The Big Short
Hedgefonds Manager Michael Burry hat einen ausgeprägten Riecher für Finanzinvestitionen. Der antisoziale ehemalige Neurologe sieht in dem US-Immobilienmarkt eine schlummernde Bombe und will auf ein Einbrechen des Markts wetten. Dabei gilt dieser Markt als sichere Nummer und seine Partner sind gegen eine solche Investition, die mit horrenden monatlichen Gebühren verbunden wäre. Die Banken sind zunächst ungläubig, gewähren aber Burry nur zu gerne seine kostspielige Wette. Über den Buschfunk spricht sich dies schnell in der Wall Street herum und auch andere sehen die Gefahr, die vom Immobilienmarkt ausgeht. Doch selbst die Pessimistischsten unter ihnen sind nicht darauf vorbereitet, wie korrumpiert das Bankenwesen ist.
Der Film macht es einem so einfach wie möglich und ist extrem bemüht seine Zuschauer in dem Wust aus Finanzprodukten und Fachtermini nicht zu verlieren. Dafür wird auch mal Margot Robbie in ein Schaumbad gesetzt, um die CDO und CDS zu erklären, um die es irgendwie geht. Der Film bricht also ständig mit der vierten Wand, entweder durch amüsante Einblendungen, den eben angesprochen Erklärungssequenzen oder wenn sich ein Charakter direkt an den Zuschauer wendet. Dabei rücken sie auch manchmal gerade, was im Film zu sehen ist und was eigentlich tatsächlich geschehen ist, aber eben nicht flashy genug war für einen Film. In dem Sinne ist der Film an sich schon eine Sichtung wert, weil der Film alleine durch seine Machart zu gefallen weiß. Nicht schlecht für den Regisseur der Anchorman-Filme oder vielleicht auch gerade der Grund für diesen frischen Ansatz der mit Konventionen im Minutentakt bricht. Hinzu kommt, dass die Schauspielerriege erste Sahne ist und zwar durch die Bank weg und an Charakteren fehlt es echt nicht.
Film lohnt sich, auch für diejenigen die wissen wollen was am Finanzcrash 2007 überhaupt Schuld war und warum es einen echt wütend machen sollte, wie verkorkst die Aufarbeitung dieser 5-Billionen-Eskapade abgelaufen ist. Der Film findet dafür nur kurze, aber deutliche Worte am Ende, denn eigentlich geht es in dem Film um das Gewinnen.
9/10