Oscars 2013

Verstehe ich nicht. Meinst du mit homophober Bigotterie "The Artist" den Sieger aus 2012? Oder den "The hurt locker" von 2011?

Ich meine das hier: ABC entschärfte die Oscar-Übertragung 2011 (Schnittberichte.com)

Ein ziemlich ätzendes Verhalten, dass man in keinster Weise unterstützen sollte.

Ansonsten hat Crimson eigentlich alles dazu gesagt, was ich dazu schreiben wollte.
Ich habe aber noch nicht alles gesagt:

Unter dem Strich haben wir es hier in meinen Augen mit einer elitären Versammlung zu, die es als notwendig erachtet, da Vincis "Mona Lisa" mit Munchs "Schrei" zu vergleichen, sich dabei aber nicht dazu herablässt, transparente Bewertungsmaßstäbe anzuwenden und am Ende dann den Zuschauern das beste Bild präsentiert. Und die stimmberechtigten Mitglieder der AMPAS? Die tauchen regelmäßig auf Partys auf und lassen sich gerne beeinflussen:
A Diminished Oscar Season - Lynda Obst - The Atlantic (sehr lesenswerter Artikel!)

Übrigens:
Schon gewusst, dass eine Oscar-Statue nur einen US-Dollar wert ist? Die Empfänger verpflichten sich nämlich vertraglich dazu, der Academy ein Vorkaufsrecht für einen Dollar einzuräumen, wollen sie die Statue veräußern. Wir haben es hier also mit einem Preis zu tun, der auf dem Papier zwar mehrere Hundert Dollar wert ist, unter dem Strich aber nicht mal dazu reicht, um sich eine warme Mahlzeit zu kaufen:

Psst! Wanna Buy An Oscar? - Forbes.com

Ein ziemlich merkwürdiger Verein, bei dem eben nicht alles Gold ist, was glänzt.
 
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Übrigens:
Schon gewusst, dass eine Oscar-Statue nur einen US-Dollar wert ist? Die Empfänger verpflichten sich nämlich vertraglich dazu, der Academy ein Vorkaufsrecht für einen Dollar einzuräumen, wollen sie die Statue veräußern. Wir haben es hier also mit einem Preis zu tun, der auf dem Papier zwar mehrere Hundert Dollar wert ist, unter dem Strich aber nicht mal dazu reicht, um sich eine warme Mahlzeit zu kaufen:

Psst! Wanna Buy An Oscar? - Forbes.com

Schonmal was von der Waynetrain gehört, die zum Mount Whateverest fährt?

Was die Statue an materiellem Wert hat, wird vermutlich keinen der Gewinner wirklich jucken. Auf was es ankommt ist der ideelle Wert und das Prestige, das damit einhergeht. Was dann der jeweilige Schauspieler damit anfängt bleibt jedem selbst überlassen. Ob man wie Forrest Whittaker oder Halle Barry dann in dem Müll mitspielt oder sich seine Rollen trotzdem weiter noch bewusst aussucht wie beispielsweise Christoph Waltz.

Wenn jemand Wladimir Klitschko besiegt, wird er sicherlich auch nicht nach dem materiellen Wert der Gürtel nachfragen :)
 
Der Materialwert eines Oscar inklusive Herstellungskosten liegt bei ca. 500U$. Allerdings glaube ich kaum, dass - zumindest in den letzten Jahren - irgendein Preisträger gezwungen war seine Statue für den Erwerb einer warmen Mahlzeit zu veräußern. :konfus:

C.
 
Sorry, aber diese Mitarbeiter sind Dienstleister. Für deren Leistung hat das Studio bezahlt, das Geld ist nur bei der Firma hängen geblieben, da sie Finanzschwierigkeiten hatten und die Gehälter deswegen einbehalten haben.
Das ist auch Richtig so, weil ein Dienstleister in der Regel auch nicht an den Erfolg des Films gebunden ist. Das kann schlecht sein, wenn der Film sehr gut läuft, kann aber auch den eigenen Untergang abwenden, wenn der Film nämlich floppt. Und einen Flop dürfte eine Firma wie Rhythm and Hues nicht überstehen mit diesem Prinzip.

Die Macher der Effekte haben durch den Oscar jetzt eine sehr gute Reputation, aber Geld in eine Firma stecken, die Finanziell in Schieflage ist...damit ist keinem geholfen.

Du musst mir nicht erklären, was ein Dienstleister ist...

Trotzdem steht so eine Trophäe für die Leistungen aller, die an diesem Werk beteiligt sind. Und wenn man dann hört, dass während der Arbeit an diesem Film massenweise Mitarbeiter auf die Straße gesetzt wurden und kein Geld gesehen haben - Mitarbeiter, die maßgeblich an dem Erfolg des Films beteiligt sind - und sich dann die gegenseitige Lobhudelei der Projektköpfe auf der Award-Gala anschaut (Ang Lee, der nicht in einem Satz den VFX-Leuten dankt oder das abgedrehte Mikro von VFX-Supervisor Westenhofer), dann hat das nun mal einfach einen bitteren Beigeschmack. Und den wirst du mir auch nicht verübeln können.

EDIT: Hier auch noch ein sehr interessanter Artikel zu dem Thema:
How the Oscars proved Hollywood is killing the VFX industry
 
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Ang Lee, der nicht in einem Satz den VFX-Leuten dankt

"I really need to share this with all 3000, everybody worked with me on Life of Pi. I want to thank you for believe in this story and share this incredible journey with me."

Der Film ist eine Leistung aller, sagst du selbst, die VFX ist auch ein Teil des Teams. :verwirrt:

Zusätzlich wurde das VFX Team sogar durch eine eigene Trophäe geehrt. Das die Firma den Bach runtergeht, ist schade und die Finanzsituation der VFX Gemeinde ist ein Thema für sich, aber ein Thema für die ganze Filmindustrie. Ich sehe das übrigens ganz genauso. Vergleichbare Situation gab es bei den Drehbuchautoren, die haben dann gestreikt...ist auch eine Option und würde wahrscheinlich mehr helfen, als ein Danke von Ang Lee speziell an die VFX Leute, die sich davon auch nix kaufen können.

das abgedrehte Mikro von VFX-Supervisor Westenhofer

Das war auch das einzige was einen bitteren Beigeschmack hatte. :)
 
Ja, ehrlich - Niveau. Ich sehe die Oscars als um ein vielfaches niveauvoller an als jeden Preis, den man durch Marketing erkaufen kann. Ich habe nirgends behauptet, es gäbe nicht auch Probleme aber sie sind mir jedenfalls lieber als andere Preise, eben weil man weit eher auf Qualität als Quantität geht und sich selbiges bereits an den Nominierungen abzeichnet. Und dabei spreche ich nicht von den vielfachen Nominierungen, sondern denen in den jeweiligen Kategorien. Beim neuen Medium Videospiel fällt mir nicht ein Preis ein, den ich ernst nehmen könnte, geschweige denn eine gewisse Wertigkeit besitzt. Und am schlimmsten ist es halt immer dann, wenn man auch noch die Konsumenten voten lässt. Sowas gibt es eben beim Oscar nicht. Da gewinnt eben kein Michael Bay (dort, wo er nicht reingehört). Und selbst wenn der Vorwurf stimmen würde, dass "kleinere" Filme gepusht würden, dann wäre das ja immer noch besser als die Preisvergabe andernorts.
 
Ja, ehrlich - Niveau. Ich sehe die Oscars als um ein vielfaches niveauvoller an als jeden Preis, den man durch Marketing erkaufen kann. Ich habe nirgends behauptet, es gäbe nicht auch Probleme aber sie sind mir jedenfalls lieber als andere Preise, eben weil man weit eher auf Qualität als Quantität geht und sich selbiges bereits an den Nominierungen abzeichnet. Und dabei spreche ich nicht von den vielfachen Nominierungen, sondern denen in den jeweiligen Kategorien. Beim neuen Medium Videospiel fällt mir nicht ein Preis ein, den ich ernst nehmen könnte, geschweige denn eine gewisse Wertigkeit besitzt. Und am schlimmsten ist es halt immer dann, wenn man auch noch die Konsumenten voten lässt. Sowas gibt es eben beim Oscar nicht. Da gewinnt eben kein Michael Bay (dort, wo er nicht reingehört). Und selbst wenn der Vorwurf stimmen würde, dass "kleinere" Filme gepusht würden, dann wäre das ja immer noch besser als die Preisvergabe andernorts.

Und wie bemisst man jetzt die Qualität eines Kunstwerks in einer Weise, die dazu geeignet ist, um alle anderen Kunstwerke eines Jahrgangs abzuwerten?

Um das auf einer niveauvollen Ebene zu betreiben, müsste man eine Vielzahl von Bewertungskriterien erfassen und ein insgesamt größeres Kandidatenspektrum zulassen.

Bei den Oscars hat man aber bildlich gesprochen die Wahl zwischen 5 bis 6 Autos, von denen eines am Ende als das Beste bezeichnet wird. Sagen wir mal, dass da ein Smart, ein Minivan, ein Pickup, ein Sportwagen, eine Limousine und ein Geländewagen zu Auswahl stehen.

Sitzen jetzt z.B. übermäßig viele Garten- und Landschaftsbauer in der Jury, dann wird die Wahl wohl auf den Pickup fallen.

Und genau hier liegt der Hase begraben. Es gibt einfach keine rationale Grundlage, mit der man die These eines besonders hohen Niveaus bei den Oscars begründen könnte. Denn genauso wie bei den Peoples Choice Awards liegt der Oscar-Entscheidung lediglich eine statistische Erhebung zugrunde, die zudem noch nicht mal so repräsentativ und so transparent wie möglich ist, wie es mit wenig Aufwand tatsächlich realisierbar wäre.

Am Ende ist aber selbst alle Hingabe irrelevant, denn mein Geschmack lässt sich nur Schwer von Wahlergebnissen beeinflussen. Ganz anders sieht das aber mit meiner Aufmerksamkeit aus, denn was ich nicht kenne, das kann ich nicht konsumieren.

Würde die Oscarverleihung sich nicht selbst den Anstrich einer totalen Kompetenzüberlegenheit bei der Meinungsbildung geben, dann könnte man diesem Affentheater sogar tatsächlich Niveau unterstellen.
 
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Und genau hier liegt der Hase begraben. Es gibt einfach keine rationale Grundlage, mit der man die These eines besonders hohen Niveaus bei den Oscars begründen könnte. Denn genauso wie bei den Peoples Choice Awards liegt der Oscar-Entscheidung lediglich eine statistische Erhebung zugrunde, die zudem noch nicht mal so repräsentativ und so transparent wie möglich ist, wie es mit wenig Aufwand tatsächlich realisierbar wäre.

Heh? Das ist doch Quark, abgesehen von der Kategorie Bester Film, in der alle Mitglieder der Academy wählen dürfen, werden die Nominierungen in den einzelnen Kategorien jeweils von den Angehörigen dieses Zweiges nominiert. Regisseure wählen also die Nominierungen für die Kategorie Regie aus usw. usf. Insofern kann man also durchaus von einem hohen Niveau sprechen - und was das mit Statistik zu tun hat, müsstest du mir auch nochmal erklären. :konfus:
 
Heh? Das ist doch Quark, abgesehen von der Kategorie Bester Film, in der alle Mitglieder der Academy wählen dürfen, werden die Nominierungen in den einzelnen Kategorien jeweils von den Angehörigen dieses Zweiges nominiert. Regisseure wählen also die Nominierungen für die Kategorie Regie aus usw. usf. Insofern kann man also durchaus von einem hohen Niveau sprechen - und was das mit Statistik zu tun hat, müsstest du mir auch nochmal erklären. :konfus:

Grade dir muss ich doch wohl hoffentlich die statistische Natur einer Mehrheitsentscheidung nicht wirklich erklären, oder? Ist immerhin ein demokratisches Grundprinzip.

Aber meine wesentliche (und bislang unbeantwortete) Kernfrage lautet nach wie vor, wie es denn sein kann, das ein bestimmter Wahlvorgang besser sein soll, als alle anderen (Stichwort: Referenz-Award-Verleihung), um zu entscheiden, dass Birnen besser als Äpfel sind?

Das mag den Verkauf von Birnen zwar ankurbeln, aber ob das am Ende den meisten Leuten auch wirklich schmeckt, wird nun mal überhaupt nicht berücksichtigt.
 
Ich versteh die Aufregung nicht ganz.
Dass nicht jeder den Oscar bekommt der ihn verdient war doch schon immer klar. Wäre es mit rechten Dingen zugegangen hätte ein Alfred Hitchcock mindestens den Oscar fürs Lebenswerk kriegen müssen.
 
Warum regt man sich hier eigentlich so auf? Die Academy Awards sind doch im weitesten Sinne eine private Preisverleihung, die öffentlich gesendet wird. Und die Filmlobby verleiht unter sich die Preise, was ihr gutes Recht ist. Ob es gerecht ist, wer den Oscar gewinnt? Ja, denn zumindest bei den nominierten Filmen bin ich absolut einverstanden, das diese es auch verdinet haben, nominiert zu sein. Argo habe ich gesehen, als er rausgekommen ist und da gab es noch gar keinen Preisehype und ich fand, es war der beste Film, den ich 2012 gesehen habe. Und das ein Theaterschauspieler wie Christoph Waltz mehr Möglichkeiten in seiner Darstellung hat als Filmschauspieler, wenn er es schafft, sein Repertoir subtiler auszudrücken, ist ja auch klar. Er kann eben differenziertere Haltungen und glaubwürdigere Brüche spielen. Er hat den Preis verdient. Und da ich diplomierter Schauspieler bin, erlaube ich mir mal eine gewisse Kompetenz, dies einigermasse gut beurteilen zu können. Dennoch ist Kunst auch im gewissen Sinne subjektiv, aber eine Marketingstrategie reinzuinterpretieren, halte ich für Quatsch. Viele Filme sind eh schon erfolgreich gewesen und haben abgesahnt. Doch oft sind eben Filme, die nicht das breite Publikum ansprechen, die besseren Filme. Sie sind komplexer, subtiler, Aussagekrftiger, vielleicht politischer und sprechen somit nicht den Casual Kinogänger an, der gar nicht in die Tiefe gehen will!!! Und das ist auch vollkommen ok so. Einzig was mir persönlich nicht so sehr gefällt ist, das Dramen generell bessere Chancen auf den Oscar haben, wo doch Komödien viel schwerer zu inzenieren sind, zumindest intelligente Komödien.
Und wenn hier in Frage gestellt wird, ob Oscars gute Kunst honorieren, kann man nicht im gleichen Atemzug kritisieren, das Heath Ledger auf Grund mangelnder Vorbildfunktion den Oscar nicht verdient hätte. Denn die schauspielerische Leistung ist einfach gegeben bei Batman.

Ich persönlich halte es eh für wichtiger, wenn man die Oscars in irgendeiner Weise kritisieren will, die Nominierungen zu untersuchen. Denn hieran lässt sich die Tendenz eher untersuchen. Der Gewinner ist schliesslich "nur" der Beste der Besten. Und klar, Kunst ist IMMER an Kultur und Zeit gebunden und lebt in Wechselwirkung. Die gleichen Filme 10 Jahre früher oder später würden vermutlich etwas anders gedreht, geschrieben und auch etwas anders honoriert werden.
 
Und wenn hier in Frage gestellt wird, ob Oscars gute Kunst honorieren, kann man nicht im gleichen Atemzug kritisieren, das Heath Ledger auf Grund mangelnder Vorbildfunktion den Oscar nicht verdient hätte. Denn die schauspielerische Leistung ist einfach gegeben bei Batman.


Und doch stellt sich die Frage ob er ihn bekommen hätte wenn er sich nicht selber ausgeknipst hätte.
Ob nicht doch ein gewißerr Mitleidsbonus eine Rolle gespielt hat.
Oder mit seinem Namen nochmals Geld zu machen, was ja wiederum Icebärs Meinung entsprechen würde.
 
Und doch stellt sich die Frage ob er ihn bekommen hätte wenn er sich nicht selber ausgeknipst hätte.
Ob nicht doch ein gewißerr Mitleidsbonus eine Rolle gespielt hat.
Oder mit seinem Namen nochmals Geld zu machen, was ja wiederum Icebärs Meinung entsprechen würde.

Die Frage wird man nie abschließend beantworten können. :zuck:
Ansonsten: Wir reden hier von der Filmindustrie, und wie jeder andere Industriezweig auch versucht diese mit ihren Erzeugnissen Geld zu verdienen und Gewinne zu erwirtschaften. So what...?!

C.
 
:crazy :crazy :crazy

Um was geht es Dir jetzt eigentlich, um Marketing, um Drogen, um eine irgendwie geartete Oscar-Verschwörung? Man weiß es nicht. :zuck:

C.

Also zuletzt hast du hier einen Drogentoten als Ergebnis des normalen Geschäftsgebarens der Filmindustrie abgetan, welches "So what?!"-mäßig nicht weiter hinterfragt oder kritisiert zu werden braucht.

In diesem Sinne gibt's auch drei schiefe Gesichter von mir zurück: :crazy :crazy :crazy
 
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