"Du verfügst über Hass... du verfügst über Zorn... "

Darth Ki Gon schrieb:
Für Anakin stirbt Palpatine als Freund ungefähr zu der Zeit, als er (also Palpatine) sich als Sithlord zu erkennen gibt. Von da an ist Palpatine für ihn nur noch ein Werkzeug, dass er beabsichtigt wegzuschmeissen, wenn er sein Ziel erreicht hat. Man hört, wie er plant Palpatine zu stürzen und das hätte er dann machen wollen, wenn er Padme in Sicherheit gewußt hätte.
Er hat keine freundschaftlichen Gefühle mehr für Palpatine, aber nach seiner Umwandlung (also die Rüstung) und Padmes Tod ist, Palpatine das einzige, was ihm geblieben ist.
Vaders Leben ist leer und er ist arm dran, dies ändert sich jedoch, als er von seinem Sohn erfährt.

Palpatine ist also das einzige, was ihm geblieben ist. Einverstanden, aber weshalb sollte er denn weiter zu ihm halten? Er wollte von Palpatine die Kenntnis erlangen, wie er den Tod einer geliebten Person (Padme) verhindern kann. Außerdem wollte er dann später Palpatine loswerden und dann (wahrscheinlich) Padme an seiner Stelle als Herrscherin, eventuell zusammen mit sich selbst, einsetzen. Diese Ziele kann es nach Padmes Tod nicht mehr geben. In den Episoden IV bis VI hat man als Zuschauer aber keinerlei Ansatzpunkte, Vader wäre ungern der Handlanger von Palpatine. Warum? Welches Motiv hat Vader noch? Wenn schon nicht aus Freundschaft wie du geschrieben hast und dem ich ja auch zustimme, weshalb denn dann? Böse, weil er sonst nichts zu tun hat? Böse, weil er leer ist? Das wäre mir ehrlich gesagt, etwas zu simpel und das stört mich auch mit am meisten an ROTS, weil der ehemals mystische Vader so zu einer Person würde, die böse der reinen Bosheit wegen wäre.

Palps hat in all den Filmen das Motiv zu Macht zu erlangen bzw. zu verteidigen. Er handelt aus einem klaren Motiv heraus "böse" und ist gnadenlos gegenüber denen, die im dabei im Weg stehen. Aber warum handelt Vader in der OT böse und hilft sogar noch demjenigen, der für seine Situation und seine Leere mit verantwortlich ist? Wenn er das immer noch nicht erkannt haben sollte, dann - sorry - ist er wirklich ganz schön beknackt. Ich hab auch große Zweifel daran, dass er mit Luke zusammen Palps stürzen möchte, wenn ich mir sein Verhalten in ROTJ bis ganz kurz vor Schluss ansehe.
 
Ki Gon schrieb:
Das sich das nicht wirklich ändert sieht man dann später auch wieder bei Luke. Luke wird von Obi Wan massiv unter Druck gesetzt seinen Vater zu töten (was Quatsch ist). Da muß man schon fragen, was in ihn gefahren ist,- das Beste und Ehrlichste was Obi Wan hier tun könnte ist Luke zu sagen "Das es seine eigene Entscheidung ist und er wissen muß, was er tun muss". Denn wie er mit seinem Vater umzugehen hat, ist ein höchst persönliche Entscheidung Lukes und Obi Wan hat sich da überhaupt nicht einzumischen.
Nicht ganz richtig. Obi-Wan verlangt von Luke nur, sich Darth Vader zu stellen. Er sagt niemals, dass Vader getötet werden muss. Nur als Luke meint, er könne seinen eigenen Vater nicht töten, sagt Obi-Wan, dass der Imperator dann schon gewonnen hätte.
Es geht darum, dass Luke zu allem bereit sein muss. Nur dazu ermutigt Obi-Wan ihn. Denn je mehr Zweifel Luke in seinem Herzen trägt, desto größer ist die Gefahr, dass er scheitern würde. Er will nicht wirklich von Luke, dass er Vader tötet. Er will nur, dass Luke sich bewusst wird, dass er diese Entscheidung möglicherweise treffen muss.

Das Ganze kommt IMO einfach aus Obi-Wans eigener Erfahrung. In Episode III steht er Anakin auch mit Zweifel gegenüber und bringt es nicht fertig, ihn zu vernichten. Dadurch konnte Darth Vader überleben und an der Seite des Imperators weiterleben, und - noch schlimmer - der Hass und der Zorn gegenüber den Jedi und seine Bindung zum Imperator wurden noch weiter gefestigt.
Obi-Wan will nicht, dass Luke die gleichen Fehler unterlaufen wie ihm selbst.

Das Ergebnis von Obi Wans Bemühungen ist, dass man dem Mörder Padmes einen guten Schritt näher ist. Er hat also sehr wohl Ermittlungsarbeit aufgenommen und das ist etwas, was er Anakin noch am Nachmittag klar verboten hat.
Allerdings wurde ihm diese Entscheidung im Prinzip aufgezwungen. Weil Obi-Wan Anakin eben nachmittags noch zurecht gewiesen hat, legt Anakin ihn gewissermaßen rein - was Obi-Wan später auch schließlich merkt: "... du benutzt sie als Köder!"
Und Obi-Wan ist auch nicht wirklich dagegen, denn eigentlich stimmt er Anakins Absichten auch zu. Statt sich aufzuregen, überlegt er nur kurz und meint dann unbehaglich, dass es zu riskant wäre. Trotzdem warten sie draußen weiter ab, dass etwas passiert, und verfolgen Anakins Plan weiter. Und das tut er auch, als er sich an die Verfolgung des Droiden macht.
Er hat Anakin hier also mit seinen wechselnden Entscheidungen nicht verwirrt, sondern sich vielmehr auf dessen Pläne eingelassen, was ihn eigentlich in seinem Selbstvertrauen bestärken müsste.

Wir sehen am Ende, dass noch gewichtige Argumente gegen Anakin im Raum stehen. Yoda aber bügelt Meister Rancisses einfach ab und entscheidet einfach, dass Anakin ein Ritter wird. Objektiv gesehen können weder Rancisses noch Mace Windu mit dieser Entscheidung einverstanden sein. Aber sie fügen sich, denn Meister Yoda hat ja entschieden, und dann wird schon alles seine Richtigkeit haben.
Naja. Eigentlich waren die Gründe, die Obi-Wan für seine Ernennung vorbrachte, gewichtiger und überzeugender. Es scheint eher, als ob sich der Rat bisher dagegen sträubte, weil Palpatine es bereits vorgeschlagen hat - was genau in das Marionettenschema passt, das du am Rat kritisiert hast. Yoda hingegen ist endlich bereit, Anakins unleugbare Talente und Voraussetzungen anzuerkennen und entsprechend zu würdigen, wozu sich der Rat bisher - ungerechtfertigterweise! - nicht durchringen konnte. Ich persönlich finde, dass Yoda da tatsächlich die richtige Entscheidung trifft, also sollte man es nicht unbedingt anfechten, dass die anderen Jedi sich da fügen. Die Demokratie ist zwar eine schöne Sache, aber das bedeutet nicht, dass sie immer zum richtigen Ergebnis führt.

Wegen Obi-Wan/Dooku: ich glaube nicht, dass die Kraftprobe unmittelbar was mit Dookus Provokationen zu tun hat. Im Gegenteil. Obi-Wan merkt auch so schon, dass er seinem Kontrahenten unterlegen ist, und ist frustriert und verärgert darüber. Dookus Spott kommt dann noch schmerzlich hinzu, weil Obi-Wan weiß, dass er eigentlich Recht hat.
Aus diesem Frust und dem Ärger resultieren meiner Meinung nach seine beunruhigten Grimassen und sein angestrengtes Rumstöhnen, aber im Kampf schlägt sich das nicht so stark nieder, dass es zu seiner Niederlage führt. Diese war nämlich schon von Beginn an eigentlich vorherbestimmt, da Obi-Wan Dooku einfach unterlegen ist im Schwertkampf.

Vielleicht führt es auch wirklich zu der unschönen Kraftprobe zwischen den beiden, allerdings bezweifle ich, dass Obi-Wan hier versucht hat, seine Überlegenheit zu demonstrieren. Ich glaube eher, er wollte noch so viel Widerstand wie möglich leisten und quasi mit wehenden Fahnen untergehen.
 
CaptainFuture schrieb:
Palpatine ist also das einzige, was ihm geblieben ist. Einverstanden, aber weshalb sollte er denn weiter zu ihm halten? Er wollte von Palpatine die Kenntnis erlangen, wie er den Tod einer geliebten Person (Padme) verhindern kann. Außerdem wollte er dann später Palpatine loswerden und dann (wahrscheinlich) Padme an seiner Stelle als Herrscherin, eventuell zusammen mit sich selbst, einsetzen. Diese Ziele kann es nach Padmes Tod nicht mehr geben. In den Episoden IV bis VI hat man als Zuschauer aber keinerlei Ansatzpunkte, Vader wäre ungern der Handlanger von Palpatine. Warum? Welches Motiv hat Vader noch? Wenn schon nicht aus Freundschaft wie du geschrieben hast und dem ich ja auch zustimme, weshalb denn dann? Böse, weil er sonst nichts zu tun hat? Böse, weil er leer ist? Das wäre mir ehrlich gesagt, etwas zu simpel und das stört mich auch mit am meisten an ROTS, weil der ehemals mystische Vader so zu einer Person würde, die böse der reinen Bosheit wegen wäre.

Palps hat in all den Filmen das Motiv zu Macht zu erlangen bzw. zu verteidigen. Er handelt aus einem klaren Motiv heraus "böse" und ist gnadenlos gegenüber denen, die im dabei im Weg stehen. Aber warum handelt Vader in der OT böse und hilft sogar noch demjenigen, der für seine Situation und seine Leere mit verantwortlich ist? Wenn er das immer noch nicht erkannt haben sollte, dann - sorry - ist er wirklich ganz schön beknackt. Ich hab auch große Zweifel daran, dass er mit Luke zusammen Palps stürzen möchte, wenn ich mir sein Verhalten in ROTJ bis ganz kurz vor Schluss ansehe.

Zu deiner ersten Frage eine Gegenfrage: Wie sollte er sich denn deiner Meinung nach anders verhalten ?
Alles läßt sich wie gesagt damit erklären, dass Palaptine das einzige ist, was Anakin/Vader geblieben ist.
Man muß sich eben vorstellen, dass Anakin sein ganzes Leben weggeworfen hat und fast alles verloren hat.
In der Furcht gar nichts mehr zu haben und ganz alleine zu sein (diese Angst sollte eigentlich nachzuvollziehen sein) klammert er sich an das, was noch da ist.
Dabei ist es nicht wichtig, dass Palpatine nun kein Freund mehr ist, es genügt, dass er sich überhaupt noch mit ihm abgibt.
Der Roman zu RotS findet da die richtigen Worte:

Letzendlich willst du ihn nicht einmal mehr vernichten.
Denn nur der Schatten (=Sidious) ist dir geblieben.
Nur der Schatten versteht dich, der Schatten verzeiht dir, er nimmt sich deiner an....


Vaders große Pläne sind erstmal zum Erliegen gekommen. Seine schweren Verletzungen nehmen ihn physisch die Möglichkeit etwas gegen Sidious zu unternehmen. Padmes Tod nimmt ihn die psychische Möglichkeit.

Er ist verhältnismäßig schwach und er klammert sich eben an das, was er noch hat: Palpatine, seine eigene Machtposition und seine Arbeit.

Vaders Leben ist aber trotzdem leer. Vader ist eigentlich bemitleidenswert. Und auch in der OT kann man das durchaus sehen: Tarkin hält ihn dreckigerweise vor, dass er der letzte Jedi ist; Wenn man ihn auf der Brücke seines Schiffs stehen sieht, können noch so viele Leute um ihn herum sein, letzlich ist er immer isoliert; auch die Meditationskammer ist bedrückend und verdeutlicht einmal mehr Vaders Einsamkeit.

Zu Vaders Boshaftigkeit:
Im Unterschied zu vielen anderen, habe ich Vader niemals als Absolutes Böse angesehen.
Diese Rolle haben in der OT andere Figuren gespielt; - Tarkin ist z.B. ziehmlich verabscheuungswürdig.
Vader macht auf mich den Eindruck des Profis, der seine Arbeit macht. Ich denke, das würde auch ganz gut Vaders Selbstverständnis wiederspiegeln. Er tut dies, weil es eben das einzige ist, was er sich vorstellen kann. Er kommt gar nicht auf die Idee, dass es für ihn ein anderes Schicksal geben könnte.
Vaders Methoden sind hart, aber man sieht ihn niemals völlig grundlos (also aus reiner Bosheit) z.B. jemanden töten (manches mag grenzwertig sein, aber es bleibt immer ein Restgrund übrig).

Vader macht also seine Arbeit, zu mehr ist er nicht fähig.
Das Auftauchen seines Sohnes gibt ihn neue Kraft. Luke kann seine Leere füllen, Vader ist nun nicht mehr alleine, - er kann seinen alten Plan den Sturz des Imperators wieder aufnehmen.
Wir sehen in TESB, wie Vader hinter dem Rücken des Imperators agiert. Schon zu Beginn des Filmes sieht man, dass Vader speziell "Skywalker" jagt. In dem Gespräch mit dem Imperator spielt er dann jedoch den Unwissenden und tut so, als wenn der Imperator ihm etwas Neues erzählt.

Aber Vaders Plan schlägt fehl und in ROTJ sehen wir über die gesamte Laufzeit einen völlig veränderten Vader.
Der Imperator hat zwischen den beiden Filmen ohne Frage herausgefunden, dass Vader ihn hintergehen wollte und entsprechend reagiert.
Als Folge dessen, agiert Vader in ROTJ wie ein geschlagener Kettenhund, der zu seinem Herrn in einem gewissen Abhängkeitsverhältnis steht.
Vaders Gefühlslage kommt durch den beständigenden resignierenden Unterton in seiner deutschen Stimme sehr schön zum Ausdruck.
Wir sehen, dass Vader nicht mehr von seinem Tun überzeugt ist. Praktisch alles was er auf Lukes Bemühungenin ihrem Gespräch auf Endor ihn zum Mitkommen zu bewegen, erwidert, läßt sich auf einen Punkt bringen. Im Prinzip sagt er während des ganzen Gesprächs immer wieder: "Ich würde ja gerne mit dir kommen, aber ich kann nicht."
Vader wird von der Macht des Imperators gebunden und es hat noch einiges gebraucht, damit er sich schließlich befreien kann.

Kaat schrieb:
Nicht ganz richtig. Obi-Wan verlangt von Luke nur, sich Darth Vader zu stellen. Er sagt niemals, dass Vader getötet werden muss. Nur als Luke meint, er könne seinen eigenen Vater nicht töten, sagt Obi-Wan, dass der Imperator dann schon gewonnen hätte.
Es geht darum, dass Luke zu allem bereit sein muss. Nur dazu ermutigt Obi-Wan ihn. Denn je mehr Zweifel Luke in seinem Herzen trägt, desto größer ist die Gefahr, dass er scheitern würde. Er will nicht wirklich von Luke, dass er Vader tötet. Er will nur, dass Luke sich bewusst wird, dass er diese Entscheidung möglicherweise treffen muss.

Das Ganze kommt IMO einfach aus Obi-Wans eigener Erfahrung. In Episode III steht er Anakin auch mit Zweifel gegenüber und bringt es nicht fertig, ihn zu vernichten. Dadurch konnte Darth Vader überleben und an der Seite des Imperators weiterleben, und - noch schlimmer - der Hass und der Zorn gegenüber den Jedi und seine Bindung zum Imperator wurden noch weiter gefestigt.
Obi-Wan will nicht, dass Luke die gleichen Fehler unterlaufen wie ihm selbst.

Das ist eine interessante und gut vertretbare Sichtweise, - aber ich sehe das anders.

Aber auch wenn wir annehmen, dass Obi Wan die von dir beschriebene Absicht hat, müssen wir uns das Gespräch nochmal ansehen.
Obi Wan sagt also "...du mußt dich noch einmal Darth Vader stellen."
Was kommt nun bei Luke an ? Er empört sich darüber, dass er doch nicht seinen eigenen Vater töten könne. Bei Luke ist also offensichtlich in Obi Wans Botschaft enthalten gewesen, dass er von ihm verlangt Vader zu töten.
Obi Wan unterhält diesen Irrtum (wenn es denn einer sein sollte) weiter, indem er meint "dann hat der Imperator schon gewonnen....."

Ich denke also, dass Luke auf jeden Fall den gleichen Eindruck, wie ich, von dem Gesagten bekommen hat, - auch wenn dies eigentlich nicht Obi Wans Absicht gewesen sein sollte.
Ferner ist Obi Wans zweite Aussage, dafür dass er Luke wohl eigentlich stärken möchte, ziemlich demotivierend.

Allerdings wurde ihm diese Entscheidung im Prinzip aufgezwungen. Weil Obi-Wan Anakin eben nachmittags noch zurecht gewiesen hat, legt Anakin ihn gewissermaßen rein - was Obi-Wan später auch schließlich merkt: "... du benutzt sie als Köder!"
Und Obi-Wan ist auch nicht wirklich dagegen, denn eigentlich stimmt er Anakins Absichten auch zu. Statt sich aufzuregen, überlegt er nur kurz und meint dann unbehaglich, dass es zu riskant wäre. Trotzdem warten sie draußen weiter ab, dass etwas passiert, und verfolgen Anakins Plan weiter. Und das tut er auch, als er sich an die Verfolgung des Droiden macht.
Er hat Anakin hier also mit seinen wechselnden Entscheidungen nicht verwirrt, sondern sich vielmehr auf dessen Pläne eingelassen, was ihn eigentlich in seinem Selbstvertrauen bestärken müsste.

Na ja, Anakin macht im Grunde nicht mehr, als sich Padmes Wünschen zu fügen.
Obi Wan unternimmt allerdings nichts dagegen, - das ist richtig.

Trotzdem das Problem bleibt ja das gleiche. Man kann es vielleicht so sehen, dass er sich auf Anakins Plan einläßt und sein Selbstvertrauen somit stärkt.
Ebenso kann man aber trotzdem fragen, wieso er ihn dann am Nachmittag noch zusammengestaucht hat (und gerade in einen bereits angespannten Verhältnis, wie es hier wohl vorliegt, halte ich das für wahrscheinlicher).
Obi Wans Verhalten ist schon ziemlich verwirrend.

Naja. Eigentlich waren die Gründe, die Obi-Wan für seine Ernennung vorbrachte, gewichtiger und überzeugender. Es scheint eher, als ob sich der Rat bisher dagegen sträubte, weil Palpatine es bereits vorgeschlagen hat - was genau in das Marionettenschema passt, das du am Rat kritisiert hast. Yoda hingegen ist endlich bereit, Anakins unleugbare Talente und Voraussetzungen anzuerkennen und entsprechend zu würdigen, wozu sich der Rat bisher - ungerechtfertigterweise! - nicht durchringen konnte. Ich persönlich finde, dass Yoda da tatsächlich die richtige Entscheidung trifft, also sollte man es nicht unbedingt anfechten, dass die anderen Jedi sich da fügen. Die Demokratie ist zwar eine schöne Sache, aber das bedeutet nicht, dass sie immer zum richtigen Ergebnis führt.

Es geht ja nicht darum, ob die Entscheidung nun richtig oder falsch ist (ich denke sogar durchaus das sie richtig ist), das Problem ist die Art und Weise, wie diese Entscheidung getroffen wird. Yoda setzt sich einfach über die anderen hinweg, ich sehe nicht,s dass sie ihre Meinungen geändert haben, aber Yoda hat halt gesprochen.
Gut das die Entscheidung in diesem Fall richtig war, aber man darf sich nichts vormachen: Auch falsche Entscheidungen werden in der gleichen Art und Weise durchgewunken werden.
In der Tat führt Demokratie nicht immer zu den richtigen Ergebnissen, dieses Problem hat man aber bei jeder Organisations/Regierungsform auch.
Wenn man sich nun aber einmal für die Demokratie entschieden hat, darf es nicht möglich sein dieses Prinzip so einfach zu durchbrechen (auch in guter Absicht nicht), denn wenn dies möglich ist braucht man auch keine Demokratie.
 
Zuletzt bearbeitet:
Natürlich spricht Yoda bis zu einem gewissen Grad das Machtwort. Allerdings, was wichtig daran ist, tut er dies mit dem Einverständnis der anderen Jedi. Ich nehme zumindest an, dass sich nachher keines der Ratsmitglieder grün und blau geärgert hat. Yoda kann seine Entscheidungsgewalt deshalb durchsetzen, weil die anderen Ratsmitglieder es akzeptieren oder zumindest hinnehmen.

Interessant ist dabei, im Auge zu behalten, dass Qui-Gon niemals in den Rat gekommen und Anakin nie ein vollwertiges Ratsmitglied geworden ist; gerade die zwei Personen, denen man in der PT wohl am ehesten zutrauen würde, Yoda und seinen "Ja-Sagern" bis zuletzt zu widersprechen.
 
Kaat schrieb:
Natürlich spricht Yoda bis zu einem gewissen Grad das Machtwort. Allerdings, was wichtig daran ist, tut er dies mit dem Einverständnis der anderen Jedi. Ich nehme zumindest an, dass sich nachher keines der Ratsmitglieder grün und blau geärgert hat. Yoda kann seine Entscheidungsgewalt deshalb durchsetzen, weil die anderen Ratsmitglieder es akzeptieren oder zumindest hinnehmen.

Ganz richtig, dieses Problem des Jedirats hat zwei Seiten. Auf der einen Seite sind da eben die Ratsmitglieder, die ihrer Rolle als Entscheidungsträger im obersten Gremium der Jedi nicht im ausreichenden Maße gerecht werden und auf der anderen Seite ist da Yoda, der diesen Zustand billigt oder wie in diesem Fall sogar forciert.

Interessant ist dabei, im Auge zu behalten, dass Qui-Gon niemals in den Rat gekommen und Anakin nie ein vollwertiges Ratsmitglied geworden ist; gerade die zwei Personen, denen man in der PT wohl am ehesten zutrauen würde, Yoda und seinen "Ja-Sagern" bis zuletzt zu widersprechen.

Und das ist nun das dritte Problem des Jedirats: Jedi mit unliebsamen abweichenden Meinungen, gelangen ungeachtet ihrer sonstigen Qualifikation gar nicht erst in den Rat.

All dies zusammengenommen zeigt, dass der Jedirat in diesem Zustand als demokratisches Entscheidungsgremium (und dieser Anspruch wird ja erhoben) nur im sehr begrenzten Maße tauglich ist.
 
Darth Ki Gon schrieb:
All dies zusammengenommen zeigt, dass der Jedirat in diesem Zustand als demokratisches Entscheidungsgremium (und dieser Anspruch wird ja erhoben) nur im sehr begrenzten Maße tauglich ist.


Wann genau wird denn der Anspruch erhoben, dass der Jedi-Rat (und auch der Jedi-Orden) ein demokratisches Entscheidungsgremium ist (was er ja wohl kaum, jedenfalls von der Berufung in denselben, ist, da die Mitglieder bestimmt und nicht gewählt werden).
DIe Jedi sind ein Mönchsorden und soweit mir bekannt ist haben sie zwar eine Verpflichtung zur Republik, aber daraus leitet sich nciht unbedingt eine Selbstverpflichtung zum Ordnungsprinziep Demokratie heraus.


WEnn du natürlich eine Quelle hast, würde ich mich freuen die zu lesen.
 
Woodstock schrieb:
Wann genau wird denn der Anspruch erhoben, dass der Jedi-Rat (und auch der Jedi-Orden) ein demokratisches Entscheidungsgremium ist (was er ja wohl kaum, jedenfalls von der Berufung in denselben, ist, da die Mitglieder bestimmt und nicht gewählt werden).
DIe Jedi sind ein Mönchsorden und soweit mir bekannt ist haben sie zwar eine Verpflichtung zur Republik, aber daraus leitet sich nciht unbedingt eine Selbstverpflichtung zum Ordnungsprinziep Demokratie heraus.

Kurz, du hast recht, - wobei es dann mal interessant wäre genau festzustellen, welcher Organisationsform sich die Jedi bedienen.

Für mich ist der Jedirat aber auf jeden Fall ein sehr zweifelhaftes Gremium, das sich von seinem selbstgesetzten Idealzustand entfernt hat (Yoda entscheidet, an Stelle der anderen Ratsmitglieder).
 
Woodstock schrieb:
DIe Jedi sind ein Mönchsorden und soweit mir bekannt ist haben sie zwar eine Verpflichtung zur Republik, aber daraus leitet sich nciht unbedingt eine Selbstverpflichtung zum Ordnungsprinziep Demokratie heraus.
Warum "protzt" dann Obi in RotS so wegen der Demokratie..? Den Satz hätte er sich dann doch bei Ani schenken können.
 
Talon Karrde schrieb:
Warum "protzt" dann Obi in RotS so wegen der Demokratie..? Den Satz hätte er sich dann doch bei Ani schenken können.
Weil Annie kurz vorher von "seinem Imperium" sprach. Er wollte Anakin eben ins Gedächtnis rufen, dass die Jedi immer einer Demokratie gedient hatten (und an sie geglaubt haben). Aber da sich Anakin ja eh schon vom Orden abgewandt hatte, war das natürlich nicht sehr wirkungsvoll. :D
 
Lowbacca schrieb:
Weil Annie kurz vorher von "seinem Imperium" sprach. Er wollte Anakin eben ins Gedächtnis rufen, dass die Jedi immer einer Demokratie gedient hatten (und an sie geglaubt haben).
Naja, so sehr können sie ja nicht von der Demokratie überzeugt gewesen sein, wenn die Struktur des Jediordens andersartig ist. :D
 
Talon Karrde schrieb:
Naja, so sehr können sie ja nicht von der Demokratie überzeugt gewesen sein, wenn die Struktur des Jediordens andersartig ist. :D
Die Jedi haben an die Demokratie als Staatsform der Republik geglaubt. Deswegen müssen sie diese doch nicht auch innerhalb ihres Ordens umsetzen. ;)
 
Das tun doch reale Institutionen auch, die man mit dem Jedi Orden vergleichen kann. Eine interne Ordenspolitik kann zuweilen sehr vom politischen Leitbild des Landes, in dem sie "verpflichtet sind" abweichen.
 
Naja, wenn wir die Jedi als die höchste Executivmacht der Republik sehen, dann sehe ich nicht, wo die Republik ihren gravierenden Einfluss auf diese Executive ausübt (wenn man mal von der Vernichtung durch die Klonarmee absehen).

Das Militär z.B. hat zwar wenige Strukturen die an eine Demokratie erinnern, aber es hat sich demokratischen Organen (letztich der Regierung) zu unterwerfen. Auf höchster Ebene sogar auf äußerst erhebliche Weise.

Sprich: Der Oberbefehlshaber (Verteidigungsminister in Friedenszeiten; Kanzler in Kriegszeiten) wird vom Volke (theorethisch) bestimmt.

Sehen wir sowohl als Pendant zum Verteidigungsminister als auch zum Kanzler den Jedirat, so frage ich mich, wo denn die Regierung die Besetzung des Rates bestimmt hat.
 
@Talon:

Weil die Jedi vielleicht erkannt haben, dass Demokratie immer zu einem gewissen Teil auf die Effizienz einer Organisation geht.
Deswegen haben sie sich darfür entschlossen (oder sie sind ein alter verknöcherter Elfebeinturmorden, die das halt schon immer so gemacht haben und damit PUNKT). :D
 
@Talon:

Die Jedi haben aber kein solches Prinzip. Es entscheiden nicht die Jedi Knights oder Master, wer in den Rat aufgenommen wird. Das entscheiden nur die Ratsmitglieder selber, die aber nicht von der "unteren Schicht des Ordens" unterstützt werden.

Nicht die Jedi als "Volk" entscheiden, sondern nur der Rat und im Rat selber haben einige Mitglieder einfach mehr Stimmrecht als andere. Es wird im Grunde gemacht, was Yoda und Mace sagen. Alle anderen sind in einer Beratungsfunktion.

Ich sehe im Orden keinerlei demokatische Ansätze.
 
Naja. So ganz ist es wohl nicht, die Ansätze sind schon vorhanden. Sonst gäbe es ja keine Abstimmungen.
Nur geben Mace und Yoda der Sache wohl immer einen Schubs in die richtige Richtung, und die anderen Jedi stimmen dem zu. Würden sie nicht zustimmen (mehrheitlich), würden auch Yodas und Maces Entscheidungen nicht einfach akzeptiert werden.

Aber wahrscheinlich ist es tatsächlich so, dass sich die Sache eher bewährt als eine strikte Demokratie. Die Ratsmitglieder sind nun mal so ziemlich die Weisesten der Weisen, sozusagen. Und sie können dem Urteilsvermögen anderer nicht trauen und deren Einmischung nicht akzeptieren, weil auf ihren Schultern zu viel Verantwortung lastet.
Darum können sie es auch nicht gutheißen, wenn ein Außenstehender wie Palpatine daher kommt und nach eigenem Ermessen jemandem im Rat einsetzen möchte (wenn man mal davon absieht, dass er sowieso eigentlich ihr Todfeind ist). Er hat nichts weiter damit zu tun als die Entscheidung zu treffen, einen seiner "Fans" in den Rat zu setzen. Mit den Konsequenzen und den Komplikationen dürfen sich dann allerdings die Jedi rumschlagen, wenn Anakin Uneinigkeit hervorruft und wichtige Entscheidungen verzögert.
 
@Woodstock
Bei uns würde sicher jeder sofort aufschreien, wenn die Bundespolizei oder gar das Militär, sich praktisch gesehen, von jeglicher Kontrolle seitens des Volkes unabhängig macht/ist. Darauf wollte ich hinaus.
Ich meine, wer würde die Jedi daran hindern, Lichtschwertschwingend und Amoklaufend durch die Galaxis zu rennen?
Wer würde sie daran hindern, wenn sie Staatsstreiche durchführen?
Alles Aufgrund der Eigenmacht von einer Ratskammer, die sich selbst allein Kontrolliert? :rolleyes: :rolleyes:

(Bitte nicht mit dem Gewissen des einzelnen Jedis argumentieren. Die einzelnen SS-Leute anno 1940 hatten auch ein Gewissen.)

@Minza
Ich sprach nicht vom Volk der Jedi, sondern von dem Volk der Republik.
Ansonnsten volle Zustimmung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Talon Karrde schrieb:
@Woodstock
Bei uns würde sicher jeder sofort aufschreien, wenn die Bundespolizei oder gar das Militär, sich praktisch gesehen, von jeglicher Kontrolle seitens des Volkes unabhängig macht/ist. Darauf wollte ich hinaus.
Ich meine, wer würde die Jedi daran hindern, Lichtschwertschwingend und Amoklaufend durch die Galaxis zu rennen?
Wer würde sie daran hindern, wenn sie Staatsstreiche durchführen?
Alles Aufgrund der Eigenmacht von einer Ratskammer, die sich selbst allein Kontrolliert? :rolleyes: :rolleyes:

(Bitte nicht mit dem Gewissen des einzelnen Jedis argumentieren. Die einzelnen SS-Leute anno 1940 hatten auch ein Gewissen.)

@Minza
Ich sprach nicht vom Volk der Jedi, sondern von dem Volk der Republik.
Ansonnsten volle Zustimmung.

Genau davor haben ja auch die Normalos Angst (warum haben wohl alle Palpatine geglaubt, als er einen Staatsstreich der Jedi propagiert hat?).

Und ich glaube der Orden als gesamtes würde hier die einzelnen Jedi die lichtschwertschwingend durch die Galaxie rennen aufhalten.

Eigentlich ist der Rat ja sozusagen das Gewissen und das Hirn des Jediordens. Und Palpatine hat ja dann mehr und mehr Macht (auch dann über die Jedi selber) bekommen. Soweit ich mich recht erinnere waren sie dann am Ende der Klonkriege ihm weisungsgebunden (warum sonst konnte er Anakin in den Rat berufen.)

Und ich habe nicht gesagt, dass mir das System gefällt. Ich mag eigentlich den Alten Jediorden nicht so sehr. Zu elitär, zu strickt, zu verknöchert, zu unfair (Ich sag nur AgriCorps)!
 
Kaat schrieb:
Aber wahrscheinlich ist es tatsächlich so, dass sich die Sache eher bewährt als eine strikte Demokratie. Die Ratsmitglieder sind nun mal so ziemlich die Weisesten der Weisen, sozusagen. Und sie können dem Urteilsvermögen anderer nicht trauen und deren Einmischung nicht akzeptieren, weil auf ihren Schultern zu viel Verantwortung lastet.

Ob die Ratsmitglieder die Weisesten sind bleibt wohl dahingestellt. Immerhin wählen sie ja SELBST ihre Kollegen aus. Sollten die Ratsmitglieder einen falschen Eindruck haben wird auch ein nicht ganz so Weiser aufgenommen. Wenn wir da jetzt Fehlerfortpflanzung spielen... sitzen im Rat eigentlich großteils durchschnittliche Jedi.

wäre zumindest möglich :D
 
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