Zumindest ist Dooku der Gentleman und den Sith
Als abgrundtief böse würde ich ihn auch nicht einschätzen.
Wenn es denn so wäre, dann hätte Christopher Lee ein echtes Glaubwürdigkeitsproblem und das kann ich mir bei einem Schauspiel-Veteranen wie ihm kaum vorstellen.
Ich denke, dass sich Dooku mit "edleren" Absichten als bloßer Machtgier auf die dunkle Seite der Macht begeben hat.
Es wäre wenig nachvollziehbar, wenn er sich so ohne ohne weiteres den Sith, den Mördern seines Schülers Qui-Gon Jinn, angeschlossen hätte.
Warum tat er das also?
Wollte er der korrumpierten Alten Republik einfach nur einen (folgenschweren) Denkzettel verpassen?
Oder war er nur einer der zahlreichen Jedi wie Ulic Qel-Droma, die versuchten, die dunkle Seite der Macht von innen heraus zu zerstören, und ihr letztendlich doch verfielen?
Während des Gesprächs mit Obi-Wan in "Attack of the Clones" verrät Dooku Obi-Wan ungewöhnlich viel über seinen Meister Darth Sidious.
Er nennt dessen Namen und deutet an, dass dieser die Kontrolle über den Galaktischen Senat erlangt hat.
Damit schafft er doch im Grunde zusätzliche Risiken für Palpatine und dessen Pläne.
War das Gespräch nur einer von Dookus Tricks, um Obi-Wan auf die Seite der Konföderation der Unabhängigen Systeme zu ziehen und dem Jedi-Rat damit zu schaden?
Oder wollte er in Obi-Wan als Schüler seines Schülers Qui-Gon einen nützlichen Verbündeten zum Sturz von Darth Sidious gewinnen, ähnlich wie es Darth Vader in "The Empire Strikes Back" mit Luke versucht hat?
In Anbetracht der zahlreichen Parallelen zwischen der PT und OT hat Count Dooku in der PT eine ähnliche Rolle wie Darth Vader in der OT.
Genau wie Vader soll er im letzten Teil der Trilogie einem jüngeren Schüler Platz machen, nur mit dem Unterschied, dass sich Luke korrekt entscheidet und Anakin nicht.
Ich bin daher der Meinung, dass Dooku genauso wie Vader mit guten Absichten zur dunklen Seite übergetreten ist.
Höchstwahrscheinlich wollte er Vergeltung für den Tod von Qui-Gon Jinn üben (im Grunde bereits ein Akt der dunklen Seite) und die dunkle Seite von innen heraus vernichten.
Hinzu kommt sein mangelndes Vertrauen in den ziemlich träge gewordenen Jedi-Orden, weshalb er seinen Plan im völligen Alleingang durchführt.
Nachdem er sich allerdings auf den Pfad der dunklen Seite der Macht begeben hat, wird er genauso wie so ziemlich jeder andere vor ihm von der dunklen Seite verdorben.
Von diesem Zeitpunkt an denkt und handelt er wie ein Sith und seine Absichten sind nicht mehr so gut.
Zwar glaubt er immer noch, dass er durch den Verrat an Sidious wieder auf die helle Seite zurückfinden kann, aber in Wirklichkeit will er Sidious nur noch aus Machtgier stürzen.
Er ist also zum Zeitpunkt des Gesprächs mit Obi-Wan in Episode II bereits im wahrsten Sinne des Wortes von der dunklen Seite der Macht verdorben.
Auch Darth Vader glaubt in "The Empire strikes back", dass er der Galaxis durch weiteres Unrecht, ebenfalls dem Verrat an seinem Meister, Frieden und Ordnung zurückbringen kann, aber durch dieses Unrecht kann er niemals auf die helle Seite zurückfinden.