Coruscant

Coruscant – Jedi-Tempel, Iowyns Quartier, mit Riuen (NPC)

Eowyn beherrschte sich gerade noch, nicht schnaubend den Kopf zu schütteln. Was ging es Riuen an, ob sie eine Jedi, eine Nonne, eine Putzfrau oder eine Politikerin war? Er dachte immer nur an das eine, etwas, das Eowyn in diesem Moment überhaupt nicht gemeint hatte. Und selbst wenn ging Riuen das absolut nichts an. Vergaß er, dass SIE hier stand, nicht Ian? Was er mit Ian besprach, war deren beiden Sache. Sie aber würde nicht ihr Leben mit Riuen diskutieren - nicht mehr.
Sein Lachen aber brachte sie nun tatsächlich nah daran, ihn zu schütteln, ihn von sich zu stoßen oder irgendetwas anderes mit ihm anzustellen. Er hatte eine durchaus praktische Größe, um ihm wirklich weh zu tun... Stattdessen hielt sich Eowyn aber noch immer im Griff - gerade so.
Noch.
Obwohl sie sich immer mehr fragte, was Ian an diesem Idioten fand.

Das schlimme war aber, dass Riuen nicht ganz unrecht hatte - aber auch das war nichts, was sie mit IHM diskutieren wollte, ebenfalls etwas, das ihn nichts anging. ER war in ihr Quartier eingedrungen, ER drängt ihr ein Gespräch auf, dass sie nicht wollte, ER spielte ein Spiel, das er vermutlich nur spielte, weil ihm langweilig war. Vermutlich machte es ihm einfach nur Spaß, sie zu provozieren, aber auch, wenn Eowyn das in Erwägung zog, gerade heute, gerade nach dem, was sie draußen erlebt hatte, war sie nicht in der Lage, das alles zu ignorieren.
Wieso wollte er aber, dass sie deutlich wurde? Er war ein Mitjedi. Er war Ians... Freund, was auch immer. Bisher hatte sie nicht vorgehabt, unhöflich zu ihm zu werden, weshalb auch? Sie konnte ihn nicht leiden, gut und schön, das war aber kein Grund, jemanden zu beschimpfen. Zumindest bisher nicht. Es würde sich zeigen, wie lange noch. Aber eigentlich wollte sie Riuen diesen Gefallen nicht tun...
Verkrampft waren sie, verpassten das Leben... Fassungslos schüttelte Eowyn jetzt doch den Kopf. Warum war Riuen ein Jedi geworden? Und vor allem - wie? Wer hatte diesen Banthadung ausgebildet und dabei so versagt? Was machte er hier eigentlich? Interessierte ihn der Virus so gar nicht, war ihm egal, dass tausende Lebwesen starben? Offensichtlich, denn alle, denen es nicht egal war, waren wohl verkrampft und verpassten das Leben.

Dann aber lächelte sie. Kein freundliches Lächeln, eher ein hartes, realisierendes. Riuen hatte sich alles verspielt, was er bei ihr vielleicht noch hätte finden können. Sie hatte Ian zuliebe eine gewisse Distanz und eine gewisse Freundlichkeit wahren wollen, aber das war vorbei. Kein offener Waffenstillstand mehr.
Suchst du vielleicht das Wort "Jedi", Riuen? Im Gegensatz zu dir weiß ich offensichtlich, was von uns in Zeiten wie diesen erwartet wird. Ich bin eine Jedi, und das bleibe ich, so lange ich in diesem Orden lebe. Vielleicht sogar darüber hinaus. Mit allen Pflichten, die dazu gehören. Vielleicht hast du schon vergessen, was wir tun, warum wir sind, wer wir sind, aber ich habe das nicht.
Die Wahrheit ist...
Eowyn machte eine kurze Pause, in der sie Riuens Blick suchte. ...dass ich dich tatsächlich nicht leiden kann. Sie lächelte wieder, diesmal süffisant. Ich dachte bloß, dass ich dir solche Offensichtlichkeiten nicht mitteilen muss, aber da habe ich deine Intelligenz wohl überschätzt. Langsam beruhigte sie sich ein klein wenig - der Moment, in dem sie beinahe explodiert wäre, war zumindest momentan vorbei, auch wenn unter der Oberfläche noch einiges brodelte. Wir verpassen nicht unser Leben, wir leben es, wie wir es für richtig halten. Weißt du... Sie lehnte sich nun ebenfalls mit der Hüfte an die Arbeitsplatte, als wäre sie nicht angespannt bis zum Platzen. Es gibt Leute, die in ihrem Leben nicht nur das tun, was ihnen Spaß macht, sondern auch etwas, was keine Freude bereitet - weil es richtig ist. Aber nur zu. Eowyn wies mit einer Handfläche einladend nach oben. Erzähl Ian das Gleiche. Ich werde ihn nicht aufhalten, wenn er der Meinung ist, dass er meinen Lebensstil nicht aushält. Womöglich würde Ian tatsächlich irgendwann zu diesem Schluss kommen. Auszuschließen war es nicht... Weißt du, ich habe wirklich wichtigeres zu tun, als dir zu erklären, wie das Leben der Erwachsenen läuft. Sie griff nach dem Kochlöffel und rührte kurz im Topf herum, bevor der Nachtisch wirklich anbrannte, dann wandte sie sich der letzten Frucht zu. Es macht dich wahnsinnig, wenn ich so etwas wie Beherrschung besitze, nicht wahr? In dem Moment, in dem Eowyn den Satz aussprach, war ihr klar, dass sie vermutlich tatsächlich Recht hatte. Noch mehr Grund, sie nicht zu verlieren... aber sie war bei weitem nicht über den Berg. Die Beschäftigung mit dem Messer in der Hand war tatsächlich etwas, das sie zurückhielt, so paradox es klang, denn so hatte sie etwas, auf das sie sich konzentrieren konnte. Vermutlich, weil du diese Sache nie gelernt hast... Nun, sie auch nicht, aber das musste sie Riuen nicht so auf die hässliche blaue Nase binden. Und außerdem... Sie sah nun noch einmal hoch zu ihm, ihr Tonfall kalt, interessiert es mich einen Dreck, ob du ein Wort für mich hast oder nicht. Ian hat irgendetwas für dich übrig, schön. Nicht mein Problem, wenn er seine Zeit mit dir verschwendet. Mich aber interessieren Leute wie du kein kleines bisschen. Also... häng deine Girlande auf oder lass es. Oder gibt es sonst noch einen Grund, weshalb du hier bist?

Coruscant – Jedi-Tempel, Iowyns Quartier, mit Riuen (NPC)
 
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Wenn sie schon nicht die Behrrschung verlor, wenn sie schon nicht ehrlich genug sein konnte, arrogant sein, das konnte sie. Furchtbar arrogant. Riuen hätte beinahe gelacht, noch mehr, als er sich bei dem Gedanken erwischte, dass es sicher das gleiche war, was sie ihm vorwarf. Doch stießen einem am Gegenüber nicht genau die Angewohnheiten bitter auf, die man selbst hatte und im anderen erkannte? Ein Spiegel zeigte einem bloß das Gesicht, man konnte hineinlächeln, Grimassen ziehen, was auch immer. Eine andere Person hingegen war unter Umständen auch ein Spiegel. Ein Spiegel von Gewohnheiten und Charakterzügen. Was für ein Glück, dass nur das, was Eowyn sah ein hässliches Bild ergeben musste. Das fehlende Wort wurde von Miss Ich-bin-etwas-besseres-als du-weil-ich-so-schlecht-nicht-sein-kann mit „Jedi“ ersetzt und da musste Riuen tatsächlich laut und herzlich lachen. Jedi. Natürlich, wie hatte er dieses Wort nicht sofort in den Mund nehmen können. Wenn Eowyn tatsächlich nur dieses Wort hatte um sich zu definieren, dann tat sie dem Chiss aufrichtig leid.

„Was wird denn in Zeiten, wie diesen erwartet? Marmelade zu kochen?“
Er schielte hinüber zum Topf und stellte die Frage so ernsthaft, als wäre sie tatsächlich zielführend.
„Ich habe nicht vergessen, wer ich bin, Eowyn, aber wenn du nur von ‚wir‘ im zusammenhang mit den Jedi sprechen kannst, hast du offensichtlich vergessen, wer du bist. Oh“, entschuldigend schlug er sich die Hand vor den Mund, „verzeih, du bist ja nur eine Jedi und damit kannst du gar nicht du sein, weil du ohne Jedi gar nicht…“ Große Augen folgten, Beinaheentsetzen, „existierst.“ Wäre all das nicht so absurd gewesen, wäre es beinahe traurig und hätte sein Mitleid erweckt. Aber Eowyn war eher müde zu belächeln und nicht zu bemitleiden. Mitleid war ohnehin eines der dümmsten Pseudogefühle, die empfunden werden konnten.

Sie gab zu, ihn nicht leiden zu können. Troiumph, Triumph. Aber die Arroganz, in der sie es tat, brachte den Blauhäutigen doch zu einem traurigen Seufzen.

„Ich wusste nicht, dass Arroganz und Überheblichkeit im Kodex Erwähnung finden. Aber da ich meine Harmonie gefunden habe, schließe ich darauf, dass dich dein inneres Chaos dazu bringt, solche furchtbar arroganten Dinge von dir zu lassen. Klassischer Selbstschutz. Ich verzeihe dir.“
Oh, sie kam ja richtig aus sich heraus, lehnte sich nun ebenfalls gegen die Arbeitsplatte. Eine andere Frau hätte er vermutlich geküsst, aber wer küsste schon jemanden wie Eowyn? Ian… Was das bedeutete, stand auf einem anderen Filmsi.
„Ich finde, dass wir uns sehr ähnlich sind. Ich diskutiere mit dir, macht auch keinen Spaß,“ er zuckte mit den Schultern, „ist aber richtig.“ Sollte er ihr nun mangelnde Intelligenz vorwerfen, weil sie das nicht erkannte? Nein. Das wäre nicht Riuens Stil gewesen und hätte auch nicht der Wahrheit entsprochen. Er musste Eowyn nicht auf diese traurige, hilflose Art angreifen. Er hatte durchaus treffende Munition. Eowyn hingegen hatte sie nicht.
„Was für ein Glück, dass ich von dir keine Erklärung für das Leben wollte. Denn ich habe sie. Leben ist nämlich auch das, was passiert, wenn du nicht von A nach B rennst und versuchst, das richtige zu tun. Während du vermutlich am Ende des Tages missmutig in der Ecke sitzt und dich darüber beklagst, was du alles nicht geschafft und nicht erreicht hast, sitze ich eher lachend da und rufe mir in Erinnerung, was ich schon geschafft habe. Du bist wie ein Kind, das nicht an die Keksdose auf dem Kühlschrank kommt. Der ist zu hoch, du bist zu klein… am Ende aber weint dieses kleine Kind noch zusätzlich über seine Unfähigkeit und über den Mangel seiner Größe. Und irgendwann einmal, wenn es selbstbewusst genug ist, erkennt es das Warten und wachsen ebenfalls notwendig ist. Manche Dinge lassen sich nicht sofort lösen, man schön nun einmal gar nicht und nicht immer ist ein Stuhl da, den man zu sich ziehen kann, um sich auf ihn zu stellen, um damit größer zu werden. Bevor ich aber in Selbstmitleid zergehe, oder in Selbstzweifeln was sind sehr vielen Fällen zum ersteren führt, nur weil ich zu etwas nicht fähig bin, akzeptiere ich besser meine natürlichen Grenzen." Riuen pausiertr kurz, sprach langsam und wenig leidenschaftlich, schon allein deshalb, um Madame nicht das Gefühl zu geben dass er gerade in diesem Moment glaubte, etwas Besseres zu sein Punkt klüger war er so viel stand fest Punkt doch gab es einen Unterschied zwischen Klugheit und Intelligenz man konnte intelligent sein und furchtbar unkluge Dinge tun. "Könnte dir auch ganz gut tun und würde dir ersparen, deine Arroganz wie einen Schutzschild vor dir zu halten." Vermutlich aber gehörte genau das zu den Dingen, die die Werte Eowyn nichts da oder nicht sehen wollte. Welche Jedi wollte schon arrogant sein? Wer wollte schon zugeben, dass seine Arroganz nichts weiter war, als der traurige versucht sein verzweifeltes selbst vor Angriffen und vor pseudo Angriffen zu wehren? Die Frage, wer hier erwachsen und wer hier Kind war, musste also nicht gestellt werden.
Machte es in wahnsinnig, dass Eowyn „so etwas“ wie Beherrschung besaß? Kurz sah er sie an, die Mundwinkel wie schon zu Beginn nicht nach unten geneigt.

„Wenn es für dich Beherrschung ist, autoaggressiv zu sein, bitte. Nach innen gerichtete Wut ist keine Beherrschung. Aber verzeih,“ und jetzt versuchte er so dumm zu klingen, „wahrscheinlich bin ich nicht intelligent genug für diese Annahme.“ Und da Eowyn ohnehin ständig von Feststellungen und nicht von Annahmen ausging…
„Dich muss es wiederum wahnsinnig machen, deinem Leben hinterherzuhinken. Deswegen hakst du doch jetzt auf mir herum? Und was Ian in mir sieht ist vermutlich das Gegenteil von dir. Leichtigkeit. Aber wem Schwermut gefällt, bitte. Da habt ihr einander ja gut gefunden,“ zwinkerte er ihn nun zu. „Und dafür, dass ich dich so wenig interessiere, quatschen wir schon ziemlich lange miteinander.“


Coruscant – Jedi-Tempel, Iowyns Quartier, mit Eowyn
 
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Coruscant – Jedi-Tempel, Iowyns Quartier, mit Riuen (NPC)

Marmelade kochen. Riuen schien auch noch blind zu sein, denn die Creme wies nicht ansatzweise die Farbe oder Konsistenz von Marmelade auf. Offensichtlich kannst du dir selbst nicht einig werden. Mache ich mich nicht "locker", dann mache ich etwas falsch, nehme ich mir die Zeit, an einem harten Tag eine Stunde lang meinem Partner ein Geburtstagsgeschenk zu bereiten, ist es auch nicht korrekt? Aber wem sage ich das... jemandem, der eine Puddingcreme nicht von einer Marmelade unterscheiden kann... Sie warf Riuen einen spöttischen Blick zu.
Und mit "wir" meinte ich eigentlich uns beide. Dich und mich. Und wer ich bin... Sie sah Riuen aus schmalen Augen an. Geht dich mal so gar nichts an. Wenn du nur irgendetwas relevantes über mich wüsstest, dann würdest du auch wissen, dass ich genug Jahre außerhalb des Ordens gelebt habe. Dass es nicht funktioniert hatte, dass sie im Konflikt lag... ja, vielleicht ahnte Riuen das. Aber sie brauchte es ihm nicht auf dem Silbertablett servieren. Und zu dieser Zeit sogar... Jetzt sah auch sie ihn mit großen Augen an. ...existiert habe.

Arroganz und Überheblichkeit vorgeworfen zu bekommen, war Eowyn ja nun nichts neues mehr, Ian hatte bei ihrer ersten Begegnung genau das gleiche getan. Riuens "Ich verzeihe dir" setzte dem ganzen allerdings noch die Krone auf, und Eowyn war froh, dass sie sich gerade um die Küche kümmerte und ihn nicht direkt ansah. Sonst wäre sie sich nicht sicher gewesen, was sie getan hätte - ihm eine verpassen? Ihn schütteln, ihn schucken? So aber musste sie wenigstens seinen vermutlich wahnsinnig huldvollen Gesichtsausdruck nicht ertragen.
Als sie sich sicher war, diesen auszuhalten, warf sie Riuen schließlich einen unterwürfigen Blick mit Augenaufschlag zu.
Ich danke dir für die Vergebung, oh du großzügiger Ritter, hauchte sie dann noch - ähnlich wie in der Situation mit Ian, in der sie sich über klischeehafte Holoauftritte lustig gemacht hatten. Diesmal aber war da kein Schalk in ihren Augen, und ihre Stimme triefte nur so von Ironie.

Offensichtlich haben wir verschiedene Auffassungen von dem, was richtig und falsch ist, meinte sie dann beiläufig, bevor Riuen mit seiner langen Tirade begann, die ihr beinahe die Luft im Halse stecken ließ. Was dachte er, wer er war? Womit nahm er sich erneut das Recht heraus, ihr solche Dinge vorzuwerfen - Dinge, die sie zum Teil ohnehin schon längst wusste, bei denen er sie nicht behandeln musste wie ein kleines Kind, und auch Dinge, bei denen er wieder keine Ahnung hatte, ob sie wahr waren oder nicht. Er hatte eine Erklärung für das Leben - oh, wow, dafür sollte er einen Preis erhalten, er war sicher der erste, der die einzig wahre Erkenntnis hatte.
Schon wieder war sie froh für die Arbeit in ihren Händen. Die Früchte waren nun kleingeschnitten, und sie warf die Schalen fort, bevor sie schließlich nur noch dastehen und Riuen zuhören konnte. Bei dem Mist, den er zusammentrug, war es wirklich erstaunlich, dass Ian es mit ihm aushielt.

Meine natürlichen Grenzen, knurrte sie schließlich beinahe, interessieren die Personen, die da draußen, sie wies zum Fenster, gerade täglich zu hunderten, zu tausenden sterben, einen Banthamist. Wenn du damit leben kannst, bitte, ich aber werde alles in meiner Macht stehende dafür tun, so viele wie möglich zu retten, auch, wenn ich dafür ein paar Wochen Unanehmlichkeiten hinnehmen muss und mir von Leuten wie dir anhören muss, mich doch mal locker zu machen. Du weißt nichts über mich, Riuen, nichts, außer diesen paar mickrigen Informationen, die du von Ian hast und einem Moment der Schwäche bei mir, und erlaubst dir jetzt, über mich zu urteilen. Ich frage dich - wer ist hier arrogant? Langsam näherte sie sich Riuen, mit jedem Satz trat sie ein Stückchen weiter vor. Wer ist in mein Quartier geplatzt, ohne, dass ich ihn hereingebeten hätte, wer hat sich nicht ein einziges Mal dafür interessiert, ob ich überhaupt Zeit für so etwas habe? Wer kümmert sich einen Dreck darum, was in meinem Leben geschieht, warum ich handle, wie ich es tue? WER hackt auf wem herum, wer hat dieses Gespräch begonnen?
Ich rede nur aus zwei mickrigen Gründen überhaupt noch mit dir
- sie tippte seine Brust mit dem Zeigefinger an - der erste ist meine gute Kinderstube, einen Gast höflich zu behandeln und nicht einfach vor die Tür zu setzen, der zweite ist Ian. Ian, dem ich gerade an seinem Geburtstag nach all der harten Zeit nicht den einzigen Bekannten nehmen will, den er hier hat, so schwer es mir auch fällt. Weil ich ihn liebe. Ein Gefühl, bei dem sie sich nicht sicher war, ob Riuen es überhaupt kannte, aber sie konnte sich gerade noch zurückhalten, diesen Satz auszusprechen. Es wäre nicht fair gewesen - sie kannte Riuen genauso wenig, wie er sie. Wer wusste schon, weshalb er war, wie er war?
Dann zog sie sich einen Schritt zurück.

Ich wiederhole mich zwar, aber offensichtlich ist das notwendig. Mit schmalen Augen blickte sie Riuen an. Entscheide dich. Häng das Ding auf oder lasse es, und dann beantworte meine Frage: Gibt es sonst noch einen Grund, weshalb du hier bist, in meinem Zimmer, ungeladen?

Coruscant – Jedi-Tempel, Iowyns Quartier, mit Riuen (NPC)
 
Coruscant – Jedi-Tempel, Iowyns Quartier, mit Eowyn


Bemerkte Eowyn, das sie sich lächerlich machte? Vermutlich nicht. War es traurig oder war es traurig, dass sie, wie ein aufgeschrecktes Bantha versuchte, sich zu verteidigen und dabei gnadenlos scheiterte? Sie hatte ihm vorgeworfen, seien Zeit zu verschwenden, er hatte mit dem kochen gekontert, sie versuchte nun zurückzuschlagen, indem sie das Kochen quasi verteidigte, oder besser erklärte. Was für eine Frau. Erstmals begann Riuen leichte Antipathie für sie zu empfinden.
Puddingcreme.“ Jetzt ließ Riuen sich erstmals zu einem Lächeln herab, dass das Wort kalt gut beschrieben hätte. Auch er konnte sein, wie sie, wenn sie das unbedingt brauchte. „Weißt du, vielleicht hatte ich vor meinem Einzug ins Militär und später, während meiner Ausbildung zur Jedi nicht viel Zeit, um mich mit exquisitem Kochen zu befassen.“ In der Tat war hier eine kleine Kleinigkeit an Wahrheit enthalten.

Verteidigungsmodus zwei. Er wusste nichts über sie, er sollte auch gar nichts wissen, weil es ihn nichts anging, aber sie rückte mit einer Information heraus? Riuen zog beide Brauen in die Höhe, versuchte nicht, sein Grinsen aufzuhalten.
„Ist das der Grund, warum du wieder hier bist? Um weiter zu existieren, nachdem es dir in der Welt der Nicht-Jedi nicht gefallen hat?“ Zu ihrem Glück, war er nicht so schlecht wie sie glaubte und echte Herablassung war Riuen eigentlich fremd. Er hatte seinen Spaß damit, andere zu reizen, aber echte Herablassung war etwas anderes. Etwas, dass es beim imperialen Militär tatsächlich gab. In jedem Fall liesen sich mit Herablassung, ob echt oder nicht, ein paar interessante Dinge herausfinden. Und was er über Eowyn herausfand, wäre interessant gewesen. Wäre es nicht auch ohne all die Provokationen so offensichtlich gewesen. Vielleicht war es nötig, sie darauf hinzuwiesen, sich besser abzuschirmen? Riuen grinste bloß, noch ein bisschen mehr, als Eowyn ihre gut ausgeprägten Schauspielerischen Künste zur Schau stellte. „Gern geschehen,“ kam also die sehr gönnerhafte Antwort.

Was Eowyn als nächstes vortrug, war sehr einfach mit mi mi mi zusammen zu fassen.
Ich arbeite zu viel. Viel mehr als andere. Dabei geht’s mir eigentlich sehr schlecht, weil das ja schon unnatürlich ist. Aber bevor ich so bin wie du, lass ich es lieber bleiben. Weil jeder, der es nicht so macht wie ich, macht es falsch. Das wäre eine etwas längere Fassung dessen gewesen, was Eowyn hier gerade preisgab.

„Bist du dabei, wenn Ian und ich sprechen?“ Nun grinste Riuen süffisant. Mickrige Informationen. Eowyn wusste nicht, wie viel Ian in seinem sehr betrunkenen Zustand geredet hatte und allein das waren keine mickrigen Informationen gewesen.

Ihr Urteil-Problem kam erneut zum Vorschein, diesmal deutlicher, als sie sogar näher trat und doch tatsächlich ihren Zeigefinger ausfuhr und mit diesem auf seiner Brust herum stocherte.
Erwachsene Wesen nahezu jeder Rasse, Eowyn, sind dazu in der Lage,“ und nun hob Riuen seine Hand und zählte anhand seiner Finger auf, „Gespräche die sie nicht führen wollen, zu beenden. Grenzen zu setzen, wenn ein anderer sie überschreitet. So viel Selbstfürsorge zu betreiben, als das sie Zeiträuber selbst entfernen.“ Vier Punkte, es hätte mehr gegeben, aber Eowyn war überfordert genug, er wollte die arme Frau nicht zu einem völligen Wrack machen.
Notwendig wäre etwas anderes, wenn du mich fragst.“ Zum Beispiel, dass sie damit aufhörte, sich alles gefallen zu lassen. Oder, dass sie nicht auf Arroganz zurückgreifen musste, um sich zu wehren. Riuen wusste, dass Eowyn als eine sehr gute Lichtschwertkämpferin bekannt war. Aber mit ihrer Zunge konnte sie offensichtlich gar nicht umgehen. Sie hatte noch einiges zu lernen, wenn sie nicht irgendwann einmal in völliger Verzweiflung enden wollte.
Nun, jedenfalls kochte sie Ian Puddingcreme, weil sie ihn liebte. Kurz kreiselten sich Riuens Lippen, für einen winzigen Sekundenbruchteil, als er sich nicht mehr die Frage stellte, ob er das nun sagen wollte oder nicht. Er machte ein paar Schritte weg von ihr um die Girlande wirklich aufzuhängen und sich danach wieder, sehr unschuldig und wissbegierig an sie zu wenden. „
Ist deine Liebe zu ihm eigentlich auch so gespielt, wie deine Contenance?“

Coruscant – Jedi-Tempel, Iowyns Quartier, mit Eowyn
 
[Coruscant :|: Jedi-Tempel :|: Garten] Arkon, Leela

Leela sah, wie ihr unverblümter Rat bei Arkon zu widersprüchlichen Reaktionen führte und sie wartete geduldig bis der Jedi ihre Worte verdaut hatte. Schon oft hatte sie sich gewünscht, ein wenig sensibler sein zu können, ein wenig mehr mit ihren Worten den "richtigen Ton" treffen zu können - aber hier in diesem Augenblick wußte Lee, dass dieses eine Mal die schonungslose Wahrheit Arkon mehr half, als alle Mitleidsbekundungen und Nettigkeiten. Auch wenn diese vermutlich schmerzte und er sie ihr eventuell übelnehmen würde. Es war für ihn sicher nicht leicht gewesen, sich ihr gegenüber zu öffnen und die Liannerin kannte Arkon zu wenig, um abschätzen zu können, ob ihr Rat willkommen war. Die Vorstellung, dass ihr Verhältnis zu dem Jedi dadurch beeinträchtigt werden könnte, war unangenehm - allerdings sah sie es schon fast als ihre Pflicht, ihm einen Ansatz zu zeigen, wie er mit seinem Trauma fertigwerden konnte.

Als er nach der Kette und dem Anhänger griff, ahnte Leela jedoch, dass er sich mit einer Lösung für seine Schwierigkeiten beschäfftigte. Schließlich hatte sie den Alderaaner in den vergangenen Tagen als einen geradlinigen Menschen kennengelernt, der Probleme zielgerichtet anging. Mit einem kleinen, zuversichtlichen Lächeln erhob sie sich aus dem Schneidersitz, und folgte Arkon, der ebenfalls aufgestanden war und die Kette wieder um seinen Hals legte. Die Frage nach der richtigen Anrede brachte sie kurz aus dem Konzept. Irritiert wölbte die Ärztin eine Augenbraue.

"Ich nehme an, Padawananwärterin Leela wäre dann angemessener..." antwortete sie mit einem unsicheren Unterton. Sich wieder in die Rolle der Lernenden zu begeben, bedeutete für sie keine Herausforderung. Der Verlust ihrer Autorität hingegen - das wurde ihr in diesem Moment bewußt - war etwas, an das sie sich wohl noch würde gewöhnen müssen.

"Und wie wäre dann Ihr Titel, Arkon?"
Ein wenig überfordert mit der Situation, eine neue Basis für ihre Beziehung zueinander zu finden, ließ Leela bei dem sicheren 'Sie' bleiben. Ohnehin fühlte sie sich gerade, als hätte jemand den festen Boden unter ihr durch schwankende Schiffsplanken ersetzt. Sie blieb an Ort und Stelle stehen und legte die Hände auf dem Rücken zusammen, während sie über die nächste Frage nachdachte. Eine weitere Meditationsübung war nicht das, was sie jetzt brauchte. Eher hatte sie das Bedürfnis, die in den Tagen der erzwungenen Untätigkeit auf dem Schiff angstaute Energie loswerden zu müssen. Zuhause auf Lianna war sie fast täglich in dem weitläufigen Park um Kaveri Manor joggen gewesen, um ihre Gedanken zu ordnen und Stress abzubauen. Das fehlte ihr jetzt.

"Ich würde gerne Schwertkampf trainieren." meinte sie knapp und setzte mit neuer Entschlossenheit den Weg fort, auf dem Arkon nun schon ein paar Schritte weitergegangen war, als sie so unvermittelt angehalten hatte. Unbewußt lockerte Lee schon die Schultern, während sie zu Arkon aufschloß, der eben begann, ihr vom Jediorden zu erzählen. Hierarchien... Gedöns... "Kann ich das irgendwo nachlesen?" unterbrach sie den Jedi, als er begann, ausschweifend zu berichten, wie die Macht Padawan und Meister zusammenführt. Diese Art von Information würde sie sich im Selbststudium gründlicher aneignen können.

Aber warum grinste der Alderaaner jetzt? Ratlos sah sie ihn von der Seite an. "Habe ich etwas Falsches gesagt?" Verwirrt stellte Dr. Kaveri plötzlich fest, dass das größte Problem auf dem Weg zum Jedi darin zu bestehen schien, sich in ihre neue Rolle einzufügen.

[Coruscant :|: Jedi-Tempel :|: Gänge :|: Auf den Weg zu einem Trainingsraum] Arkon, Leela
 
[Coruscant :|: Jedi-Tempel :|: Gänge :|: Auf den Weg zu einem Trainingsraum] Arkon, Leela

Arkons Grinsen wurde nicht weniger, als er merkte, dass sich eine gewisse Unsicherheit in Lee bildete. „Nein, nein du hast nichts falsches gesagt“, ein erneutes Grinsen schlich sich auf sein Gesicht, „zu der Hierarchie und wie du mich nun zu nennen hast, gibt es ein paar Gänge weiter eine ganze Bibliothek voll, nun natürlich beschäftigt sich die Bibliothek nicht nur mit der Hierarchie, aber“, seine Hände unterstrichen das Gesagte, „gibt es unzählige Bücher, vermutlich bis um die Tausend, immerhin hat sich in 20.000 Jahren so einiges angesammelt, die sich auf theurgischen Argumenten stützend damit auseinandersetzt, wie du mich zu nennen hast und warum. Allerdings ist die Hälfte der Bücher in einer Sprache geschrieben, die du gewiss nicht lesen kannst. Bei einigen Sprachen hättest du vor 100 Jahren anfangen müssen sie zu lernen. Viele davon kannst du nicht aussprechen, bei einem anderen Teil wirst du anatomisch nicht in der Lage sein sie zu lesen. Das ist wirklich interessant, musst du wissen. Da scheint es Buchstaben zu geben, die entweder in Farben geschrieben sind, die unser Auge nicht wahrnehmen kann, oder es sind Mischungen von Farben, die wir nicht auseinander halten können. Und andere wiederrum“, er lächelte und pausierte kurz um Luft zu holen, „und andere wiederrum sind von Wesen geschrieben, die ihre Umwelt nur durch die Macht wahrnehmen und dementsprechend ihre Schrift auch nur durch die Macht wahrnehmbar ist“, nun wurde seine Stimme und sein Tonfall etwas ernster, „doch egal welche dieser Schriften man liest, bis auf Meister Charug, der argumentiert tatsächlich, dass der Ausbilder seinen Schüler als Meister bezeichnen soll, da doch der Ausbilder noch mehr lernt als der Schüler, sind alle der Meinung, dass ein Padawan seinen Ausbilder als Meister bezeichnen soll. Dreiviertel aller Schriften sind auch der Meinung, dass ein Padawan neben seiner Ausbildung auch Pflichten als Hausdiener zu übernehmen hat. Meister Shroroar, oder so, ein Wookiee, hatte sich jeden Tag das Fell kämmen und bürsten lassen – von seinem Padawan. Ein anderer Meister, ein Quarren war das, der ließ sich jeden Tag seine Haut einölen, damit er nicht austrocknet.“

Arkon fügte in seinen Monolog eine kurze Pause ein und blickte wieder zu Lee: „Nun, aber Zeiten ändern sich und so ändert sich auch der Jedi-Orden und der Staat dem er dient. Du wirst als meine Padawan also nichts Merkwürdiges tun müssen. Du darfst mich Meister nennen, aber genauso darfst du mich Arkon nennen.“ Nun wurde Arkon noch ernster, auch wenn er sich sein Lachen doch ein wenig verkneifen musste, er musste, er wollte diesen Spruch noch sagen: „Allerdings wird von nun an jeder deiner Sätze mit einem Sir beginnen und mit einem Sir enden.“ Doch ruderte Arkon schnell wieder zurück, als er ihren skeptischen Blick bemerkt und löste das Ganze auf: „Das war ein Scherz, komm lass uns in den Trainingsraum gehen.“ Er drehte sich schnell um und öffnete eine Tür und betrat zusammen mit Lee einen großen und hell erleuchteten Saal, dessen Boden mit hellem Holz ausgelegt war und über große, milchige Fenster das Licht Coruscants hereinströmte. Zielstrebig ging Arkon zu einem Gestell in dem Übungsschwerter gelagert waren und etwas abseits Helme mit undurchsichtigem Visier. Weiter weg hiervon lagen Übungsdroiden auf einer Schaumstoffmatte. „Die Jedi kennen sieben Formen des Schwertkampfes“, begann Arkon erneut zu dozieren, als er ein Übungsschwert griff und es an Lee weiter reichte. „Wir werden mit Form I beginnen: Dem Shii-Cho, es handelt sich hier um die älteste Form, die auch gleichzeitig die Grundlage aller anderen Formen ist.“ Er setzte sich im Schneidersitz auf den Boden und blickte der Ärztin in die Augen.

„Sag mir, Leela. Wofür benutzt ein Jedi das Lichtschwert? Was hast du bisher darüber gehört.“

[Coruscant :|: Jedi-Tempel :|: Gänge :|: Trainingsraum] Arkon, Leela
 
Coruscant – Jedi-Tempel, Iowyns Quartier, mit Riuen (NPC)

Vielen Dank. Ein sarkastisches Lächeln zuckte über Eowyns Lippen. Als exquisit hat noch keiner mein Essen bezeichnet, erst Recht nicht vor dem Probieren. Herrje, es war nun wirklich kein Ding, eine Marmelade zu erkennen - das sollte eigentlich schon nach dem morgendlichen Besuch in der Kantine deutlich sein und hatte nichts mit Riuens Ausbildung zu tun. Und dass die helle, blasse Creme definitiv keine Marmelade war, das erkannte selbst ein Blinder mit Krückstock zehn Meter gegen den Wind. Ausrede.

Sie starrte ihn einen Moment fassungslos an, als er ihr mit diesem ekligen Grinsen unterstellte, nur bei den Jedi zu sein, um zu
existieren. Das Thema war weitaus komplexer, als Riuen ahnen konnte - so komplex, dass sie auch mit Ian nie wirklich intensiv über ihre Gründe gesprochen hatte. Kurz spielte sie mit dem Gedanken, ihn rauszuwerfen, aber noch hielt sie sich im Griff. Ian. Er war Ians... wasauchimmer, und heute war Ians Geburtstag. Sie musste irgendwie mit Riuen klarkommen, und wenn das hieß, dass sie sich fürchterlich zusammenreißen musste, dann war es so. Der Grund, knurrte sie mit beinahe zusammengebissenen Zähnen, geht dich rein gar nichts an. Wahrscheinlich würde er gleich in Lachen ausbrechen, weil sie diese Worte mittlerweile andauernd sagte, aber es war nun einmal eine Tatsache. Und sie hatte definitiv nichts weiter dazu zu sagen, wusste sie doch genau, dass Riuen jeden ihrer Gründe auseinandernehmen und für nichtig erklären würde, genau, wie er es in ihrem ersten Gespräch getan hatte. Dieses Gespräch, das sie niemals hätte führen dürfen, nicht mit ihm.
Und er provozierte weiter. Sie wusste es genau, dennoch machte es sie wahnsinnig. Nein, sie war nicht dabei, wenn Ian bei Riuen war, aber sie wusste sicher, dass Ian niemals etwas über sie ausplaudern würde. Nichts, was für sie wichtig war, nichts, was der halbe Orden nicht ohnehin schon wusste. Privatsphäre war eigentlich etwas, das im Orden hochgehalten wurde - wenn man so wenig Privatleben hatte wie die Jedi, dann war es ein ungeschriebenes Gesetz, einem die wenigen privaten Dinge auch zu lassen. Dass Riuen sich daran nicht halten würde, das war Eowyn klar, aber Ian? Sie vertraute ihm, und egal was Riuen sagte, kein Stachel durfte tief genug dringen, dass sie dieses Vertrauen verlor. Erst Recht kein Stachel von
ihm. Die Antwort darauf kennst du. Aber ich vertraue Ian. Mehr war zu dieser deutlichen Tatsache nicht zu sagen.

Hingegen mehr dazu, weshalb sie noch mit Riuen redete. Er schien es nicht zu kapieren, er hatte keine Ahnung, wie wichtig Ian ihr war, und dass sie all das hier für ihn in Kauf nahm.
Ich habe dir bereits erläutert, weshalb ich überhaupt noch mit dir rede, erwiderte sie daher kalt. Wobei Eowyn sich langsam fragte, wie viel Sinn es doch machte - denn mit jedem Wort wurde es schlimmer. Mit jedem Wort stießen sie mehr gegeneinander, und wenn Ian nicht bald kam, dann war fraglich, was er hier vorfinden würde. Wen. Und wie. Daher musste sie sich unter Kontrolle behalten. Genauso sind übrigens erwachsene Wesen nahezu jeder Rasse dazu in der Lage, zu erkennen, wann sie unerwünscht sind. Und genauso in der Lage, aus Höflichkeit die Konsequenzen zu ziehen. Die Frage ist nur... Wieder hob Eowyn spöttisch eine Braue. ...ob sie es auch wollen, nicht wahr?

Was er offensichtlich wollte, war, diese vermaledeite Girlande aufzuhängen, die Ian sicher wunderschön finden würde, aber er sollte tun, was er nicht lassen konnte - wenigstens hielt er so lange die Klappe. Sie selbst wandte sich der Creme zu, rührte sie um, schmeckte ab und überlegte, ob sie mit der Konsistenz zufrieden war, als Riuen, der wohl fertig war mit dem Aufhängen, sich wieder an sie wandte. Sie drehte sich um, noch während er sprach, und starrte ihn dann an. Das hatte er gerade nicht wirklich gesagt. Das hatte er nicht. Das war nicht sein ernst. Stocksteif stand sie da, den Löffel noch in der Hand, während sie kaum denken konnte. Er wagte es tatsächlich, sie so herabzuwürdigen? Ihr so etwas vorzuwerfen? Raus, sagte sie schließlich in die Stille hinein, leise, aber schneidend und bestimmt. Auch für Ian würde sie das nicht mehr ertragen. Nein. Genug war genug. Verschwinde von hier. Und wage es ja nicht, diese Räume je wieder zu betreten, so lange ich anwesend bin. Sie wollte mit Riuen nichts mehr zu tun haben. Das hier war der letzte Tropfen gewesen, und das Maß war nun voll.

Coruscant – Jedi-Tempel, Iowyns Quartier, mit Riuen (NPC)
 
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Coruscant – Jedi-Tempel, Iowyns Quartier, mit Eowyn

Seltsam, dass ein Funke Unmut in Riuen auftauchte, als Eowyn in ihrer ihm sonst als egal befindenden Arroganz über das Kochen aufklärte. Aber es war unerheblich, ein kleiner Stich, ein kurzer Schmerz und schon fand Riuen zurück zu seinem Lächeln, auch und vor allem, als Eowyn erneut versuchte, ihn mit seinen eigenen Worten zu schlagen, die doch zuvor schon eine Retourkutsche gewesen wären. Armselig. Das wär das erste, tatsächlich abwertende Wort, dass Riuen in den Sinn kam. Ihre Art zu kontern war armselig. Ein perfekter Schauplatz für jeden, der gnadenlos gewinnen wollte und das wollte Riuen nicht.

"Natürlich geht er mich nichts an." Sie selbst hatte davon erzählt und gab damit sicherlich mehr preis, als ihr lieb war. "Du hast damit angefangen," zumindest dieser kleine Hieb musste sein, einer bis jetzt doch nicht mal richtig angegriffen hatte.

Sie liebte Ian. Sie vertraute Ian. Schön, ihm kamen Tränen der Rührung. Ob sie ihn liebte oder nicht, war auch etwas, das ihn nichts anging. Sie musste das mit Ian ausmachen und bis jetzt hatte Riuen Ian nicht gesagt, was er von der blonden Jedi hielt. Eowyn war speziell. In vielen Punkten eine Frau, die der Chiss sicher nicht zwei Mal angesehen hätte. Aber dieser Fall war etwas anders. Und da war nun einmal sein Ziel.

Dann kam nur noch bla bla. Annehmen, zuhören? Nein. Zurück schießen. Aber Hey, immerhin sagte sie das erste mal indirekt, das er unerwünscht war. Beinahe ein Erfolg. Beinahe Grund stolz auf sie zu sein. Bei. Nahe. Diesmal sagte Riuen nichts, lächelte bloß und dann brachte er die Girlande an.
Stille, bis auf das Geräusch, das der Löffel machte, als sie ihn bei Seite legte. Ihr Blick, sein Blick, das Aufeinandertreffen eben jener. Kein Lächeln, kein Grinsen, nichts. Und dann ein schneidendes 'raus' und ein deutlicher Hinweis, dass sie ihn nicht mehr sehen wollte. Riuen lächelte weiterhin nicht, als er zur Tür ging. Das Lächeln erlaubte er sich erst in ihrem Rücken, drehte sich dann aber wieder ohne eines zu ihr herum.
"Das wirklich dumme an der Galaxis ist, dass sie nicht danach fragt und bittet ob wir selbst oder andere unsere Grenzen achten oder nicht. Das ist allein unsere Aufgabe, Eowyn." Achtete jemand seine Grenze nicht, war es Riuens Aufgabe diese deutlich zu ziehen. Darauf warten, dass ein anderer sie erkannte? Ungesund.
Er lächelte ihr tatsächlich noch einmal zu, diesmal ehrlich, ehe er tatsächlich verschwand.



Coruscant – Jedi-Tempel, Iowyns Quartier, mit Eowyn[/B
 
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[ Coruscant - Jedi-Tempel - Ebene 106 - Lagerhaus] Sarid, Levice, Eriu, Rilanja und Zasuna (+NPCs)

Mit oder ohne ihre Hilfe, Eriu fand den Weg durch den Nebel und erlangte wurde wieder wach. Ohne sich über die tatsächliche Wirkung ihrer heilenden Kräfte im klaren zu sein, hatte Zasuna dennoch das Gefühl geholfen zu haben. Das war ein überraschend gutes Gefühl. Der Mann wirkte etwas verwirrt, hatte viele Fragen aber die wenigsten davon zu sich selbst und mehr zu den anderen, insbesondere zu Levice über deren Zustand die Miraluka auch nichts wusste. Sie deutete ihm an, ruhig zu bleiben und hoffte, dass er es mit hektischen Bewegungen nicht übertreiben würde. Sie hatte keine Ahnung, wie sich Betäubungsschüsse auf den Kreislauf auswirkten, aber den Holofilmen nach sollte man direkt danach zumindest besser keinen Speeder oder Raumschiff steuern. Es sei denn man war... nun ja, der Jedi, beziehungsweise der Held der Geschichte.

Rilanja, die nun neben ihr stand und sich nach ihrem Wohlergehen erkundigte, hätte das sicher gekonnt. Zumindest hatte ihr heutiges Auftreten äußerst heldenhaft gewirkt. Ganz anders als die manchmal etwas unsichere Lehrmeisterin, die ihre Freundin sonst manchmal darstellte.


"Ja, alles roger roger."

Antworte sie als Anspielung auf einen Film mit den guten alten strohdummen Kampfdroiden, den so mancher Fan damals lieber nicht gesehen hätte. Währenddessen wollte sie natürlich auch Erius Fragen beantworten. Zumindest die eine, die sie beantworten konnte und die direkt an sie gerichtet gewesen war.

"Aber sicher doch, nur zu. Wobei ich mir schon denken kann, dass es nicht um meine Frisur geht."

Sie strich eine der rot-violetten Haarsträhnen aus ihrem Gesicht und rückte dabei auch sanft die schwarze Augenbinde zurecht, die beim Kampf ein klein wenig verrutscht war und sicherlich auch in der ein oder anderen Form Thema der Frage des jungen spitzohrigen Mannes sein würde. An diese und ähnliche Fragen hatte sie sich mittlerweile gewöhnt, seit sie ihren Heimatplaneten verlassen hatte. Während er über die Formulierung seiner Frage nachdachte, drehte sie sich zu ihrer Meisterin um. Sie hatte bei der ersten Antwort auf die Frage mehr oder weniger unbeabsichtigt belogen, wie ihr nun klar geworden war. Sie sprach leiser, weil die umstehenden nicht unbedingt etwas davon wissen mussten.

"Nein, ist es nicht. Es fehlt... der innere Frieden, die Balance."

Wie sollte sie es anders verpacken, dass sie im Anbetracht einer heiklen Kampfsituation anstatt irgendwie sinnvoll zu helfen eine Art Blackout gehabt hatte? Es war ihr schon immer schwer gefallen, sich ihre eigenen Fehler einzugestehen. Dies nun auch noch vor ihrer Meisterin zu tun, war eine ganz andere Hürde. Ihr Zögern, ihre Unsicherheit konnten fatale Folgen haben. Einer Padawan, die bald eine vollwertige Jedi sein wollte, durfte so etwas nicht passieren. Aber würde sie es jemals schaffen, auch so heldenhaft wie ihre Freundin zu sein?

[ Coruscant - Jedi-Tempel - Ebene 106 - Lagerhaus] Sarid, Levice, Eriu, Rilanja und Zasuna (+NPCs)
 
[ Coruscant ] Suna

Suna schaute aus dem Sichtfenster des kleinen Interstellaren Raumschiffes, das sie nach Coruscant brachte. Der Planet wurde beängstigend schnell größer beim Landeanflug. Besonders viel Reiseerfahrung hatte sie bisher nicht, sie ein Landei zu nennen, kam der Wahrheit leider ziemlich nahe. Immer mehr Einzelheiten wurden durch den Smoke erkennbar, je tiefer sie in die Atmosphäre sanken. Suna war doch ein wenig Aufgeregt, Neugierig aber auch ein wenig besorgt. Was würde nun auf sie zukommen? So einfach ins kalte Wasser zu springen und neu anzufangen, war nicht mehr so einfach in ihrem Alter. Besonders wenn es all ihre Zukunftspläne, die sie gehabt hatte, einfach über den Haufen warf. Es war eine wirklich hässliche Welt musste Suna enttäuscht feststellen, als sie erneut einen Blick nach draußen warf. Wie konnte an so einem Ort nur ein Jeditempel errichtet worden sein? Nirgends war auch nur ein Stück Natur zu erkennen, nicht einmal ein Park. Überall waren nur unterschiedlich Große Gebäude zu erkennen, als wollten die Bewohner ihre Welt mit aller Macht zu ersticken versuchen.

Ihr weniges Gepäck hatte sie in einer Satteltasche verstaut, die über ihren breiten Rücken lag. Besonders viel war es nicht unbedingt, hauptsächlich Erinnerungsstücke an ihr früheres Leben, die sie einfach nicht zurück hatte lassen können. Als sie die ersten Gleiter erkennen konnte mit blosen Auge, machte sich Suna auf den Weg in den Frachtraum des Schiffes. Zumindest war die Besatzung des Schiffes so freundlich gewesen und hatte Suna erlaubt, das Schiff über die größere Frachtschleuse verlassen zu dürfen. Als sie gerade im Frachtraum ankam, setzen sie bereits auf dem Raumhafen auf. Die Welt war noch Schlimmer als sie aussah, den sie stank wirklich nicht besonders angenehm. Es war eine Mischung aus irgendwie künstlichen Gerüchen, von Maschinen, Chemie, Abfall und Ausdünstungen unzähliger Wesen. Angewidert rümpfte Suna ihre Nase, aber auch der versuch ein Vorderbein über die Nase zu legen half nicht wirklich, so das sie es aufgab. Es war überraschend für Suna wie viele unterschiedliche Lebewesen hier herum wuselten. Es war wie in einem Insektenstock. Die zierlichen fremdartigen Lebewesen eilten zielstrebig irgend einem Bestimmungsort entgegen. Sie nahmen sich nicht einmal wirklich die Zeit, andere angemessen zu Grüßen dabei.

Den Anweisungen nach, die sie bekommen hatte, machte sich Suna vorsichtig auf dem Weg, zum Ausgang des Raumhafens. Sie musste wirklich aufpassen, den alle hier wirkten auf Suna so Klein und Zierlich, wie Neugeborene. Und genauso leicht verletzlich waren sie scheinbar auch. Ihre Haut war beängstigend dünn, fast schon ein wenig durchscheinend. Sie hatte Angst durch eine unachtsame Bewegung eines dieser zierlichen Kinder zu verletzen. Suna merkte recht schnell das sie Merkwürdig betrachtet wurde, in manchen Augen glaubte sie sogar ein wenig Angst erkennen zu können. Aber dachte sich nicht viel dabei, das hatte sie auf der Reise leider ein paar mal erleben müssen. Diesmal war es doch ein wenig anders.
"Liebes Tierchen?!" tauchte ein Uniformierter Mensch vor ihr auf und hatte die Arme etwas ausgebreitet und wedelte komisch damit "Na aus welchen Frachtraum bist du den Ausgebrochen?" fragte der Mensch nach und betonte die Worte als würde er versuchen sie zu beruhigen. Es dauerte eine kleinen Moment, bis Suna erkannte, das dieser Mensch wirklich sie meinte. "Sei ein Liebes Tierchen, niemand versucht dir etwas zu tun" sagte der Uniformierte mit übertrieben beruhigendem Tonfal.

Verdutzt und im ersten Moment sprachlos sah Suna den Zollbeamten an. Hielt er sie etwa für eine Bestie? Wirklich viel Erfahrung konnte er nicht mit Tieren haben, wenn er von dieser Welt stammte.
"Isch komm aus Frach... Lager, fliegend Schiff, Wanderlust, nicht ausgebrochen isch" Stellte Suna vorsichtig und noch nicht ganz der Sprache sicher klar "Können mich helfen? Suche Jedi finden?" Fragte sie schnell nach. Die Worte in Basic waren noch ungewohnt auszusprechen und bereiteten ihr manchmal noch Probleme. Sie konnte nur hoffen, das sie das uniformierte Junges verstanden hatte. Suna konnte erkennen, wie sich die Wangen des Menschen ein wenig Rot färbte, als sein Lebenssaft sich unter der Haut konzentrierte. Wieder einmal zeigte es sich wie zierlich und Schutzlos Menschen doch in Wirklichkeit waren. "Natürlich und Entschuldigen sie bitte vielmals." stotterte der Mann ein wenig überrascht "Folgen sie mir.... Bitte?"

Suna wurde bis zum Ausgang des Raumhafens eskortiert. Der Mensch sorgte sich wohl um seine Rudel Mitglieder und scheuchte sie immer wieder aus ihrem Weg. Zumindest brauchte sie sich jetzt nicht mehr darum sorgen das sie jemanden ungewollt verletzte auf ihrem Weg. Es dauerte ein klein wenig länger bis ein Gleiter für sie aufgetrieben wurde. Der erste Gleiter den sie versucht hatte zu besteigen, war leider auf den Boden aufgesetzt. Was den Fahrzeuglenker sofort ziemlich unschöne Worte hatte schreien lassen. Erschrocken war Suna zurück gesprungen und hätte den Zollbeamten beinahe damit zertrampelt, zum Glück rettete er sich mit einem Hechtsprung zur Seite. Am ende wurde es ein kleiner Frachtgleiter bestellt, den Suna dann auch bestieg. Die fahrt dauerte ziemlich lange, Suna war nicht unglücklich darüber, das dieses Fahrzeug keine Fenster besaß. Sie wollte gar nicht sehen, was die Bewohner dieser Welt alles angetan hatten. Wie konnten sie hier überhaupt leben, wo das Gleichgewicht völlig zerstört worden war?

Wieder bekam sie eine Rechnung für den Jedi Orden mit, als der Gleiter sie auf einem gewaltigen freien Platz schließlich absetze. Das war bisher immer so gewesen, wenn sie den Brief vorgezeigt hatte. Sie hatte zwar auch einige Credits mit auf die Reise mitbekommen, diese hätten aber wohl niemals dafür ausgereicht, um diese Reise zu finanzieren. Nach 4 Monaten in wirklich engen Schiffen, in denen man sich kaum drehen konnte, war sie doch ganz froh endlich das Ende ihrer Reise erreicht zu haben. Auch wenn ein wenig die Sorge an ihr nagte. Sie hatte keine Ahnung was jetzt auf sie zukommen würde, wie ihr Leben aussehen würde in Zukunft? Hatten sich die Ärzte nicht doch täuschen können? Doch alles zögern half jetzt auch nichts mehr. Langsam trabte Suna auf den gewaltigen Tempel zu. Das Gebäude war beeindruckend groß, langsam hob sie immer weiter ihren Kopf, als ihr blick den Türmen immer weiter nach oben folgte. Zumindest das war eine Erleichterung für sie, in so einem gewaltigen Gebäude, konnte es doch bestimmt keine engen Räume und Gänge geben.

Die Touristen machten ihr bereitwillig platz als sie direkt auf den großen Haupteingang zusteuerte. Sie hatte die Entfernung etwas falsch eingeschätzt musste Suna feststellen, der Tempel war noch viel gewaltiger als sie Gedacht hatte. Die Treppen vor dem Eingang stellten eine kleine Herausforderung da für Suna, warum hatten die Jedi hier nicht einfach eine bequemere Rampen gebaut? Aber auch diese kleine letzte Hürde brachte Suna hinter sich und tapste ein wenig unsicher, in das innere des Tempels. Langsam schwenkte Suna ihren Kopf von Links nach Rechts und sah sich Neugierig um. Ihre Nasenflügel bebten ein wenig, als sie tief Atem holte um die verschiedenen Gerüche hier, in sich aufzunehmen. War dies jetzt der Geruch ihres neuen Rudels? Die Gerüche waren fremdartig, vielseitig und schwer einzuschätzen.
"Isch bin daa" Stellte Suna grollend, nach passenden Worten suchend fest. Seit sie den Tempel betreten hatte, hatte sich etwas verändert, als würde dieser Ort etwas unbekanntes ausstrahlen, etwas friedfertiges und beruhigendes, dem sich Suna nicht entziehen konnte. Ein wenig zog Suna Kraft aus diesem Gefühl und schöpfte sogar ein klein Hoffnung was ihre Zukunft anging.

[ Coruscant - Jedi-Tempel - Eingangsberreich ] Suna, ????
 
[Coruscant - Obere Ebenen - Jedi-Tempel - Trainingsraum] Ganner, Siva

„Ich glaube, dass jeder etwas missbrauchen kann, ohne dass jemand gleich davon Wind bekommt. Aber früher oder später wird jeder Meister der Täuschung auffliegen. Und es wird ja auch nicht jeder zum Jedi ausgebildet.“ Sicherheiten gab es aber dennoch nicht. „Manches spürt man. Aber eben auch nicht alles.“ War jetzt nicht so die zufriedenstellende Antwort, aber etwas anderes, das nur unwahr gewesen wäre, hätte Siva einfach nicht sagen können. Jedi konnten vom Weg abkommen, genau wie Sith zu den Jedi gehen konnten. Es gab so viele Wege und Möglichkeiten, wer wusste da schon, was geschah? Die Zukunft war eben immer in Bewegung, wenn in der Gegenwart kein Stillstand herrschte.
„Ein Jedi, der grob gegen Regeln verstößt wird degradiert. Also erst mal kann man ihn zurück in einen vorherigen Rang setzen, damit verliert er Privilegien. Bis hin zu einem Ausschluss oder einem Prozess. Theoretisch wäre es auch möglich, einem Jedi seien Fähigkeiten zu nehmen… Aber so was ist wohl noch nie passiert.“ Ganners Fragen wurden philosophisch. „Ein Jedi wird nicht ausgebildet, um zu töten. Er kann das missbrauchen… Aber schau, die Ausbildung zum Jedi hat mit Ruhe zu tun und ist nicht auf Aggression aus. Es geht um Frieden, um Gleichgewicht. Um Gelassenheit. Gut, schlecht, puh, ich glaube, dass müsste erst genauer definiert werden. Sith schlecht, Jedi gut, ich finde, das wäre zu einfach heruntergebrochen.“ Was eigentlich auch die perfekte Überleitung zum Thema war.
„Die Jedi haben unterschiedliche Ansichten. Manche sagen, es gibt keine schlechten Techniken, sondern nur den schlechten Einsatz davon. Aber eigentlich defineiren sich Sith … sagen wir mal darüber, sich selbst in den Fokus zu setzen und zu töten, wenn es ihnen passt und sie daraus einen Vorteil haben.“ Corellia. Daran wollte Siva nicht denken, seit Jahren wollte sie daran nicht denken, aber sie musste es doch immer wieder. „Ich habe die Sith als sehr gnadenlos kennen gelernt. Sie scheuen nicht davor, anderen Leid und Schmerzen zuzufügen. Sie wollen macht und streben mit allen Mitteln danach. Die Dunkle Seite… ist etwas ziemlich verführerisches. Da, wo keine Kontrolle mehr über Gefühle ist, ist ein guter Weg geschaffen, der Dunklen Seite Einlass zu geben.“
Irgendwie hatte sie jetzt sehr viel gesagt, aber nicht einmal einen Bruchteil davon, was Jedi und Sith nun wirklich ausmachte, oder? „
Wenn du schon Berührung mit Sith hattest…. Willst du mehr darüber sagen? Vielleicht hast du sie nicht nur gesehen, sondern sogar etwas gespürt?“ Wenn, dann hatte er vielleicht sogar ein Bild von ihnen. Selbst eines zu haben war sicher gut, um sich selbst ein Bild zu gestalten.


[Coruscant - Obere Ebenen - Jedi-Tempel - Trainingsraum] Ganner, Siva
 
Coruscant – Jedi Tempel – Ebene 106 – beim Lagerhaus - NPC-Soldaten, Eriu, etwas entfernt Levice, Sarid, Zasuna, Rilanja,





Die Miraluka dachte bestimmt er würde sie über ihre Wahrnehmung ausfragen, aber der Sephi dachte an etwas banaleres. Viel zu sehr interessierten ihn die Hintergründe und die Kultur anderer Spezies. Trotzdem musste er bei Ihrer Formulierung lächeln.


„Warum verschleiert sich Euer Volk eigentlich? Gibt es einen kulturellen oder religiösen Hintergrund, oder macht Ihr das um andere Rassen nicht zu verwirren?“

Langsam ließ auch der Schwindel nach und er lauschte der Antwort der Miraluka. Bevor er jedoch die Konversation weiterführen konnte, würde klar, dass es Levice doch stärker getroffen hatte. Der Speeder hatte sie ungünstig erwischt und dadurch war ihr Arm gebrochen. Ihr nächster Weg würde sie auf die Krankenstation des Tempels bringen. Zum Glück hatten ihre Reflexe sie zur Seite springen lassen, sonst hatte sie der Gleiter zwischen sich und einer Kiste zerquetscht. Jedi lebten doch recht gefährlich dafür, dass sie Hüter des Friedens waren. Aber es zeigte Eriu einmal mehr, dass Frieden in der Galaxis im eigentlichen Sinn nicht existierte. Was hüteten Jedi dann? Waren sie dann nicht eher eine Form von Schadenskontrollierern, einer Art Feuerwehr für schlimme Fälle? Und wollte er so etwas sein?


Nein, aber er wollte mit gutem Beispiel vorangehen. Man konnte ohne Gewalt leben und wenn das erst einmal alle begriffen hatten, dann würde es auch funktionieren. Gewalt hatte noch nie eine sinnvolle Lösung gebracht.


Natürlich mussten Verbrecher wie dieser Lannik für ihre Vergehen eine Strafe erhalten, aber änderte das etwas? Er erinnerte sich an den Taschendieb auf Lianna. Warum war so etwas nicht auch hier möglich. Natürlich, er hatte Waren gestohlen um Geld damit zu verdienen. Das war weder nett, noch scherten ihn vermutlich die Betroffenen, die auf die Hilfe dieser gestohlenen Güter angewiesen waren.



„Was glaubt Ihr, wie die Strafe für den Schmuggler lauten wird? Ich kenne mich leider mit der hiesigen Rechtsprechung nicht aus. Wie würdet Ihr entscheiden?“



Fragt er die beiden Jedi (Rilanja, Zasuna) während Rätin Horn die verletzte Levice wegbrachte. Eriu sollte sich die beiden anschließen und in den Tempel zurückkehren. Dann fiel ihm aber noch etwas ein und er wandte sich an die Jediritterin (Rilanja).



„Verzeiht meine Unwissenheit, aber… sollten hier nicht mehr Jedi sein, wenn die Artefakte so gefährlich sind? Nicht dass noch etwas passiert…“



Der Sephi blickte sich besorgt um. So wie es aussah hatte er auch den Bluff der Ritterin für bare Münze genommen.








Coruscant – Jedi Tempel – Ebene 106 – im Lagerhaus – Eriu, Rilanja, Zasuna und NSC
 
Coruscant - Jeditempel - Ebene 106 - im Lagerhaus - Captain Tuo, NPC-Soldaten, Levice (außer Gefecht), Eriu, Rilanja, Zasuna und Sarid


Nachdem Sarid sich vergewissert hatte, dass die Hallo wirklich frei von Gegnern war steckte sie ihr Lichtschwert weg. Da sich zudem Zasuna um Eriu kümmerte eilte die Jedirätin zu ihrer Padawan Levice, welche sich durch den Speeder den Arm gebrochen und am Bein verletzt hatte. Ein Sanitäter war bereits bei ihr und gab ihr etwas, wie Sarid vermutete Schmerzmittel. Die Corellianerin legte ihr vorsichtig den Arm um die Schultern der jungen Frau. Es tat ihr leid, dass sich die braunhaarige Jedi verletzt hatte. Aber zumindest waren es keine schlimmen Verletzungen. Dies würde alles wieder heilen, auch wenn es gewiss einige Zeit in Anspruch nehmen würde, versicherte der Sanitäter. Sarid warf dem Sani daraufhin einen kurzen Blick zu, während dieser seine Arbeit machte.


"Haben Sie bereits einen Medispeeder angefordert?"


"Ja, Meisterin Horn",


erwiderte der nahmenschliche Soldat mit der Meditasche. Dies hieß dann, dass dieser in ein paar Minuten hier eintreffen würde. Der Weg vom Tempel hierher war nicht weit und dort war auch das nächstgelegene Behandlungszentrum.


"Ganz ruhig, Levice. Du bist in Kürze auf dem Weg zum Tempel, wo du wieder zusammengeflickt wirst. Hier ist alles sicher und wir haben die Lage im Griff. Die Diebe haben wir gefangen genommen, also mach dir keine Gedanken und werde schnell wieder ganz gesund, hörst du?"


Die Sorge im Tonfall der Jedirätin war trotzdem nicht zu überhören und sie war froh, als wenig später die Sirene des Medispeeders zu hören war. Es bedurfte zwar ein paar Kniffe, bis sich das halb geschlossene Tor der Lagerhalle wieder vollständig öffnen ließ, aber Captain Tuo hatte dies als Verpine gut im Griff. Anscheinend entsprach der Ruf dieser Spezies hervorragende Mechaniker zu sein der Realität, zumindest im Fall des republikanischen Captains. Sarid ließ es sich nicht nehmen ihre Padawan dann behutsam in den Gleiter zu levitieren, nichts ahnend, dass dies das letzte Mal war, dass sie sie hier auf Coruscant zu sehen bekam. Nach einer anfänglichen Behandlung in einer Krankenstation im Tempel wurde diese bald zur Genesung von Coruscant weggeflogen, wo schließlich ein anderer Meister zu Sarids großer Überraschung die Ausbildung von Levice weiterführte.

Als Levice dann weg war schritt die erfahrene Jedi zu Captain Tuo. Dessen Soldaten hatten bereits alle Diebe versammelt. Jene, die sich ergeben hatten waren wie Sarid hörte bereits zum Verhör weggeflogen worden. Die anderen, welche sie überwältigt hatten wurden verhaftet und warteten noch auf den Abtransport, wobei zum jetztigen Zeitpunkt natürlich noch von keinem das Strafmaß für den Einbruch in den Jeditempel und Diebstahl wichtiger medizinischer Güter feststand. Die Schuldfrage galt es erst noch zu klären. Auf jeden Fall war Sarid froh, dass sie sowohl wie es aussah den Kopf dieser Band, den Lannik und als auch den aqualischanischen Anführer des Einbruchs hatten verhaften können und dies ohne Verluste von Leben. Diese gab es auf Coruscant im Moment ohnehin jeden Tag viel zu viele.


"Gut gemacht, Captain. Sie und Ihre Männer bleiben besser hier bis alles in diesem Lagerhaus untersucht wurde. Was den Jedi gehört soll zurück in den Tempel. Es müsste hier also noch irgendwo ein Baudroide herum stehen. Alles weitere übergeben Sie bitte den planetaren Sicherheitskräften, denn es würde mich überhaupt nicht wundern, wenn diese Diebe auch noch andere beklaut hätten."


"Ja, Rätin Horn. Ich habe ohnehin bereits Unterstützung bei der Durchsuchung angefordert. Von unseren Kontingent von 500 Soldaten dürften genügend verfügbar sein, um das Lagerhaus in spätestens zwei Stunden zu durchsuchen und alles weitere in die Wege zu leiten. Mit Ihrer Erlaubnis übernehme ich das",


erwiderte der Verpine mit seiner kratzigen Stimme.


"Selbstverständlich, Captain Tuo - und gut gemacht",


lobte sie ihn. Allerdings konnte sie aus seiner fremdartigen Miene nicht herauslesen, ob er sich über das Lob freute oder er es einfach zu Kenntnis nahm und weiter seine Arbeit tat. Dennoch, die Arbeit der Jedi hier war getan und der Nachmittag war bereits weit fortgeschritten, als Sarid wieder zu den anderen Jedi kam.


"Eriu, schön dich wieder auf den Beinen zu sehen. Alles in Ordnung?",


fragte sie sogleich ehe sie sich dann an alle verbliebenen Jedi wandte.


"Aber unsere Arbeit hier ist getan. Die Diebe sind verhaftet und werden bald verhört. Alles, was den Jedi gehört kommt zurück in den Tempel und Captain Tuo kümmert sich um alles weitere. Wir können also in den Jeditempel zurückkehren und für heute Schluss machen würde ich sagen. Wir haben uns etwas Erholung verdient. Lasst uns was essen gehen."


Dabei blieb Sarids Blick an Eriu, aber auch an Zasuna hängen, welche sich angesichts der Vorkommnisse am Vortag hier wacker geschlagen hatte.



Coruscant - Jeditempel - Ebene 106 - im Lagerhaus - Captain Tuo, NPC-Soldaten, Eriu, Rilanja, Zasuna und Sarid
 
Coruscant – Jedi-Tempel, Iowyns Quartier, mit Riuen (NPC)

Sie hatte damit angefangen - ja, natürlich hatte sie das. Nachdem er ihr vorgeworfen hatte, nur eine Jedi zu sein, um... um was? Um sich besser zu fühlen? Um zu "existieren", wie er sich ausdrückte? Da steckte mehr dahinter als nur dieses eine Wort, das war deutlich, und auch, wenn es ihr egal sein sollte, was Riuen von ihr hielt - sie fand es nicht fair, wenn er sie in Kategorien steckte, ohne nur den Hauch einer Ahnung zu haben, wer sie eigentlich wirklich war. Wie sollte Riuen das wissen, wenn selbst sie manchmal nicht wusste, wer sie war? Er sollte sich hüten - und sie einfach in Ruhe lassen. "Du hast damit angefangen" - waren sie im Kindergarten, oder was? Riuen jedenfalls schien manchmal auf diesem geistigen Alter stehengeblieben. Manchmal.

Sein erneutes, sie in den wahnsinng treibendes Lächeln, sagte mehr als tausend Worte, und Eowyn hatte große Mühe, sich unter Kontrolle zu halten. Konnte es nicht
ein Mal einen Tag geben, der normal verlief? An dem sich niemand umbrachte, man sie nicht erpresste, man ihr nicht einmal eine kleine Verschnaufpause in ihrem eigenen Zimmer gönnte?
Dieses Mal lächelte er nicht, aber Eowyn war es nicht möglich, zu erkennen, was in ihm vorging. Sein gesicht war unergründlich, aber jetzt würde Eowyn keinen Kompromiss mehr gelten lassen. Riuen würde dieses Zimmer verlassen, und er würde draußen bleiben. Das war so sicher, wie abends auf Coruscant die Sonne unterging.
Schließlich setzte er sich in Bewegung, und Eowyn verfolgt genau jeden einzelnen seiner Schritte, drehte sich langsam mit ihm mit, so dass sie ihn im Auge hatte. Es war klar, dass er unbedingt noch sein letztes Wort haben wollte, und Eowyn begegnete ihm mit steinernem Blick. Grenzen achten. Hatte sie ihn darum gebeten, mit ihr über Grenzen zu sprechen? Hatte sie, ausgerechnet heute, gewollt, dass jemand ihr gönnerhaft erklärte, wie das Universum funktionierte? Selbstverständlich hatte er Recht - aber genauso selbstverständlich gab es Dinge für Eowyn, die nicht so einfach zu beurteilen waren. Da war nun einmal nicht nur sie - da war auch Ian. Der das gleiche Recht darauf hatte, Kontakte zu knüpfen, wie sie, und wer war sie, seinen Besuch sofort auf den Flur zu setzen? Aber Riuen würde das niemals verstehen. Er war Egoist - zwar nicht im extremen Maße, aber genug, dass er sich nicht darum kümmerte, was andere Leute gerade brauchten. Und Ian brauchte hier dringend einen Freund - den sie ihm nicht hatte nehmen wollen, und es auch noch immer nicht wollte. Aber all das würde Riuen wohl nicht verstehen - denn sich selbst für jemand anderen zurückzustecken, das tat er wohl nur, wenn es darum ging, einen verkaterten Freund auf dem Sofa schlafen zu lassen.
Aber, dass er die Situation verkannte und trotzdem der Meinung war, sie belehren zu müssen - das machte Eowyn rasend, und sie stand da, voller Anspannung, und kniff ihre Lippen zusammen, um nicht noch eine weitere Diskussion vom Zaun zu brechen. Riuen sollte verschwinden. Ganz einfach.

Sein letztes Lächeln war anders, irgendwie... beinahe nett, doch das machte es fast noch schlimmer. Sekunden vergingen, und Eowyn verfolgte, wie Riuen das Zimmer verließ - das Zischen der Außentür, als diese sich schloß. Erst dann warf sie den Löffel mit voller Kraft in den Flur, Riuen hinterher, und ihre Anspannung löste sich in einem Zittern auf, während der Löffel klirrend erst gegen die Wand, und dann zu Boden fiel. Kraftlos folgte sie dem Besteck zumindest was die Richtung anging und sank nieder auf die Knie, stützte ihre Hände auf die Oberschenkel und sah heftig atmend zu Boden.
Sie hatte sich geschworen, ihre Kontrolle nicht mehr zu verlieren. Sie hatte es sich geschworen. Als das mit Ian passiert war, ihr Kontrollverlust... sie hatte sich zurückgezogen, es analysiert, und sich geschworen, dass es nie wieder passieren würde. Nie wieder. Und was war das jetzt gerade gewesen? Es brauchte offensichtlich nur einen sehr provokativen Chiss, der sie auf die Spitze brachte. Die Dinge, die er gesagt hatte... sie waren nicht fair gewesen. Manches war vielleicht richtig - auch wenn sie das vor Riuen selbst niemals zugeben würde - aber definitiv nicht fair. Riuen hatte sehen, spüren müssen, dass sie momentan nicht in der Lage für so etwas war - und er hatte weitergemacht. Aus purem Amüsement? Oder bezweckte er etwas anderes damit? Wollte er ihr ausgerechnet heute einfach so aus Jux beibringen, wie sie Grenzen setzen sollte? Seine Behauptung, sie würde die Liebe zu Ian noch vortäuschen... meinte er es ernst, hielt er das von ihr? Hielt er das alles für Heuchelei, für ein perfides Spiel? Während die einen im Orden sie seltsam ansahen, weil sie mit Ian zusammen war, begann also nun eine andere Fraktion, ihr dies erst gar nicht abzunehmen...? Konnte man sie damit nicht einfach in Frieden lassen, gerade jetzt, wo die Jedi eigentlich genug zu tun haben sollten...?
Oder meinte er es nicht ernst, war es Teil seines Amüsements - oder versuchte er gar, auf irgendeine seltsame Art, herauszufinden ob es stimmte, um Ian ein guter Freund zu sein, weil er Zweifel hatte, weshalb auch immer? Letzteres würde sie ihm beinahe verzeihen können, doch alles andere...
Langsam atmete Eowyn wieder ruhiger. Sie musste sich beherrschen... und Riuen ausblenden. All seine Worte ausblenden. All seine Sticheleien... momentan war kein Platz für so etwas wie Selbstanalyse. Da draußen lief jemand herum, der sie zumindest überwachte, hier drin plante Ian vermutlich gerade das größte Himmelfahrtskommando der letzten zehn Jahre. Das waren die Dinge, die Priorität hatten. Und wenn Bastion so lief, wie sie befürchtete... was interessierte dann noch, was Riuen von ihr hielt?


Ihr wurde kalt, als sie daran dachte. Bastion, die Katakomben, überall Sith - die Aussichten, das zu überleben, standen ungefähr... sie waren gering. Zu gering. Eowyn schloss die Augen, gab sich größte Mühe nicht an Va'art zu denken. Das war vorbei. Diese Panik war vorbei. Wenn sie starb... dann wenigstens nicht auf einem abgelegenen, unbekannten Planeten irgendwo im Nirgendwo, völlig ohne Sinn, sondern für eine Sache, für die es sich zu kämpfen lohnte. Daran musste sie sich klammern... es würde nicht umsonst sein. Und außerdem... war bis dahin noch Zeit. Zeit, um alles zu regeln, sie musste unbedingt dafür sorgen, dass ihr Testament aufbewahrt wurde, und auch die Nachricht an Mellah musste endlich abgeschickt werden. Sie war zwar nicht mehr ganz so akut und aktuell wie noch vor ein paar Tagen, aber... es war notwendig.
Außerdem... die Creme!

Schnell war Eowyn aufgestanden, doch ihrem Nachtisch ging es nach wie vor gut. Erleichtert holte sie einen neuen Löffel, um erneut zu probieren, auch wenn ihre Gedanken dieses Mal völlig abwesend waren. Was machte Ian gerade? Es war verlockend, nach ihm zu tasten, um herauszufinden, wie es ihm ging... doch das wäre nicht richtig gewesen. Sie würde ihm nicht nachspionieren, erst Recht nicht in so einer Situation. Sie brauchte einfach Geduld. Und es schadete nicht, wenn sie sich darin übte.

Es war nicht mehr viel zu tun. Einige Minuten später war die Creme so weit fertig, und Eowyn sah gewohnheitsmäßig auf ihr Komlink. Erleichtert und mit einem Kribbeln im Bauch sah sie, dass sie eine neue Nachricht hatte - wieder von Aketos. Es war kein Zufall gewesen. Ihre Padawan war tatsächlich wieder da - was auch immer geschehen war. Und sie war nicht nur wieder da, wie Eowyn nach dem Öffnen der Nachricht feststellte, sondern sogar schon beinahe hier, auf Coruscant! Die Nachricht war nicht mehr neu, das hieß... sie musste schon gelandet sein. Nervös lief Eowyn kurzzeitig im Zimmer auf und ab. Sie musste sie unbedingt sehen... aber Ian war beim Rat, und sie musste hier sein, wenn er wiederkam... Sie biss sich auf die Unterlippe. Ein Dilemma, wenn auch ein luxuriöses, und es war schnell gelöst. Ian würde sich melden, wenn er fertig war, dann konnte sie noch immer schnell zu ihm kommen.
Eowyn griff in der Macht hinaus, versuchte die Kamino zu lokalisieren, aber es war ohne Erfolg. Es wunderte sie nicht... ihre Verbindung war nun einmal nicht die beste, außerdem war der Tempel voller Machtnutzer. Ihr blieb also wieder nur eines - eine Nachricht.

~~~Nachricht an Aketos Tuosis~~~
Du weißt nicht, wie sehr ich mich freue, zu hören, dass du bereits hier bist. Ich weiß nicht, wie weit du bist und wo du gerade steckst, aber ich warte auf dich in der Empfangshalle des Tempels.
Eowyn
~~~Ende der Nachricht~~~

~~~Nachricht an Ian Dice~~~
Ian, Aketos ist bereits hier. Es tut mir Leid, dass ich nicht auf dich warten kann, wenn das Ratsgespräch zu Ende ist, aber kontaktiere mich bitte. Ich komme dann, sobald es möglich ist.
Ich liebe Dich! Alles wird gut.
Eowyn
~~~Ende der Nachricht~~~

Dann schnappte sich Eowyn den Brief an Mellah auf dem manipulierten Datapad, sorgte unterwegs dafür, dass es an Eleonore geschickt wurde und von ihr nach Tirahnn weiter geleitet wurde, und begab sich in die große, eindrucksvolle Empfangshalle des Tempels. Sie war durchaus belebt, und in ihrer unauffälligen, unjedihaften Kleidung fiel sie auch nicht sonderlich auf. Eowyn lehnte sich gegen eine Säule, von der aus sie die Halle gut im Blick hatte, und wartete auf ihre Padawan - Aketos würde nur schwer zu übersehen sein. Währenddessen betrachtete sie, um sich abzulenken, die Vielzahl der Wesen, die hier umhergingen und lächelte. Gut, neben diesem großen, stacheligen Wesen (Suna) würde selbst Aketos untergehen, aber sonst... würde sie ihre Padawan sicher nicht verfehlen.

Coruscant – Jedi-Tempel, Empfangshalle
 
[Coruscant :|: Jedi-Tempel :|: Gänge :|: Auf den Weg zu einem Trainingsraum] Arkon, Leela

Sie hatte nichts falsches gesagt... trotzdem amüsierte sich der vor ein paar Minuten noch unglückliche Arkon über etwas so sehr, dass er gar nicht aufhören konnte zu grinsen. Da Leela seinen momentanen emotionalen Zustand nicht einordnen konnte, waren für sie nur der Inhalt seiner Worte greifbar: Eine Bibliothek, gefüllt mit Wissen, das über 20000 Jahren gesammelt worden war! Dass sie für ein paar der Schätze womöglich jahrelang tote Sprachen würde lernen müssen, tat sie als irrelevant ab: "Ich habe vor, noch ein paar Jahre zu leben, Meister Arkon." merkte Lee in dem Zusammenhang trocken an.

Das Problem mit der Anrede hatte sie nebenher für sich zufriedenstellend gelöst. Es war eine Frage des Respekts. Des gleichen Respekts den er ihr entgegengebracht hatte, als er sie mit ihrem Doktortitel angesprochen hatte. Und es war praktisch. Die förmliche Anrede erlaubte ihr nachwievor ein wenig sichere Distanz. Immerhin gab es in ihrem Leben nicht viele Menschen, von denen sie so zwanglos geduzt wurde. Sie mochte diesen überschaubaren Kreis unterschiedlicher Individuen und war sich noch nicht sicher, ob sie den Alderaaner dorthinein einbeziehen wollte.

Erst als Arkon zu etwas obskureren Varianten der Meister-Padawan-Beziehung kam, dämmerte Leela, dass er sich möglicherweise einen Scherz auf ihre Kosten erlaubte. Ihre dunklen Augen wurden groß und rund als sie angestrengt überlegte, welcher Teil der vorangegangenen Konversation dafür den Anlass gegeben haben mochte. 'Vermutlich habe ich das verdient.' resümierte sie schließlich amüsiert, als Arkon den Bogen überspannte und auf einem doppelten 'Sir' in jedem Satz bestand. Die Mundwinkel der jungen Frau kräuselten sich in einem feinen, etwas schlitzohrigen Lächeln. - Sie war zufrieden damit, den Scherz als solchen schon vor der Pointe erkannt zu haben und entschlossen, sich dafür zu revanchieren.

Vorerst mußte das allerdings noch warten, denn sie waren im Trainingsraum angelangt. Entgegen ihrer Erwartung begann der Jedi - ihr Meister - verbesserte sie sich in Gedanken, nun nicht mit einer Schwertkampflektion, sondern liess sich im Schneidersitz auf dem Boden nieder, nachdem er ihr ein Übungsschwert gereicht hatte:

„Sag mir, Leela. Wofür benutzt ein Jedi das Lichtschwert?"


Arkons Frage vertrieb alle Leichtigkeit aus ihren Gedanken und sie spürte das Gewicht der beiden Blaster in ihren Holstern plötzlich sehr deutlich, genauso wie das Schwert in ihrer Hand, dass sie mit festem Griff umschloss, als unmittelbar sämtliche Tatorte, zu denen Dolph sie gerufen hatte vor ihrem inneren Auge auftauchten. Das saugende Geräusch, das ihre Schritte auf einem blutgetränkten Teppich machten, der saure Geruch eines perforierten Magens und nasse, kleine, nicht mehr zuordenbare Stückchen, die nach einem Amoklauf in einem Vorgarten lagen.

"Waffen töten." antwortete sie dem Jedi mit ausdruckslosem Gesicht und flacher Stimme, die nichts von dem preisgab, was in ihr vorging. "Ich weiß nicht, wofür Jedi Waffen benutzen. Aber für gewöhnlich werden sie gebraucht, um zu töten, zu verletzen und zu zerstören."

[Coruscant :|: Jedi-Tempel :|: Gänge :|: Trainingsraum] Arkon, Leela
 
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- Coruscant - Jeditempel - Raumhafen des Tempels - auf dem Rollfeld in der Nähe der "Thunderchild" - neben einigen Techniker und weiterem Personal allein

Aketos schlenderte und sah sich um. Aus der Thunderchild wurden bereits Kisten ausgeladen und sortiert. Ja. Vorräte konnte man immer brauchen und die Kamino fühlte sich auch seit langem einmal wieder so, dass sie gebraucht wurde. Es tat schon irgendwie gut. Die Leute hier auf Coruscant waren einiges gewohnt, aber anscheinend gehörten Kaminos nicht zu den Gästen die hier öfter residierten. Wie immer erntete Aketos blicke, die sich - auch wie immer - in ihr Selbstbewusstsein fraßen. Zum Glück war in der Nähe eine Art Transparistahlwand. Zwar nicht das Beste, aber es spiegelte. Ein kurzer Kontrollblick, schließlich war sie ja wieder in der Zivilisation angekommen. Kopfkette saß, Bo-Kampfstab auf dem Rücken saß, ein kurzer Taster nach ihrem Vibromesser, dass sie immer noch aus Gewohnheit versteckt unter ihrem Brustpanzer trug ergab, dass sich auch hier nichts geändert hatte. Der Brustpanzer glänzte makellos. Ihr weißes Unterkleid saß auch und wallte angemessen beim Gehen. Verdammt?! Was war denn das? Aketos blickte an sich hinunter. Da war doch tatsächlich ein kleines Loch! Am unteren Saum des Untergewands. Kein Wunder, dass die Leute schauten! Ruhig, Aketos, sprach sie sich selber Mut zu. Diese Imperfektion nagte aber weiter an ihr. Die Kamino ging weiter an der Transparistahlwand entlang, bis sie zum Ausgang beziehungsweise Eingang des Raumhafens des Tempels kam.

Papiere bitte!

klang es plötzlich von unten. Aketos fühlte sich nicht angesprochen und wollte einfach weiter gehen.

Hören Sie nicht?! Papiere bitte!

Die Kamino blieb stehen und guckte nach unten. Ein kleinwüchsiger - unperfekter - Mensch stand vor einer Sicherheitskonsole und blickte sie geradeswegs an.

Ich habe noch nie Papiere bei den Jedi gebraucht!

erwiderte die Hochgewachsene ruhig.

Neue Vorschriften!

Aketos Laune verschlechterte sich rapide bei dem Wort "Vorschriften". Das erinnerte sie irgendwie an die Regierung von Kamino zurück, die sie ja "entsorgen" wollte seither war sie ja im Exil. Und unweigerlich stieg ein kleines Fünkchen Panik in ihr auf als sie sich an diesen Twi‘lek auf Naboo zurückerinnerte. Schlimme Zeiten. Die Kamino legte ihre Hand auf einen Transdermalimplantatscanner der Sicherheitskonsole, der mit einem stechenden Pfeifton das Auslesen ihres Personenchips quittierte.

Ähm... Frau... Tuosis... Padawan Aketos...

Der Sicherheitsbeamte stammelte vor sich hin und versuchte verkrampft die Zeit zu überbrücken, klopfte dann auf ein paar Tasten herum, aber der fette rote Balken über Aketos Gesicht auf dem Bildschirm, auf dem "Vermisst" stand wollte einfach nicht verschwinden. Zu dumm nur, dass Aketos das alles sehen konnte aufgrund ihrer Größe. "Normalwüchsige" hätten keinen Einblick gehabt auf die Monitore. Aber bei einer knappen Größe von 2,50 Standardmetern konnte das nicht verhindert werden.

Ja?

fragte sie nur knapp.

Sie.. ja, wie soll ich mich ausdrücken... Sie dürften gar nicht hier sein.

Hmm.. Und nach was sehe ich aus? Sehe ich etwa vermisst aus?!


Ihr Temperament schien gerade ein bisschen mit Aketos durchzugehen. Mit jedem Wort, das sie sprach krümmte sie ihren Hals nach unten, bis sie dem Menschen direkt in die Augen starrte.

Entweder es wird jetzt ein Retinascan gemacht oder sie lassen mich passieren. Ich bin sowieso schon spät dran. Meine Lehr.. meine Meisterin wartet bestimmt schon auf mich! Und ich denke nicht, dass sie Ärger mit Großmeisterin Eowyn El'mireth bekommen wollen, oder?

mit einer besonderen Betonung auf "oder" natürlich. Der Sicherheitsbeamte war anscheinend nicht gewohnt, dass man so mit ihm sprach und wollte kontern, dann drang Eos Name in die Tiefen seiner Gehirnwindungen vor und er schluckte einfach nur. Dann wies er auf den Eingang zum Jeditempel.

Danke

, sagte Aketos und ging mit einem kleinen Grinsen auf den Lippen in Richtung des Tempels. Ehrfürchtig blickte sie nach oben. Ein prachtvolles Gebäude, darüber die Gleiter-Straßen. Und dann war sie auch schon da. Noch ehrfürchtiger betrat sie den Tempel. Kühle umfing sie und sofort zog etwas faszinierendes ihre Blicke auf sich: ein Tchuukthai (Suna). Ein wahrlich seltenes Ereignis! Bei näherer Betrachtung entpuppte sich DER Tchuukthai zu EINER Tchuukthai. Faszinierend! Über ihre Heimatwelt war gar nichts bekannt! Über ihre genetische Struktur so gut wie gar nichts... sie wäre ein tolles Forschungs... Eowyn!

Aketos grinste breit und ging auf ihre Meisterin zu. Meisterin.... jetzt hatten die Jedi doch schon großen Einfluss auf sie genommen. Sie hatte sich lang gegen diesen Ausdruck gewehrt. Aber irgendwie passte es besser ins Bild, diese "alten" Ausdrücke zu verwenden. Plötzlich spürte sie auch eine Wärme ganz tief in ihrem Bauch, eine tiefe Verbundenheit mit Eowyn und mit allem, was um sie herum geschah. Doch einen Augenblick später war das starke Gefühl weg. Aber eine kleine Spur davon blieb zurück. Und noch etwas machte sich breit: Friedfertigkeit. Das musste ein kurzer Anfall von "Macht" gewesen sein, dachte sich Aketos und ging weiter, Blick starr auf ihre Meisterin gerichtet.


Coruscant - Jedi-Tempel - Empfangshalle - mit Eowyn, weiter entfernt: Suna
 
Coruscant – Jedi-Tempel, Eingangshalle, allein, entfernt: Suna

Eowyn musste sich eingestehen, dass sie tatsächlich ein wenig nervös war. Die Ereignisse des Tages hatten sie bisher so weit abgelenkt, dass sie nicht viel über Aketos' Rückkehr nachgedacht hatte, aber langsam holte die Realität sie ein. Was würde ihre Padawan sagen, wieso war sie so lange fort gewesen? Würde sie ihr Vorwürfe machen, dass sie sie alleine nach Ilum geschickt hatte, um mit Ian weiterzureisen? Eowyn wusste, dass sie Aketos auf Nar Shaddaa kaum eine Wahl gelassen hatte... Ihr Entschluss war so schnell gewesen. Sie hatte die Entscheidung innerhalb von Sekunden treffen müssen, und die Kamino hatte kaum Gelegenheit gehabt, sich zu wehren, wenn sie es gewollt hatte. Auch hatten sie nicht eine Sekunde darüber gesprochen, was überhaupt dort passiert war, dass sie ausgerechnet wieder in die Hände dieses Twi'leks geraten war, war eine sehr unglückliche Sache gewesen. Da waren viele Dinge, über die sie theoretisch sprechen mussten... praktisch war dafür aber wenig Zeit. Wenn der Rat Ians Vorschlag zustimmte, dann würde sie ihre Zeit ab sofort teilen müssen. Aketos mitzunehmen war undenkbar - diesen Fehler würde Eowyn nicht noch einmal begehen. Also blieben nur zwei Möglichkeiten... ihre Ausbildung zu beenden, oder sich darum zu kümmern, dass jemand anderes dies tun würde. Denn was, wenn Bastion so ausging, wie Eowyn befürchtete...? Bloß... war Aketos schon so weit? Ihr fehlten noch immer gewisse Schwertkampffähigkeiten, ausgerechnet ihrer Padawan, und dann war da dieses Problem mit der Macht... Eowyn seufzte, während sie beobachtete, wie die Tchuukthai alle möglichen Blicke auf sich zog. Sie war gerade in dieser Hinsicht eine schlechte Lehrerin. Wie sollte sie ihrer Schülerin beibringen, die Macht zu fühlen, wenn sie ihr momentan selbst nur schwer vertraute? Vielleicht, nein, vermutlich war das der Grund, wieso Aketos dies noch nicht gemeistert hatte. Wenn Ian doch mehr Zeit hätte... er wäre vielleicht in der Lage, einen Zugang dazu zu finden. Aber ihn würde sie da nicht mit hineinziehen, denn Bastion würde all seine Aufmerksamkeit erfordern. Ihre eigentlich auch... Eowyn rieb sich, erneut aufseufzend, die Stirn. Aber dann würde es eben anstrengend werden. Aketos brauchte sie, sofern sie damit einverstanden war, ihre Ausbildung bei ihr fortzusetzen. Und wer wusste es schon... Vielleicht kam der Rat ohnehin zu dem Schluss, dass eine unzuverlässige Jedi wie sie die Letzte war, die sich an einer solchen Mission beteiligen sollte. Erst Recht, wenn er erfuhr, was sich heute Vormittag ereignet hatte... Wie sie es alleine schon Ian erzählen sollte, war Eowyn schleierhaft. Entweder, er würde furchtbar sauer werden, oder furchtbar besorgt - oder, noch schlimmer, beides gleichzeitig. Und wenn er dann noch das mit Riuen herausfand, war es ohnehin vorbei. Heute würde sie darüber aber ganz sicher noch schweigen. Und wenn möglich auch dauerhaft... Bloß war die Frage, wie sich Riuen... Sie spürte etwas, etwas Vertrautes...

Aketos!

Tiefe Erleichterung und Freude machten sich in Eowyn breit, und sie stellte fest, dass sie bis gerade eben nicht daran geglaubt hatte, dass die Kamino wirklich hier sein würde. Aber das war sie, überragte eindrucksvoll die Menge und war wirklich kaum zu übersehen. Es tat unglaublich gut, dass auch positive Dinge geschahen. Genau so etwas hatte sie jetzt gebraucht! Eowyn lächelte und ging schwungvoll und dennoch würdevoll auf ihre grinsende Padawan zu. Ein Grinsen hieß hoffentlich, dass die Kamino keinen Groll gegen sie hegte...?
Bei Aketos angekommen, ergriff Eowyn erfreut beide Hände ihrer Padawan. die große Kamino zu umarmen wäre lächerlich gewesen, und außerdem erschien es Eowyn auch unpassend. Dann legte sie den Kopf in den Nacken und sah zu ihrer Padawan auf.
Aketos! Die Erleichterung war ihr deutlich anzuhören. Ich bin so froh, dass du hier bist. Ich hoffe, der letzte Teil deiner Reise verlief... weniger ereignisreich? Eowyn lächelte amüsiert und hob die Augenbrauen. Zwar wusste sie noch immer nicht, was losgewesen war, aber zumindest dieser letzte Teil schien ja geklappt zu haben.
Auf den ersten Blick konnte Eowyn an der Kamino auch nichts ungewöhnliches feststellen - keine deutlichen Narben, keine Veränderung der Hautfarbe. Es schien ihr zumindest ganz gut zu gehen.
Ich möchte unbedingt erfahren, was du erlebt hast, und ich muss dir auch einiges sagen, aber... Eowyn blickte sich um. Nicht hier. Was Aketos erlebt hatte wusste Eowyn nicht, aber ihre eigenen Informationen würde Eowyn nicht in der Eingangshalle herausschreien. Auch ihrer Padawan würde sie nicht alles erzählen dürfen, die Herkunft des Virus zum Beispiel unterlag noch immer strengster Geheimhaltung. Aber es gab persönlichere Dinge, die sie beide klären mussten, und da bot sich die Eingangshalle nicht an.
Aber auch nicht Eowyns Quartier. Wenn Ian vom Rat zurückkam, würde er seine Ruhe brauchen, das letzte, was er dann brauchte, war eine fremde Kamino in seinem Zimmer. Nein... aber es sprach nichts dagegen, Aketos nun ein eigenes Zimmer zu besorgen. Schließlich waren sie auf Coruscant, im Jedi-Tempel, und nicht in der Basis auf Lianna.

Eowyn ließ Aketos' Hände los und lächelte ihr erneut zu.
Komm mit... wir besorgen dir als erstes ein Zimmer. Eowyn grinste, während sie zum nächsten Terminal ging. Ja, du hast richtig gehört, ein eigenes Zimmer. Du musst dich nicht erneut mit deiner Meisterin herumschlagen. Es war nicht sonderlich schwer, ein Zimmer zu finden, das Aketos' Ansprüchen genügen sollte, und kurz darauf setzte sich Eowyn mit ihrer Padawan in diese Richtung in Bewegung.
Du kennst den Tempel bisher nur aus Erzählungen, richtig? Bedauernd sah Eowyn zu ihr auf. Eine ganze Generation, die ohne dieses Symbol, ohne diese Heimat, ohne diese Sicherheit aufgewachsen war... es war schlicht traurig. Hier ist es völlig anders als auf Lianna. Dein Zimmer ist auf deine Spezies angepasst - höhere Luftfeuchtigkeit, wenn du es möchtest, und außerdem, Eowyn lächelte schief, ein längeres Bett. Sie wusste, welche Probleme Aketos immer wieder gehabt hatte. In der Kantine gibt es problemlos passende Mahlzeiten... Sie blieb vor einem Turbolift stehen und betrat diesen kurz darauf. Es ist noch nicht alles fertig renoviert, das Virus hat uns etwas zurückgeworfen. Logischerweise. Aber das meiste funktioniert... Zumindest tat es hoffentlich dieser Turbolift. Turbolift... Fuhr ihre Padawan überhaupt grern mit diesen Dingern? Wieder einmal stellte Eowyn fest, dass sie viel zu wenig über sie wusste. Es gibt viel mehr Trainingsräume, einen großen, wenn auch momentan noch nicht so schönen, Garten, und auch Schwimmbecken. Sie stiegen aus dem Turbolift aus, und Eowyn führte Aketos den Gang herunter. Sie war noch nicht lange hier, ein paar Wochen... aber sie fand sich bereits wieder zurecht wie früher. Es war... seltsam. Noch immer.
Die Schwimmbecken würden der Kamino sicher gefallen, Coruscant hatte viele Vorteile, besonders für Nichtmenschen. Lianna war einfach zu sehr auf Menschen ausgelegt gewesen, aber nun, da die Jedi wieder hier waren, konnte man den alten Standard langsam wieder finden.

Eowyn öffnete die Türe und wies Aketos hinein.
Willkommen im Jedi-Tempel, lächelte sie, und betrat das Zimmer hinter der Kamino, blieb aber noch im Türrahmen stehen. Ich weiß nicht... die Reise war sicher anstrengend. Möchtest du dich erst einmal ausruhen? Falls nicht... Eowyn zuckte mit den Schultern. Ich gebe zu, ich bin sehr neugierig, wo du in den letzten Wochen, ja, eigentlich Monaten, gesteckt hast...? Sie wollte ihre Padawan auf keinen Fall bedrängen. Sie hatten sich gerade erst nach langer Zeit wiedergetroffen, vielleicht brauchte sie etwas Abstand. Vielleicht musste sie auch den Trubel hier auf Coruscant erst verarbeiten... Eowyn würde nicht den Fehler machen, von zu großer Distanz nun auf Bedrängen umzuschalten.

Coruscant – Jedi-Tempel, Aketos' Zimmer, mit Aketos
 
Coruscant – Jedi-Tempel, Ratsturm – Ratssaal – NPCs, Satrek (per Holo), Ian, Chesara, Joseline, Sarid und Wes

Bei vielen der Fragen zeichnete sich zu Wes' Erleichterung zunehmend ein Konsens ab, nicht aber bei der Frage einer NRGD-Beteiligung. Da hatten Arkadi Duval und seine Gesinnungsgenossen einen schönen Scherbenhaufen hinterlassen. Auch Joseline, die an der Ian/Eowyn-Affäre Wes' Wissen nach nicht beteiligt war, traute dem Geheimdienst nicht vollends. Er selbst hatte eigentlich noch viel weniger Grund, den Spitzeln zu vertrauen, auch wenn er – wie auch Joseline und Sarid – in der direkten Zusammenarbeit bei gemeinsamen Missionen keine schlechten Erfahrungen gemacht hatte. Es stimmte aber, diese Mission war Sache der Jedi. Genau an dieser argumentativen Stelle brachte Joseline einen weiteren Punkt ins Spiel: wenn alle Flüssigkabel rissen, der letzte Rettungsrepulsor versagte und die Mission aufflog, war es nicht die Neue Republik gewesen und die Politik hatte im Zweifelsfall von nichts gewusst.

»Das ist allerdings wahr. Wenn wir denken, dass das Imperium einen Kriegsgrund aus einer gescheiterten Mission konstruieren könnte, müssen wir uns dagegen absichern,«


Erklärte Eleonore und Wes warf ein:

»Wenn wir scheitern sollten, wäre Coruscant dem Abgrund einen großen Schritt näher, so wie auch die Republik sich dem Zustand nähern würde, wo der Imperator sie vermutlich haben möchte. Natürlich wäre dann jeder Vorwand recht, den sicherlich ohnehin geplanten neuerlichen Krieg beginnen zu lassen.«

»Ja, aber vielleicht auch nicht. Wenn die Jedi – oder ein Teil des Ordens – einen Alleingang ohne Wissen und Beteiligung der Neuen Republik durchgeführt hätten. Wer weiß, wie groß der Anteil derer im imperialen Machtapparat ist, die lieber weiter ihre eigenen Wunden lecken würden als erneut in den Krieg zu ziehen.«

»Das hieße aber auch, dass der Orden im Falle eines Scheiterns noch viel schlechter dastehen würde als ohnehin schon.«


Rornan hatte beim Gedanken an ein solches PR-Desaster erkennbar kein gutes Gefühl, was Eleonore aber nicht gelten lassen wollte.

»Ja, aber ist es nicht das, was Jedi tun? Den Blasterschuss auffangen, um andere vor Schaden zu schützen?«


Schließlich meinte Wes:


»Ich denke, wir sollten einen Plan entwerfen, der den NRGD nicht zwingend vorsieht. Sollte die Notwendigkeit eintreten – oder der Kanzler darauf bestehen – kann man sie immer noch mit an Bord holen. Aber wir sollten die Zahl der Mitwisser so lange wie möglich so gering wie möglich halten, denn wie Jo sagt, ein fauler Apfel, ein Fehler reicht.«


»Für meine Schatten lege ich meine Hand ins Feuer, aber nicht für jeden x-beliebigen Agenten, den man uns zuweist,«

Erklärte Ahna Rigby. Sarid gab Wes recht, Eowyn war ziemlich unabdingbar auf dieser Mission. Schon weil sie die Jedi war, der Ian sicherlich am meisten vertraute und die auch die Zuversicht der übrigen Anwesenden – da war Wes sich sicher – genoss. Allerdings hatte die blonde Meisterin Wes ja etwas eingestanden, was er dem Rat unter den Umständen erst recht nicht vorenthalten konnte. Dementsprechend berichtete er:

»In Bezug auf Eowyn muss ich sagen, dass sie mir eine Verletzung des Jedi-Kodexes eingestanden hat. Sie wurde – wie im übrigen auch Ian – von NRGD-Agent Arkadi Duval erpresst und zunächst auch einem Handel zugestimmt, ihm geheime Informationen zukommen zu lassen. Dazu kam es nicht, aber Eowyn bekannte, Ians Wohl über das des Ordens gestellt zu haben. Ich würde aber dafür plädieren, von Sanktionen abzusehen und wage zu behaupten, dass dieser Vorfall ihre Eignung für die Mission auf Bastion nicht in Frage stellt. Ohne Zweifel brennt sie auf Wiedergutmachung.«

Da es allgemeine Zustimmung fand, Ian direkt zu befragen, holte Joseline den ehemaligen Sith zur Beratung hinzu. Es dauerte nicht lange, bis dieser eintraf und von Sarid hineingebeten wurde. Als der Mensch den Ratssaal betrat, setzte er sich auf einen der Ratsstühle, was ein kleiner Fauxpas war – und von Rornan mit einem missbilligenden Blick bestraft wurde, doch Wes war gerne bereit, darüber hinwegzusehen. Immerhin war dies eine Beratung, kein Kreuzverhör, und Ian war der Fachmann, nicht der Angeklagte.


»Guten Morgen, Ian. Wie du siehst, haben wir keine weitere Zeit verloren,«

Begrüßte der Jedirat den Neuzugang, der ganz schüchtern bekundete, das Pläneschmieden von der Erlaubnis des Rates abhängig gemacht zu haben, wo Wes seinen Kollegen erklärt hatte, Ian würde in jedem Fall gehen. Aber vielleicht hatte er sich ja doch Gedanken gemacht, jedenfalls erläuterte er seine Idee. Eowyn, von der es eh schon halb beschlossen war, dass sie mitzugehen hatte. Er würde ihre Unterstützung brauchen.


»Das sollte kein Problem darstellen, denke ich,«

Bekundete Wes. Eowyn als vermeintliche Geisel mitzunehmen klang nach einem klugen Schachzug, das würde Ians Glaubwürdigkeit unter den Sith stärken. Besonders, da eine Gefangene wie sie ein beträchtliches Faustpfand darstellte. Ahna Rigby schien sich aber daran zu stören, die Tatsache, dass Eowyn eine ihrer Schatten war, zu offenbaren.

»Ich weiß nicht, ob ich den Sith auf dem Aurodiumtablett servieren möchte, welcher Jedi Schatten ist und wer nicht.«

»Es könnte den Preis wert sein, Ahna. Die ganze Mission steht und fällt mit Ians Glaubwürdigkeit. Eine Schatten zu sein, würde Eowyn tatsächlich zu einer wertvolleren Gefangenen machen. Die Sorte die man behält, nicht die, die man umbringt. Da stimme ich Ian zu.«


Die Gefahr für Eo war natürlich trotzdem groß, aber so wahrscheinlich am besten, speziell wenn Ian vorgeblich versuchte, sie zur dunklen Seite zu bekehren. Auch da stimmte Wes mit ihm überein.


»Weiß sie von deiner Idee? Angesichts der Gefahr, in der sie sich begibt, halte ich ihr Einvernehmen für zwingend,«


Fand der Taanaber. Anschließend skizzierte Ian, wie er sich vorstellte, dass Eowyn auch tatsächlich etwas ausrichten können würde, anstatt als reiner Aufrichtigkeitsbeweis Ians in einem Kerker zu schmoren.

»Wie sicher bist du dir, Eowyn aus dem Kerker heraus zu halten beziehungsweise als ›Versuchskaninchen‹ herausholen zu können?«


Fragte Wes, aber es war nicht zu übersehen, dass Ian sich wahrscheinlich mehr Sorgen um Eowyn machte als jeder von ihnen.


»Es muss vor allem jemand da sein, der das Virus unbemerkt und sicher aus dem Tempel bringt, sollte der Plan auffliegen. Das ist unser Hauptziel,«

Erklärte Ahna, was Wes zwar nicht von der Hand weisen konnte, aber selbst nie so gesagt hätte.

»Aber natürlich würden der oder diejenige auch für eure Sicherheit Sorge tragen. Das heißt, wir schleusen weitere Schatten in den Tempel ein?«

»Brianna Kae. Kae ist die richtige für diese Aufgabe. Sie würde eine überzeugende Überläuferin abgeben, so viel ist sicher, und ich muss sehen wer noch. Bennett kenne ich noch kaum, vielleicht wäre sie etwas für das zweite Auffangnetz. Wer auch immer in den Sithtempel geht, sollte Unterstützung von außen haben, spätestens im Falle einer Flucht. Ich könnte mir vorstellen, persönlich ein Teil davon zu sein.«

Wes hob die Augenbrauen über den unerwarteten Vorstoß. Dass eine Brianna die enttäuschte Jedi glaubwürdig verkörpern konnte, daran konnte seit der Szene im Ratssaal und des offen geäußerten Missfallens kein Zweifel bestehen. Dass sich so eine zu den Sith wenden könnte, war sicherlich vermittelbar. Aber dass Ahna selbst gehen wollte, erschien nun doch etwas gewagt, obwohl die Chefschatten nicht allzu bekannt war und ihre Chancen sicherlich selbst gut genug beurteilen konnte.


»Bist du dir da sicher, Ahna? Was denken die anderen?«

Coruscant – Jedi-Tempel, Ratsturm – Ratssaal – NPCs, Satrek (per Holo), Ian, Chesara, Joseline, Sarid und Wes
 
[ Coruscant - Jedi-Tempel - Eingangsberreich ] Suna, Eo, Aketos

Ist das Leben nicht schön? Ehrfürchtig lies Suna ihren Blick weiter durch die gigantische Halle schweifen. Aufgeregt peitschte ihr kurzer Schwanz, hin und her. Langsam drehte sie sich einmal um die eigene Achse, was bei vier Beinen ein wenig komplizierter war, als für Humanoide, wie die Menschen. Aber niemand kam auf sie zu oder Suchte anscheinend nach ihr, soweit Suna auf ihrem Rundblick erkennen konnte. So Leicht war sie ja nicht zu Übersehen, zwischen all den Zierlichen Schlüpflingen. Mit einem zufriedenen Grollen aus ihrer Kehle, tapste Suna mit beschwingten Schritten durch die Halle, auf eine Säule am Eingang zu. Vorsichtig rieb Suna ihre Wange kurz an einer der vorderstem Säulen. Damit jeder wusste der sie suchte, das dies jetzt auch ihr zu Hause war, wie es bei ihrem Volk üblich war. Da stieg ihr ein Geruch in die Nase, den Suna auf dieser hässlichen Welt nicht mehr erwartet hatte. Es Roch nach frischer Erde und Pflanzen? Neugierig hob sie ihren Kopf ein Stück weiter, und versuchte der Herkunft der Gerüche aufzuschnappen. Gab es in diesem gigantischen Tempel vielleicht sogar eine Wiese oder ein kleines Wäldchen? Wirklich daran glauben konnte Suna nicht, auch wenn das Gebäude sicherlich groß genug dafür sein könnte, ihrer Meinung nach.

Ohne es bewusst zu merken hatte Suna sich bereits Neugierig auf den Weg gemacht. Dabei lief Suna auch an einer Frau mit einem ziemlich ungewöhnlichen langen Hals vorbei
(Aketos). Es gab schon merkwürdige Lebewesen! Wie sie es nur schaffte mit dem Kopf auf dem grazilen Hals zu Balancieren? Der Hals wirkte einfach so dünn und zerbrechlich auf Suna, wie ein Grashalm im Wind. Neben ihr stand diese niedliches kleine Ding mit dem blonden Schopf (Eo^^) und begrüßte Aketos. Diese kleinen zierlichen Menschen Mädchen sahen wirklich zum Abschlecken niedlich aus, für Suna. Noch so klein wie Neugeborene, die gerade erst das Licht der Welt erblickt hatten. Auch wenn sie natürlich anders Rochen und nicht genau gleich aussahen, gab es da doch eine Ähnlichkeit die man nicht Leugnen konnte. Irgendwie Gefiel ihr die Frau auf Anhieb, sie hatte nicht wie viele andere menschliche Frauen, denen Suna bis jetzt begegnet war, einen künstlichen Geruch aufgetragen um sich zu Tarnen. Das sie aufrecht laufen konnte passte nicht ganz zu dem Bild einer Neugeborenen, aber das war nur ein kleines Detail für sunas Mutterinstinkt. Die Kleine roch angenehm erfrischend nach Zitronengras, aber sie war es nicht was Suna gerade lockte. So lief sie an den beiden einfach vorbei, als die beiden sich gerade auf den Weg machten.

Zielstrebig folgte Suna ihrer Nase, durch mehrere Gänge, bis sie abrupt stehen blieb, an einem halbrunden steinernen Durchgang und ein zufriedenes aus tiefster Kehle kommendes Brummen auszustoßen. Vor ihr lag ein kleiner Garten, der gerade in voller Pracht blühte. Unbekannte in allen Farben blühende Pflanzen lockerten eine Wiese auf. Rottöne harmonierten mit unterschiedlichen Blautönen, vereinzelte Sonnengelbe und Violette Blüten rundeten den Eindruck zu einer vollkommenheit ab, die nurr Mutter Natur erreichen konnte. Eine kleine Gruppe uralter Bäume spendete in einer Ecke, mit ihren alten mächtigen Ästen und Blättern dem Gartens gnädig ihren Schatten. Vereinzelte Wassertropfen auf den Blättern des vor kurzen erst gegossenen Gartens, glitzerten noch immer in der Sonne, wie Sternenjuwelen. Riesige Deckenfenster ließen sie fast ungehindert hinein strahlen. Ein wenig unsicher betrat Suna den Garten, zwar gab es kleine angelegte Wege. Aber das kümmerte sie nicht wirklich. Nach all der Zeit in den metallischen Raumschiffen und ihrer ersten Endtäuschung über den Anblick der toten Welt Coruscant, war dies ein Anblick der sie sehr berührte. Sie kostete es aus ihre vier Füße wieder durch das Gras schleifen zu spüren, bei jedem Schritt. Den Geruch nach wirklicher Natur um sich zu haben, was etwas ganz anderes war als die Luft an Bord von Raumschiffen. Die Sonne wieder auf ihrer Haut und Rücken zu spüren, diese warme weiche liebevolle Berührung, der Sonnenstrahlen, war wie eine Begrüßende Umarmung für Suna. Nur noch der Wind fehlte ihr jetzt ein klein wenig. Aber das bekümmerte sie gerade nicht sonderlich.

Mitten auf der Wiese lies Suna sich einfach zur Seite fallen und seufzte zufrieden. das hatte sie die ganzen letzten Wochen auf ihrer Reise mehr vermisst als sie Geahnt hatte. Das und wirklich mal wieder Bewegung, aber das hatte auch später noch Zeit. Zufrieden holte sie tief Atem und kostete den Duft nach wirklicher Natur aus. Das sich auch andere Lebewesen hier im Garten befanden störte sie nicht im mindesten dabei. Das hatte sie sich aber so was von verdient, diesen Moment! Mal auch an sich und das eigene Wohlergehen zu denken konnte wohl kaum falsch sein.

Hoffentlich bekam sie hier im Tempel, keine so winzige Kammer, wie an Bord der Raumschiffe zugeteilt. Das war schon sehr unbequem gewesen, auch wenn sie sich nicht beschwert hatte. Ihr würde es ja schon reichen ein klein wenig mehr Bewegungsfreiheit zu haben. Hing suna ihren Gedanken nach und lies ihnen freien lauf. Aber noch wichtiger war wieder ein richtiges Badezimmer zu bekommen! Sie hatte sich nur mit feuchten Tüchern an Bord des Schiffes aushelfen können, weil kein Becken auch nur ansatzweise groß genug war für Suna. Das konnte sie zu Not ja eine Zeitlang ertragen, aber der Wunsch nach einem richtigen Bad, nach der Reise war schon gewaltig. Suna merkte gar nicht das sie fast zwei Stunden im Garten dösend zubrachte, es war ihr Hunger, der sie mit einem hörbaren Magen knurren wieder aus ihren Gedanken riss. Zufrieden und ein wenig aufgewärmt rollte sie über den Rücken ab, um wieder mit Schwung auf die Beine zu kommen. Sie wusste nicht wie viel Zeit wirklich verstrichen war, aber sie sollte wohl besser zurück, in die Eingangshalle gehen, nicht das sie noch jemand suchte.


[ Coruscant - Jedi-Tempel - Garten] Suna, ?
 
[Coruscant :|: Jedi-Tempel :|: Gänge :|: Trainingsraum] Arkon, Leela

Arkon hatte Mühe seine Jedisinne zurückzuhalten, er war neugierig zu erfahren, was in Leela vor sich ging, aber er riss sich zusammen und gestattete seiner Neugierde nicht seine Machtfühler auszustrecken und in Lees Gedanken herumzustöbern. Es war eine Frage des Respektes und des Vertrauens. Doch er bereute seine Entscheidung, als er merkte dass seine Frage bei Lee etwas ausgelöst hatte. Sie schien seine Frage ausdrucksloser und nüchterner zu beantworten und das ließ den Jedi die Stirn runzeln. Allerdings blieb es bei diesem Stirnrunzeln und er konzentrierte sich nun darauf passende Worte zu finden wie er Leela antworten sollte. Ihre Antwort war in gewisser Weiße nicht falsch, allerdings war sie auch nicht richtig. Sie war einseitig und fast schon … extrem, beleuchtete nicht alle Facetten.

„In gewisser Weise hast du Recht mit deiner Antwort. Waffen sind in erster Linie Werkzeuge zum töten“, Arkon stand auf, wohlwissend, dass nun ein ‚aber‘ kommen würde und sich auch der Tatsache bewusst, dass ein Satz vor dem ‚aber‘ nichts wert war, „genau das dachte ich auch, als ich auf die Jedi traf und mich dort das allererste Mal mit tödlichen Waffen auseinander setzen musste. Als Alderaaner hatte ich hier meine Sicht der Dinge, aber diese Sicht war einseitig und extrem. Und mir wurde schnell klar gemacht, dass nur die Sith in Extremen denken.“ Arkon schwieg einen Augenblick um Lee Zeit zu geben darüber nachzudenken, sprach dann aber auch direkt weiter. Es war ihm wichtig, dass Lee die entsprechenden Gedanken mitgeteilt wurden: „Betrachte einen deiner Blaster, Leela“, seine rechte Hand zeigte kurz auf eine ihrer geholsterten Waffen, „sicherlich haben auch diese Waffen zwei Einstellungen, ‚tödlich‘ und ‚Betäubung‘. D.h. die Entscheidung, ob ein Schuss mit tödlicher Intensität abgefeuert wird, entscheidet in erster Linie der Schütze. Natürlich spielen hier Umstände auch mit rein, aber selbst wenn der Blaster auf ‚tödlich‘ eingestellt ist, muss der abgefeuerte Schuss nicht tödlich sein. Er kann immer noch auf ein Bein oder eine Schulter gezielt sein …“Arkon hob abwehrend die Arme, da er hier mit Widerworten rechnete, denn in einem Feuergefecht ging es oft um Leben und Tod und Arkon macht niemanden Vorwürfe, wenn dieser sein Leben über das seines Kontrahenten stellte.

„Ich weiß, dass dieser Vergleich hinkt“, doch Arkon hatte schon eine neue Metapher parat, „betrachte aber einmal ein Skalpell. Als medizinisches Instrument dient es der Erhaltung von Leben, doch auch dieses Werkzeug kann als Waffe eingesetzt werden.“

Der junge Jedi pausierte kurz und hielt inne, bevor er weitersprach. Er könnte so noch ewig weitersprechen, vermutete aber, dass Dr. Kaveri die Essenz seiner Worte verstand.

„Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ein Jedi sein Lichtschwert nie zum Töten einsetzt, allerdings ist es uns ein Anliegen, dass wenn es zum Kampf kommt, wir zuerst die nicht-tödlichen Alternativen durchzuspielen.“

Er blickte Leela in die Augen um sicher zu gehen, dass sie diesen letzten Satz auch wirklich gehört hatte.

„Hast du noch Fragen? Es ist wichtig, dass du verstehst, dass die Jedi den Kampf nur als letzten Ausweg sehen und wenn wir kämpfen, dann nur um zu schützen...“

[Coruscant :|: Jedi-Tempel :|: Gänge :|: Trainingsraum] Arkon, Leela
 
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