"Europa ohne Türkei"

das wollen sie ja dabehalten... nur die Türken sollten weg, wenns nach ihnen gehen würde. Hatten wir doch schon alles vor vielen vielen Jahren...
 
Original geschrieben von Minza
das wollen sie ja dabehalten... nur die Türken sollten weg, wenns nach ihnen gehen würde. Hatten wir doch schon alles vor vielen vielen Jahren...

wer hat denn das behauptet, dass die Türken weg sollen??



ich habe echt das Gefühl, alle die für einen EU-Beitritt der Türkei sind, nehmen die, die das anders sehen nicht für voll - dann lohnt sich aber eine Diskussion echt nicht
 
wie oft wurde denn jetzt hier schon die Reinhaltung der europäischen oder gar deutschen Kultur angebracht, wie oft die Unkompatibilität der deutschen und türkischen Mentalität, wie oft die Kriminalitätsrate von Ausländern...

außerdem habe ich mich keinmal zu einer direkten Aussage zwecks pro oder kontra zum Türkei-EU-Beitritt hinreissen lassen. Ich habe mich ledglich zur sehr rechten Grundstimmung geäußert und weiß, daß man sich an einer Diskussion in dieser Richtung eher die Finger (und Nerven) verbrennt, als daß die Parolen und Aufrufe zur Fremdenangst abklingen.
 
Original geschrieben von Minza
wie oft wurde denn jetzt hier schon die Reinhaltung der europäischen oder gar deutschen Kultur angebracht, wie oft die Unkompatibilität der deutschen und türkischen Mentalität, wie oft die Kriminalitätsrate von Ausländern...

jaja, die Statistiken - nachdem unser SoWilehrer uns drei Stunden durch Krimanlitätsstatistiken zu dem Thema gejagt hat, sehe ich das auch anders als vorher

Unkompatibilität der deutschen und türkischen Mentalität - wie kompatibel sind sie denn??
Beide bauen auf den Religionen der Länder auf, und diese widersprechen sich nunmal.

Reinhaltung der Kultur - stellt sich die Frage, wie definiert man das (sowohl Kultur als auch Reinhaltung) - ich habe kein Problem mit türkischen Einwanderen, aber ich habe ein Problem damit, dass türkische Kinder in Kreuzberg denken, sie leben in der Türkei



Ach ja, nur so nebenbei: Das Verhalten des Kaplan's von Köln trägt auch wesentlich zu der Grundstimmung in der Bevölkerung bei - sicher, er ist ein Einzelfall, aber er wird (leider) gesehen und gehört
 
die Definition des Begriffes "Kultur" wurde bereits schon von Sparkiller perfekt erläutert... ich weiß nicht, warum das bitte noch so viele Fragen aufwirft.
 
Original geschrieben von Minza
die Definition des Begriffes "Kultur" wurde bereits schon von Sparkiller perfekt erläutert... ich weiß nicht, warum das bitte noch so viele Fragen aufwirft.

dann definier "Reinhaltung"
 
'Rein|hal|tung: Erhaltung eines reinen Zustandes

in dem Zusammenhang mit Kultur und dergleichen habe ich da immer ganz schreckliche Bilder wie Ariernachweiss und dergleichen vor Augen, weißt du?

unsere Kultur ist seit Anbeginn der Zivilisation ständig im Wandel und wird dauernd mit anderen Kulturen gemischt... oder denkst du, daß dies alles hier rein deutsch ist? Wir haben dermaßen viel franzöischen, osmanischen, amerikanischen und italienischen Einfluß. Vom slavischen ganz zu schweigen und dieser Einfluß ist einfach ein Teil unserer jetzt bestehenden Kultur. Kultur ist immer im Wandel und wenn dies nicht der Fall wäre würde ich nicht "posten" oder mein Croissant zum Frühstück essen und vor allem keinen Kakao trinken. Ihr würdet nichtmal in die Kirche gehen weil das keine deutsche oder europäische Erfindung ist... ist euch das schon mal durch den Kopf gegangen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Türkei hat noch einiges in Sachen Menschenrechte zu erledigen. Und auch die Demokratie muss sich dort dem westlichen europäischen Sinn anpassen. Alles andere würde früher oder später nur zu Zoff führen.
Zudem finde ich das die EU zu schnell wächst. Kaum sind soviele neue dabei redet man schon wieder von den nächsten. Ich denke mal man sollte vorerst die Neuen ganz gut integrieren., sonst könnte die EU ein ganz unstabieles Gebilde werden.
 
Little Ewok hat entscheidende Punkte aufgeführt.
Erstmal muß die Türkei ihre menschrechtliche Maßstäbe denen der EU anpassen - und niemand wird wiedersprechen, daß sie dort noch große Defizite hat. Ebenso wächst die EU viel zu schnell. Anstatt einem unendlichen Größenwahn nachzugeben, der durchaus den Anschein erweckt größer=besser sollten sich die bísherigen EU-Staaten ersteinmal konsolidieren und stabilisieren, um dann Stück für Stück andere Staaten aufzunehmen. Sonst ufert das ganze aus und man verliert rasch die Kontrolle. Aus diesem Grund war ich persönlich auch gegen eine Aufnahme der osteuropäischen Staaten....
 
Original geschrieben von Minza
in dem Zusammenhang mit Kultur und dergleichen habe ich da immer ganz schreckliche Bilder wie Ariernachweiss und dergleichen vor Augen, weißt du?

unsere Kultur ist seit Anbeginn der Zivilisation ständig im Wandel und wird dauernd mit anderen Kulturen gemischt... oder denkst du, daß dies alles hier rein deutsch ist? Wir haben dermaßen viel franzöischen, osmanischen, amerikanischen und italienischen Einfluß. Vom slavischen ganz zu schweigen und dieser Einfluß ist einfach ein Teil unserer jetzt bestehenden Kultur. Kultur ist immer im Wandel und wenn dies nicht der Fall wäre würde ich nicht "posten" oder mein Croissant zum Frühstück essen und vor allem keinen Kakao trinken. Ihr würdet nichtmal in die Kirche gehen weil das keine deutsche oder europäische Erfindung ist... ist euch das schon mal durch den Kopf gegangen?

Rücken wir mal von der Reinhaltungs-These ab!

Du sagst unsere Kultur ist immer im Wandel und hat viele äußere Einflüsse, das mag alles stimmen-aber:
das heißt noch lange nicht dass unsere Kultur mit der türkischen vereinbar ist.
Denn die türkische Kultur hat wieder andere Einflüsse von außen, den europähischen, den arabischen und allgemein einen asiatischen Einfluss.
Diese Einflüsse kennen wir hier in Europa gar nicht und das ist es-die Türken versuchen sich Europa anzupassen (das muss man ihnen hoch anrechnen), haben aber trotzdem andere Einflüsse in ihre Kultur die dieses Vorhaben zum Scheitern bringen werden.
 
Original geschrieben von Folken
Rücken wir mal von der Reinhaltungs-These ab!

Du sagst unsere Kultur ist immer im Wandel und hat viele äußere Einflüsse, das mag alles stimmen-aber:
das heißt noch lange nicht dass unsere Kultur mit der türkischen vereinbar ist.
Denn die türkische Kultur hat wieder andere Einflüsse von außen, den europähischen, den arabischen und allgemein einen asiatischen Einfluss.

Arabische Einflüße gibt es in der europäischen Kultur jedoch genauso, oder woher meinst Du kommen z.B. unsere Zahlen? :rolleyes: Du wirst auf der ganzen Welt keine "reine" Kultur mehr finden, und solange ein Volk keinen Kulturimperialismus betreibt, sind verschiedene kulturelle Einflüsse auch miteinander vereinbar, da keiner gezwungen wird, bestimmte Kulturerzeugnisse zu rezipieren.

Diese Einflüsse kennen wir hier in Europa gar nicht

...was nicht heißen muß, daß sie "schlecht" sind.

C.
 
Original geschrieben von Crimson
Arabische Einflüße gibt es in der europäischen Kultur jedoch genauso, oder woher meinst Du kommen z.B. unsere Zahlen? :rolleyes: Du wirst auf der ganzen Welt keine "reine" Kultur mehr finden, und solange ein Volk keinen Kulturimperialismus betreibt, sind verschiedene kulturelle Einflüsse auch miteinander vereinbar, da keiner gezwungen wird, bestimmte Kulturerzeugnisse zu rezipieren.



...was nicht heißen muß, daß sie "schlecht" sind.

C.

Das ist alles schön und gut, aber es kann auch zu einem Kulturschock kommen, wenn alles zu schnell geht.
Deswegen bin ich z.b. auch gegen einen EU-Beitritt der Türkei!
 
Hier muß ich - theoretisch - Folken bedingt recht geben.
Ich glaube, daß Veränderungen, Anpassungen und Vermischungen von Kulturen wichtig und nötig sind, allerdings denke ich, daß dies langsam und behutsam geschehen soll. Das ein Beitritt der Türkei zur EU direkt einen Kulturschock auslösen wird, glaube ich zwar nicht, aber trotzdem sollte man eine Multi-Kulti-Mix genug Zeit gegeben, sich zu entwickeln.
 
Solange das "Kurdenproblem" (schöner Ausdruck *g*) nicht in Angriff genommen wird, und eine annähernd vernünftige Gewaltenteilung in der Türkei vorherrscht, wird es politisch schwierig werden, sie in die EU einzugliedern, ganz klar. Kulturell sehe ich da nur bedingt Probleme.

Zum Kulturschock: nicht ganz falsch, nur ist es auch nicht so, als wären jegliche andersartigen Kulturen völlig fremd in Deutschland, und als hätte man in Deutschland nie einen Türken oder eine Moschee gesehen ;) Die Vermischung hat schon lange begonnen, und ist meines Erachtens auch nicht mehr aufzuhalten, egal ob man das positiv oder negativ findet.
Den Kulturschock haben die Deutschen zum Beispiel schon erlitten, als Anfang der 60er die ganzen italienischen Gastarbeiter hier anrückten. Ich glaube das waren die ersten Ausländer, die manche überhaupt gesehen haben :D :p
 
Original geschrieben von amidalas_decoy
Solange das "Kurdenproblem" (schöner Ausdruck *g*) nicht in Angriff genommen wird, und eine annähernd vernünftige Gewaltenteilung in der Türkei vorherrscht, wird es politisch schwierig werden, sie in die EU einzugliedern, ganz klar. Kulturell sehe ich da nur bedingt Probleme.

Da stimme ich dir zu, solange sich die Türken nicht mit den Kurden an einen Tisch setzen und Lösungen suchen würden sie nie gleichberechtigt in der EU-Politik sein.

Original geschrieben von amidalas_decoy

Zum Kulturschock: nicht ganz falsch, nur ist es auch nicht so, als wären jegliche andersartigen Kulturen völlig fremd in Deutschland, und als hätte man in Deutschland nie einen Türken oder eine Moschee gesehen ;) Die Vermischung hat schon lange begonnen, und ist meines Erachtens auch nicht mehr aufzuhalten, egal ob man das positiv oder negativ findet.
Den Kulturschock haben die Deutschen zum Beispiel schon erlitten, als Anfang der 60er die ganzen italienischen Gastarbeiter hier anrückten. Ich glaube das waren die ersten Ausländer, die manche überhaupt gesehen haben :D :p

Tja, vielleicht liegt es daran dass in den neuen Bundesländern tatsächlich viel weniger Moscheen stehen als in den alten Bundesländern. Und die Ostdeutschen hatten in den 60-Jahren andere Probleme als die ital. Einwanderungswelle in Westdeutschland.
Ich hab tatsächlich noch nie eine Moschee gesehen (außer bei einem Türkeiurlaub) und habe auch keinen türkischen Bekannten (außer halt den Döner-Türken an der Ecke:rolleyes: ), deswegen glaub ich steht mir der Kulturschock noch bevor wenn die Türkei überstürzt in die EU aufgenommen wird.
 
Ich denke einen Kulturschock wird es so schnell nicht geben, aber ich schließe mich der Meinung an dass die Türkei zur Zeit weder die rechtlichen bedingungen erfüllt, noch geographisch oder kulturell zu Europa gehört zum größten Teil. Aber das kann sich meiner Meinung nach mit fortschreitender assoziierung in einiger Zeit ändern (das kulturelle ;)) denn Vielfalt kann richtig organisiert ja niemals schaden.

rephaken.jpg
 
Original geschrieben von Folken
Das ist alles schön und gut, aber es kann auch zu einem Kulturschock kommen, wenn alles zu schnell geht.
Deswegen bin ich z.b. auch gegen einen EU-Beitritt der Türkei!

Welchen Kulturschock erwartest du denn von einem Beitritt der Türkei ? Mal ganz abgesehend davon das die Türkei schon lange mit der EU assoziert ist sehe ich da keinen Unterschied wenn sie mittelfristig der EU beitreten. Oder erwartet ihr das dann massiv die Türken in die EU strömen ? Das Argument kam auch schon in der 80er Jahren während der Beitritt ders Spanier und Portugiesen aus und sind da massiv die Einwohner dieser Länder in die EU "geströmt" ? Nicht das ich das wüsste !

Vielleicht wäre es mal ganz gut etas relaxter und angstloser an dieser Thema zu gehen. Es ist ja nicht so das der Untergang des Abendslandes bevorsteht, nur weil in 10-20 Jahren ein Land das sich seit über 80 Jahren aktiv bemüht europäischer zu werden dann auch in der EU aufgenommen wird.
 
Original geschrieben von lain
Welchen Kulturschock erwartest du denn von einem Beitritt der Türkei ? Mal ganz abgesehend davon das die Türkei schon lange mit der EU assoziert ist sehe ich da keinen Unterschied wenn sie mittelfristig der EU beitreten. Oder erwartet ihr das dann massiv die Türken in die EU strömen ? Das Argument kam auch schon in der 80er Jahren während der Beitritt ders Spanier und Portugiesen aus und sind da massiv die Einwohner dieser Länder in die EU "geströmt" ? Nicht das ich das wüsste !

Ich glaub wir drehen uns hier im Kreis!!

Wenn ich dir jetzt erzähle was ich unter einem Kulturschock verstehe, sind wir wieder bei der Kultur des Abendlandes und der Kultur des Morgenlandes-dann wissen alle wieder nicht was sie unter dem Begriff "Kultur" verstehen sollen und die Disskusion schweift wieder auf sensible Themen ab.
Du musst doch selbst wissen was für dich "europähische Kultur" bedeutet und ob diese mit der türkischen Kultur (wenn es für dich überhaupt soetwas gibt) ohne Schock vermischt werden kann oder ob es für dich sogar das selbe ist.:)
Meine Meinung zu Kulturen kannst du ein paar Seiten weiter vorne lesen!;)

Und zu den Spaniern und Portugiesen:
Die Spanier und Portugiesen haben ein Nationalgefühl, die wandern nicht einfach aus ihrem Heimatland aus.
Bei den Türken die zu uns nach Deutschland gekommen sind, sieht das schon anders aus...:rolleyes: !
 
Original geschrieben von Folken
Und zu den Spaniern und Portugiesen:
Die Spanier und Portugiesen haben ein Nationalgefühl, die wandern nicht einfach aus ihrem Heimatland aus.
Bei den Türken die zu uns nach Deutschland gekommen sind, sieht das schon anders aus...:rolleyes: !

Mann, so einen geistigen Dünnpfiff habe ich echt lange nicht gelesen! Die meisten Türken, die in Deutschland leben, wurden in den 60er und 70er Jahren als Gastarbeiter angeworben, das nur mal zur Info.
Aber ich sehe schon, ich hab's hier mit einem echten Türkeiexperten zu tun, der bei seinem 2-wöchigen(?) Urlaub dort natürlich messerscharf festgestellt hat, daß die Türken ein kultur- und vaterlandsloses Volk sind, die nur darauf lauern nach dem EU-Beitritt nach Deutschland - wo bekanntlich Milch und Honig fließen - zu strömen, und den armen mitteleuropäischen Seelen einen Kulturschock zu versetzen und die (Rinds-)Wurst vom Brot zu stehlen.
Ich frage mich eh, woher Du über die Befindlichkeit des türkischen Nationalgefühls so genau bescheid weißt, wenn Du nur den Dönermann an der Ecke zu kennen scheinst... :rolleyes:

C.
 
Andere Seite der Medaille...

Moin Moin Leutz

Mich würde mal eines an dieser Diskussion interessieren: wie denkt die Türkei selber über einen Beitritt zur EU nach.

Gibt es da ideologische Unterschiede zwischen den europäischen und dem asiatischen Teil.

Ich weiss es zugebendewerweise nicht, könnte mir aber vorstellen, dass es gar nicht so einfach ist, die Interessen eines so multikulturellen Landes unter einen Hut zu bringen.

Es stimmt wohl, dass Istambul heute eine westlich orientierte Domäne ist, in den meisten Strassen das gleiche Bild herrscht wie in Rom, London, Frankfurt und Paris. Aber der weitaus grössere Teil Anatoliens ist es nicht.

Vielleicht kann jemand dazu mal mehr etwas Licht ins Dunkel bringen.

mfg

Bea

(<--sich duckt uns schon wieder weg ist...;) )
 
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