Coruscant

- Coruscant - City - Raumhafen - Mit Fey -

Der neue Planet war sehr aufregend für Fey, das konnte Chesara sofort wahr nehmen. Die junge Twi'lek war noch nie zuvor hier gewesen und nach der Erfahrung der Jedi-Rätin hatte Coruscant auf jeden Neuankömmling eine leicht einschüchternde Wirkung. Sie ließ Fey die ersten Moment mit ihren Gedanken alleine, während sie den Raumhafen verließen und durch die Straßen gingen, damit ihre Padawan alle Eindrücke in sich aufnehmen konnte. Erst als Fey sie fragte, wohin sie jetzt gehen würden, erklärte Chesara mit leiser Stimme, dass sie in die unteren Ebenen gehen würden, wo sie ein Hauptquartier in eniem Bordell bezogen hatten.

"Das ist ein wenig ungewöhnlich."

Erklärte sie Fey sachlich.

"Aber wir benutzen den Hintereingang und werden kaum etwas von dem Geschäft dort mibekommen. Du musst dir also keine Sorgen machen."

Es tat ihr leid, dass sie so wenig Zeit hatten die oberen Ebenen zu genießen. Die unteren Ebenen boten ein ganz anderes Bild und es war schade, dass Fey bei ihrem ersten Besuch nicht mehr zu sehen bekam von Coruscants Sehenswürdigkeiten, aber im Augenblick war das leider nicht zu ändern.

Als sie das Honey House endlich erreichten und durch den Hintereingang hinein gelangt waren, war Chesara erleichtert, die Reise ohne Zwischenfälle hinter sich gebracht zu haben. Es schien hier allerdings kaum etwas los zu sein, was sie ein wenig wunderte, aber sie würde schon noch früh genug erfahren, wo die anderen waren. Sie nahm sich die Freiheit Fey eines der leeren Zimmer zuzuweisen, das auf dem gleichen Gang lag wie ihr eigenes und das von Jibrielle. Ausgeruht und gegessen hatten sie auf dem Schiff zuletzt, aber das war noch nicht all zu lange her, daher schlug Chesara vor, dass sie sich an einer ersten wirklichen Trainingseinheit versuchen würden. Die Jedi-Rätin folgte Fey dazu in deren Zimmer, nach dem diese sich ein wenig eingerichtet hatte.


"Bist du bereit etwas zu lernen und die ersten Schritte in Richtung eines Jedi zu machen?"

Fragte Chesara.

- Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - Feys Zimmer - Mit Fey -
 
Coruscant - untere Ebenen - bei einem Unterhaltungsmodul - über Azgeths Tunnelabschnitt - Norris, Azgeth im Tunnel

Es war seltsam. Irgendwie schien die Frau immer im falschen Moment auszurasten. Also eine Jedi war das sicher nicht. So wenig er auch darüber wusste, so etwas tat kein Jedi. Er erinnerte sich zurück an den Augenblick als er sich über den zusammengeschlagenen Gran gebeugt hatte. Kurz hatte er sich überzeugt, das der Mann noch lebte, um der Sith dann wieder zu folgen. Ihre Flucht ließ jegliche Zielsetzung vermissen, aber immerhin schien sie jetzt die unteren Ebenen als Pfad gewählt zu haben. Er erinnerte sich auch an ihren stümperhaften Versuch Geld zu ergaunern, indem sie einem alten Kassierer erzählte er hätte ihr falsch herausgegeben. Sie schien irgendwie verwirrt, je länger er sie beobachtete.
Mittlerweile hatte er sich mit einigem Equipment ausgerüstet, um die Frau dauerhaft verfolgen zu können. Wen sie schlief, schlief auch er. Wenn sie aufstand, weckte ihn ein Bewegungsmelder. So einfach und doch hatte er sie schon zweimal fast verloren. Das hätte ihm gar nicht gefallen. Zum Glück jedoch hatte er es geschafft immer auf ihrer Spur zu bleiben. Ein paar Mal hatte er Credits springen lassen müssen um an die nötigen Informationen zu kommen, aber irgendwie hatte er sie immer wiedergefunden. Es überraschte ihn manchmal fast, dass sie nicht bemerkte, dass er ihr folgte.
Als sie in einem Tunnelabschnitt von einer Bande angegriffen wurde, und die Bande versuchte sich an ihr zu vergreifen, war Norris fast geneigt einzugreifen. Nicht aus Mitleid oder ähnlichem, sondern weil er seine Unterhaltung nicht verlieren wollte. Als die Bande sich schließlich nach einer mittelschweren Belästigung verzog - er bewunderte die Ruhe mit der die Sith das Geschenehn über sich ergehen ließ - überlegte er kurz, ob er sich ihr weiter nähern sollte, entschied sich aber klar dagegen. Es würde aufschlussreicher sein, ihr unentdeckt zu folgen. Trotzdem konnte er sich nicht davon abhalten ihr irgendwie das Fortkommen zu erleichtern. Mit einem flinken Handgriff fischte er einen gestohlenen Cred Stick aus seinem Gürtel und stieg von seinem Swoop. Er befand sich genau betrachtet etwas über der Sith und beobachtete sie durch die kombinierten Sichtmodi seiner Maske. Er kletterte leise und vorsichtig über den Ausgang des Tunnels in dem sich die Sith gerade befand. Ihr Schrei hätte ihn fast aus seinem im Schatten verborgenen Aufenthaltsort fallen lassen. Wen genau meinte sie wohl mit ‚du’? Ihn sicher nicht. Die Schulter zuckend lies den Cred Stick mit einem unüberhörbaren Geräusch zu Boden fallen. Er hoffte, dass das genug war um die Frau erst einmal daran zu hindern wieder in solche Situationen zu geraten. Er fand es äußerst unterhaltsam sie zu beobachten. Sie sterben zu sehen würde ihn fast traurig machen.
Um sich vor der Entdeckung zu schützen, kletterte er wieder weiter nach oben und schwang sich auf sein Swoop. Eine Idee wäre es gewesen, den Cred Stick mit einem Peilsender zu versehen. Aber an so was dachte man natürlich erst im Nachhinein. Jetzt war es natürlich zu spät. Noch mehr vom Himmel fallende Gegenstände würden sicherlich die Gutgläubigkeit eines jeden Wesens auf die Probe stellen. So war es ein glücklicher Zufall.


Coruscant - untere Ebenen - bei einem Unterhaltungsmodul - über Azgeths Tunnelabschnitt - Norris, Azgeth im Tunnel
 
Coruscant - City, Raumhafen - mit Chesara

Fey bekam den Mund kaum noch zu. Diese Stadt war phantastisch. So viel...so groß und so...so...Fey fielen nicht mal in ihren Gedanken und auf ihrer Muttersprache die passenden Worte ein um das zu beschreiben. Es war einfach unglaublich. Chesara schien diese reaktion von Leuten zu kennen, die Coruscant zum ersten Mal sahen. Damit kam Fey'la sich wie ein staunendes Kind vor...nunja, sie war immerhin kein Kind mehr.

Leider war nicht viel Zeit um die Stadt anzuschauen. Vom Raumhafen, der hoch oben lag, in den Oberen Ebenen, war der Blick beeindruckend. Über ihnen der Himmel und die vielen Gleiter darin. Und unter ihnen ging die Stadt kilometerweit bis zum Boden des Planeten.

Chesara hatte ihr erklärt wo sie hingingen, also fühlte Fey sich einigermaßen vorbereitet. Aber es überraschte sie dann doch, als sie sah, wie sehr sich die unteren Ebenen von den oberen unterschieden. Hier schien keine Sonne mehr und es wirkte viel schmutziger und feindseliger. Es erinnerte die junge Twi'lek an die unteren Ebenen von Kala'uun oder an Mos Eisley. Scheinbar gab es manche Dinge überall im Universum, auch wenn es hier alles viel größer war und nicht unbedingt aus Slums bestand, wie die unteren Ebenen von Kala'uun.

Im Honey House angekommen begleitete Chesara ihre Schülerin mit auf ihr Zimmer.

"Bist du bereit etwas zu lernen und die ersten Schritte in Richtung eines Jedi zu machen?" fragte sie und Fey holte tief Luft, als ihr Herz einen Moment lang schneller schlug. Schnell beruhigte sie sich wieder.


"Ja, ja natürlich. Ich bin bereit und ich möchte unbedingt etwas lernen."

Coruscant - Untere Ebenen, Honey House, Fey's Zimmer - mit Chesara
 
~*~ Coruscant ~ unteren Ebenen ~ Honey House ~ Hinterer Bereich ~ Trainingsraum ~*~ Sinaan mit Steven ~*~


Durch die Macht beobachtete er seinen Schüler sehr genau...
Er schien an irgendeinem Ort irgendein bestimmtes Erlebnis zu haben.
Eine Vision eventuell, denn durch die Macht waren Stimmen zu hören, Wortfetzen, einzelne Laute, die sich nicht weiter zusammensetzen ließen.
Sein Kopf schmerzte. Er vermutete etwas. Es geschah irgendetwas.
Das Gefühl war fast so ähnlich, wie der eine Traum, den er vor Corellia hatte. Er wusste noch genau, wie es damals war.
Aber es war eben doch nur ähnlich...
Fast ähnlich...

Steven erwachte aber nach einigen Minuten wieder aus der Meditation. Sein Erlebnis warf viele Fragen auf. Es war einfach genau, wie bei ihm damals...

"Die Macht ist sehr vielseitig, weißt du? Sie ist überall, sie durchdringt uns und hält alles zusammen. Sie manifestiert sich in Orten, Lebewesen, Dingen und in Träumen und Visionen. Durch die Macht wirst du manchmal Dinge sehen, Orten und Leuten begegnen, die du nicht kennst, oder von denen du schon lange Abschied nehmen musstest. Jeder Machtempfänglicher könnte grundsätzlich so eine Vision haben. Manche haben sie öfter, manche weniger oft.
Bei mir beschränkt sich das meistens auf ein wirklich schlechtes Gefühl, bevor etwas wirklich blödes passiert, andere wiederum können die Zukunft genau vorhersagen.
Aber man darf sich auch nicht täuschen lassen. Die Zukunft und das ganze Universum sind ständig in Bewegung. Alles fließt, wie ein großer Fluss. Du kannst nicht in den selben Fluss zweimal steigen, weil er sich ja weiterbewegt. Verstehst du, was ich meine?"


Hmm, er musst wirklich noch lernen, wie man einem Schüler soetwas erklärt...

"Mach dir nicht allzu große Gedanken um die Zukunft. Ganz egal, welche Vision du hast, du wirst nie wissen, ob sie eintritt, wenn du nichts tust, oder wenn du etwas tust, um genau das zu verhindern. Möglicherweise wird die Zukunft auch ganz anders ausschauen.
Es passieren ständig Dinge, aber denk jetzt nicht weiter darüber nach."


Sie hatten immerhin gerade viel Zeit, und die wollte genutzt werden. Er hatte damals mit Levitation angefangen...
Er griff kurz an seinen Gürtel, der größtenteils von seiner Jacke verdeckt war, und legte bedächtig den silbrigen Zylinder auf den Tisch. Sein Lichtschwert hatte schon viel mitgemacht. Es war eine Waffe, das war ihm bewusst. Es hatte mehrere Leben genommen, bis zu diesem Punkt. Aber es hatte auch etwas magisches. Der Kristall im inneren strahlte eine gewisse Wärme ab...

"Was du jetzt lernen wirst, nennt man Levitation. Es ist die fähigkeit, Dinge durch die Macht zu ergreifen und sie zu bewegen."

Sinaan streckte seine Hand aus, er ließ die Macht fließen und fühlte sein Lichtschwert in ihr. Es ging ihm relativ leicht von der Hand, denn hier waren sie sicher, hier brauchte er sich um nichts kümmern und konnte sich ganz darauf konzentrieren.
Der Griff schwebte langsam in seine Richtung, verweilte dann in der Luft, drehte sich mehrmals um alle Achsen und bewegte sich dann nach seinem Willen wieder zum Tisch, wo es hochkant zum Stillstand kam. Was er genau dabei tat, war ihm eigentlich nicht mehr so ganz bewusst, da diese Vorgänge schon relativ automatiesiert waren... Schade eigentlich!

"Wenn du den Griff meines Lichtschwerts, das du übrigens nicht so einfach aktivieren solltest, in der Macht wahrnehmen kannst und es fokussierst, dann wirst du es bewegen können. Du musst es nur ganz fest wollen und an dich glauben. Ich weiß, dass du es kannst. Und sei beruhigt, du kannst nichts kaputt machen..."

Er fühlte etwas, das wohl seiner Aufmerksamkeit bedurfte. Machtnutzer waren ganz in der Nähe, die eine Präsenz war noch eher eine kleine Kerze, aber die andere war sehr stark in der Macht.
Er würde mal nachsehen, aber erst wollte er seinem Padawan noch kurz zuschauen, wie er sich machte...

"Und falls doch etwas kaputt geht, sei unbesorgt, dann hau ich dich.", sagte er mit einem breiten Grinsen, um die Stimmung etwas aufzulockern...


~*~ Coruscant ~ unteren Ebenen ~ Honey House ~ Hinterer Bereich ~ Trainingsraum ~*~ Sinaan mit Steven ~*~
 
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- Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - Feys Zimmer - Mit Fey -

Auf Mon Calamari hatte Chesara ihrer Schülerin bereits die Aufgabe gegeben, sich auf die Macht und auf sich selbst zu konzentrieren. Sie sollte versuchen ihre Umgebung mit den Augen der Macht zu erfassen, ohne ihre anderen Sinne dafür zu nutzen. Auch auf dem Flug hierher hatte sie dies immer wieder geübt, sodass es ihr jetzt keine großen Probleme mehr bereitete auch Chesara durch die Macht wahrzunehmen.

"Die Macht leitet und führt uns und sie stattet uns aus mit ihren speziellen Machtsinnen, die uns, wenn wir ihnen voll vertrauen, eine große Hilfe sein können."

Erklärte Chesara.

"Heute sollst du lernen der Macht Gehör zu schenken."

Sagte sie und holte einen kleinen Droiden hervor, ein Trainingsgerät, dass sie von Ossus mitgebracht hatte, als sie mit April nach Coruscant gekommen war.

"Dieser Droide lässt sich auf drei Schwierigkeitsgrade programmieren. Er schwebt in der Luft und feuert schwache Laserschüsse ab. Keine Sorge, sie können dich nicht verwunden, aber es piekst ein wenig, wenn man von ihnen getroffen wird."

Sie stellte den Droiden auf die erste, die leichteste, Stufe und drückte Fey einen kleinen Kuchenteller in die Hand.

"In Ermangelung eines Trainingslichtschwertes versuchen wir es mit dem Teller. Mit verbundenen Augen wirst du die Schüsse des Droiden abwehren. Der Teller ist dein Schutzschild und du musst ihn genau dorthin halten, wo der Droide als nächstes hin schießen wird. Benutze dabei die Macht um zu sehen. Lasse dich von ihr führen."

Damit verband Chesara der Twi'lek die Augen und es konnte los gehen. Die Rätin ging aus der Schusslinie und überließ Fey das Feld.

- Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - Feys Zimmer - Mit Fey -
 
Coruscant - Untere Ebenen, Honey House, Fey's Zimmer - mit Chesara

Bereits als Chesara den kleinen Droiden hervor holte wusste Fey, dass ihr eine etwas andere Lektion bevor stand. Zwar schien es, wie ihre Meisterin gesagt hatte, wieder um die Wahrnehmung, aber so einfach wie bisher war das wohl nicht.

Als Chesara schließlich Feys Augen verband machte sich leichte Nervosität in der Twi'lek breit. Blind sollte sie Blasterschüsse abwehren, auch wenn es nur lächerlich leichte waren? Mit einem Teller?

Na schön, einen Versuch war es wert. Fey atmete tief durch. Sie schloss die Augen, obwohl sie durch die Augenbinde onehin nichts sah. Aber irgendwie war es leichter mit geschlossenen Augen blind zu sein. Sie beruhigte sich und öffnete ihren geist der Macht, versuchte mit ihr zu sehen. Der Raum öffnete sich ihr, vor ihrem inneren Auge entstand ein Bild, wie eine substanzlose Holokarte, zeigte ihr die Wände, die Möbel und auch einiges außerhalb. Mittlerweile waren ihre Sinne gut genug, dass Chesara kein Glühwürmchen mehr war, sondern eine ausgewachsene Sonne, die neben ihr erstrahlte und sich angenehm vertraut anfühlte. Und da war auch der Droide, eine kleine Kugel, die in der Luft schwebte. Fey konzentrierte sich auf ihn...und zuckte erschrocken zurück, als die Kugel sie am Bauch traf.


"He!" rief sie und schob die Augenbinde hoch. Auf dem Leder zeigte sich ein kleiner Fleck, eine Verfärbung. Das Material war nicht beschädigt, trotzdem legte Fey die Jacke ab, ehe sie sich wieder die Augen verband. Immerhin war das ihre beste Jacke...genaugenommen ihre einzige.
Fey konzentrierte sich, nun obenrum nur noch im BH dahstehend, wieder auf den Droiden. Aber wieder wurde sie getroffen und zuckte zurück. Irgendetwas machte sie falsch. Achtete sie zu sehr auf ihre Umgebung? Vielleicht sollte sie sich mehr auf den Roboter selbst konzentrieren? Sie versuchte es. Zapp! Nein, wieder nicht.

Was sollte sie nur tun? Chesara hatte gesagt, sie solle sich von der Macht leiten lassen. Also gut...
Zapp! Auf einmal war der Teller zur Seite gezuckt, hatte einen Strahl abgefangen. Dann noch einmal. Für Fey fühlte es sich seltsam an...so, als ob sie eine gewohnte Bewegung ausführte, ohne nachzudenken. Etwas, das sie schon seit Jahren tat. Dabei konnte es das gar nicht sein, sie wusste ja nicht, wohin der Droide schießen würde. Aber die Macht begann sie zu führen. Zwar konnte sie immer noch einige Schüsse nicht abwehren, aber es wurde besser. Fey wusste nicht, wie lange sie das trainiert hatte, aber als sie die Augenbinde schließlich abnahm schwitzte sie.


"Das war...beeindruckend. Es war so anders als einfach nur die Welt wahrzunehmen. Ich hatte immer mehr das Gefühl, dass die Macht mich steuert...nein, mir eher im richtigen Moment einen Tipp gibt. Aber ich hab immer noch nicht alle abwehren können." sagte Fey schließlich. Dann sah sie ihre Meisterin an.
"Magst du mir zeigen, wie du es machst?"

Coruscant - Untere Ebenen, Honey House, Fey's Zimmer - mit Chesara
 
~ Coruscant ~ unteren Ebenen ~ Honey House ~ Hinterer Bereich ~ "Trainingsraum" ~ Sinaan mit Steven ~



Der junge Padawan verstand einigermaßen was sein Meister von ihm wollte. Er soll also nicht zu viel über die Zukunft nachdenken, da sie immer in Bewegung ist und er nicht alles genau vorhersehen kann.

Gut, gut nächstes Fach auf dem Lehrplan, Levitation. Dinge durch die Macht bewegen erklärte Steven's Meister. Aber als Steven das Versuchsobjekt sah stockte ihm der Atem. Sinaan's Lichtschwert. Die Waffe eines Jedi. Ein Objekt von dem Steven schon so oft in seinen Kindheitstagen geträumt hatte. Der junge Padawan wollte schon als kleiner Junge ein eigenes Lichtschwert haben und nun lag eins vor ihm es war unglaublich mal ein echtes Laserschwert vor ihm nur liegen zu sehen.

Und dieses gefährliche und zugleich anmutige Ding soll Steven jetzt durch die Macht bewegen? Als wenn Sinaan die Gedanken seines Padawans lesen konnte, was er wahrscheinlich auch kann, beantwortete der Jedi Ritter Stevens gedachte Frage.

"Ich werd versuchen nichts kaputt zu kriegen, Meister."

versicherte Steven seinem Meister der mit einem kecken Spruch antwortete.
Der junge Padawan konnte es sich nicht verkneifen noch etwas darauf zu sagen bevor er in Konzentration versank. Naja er musste halt immer das letzte Wort haben.

"Dann versuch ich mich aber zu wehren"

Dann schloß er die Augen und versank wie bei der Suche nach seinem Meister in der Macht.
Diesmal jedoch musste er sich darauf einstellen etwas zu suchen, was keine so starke Präsenz in der Macht hatte. Während er sich auf die Macht konzentrierte und seine Umgebung vergaß spürte er eine Art nahes Echo in der Macht was von seinem Meister kam und ein weiter entferntes sehr, sehr schwaches Echo welches nicht aus dem Raum stammte. Vielleicht irgendein anderer Jedi.

Jetzt musste er das Lichtschwert seines Meisters suchen. Es müsste eigentlich eine schwache Präsenz in der Macht haben, so schwach wie ein Stock oder ein Eisenrohr vermutlich. Doch da täuschte sich der Padawan. Wie ein mit Wasser durchtränktes Papierstück, fühlte sich das Lichtschwert nur mit der Macht durchzogen an. Es hatte wohl doch eine stärkere Präsenz, als der Padawan vermutete.

Das meinten die Jedi also, wenn sie von einer starken Verbindung zu ihrem Lichtschwert redeten. Jetzt wo Steven das Lichtschwert vor sich daliegen fühlte und es wie die Fußabdrücke seines Meisters leuchtete, konzentrierte er sich mit aller Kraft auf die Waffe.


Er versuchte es mit seinen Gedanken zu heben. Aber es ging nicht. Dann versuchte er es mit angestrengtem Blick und höchster Konzentration zu heben. Aber es ging nicht. Steven wusste nicht mehr weiter und wollte sich schon aufgeben. Jedoch dachte er an die Worte seines Meisters, vorhin bei der Meditation. Nun konzentrierte sich der Padawan nichtmehr direkt auf das Lichtschwert sondern auf die Macht die es durchströmte.
Und es war ein unglaubliches Gefühl. Ein Gefühl voll Wärme durchströmte seinen Körper es war nicht anstrengend aber auch nicht entspannend. Und durch die Macht konnte er sehen wie das Lichtschwert sich langsam Richtung Decke bewegte. er war nicht schnell und Steven fiel es noch schwer zu steuern wo es hinfliegen sollte. Bei dem Versuch es umzudrehen wäre es fast herruntergefallen. Der Padawan ließ sich un ganz in der Macht fallen und drehte das Lichtschwert.

Er drehte es um dessen eigene Achse, immer schneller bis es sogar einen kühlen Windzug abgab und den Padawan aus seiner konzentration riss. Toll, jetzt ist es wieder zu Boden gefallen. Naja jeder erlebt mal Rückschläge, er konzentrierte sich erneut und ließ das Lichtschwert nun sogar schneller empor steigen.

Mit einem kühlen Lächeln ließ er es durch den Raum schweben. Von der einen Ecke zur anderen, um die Präsenz seines Meisters herrum bis zu einem Stuhl. Auf dem Stuhl ließ er es langsam zu Boden gleiten.



~ Coruscant ~ unteren Ebenen ~ Honey House ~ Hinterer Bereich ~ "Trainingsraum" ~ Sinaan mit Steven ~
 
§~ Coruscant ~ Obere Ebenen ~ Bakta-Theater ~ vor dem Bankett ~ mit Natalja unter Theatervolk ~§

"Wir Wenigen! Wir frohen Wenigen!"

rief Nexus grinsend zu Natalja herüber.

"Wir Schar Brüder ... und Schwestern!"

entgegnete sie und musste laut lachen, als sie ebenso wie er schwer beschäftigt war, frischgebackene Fans mit Autogrammen zu versorgen. Die beiden hatten wie der Rest der Hauptbesetzung ihre Stifte gezückt und kritzelten drauf los. Vor allem Natalja wurde wild umworben. Sie hatte doppelt soviele Verehrer und Verehrerinnen durch die Aufführung bekommen als alle anderen.
Der Weg von der Umkleide und dem Backstagebereich zum Bankett ging eigentlich nur quer durch das ganze Theatergebäude und war somit auch recht schnell zurückzulegen. Doch waren die Darsteller, sobald sie den öffentlichen Bereich betreten hatten, sofort von feurigen Theaterbesuchern, hauptsächlich junges Volk, eingekesselt wurden. Nexus war erstaunt, wie viele noch offensichtlich junge Leute das Stück angeschaut hatten. Doch da die Holoverfilmung von Benito so populär gewesen war und wochenlang die romantischen Fantasien unzähliger Träumer und Träumerinnen beherrscht hatte, war das bei Licht besehen gar nicht so verwunderlich.

Eine halbe Stunde später und mit schweren Armen nach dem gefühlten Verfassen einiger Steuererklärungen, erreichten sie das Bankett. Hier waren nur geladene Gäste zugegen. Die Öffentlichkeit musste mit den Pressebildern vorlieb nehmen. Die Vorstellung war wohl wirklich das Kulturereigniss der Woche auf Coruscant. Wohin Nex auch sah, irgendwo war immer ein entweder mehr oder weniger bekanntes oder sehr hübsches Gesicht zu sehen. Naja, typisch eben. Natalja hatte ihren Arm bei Nex eingehakt, während sie langsam durch verstreut sitzende und stehende Menge gingen. Hier wurde nicht mehr so heiß gegessen, wie gekocht wurden war. Sicher fiel der ein oder andere interessierte Blick auf sie, doch weder belagerte man sie wegen einem Autogramm, noch ließ man sie auch nur irgendwie spüren, hier vielleicht mal etwas Besondereres sein zu können.


"Uh, schau mal da!"

sagte Natalja mit großen Augen und zeigte auf ein kleines Grüppchen, dass unweit von ihnen entfernt stand und sich angeregt unterhielt. Nex erkannte, zu seinem Bedauern, Nu´ro Waraven und einen Mann, den er für den großen Regisseur Benito hielt. Er hatte schon das ein odere andere Bild von ihm gesehen. Beide waren umgeben von frenetischen Zuhörern, die dem blasierten Wortgefecht, dass sie beide offenbar lieferten, begeistert lauschten und ab und zu ein "Richtig Richtig!" oder "Erstaunlich!" dazwischen warfen. Er sah auch etwas roten Stoff.
Unwillkürlich sagte er:


"Lass uns rübergehen ..."

und ging los, ohne auf Nataljas überraschen Gesichtsausdruck zu achten oder überhaupt eine Antwort abzuwarten, und zog sie an seinem Arm mit sich.

"Mein guter Benito! Vielen vielen Dank, mein Werk ist mein Brot! Mein Leben, und so weiter sie wissen schon! Aber ich freeeuuuue mich natürlich über ihre Anerkennung, mein Guter!"

kam es aus Waravens Mund in den buntesten Tönen. Nex sah, wie er jovial lächelte, als sich beide der Gruppe näherten.

"Ja ist es nicht eine ganz und gar einzigartige Geschichte geworden? Sie zu kreiren war nicht ganz das gewaltige Werk meiner bescheidenen Hände! Vielmehr lag dieser Text, diese Vision der Geschichte, auf dem Originaltext! Er lag zwischen ihm, in ihm, unter ihm! Ich konnte ihn nicht lesen ohne zu fühlen und wissen, wie er verwirklicht werden muss. Und war dieser Ausdruck von Leben! Und von Tod! Das Bild des Blutes ... ist es nicht hypnotisch? Wie ein purpurner Faden zog es sich durch das Werk! Ein Faden der aufgegriffen werden und gezogen und abgeschnitten werden wollte. Ich musste der Sache einfach die Expressivität verleihen, nach der sie mit stummen Schreien schon immer verlangte, finden sie nicht auch? Soviele Motive, Momente des Unsagbaren, des auch androgynen Unsagbaren, des vielleicht perversen Unsagbaren, mussten ans Licht gezerrt werden, entgegen jede banale Vorstellung von Ästhethik, wie sie heutzutage ja sehr verbreitet ist, nich?

Oh ja. Ich kann mir vorstellen, wie schwer es für einen Schaffenden sein muss, wenn man gezwungen ist innerhalb der eigenen Beschränkungen schuften zu müssen und nicht einmal die Grenzen des gewöhnlich Beliebten zu durchbrechen, nicht wahr. Jah jah ..."


flötete er und nippte zwischendurch an seinem Martini. Benitos Gesichtsfarbe ließ schweres Fieber erhoffen, doch seine Stimme blieb seidig und geziemt. Und auf einmal hatte sich sein Arm um die zierliche Taille der Frau neben ihm gelegt, die nun ganz in Nexus Blickfeld gekommen war. Sie schaute leicht überrumpelt, den kleinen Mund zu einem runden O geformt, als sie von Benito dicht an seine Seite buxiert wurde. Sie hatte lockiges Haar. Ein rotes Kleid.

“Haben Sie übrigens schon Miss Akanato kennen gelernt? Sie hat damals die namenlose Königin unter meiner Hand gespielt. Akemi, weißt du noch die tollen Kostüme? Wir haben jedes Detail genau nach der Buchvorlage anfertigen lassen.“

sagte Benito nicht ohne Stolz und Herablassung, doch Waraven zog nur taxierend und schief lächelnd die Augenbrauen hoch.

"Ahja ... Da schau her! Miss Akanato, natürlich, mir kam ihr pittoreskes Gesicht doch gleich bekannt vor. Vielleicht ja aus dieser ... ähm Schokoriegelwerbung, oder was das gewesen war."

säuselte Waraven zuerst zuckersüß, dann fast gelangweilt, und nahm ein Glas Schampus vom Tablett eines vorbeieilenden Kellners.

"Tja das mit den Kostümen war auch so eine Sache. Ich beneide sie ja fast darum, guter Benito, dass sie auf Grund des eher rudimentären Drehbuches sich nicht so ins Zeug legen und kreative Kostüme entwerfen mussten, doch doch. Also was es bei uns gedauert hat, ersteinmal die Konzepte für die Garderobe fertig zu bekommen. Selbstverständlich gab ich mich da nicht mit halbklassigen Designvorschlägen zufrieden. Sie mussten schon das Verbotene und Obskure des Stücks einfangen und die Darsteller teils wie Engel, und teils wie Dämonen erscheinen lassen. Ich überlasse nichts dem Zufall, wissen sie? Ach, wo wir gerade von Engeln und Dämonen reden!"

sagte Waraven, der Nex und Natalja ganz in der Nähe stehend entdeckt hatte. Er winkte sie beiden heran und grinste wieder verboten selbstzufrieden. Nat schaute, als würde sie lieber jetzt lieber die öffentlichen Toiletten putzen gehen, anstatt neben Waraven zu stehen. Nex war ein bisschen diesig, blickte aber möglichst geistesgegenwärtig. Waraven machte ein auschweifende Geste und präsentierte so seine Hauptdarsteller dem Rest der Runde.

"Diiiees - sie werden sie schon erkannt haben - sind natürlich meine beiden Diamanten, die Stars, Engel und Dämonen der Vorstellung. Ganz vorneweg selbstredend die bezaubernde Tascha! Sie, und daran hatte ich nie Zweifel, war für die Rolle der Namenlosen Königin geboren! Sie ließ die Rolle wachsen und zu mehr werden! Oh, ein Monarchin mit echter Schönheit, jaja!

Und der Prinz, der Namenlose: Nex Ousia! Oder auch Nexus, wie wohl sein Künstlername ist! Er ist nicht nur ein mittelmäßiger Schriftsteller, nein er war auch ein überragender Darsteller für die Rolle des Namenlosen Prinzen! Ich hatte nie bedenken, dass er der Rolle nicht gewachsen sein könnte, so unmöglich sie auch zu spielen war, ohja!"


gluckerte Waraven und trank immer mehr Schampus. Natalja und Nex gaben einigen Leuten der Runde die Hand und stellten sich noch einmal, etwas leiser, selbst vor. Dann kamen sie zu dem roten Kleid.

"Hallo! Natalja heiße ich wirklich! Nenn mich aber einfach Nat, wenn du magst!"

sagte sie und lächelte Akemi offen an, als sie ihr die Hand gab.

"Ich bin übrigens großer Fan von dir! Du spielst echt toll!"

Dann war Nex an der Reihe.

"Hi - ähm Nex bin ich."

sagte Nex und lächelte freundlich aber vage, als er Akemis Hand schüttelte.

"Sie - sie sehen ... in Wirklichkeit kleiner aus, als ... in Holo!"

sagte Nex und räusperte sich.

§~ Coruscant ~ Obere Ebenen ~ Bakta-Theater ~ vor dem Bankett ~ mit Akemi, Natalja, Waraven und Benito unter Bankettvolk ~§
 
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- Coruscant – City – Bakta Theater – Aftershow Party – Mit Benito und anderen -

Es war kein offenes Streitgespräch, das die beiden Regisseure miteinander führten, aber jeder einzelne ausgesprochene Satz enthielt versteckte Spitzen und Andeutungen. Akemi fühlte sich mehr als unwohl, als Benito sie plötzlich vorstellte und in den Mittelpunkt rückte. Sie wollte nicht Teil dieses Szenarios sein oder an der Diskussion um die bessere Umsetzung des Romans teilnehmen. Denn obwohl jeder von beiden den anderen augenscheinlich lobte, wurde mehr und mehr klar, dass weder Benito noch der Twi'lek es ehrlich meinten. Akemi versuchte keinen der Umstehenden direkt anzusehen. Am liebsten hätte sie sich so klein wie möglich gemacht. Auch wenn sie zu Benitos Crew gehört hatte und mit ihm heute Abend hier war, wollte sie nicht, dass irgendjemand glaube, sie stünde auf seiner Seite. Ihr war egal welche Inszenierung besser oder schlechter war. Ging es denn wirklich nur darum? Konnten nich einfach beide Werke gut sein? Sie selbst war von dem Theaterstück heute gut unterhalten worden. Es gab Dinge, die sie etwas übertrieben gefunden hatte, aber na und? Schlussendlich war es ein gutes Stück gewesen und sie hatte Spaß gehabt und das war für sie wichtig. Die junge Schauspielerin lächelte höflich, als Waraven sie zur Kenntnis nahm und vorgab sie zu erkennen. Obwohl es zuerst schien, als mache er ihr ein Kompliment, wechselte sein Ton ziemlich schnell. Akemi behielt ihren höflichen Gesichtsausdruck ohne etwas zu erwidern. Schokoriegelwerbung? Sie fragte sich, ob es pure Absicht oder reine Ignoranz gewesen war, die den Twi'lek so abwertend daher reden ließ und es ärgerte sie. Er benutzte viele große Worte und betonte alles viel zu übertrieben. Akemi stellte sich vor, mit diesem Kautz zusammen arbeiten zu müssen und hätte sich am liebsten geschüttelt. Jeder hatte seine Eigenarten, aber sie mochte unfreundliche Leute nicht. Sie hörte sich den Rest des Gesprächs an, beäugte jedoch gleichzeitig das Buffet und hoffte, bald endlich von dieser kleinen Gruppe verschwinden zu können. Sie hatte Nathaniels Freund aus den Augen verloren, aber wenn sie ein bisschen suchte, fand sie ihn vielleicht wieder, sodass sie nicht doch den restlichen Abend mit Benito verbringen musste, der ihr mehr und mehr unangenehm wurde. Bevor dies jedoch geschah, stießen zwei junge Leute zu der Truppe, die Akemi zwar irgendwie wage bekannt vorkamen, die sei im ersten Augenblick jedoch nicht zuordnen konnte. Erst als der Twi'lek sie vorstellte, fiel es ihr wie Schuppen von den Augen: natürlich, die Hauptdarsteller! Obwohl sie sie die ganze Zeit auf der Bühne hatte beobachten können, hatte sie sie ohne Kostüm und Schminke nicht gleich erkannt. Das war ein wahrer Pluspunkt für das Theaterstück, denn Akemi liebte es, wenn sich Schauspieler so veränderten, dass sie sich selbst kaum noch ähnelten. Die junge Frau streckte ihr zuerst die Hand entgegen und stellte sich freundlich vor. Akemi erwiderte den Händedruck und das Lächeln.

„Freut mich.“

Erwiderte Akemi, die ihren eigenen Namen nach Nataljas Kompliment gar nicht erst nennen musste.

„Danke, das hört man gern.“

Erwiderte sie und wandte sich dem jungen Mann zu, der den namenlosen Prinzen gespielt hatte. Sein Name war Nex Ousia und als solcher stellte er sich auch vor. Er wirkte leicht desorientiert, fand Akemi, doch als sie schon geglaubt hatte, außer seinem Namen würde er nichts mehr sagen, schob er hinterher, dass sie ja in Wirklichkeit viel kleiner wirkte als im Holo. Nun ja, das bekam sie häufig zu hören

„Und dabei habe ich schon hohe Schuhe angezogen.“

Erwiderte sie gespielt zerknirscht, lachte dann jedoch.

„Ich bin 1,58 m und sehr froh, dass man mich heute in die erste Reihe gesetzt hat, so habe ich wenigstens alles von dem Stück mitbekommen.“

Sie schielte in Richtung der beiden Regisseure, die ihre Diskussion noch nicht beendet hatten, doch Akemi beschloss sie von jetzt an zu ignorieren.

„Glückwunsch zu der gelungen Aufführung! Es war wirklich klasse und ich glaube das sah der Rest des Publikums auch so.“

Außer Benito natürlich, aber das verkniff sie sich.

- Coruscant – City – Bakta Theater – Mit Benito, Waraven, Natalja, Nex -
 
|| Coruscant ▫ City ▫ Untere Ebenen ▫ Tunnelabschnitt || ▫ Azgeth & Norris irgendwo in der Nähe

Was brachte diese ganze Situation eigentlich? Was tat sie hier? Sie suchte Chesara, weil diese Frau ihre einzige Möglichkeit darstellte, für längere Zeit ihre dunkle Seite zu kontrollieren. Doch selbst wenn es ihr gelang wieder zurückzukehren und die Jedi zu finden, half ihr das weiter? Solange sie immer wieder auf andere angewiesen war, konnte sie ihr Ziel nicht erreichen, was es auch immer sein mochte. Wie man sah, kam sie immer wieder in Situationen in denen sie unumgänglich Hass, Gewalt und Tod ausgesetzt war. In den mittleren Ebenen drohte sie vor Langeweile einzugehen, und weiter unten lauerten Gefahren, die einen zu bestimmten Handlungen zwangen. Es gab keinen Ausweg für sie. Keinen goldenen Pfad, der in die Freiheit und zur Erlösung führte. Mit genügend Geld würde sie solche Gegenden in Zukunft meiden können, blieb immer noch das Problem was sie eigentlich tun wollte, sollte sie sich von ihren tierischen Gelüsten befreien. Sie hatte bis jetzt nicht weiter darüber nachgedacht, weil sie mit ihren jetzigen Problemen schon genug zu tun hatte. Doch sie würde niemals aus diesem Teufelskreis entfliehen können, wenn sie nicht bald eine neue Aufgabe, einen neuen Sinn fand.

Dieser fiel ihr zwar nicht in den Schoß, dafür landete irgendetwas anderes klappernd ein paar Meter weiter auf der Straße. Dem natürlichen Reflex folgend, nachzusehen was dort passiert war, entdeckte Azgeth einen kleinen Gegenstand, der sich als Cred - Stick entpuppte. Er musste dort hingefallen sein, daher schaute die Ex – Sith nach oben, konnte aber niemanden sehen. Spüren konnte sie dagegen genügend lebende Individuen, doch ließ sich nicht erkennen, welcher Präsenz dieses Malheur zuzuschreiben war. Dieser seltsame Zufall konnte nur zu einem Stirnrunzeln führen. Gerade war sie ausgeraubt worden und im nächsten Moment fiel Geld vom Himmel? Die Macht konnte ja viele seltsame Dinge in Bewegung setzen, aber so etwas war dann doch etwas zu viel des Guten. Es musste also jemand absichtlich getan haben. Jemand der vielleicht alles gesehen, aber sich nicht getraut hatte einzugreifen? Am Besten sie schaute erstmal nach ob überhaupt etwas auf dem Stick drauf war und ob er noch funktionierte. Es war tatsächlich eine Summe darauf die beträchtlich war, jedenfalls weitaus mehr als das, was sie momentan besaß. Hmm, so wirklich schlau wurde sie nicht aus diesem Ereignis, aber sie würde auch nicht auf die Knete verzichten. Sie hob grüßend die Hand in Richtung des unsichtbaren Wohltäters und machte sich dann wieder auf den Weg. Irgendwie war ihr die Sache unheimlich, daher drehte sie sich von nun an immer wieder mal um. Wurde sie verfolgt, oder war da tatsächlich jemand lediglich aus Mitleid für sie eingesprungen? Sie würde sich in Zukunft die Gestalten merken, die sie hinter sich sah. Vielleicht spielte ihr der eigene Verstand auch nur mal wieder einen Streich.

Jedenfalls konnte sie mit den Credits ein paar Tage durchhalten und es war nicht weiter notwendig in den gefährlichen Gegenden unterwegs zu sein. Baldmöglichst wurde eine Möglichkeit in höhere Lagen zu gelangen, genutzt. Schnell und so günstig wie möglich brachte die Schwarzhaarige ihre Klamotten und sich selbst wieder auf Vordermann, vor allem was die Gerüche anging, waren die unteren Ebenen recht einprägsam. Dafür war es die Gegend hier nicht. So gar nicht. Sie war noch nie hier gewesen. Mut und Motivation der ehemaligen Angehörigen des dunklen Ordens sanken ins Bodenlose. Die Worte: L*** mich am A****, lagen ihr auf der Zunge. Es war alles umsonst gewesen. Sie hatte nicht die geringste Ahnung wohin sie von hieraus musste. Eine Weile saß sie auf einem gehauenen Treppengeländer und vergrub ihr Gesicht in den Händen, bis sie entschied, dass sie die Schnauze voll hatte, im wahrsten Sinne des Wortes. Genug Trübsal geblasen.

Sie holte sich Informationen über die nächstgelegene Gleitervermietung ein und erkundigte sich dort nach den Konditionen. Natürlich waren die Mietpreise in keiner Kategorie in der es sich für Azgeth überhaupt lohnte, darüber nachzudenken. Sie verließ den Laden wieder und wartete auf einen günstigeren Moment, welcher sich kurz vor Ladenschluss ergab. Die Kunden waren alle gegangen und Azgeth hatte erfahren wo die Sicherheitszylinder für die "Wagen" aufbewahrt wurden. Also ging sie noch einmal hinein, ignorierte die Aufforderung den Laden aufgrund der Schließung zu verlassen und schmetterte den Mann ohne Vorwarnung mit voller Macht gegen die Rückwand. Sie hoffte ihn damit nicht umgebracht zu haben, aber wenn doch, war es eben Pech. Mit ein paar schnellen Schritten schloss sie die Jalousien und durchsuchte den Mann. Nach einigem Herumprobieren hatte sie auch die Türschlüssel gefunden und machte den Laden zu.

Alles was irgendwie wichtig sein könnte, wurde eingepackt und mitgenommen. Sie ging zum Fuhrpark und suchte sich einen der Gleiter aus. Irgendwann hatte sie den richtigen Schlüssel gefunden und machte es sich bequem. Sie verließ die Gleitervermietung, wobei sie mithilfe der Macht das Tor schloss. Sollte ihr mal jemand etwas beweisen, wenn man sie überhaupt wieder erkannte, geschweige denn gesehen hatte. Sie fuhr in einem Bogen und versuchte zu einem Punkt zu kommen den sie wieder erkannte. Über die Energiereserven brauchte sie sich keine Gedanken zu machen, sie nahm nicht an, dass sie noch tagelang unterwegs war, und selbst wenn hatte sie noch das geschenkte Geld, sowie den gesamten Inhalt der ausgeräumten Kasse. Sie fuhr grob gesehen zurück, bis zu dem Punkt an dem sie das letzte Mal in die unteren Ebenen gestiegen war. Hier war sie schon vor Tagen gewesen.

Effektiv konnte man die ganze Reise wirklich nicht nennen. Aber eines war klar, sie würde niemals wieder derart verloren gehen. Sich Namen und Wege aufmerksamer einzuprägen hatte sie nun gelernt. Immerhin etwas. Sie orientierte sich neu und folgte ihrem Gefühl. Die nächste Nacht gönnte sie sich eine Unterkunft im Stil "Jugendherberge" um einmal wieder richtig ordentlich zu schlafen. Der nächste Morgen machte deutlich wie gut das getan hatte. Und etwas anderes wurde ihr auch bewusst. Oder zumindest ein Gefühl kam auf. Sie hatte das Gefühl eine Präsenz zu fühlen, die ihr irgendwie bekannt vorkam. War es Chesara? Nein, sie war irgendwie auffällig, aber doch nicht so auffällig wie die der Rätin. Sie bog relativ oft ab ohne im Kreis zu fahren und versuchte immer mal wieder ihre Machtfühler auszustrecken. Auf einer "Schnellstraße" konnte sie schließlich wieder diese Aura wahrnehmen. Interessant.

Bis zum Ende des Tages konnte sie ihren Schatten jedoch niemals näher kommen spüren. Ein Kopfgeldjäger? Ein Attentäter, ausgesandt von Allegious? Sie würde wohl die nächsten Tage nicht so tief schlafen können, wie sie es gerne täte. Ihre Gedanken darüber wurden zerstreut als sie eine Einkaufsmeile kreuzte, die sie wieder erkannte. Hier war die vorletzte Adresse gewesen, die sie auf ihrer Wohnungssuche angesteuert hatten. Was bedeutete, dass sie wieder im Spiel, und bald am Ziel war. Sie gab Gas und sauste die Allee entlang, dem erlösenden Himmel entgegen. Innerhalb von sieben Tagen hatte sie ihr Geld verloren, dann wieder neues bekommen, es wieder verloren und war letzten Endes doch wieder zu Geld gekommen. Sie konnte sich nicht erinnern wann ihr das letzte Mal das Leben solch eine Achterbahnfahrt beschert hatte. Vielleicht würde dies nun in Zukunft ihr Leben ausmachen. Unbeständigkeit. Ungewissheit. Freiheit war nichts, was gleichzeitig mit Sicherheit und Ordnung kam. Man musste erst einmal wissen, was man mit seiner Freiheit anfangen wollte. Irgendwie glaubte die Dunkelhaarige, dass genau dieser Punkt derjenige war, mit dem sie sich in nächster Zeit beschäftigen durfte und musste.


|| Coruscant ▫ City ▫ Mittlere Ebenen ▫ Straße || ▫ Azgeth & Norris dahinter
 
Coruscant - mittlere Ebenen - Straße - Norris, Azgeth weiter vor ihm

Wie gesagt. Es war sehr aufschlussreich. Nicht nur das, es war auch interessant. Es befriedigte genau den Trieb, den man bei kleinen Kindern beobachten konnte, die etwas zum ersten Mal sahen und es mit großen Augen aufmerksam betrachteten.
Bei Norris war es ähnlich. Eine Jedi hatte er schon mal gesehen und entschieden, dass sie nicht ganz seins waren. Aber eine Sith war da doch gleich viel interessanter. Blöd war nur, und Norris hätte sich deswegen vor Wut fast die Zunge abgebissen, dass sie ihn bemerkt hatte. Aus war die Zeit der stillen und heimlichen Beobachtung. Vorbei das unbeschwerte Hinterherfliegen. Jetzt ging es ans Eingemachte.

Kam man einer Beute zu nahe, schreckte man sie auf. Eine Sith war sicher keine Antilope, die erschrocken davonlief. Nein, sie war ehr eine Bestie, die Norris in der Luft zerreisen könnte, wenn er es darauf ankommen lies. Also hieß es verdammt noch mal vorsichtig sein. Und das Versuchte er nun seit längerem. Sie musst sich sicher sein, dass sie verfolgt wurde. Nur so ließ sich erklären, warum sie einige ihrer Bewegungen so gewählt hatte, wie sie es eben getan hatte. Dass sie nichts dagegen unternahm, beunruhigte Norris auf eine seltsame Art und Weise. Es war die Art von Unruhe, die einen erfasste, wenn etwas wieder Erwarten gut ging. Wenn etwas funktionierte, dass eigentlich in der Katastrophe hätte enden sollen. So betrachtet, hätte sie sich schon längst um ihn, ihr Anhängsel kümmern müssen. Aber sie tat es nicht. Das fand er seltsam. Aber dieser Nervenkitzel bracht die nötige Priese Adrenalin in diese Verfolgung. Jede Bewegung ihrerseits, die auch nur kurzzeitig in seine Richtung ging, löste einen Schub der Nervosität aus.

Die Tatsache, dass sie eine Zeit lang mit dem Speeder unterwegs gewesen war, hatte es ihm extrem erleichtert, sie zu verfolgen.
Er war während sie geschlafen und sich ausgeruht hatte nämlich nicht untätig gewesen. Er hatte sich einen kleinen Such-Droiden besorgt, den er immer wenn sie langsam genug wurde, hinter ihr her schickte. Neben seinem Swoop, seiner Maske und dem Droiden, der Telemetrie sammelte und an ihn weiterleitete, war außerdem noch eine große Ration Aufputschmittel dazugekommen. Er pumpte sich in regelmäßigen abständen mit Mitelchen voll, die ihn wach hielten und mit anderen, die die Nebenwirkungen unterdrückten. Nachts hatte er sich mehrmals eine Bacta-Infusion gelegt, damit sein Körper die Strapazen besser überstand. Er versichtete seit einigen Tagen auf längere Schlafperioden, da sie ja jetzt wusste, dass er hinter ihr her war. Auf Tricks aller Art musste er gefasst sein. Am liebsten hätte er ihren Speeder mit einem Peilsender versehen, aber er traute sich nicht so nah an sie heran. Also hieß es wach bleiben, aufmerksam bleiben und vor allem dran bleiben.

In seiner Hand hielt er während der Fahrt, die auf seinem Swoop Sache der Beine war und die Hände somit wenig beschäftigt waren, einen kleinen Holowürfel, der eine Nachricht von sich an die Sith enthielt. Sie zeigte Hauptsächlich ihn, mit seiner Maske und einer Kapuze auf, wie er ihr erzählte, dass er sie schon länger verfolgte. Angehangen war ein detaillierter Bericht über ihre Aktivitäten der vergangenen Zeit, bis zu dem Punkt, da er angefangen hatte sie zu verfolgen. Schlussendlich enthielt der Würfel auch eine Comnummer, unter der er zu erreichen war. Warum genau er diesen Würfel aufgenommen hatte und ob er ihn ihr überhaupt geben würde, war unklar. Es war so eine Sache der Eitelkeit, sie wissen zu lassen, wie lange er sie schon verfolgte. Andererseits war es unvorsichtig. Doch etwas hatte ihn dazu getrieben.

Als sie mit ihrem Speeder in die mittleren Ebenen ausriss, folgte er ihr in gleichbleibendem Abstand. Er wollte sie einerseits von näherem betrachten, andererseits wollte er ihr nicht zu nahe kommen. Wer wusste schon, für was sie ihn hielt. Das er ein überneugieriger Kerl war, der nur Unterhaltung suchte, war ihr sicher nicht durch den Kopf gegangen. Doch irgendwie brannte er darauf, ihre Reaktion auf seine gelungene Verfolgung zu sehen. So unterhaltsam seine Jagd ja auch war, ohne jemanden der davon wusste, war es witzlos. Wenn die Beute davon wusste, war es natürlich noch viel besser.
Nein, am aller besten. Mit Steigerungsformen kannte er sich aus.


Coruscant - mittlere Ebenen - Straße - Norris, Azgeth weiter vor ihm
 
Coruscant – Untere Ebenen – Baufälliges, Abgelegenes Haus – mit Noa

Was wollte sie? Im ersten Moment verstand Tylaar Noas Aufforderung, sich auszuziehen etwas falsch und dementsprechend glotzte er die junge Widerstandskämpferin auch an. Dann aber nickte er mit einem leisen, ziemlich müden Lachen.
"Verzeihung, aber ... nicht so wichtig", wiegelte er ab und folgte ihrer Aufforderung.
Unter Schmerzen schlüpfte er umständlich aus der Jacke heraus, die jetzt ein nicht ganz so modisches Loch aufzuweisen hatte und zog danach das Hemd über dem Kopf aus. Und das tat wirklich weh.

Als er schließlich oben herum nackt wieder an der Wand hockte, griff er mit zitternden Fingern nach der Wasserflasche, die Noa ihm bereits geöffnet hin hielt.
"Eigentlich ist es nicht meine Art zu jammern, aber das tut wirklich verdammt weh.
Dann trank er einige kräftige Züge, bevor er mit dem Kopf gegen die Wand sank. Kurz schloss er die Augen, versuchte mithilfe der Macht die Schmerzen halbwegs unter Kontrolle zu bekommen, aber ihm gelang das nicht so, wie er sich das erhofft hatte. Die Nacht war einfach zu viel gewesen. Zu viel Anstrengung, zu viel Aufregung und zu wenig Ruhe.
Anscheinend hatte der ehemalige Jedi aber weniger Probleme damit, mit freier Brust vor Noa zu sitzen, als diese damit, ihn anzuschauen. Als ausgebildeter Jedi und Kerl, der die letzten Jahre ziemlich damit beschäftigt war, zu überleben, war er natürlich in Form. Dabei allerdings weniger stämmig, sondern eher sehnig vom Körperbau. Trotzdem war Tylaar kein Mann, der besonders stolz auf seinen Körper war, oder damit angab. Für ihn war ein Mittel zum Zweck - nicht trainiert, wäre er ein lächerlich wirkungsloser Kämpfer. Und nur das hatte in den letzten Jahren gezählt.


"Der Dreckskerl hat mich irgendwo an der rechten Schulter erwischt", versuchte er Noa zu erklären und drehte sich dabei umständlich sitzend ein Stück zur Seite, sodass sie die Verletzung sehen konnte. "Es wird mich nicht umbringen, aber angenehm ist es auch nicht, glaub mir. Und außerdem kann ich so nicht kämpfen. Ich wäre also eine ziemlich erbärmliche Neuanwerbung für die Defender."

Noa hielt bereits das geöffnete Verbandszeug in der Hand, woraufhin Tylaar gequält grinste. "Mach keine Meisterarbeit draus. Ich brauche blos was gegen die Schmerzen. Danach schaue ich mir deine Blessuren an, in Ordnung? Und dann sollten wir überlegen, wie wir am sichersten und unauffälligsten zurück ins Hauptquartier kommen."
Gerade als die junge Frau mit der Versorgung beginnen wollte, zuckte Tylaar ein kleines Stück zurück. "Hast du sowas überhaupt schonmal gemacht?"

Coruscant – Untere Ebenen – Baufälliges, Abgelegenes Haus – mit Noa
 
- Coruscant – Untere Ebenen – Abgelgenes, baufälliges Haus – Mit Tylaar -

Ein entblößter Männeroberkörper war nichts besonderes, sagte sich Noa, als Tylaar sein Shirt auszog. Sie entrollte den Verband und legte eines der größeren Bactapflaster bereit, während er von dem Wasser trank, das sie ihm gegeben hatte. Sie hatte schon öfter Männer nackt gesehen. Sie kannte das. Es war gar kein Problem. Noa atmete tief ein und hob den Blick. Wooah, nicht schlecht. Sie spürte, wie ihr das Blut ins Gesicht stieg und war froh darüber, dass es hier drinnen dunkel genug war um damit nicht aufzufallen. Eilig griff sie nach einer kleinen Flasche mit Desinfizierungsspray.

„Ich kann mir vorstellen, wie weh es tut.“

Bemerkte sie auf Tylaars Versicherung hin, dass die Schmerzen nicht angenehm waren. Vor ein paar Stunden hätte sie dies noch nicht sagen können, doch jetzt, nachdem sie zum ersten Mal in ihrem Leben angeschossen worden war, wusste sie tatsächlich, wie es sich anfühlte.

„Und es wird jetzt auch noch etwas schlimmer.“

Warnte sie ihn vor und sprühte das Spray direkt auf seine Wunde. Ohne Licht konnte sie nicht sehen wie schlimm es war und fast war sie sogar ein wenig dankbar dafür. Es war nicht die erste Verletzung, die sie zu sehen bekam, doch Noa war noch längst nicht immun gegen den Anblick von Blut und offenem Fleisch. Apropos Fleisch... abgesehen von der Wunde lohnte sich der Anblick auf Tylaars Körper durchaus. Einen kurzen Vorgeschmack hatte er ihr ja bereits im Hauptquartier gegeben, doch jetzt war die Gelegenheit ihn unauffällig abzuchecken deutlich besser. Ein bisschen kam sich Noa schäbig vor, solche Gedanken unter solchen Umständen zu haben, aber im Grunde, was war schon dabei? Gucken war ja wohl noch erlaubt und mehr wollte sie ja gar nicht. Gerade als sie das dachte, wollte Tylaar von ihr wissen, ob sie überhaupt schonmal eine Wunde versorgt hatte.

„Zumindest habe ich ein paarmal zugesehen.“

Antwortete sie ehrlich.

„Mein Bruder Ramón ist Arzt. Er hat schon ein paar Defender wieder zusammen geflickt und dabei habe ich mir das eine oder andere von ihm abgeschaut.“

Sie reinigte die Wunde, während sie sprach, so gut es mit den begrenzten Mitteln, die ihr zur Verfügung standen, eben ging, und legte dann erst das Bactapflaster und dann den Verband an.

„Natürlich macht mich das noch nicht zu einem Profi.“

Fügte sie an und zog den Verband fester, was mit nur einem gesunden Arm nicht ganz einfach war.

„Aber wie du schon sagtest, du wirst es vermutlich überleben!“

Als sie das lose Ende des Verbands schließlich befestigte, spürte sie neue Erschöpfung in sich aufsteigen und für einen kurzen Moment musste sie innehalten, weil das das Gefühl hatte ihr würde schwarz vor Augen werden.

„Geht es so?“

Wollte sie wissen, hockte sich neben Tylaar und griff nun selbst nach der Wasserflasche, um davon zu trinken. Sie würde drei Kreuze machen, sobald sie aus diesem Loch heraus und wieder in Sicherheit waren.

- Coruscnat – Untere Ebenen – Abgelegenes, baufälliges Haus – Mit Tylaar -
 
- Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - Feys Zimmer - Mit Fey -

Fey
ging es wie allen Padawanen: sei benötigte ihre Zeit um sich mit der Aufgabe, die vor ihr lag, vertraut zu machen. Zuerst war es ungewohnt für sie die schwachen Blasterschüsse mit einem Teller abzuwehren und ein paarmal wurde sie ziemlich direkt von dem Droiden getroffen, doch je mehr sie übte und je stärker sie sich konzentrierte, desto besser schaffte sie es die Macht durch sich fließen zu lassen und mit ihrer Hilfe zu sehen. Während die Twi'lek sich voll auf ihre Übung konzentrierte und vermutlich gar nicht bemerkte wie die Zeit verging, warf Chesara hin und wieder einen Blick auf die Uhr. Es waren volle zwei Stunden vergangen, als Fey schließlich zur Ruhe kam und die Übung unterbrach.

"Sehr gut gemacht."

Lobte Chesara, denn Fey hatte sich wirklich gut geschlagen. Es waren zwar immer wieder Schüsse daneben gegangen, aber einen großen Teil hatte sie geschafft abzufangen.

"Du hast bereits viel gelernt heute, darauf kannst du stolz sein."

Meinte sie und nahm den kleinen Teller an sich. Dort, wo die Schüsse ihn getroffen hatte, hatte er rußige Stellen gekommen, doch diese verschwanden, als Chesara mehrmals mit dem Finger darüber rieb. Fey'la wollte wissen, ob Chesara ihr zeigen konnte, wie sie selbst es machte. Die Jedi nickte.

"Natürlich, wenn du möchtest. Setz dich ruhig hier her und ruh dich derweil aus."

Riet sie, ließ sich dann ihrerseits die Augen verbinden und wartete bis Fey'la den Droiden wieder aktivierte. Sie hörte das etwas unstete Summen der Maschine und hielt den Teller mittig von sich, bereit ihn in jede Richtung zu bewegen, sobald es los ging. Es war, wie sie ihrer Padawan erklärt hatte, die Macht konnte führen und leiten und als Jedi konnte man durch sie sehen und handeln. Die Blasterblitze zuckten durch die Luft und Chesaras Hand mit dem Teller schwang nach links, ein Stück nach oben, dann direkt seitlich links wieder hinunter und schließlich nach rechts, um eine schnelle Schussabfolge zu blocken. Sie handelte ganz instinktiv, ganz ohne dabei nachdenken zu müssen.

"Die Macht unterstützt dich nicht nur, sie leitet dein Handeln, wenn du sie lässt."

Erklärte Chesara, während der Droide sie nun zu umkreisen begann.

"Als Jedi ist man so tief und so eng mit ihr verbunden, dass man mit ihr eine starke Einheit formen kann."

Erneut ein Angriff, erneut wehrte Chesara ab. Wie oft hatte sie diese Übung praktiziert, als sie selbst noch eine Padawan gewesen war? Sie hatte sie immer und immer wieder wiederholt, ob alleine, mit anderen Schülern oder mit Master Iceman.

"Denke daran, dass du nicht alleine bist und lausche einfach. Die Macht spricht zu dir, wenn auch nicht mit einer lebendigen Stimme. Sie spricht vielmehr aus dir selbst."

Noch ein paarmal ließ Chesara den Droiden schießen und wehrte jeden seiner Schüsse ab, bis sie schließlich das Band von ihren Augen löste, den Teller auf Feys Bett legte und den Droiden abschaltete.

"Ich lasse den Droiden vorerst bei dir. Du solltest üben so oft du kannst und versuche es auf unterschiedlichen Stufen. Sobald Jibrielle von Lianna zurück ist und hoffentlich alles mitgebracht hat, was ich ihr aufgetragen habe, könnt ihr die Übung gemeinsam mit euren Trainingslichtschwertern bestreiten."

Chesara grinste und deutete auf den Teller.

"Du wirst sehen, das wird richtig Spaß machen."

- Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - Feys Zimmer - Mit Fey -
 
- Coruscant - Obere Ebenen - Quinn Tellex Apartment - Claire, Cris, Sarah, Quinn (tot) -
Es dauerte einige Momente bis sie es wagte sich zu bewegen, konnte das sein? War sie tatsächlich nicht tot? Verwirrung jagte durch ihren malträtierten Kopf, dicht gefolgt von Angst die wiederum von dem aufkeimenden willen weiterhin nicht sterben zu wollen gejagt wurde. Tellex....wo war dieser *******, als letztes hatte sie ihn fallen sehen...

Oh meine Güte.....

Als Claire ihren pochenden Kopf vorsichtig zur Seite geneigt und trotz ihrer noch leicht verschwommenen Sicht über den Sofarand hinaus gespäht hatte klärte sich Tellex Schicksal auf. Sie hatte während ihrer Gefangenschaft ja immer versucht sich in sein krankes Gehirn hinein zu versetzten.....buchstäblich in sein krankes Gehirn zu sehen.....das hatte sie eigentlich nie vor gehabt...

Hätte sie in den letzten Tagen Nahrung bekommen, jenes Essen hätte sich jetzt unschön seinen weg nach draussen erkämpft, doch so blieb es nun nur bei einem kurzen angewiederten würgen, dann fing sich die Agentin, kniff ihre Augen zu und langte nach der Waffe die sie neben seinem Kopf erspäht hatte....es galt noch zu klären wer Tellex so zugerichtet und sie so nebenher gerettet hatte. Vielleicht einer seiner Feinde? Hatte sie da nicht eben eine Imperiale Uniform erspäht? Egal wer es war, jene Person musste sterben um ihre Flucht gewährleisten zu können.

Rumpelnd lies sich die blonde Frau über die Lehne des Sofas auf die entgegengesetzte Seite fallen, sie hätte alles getan, aber sich niemals auf den Leichnahm dieses Aliens fallen lassen. Sie liebte es eigentlich in vollen Zügen Frau zu sein, aber jetzt gerade wünschte sie sich große kräftige Männerpranken um die so fürchterlich fest angezogenen Fußfesseln lösen zu können. Das Blut hatte in ihren Füßen schon aufgehört zu zirkulieren weswegen sich Taubheit einstellte. Sie musste sich beeilen denn es war dann doch taktisch unklug wegen kribbeliger undurchbluteter Füße schlecht laufen zu können.

Während sie sich nach ewigen Momenten die tauben Füße wieder in die Lebendigkeit rieb dachte sie fieberhaft über die nächsten Schritte nach, jene Person war immernoch da drin bei Sarah. Wenn sie jenen Mann überwältigt und getötet hatte, wäre es taktisch klug die extrem geschwächte Sarah bei sich zu haben? Nein vermutlich nicht, das einzige was sie für jene Frau tun konnte war ihr einen Gnadenschuss zu verpassen und dann zu verschwinden, die Bordellbesitzerin würde eh nicht mehr weit kommen..und dann würde sie einfach ein paar Tage ruhen und den eigentlichen Auftrag durchführen....

Mit leisen Schritten wagte sie es nach weiteren kostbaren Momenten langsam auf jene fürchterliche Zelle zu zu gehen und vorsichtig hinein zu spähen. Ein Imperialer saß vor Sarah und schien mit ihr zu sprechen, ihre Chance war gekommen. Sarah mit den Händen bedeutend leise zu sein streckte sie nach ein paar weiteren Schritten die Waffe direkt gegen den Kopf des Angreiffers....


- Coruscant - Obere Ebenen - Quinn Tellex Apartment - Claire, Cris, Sarah, Quinn (tot) -
 
[Coruscant ~ mittlere Ebene ~ Industriebereich ~ unauffällige Werkstatt ~ Keyan (NPC) allein]

Coruscant - eine ruhelose Welt im Zentrum der Galaxie. In den vielen Jahrtausenden der Geschichte hatten schon immer unterschiedliche Kriegsparteien aus individuellen Gründen versucht diesen Planet zu sich einzunehmen und zu halten. Trotz der vielen Kriege wuchs die Stadt selbst in diesen Zeiten und mittlerweile hatte sie den Planeten vollkommen überwuchert. Der Begriff Stadtdschungel fand hier eine neue Definition, denn die Wolkenkratzer waren in diesem Fall die hoch gewachsenen Bäume, die sich nach Sonnenlicht sehnten um zu existieren. Auf dieser Welt fristeten mehrere Billionen Wesen ihr unbekanntes Dasein. Kaum eine andere Person im Umfeld nahm wirklich Notiz von ihnen und diesen Umstand nutzt nun der republikanische Geheimdienst für sich. In den letzten Wochen hatten sich mehrere Agenten mit gefälschten Identitäten eingeschleust um den örtlichen Widerstand, darunter auch die Jedi, tatkräftig zu unterstützen. Nebenbei wollte man weitere Informationen über den Feind sammeln.

Eine drückende Schwüle lag in der Luft als ein muskulöser Mensch unter einem Speeder, der gerade in der Reparatur war, hervorkam. Sein Overall war gezeichnet von Ölflecken und einigem Ruß. Auch sein Gesicht wirkte mit einem ungepflegten Bart, sowie weiteren Anzeichen der dreckigen Arbeit recht rau. Von dem braunen Haupthaar war nicht mehr viel übrig auf dem Kopf. Dafür funkelten die haselnussbraunen Augen umso mehr. Der Mechaniker war etwa dreißig Standartjahre alt und gehörte damit zu einer recht großen Altersschicht von Coruscant. Nachdenklich legte er sein Werkzeug zur Seite und blickte sich um. Seit zwei Monaten war er nun schon in diesem Chaos untergetaucht. Bisher hatte er von den anderen Agenten, deren Aufenthaltsort und Identität nicht kannte, eine Nachricht erhalten.

Keyan Fox hatte sich die Identität eines einfachen Mechanikers im Industriebereich des riesigen Stadtplaneten zu gelegt. Durch das offene Tor des Unterschlupfs konnte man die riesigen Fabriken und Konzerngebäude sehen. Raumschiffe, die selbst die Größe von Häusern angenommen hatten, verdunkelten an manchen Tagen für mehrere Minuten den Himmel. Außerdem lag immer ein beißender Geruch in der Luft. Der republikanische Agent von Agamar hatte sich an diese Umgebung gewöhnt. In seinem ganzen Leben war er nun schon auf unzähligen Welten gewesen. Nicht immer mit einer anderen Identität, aber in diesem Fall war es nötig, denn das Imperium war hier sehr präsent. Zwar konnte man in den Nachrichten hin und wieder von Angriffen des Widerstands hören, aber ewig ließen es sich die Machthaber dieses Planeten nicht gefallen - dies war Keyan klar.

Gemächlich ging der hoch gewachsene Mann zum offenen Tor seiner Werkstatt. Noch immer hing er seinen eigenen Gedanken nach. Er lehnte sich an den Rahmen. Unter ihm ging es mehrere Meter abwärts. Kleinere Gleiter und Speeder flogen kreuz und quer durch die breiten Schluchten. In den letzten Tagen war ein Kollege - als Kunde getarnt - zu ihm gekommen und Neuigkeiten auszutauschen. Die Männer und Frauen des republikanischen Geheimdiensts hatten sich in kleine Gruppen aufgeteilt. Jeder Mitarbeiter hatte bloß ein paar Kontakte, damit er bei einer Festnahme nicht die ganze Operation auffliegen lassen konnte. Keyan war in Gedanken versunken und fischte dennoch ziemlich lässig einen Glimmstängel aus seiner Hosentasche. Wenige Sekunden später zog er genüsslich an der Zigarette.

Plötzlich piepste sein Kom-Gerät. Über eine gesicherte Leitung teilte einer seiner Kontaktmänner mit, dass in den oberen Ebenen von Coruscant ein Agent (Claire) und ihre Begleiter etwas Unterstützung gebrauchen könnte. Schnell wurden alle nötigen Informationen dem “Fluchtfahrer” übermittelt. Ohne zu zögern warf Keyan den Glimmstängel in die Tiefen dieses urbanen Dschungels. Danach ging er zu seiner Werkbank um aus einem geheimen Fach einen Blaster, ein paar Ausweise und andere Kleinigkeiten heraus zu holen. Nach wenigen Sekunden der Vorbereitung saß er in seinem geräumigen Speeder und war auf dem Weg nach Oben.


[Coruscant ~ mittlere Ebene ~ Industriebereich ~ Speeder ~ Keyan (NPC) allein]
 
- Coruscant - Obere Ebenen - Quinn Tellex Apartment - Sarah, Cris, Claire, Quinn (tot) -
Hätte sie die Kraft gehabt die Hände zu heben, Sarah hätte es sofort getan um ihm übers hübsche Gesicht zu streicheln. Wieso weinte er. Wieso weinte dieses engelsgleiche Wesen? Er hatte ihr doch gerade das größte Geschenk gemacht, er hatte sie, den Schüssen nach zu Urteilen von jemandem befreit der ihr schon in der Jugend die Seele geraubt hatte.

Er ist tot nicht wahr?

Cris oh Cris, er wusste nicht wie viel Symbolik das was er tat für sie selbst hatte. Sie hatte in ihrem Leben nur wenig gute Taten begangen, Cris zu retten war bisher die einzige gewesen die trotz ihrer Uneigennützigkeit jetzt und hier positiv auf sie zurückviel in dem er sie vor einem unwürdigen Tod durch Tellex Hände bewahrte. Und noch eine Premiere fand stand, Cris war der erste Mensch der sich um sie gesorgt hatte, ein Fakt der sie so sehr rührte das sie in Tränen ausbrach, das Gefühl jemandem ein bisschen Wert zu sein war so berauschend. Selig lächelnd beobachtete sie seine geschickten Hände die passend zu ihrer Seele noch ihren Körper von den lähmenden Fesseln befreite. Sofort zog sie ihn in ihre Arme, und hielt ihn so fest wie sie konnte während sie ihn zärtlich auf die Wange küsste. So zärtlich wie sie es als die Sünderin die sie war konnte. Auch wenn er es selbst nicht wusste, wenn er es selbst nicht einsehen würde wegen dieser fürchterlichen Melancholie die ihn ständig umgab, er war seitdem sie ihn das erste mal gesehen hatte wie ein Engel für sie gewesen, hatte Licht in die Unterwelt mitgebracht. Und jetzt war er einfach so zum buchstäblichen Monster in dessen Festung hinauf gestiegen und hatte nicht die Prinzessin, aber die böse Königin wie ein tapferer Ritter befreit.


Ich danke Ihnen so sehr Cris, ich danke Ihnen......


Konnte man eine Person noch fester an sich drücken? Sarah versuchte es trotz ihrer geringen verbliebenen Kräfte und genoss das Gefühl mit ihren Händen durch sein schönes blondes Haar zu fahren. Eine so simple, aber nach den Wochen der Gefangenschaft so einnehmende taktile Erfahrung.....


Claire? Das sie nicht tot war war schön, aber was wollte sie den mit der Waffe? Natürlich...Cris hatte imperiale Kleidung an, sie hielt ihn für einen Feind, den Feind den er nicht darstellte.....


Achtung..hinter Ihnen

Flüsterte sie so leise sie konnte, denn die Blondine ignorierte den Fakt das er, so freundlich wie sie ihn selbst behandelte, wohl kaum ein Mann mit bösen Absichten war. In ihren Armen war Cris ganz still, schien hinaus zu horchen....Hoffentlich war er schnell genug, würde ihm etwas zustoßen, sie würde nicht weiter leben können...


- Coruscant - Obere Ebenen - Quinn Tellex Apartment - Sarah, Cris, Claire, Quinn (tot) -
 
[Coruscant, Quinn Tellex’ Appartement]- Claire, Sarah, Cris (imperiale Uniform), Quinn (tot)

Nachdem Cris Sarah von den Lähmhandschellen, mit denen sie gefesselt worden war, befreit hatte – es wunderte ihn nicht, dass Tellex es irgendwie geschafft haben musste, hochwertige imperiale Technologie für seine finsteren Zwecke zu akquirieren – ließ er es zu, dass seine Retterin ihre Arme um ihn schloss und ihn fest an sich drückte. Fest, und doch zitternd genug, dass man ihr die Erschöpfung anmerken konnte, den Preis, den sie in den Klauen des Anzat hatte bezahlen müssen…

“Es ist vorbei, Sarah… es ist vorbei…“, flüsterte er.

“Er wird niemandem mehr etwas tun können…“

Sein Herz schien sich kurz zu verkrampfen, als sie ihn sanft auf die Wange küsste, und das nicht, weil die Blasterwunde an seinem Rücken unangenehm zu brennen begann. Zu wenig Zeit war vergangen, seitdem Akemi ihm gesagt hatte, dass sie keine Zukunft mehr für sie sah… seit der primäre Grund seines Aufenthalt auf Coruscant sich einfach so in Luft und Trauer aufgelöst hatte.

“Ich habe versprochen, Sie zu beschützen… es gibt auf diesem Planeten sonst nichts mehr für mich…“

Ob sie seine leise Anspielung verstand wusste er nicht, es verlor auch schnell an Bedeutung, als ihre Stimme sich plötzlich zu einem bloßen Wispern herabsenkte und ihn auf eine Gefahr hinter sich hinwies. Sofort verfiel der ehemalige Sturmtruppler min trügerische Ruhe. War einer der Leibwächter nur bewusstlos gewesen? Und was war mit jener Frau, an der Tellex sich noch vor seinem Ende vergangen hatte?
Für Überlegungen blieb keine Zeit. Seine Kampfreflexe übernahmen das Kommando, kaum dass er meinte, die Mündung eines Blasters direkt an seinem Hinterkopf zu spüren…
In einer kaum mit bloßem Augen verfolgbaren Bewegung fuhr sein linker Arm herum, legte seine Hand sich um ein – überraschend zierliches – Handgelenk, drückte es zur Seite, bevor sich ein Schuss löste und wirkungslos in der kargen Wand der „Zelle“ verpuffte. Einen Wimpernschlag später war Cris auf den Beinen, hatte das Gelenk soweit verdreht, dass die feingliedrigen Finger sich von der Waffe lösten und diese schließlich in seiner behandschuhten Hand landete. Er machte einen schnellen Schritt zurück und brachte den Blaster in Anschlag, doch es blieb bei einem locker um den Abzug gespannten Zeigefinger, als er erkannte, wer ihn da um ein Haar ähnlich unschön erschossen hätte wie er Tellex.


“Sie sind nicht gerade dankbar, oder?“, entfuhr es ihm ungläubig, ehe er sich der Tatsache bewusst wurde, dass er immer noch die Uniform des imperialen Offiziers trug, dessen erwürgter Leichnam nun irgendwo in Coruscants Gosse vor sich hin rottete.
Einen Moment lang betrachtete er die ihm gegenüber stehende Frau intensiver. Äußerlich wirkte sie wie eines der typischen Opfer Quinn Tellex’ – nach menschlichen Maßstäben überaus attraktiv – doch welches typische Opfer des sadistischen Anzat wäre kaltblütig genug, unmittelbar nach diesen grauenvollen Ereignissen seinen Retter zu erschießen, nur weil dieser eine Imperiale Uniform trug?


“Hören Sie, ich weiß nicht wer Sie sind und warum Sie hier sind… aber wenn wir hier rauskommen wollen, wäre es mehr als förderlich, wenn Sie nicht noch einmal versuchen, mich umzubringen… und bei einem Versuch würde es in jedem Fall bleiben.“

Seine Miene verfinsterte sich leicht.

“Habe ich mich klar genug ausgedrückt?“

Der Wechsel in seiner Mimik hätte kontrastreicher nicht sein können, als er seinen Blick leicht uf Sarah richtete – ohne dabei jedoch die Waffe auch nur um einen Millimeter zu bewegen.

“Wir haben wenig Zeit, Sarah. Können Sie laufen? Ich weiß nicht, ob die Schüsse weitere unangenehme Zeitgenossen alarmiert haben könnten…“

[Coruscant, Quinn Tellex’ Appartement]- Claire, Sarah, Cris (imperiale Uniform), Quinn (tot)
 
Coruscant - Untere Ebenen, Honey House, Fey's Zimmer - mit Chesara

Fey blieb der Mund offen stehen, als sie ihre Meisterin beobachtete, wie sie die Übungen absolvierte. Sie war gefestigt in der Macht, die Macht war ihr Verbündeter. Mittlerweile konnte Fey andere Wesen und auch Chesara recht gut durch die Macht wahrnehmen, auch wenn sie es noch bewusst tun musste. So langsam verstand sie auch, warum Chesara eine so deutliche und schöne Aura hatte.

Während Chesara ihre Übung beendete warf Fey einen Blick auf die Uhr.


"Ich lasse den Droiden vorerst bei dir. Du solltest üben so oft du kannst und versuche es auf unterschiedlichen Stufen. Sobald Jibrielle von Lianna zurück ist und hoffentlich alles mitgebracht hat, was ich ihr aufgetragen habe, könnt ihr die Übung gemeinsam mit euren Trainingslichtschwertern bestreiten. Du wirst sehen, das wird richtig Spaß machen."

"Ja, ich denke, es macht mir jetzt schon Spaß. Wobei ich nicht so ganz einordnen kann, wie es sich anfühlt. Es fasziniert mich...wie irgendwie alles, das ich lerne. Es ist...als würde ich etwas tun, dass ich seit Jahren mache, immer die selbe bewegung. Wie ein Instinkt. Aber ich kann ja nie wissen, wo der Droide hin schießt. Komisch...aber nicht unangenehm."

Fey nahm den Teller in die Hand und betrachtete ihn, dann den Droiden nachdenklich.

"Ich hab zwei Stunden mit dieser Übung zugebracht und war so konzentriert, dass ich es nicht gemerkt habe."

Gerade, als sie den Teller abgelegt hatte fiel ihr etwas ein.

"Übrigens...ich dachte vorhin ich hätte noch ein paar andere...Präsenzen wie uns gespürt (Sinaan und Steven). Kennst du sie?"

Coruscant - Untere Ebenen, Honey House, Fey's Zimmer - mit Chesara
 
[Coruscant // Mittlere Ebenen] – [Stadtverkehr // Speederbike] – [Zraika, ( NPC: ) Kilik, Kuar, Scrange, Malia & Ghest]

„Das sich immer noch solche verblendeten Fanatiker finden lassen, die solche Taten puren Wahnsinns auch tatsächlich ausführen...“

„Vergiss es Kuar, so primitive Schweine werden wir nie verstehen.“

„Diesen Abschaum will ich gar nicht verstehen. Mir ist vollkommen egal was sie denken. Es wäre sowieso am besten, wenn sie alle zusammen getrieben und ausgerottet würden.“

„So und nicht anders...“ Stimmte Malia der Schwadronsführerin zu, woraufhin die Speederbikes der Iron Warrior's eins nach dem anderen einschwenkten und in die Unteren Ebenen vorstießen.

Ihr Auftrag, der die anderen Missionsparameter für einen Moment in Wartestellung versetzte, mussten sie nicht allzu viel wissen oder tun. Eigentlich nur an ihren Bestimmungsort gelangen. Die Iron Warrior's waren eine der letzten Einheiten die dem Hammerdown Protokoll zugeteilt worden war. Die restlichen befanden sich bereits am Sammelpunkt, bis auf ein paar versprengte Truppenteile, oder jene, die schon voraus gesandt worden waren. Hammerdown war eine schnelle und gezielte Reaktion auf die Nachricht die vor einigen Stunden rauf und runter gemeldet worden war. Eine vermisste Sturmtruppenpatrouille war aufgefunden worden und ein paar der Toten waren durch Lichtschwerter gestorben. Die Vermutung, das nicht alle Angehörigen des Trupps diesen Tod hatten erleiden müssen, legte nur einen Machtnutzer nahe, aber sicher sein konnte sicher keiner. Es gab, unglücklicherweise, keinerlei Aufzeichnungen des Zwischenfalls. Die Helmkameras der Sturmtruppen hatten entweder nichts brauchbares geliefert, oder waren zerstört.

Huan war im Grunde egal wie viele von diesem Abschaum sich hier herumtrieben, allein die Tatsache das es nur einer war, brachte sie schon fast zur Weißglut. Aber war es denn ein Wunder, wo der Tempel dieser lausigen Bande aus langhaarigen Pazifisten noch hier stand? Hatte denn niemand auch nur ansatzweise daran gedacht, diese Abart von Denkmal an die Zeit der Republik endlich einzureißen? Wie auch immer. Die Iron Warrior's verweilten auf ihren Bikes und folgten einer längeren Kolonne aus Gleitern und anderen Bikes, bis sie alle zum Stillstand kamen. Während sich die Bikes zum Großteil verteilten, gingen sie mit den Gleitern und Skiffs runter. An mindestens einem Dutzend Stellen auf der Oberfläche Coruscants, in diesem Sektor, spielten sich ähnliche Szenen ab. Ein Lautsprecher wurde aktiviert und die Botschaft überbracht, das im Zuge der möglichen Unterbringung imperiumsfeindlicher Elemente, sowie dem Verdacht auf derzeitigen oder vergangenen Aufenthalt der Jedi, alle Verdächtigen verurteilt waren.

Und dann begann es. Während der durchsage hatten alle Sekundären Trupps die Umgebung abgeriegelt und die Primären Einheiten begannen nun zu marschieren und in die Gebäude einzudringen. Das Urteil war einfach und simpel, es war bei einem jeden, den sie vorfinden würden dasselbe und Huan, als auch die fünf restlichen Iron Warrior's vollstreckten es aus tiefster Überzeugung, mit absoluter Hingabe und keinem Funken eines Zweifels. Der Tod war es, den sie alle verdienten. Die Verdächtigen, die Schuldigen und all jene, die nicht die Reihen des Imperiums stärken und unterstützen wollten. Huan, zusammen mit Malia unterwegs, fing etwa in der Mitte des Komplexes an. Ohne zu zögern wurde die erste Wohnungstür geöffnet, sie drang bis ins Herzstück vor und Malia sicherte hinter ihr ab. Drei Schüsse aus der Mündung ihres Karabiners, einer aus Malias und die Scanner zeigten nichts mehr in diesen Räumen. Weiter zur nächsten Heimstätte. Sie fanden eine ganze Sippe von Twi'leks vor. Nichtmenschlicher Dreck, Sekunden später waren 9 Leben terminiert und eine weitere Wohnung gesäubert. Erst in der vierten Wohnung bekamen sie es mit Widerstand zu tun, aber der bestand aus nicht mehr, als einem recht alt gewordenen Mann, der nicht mehr zielen konnte. Mit zwei sauberen rauchenden Kreisrunden Einschusswunden ging er zu Boden. Beinahe hätten Malia und Huan die Wohnung verlassen, hätten ihre Scanner nicht beim umdrehen ausgeschlagen. Das geheime „Fach“ für Mutter und Kind waren so schnell gefunden und man trat wieder erfolgreich auf den Gang. Das ganze ging noch ganze drei Stunden weiter, dann erst sahen sie sich den letzten Wohneinheiten gegenüber.


„Du bist wieder dran.“ Meinte Huan, als ihr einfiel, das die letzten 25 Wohnungen wieder sie zuerst betreten hatte.

„Ach, die zwei schenk ich dir. Bleibt ja eh nicht genug für mich übrig.“

„Auch wieder wahr.“ Meinte sie recht gelangweilt und die zwei Sturmkommandos nährten sich der nächsten Tür, drangen binnen Sekunden in die Wohnung vor und wichen dem ihnen entgegen hagelnden Blasterfeuer geschickt aus.

„Irgendwie war das klar. Die schießwütigen B******* müssen ganz oben wohnen.“

„Naja, bevor wir gar nicht gefordert werden.“

„Werden wir das?“

„Okay, vermutlich nicht, das stimmt.“

Man hörte noch ein kurzes Piepen und dann ein kurzes Scheppern und mit einem Mal war es Still. Die Kointrahenten von Malia und Huan suchten panisch den Boden ab, die beiden Frauen wichen zurück und hechteten links und rechts neben die Tür der Wohnung, pressten sich an die Wand. Und dann zerriss es dröhnend die Ruhe des Ganges. Feuer schoss in einer Stichflamme aus der Tür und kündete von der recht erfolgreichen Explosion des Thermaldetonators.

„Das war eigentlich nicht nötig.“

„Nein, aber lustig. Die hatten auf einmal ziemlich die Panik.“

Huan schnaubte nur und schickte Malia dieses Mal vor. Die letzte Wohnung beherbergte nur ängstlich zusammen gekauerten nichtmenschlichen Abfall. Keine Überraschungen, keine Verstecke. Nichts. Endlich mit allen Wohneinheiten durchgekommen, gab Huan Meldung an die Einsatzleitung, das sie ihren Teil des Jobs erledigt hatten. Was auch kein allzu großes Wunder war. Einerseits. Andererseits besaß fast jeder Idiot auf Coruscant einen Blaster, vor allem hier unten. Aber in diesen Vierteln der ärmsten der Armen, da sah das wieder anders aus.. wie dem auch sei. Wohnkomplex Gamma-014 war gereinigt und bereit für die zweite Welle. Flammenwerfer. Im Erdgeschoss angekommen begegneten sie und Malia einem Trupp mit besagten Waffen. Die Schwadronsführerin nickte den anderen Imperialen zu. Und sprach sie im vorbei gehen noch kurz an, ehe sie zu ihren Bikes zuückkehrten und den Wohnkomplex hinter sich lassen konnte...

„Stellt euch auf viel Arbeit ein, hier unten hatte sich verdammt viel Ungeziefer eingenistet.“

[Coruscant // Untere Ebenen] – [Wohnkomplex Gamma-014 // Speederbikes davor] – [Zraika, ( NPC: ) Malia & noch einige andere imperiale Truppen]
 
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