi benutzen… .Ich bin niemandes Sklave oder Marionette. Ich bin die Herrscherin über mich selbst und bald über alle andere. ”

Spottete sie mit einem breiten Grinsen und ließ sich optisch ihre Anstrengung nicht anmerken, auch wenn sie durchaus merkte, dass der Kampf nicht so ablief, wie sie sich das gerne vorstellte. Sie kam kaum zum Angriff, zu sehr war sie nur mit Kontern und Ausweichen beschäftigt. Er war mächtig geworden und sie versuchte den Spott, um ihn zu reizen und durch Unachtsamkeit und Kontrollverlust eine Lücke in seiner Verteidigung zu finden.

Zu allem Überdruss bewarf er sie mit den widerlichen Kadavern, doch für Kira war es kein Problem, jene in der Luft zu zerhexeln und sich dann den Hieben des Grafen zu widmen, doch es hielt auf und hinderte sie weiter einen Angriff zu starten. Noch immer waren ihre Gelegenheiten rar von ihrer Seite ihn anzugreifen. Seine Dominanz im Kampf war klar erkennbar, auch wenn sie ihm gut standhalten konnte.

Die Worte bezüglich des Imperators und Ranik machten sie wütender, jedoch nicht törichter. Ihre Bewegungen waren schnell und gekonnt und sie ließ sich davon nicht ablenken, sondern näherte damit nur ihre Kraft, die sie in ihre Angriffe legte, die jedes Mal unterstützt und getränkt waren mit der puren Dunkelheit.

“Der Imperator wird bald fallen und Ranik ist seit Jahren verschollen. Eure Beispiele hinken. Selbst die Jedi sind geschwächt, sonst wäre keine Rätin in unseren Mauern und die Jedi würden nicht erneut in eine Falle laufen. Die Überlegenheit ist wohl relativ eindeutig und der Einzige, der mir momentan noch im Weg steht, seid ihr!”

Konterte sie, doch dann passierte etwas, mit was Kira nicht gerechnet hatte und ihrer Fähigkeit der Machtblitze bei weitem übertraf, auch wenn ihre ebenso tödlich waren. Eine schiere Welle an Kaskaden von Blitzen übermannten sie und ihr Lichtschwert reichte nicht mehr aus, um jene geballte Kraft aufzuhalten ihren Körper tödlich zu treffen. Kira ächzte bei den Worten von Janus, bezüglich seiner Herrschaft und der Attacke von ihm. Sie mühte sich schwitzend, einen Teil der Blitze mit dem Lichtschwert abzuwehren und mit der anderen Hand entlud sie selbst Machtblitze und schickte sie den seinen Blitzen entgegen mit einer gewissen Machtabwehr, damit jene Kaskaden nicht ihren Körper trafen. Unkontrolliert prallten die Blitze aufeinander und verteilten sich in alle möglichen Richtungen und trafen auch die meterhohe Decke und es gab eine gewaltige Explosion. Kira verlor die Kontrolle und eine Wucht von einer Art Rückkopplung traf sie und damit auch die Blitze des Grafen. Ihr Machtschild hielt nur noch zum Teil und sie wurde von den Füßen gerissen und flog quer durch den ganzen Raum und sie konnte mit der Macht gerade so verhindern, dass sie an einer Wand sich das Rückrad brach. Kurz vor der Wand krachte sie mit dem Rücken auf den steinernen Boden und letzte Entladungen zuckten über ihren Körper. Aus ihrer Nase lief deutlich Blut und um sie herum qualmte es noch. Der Schmerz, der sie erfasste war groß und wahrscheinlich wäre jeder diesem Schmerz erlegen, doch Kira kämpfte und schöpfte daraus und sie spürte die Gefahr in der Macht, die von Janus ausging, aber auch-....

Von einer Sekunde auf die Nächste, war Kira bereits vom Boden gesprungen und hoch an die meterhohe Decke auf einen Vorsprung. Spitze, 2Meter hohe Dornen schossen Meter für Meter aus dem Boden hoch, um jene Opfer aufzuspießen, die sich nicht schnell genug hatte retten können. Die abgeleiteten Blitze mussten an der Decke wohl eine Falle ausgelöst haben, denn dort waren einige Gesteine herausgebrochen und waren zertrümmert auf dem Boden gelandet.

Kira nutzte den Moment der Ablenkung und ihr war es dabei egal, wie es momentan Kayn erging und ob er die Falle überlebt hatte. Sie nutzte den Überraschungsmoment. In einer flüssigen Bewegung sprang ein vergifteter Dolch aus ihrem Stiefel in ihre Hand und mit einer gekonnten Bewegung warf sie ihn in die Richtung des Grafen und lenkte mit der Macht die Flugbahn. Im selben Moment warf sie sich mit einem Machtschrei, welcher gespeist war mit ihrem Schmerz , welcher ihr Kraft verlieh, in die Richtung des Grafen und drehte sich dabei wie ein sich drehender, fliegender Pfeil in seine Richtung. Ihr Lichtschwert noch immer eine tödliche Waffe in ihren Händen und doch flog jene Waffe für einen kurzen Moment beabsichtigt aus ihrer Hand. Den kurzen Moment nutzte sie, um ihn mit beiden Händen mit Machtblitzen zu attackieren, um in der nächsten Drehung ihre Waffe wieder zu fangen und ihre rote Klinge ihm in seinen Leib zu stoßen, während ihr geworfener Dolch wenige Sekunden zuvor eintraf.

Die spitzen meterhohen Spieße im Gestein verschwanden nur Sekunden vorher, bevor Kira mit Janus den Boden erreichte.

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Die Wände der Zitadelle lösten in dem blonden, kräftig gebauten Schüler ein Gefühl der Ehrfurcht aus. Die Geschichten dutzender Generationen, die sich anschickten ihre wichtigsten Momente, ihre Gesetze, Rituale in den Mauern zu verewigen waren ein monumentaler Moment für Kayn. Erst Kiras Verbesserung riss ihn aus den Gedanken. Auch wenn sie Recht hatte, wie Janus bestätigte, fühlte sich der gut aussehende Borosk gekränkt von der Lektion. Offenbar hatte es seine Meisterin schon jetzt geschafft, dass jede Bemerkung in seine Richtung sich wie eine blanke Abreibung anfühlte. Eine gefährliche Entwicklung, wie er selbst befand. Er musste einen Weg finden, sich in seinem Hass nicht gegen sie zu wenden. Die Fortschritte die er schon jetzt gemacht hatte verdankte er nur ihr. Und auch wenn sie ihn als ihr Eigentum betrachtete und behandelte, so war es für ihn genau so im Umkehrschluss. Kira war für ihn eine Machtquelle gewesen. Ein Wissensfundus, ein perfektes Beispiel von Verkommenheit und charakterlicher Grausamkeit. Kayn hatte solche Züge ebenfalls, doch waren sie subtiler, tiefer in ihm versteckt. Er würde sich von den Teufelein den nützlichsten Teil abschauen und erlernen diesen abrufen zu können, wenn es notwendig war. Wenn es einen Sinn ergab. Grausamkeiten um der Grausamkeit wegen würde irgendwann zu ihrem Untergang führen, dessen war sich der Schüler mittlerweile sicher. Nein, sein Weg würde ein anderer sein. Er würde mächtig werden, doch er würde seine Macht auf andere Weise genießen. Spätestens um Kira höchst selbst eines Tages den letzten Hauch Leben zu nehmen.

"Natürlich, Herrin."

Seine kurze Kampfrobe, die locker an ihm herunterhing und das Lichtschwert verbarg, das er von Kira erhalten hatte, war durch den Kampf gegen die Insektoiden in Mitleidenschaft geraten und an einigen Stellen zerrissen wurden. Mit verschränkten Armen begutachtete er die Malerein demonstrativ weiter, bis seine Meisterin durch den Einsatz ihrer Kräfte plötzlich eine Falle auslöste, die sich im Anflug von messerscharfen Speeren bemerkbar machten. Wie in Zeitlupe verlief der Moment vor seinem Auge ab. Geschickt sprang er in einer gekonnten Rolle durch eine Lücke hindurch, die die anfliegenden Speere nicht abdeckten. Eben so geschickt landete er nach der durch die Macht verstärkten Rolle wieder auf seinen Füßen, in einer geduckten Stellung, bevor er neben Kira wieder aufstand.

Kayn ließ seinen Blick durch den Raum schweifen und balancierte seine Atmung aus. Er wollte ebenso gekonnt standhaft wirken, wie er gerade die Falle überlistete. Janus hatte selbstverständlich keinen Kratzer abbekommen, eben so wenig wie Kira. Und Thatawaya schien sich im Anflug von Angst an die Wand verkrochen zu haben. Kayn ließ sich nicht dazu hinreißen ein amüsiertes Gesicht zu ziehen, doch lag in den leicht angezogenen Augenwinkeln ein wenig Hochgefühl. Offenbar war die Geflügelte noch ein wenig unausgebildeter als er, diesen Eindruck gewann der Borosk. Auch wenn sie bei der Zerfetzung der Insektoiden ebenfalls reife Arbeit leistete. Der blonde Schüler, der nun eine breite Brust hatte, beließ seine Aufmerksamkeit dann auf Janus. Denn dann geschah etwas bemerkenswertes. Janus Sturn, eine der ehrwürdigsten Persönlichkeiten in den Rängen der Sith betrauerte einen Diener, der nicht so viel Glück mit der Falle hatte. Die noble Geste überraschte Kayn über alle Maßen. Der Graf schien ein ganz anderes Kredo zu pflegen als Kira. Skeptisch begutachtete er die Situation, in dem er einen Schritt zurück tat.

Als Kira dann anfing zu reagieren, wie es ihre Natur gebietete befürchtete Kayn das schlimmste. Sie verhöhnte ihren ehemaligen Schüler. Kayns Augen weiteten sich massiv. Eine unaufhaltsame Dynamik entstand. Konfrontation. Die Mistress belegte den Graf weiter mit Spott, reizte ihn mit Brianna, der Überläuferin, Kayn schaute misstrauisch zu dem Grafen. Eine Jedi als Schülerin heranzuziehen empfand auch Kayn als falsch. Der Graf wieder rum suchte seine alte Meisterin ebenfalls zu provozieren, wobei er sie an ihrer Ehre packte. Alles war dann plötzlich still, vergessen. Die Chitin Leichenberge waren nur ein Wimpernschlag im Vergleich zu dem gewesen, was auf sie alle zu kam. Janus Sturn umkreiste seine Meisterin dann wie ein Tier. Das war der Moment gewesen, als dem Schüler klar wurde, dass es kein Bluff war, wie Kayn gehofft hatte. Es konnte hier enden. Für sie alle. Oder nahezu alle. Kayns Herz schlug schnell. Als Kira ihm mental gebot sich nicht einzumischen war auch der letzte Funken Zweifel erloschen und in der Sekunde, in der die gewaltige Entladung von Wut, Zorn, Hass und Stärke zwischen den beiden Feinden aufeinander prallte, zündete auch Kayn die blutrote Klinge. So heftig er nur konnte stieß er sich vom Boden ab und flog beinahe wie ein Schatten in unbändiger Geschwindigkeit auf die Jünger des Grafen und seine Schülerin zu.

Die vier übrigen, gepanzerten Kampfmaschinen waren beeindruckende Gegner gewesen. Rational war es dumm in diesen Kampf einzutreten. Kayn war noch kein Routinier. Er hatte beachtliche Fortschritte gemacht. Seine Bewegungen konnte er bereits hervorragend mit der Macht verstärken, ein lauter Machtschrei potenzierte seine Kraft ebenfalls, doch noch war er ein Licht in der Macht und keine Flamme. Als Alternative wäre nur Weglaufen eine Option gewesen, die absolut nicht in Frage kam, da, auch wenn der Schüler die Flucht überlebt hätte, er ein Ausgestoßener gewesen wäre. Es blieb nur der Kampf auf Leben und Tod. Während er mit aller ihm zur Verfügung stehenden Macht auf die ersten beiden Kämpfer zuflog brachten die dahinterstehenden sich in eine agressive Kampfstellung. Und auch Thatawaya hatte sich für den Kampf bereitgemacht.

Den Bruchteil einer Sekunde im Vorteil nutzte er gnadenlos aus, indem er dem vorderen Diener beim Ziehen seines Schwertes, nachdem sein Blasterschuss ins Leere ging die Hände abschnitt und ihn hart gegen den Brustkorb wegtrat. Mit einer geschickten Drehung holt er zum nächsten Schlag aus und wurde sofort von dem zweiten Jünger in den Schwertkampf verwickelt. Vibrostahl hielt einiges aus, es kam nun auf Kayns Können an. Erneut nutzte er die Macht, entfesselte unbändigen Hass in ihm und schlug in Rage auf die Klinge ein, die ihm entgegenragte, bevor eine weitere ihn von hinten zu erstechen suchte. Über eine Seitwärtsrolle löste er sich aus der Situation, bevor er den drei verbliebenen Jüngern gegenüberstand. Und der flinken Schülerin.

Seine Chancen standen schlecht. Doch er musste Kira Zeit verschaffen. Nur so würde er überleben können. In dem er loyal zeigte, dass er tat was man ihm befahl, nur so bestand die Chance, dass auch Janus seine Person anerkennen würde, würde die Mistress mit ihren Fähigkeiten keinen Erfolg gehabt haben. Nur Angriff war eine Möglichkeit nicht in die Ecke getrieben zu werden. Sie durften keine Strategie entwickeln, Kayn einzukesseln. Seine Taktik änderte sich sprunghaft. Alles was er tun konnte, war seinen Wahn, seine Impulsivität zu nutzen, um den Kampf unberechenbar zu machen. Kira hatte ihm bereits gezeigt, wie man levitierte. Bisher hatte es noch nicht in einer Stresssituation geklappt, wofür der Schüler harte Rügen kassiert hatte. Und als auch er begann ein paar Schritte zu machen, so zu tun als würde er die beste Angriffsposition finden, konzentrierte er sich insgeheim auf die fallengelassene Vibroklinge des ersten. Als der nächste Jünger zum mächtigen Überkopfschlag ausholte wich Kayn mit der Macht aus, als er die Vibroklinge mit selbiger heranzog und dafür sorgte, dass diese dem gepanzerten Hünen sofort durch den ungeschützten Hals gebohrt wurde. Ein lautes, schauriges Lachen brach aus dem manisch blickenden Blondschopf heraus, er hatte sich beinahe vor sich selbst erschreckt.

Der nachfolgende Kampf verlief nicht zu seinen Gunsten. Der herannahende nächste Fußsoldat schoss Kayn direkt in den Bauch, was ihn kurz in die Knie zwang, bevor er wieder auf seinen Beinen landete und mit dem letzten der vier in den Schwertkampf eintrat. Auch Thatawaya war mittlerweile zum Angriff übergegangen, welche er ebenso mit aller Macht bekämpfte wie den mächtigen Jünger. Es schien beinahe aussichtslos. In seinem Rücken blitzte und zischte es, er musste sich mit vielem Ausweichen harten Paraden, und einigen Treffern abfinden, die ihm massives Leid zufügten. Auch Thatawaya trug ihren Teil dazu bei. Als er wie ein wildes Tier in die Ecke getrieben war, wurde das Blitzen so unerträglich hell, dass alle sich von dem Spektakel ablenken ließen. Kayn musste sich die Augen für einen Moment verdecken und als er im nächsten Moment hinsah, fusionierte die endlose mächtige Energie beider Blitzschwalle zu einer Explosion, wie er sie noch nicht gesehen hatte. Die Brücken bröckelten von der Decke wie dünne Zweige im Sturm. Die Druckwelle schleuderte ihn hart gegen die Wand, genau so wie das Gefolge des Grafen.

Kayn fand sich gegen die Wand gedrückt wieder, vor ihm Trümmer, die einen weiteren der Soldaten getroffen hatten. Fortuna war offenbar auf seiner Seite gewesen. Von der Gefiederten sah er keine Spur. Benebelt und erschöpft spürte er Bewegung im Boden. Und wieder lief in Zeitlupe das Geschehen ab. Mit allerletzter Kraft stieß der blonde Hüne sich vom Boden ab und sprang auf einen Vorsprung, auf dem er gerade so stehen konnte.

Hektisch suchte er nach seiner Meisterin, bis er bemerkte, dass beide wieder auf dem Boden standen. Lebendig. Seine Schultern sackten kurz nach unten. Der Schlagabtausch war noch nicht vorbei gewesen. Die Verorbenheit der Umgebung nahm Kayn beinahe die Luft zum atmen. Das gezündete Heft in der Hand ohne die Möglichkeit sich zu bewegen war er wie auf dem Präsentierteller gewesen.

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Dies war das Finale. Die Kulmination von Jahren gefüllt mit Hass, Verachtung und Rivalität – und mit jener seltsamen intimen Bindung, die nur zwischen Meisterin und Schüler existieren konnte. So war die Natur der Sith. Es gab einen, der die Macht besaß, und einen, der danach strebte, eine Beziehung, die in Perfektion symbiotisch war. Und so war es nur eine Frage der Zeit gewesen, bis sich die Spannungen entladen mussten. Janus glaubte nicht an ein Schicksal oder einen ominösen Willen der Macht. Er und er allein bestimmte seinen Pfad. Sein eigener Wille hatte ihn in diesen Kampf getrieben, der Dunkle Lord hatte den ersten Schlag ausgeführt. Und auch der Stich, der alles beenden sollte, würde der seine sein. Intensiv wie wohl kaum zuvor versenkte sich der blasse Fastmensch in die Dunkle Seite, ließ sich in die Finsternis fallen und wurde eins mit ihr. Die Dunkelheit zehrte von ihm und er von ihr, sie nahm Kraft und schenkte sie. Genügend Kraft, um seine ehemalige Meisterin zu zerschmettern und für alle Zeit aus ihrem Schatten zu treten. Schon im Rang hatte er Kira überflügelt, und nun würde vor den Augen uralter Sith, deren Herrschaft vor langer Zeit geendet hatte, seine eigene etablieren. Die Bewegungen des Grafen waren meisterhaft, blitzschnell und elegant, seine Konzentration eisern – für ihn existierte in diesem Augenblick nur er und seine Gegnerin. Seine ehemalige Meisterin – sie kannte ihn gut. Jahre hatten sie miteinander verbracht und einander sehr genau kennengelernt. All die Abgründe. All die Makel. Und so lächelte Janus, ein Lächeln von kalter Entschlossenheit und Grausamkeit. Seine tiefer, einige Oktaven tiefer als sonst, hatte einen rauen Klang angenommen, doch gänzlich verschwunden war die blasierte Höflichkeit nicht.

„Nicht so gut, wie ich die Euren kenne. Ihr seid aus der Zeit gefallen. Ein Relikt, dessen totes Gewicht unseren Orden nicht länger belasten wird.“


Janus stürzte vor, wagte einen Ausfall, und zog sich dann in einer fließenden Bewegung wieder zurück. Er besaß einen gesunden Respekt vor Kiras Fähigkeiten, die dunkelhaarige Sith war eine talentierte und gefährliche Kontrahentin. Ihr gegenüber konnte er sich keine Fehler erlauben, sie war die ultimative Herausforderung. Und während rote Runen die finstere Zitadelle in ein blutiges Licht tauchen und das Flüstern der Toten, die keine Ruhe fanden, zu einem Chor anschwoll, prallten wieder und wieder die Lichtschwerter der beiden Sith aufeinander. Um das Gleichgewicht weiter zu seinen Gunsten zu neigen, fokussierte der Dunkle Lord die Macht, tödliche Blitze prasselten auf Kira ein und sie konnte die Attacke gerade noch blockieren und zu einem verbalen Gegenschlag ansetzen. Die Lippen des Grafen kräuselten sich geringschätzig und mit einem geschickten Sprung wich er aus, um auch dem körperlichen Angriff zu entgehen.


„Eure Obsession mit Brianna ist bezeichnend. Ihr habt nie gelernt, loszulassen, nicht wahr? Wie eine Ertrinkende klammert Ihr Euch an alte Feindschaften und Demütigungen. Unfähig, die Zukunft zu sehen. Nun...sie steht vor Euch. Ich bin die Zukunft der Sith. Die Zukunft der Dunklen Seite.“


Rasch wechselte Janus die Taktik, doch die geschleuderten Kadaver brachten nicht den entscheidenden Durchbruch. Noch gelang es nicht, seine Dominanz in konkrete Erfolge zu verwandeln, und dies war ärgerlich. Ausgesprochen ärgerlich. Der Halb-Echani gab ein wütendes Zischen von sich und schleuderte erneut Blitze, verlieh seinem Zorn ein Ventil, um ihn zu seinem Vorteil zu nutzen, und sein Gesicht verzog sich zu einer Fratze voller Hochmut und Hass.


„Ganz recht. Und an seiner Stelle wird sich eine neue Ordnung erheben. Ihr hättet einen Platz darin haben können, doch nun ist es zu spät. Immerhin können Eure Knochen noch als Fundament dienen. Kommt, Kira! Kommt und empfangt den Tod, den Ihr verdient!“


Dies war der Moment. Janus verzichtete auf sämtliche Ablenkungen und Schnörkel – es war Zeit, seine ganze Macht zu entfesseln. Und so, wie er es beschlossen hatte, geschah es. Der Dunkle Lord legte alles in diesen Angriff. Alles. Gewaltige Blitze schlugen auf Kira ein wie Fäuste eines Riesen und die Luft schien zu brennen und zu knistern vor Energie. Es war Sturm apokalyptischen Ausmaßes, und Janus stand in dessen Zentrum. Er war das Zentrum. Janus warf den Kopf in den Nacken und lachte, selbst, als seine ehemalige Meisterin mit ihren eigenen Blitzern konterte. Pure Kraft prallte aufeinander, steigerte sich, erhob sich, wuchs...und dann geschah, was bei solch rohen Mächten wohl unausweichlich war. Janus sah noch, wie Kira in einem Knall nach hinten geschleudert wurde und hart gegen eine Wand schlug. Auch der Graf wurde zurückgetrieben und konnte sich nur mit Mühen auf den Beinen halten, eine unsichtbare Hand trieb ihn zurück und ein Sturm zerrte an seiner Kleidung und riss Stücke davon heraus. Janus biss die Zähne zusammen und riss die Arme nach oben, um sein Gesicht zu schützen, und senkte sie erst, als sich die Urgewalt zumindest etwas beruhigte. Mit golden schimmernden Augen starrte er vor sich hin und entdeckte seine Feindin. Blutend und qualmend – perfekt für den endgültigen Schlag! Ohne Zögern stürmte der Dunkle Lord vorwärts, seine Klinge in der Hand. So fokussiert war er auf sein Ziel, dass er die andere Gefahr in diesem Raum beinah zu spät bemerkt hätte.


Nur seine blitzschnellen Reflexe und die geflüsterte Warnung der Macht retteten sein Leben. Mit einem Satz katapultierte sich Janus in die Höhe und entging so haarscharf den spitzen Dornen, die rasend schnell aus dem Boden schossen. Eine weitere Falle, wohl durch den heftigen Kampf ausgelöst. Janus klammerte sich an einem Vorsprung fest. Er hatte sich gerade neu orientiert, als Kira die Gelegenheit nutzte, um ihrerseits zum Angriff überzugehen. Zwei Angriffe, genauer gesagt: Ein Dolch und dann die Sith selbst, die sich mittels Macht wie ein Geschoss durch die Luft schleuderte und mittels Machtblitzen und Lichtschwert für Chaos sorgte. Janus musste eine Entscheidung treffen, und das tat er im Bruchteil einer Sekunde: Der Dolch war die größere Bedrohung. Geschickt drehte der schlanke Fastmensch seinen Körper und die Klinge traf nur Zentimeter neben ihm den Stein. Damit musste er allerdings eine der anderen Attacken in Kauf nehmen. Während er es schaffte, einen Großteil der Machtblitze abzulenken, traf das Lichtschwert seiner Kontrahentin seinen Leib und bohrte sich mit einem unheilvollen Zischen in seine Flanke. Janus brüllte auf und entfesselte den Schmerz in einem Machtstoß, als er losließ und zusammen mit Kira zu Boden stürzte. Der Graf landete auf seinen Füßen und einer Hand, richtete sich rasch wieder auf und warf einen kurzen Blick auf die kauterisierte Wunde, die das Lichtschwert seiner alten Meisterin verursacht hatte. Langsam hob der Dunkle Lord seinen Blick und Mordlust funkelte in seinen Augen, bevor er den Nacken knacken ließ und auf seine Gegnerin zuschritt.

„Warum könnt Ihr nicht einfach ein gutes Mädchen sein und sterben?“


Die leise, fast schon nonchalante Frage stand im Kontrast zu der brutalen Gewalt, die nun folgte. Janus gab seine Stärken nicht auf, aber er ließ sich ohne Zweifel weitaus stärker auf die rohe Kraft ein, zu der er fähig war. Mit brachialen Angriffen trieb er Kira zurück, die Hiebe und Stiche nun weitaus schneller und gnadenloser. Wenn er Eleganz auf dem Altar des Sieges opfern musste, dann war Janus nur zu gerne bereit, dieses Opfer zu bringen.


„Dies ist das Ende für Euch...meine alte Meisterin.“


Verkündete er mit der eiskalter Gewissheit, als sich die Klingen der beiden Sith vor ihren Gesichtern kreuzten und sie sich im wahrsten Sinne des Wortes Auge in Auge gegenüberstanden...


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Die Ruhe nachdem der letzte Speer an die Wand gekracht und zu Boden gefallen war, war unwirklich. Als würde die Zeit selbst den Atem anhalten und lauschen, ob die Gefahr vorbei war. Alles stand still, bis einer von den Dienern ihres Meisters zusammenbrach. Der Sith eilte zu ihm und kümmerte sich um den Mann. Das der Sith das Leid seines Dieners nicht unnötig in die Länge zog, brachte ihm bei Thatawaya einen Sympathie-Punkt ein. Und auch , wenn es erstaunlich war, dass es nur den einen erwischt hatte, konnte sie auch den Ärger ihres Meisters über dieses doch eigentlich unnötige Opfer verstehen. Sie sah den Schmerz in seinen Augen und die Schatten um ihn herum wurden dunkler. Die Fosh war klug genug, ihn jetzt weder anzusprechen noch ihm zu nahe zu kommen. Jede Faser seiner Präsenz drohte Mord jedem, der ihn jetzt nervte. Aber seine Kollegin war wohl blind und taub. Im Gegenteil: Sie streute noch Salz in die Wunde, weswegen das was folgte, unausweichlich wurde. Er gab ihr die Anweisung, sich zurück zu halten- das hätte er nicht tun müssen. Nicht solang er so wütend war, dass er vielleicht Freund von Feind nicht unterscheiden konnte.

Lustigerweise ware die ersten Worte, die ihr Meister dann zu der Frau sagte, ein Spiegel ihrer Gedanken und durch Thatawayas Federkamm flossen Wellen aus grün und orange, bevor er in jenes grau zurückkehrte, das er die ganze Zeit schon hatte. Dank der Frau und diesem Ort hier. Als ihr Meister zum ersten Schlag ausgeholt hatte, wandte Thatawaya sich um und rannte los. Die Schatten waren ihre Freunde und der andere Schüler würde nicht nur zuschauen. Auch die übrigen Diener schienen das Risiko in dem jungen Mann zu sehen und griffen ihn an. Thatawaya war zu klein und körperlich noch zu schwach für blinde Angriffe. Sie musste jede Situation erst neu bewerten, ehe sie handelte. Ihre Geschwindigkeit war im Moment ihre grösste Stärke. Der Raum war zu gross, um ihre geringe Grösse und Wendigkeit ausspielen zu können und ihre Krallen... nun, sie hatte auch ein Trainingslichtschwert. Aber der rohen Gewalt, die der andere an den Tag legte, hätte sie schlicht nichts entgegen zu setzen.

Da fiel ihr ein, was sie mit ihrem Meister auf dem Weg hier her geübt hatte. Die Frage war, ob sie es zu ihren Gunsten replizieren konnte. Mit klopfendem Herzen rannte sie um den Sith-Schüler herum, der sich gerade mit den Jüngern beschäftigte- und das war gut so. Gab ihr Zeit. Sie blieb vor einem der Insekten stehen und fing an, sich zu konzentrieren. Sie hörte die Schreie und roch das Blut der verwundeten. Es war wichtig, dass sie das hier schaffte! Der Kadaver des Insekts zuckte kurz, bevor er wie von einem Katapult abgefeuert auf den anderen Sith-Schüler zuflog. Thatawaya wartete nicht, ob sie treffen würde sondern rannte so schnell sie konnte auf den Sith-Schüler los und sprang ab, um ihn vielleicht von oben zu erwischen. Ihr Trainingslichtschwert brachte sie schräg unter sich, genauso wie ihre Krallen. Dem Kadaver würden 3 Waffen folgen und der andere Schüler würde sich hoffentlich auf die leuchtende Klinge konzentrieren, so das sie ihn mit ihren Krallen verwunden konnte. Doch das Glück war nicht mit ihr, der andere Schüler konnte sie abwehren und weit weg stossen. Thatawaya fauchte wütend, nachdem sie sich wieder auf die Füsse gesprungen war.

Sie suchte gerade nach einer neuen Angriffs-Möglichkeit, als etwas sie seitlich traf und gegen die Wand warf. Direkt vor ihr krachte ein Balken von der Decke auf den Boden und es war nur ihrer geringen Grösse zu verdanken, dass sie nicht getroffen wurde. Sie suchte ihre primäre Beute: Kayn und sah ihn zu den anderen Kämpfenden gewandt. Das war ihre Chance. Sie schenkte ihrem Meister gerade keine Aufmerksamkeit. Noch war er da, sonst wäre die Hexe schon längst hinter ihr her.Also konzentrierte sich Thatawaya vollkommen auf den anderen Schüler. Die herumliegenden Trümmer waren jetzt ihr Vorteil. Boten ihr Deckung und dienten ihr als Absprung-Podest. So leise sie konnte, sprang sie auf den höchsten Punkt, den sie erreichen konnte. Der Tod für diesen Jungen würde von oben kommen. Sie breitete ihre Arme aus. Die Federn daran reichten, um ihr zu einem raschen Sinkflug zu verhelfen. Und das tat sie jetzt. Sie sprang am und glitt beinahe lautlos von rechts hinten auf den Schüler zu, das Lichtschwert aber nach wie vor gezündet, um ihn im Notfall doch noch abwehren zu können. Aber er war bereits vorgeschwächt , dank der Diener ihres Meisters. Ihre Chancen standen jetzt so gut wie noch nie, seit der Kampf begonnen hatte. Jetzt musste sie nur noch Glück haben.

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Ein dunkler Schatten lag über der Zitadelle von Ziost. Dunkle Wogen, dunkle Mächte und unheimliche Schatten fanden ihren Weg durch jedes Gestein. Die Mächte, die sich auf diesem Planeten abspielten, waren bedeutsam. Dunkel und grausam war der Planet bereits von Natur aus. Die Verdorbenheit lag förmlich in der Luft zum atmen und nahm jedem normalem Leben den Verstand. Das Licht fand hier keinen Platz und wurde von der Dunkelheit rigoros verdrängt. Alles an diesem Planeten war lebensfeindlich und jenes Gift verbreitete sich wie ein Virus auf dem ganzen Planeten aus und in jedes Leben, welches den Planeten betrat. Es vergiftete die Seelen jeder Spezies und haschte nach den nächsten Opfern. Die dunkle Seite selbst war hier überall präsent und suchte nach potentiellen Geschöpfen. Nur die Stärksten unter ihnen vermochten zu überleben. Pflanzen fanden auf diesem gänzlich dunklen Planeten keinen Platz. Es herrschte nackte Kälte, dunkler Gesteine.

Jene dunkle Mächte trieben die beiden Sith an. Lechzten nach ihren Emotionen und gaben ihnen Kraft. Der gesamte Ort war voller Niedertracht. Geister, uralter Sith wohnten in den Gemäuern und suchten noch immer nach ihrem nächsten Opfer und heizten mit ihrem Geflüster die anwesenden Gemüter auf. Die Sprache der Sith war allgegenwärtig, während die dunklen, rot leuchtenden Runen, die Wände wie Blut zierten. Der Tod selbst war hier überall zu spüren und war für das Licht unerträglich. Es war nur eine Frage der Zeit, bis dieser Ort sein nächstes Opfer zählte.

Getrieben vom anheizendem Geflüster der Sprache der Sith, kämpften alle Anwesenden in der Halle um Macht. Jeder war dem Tod näher als dem Leben, denn sie standen alle auf Messers Schneide. Jede noch so falsche Bewegung führte zum Tod. Jede Unaufmerksamkeit wurde bestraft. Es war wie ein Spiel der dunklen Seite, um die Schwachen zu selektieren.

Ein tosender Sturm riss Kira von ihrem Opfer, als ihr Schwert sich in die Hüfte des Grafen fraß und ihn zum Brüllen brachte, wie ein verletztes, wildes Tier. Jenes Tier, was sie in ihm geweckt hatte. Die Sith hatte den Machtstoß halbwegs abschwächen können und rutschte mit ihren schwarzen Stiefeln über den rauen Boden der Zitadelle, bis sie zum Stillstand kam. Doch der Sturm wurde heftiger und erfasste Kira in so einer Geschwindigkeit und Heftigkeit, so dass die Frau erstmals Angst in diesem Kampf verspürte. Die dunkle Seite der Macht verlieh ihnen Fähigkeiten, die nicht nur unnatürlich wirkten, sondern auch jede Menschlichkeit vermissen ließ. Der tobende Sturm deckte die Frau mit gnadenloser Gewalt ein, so dass die Sith nichts anders übrig blieb, als die Schläge abzuwehren und sich nach hinten treiben zu lassen. Ein Fakt, der nicht gut war und es war erstaunlich, dass
Janus bei seiner Wunde noch so kämpfen konnte, auch wenn sie wahrscheinlich nicht tief genug getroffen hatte. Sie hatte ihre Chance verfehlt.

Nur knapp entging die Sith einigen seiner tödlichen Angriffe und sie benutzte die Macht, um mit ihrem Schwert gegen diese brachiale Gewalt überhaupt entgegenwirken zu können.


“Ich sehe die Zukunft, Sturn. Ohne euch, Brianna, Allegious, Jolina oder Ranik. Nur ich allein stehe an der Spitze der Nahrungskette und ich entscheide über Leben und Tod über die Galaxis!”

Konterte sie ebenso wütend, da seine Angriffe sie fast jedes Mal trafen und sie so manches Mal nur knapp einer Enthauptung entkam.

“Wer hier sterben wird, ist wohl ganz offensichtlich! Wie ein verwundetes Tier verfallt ihr in Raserei, nur weil ihr nicht wahrhaben wollt, dass ich euch verletzt habe! Ja, ICH habe euch getroffen. Euer altes Relikt hat eurem Leben bereits beinahe ein Ende bereitet. Ein Jammer, dass ich nicht tiefer getroffen habe, doch dieser Fehler passiert mir kein zweites Mal, du kleine, lästige Made.”

Spottete sie, als ihre Schwerter sich lange kreuzten, um ihn aus dem Konzept zu bringen und zu Fehlern zu verleiten und seine Raserei damit zu beenden. Kira musste sich leider eingestehen, dass sie den Kampf auf die Art nicht ewig fortführen konnte und falls er erneut solche Kaskaden von Blitzen erzeugen konnte, hatte sie ebenso ein mächtiges Problem. Blut quoll immer noch aus ihrer Nase und jenes Blut vermischte sich mit den Säften aus Schweiß der Angst und Wut. Ihrer beider, gold schimmernden Augen, spiegelten die Verdorbenheit wider, die nur noch wenig Menschlichkeit in ihnen erkennen lies. Beide waren eins mit der dunklen Seite der Macht, die nach ihren Körpern zerrte und ihnen gleichzeitig übernatürliche Kraft verlieh. Zu einem hohen Preis. Kira spürte, wie die Machtblitze, von seiner Attacke zuvor ,sie geschwächt hatten, auch wenn sie es versuchte zu überspielen und zu verdrängen. Ihr Körper schmerzte noch immer und jeder weiterer Block, jedes weiteres Zurückweichen machte sie müde. Es war nur eine Frage der Zeit, dass sie einen Fehler machte, zumal sie kein einziges Mal zum Angriff ausholen konnte. Immer mehr wurde sie in die Ecke getrieben und die Wand rückte immer näher, die ihr Ende wäre. Mit einem Machtsprung sprang die Sith ihrem ehemaligen Schüler davon und suchte Schutz auf einer der noch nicht zerstörten, jedoch wenig vertrauenerweckenden Brücke, in der Kuppel der Halle. Dieser Schutz war nicht von Dauer, doch sie hatte einen kurzen Moment, um Luft zu holen, denn sie keuchte bereits heftig und Schweiß und Blut tropfte auf das raue Gestein der schmalen, ungesicherten Brücke. Janus war ihr bereits gefolgt, während unter ihnen Kayn, die Diener und Thatawaya um ihr Leben kämpften.

“Euer Wissen verdankt ihr nur mir! Ich habe den Fehler gemacht, euch zu viel Preis gegeben zu haben. Diesen Fehler werde ich mit Kayn nicht wiederholen und doch zu einem nützlichen Werkzeug formen. Seht ihn euch an! Eure Diener haben keine Chance gegen ihn! Mit euren Dienern werdet ihr untergehen! Weder Brianna, noch Thatawaya können eure Wunde je liebkosend behandeln. Sie werden nur noch euren zerschmetterten Körper wiederfinden und danach selbst dem Tod in die Arme laufen! Meiner Arme!”

Zischte sie in seine Richtung und holte sich mit der Macht ihren noch intakten Dolch zu sich, welcher etwas weiter unten auf einem Vorsprung silbern aufblitze. Mit beiden Waffen in der Hand, deckte sie nun den Grafen mit ihren Lichtschwert-und Dolchhieben ein, während sie auf dem dünnen Pfad balancierten und sie hoffte, dass der Mann das Gleichgewicht verlor, um zu einem entscheidenden Schlag ansetzen zu können. Herumwirbelnd griff sie ihn nun an, um ihn den giftigen Dolch oder die heiße Klinge in seinen Leib zu rammen. In einer geschickten Drehung täuschte sie einen Angriff von unten gegen seine Genitalien an, während sie ihren Dolch erneut warf und mit ihrer nun freien Hand Machtblitze gegen seine Schwerthand richtete, um ihm jene Waffe aus der Hand zu blitzen.

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So weit war es also gekommen. Ein Kampf auf Leben und Tod an einem Ort, der in Dunkelheit gehüllt war. Die Erde von Ziost selbst war getränkt mit dem Blut unzähliger Sith und ihrer Gefolgsleute, die Gebeine ganzer Heere ruhten auf dieser kargen, lebensfeindlichen Welt. All die Kämpfe, der Verrat, der Hass, die Rivalität, sie hatten den Planeten geprägt, ihm ihr Zeichen aufgedrückt. Ein finsteres Mal, für alle Zeiten davon kündend, wie destruktiv die Anhänger der Dunklen Seite sein konnte, wie sie sich gegenseitig auffraßen und in den Abgrund stürzten. So war der Lauf der Dinge. Es gab jene, die Macht besaßen, und jene, die nach ihr strebten. Manchmal ließ sich ein Arrangement schaffen, durch das die Hungrigen an die Satten gebunden wurden, als Schüler und Diener, Teile eines großen Ganzen. Aber das war in diesem Fall keine Möglichkeit. Weder Janus noch Kira waren bereit, auch nur einen Zentimeter zurückzuweichen. Zu viel stand für die beiden mächtigen Sith auf dem Spiel. Zu viel Hass und Feindschaft lag in der Luft. Und zu sehr befeuerte die Zitadelle und jene, die tot und doch nicht fort waren, diese Gefühle. Der Boden zitterte. Die Luft vibrierte. Unheimliche Lichter erschienen und ein Flüstern aus tausenden Kehlen war zu hören. Die Zitadelle hatte sich eine Arena verwandelt und Blut musste vergossen werden. Schmerz pochte in der Hüfte des Dunklen Lords, ein nagendes Gefühl, doch größer noch war sein Zorn, denn er als Vergeltung gegenüber Kira entfesselte. Die schiere Härte seiner Attacken trieb die dunkelhaarige Frau zurück und er konnte spüren, wie ihr diese Brutalität zu schaffen machte. Seine Feindin schleuderte ihm Worte entgegen, auf die der blasse Halb-Echani mit einem kehligen, rauen Lachen reagierte, im Kontrast dazu folgte seine Stimme einem geradezu verstörend melodischen Singsang.

„Ihr steht einzig und allein am Abgrund. Alles, was es noch braucht, ist ein kleiner...Stoß!“


Gesagt, getan – Janus nutzte die kinetische Wucht seines nächsten Hiebs, um Kira einen weiteren Schritt zurück zu treiben. Mehr und mehr drängte er seine Gegnerin in die Enge, nahm ihr den Raum zum Manövrieren. Sobald er sie erst einmal in der Ecke hatte, war ihm der Sieg sicher, doch leichte machte es seine alte Meisterin ihm nicht und es gelang ihr, mit einem beeindruckenden Sprung auf eine bröckelnde Brücke in der Mitte der Halle zu gelangen. Janus knurrte wie ein Raubtier, dessen Beute sich seinen Krallen entzogen hatte, und setzte nach. Stein und Staub rieselten von dem alten Konstrukt herab und ein rascher Blick nach unten verriet dem Grafen, dass sich auch die Schüler der schieren Blutrünstigkeit in diesen Hallen nicht hatten entziehen können. Dass Thatawaya sich im Kampf mit diesem Kayn wacker zu schlagen schien, erfüllte Janus mit stolz, doch es blieb wenig Zeit, sich daran zu erfreuen. Schlussendlich musste die Fosh auf eigenen Füßen stehen und diesen Kampf aus eigener Kraft für sich entscheiden.


„Die Wunde spüre ich wohl, allein fehlt Euch der Glaube hinter Euren Worten. Ihr klingt verzweifelt, Kira. Ihr könnt spüren, dass Euer Ende gekommen ist. Euer Ende durch meine Hände.“


Entgegnete er schließlich, als er sich wieder ganz auf Kira konzentrierte. Dass seine ehemalige Meisterin noch am Leben war, nötigte ihm Respekt ab. Es war, zu einem gewissen Grad, bedauerlich, dass sie einfach nicht akzeptieren konnte, dass ihr Platz unter ihm war. Sie hätte eine mächtige Verbündete und eine nützliche Dienerin sein können. Vielleicht sogar mehr, wenn manch alte Spannung wieder aufgeflammt wäre. Doch in diesem Augenblick und an diesem Ort gab es nur noch ein Schicksal, das sie erwartete. Janus ging wieder zum Angriff über, bahnte sich geschickt einen Weg über die schmale Brücke und deckte seine Gegnerin mit Attacken ein, baute Druck auf, um sie nicht zur Erholung kommen zu lassen. Kira ließ nicht locker und konterte verbal, was dem Dunklen Lord ein spöttisches Kopfschütteln entlockte, Klinge an Klinge starrte er Kira aus golden glänzenden Augen an.


„Nur eine einzige Lektion verdanke ich Euch wirklich, als abschreckendes Beispiel wart Ihr ausgesprochen lehrreich. Ihr habt nie verstanden, dass Macht zerrinnt wie Sand zwischen den Fingern, wenn man sich panisch an sie klammert. Ihr könnt mich nicht bezwingen. Dazu müsstet Ihr zuerst den Sieg über Euch selbst erringen. Über Eure Furcht.“


Die Zähne des Grafen blitzten in einem weißen Lächeln voller Hohn auf. An seiner Überlegenheit hatte Janus keine Zweifel – doch auch ein erhabenes Wesen wie er konnte verletzt werden. Oder vergiftet. Besonders die zweite Aussicht mahnte zur Vorsicht, der schlanke Fastmensch wusste nur zu gut um Kiras Faible für tödliche Gifte auf ihren Dolchen. Seine Dominanz konnte schnell ihr Ende finden, wenn es seiner Gegnerin gelingen sollte, die Waffe richtig anzubringen – und genau das hatte sie offenbar vor. Die geflüsterte Warnung kam beinah zu spät, nur seinen exzellenten Reflexen hatte Janus es zu verdanken, dass er auch diesem Dolch ausweichen konnte. Der Preis dafür war dieses Mal keine Wunde, sondern seine Waffe, durch Kiras Machblitze wurde sie ihm aus der Hand gerissen und stürzte in den Abgrund. Janus unterdrückte jeden Anflug von Sentimentalität und konzentrierte sich ganz darauf, nicht getötet zu werden – dies war ein kritischer Augenblick. Intensiv wie wohl noch nie zuvor versenkte sich der Dunkle Lord in die Macht und bündelte sie. Die Schatten tanzten um ihn und ein Knistern lag in der Luft, als er den Kopf hob und seine Gegnerin anstarrte.


„Ich brauche kein Lichtschwert, um Euch zu töten.“


Verkündete Janus mit einer bemerkenswerten Ruhe, die seine Absichten Lügen strafte. Ein Wimpernschlag verging, dann hämmerte der Sith seine Faust mit einem Urschrei auf den Boden der Brücke. Das alte Bauwerk erzitterte und bebte, ganze Teile lösten sich und stürzten hinab – und dann, just in dem Moment, als die Brücke mit einem gequälten Ächzen nachgab, sprang Janus vorwärts, die Hände nach seiner Feindin ausgestreckt und bestrebt, sie noch im Fall zu erwürgen. Seine Hände um ihren Hals – wäre das nicht ein angemessenes Ende?


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Der Kampf zog sich. Es war nicht ersichtlich wer hier das Leben lassen würde. Kira spürte die Ungeduld und den Zorn in dem Grafen. Ebenso Respekt ihr gegenüber. Wahrscheinlich hatte er nicht damit gerechnet, dass sie ihm doch mehr gewachsen war, als er es sich zunächst eingestehen wollte. Doch auch die Sith musste innerlich zugeben, dass Janus mächtig geworden war und sie so einige Male dem Tod nur knapp von der Schippe gesprungen war. Wie lange ihr dies gelang, war fraglich. Sie spürte bereits die Auswirkungen des Kampfes und überdeckte durch die Macht ihre Schmerzen, die durch seine Machtblitze entstanden waren. Jene gewaltige Kraft, die sie von ihm tatsächlich mehr fürchtete, als sein Lichtschwert.

“Ich bin weder verzweifelt, noch empfinde ich Furcht, Sturn! Ihr redet wohl eher von euch, denn sonst würdet ihr nicht so eure Eleganz im Kampf missen lassen. Ihr kämpft wie ein wild gewordenes Tier! Verzweifelt versucht ihr mit roher Gewalt mein Leben zu beenden, dabei verliert ihr jede Form von Contenance. Bedauerlich! Was ist nur aus euch geworden, Sturn?”

Versuchte sie ihn zu reizen und zu Fehlern zu animieren, als sich ihre Klingen knisternd kreuzten. Es war genau diese Wildheit, die im Moment so gefährlich an ihm war und dennoch auch ihre Chance sein könnte, um den Kampf für sich entscheiden zu können.

“Was habt ihr euch vorgestellt? Das ich leicht zu besiegen bin? Das ich zulasse, dass ihr mein Leben beendet? Ich habe euch Jahre voraus, Sturn! Nicht nur vom Alter, sondern auch von meiner Zeit bei den Sith. Ihr habt einen Titel, den ihr nicht verdient, wie auch immer ihr das geschafft habt mich dabei zu übertrumpfen! Doch vergesst nicht, dass ich die eigentliche und wahre Meisterin bin!”

Fauchte sie ihm entgegen, während sich ihre Schwerter immer wieder kreuzten und der Mann ihr immer wieder zusetzte, so dass sie kaum Zeit der Erholung hatte, geschweige denn, ihre beiden tödlichen Waffen in sein lebendiges Fleisch zu rammen.

Endlich gelang es ihr, ihm mit Hilfe ihrer Machtblitze seine Schwerthand zu entwaffnen und seine Waffe fiel in den Abgrund und rollte Klirrend in irgendeine Ecke. Das breite Grinsen von Kira war deutlich und sie wollte gerade zum entscheidenden Schlag ausholen, als er verkündete, dass er sie auch ohne Waffe töten konnte. Währenddessen spürte Kira bereits die Warnung in der Macht, jedoch zu spät, als dass sie sich retten konnte. Die Brücke explodierte förmlich durch seine Macht und die Sith wurde zurückgeschleudert. Die enorme Wucht dieser Druckwelle riss ihr selbst das Lichtschwert aus der Hand und ihr blieb nur der dünne Dolch. Schnell versuchte die Sith irgendwo durch die Macht Halt zu finden, ehe sie in den Abgrund fiel, doch da war wie aus dem Nichts der Schatten, der nach ihrem Hals griff und mit einer Härte zudrückte, dass Kira in Panik verfiel. Rangelnd und in der Luft fallend, versuchte sie den Grafen von sich zu treten und zu schlagen. Ihn mit ihrem Dolch zu erstechen und zu vergiften, doch sie erwischte ihn nicht. Er durchbrach durch ihre Notsituation ihr Machtschild und sie verlor dadurch auch diese Waffe. Mit beiden Händen versuchte sie verzweifelt seine Hände, welche wie Schraubstöcke waren, von sich zu drücken. Die Macht half ihr dabei, doch ihm auch. Im gefährlichen Sturz rasten die beiden Sith in Richtung des harten und voller Trümmer bedeckten Bodens. Mit weit aufgerissenen Augen und geplatzten Adern in ihren Augen, aufgrund seines enormen Drucks auf ihren Hals, versuchte sie sich aus seinem tödlichen Griff zu befreien und ballte alle ihre Kraft gegen ihn. Es war nicht nur ein Gerangel auf körperlicher Ebene. Beide unterstützten ihre körperlichen Kräfte mit der Macht und es war eigentlich ein Kräftemesser auf Machtebene. Die Sith glaubte wirklich sterben zu müssen. Sie konnte sich diesem Mann nicht entziehen. Spätestens, wenn sie ungeschützt auf dem Boden aufprallen würde, wäre ihr Genick oder ihr Rückrad gebrochen, wenn er ihr bis dahin nicht den Kehlkopf zerdrückt hatte, gegen das sie fieberhaft ankämpfte. Angst stand ihr im Gesicht geschrieben. Sie dachte kurz an Adria und jene Macht, die sie verpasste. Alles, für das sie seit Jahren kämpfte! Sie durfte nicht sterben! Selbst der Imperator hatte sie nicht töten können. Mehrfach war sie ihm entkommen und da würde es ihr ehemaliger Schüler auch nicht schaffen. NIEMALS!

Ein gewaltiger Machtstoß von ihr, trieb die beiden Sith kurz vorm Aufprall auf den Boden auseinander und in gegensätzliche Richtungen. Kira flog weit zur Seite und krachte, sich mehrfach überschlagend, in einen Trümmerhaufen. Überall in der Halle lag durch den Einsturz der Brücke ein dichter Staubnebel in der Luft, so dass die Sicht so getrübt war, dass man nur 1-2m Sicht hatte. Stille kehrte ein. Nur das Poltern und Knirschen von Sand und Gestein war noch hier und da zu hören.

Kira lag mit dem Bauch auf dem staubigen Boden, inmitten von Trümmern. Panisch holte sie schwer atmend Luft. Sie hustete und hielt sich ihren Hals und hatte enorme Probleme Luft zu bekommen. Mit röchelnden, pfeifenden Geräuschen, versuchte die Sith wieder zu atmen und versuchte dabei schnellstmöglich wieder auf die Beine zu kommen, strauchelte jedoch deutlich dabei. Die Gefahr von
Janus war nicht vorbei und die Sith fragte sich, ob die beiden Schüler die Explosion und den Einsturz der Brücke überlebt hatten. Schwankend stand die Sith auf ihren Beinen und versuchte ihre Umgebung mit der Macht abzutasten, doch Janus konnte sie dabei nicht ausfindig machen. War er tot oder verbarg er nur seine Aura vor ihr? Etwas, was nun auch Kira tat, denn in diesem Nebel könnte ihr Feind jederzeit angreifen. Ihre Atmung normalisierte sich nur langsam und sie fand beim Abtasten ihrer Umgebung ihr Lichtschwert in der Nähe. Mit der Macht rief sie es zu sich, zündete die Klinge jedoch noch nicht, blieb jedoch wachsam. Ihr Dolch war anscheinend verloren. Angespannt beobachtete sie ihre nähere Umgebung und versuchte Janus irgendwo ausfindig zu machen.


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Auge in Auge standen sich Meisterin und Schüler gegenüber und entfesselten in einem titanischen Ringen ihre Kräfte. In einem solch erbitterten Duell gab es keinen Platz für Zögern oder Gnade. Jeder Hieb, jeder Stich zielte auf die absolute Vernichtung des Gegners ab. Es war ein Kampf unter Gleichen, denn so nah waren sich die Kräfte der beiden Sith, dass selbst die Dominanz, die Janus eine Zeit lang genossen hatte, nicht ausreichte, um den Kampf endgültig zu entscheiden. Der blasse Fastmensch spüre, wie jede Sekunde dieses Ringens ihn forderte und an ihm nagte. Raum für Fehler gab es nicht, Fehler wurden nicht verziehen. Diese Konfrontation war die höchste Prüfung, der Sieger konnte mit Recht von sich behaupten, unbezwingbar zu sein. Doch noch hing alles in der Schwebe, war jeder Ausgang möglich. Janus fletschte einem Tier gleich die Zähne, als Kira erneut versuchte, ihn mit Provokationen aus der Reserve zu lockte. Noch hatte sich der Dunkle Lord unter Kontrolle, sah durch den roten Schleier von Schmerz und Hass weiter sein Ziel vor Augen. Seine verbale Antwort wurde begleitet von einem weiteren Angriff, ein rascher Stich, dann der Rückzug, um den Konter zu entgehen.


„Mehr, als Ihr Euch auch nur vorstellen könnt.“


In der Tat war Janus aufgestiegen. Hatte die Schwächen und Unzulänglichkeiten der Vergangenheit hinter sich gelassen und seine wahre Größe erreicht. Nur noch ein Hindernis blockierte seinen Weg: Seine alte Meisterin. Der Sieg über sie würde mehr sein als ein bloßer Triumph von Stärke und Wille, weitaus mehr. Auf diesem Fundament gedachte der ehrgeizige Graf, sein wahres Meisterwerk zu errichten. Die Tage des Imperators waren gezählt. Die Krath erhoben sich und wurden mit jeder Stunde stärker und einflussreicher. Und sobald Allegious nur noch eine Erinnerung war, würde sich Janus in der neuen Ordnung den Platz sichern, der ihm zustand. Den er verdiente. Neue Worte von Kira – die dunkelhaarige Frau ließ nicht locker. Ihr zäher Widerstand war beeindruckend. Sie musste spüren, dass sich die Waagschale zu ihren Ungunsten neigte, aber sie gab einfach nicht auf.


„Lediglich Meisterin Eures eigenen Untergangs.“


Erwiderte der Dunkle Lord rau und setzte zu einer weiteren, schwungvollen Attacke an. Es wurde Zeit, diesen Kampf zu beenden. Leichter gesagt als getan – tatsächlich gelang es seiner Gegnerin sogar, ihn zu entwaffnen. Der Verlust seines Lichtschwerts war gefährlich, aber akzeptabel, im Gegensatz zu einer Vergiftung. Die Wunde, die er erlitten hatte, erlaubte ihm, weiter zu kämpfen, bei den Tinkturen, in die Kira ihren Dolch getaucht hatte, sah es gänzlich anders aus. Janus war überzeugt, dass er dem Sieg näher kam, er musste lediglich den Druck aufrecht erhalten, seiner Feindin keine Ruhepause gönnen. Und wenn Kira glaubte, dass er ohne Waffe leichte Beute war, dann irrte sie sich auf fatale Weise. Das Schlachtfeld favorisierte den Grafen nicht länger – also änderte er das Schlachtfeld. In dem Moment, als seine Faust die Brücke traf, entfesselte Janus mit einem ohrenbetäubenden Machtschrei seine aufgestauten Emotionen, brüllte Hass, Schmerz und Kampfeslust in die Zitadelle hinaus, und sprang, um das Duell mit bloßen Händen zu beenden. Noch während die beiden Sith in einem Regen aus Staub und Trümmern hinab stürzten, fanden die Hände des Dunklen Lords ihr Ziel und schlossen sich gnadenlos um Kiras Hals. Ihr ihm wahrsten Sinne des Wortes das Leben auszuquetschen hatte etwas ungemein befriedigendes, und während seine Kleidung im Wind flatterte und er und die dunkelhaarige Frau gemeinsam in den Abgrund fielen, lachte Janus auf, seine Augen kaum mehr als leuchtende Punkte in der Finsternis.


Gemeinsam taumelten die beiden Sith dem unausweichlichen Ende entgegen. Gefangen in ihrem tödlichen Duell, keiner bereit, nachzugeben. Janus beobachtete genüsslich, wie Kira verzweifelt nach Luft japste, ihre Augen groß und weit von Angst und gefüllt mit Blut aus platzenden Adern. So würde sie sterben. Genau so. Nur noch ein kleines bisschen...da! Ein gewaltiger Druck riss Janus im letzten Augenblick von seiner Gegnerin fort und wirbelte ihn durch die Luft, hart prallte der schlanke Fastmensch mit dem Rücken gegen eine Steinwand und rutschte an ihr herunter. Seine Lungen leerten sich mit einem Mal und der Sith sog rasch rauchgeschwängerte Luft ein, um nicht zu kollabieren. Der Schmerz, der durch seinen ganzen Körper zog, war exquisit in seiner Totalität, für einige Augenblicke wurde Janus schwarz vor Augen und nur das Blut, das aus Nase und Mund tropfte, hielt ihn mit einer morbiden Faszination wach.

Rasselnd holte der Halb-Echani Luft und kämpfte sich vorsichtig wieder auf die Beine, wobei er sich in der Macht ganz klein und unscheinbar machte, versuchte, mit den Schatten und dem Staub zu verschmelzen. Der Kollaps der Brücke hatte die Halle in einen dichten Staubnebel gehüllt, so dass man kaum eine Armlänge weit sehen konnte. Janus orientierte sich, so gut es ging, und huschte leise durch die Dunkelheit, bedächtig einen Fuß vor den anderen. Er suchte etwas – nicht Kira, noch nicht, aber sein Lichtschwert, und nach einigen angespannten Momenten fand er die elegante Waffe und rief sie mit einer Handbewegung zu sich, verzichtete aber darauf, es zu aktivieren. In der Macht war Kira nicht zu spüren, aber er war sich sicher: Sie war irgendwo da draußen. Ihren Tod hätte er bemerkt. Das Spiel war nun Nexu und Womp-Ratte...Bedächtig bewegte sich Janus durch den Nebel, und als er das Wort erhob, sprach er ruhig und kühl und nutzte die Macht, um seine Stimme aus verschiedensten Richtungen erklingen zu lassen, ein sonorer, volltönender Klang. Ein praktischer Trick für eine Rede vor großem Publikum, hier für sein Überleben und den Sieg essentiell.


„Eine neue Ordnung erhebt sich. Die Zeit von Allegious endet. Die unerträgliche Leere auf dem Thron des Imperators muss enden. Wird enden. Wärt Ihr weise, so hättet Ihr Euch mit mir verbündet, alte Feindschaften vergessen und Euch der Zukunft zugewandt.“

Geschickt verstärkte Janus den Effekt, ließ es so wirken, als würden Dutzende Kopien seiner selbst aus allen Richtungen diese Worte verkünden. Aus ihnen sprach die absolute Gewissheit des Siegers, des Mannes der kommenden Stunde. Es gab keinen Raum für Zweifel oder Unsicherheit. Hier sprach der Dunkle Lord, der eine ganze Welt einzig kraft seiner Rhetorik ins Imperium eingegliedert hatte, dessen Worte an die Ohren von einflussreichen Lebewesen im ganzen Reich drangen. Wie konnte man gegen so eine Person bestehen? Wie sich ihrer Macht entziehen? Janus setzte gänzlich auf den demoralisierenden, einschüchternden Effekt einer solchen Darbietung – dies war der richtige Moment dafür. Eine Kunstpause, dann fuhr er in dem selben Tonfall fort.

„Stattdessen werdet Ihr in Staub und Schatten sterben. Allein. Verängstigt. Vergessen. Was für eine Verschwendung. Ich werde die Jedi bezwingen und mit ihnen und den Schätzen von Ziost nach Bastion zurückkehren, ein Triumph ohnegleichen. Eine neue Welt erwartet mich. Ein neues Imperium. Eine neue Galaxis.“


Mit seinen Worten schuf Janus Bilder. Bilder von gewaltigen Armeen, die im Gleichschritt dem endgültigen Sieg entgegen marschierten, von endlosen Flotten, die die Sterne selbst verdunkelten, von im Wind wehenden Bannern und von Milliarden Kehlen, die seinen Namen voller Hingabe und Ehrfurcht brüllten. Von allen Seiten schien die Aura des Grafen auf die Halle einzuwirken und sie mit ihm zu füllen. Hier gab es nur ihn. Was waren seine Feinde im Vergleich dazu, doch bloß Staub? Er war endlos. Sie waren nichts. Weniger als nichts. Er war...Legion, denn er war viele.

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Die Stille in der Halle war beängstigend. Von hier und da hörte man noch kleinere Gesteine zu Boden fallen, doch sonst lag nur dieser Staub in der Luft, welcher unangenehm im Hals kratze. Angespannt bewegte sich die Sith-Exekutorin durch die Dunkelheit. Sie wagte es nicht, stehen zu bleiben. Wie ein Raubtier der Nacht verschmolz sie mit den Schatten und bewegte sich grazil und leise. Ihre Atmung hatte sich mittlerweile beruhigt, auch wenn ihr Hals noch schmerzte. Ihre körperlichen Leiden ignorierte die Sith gekonnt, trotz der Verletzungen, die sie bereits erlitten hatte. Mit dem Handrücken wischte sie sich das Blut von ihrer Nase und bewegte sich so geräuschlos wie möglich. Ihr Lichtschwertheft fest umklammert und jederzeit bereit es zu benutzen. Noch immer konnte sie ihren Kontrahenten nicht spüren, genauso wenig wie er auch ihre Aura ertasten konnte. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass der Echani tot war. Ihr Machtstoß war zwar heftig gewesen, doch sie bezweifelte, dass er für ihn tödlich gewesen war, da sie ebenso weg geschleudert worden war. Nein, es war hier ein Versteckspiel. Beide nutzten womöglich die Zeit, um erneut Kraft zu sammeln und genau dies tat Kira auch, als sie einen fast toten Diener von Sturn fand. Eingeklemmt und panisch unter einem riesigen Stein. Kira gab nicht ihre Aufmerksamkeit ihrer Umgebung auf, doch sie hockte sich zu ihm hinunter, hielt ihm den Mund zu und griff mit der anderen Hand über seinen Körper und entzog ihm die letzte Lebensenergie, die noch in ihm steckte. Sich windend und gedämpft schreiend, unter ihrer Hand, starb der Mann ziemlich schnell. Es dauerte nur wenige Sekunden und der Mann war nur noch eine leere Hülle. Kira ließ eingefallenes Fleisch des Menschen zurück, als sie sich etwas gestärkt erhob und ihre Augen glühten wie die einer Dämonin.

Die ihr sehr bekannte Stimme des Grafen schallte nun bedrohlich durch die Räumlichkeiten. Bisher hatte der Graf sie noch nicht gefunden und doch klang er näher, als er vermutlich war. Kira blieb stehen und konzentrierte sich in der Macht und erkannte die Illusion, die er erschuf. Er hatte schon immer einen Hang zu Theatralik. Kira verzichtete darauf zu antworten und damit ihren Standort womöglich Preis zu geben. Stattdessen suchte sie weiter in den Nebeln und Schatten der Zitadelle. Seine Worte amüsierten die Sith, denn er war nicht nur arrogant, sondern auch noch größenwahnsinnig. Hochmut kam bekanntlich vor dem Fall. Seine Illusionen waren beachtlich, die er projizierte. Eine Technik, die Kira bedauerlicherweise nicht beherrschte, aber auch keinen wirklichen Sinn darin sah. Es gab weit aus mächtigere Dinge, um seine Gegner in die Knie zu zwingen. Die Sith konzentrierte sich weiter und entdeckte endlich den Echani wie ein dunkles Gespenst inmitten der Trümmer. Kira verschmolz mit einer noch halbwegs intakten Säule und fixierte den Rücken des Grafen und beobachtete ihn und ließ nicht zu, dass er sie entdeckte. Von hinten näherte sich die Sith dem dunklen Lord geräuschlos und huschte von einer Säule und zum nächsten Geröll, um nicht entdeckt zu werden. Sie war durch ihren Machtschub so schnell dabei, dass ein Normalsterblicher sie niemals mit bloßem Auge entdeckt hätte. Endlich war sie ihm nahe genug und wartete darauf, dass er wieder mit dem Rücken zu ihr stand und dann schlug sie zu.

Ihr Lichtschwert wirbelte ohne Schwertträger durch die Luft, aktivierte sich wie von geisterhand selbst und durchtrennte über dem Sith Lord einen Steinbogen, welcher nun auf ihn hinabstürzte. Im fast selben Moment hielt sie ihre beiden Hände hoch und blendet weißblaue Machtblitze schossen ihm entgegen und suchte tödliche Erdung, während ihr Lichtschwert wie ein Bumerang seinen Weg wieder zu ihr zurück fand.

Träumt weiter, Sturn. Ihr werdet niemals auf dem Thron sitzen. Die Jedi werden mein Triumph werden und ich werde allem im Orden der Sith eure erbärmliche, verkohlte, Leiche präsentieren! Jeder wird vor MIR erzittern und sich meinem MEINEM Willen beugen!”

Brüllte sie ihm entgegen, wobei sich ihre Stimme bedrohlich dunkel und tiefer anhörte, durch den starken Gebrauch der dunklen Seite der Macht, die gerade aus ihren Händen zuckte.

Ihr seid nichts weiter als ein Narr, Sturn! Ein Blender! Ein arroganter, reicher Schnösel! Hochmut kommt bekanntlich vor dem Fall, mein lieber Schüler. Dies ist die letzte Lektion für euch, Bleichgesicht!

Fauchte sie ihn an und näherte sich ihm dabei langsam und bedrohlich und wirkte wie der Tod selbst. Ihre Finger waren zu Klauen gespreizt und entließen jene dunkle und tödliche Energie, die sich in ihr angestaut hatte.

Ihr hättet mich niemals angreifen sollen, Sturn und einfach akzeptieren sollen, welcher Platz euch nur zusteht! Dachtet ihr wirklich, dass ich eure Schwächen nicht kenne? Das ich so einfach zu besiegen bin?! ICH habe den Imperator schon mehr als einmal überlebt! Habe im Exil meine Macht genährt und mich über dutzende Leichen erhoben. Niemand kann mich aufhalten, Sturn. NIEMAND!”

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Es wurde Zeit, diesen Kampf zu beenden. Zu lange schon widersetzte sich Kira ihrem unausweichlichen Ende, und dieser Widerstand, so viel Respekt er Janus auch abnötigte, war lästig. Wie konnte seine ehemalige Meisterin denn nur hoffen, gegen ihn zu bestehen? Der Dunkle Lord hatte sie überflügelt, sie im Sumpf ihrer eigenen Unzulänglichkeiten zurückgelassen, während er sich zu den Sternen aufgeschwungen hatte. Und doch war die Sith zu sehr geblendet von Zorn, Neid und Hass, um ihre Niederlage einzugestehen. Sie würde bis zum letzteren, bitteren Atemzug kämpfen, um sich schlagen, kratzen und beißen, wie ein verwundetes Tier. Darin lag die größte Sorge des Grafen: Nicht, dass er besiegt werden würde, sondern dass der Sieg einen zu hohen Preis fordern würde. Ziost war eine Welt voller Gefahren und die Ankunft der Jedi würde nicht ewig auf sich warten lassen. Für die Konfrontation mit ihnen brauchte er seine Kräfte. Schon jetzt hatte das Duell einen erheblichen Tribut gefordert. Der Verlust seiner Leibwächter war bedauerlich, aber verschmerzbar – sollte jedoch auch Thatawaya fallen, dann würde dies die Waagschale weiter zu seinen Ungunsten neigen. Nein, die Zeit der halbgaren Maßnahmen war vorbei. Der Schatten, zu dem Janus in dem Nebel und Staub geworden war, huschte nur noch mit einer Absicht durch die Finsternis: Zu jagen und zu töten. Die dramatische Illusion, die er geschaffen hatte, seine Stimme, die aus allen Richtungen erklang und von neuen Zeitaltern sprach, all dies diente lediglich dem Zweck, den finalen Schlag zu ermöglichen. Eine abgelenkte Kira war eine verwundbare Kira.

Doch noch verbarg sich die dunkelhaarige Frau geschickt. Ein Geräusch hier, eine Bewegung dort...da! Ein Kräuseln in der Macht warnte den blassen Grafen gerade noch rechtzeitig. Mit einem mörderischen Zischen erwachte in seinem Rücken ein Lichtschwert zum Leben und durchtrennte die Säule, vor der er stand. Janus wirbelte herum und aktivierte auch seine Waffe – keinen Augenblick zu früh. Der Bogen stürzte ein und regnete auf den Dunklen Lord herab, und im selben Moment schälte sich seine Feindin aus den Schatten und schleuderte Blitze auf ihn. Übermenschliche Reflexe erlaubten es Janus, die steinern Geschosse, die auf ihn einprasselten, zu zu zerteilen, bevor sie ihn erschlugen, doch gleichzeitig auch noch den Machtblitzen auszuweichen hieß, dass er den ein oder anderen Treffer hinnehmen musste. Schmerz zuckte durch seinen schlanken Körper und der Halb-Echani reagierte mit einem wütenden Laut, dem keine Menschlichkeit mehr innewohnte, bevor sich mit einem großen Satz aus der Gefahrenzone begab. Staub und Blut bedeckten seine in Teilen aufgerissene und einst so elegante Robe und das ohnehin schon blasse Gesicht des Grafen war kalkweiß, die einzige Farbe das goldene Leuchten seiner Augen. Mit purer, destruktiver Energie, die an ihren zu Krallen geformten Fingern knisterte und düsterer Mordlust in der Stimme kam Kira auf Janus zu, beseelt von dem Wunsch, Vernichtung zu bringen. Die Lippen des Dunklen Lords formten angesichts ihrer Worte ein schmales Lächeln und ließ geschickt sein Lichtschwert kreisen, um sich zu schützen, bevor er zu einer sonoren, spöttischen Antwort ansetzte, die darauf abzielte, die Aussagen seiner Feindin ins Leere laufen zu lassen.


„In der Tat. Denn warum sollte ich auf dem Thron sitzen wollen, wenn ich dahinter stehen kann? Aber solche Feinheiten bleiben Euch wie stets verschlossen. Bis zum bitteren, erbärmlichen Ende.“


Die weißen Zähne des Grafen blitzten in einem Grinsen auf, doch nur Sekunden später wich es einem Ausdruck höchster Konzentration und Zielstrebigkeit. Keine Zeit für Spielchen mehr. Während Kira weiter auf ihn zuschritt und ihn mit Blitzen malträtierte, setzte Janus zum Gegenangriff an. Flink und schnörkellos stürmte der Dunkle Lord vorwärts, seiner Gegnerin entgegen, und entfesselte nun seinerseits die Macht in einem Inferno von reiner Energie. Blitz traf Blitz in einem gewaltigen Sturm und die Erde angesichts der rohen Gewalt, die hier tobte.


„Habt keine Angst. Ich werde Euch aus diesem Elend erlösen. Dies ist mein letztes Geschenk an Euch, meine alte Meisterin. Von Euch erwarte ich keine Lektionen mehr. Nur noch, dass Ihr sterbt.“


Schrie Janus über den tosenden Lärm hinweg als Antwort auf Kiras Hochmut. Der Halb-Echani wich zur Seite aus und sprang dann nach vorn, in einer einzigen fließenden Bewegung führte er sein Lichtschwert zu einem präzisen Stich auf das schwarze Herz seiner Kontrahentin. Als seine ehemalige Meisterin dadurch zum Ausweichen gezwungen wurde, nutzte Janus die Gelegenheit und konzentrierte seine Blitze auf den Boden zu ihren Füßen, so dass die Erde selbst vor tödlicher Energie knisterte und es nicht sicher war, sich dort aufzuhalten.


„Überlebt habt Ihr. Wie eine Womp-Ratte. Aber Ihr seid nicht gewachsen. Habt Euch nicht weiter entwickelt. Wie Ihr so lange überdauern konntet, ist ein Scherz, dessen Pointe die Galaxis mit niemandem teilt. Aber schlussendlich könnt Ihr der Evolution nicht entkommen. Sie ist unvermeidlich. Ich bin unvermeidlich.“


Verkündete der Dunkle Lord siegesgewiss und ging erneut zum Angriff über. Hieb um Hieb, Stich um Stich – wie ein gut geölte, effiziente Maschine begann Janus, seine Gegnerin erneut in die Ecke zu treiben. Gewalt und kinetische Energie verschmolzen mit Präzision und Sorgfalt, als sich das Lichtschwert des Grafen in atemberaubenden Tempo bewegte. Der Dunkle Lord ließ sich ganz auf seine Klinge ein und überwand die Trennung zwischen ihm und der Waffe. Sie wurden eins, angetrieben von dem selben Wunsch, dem selben Ziel. Es war nichts geringeres als eine meisterhafte, ungewohnt offensive Anwendung von Makashi – und Janus war gewiss, dass sie ihm den Sieg bringen würde.


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Dichte Rauchschwaden waren das Ergebnis, oder besser der schaurige Nebeneffekt der entfesselten Zerstörungswut der beiden ranghohen Sith. Das Kraftfeld, das mit jedem Schlag, jedem Blitz und jeder Machtentladung die Umgebung weiter in Verderbnis tauchte, schnürte dem verletzten Schüler die Kehle zu. Keuchend hatte er sich auf ein Podest gerettet in dem er sich seiner Kraftreserven bediente. Ob die Jünger des Grafen die Explosion und die nachfolgende nächste Speerfalle überlebt hatten? Kayn bezweifelte das, hielt aber trotzdem Ausschau nach jedem Zucken. Gleichzeitig versuchte der blonde Schönling seine Meisterin auszumachen, die er auf jeden Fall noch deutlich spüren konnte. Ihre Aura schien geschwächt zu sein, doch sie war dennoch wie eine Fackel im Sturm in seiner Wahrnehmung. Auch die des Grafen strahlte so überdeutlich Dunkelheit aus, dass er sich dem Sog kaum entziehen konnte.

Nun blieb nur noch die Vogelartige. Den ersten Angriff von Thatawaya hatte Kayn abwehren können, sie schien tatsächlich noch nicht so weit geschult gewesen zu sein wie der Borosk. Doch er würde nicht den Fehler begehen und seine Wachsamkeit deswegen einbüßen. War sie das? Da unten zwischen den Trümmern? Und gerade als ihm einfiel, dass die Gefiederte einen unbestreitbaren Vorteil hatte, mit dem sie ihre Schlagfertigkeit auf eine andere Ebene heben konnte, war es auch schon geschehen. Es konnten nur Momente der Schusseligkeit gewesen sein, die ihm nun den Kopf kosten konnten.

Dicke Krallen bohrten sich unterhalb seiner Schlüsselbeine in seinen Torso. Wie besessen brüllte der Borosk ob der qualvollen Schmerzen, die durch seinen Körper zogen wie glühend heiße elektrische Schläge. Wie ein satanisches Kunstwerk mussten die beiden ineinander gekeilten ausgesehen haben. Als Kayn die Todesangst packte, griff auch er nach der Schülerin in der Hoffnung ihr Schmerzen zuzufügen, ihr Gelenke zu brechen oder wichtige Federn auszureißen. Sein Schwert war im Schreck zu Boden gefallen. Nur beiläufig nahm er nun wahr, dass auch der Kampf zwischen ehemaliger Meisterin und ihrem Schüler fortfuhr. Nur schien dieser immer mehr die Oberhand zu gewinnen.

Er durfte hier nicht zu Grunde gehen, nicht durch so eine Kreatur. Nicht an diesem verdorbenen Ort. Er würde sterben, eines Tages, doch nicht bevor er großes geleistet haben würde. Und als ein Schwall von Blut aus den tief eingebohrten Löchern in seinem Oberkörper zwischen seinen Beinen auf den Boden tropfte, der Schmerz so betäubend wurde, dass er es kaum noch aushielt, sah der Schüler nur noch rot. Das Leid in seinem Körper wurde zum Antrieb, die Wut in seinem Inneren begann sich zu kanalisieren und noch bevor der nächste Tropfen Blut zu Boden fiel, hatte er die Kontrolle über seinen Körper zurückerlangt und verstärkte seine Kraft um ein vielfaches. Mit einem Satz stieß er sich vom Boden ab und sprang mitsamt Thatawaya gegen die hinter ihnen liegende Wand, um das kleine Plateau zum Einsturz zu bringen, bevor er seiner Feindin mit aller Gewalt den heftigsten Machtstoß entgegenschleuderte, den er in seiner kurzen Karriere je erzeugt hatte.

"Erbärmliche Kreatur!" wütete es aus ihm, als er sich mit schmerzverzehrtem Gesicht eine der Wunden hielt. Glücklicherweise hatte er sein Lichtschwert erblickt, das er mit der anderen Hand zu sich zog und sofort zündete.

Und noch bevor er seine Gegnerin ein weiteres Mal erblicken konnte fiel die Brücke, auf der Kira und Janus zu kämpfen schienen wie ein Bündel Reisig zu Boden. Was danach geschah, hatte der Borosk in seinen kühnsten Träumen nicht erahnen können. Die Worte des Grafen schallten wie sein eigener Abgesang durch seinen schmerzenden Schädel. Ehrfürchtig saugte er jedes Wort in sich auf, sowohl von Janus, als auch von Kira. Diese Zuspitzung schien das Ergebnis der langjährigen Fehde zu sein. Hatten sie dieses Duell geplant? Hier? Waren die Jedi nur ein Schauermärchen, dass sie sich gegenseitig erzählten oder ihren Schülern, um sich hier der finalen Frage zu stellen?

Wieder schossen Blitze durch die Gegend, diesmal prallten sie aufeinander, der grelle Weißton stach selbst durch den dichten Schmutznebel in seinen Augen sodass sich Kayn schützend hinter seinem Arm verkroch. Und nur Momente später endete das Schauspiel mit Lichtschwertsummen, bevor mirnichtsdirnichts Blitze durch den Körper des Schülers schossen. Es war ein wahrgewordener Albtraum für ihn. Ohne dass er etwas sehen konnte, wohin er ausweichen konnte, wenn er dazu in der Lage gewesen war, was vor sich ging, versuchte er sich gegen die Verstümmelung zu wehren. Erfolglos. Der Boden schien sich zu einem unerbittlichen, elektrischen Feld aufgeladen zu haben, dass niemanden den es erfasste, daraus entließ. Langsam aber sicher schwanden seine Lebenskräfte dahin.

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Die Zerstörungswut der beiden Sith war bezeichnend. Das Ausmaß der Zerstörung in dieser Zitadelle war bereits enorm und nur langsam senkte sich der Staub zu Boden und ließ wieder mehr Sicht zu. Pure Dunkelheit umhüllte den Raum und machte das Ganze zum reinsten Albtraum. Nicht nur die pure Dunkelheit und Kälte, die hier innewohnte, sondern auch die beiden Kontrahenten, die nicht furchteinflößender wirken konnten. Beseelt von der dunklen Seite der Macht, völlig bleich und mit stechend, giftigen, gelben Augen. Wie zwei Dämonen, die in diesen Hallen ihr Unwesen trieben. Es gab vermutlich im Moment nichts gefährlicheres in diesem Tempel, als die beiden Sith selbst, die Kräfte entfesselten, die nicht nur unnatürlich erschienen, sondern alles und jeden verschlingen würden, die ihnen zu nahe kamen.

Die Sith war direkt ein wenig perplex und geschockt, wie gut sich der Graf ihrer Attacke entziehen konnte. Ihre Machtblitze durchdrangen zwar hier und da seinen Machtschild, doch sie erzielte noch lange nicht jede tödliche Wirkung, die sie eigentlich beabsichtigt hatte. Mit dieser Zähheit und Widerstandsfähigkeit hatte sie nicht gerechnet. Sie hatte geglaubt, ihn mit ihren mit beiden Händen entfesselten Machtblitzen zerstören zu können, doch er kam ihr immer näher und konterte ihre Attacke mit ebensolchen elektrischen Entladungen. Jene Machtblitze, die sie von ihm tatsächlich fürchtete. Vermutlich hatte sie durch ihren Angriff jene sogar noch provoziert. Kira wich zurück und spürte sofort, dass sie keine Chance hatte, ihre eigenen Machtblitze ihm weiter entgegen zu schleudern, nicht ohne erneut die Kontrolle zu verlieren, wie bereits vorhin. Stattdessen flog ihr Lichtschwert wieder in ihre Hand und sie wehrte seine nächsten Lichtschwertattacken ab und spürte nach und nach Überforderung. Nur knapp konnte sie hier und da seinen Schwertattacken und seinen Machtblitzen entkommen und es zerrte an ihren Kräften. Erneut musste sie sich eingestehen, den Lord unterschätzt zu haben und sie fürchtete, dass es nicht mehr lange dauern könnte, bis sie einen folgenschweren Fehler beging. Wieder erlangte der dunkle Lord die Dominanz im Kampf und der Sith blieb nichts anderes übrig, als sich zurückdrängen zu lassen. Mit geschickten Überschlägen und Sprüngen wich sie den Machtblitzen, die den Boden füllten, aus und suchte dabei Schutz auf Geröll, umgekippten Säulen und Teilen der zerstörten Brücke. Doch es ermüdete sie auch und seine Schläge kamen immer schneller und heftiger und er war ihr gefühlt stets einen Schritt voraus. Kira fürchtete, dass sie kurz davor war die Kontrolle zu verlieren.

“Ich spüre die Angst in euch. Angst zu viel zu verlieren. Angst, jene Macht zu verlieren, die ihr bereits erlangt habt. Furcht…vor den Jedi. Ihr seid doch nur ein Blender, Janus!”

Zischte sie ihm entgegen und war dadurch abgelenkt und beging einen folgenschweren Fehler. Nur kurz gab sie ihre Deckung in ihrem Rücken auf und die wenigen Bruchteile der Sekunde reichten aus, dass die rote Klinge von Janus sie an ihrer Lende streifte und nur knapp ihre Lendenwirbelsäule verfehlte. Durch ihre kreisende Bewegung, versenkte er die Klinge nicht zu tief in ihr, doch es reichte aus, dass Kira aufschrie, strauchelte und schließlich den Halt verlor, als seine Machtblitze ihren Machtschild zum Teil durchbrachen und sie in die Knie zwangen. Unnatürlich klingend, schrie die Sith vor Schmerzen auf, als die Machtblitze Erdung durch ihren Körper fanden und sich ihren Weg durch ihren gesamten Körper suchten. Kaum lag sie am Boden, glaubte sie, dass es nun um sie geschehen war. Sie spürte auch ihren Schüler Kayn im selben Moment zu Boden gehen. Gequält von der selben mörderischen Kraft, die den Ursprung des Sith Lords aufwies.

Nur knapp entging Kira der heißen Klinge, die sich neben ihr ins Gestein fraß und dabei nur wenige Zentimeter entfernt von ihrem Kopf, in den Boden rammte. Sich windend vor Schmerzen und panisch bewegend, entging die Sith-Exekutorin auch dem nächsten Hieb nur knapp, indem sie sich zur Seite rollte, welcher Schlag sonst ihren Körper zerteilt hätte. Wieder glitt die Klinge wie in Butter in die uralten Steine des Fundaments. Jetzt war es soweit! Sie lag am Boden! Sie hatte versagt! Adria würde also ihre Mutter an den Grafen verlieren! Kira stand die Angst ins Gesicht geschrieben und sie versuchte sich so gut es ging mit der Macht vor den Machtblitzen zu schützen und sie abzulenken, doch jene Kraft kam so schnell und heftig, dass es ihr zwar gelang nicht sofort daran zu sterben und zu verbrennen, doch lange würde ihr Körper dennoch nicht mehr mitspielen. Zu viele der Energieblitze, zuckten durch ihren Körper und wollten ihr Fleisch zerstören. Erneut raste die Klinge auf sie zu und die Frau schaffte es nicht sich rechtzeitig wegzudrehen und stoppte die rote, heiße Klinge lediglich mit der Macht, nur wenige Zentimeter vor ihrem Herzen entfernt. Ihre Hand unterstützend, dicht daneben, zitternd vor Angst und Anstrengung, jene Klinge aufzuhalten, die ihr Leben beenden würde. Keuchend, schwitzend und zitternd vor Anstrengung versuchte sie mit der Macht jene von ihrem Körper fern zu halten. Sie würde sterben und ihr Schüler Kayn mit ihr! NEIN! NIEMALS! NICHT VON IHREM EHEMALIGEN SCHÜLER STURN….Wie konnte er bloß so mächtig werden?!

Mit der Macht tastete sie nach ihrem Lichtschwert, welches bei dem Sturz dicht neben sie gefallen war und schleuderte es ihm unkontrolliert in Halsgegend entgegen und konzentrierte sich gleichzeitig auf seine Kehle, durchbrach mit grober Gewalt und Panik seinen Machtschild und drückte sie mit der Macht, mit aller Härte zu. In der Hoffnung, dass er so die Klinge von ihr nehmen würde und die Machtblitze so beenden musste. Nur so konnte sie vielleicht sich und Kayn retten, um im nächsten Moment wieder aufzuspringen und mit dem Grafen ihre Klinge kreuzen zu können. Doch noch hielt sie verzweifelt, die rote Klinge ,mit der bloßen Hand, unterstützt mit der Macht, nur wenige Zentimeter von ihrem Herzen fern. Im letzten Aufbäumen, schleuderte sie zusätzlich noch einen in der Wand steckenden Speer , wie ein Geschoss, dem Grafen entgegen. In der Hoffnung, den Sith Lord in seinem Tun zu unterbrechen, um weder an seiner Klinge, noch an seinen Machtblitzen zu sterben... .

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Wohl kaum ein anderer Ort hätte die rohen Kräfte, die die beiden Sith in ihrem erbitterten Duell ohne Rücksicht auf Verluste entfesselten, überstehen können. Aber die Zitadelle von Ziost war für die Ewigkeit errichtet worden. Für alle Zeiten sollte sie vom Ruhm jener künden, die die Dunkle Seite der Macht gemeistert hatten, und gebaut auf den Gebeinen von unzähligen Sklaven würden diese gewaltigen Hallen bis zum Ende aller Dinge fortbestehen. Auf solche Unsterblichkeit konnten nur jene hoffen, die sich die Geheimnisse der Macht angeeignet hatten und keine Scheu kannten, sie zu gebrauchen. Zwei solcher Lebewesen trafen in diesem Konfrontation aufeinander. Es war ein Kampf von Riesen, die um die Fundamente ihres Ruhms rangen und alles entfesselten, über das sie geboten. Zurückhaltung war schon lange ein vergessenes Konzept, Schonung oder Gnade ebenso. Alles war zu gewinnen, alles zu verlieren. Und so kämpfte Janus. Versenkte sich in der Macht, ließ sich in den finsteren Abgrund fallen, um sich auf schwarzen Flügeln wieder in die Höhe zu erheben. Die Augen des blassen Grafen hatten sämtliche natürliche Farbe verloren und waren zu gelben Schlitzen geworden, in Verbindung mit dem Blut – seines und das von Kira – das an ihm klebte, war er zu einem leibhaftigen Alptraum geworden. Dunkelheit tanzte um den Sith wie Dutzende neuer Schatten und jedes Mal, wenn er mit seinem Lichtschwert zum Angriff ausholte, zischte die Waffe wie ein hungriger Krayt-Drache. Den Schmerz, den jene Machtblitze seiner Feindin, die es durch seine Verteidigung schaffen, erzeugten, hieß der schlanke Fastmensch willkommen, weiterer Treibstoff für das lodernde Inferno in seinem Herzen.

Er konnte spüren, dass sich die Waagschale zu seinen Gunsten neigte, es dauerte nicht lange, bis seine alte Meisterin ihre Angriffe abbrechen und sich auf die Verteidigung konzentrieren musste, um nicht durch schiere Wucht zermalmt zu werden. Akrobatisch geschickt wich die dunkelhaarige Frau zurück, versuchte, Abstand zu gewinnen und allerlei Hindernisse zwischen sich und den Grafen zu bringen. Ein kluger Gedanke, gewandt ausgeführt – aber nicht genug. Janus hatte Blut geleckt und war fest entschlossen, sich von nichts und niemanden aufhalten zu lassen. Niemand würde sich zwischen ihn und sein Opfer stellen, dies war seine Stunde. Als Kira ihm Worte von Furcht und Blendung entgegen schrie, reagierte der Dunkle Lord, indem er eine Hand ausstreckte, um ein Trümmerteil in die Höhe zu heben und auf die andere Sith zu schleudern, noch während der Stein durch die Luft raste, sprang Janus bereits vor und führte seine Klinge zum Angriff, den seine Gegnerin nur im letzten Moment blocken konnte. Auge in Auge standen sich die beiden Meister der Finsternis erneut gegenüber und Janus erhöhte den Druck auf seine Waffe und verstärkte mit der Macht den furchterregenden Anblick, den er bot. Der Graf schien zu wachsen und als er sprach, hallte seine Stimme nach, ein tiefer, sonorer Klang bar jeder Schwächen und Zweifel.

„Angst? Auch diese Schwäche habe ich schon lange hinter mir gelassen.“


Da – eine Chance! Eine winzige Ablenkung, ein Moment des Zögerns, das war alles, was Janus brauchte. In einer fließenden, von mörderischer Eleganz geprägten Bewegung zog der Dunkle Lord sein Lichtschwert und bohrte es in Kiras Hüfte. Der Geruch von verbranntem Fleisch stieg betörend in seine Nase und die gequälten Schreie seiner alten Meisterin waren Musik in seinen Ohren. Nur Glück und Geschick verdankte die dunkelhaarige Frau noch ihr Leben, durch ihr Ausweichen wurde sie nicht in der Mitte zerteilt wie Schlachtvieh. Doch es genügte. Genügte, um die Sith auf die Knie fallen zu lassen, ihre Verteidigung zerbrach und mit einem Lachen nutzte Janus die Gelegenheit, um pure Energie in ihren geschundenen Körper zu jagen. Die gequälten Zuckungen seiner Gegnerin waren Belohnung genug, doch der Halb-Echani setzte nach und stieß sein Lichtschwert nach unten, auf Kiras Augen zielend. Knapp entwich sie dieser Attacke und auch dem nächsten Schlag, indem sie über den Boden rollte, und Janus knurrte, als seine Waffe funkensprühend den Stein teilte. Sein Zorn manifestierte sich als neue Blitze, die Kiras Leib trafen, der Schmerz dieses Mal Mittel zum Zweck, um ihre Konzentration endgültig zu brechen.

Ein rascher, präziser Vorstoß gegen ihr schwarzes Herz – nur einen Fingerbreit von dem lebenswichtigen Organ traf seine Klinge auf eine unsichtbare Barriere, an Ort und Stelle gehalten von schierer Verzweiflung. Janus lächelte mit kalter Grausamkeit und einem Hauch von Anerkennung, seine ehemalige Meisterin schien bestrebt zu sein, ihr Ableben in die Länge zu ziehen. Körperlich und mit der Macht lehnte sich der Dunkle Lord gegen sein Lichtschwert und erhöhte den Druck, so dass sich die rote Energieklinge quälend langsam näher auf Kiras Brustkorb zubewegte. Es war nur eine Frage der Zeit, und Janus hatte vor, das hier zu genießen. Der Graf suchte Augenkontakt und seine Stimme hatte eine verstörend ruhige, beinah verträumte Qualität, als er das Wort erhob.


„Seht mich an. Seht mich an, während Ihr sterbt. Ich will sehen, wie das Licht in Euren Augen verblasst...“


Kira tat ihm nicht den Gefallen, einfach ein gutes Mädchen zu sein und zu sterben. Die Sith wehrte sich, zappelte, trat gegen das Unvermeidliche an, klammerte sich an ihr Leben – und das schließlich auf eine Art und Weise, die Janus zur Reaktion zwang. Dem nach ihm geworfenen Lichtschwert konnte er noch relativ leicht ausweichen, doch der unsichtbare Griff um seine Kehle war eine andere Geschichte. Der Dunkle Lord schluckte und röchelte, als die eiserne Hand ihm die Luft abschnürte, und seine Augen wurden zu Schlitzen, denn nun drückte er voller Wut und Hass gegen seine Klinge. Er würde Kiras schwarzes Herz aus ihrem Leib brennen, bevor ihm die Luft ausging – eine Warnung in der Macht brach sich wie ein schriller Alarm durch den roten Nebel. In ihrer Verzweiflung hatte seine Gegnerin nämlich auch einen der Speere in seine Richtung geschleudert. Frustriert, aber ewig pragmatisch, brach Janus seine Attacke ab und wirbelte zur Seite, um dem Speer zu entgehen, der sich nur wenige Zentimeter neben seinem Gesicht in eine Wand bohrte. Janus nutzte die kurze Chance, um dem Griff um seinen Hals zu lockern und Luft zu holen, dann griff er sofort wieder an. Er musste die Oberhand behalten und Kira weiter unter Druck setzen. Sie war müde und verletzt, das konnte er spüren und das konnte sie spüren. Der Raum um sie wurde enger, ihre Möglichkeiten immer schmaler.

„Ihr könnt nicht gewinnen. Tragt Euer Ende mit so viel Würde, wie es Euch möglich ist, oder beugt das Knie und lebt. Untergang oder Aufstieg durch meine Hand – die Wahl liegt bei Euch.“


Verkündete Janus mit Haltung und Stimme eines Mannes, der in diesem Moment weder leere Drohungen aussprach noch falsche Versprechungen machte. Seine Gegnerin hatte ihn beeindruckt, das war nicht zu leugnen, ihr Potential war für jeden sichtbar geworden. Aber gegen den Dunklen Lord konnte sie nicht bestehen. Trotz all ihrer Makel hielt Janus seine ehemalige Meisterin für klug genug, das zu erkennen. Aber war sie auch bereit, über ihren Schatten zu springen und sich unterzuordnen? Ein Gedanke, der für Janus in jeder Hinsicht reizvoll war. Sie zu töten war ein einmaliges Vergnügen, doch wieder und wieder zu sehen, dass die dunkelhaarige Sith endlich – wenn auch widerwillig und widerstrebend – ihren Platz erkannte und einnahm, das wäre eine niemals endende Wohltat. Und als sich ihre Klingen erneut kreuzten, lächelte Janus. Das Lächeln eines Sith, der wusste, dass er so oder so gewinnen würde...


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Die Dunkelheit flüsterte in den Hallen ihr grausames Lied des Todes. Die Kälte, die dieser Ort in sich trug, verstärkte sich mit den dunklen Absichten der Sith. Der Ort war beseelt von tiefster Dunkelheit und beherbergte einer der tiefsten Abgründe der Galaxis. Den Abgrund ins Verderben und tiefster Dunkelheit, denn die dunkle Seite verdrängte hier jedes Licht und trachtete nur nach Tod und Chaos. Streckte seine Fühler nach allem Lebendigen aus und infizierte alles mit seinen dunklen Dämonen. Jene Kräfte der dunklen Seite, flossen ungefiltert durch die beiden, organischen Gefäße der Sith. Gaben ihnen Kraft und Macht, zerrten dabei jedoch an ihrem Fleisch. Beide Sith hatte keinerlei Skrupel oder Bedenken, jene dunkle Kräfte zu benutzen und sie willkommen zu heißen. Sie fürchteten die dunkle Seite nicht und nutzten alles, was sie ihnen bot und hießen sie in ihren Leibern willkommen.

Im Moment obsiegte jene dunkle Kraft in dem Grafen und die Sith Exekutorin kämpfte um ihr Leben.

Der blanke Albtraum von Humanoid stand über der Sith und selbst der sonst so kaltherzigen und unerschrockenen Sith, lief ein kalter Schauer über den Rücken. Der Mann über ihr wirkte wie ein Dämon aus diesen Hallen selbst. Sein Ziel war klar und seine Kräfte enorm. Die blutrote, tödliche Klinge bahnte sich Millimeter für Millimeter nach unten und Kira konnte es kaum noch aufhalten, dass jene Klinge ihr Herz durchbohrte. Zu viele der quälenden Machtblitze durchzuckten ihren Leib, die sie kaum noch ablenken konnte. Wenn sie nicht an der Klinge starb, dann in wenigen Augenblicken an den Machtblitzen, die ohne Gnade durch ihren Körper gejagt worden. Ihre Schmerzen waren enorm, doch die Sith konnte sich diesen Schmerzen nicht hingeben und sich winden wie ein Wurm. Sie kämpfte. Kämpfte um ihr Leben, so gering die Chance auch war, seiner Überlegenheit noch zu entkommen. Ihre Hand bebte, die jene Klinge versuchte mit der Macht vor ihrem Eindringen zu hindern und ihr Geist war trotz der wahnsinnigen Schmerzen scharf und ließ nichts unversucht. Das Würgen des Grafen durch die Macht verschlimmerte die Situation noch, denn der Lord legte immer mehr Gewicht auf sein Schwert und die Spitze senkte bereits Teile ihrer ledernen Kleidung an. Nur ein letztes Aufbäumen der Sith, indem sie mit der Macht einen der Speere, der letzten Falle, in seine Richtung schnellen ließ, verschaffte ihr den kurzen Moment, um ihrem sicheren Tod zu entfliehen.

Kaum hatte der Graf aufgehört Machtblitze zu schleudern und war herumgewirbelt , um sich ihrer Attacke zu entziehen, vollführte Kira einen Rückwärtssalto aus der liegenden Position und stand im nächsten Moment mit gezücktem Schwert, welches sie zurückgerufen hatte, kampfbereit vor ihm. Einzelne elektrische Entladungen benetzten dabei noch hier und da ihren Körper. Der Graf hatte ihren Einfluss auf seine Kehle abschütteln können, sobald er selbst keine größeren Machttechniken mehr anwandte. Kira war dies egal, denn sie war froh wieder zu stehen und nicht mehr am Boden unter ihm zu liegen. Doch wie lange würde dies so bleiben? Die Sith Exekutorin wich deutlich sichtbar vor ihm zurück. Furcht stand in ihrem Gesicht geschrieben und Schmerzen. Ihre Augen waren glasig und blutunterlaufen, aus ihrer Nase und ihren Mundwinkeln tropfte Blut und auch wenn man es ihr an ihrer Haltung nicht ansah, sie hatte enorme Schmerzen. Sie unterdrückte die Schmerzen so gut es ging mit der Macht, doch langsam waren sie kaum mehr zu unterbinden. Ihr Körper litt und war massiv geschwächt.

Der Graf ließ ihr keine Ruhepause. Kaum, dass sie das Lichtschwert gezückt hatte, war er schon bei ihr gewesen und sie konnte nicht anders, als sich zurücktreiben zu lassen. Die Schwerter krachten immer wieder heftig und laut krachend aufeinander. Funken sprühten und hüllten die blassen Gesichter der beiden Sith in einen unheimlichen roten Schimmer.

Die Machtblitze hatten der Sith enorm zugesetzt und es war bedauerlich, dass der Mann es geschafft hatte, sie mit jener Macht so zu treffen und zu schwächen und sie damit beinahe umgebracht hätte. Für die Sith war es schwer verständlich wie ihr Schüler so mächtig werden konnte. Es ging nicht in ihren Kopf hinein. Das Ausmaß seiner Macht war beängstigend und Kira verspürte wieder jene Angst, die sie damals vor Allegious verspürt hatte. Lange hatte sie niemanden mehr gefürchtet und sie hätte niemals geglaubt, dass es jemals Janus Sturn sein würde. Ihr Schüler! Doch er hatte sie beinahe getötet! Diese Erkenntnis sickerte immer mehr in ihr Bewusstsein, dass sie soeben nur knapp überlebt hatte. Wie war dies nur möglich?! Geschwächt wie sie war, versuchte sie seine Angriffe immer wieder zu blocken und versuchte ihm auszuweichen und sich Pausen in dunklen Ecken zu verschaffen, indem sie sich in der Macht verbarg, doch sie wurde ihn nicht los. Egal wohin sie auch sprang, er folgte ihr wie ein hungriges Nexu. Sie konnte ihm nicht entfliehen und er gab ihr nicht die Gelegenheit sich auf irgendeine Weise zu regenerieren. Selbst aus ihren Ohren lief Blut über ihre Wangen und Hals. Wie sollte sie diesen Kampf noch gewinnen?! Verzweiflung und Wut über ihr eigenes Versagen kroch immer mehr in ihr hoch. Nur mit Hilfe der Macht hielt sie sich noch sicher auf den Beinen und verlor somit nicht ihre Haltung und ihre Kraft und Spannung. Jeder normale Sterbliche wäre längst gestorben oder wäre bereits am Boden liegend. Kira hielt die dunkle Seite der Macht und ihr Zorn auf Sturn aufrecht. Doch sie konnte nur noch kontern, um seiner Klinge nicht noch einmal zum Opfer zu fallen. Selbst das Reden stellte sie ein. Zu konzentriert war die Sith im Kampf und getragen von Furcht, erneut einen Fehler durch Unachtsamkeit zu begehen.

Sturn erkannte leider auch, dass Kira keine Chance mehr gegen ihn hatte. Es von ihm zu hören, schmerzte und die Sith wollte sich noch nicht geschlagen geben, auch wenn ein Teil von ihr wusste, dass der Kampf inzwischen entschieden war. Sein Angebot hingegen kam überraschend und zuerst glaubte die Sith, dass es eine Falle wäre, doch sie spürte keinen Verrat in seinen Worten. Doch alles in ihr widerstrebte sich, vor ihrem ehemaligen Schüler das Knie zu beugen. Sie kniete vor NIEMANDEM und ganz gewiss nicht vor ihm. Verachtung spiegelte sich neben ihrer Verzweiflung in ihrem Gesicht. Ein Teil von ihr wollte gerne den Kampf beenden, da sie wusste, dass sie so geschwächt kaum noch eine Chance hatte und es nur eine Frage der Zeit wäre, bis sie erneut einen Fehler beging und sich nicht mehr retten konnte. Doch ihr Stolz und ihre Würde hinderten sie daran, sich vor ihm einzugestehen, dass er als ihr ehemaliger Schüler gewonnen hatte. Das er der Sith Lord war und sie unter ihm stand. Sie hatte versagt! Ihre Möglichkeiten ihn zu besiegen schwanden enorm.

N e i n… .

Hauchte sie kopfschüttelnd und voller Abscheu und Hass, als sich ihre Klingen erneut kreuzten und sich ihre Gesichter bedrohlich nahe kamen. Sie konnte im Moment nicht über ihren Schatten springen, auch wenn ein Teil von ihr es gerne wollte, doch ihr Hass und ihr Stolz standen ihr wie immer im Weg.

“Ich beuge vor niemandem mehr das Knie und ganz gewiss nicht vor meinem Schüler!”

Zischte sie und der Hass und Zorn quoll erneut in ihr an und die dunkle Seite der Macht verlieh ihr unnatürliche Kräfte und umgab sie wie ein bedrohlicher Schatten. Kaum hatte er sie erneut entwaffnet durch einer seiner geschickten Drehungen seines Lichtschwertes, entfesselte Kira wie aus dem Nichts ihren Hass. Der Sith entfuhr ein Machtschrei und sie fiel den Grafen physisch an wie ein Wesen der Unterwelt. Mit der einen Hand griff sie nach seinem Schwertarm und mit der Anderen seinen Kragen seines Gewandes und brachte ihn mit sich zu Fall. Mit der enormen Wucht flogen sie einige, wenige Meter nach hinten, während sie dicht wie ein Raubtier auf seinem Torso saß und ihre rechte Hand in seinen Brustkorb grub und versuchte ihm seine Lebensenergie zu entziehen. Bisher war es ihr nur an schwachen Wesen und sterbenden Personen gelungen, doch sie war wütend, verzweifelt und nutzte alle Ressourcen die sie besaß, um diesem Sith ein Ende zu setzen. Bei dieser Technik löste sie allgemeine Paralyse bei ihrem Opfer aus, machte sich selbst jedoch auch sehr anfällig für Machtattacken. Wie ein blutsaugendes Gorgara, machte sie sich an seiner Lebensenergie zu schaffen, auch wenn sie nicht genau wusste inwieweit es ihr wirklich gelingen würde ihn damit zu töten oder zu schwächen und ob sie das Blatt wirklich wieder zu ihrem Gunsten wenden konnte.

Ich bin dein wahr gewordener Albtraum!

Zischte sie dem unter ihr liegenden Grafen zu und klang dabei kaum noch menschlich.

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Der Kampf näherte sich dem Ende. Janus konnte spüren, dass seiner Gegnerin die Kraft ausging, und mit jedem Augenblick schrumpfte auch ihr Spielraum, wurde sie mehr und mehr in die Ecke gedrängt. Der Dunkle Lord, der einst ihr Schüler gewesen war, hatte Blut geleckt und seinen Sieg vor Augen, und je näher sein Triumph rückte, desto energischer griff er danach. Sein eigener Wille und der der Zitadelle schienen eins geworden sein, die Dunkelheit, die diesen Ort prägte, floss wie ein schwarzes Wasser durch den blassen, schlanken Körper. Die Zitadelle verlangte nach Opfern, nach Schmerz und Tod, und Janus war nur zu gerne bereit, diesen Wunsch zu erfüllen und seine Kontrahentin auf Altar der Finsternis darzubringen. Ihr Tod würde auch symbolisch untermauern, dass er sich weit über seine Anfänge erhoben hatte und zu noch höherem berufen war. Nur noch Zentimeter entfernt, zum Greifen nah – mit einem von Mordlust gezeichneten Lächeln verstärkte der Graf den Druck, lehnte sich gegen seine rote Klinge und trieb sie weiter und weiter voran. Kira wehrte sich. Wehrte sich erbittert und mit dem Mut der Verzweiflung, versuchte, die Waffe von ihrem Herzen fern zu halten, doch wie ein Damm, in dem sich die Risse mehrten, war es nur eine Frage der Zeit, bis die Verteidigung zusammenbrechen würde. Janus genoss den Ausdruck von Schmerz und Qual auf dem von Blut und Schweiß getränkten Gesicht seiner alten Meisterin, die Furcht in ihren Augen. Schon bald würde er sie von ihrem Elend erlösen können – und dies sogar mit Würde, denn gab es eine größere Ehre, als von Janus besiegt zu werden? Es lag keine Schande darin.

„Gebt auf. Lasst es einfach zu. Lasst es einfach zu und beendet Euer Leiden...“


Flüsterte der Dunkle Lord auf eine fast schon zärtliche, intime Weise, die verstörender war als jedes Brüllen oder Toben oder sadistisches Lachen. Janus kostete das Leiden aus und honorierte die Schönheit des Unvermeidlichen. Die Tragik, das seine – trotz aller Makel – so talentierte Kontrahentin nun sterben würde, und noch weitaus größere Tragik, dass sie so verblendet war, sich ihm nicht zu unterwerfen. Doch Kira war bis zuletzt bestrebt, es ihm nicht leicht zu machen und ihr Ableben in eine lang gezogene, für alle Beteiligten unerfreuliche Angelegenheit zu verwandeln. Janus gab ein wütendes Fauchen von sich, als die dunkelhaarige Frau mit der Macht nach seinem Hals griff und einen der Speere auf ihn schleuderte. Fast wäre er bereit gewesen, die Verletzung in Kauf zu nehmen, um Kira den Tod zu bringen, doch im letzten Augenblick überwog sein Pragmatismus und Selbsterhaltungstrieb. Geschickt kam seine Gegnerin wieder auf die Feinde und erneut standen sich die beiden Sith mit erhobenen Lichtschwertern gegenüber. Der mörderische Reigen ging weiter, doch Janus ließ sich von dieser Wendung nicht aus dem Konzept bringen. Ein Teil von ihm empfand sogar Vergnügen angesichts der Tatsache, dass Kira ihn so forderte. Sie war eine fähige Feindin, um umso größer war seine Freude, als er sie vor sich her trieb. Janus gönnte ihr weder Ruhe noch Rast noch Zuflucht. Egal, wohin sich die Sith auch wandte, der Graf war direkt bei ihr, schlug und stach und hieb auf sie ein mit der letalen Eleganz eines Meisters des Makashi. Ob Kira floh oder kämpfte, spielte keine Rolle, sie konnte nicht entrinnen. Ihr Körper und ihr Geist waren erschöpft, Janus hingegen schien mit jedem Augenblick zu wachsen und stärker zu werden.

Die einzige Frage war nun nur noch, ob seine ehemalige Meisterin weise genug war, ihre Niederlage einzugestehen. Sie rang mit sich, das konnte Janus sehen und spüren. Er kannte Kira gut genug, um zu wissen, dass sie keineswegs dumm war – doch mit ihrem Stolz, ihr Zorn und ihre geistige Kurzsichtigkeit sabotierte sich die dunkelhaarige Frau mit schöner Regelmäßigkeit selbst. Ihre Niederlage und ihre Demütigung waren noch nicht vollständig genug, das wurde deutlich, als sie sein großzügiges Angebot mit gezischten Worten ausschlug und erneut ihre Lichtschwerter aufeinander prallten. Janus verzog beinah enttäuscht das Gesicht und schüttelte langsam den Kopf, seine Antwort war von einer Gewissheit geprägt, die keinen Raum für Zweifel ließ.


„Ihr werdet knien. Freiwillig oder nicht. Beugt Euch und Ihr werdet leben, wieder aufgerichtet durch meine Hand. Kämpft und Ihr werdet zu meinen Füßen sterben. Bettelnd. Weinend. Flehend. Das Unvermeidliche könnt Ihr nur verzögern. Ihr kauft Euch Zeit auf Kosten Eures Körpers und Eures Geistes. Ich kann Eure Verzweiflung spüren, Kira. Es ist keine Schande, meine Überlegenheit anzuerkennen und sich im Glanz meiner Herrlichkeit zu sonnen.“


Zeit, seinen Worten Taten folgen zu lassen. Pfeilschnell und mit perfekter Präzision zwang Janus die Waffe seiner Gegnerin aus ihrer Hand, die rote Klinge fiel zu Boden und brannte sich funkensprühend in den Stein. Wehrlos stand Kira ihm nun gegenüber – wehrlos, wenn sie denn keine Sith wäre. In dem Augenblick, in dem der Dunkle Lord zum vernichtenden Schlag ansetzte, reagierte seine ehemalige Meisterin und entfesselte die Macht in einem urtümlichen Schrei, der die Zitadelle erzittern ließ. Geröll bröckelte von der Decke herab und die Luft vibrierte, Janus spürte, wie Blut aus seinen Ohren rann, als er durch die schiere Wucht des Angriffs zurückgetrieben wurde. Seine Kontrahentin setzte nach, nutzte die Chance, und was nun geschah, erfolgte so schnell und intensiv, dass selbst die exzellente, von der Macht verstärkte Wahrnehmung des Dunklen Lord es nur bruchstückhaft erfassen konnte. Noch während Janus zurück stolperte, desorientiert von der akustischen Attacke, sprang Kira ihn an und schleuderte ihn weiter, als sie ihn packte und auf seinen Oberkörper einhämmerte, als sie beide zu Boden stürzten. Sengender, infernalischer Schmerz brannte im Körper des Grafen, gefolgt von eisiger, erstickender Kälte, die in seine Gliedmaßen kroch und ihn lähmte. Sein Blickfeld trübte sich und seine Ohren rauschten, als er den Mund öffnete, kam nur ein leises Röcheln zustande. Janus spürte, wie sein Körper sich zusammenzog, klein wurde, als würde seine Gegnerin ihm im wahrsten Sinne des Wortes die Lebenskraft rauben. Sein Verstand erkannte einen Augenblick später, dass genau dies der Fall war – seine ehemalige Meisterin war in der Tat dabei, sich von ihm zu nähren und seine Kraft zu ihrer zu machen.

Es war diese Erkenntnis und die Empörung darüber, dass ein niederes Wesen versuchte, seine Essenz zu stehlen, die den Schleier der Ermattung durchbrach. Mit einem Aufschrei ergriff Janus das Handgelenk seiner Gegnerin und begann, es in einem unnatürlichen Winkel zu drehen. Sein Hass glich einem Leuchtfeuer in der Dunkelheit und verlieh ihm Stärke, die er in einem gewaltigen Machtstoß direkt gegen den Kopf Kiras entfesselte. Als sie von ihm fort getrieben wurde, kämpfte sich der nun leichenblasse Aristokrat auf die Beine und ließ den Nacken knacken. Zeit, es zu beenden – zu lange hatte Kiras Starrköpfigkeit seine Pläne behindert, und dass sie nun versucht hatte, das zu rauben, was ihn ausmachte, setzte dem Ganzen die Krone auf. Sein Zorn war ungeheuer, doch es war der kalte, geduldige Zorn eines Mannes, der sich seiner Selbstbeherrschung rühmte. Janus richtete sich zu seiner vollen Größe auf und griff hinaus in die Macht, zog sie zu sich und nutzte sie, um sein natürliches Charisma und seine Autorität ins unermessliche zu steigern. Der Dunkle Lord schien zu wachsen, einem Riesen gleich, seine Augen leuchteten wie das erbarmungslose Strahlen einer Sonne, seine helle Haut glich kühlem, unzerbrechlichen Marmor, und seine Aura manifestierte sich als alles Licht erstickende Schatten. Als er sich so tief in die Dunkle Seite versenkte, leuchteten Dutzende Runen an der Wand hinter ihm in rötlichem Glanz und das Flüstern der Zitadelle schwoll zu einem Chor an, als würden Tausende Stimmen von seinem ewigen Ruhm singen.

Janus nutzte nicht die Dunkle Seite. Er war die Dunkle Seite. Allmächtig. Gnadenlos. Unvergänglich. Mit der Ruhe eines Wesens, das alle trivialen Sorgen längst hinter sich gelassen hatte, fixierte der Graf seine Feindin, sein Blick schien sich durch ihre Haut zu bohren und direkt in ihren Geist zu blicken. Und als er sprach, tat er es kühl und gelassen, aber mit einer Stimme wie ein Donnerhall, wie eine Gottheit, die von ihrem Sitz auf dem höchsten Berg ihr Urteil verkündete. Es gab keine Zweifel in seinen Worten. Nicht einmal die Möglichkeit von Zweifeln. Janus dehnte seinen Geist aus und schuf mit der Macht einen massiven mentalen Druck, einem riesigen Hammer gleich, der auf einen Amboss niederfuhr, um etwas neues zu schmieden. Er sprach nur ein Wort. Nur eines.


Kniet.

Wenn es je einen Beweis gebraucht hatte, um zu demonstrieren, wie weit der Dunkle Lord gewachsen war, wie mächtig er geworden war, dann war dieser nun endgültig erbracht. Konnte es angesichts solcher Stärke noch Widerstand geben? Janus breitete feierlich die Arme aus und genoss das berauschende Gefühl absoluter Macht. Der Sieg gehörte ihm. Die Zitadelle gehörte ihm. Alles gehörte ihm. Wer konnte gegen ihn bestehen? Wer sich seinem Willen widersetzen?


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Steine bröckelten von der Decke und die Erde bebte. Jedes Fleisch, jedes Gestein, jedes Holz wurde von ihrem Machtschrei erschüttert und zurückgetrieben. Macht durchströmte die Sith. Macht das Blatt vielleicht noch zu ihrem Gunsten zu wenden. Sie hatte den Schlüssel dazu in der Hand. Es war ihr Hass und ihr Zorn und die dunkle Seite, die sie durchströmte. Jede Vene, jeder Muskel war getränkt von der Dunkelheit, was an ihrem eigenen Fleisch nagte und ihr doch Kräfte gab, die ein Jedi niemals erreichen konnte. Die Zitadelle riss die beiden dunklen Machtnutzer tiefer in den endlosen Abgrund der Finsternis. Es war der Zorn darauf, dass der Halbechani ihre Verzweiflung gespürt hatte und sie erneut entwaffnen konnte. Ebenso, dass dieser Mann wirklich glaubte, dass sie knien oder durch ihn in den Tod geschickt werden würde. Keine der beiden Möglichkeiten kam für Kira wirklich in Betracht. Für sie stand ihr Ziel fest. Der Mann musste sterben, damit sie sich auf sein hohes Ross setzen konnte.

Für den Moment schien sie das Blatt drehen zu können, denn der Graf blutete aus den Ohren, taumelte zurück und sie nutzte den Moment und warf sich gegen und auf ihn wie ein Tier, dass gierig auf Nahrungssuche war. In diesem Fall waren es seine Kräfte, mit denen sie sich stärken wollte, um ihre Wunden zu heilen und ihn massiv zu schwächen oder gar zu töten. Tief versank sie in der dunklen Seite der Macht, fixierte sein Gesicht mit ihrer tödlich wirkenden Fratze und ihre rechte Hand grub sich grob mit ihren Fingernägeln in seine Brust. Auch wenn sie nicht genau wusste, ob ihr die Technik wirklich an ihm gelingen würde, wurde sie durch sein leises Röcheln und seinen trüben Blick belohnt. Sie spürte, wie die Kräfte sich auf sie übertrugen und sie verstärkte noch den Druck. Es war eine angenehme Genugtuung den Grafen körperlich dicht unter ihr zu spüren und ihm seine Lebenskraft zu entziehen und ihre Leiden damit zu lindern. Sie fühlte sich für den Moment überlegen, doch das Spielblatt wendete sich erneut und viel zu schnell und zum Ungunsten für sie. Unfähig rechtzeitig zu reagieren oder sich dagegen zu wehren, befreite sich der Graf schon nach wenigen Sekunden aus ihrem bestialischen Machtangriff. Schockiert darüber, wie schnell ihm dies gelang und wie schutzlos sie ihm dadurch für den Moment ausgeliefert war, weiteten sich ihre gelben Augen und sie sah wie ihr Unterarm brutal und unnatürlich von seinem Leib gedreht wurde. Jene Hand, die der Zugang, die Verbindung, der Einfallstunnel zu seinen Kräften war. Mit einem widerlichen Knacken brach ihr Arm und die Sith verzog auf ihm sitzend schmerzverzerrt das Gesicht und stöhnte gequält auf. Schon im nächsten Moment erfasste sie ein heftiger Machtstoß, gegen den sie sich nicht wehren konnte. Ihre vorherige Machttacke hatte sie angreifbar gemacht und ihren Machtschild fallen lassen. Völlig ungeschützt traf sie die Attacke mit voller Wucht. Die Sith wurde nach hinten geschleudert und verlor durch die Wucht gegen ihren Kopf für einige Augenblicke das Bewusstsein. Das sie keine Gehirnblutung erlitt, verdankte sie nur der dunklen Seite der Macht, die ihr Fleisch zusammenhielt. Einige Meter wurde sie zurückgeschleudert und krachte gegen eine der noch intakten, jedoch bereits porösen und von Rissen gezeichneten, Säulen. Zwei Rippen brachen hörbar und die Sith sackte zunächst leblos wirkend zu Boden, während die Säule dabei deutlich bröselte und nur durch ein Wunder trafen die herunterfallenden Steine nicht ihren Kopf, sondern nur ihre Beine und ihr Gesäß. Stille kehrte ein.

Nur wenige Momente später krümmte sich die Sith wieder bei Bewusstsein am Boden und stöhnte gequält vor Schmerzen. Eine Platzwunde zierte seitlich ihre Stirn. Das war ihr Ende! Sie spürte, wie
Janus von ihrem Körper Besitz ergriff und ihren Körper unsanft über das Geröll zu sich schleifte. Kira hatte keine Macht mehr darüber, sich dagegen zu wehren. Sie war zum Spielball geworden. Er hatte die Macht über sie. Die Macht über Leben und Tod- und er zögerte es genüsslich heraus. Ihr war durchaus bewusst, dass er schon mehrere Sekunden Zeit gehabt hatte sie wirklich zu töten. Doch er genoss seinen Sieg. Kira fühlte sich gedemütigt. Sie schämte sich vor sich selbst, der Geister der Zitadelle und ihrem Schüler Kayn. Sie hatte versagt! Es war vorbei! Ihr Geist wollte noch kämpfen, doch ihr Fleisch war zu schwach. Zu verletzt war sie mittlerweile. Sie lag blutend und gekrümmt auf dem kalten, steinernen Boden. Unerträgliche Schmerzen fluteten ihren Körper. Selbst diese konnte sie kaum noch eindämmen. Sie war am Ende ihrer Kräfte und der Mann über ihr strotzte nur so vor Macht und Kraft. Das blanke Entsetzen stand im Gesicht von Kira geschrieben. Vor ihr stand ein Mann, den sie kaum noch wiedererkannte. Es war ungeheuerlich, unnatürlich und beängstigend zugleich. Er war wie der Tod selbst. Es verschlug der sonst so gesprächigen und selbstbewussten Sith die Sprache. Was sie spürte und was sie sah konnte sie kaum begreifen und es machte ihr Angst. Solch eine enorme Macht und Verdorbenheit hatte sie das letzte mal beim Imperator selbst verspürt und doch empfand sie den Grafen im Moment fast noch schlimmer.

Sein Befehl hämmerte sich in ihr Bewusst-und Unterbewusstsein und ihr innerer Kampf begann. Sie wollte ihm diese Genugtuung nicht geben und knien. Sie fürchtete eine Falle, dass er sie danach tötete, nachdem er sie gedemütigt hatte. Doch was hatte sie für eine Wahl? Sie würde sterben und die einzige Chance, die sich ihr noch bot, war ihr Knie zu beugen und sich ihm zu unterwerfen und zu vergessen, dass er einst ihr Schüler gewesen war. Die Situation quälte sie sicht-und spürbar. Nicht nur körperlich, sondern auch psychisch. Sie hatte verloren! Gegen ihren eigenen Schüler! Sie war schwach! Immernoch! Immer wieder verlor sie gegen die Männer und Oberhäupter dieses Ordens und immer wenn sie glaubte, sich über sie erheben zu können, wurde sie eines besseren belehrt und gedemütigt. Vom
Imperator gefoltert und verbannt aus dem Orden, von Ranik besiegt und vergewaltigt, von Wilson getäuscht und missbraucht und nun vom eigenen Schüler deutlich übertrumpft, verletzt und besiegt. Die Demütigung konnte nicht schlimmer sein. Sie war sich sicher gewesen Janus besiegen zu können. Doch er hatte den Kampf deutlich dominiert, auch wenn sie lange mithalten konnte, doch ein kleiner Fehler hatte alles entschieden… . Er hatte Recht gehabt, als er vorhin gesagt hatte, dass sie nicht mehr gewinnen konnte und ihrem Körper nur noch mehr schaden würde. Es wurmte sie und ihr Stolz war mächtig angegriffen. Es war vorbei…. doch sterben wollte sie nicht, auch wenn sie wenig Hoffnung hatte, dass der Dämon über ihr, sie wirklich leben ließ, sobald sie kniete. In Kira zerbrach etwas und zerriss sie innerlich. Sie würde sich irgendwann rächen, wenn sie konnte und die Chance bekam…wenn es ihr je möglich sein würde…, was ihr momentan ziemlich unwahrscheinlich erschien. Er war zu mächtig und seine Macht wuchs exponentiell. Er war der wahre Meister der dunklen Seite der Macht und nichts erinnerte mehr an ihren einstigen Schüler. Die dunkle Seite hatte auch ihn erschreckend verändert.

Das Ganze machte sie sprachlos. Zu geschockt war sie. Mit sich ringend und kämpfend, zitternd vor Angst, Schmerz und Schwäche, kämpfte sie sich aus ihrer liegenden Position und kniete schließlich tief und wortlos vor ihm, während es sie innerlich vor seelischer Pein zerriss und eine Träne über ihre Wange rollte und seit langem etwas Menschlichkeit an ihr zeigte. Ihr Kopf war zum Boden geneigt und sie war gewillt sich zu unterwerfen und zu dienen... .


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