Mami schrieb:
Ich nehme mal an, dass die baulichen Gegebenheiten, die eine Flucht des Mario M. aufs Dach ermöglich haben, nun verändert wurden/werden und während dieser Zeit keine Häftlinge auf diesem Hof Ausgang haben, bzw. das Areal etwas begrenzt ist. Und die Autorität der Behörden wäre nicht untergraben, wenn sie einfach zur Kenntnis nehmen würden, dass jemand auf dem Dach hockt, zusehen würden, dass er nicht weiter kommt als aufs Dach, DANN wäre auch keine Autorität untergraben. So wie der Fall vorliegt ist auch, meiner Ansicht nach, keine Autorität untergraben. Mario M. hat eine Schwachstelle der baulichen Gegebenheiten ausgenutzt (und das auch noch sehr gut, wenn man die Pressekonferenz mitverfolgt hat, weiß man, dass der Typ eine ca. 1,2 m hohe Stelle zwischen den Fenstern hatte überwinden müssen) und die Polizei und die JVA hat ihr zur Aufgabe überredet. Die Medien nennen es vielleicht den Behörden auf der Nase rum tanzen, aber Mario M. hat hier ja nicht wirklich die Behörden ausgetrixt um aufs Dach zu kommen, das hätte jeder andere Gefangene auch machen können.
Es geht nich - in erster Linie - darum, dass dieser Bast-ard aufs Dach kam, sondern die Art und Weise wie die Polizei ihn dort wieder herunter bekommen hat, bzw. ihn eben nicht herunter bekommen hat. DAS hat die Autorität der Polizei, der Justiz allgemein, in meinen Augen ganz massiv untergraben.
Er war alleine, ohne Geiseln, ohne Waffen, ohne jegliches Druckmittel, mit Ausnahme seines eigenen Lebens. Dennoch wurde es ihm nicht nur gestattet völlig unbehelligt auf dem Dach zu verbleiben, nein, der Aufenthalt wurde ihm sogar noch so angenehm wie möglich gemacht, indem man die Zeit durch warme Decken und Tee verschönert, anstatt diesen Abschaum der menschlichen Rasse dort oben hungern, dürsten und frieren zu lassen.
Es hätte mehr als nur eine Möglichkeit gegeben, zuzugreifen. Sei es durch Einsatz von Elektroschockwaffen, Schlafmittel im Tee, Netzwerfer, Sprungkissen im Gefängnishof, etc, pp. Dennoch wurde auch dies nicht getan.
Durch dieses Ereigniss ist meines Erachtens ein Präzedenzfall geschaffen worden. Präzedenzfall dahingehend, dass man nun keine (wirklichen) Druckmittel mehr benötigt um die Staatsgewalt nach seiner Pfeife tanzen zu lassen, sondern man in bester Kleinkindermanier einfach nur die Luft anzuhalten braucht, solange bis man bekommt, was man möchte.
P.S.: Mich würde Byrons Meinung hier sehr interessieren. Schließlich hat er so etwas wie einen "Inside view", vielleicht kann er je etwas mehr Licht in die Beweggründe unsere Justizbeamten bringen.