Bastion

[Bastion/in der Nähe des Sith-Tempels/Destinys Schiff] Destiny

Die Landung war ruckelnd und nicht sonderlich elegant. Als ihr Schiff auf den Boden aufsetzte, gab es einen Knall und Rauch stieg aus den Triebwerken. Sie stieg aus und begutachtete den Schaden. Sah nicht so aus, als könnte sie das reparieren."Na toll. Da versucht man jahrelang, das Ding halbwegs flugtauglich zu machen, und dann geht es bei der ersten Landung schon wieder kaputt. Aber egal, ich bin, wo ich hinwollte.", murmelte sie.
Jetzt erst sah sie sich richtig um. Das also war Bastion - der Planet der Sith. Stolz durchflutete sie. Sie hatte es geschafft - das Schiff repariert und hierher geflogen. Sie war wirklich keine tolle Pilotin, ganz im Gegenteil, das war ihr erster Flug gewesen, aber sie hatte ihr Ziel erreicht. Sie hatte Takodana hinter sich gelassen und war bereit, ein neues Leben zu beginnen.

[Bastion/in der Nähe des Sith-Tempels/neben Destinys Schiff] Destiny
 
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[ Bastion / Orbit / Strike-Kreuzer „Tyrant“ / Hangar] Satira Syfa und ihr Team (NSC), Darth Zion, Talohn, Naharo, Jünger, Ulric und Soldaten (NSC)

Captain North sah den Sith hinterher nachdem sie ihm passiert hatten und runzelte die Stirn ein wenig. Das war undramatischer über die Bühne gegangen als Gedacht. Als der letzte von ihnen den Hangar verlassen hatte, drehte er sich etwas um und sah die versammelten Soldaten an "Weggetreten!" Zum Glück folgte die Reporterin dem Sith, das war Ulric gerade ganz recht. Zielstrebig lief nun auch er los, ihm viel nämlich die Dankbare Aufgabe zu, die Einsatzbesprechung halten zu dürfen. Mit dem Turbolift erreichte er schnell den vorgesehenen Besprechungsraum. Der Raum war groß und würde jeden Platz bieten, dominiert wurde er von einem großen Tisch, aus Metall. In dessen Mitte ein großer Holoprojektor eingebaut war.

Ulric blieb vor dem Tisch stehen und griff mit beiden Händen nach seinem Helm und setze diesen vor sich auf den Tisch ab. Kurz sah er auf das eingearbeitete Display im Tisch und überprüfte die Unterlagen noch einmal. Mit einem schnellen Zischen öffnete sich die Tür und die ersten Teilnehmer betraten das Konferenzzimmer. Es dauerte ein paar Minuten bis es sich gefüllt hatte. Doch ein schneller Blick lies ihn erkennen das ein Mann noch fehlte. Einen Moment spielte Ulric mit dem Gedanken bereits ohne ihn anzufangen, aber man hatte ihm vorher eingeschärft Höflich zu bleiben.

Es war ein wenig vorhersehbar das die Sith und die Militär noch eher unter sich blieben. Das würde er ändern müssen, seine Leute mussten die Sith kennen lernen. Der Kampfeinsatz würde alles andere als Leicht werden. Tom suchte den Blickkontakt mit einigen Soldaten, die er hierzu eingeladen hatte und lies seinen Blick dann zu den Stühlen wandern. Zum Glück kannte ihn Command Sergeand Rikus ihn schon lange genug und trieb unauffällig die Leute in Richtung des Tisches. Ganz langsam setzten sich seine Squadführer an den Tisch. Der Gruppendynamik folgend setzten sich auch die Sith vereinzelt an den Tisch.

Langsam bekam Captain North die Aufmerksamkeit, als sich endlich die Tür öffnete und der Mann hereim kam auf den sie gewartet hatten. Ulric lies sich nichts anmerken und nickte Darth Zion zu. Mit einem Knopfdruck aktivierte er den Holoprojektor. Es dauerte einen Moment bis sich das gut eineinhalb Meter durchmessende Holobild der Galaxis stabilisierte. "Meine Damen und Herren, ich freue mich sie hier begrüßen zu dürfen. Mein Name ist Captain Ulric North. Ich bin .... kein Mann großer pompöser Worte und komme lieber gleich zum Thema" und lies seinen Blick kurz über die anwesenden streifen. Seine Leute grinsten ein klein wenig breiter, bei seinen Worten und warfen immer mal wieder neugierige Blicke auf die Sith, auch sie wussten noch nichts von der auf sie zukommende Aufgabe. Ulric war kein Politiker und hatte kein sonderlich großes Talent zum reden, trotzdem zwangen seine Befehle ihm dazu noch ein paar weitere Worte zu finden. "Wie alle bemerkt haben dürfen, hat der Orden der Sith, uns freundlicher weise einige ihrer begabtesten Krieger zur Seite gestellt, um die Aufgabe, die uns allen übertragen wurde, zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen." Langsam veränderte sich das Holobild der Galaxis und der Kernbereich wurde langsam näher.

"Wie sie vielleicht schon gehört haben, herrscht nicht überall Frieden im Imperium. Vor nicht allzu langer Zeit kam es zu einem Aufstand im Koornacht Cluster. Eine bis dahin eher unbedeutende Sternenballung im Imperium" Das Bild war Mittlerweile soweit zusammen geschrumpft, das man den Koornacht Cluster erkennen konnte. "Die Yevethaner..." wieder wurde kurz ein Bild eingeblendet. "haben uns leider kalt erwischt und den ganzen Cluster im Handstreich übernommen." Klärte er alle mit ein wenig Grundwissen auf. "Ziel unseres Auftrages ist die Welt Aradia die vor einer Woche von den Yevethanern erobert wurde." Jetzt erschien mit einem Durchmesser von eineinhalb Metern erschien ein Holobild des Planeten, der leicht um die eigene Achse rotierte.

Einen kurzen Moment lies er ihnen Zeit, um das gehörte zu verarbeiten, ehe er weiter sprach. "Unser Auftrag ist die Auffindung und Extraktion einiger wichtiger Persönlichkeiten auf dieser Welt. Bis vor 26 Stunden standen wir noch in Kontakt mit dieser Gruppe. Wenn wir noch die Reisezeit mit Einberechnen haben wir ein Suchgebiet eingrenzen können." Wieder veränderte sich das Bild und ein Teil des Planeten wurde vergrößert. Dann wurde ein Bereich des Holobildes farblich anders markiert. "Über welche Kommunikationsmittel die Gruppe noch verfügt wissen wir leider nichts. Im günstigsten Fall verfügen sie noch über Kurzstreckenkommunikation, so das wir ein Abholpunkt mit ihnen festlegen können. Davon dürfen wir aber leider nicht ausgehen"

Wieder lies er seinen Blick über die Anwesenden schweifen und sah jeden einzelnen an. Captain North versuchte die Sith einzuschätzen. Der Umgang mit ihnen war nicht immer leicht, aber ihre Hilfe war es mehr als Wert. Es waren die Sith, die ihre Chancen, auf ein gelingen dieser Mission deutlich erhöhten und ihr aller Überleben. "Wie sie erkennen können liegt der Großteil des Suchgebietes in einen Wohngebiet, etwas außerhalb des Zentrums von Anozira. Es ist die zweit größte Stadt des Planeten Aradia. Der Stadtteil heißt Kitnalta und gehört eher zu den etwas besseren Wohngebieten." Mit ein paar Handgriffen schaltete er einige zusätzliche Informationen für die Sith frei. "Sie sehen jetzt vor sich auf den Bildschirm, die Akten der Personen die wir hinter der Front heraus hohlen sollen. Es geht um dem Ehemaligen Verwalter und Gouverneur von Aradia, sowie seinen Militärberater, einen altgedienten und angesehenen Brigadier General und zwei Wissenschaftler der Firma Aradian Pulse Lifter, über mögliche weitere Begleiter können wir nur spekulieren. Alle Zielpersonen haben Familie oder angehörige, in wie weit diese den Aufstand der Yevethaner überlebt haben ist uns nicht bekannt." Wieder wartete Ulric einige Zeit bis die Sith Zeit hatten einen Blick über die Akten zu werfen. "Der Einsatz steht unter dem Kommando von Darth Zion sobald wir den Boden erreicht haben." und nickte diesem zu, ehe er sich setzte.

An der Seite des Tisches erhob sich in junger Offizier des Geheimdienstes und trat nach vorne. Er war mit etwa ein Meter sechzig nicht gerade beeindruckend groß. Trotz seines Alters von schätzungsweise fünfundzwanzig war sein Kopfhaar schon ziemlich ergraut und schütte geworden. "Wir haben leider noch zu wenig Schiffe in diesem Bereich, der Galaxis um alle Welten effektiv verteidigen zu können. Daher können wir leider nur die Tyrant, zur zeit entbehren, für diese Mission. Wir rechnen mit keiner allzu großen Yevethanischen Flottenpräsenz mehr dort vor Ort, dazu ist das System an sich zu unbedeutend. Es gibt wichtigere Ziele zu verteidigen für sie, wie zum Beispiel Galantos. An Boden werden die Yevethaner unserer Streitmacht jedoch vermutlich deutlich überlegen sein. Wir rechnen damit das sie eine größere Zahl an Truppen dort zur Befriedung zurück gelassen haben. Es ist auch damit zu rechnen, das die Yevethaner erobertes Imperiales Kriegsgerät gegen uns einsetzten könnten. Der Durchschnittliche Tag hat etwa 22 Stunden, Die Schwerkraft liegt fünf Prozent unter der üblichen Norm. Die Temperatur liegt durchschnittlich bei etwa 32 Grad zu dieser Zeit." ratterte der Offizier die Daten herunter. "Alle Daten die uns zur Verfügung stehen, werden ihnen nach dieser Besprechung noch einmal zugänglich gemacht werden. Diese Daten unterliegen natürlich der Geheimhaltung." machte er lieber noch einmal darauf aufmerksam, bevor er den Platz für Darth Zion räumte.

[ Bastion / Orbit / Strike-Kreuzer „Tyrant“ / Besprechungsraum] Darth Zion, Talohn, Naharo, Jünger, Ulric und Soldaten (NSC)
 
[Bastion/in der Nähe des Sith-Tempels/neben Destinys Schiff] Destiny

Nachdenklich ging Destiny auf den Tempel zu. Sie hatte Angst, schließlich wusste sie, dass die Sith gefährlich waren. Und sie hatte keine Ahnung, wie sie reagierten, wenn plötzlich jemand ankam und ein Sith werden wollte. Aber andererseits war ihr ja klar gewesen, dass diese Entscheidung ihren Tod bedeuten könnte. Sollte sie einfach zum Tempel gehen und sagen, wieso sie hier war? Oder sollte sie hier warten, bis man sie bemerkte? Natürlich konnte das dauern, aber es war auf jeden Fall respektvoller, und nach allem, was sie über die Sith wusste, war Respekt wichtig, wenn man überleben wollte. Sie entscheid sich fürs Warten, hoffte, dass sie bald jemand bemerkte.

[Bastion/in der Nähe des Sith-Tempels/] Destiny




 
[Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Bastion / Center / Tempel der Sith / Vor dem Eingangstor] Gula (NSC), Tempelwächter, Destiny

Leise fluchte Gula, als er sein Bein ihm schmerzend meldete, dass es eingeschlafen war. Ärgerlich schüttelte der grünhäutige Twi´lek seine Gliedmaßen und versuchte, so, das lästige Kribbeln zu vertreiben, und strich dann seine schlichte schwarze Robe zurecht. Der Wachdienst am Eingang zum Tempel der Sith, dieser riesigen, düsteren Pyramide im Herzen der Hauptstadt von Bastion, konnte teilweise wirklich anstrengend werden, dachte sich der Tempelwächter missmutig und er warf einen Blick auf die Sonne, die sich langsam senkte. Bis Sonnenuntergang ging seine Schicht noch, dann würde er endlich in die Kantine gehen können und sich ein kühles Getränk gönnen. Das war ja auch mehr als verdient, allein heute hatte er zusammen mit den anderen Wächtern zwei aufmüpfige Jünger mit Schockstäben so lange bearbeitet, bis sie endlich Ruhe gegeben hatten. Idioten, diese normalen Jüngern, jeder wusste doch, dass man sich mit den Wächtern nicht anlegte. Aber manche lernten es offenbar nur auf die harte Tour, und Gula und den anderen hatte diese kleine Abreibung ziemlich Spaß gemacht, endlich mal wieder was zu tun, das lockerte den eintönigen Dienst auf. Sie hatten ihren Job so gut gemacht, dass sogar einer der richtigen Sith, also einer von diesen höherrangigen Leuten, sie gelobt hatte. Beim Anblick des Mannes war Gula war ein kalter Schauer über den Rücken gelaufen, so düster und bedrohlich hatte er gewirkt, doch Lob war Lob.

Nun in etwas besserer Stimmung summte der Twi´lek ein wenig vor sich und ließ seinen Schockstab kreisen, während er auf und ab ging und sich ein wenig die Beine vertrat. Das brachte ihm spöttisches Gelächter ein.


„Verdammt, Gula, du summst so schlecht wie aussiehst. Was ist das überhaupt für ein Lied? Bringt man das Sklaven bei, um ihre Ohren zu verformen oder was?“

Die höhnischen Worte kamen von Sliri, die Tempelwächterin grinste über ihre Scherze und klopfte einem anderen Wächter auf die Schulter, der ebenfalls lachte. Wütend biss Gula die Zähne zusammen. Sliri war eine Menschenfrau, sogar ganz hübsch für diese Spezies, und sie machte sich ein Vergnügen daraus, die nichtmenschlichen Jünger zu demütigen, dabei wurde sie von ein paar anderen der Tempelwächter unterstützt. Gula funkelte sie zornig an.


„Halt´s Maul, Sliri. Du klopfst zwar gerne diese Sprüche, aber ich habe gesehen, wie Maskol gestern in dein Quartier gegangen ist. Stehst wohl auf Hörner.“

Maskol war ein großer, kräftiger Zabrak und einer der Tempelwächter, die man gerne als Musterbeispiel präsentierte. Sliri wurde rot und senkte peinlich berührt den Kopf, dann marschierte sie mit zwei weiteren Wächtern davon. Gula grinste zufrieden. Der Tag war vielleicht doch nicht so übel. Als er auf seinen Posten zurückkehrte und sich umsah, bemerkte er eine junge Frau (Destiny), die in etwas Abstand zum Tempeleingang stand und unschlüssig aussah. Der Twí´lek musterte sie abschätzig. Groß und schlank, langes schwarzes Haar, seltsam verfärbte Augen...eine Menschin? Ein Mischling? Na, ihm egal, sie war wohl eine Anwärterin, die noch nicht den Mut gefunden hatte, näher zu kommen.


„Du da! Ja, du, Menschenfrau, mit den langen schwarzen Haaren! Wenn du eine Sith werden willst, dann komm näher und steh nicht wie eine Statue im Weg herum. Anwärter, sie werden jedes Jahr schlechter...“


Rief der Twi´lek ihr zu und murmelte den letzten Satz mehr an sich selbst gewandt. Als die Frau schließlich näherkam, betrachtete Gula sie eher desinteressiert, er hatte schon viele Anwärter gesehen. Die meisten überlebten nicht lange. Demonstrativ klopfte er mit seinem Schockstab auf seine Handfläche und grinste, wobei er seine spitzen Zähne entblößte.


„Also, bringen wir es hinter uns.“


Der Wächter holte ein Datenpad hervor und hielt es in die Höhe.

„Dein Name, Anwärterin. Leg deine Hand hier drauf, wir nehmen eine Blutprobe. Sobald das erledigt ist, kannst du den Tempel betreten und dir ein Quartier suchen. Kratz nicht gleich im Eingangsbereich ab, sonst müssen wir Wächter das wegwischen, was von dir übrig bleibt. Willkommen bei den Sith.“

Gula lachte gehässig und grinste einem anderem Wächter zu, der spöttisch zwei Finger hob. Zwei Stunden würde sie überleben, wollte er damit zeigen. Früher hatte der Wächter ganz gerne auf so was gewettet, doch ihm gingen die Credits aus, also hatte er damit aufhören müssen. Ein Jammer war das, er hatte teilweise wirklich gute Prognosen gehabt.


[Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Bastion / Center / Tempel der Sith / Vor dem Eingangstor] Gula (NSC), Tempelwächter, Destiny
 
[Bastion, Am Eingang des Tempels] Destiny, Gula und andere Wächter(NPCs)

Sie wartete. Nachdenklich sah sie sich um. Es war recht interessant hier, aber ganz anders als auf Takodana mit seinen dichten Wäldern. Sie lauschte, aber keine Vögel waren zu hören. Versuchsweise ahmte sie ein paar Vogelstimmen nach, auf Takodana einheimische Vogelarten, aber es kam keine Antwort. Selbst die Vögel schienen die Sith zu meiden... was nicht unbedingt dazu beitrug, ihr Mut zu machen. Unbehaglich musterte sie diese riesige, unheimliche Pyramide. Plötzlich schien einer der Wächter am Eingang des Tempels auf sie aufmerksam zu werden, ein grünhäutiger Twi'lek. Er betrachtete sie abschätzig, und in seinem Blick lag etwas... überhebliches. Damit hatte sie gerechnet, schließlich konnte man ihr ansehen, woher sie kam. Ihre schwarzen Haare waren zerzaust und müssten dringend mal wieder gekämmt werden, und die grobe braungraue Kleidung, die sie einem toten Schmuggler abgenommen hatte, war dreckig und verschlissen. Er rief ihr zu, sie solle näherkommen und nicht im Weg rumstehen. Unfreundlich, aber das war zu erwarten gewesen. Vorsichtig kam sie näher, immer bereit, sich umzudrehen und wegzulaufen, sollte er sie angreifen. Auch wenn sie vermutlich nicht weit kommen würde. Drohend schlug er sich mit seinem Schockstab auf die Hand. Er zog ein Datenpad hervor und sagte ihr, sie solle ihre Hand darauf legen und eine Blutprobe abgeben. Zögernd tat sie, was er befohlen hatte. Dann meinte er, sie dürfte hineingehen und sich ein Quartier suchen, und riet ihr, nicht gleich im Eingangsbereich zu sterben. Wow. Sie hatte gewusst, dass die Sith überheblich waren, aber hielt der Typ sie wirklich für so schwach? "Keine Angst, ich bin stärker, als ich aussehe", erwiderte sie kalt und betrat den Tempel.

[Bastion/Eingangsbereich des Tempels] Destiny
 
Bastion Center Sith Orden Wohngebäude der Diener und Jünger Leonis Vekkian und Jünger

Mit einem schrillen Summen wurde es hell in den Schlafräumen der Jünger. Das Licht bohrte sich in die verschlossenen Augen, riss den vor der Realität fliehenden mit grausamen Klauen aus dem sanften Elysium. Dem scheinbar einzigen Ort, an dem man vor dem Grauen des Sith Ordens sicher zu sein schien, so bildete man es sich zumindest am Anfang ein. Zumindest so lange bis die Ereignisse des alltäglichen Jüngerlebens sich in die Träume nagten, ihren Weg mühsam durch die Neuronen und Synapsen fraßen, sich durch das Fleisch bis zum Herz ätzten und das Gehirn infizierten. Bis auch in der Traumwelt die dunklen Schlieren sich zu der Angst manifestierten, die auch im wachen Zustand mit eisiger Pranke die Luft aus den Lungen presste. Man entkam diesem schattenhaften Untier nur, wenn man begann eisige Mauern zu bauen. Erst wenn man sich von dieser Angst befreite, war man wirklich frei zu tun, was man wollte. Diese Mauern waren nicht immer ein bewusster Akt, sie trieben dem Efeu gleich ihre Sprossen und arbeiteten sich ihren Weg in alle Richtungen, je weiter man abstumpfte gegenüber den Monstrositäten, die dieser Kult evozierte.
Mühsam versuchte Leonis seine Augen vor dem Licht zu verstecken, doch wusste er, dass es kein Entkommen geben würde. Mit seiner rechten Hand versuchte er sich den Schlaf aus den schmerzenden Augen zu reiben, rieb sich die Ablagerungen aus selbigen, die sich über Nacht angesammelt hatten. Seine Glieder schmerzten, sein Körper sehnte sich zurück in die Laken. Es war nicht die bequemste Schlafstätte seines Lebens, im Gegenteil. Das Bett reichte gerade so für den gar nicht mal so großen Tapani, die Bezüge waren rauer als er es aus seinem alten Leben kannte und doch gab es kein süßeres und verführerischeres Gefühl als dem Ruf der Schlafstätte am Ende eines entbehrungsreichen Tages zu folgen. Mehrmals fuhr sich der Tapani mit den Händen durchs Gesicht, versuchte die Müdigkeit fortzujagen. Danach tastete sich seine Hand langsam aber bestimmt unter sein Kissen vor und suchte nach den Gegenständen die er unter diesem versteckt hielt. Er hatte auf die harte Tour lernen müssen, was es bedeutete in einer Welt ohne Gesetze zu leben, in der nur das Recht des Stärkeren zählte. Der stark hierarchisch erzogene Tapani hatte es als Kultuschock empfunden. Es war eine Sache solche Dinge in HoloDokus oder Büchern zu lesen, sich zurückzulehnen und auszumalen wie man diesen Dingen entgegenwirken konnte, doch eine gänzlich andere in dieser Situation zu leben und vor allem zu überleben. Am Anfang wurde Leonis oft beklaut. Diebstahl gehört zu den Kavaliersdelikten im Orden. Niemand wird sich darum scheren, wenn Diebstahl in den Jüngerebenen gemeldet wird. Du musst stark genug sein um den Hab und Gut zu verteidigen und du musst schlau genug sein das von anderen nehmen zu können, die unvorsichtig sind.


Als er sich vergewissert hatte, dass alles an seinem Platz war, richtete er sich auf und achtete darauf seinen Kopf nicht an der viel zu nahen Decke des Hochbettes zu stoßen. Die Jünger um ihn herum waren auch gerade dabei wach zu werden und begannen langsam aber sicher Geräusche von sich zu geben. Wirklich still war es in diesem Gebäude nie. Enge Schlafräume, vier Hochbetten mit jeweils drei Schlafnischen in einem kargen Raum, geflutet vom kalten Licht der Neonröhren. Generell ist alles in den Wohnkasernen der Jünger, welche im Südosten der Tempelanlage liegen, eng. Das daraus entstehende Konfliktpotenzial ist groß, ständig tritt man einem der anderen Jünger auf die Beine. Es existiert keinerlei Privatssphäre in diesen Räumen, man ist den anderen beinahe schon schutzlos ausgeliefert. In großen schwarzen Basiclettern prangert der Spruch "Einheit durch Stärke" an den Gangwänden, doch die verblassten Lettern weisen auf den normativ schwachen Inhalt der Aussage hin. Das Individuum verschwindet innerhalb dieser Ebene, man wird zur Masse. Gerade dann versucht jeder Jünger verzweifelt dagegen anzukämpfen, das letzte Stück Individualität in der konformen Masse zu erhalten. Es bricht der Kampf jeder gegen jeden aus, ein brutaler und vor allem hinterrücks geführter Kampf unter dem Deckmantel der Dienerschaft des höheren Wohls. Es gab nur zwei Optionen: Entweder man kämpfte und jagte oder man wurde zur Beute. Jäger und Gejagte. Die meisten zählten zu letzterer Kategorie. Auch Leonis Vrekkian ist ein solcher Gejagter. Jäger und Gejagte, sie stellen das soziale Abbild des Urwalds dar. Der Gesellschaftsvertrag, von dem der Tapani in seiner Schul- und danach Studienzeit immer wieder gelesen hatte, ist in dieser Existenzform aufgelöst. Jeder ist zurück im Naturzustand in seiner horizontalen Rangebene zurückversetzt. Im Grunde möchte jeder in Ruhe existieren. Die einzelnen Sphären des eigenen Seins kollidieren mit denen der eigenen Umgebung.

Die Wesen mit denen er sich eine Schlafstätte teilt sind diese Sphären, zwölf Sphären die ihr Überleben sichern und die Leiter nach oben erklimmen wollen. Mit Leonis waren es insgesamt drei Menschen, vier Twi'leks, drei Niktos, ein Rodianer und ein Chadra-Fan. Gerade letzterer war für Leonis ein großes Mysterium. Niemand schien die kleine, pelzige Kreatur wahrzunehmen, genauso wenig wie das Wesen seiner Umgebung Beachtung schenkte. Andererseits wurde es auch in Ruhe gelassen. Vor dem Wesen hatte Leonis die wenigste Sorge. Es ist eine Wissenschaft für sich herauszufinden wem man ein gewisses, gesund kritisches Maß an Vertrauen schenken kann. Leonis fiel am Anfang auf die Nase als er der falschen Person vertraute und ihn ausnutzte. Der menschliche Jünger gab ein gewissen Bereich an Schutz, aber forderte schnell einen Preis dafür ein. Man kriegt nichts geschenkt. Jedes "Geschenk" kann später als eine Verschuldung angesehen werden. Niemand macht etwas aus reinem Altruismus, zumindest niemand der lange in dieser Welt überleben wird. Leonis hatte Glück gehabt, dass betreffender Jünger einem "Unfall" zum Opfer gefallen war. Es schien, als sei er in einem Nebenraum der Kaserne siebenundzwanzig Mal in einen scharfen Gegenstand gefallen. Leonis war frei von seiner Schuld geworden, konnte jedoch niemandem dafür danken. Lange hatte er sich jedoch nicht über seine neu gewonnene Freiheit freuen können.

„Los Nawar'aven, du auch Vrekkian. Wir wollen Mika'a doch nicht warten lassen, oder?“

Die grollende Stimme gehörte Tsyr, einem der drei Niktos mit denen sich der Tapani die enge Schlafstätte teilen musste. Nawar'avenr hingegen war einer der beiden Twi'leks. Sie alle standen nominell in der Schuld von Mika'a, einem Farghul, der eine größere Gruppe Jünger um sich geschart hatte. Das Gesetz des Stärkeren hatte ihn an die Spitze gespült, die Wogen der tosenden Konflikte unter den Jüngern schienen ihn nicht zu berühren. Er hatte sich behauptet, was man von Leonis nicht sagen konnte. Widerwillig zog der Tapani seine Robe über, zog den rauhen Stoff straff und stülpte die schwarzen Stiefel über seine Füße. Danach fasste er erneut unter das Kissen und lies etwas ins einer Robe verschwinden. Nachdem er bereit war, folgten sowohl er als auch Nawar'avenr dem Nikto Tsyr aus ihren Räumen heraus. Ein langer Gang führte sie zum Hauptgebäude, der als Verbindungsweg zwischen den verschiedenen Gebäudekomplexen diente. Auf dem Weg erhaschte der Tapani immer wieder Einblick in andere Schlafzellen. In ihnen bot sich meist der selbe Anblick. Rund ein Dutzend Jünger die in diesen engen Räumlichkeiten gerade dabei waren aufzustehen und sich für ihre jeweiligen Tätigkeiten innerhalb des Ordens fertig zu machen. Die Lautstärke schwoll immer stärker an, je mehr Jünger wach wurden. Es war eine Kakophonie aus Rufen, Gesprächen, Schreien und Drohungen. Es schien, als schlafe der Sith Orden nie, als sei ständig das Biest der Dunklen Seite unterwegs um sein Unwesen zu werfen, als verstecke sich die Bestie in den Schatten der Wesen, die diesen dunklen Monolith bewohnen. Die Flecken an den Wänden zeugten von Konflikten. Manche traten stärker hervor als andere, Blut lies sich meist schwerer entfernen. Die untersten Jünger, jene schwachen, zu glatten und wehrlosen Jünger die nicht unter dem Schutz eines stärkeren Jüngers standen, wurden dazu eingesetzt die Spuren solche Rivalitäten zu beseitigen. Dürre Gestalten huschten bereits umher, ausgemergelte Hände die Eimer mit Wasser und einem Lappen trugen, suchten nach den neusten Spuren der vergangenen Nacht. Jeder Kampf bedeutete, dass jemand gewonnen hatte, im Umkehrschluss bedeutete es jedoch auch, dass jemand verloren hatte. Nichts sollte an diese Niederlage erinnern, da es keines Andenken würdig war. Leonis war froh, dass er nicht zu diesen Ausgestoßenen gehörte, die ihr Leben hier fristen mussten. Es gab für sie kaum Hoffnung. Die Gruppe aus drei Personen bahnte sich ihren Weg, vorbei an den hoffnungslosen Kreaturen, stets beobachtet von anderen Jüngern. Jeder belauerte in dieser Welt jeden. Ein Mensch der sich mit einem Gran unterhielt beobachtete genau wie Leonis und Nawar'avenr dem Nikto Tsyr folgten. Sie nahmen wohl an, dass sie ihm gehörten und ahnten nichts von Mika'a. In dieser Welt gab es nicht wie in der Unterwelt der Galaxis bestimmte Tättowierungen, welche die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gang symbolisierten. Die Klientelsverhältnisse in der Welt der Jünger waren dafür zu fluid. Stattdessen waren es Farben die sie trugen, Symbole oder ähnliche Versuche sich abzusondern in einer Welt der schwarzen Masse. Diese musste man sich jedoch erst verdienen.

Aus der Ferne erkannte der Tapani bereits, dass sie ihr Ziel gleich erreicht hatten. Sie hatten sich von den südöstlichen Jüngerkasernen ihren Weg zu den Gängen zwischen den Werkstätten und der Kantine gebahnt. Dort, an einer Mauer gelehnt und von rund zehn anderen Jüngern umgeben, stand Mika'a. Er hatte seine Robe angepasst, trug sie wie einen Mantel um eine Schulter geschwungen, den rechten Arm freiliegend, während der linke Arm verdeckt wäre, wenn er sie nicht vor der Brust verschränkt hätte. Seine klauenbewehrten Pranken ruhten auf seinen muskulösen Unterarmen. Smaragdgrüne Augen hatten das herannahende Trio bereits erblickt, feixend hatten sich die katzenhaften Augen verengt. Seine Lippen öffneten sich zu einem Fangzähne entblößenden, halben Lächeln.


„Ah, endlich sind wir komplett. Habt ihr auch alle gut geschlafen? Ja? Schön. Jetzt gebt mir meinen Anteil, damit ihr auch die nächsten Nächte gut schlafen könnt.“

Das Timbre der Stimme des felinoiden Jüngers wechselte in einer derart melodischen Art und Weise, dass dem Menschen die Nackenhaare zu Berge standen. Er wusste nicht genau was an dem Farghul ihn so nervös machte, vielleicht war es einfach dessen Unberechenbarkeit, oder die Tatsache, dass dieses Wesen keine körperfernen Waffen brauchte um ihm derart Schaden zuzufügen, dass er seine eigenen Eingeweide in den Händen halten könnte. Der Farghul breitete die Pranken aus und wartete darauf, dass ein erster Jünger sich zu ihm bewegen würde, um ihm seinen Tribut zu geben. Der einzige, der reglos blieb und nicht in seinen Taschen wühlte, war der Kerestianer Ossune. Die Rivalität zwischen ihm und den Felinoiden war spürbar. Farghul schien gegenüber dem Kerestianer eine ungewöhnliche Milde walten zu lassen. Wollte dieser den Burgfrieden in dieser Gemeinschaft der Unfreiwilligen aufrecht erhalten? Unauffällig versuchte der Tapani zu beobachten, wie die Körpersprache der beiden zueinander Schlüsse darüber liefern würde, was genau ihr Deal ist. Derweil ging aus der dreizehnköpfigen Gruppe der erste Jünger zu Farghul und reichte ihm mehrere Creditchips. Sie alle gaben dem Felinoiden einen Anteil ihrer Einnahmen aus ihren Tätigkeiten für den Orden, im Gegensatz tilgten sie ihre Schuld bei ihm, die jeder auf individuelle Art und Weise erworben hatte. Leonis hatte seine erhalten indem er unvorsichtig gewesen war und ein volles Tablett voll Essen über den Farghul verschüttet hatte. Ein anderer Jünger hatte ihm ein Bein gestellt, sodass das Fell des Felinoiden mit Reedox Eintopf benetzt wurde. Statt ihn grün und blau zu schlagen, hatte sich Mika'a mit seinen Pranken die Stücke aus dem Fell gefischt und ihm erklärt, dass er ihm sein Leben verdanke und dafür nun stückweise seine Schuld abtragen müsste. Der Tapani hatte also keine Wahl gehabt.

„Ist das alles?“ sagte der Farghul mit einer Stimme die an Kälte kaum zu überbieten war. Das sonst breite, als Warnung und Einladung gleichzeitig gedachte Lächeln erstarb, stattdessen verengten sich die Augen des Felinoiden zu Schlitzen. Der Jünger, ein Issori dessen grünliche Haut merklich blasser wurde, ging einen Schritt zurück und hob die Hände.

„Ich habe mein Bestes versucht. Das ist alles. Wirklich alles!“

Ein Knurren entwich dem Maul, Mika'a ging einen Schritt auf den Issori zu, packte ihn am Kragen seiner Robe und hob ihn wenige Zentimeter über den Boden.

„Dein „alles“ ist nicht gut genug.“ begann Mika'a und trieb das amphibische Wesen gegen die Wand. Er drückte ihn feste gegen den dunklen Duracrete, bis die Luft aus den Lungen des Issori entwich. „Es ist mir egal wie viel du hast. D u weißt genau, wie viel die Summe beträgt. Wie du sie anschaffst? Nicht mein Problem. Geh. Besorg das Geld oder etwas gleichwertiges.“

Einem genauer verbalisierten Bedrohungsszenario bedurfte es nicht. Der Blick des Wesens fiel nun auf Leonis, nahm einen Satz vorwärts und war nun so nah beim Tapani, dass er dessen parfümiertes Fell riechen konnte.

„Und du, Vekkian?“

Nach dieser Machtdemonstration legte es der Tapani nicht unbedingt drauf an mit Mika'a in Konflikt zu geraten. Stattdessen kramte er ins einer Tasche und holte die Creditchips heraus, die er erworben hatte. Er musste sie auch gänzlich an Mika'a abdrücken, wenn er seine Quote erreichen wollte. Der Felinoide schien zufrieden zu sein, ein wohlwollendes Grinsen breitete sich über die Lippen des Farghul.

„Seht ihr? Es gibt Wesen die wissen wo ihr Platz ist und andere die wissen es nicht. Vekkian weiß genau wo dieser Platz ist...“ sprach der Farghul und begann langsam um den Tapani zu kreisen. „Ganz unten.“ Gleichzeitig zu diesen Worten trat ihm Mika'a in die Kniekehlen, sodass der Tapani vor ihm das Knie beugte. Leonis schloss die Augen, schluckte die Wut runter. Das war nicht der Moment um mutig zu sein, dass wusste er. Umringt von zwölf anderen Jüngern, die ihn totschlagen würden, wenn er auch nur eine Bewegung in Richtung des Farghul machen würde. Sie mussten es. Solange dieser Stärke bewies, waren sie ihm verpflichtet.

„Dem ist doch so, oder?“ feixte Mika'a und packte den Tapani am Kinn, zwang ihn in die Katzenaugen des Felinoiden zu schauen.

„Manche führen, manche folgen.“ presste der Tapani hervor. Mika'a schien zufrieden zu sein, sodass er das Kinn losließ und weiter seine „Geschenke“ einsammelte. Keiner half ihm auf, sich mit dem schwächsten Glied der Kette zu verbinden wäre töricht gewesen. Leonis stand auf und versuchte sich neben Ossune zu positionieren um diesen besser im Blick zu behalten. Für heute hatte er seinen Sold bestanden, doch wie würde es morgen wohl aussehen?

Bastion Center Sith Orden Hauptgebäude Gänge zwischen der Kantine und Werkstätten Leonis Vekkian, Mika'a (NPC), Ossune (NPC), Nawar'aven (NPC), Tsyr (NPC) und zehn andere Jünger
 
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Eine liebliche und zarte Stimme erklang und der bullige Sith-Executor drehte sich um. Er erblickte eine blonde und auch attraktive Frau, sie war mindestens einen Kopf kleiner als der hochgewachsene Zion. Ihre blau funkelnden Augen schauten ihn genau an und musterten ihn. Er selbst nutzte diese Möglichkeit, um sie und ihre Begleiter einem prüfenden Blick zu unterziehen. Das Team bestand aus drei weiteren Menschen, einer jungen Frau und zwei Männern, welche mit leichtem Abstand von Zion und der blonden Frau entfernt standen. Der Sith-Executor hatte diese kleine Gruppe schon im Hangar bemerkt und gesehen. Die blonde Reporterin neigte respektvoll ihren Kopf und stellte sich als Satira Syfa vor. Von dieser Art der Propaganda hatte Zion bereits in der Vergangenheit gehört und wenn er sich nicht ganz irrte, gab es bei den ‚Wolves‘ ein ähnliches Konzept. Nur war er etwas verwundert, dass gerade dieser Auftrag für eine Begleitung eines HoloNet Team ausgewählt wurde. Womöglich fand das Oberkommando, dass diese Mission das meiste Potenzial für ein HoloNews Team hatte.

Zion blieb seiner aufrechten und doch lockeren Körperhaltung treu. Für einen kurzen Moment musste er überlegen, für was er sich entscheiden sollte. Die Versuchung, ein Statement abzugeben, war groß, so würde der Sith-Executor schnell bei den richtigen Äußerungen viele Sympathien im Militär bekommen. Doch im gleichen Moment wischte er diesen Gedanken auch schon wieder aus seinem Kopf. Das wäre nicht seine Art und Zion stand für Taten statt Schwafeln. Was würde er denn sagen? Wie großartig unsere Armee war? Wie stolz er darauf sei, mit diesen Soldaten Seite an Seite zu kämpfen? Alles leere Phrasen von Politikern oder Inquisitoren. Zion war ein Krieger, ein Mann der Tat und dieses Statement würde ihn falsch darstellen. Er wollte die Reporterin jedoch nicht direkt vor den Kopf stoßen und sie auch nicht länger aufhalten. Außerdem warteten einige Personen im Besprechungsraum auf ihn. Mit versteinerter Miene wandte er sich mit seiner vollen Körpergröße der attraktiven Reporterin zu.

„Miss Syfa, ich muss Ihre Anfrage leider ablehnen. Außer den typischen Phrasen gibt es noch nichts zu sagen? In diesem Raum…“ Zion zeigte mit seinem Kopf auf Tür links neben ihm „ …wird gleich ein Briefing über unseren Einsatz abgehalten. Bevor ich nicht genau weiß, wie dieser Einsatz aussieht, werden Sie von mir kein Statement bekommen. Und ich gebe Ihnen noch einen Ratschlag, sprechen Sie nicht meine Begleiter an. Falls doch, werden Sie mit den Konsequenzen leben, wenn Sie Glück haben. Konzentrieren Sie sich nicht auf uns, konzentrieren Sie sich auf den Einsatz und auf die imperialen Soldaten.“

Mit charmanter aber doch fester Stimme beendete Zion dieses Gespräch und ließ ein kurzes Lächeln in Richtung von Miss Syfa schweben. Der hünenhafte Sith drehte sich um und öffnete die Tür zu dem Besprechungsraum, wo sich bereits alle Teilnehmer versammelt hatten.

Mit dem obligatorischen Zischen schloss sich die Tür hinter dem Sith-Executor und er begab sich auf seinen Platz. Nur wenige Sekunden später aktivierte der Captain der Sturmtruppen einen Holoprojektor, wo das minimierte Abbild der Galaxie zu sehen war. Bei der Begrüßung von Captain North musste Zion leicht schmunzeln und nickte an dem Punkt, als dieser den Orden der Sith erwähnte. Die Einweisung in die Mission war detailliert und aufschlussreich. Zion musste ehrlich zugeben, dass er von diesem Yevethaner nie zuvor gehört hatte. Der Auftrag war in seinem Grundwesen einfach. Auf den Planeten rauf, in die Stadt rein, die Überlebenden sichern und wieder zur ‚Tyrant‘ zurück. Aber es klang nur einfach, wie es ausschaute, waren diese Yvethaner alles andere als eine ruhige Rasse, die mit Diplomatie diesen Sternhaufen erobert hatten. Ganz im Gegenteil sie waren brutal, rücksichtslos und grausam. Genau das, was man den Sith gerne zuschrieb. Solch eine Mischung war nie gut und in diesem Fall war sie sogar sehr schlecht für das Imperium in dieser Region. Der Captain beendete seine Ausführungen mit der Information, dass Zion das Kommando der Bodenstreitkräfte begleiten sollte. Der Sith-Executor hatte schon früher Soldaten befehligt oder angeführt, zum Beispiel bei Menaris Angriff auf Bastion oder in der jüngeren Vergangenheit die Eroberung der ‚Subjugator‘. Für Zion war es jedoch eine kleine Überraschung, dass er für diese Mission das Kommando bekam. Jedoch ließ er sich diese Überraschung nicht anmerken.
Nach dem Captain der Sturmtruppen meldete sich ein Offizier des Geheimdienstes zu Wort und gab noch Randinformation über den Planeten und die derzeitige Truppenstärke des Feindes und der imperialen Verbände in dieser Region an. Der letzte Teil verlief schnell und zügig, der Mitarbeiter des Geheimdienstes setze sich wieder hin. Zion schaute noch kurz in die Akte und erhob sich darauf. Er schaute in die Runde und gab kurz und knapp seinen Teil der Besprechung bei.

„Es wurde alles gesagt, begeben Sie sich alle wieder auf ihre Posten und machen Sie sich für den Einsatz bereit. Captain North wird, solange wir auf der ‚Tyrant‘ sind, der Ansprechpartner für die Bodentruppen sein. Weitere Anweisungen werden folgen. Sie dürfen wegtreten.“

Seine Jünger blieben auf ihren Positionen, sodass nur noch diese sechs, Zion, Commander Savak und Captain North übrigblieben.

„Ihr werdet den Flug in einem Lagerraum untergebracht, hier ist die Position des Raumes. Ich verlange, dass ihr da weiter trainiert. Trainiert das, was wir auf Bastion angefangen haben. Wenn ich euch überprüfe, will ich Fortschritte sehen und das deutlich. Nun geht!“

Der Sith wandte sich Commander Savak und Captain North zu.

„Bevor Sie gehen, welche Rolle spielt das HoloNews Team in der ganzen Mission? Wird es an Board bleiben oder verlegt es mit nach Aradia?“



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[Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Bastion / Orbit / Strike-Kreuzer „Tyrant“ / vor Besprechungsraum] Satira Syfa und ihr Team (NSC), Darth Zion

Satira war eine erfahrene Holoreporterin, sie hatte schon hunderte Interviews und Reportagen überstanden und war dabei so mancher wichtiger und einflussreichen Person begegnet, die über große Macht verfügten und entsprechend gefährlich waren. Angst hatte sie dabei nie empfunden, jedenfalls keine so starke, dass sie ihre Arbeit beeinträchtigt hätte. Sicher, am Anfang ihrer Karriere war sie ab und an etwas nervös gewesen und bei besonders heiklen Aufträgen kam das manchmal ein bisschen wieder hoch, doch im Grunde war die blonde Frau ein erfahrener, abgebrühter Profi, den so schnell nichts erschüttern konnte. Und doch, als die Holoreporterin vor dem Sith stand, schlug ihr Herz bedeutend schneller und spürte wie, wie sie eine leichte Gänsehaut hatte. Das war verständlich, ihr Gegenüber war selbst ohne seine Zugehörigkeit zum Orden eine eindrucksvolle Erscheinung. Satira mustere ihn unauffällig und musste dafür ihren Kopf etwas in den Nacken legen, der Hüne war mindestens einen Kopf größer als sie und sein Körper wirkte aus der Nähe noch wuchtiger und kräftiger. Ganz eindeutig ein Krieger, ein harter, gnadenloser Kämpfer, der vor Stärke nur so strotzte. Satira fühlte sich auf einmal sehr, sehr klein und unbedeutend, fast wie in Insekt, und dieses Gefühl gefiel ihr überhaupt nicht. Ganz und gar nicht. Ihr ganzer Ruhm, all ihre harte Arbeit und Erfahrung, das alles schien wie weggefegt, als hätte es nie existiert. Nervös schluckte die attraktive Imperiale und versuchte, sich äußerlich nichts anmerken lassen. Sith konnten Gedanken lesen, hieß es, und dieses Gerücht sorgte dafür, dass ihr unangenehm warum wurde.

Die versteinerte Miene des Sith trug nicht gerade dazu bei, dass sich Satira besser fühlte. Dabei sah der groß gewachsene Mann sogar ganz gut aus, aber in seinen Augen und seiner Mimik lag eine Härte und Kraft, die sie und vermutlich nicht nur sie einschüchterte. Ihr Team war auffallend ruhiger und hielt sich merklich im Hintergrund. Satira behielt ihr Lächeln aufrecht, wie einen schützenden Schild, und strich sich aufgeregt durch ihr blondes Haar. Schließlich, nach bangen Momenten des Wartens, öffnete der dunkle Krieger seinen Mund und sprach, seine Stimme war tief und von großer Entschlossenheit erfüllt, es war eine Stimme wie geschaffen für Befehle und Kommandos und sie passte perfekt in das Gesamtbild. Der Sith schien sich Mühe zu geben, nicht allzu abweisend zu wirken, seine Stimme war durchaus angenehm, sobald man sich etwas an die Dunkelheit darin gewöhnt hatte.


Leider war Satira und ihrem Team das Glück nicht hold, das stellte der Sith gleich zu Beginn klar, er würde kein Statement abgeben. Der Hüne verwies auf die laufende Einsatzbesprechung und dass er noch gar nicht wusste, was genau dieser Einsatz war. Unter diesen Umständen konnte die Holoreporterin sogar nachvollziehen, dass er sich lieber zurückhalten wollte statt sich zu blamieren, und sie bereute innig, ihn überhaupt angesprochen zu haben zu diesem Zeitpunkt. Amateurfehler, schimpfte sie innerlich mit sich selbst, die Aussicht auf einen Coup hatte ihren Verstand vernebelt. Warnend fügte der dunkle Krieger noch hinzu, dass sie auf keinen Fall seine Begleiter ansprechen sollte, die Konsequenzen dafür wären furchtbar. Nun wirklich angespannt schluckte Satira und Sorge trat in ihre blauen Augen. Sie sollte sich auf die Soldaten und den Einsatz konzentrieren, befahl der Sith mehr oder weniger, doch ließ er zum Schluss noch ein schmales Lächeln aufblitzen. Satira blinzelte und neigte dann tief den Kopf, ihre Stimme fest und respektvoll.

„Natürlich, Mylord. Verzeiht mir meinen Übermut. Wir werden Euch und Eure Begleiter nicht behelligen.“


Der Sith schien zufrieden und begab sich in den Besprechungsraum, und als sich dessen Tür zischend schloss, atmete Satira hörbar durch. Ihre Knie fühlten sich weich an und sie war auffallend blass, als sie sich zu ihrem Team umdrehte, eilten sie sofort herbei, um sie zu stützen und reichten ihre eine Flasche mit Wasser. Dankbar trank sie, holt ein paar mal tief Luft und lächelte dann schwach.


„Okay, das war...lehrreich. Wir machen genau das, was er sagt, so behalten wir unsere Gliedmaßen und vielleicht, mit ganz viel Glück, können wir später doch noch ein Gespräch mit ihm herausschlagen. Aber für die nächste Zeit halten wir uns schön bedeckt.“


Nun wieder etwas selbstsicherer richtete sich Satira auf und straffte ihre Haltung. Das war ein Dämpfer, doch sie würde nicht aufgeben. Sie musste bloß vorsichtig sein. Verdammt vorsichtig. Diese Story war noch nicht gelaufen...


[Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Bastion / Orbit / Strike-Kreuzer „Tyrant“ / vor Besprechungsraum] Satira Syfa und ihr Team (NSC), alle anderen im Besprechungsraum
 
Bastion Center Sith Orden Hauptgebäude Gänge zwischen der Kantine und Werkstätten Leonis Vekkian, Mika'a (NPC), Ossune (NPC), Nawar'aven (NPC), Tsyr (NPC) und zehn andere Jünger

Das Abstrakte der Sith ist für jeden Außenstehenden kaum greifbar. Ein Orden voller Wesen, welche über die Kraft verfügen andere Wesen mit nur einer Handbewegung das Lebenslicht auszulöschen und einem egoistischen, antinomistischen Weg folgen, sind in einem authoritären, restriktiven und streng hierarchisch geordneten System eingegliedert. Es ist das chaotische Element dieses Systems, Fluch und Segen zugleich. Der Kampf jeder gegen jeden dekliniert sich von den höchsten Kacheln der Pyramide bis in die Basis. Ein jeder Sith, oder Aspirant auf diesen Titel, kämpft um seinen eigenen Fortschritt, frei der Theorie nach, wenn jeder an sich denkt, wird an alle gedacht. Allerdings führt dieses System zu einer ungeheuren Knochenmühle, welche tausenden Wesen zum Verhängnis wird. Die Stärkeren dominieren die Schwächeren, eine Perversion der natürlichen Ordnung in welcher der am Besten an seine Umgebung angepasste tatsächlich den größten Erfolg hat. Genau dieser Lehrsatz, dass jene Wesen die sich am besten an ihr Biotop anpassen können überleben, ist der Motor der Leonis Vekkian am Laufen hält. Der Wahnsinn dieses Ordens wirkte auf ihn die ersten beiden Jahre alles verschlingend, zersetzend, alternativlos. Der ständige Druck, die Feindschaft mit jedem ihm begegneten Wesen obwohl er diesen nichts getan hatte. Es war eine unterbewusste Gehirnwäsche, die er hier vollzog. Andere Jünger waren weit weniger definitiv mit ihren Zielvorgaben. Er hatte des öfteren gehört, dass Jünger Selbstmord begangen. Der Ausweg war final. Ihre Situation schien ihnen aussichtslos. Die Hoffnung einen Meister zu finden war gering, die Verschuldung bei einem dieser seelen- und gedankenlosen Bestien ein viel zu schnell eingebrockter Zustand.

„Genug Geschäftliches. Gehen wir essen.“

Man begab sich nie alleine an Orte an denen viele Jünger waren, das galt vor allem für die Kantine. Viel zu schnell konnte ein scharfer Gegenstand die Haut perforieren und einen blutend zu Boden sinken lassen. „Stärke durch Einheit“ erhielt in diesem Kontext eine völlig neue Dimension. Es war ja nicht so, als versuche man die Jünger nicht bereits mit dem hier servierten Essen zu vergiften. Das Jüngerleben widersprach jeder Pore seines Körpers. Er liebte gutes Essen und guten Wein, liebte es das in Unmengen zu konsumieren. Er liebte es sich gut zu kleiden und die Frauen zu verführen. Doch das waren die Laster seines alten Lebens. In dieser Welt beherrschten Neid, Zorn und Missgunst seinen Alltag. Neben seinem Überlebenstrieb war es der Wunsch endlich wieder in den Genuss seiner liebsten Laster zu kommen das, was ihn weitermachen lies. Zumindest schien er etwas zu haben, was ihn am Leben hielt. Endlich wieder in den Genuss von etwas wertvollem zu kommen und sich nicht mit diesem synthetischen Fraß hier zufrieden geben. Wieder ein lebenswertes, wenn auch hartes Leben führen. Das hier war reine Schikane, nicht viel trennte sie von den Tieren der Urwälder. Die Gruppe stellte sich in die lange Schlange vor der Essensausgabe an, die teilweise von Droiden, teilweise von niederen Jüngern vollführt wurde. Jeder bekam nur ein Tablett mit Essen, sodass die stärkeren Jünger nicht andere das Essen für sie holen lassen konnten. Es gehörte zu den üblichen Mechanismen zur Schau gestellter Macht in einem Sozialgefüge, dass die Stärkeren sich von den Schwächeren bedienen ließen. Mika'a war ein großer Freund dieser Praxis und lies sich einem Hutten gleich von den anderen Jüngern bedienen. Sie erhielten eine durchwachsene Masse die anscheinend nahrhaft sein sollte. Mehr auch nicht. Leonis erkannte immerhin einige Nüsse und den Anflug von Fleisch in seinem Essen, sodass sie heute so etwas wie Glück hatten. Nachdem sie ihr Essen erhalten hatten, ging die Gruppe auf Suche nach einem Sitzplatz. Auch dies war stark hierarchisiert. Zwei „Späher“ gingen vor und suchten nach einem geeigneten Tisch um die mehr als ein Dutzend Leute zu fassen. Gefolgt von der Hauptgruppe, die sich wie eine Traube um Mika'a und Ossune bildete, näherten sie sich dem Tisch, der von den „Spähern“ auserkoren und von anderen Jüngern beseitigt wurde. Die schwächsten Glieder der Kette gingen mit den Ärmeln ihrer Robe über den Tisch um diesen zu säubern, bevor sich Mika'a und die anderen Jünger niederließen.

Am Anfang seiner Dienerschaft im Orden hatte ein älterer Abyssin ihn ein wenig unter seine Fittiche genommen. Die Gegenleistung dafür war Vekkians Hilfe beim Besorgen einer Waffe gewesen. Sie hatten aus dem Werksbereich, der eigentlich gut überwacht wurde, mehrere Schrauben entwendet und diese an einem Schaft befestigt. Was der Abyssin damit vorhatte, wusste Leonis damals nicht, allerdings wollte er es auch nicht wissen. Sein Schlafzellengenosse schien in Ordnung zu sein, doch durfe man niemandem vertrauen. Dieser Abyssin erklärte ihm auch, dass einige Jünger Gefängnisstrafen nach der Feststellung ihrer Machtfähigkeit entgangen waren, indem sie sich verpflichtet hatten lebenslänglich den Sith zu dienen. Sie hofften durch das System zu rutschen und einem Sith zu begegnen, der sich nicht daran hielt, dass sie nicht ausgebildet werden durften. Auch ansonsten verstand Leonis in der Folge, wie es zu diesem rabiaten System gekommen war: Es stellte ein Abbild ihrer Gepflogenheiten dar. Diese Wesen kannten zum Teil nur die Welt des Gefängnisses, also lebten sie im Orden ihre „Kultur“ weiter aus. Es handelte sich um ein Gefängnis ohne Wärter, ohne Barrieren. Niemand hinderte sie daran das Ordensgebäude zu verlassen. Der Wunsch und Drang höheres zu erreichen hinderte sie daran auszubrechen. Das Diktat des Fortschritts sorgte dafür, dass die Barrieren ihrem qualvollen Gefängnis zu entkommen, fest in ihrem Verstand verankert war. Gangstrukturen hatten sich herausgebildet, allerdings konnte niemand die Führung einer Gruppierung lange genug für sich beanspruchen, als dass es sich lohnen würde dieser Gruppierung einen festen Namen zu geben. Manche scharten sich an ethnischen oder sonstigen Merkmalen zusammen, doch auch diese Gruppierungen teilten sich in Splittergruppen, sodass man als einzige Bezeichnung den Namen des Anführers nahm. Dadurch erhoffte man sich auch, dass obere Sith die mit diesem System flüchtig in Kontakt traten einen der Namen aufschnappten und sahen, welche Bindekraft die Person beherrschte und vielleicht so an eine Schülerschaft gelangten.

Der Abyssin hatte zumindest keine Chance gehabt seinen so zu verewigen. Einige Wochen später traten zwei Rodianer an Leonis heran. Ihr gut gemeinter Rat war, er solle sich von dem abyssinischen Zellengenossen fern halten, Unglück würde über diesen hereinbrechen. Leonis hatte sich damals noch in einem moralischen Dilemma, befunden. Sollte er ihm helfen oder sollte er zusehen, dass er seine eigene Haut schützte? Der Tapani hatte sich damals noch für ersteres entschieden. Er hatte den Abyssin gewarnt, sodass dieser das Weite hätte suchen können. Stattdessen hatte sich der alte Abyssin lediglich bewaffnet und gewartet. Das erste Mal hatte er seine vier Angreifer abwehren können, war dabei jedoch selber schwer verletzt worden. Mit Leonis' hatte er genug zu Essen bekommen um seine schnelle Zellteilung zu unterstützen und war schnell wieder auf den Beinen. Erneut wurde der Tapani gewarnt sich von ihm vernzuhalten. Erneut wurde der Abyssin angegriffen und konnte sich dank der Frühwarnung des Tapani schützen. Als Leonis eines Tages ihre Schalfstätte verließ, sah er aus dem Augenwinkel wie eine kleinere Gestalt in Richtung des Abyssin huschte. Bevor er etwas tun konnte sah er, wie die Gestalt dem Abyssin etwas ins Gesicht schleuderte. Dieser ließ einen markerschütternden Schrei ertönen, bevor er zu Boden sank und sich wandte. Mit aufgerissenen Augen sah der Abyssin den Tapani an, während sich das Fleisch zischend von seinen Muskeln und Knochen löste. Es roch verbrannt. Der Angreifer hatte dem Abyssin kochend heißes Fett ins Gesicht geschüttet. Nie im Leben würde er diesen Anblick vergessen. Es war einer der vielen Gründe, wieso der sonst wortgewandte Tapani in diesem Millieu es vorzog keine dicke Lippe zu riskieren. Er wusste, wozu diese Bestien in der Lage waren.

„Heute werdet ihr erneut ausschwärmen und Credits verdienen. Vergesst nie, eure Schuld ist er dann getilgt, wenn ich es sage. Denkt gar nicht daran mich umzubringen, ihr werdet versagen.“

Der Farghul deutete bei dem Wort „ihr“ mit seinem halbvollen Löffel auf jeden einzelnen der anwesenden Jünger. Zu jedem baute Mika'a auch kurz Blickkontakt auf. Lediglich Ossune wagte es sich nach hinten zu lehnen und die Arme vor der Brust zu verschränken. Er war auch der Einzige, der dem Blick des Farghul standhielt und diesen sogar erwiderte. Alle anderen, Leonis eingeschlossen, blickten unweigerlich zu Boden, ein Zeichen der Unterwürfigkeit.

Nawar'aven und Anodai, ihr werdet heute versuchen euch als Laborassistenten anzubieten. Wir benötigen Chemikalien um unseren Stand auf dem Süßigkeitenmarkt zu verbessern.“

Der dunkelhäutige Kuati namens Seth Anodai und Vekkians Schlafzellengenosse Nawar'aven nickten. Das „Süßigkeitengeschäft“ war Mika'as Weg über den florierenden Drogenmarkt unter den Jüngern zu benennen. Der Handel mit Substanzen die eine Ausflucht aus dem höllischen Alltag boten florierten. Allerdings gelangte man nicht an die Substanzen die sonst in der Unterwelt gehandelt wurden, also versuchte man Surrogate zusammenzupantschen. Da sich nur wenige mit Chemie auseinandergesetzt hatten und einige vorgaben das nötige Wissen zu besitzen, wurde jeder Kauf zu einem Spiel mit dem eigenen Leben. Dosierungen wurden falsch gesetzt oder unrein verarbeitet. Viele Jünger waren jedoch verzweifelt genug trotzdem sich darauf einzulassen.

Tsyr, du wirst drauf achten dass unser issorischer Freund Thon sein Geld eintreibt und nicht zur Konkurrenz rennt. Du bist für dieses Mal von deiner Pflicht Credits zu erwirtschaften befreit. Geh.“

Stumm verließ der Nikto die Gruppe, sein Tablett würde einer der schwächen Jünger wegbringen. Mika'a nannte noch einige Namen der bunt aus allen Rassen und Farben zusammengemischten Truppe, bis er schließlich auf Ossune einging.

Ossune mein Freund, du wirst mit Vekkian dafür sorgen, dass unsere illustre Gruppe größer wird. Wie ihr das anstellt, ist mir egal. Ich bin mir sicher, du wirst deinen Spaß damit haben.“

Der Farghul zwinkerte Ossune zu. Der Tapani wusste was dieser Auftrag bedeutete. Leonis hatte den Fehler gemacht, am Anfang seiner Jüngerschaft nicht den ersten Stärkeren der ihm über den Weg lief anzugreifen. Mika'a hatte dies getan, verloren aber seinen Kontrahenten schwer verletzt. Er war daraufhin ein respektierter Jünger. Mit der Zeit hatte er immer mehr Jünger in seine Fänge gebracht indem er sich ihrer Probleme annahm und als Gegenleistung ihre Dienste wollte. Es war eine primitive Form des Lehnswesens, doch es schien effektiv zu sein. Nun sollten sie aktiv dafür sorgen, das weitere Jünger faktisch versklavt werden würden.

„Ach und Vekkian, sei doch so lieb und nimm Tsyrs und mein Tablett mit. Für mich darfs heute nur ein leichtes Frühstück sein.“

Leonis besitzt weder Straßenschläue, noch besonders stark, eine latente Bereitschaft zur Gewalt hegt er auch nicht. Drei Minuspunkte für ihn. Was er jedoch besaß war die Gabe abzuwarten, zu beobachten und zu analysieren. Das Tablett des Nikto landete krachend auf seinem, Mika'a wartete auch nicht lange und donnerte ihm das Tablett in die Hände, was dafür sorgte dass Essensreste sich ihren Weg auf seine Robe bahnten. Ihm fiel jedoch auf, dass der Farghul seine Mahlzeit nicht komplett verspeist hatte. Das war ungewöhnlich. Obwohl das Essen miserabel war, nutzte man jede Gelegenheit Nahrung zu sich zu nehmen, niemand wollte das Risiko eingehen potenziell geschwächt in einen Kampf zu gehen. Der Farghul hatte einige pampige Reste übrig gelassen, doch fiel ihm auf, dass er besonders die Takhal Nüsse übrig gelassen hatte. Ob dies reiner Zufall oder Absicht war, wusste er nicht, aber vielleicht war es lohnenswert sich das zu merken.

„Komm.“ waren die einzigen Worte die Ossune an den jungen Tapani richtete und sich dann in Bewegung setzte. Er schien nicht zu warten ob Leonis reagierte, sondern setzte vorraus, dass dieser ihm folgen würde. Manche führen, manche folgten.

Bastion Center Sith Orden Hauptgebäude Ausgang der Kantine Leonis Vekkian und Ossune (NPC), weiter hinten Mika'a (NPC) und seine Gefolgschaft
 
[Bastion-Sithtempel-Bereich der Jünger-Schlafraum] Destiny und Jünger(NPCs)

Destiny schreckte aus dem Schlaf. Die anderen Jünger schliefen noch, aber ihr Körper war darauf programmiert, bei Sonnenaufgang zu erwachen. Das kam ihr nun zugute, so konnte sie den anderen leichter aus dem Weg gehen.


So langsam gewöhnte die Hybridin sich an das Leben im Tempel. Die Gesetze des Stärkeren, die hier herrschten, waren nichts Neues für sie - es waren dieselben, die auch in der Natur galten. Und sie hatte 10 Jahre damit verbracht, unter diesen Bedingungen zu überleben.

Sie hatte gelernt, unsichtbar zu sein, nicht aufzufallen, sich keine Feinde zu machen. Diese Strategie wandte sie nun auch hier an. Es war riskant, die meisten Jünger schlossen sich einer Gruppe um einen Stärkeren an, aber Destiny hatte entschieden, für sich zu bleiben.

Natürlich war sie allein eine leichte Beute, aber niemand würde sich für ein einsames, schwach wirkendes Mädchen interessieren. Schließlich wusste niemand, unter welchen Umständen sie aufgewachsen war und dass sie demzufolge durchaus gut kämpfen konnte. Sie war stark, schnell und geschickt, aber sah keinen Nutzen im sinnlosen Kampf.


Sie stand auf, leise, darauf bedacht, niemanden aufzuwecken. So lautlos wie möglich machte sie sich auf den Weg zur Kantine. Die dunkeln Flure waren fast ausgestorben, nur wenige Jünger dämmerungsaktiver Spezies huschten herum.


Frische Blutflecken zeugten von Auseinandersetzungen der vergangenen Nacht. Kämpfe waren hier keine Seltenheit, sie galten als Demonstration von Stärke - besonders, wenn man einen Stärkeren angriff. Einer der Flecken war grün. Welche Spezies hatte bitteschön grünes Blut? Sie kannte viele Spezies, die meisten allerdings nur vom Sehen.

Sie hatte die Kantine erreicht, holte sich etwas zu essen und setzte sich wie üblich in eine Ecke. Das Essen war widerlich, aber das kümmerte Destiny nicht. Sie liebte die Annehmlichkeiten hier. Man bekam regelmäßig und genug zu Essen, musste sich nicht selbst darum kümmern, man hatte ein Dach über dem Kopf, ein Bett zum Schlafen und musste sich nicht gegen wilde Tiere verteidigen. Für die Hybridin war das Leben im Tempel Luxus.

Sie aß schnell und machte sich auf den Weg in die Bibliothek. Dort verbrachte sie den größten Teil ihrer Zeit. Als Jüngerin durfte sie zwar nicht alle Teile der Bibliothek einsehen, aber das, was sie lesen durfte, reichte ihr. Sie wollte unbedingt alles lernen, was sie in der vergangenen 10 Jahren verpasst hatte, aber das wurde ihr dadurch erschwert, dass sie nicht sonderlich gut lesen konnte. Sie verbesserte sich stetig, war aber immer noch ziemlich langsam.

[Bastion-Sithtempel-Bibliothek] Destiny
 
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[Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Bastion / Center / Tempel der Sith / Bibliothek] Mirili (NSC)

Vorsichtig huschte Mirili zwischen den Bücherregalen der Bibliothek hindurch, sorgsam darauf bedacht, nicht gegen eines der Regale zu stoßen oder jemanden anzurempeln. Die Herren der Bibliothek schätzten es nicht, wenn man die Bücher, Schriftrollen und Speichergeräte in irgendeiner Form beschädigte oder verunstaltete, und einen anderen Jünger anzurempeln sorgte in den allermeisten Fällen für Ärger der üblen Sorte. Solche Sachen wurden dann nicht in der Bibliothek geklärt, Kämpfe waren hier strengstens verboten, nicht aus Rücksicht auf Leben und Gesundheit, sondern weil sie Chaos verursachten. Also fing man die Leute vor der Bibliothek oder in einem der zahllosen Gänge ab und verpasste ihnen mindestens eine gehörige Tracht Prügel. Mirili hat das schon ein paar Mal mitbekommen und keine Lust, selbst als blutiges Bündeln auf dem kalten Fußboden zu enden. Also passte die zierliche Miraluka gleich doppelt auf und behielt ihre Umgebung im Auge. Nun, technisch gesehen stimmte das nicht ihre, ihre Spezies war zwar humanoid, verfügte aber nicht über Sehorgane, sondern orientierte sich mit Hilfe der Macht. Die von einer schwarzen Binde verdeckten leeren Augenhöhlen der jungen Frau waren ein evolutionärer Atavismus aus der Zeit, in der ihre Spezies sich an ihre dunkle Umgebung angepasst hatte. Anpassung, ein gutes Stichwort, den auch hier im Tempel der Sith musste man sich verändern, wenn man überleben wollte.

Nervös strich sich Mirili durch ihr langes braunes Haar. Sie trug eine schlichte schwarze Robe, die noch ganz gut in Schuss war, und besaß auch ordentliches Schuhwerk. Die hatte sie als Belohnung erhalten, weil sie geholfen hatte, eine verlorene Schriftrolle zu finden, die ein im Aufstieg befindlicher Schüler unbedingt hatte haben wollten. Die Miraluka war clever gewesen und hatte dort gesucht, wo sich sonst niemand aus der Bibliothek hin traute, nämlich in den Trainingsräumen, und dort hatte sie sich umgehört und die Schriftrolle schließlich in den Trümmern eines Trainigsdroiden gefunden. Bis heute wusste man nicht genau, wie sie dort hin gekommen war, aber schlussendlich war es ihr egal. Man hatte ihre Anstrengungen honoriert und sie hatte sich dafür nicht einmal demütigen lassen müssen. Alles in allem ein sehr guter Tag war das gewesen. Seitdem war sie in der Bibliothek tätig und half, die Ordnung zu wahren. Ständig musste man hinter den neugierigen Jüngern hinterräumen, die Bücher nicht an ihren angestammten Platz zurückstellten oder ähnlich schlampig waren. Leise seufze die junge Frau. Immer noch besser als die Katakomben.

Während sie die Regale abschritt fiel ihr Blick auf eine Jüngerin (Destiny), die gleich einen ganzen Stapel vor sich liegen hatte. Wohl eine von den besonders ehrgeizigen Neuankömmlingen, dachte sich die Miraluka, denn diese Frau hatte sie noch nie zuvor gesehen. Mit beiläufiger Neugier trat sie etwas näher und musterte die andere Jüngerin. Sie sah noch recht hübsch und intakt aus, konnte also noch nicht so lange im Tempel sein oder war schlau genug, Ärger aus dem Weg zu gehen. Mirili schob ein Buch aus einem Regal in der Nähe wieder an seinen Platz, dann sah sie nochmal hin. Die Jüngerin (Destiny) hatte eine Schriftrolle vor sich und schien Schwierigkeiten zu haben, diese zu lesen. Kurz überlegte die Miraluka, dann entschied sie, dass sie da nicht einfach zusehen konnte, wenn man die Schriftrollen schon benutzte, dann richtig. Nahezu lautlos trat sie neben die Frau und räusperte sich.


„Du machst das falsch. Diesen Text muss man von hinten nach vorne lesen, damit er Sinn ergibt. Eine Verschlüsselungstechnik...na ja, jedenfalls so was in der Art. Hier, ich zeig es dir.“


Mirili warf einen genaueren Blick auf die Schriftrolle und las einen der Sätze laut vor, dann nickte sie leicht.


„Siehst du? Was liest du denn da eigentlich...ah, „Die Natur der Dunkelheit“ von Darth Broscia. Bisschen starke Lektüre für eine Neue.“


Die Miraluka lachte leise und setzte sich dann, sie stützte ihr Gesicht auf ihre Hand und sah die andere Jüngerin fragend an.


„Ich bin Mirili. Die Bibliothek ist mein Zuhause, hier arbeite und lebe ich. Dich hab ich hier noch nie gesehen, also musst du neu sein. Wie heißt du?“


Erkundigte sich die Jüngerin. War manchmal ganz interessant, mit den Neuen zu reden, die hatten teilweise gute Geschichten zu erzählen. Und die Miraluka liebte Geschichten.


[Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Bastion / Center / Tempel der Sith / Bibliothek] Mirili (NSC), Destiny
 
Bastion Center Sith Orden Hauptgebäude Eingangshalle Leonis Vekkian, Ossune (NPC) und andere

Diese räuberische Natur lässt Schlachten und Kämpfe um die Herrschaft entflammen, vor allem unter den Adepten der Dunklen Seite. Manchmal sind dies heftige Konfrontationen, andere Male sind es die subtilen Spiele der Rethorik und Diplomatie, welche die Sith untereinander spielen; doch sollte man nicht den Fehler machen und sich zum Sieger auserkoren fühlen, dies löst weiteres Blutvergießen oder Verrat unter den Jüngern der dunklen Seite aus. Derzeit ist Mika'a an der Spitze, sogar ungewöhnlich lang für einen Jünger, allerdings wird das nicht ewig anhalten. Mika'a ist zu selbstsicher geworden. Nicht nur entmutigt die dunkle Seite brüdermordende Tendenzen die Zusammenarbeit zwischen den Adepten verhindert, sie hindert auch die Weiterentwicklung des Wissens über die dunkle Seite der Macht. Jemand der über mehr Wissen verfügt, wird Mika'a stürzen und alle Jünger würden sich wie Kath Hunde über seine Überreste hermachen und ihre lang ersehnte Rache nehmen. Bis dahin musste Leonis jedoch ausharren und analysieren, wie er aus dieser verfahrenen Situation ausbrechen können würde. Er gab zu, dass er Angst hatte vor dem Farghul. Die Straßenschläue des Felinoiden war für ihn schwer greifbar, die Unberechenbarkeit seiner Handlungen fügte dem noch eine Prise hinzu. Es war schwer für Leonis einen Ausweg zu sehen, das System funktionierte einfach zu gut. Obwohl alle Fäden der Schuld eines jeden Mitglieds dieser „Familie“ zu Mika'a führte, schien irgendwas die einzelnen Mitglieder davon abzuhalten die Fäden zu durchtrennen und endlich frei zu sein. Was genau der Ursprung dieser eigentümlichen Loyalität gegenüber Mika'a wusste Leonis noch nicht zu verstehen. War es die Angst davor, dass jener der sich über den blutenden Körper von Mika'a erheben würden noch schlimmer wäre als der Felinoide? Die Opfer sollcher Erpressungen waren eine Form von Ware, die Informationen über die Schuld und ihren Wert wurde gehandelt und verkauft. Wenn man genau sein wollte, war dies eine Form der Sklaverei, wenn auch impliziert. Je wertvoller ein Jünger in Form von erwirtschafteten Credits war, desto härter wurde um ihren Schutz gekämpft, aber auch dafür gesorgt dass sie weiterhin zahlten. Besonders hoch im Rennen waren die Kinder adliger Familien die nur zu gerne Credits zahlten um dafür zu sorgen, dass ihre Brut nicht von den Bestien im Orden zerfleischt werden würde. Er erinnerte sich nur zu gut an Mika'a s enttäuschten Blick als ihm klar wurde, dass Vekkian zwar Tapani, aber kein blaues Blut besaß. Es hinderte ihn jedoch auch nicht daran sein Geld zu nehmen, denn dafür war sich im Orden niemand zu fein.

„Wir könnten doch Neulinge bezirzen, sie in Sicherheit wiegen und dann ohne dass sie es direkt merken auspressen wie eine Foyvè Frucht.“

„Wir machen es auf meine Weise. Geht viel schneller. Mika'a will Ergebnisse sehen.“

Die Frustration schien Leonis im Gesicht geschrieben zu sein. Zwar war ihre übliche Masche ertragreich, aber auch plumb. Zudem, das wollte Leonis nicht zugeben, exponierte sie ihn zu sehr. Er musste den Neulingen alleine gegenübertreten während Ossune sich in Hörreichweite versteckte und auf die Jünger lauerte, sollten sie sich nicht überreden lassen zu zahlen. Das ungleiche Paar ging die Gänge zur Haupthalle entlang, dort wo traditionell alle Aspiranten zum ersten Mal den Orden betreten und von der Wucht des Interieurs erstmal erschlagen sind. Diese Zeit nutzen Jünger wie Leonis und Ossune um sie zu taxieren und nach ihrem Wert zu bemessen. Sollten sie sich als schwach und einfach beeinflussbar erweisen, wären sie das perfekte Opfer. Natürlich war kein Jünger, egal wie frisch er im Orden war, so dumm und lies sich sofort auf dieses Geschäft ein. Sie mussten stets auf Zärtlichkeiten mit der geballten Faust zurückgreifen um sie zu einer Zusammenarbeit zu motivieren. Leonis wollte lieber einen anderen Ansatz wählen, der ihn nicht so sehr in die Schusslinie beförderte.

„Aber wir könnten viel mehr Credits aus Leuten heraus pressen die denken, wir wären ihre Freunde. Tu' so als seist du ihr Freund, helfe ihnen im Alltag des Ordens und dann werden sie eines Tages überfallen und ihr Retter in schwarzer Robe löst sie aus dem Schlamassel. Einfaches Ding, sichere Bezahlung.“

„Dauert zu lang.“


„Ossune , du weißt genau wie sicher dieser Deal ist. Du müsstest im Gefängnis doch oft sowas...“

Weiter kam der Tapani nicht, der Kerestianer packte Leonis an der Kehle und drückte ihn gegen die Wand. Erneut merkte er wie viel Kraft diese Kreatur in seinen Armen mit sich trug. Außerstande Luft zu holen versuchte sich Leonis händeringend aus dem eisernen Griff des Kerestianers zu lösen, doch Ossune war einfach zu stark. Er schien nicht mal seinen Nasenschlitz zu kräuseln und stellte keine Herausforderung für den Kerestianer dar.

„Du redest zu viel. Wir machen es wie ich es will.“

Die Kraft der Argumente und Rhetorik verpuffte mit einer Machtdemonstration der Stärke. Was nützten einem alle Argumente dieser Galaxis wenn man keine Luft kriegen konnte sie auszusprechen. Der Kerestianer ließ Leonis los, die Sache war entschieden. Sie würden es so machen wie Ossune es wollte. Warum der Kerestianer so darauf pochte Mika'a s Willen zu erfüllen verstand er nicht. Die beiden waren doch Konkurrenten gewesen. Mika'a hatte die Operationen von Ossune mitsamt seiner „Schützlinge“ in einem Kampf gewonnen. Ossune war unterlegen, doch statt ihn zu töten hatte Mika'a , untypisch für einen Jünger, so etwas wie Gnade gezeigt. Statt ihn zu töten hatte er ihn zu einem weiteren Schuldner im Schneeballsystem von Mika'a gemacht. Das musste den stämmigen Kerestianer doch zur Weißglut treiben. Stattdessen sah er, wie Ossune angestrengt nach potenziellen Opfern Ausschau hielt. Viele Neulinge kamen an ihnen vorbei, manche hatten ihre Robe bereits erhalten, andere trugen noch ihre zivile Kleidung.

„Der da. Wie vereinbart. Los, geh.“

Die wuchtige, gelbe Hand des Kerestianers zeigte auf einen Menschen mittleren Auswuchses der sich, einem Kind gleich, staunend die Architektur der Haupthalle ansa. Er blieb vor der Säulenhalle stehen und stemmte die Arme in die Hüfte, bereit den Orden zu erobern. Leonis hätte fast Mitleid mit ihm gehabt. Seine türkisfarbene Kleidung stach in diesem schwarzen Meer bedrohlich heraus, Haie wie Leonis und Ossune hatten die Witterung aufgenommen und würden in Kürze zuschlagen. Mit einer flinken Handgewegung zog der Tapani die Kapuze seiner Robe tief ins Gesicht. Als der Mensch an ihm vorbei gehen wollte, hielt er seinen Arm demonstrativ so, dass der Neuling nicht an ihm vorbeigehen konnte.

„Wo denkst du gehst du hin?“

„Wüsste nicht wieso dich das interessieren sollte.“

„Du befindest dich in Mika'a s Schutzzone. Das Leben als Sith ist ein gefährliches Leben. Unfälle passieren tagtäglich. Man schneidet sich am Papier der Schriftrollen, verätzt sich an auslaufenden Duraniumzellen die Hände oder wird im Schlaf erdrosselt.“ Der beiläufige Ton des Tapanis bekam eine kühle Unternote. Seine ausgeprägten Handbewegungen kamen zum Stillstand, er faltete die Hände vor seinen Bauch und neigte den Kopf leicht während er den Neuling erneut mit seinen Blicken taxierte. „Sieh es als Berufsrisiko an und uns als eine Art Versicherung für dein Wohlergehen.“

„Sieht eher so aus als sammelst du für deine nächste Runde Lum.“

Der Tapani lies ein gekünsteltes, herablassendes Lachen ertönen. Es ähnelte dem Lachen eines Lehrers der eine besonders dumme Antwort seines Schülers hörte.

„Ich frage mich...“ begann Leonis mit einer einstudierten Abgeklärtheit „... wirst du noch so dreist sein, wenn dir etwas passiert und die einzige helfende Hand in der Umgebung diese hier sein wird?“ Seine Augen fixierten die des Menschen, sein Lächeln zeigte seine Zähne, war einladend, seine Augen sprachen jedoch eine gänzlich andere Sprache. „Wenn du dich, Blut hustend nach ihr streckst und diese Hand sich nicht um deine schließt um dir wieder aufzuhelfen, sondern dich nach deinen letzten Habseeligkeiten durchsucht? Nein? Dann schließ' deine Klappe und zahl verdammt nochmal.“

Er merkte wie das Blut in seinen Ohren rauschte. Das war der alles entscheidende Moment. Würde sich der Mensch auf ihn stürzen und ihm eine Tracht Prügel verpassen wollen oder würde er einknicken? Würde er ihn vielleicht sogar ignorieren? Der kritische Blick seines Gegenübers verriet nicht gerade den Willen zur Kooperation.

„Ich zahl' dir nicht mal einen Decicred

„Ist das so? Na dann. Pass gut auf dich und deine Haut auf.“

Mit einem feixenden Grinsen überlies Leonis den ratlosen Menschen seiner selbst und ging an ihm vorbei. Es war wichtig sich nicht umzudrehen. Er musste die Gewissheit ausstrahlen, dass sich das Glück für den Menschen wenden würde. Dieser wiederum musste sich Gedanken machen, wieso Leonis ihn einfach kampflos sich selbst überlies. Während Leonis in der Menge der schwarzen Roben untertauchte, schien der flamboyante Neuling sich in Richtung der Gänge zu begeben, die zur Kleiderkammer führte. Ossune würde dort auf ihn warten. Es war wichtig, dass der Tapani schnell aufschließen würde. Daher bahnte er sich seinen Weg durch die schwarze Masse der Roben und bog in den verabredeten Gang ein. Ossune thronte bereits über den Neuling und bearbeitete ihn mit seinen Pranken. Blutige Platzwunden bereicherten den farbenfrohen Neuling um eine weitere Farbnuance. Als Ossune den Tapani sah, hielt dieser kurz inne und lies ihn aufschließen. Leonis beugte sich über den Mann der ihn sofort wiedererkannte.


„Siehst du diese Hand? Sie schließt sich. Du hast noch Zeit sie mit Credits zu füllen und daran zu hindern, dass sie sich zur Faust schließt.“

„Du bist doch krank!“

„Nein, nur erfolgsorientiert.“

Der Mann grub die Hände ins eine Hosentasche und beförderte einige Creditsticks hervor. Mehr als sie erwartet hatten. Sie schienen eine gute Ertragsquelle gefunden zu haben. Ossune richtete sich auf, packte sich den Mann am Kragen und sprach mit ihm. Leonis kannte das Prozedere. Der Kerestianer erklärte dem Mann nun, dass er Teil von Mika'a s Rudel sei, dass seine Zahlungen regelmäßig kommen mussten und alle anderen Informationen die Leonis zu oft schon gehört hatte. Nachdem sie fertig mit dem Kerl waren, überließen sie ihn sich selbst und schritten von ihm weg. Sie hatten explizit darauf geachtet in einem jener Ecken zuzuschlagen, wo sie ungestört wären. Nicht das eine andere Gruppe von Jüngern sie überfällt und ihnen ihre Credits wegnehmen würde.

„Ein neues Mitglied der „Familie“ wäre also gewonnen. Was nun?“

„Suchen nach weiteren Neulingen.“

„Okay... und dann wieder nach deinem Gusto?“

„Richtig.“

Gespräche mit Ossune erwiesen sich stets als besonders geistreiche Konversationen bei denen man seine sprachlichen Finessen ausarbeiten konnte. Zumindest wenn man das sprachliche Potenzial eines Gamorreaners hatte dessen Chromosomen zu einem großen Salat vermengt worden sind.

„Darf ich das fragen?“

„Hälst du danach den Mund?“

„Vielleicht.“


Der Kerestianer lies durch die Atemöffnungen an seinen Wangenknochen ein tiefes Seufzen entweichen, nickte aber dann resigniert. Ossune war wirklich das, was man den großen, stillen Typ nennen würde. Jede Konversation eine Last, Taten schienen in seinem Gedankenkosmos einen weitaus größeren Stellenwert zu haben. Wahrscheinlich betrachtete er es als einen weiteren Scherz von Mika'a dass er den redseligen Tapani mit ihm zu einem Team verbunden hatte.

„Wie kommt es, dass du dich Mika'a unterordnest? Du könntest ihn stürzen und wieder zurück holen was rechtmäßig dein ist.“


„Verre!“

Der Tapani verstand den Ausruf des Kerestianers nicht, sprach er doch die Sprache dieses eigentümlichen Volkes nicht. Was er jedoch verstand war das Glitzern in Ossune s Augen. Er hatte einen wunden Punkt angesprochen den er lieber nicht berührt haben sollte. Der Kerestianer packte sich Leonis mit beiden Händen an den Schultern und hob ihn soweit hoch, dass Ossune s und Leonis ' Augen sich vis-a-vis gegenüberstanden.

„Was ich tue geht dich nichts an. Wenn du leben willst, solltest du deine weiche Nase aus meinen Dingen heraushalten. Es ist nicht gesund so offen darüber zu sprechen Mika'a zu hintergehen. Ich könnte dich verpetzen und du würdest sterben. Denk nächstes Mal darüber nach. Selbst wenn ich etwas planen würde, teile ich das nicht mit einem zu kurz geratenen Schwätzer wie dir. Verstanden?“

Dem Tapani blieb nichts anderes übrig als zu nicken. Er hatte seine Lektion gelernt. Als Ossune das Gefühl hatte den Tapani genug geschüttelt zu haben, setzte er ihn wieder auf den steinernen Boden. Wortlos begannen sie nach neuen Opfern Ausschau zu halten.


Bastion Center Sith Orden Hauptgebäude Eingangshalle Leonis Vekkian, Ossune (NPC) und andere
 
[Bastion/Sith-Tempel/Bibliothek] Destiny, Mirili

In der Bibliothek angekommen, ging
Destiny zwischen den Regalreihen durch und nahm interessant wirkende Schriftrollen und Bücher mit. Sie bewegte sich vorsichtig, darauf bedacht, nichts anzurempeln - sie hatte von anderen Jüngern gehört, dass die Herren der Bibliothek sehr ungehalten wurden, wenn man die Bücher beschädigte oder für Unordnung sorgte. Dieses Risiko wollte die vorsichtige Hybridin lieber nicht eingehen, sie war nicht auf Ärger mit Stärkeren aus.

Destiny beobachtete die Jünger, die hier arbeiteten. Schon länger spielte sie mit dem Gedanken, dasselbe zu tun. Etwas Besseres, das sie machen könnte, fiel ihr sowieso nicht ein, und in der Bibliothek war man ziemlich sicher, solange man nichts verwüstete. Außerdem hatte man eine Beschäftigung, und wenn es gerade nichts zu tun gab, konnte man lesen. Also alles in allem eine ziemlich begehrenswerte Tätigkeit, fand die Jüngerin.

Sie setzte sich in eine Ecke und begann, die erste Schriftrolle, 'Die Natur der Dunkelheit', zu lesen - jedenfalls versuchte sie es. Wieder und wieder las sie den Anfang, aber der Text ergab keinen Sinn. Sie hatte schon mal eine ähnliche Rolle gesehen und schließlich herausgefunden, dass man erst das erste Wort, dann das letzte, dann das zweite, etc. lesen musste. Das versuchte sie auch bei diesem Text, aber es funktionierte trotzdem nicht.


Sie probierte es eine Weile, aber ihre Bemühungen blieben erfolglos. Plötzlich kam einer der Jünger, die hier arbeiteten, auf sie zu. Eine junge, humanoide Frau (Mirili) mit langen, braunen Haaren und einer schwarzen Augenbinde. Wie konnte die sich orientieren? Die Frau erklärte ihr, dass sie es falsch mache und den Text von hinten nach vorne lesen müsse. Destiny versuchte es. Ah, jetzt verstand sie, was da stand. Wer war diese Frau? Sie schien nett und hilfsbereit. Konnte sie ihr vertrauen?

"Danke. Wer bist du?"

fragte sie. Die Jüngerin erwiderte, sie hieße
Mirili und arbeite in der Bibliothek. Das war interessant. Und es erklärte, wieso sie wusste, wie man diese Schriftrolle las. Mirili hatte nach ihrem Namen gefragt.

" Ich bin Destiny."


antwortete sie.

[Bastion/Sith-Tempel/Bibliothek] Destiny, Mirili
 
[Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Bastion / Center / Tempel der Sith / Bibliothek] Mirili (NSC), Destiny

Neulinge, es war immer das selbe mit ihnen. Mit großen Augen und voller Ehrgeiz und Hoffnung kamen sie in den Tempel, bestrebt, möglichst rasch einen Meister auf sich aufmerksam zu machen und sich aus der Masse hervorzuheben. Die meisten scheiterten, sie starben, wurden für grausame Experimente missbraucht, verharrten in der Bedeutungslosigkeit oder schafften es lediglich, als Diener eines höherrangigen Sith oder als Wächter, Techniker und Bibliothekare zumindest ein bisschen sicherer zu sein. Das Dasein als Jünger war ein ständiger Überlebenskampf, eine gnadenlose Auswahl, die nur die Stärksten und Klügsten überlebten. Und selbst wenn man es zu etwas gebracht hatte, in Sicherheit war man deshalb noch lange nicht. Mirili dachte an die berüchtigten Lasum-Brüder, die Rodianer hatten trotz ihres Status als Jünger großen Einfluss besessen und den Schmuggel im Tempel kontrolliert. Niemand hatte gewagt, sich ihnen auch nur in den Weg zu stellen, und dann eines Tages waren sie allesamt ermordet worden. Die Miraluka hatte sich war gefreut, dass diese Plage beseitigt worden war, doch zugleich hatte sie Angst gehabt, denn wer auch immer verrückt und gut genug war, diese Rodianer zu erledigen, der würde auch nicht vor anderen Jüngern zurückschrecken. Der Tod der Schmuggler hatte ein Machtvakuum hinterlassen und ihre Rivalen hatten sich gegenseitig in erbitterten Revierkämpfen zerfleischt, das waren Zeiten gewesen, in denen noch mehr Leichen als sonst in den Katakomben hatten entsorgt werden müssen. Schlussendlich hatten die Wächter die Lage wieder unter Kontrolle gebracht und einige Jünger als Exempel öffentlich hinrichten lassen.

Aus solchen Dingen hielt sich Mirili lieber heraus. Die braunhaarige Frau wusste sich zwar notfalls ihrer Haut zu wehren, doch eine allzu gute Kämpferin war sie nicht. Manche Jüngerin nutzte ihre Schönheit, um andere dazu zu bewegen, sie zu schützen, doch die Miraluka hielt das für unter ihrer Würde. Andere Jünger zahlten Schutzgelder, doch bis jetzt hatte sie das nicht tun müssen, indem sie sich die meiste Zeit in der Bibliothek aufhielt. Sie hatte zwar ein paar Credits zur Seite gelegt, doch die wollte sie sich lieber für Notfälle aufsparen. Außerdem verfügte sie über nützliches Wissen, sie kannte sich gut in der Bibliothek und deren Inhalt aus, damit konnte sie wenn nötig auch ihre Haut retten. Allerdings war sie eher Einzelgängerin und hatte bis jetzt nicht wirklich nach Verbündeten gesucht. Sicher, sie kannte den ein oder anderen Jünger hier und ab und an griff man sich gegenseitig unter die Arme, doch waren die allesamt schon länger hier und entsprechend knausrig, was Hilfe anging. Vielleicht wäre ein Neuling besser geeignet? Jemand, der ihre Unterstützung brauchte und sich entsprechend dankbar zeigen würde?

Prüfend sah Mirili die Jüngerin (Destiny) an, der sie bei der Schriftrolle geholfen hatte. Sie hatte ungewöhnliche Pupillen, die an die ein Nexu erinnerten, und ihr Gesicht zierte eine lange Narbe. Insgesamt wirkte sie durchaus wie jemand, der sich verteidigen konnte. War sie vielleicht die Richtige? Die Jüngerin zeigte sich dankbar für ihre Hilfe und stellte sich schließlich als „Destiny“ vor. Ungewöhnlicher Name, klang aber ganz nett, fand die Miraluka. Die andere Frau war kein Mensch, jedenfalls kein reinblütiger, so viel konnte man erkennen. Mirili, die ihr Kinn weiter auf ihre Hand stützte, grübelte kurz, dann traf sie eine Entscheidung.


„Kein Problem. Wenn die Jünger sauer werden, weil sie die Schriftrollen nicht lesen können, lassen sie es entweder an mir oder an den Schriftrollen aus. In beiden Fällen hab ich den Ärger. Ich bin schon länger hier, weißt du, und habe gelernt, wie es hier läuft. Wirst du auch noch müssen.“

Mirili lächelte dünn und senkte ihre Stimme etwas.


„Hier tummeln sich viele Spezies, aber so eine wie dich habe ich hier noch nie gesehen. Nimm mir die Neugier nicht übel, aber woher kommst du? Und warum bist du hier? Vielleicht kann ich dir noch bei ein paar anderen Sachen helfen. Glaub mir, hier drin brauchst du jede Hilfe, die du kriegen kannst. Und du wirkst wie jemand, der notfalls kämpfen kann. So jemanden könnte ich gebrauchen.“


Schlug die Miraluka vor und war gespannt auf die Antwort. War ja schließlich in beiderseitigem Interesse.


[Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Bastion / Center / Tempel der Sith / Bibliothek] Mirili (NSC), Destiny
 
[Bastion/Sith-Tempel/Bibliothek] Destiny, Mirili(NPC)

Mirili
erzählte ihr ein wenig, wie das Leben hier war und von ihren Erfahrungen bei den Sith. Schließlich fragte die junge Frau, welcher Spezies sie angehörte und woher sie kam. Die Hybridin beschloss, dass die Herausgabe dieser Informationen kein übertriebenes Risiko darstellen würde.

"Ich bin auf Takodana aufgewachsen. Kennst du vermutlich nicht. Uninteressante neutrale Welt, irgendwo in den westlichen Gebieten. Viel Wald. Eigentlich ist es dort sehr schön, aber langweilig. So gut wie keine Zivilisationen. Ich bin ein Mischling, eine Mensch-Sith-Hybridin. Mein Vater war ein Mensch, meine Mutter eine reinblütige Sith. Sie starben, als ich sieben war."


Destiny überlegte, ob sie näher auf die Todesursache ihrer Eltern eingehen sollte. Schließlich entschied sie, die ganze Geschichte zu erzählen. Das würde die Frau vermutlich beeindrucken, und etwas Respekt konnte nie schaden.

"Meine Mutter war ziemlich jähzornig. Sie konnte ihre Emotionen nicht immer kontrollieren, und eines Tages brachte sie in einem Wutanfall meinen Vater um. Das nahm ich ihr... sehr übel. Ich hasste sie, weil sie zu schwach gewesen war, um sich zu beherrschen, ich hasste sie, weil sie meinen Vater getötet hatte. Schließlich ermordete ich sie aus Rache."


Während sie erzählte, fluteten die Erinnerungen ihr Gedächtnis. Auch wenn sie es sich nicht eingestehen wollte, hatte dieses Erlebnis sie emotional sehr mitgenommen. Noch immer erwachte Destiny nachts zitternd, weil sie es im Traum erneut durchleben musste. Sie hatte als Siebenjährige ihre Mutter getötet, und diese Tat hatte sie von Grund auf verändert. Sie empfand keine Reue mehr, egal, was sie tat. Sie war eine skrupellose Mörderin ohne Gewissen geworden. Manchmal hatte sie Angst vor sich selbst.

"Seit sie tot sind, habe ich mich allein im Wald durchgeschlagen. Ein täglicher Überlebenskampf, fast wie hier im Tempel. Mit dem einzigen Unterschied, dass meine Gegner hier intelligente Lebensformen sind statt Hunger und wilden Tieren."

Destiny lächelte halb. So. Jetzt hatte sie dieser Frau ihre gesamte Lebensgeschichte erzählt. Mirili sprach nun leiser, sie bot ihr ihre Hilfe bei verschiedenen Dingen an und merkte an, sie habe den Eindruck, dass die Hybridin notfalls kämpfen und sich verteidigen könne. Die junge Frau erklärte, dass sie beide die Hilfe der jeweils anderen gut gebrauchen könnten.
Destinys Gedanken überschlugen sich. Eine Verbündete war ihr bisher nie in den Sinn gekommen, allerdings musste sie zugeben, dass sie immer nur an die unterwürfigen Gruppen um einen starken Jünger gedacht hatte. Das hier war etwas ganz anderes. Mirili wirkte intelligent, klug genug, um Ärger aus dem Weg zu gehen. Sollte sie das Angebot annehmen? Destiny war von Natur aus eher misstrauisch. Konnte sie dieser Frau wirklich vertrauen?


" In Ordnung. Es würde mich freuen, wenn wir uns gegenseitig unterstützen könnten, und du hast recht, ich kann wirklich jede Hilfe gebrauchen. Wo kommst du eigentlich her? Und ich hoffe, das ist jetzt nicht unhöflich, aber wie kannst du dich orientieren und lesen ohne Augen?"

[Bastion/Sith-Tempel/Bibliothek] Destiny, Mirili(NPC)
 
[Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Bastion / Center / Tempel der Sith / Bibliothek] Mirili (NSC), Destiny

Angesichts der unzähligen und exotischen Spezies im Sith-Tempel fühlte sich Mirili manchmal wie in einem Zoo oder in einem Labor eines Xenobiologen. Sie hatte schon Kreaturen gesehen, von denen sie noch nie zuvor etwas gehört hatte, und manche Sith waren äußerlich mehr als nur bizarr und seltsam. Sie war fast schon froh, als Miraluka abgesehen von ihren fehlenden Augen recht menschenähnlich zu sein, manche Jünger stammten aus Regionen des Imperiums, in denen Xenophobie besonders verbreitet war und die machten sich einen Spaß daraus, die nichtmenschlichen Jünger besonders übel zu traktieren. Einmal war Mirili nur knapp einer solchen Attacke entgangen, indem sie vorgegeben hatte, eine blinde Menschenfrau zu sein, die Angreifer waren dumm genug gewesen, darauf reinzufallen. Trickreich musste man hier im Orden sein, wenn man überleben wollte, und Stolz war gefährlich. Statt ihr hatten die Jünger dann einen Arkanier verprügelt und sie war schnell davon geeilt und hatte sich in der Bibliothek verkrochen. Engstirnige Narren waren das, immerhin verfügten die Miraluka von Natur aus über die Macht, während sie bei Menschen eben nicht angeboren war. Aber es brachte nichts, sich darüber zu beklagen, damit machte man sich nur noch mehr Feinde und die konnte niemand gebrauchen. Aufmerksam hörte sie zu, als Destiny von sich erzählte. Sie stammte von Takodana, einer Welt, die Mirili überhaupt nichts sagte, was allerdings nicht an Ignoranz lag, denn dieser Planet war offenbar tatsächlich sehr abgelegen und unbedeutend. Viele Wälder, kaum Zivilisation, eigentlich ein recht interessanter Ort, fand die Miraluka, die sich in der Großstadt nicht so wohl fühlte. Die andere Jüngerin rückte auch mit der Sprache heraus, was ihre Spezies anging, sie war ein Mischling, die Mutter reinblütige Sith, der Vater ein Mensch. Fast beneidete sie Destiny, mit so einem Erbe hatte man hier gute Karten.

„Aha. Dann solltest du weniger Schwierigkeiten aufgrund deiner Spezies haben als andere. Und es erklärt die Augen...“


Merkte Mirili an und hörte dann weiter zu. Destiny zögerte kurz, dann fuhr sie fort und berichtete, dass ihre jähzornige Mutter ihren Vater getötet hatte, was sie und ihre Tochter entzweit hatte und diese hatte von Rache erfüllt die Mutter getötet. Mit gerade einmal sieben Jahren, das war selbst für den Sith-Orden nicht übel. Die Miraluka verzichtete auf einen Kommentar, sie wollte die andere Jüngerin lieber nicht provozieren, indem sie etwas falsches sagte. Vielleicht hatte sie ja das Temperament ihrer Mutter, da war sie lieber vorsichtig und so nickte sie lediglich verständnisvoll. Seit diesem Tag hatte sich Destiny alleine durchgeschlagen und ihr Dasein im Wald gefristet, in einem Kampf ums Überleben, der einiges mit dem Tempel gemein hatte. Mirili erwiderte das leichte Lächeln.


„Hier laufen auch genug Raubtiere herum, glaub mir.“


Die Jüngerin schien über ihr Angebot nachzudenken, dann stimmte sie zu, was die Miraluka zu einem Grinsen veranlasste.


„Du wirst es nicht bereuen.“


Versicherte sie ihrer neuen Verbündeten und dachte dann über die Fragen nach, die Destiny ihr gestellt hatte. Wenn sie zusammenarbeiten wollten, musste sie wohl darauf antworten, immerhin hatte die andere auch alles erzählt. Also nickte sie knapp.


„Ich? Nicht so dramatisch wie deine Geschichte, fürchte ich. Meine Eltern waren Minenarbeiter auf irgendeinem Asteroiden im imperialen Raum. Eines Tages, ich war neunzehn oder so, stürzte ein Teil des Schachts ein und begrub uns in unserem Wohnquartier. Ich überlebte auf wundersame Weise als einzige und nach einer ärztlichen Untersuchung tauchte ein Sith auf, der mich in den Tempel brachte und mich hier mehr oder weniger stehen ließ. Tja, seitdem arbeite ich hier in der Bibliothek und halte den Kopf unten, damit mir nicht nochmal die Decke auf den Kopf fällt.“


Die Jüngerin kicherte leise und machte eine kurze Pause, dann tippte sie auf die Augebinde, die ihre leere Augenhöhlen verdeckte.


„Meine Spezies nennt man Miraluka. Wir ähneln Menschen, doch haben wir evolutionär bedingt keine Augen, sondern sehen mit der Macht, jeder von uns wird bereits mit dem Potential geboren. Es ist schwer zu beschreiben, wie es genau funktioniert, aber ich kann dich klar und deutlich sehen.“


Erklärte sie und lächelte schmal, dann nahm sie eine Schriftrolle aus dem Stapel auf dem Tisch.


„Das hier ist für den Einstieg besser geeignet. „Die Schritte auf dem Pfad“, erklärt die Grundlagen der Macht und der Dunklen Seite.“


Mirili streckte ihrer Verbündeten die Schriftrolle entgegen und lehnte sich etwas zurück. Ein erster Gefallen.


[Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Bastion / Center / Tempel der Sith / Bibliothek] Mirili (NSC), Destiny
 
Bastion Center Sith Orden Hauptgebäude Eingangshalle Leonis Vekkian, Ossune(NPC) und andere

Die Routine mit der Jünger im Orden in ein Abhängigkeitsverhältnis getrieben wurden war erschreckend. Allein ihre kleine Tour hatte an einem Tag drei Jünger erbracht. Wenn man diese Zahl hochrechnete, kam eine enorme Summe zustande. Allerdings war auch die Fluktuation zwischen Überlebenden und Entschuldeten hoch. Jünger die wirklich nicht viel besaßen und ansonsten nutzlos waren, verstieß man irgendwann. Nicht aus einem großen Herz heraus, sondern weil sie nutzlose Arbeitskräfte waren, die es nicht vermochten einen Mehrwert beizutragen. Der Nachteil an ihrer Entschuldung war, dass sie erneut auf dem Präsentierteller serviert werden konnten. Stärkere Jünger hatten einen Riecher dafür entwickelt, welche Jünger ihnen ausgeliefert waren und welche nicht. Selbst wenn man einmal an einen Jünger geriet der „vergeben“ war, so schaltete man entweder den Gönner aus oder beließ es dabei. Der Jünger selbst verkam zu einer Ware, einem Bantha das immer weiter gemolken wurde bis die Drüsen keine Milch mehr geben würden. Die armen Würstchen die sie sich vorgeknöpft hatten würden nicht lange Profit erzielen. Ihr erster Fang am heutigen Tage war zwar ein Erfolg gewesen, doch die anderen drei waren arme Wombratten gewesen. Einer hatte sich sogar so sehr gewehrt, dass er Leonis einen Schlag in die Rippen und Ossune den rechten Oberarm aufgekratzt hatte, bevor sie ihn gefügig gemacht hatten. Seine Rippen schmerzten noch immer. Leonis hatte genug von diesem Modus, er wollte ausbrechen und hatte auch schon eine Idee wie. Das Offensichtliche versteckt sich zuweilen besser, als das Arkane, Okkulte. Vor den Augen aller preisgegeben, besteht dann Sicherheit, wenn das Auge nicht wahrnimmt, was für jeden zu sehen sein sollte. Was nützte es dem Kerestianer auf der Straße groß geworden zu sein und eine Straßenschläue akquiriert zu haben, wenn er nicht die großen Nummern erkennen konnte. Leonis hingegen besaß dieses Wissen. Im Schlepptau seines Vaters hatte er sich oft am Hof des Hauses Cadriaan herumgetrieben und viel über die Art und Weise gelernt, wie sich einzelne Klassen verhielten. Er erkannte sofort, in welchem Verhältnis Personen zueinander standen oder wie ihr Selbstbild sich offenbarte. Zum Beispiel das Gespann, welches vor ihnen ging. Der aufrechte Gang des Twi'leks, vor Selbstbewusstsein strotzend, verrieten ihn eher als das Lichtschwert an seinem Gürtel als Sith Meister. Der Klatooinianer hingegen ging mit gebührendem Respekt hinter dem Twi'lek her, den Kopf gesenkt. Sein Schüler, ebenfalls ein Lichtschwert führend. Er kannte viele dieser Rassen aus seiner Studienzeit, lag die Universität Mrlsst im Freeworld Sector, einem Gebiet in dem sich Spezies aus allen Teilen der Galaxis bewegen. Sie waren von unzähligen anderen Nichtmenschen umgeben, der größte Anteil der Fremden waren jedoch Menschen. Einer fiel ihm besonders auf. Er trug eine schwarze Robe, jedoch war sie weder ausgewaschen noch zerfranst, also musste dieser Jünger entweder ein Pedant sein, oder relativ neu. Seine Art zu gehen und seine Umwelt zu taxieren verrieten ihn, so vermutete Leonis zumindest, als Sohn einer adligen Familie. Die komplette Haarfreiheit des Menschen ließen Leonis wage Vermutungen über seine Abstammung machen. In einem Akt der Überraschung stellte er sich dem Jünger in den Weg und überrumpelte damit sowohl den fremden Jünger als auch Ossune der ihm einen vernichtenden Blick zuwarf.

„Hallo, du scheinst neu zu sein!“

Der haarlose Mensch drehte sich um, überrascht an diesem Ort eine Person zu treffen, die ihn mit einer solchen positiven Ausstrahlung begegnete. Natürlich nahm der ihnen unbekannte Mensch mit seinen verschränkten Armen vor der Brust eine Abwehrhaltung gegenüber den beiden ihm fremden Jüngern an.

„Erlaub mir mich und meinen Freund hier vorzustellen, mein Name ist Leonis Vekkian und das ist mein kerestianischer Freund Ossune.“

Der breit lächelnde Tapani wies mit seiner linken Hand auf Ossune, der die Arme hinter seinem Rücken verschränkt hatte und überhaupt nicht zufrieden aussah. Sie waren das typische Hirn-und-Muskel-Duo, allerdings war einem Außenstehenden nicht klar, dass Leonis gerade seine Kompetenzen überschritt. Er mochte zwar auf der selben Rangstufe mit dem Kerestianer stehen, allerdings trennte sie innerhalb der Jüngerschaft in der „Familie“ um Mika'a herum einige Stufen. Der Mensch sah zuerst Leonis und dann Ossune an, musterte das Muskelpaket von einem Nichtmensch und schien zögerlich antworten zu wollen.

„Ähem, hallo. Ja, ich bin neu, mein Name ist Magestan von Fondor.“

„Ein Fondorianer? Nicht schlecht. Wir sind quasi stellare Nachbaren, ich komme aus dem Tapani Sektor. Was ein Zufall, nicht wahr Ossune?“

Fondorianer, er hatte es gewusst. Lange genug hatte er Händler und Adlige iM Tapani Sektor studieren können um sie anhand ihrer Physiognomie, Haltung und Merkmalen kategorieren zu können. Ein Wesen mit diesem Habitus und keinerlei sichtbarer Körperbehaarung, nicht einmal Augenbrauen, das musste ein Fondorianer sein. Der Fastmensch schien überrumpelt vom Redeschwall seines Gegenübers, was Leonis ganz recht war. Überrumpeln war genau das Gebot der Stunde. Er durfte diesem Magestan keine Zeit lassen lange zu überlegen. Gerade adelige Fondorianer sind nicht auf den Kopf gefallen und sind großartig darin an ihrem Hochmut zu verenden.

„Neue Mitglieder für den Orden sind immer gut, aber weißt du was besser ist?“

„Nun...“

„Genau, Sicherheit. Merk dir das Magestan, es gibt nichts besseres im Orden der Sith als Sicherheit. Nahrung? Wird dir gegeben. Ein Schlafplatz? Mit inbegriffen. Kleidung? Natürlich! Niemand möchte dich hier nackt herumlaufen sehen, nicht persönlich gemeint.“

Ein gekünsteltes Lachen ertönte, begleitet von einem noch immer breiten, gewinnenden Lächeln. Währenddessen fixierten seine eisblauen Augen den Fondorianer. Mit einem leichten Stupser signalisierte er auch dem Kerestianer, dass dieser zumindest ein Grollen von sich hören lassen sollte, dass man als Lachen interpretieren könnte. Ossune tat ihm sogar den Gefallen und lies ein kehliges Lachen ertönen, das ungefähr so oft vorkam wie eine Jungfrauengeburt. Es währte jedoch nur kurz und auch Leonis empfand es an der Zeit das langsame Heranpirschen an seine eigentliche Causa zu beginnen.


„Was dir jedoch hier nicht frei Haus geboten wird, ist Sicherheit. Dafür musst du selber sorgen. Sieh, die dunkle Seite hat eine räuberische Natur. Nur die Stärksten und Schlausten setzen sich hier im Orden durch. Allerdings kann es gerade am Anfang schwer sein seine Stärken zu entwickeln.“

Die Lippen bedauernd zusammengepresst hob Leonis seine Hände entschuldigend. Ossune hingegen schnaufte leise auf.

„Man orientiert sich neu, ein komplett anderes Leben. Da verliert man schnell das Essenzielle aus den Augen und BOOM!“ Der Tapani klatschte zur Untermalung seiner Onomatopoesie laut vor der Nase Magestans in die Hände. Dieser erschrak kurz und riss die Augen auf. „knipst dir jemand das Licht aus. Das wollen wir doch nicht, stimmts Ossune?“

Zähneknirschend schüttelte der massige Kerestianer den Kopf. Er schien langsam zu begreifen worauf Leonis hinaus wollte, doch ihm missfiel offensichtlich, dass der Tapani von sich aus das Ruder an sich gerissen hatte. Diese ganze Sache war riskant, alleine schon weil Leonis dem Fondorianer den Namen seines Begleiters, jedoch nicht seinen eigenen genannt hatte. Somit würde Ossune in der Schussbahn stehen, sollte sich Magestan entscheiden einer rivalisierenden Jüngerbande anzuschließen. Der Tapani konnte nur hoffen, dass dies kein Nachspiel für ihn haben würde, allerdings kontne er jetzt keinen Gedanken an die Konsequenzen verschwenden.

„Natürlich nicht. Doch wie können wir das verhindern?“

„Indem ihr mir helft?“ schlussfolgerte Magestan argwöhnisch.

„Exakt.“

„Lass mich raten, ihr beiden helft mir nicht aus purem Altruismus.“

„Siehst du Ossune? Ich wusste gleich, dass dieser Mann hier nicht auf den Kopf gefallen ist. Nein, natürlich kostet es dich was, jedoch weitaus weniger als dein Leben.“

Die unterschwellige Drohung war ein gewagter Akt. Hatte er sie zu früh angewandt? Vielleicht würde er Magestan direkt verscheuchen, dann würden sie es auf die harte Tour machen, so wie Ossune es bevorzugte, Leonis aber jedes Mal Bauchschmerzen bereitete.

„Nehmen wir mal, rein hypothetisch, an, dass ich mich weigere. Was dann?“

„Natürlich nichts. Wir sind deine Freunde. Freunden schadet man nicht. Allerdings gebe ich dir einen guten Rat. Schlaf stets mit einem offenen Auge. Unfälle passieren in diesem Gebäude tagtäglich. Die ganzen Machtstöße der oberen Sith erschüttern das Fundament dieses Gebäudes. Manchmal fällt der ein oder andere Stein herunter. Manchmal sogar auf Jünger. Das wollen wir doch nicht.“

Jetzt musste er seinen kompletten Einsatz geben, ähnlich wie im Sabacc. Der Ton musste rauher werden je weniger er kooperierte, allerdings auch wieder freundlicher werden, wenn dieser kuschte. Zuckerbrot und Peitsche in ihrer Reinform.

„Äh, ja. Natürlich nicht.“

„Sieh uns als deine Versicherung an. Mit uns meine ich nicht nur meinen kräftigen Freund und mich, sondern eine ganze „Familie“.“

„Familie?“

„Genau. Du wirst sie mögen. Unser Oberhaupt heißt Mika'a. Wirklich fürsorglich. Dein einziger Job ist es ihm Credits zu geben, sodass du dich ungestört dem Studium der dunklen Seite widmen kannst.“

Adlige wie dieser Fondorianer mussten besonders umgarnt werden, ihnen musste selbst bei einer Erpressung suggeriert werden, dass man ihnen was gutes tat und ihnen Arbeit abnahm. Arbeit war das, was ein Adliger überhaupt nicht mochte. Gepaart mit der mit der implizierten, nicht mehr ganz subtilen aber dennoch unterschwelligen Drohung würde der Fondorianer einknicken.

„In... in Ordnung.“

„Ah, siehst du? War doch gar nicht so schwer. Wie fühlt es sich an endlich sicher in einer gesetzlosen Welt zu sein? Ein wunderbares Gefühl. Am Besten stellst du dich gleich morgen bei Mika'a vor und sagst ihm, dass Ossune und Leonis Vekkian dich schicken.“

Jetzt war der Nexu aus dem Sack. Er hatte ihm ihre Namen gesagt, wenn er es sich nochmal anders überlegen würde, müsste er entweder wieder auf Linie gebracht werden oder sterben. Allerdings schien der Fondorianer die Gefahr zu wittern und schien nicht so, als würde er gerne ein doppeltes Spiel spielen wollen. Stattdessen kuschte er, sich der Gefahr bewusst die eher von Ossune als von Leonis ausging. Damit jedoch keine Zweifel an ihrem Deal bestand, wollte der Tapani die Spielregeln klarstellen.

„Achja und komm ja nicht auf die Idee nicht zu erscheinen. Ich habe gehört die Bausubstanz des Ordensgebäudes ist derzeit besonders anfällig gegenüber Machtstößen.“


Sie verabschiedeten den Fondorianer, jedoch nicht ohne vorher auszumachen wo seine Schlafstätte war. Leonis spickte nochmal eine wortreiche Geschichte darüber ein, was geschehen würde, wenn Magestan ihnen die falsche Adresse gegeben hätte und wann er sich wo morgen einzufinden hatte um Mika'a die erste Charge der „Versicherung“ zu geben. Nachdem der Fondorianer außer Sichtweite war, drehte sich Leonis mit einem Lächeln auf den Lippen zu Ossune um. Dieser schien jedoch überhaupt nicht begeistert, Leonis' Lächeln erstarb als Ossune einen Schritt auf ihn zu machte und so nah an ihn herantrat, dass er den heißen Atem des Nichtmenschen im Gesicht roch und spürte.

„Was sollte das, kleiner Mann?“

„Was denn? Habe ich uns einen profitablen Ertrag gebracht, oder nicht?“ wehrte der Tapani sich verbal und versuchte wieder einige Schritte Abstand zum Kerestianer aufzubauen.


„Du weißt genau, was ich meine. Ich gebe den Ton an.“ Um seine Worte zu unterstreichen pochte er mit seinem Zeigefinger auf seiner muskulösen Brust und kam wieder gefährlich nah an den Tapani dran. Leonis jedoch wich erneut zurück, diesmal jedoch entschieden sich dem Kerestianer endgültig verbal zu stellen.

„Du magst zwar den Ton angeben, aber ich weiß im Gegensatz zu dir wie ein Adliger aussieht!“ fauchte Leonis zurück. Zwar konnte ein Straßenwesen wie Ossune wissen wie ein galaktischer Bürger der gehobenen Klasse stolzierte, doch die halbroyale Oberschicht hatte ihre ganz eigene Art und Weise die auch keine Jüngerrobe verbergen konnte. „Du besitzt zwar Straßenschläue, doch erkennst du nicht die Abstammung eines Wesens wie ich es tue. Ich bin unter diesen Leuten groß geworden und erkenne sie. Selbst wenn sie Jüngerroben tragen, verraten sie sich durch ihre Haltung und ihre Blicke. Das sind die großen Fische!“

„Verre d'n Nocka, von mir aus.“

Der Kerestianer schien zu schnell nachzugeben, das stimmte Leonis argwöhnisch. Ossune war zwar kein verbales Genie, doch hätte er mit mehr Widerstand gerechnet. Hier war etwas faul. Er würde den Nichtmenschen im Auge behalten müssen, nicht dass er plötzlich Ossunes improvisiertes Messer im Rücken spüren würde. Vorläufig hatten sie jedoch noch ein gemeinsames Ziel. Es dauerte nicht lange, dann hatte der Tapani bereits ein neues Opfer gefunden. Dieser in einer roten Robe stolzierende Nichtmensch schien gerade erst angekommen zu sein. Der Tapani kannte die Rasse des Wesens nicht, doch schien ihm seine schlendernde Bewegung und der Hochmut ins einen Augen verräterisch.

„Hallo, du scheinst neu zu sein...“

“Auf ein Neues“ dachte sich Leonis, während er die Antwort des Nichtmenschen abwartete.


Bastion Center Sith Orden Hauptgebäude Eingangshalle Leonis Vekkian, Ossune(NPC) und andere
 
[Bastion/Sith-Tempel/Bibliothek] Destiny

Destiny sah Takodanas nächtliche Wälder. Am Tag schön, wurden sie in der Nacht zu düsteren, unheimlichen Orten. Orte, an denen man nicht gerne allein herumirren wollte. Die Bäume ähnelten in der Dunkelheit furchteinflößenden Gestalten, die Laute der Tiere klangen wie der Ruf eines Mörders. Das Paradies wurde zur tödlichen Falle, der niemand entkam. Es sei denn, man lernte ihre grausame Schönheit zu schätzen.

Destiny kannte diese Schönheit. Eine unwiderstehliche Kraft zog sie weg von dem Platz, an dem sie stand. Langsam, mit schlafwandlerischer Sicherheit, tastete sie sich vorwärts durch das Dickicht der Pflanzen. Sie fürchtete sich nicht. Alles war ihr vertraut, alles war, wie sie es sein sollte. Hier war sie zu Hause gewesen. Sie wusste, wohin es sie zog, wusste, wie es enden würde. Wie es schon so oft geendet hatte. Wann, fragte sie sich, wann würde diese Erinnerung aus ihrem Bewusstsein verschwinden? Wann würde sie davon befreit sein? Würde dieser Tag jemals eintreten?

Sie war am Ziel. Dort war die Lichtung, auf der es damals geschehen war.
Destiny hatte diesen Ort stets sorgsam gemieden, sie wollte nicht
erinnert werden, sie hatte ohnehin schon Probleme, die Vergangenheit loszulassen.
Dort waren sie. Die Frau mit der tiefroten Hautfarbe. Ihre Mutter. Panik stand in ihren Augen, den
Augen, die Destinys so ähnlich waren. Jetzt konnte sie auch den Grund sehen: ein Kind, mit langen, schwarzen Haaren, die Hand drohend ausgestreckt, die Faust halb geballt. Erschrocken griff die Frau sich an den Hals, sie schnappte röchelnd nach Luft.

"Destiny! Hör auf damit! Sofort!"

"Nein!"


"Wieso? Wieso willst du mich töten? Ich bin deine Mutter!"


"Du hast meinen Vater umgebracht! Du bist schwach! Ich hasse dich!"

schrie die Kleine unter Tränen. Ihre Faust schloss sich langsam, und die Frau fiel leblos zu Boden.

Zitternd schreckte
Destiny hoch. Sie war schweißgebadet, ihr Herz pochte rasend, sie atmete heftig. Schon wieder. Schon wieder dieser Traum. Sie saß noch
immer in der Bibliothek, vor sich die halb gelesene Schriftrolle, die Mirili ihr empfohlen hatte. Dort standen einige interessante Dinge, aber das Lesen hatte sie ziemlich angestrengt. Darüber musste sie eingeschlafen sein. Auf Destinys Zustimmung zu ihrem Bündnis hatte Mirili erwidert, sie würde es nicht bereuen. Schließlich hatte die andere Jüngerin auch ihre Geschichte erzählt: sie hatte mit ihren Eltern, Bergarbeitern, auf einem Asteroiden gelebt, als sie eines Tages durch einen Einsturz in ihrem Wohnquartier begraben wurden. Mirili überlebte und wurde von einem Sith in den Tempel geschickt. Sie erklärte, ihre Spezies habe keine Augen und 'sah' mithilfe der Macht.

[Bastion/Sith-Tempel/Bibliothek] Destiny
 
[ Bastion :: Orbit :: Strike-Kreuzer „Tyrant“ :: Gänge] Naharo, Talohn und andere Jünger

Sie sollten trainieren, üben, sich weiterbilden. So verlangte es der Sith-Meister, und sein Wunsch war bekanntlich Befehl, oder sein Wille der der Jünger. Auch wenn der Bith natürlich nicht wirklich davon begeistert war wieder kämpfen zu dürfen, er verließ mit den anderen Schülern den Raum und war auf dem Weg in die Lagerhalle. So besaß er aber ein wenig Zeit über dass nachzudenken was er in der Besprechung gehört hatte - sie sollten auf einem Planeten, der von den Yevethanern besetzt war, anlanden und dort irgendwelche Personen auffinden. Wozu dass ganze, konnte sich Naharo eigentlich auch nicht erklären. Man hätte ja auch X-beliebige Sondereinheiten aussenden können, oder einfach nur Agenten des Geheimdienstes. Dazu extra eine ganze Gruppe von Sith-Jüngern mitzunehmen empfand er als ungerecht. Zumal der Bith erst jetzt verstand dass die 'Tyrant' mehr oder weniger dazu eingesetzt werden würde einen Aufstand niederzuschlagen, und zwar von Nicht-menschen. Auch er gehörte zu diesen Nicht-menschen und war somit mit ihnen auf gleicher Stufe, offen diskriminiert und mehr oder weniger ausgeschlossen auch wenn das Imperium nicht auf die Große Masse von 'niederen Spezies' verzichten konnte. Würde Naharo nun unweigerlich zu einem Instrument der Imperialen Armee werden, würde er sich an dieser Niederschlagung beteiligen? Er musste, ihm blieb aufgrund seiner Zugehörigkeit zu den Sith nichts anderes mehr offen, und mit Darth Zion über einen Abbruch zu Reden kam gar nicht in frage. Es würde als ein Zeichen der Schwäche gesehen werden, und der Orden vernichtete die Schwachen.

Der Bith bediente den Türschalter der Augenblick die Pforten in den angezeigten Lagerraum öffnete. Naharo erkannte eine weitläufige Halle in der man einiges an Platz besaß um Übungen durchzuführen, es waren aber Vergleichweise wenige Materialien zur Verfügung gestellt worden. Anscheinend schien man nicht auf die Ankunft der Sith vorbereitet gewesen zu sein und hatte die Halle dann kurzfristig in einen 'Trainingsraum' verwandelt, aber mehr schlecht als recht. Der Bith beachtete dass aber nicht weiter und ging zu einem der wenigen Tisch herüber, und setzte sich auf ihn, während andere Jünger die Waffen mitgebracht hatten die sie im Tempel angeschafft hatten - Klingen aus Cortosis, und Blaster aus... irgendeinem Metall. Genauer dachte er darüber auch nicht nach, er ließ seine Gedanken lediglich noch ein weiteres Mal dass gesagte Revue passieren und suchte dann in der Menge der Jünger Talohn. Aktuell schien der dieser der einzige Ansprechpartner zu sein, und mit ihm konnte Naharo auch einigermaßen offen reden, selbst wenn sie sich erst seit kurzem kannten:"Was denkst du über unseren Einsatz? Ich weiß nicht wirklich was ich dazu sagen soll. Was der Militär vorhin geschildert hat riecht nach mehr als nur nach Krieg. Ich meine, gut, Gefahren muss man aufnehmen und dessen war ich mir bewusst als ich den Tempel betreten habe. Aber ich dachte dass die Aktion mit.... Ach, vergiss es, nicht so wichtig". Beinahe wäre dem Bith herausgerutscht dass er mitgeholfen hatte einige Jünger zu ermorden, zusammen mit der Rattataki. Es sollte ein Geheimnis bleiben, und es sollte auch möglichst keiner Erfahren. Bisher war ja noch niemand dahinter gekommen wer der Schuldige war, und eventuell war die Abreise in Kriegsgebiet möglicherweise sogar ein Segen für ihn wenn er genauer darüber nachdachte. Wenn er nämlich jemals wieder nach Bastion zurückkehren sollte, dann wäre über diese Aktion schon längst Gras gewachsen - und eine neue Bande hätte die Lasum-Brüder ersetzt.

"Worauf ich hinaus will ist, ich finde dass wir sehr leicht draufgehen könnten. Ich bezweifle dass es mir dass Leben retten wird ein Lichtschwert oder einen vergleichbaren Gegenstand an mich heran zu ziehen, wir sind eigentlich viel zu unvorbereitet. Und was ist mit den Yevethanern? Ich weiß doch noch nicht einmal wofür dieses Volk kämpft, und was ihre Ziele sind. Sie gleich alle über den Haufen zu schießen... Ich meine sie sind ja nicht alle Verbrecher, außerdem gibt es unter ihnen doch auch Frauen und Kinder...". Naharo schossen tausende Gedanken durch den Kopf, und dabei erkannte er noch nicht einmal dass er sein Gegenüber nicht einmal zu Wort kommen ließ. Der Bith runzelte die Stirn und wandte sich leicht von Talohn ab. Die Lasum-Brüder waren Verbecher, aber die Yevethaner... waren sie wirklich ihre Feinde? Und wie würde man gegen sie vorgehen? Möglicherweise so Brutal wie Selura und er gegen die Rodianer? Was hatte er sich da eigentlich durch den Kopf gehen lassen, als er diese Morde begangen hatte? Langsam verlor er sich in seine Gedanken, und dabei bemerkte der Bith nicht dass er langsam aus dem Einfluss des Sith-Tempels geraten war. In diesem war die Dunkle Seite so präsent wie an fast keinem anderen Ort in der Galaxis, der Hass, die Angst und der Schmerz waren hier so real, und alleine die massive Ansammlung von Wesen welche mit der Dunklen Seite verbunden waren konnte nur von wenigen Orten überboten werden. Korriban war beispielsweise trotz seiner Leere einer dieser Orte. Und je weiter sich Naharo von dem Tempel entfernte, umso eher kehrte seine Moral, seine Wertevorstellungen, seine eigentlichen Ansichten zurück. Seine Augen starrten auf den Boden, sie schienen Glasig zu sein während sich in der Tiefdunklen Schwärze seines Sehorgans mehrere Bodenplatten reflektierten. Tief in Gedanken verloren stand der Bith einfach nur im Raum herum, während Leere sein inneres füllte...

[ Bastion :: Orbit :: Strike-Kreuzer „Tyrant“ :: Lagerraum] Naharo, Talohn und andere Jünger
 
[Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Bastion / Center / Tempel der Sith / Bibliothek] Mirili (NSC), Destiny

Normalerweise erzählte Mirili nicht gerne von sich, kein halbwegs vernünftiger Jünger rückte gegenüber anderen mit Informationen heraus, die gegen einen verwendet werden konnten. Es sei denn, man wollte ein Bündnis schließen, und so ein Bündnis setzte ein Minimum an Vertrauen voraus, man musste einander zumindest grob kennen und ein bisschen was in der Hand haben, anders ging das an diesem düsterem Ort nicht. So wie es aussah, hatten die beiden Jüngerinnen einen Deal, der Pakt stand. Zufrieden lächelte die Miraluka etwas, nicht zu viel, nicht zu wenig. Noch war nicht klar, ob sich die Allianz mit Destiny auch wirklich lohnen würde, für übermäßige Freude war dies hier weder der richtige Ort noch die richtige Zeit. Abwarten und beobachten war die Devise, sollte sich die andere Jüngerin als Luftnummer oder gar Belastung erweisen, würde Mirili die Zusammenarbeit schnell und gründlich aufkündigen und sich jemand anderen suchen. Der Tempel und seine Bewohner verziehen weder Schwächen noch Fehler und auch keine Sentimentalität. Ohnehin würde sie aufpassen müssen, jemand, der seine eigene Mutter umgebracht hatte, war niemand, dem man zu lange den Rücken zudrehen sollte. Leise seufzte die junge Frau. Wer hatte hier schon keine Vorgeschichte voller Gewalt und Grausamkeit? Es war eben ein ganz bestimmtes Klientel, das sich von den Sith angezogen fühlte, und wer nicht schon verdorben war, der änderte sich im Tempel schnell oder starb durch die Hand derer, die keine Skrupel hatten. Manchmal fragte sich Mirili, ob sie hier wirklich richtig war, doch boten die Sith auch Aussicht auf Macht und Ruhm und ein Dasein, von dem andere nicht einmal träumen konnten. Da musste man eben gewisse Risiken in Kauf nehmen.

„Dann auf gute Zusammenarbeit. Ich werde mal in die Kantine gehen, ich habe seit heute morgen nichts mehr gegessen. Bring bloß kein Essen oder Getränke in die Bibliothek, sonst häutet man dich, und das meine ich wortwörtlich. Viel Spaß mit der Lektüre.“


Die junge Miraluka lächelte noch einmal und stand dann auf. Sie verließ die Bibliothek und machte sich schnell und ohne Umwege auf den Weg zur Kantine. Dabei vermied sie es, die dunklen Gänge zu benutzen, und hielt sich an die Grüppchen, die sich fast wie von selbst bildeten. In der Kantine war zu dieser Zeit wenig los und so bekam sie rasch einen geschmacksneutralen Saft und einen Auflauf, der zumindest ein wenig nach Essen schmeckte und sie satt machte. Was das Essen anging, sparten die hohen Lords und Ladies an allen Ecken und das merkte man. Viele glaubten vermutlich, dass Jünger nicht einmal Dreck auf den Tellern verdient hatten. Nachdem sie gegessen und getrunken hatte, wollte Mirili die Kantine wieder verlassen, wurde am Eingang aber abgepasst, fast wäre sie in jemanden hereingerannt. Als sie besorgt aufsah, grinste sie ein menschlicher Jünger mit schmutzigem rotem Haar auf eine Weise an, die ihr gar nicht gefiel, er wurde von zwei weiteren Jüngern, der eine groß, der andere klein, flankiert.


„Augen auf, Freak! Hat dir deine Mutter nicht beigebracht, dass man andere nicht anrempelt?“

Der Jünger spuckte verächtlich auf den Boden, packte sie am Arm und zog sie zu sich, was seine Begleiter zu bösartigem Gelächter veranlasste. Mirili senkte ängstlich den Blick und wimmerte leise, als sie die Faust des Mannes in ihrer Magengrube spürte, sie fiel auf die Knie.


„Hast Glück, dass wir uns die Hände nicht Nichtmenschenblut schmutzig machen. Jetzt zieh Leine, solange du noch kannst.“

Hastig stand Mirili auf und eilte davon, besorgt sah sie über ihre Schulter, aber zu ihrer Erleichterung wurde sie nicht verfolgt. Auf dem Weg zur Bibliothek bemerkte sie, wie ein hochrangiger Sith samt Entourage durch die Reihen der Jünger schritt, die sich demütig auf die Knie warfen, eilig machte es die Miraluka ebenso, um nicht noch mehr Ärger zu bekommen. Erst nachdem der Sith außer Sichtweite war, stand sie wieder auf, und als sie die Bibliothek erreichte, atmete sie erleichtert aus und ging zu Destiny, die noch immer am Tisch saß, die Jüngerin sah irgendwie nervös und aufgeregt aus. Mirili setzte sich ihr gegenüber und sah sie fragend an.


„Alles okay? Sag bloß, einer dieser Schläger hat dich hier bedroht. Die werden immer dreister, diese Bastarde. Ich sage dir, wenn man es diesen Leuten bloß heimzahlen könnte...“


Die Miraluka rieb sich mit schmerzverzerrter Miene über ihren Bauch, holte tief Luft und sah die andere Jüngerin an.


„Und, was aus der Schriftrolle gelernt?“


Erkundigte sie sich. Wissen war Macht, sagte man, doch leider ließ sich damit kein Faustschlag abwehren. Zumindest nicht mit dem Wissen, das sie hatte.

[Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Bastion / Center / Tempel der Sith / Bibliothek] Mirili (NSC), Destiny
 
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